Servus in Stadt & Land 3/13

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03 /2013 &

in Stadt & Land

Köstliches Kärnten

P. b. b., GZ10Z038662M, Verlagspostamt 1110 Wien

Seidelbast  & Löwenzahn &  pasteten & Terrinen  & Kresse &  Steirisches Maschtasingen  &  tierleben: Der storch

Regionale Rezepte mit Tradition

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E i nfac h

.

Gut .

Leben

Steirischer Brauch

Die Weihe der Palmbuschen

2

MÄRZ

03/2013 EUR 4,50 chf 7,00

s Melod g n ien des Frühli Brautschau auf Lungauerisch

&

Intarsienkunst aus dem Ländle

&

Trachtenschmuck vom Attersee

>


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88

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Inhalt 2013 März

Küche

Wohnen

52 Würzige Verwandte

76 Auszeit auf der Alm

58 Grenzenloser Genuss

88 Lenz am Teller

38 Vom Zwitschern & Nisten

66 Aus dem Häferl

90 Alles blüht auf

140 Klappernder Frühlingsbote

68 Sehr gut in Form

94 Guten Morgen!

14 Der Frühlingszauberer

Der Seidelbast blüht früher als jeder andere heimische Strauch und ist in vielen Gegenden traditioneller Teil von Palmbuschen.

26 Weites blühendes Land

Über die himmlische Pflanzenwelt der Familie Rieser im südlichen Niederösterreich.

Im Frühling freuen sich die ­brütenden Singvögel über einen ­naturnahen Garten.

Jetzt landet der Weißstorch wieder bei uns – und baut seinem Nachwuchs hoch oben ein Nest.

6 Servus

Kresse ist nicht gleich Kresse. Drei Arten, die fast rund ums Jahr feinen Geschmack auf den Teller bringen.

Einfach und köstlich. So schmeckt die karnische Küche, in der kärntnerische, friulanische und slowenische Traditionen aufeinandertreffen.

So vielfältig wie die Rezepturen des Vorarlberger Hafaloab sind die Möglichkeiten, es zu servieren.

Pasteten und Terrinen, die leicht gelingen. Es braucht nur ein bisschen Geschicklichkeit und Geduld.

In Perneck, hoch über Bad Ischl, ­haben Otto und Gerda ein „Sacherl“ in ein kleines Paradies verwandelt.

Aus keimendem Weizen bis Ostern einen grünen Kranz zu ziehen macht Kindern viel Freude. Und ist auch ganz einfach.

Mit Primeln, Osterglocken und Tulpen in hübschen Gestecken kommt der Frühling ins Haus.

Ein festlich gedeckter Tisch macht das Osterfrühstück mit der Familie noch viel schöner.

zusatzfotos cover: eisenhut & mayer, magdalena lepka

Natur & Garten

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100 140

Standards Land & Leute 100 Steirischer Brauch

126 Lungauer Brautschau

110 Vom Silberbaum

134 Fein eingelegt

116 In aller Herrgottsfrüh

148 Zu Gast auf Höri

Das Maschtasingen rund um das steirische Mooskirchen ist seit 650 Jahren gelebte Tradition.

Herbert Trucker fertigt am Attersee mit großer Hingabe Trachtenschmuck aus Silber und Granaten.

Ein Besuch beim stimmungsvollen Palmbuschenbinden im steirischen Stübing.

flora press, masterfile

fotos inhalt: katharina gossow, eisenhut & Mayer, marco rossi, magdalena lepka, patricia weisskirchner,

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122 Kunstvolle Pauken

In einer Wiener Manufaktur werden in aller Verschwiegenheit die besten Pauken der Welt gebaut.

Am Ostermontag versuchen junge Leute aus Wölting ihr Glück beim traditionellen Gonesrenna.

Im Klostertal, in Wald am Arlberg, stellt Intarsientischler Dietmar Salzgeber kunstvolle Schemel her.

Von der atemberaubenden Schönheit der Halbinsel am westlichsten Zipfel des Bodensees.

5 Vorwort 8 Leserbriefe, Altes Wissen 10 Mundart 12 Servus daheim 32 Schönes für draußen 36 Der Garten-Philosoph 46 Unser Garten, Mondkalender 50 Natur-Apotheke: Löwenzahn 74 Aus Omas Kochbuch:

Süße Erdäpfelsteckal

86 Fundstück: Setzkasten 98 Schönes für drinnen 106 Michael Köhlmeier: Der Galgen 160 Gutes vom Bauern 162 Nicola Förg: Hommage

an die Kühnheit

166 ServusTV: Sehenswertes im März 170 Feste, Märkte, Veranstaltungen 172 Leben in alten Zeiten 178 Impressum, Ausblick, Bezugsquellen Titelillustration: Andreas Posselt

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Natur & Garten

Der Frühlingszauberer Der Seidelbast blüht früher als jeder andere heimische Strauch, duftet betörend und ist in vielen Gegenden traditioneller Teil von Palmbuschen. Angeblich haben nicht einmal Hexen eine Chance gegen den Schutzzauber der lila Blüten. redaktion: Julia Kospach

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D

em Volksglauben nach konnte ein Stück vom Seidelbast wahre Wunder wirken. Band man es um den Hals eines Kalbes, vertrieb es Läuse. Ein in Essig ein­ gelegter Streifen seiner Rinde ließ sich als Zugpflaster verwenden. Hexen hatten keine Chance gegen ein am Palmsonntag geweih­ tes Zweiglein vom Seidelbast, das sich Fuhr­ leute als Schutzzauber auf ihren Wagen und Bauern an ihren Pflug steckten. Und wollte früher im bayerischen Raum ein Bräutigam für seine Ehe Glück und Wohl­ stand sicherstellen, gab er seinem Ross am Tag der Hochzeit einige Seidelbastbeeren zu fressen, auf dass das Tier auf dem Weg zur Braut besonders laut, wild und segen­ verheißend wiehere. ZwÜlinden und Palmenblätter

Nach einer oberösterreichischen Legende besitzt der Seidelbast, hier auch Zwülinden genannt, besondere Kräfte, weil dem Hei­ land bei seinem Einzug in Jerusalem neben Palmenblättern auch Zwülinden gestreut wurden. Eine naheliegendere Erklärung für seine Wirkungsmacht ist aber, dass der Seidelbast hochgiftig ist, vor allem seine Beeren und die Rinde. Kein Wunder, dass ein mit Seidel­ bastbeeren gefüttertes Hochzeitspferd laut­ hals wieherte: Es kämpfte mit seinen Vergif­ tungserscheinungen. Schon die Berührung mit Rinde oder Pflanzensaft, der beim Brechen eines Seidel­ bastzweigleins austritt, kann zu Hautrei­ zungen führen – ein Wissen, das sich Bettler früher zunutze machten. Mit Seidelbast fügten sie ihrer Haut schwärende Wun­ ➻

foto: imago

Daphne mezereum

Dunkelrosa bis lila blüht der Seidelbast zumeist. Schon zeitig im Frühjahr ist sein Nektar eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.

Familie: Spatzenzungengewächse (Thymelaeaceae) Blütezeit: Seidelbast blüht von Februar bis April, die Blüten kommen vor den Blättern. Standort: Seidelbast braucht nährstoffreiche kalkhaltige Böden. Natürlich kommt er vor allem in hellen, buchenreichen Mischwäldern in den Alpen und Mittelgebirgsregionen vor, verbreitet ist er allerdings in fast ganz Europa. In naturnahen Gärten findet sich Seidelbast auch als Zierstrauch. Der Strauch liebt es sonnig oder halbsonnig und halbwegs windgeschützt.

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den zu, die das Mitleid und die Spenden­ freudigkeit Vorübergehender anregen soll­ ten. Trotz seiner gefährlichen Giftwirkung kennt die Volksmedizin den Seidelbast als Heilmittel zur äußeren Anwendung bei chronischen Hautleiden und Geschwüren. Entsprechende medizinische Experimen­ te in Eigenregie sollte man aber unbedingt bleiben lassen. Bis heute von Bedeutung ist der Seidelbast allerdings in der Homöo­ pathie zur Behandlung von stark juckenden Hautkrankheiten, Gürtelrose und Nerven­ schmerzen. Nur Bachstelzen, Drosseln, Rotkehlchen und einige andere Vögel sind gegen das starke Gift des Seidelbasts offenbar immun. Sie fressen seine leuchtend scharlachroten, brennend scharf schmeckenden Beeren, die lange nach der Blüte im Sommer reifen. Blühen tut der Seidelbast oder Echte Seidel­ bast (Daphne mezereum) nämlich früh zwi­ schen Februar und April, und das auf eine in Mitteleuropa äußerst auffällige Art: Seine kleinen rosa-lila Kelchblüten sitzen – meist in Dreiergruppen – direkt am Holz der Zweige, sodass manche dicht mit ➻

>  Alle Pflanzenteile des Seidelbasts sind sehr giftig. Schon wenige Beeren oder Gramm der Rinde können tödlich wirken. Die Berührung mit frischen Zweigen kann bereits zu Hautreizungen oder Blasen führen. >  Seidelbast gilt im süddeutschen Raum und in manchen Regionen Österreichs – wie etwa in Oberösterreich und Salzburg – traditionell als fixer Bestandteil von Palmbuschen, ebenso wie Palmkätzchen, Stechpalmenund Buchsbaumzweige, Erika, Wacholder, Haselnuss oder Eichenlaub. Aus der Natur holen sollte man ihn trotzdem nicht: Er ist streng geschützt. >  Neben dem Echten Seidelbast Daphne mezereum gibt es auch den deutlich klei­ neren, weiß blühenden Alpen- oder BergSeidelbast Daphne alpina, der im Mai und Juni blüht. Er ist sehr viel seltener, kommt in Deutschland gar nicht und in Österreich nur in Südkärnten in den Karawanken und im Dobratsch-Gebiet bei Villach vor. >  Als Zierstrauch in Gärten ist der Seidelbast schon seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts belegt. Wegen seiner Giftigkeit findet man ihn allerdings nur mehr selten in Parks und öffentlichen Kulturlandschaften – in privaten Gärten allerdings sehr wohl.

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fotos: flora press garten, bildarchiv nutzpflanzen/beat ernst

Die Blätter des Seidelbasts, den es auch mit weißen Blüten gibt, erscheinen erst nach den Blüten und sitzen als Büschel ausschließlich an den Zweigspitzen (oben).


Regionale rezepte

Grenzenloser Genuss Einfach und köstlich. So schmeckt die karnische Küche, in der kärntnerische, friulanische und slowenische Traditionen aufeinandertreffen. Fünf Klassiker aus dem Dreiländereck im Süden Österreichs. Redaktion: uschi korda & alexander rieder Fotos: Eisenhut & Mayer

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zusatzfoto: your photo today

Frigga mit Polenta Holzarbeiter, Wurzelgräber, Maurer und Steinmetze brachten die Frigga einst aus dem Süden nach Kärnten. In Oberitalien und Slowenien nennt man die einfache, deftige Speise Frika oder Frigge. Bekannt sind noch Varianten mit Eiern, ursprünglich nahm man aber nur Zwiebel, Speck und Käse. Schließ­ lich war Frigga ja die Hauptnahrung der Holzfäller, die das Gericht am Lager­ feuer zubereiteten. Die Waldarbeiter schleppten damals Verpflegung für eine Woche mit. Das Geschirr bestand aus zwei Pfannen, einem Milchhäferl, einem Schüsserl, einem großen Löffel, einer Gabel und einem scharfen Taschenmes­ ser. Während die Frigga früher oft als Frühstück diente, wird sie heute als Hauptmahlzeit mit Polenta und Salat serviert.

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Karnische Bohnensuppe Diese Suppe kam aus dem Friaul über die Karnischen Alpen nach Kärnten. Die traditionelle friulanische Küche zeichnet vor allem aus, dass man wenige einfache Zutaten mit viel Fantasie zu un­ gewöhnlichen Gerichten mit kräf­tigem Geschmack verkocht. Die Bohnensuppe ist eine der ältesten und beliebtesten Suppen. Dafür wurden und werden noch heute die Bohnen mit Speck, Kartoffeln und Wurzeln in einer irdenen Pfanne gegart. Wesentlich für das unvergleichliche Aroma ist aber die Würzmischung pestat: Ganz einfach Speck, Zwiebel, Knoblauch, Petersilie und Salbei in einer kleinen Pfanne anbraten – und über die heiße Suppe streuen.

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Brot mit Kürbis (Pane con la Zucca) Karnien, kurz auch das Karn genannt, grenzt im Norden direkt an Kärnten und gehört zum Friaul. In seiner wechselvollen Geschichte hat sich die Tallandschaft eine starke Identität bewahrt, die sich auch in ihrer Küche widerspiegelt. Dazu gehören die recht einfachen Süßspeisen, allen voran das Pane con la Zucca: kleine Kürbisbrote, die – ähnlich den Buchteln – aus süßem Germteig nahezu in jedem Haushalt selbst zubereitet werden. Die Brote werden entweder zum Frühstück mit Marmelade oder Speck und Käse gegessen oder am Abend in Wein getunkt. Vorzugsweise in einen Gewürztraminer.

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Hirsefleisch (Kloanbrein) Was mier arme Hirtn habn, bringen mier mit diesen Gabn, unsern Hearn zu vereahrn. I bring in an Küberl a Schmalz, und i in aner Gstattl a Salz, und i in an Sackl an Brein, gheart samtn Sackl dein!

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So heißt es in einem alten Kärntner Hirtenspiel. Wobei man rund um die Karnischen Alpen mit Brein sowohl die enthülsten Körner der Hirse als auch das gekochte Gericht bezeichnet. ­Gewürzt wird der Kloanbrein mit Bohnenkraut, zu dem man hier gerne Saturei sagt – ein Über­ bleibsel von Satureja hortensis, der lateinischen Bezeichnung für den Lippenblütler.


Gailtaler Kirchtagsbrezen Eine Besonderheit der Küche knapp am Karnischen Hauptkamm ist der Gailtaler Kirchtagsgupf. Ein aufwen­ diges Gebilde, das aus vier Reinlingen, gekochtem Selch­ fleisch vom Hochrücken, vier gefüllten Schöpsenbraten und Krapfen aufgetürmt wird. Die Krönung bilden Kirch­ tagsbrezen, die abwechselnd mit Selchwürsten oben­ drauf gestellt werden. Die süßen Gebilde werden aber gerne auch allein kredenzt. Dazu wird der Teig mit einge­ kochten Schwarzbeeren, also Heidelbeeren, bestrichen und mit geriebenen Nüssen bestreut. Damit das Ganze haften bleibt, muss man die Teigstreifen in sich drehen, bevor man sie in Brezenform bringt.

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Frigga mit Polenta

Karnische Bohnensuppe

Zutaten für 4 Personen Zeitaufwand: 1 Stunde

Zutaten für 4 Personen Zeitaufwand: ohne Einweichen der Bohnen ca. 2 Stunden

Für die Polenta: 40 g Butter 250 ml kräftige Gemüsesuppe 150 g Maisgrieß 200 ml Milch Salz, Muskatnuss

300 g Käferbohnen (über Nacht eingeweicht) 150 g Räucherspeck im Ganzen 2 Lorbeerblätter 200 g Erdäpfel 100 g Karotten 50 g Sellerieknolle Salz, Pfeffer

Für die Frigga: 120 g Zwiebel 120 g Räucherspeck 300 g Gailtaler Almkäse

Für das Pestat: 100 g Zwiebel 60 g Räucherspeck 2 Knoblauchzehen je 2 EL gehackte Petersilie und Salbei

gehackte Petersilie zum Bestreuen Pfeffer Zubereitung 1. Für die Polenta die Hälfte der Butter mit

der Gemüsesuppe aufkochen. Dann un­ ter ständigem Rühren den Maisgrieß ein­ rieseln lassen. Die Milch zugießen und alles etwa 20 Minuten zu einem dicken Brei verkochen. Mit Salz und Muskatnuss abschmecken. 2. Für die Frigga Zwiebel schälen und in Streifen schneiden. Speck ebenfalls in Streifen schneiden. Zwiebel und Speck in einer Pfanne goldbraun anrösten. Den Almkäse in 3 mm dicke Scheiben schneiden. 3. Die Grillfunktion des Backofens einschalten. 4. Die Polenta in Rechtecke schneiden und in eine gebutterte Auflaufform schich­ ten. Die restliche Butter in Flocken schneiden und die Polenta damit bele­ gen. Im Ofen auf der mittleren Schiene 5 Minuten vorbacken.

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5. Die heißen Polentascheiben mit der

Hälfte der Speckzwiebeln bestreuen und mit der Hälfte der Käsescheiben belegen. Die restlichen Speckzwiebeln und Käsescheiben darüber verteilen und den Käse unter dem Grill schmelzen lassen. 6. Die Frigga mit Petersilie und Pfeffer be­ streuen und sehr heiß servieren.

Zubereitung 1. Die Bohnen mit 1 ½ Liter Wasser, Speck

und Lorbeerblättern in einem tiefen Topf aufstellen und eine Stunde lang kochen. 2. Erdäpfel, Karotten und Sellerie schälen und in kleine Stücke schneiden. Zu den Bohnen geben und etwa 30 Minuten weich kochen. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. 3. Für das Pestat Zwiebel schälen, mit Speck und Knoblauch fein würfeln. Alles in einer Pfanne langsam hellbraun an­ rösten und die Kräuter einmischen. 4. Aus der Bohnensuppe Speck und Lorbeerblätter entfernen. Die Suppe in tiefe Teller verteilen und mit Pestat bestreuen.


Brot mit Kürbis (Pane con la Zucca)

Hirsefleisch (Kloanbrein)

Gailtaler Kirchtagsbrezen

Zutaten für 8 kleine Pane Zeitaufwand: 2 Stunden

Zutaten für 4 Personen Zeitaufwand: 2 Stunden

Zutaten für 20 bis 25 Brezen Zeitaufwand: 2 Stunden

250 g griffiges Mehl 250 g glattes Mehl 20 g Germ 80 g lauwarmes Wasser 150 g gekochter Muskatkürbis (oder Hokkaido) 20 g Zucker 7 g Salz 10 g Olivenöl 30 g zerlassene Butter 1 Ei

400 g Schweinsschulter 200 g Geselchtes 1,5 l Wasser 1 TL Pfefferkörner 2 Lorbeerblätter 1 Zweig Liebstöckl 1 TL getrocknetes Bohnenkraut (Saturei) Salz 300 g Hirse 100 g Zwiebel 2 Knoblauchzehen 2 EL Schweineschmalz

125 ml lauwarme Milch 15 g Germ 250 g Mehl 1 Ei 1 Eidotter 40 g Feinkristallzucker 30 g zerlassene Butter 1 Prise Salz 1 kleines Glas Schwarzbeermarmelade 1 Handvoll geriebene Haselnüsse reichlich Öl zum Ausbacken

Zubereitung 1. Die beiden Mehlsorten mischen und in

eine Schüssel sieben. In der Mitte eine Mulde formen. Die Germ in der Hälfte des Wassers auflösen und den Brei in die Mehlmulde gießen. Etwas Mehl darüber stäuben, die Schüssel mit einem feuchten Tuch bedecken und das Dampfl 15 Minu­ ten reifen lassen. 2. Die gekochten Kürbisstücke durch eine Erdäpfelpresse drücken und mit den rest­ lichen Zutaten zum Dampfl in die Schüs­ sel geben. Alles locker vermischen, auf eine Arbeitsfläche stürzen und zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Wieder in die Schüssel legen, mit dem feuchten Tuch bedecken und nochmals 45 Minu­ ten gehen lassen. 3. Eine flache Ofenrein mit Mehl ausstauben. 4. Aus dem Teig acht gleich schwere Por­ tionen abstechen und zu Kugeln formen. Die Brotkugeln nebeneinander in die Rein setzen und eine weitere halbe Stun­ de gehen lassen. 5. Das Backrohr auf 200 °C Ober-/Unter­ hitze vorheizen. 6. Die Kürbisbrote mit Salzwasser bestrei­ chen und im Ofen 30 Minuten goldbraun backen.

Zubereitung 1. Das Fleisch mit Wasser zustellen und auf­

kochen. Den Schaum abschöpfen, Pfef­ ferkörner, Lorbeerblätter, Liebstöckl und Saturei zugeben. Leicht salzen und das Fleisch bei kleiner Hitze weich kochen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Dann das Fleisch herausnehmen und die Gewürze aus der Suppe entfernen. 2. Die Hirse in der Fleischsuppe weich kochen. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden und in die Hirsesuppe mischen. 3. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Im Schmalz nicht zu heiß gold­ braun anrösten und mit dem Hirsefleisch vermischen. Das Hirsefleisch wird traditionell mit Sauerkraut serviert.

Zubereitung 1. Die Hälfte der Milch mit Germ und 1 EL

Mehl glatt rühren. Mit Frischhaltefolie abdecken und das Dampfl 15 Minuten gehen lassen. 2. Ei, Eidotter, Zucker und zerlassene But­ ter verrühren. Mit dem Dampfl, dem restlichen Mehl, der restlichen Milch und Salz zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in eine Schüssel legen, mit ei­ nem feuchten Tuch bedecken und 30 Mi­ nuten gehen lassen. 3. Den Germteig zu einem etwa 25 × 50 cm großen Rechteck ausrollen. Dann in 2 cm breite und 25 cm lange Streifen schneiden. 4. Die Streifen mit Schwarzbeermarmelade bestreichen und mit Nüssen bestreuen. 5. Die Streifen längs eindrehen und zu Brezen formen. Die Brezen auf einer bemehlten Fläche weitere 20 Minuten gehen lassen. 6. Das Öl fünf Finger hoch in einem breiten Topf auf etwa 170 °C erhitzen. Die Brezen darin schwimmend auf beiden Seiten nussbraun backen und auf einem Gitter abtropfen lassen.

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Basteln mit Kindern

Lenz am Teller

Kaum ausgesät, beginnt der Weizen schon zu keimen. Und bis Ostern wächst er dann zum zarten frühlingsgrünen Kranz. Redaktion: Ines Hofbaur, Alice Fernau  Fotos: Katharina Gossow

uzusehen, wie aus einem kleinen ­ amenkorn eine vollkommene Pflanze entS steht, macht nicht nur Kindern große Freude. Es ist ein besonders schöner Brauch, etwa 14 Tage vor Ostern auf einem Teller Weizen anzupflanzen, der bis zum freudig erwarteten Fest zu einem kleinen, deko­rativen Grasteppich heranwächst. Denn die wiedererwachende Natur begleitet das ­Oster-

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fest und lässt große Vorfreude auf den Frühling aufkommen. Ebenso wie das Ei symbolisiert auch das Samenkorn Fruchtbarkeit und passt gut zur Auferstehung Jesu, die wir Ostersonntag feiern. Wir haben das Ostergras als Kranz aus­ gesät und in seiner Mitte eine duftende Hyazinthe zum Blühen gebracht – ein besonders hübscher Frühlingsbote für unseren Tisch.

In ein Weidenkörbchen gesetzt, kann man das Weizengras auch zum natürlichen Osternestchen wachsen lassen, da versteckt der Osterhase doch sicher gerne ein paar Eier darin. Auch ein anderes Tier freut sich im Winter über das Gras in der Stube: Katzen lieben es, an den zarten Halmen zu kauen, die draußen vielleicht noch unter der Schneedecke begraben sind. 3


Osterhos, i’ sog da wos: des Gros is’ noss. Dass d’ di’ net verkühlst, wennst ma wos versteckn wü’st! Kärntner Ostergedicht, überliefert

Das braucht man: Weizen, Watte, einen großen Teller, Häferl, Glasschüssel 1

So wird das Ostergras gesät:

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1. Soll das Gras in Kranzform wachsen, kommt in die Mitte eines großen Tellers ein Häferl oder Glas als Platzhalter. Dann legen wir rundherum eine dicke Schicht Watte. 2. Nun befeuchten wir die Watte, um sie schön in die ­gewünschte Form pressen zu können. 3. Und schon können wir den Weizen draufstreuen. Am besten so dicht, dass die ganze Watte mit den Körnern bedeckt ist. 4. Eine Glasschüssel, die wir über unsere Saat stülpen, begünstigt den Keimvorgang. Sie kann wieder abgenommen werden, sobald die Triebe erstes Grün zeigen. Nach etwa zwei Wochen ist das Ostergras schon ca. 20 cm hoch gewachsen. Servus-Tipp: Am besten gedeiht das Gras an einem ­hellen, nicht zu warmen Ort. Immer gleichmäßig feucht halten und den Glassturz täglich zum Lüften ein paar ­Minuten abnehmen, damit kein Schimmel entsteht.

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Kunsthandwerk

Zum Verlöten der heiklen Schmuckstücke verwendet Goldschmied Herbert Trucker eine alte Spirituslampe. Wichtig bei der Anwendung: immer durch die Nase atmen!

Schmuck vom Silberbaum

In der Werkstatt von Herbert Trucker am Attersee werden jene gerne in Silber gearbeiteten und mit Granatsteinen veredelten Schmuckstücke hergestellt, die zu den unverzichtbaren Accessoires jeder schönen Tracht gehören.

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unktuell kann es bei der Anfertigung von Trachtenschmuck ziemlich heiß werden. Deshalb ist die Gießerei der Goldschmiede Trucker auch in einem Hinterzimmer der ­alten Werkstatt untergebracht, viel Platz nimmt sie ohnehin nicht in Anspruch. Der Heizkessel ist nicht größer als ein Campingkocher, eine Art Hochofen im Miniaturformat: Auf Temperaturen von 1.000 Grad wird das Silber erhitzt, bis es eine brodelnde, hell glühende Schmelze ist und in die vorbereitete Gussform gefüllt werden kann. „In dieser Phase muss man zügig arbeiten“, sagt Herbert Trucker und fasst mit der Eisenzange den heißen Kessel, „ansonsten

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Text: markus honsig Fotos: magdalena Lepka

erstarrt einem das Silber noch während des Gießens.“ Und weil er für die Foto­gra­fin einen Moment lang zögert, ist es auch schon passiert. Zarte, kaum handgroße Silberbäume werden auf diese Weise hergestellt, die ­etwas schwerer wiegen, als sie aussehen, und die anfangs noch von einer weißen Fein­silberschicht überzogen sind. Von Geburt an Goldschmied

Auf einem dieser kleinen Silberbäume ­hängen vielleicht zwei Dutzend einzelne Schmuckelemente, die Herbert Trucker ­später Teil für Teil vorsichtig ablösen und

zu Halsketten und Armbändern zusammenfügen wird. Dem Kunsthandwerker wurde sein Beruf wahrlich in die Wiege gelegt: der Vater gelernter Goldschmied, die Mutter gelernte Goldschmiedin, der Onkel gelernter Goldschmied. Und ja, seine Schwester hat auch Goldschmied gelernt und führt ein Juweliergeschäft in Mondsee. „Besonders schwer haben wir es unseren Kindern nicht gemacht“, erinnert sich Va­ter Karl Trucker an seine Rolle als Lehrherr. Er hat den kleinen Betrieb in Weißenbach am Attersee schon 1995 an den Sohn übergeben. Der Seniorchef widmet sich nun ➻


Die klassische Trachtenschmuck-Garnitur mit ­Halskette, Armband und Ohrringen. Von jedem Original wird ein Gummiabdruck genommen (links unten). Und jeder ­einzelne Stein ist handgefasst (daneben).

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In diesem Graphit-Tiegel wird bei Temperaturen bis zu 1.000 Grad Silber verflüssigt (links). Vorsich­tige Sägearbeit am filigranen Silberbaum (rechts oben). Es gibt unendliche Variations­möglichkeiten der einzelnen Schmuckelemente, vom prächtigen Collier bis zur einfachen Halskette (rechts).

vorwiegend den feinen Miniaturmalereien für die Broschen oder Anhänger, hat jedoch trotz aller Konzentration, die die Arbeit erfordert, immer auch ein Auge auf die Wetterlage rund um den See. Schließlich will man keine gute Gelegen­heit zum Segeln oder Radfahren verpassen. Der Attersee ist naturgemäß ein her­vorragender Platz für die Herstellung von Trachtenschmuck. Im Herzen des Salzkammerguts wird noch Tracht getragen, von Frauen und Männern, an Sonn- und Wochentagen, von Jung und Alt. Und die ­typischerweise in Silber gearbeiteten und mit Granatsteinen veredelten Schmuck­ stücke gehören zu den unverzichtbaren ­Accessoires jeder schönen Tracht. Außerdem ist Weißenbach nicht nur eine der wahrscheinlich schönsten Ecken des oberösterreichischen Seengebiets – Berg und See, Wasser und Land fügen sich hier besonders elegant ineinander –, dieses Wei-

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Mahler hat in Weissenbach ­komponiert, Klimt gemalt, Gulda ­gelebt – und die ­Familie Trucker macht hier eben Trachtenschmuck.

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ßenbach scheint auch so etwas wie ein kreatives Kraftzentrum zu sein. Gustav Mahler hat hier komponiert, Gustav Klimt hat hier gemalt, Friedrich Gulda, der ebenso geniale wie streitbare Pianist, hat hier seine letzten Lebensjahre verbracht. Senior Karl Trucker, nebenbei begeisterter Maler großformatiger

Bilder, ist heute noch stolz darauf, dass er mit der Gestaltung für Guldas Grabstein ­beauftragt wurde. Zurück in die Werkstatt des Goldschmieds: Entwurf und manuelle Ausarbeitung eines Modells sind die kreative Keim­ zelle jeder Trachtenschmuck-Garnitur. Und im Laufe der bald 55-jährigen Geschichte des kleinen Familienbetriebs sind ungezählte Muster entstanden. „Mehr als 2.000 sind es sicher“, schätzt Herbert Trucker. Ein-, zweimal pro Jahr setzt sich der Goldschmied an den Zeichentisch, um Entwürfe auszuarbeiten. „Man kann zwar nichts Neues mehr erfinden“, sagt er, während er an einem Urmodell arbeitet, das ­Silber sorgsam biegt, lötet, schleift. „Aber man kann die alten Formen immer wieder frisch interpretieren und abwandeln.“ Hightech ist anders: Zum Löten der heiklen Stücke verwendet Trucker eine alte Spi­ rituslampe, „weil man sie flexibel einsetzen


Ganz oben: die Truckers bei der Arbeit am alten Werktisch, Vater Karl (links) und Sohn Herbert. Darunter: Mit wenigen Ausnahmen tragen alle Schmuckmodelle Frauennamen. Trachtenschmuck seit 1958: die Goldschmiede in Weißenbach am Attersee (rechts).

und eine konstante Flamme erzeugen kann“. Man sollte sich halt nicht verschlucken: „Immer durch die Nase atmen, wie beim Trompeteblasen“, weiß der kundige Handwerker. Viel verändert hat sich jedenfalls nicht, seit der Vater 1958 den Betrieb von ­seinem Vorgänger und Lehrmeister Max Schwedler übernommen hat. In den allerersten Jahren waren es noch ausschließlich handgefertigte Einzelstücke, aber schon in den 1960erJahren begann man mit dem Gießen der Silberelemente. Die Werkbank ist weit über 100 Jahre alt und steht an ihrem Platz mitten im Geschäft, seit es den Betrieb gibt. Auch die ­Ziselierhämmer und Ziselierpunzen zur ­Bearbeitung der Oberflächen waren schon immer da und „gehören zu den ältesten Werkzeugen, die wir haben“. Die schwere Spindelpresse im Nebenraum ist auch nicht viel jünger, mit ihr w ­ erden bis heute die Grundformen für Knöpfe

und Ohrclips herausgestanzt. „Das Zeug wird einfach nicht hin.“ Truckers Anliegen ist es, die alten Muster in eine zeitgemäße Form zu bringen, sie glattflächiger, geradliniger zu gestalten – „wie eben die heutige Zeit ist“. Zuletzt habe er allerdings wieder einen Trend zu den ­alten, traditionellen Schmuckstücken bemerkt, erzählt er. Junge Frauen kämen mit den alten Kropfketten ihrer Mütter und Großmütter zu ihm, um die buchstäblich atemberaubenden Schmuckstücke anpassen zu lassen. Die Rückkehr der Goderspreizer

Die prachtvollen Geschmeide wurden vorzeiten nicht ganz zu Unrecht auch Goder­ spreizer oder Würger genannt und konnten – je nach Stand und Wohlstand der Trägerin – zwanzig und mehr eng anliegende ­Ketten umfassen, vorn von einer entsprechenden schweren, üppig ausgestatteten

Schließe zusammengehalten. Und es kann gewiss keine leichte Aufgabe gewesen sein, solch ein Schmuckstück länger als einen Gottesdienst lang zu tragen. Ob ganz traditionell oder etwas moderner (und entsprechend bequemer): In jedem Fall kommt es darauf an, „keinen Kitsch zu machen, nicht zu übertreiben, ­keinen Mode­schmuck zu produzieren, wie er heute auch oft zur Tracht getragen wird. Das ist nicht authentisch und passt daher auch nicht ins Salzkammergut.“ Der Vater hat inzwischen die alten Karteikästen mit den allerersten Modellen des Hauses hervorgeholt. Manche davon sind seit Jahrzehnten unverändert im Programm. „Theresa etwa ist eines unserer am besten verkauften Modelle und stammt noch aus den 1960er-Jahren.“ Jedes Modell trägt einen Frauennamen; Carolin, Philomena oder Katharina, Sissy und Antoinette dürfen natürlich auch ➻

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Illustration: Andreas Posselt

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Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches Servus in Stadt & Land-Jahresabo (12 Ausgaben) zum Preis von 44,90 Euro*. Als Dankeschön erhalten Sie das kleine Singvogelbuch aus der Edition Servus sowie das Servus-Vogelpfeiferl. Das kleine Büchlein zeigt Ihnen auf 64 Seiten alles Wissenswerte über die gefiederten Freunde unserer Heimat. Und: Es ist das erste Buch, das auch zwitschern kann. Mehr dazu im Buch. So einfach kommen Sie zu Ihrem Abo: Einfach obige Karte ausfüllen und kostenlos an uns zurückschicken. Noch schneller geht’s online unter www.servusmagazin.at/abo. Unser Tipp: Servus in Stadt & Land eignet sich auch hervorragend als Ostergeschenk. Nähere Infos dazu gibt’s auf Seite 139. * Österreich und Deutschland inkl. Versandkosten, Schweiz zzgl. 10 Euro Versandkosten, andere Länder zzgl. 32 Euro Versandkosten.


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