The Red Bulletin F1 Special – Der große Preis der Steiermark 2020 – 01

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FREITAG, 10. JULI 2020

EIN FAST UNABHÄNGIGES FORMEL-1-MAGAZIN


2 Bullseye F1 Spielberg

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“-Typ in den dieser „H. Preston Keine Ahnung, wie legt er chen „Chic Brutal“ Paddock kam. In Sa reden. s wi llten mal mit Le ziemlich was vor. So

10. Juli 2020  The Red Bulletin

Bedingungslose Loyalität: Keiner der Ingenieure wagte es, Esteban Ocon zu sagen, dass es keine Fans gibt , denen man zuwinken könnte.

NEULICH AM SPIELBERG

Die Racing-Point-Tec hniker sind bei ihre m Trackwalk so gründlich, dass sie auch überprüfen , wo Lance Stroll landen könnte , sollte er von der St recke fliegen.

Langsam dämmerte Charles Leclerc, dass das effektivste Aerodynamik-Teil des Teams die Gesicht smasken sind.

MOTORSPORT IMAGES, RENAULT, HAAS, SCUDERIA FERRARI, F1, RED BULL CONTENT POOL

g, vor ich in die F1 gin iß, wie das geht. Be we die t tz ich se ir, m an bt M . lau ht „G rgen gemac iru Ch m zu g un ild nde, und dann – hab ich eine Ausb sich gründlich die Hä serhahn zu.“ Maske auf, wäscht n Ellbogen den Was de it m an m t eh dr schaut her –

JUSTIN HYNES

Die Formel 1 mag wieder in die Gänge gekommen sein, auf vollen Touren läuft sie allerdings noch nicht – zumindest aus der Bullseye-Perspektive.


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F1 Spielberg Bullseye 3

Nachdem er Teamchef ­ inottos Kommentar ge­ B hört hatte, war Seb beim Trackwalk immer noch ­etwas durch den Wind: „Ich sag’s dir, es stand d ­ efinitiv drin, dass ich nächstes Jahr fahren werde. Äh, ­Moment … das ist das Menü von nächster Woche im Ristorante Montana hinter der Fabrik.“

Die Maske nützt dir gar nichts, Daniel – wir wissen, dass du die Bank überfallen hast.

Alex hat schnell kapiert, dass man als Red BullFahrer an den seltsamsten Aktionen teilnehmen muss, die sich die Marke tingabteilung einfallen lässt. Aber dass er jetzt de n größten Kaugummi der Welt kauen soll, geht ja wohl etwas zu weit. Der übliche Streich zu Lasten neuer Mechaniker: „Hier ist die Anleitung, und hier sind die Inbusse. Bis zum Abend muss das Auto fertig sein.“

stian Horner Wie man sich eher unbeliebt macht: Chri die Hand­ du „Da ter: sagt hier zu seinem Mitarbei auch gleich dich du test könn schuhe eh schon anhast, mern.“ küm um erra Fahr im tte um die verstopfte Toile


4 Kolumne F1 Spielberg

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MEIN RING: KARL WENDLINGER

Wenn man keine Erwartungen mehr hat, läuft es oft am besten: Das habe ich beim Rennfahren in der Steiermark gelernt.

D

as erste F1-Rennwochenende war turbulent, spannend – und: Es war der erste Schritt zurück zum Renn­fahren, wie wir es vermisst haben und lieben. Nach dem Großen Preis von Österreich am 5. Juli erleben wir nun eine Woche später den ersten Grand Prix der Steiermark, wer hätte das jemals gedacht. Ich erinnere mich gern an meine Rennen im Murtal zurück. Gleich mein zweites Autorennen überhaupt bin ich hier gefahren (nach einer Premiere am Hockenheimring), 1987 war das, ich pilotierte einen privaten Formel Ford 1600. Es wurde wider Erwarten kein Karriere-­ Highlight, weil ich noch zu jung und zu dumm war, um mich im Training rechtzeitig zurückfallen zu lassen und mir guten Windschatten zu holen. Ohne warst du verloren am Österreichring. Die alte Strecke war furchteinflößend – schnell, bucklig und viel schmaler als heute. Die Auslaufzonen in einigen Kurven waren unebene Wiesen. Im Nachhinein bin ich froh, hier nie groß abgeflogen zu sein, sondern nur einmal leicht eine Leitschiene geküsst und dabei die Spurstange verbogen zu haben. Besonders intensiv erinnere ich mich an das Rennen zur deutschen Formel-3-Meisterschaft 1989. Das Starterfeld war mehr als 30 Autos stark und ausgezeichnet besetzt. Ich hatte aus den Jahren davor gelernt, den Windschatten genutzt und mich für den zweiten Startplatz qualifiziert. Ich stand unter Strom. In der Aufwärmrunde bemerkte ich jedoch, dass sich der fünfte Gang nicht einlegen ließ. Ich musste aus der Box starten, nachdem die ­Mechaniker das Problem zum Glück rasch hatten beheben können. Problem zwei: Es regnete, und bislang war ich hier ausschließlich im Trockenen gefahren. Klar hatten wir am Österreichring hie und da getestet, aber eben nie im Nassen, denn welche Erkenntnisse sollte man daraus schon ziehen? Meine Erwartungshaltung sank von euphorisch auf null. Es würde ein Wochen­ende zum Vergessen werden. Ich hechelte dem Feld hinterher. Aber warum trödelten die alle so rum? In Runde eins überholte ich 14 oder 15 Gegner. In dieser Tonart ging es weiter. Sukzessive arbeitete ich mich nach vorn. Ich lag auf Platz vier, als das Rennen abgewunken wurde – für mich zu früh, denn an diesem Nachmittag passte alles. Wie selbstverständlich war ich die schnellste Rennrunde gefahren; eine Sekunde schneller als Michael Schumacher, der im Jahr darauf mein Teamkollege bei ­Mercedes in der Sportwagen-WM werden sollte. Auf diese Art zu performen sollte übrigens zu einer Art Muster werden: Ich war immer dann am stärksten, wenn die Erwartungs­haltung am niedrigsten war.

Der Tiroler Karl Wendlinger, 51, fuhr von 1991 bis 1995 in der Formel 1, danach in DTM, FIA GT und anderen Serien. Sein letztes Rennen bestritt er 2016. Wendlinger ist Markenbotschafter und Instruktor der AMG Driving Academy. Als solcher setzt er sich weltweit mit der Ideallinie auseinander.

IMPRESSUM Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Justin Hynes, Werner Jessner Creative Director Erik Turek Art Directors Marion Bernert-Thomann, Miles English, Kasimir Reimann Head of Photography Eva Kerschbaum Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Grafik Martina de ­Carvalho-Hutter, Kevin Goll Fotoredaktion Tahira Mirza, Rudi Übelhör Herausgeber & Geschäftsführer Andreas Kornhofer Managing Director Stefan Ebner Head of Media Sales & Partnerships Lukas Scharmbacher Project Management Bernhard Schmied (Ltg.), Sara Varming, Anna-Lucia Wilczek Executive Creative Director Markus Kietreiber Herstellung Veronika Felder Produktion Friedrich Indich, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Josef Mühlbacher Lektorat Hans Fleissner (Ltg.), Petra Hannert, Paul Keith Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Dietmar Otti, Christopher Reindl, Marcus Weber

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KARL WENDLINGER

In meiner F1-Zeit gab es leider keinen Großen Preis von Österreich, und so dauerte es bis ins Jahr 2002, bis ich mein erstes Heimrennen gewinnen konnte: FIA GT, auf der legendären Dodge Viper mit Zehn­Zylinder-Motor. Aus dem Österreichring war inzwischen der A1 Ring geworden, und meine Erfahrung von früher brachte mir gar nichts mehr. Die Strecke sieht – bis heute! – einfach aus, ist fahrerisch allerdings schwierig. Vor allem in der Zeit des A1 Rings hatte sie einen sehr sanften Asphalt, und es war nicht einfach, die Reifen auf Temperatur zu bringen – gerade im Qualifying. Und dann gibt es Kurven, die nach außen hängen. Die Remus-Kurve oben am Schönberg, die langsamste Stelle des gesamten Kurses: Nirgendwo ist es so einfach, das Heck zu verlieren. Das ist an dieser Stelle selbst den Besten immer wieder passiert. Oder die Würth-Kurve, das ist die zweite der beiden Bergab-Linkskurven: Man durchfährt eine Kompression, und gleichzeitig hängt sie ein wenig ins Tal. Es gibt mindestens zwei Arten, wie man sie richtig durchfahren kann, und welche davon schneller ist, liegt an der Art des Autos, der Reifen und natürlich auch am Wetter. Denn wenn es in der Steiermark regnet wie bei meinem F3-Rennen vor 31 Jahren, ist ohnehin wieder alles anders.

MARK WARD (COVER), YANN LEGENDRE

„Warum trödeln die alle so rum?“


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WOCHE EINS

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Ich bin’s, Alonso! Ich habe mich entschieden, meine Gedanken während des Lockdowns aufzuschreiben, als Geschenk an zukünf tige Generationen, damit sie meine Genialität besser verstehen. Ich werde ein Tagebuch führen. Es wird das beste Tagebuch aller Zeiten.

WOCHE ZWEI

Geht das Licht im Kühlschrank aus, wenn man ihn schließt, oder ist es immer an?

WOCHE DREI

Ich langweile mich – drei Wochen ­allein mit meiner Schildkröte Lewis. Ich habe jeden Dokumentar film über mich schon zweimal gesehen. Und beide Autobiografien gelesen. Und das Fernando-Alonso-Malbuch habe ich auch schon gemacht, OHNE danebenzumalen. Ich habe nichts zu tun – aber ich werde der BESTE im Lockdown sein! Ich werde auch Salat für Lewis bestellen. Sein ­Panzer sieht blass aus.

WOCHE VIER

DAS TOTAL GEHEIME TAGEBUCH VON

FERNANDO ALONSO Spekulationen, dass Fernando Alonso, 38, in die F1 zurückkehren könnte, begeistern seine Fans und erschrecken seine Rivalen. Aber was hat er denn in der Zeit gemacht, als die Gerüchteküche brodelte? Wir haben einen Blick in sein Tagebuch geworfen …

Es geht aus! Ich habe ein Loch in die Kühlschrankwand gebohrt, gewartet, bis es dunkel war, und alle Lichter in meiner Küche ausgeschaltet. Ich werde jetzt „Forschung“ in mein LinkedIn-Profil einfügen. Können Tiere fühlen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich Lewis mit Bewunderung in den Augen ­ansieht. Oder sind es Blähungen?

WOCHE FÜNF, TEIL 1

Was ist dieses „eSports“, von dem so viel geredet wird? Ich sehe, dass schlechtere Fahrer an Online-­ Wettbewerben teilnehmen. Vielleicht ist es eine weitere Welt, die ich erobern kann?

MATT YOUSON

HERI IRAWAN

WOCHE FÜNF, TEIL 2

Mein Vorstoß in die eSports-­Welt war erfolgreich! Ich habe meine ­Insel bei „Animal ­Crossing“ geschafft: neue Horizonte! Nächste ­Woche werde ich ­Prinzessin Peach von dieser intriganten Schildkröte namens Bowser befreien.

F1 Spielberg Driver Journal 5

WOCHE SECHS

Ferrari sei angeblich hinter einem erfahrenen spanischen Superstar her? Das überrascht mich nicht. Es wäre schmeichelhaft, wäre es denn nicht so platt.

WOCHE SIEBEN

Wirklich? Carlos Sainz?! Unglaublich! Das zeigt einem, wie chaotisch die Zustände in Maranello ohne meine lenkende Hand ­geworden sind. Sie haben aus Versehen den falschen Fahrer eingestellt. Wenn sie den Fehler bemerken, werden ihre Gesichter so rot werden wie ihre Autos.

WOCHE ACHT

Der Schmerz ist unerträglich. Dieses Wochenende sollte ich die Indy 500 gewinnen, aber mein Rendezvous mit der Triple Crown wurde verschoben. Graham Hill hat es geschafft, mir zu entkommen. Er fordert mich heraus, aber ich bin derjenige, der ihn kriegt.

WOCHE NEUN

Flav hat den Medien erklär t, ich sei „wieder motiviert“. Das ist beleidigend. Wann war ich jemals „nicht motiviert“? Würde jemand, der nicht motiviert ist, 29 Stunden damit verbringen, einen gelben Helm auf den Panzer einer zornigen Schildkröte zu malen?

IRGENDWANN SPÄTER

Es gibt Gerüchte, dass Renault einen gewissen mehrfachen Weltmeister einstellt, ein ­außergewöhnliches Talent, das mit Renault schon erfolgreich war … Nein, es ist nicht Alain Prost! Ich bin es! Ich brauche jetzt dringend einen neuen Namen für Lewis. Hm … ich nenne ihn – RS20. Ich mache Lewis, ah, sorry, RS20 zur schnellsten Schildkröte aller Zeiten!


6 Roadtrip F1 Spielberg

DER DOKTOR

Helmut Marko, 1971 Le-Mans-Sieger, heute Talentescout und graue Eminenz von Red Bull Racing

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F1 Spielberg Roadtrip 7

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„MEINE WILDE ZEIT MIT

JOCHEN H RINDT“

ZWEI WILDE HUNDE

in Stainz 1968: Marko und Rindt beim Bergrennen beide zeigen die , Fotos gen weni der eines

PRIVATARCHIV

Der Doktor erinnert sich: HELMUT MARKO verband eine enge Freundschaft mit Formel-1-Legende Jochen Rindt. Auf den Straßen um Bad Aussee er­lernte er mit ihm die Kunst der Fahrzeug­beherrschung. Ohne Führerschein, aber mit Begeisterung. Text ANDREAS WOLLINGER  Fotos KONSTANTIN REYER

elmut Marko steht in einer Parkbucht am K ­ oppenpass, der Bad Aussee mit Obertraun am Hallstätter See verbindet, in seinem Rücken ein feuerwehrroter Porsche 356, und schaut ­angestrengt den Hang hinauf. „Irgendwo da oben muss die Straße ­gewesen sein“, sagt er in seinem markanten Steirisch, „die Strecke heute hat ja mit dem Verlauf von damals nicht sehr viel zu tun.“ Gut, von Obertraun herauf, auf der oberösterreichischen Seite des Passes, da ist alles noch genauso wild und selektiv wie damals, vor sechzig Jahren, aber auf der steirischen Seite ist praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. „Ja, so ist das: Alles wird nivelliert“, sagt Marko, halb zu sich, halb zu uns. Man mag es kaum glauben, aber Marko, den in der Formel 1 alle nur ehrfürchtig „den Doktor“ nennen, war seit den frühen Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr hier. Anlass der Rückkehr: The Red Bulletin hat die graue Eminenz von Red Bull Racing gebeten, e­ inen Roadtrip zu seinen Wurzeln zu unternehmen – in eine extrem wilde Zeit, die er mit seinem ­damals besten Freund Jochen Rindt verbrachte. Jochen Rindt: Urknall des österreichischen Rennsport-Universums, 1970 in Monza tödlich verunglückte Formel-1-Ikone, der einzige ­posthum zum Weltmeister erklärte Pilot der ­Geschichte. Ohne ihn gäbe es keine erfolg­ reichen österreichischen Grand-Prix-Piloten, keine Rennstrecke in Spielberg, keine Formel-1­Begeisterung in Rot-Weiß-Rot. Die beiden Säulenheiligen des heimischen Motorsports hatten einander schon als Halbwüchsige in Graz kennengelernt. Basis der Freundschaft waren gemein­same Interessen: zuerst Mopeds, dann Mädchen. „Wann immer die Eltern ein Wochenende weggefahren sind“, erzählt Marko, heute jugendliche 77, „ist in ­deren Haus oder Wohnung eine Party organisiert worden. Da war der Jochen – er war ja ein Jahr älter – wirklich sehr, sehr gut: Er hat immer die tollsten Mädchen dahergebracht.“

Ein Draufgänger, der auf Regeln pfiff

Aber auch sonst hatte man mit Jochen viel Spaß – vor a ­ llem, weil er „unglaublich unternehmungslustig und immer gut aufgelegt war“. Ein Draufgänger, der sich um gesellschaftliche Regeln nicht viel scherte und nicht lang fragte, ob etwas erlaubt oder verboten ist. „Bei den anderen ­Eltern“, erinnert sich Marko schmunzelnd, ­„galten wir nicht unbedingt als die, mit denen man die eigenen Kinder sehen wollte.“


8 Roadtrip F1 Spielberg

Gymnasium der letzten Hoffnung

Es war nämlich so: Ein Freund hatte ihnen erzählt, dass es im Salzkammergut ein Inter­ nat gebe, das für junge Herren, die der Schule nicht den nötigen Ernst entgegenbrachten, ein wahres Paradies sei. Eine private Ein­ richtung, die den Ruf des „Gymnasiums der letzten Hoffnung“ hatte. Hier würden sie ohne übermäßige Anstrengung die Matura machen und nebenbei eine Menge Hetz ­haben. Ein paar prominente Namen aus der Liste der Schüler: Tausendsassa André Heller, der Industrielle Thomas Prinzhorn und die Rennfahrer Niki Lauda und Harald Ertl. So kamen Jochen Rindt und Helmut ­Marko nach Bad Aussee. Und wie kamen sie zu dem Auto, an dem sich ihre Leidenschaft zum Rennfahren entzündete? Marko: „Wir waren am Krippenstein Ski fahren. Und weil wir damals alles extrem machten, hat sich der Jochen den Oberschenkel gebrochen. Das Problem war, dass Internat und Schule eine halbe Stunde Fußweg auseinander lagen, das war mit einem Komplettgips natürlich

RECHT FREUNDLICH

Helmut Marko auf den Spuren seiner Freundschaft mit Jochen Rindt auf dem Koppenpass

T Ü CK SCHMUCKS 6 darf als weiter­ 35 Der Porsche hgehen. r Käfer durc entwickelte

nicht zu machen. Daraufhin hat Jochens Großvater einen VW Käfer mit Chauffeur ­organisiert. Der hätte Jochen jeden Tag in die Schule bringen sollen. Das hat er auch zwei, drei Tage gemacht. Bis wir dem Groß­ vater gesagt haben: Wir brauchen den Fahrer nicht, wir haben eh einen Mitschüler mit Führerschein, dadurch sparen wir Kosten.“ Lachend fügt der spätere Le-Mans-Sieger hinzu: „Wahrscheinlich hat auch irgendeiner einen Führerschein gehabt. Aber die, die ­gefahren sind, hatten jedenfalls keinen.“ Während Rennfahrer von morgen heute ihre ­Sinne im Kindesalter gefahrlos im Go­ kart schärfen, entwickelten Rindt und Marko die Fähigkeit zur Fahrzeugbeherrschung als Teenies in freier Wildbahn, auf öffentlichen Straßen rund um Bad Aussee, zum Beispiel auf den zehn Kilometern über den Koppen­ pass nach Obertraun. „Das Auto ist immer am Limit bewegt worden“, erinnert sich der Doktor. Wobei man sich der Sache auf spie­ lerische Weise näherte. Sie saßen zu viert im Auto; einer fuhr, die drei anderen bildeten die „Jury“. Machte der Pilot einen Fehler oder fuhr zu knieweich in eine Kurve, war ein Fahrerwechsel die Folge. Der Käfer war eine Herausforderung für sich: 30 PS, null Straßenlage, Seilzug­ bremsen. „Das heißt, dass jedes Rad anders gebremst hat“, sagt Marko, „einmal hat ein Rad blockiert, dann ein anderes.“ Kurz: Ein

„JOCHENS GROSSVATER HAT EINEN VW KÄFER MIT CHAUFFEUR ORGANISIERT.“ besseres Werkzeug für die Entwicklung von Gefühl im Hintern kannst du kaum finden. Detail am Rande: Damals gab es weder ­Sicherheitsgurte noch ein Tempolimit auf Freilandstraßen. Für die Erinnerungsfahrt 2020 hat Hel­ mut Marko einen Porsche 356 ausgesucht. Aus drei Gründen ist das eine stimmige Wahl: Erstens stammt das Auto genau aus der Zeit Anfang der Sechzigerjahre, in der diese Geschichte spielt. Zweitens hatte er mit Ferdinand Porsche den gleichen Schöpfer sowie das gleiche Konstruktionsprinzip wie der alte Käfer, ist aber deutlich hübscher ­anzuschauen. Und drittens hatte der Kunst­ professor in der Schule einen gehabt – und damit immer die tollsten Frauen abgestaubt.

Berufswahl am Nürburgring

Der Plan mit der nachgeschmissenen Matura ging dann doch nicht auf. Kurz vorher wurde­ der Schule das Öffentlichkeitsrecht entzogen, und die Reifeprüfung musste anderswo ab­ gelegt werden. Das Resultat: Sowohl Marko als auch Rindt flogen durch. In Graz würde es deshalb nur unnötig Ärger geben. Also fuhren sie in Rindts neuem Auto, einem Simca, in die entgegengesetzte Richtung: zum Grand Prix auf den Nürburgring. „Wir haben in der Wiese neben dem Auto geschlafen“, erinnert sich der Doktor, „der infernalische Lärm der vorbeirasenden Rennautos hat uns geweckt. Da hat Jochen plötzlich gesagt: ‚Das will ich auch machen!‘ Ich hab ihn nur verwundert angeschaut, weil das für uns so unvorstell­ bar weit weg war.“ Wie wir heute wissen, hat Jochen seinen Entschluss dann beinhart durchgezogen. Während Helmut Marko auf dringenden Wunsch seines Vaters Jus studierte, ging sein Freund nach ersten Rennen in Österreich nach England, um die internationale Racing-­ Szene aufzumischen. Das ringt Helmut Marko noch heute Respekt ab: „Unser Schulenglisch hat ja grad mal gereicht, um etwas zu essen zu bestellen. Da brauchst du Mut, eine Vision. Und viel Selbstvertrauen.“ Der schnelle Ruhm habe Jochen Rindt kaum verändert, sagt Marko. Nur sein Lebens­ stil war plötzlich ungleich glamouröser: „Er hat Geld gehabt, einen eigenen Flieger und unser Traumauto, einen Jaguar E – so was hat man ja nur von Filmstars gekannt. Doch wenn er nach Graz gekommen ist, hat es die

AUS DEM BUCH: „JOCHEN RINDT-EINE BILDBIOGRAFIE“, BÖHLAU VERLAG

Die unerschrockene Art hatte, glaubt Marko, mit Rindts persönlicher Geschichte zu tun: In Deutschland geboren, verlor er seine Eltern bei einem Bombenangriff gegen Kriegsende und kam als Baby zu den Groß­ eltern nach Graz. „Die waren nicht so streng wie Eltern“, meint Helmut Marko. „Jochen hat mehr Freiheiten gehabt als andere. Und er war, als Erbe einer Gewürzmühle in Mainz, finanziell recht gut gestellt.“ Das Einzige, was unter diesen Rahmen­ bedingungen litt, war der schulische Erfolg. Als im Verlauf der 7. Klasse Gymnasium, Rindt und Marko waren inzwischen Klassen­ kameraden, ein Zeugnis zum Desaster zu werden drohte, boten die zwei ihren Lehrern einen Deal an: Gegen ein positives Zeugnis würden diese sich nie wieder mit ihnen her­ umärgern müssen.

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F1 Spielberg Roadtrip 9

DIE RÜCKKEHR

Marko auf der Zufahrt zum Internat. Kaum zu glauben, aber er war 60 Jahre lang nicht da.

GUTE ALTE ZEIT

Helmut Marko blä ttert in „Jochen Rindt – Eine Bild­biografie“ (Böh lau Verlag) und erinn ert sich an das Bergrenne n von Stainz 1968.

gleichen Partys gegeben wie immer.“ Rasend schnell wurde aus dem unerschrockenen ­Buben aus Graz mit der schiefen Nase „der erste Popstar des Rennsports“, wie Marko einmal konstatierte. Weil er seine Eigen­ heiten zu Markenzeichen erhob: die ständig im Mundwinkel hängende Zigarette; der Gang mit stark nach innen gerichteten Schuh­ spitzen; die extravagante Kleidung. „Er ist mit seinem ganzen Auftreten herausgeragt aus der Masse“, sagt Marko.

Angebot beim Begräbnis

Und dann: das Ende, mitten in einer Phase der größten Triumphe. „Unser Zugang zum Tod war: Wenn’s passiert, dann passiert’s eben“, schildert Marko Jochen Rindts töd­ lichen Unfall vom September 1970, von dem er im Radio in der Wohnung eines Freundes erfuhr. „Aber als es dann wirklich passiert ist, konnten wir das überhaupt nicht ver­

„AM NÜRBURGRING HAT JOCHEN PLÖTZLICH GESAGT: DAS WILL ICH AUCH MACHEN. ICH HAB IHN NUR VERWUNDERT ANGESCHAUT.“

arbeiten. Und auch nicht akzeptieren. Wir haben uns dann mit Alkohol betäubt. Dieser Abend ist mir bis heute in Erinnerung.“ Beim Begräbnis ist er dann von einem Rennsport-Manager angesprochen worden. „Der hat mir ein irrsinnig tolles Angebot ­gemacht für die nächste Saison.“ Ernsthaft, beim Begräbnis? „Ja“, sagt Marko, „ich hab eh geglaubt, ich bin ­­im ­falschen Film. Das war kein Österreicher, der hatte keine so starke emotionale Ver­bindung zu Jochen. Und wie gesagt: Tote waren da­ mals im Motorsport an der Tagesordnung.“

Seltenes Bilddokument

Erstaunlicherweise gibt es kaum Fotos, die Helmut Marko und Jochen Rindt gemeinsam zeigen. Eines der wenigen Bilddokumente stammt vom Bergrennen in Stainz nahe Graz 1968. Rindt, damals schon ein etablierter Formel-1-Fahrer, kam mit einem privaten

­ rabham-Formel-2-Boliden in die steirische B Provinz, um vor 20.000 begeisterten Zu­ schauern den Streckenrekord um eine halbe Minute zu verbessern. Helmut Marko, frisch­ gebackener Doktor, fuhr Formel V und be­ legte Rang 10. Und ein gewisser Nikolaus Andreas Lauda wurde auf einem Porsche 911 Neunter. Markos Erinnerungen an das Er­ eignis sind etwas lückenhaft. Er entsinnt sich bloß des gleichen Berg­ rennens 1970, bei dem Rindt Zweiter ge­ worden war und sich anschließend damit entschuldigte, er habe aus Rücksicht auf die Formel-1-WM nicht das Letzte aus seinem Auto herausgeholt. „In Wahrheit“, erzählt Helmut Marko lachend, „war unser Abend­ programm schuld daran, dass wir am Tag darauf nicht die Fittesten waren.“ Interessant, schmunzelt der Doktor dann, „jetzt fallen mir sogar die Damen dazu noch ein“. Das Video zum Roadtrip: ab 10. Juli auf Red Bull TV


10 Flashback F1 Spielberg

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SPIELBERG-MOMENT

„ALS HÄTTE MICH EIN METEORIT GETROFFEN!“ In Runde 27 des Großen Preises von Österreich 2002 lenkte der Jordan-Pilot Takuma Sato in die Remus-Kurve ein. Hinter ihm ging Nick Heidfeld im Sauber auf die Bremse … und die Hölle brach los!

Takuma Sato war nach einer Safety-­Car-­ Phase wieder auf der Strecke und be­ reitete sich gerade darauf vor, mit seinem unterlegenen Jordan EJ12 so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Als er den Hügel in Richtung Kurve 2 hinauffuhr, wurde der japanische Formel-1-­Neuling von den Spitzen­ reitern des Rennens überrollt. Sato wich pflichtschuldig nach links von der Ideallinie ab, als Rubens Barrichello, Ralf und Michael Schumacher sowie Juan Pablo Montoya auf der Innenbahn vorbeizogen.

TOM CLARKSON

DER A1-RING, 2002.

Der Moment, in dem Nick Heidfeld die Kontrolle über seinen Sauber verliert und rückwärts über den Scheitelpunkt von Kurve 2 rast. Er prallt mit dem Getriebe in den Jordan von Takuma Sato, beide Autos verschwinden in einem Hagel aus Kohlefasersplittern.

MOTORSPORT IMAGES

Nick Heidfeld nach dem spektakulären Crash beim Grand Prix von Österreich 2002: „Als ich warten musste, um zu erfahren, ob Takuma Sato verletzt war, war das einer der schlimmsten Momente meiner Karriere.“

Weiter hinten musste der fünft­ platzierte Nick Heidfeld reagieren, als die Bremsen von Alex Yoong im ­Minardi blockierten. Obwohl Heidfeld die Bremsen bloß antippte, geriet sein Auto plötzlich völlig außer Kontrolle, drehte ab und raste seitlich auf den Scheitelpunkt der Kurve zu. „Ich bin sehr lange rückwärts gerutscht“, sagt Nick. „Ich wusste, dass viele Autos vor mir waren, und hoffte nur, ich würde da irgendwie durch­ kommen, ohne jemanden zu berühren. Ich dachte, es würde alles gut gehen, aber dann …“ Alles explodierte. Heidfelds Sauber krachte mit beträchtlicher Wucht in die rechte Seite von Satos ­Jordan und deckte die ­Strecke mit Kohlefasersplittern ein. „Ich dachte, ein Meteorit hätte mich ­getroffen“, er­innert sich Sato. „Es war ein unglaublich harter Einschlag, völlig aus dem Nichts. Ich fühlte starke Schmerzen und konnte meine Beine nicht bewegen, weil sie zwischen den Carbonteilen ein­geklemmt waren.“ Der Aufprall war so heftig, dass er ein Loch in die Seite des Jordan-Cockpits schlug, durch das man Satos Beine sehen konnte. Alle hielten die Luft an. „Woran ich mich vor allem erinnere, ist, dass ich in meinem Auto saß und sah, dass Takumas Jordan in Stücken war“, sagt Heidfeld. „Er blieb lange, lange Zeit in seinem Auto, und ich machte mir große Sorgen um ihn. Dieses Warten, um zu erfahren, ob er verletzt war, war einer der schlimmsten Momente meiner Karriere.“ „Der Unfall war meine Schuld“, gibt er zu. „Wir hatten neue Bremsbeläge im Einsatz, die ich ausgewählt hatte, obwohl ich wusste, dass es schwieriger


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F1 Spielberg Flashback 11

„DER UNFALL WAR MEINE SCHULD! WIR HATTEN NEUE BREMS­BELÄGE IM EINSATZ …“

Streckenposten und Sanitäter sind dabei, Takuma Sato aus seinem havarierten Jordan zu bergen. Das Design des EJ12 bewahrte den Japaner vor Schlimmerem: Wegen des hohen Vorderwagens gingen die Trümmer von Heidfelds Sauber unter dem Auto durch, statt Satos Beine zu treffen.

sein würde, sie auf die optimale Be‑ triebstemperatur zu bringen. Aber wenn man sie erst einmal im richtigen Arbeitsbereich hatte, waren sowohl der Biss als auch die Verzögerungswerte besser. Während der Safety-Car-Phase hatte sich dann alles abgekühlt, und die Beläge sind einfach nicht wieder auf Temperatur gekommen. Daher der Dreher.“ „Wäre der Unfall fünf Jahre früher passiert, wäre die Sache nicht so glimpf‑ lich ausgegangen“, räumt der japanische Fahrer ein. „Zum Glück hatte sich die Sicherheit der Autos rasant ver­bessert. Außerdem muss ich mich bei Eghbal Hamidy bedanken, der den EJ12 ent‑ worfen hat. Das Auto hatte den höchs‑ ten Vorderwagen in der Formel 1, und

das bedeutete, dass sich Nicks ­Getriebe unter meinem rechten Knie ins Auto ­gebohrt hat und nicht ins Knie selbst. Hätte mein Auto eine gewöhnliche, niedrige Nase gehabt … Ich möchte gar nicht ­daran denken.“ Sato wurde noch am Unfallort von Professor Sid Watkins untersucht, bevor er in das medizinische Zentrum des A1‑Rings und dann zur weiteren Be­ obachtung ins Krankenhaus nach Graz gebracht wurde. Bereits am folgenden Tag wurde er wieder entlassen, zwei Wochen später ging er sogar beim Ren‑ nen in Monaco an den Start. Was Heidfeld betrifft, so kam er mit einem verletzten linken Bein davon. Und die Bremsbeläge hat er nie wieder benutzt.


12 Pitstop F1 Spielberg

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10. Juli 2020  The Red Bulletin

Der AlphaTauri-Pilot, 26, wäre liebend gerne König des Rings, aber derweil begnügt er sich damit, seine Freunde nach langen Partynächten in den Seilen hängen zu sehen.

JUSTIN HYNES

Wie sieht deine Wohnung aus? Sie ist nicht groß, 80 Quadratmeter, aber gut geschnitten und ziemlich modern, und ich habe einen tollen Blick von der Terrasse. Was ist das Extravaganteste, was du je gekauft hast? Rote Lederschuhe. Das coolste Hotel, in dem du jemals übernachtet hast? Das Cala di Volpe auf Sardinien und das Byblos in Saint-Tropez. Dein Traumreiseziel? Ich war noch nie auf einer tropischen Insel, wie Hawaii oder den Malediven. Kannst du ein Musikinstrument ­spielen? Klassische Gitarre und E-Gitarre. Du bestellst Essen zum Mitnehmen, wofür entscheidest du dich? Pizza oder Pasta, aber meistens koche ich lieber selbst.

Wovor hast du Angst? Vor Quallen. Bist du auch in anderen Sportarten gut? Ich boxe gerne und fahr gerne Ski, aber logischerweise nicht auf Profi-Niveau. Hast du schon mal ein Gespenst gesehen? Nach einer Partynacht mit mir sehen die meisten meiner Freunde aus wie Gespenster – also ja, ich hab schon viele gesehen … Hast du dich schon mal mit jemandem geschlagen? In der Schule gab’s ab und zu Raufereien, nichts Großes, zwischen Kindern eben. Das kann passieren. Winter oder Sommer? Jetzt gerade würde ich Sommer sagen. Was ist der beste Rat, den man dir je gegeben hat? Versuche Spaß zu haben, egal was passiert!

HELGE KIRCHBERGER/RED BULL CONTENT POOL, GETTY PREMIUM, SHUTTERSTOCK

Was war das Letzte, was du dir auf Netflix angesehen hast? „Ikarus“. Was war das erste Auto, das dir gehörte? Ein VW up! Kindheitsheld? Michael Schumacher. Lieblingssänger/-band? Kings of Leon, Metallica, Ozzy Osbourne, Avici. Was hörst du gerade bei Spotify? „Black Mire“ von Lonely the Brave. Was sind deine Hobbys? Boxen, Kartfahren, Skifahren. Wenn du dir einen anderen Beruf aus­ suchen könntest, welcher wäre das? Boxer. Wenn du eine Zeitmaschine hättest, wohin würde sie dich bringen? In die 70er, 80er oder 90er ... nicht zu weit. Wann ist dir zum ersten Mal klar geworden, dass du Rennfahrer werden willst? Als ich das erste Mal mit einem Kart ­gefahren bin. Das beste Buch, das du während des Lockdowns gelesen hast? Mike Tysons Autobiografie. Was hast du gestern zu Abend gegessen? Gestern war ich zu müde zum Kochen, daher habe ich mir griechisches Essen bestellt. Wo bewahrst du deine Trophäen auf? Hier in Monaco habe ich nur meinen Hockenheim-Pokal von 2019 (Daniil wurde damals Dritter; Anm.), alle anderen habe ich meinem Vater nach Moskau geschickt. Er hat ein Extrazimmer für meine Pokale. Eine Sache, die sich geändert hat, seit du Vater geworden bist? Es ist ein besonderes Gefühl, an das ich mich immer noch gewöhnen muss, aber es ist auf jeden Fall großartig, Vater zu sein. Frühaufsteher oder Nachteule? Ich denke, irgendwas zwischendrin.


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23.06.20 13:55


14 Do it! F1 Spielberg

www.redbull.com/theredbulletinF1Spezial

10. Juli 2020  The Red Bulletin

FORMEL RENAULT 3.5

LEISTUNG:

500 PS

GEWICHT:

625 kg

HÖCHSTGESCHWINDIGK

EIT: 285 km/h

Von Sebastian Vettel bis Daniel Ricciardo, von Fernando Alonso bis Carlos Sainz haben Generationen von Stars ihren Feinschliff für die F1 in diesem Auto geholt.

SELBER SPIELEN AM

SPIELBERG

Die Formel 1 war schon da, MotoGP steht vor der Tür, dazwischen und danach stehen die Streckentore weit offen für Freizeit-Piloten, die sich selbst einmal als Rennfahrer versuchen wollen. Diese Boliden und Bikes stehen bereit.


F1 Spielberg Do it! 15

The Red Bulletin  10. Juli 2020

P O RS C H E G T2

L FORME

4

LEISTUNG:

210 PS NG:

GEWICH H Ö C HS

T: TGE

5 70 k g DIGK SCHWIN

40 EIT: 2

km / h

der, ende Rä rei steh em Gefühl, f , e u q Monoco ichts kommt d :N sein, so Spoiler hrer zu Auto. a f n n e ein R ormelie ein F nah e w

HÖCHSTGESC

HWINDIGKEIT:

über 300 km/h

Das stärkste Cl ubsport-Auto, das Porsche je gebaut hat, auf 200 Exem plare weltweit limiti ert. Eines davon steht in Spielberg.

LEISTUNG: GEWICHT:

LEISTUNG:

130 PS

GEWICHT:

144 kg km/h

Letzte Stufe vor MotoGP mit KTM-Cha ssis und Honda-Vierzylinder: Was Migu el Oliveira, Brad Binder und Co zu Sieg en bewegte, ist ab sofort für jeden zu fahren.

WERNER JESSNER

KTM X-BOW

KTM MOTO2

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 290

PHILIP PLATZER/PROJEKT SPIELBERG

Das sind die Supertrümpfe aus dem Spielberg-Portfolio. Plan- und buchbar unter projekt-spielberg.com

1390 kg

FLOTTE FLOTTE

Vom Kart bis zum NASCAR, vom Trial-Bike bis zum RallyeGerät stehen über 100 Fahr­ zeuge für jedermann zum Ausprobieren bereit, ganz nach individuellem Geschmack und persönlicher Vorliebe.

FÜNF ASSE

700 PS

GEWICHT:

LEISTU

RS

HÖCHSTGESCHWINDIGK

330 PS 790 kg EIT: 217 km/h

Sitzplätzen, Ein Formelauto mit zwei len offenen ika rad den das beschreibt Carbon-Chassis, KTM X-Bow am besten. omotor. Rennfahrwerk, Audi-Turb


16 Rückblende F1 Spielberg

www.redbull.com/theredbulletinF1Spezial

10. Juli 2020  The Red Bulletin

nes Österreichers auf Es ist der einzige Sieg ei bisherigen F1-Geschichte – r heimischem Terrain in de uff. Hut ab vor Niki Lauda! Bl und er basiert auf einem

MOTORSPORT IMAGES

HEIMSIEG

Die Kräfteverteilung in diesem Jahr ist klar: Die McLaren-Porsche von Niki Laud a und Alain Prost machen sich die Siege unter­ einander aus, Nelson Piquet im bäre nstarken Brabham-BMW darf mitreden – gera de auf schnellen Strecken, auf denen Motorleistung gefragt ist. Auf dem Öste rreichring hat er sich souverän die Pole-Position ge­ sichert und führt auch nach dem Start. Als Alain Prost sich dreht, jubeln die Fans im Aichfeld: Lauda schon auf Platz 2! Es kommt noch besser – der Lokalmat ador schnappt sich den Führenden elf Run den vor Schluss. Was keiner weiß: Der dritte Gang in Laudas Auto lässt sich nich t mehr einlegen! Normaler weise sollte der Österreicher nun leichte Beute von Piqu ets Konter werden, doch der Brasilianer trau t dem ausgekochten Lauda nicht: Sicher will der nur seinen Motor schonen, um dann wieder Gas zu geben, wenn Piquet angreift. Also steckt der ebenfalls zweimalige Welt meister zurück und bescheidet sich mit Ran g 2. „Wieso hast du mich denn nicht zurü cküberholt?“, fragt ihn Lauda bei der Siegerehrung. Doch seine Worte gehen im Jubel von 100.000 Fans unter.

WERNER JESSNER

19. August 1984


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