Production’s Revival

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Abb.13 Stoffdeck bridge-and-tunnel

d) Urbane Manufaktur

Beispiele Urbane Manufaktur

Urbane Manufakturen sind im Gegensatz zur Urbanen Industrie Klein- und Kleinstbetriebe, die Einzelstücke oder geringe Stückzahlen einer Produktserie herstellen oder Reparaturen ausführen, was meist die Veränderung, Veredelung oder Erstellung eines Produkts oder die Zuarbeit zur Industrie meint. Dazu zählen neben Technikbetrieben (FabLabs) auch die Produktion von Lebensmitteln wie Spezialitäten sowie Migranten- und sozial-ökonomische Betriebe. Als handwerkliche Tätigkeiten, bei denen Maschinen gar nicht oder nur zur Unterstützung der Handfertigkeit zum Einsatz kommen, profitieren Urbane Manufakturen durch die Digitalisierung durch den vermehrten Einsatz von CNC-Maschinen und 3D-Druckern. Der*die Betriebsinhaber*in arbeitet im handwerklich-fachlichen Bereich mit und kann auf den technischen Betriebsablauf einwirken. Für weitere wichtige Positionen sind handwerkliche Fachkräfte von Nöten, teilweise können auch ungelernte Mitarbeitende und Hilfskräfte eingesetzt werden. Neben dem Ortsbezug spielt auch der Kundenkontakt eine wichtige Rolle, unter anderem deswegen sind Urbane Manufakturen vor allem in Ladenlokalen oder großräumigen Werkstätten in Mischgebieten oder auch in Gewerbe-, Handwerkerhöfen oder Makerspaces zu finden. Die Produktion kann auch in der eigenen Wohnung und der Verkauf online oder über Märkte und den lokalen Einzelhandel erfolgen. (Bathen et al. 2019: 26,27; Institut für Arbeit und Technik o.D.)

In der Marmeladenmanufaktur im Südviertel von Münster wird Marmelade als ein ein handgefertigtes und hochpreisiges Produkt hergestellt, das als sich als Feinkostmarke von der üblichen Massenware durch anspruchsvolles Design abgrenzt. In diesem Sinne wurde auch die Verkaufs- und Ausstellungsfläche der Marmeladenmanufaktur konzipiert. Auf 120 qm (davon 24 qm Laden und 80 qm Werkstatt) arbeiten 3-7 Beschäftigte. (Institut für Arbeit und Technik/ StadtraumKonzept 2017: 69-73)

Bei Bridge&Tunnel in Hamburg-Wilhelmsburg wird auf 260 qm ein eigenes „Social Design Label“ entwickelt, bei dem neben der Produktentwicklung auch die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen und die Qualifizierung von vornehmlich weiblichen ausländischen Arbeitskräften eine Rolle spielt (insgesamt 8 Beschäftigte). Das soziale Unternehmen stellt dabei aus gebrauchten und ungebrauchten JeansStoffen (pre- und postcostumer waste) moderne hochwertige Reisetaschen, Rucksäcke, Teppiche und Sitzmöbel aber auch textile Modeartikel wie Sweater oder Shirts her und verkauft die Produkte. (Institut für Arbeit und Technik et al. 2017: 90-94)

3) Arten Urbaner Produktion / Urbane Manufaktur

Illhill bzw. ShirtFab im Pionierhaus Krefeld nutzen die Räumlichkeiten vor allem für Siebdruck-, Flexdruck- und Stickereiarbeiten gemeinschaftlich. Während Illhill selbstkreierte Streetware anbietet, übernimmt ShirtFab klassische Auftragsdrucke für beispielsweise Firmen und Sponsoring. (Institut für Arbeit und Technik et al. 2017: 74-78)

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Abb.12 Marmeladenmanufaktur


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