08-09 August-Ausgabe Reise-Inspirationen. Titelthema: Namibia

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Entdecken - Erleben - Genießen

REISE-INSPIRATIONEN

August 2009 Reisemagazin 01. Jahrgang

Namibia Okonjima - Catwalk à la Namibia

10 x Reiseführer Köln gewinnen mit

In dieser Ausgabe: Namibia Okonjima - Catwalk à la Namibia Afrikanisches Aspirin Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert Ode an die Öde

Jenseits der Sterne - Hotels der besonderen Art Ca‘s Xorc, Mallorca; Renaissance Hamburg Hotel

Meine Insel: Mallorca. Teil 2 Die Kinder unterm Arm mit Katja Hansen

Hohenloher Land: aufgeschlossen! Schlemmen & Schwäbeln zwischen Schlössern

Fit im Urlaub Metabolic Balance

Kölsches Kaleidoskop Köln ist einzigartig - in vielerlei Hinsicht

UNESCO Weltkulturerbe Die Pyramiden von Gizeh

Kleine Fluchten Waldenbuch & Schönbuch

Service: Der optimale Reiseschutz


Inhaltsverzeichnis Thema

Seite

Okonjima - Catwalk à la Namibia

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Afrikanisches Aspirin

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Unterwegs mit Klaus Ahlert: Der steinreichste Mann Namibias

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Ode an die Öde

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Das Buch zum Urlaub - Namibia

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Jenseits der Sterne - Hotels der besonderen Art

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Über den Klappentext hinaus: Reiseführer von Polyglott mit Gewinnspiel

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(Elektronische) Reisebegleiter

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Meine Insel: Mallorca Teil 2 - Die Kinder unterm Arm mit Katja Hansen

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Hohenloher Land: aufgeschlossen!

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Fit im Urlaub: Metabolic Balance

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Kölsches Kaleidoskop

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UNESCO Weltkulturerbe - Erstaunliche Zeitzeugen: Die Pyramiden von Gizeh

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Kleine Fluchten: Waldenbuch & Schönbuch

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Service: der optimale Reiseschutz

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Kolumne & Vorschau

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Impressum & Bildnachweis

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Die Reise geht weiter Liebe Leserinnen & Leser, Sie sitzen vor der zweiten Ausgabe der Reise-Inspirationen - herzlich willkommen! Selbst die Stilfindung für ein Magazin gleicht einer Reise: manchmal verweilt man, manchmal will man nur noch weg und immer ist da die Neugierde auf das Neue, das vielleicht an der nächsten Ecke wartet. Unser Credo "über den Menschen Zugang zur Destination finden" setzt sich im verstärkten Maße in dieser Ausgabe fort. Noch sind wir nicht angekommen, wo wir hin wollen, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Wir lernen, versuchen zu verstehen, diskutieren, ändern, verwerfen - in der Hoffnung, dass Ihnen unser "Magazin im Querformat" gefällt, das Sie dieses Mal nach Namibia als Fernziel führt. Sie erhalten einen Einblick in den Alltag einiger - auch deutschstämmiger - Namibier, die längst ihren persönlichen „Platz an der Sonne“ gefunden haben. Doch ist er wirklich so schön, wie alle behaupten, oder hat er auch Schattenseiten? Der steinreichste Mann Namibias, Klaus Ahlert, verrät es Ihnen. Lassen Sie sich inspirieren. Herzlichst, Ihr

Kleiner Wegweiser durchs Magazin & Reiseportal: Auf dem Reisemagazinportal www.reise-inspirationen.de finden Sie zusätzliche Informationen sowie weitere Berichte über Reiseziele. Im Magazin sind viele Inhalte mit Webseiten verknüpft - einfach mal klicken: Anzeigen führen Sie zum jeweiligen Werbepartner. Reiseführer und Buchrezensionen können Sie über den Link direkt online bestellen. Datenblätter unterstützen Sie bei der Reiseplanung & -vorbereitung. Links sind rot & unterstrichen - so sehen Sie weiterführende Links auf einen Blick. 2

Titelbild: Gepard in Namibia, Okonjima Lodge, © Judith Hoppe

Inhaltsverzeichnis & Editorial


Okonjima - Catwalk Ă la Namibia


Okonjima - Catwalk à la Namiba Afrikanische Topmodels: Gepard & Leopard [Text: Judith Hoppe] Nach einer frühmorgendlichen Landung mit der Air Namibia in Windhoek geht es nach Übernahme des allradbetriebenen Hilux Nissan Richtung Norden. Wir sind in Afrika, wir möchten so schnell wie möglich in die Natur und das Abenteuer dieses herrlichen weiten Landes eintauchen. Nach 195 Kilometern erreichen wir das Tor zur Okonjima Lodge. Ein kurzer Abgleich mit der Gästeliste, schon wird das Tor geöffnet - und dann fahren wir noch einmal sage und schreibe 24 Kilometer, bis wir am Bush Camp ankommen. Wer kann schon daheim von sich behaupten, über so ein großes Grundstück zu verfügen? Okonjima ist also weitläufig. So groß, dass hier vier verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten angeboten werden; für jeden Geldbeutel das passende Bett. Wir kommen mit acht Personen in der „Grand Villa“ unter - betreut von Roma und Clive, einem sympathischen englischen Ehepaar. Schnell fühlen wir uns mehr wie bei Freunden zu Gast denn wie zahlende Gäste. Schon raunt Roma mir zu, dass in eben dieser Villa auch schon Angelina Jolie und Brad Pitt abgestiegen sind - aus Diskretionsgründen dürfe sie mir aber leider nicht verraten, in welchem Bett Brad sein blondes Haupt auf die Kissen bettete. Schade eigentlich! 4

Es ist Sommer in Europa, in Namibia herrscht tiefer Winter. Natürlich liegt hier kein Schnee. Die Tage sind durchweg warm und sonnig, nachts kann es jedoch empfindlich kalt werden. Was die Kleidung

an der Natur. Der Tag beginnt kurz vor Sonnenaufgang, wir treffen uns zu einem kleinen Imbiss - Tee, Kaffee, Gebäck - und brechen dann mit Clive, einem Wildhüter und den ersten Sonnenstrahlen auf.

Gepard zum Greifen nah anbelangt, folgt der Tagesablauf dem Zwiebelprinzip. Nachts freut man sich, wenn die Gastgeber in den Betten eine heiße Wärmflasche versteckt haben. Das Leben und die Gestaltung der Aktivitäten für Gäste in Namibia orientiert sich

Unterwegs führt Clive uns mit seinen Erzählungen in die Umgebung und die Hintergründe der Lodge ein. Okonjima ist reich gesegnet mit afrikanischen Wildtieren. Pirschfahrten stehen ganz weit oben auf der Tagesagenda.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Schutz und der Beobachtung von Geparden und Leoparden, Okonjima ist zugleich Sitz der Africat Foundation. Sie nimmt gefährdete, verwaiste und verletzte Raubkatzen auf, um sie nach Möglichkeit zu rehabilitieren oder ihnen andernfalls ein dauerhaftes Zuhause zu bieten. Siebzig Prozent der Fläche Namibias ist eingezäuntes Farmland, was die Großkatzen vor zwei Probleme stellt: Zum Einen sind sie durch die Zäune in ihrer natürlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt, zum Anderen schießen immer noch viele Farmer die Tiere ab, sobald sie um ihren Viehbestand fürchten. Wenn sie dann allerdings verwaiste Jungtiere entdecken, überkommt sie häufig Reue und sie bitten Africat, sich der Tiere anzunehmen. Die im Rudel lebenden Tiere können jederzeit „gezähmt“, beziehungsweise an Menschen gewöhnt werden. Bei Löwen und Leoparden geht das nur, solange sie klein sind. Nach der Aufzucht mit der Milchflasche wird hier versucht, den Großkatzen das Jagen beizubringen, was sie von der Mutter nicht mehr lernen konnten. Gelingt dies, werden sie in geschützten Gebieten wieder ausgesetzt. Geparden gelten als gefährdete Tierart. Weltweit gibt es derzeit noch circa 18.000 Tiere, davon etwa 10.000 in Namibia. In freier Natur werden Geparden acht bis zwölf Jahre alt, in Projekten wie dem von

Okonjima - Catwalk à la Namibia


Africat hingegen können sie bis zu 18 Jahre alt werden. Da auch Spaziergänge auf dem Gelände geplant sind, will Clive vorsichtshalber wissen, ob wir fleischfressende Tiere von Vegetariern unterscheiden können. Können wir nicht, wäre aber sicherlich eine nützliche Information. Bei fleischfressenden Tieren sind die Augen frontal ausgerichtet sind und stehen relativ eng zusammen, sie müssen ihre Beute mühelos fixieren können. Bei grasfressenden Tieren hingegen sind die Augen seitlich angebracht. Das gibt ihnen ein größeres Blickfeld, aus dem sie drohende Gefahr besser erkennen können. Gut zu wissen! Wenn also plötzlich zwei funkelnde Augen auf einen gerichtet sind... Okonjima ist durch Zäune in verschiedene Areale unterteilt. Dies ermöglicht Africat, die Tiere je nach ihrer Auswilderungsphase in passendem Gelände zu betreuen oder nur noch zu beobachten. Geparden sind tagaktive Tiere. Wir beginnen unsere Pirschfahrt in dem Teil, wo sie noch gefüttert werden. Wir passieren das Tor, dann lässt Clive seinen Lockpfiff los.

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den Katzen einlege. Da liegt er gar nicht mal so falsch! Laut jammernd fordern sie Clive auf, endlich den Eimer zu öffnen und die darin enthaltenen Fleischleckerbissen zu verteilen. Er hält sie jedoch so lange wie möglich hin, da sie nach dem Imbiss in den Busch verschwinden und dann als Fotomotiv den Dienst quittieren.

Guten Morgähn!

„Miauuuu“ ertönt es hinter mir. Hat hier jemand seine Hauskatze freigelassen?! Mit Erstaunen stellen wir fest, dass es vier Geparden sind, die wie unsere Stubentiger miauen, fauchen, knurren, ja sogar schnurren - allerdings nur in Gegenwart von Menschen. Herrliche, anmutige Tiere! Mein Mann packt meinen Arm etwas fester, er hat wohl Angst, dass ich aus dem offenen Jeep hüpfe und eine Kuschelrunde mit

Kehle durch. Geparden sind zwar unglaublich schnell, aber relativ schwach und haben kaum starke Muskelmasse.

Afrikanische Sage Eine alte afrikanische Legende besagt, dass zum Zeitpunkt der Schöpfung jedes Tier nach einem Spielkameraden gesucht hat. Auch der Gepard machte sich auf die Suche nach einem passenden Gefährten. Er versuchte es zunächst bei der Oryxantilope. Sie wollte jedoch nicht mit Geparden spielen. Auch beim Leoparden hatte er kein Glück. So ging es den ganzen Tag weiter. Am Ende des Tages blieb der Gepard allein zurück. Er legte sich hin und weinte die ganze Nacht bitterlich. Noch heute sind in den Gesichtern die Tränenspuren dieser Nacht zu sehen. Es ist die schwarze, charakteristische Linie von den Augen bis zum Mundwinkel.

Geparden haben einen sehr schwach ausgeprägten Geruchssinn und sind es gewohnt, eine sich bewegende Beute zu erlegen. So werden ihnen die Leckerbissen in hohem Bogen zugeworfen, aber erst, nachdem Blickkontakt mit dem Tier hergestellt ist. Zu schnell ist der letzte Fleischbissen verteilt, ein letztes forderndes „Miau“ verhallt, und wir fahren weiter über das Gelände. Während wir an Giraffen, Zebras und Pavianen vorbeifahren, erfahren wir weitere interessante Dinge aus der kleinen Gepardenschule. Es ist das schnellste Säugetier der Erde und beschleunigt von 0 auf 100 in nur 3,4 Sekunden. Dieser Geschwindigkeitsrekord sichert auch sein Überleben: Wenn ein Gepard die anvisierte Beute nicht innerhalb von 12 Sekunden gepackt hat, muss er aufgeben, da er das hohe Tempo nicht länger beibehalten kann. Ist die Jagd erfolgreich, greift der Gepard sein Opfer von vorne an und beißt ihm die Niemand wollte mit dem Geparden spielen

Okonjima - Catwalk à la Namibia


Sie gehören auch ins Beuteschema von Leoparden und werden gelegentlich von ihnen getötet. Pro Mahlzeit verschlingt ein Gepard - im wahrsten Sinne des Wortes, er kaut nicht bis zu 16 Kilogramm Fleisch. Waschen? Nein danke! Geparden lecken sich – im Gegensatz zu anderen Katzen – nur die Vorderpfoten und das Gesicht, der Rest des Körpers interessiert sie nicht. Ihr Fell ist sehr dick, da es bei der hohen Geschwindigkeit und dem Rennen durch das Steppengras Dornen und Kletten abhalten muss. Zum Glück für die Tiere gibt ihr Fell keine brauchbaren Mäntel ab, so dass sie kaum abgeschossen wurden. Geparden sind tagaktive Tiere, die bevorzugt in den kühlen Morgenstunden oder am späten Nachmittag jagen. Ihre Augen sind deswegen sehr dunkel, sie haben gewissermaßen die Sonnenbrille integriert. Nach der Rückkehr in die Villa wartet ein üppiger Brunch auf uns. Dann folgt die herrliche Siesta-Zeit. Die Tagestemperatur hat mittlerweile ihr Maximum erreicht. Klopf, klopf! Wer will da jetzt stören? Doch vor der Tür der Villa ist weit und breit niemand zu sehen. Ich lege mich wieder hin. Erneut klopft es. Da ich nicht an Geister glaube, mache ich mich auf die Suche nach dem Störenfried - und werde im Badezimmer fündig. Genauer gesagt vor dem Badezimmer. Auf der anderen Seite der großen Glasscheibe sitzen zwei afrikanische Hornbills, auch passenderweise „Tokkos“ genannt, die Tag für Tag hartnäckig versuchen, ihre rivalisierenden Spiegelbilder zu vertreiben.

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Da an Schlaf nicht mehr zu denken ist, erinnere ich mich an das von Clive empfohlene Alternativprogramm für den Mittagsschlaf: Wer es etwas aktiver angehen mag, der kann auf dem Gelände um die Unter-

verspüren - und die nächste Namibia-Reise buchen.

schweinsartigen Galopp dieser Tiere – es sieht wirklich zu putzig aus, wenn sie davon hoppeln!

Nach der Siesta wird Kaffee und Kuchen gereicht - hier zeigt sich das Erbe der einstigen deutschen Kolonie von einer seiner schönsten Seiten. Dann geht es wieder auf Pirschfahrt. Für nachmittags stehen die mit Funkhalsbändern versehenen Leoparden auf der Wunschliste. Die Halsbänder werden nur halbtags aktiviert und geben dann ihr Signal ab. GPS-Halsbänder sind für die Non-Profit-Organisation zu teuer.

Nach einigem Suchen fängt der Wildhüter das Funksignal der Leoparden auf. Es wird stärker und stärker. Dennoch dauert es eine Weile, bis wir das Tier – Weltmeister der Tarnung - entdecken. Fast überfahren wir den Leoparden und halten dann automatisch den Atem an, er liegt zum Greifen nahe ganz entspannt im Gebüsch. Selbstbewusst lässt er das Klicken der Fotoapparate über sich ergehen.

Als erste Überraschung läuft uns ein Ameisenbär über den Weg, ein eher seltener Anblick, weil sie meistens nur nachts unterwegs sind. Wir lachen über den

Auch zum Leopard gibt Clive bereitwillig Auskunft. Im Gegensatz zum Geparden ist es ist ein nachtaktives Tier. Er hat sehr helle Augen, die das Licht des Mondes

Die Konkurrenz im Spiegel will einfach nicht aufgeben! künfte herum Spaziergänge in Eigenregie unternehmen. Schon bald sind wir unterwegs, sehen Warzenschweine, riesige Termitenhügel sowie eine beachtliche Horde Paviane, die sich laut kreischend über die seltsamen zweibeinigen Wesen aufregen, die da ihren Weg kreuzen. Bei den Spaziergängen spürt man die Weite dieses unglaublichen Landes - man verfällt ihr oder will ihr entkommen. Namibia ist ein Land, das spaltet. Gleichgültig lässt es den Besucher nicht. So erklärt sich vielleicht auch die hohe Zahl der Wiederholungstäter, die nach ihrem ersten Urlaub mit dem Namibia-Virus infiziert wurden und von Zeit zu Zeit dieses unstillbare Verlangen nach der Ruhe, dem hellen Licht und den erdenden Erfahrungen im Busch

Wo hat sich der Leopard versteckt? Okonjima - Catwalk à la Namibia


und der Sterne reflektieren und ausnutzen. Er schleicht sich durch das Gebüsch bis auf wenige Meter an seine Opfer heran, deswegen ist seine Behaarung eher dünn und seidig. Vorbeistreifende Büsche machen kein Geräusch, wenn sie über das Fell streichen. In Bezug auf Großwildjäger wurden ihm seine Felleigenschaften allerdings zum Verhängnis. Leoparden greifen ihre Opfer von hinten an und beißen ihnen in den Nacken. Unwillkürlich drehe ich mich um, aber der Leopard liegt nach wie vor entspannt vor uns auf dem Boden...

Konkurrierende Leoparden starren sich an und provozieren somit einen Angriff, um herauszufinden, wer der Stärkere ist. Wer also im Busch einem Leoparden begegnet, sollte es tunlichst vermeiden, ihm in die Augen zu starren und sich seitlich wegbewegen. Ach ja, nicht vergessen - bloß nicht den Nacken zudrehen! Ein durchschnittlicher Leopard wiegt circa 45 Kilogramm. Dennoch ist er in der Lage, seine erlegte Beute mit einem Gewicht von bis zu 75 Kilogramm einen Baum hochziehen.

Auf diese Weise rettet er sie davor, dass sie ihm von Löwen abgejagt wird. Von soviel Erlebnissen beeindruckt, sinken wir abends in die herrlich weichen und vorgewärmten Betten und schlafen tief und fest. In meinem Träumen miaut, faucht und blinzelt es, und ich bin mir sicher, dass mich der Namibia-Virus schon sehr bald wieder infizieren wird und ich hierher zurückkommen muss.

Infobox Africat Die AfriCat Foundation, gegründet 1992, ist eine vom namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus anerkannte, nicht-gewinnorientierte Organisation, die sich um den Erhalt der afrikanischen Großkatzen, insbesondere von Geparden und Leoparden, bemüht. www.africat.org Okonjima Kinder werden erst ab 12 Jahren als Gäste aufgenommen! Unterkünfte Grand Villa, maximal 8-12 Gäste Bush Suite: maximal 4 Gäste Bush Camp: maximal 16 Gäste Main Camp: maximal 20 Gäste Tel. +264-67-687032 Fax. +264-67-687051 info@okonjima.com www.okonjima.com Auf dem Reisemagazinportal Reise Infos Namibia - online Rundreisevorschlag Namibia Zum Ausdrucken & Mitnehmen Als PDF Für Ihr Filofax Kurzfakten für den Geldbeutel

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Leopard

Fremdenverkehrsamt Namibia Schillerstr. 42-44 60313 Frankfurt Tel. +49-69-13 37 36-0 Tel. Beratung: Montag-Freitag 09.00-12.00 Uhr, 14.00-16.00 Uhr info@namibia-tourism.com www.namibia-tourism.com

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Es dämmert - der Leopard wird aktiv 7

Okonjima - Catwalk à la Namibia


Afrikanisches Aspirin

Samen und Frucht der Afrikanischen Kastanie


Afrikanisches Aspirin Ein Spaziergang mit „King Charles“ durch die Naturapotheke Namibias im Erongo-Gebirge [Text: Judith Hoppe] Westlich von Omaruru geht der Abzweig zur Erongo Wilderness Lodge ab. Das Auto bleibt auf dem Parkplatz stehen, für die letzten Meter vom Parkplatz zur Lodge wird das Gepäck samt Gästen in geländetaugliche Wagen umgeladen und zur Endstation befördert. Die Lodge liegt auf 1.100 Meter Höhe mitten in den Steinfelsen des Erongo-Gebirges, einer Bergformation vulkanischen Ursprungs im namibischen Damaraland.

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Am späten Nachmittag machen wir Bekanntschaft mit Charles Gaingob, genannt Charly, einem jungen Damara, der sich für die nächsten beiden Tage als unser Reiseführer vorstellt. Zunächst geht es auf den „Hausberg“ der Lodge.

Wir marschieren los und Charly erzählt drauflos. Die Familie von „King Charles“, so sein Spitzname, seien Bauern im nördlichen Damaraland und er selber würde regelmäßig nach Hause zurückkehren, um sich um die elterliche Farm zu kümmern. Die Arbeit als Naturführer mache ihm sehr viel Spaß, aber sobald er genügend Geld zusammengespart hätte, wolle er sich ein eigenes Stück Land kaufen und seine eigene Farm bewirtschaften. Eigenes Land sei nun einmal das tt la B s e d Wichtigste im Leben! sch und je

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Die Herzen der mitreisenden Fotografen schlagen höher: Die glatt geschliffenen, abgerundeten Steinformationen aus dem Granitgestein liefern witzige und beeindruckende Fotomotive in Hülle und Fülle. Es ist eine bizarre und um so mehr faszinierende Gegend.

Nach gut 20 Minuten Aufstieg genießen wir den obligatorischen Sundowner. Diese reizende afrikanische Erfindung darf in keiner Lodge fehlen! Kurz vor Sonnenuntergang wird rasch im Gelände ein kleiner Picknicktisch aufgebaut oder improvisiert und dann genießt man bei Snacks und Getränken die rote Glut und das prachtvolle Farbenspiel der untergehenden afrikanischen Sonne. Der Blick vom Gipfel ist atemberaubend und weit. Für den nächsten Tag schlägt Charly eine leichte Wanderung vor und verspricht uns einen Besuch in der Buschapotheke Namibias. Klingt gut! Die Erongo Wilderness Lodge ist gnädig zu den Gästen und bietet für den Morgenspaziergang zwei Starttermine an: einen um 6.00 Uhr zum Sonnenaufgang und einen um 7.00 Uhr für die Langschläfer. Wir entscheiden uns für die Langschläfervariante und brechen nach einem kurzen

Afrikanischer Kastanienbaum

Imbiss, bestehend aus Kaffee oder Tee und Keksen für hiesige Verhältnisse spät auf. Wie in Namibia üblich, wird auch hier ein spätes Frühstück mit dem Mittagessen zu einem kräftigen Brunch nach der ersten Aktivität des Tages zusammengefasst. Fürs Essen arbeiten? Also dann, schnell los! Charly ist mit der Erde, auf der er geboren wurde, eng verwachsen. Das merkt man bei jedem Schritt über die steinigen Felsen und durch das ausgedörrte Gras. Zu jedem Vogel, zu jeder Pflanze sowie zur Entstehungsgeschichte des Gebirges weiß Charly anschaulich die wesentlichen Eigenschaften zu vermitteln. Afrikanisches Aspirin


ter schmecken, wie sie aussehen, bleibe ich doch lieber bei der neumodischen Variante aus purer Chemie...

King Charles vor seinem Kühlschrank

Allmählich konzentriert er sich auf die namibische Flora und wir geraten ins Staunen, wie erfindungsreich doch die Natur ist und für fast alle Themen eine Lösung parat hat. Unter einer afrikanischen Kastanie halten wir an. Aus dem schwarzen Samen der Frucht wird eine krampflösende Schmerzmedizin hergestellt, die sogar Schwangeren gegen ihre Beschwerden verabreicht wird. Wenn sie nur halb so bit10

Nächster Stopp: Schafhirtenbaum. Es gibt weibliche und männliche Exemplare. Der pflanzenunkundige Betrachter käme nie im Leben auf die Idee, diese beiden unterschiedlichen Gewächse miteinander in Verbindung zu bringen, so unterschiedlich sehen sie aus. Die Wurzeln des weiblichen Schafhirtenbaumes werden in einen Krug mit frischer Milch gesteckt, die so – auch ohne Kühlschrank – 14 Tage haltbar gemacht wird. Eine natürliche Lösung für die Energieprobleme unseres Planeten vielleicht? Charly versichert uns, dass die Milch nach der Krugkonservierung nur marginal anders schmeckt. Würde man hingegen die Wurzeln des männlichen Schafhirtenbaumes verwenden, wäre die Milch bitter und ungenießbar... Auch wenn wir gerade auf Gräser und Blätter fixiert sind, entgeht den wachsamen Augen unseres Buschkenners keine Regung im Dickicht. Hier ein paar Klipp-

schliefer, kaninchengroße Felsentiere, die wegen ihrer permanenten Pfeiferei in der Tat auch Pfeifhasen genannt werden, dort ein afrikanischer Hornbill, der sich mit einem grün-roten Buschpapagei auf einem Ast über die seltsamen Zweibeiner unterhalb ihres Baumes austauscht. Nach ausgiebiger Fotopause geht es weiter auf dem botanischen Lehrpfad.

die Küchenkräuter vom Unkraut zu unterscheiden.

Beim Buschmann-Baum erhalten wir rezeptfrei das Angebot, eventuelle Verdauungsbeschwerden kostenlos zu kurieren: Die Zweigenden des Baumes wirken stark abführend. Unsere kleine Gruppe hat jedoch keinen akuten Bedarf, so lassen wir das Medikament am Ast und laufen weiter. Der nächste Baum ist Arzneilieferant für Mensch und Tier. Kudus fressen instinktiv seine Borke bei Wurmbefall, und die Afrikaner haben gelernt, die Borke für das gleiche Leiden zu Saft zu verarbeiten. Allmählich treibt uns der Hunger zur Lodge zurück. Biologie in der Schule war nie mein Lieblingsfach, aber den königlichen Ausführungen, die man gleichzeitig anfassen, riechen und - wer mag - schmecken kann, könnte ich noch stundenlang weiter zuhören. Am Ende der Wanderung sind wir beeindruckt und auch etwas nachdenklich geworden. Sicherlich, wir leben weit entfernt von der afrikanischen Naturapotheke und kommen in unserem Alltag längst nicht mehr nur mit der Kühlung von Milch im Krug aus. Trotzdem komme ich mir gerade selber extrem verstädtert vor. Und nehme mir fest vor, zu Hause im eigenen Garten zunächst einmal zu lernen,

Bizarre Felsformationen: tolle Fotomotive

Infobox Erongo Wilderness Lodge 10 Zeltchalets Aktivitäten: Geführte Wanderungen, Ausflüge zu Felsenmalereien, Vogelbeobachtungen Tel. +264-61-239 199 Fax +264-61-234 971 www.erongowilderness.com Afrikanisches Aspirin


Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert

G채stefarm Niedersachsen


Steinreich in Namibia Steine, die die Welt bedeuten [Text: Christoph Hoppe, Klaus Ahlert] „Ich bin steinreich …“, sagt mir Klaus Ahlert, als wir von einem Hügel aus über sein burgähnliches Farmhaus hinweg in die nicht enden wollende Savannenlandschaft blicken, „... kaum einer hat mehr Steine!“. Wir lachen. Und ich glaube ihm jedes Wort. „Steinig“ ist stark untertrieben.

Er wird mir noch erklären, warum das eigentlich nicht zum Lachen ist. Es ist es jetzt, um die Mittagszeit, heiß. Die sanften Hügel verlieren sich in allen denkbaren Brauntönen flirrend in den fernen Bergketten des Khomas Hochlandes. Ein

paar kleine, längliche Inseln, bestehend aus Kakteen und dornigen Sträuchern, setzen hie und da einen grünen Akzent. Das Teichbecken, unterhalb des Hauses gelegen, und eingefasst in eine hohe Staumauer, ist bis auf den Grund leer. Wie seit Jahren schon. Bis zu diesem Frühjahr. Da wurde das ganz anders.

Die Farmer von Niedersachsen sind steinreich

„Unsere Omas trugen Persianemäntel gegen die winterliche Kälte.

Hier, unterhalb des Us-Passes, 160 Kilometer westlich von Windhoek, liegt die Gästefarm Niedersachsen, am Rande der Namib. Barbara Ahlert, Tochter des einstigen Besitzers Werner Siedentopf, wurde hier geboren, ihr Ehemann Klaus stammt aus Essen. Die beiden betreiben eine (Gäste-) Farm, zu deutsch einen Bauernhof. Aber was sollte man hier anbauen oder aufziehen, fragt man sich unwillkürlich? „Na Karakulschafe natürlich, die werden hier seit 1936 gezüchtet, in guten Jahren bis zu 2.000 Tiere“, erzählt Klaus Ahlert. Das Karakulschaf ist das einzige Schaf mit dem man am Rande der Wüste wirtschaften kann. Es ist sehr genügsam und seine Pelze (sogenannte Persianer) von den frisch geborenen Lämmern liefern das Einkommen.

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ibia Schafzucht in Nam ige! ze satte Weiden Fehlan

Modebewusste Damen, die es sich leisten können, tragen heute Kleidungsstücke aus Persianerpelzen, kombiniert mit Leder und Stoffen“, erklärt mir der Farmer. Ein gutes Jahr, so erfahre ich, ist eines mit Regen - viele gab es in letzten Jahren, seit Beginn des neuen Jahrtausends, nicht. Schnell begreift man, dass Namibia ein Land der Extreme ist, denn in der Regenzeit des Jahres 2009, war es des guten Jahres zu viel: der Damm überschwemmt, das Pumpenhaus und so manches Andere vom Wasser zerstört. „Hier ist immer alles möglich,“ erzählt Herr Ahlert, „übermäßiger Regen wie 2009 mit Schäden an Dämmen, unterspülten, nicht

Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert


passierbaren Strassen oder eben Jahre mit kaum oder gar keinem Regen.“ „Wir hatten 2009 so viel Regen, dass das Motorenhäuschen weg gespült wurde, übrigens mitsamt dem Motor und dem circa zwei Tonnen schweren Fundament! Wir fanden ihn nach drei Wochen im Wasser, circa 60 Meter von seinem ursprünglichen Standort entfernt“. Das Wasser nahm alle Bäume mit, alle losen Steine unterhalb der Dammmauer, verschlickte Farmwege und machte sie für Tage unpassierbar. Und trotzdem freut die Ahlerts der viele Regen mehr, als der durch ihn entstandene Schaden schmerzt. Zu tief sitzt noch

immer die Erinnerung an die jahrelange Trockenperiode. Mitte der neunziger Jahre, in denen kein Regen fiel, musste die Herde immer wieder halbiert werden. Die überzähligen Schafe wurden verkauft, um wenigstens die Zuchttiere durch diese Trockenheit zu bekommen. Wasser ist dann das größte Problem. Von 1990 bis zum Jahre 1997 fiel der Regen landesweit um ein Drittel, für die verbliebenen 300 Schafe, pumpte die Familie Wasser aus sechs Kilometer Entfernung zur Farm und sammelte das wenige am Haus, für den Eigenbedarf und für die Gäste zum Duschen und Waschen. „Und dieses Frühjahr ist es mehrfach vorgekommen, dass man nur mit Hilfe der Nachbarn auf dem eigenen Land aus Was-

Die unglaubliche Weite Namibias - für Europäer gewöhnungsbedürftig!

ser und Schlick befreit werden konnte“, erzählt Herr Ahlert. „Wie ist das, wenn der Regen kommt?“ frage ich. „Spannender als jeder Krimi“, fährt er fort. „In Europa hat man einen Frühling im Mai, dann wird alles grün, das ist gesichert. Bei uns wird es nur grün, wenn es ausreichend Niederschlag gibt. Wenn nach Monaten endlich der erste Regen fällt, arbeitet niemand. Jeder kommentiert die Wolken: Kommen die Wolkenbrüche auch zu uns oder gibt es nur Gewitter mit sehr wenig oder keinem Schauer, schlägt der Blitz das restliche Gras in Brand, sieht man schon Rauch beim Nachbarn, müssen wir löschen helfen …?“, Und dann die Enttäuschung, wenn der Nachbar Regen bekommt und man selber hat keinen einzigen Tropfen... Kommt der Regen dann tatsächlich, wächst das Gras unglaublich schnell. In Namibia gedeiht ein kurzes Kraut, mit Namen „3-Tage-Gras“ oder Sprinbockgras. Die Springböcke ziehen dorthin, wo es regnete und warten drei Tage, bis sie das Gras fassen können - daher der Name. Nach etwa sechs Wochen kann man den Pflanzenwuchs genießen, das Gras wechselt in der Blüte zu einem silbrig glänzenden Meer, „der Wind gaukelt einem dann Wasser und Wellen vor“, erzählt Herr Ahlert. Drei Monate später ist dann alles gelb, nur die Büsche und Bäume sind wie grüne Inseln in den hügelartigen Landschaften. „Ist das Gras erst abgefressen, sieht man nur Steine, darum sind wir Ahlerts steinreich“.

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Es gibt so einiges, woran man sich als Europäer erst einmal gewöhnen muss. Die für uns so ungewöhnliche Weite des Landes zum Beispiel: Wäre das Fürstentum Liechtenstein 2.000 qkm grösser als es ist, hätte es ungefähr die Ausmasse dieser Farm, nämlich 18.535 Hektar...! Dabei ist die Ausdehnung des Areals im westlichen und im südlichem Teil Namibias nicht Ausdruck von Reichtum, sondern von Regenarmut. Wer wenig Wasser hat, braucht eben riesige Ausweichflächen, um Mensch und Tier durch die Trockenheit zu bringen. Zudem zerren lange Fahrten (Energiepreise) und der materialmordende Untergrund zusätzlich an der Wirtschaftlichkeit des Farmbetriebes. Dies erklärt auch die ungewöhnlich hohe Dichte an ausgesprochen alten Geländewagen in diesem Abschnitt des Landes: Man kann einen großen Teil des Gebietes nur mit 4x4 angetriebenen Fahrzeugen besuchen. Geeignete Autos sind selten geworden, denn neuere Geländewagen sind für diese Schluchten und Bergen zu leicht gebaut. „Die neuen Autos sind in dieser Wildnis nur Spielzeug, darum werden in unserer Gegend ältere Fahrzeuge immer wieder repariert, denn die sind wirklich Gelände tauglich“, erklärt Herr Ahlert. Wenn man fernab der Farm durch die Büsche streift, erlebt man hier eine verstörende Stille, die einem erst bewusst wird, wenn ein Schwarm Vögel plötzlich Radau macht - nur durch den Schlag ihrer Flügel. Wie kann etwas so riesig und gleichzeitig so still sein? „Um in dieser ariden, aber landschaftlich beeindruckenden Gegend dennoch zu überleben, eröffneten wir vor 20 Jahren eine Gästefarm. Die Faszination der Land-

Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert


schaft, die Stille ohne Autoverkehr und sich aber spätestens in der zweiten“, besonstigen Zivilisationsgeräuschen geniesrichtet er augenzwinkernd. sen viele Naturliebhaber, die sogar für die wenigen Farmgeräusche dankbar sind: ein quietschender Windmotor, das Tuckern eines EinzylinderListermotors, das Blöken der Schafe, wenn sie auf die Weide gehen, die „telefonierenden“ Hähne, die sich bei Vollmond die ganze Nacht untereinander unterhalten. Nachts bellen einige Schakale, die sich über irgendetwas Suchspiel auf Nied ersachsen: Wo ist da Fressbares „unterhalten“, das s Zebra? Krächzen von einigen Käuzen, das Gurren der Tauben vor Sonnenaufgang, das Aufbäumen der Perlhühner in der Dämmerung - es sind Auf Niedersachsen wird Einem nie langlauter Naturgeräusche, auf die der Mensch weilig, für Besucher nicht und schon gar keinen Einfluss hat und gerade deshalb nicht für die Menschen, die hier leben und bei uns genießen kann“, erzählt mein arbeiten - wenn auch aus unterschiedliGastgeber. „Bei einigen Gästen stellten wir chen Gründen. fest, dass sie die erste Nacht nicht schlafen „Es ist ein unglaublich vielseitiges Leben, konnten, es fehlte ihnen die heimatliche das Meiste muss man eben selber maGeräuschkulisse, das legte chen, selber können oder zumindest selber beaufsichtigen. Man ist sein eigener Viehdoktor, behandelt seine Angestellten bei kleinen Wehwechen, muss sein eigener Schlachter und Wurstmacher sein, selber jagen und das Fleisch für Gäste und Arbeiter erlegen, muss mauern und Beton giessen, Reparaturen an Autos, Windmotoren und stationären Motoren erledigen, muss Einzäunungen planen und bauen lassen, elektrische Leitungen legen können, Wasseranlagen planen und anlegen, die Aber zum Alltag hi n re hö ge n re tu wässer einschliesslich dem Gefälle Autorepara und den Sickergruben anlegen, und, 14

und, und. Es ist ein erfülltes, anstrengendes , aber nie langweiliges Leben“. Als Gast gibt es ebenfalls reichlich zu sehen, zu erfahren und zu lernen. Oryx, Kudus und viele andere Tierarten lassen sich bei ausgedehnten Rundfahrten und Wanderungen auf dem Gelände beobachten, wenn man sie trotz ihrer Tarnung entdeckt. Man sollte doch annehmen, dass ein Zebra wegen seiner auffälligen Färbung sofort ins Auge fällt. Tatsächlich aber ist ein Zebra, das sich nicht bewegt, nicht mit dem Schwanz und den Ohren wackelt, verschmolzen mit der Landschaft und auf 100 Meter kaum mehr auszumachen. „Da wir auf einer Farm leben“, erzählt Herr Ah-

lert „und kein Wildpark sind, überrascht einen das Wild immer wieder. Unverhofft taucht es in der immer anders ausschauenden Landschaft auf und verschwindet wieder. Man kann den Gästen nie versprechen, dass sie Zebras, Oryxantilopen, Springböcke oder Kudus tatsächlich sehen werden.“ Und auch nachts kann man sehen, beobachten. Die Sauberkeit der Luft und der fast immer wolkenfreie Himmel erlauben einen Blick in die unfassbare Fülle von Sternen, die sich über diesem Land ergießen. Ohne lästige Abgase und störende Lichter von Haushalten, Straßenbeleuchtung und bunter Reklame kann man hier ungehindert Himmelskörper beobachten -

Die Luft ist sauber, der Himmel wolkenfrei Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert


(später Prof. Dr.) in und weitgehend von der Natur, ein eher primitives Jägerdasein - und überlebten. Wie sich später herausstellte übrigens völlig sinnlos, denn die südafrikanischen Behörden nahmen nur politisch aktive Personen in Gewahrsam - keiner der beiden stand je auf einer Fahndungsliste. Nur wussten sie das nicht. Eine der Wohnstätten der Wissenschaftler liegt auf der Farm und kann besichtigt werden. Prof. Dr. Martin schrieb später sein berühmtes Buch „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ und muss als vorbereitende Literatur für einen Besuch der Farm Niedersachsen empfohlen werden. Dies und die lebendigen Erzählungen von Herrn Ahlert lassen den Besucher erahnen, wie abenteuerlich und entbehrungsreich

die damaligen Geschehnisse gewesen sein müssen. „Wer in dieser Wildnis überleben will, muss lernen, dass man die Natur nicht beherrschen kann, sondern sich ihr immer wieder anpassen muss“, erklärt Herr Ahlert auf meine Frage, wie man in der Wüste, fernab jedweder Zivilisation überleben kann, „Sowohl an die Natur selbst, als auch an Menschen und Ereignisse, auf die man keinen Einfluss nehmen kann. Das zwingt zur Flexibilität und Toleranz, zu Improvisation und Anpassung- aber dann geht das. Die Beiden haben es bewiesen“. Da hatte ich es leichter, denn schon auf dem Heimweg freue ich mich auf das Abendessen im Kreise der Familie, zu-

Großes Bild: Versteck der Geologen im Zweiten Weltkrieg. Kl. Bild links: Die Bauweise hält bis heute. Kl. Bild rechts: Trotz aller Kargheit: ein grandioser Blick aus dem Wohnzimmer! und zwar vom farmeigenen Observatorium aus. „Abends auf der Veranda sitzen, nur die Milchstrasse verfolgen, ab und zu Sternschnuppen zählen oder den Lauf von einigen Satelliten verfolgen, bis sie in den Erdschatten eintauchen und plötzlich nicht mehr zu sehen sind - das ist meine Farm bei Nacht“, berichtet stolz der Eigentümer, „wer etwas mehr sehen will, legt sich mit einem normalen Fernglas bewaffnet in einen Liegestuhl. Im südlichen Sternenhimmel sind die Sternhaufen gut sichtbar und leicht zu finden, sogar bis zu vier Monde vom Jupiter kann man mit einem normalen Fernglas beobachten.“ 15

Astronomisch Versierte brauchen Kameras und Fernrohre, um den Himmel mit all seinem Farbenspiel sichtbar zu machen. „Aus diesem Grund haben wir in der Nähe des Hauses ein Teleskop stehen, das wir Hobbyastronomen für ihre Beobachtungen zur Verfügung stellen". Und dann ist da noch diese unglaubliche Geschichte zweier deutscher Geologen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, die sich aus Angst vor Internierung durch die Kriegsgegner Deutschlands in die Wüste um den Kuiseb-Canyon flüchteten, also hier auf Niedersachsen. Zweieinhalb Jahre lebten Hermann Korn und Henno Martin

Christoph Hoppe im Gespräch mit Klaus Ahlert Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert


sammen mit allen anderen Gästen der Farm. Frau Barbara Ahlert tischt auf, in althergebrachter „Südwester Art“: klassisch deutsche Beilagen, Salat und Sauerbraten. Einfach köstlich. Was denn das für Fleisch sei, frage ich und bekomme prompt die Antwort „Zebra. Und gestern war es übrigens Oryx.“ Nun, wir sind in Afrika. Es wird Abend über Namibia und wieder stehen wir auf einem Hügel und genießen bei einem „Sundowner“ das tägliche Spektakel des Sonnenuntergangs über der Wüste. Als wir ein paar Perlhühner umhereilen sehen, verrät mir der Farmbesitzer sein Geheimrezept für diese Vögel: „Packen Sie ein Perlhuhn zusammen mit ein paar Steinen in einen grossen Topf und kochen Sie alles drei Stunden lang. Danach essen Sie den Stein und werfen das Huhn weg - diese Biester sind unglaublich zäh!“ Und schon wieder habe ich etwas gelernt: Klaus Ahlert hat Humor und besitzt offensichtlich zu viele Steine.

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Infobox Gästefarm Niedersachen PO Box 3636 Windhoek, Namibia Tel. +264-62-572200 Fax +264-62-572201 info@farm-niedersachsen.com www.farm-niedersachsen.com Buchtipp: Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beschlossen die deutschen Geologen Henno Martin und Hermann Korn, sich in der Namib-Wüste zu verstecken und dort wie Buschleute zu leben und zu überleben. Henno Martin schrieb später ein Buch über dieses Abenteuer. Eine der Wohnstätten der beiden Geologen liegt auf dem Farmgelände und kann dort besichtigt werden. Autor: Henno Martin Verlag: Two Books ISBN: 978-3935453028 Preis: 12,80 € Bezug über www.amazon.de

Steinreich in Namibia - unterwegs mit Klaus Ahlert


Namibia – Ode an die Öde Bis morgen auf dem Mond mit Dir [Text & Bilder: Jürgen Gutowski ] Dort unten wütete der Fluss, als Gondwana brach, der erste und einzige, der UrKontinent der Welt. Als die Erdteile auf heisser Lava in alle Himmelsrichtungen surften, im Norden als Europa ankerten und als Afrika im Süden. Was blieb? Wir stehen am Rand des Fish-River Canyon und blicken dem „Höllenbogen“ ins Gesicht. Die ausgetrocknete Flussschleife in fast 600 Metern Tiefe, knapp 30 Kilometer breit, röstet in der Glut der Wüstensonne. Mit monumentalen Handkantenschlägen hat der Schöpfer den nach dem Grand Canyon zweitgrössten Abgrund der Welt in die Erdkruste gekeilt. Scheinbar harmlos dösen Felsenkathedralen und Tafelberge unter Namibias Himmel, doch wehe dem Kletterer, der den Bogen überspannt und sich hier auf eigene Faust in den Hexenkessel abseilt. Glen aus Windhoek war mit seiner Freundin Liezl unten am Höllengrund, aber mit dem Geländewagen via Schotterpiste, und auch „nicht weiter drinnen als das Handy Empfang hatte!“ Wie’s war? - Glen stimmt seine Gitarre und ein sanfter Akkord fliegt über den schroffen Horizont. Lizl summt einen jäh inspirierten, unwiederholbaren Song, ansonsten hört man nichts, ausser dem Flitzen der Eidechsen. Menschenleer, schnurgerade, staubig – mal jagen, mal schleichen wir auf der breiten sandigen C12 nach Norden. Kein 17

Baum, kein Strauch - kein Signal, das auf Leben schliessen lässt. Doch drei Stunden nördlich hat ein antiker Feuervogel auf den Boden gespuckt: Grün und fröhlich,

zwischen Seeheim und Grünau, nahe Keetmanshoop gelegen, schwanken ein paar hundert haushohe Kerzenleuchter in der flirrenden Luft: In den Wipfeln der Kö-

cherbäume, deren Äste den Buschmännern Namibias als Köcher für ihre Pfeile dienten, finden sich Geflügel-WGs, deren Einwohnerzahl die der zwei Millionen

Leeres Land - soweit das Auge reicht! Namibia - Ode an die Öde


Namibier um ein Vielfaches übertrumpfen. Hunderte Webervögel stricken solidarisch und vielstimmig an ihren Nestern, gross wie Heuhaufen in luftiger Höhe. Wir haben uns Hendrik Joubert anvertraut, er soll uns ins Land der versteinerten Dünen und weiter ins Allerheiligste Namibias, ins Sossusvlei, führen. Der junge namibische Ranger von der Namib Desert Lodge weckt uns früh um Fünf, wir trinken nur

einen heissen Kaffee, das Frühstück kommt erst nach dem Wunder. Im Morgenlicht posieren vorm babyblauen Himmel die versteinerten Dünen, die die Lodge umgeben. Sanft gelockt wie rot gefärbte Schlagsahne, doch der antike Sand wurde in 20 Millionen Jahren zu Stein gebacken und ist nun so hart, dass man Nägel einschlagen kann. Oben auf der Höhe surfen wir im Jeep durch ein Meer aus Sand, dessen Wellen Hunderte von Kilo-

metern nach Südwesten schwappen und sich dort mit den Wassern des Atlantiks vereinen. Seit die namibischen NaturFreaks von der Gondwana Desert Collection die Gegend renaturieren, die Zäune entfernt und die Landwirtschaft verkleinert haben, tanzen die Geckos wieder und die Käfer machen Kopfstand, Strausse trippeln und Antilopen galoppieren durch rot- und ockerfarbene Mondlandschaften. Wenig später halten wir das Frühstücks-

Die roten Sanddünen von Sossusvlei schlagen jeden Besucher in ihren magischen Bann 18

picknick am Fuss der „Düne 45“ im Sossusvlei, soviel wie „blinder Fluss“ in der Sprache des Stammes der Nama, die sich jedoch nie die Mühe der Dünen-Nummerierung machten: denn Wind und Sand bilden ein unstetes Paar. Bis zu 300 Meter hoch erheben sich die Dünen in den ewig blauen Himmel, der sich nur alle zehn, zwölf Jahre für einen kleinen Regenguss bewölkt und die Öde dann binnen Tagen in ein Meer von Miniaturblüten verwandelt. Es ist immer noch Frühe, die Schatten fallen, die Sonne steigt, und mit ihr erwachen die Wipfel der ältesten Wüste der Welt zu einem neuen Lebenstag wie seit den Tagen von Gondwana. Nein, ich wollte nicht schreiben „die Wüste lebt“, und nun tue ich es doch!

Jürgen Gutowski Sein Weg war schon immer das Ziel: Vom Schlosserlehrling Unter Tage über den Magister der evangelischen Theologie bis zum Fernsehund Magazinredakteur führt die Spur des Reisejournalisten, der 1992 sein Hobby zum Beruf machte: professioneller Rumtreiber für Fernweh und Naherholung. Namibia - Ode an die Öde


Das Buch zum Urlaub - Namibia Namibia ist ein ideales Reiseziel für Individualtouristen. Dank der guten Infrastruktur bietet es sich an, das Land auf eigene Faust zu erkunden. Eine gute Planung und Reisevorbereitung ist hierfür unabdingbar. Sowohl was die Länge der einzelnen Reiseetappen als auch die Vorausbuchung bei den teilweise relativ kleinen Lodges und Gästefarmen anbelangt, sollte der Urlaub von zu Hause bereits festgelegt, gebucht und bestätigt sein. Namibia Reisehandbuch

Highlights kommen Afrika-Reisenden in den Sinn, wenn sie an Namibia denken. Es ist ein Land von gewaltiger Weite, etwas für Entdecker und ein Reiseziel für eigene Abenteuer. Das DuMont-Reisehandbuch Richtig Reisen „Namibia“ widmet sich ausführlich den Schönheiten des Landes, präsentiert die besten Touren und gibt eine Fülle von Tipps für Aktivitäten und besondere Erlebnisse sowie zahlreiche Hintergrundinformationen.

tur pur. Für Individualtouristen ist es das ideale Reiseland, aber auch für Gruppenreisen ein wunderschönes Urlaubsziel. Das Besondere dieses Buches: • 67 Karten und Grafiken sowie eine herausnehmbare Reisekarte • zahlreiche Übernachtungstipps in allen Preiskategorien • aussagekräftige Restaurantempfehlungen • 32 Farbfotos, ergänzt durch zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos • 43 Infokästen • ausführliche Routenbeschreibungen durch Namibia • aktuelle Preissituation auf den „Grünen Seiten“

Namibia, jenes urweltlich anmutende Land zwischen den Wüsten Namib und Kalahari und zwischen den Fremdlingsflüssen Kunene und Oranje, gehört zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Erde. Eine stürmische See liegt vor seinen Küsten, die Temperaturunterschiede im Landesinneren sind sehr hoch. Reisende erleben ein faszinierendes Land: Seine Einwohner heißen den Besucher willkommen, die touristische Infrastruktur ist vorbildlich. Namibia, das sind vor allem Landschafts- und Safarierlebnisse und Na19

Michael Iwanowski ist Reisebuchautor und Verleger. Er unternimmt seit über 25 Jahren Reisen nach Namibia. 1983 veröffentlichte der studierte Geograf den ersten deutschsprachigen Reiseführer für das damalige „Südwest-Afrika“. Sein Reiseunternehmen „Iwanowski’s Individuelles Reisen“ entwickelte sich zu einem der Marktführer für Individualreisen in das südliche Afrika. Autor: Michael Iwanowski Verlag: Iwanowski Auflage: 24. Auflage, 2009 ISBN: 978-3933041722 Preis: 25,95 € Bezug über www.amazon.de

DUMONT Richtig Reisen Namibia Wilde Tiere, Wüsten und weites Land Mächtige Dünen neben einem tosenden Meer, das rotsandige Hochplateau der Kalahari, kreischende Robben an der unwirtlichen Skelett-Küste und natürlich das Tierparadies Etosha National Park: Solche

Die Autoren Elke und Dieter Losskarn sind vor zehn Jahren nach Südafrika ausgewandert und kennen auch Namibia wie ihre Westentasche. Und so können sie den Leser mit ihren Tipps und Ratschlägen dazu animieren, ausgetretene Besucherpfade zu verlassen und Erlebnisse der besonderen Art zu realisieren. Ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind die eingestreuten Themenseiten: kurzweilige Stories über die Eigenarten und Besonderheiten des Reiseziels, unter anderem über Diamanten, die Himba-Nomaden, deutsche Kamelreiter und den sogenannten Ökotourismus. Autor: Elke Losskarn, Dieter Losskarn Verlag: DuMont Reiseverlag ISBN: 978-3-7701-7635-9 Preis: 22,95 € Bezug über www.amazon.de

Das Buch zum Urlaub - Namibia


Wie alle Reiseführer der schmalen „kompakt“-Reihe zeichnet sich auch dieses Buch durch eine hohe Informationsdichte aus und ist ein optimaler Reisebegleiter für organisiert Reisende. Die renommierten Namibia-Autoren nennen zahlreiche Adressen guter Restaurants und stilvoller Unterkünfte und machen Vorschläge zu Aktivitäten aller Art, zum Beispiel Ballonfahrten oder Fly-in-Safaris.

klappbare Übersichtskarte, Basisinformationen zu den einzelnen Regionen, Hotelund Restaurantempfehlungen sowie Reise-Highlights und Tipps zu "Art und Events" stimmen ein auf dieses faszinierende Land. Autoren: Daniela Schetar-Köthe, Friedrich Köthe Fotograf: Clemens Emmler Verlag: Bruckmann Auflage: 1. Auflage, 2008 ISBN: 978-3765450815 Preis: 29,95 € Bezug über www.amazon.de

Die verlässlichen Reiseinformationen, präzise Streckenbeschreibungen und detaillierte Karten, informative Exkurse zu Kultur, Geschichte, Flora und Fauna machen eine Reise durch Namibia zu einem unvergesslichen Erlebnis. Autoren: Daniela Schetar, Friedrich Köthe Verlag: Reise Know-How Verlag Auflage: 2. Auflage, 2007 ISBN: 978-3896623287 Preis: 14,90 € Bezug über www.amazon.de Namibia Namibia kompakt Namibia kompakt stellt das „herbe Paradies Namibia“ in kompakter Form vor, ganz in Farbe. Beschrieben werden alle Highlights und Attraktionen des Landes wie Windhoek, Etoscha-Park, Fish River Canyon, Lüderitz, Namib- und NaukluftPark, Walvis Bay, Caprivi, Swakopmund und das berühmte Sossusvlei. Ausflüge führen zu den Viktoria-Fällen, ins Okavango-Delta und in den südafrikanischen Kgalagadi Transfrontier Nationalpark. 20

Namibia bietet all das, was das Reisen im südlichen Afrika so reizvoll macht: bizarre Felsformationen, gewaltige Schluchten, einzigartige Dünenlandschaften und nicht zuletzt die Nationalparks mit ihrer vielfältigen Tierwelt - von der Gazelle bis zum Elefanten. Besonders die schier endlosen, fast menschenleeren Naturräume der Namib - der ältesten Wüste der Welt - faszinieren mit ihrer kargen Schönheit, ihrer unbeschreiblichen Stille und Weite. Der Reisebildband „Namibia“ führt durch die verschiedenen Regionen eines abwechslungsreichen Landes und beleuchtet eindringlich die Situation der hier lebenden

Menschen. Namibia ist ein Land wie kurz nach der Schöpfung, als die Menschen noch nicht daran gegangen waren, es sich untertan zu machen. Ein eigenwilliger Landstrich an der Südwestküste Afrikas, dessen einzigartige Schönheit sich vor allem daraus speist, dass es unendlich viel Raum, endlose Weite und tiefen, klaren Himmel gibt. Die Ethnologin Daniela Schetar und der Soziologe Friedrich Köthe beschreiben Land und Leute, Clemens Emmler umrahmt die Texte mit facettenreichen Aufnahmen. Das Trio begab sich für diesen beeindruckenden Bildband auf die Spuren der Vergangenheit, zu den Diamanten-Pionieren und Kolonialherren. Sie zeigen uns den weiten Süden, wo das deutsche Kolonialabenteuer 1883 seinen Anfang nahm, die Wüste Namib, die lebhafte und multikulturelle Hauptstadt Windhoek, das Buschmannland sowie Damaraland und Etosha, Namibias letzte, fast unberührte Wildnisgebiete. Eine aus-

Ihre Meinung zählt! Wir sind auf Ihre Meinung zu den Artikeln und dem Reisemagazin gespannt! Schreiben Sie uns Ihre Ergänzungen, Reisetipps und natürlich auch gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Was hat Ihnen gefallen, was fehlt Ihnen? Jeder auf dem Reiseportal oder im Magazin veröffentlichte Leserbrief wird mit einem Amazon-Gutschein in Höhe von 10,- € belohnt. Weitere Information erhalten Sie auf dem Reiseportal in der Rubrik „Leserbriefe“. www.reise-inspirationen.de Oder Sie schreiben uns direkt an redaktion@reise-inspirationen.de

Das Buch zum Urlaub - Namibia


Namibia multimedial Sowohl für die Reiseplanung als auch für das Auffrischen der schönen Urlaubserinnerungen an Namibia haben wir zwei echte Schmankerl für Sie ausfindig gemacht [Text: Judith Hoppe] auch übersetzt mit „Nichts“, der Wüste, die Namibia ihren Namen gab. Die CD ist eine hervorragende Ergänzung zum gedruckten Reiseführer als Reisevorbereitung, um Urlaubs-Erinnerungen aufzufrischen oder um einfach eine digitale Kurzreise nach Namibia zu unternehmen und Dinge zu erfahren, die gedruckte Reiseführer nicht vermitteln können. Audio-CD, erschienen im März 2009 Die Hörreise Namibia von Kuduhear bezeichnet sich selbst als „Safari für‘s Ohr“. In der Tat ist die CD eine akustische und vielseitige Reise zu vielen schönen Ecken und Erlebnissen in Namibia. Angereichert mit Originaltönen, Interviews und insbesondere namibischen Folkoregesängen führt die CD auf Pirschfahrt zum Etosha-Nationalpark, vermittelt etwas Geschichte von Windhoek, schlendert mit dem Hörer durch Katutura, das viel besser als sein Ruf ist, besucht das Craft Center & Omba Gallery in Windhoek und wirft einen Blick in die Kochtöpfe des Landes. Weiter geht es über die Felsplatten und Gravuren von Twyfelfontein, das seit 2007 zum Weltkulturerbe gehört, nach Swakopmund, der zweitgrößten Stadt des Landes an der Küste Namibias gelegen. Die Hörreise endet in der Namib, wörtlich 21

Autor: Sabine Kämper Laufzeit: 62:48 Verlag: Kudu Hear ISBN 978-3000256608 Preis: 14,90 € Bezug über www.amazon.de

DVD, erschienen im August 2008 Aus der ZDF Video Reihe stammt die DVD Produktion Namibia - was heisst denn hier deutsch? Es geht hier bei Weitem nicht ausschließlich um die geschichtliche und kulturelle Aufarbeitung der ehemals deutschen Kolonie, vielmehr wird durch Interviews mit und Berichte über Leute von heute einerseits viel geschichtlicher Hintergrund vermittelt, andererseits aber

auch viel Stimmung und Atmosphäre eingefangen. Wolf von Lowejski fuhr mit seinem Kameramann 10.000 Kilometer im Geländewagen kreuz und quer durch das Land. Das Ergebnis ist eine vielseitige Berichterstattung. Die Reise führt den Zuschauer in ein irritierend vertrautes und dennoch fremdes Land, dessen deutsche Kolonialzeit 1915 endete und das erst 1990 seine Unabhängigkeit von Südafrika erlangte. Die multimediale Reise führt zu abgelegenen Dörfer der Himbas am Kunene-Fluss, zu Hereros und Ovambos.

Wer bereits in Namibia einen Urlaub verbracht, noch dazu die riesigen Sanddünen von Sossusvlei besucht hat, wird bei den ersten Szenen eine tiefe Sehnsucht verspüren, den nächsten Flug nach Namibia zu buchen. Wer seine erste Reise nach Namibia plant mag vielleicht erstaunt sein, wie selbstverständlich und akzentfrei auch heute noch viele der jungen afrikanischstämmigen Namibier deutsch sprechen. Die DVD ist eine sehr gute Ergänzung für die Reisevorbereitung, da sie anschaulich geschichtliche, soziologische und kulturelle Fakten vermittelt, die vor Ort zu einem besseren Verständnis führen mögen, ohne dabei jedoch einen belehrenden Ton anzuschlagen. Darüber hinaus macht sie mit den qualitativ hochwertigen Bildern und Filmaufnahmen, oft auch aus der Luft, Appetit auf dieses faszinierende Land, das schon so viele Menschen in seinen Bann geschlagen hat. Manche kamen nur für einen kurzen Besuch - und blieben für immer. Etwas irritierend ist der Text auf der DVDHülle: Die DVD beinhaltet beide Folgen der Dokumentation und ist - im Gegensatz zur Auszeichnung auf dem Cover - 90 Minuten und nicht 43 Minuten lang. Studio: universum film ASIN B00194WZEK Preis: 19,99 € Bezug über www.amazon.de Namibia multimedial


Jenseits der Sterne Hotels der besonderen Art Hotel Agroturismo Ca‘s Xorc Von der Natur umarmt

Das Restaurant Ca's Xorc bildet das Herzstück der Anlage in der Ölmühle selbst. Hier werden regionale Gerichte serviert -

Kosten Zwischen 195,- € und 315,- € pro Zimmer pro Nacht inklusive Frühstück, 7 % MwSt. exklusive. Auf Einzelzimmer-Belegung wird ein Nachlass von 15 % gewährt.

Restaurant Täglich von jeweils 13.00 – 15.30 Uhr sowie 20.00 – 22.30 Uhr geöffnet. Ruhe & Abge sc

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ur

Information & Buchung Hotel Agroturismo Ca's Xorc Carretera de Deiá km 56.1 07100 Sóller / Mallorca Tel:+34-971 63 82 80 Fax:+34-971-63 29 49 stay@casxorc.com www.casxorc.com

Blick auf das Tramuntana-Gebirge Man muss schon aufpassen, dass man nicht an den ehemaligen Ölmühlen vorbei fährt. Wer aber den Abzweig bei Sóller den Hügel hinauf findet, erreicht zwei miteinander verbundene Fincas, deren Charme einen sofort gefangen nimmt. Originalgetreue Restauration der über 100 Jahre alten Gebäude, weitläufige Gartenanlagen, Olivenhaine und diese unschlagbare Aussicht vermitteln etwas, das die Chefin, Britta Ploenzke, als „einen Ort mit eigener Seele“ bezeichnet. Nicht viele Hotels hier in der Serra de Tramuntana haben sowohl Meer- als auch Bergpanorama anzubieten. 22

von Einem, der es wissen muss: Küchenchef Guillermo Moya Igarza stammt aus Sóller und verbindet gehobene, mallorquinische mit leichter, mediterraner Küche. Dazu bietet der Weinkeller eine Vielzahl mallorquinischer, spanischer und internationaler Weine an. Wer Abgeschiedenheit als Prädikat empfindet und Ruhe als Mittel zur Erholung, ist hier zuhause - „von der Natur umarmt“, wie Frau Ploenzke das nennt. er

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Jenseits der Sterne


Jenseits der Sterne Renaissance Hamburg Hotel Vergangenheit fühlen – Gegenwart genießen

Die Fassade des

diesen Räumen einmal zuhause war, durch die Integration verschiedener Elemente wieder zum Leben. Die Gäste profitieren von der strategisch günstigen Lage in der Nähe des Messegeländes, des Rathauses, den großen Einkaufsstrassen Jungfernstieg, Große Bleichen und Neuer Wall und des berühmten Alstersees. Ein gastronomisches Highlight ist das broscheks, das sowohl architektonisch als auch namentlich die Verlagshistorie des Hauses aufgreift - ein „Medien-Restaurant“, in dem damals wie heute aktuelle Nachrichten oder Klatsch geboren werden. Entsprechende Stilelemente prägen das neue Erscheinungsbild des broscheks. Holz- und Steinfassaden, Setzkästen und historische Fotografien

Renaissance H

otels

Im Herzen der Hansestadt, nahe der Binnenalster, befindet sich seit über 25 Jahren das historische Renaissance Hamburg Hotel. 205 geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer bieten einen Einblick in hanseatische Verlagsgeschichte. Der berühmte Backsteinexpressionist Fritz Höger baute dieses Haus 1925/26 für die Familie Broschek als Verlagshaus. Hier wurde in den 1920er Jahren mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren das Hamburger Fremdenblatt gedruckt. Das im Jahr 2007 renovierte Hotel erweckt mit dem neuen innenarchitektonischen Konzept das Ambiente der Druckerei, die in 23

aus Verlagszeiten spiegeln die vergangene Druckhaus-Atmosphäre wider. Die offene Showküche stellt das Highlight des Restaurants dar. Sous Chef Oliver Spiewak, lässt sich gerne in die Töpfe schauen, wenn er seine norddeutschen Spezialitäten kreiert. „Das broscheks steht für klare, einfach gute Küche, wie sie für Norddeutschland typisch ist, geliebt und geschätzt wird.“ Spiewaks Augenmerk liegt auf frischen, hochwertigen Zutaten aus der Region, die perfekt aufeinander abgestimmt serviert werden. Die Speisekarte bietet eine breite Vielfalt, von hausgeräucherter Entenbrust, über Filetsteaks vom Freesisch Ochs, bis hin zu Steinbeißerfilet und Scholle.

Die Bricks Tea Lounge im Renaissance Hotel Ein besonderes Highlight ist die Renaissance Suite, die mit 180 Quadratmetern die zweitgrößte Suite Hamburgs ist. Aufgrund ihrer Einrichtung und dem beeindruckenden Ausblick über ganz Hamburg wird die Renaissance Suite häufig für Fotoshootings gebucht. Renaissance Hamburg Hotel Große Bleichen 20354 Hamburg Telefon +49-40-349180 www.renaissance-hamburg.com

Die Zimmer strahlen eine wohnliche Atmosphäre aus

Restaurant Broscheks Vorspeisen ab 6,- € Fisch- & Fleischgerichte ab 16,- € Vegetarische Gerichte ab 13,- € Desserts ab 6,- € Täglich geöffnet von 12.00 -15.00 und 17.00 -23.00 Uhr Jenseits der Sterne


Gewinnen mit Polyglott! Reiseführer von Polyglott on tour Köln - Inbegriff der rheinischen Lebensart Der benutzerfreundliche KölnReiseführer mit innovativem Tourenkonzept bringt Sie zu den schönsten Reisezielen in Köln. Entdecken Sie mit Polyglott on tour den Dom, das Schokoladenmuseum und die Altstadt. Der Reiseführer enthält zusätzlich 21 Touren, unter anderem ins Phantasialand bei Brühl. Unterwegs in Köln • Kölner Dom und Altstadt: Der Dom, Museen von Weltgeltung mit Kulturschätzen aus zwei Jahrtausenden und die Altstadt - die Vorzeigegegend Kölns. • Zwischen Appellhofplatz und Neumarkt: Durch die westliche Innenstadt und rund um den Neumarkt, vorbei an Kirchen und Museen, Oper und dem 4711-Haus. • Nördliche Alt- und Neustadt: Die Mischung macht's: das Multikulti-Viertel Eigelstein, eine mittelalterliche Kirche und der hochmoderne MediaPark. • Severinsviertel, Südstadt und Rheinauhafen: Durch das urkölsche "Vringsveedel" 24

und entlang des Rheins zu einer der neuesten Attraktionen Kölns, dem Rheinauhafen. • Belgisches Viertel, Kwartier Lateng und Innerer Grüngürtel: In Belgischem Viertel und Kwartier Lateng kann man in die Szene eintauchen, am Grüngürtel die Beschaulichkeit genießen. • Im rechtsrheinischen Deutz: Auf dem rechten Weg — im rechtsrheinischen Deutz, das von den linksrheinischen Kölnern belächelt wird, aber viel zu bieten hat! • Ausflüge: Zoo und Flora, zur Abtei Brauweiler, zum Altenberger Dom, zum Braunkohlebergbau in Bergheim, zum Michael-Schumacher-Kart-Center, nach Brühl, und zur Feste Zons. Als zusätzlichen Service finden Sie unter www.polyglott.de umfangreiche Reiseinformationen und eine neu recherchierte Link-Datenbank. Bereits vor der Reise kann man sich die schönsten Touren auf Google Earth aus der Vogelperspektive ansehen. Autor: Günther Wessel, Ken Chowanetz ISBN: 978-3-493-55610-0 Preis: 9,95 € Bezug über www.polylglott.de

Gewinnspiel: Gewinnen Sie einen von 10 Reiseführern der fröhlichen Kulturmetropole am Rhein. Um den Reiseführer zu gewinnen, beantworten Sie bitte die folgenden zwei Fragen: 1. Welches afrikanische Gewächs empfiehlt King Charles als alternativen Kühlschrank? Kleiner Tipp - die Antwort finden Sie in diesem Magazin… 2. An welchem Brunnen führt die „Rund um den Dom Tour“ vorbei? Kleiner Tipp: die Antwort auf diese Frage finden Sie hier

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Teilnahme per E-Mail ist aus technischen Gründer leider NICHT möglich. Mitarbeiter und Angehörige von Tourism Unlimited e.P., der Langenscheidt KG, sowie der konzernverbundenen Unternehmen der Langenscheidt KG dürfen leider nicht teilnehmen.

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, genügt es, Ihre E-Mail Adresse, sowie die Antwort auf die Gewinnspielfrage auf der Webseite von Reise-Inspirationen einzutragen. Hier klicken, um am Gewinnspiel teilzunehmen. Oder Sie besuchen uns im Internet unter www.reise-inspirationen.de in der Rubrik „Gewinnspiel“. Datenschutzerklärung: Nach Beendigung des Gewinnspiels werden Ihre persönlichen Daten gelöscht. Sollten Sie zu den glücklichen Gewinnern gehören, werden wir Sie unter der angegebenen E-Mail Adresse kontaktieren, damit Sie uns die Adresse für die postalische Zusendung des Gewinns mitteilen können.

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Meine Insel: Mallorca Teil 2: Die Kinder unterm Arm mit Katja Hansen, Mitgr端nderin der Escola Global


Meine Insel: Mallorca Die Mutter zweier Kinder und Gründerin der Escola Global weiß, was Kinder auf Mallorca mögen [Text: Katja Hansen] Mallorca ist eine sehr familienfreundliche Destination: Die Insel ist in zwei Flugstunden von Deutschland aus erreichbar, es gibt breite Sandstrände und herrlich warmes und klares Wasser. Manchmal verlangt der Nachwuchs trotz des schönen Hotels oder Appartements aber nach ein wenig Abwechslung oder Abenteuer. Also, Kinder schnappen und los geht‘s: Das Besucherzentrum von Cabrera in Colonia St. Jordi Für Kinder und Erwachsene jeden Alters hat das Besucherzentrum von Cabrera in Colonia St. Jordi etwas zu bieten. Die Besucher können dort die Schönheiten der Naturinsel Cabrera ansehen, ohne selbst hinzufahren. Schon die Architektur des Zentrums begeistert, denn das Gebäude hat die Form eines Turms der Talaiot-Kultur und bietet von der Dachterrasse einen atemberaubenden Ausblick bis hin zur Insel Cabrera. Innen erwartet einen ein liebevoll aufgebautes Aquarium und ein Vorführungsraum, in dem anschaulich über Tiere und Pflanzenwelt der naturgeschützten Insel berichtet wird. Auch die Außenanlage ist abwechslungsreich und kindgerecht gestaltet. Für alle Besucher ist der Eintritt kostenfrei und eine gute Alternative zum (für Familien recht teuren) Palma-Aquarium.

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Restaurant-Tipp mit Kindern Im Sommer: Can Cuarassa an der Straße zwischen Alcudia und Pt. de Pollença , direkt gegenüber vom Meer gelegen. Dieses Restaurant ist besonders in den Sommermonaten ein Ort, an dem Eltern in aller Ruhe ihr Essen genießen können und auch die Kinder auf ihre Kosten kommen. Die Küche ist modern mediterran und bietet ein schönes Angebot an frischem Fisch, aber auch mallorquinisch angehauchten Fleischspezialitäten. Für Kinder gibt es eine besondere Karte mit einem Angebot über Bratwürstchen, Hamburger, Spaghetti etc. Besonders schön ist die ruhig gelegene Terrasse die zwar keinen Meerblick bietet, aber dafür von einem großen Garten umzäunt ist und über einen Kinderspielplatz verfügt, den man von den Tischen einsehen kann. Somit können die Kinder spielen, ohne dass die Eltern sie aus den Augen verlieren. Die Hauptgerichte liegen zwischen 15 und 25 Euro. Schöner Strand mit Kindern: Wenn wir uns dann schon im Norden befinden, gibt es gleich noch zwei schöne Strände zu empfehlen. Die Playa de Muro (zwischen Alcudia und Can Picafort) ist in den Hochsommermonaten besonders auch für kleine Kinder eine ideale Badebucht. Der Wind ist meist nicht zu stark, das Wasser glasklar und der Grund im Uferbereich flach abfallend. Hier erwärmt

Die Playa del Muro ist eine ideale Badebucht für kleinere Kinder

sich das Wasser schnell, und größere Kinder können sich gelegentlich in der aufkommenden Brandung in die Wellen werfen. An manchen Strandabschnitten dieses langen Küstenabschnitts gibt es noch Pinienhaine die genügend natürlichen Schatten geben. Mit dem Auto ist der Strand leicht zu erreichen und es gibt immer Parkmöglichkeiten in Strandnähe. Für Sommer und Winter: Wer es gerne ein wenig ruhiger mag und den Mietliegen und -sonnenschirmen

entfliehen möchte, geht nach Son Serra de Marina zwischen Can Picafort und Colonia de Sant Pere. Wenn man in den Ort fährt, muss man sich immer rechts halten, bis man die letzten Häuser von Serra de Marina erreicht hat. Hier gibt es dann Parkplätze, hinter denen sich eine große Dünenund Pinienlandschaft auftut. Der Strand zieht sich in einem langen Streifen bis in den nächsten Ort und bietet sowohl in erster Meereslinie als auch in den Dünen genug Platz, um sich einen schönen Tag inmitten unberührter Natur zu machen. Meine Insel: Mallorca


An diesem Strand gibt es keine „Chiringitos“ und keinen Liegenverleih und daher wird der Strand auch nicht von Rettungsschwimmern überwacht. Einziger Nachteil: Da es sich um einen Naturstrand handelt, wird das Seegras, welches in den Wintermonaten angeschwemmt wird, nicht mit Maschinen abgetragen. So kann es auch im Sommer vorkommen, dass man etwas weiter gehen muss, um einen Abschnitt zu finden, der zum Schwimmen gut zugänglich ist. Im Winter wird der Strand gerne von Kitesurfern frequentiert und es macht Spaß, dem Spiel zwischen Wasser, Wind und Mensch zuzuschauen. Wem es dort zu stürmisch zugeht, der kann einen langen Spaziergang durch die Pinien- und Kiefernwälder machen in denen es wunderbar duftet und wo es Picknickplätze mit toller Aussicht aufs Meer gibt.

Oben & unten: Der Strand bei Son Serra ist naturbelassen und liegt inmitten unberührter Natur

infobox Adressen & Öffnungszeiten Centre d'Interpretació Ses Salines C/ Gabriel Roca, s/n 07638 Colònia de Sant Jordi Tel: +34-971-656 282 Öffnungszeiten 10.00 – 14.30 Uhr und 15.30 bis 18.00 Uhr. Letzter Einlass ist um 17.00 Uhr. Restaurante Can Cuarassa Ctra. Port de Pollença - Alcúdia Tel.: +34-971-86 42 66, 971 86 71 81 www.cancuarassa.com 29

Katja Hansen ist Mitgründerin der Escola Global auf Mallorca. Die Escola Global ist eine private Schulinitiative, die die Entwicklung von Kindern individuell fördern will und gleichzeitig eine multikulturelle Spracherziehung anbietet Sie ist für Kinder ab 3 Jahren geöffnet. Der Unterricht für Schüler von 5 bis 11 Jahren knüpft an den englischen Lehrplan (Key Stage 1 +2) an. Eine Ausweitung Richtung Gymnasialstufe ist geplant. Über den Sommer bietet die Escola Global ein täglich wechselndes Programm mit viel Kunst, Sport, Lernaktivitäten und Freispiel für Kinder von 3-10 Jahren an. Die Workshops werden von verschiedenen Lehrern, Künstlern und Musikern in Englisch, Spanisch und Deutsch angeboten und können wöchentlich gebucht werden. Katja Hansen lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen auf Mallorca. www.escola-global.com

Meine Insel: Mallorca


Hohenloher Land: aufgeschlossen! Schlemmen & Schwäbeln zwischen Schlössern [Text: Christoph Hoppe] So einiges ist nicht ganz eindeutig, wenn man von der Region Hohenlohe erzählt. Zum Beispiel, wo sie anfängt und aufhört. Oder was für ein seltsamer Dialekt das ist, der hier gesprochen wird. Denn zum Hohenloischen zählt die Hohenloher Ebene, die im Nordosten von Baden Württemberg liegt, ebenso wie ein Stückchen Bayerisch-Franken. Die Gegenden um die Flüsse Kocher, Jagst und Tauber werden ihr zugeordnet, sogar die Orte Schillingsfürst, Baldersheim und Uffenheim - die definitiv in Bayern liegen. Und DEN Hohenlohischen Dialekt gibt es eigentlich auch nicht, denn manchmal unterscheidet sich die Mundart deutlich zwischen benachbarten Dörfern. Ja, es scheint, als speise sich dieser weich und melodiös klingende Akzent aus dem Fränkischen, Badischen und Schwäbischen. Aber machen Sie sich keine Gedanken. Sobald der Hohenloher merkt, dass Sie nichts verstehen, verfällt er in das sogenannte "Honorationenschwäbisch" (eine Art Hochdeutsch mit schwäbischer Satzmelodie) - und das versteht doch wirklich jeder, oder? Hier habe ich den Großteil meiner Jugend verbracht, als Schüler des "Staatlichen Aufbaugymnasiums zu Künzelsau", das heute schlicht Schlossgymnasium heisst. 30

Zugegeben: Damals, als Jugendlicher war ich eher blind für die Schönheit dieser Region, erst mit den Jahren erarbeitete ich mir einen Zugang zu den kulturellen, historischen und vor allem kulinarischen Schätzen meiner Heimat. Und unglaublich: Was aus Neugier begann, entwickelte sich schließlich sogar zu einer Leidenschaft. Wie der Name schon sagt: Zentrum dieses Internates ist ein Schloss, was den Ortskundigen kaum verwundern kann. Und Sie - am Ende dieses Artikels - ebenso wenig.

Comburg

Denn was diese Region so außergewöhnlich macht, sind die Hinterlassenschaften der Adelsfamilie, die ihr den Namen gab und sie bis heute prägt: Die Hohenloher. Erst waren es kleinere Grafschaften, später Fürstentümer, 1806 wurden sie zwangsweise ins Königreich Württemberg integriert und bauten in ihrer Zeit jede Menge Burgen und Schlösser. Sie waren nicht die Einzigen. Schön und besuchenswert sind die meisten, allen voran das Stammhaus derer zu Hohenlohe, das Wasserschloss Weikersheim im Renaissancestil - heute ein Museum. Sollte Ihnen das noch nicht genügen: Die Burg Krautheim, die Ruine Forchten-

Schloss Langenburg Hohenloher Land: aufgeschlossen!


berg, die Schlösser Kirchberg, Langenburg und Neuenstein (mit seiner Schlossküche aus dem 15. Jahrhundert) sind ebenso sehenswert. Und dann gibt es noch das über der Hohenloher Ebene thronende Schloss Waldenburg, auch der "Balkon von Hohenlohe" genannt, von dem aus Sie die Ebene wunderbar überblicken können. Einige der Adelsbauten sind heute ganz un-adelige Museen, beispielsweise das Motor-Museum im Schloss Öhringen oder das Deutsche Auto-Museum im Schloss Langenburg. Wie das Leben jenseits der Schlossmauern ausgesehen hat (man wundert sich, dass zwischen den vielen Schlössern überhaupt noch jemand lebte), kann man im Hohenloher Freilandmuseum bei Wackershofen erfahren. Hier lässt sich das Dorfleben vergangener Jahrhunderte erleben. Ob die Burg des Götz von Berlichingen, das Römerkastell in Jagsthausen oder das weltbekannte Zisterzienserkloster Schöntal - sie alle sind letztlich nur Schmuckstücke einer für sich schon zauberhaften und abwechslungsreichen Landschaft. Ausgedehnte Wälder, tiefe Täler und sich windende Flussläufe erkundet man am besten mit dem Rad. Der wohl Bekannteste ist der Kocher-Jagst-Radweg mit einer Gesamtlänge von 350 Kilometern. Natürlich können Sie entlang dieser Flüsse immer wieder auch ins Kanu wechseln. Wanderer finden im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald westlich von Schwäbisch Hall ideale Bedingungen. Freizeitaktivitäten machen durstig und hungrig. Doch Gott sei Dank sind wir in einer Weingegend, wo Sie auch zwischen 31

den architektonischen Highlights fürstlich und stilvoll speisen können, vielleicht in einem der idyllischen Weinorte, wie Niedernhall oder Vellberg. Wo Sie essen, ist im Grunde egal, was Sie aber in jedem Fall probieren sollten, sind Speisen und Getränke der Region. Hohenlohe ist berühmt für seine Gerichte, deren Zutaten auch weitgehend von hier stammen. Das gilt, fast naturgemäss, für Landgasthöfe, aber ebenso für die nicht wenigen Sternerestaurants. Fleisch- und Wurstwaren aus artgerechter Erzeugung, wie die Hohenloher Gans, das Schwäbisch-Hällische Landschwein oder das „Boeuf de Hohenlohe“ vom Hohenloher Weiderind, kommen hier direkt von der Weide auf den Teller, genauso wie Käsespezialitäten, natürliche Gewürze und Senf aus regionaler Erzeugung.

Schloss Neuenstein

Meisterliche Kochkunst kann man an mehreren Orten genießen, zum Beispiel Sie ahnen es bereits - in einem Schloss: dem Wald - & Schlosshotel Friedrichsruhe bei Öhringen. Oder im Laurentius, das ausnahmsweise nicht in, dafür aber direkt neben dem Schloss Weikersheim zu finden ist. Und natürlich gilt dies auch für Hotels jedweder Sterne-Kategorie. Ein besonders Zauberhaftes sei hier exemplarisch erwähnt: das Hotel Anne-Sophie in Künzelsau - Sie wissen es inzwischen direkt neben dem Schloss, meiner ehemaligen Schule eben. Dazu gehört auch die Dependance "Würzburger Bau", zwei Straßenecken weiter weg. Carmen Würth, Ehefrau des heutigen "Fürsten" der Region, Reinhold Würth, schuf dieses Konzepthaus, wie sie selber

Der Kocher bei Künzelsau, links das Schloss Hohenloher Land: aufgeschlossen!


sagt "aus dem Herzen", denn hier arbeiten behinderte und nicht behinderte Menschen miteinander, was das Hotel-Restaurant weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Neben dieser lobenswerten sozialen Komponente sind Zimmer, Übergänge und Architektur ausgesprochen liebevoll eingerichtet und gestaltet.

Hohenlohe liegt ein wenig abseits touristischer Hochburgen, ist aber beileibe kein Insider-Tipp mehr. Gerade im Sommer ist es eine Destination, die es lohnt, erkundet zu werden.

infobox Fremdenverkehrsamt der Region www.hs-tourismus.de Stadt Künzelsau www.kuenzelsau.de Stadt Niedernhall www.niedernhall.de/ Schlösser, Museen, Sehenswürdigkeiten www.hohenlohe-franken-ak.de Weinkellereien in Hohenlohe www.hohenlohekreis.de Kloster Schöntal Kloster Schöntal Tagungshaus Klosterhof 6 74214 Schöntal www.kloster-schoental.de

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Restaurant & Hotel Friedrichsruhe Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe Kärcherstraße 74639 Zweiflingen-Friedrichsruhe Tel.: +49-7941-60870 Fax: +49-7941-61468 www.friedrichsruhe.de Restaurant & Hotel Laurentius Laurentius Restaurant • Hotel • Wein Marktplatz 5 97990 Weikersheim Tel. +49-7934-9108-0 Fax +49-7934-9108-18 info@hotel-laurentius.de www.hotel-laurentius.de Restaurant & Hotel Anne-Sophie Schlossplatz 9 74653 Künzelsau Tel: +49-7940–93 46-0 Fax: +49-7940–93 46-77 info@hotel-anne-sophie.de www.hotel-anne-sophie.de

Blick auf die Johanneskirche in Künzelsau Hohenloher Land: aufgeschlossen!


FIT im Urlaub: Metabolic Balance

Advertorial

Heute: Mit Metabolic Balance den Stoffwechsel in Form bringen [Text: Carolin Grix ] Metabolic Balance ist ein ganzheitliches Stoffwechselprogramm. Es basiert auf einer Umstellung der Ernährung. Das heißt, der Anwender erhält eine individuelle Anleitung für ein gesundes, ausgewogenes Ernährungskonzept. Als Grundlage für die Erstellung des maßgeschneiderten Ernährungsplans dienen neben den persönlichen Angaben und Informationen über eventuelle Erkrankungen und Medikamenteneinnahme 33

auch die aktuellen Blutwerte, die anhand einer Blutanalyse durch den Hausarzt per Fragebogen ermittelt werden. Bei Metabolic Balance wird man von fachlich besonders geschulten Ärzten und/ oder Ernährungswissenschaftlern betreut – einer der entscheidenden Faktoren für den großen Erfolg des Programms. Durch die Ernährungsberatung und anschließende Ernährungsumstellung auf Nahrungsmittel, die den Hormonhaushalt entsprechend beeinflussen und so die Anregung des Stoffwechsels unterstützen,

kann außerdem der klassische Jojo-Effekt herkömmlicher Diätprogramme zur reinen Gewichtsreduktion vermieden werden. Metabolic Balance ist eben keine allgemeine Diät für alle, sondern ein individuelles Ernährungsprogramm, mit dem man seinen Stoffwechsel und das Hormonsystem auf gesunde Art - nämlich durch die Nutzung der Nahrung als Medizin - regulieren kann. Auch bei einer bereits vorhandenen Stoffwechselerkrankung ist dies möglich. Dabei kann Metabolic Balance sowohl eine Gewichtsreduktion als auch eine -zunahme bewirken. In der ersten

Umstellungsphase, die üblicherweise zwei Wochen andauert, ist es allerdings normal, dass zunächst Gewicht verloren geht. Die Ernährung nach dem Metabolic Balance-Ernährungsplan ist ausgewogen mit frischen, gesunden Zutaten ohne Zusatzstoffe und ohne Nahrungsergänzungsmittel, denn die vom Körper benötigten Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe werden durch den Ernährungsplan bereits berücksichtigt.

Fit im Urlaub: Metabolic Balance


Advertorial Metabolic Balance wurde von Ärzten und Ernährungswissenschaftlern entwickelt, wobei das Ziel nicht ausschließlich die Regulierung/Reduktion des Gewichtes ist, sondern auch eine generelle Gesund-

heitsverbesserung, Krankheitsvorbeugung, sowie die Steigerung der Energie und Leistungsfähigkeit erreicht werden kann, egal in welchem Alter. Schließlich ist noch wichtig zu wissen, dass der Ernäh-

rungsplan nicht an Freunde oder Familienmitglieder weitergereicht werden sollte, da er auf den persönlichen Stoffwechsel abgestimmt ist und bei anderen Menschen gegenteilige Effekte erzielen kann.

infobox FIT-Tipp für Metabolic Balance Vital- & Wellnesshotel Albblick Waldachtal-Salzstetten, Schwarzwald

Der Barfußweg im Vital- & Wellnesshotel Albblick

Auch zur Steigerung der Leistungsfähigkeit ist Metabolic Balance ein geeignetes Mittel 34

Das familiär geführte Verwöhnhotel in ruhiger, sonniger Lage am Ortsrand bietet beste Voraussetzungen für Wellnessund Aktiv-Urlaub sowie vielfältige Anwendungen und ein umfangreiches Angebot für Bewegung und Entspannung. Ideal auch für Alleinreisende und alle, die sich einfach mal richtig verwöhnen lassen möchten. Ein medizinisch geprüfter Ernährungsberater steht vor Ort zur Verfügung. Metabolic Balance Wochenende zum Kennenlernen Am ersten Wochenende des Monats inklusive metabolischer Vollpension und Seminar ab € 245,7 Tage/6 Nächte Metabolic Balance inklusive metabolischer Vollpension, Erstellung Ihres persönlichen Ernährungsplans nach vorliegender Blutanalyse durch den Hausarzt und fachlich geschulter Betreuung ab € 755,Übrigens: Alle Programme des Vital- & Wellnesshotels Albblick sind mit individueller Ernährung nach Metabolic Balance gemäß mitgebrachtem Ernährungsplan buchbar (Zuschlag € 39 vor Ort). Buchungsanfrage

Carolin Grix ist Produktmanager und Assistenz der Geschäftsleitung bei FIT Reisen. FIT Reisen ist seit über 30 Jahren Spezial-Reiseveranstalter für Kurund Wellness-Reisen. Tel. +49-69-4058850 www.fitreisen.de ---------------------------------------Anzeige---------------------------------------

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Kรถlsches Kaleidoskop


Kölsches Kaleidoskop Köln ist einzigartig - in vielerlei Hinsicht [Text: Judith Hoppe ] Die ursprünglich von den Römern „Colonia Agrippina“ getaufte Stadt Köln beginnt mit einem „K“. Und dieses K zieht sich durch die vielen Besonderheiten der lebenslustigen Domstadt am Rhein. Begeben Sie sich mit uns auf Entdeckungsreise hinter ihre Kulissen. Kirchen Köln ist katholisch geprägt und auch heute noch Bischofssitz des Erzbistums Köln. Aushängeschild ist und bleibt der Kölner Dom, der erhaben über alle weltlichen Übel, exemplarisch seien hier Umweltverschmutzung, Taubenmist und Skateboardfahrer auf der Kölner Domplatte genannt, den Paradeplatz mit Blick auf St. Aposteln eine de den Rhein seit Jahrhunderten verteir romanischen Kirc hen digt und der Stadt ihre unverwechselbare Silhouette verleiht. Es wird gar von Kölnern und Wahl-Kölnern berichsie miteinander. tet, die ob des Anblicks des Doms nach Doch auch andere Religionen drücken der einem Urlaub oder auch nur einem verlängerten Wochenende in Tränen der Rüh- Stadt ihren Stempel auf. Die jüdische Gemeinde in Köln ist die nördlichste der Alrung ausbrechen. pen, ihre Synagoge wurde 1959 gegenDes Weiteren wurden zwölf städtische Kirüber dem Rathenauplatz wieder aufgechen im romanischen Stil erbaut. Unzählibaut. ge Legenden ranken sich um ihre Entstehung. Sie liegen innerhalb des Verlaufs der Die islamische Gemeinde Kölns versucht seit langem als dritte, große Weltreligion alten Stadtmauer auf engem Raum zuder Stadt zu einer gigantischen Moschee sammen. Ein Bogen rund um den Stadtkern mit dem Namen „Via Sacra“ verbindet zu verhelfen. Das Projekt galt als äußerst 36

zu überschreiten, hoffentlich jedoch nicht, auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Kölschen Eigenarten zu geraten. umstritten, nach Beschluss des Kölner Stadtrats wird sie nun aber doch vom Kölner Architekten Paul Böhm gebaut und soll ab 2010 bis zu 2.000 Gläubigen Platz bieten. Klüngel Direkt nach dem Kirchenkapitel auf den Kölschen Klüngel einzugehen – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! In der Tat zieht sich der Kölsche Klüngel durch alle Gesellschaftsschichten, Branchen, Kirchenzugehörigkeiten und – so munkelt man – bis in die höchsten Ebenen der Städtepolitik. Es ist ein auf Gegenseitigkeit beruhendes System von Hilfeleistungen und Gefälligkeiten, man hilft sich eben. Vor allem im „Veedel“, im Viertel, in dem man wohnt. Da der Kölner an sich ein sehr offener Mensch ist, neue Leute mit Begeisterung in der Runde aufnimmt und auch ansonsten sehr umgänglich ist, wird man schneller Teil des Klüngels, neudeutsch Netzwerkes, als man es bei der Ankunft für möglich gehalten hätte. Ein an und für sich liebenswertes System, außer wenn man selber durch Klüngelei bei der Jagd auf die begehrte Altbauwohnung mit Dachterrasse und Blick auf den Dom den Kürzeren zieht. In Zeiten der medial demonstrativ an den Pranger gestellten Korruption in der gesamten Bundesrepublik läuft der Klüngel natürlich Gefahr, die unsichtbare Grenze

Kacke Entschuldigung, aber eine treffendere Bezeichnung für den Taubendreck, der insbesondere die Gegend um den Kölner Dom verunziert, lässt sich einfach nicht finden. Köln hat ein Taubenproblem! Die hartnäckigen Vögel lassen sich auch durch das Einnetzen von Brücken oder Aufstacheln von Flächen nicht beeindrucken. Tun Sie den Kölnern einen Gefallen: Animieren Sie die Tiere nicht auch noch durch Füttern zum Bleiben! Kultur Mit 36 Museen und weit über 100 Kunstgalerien, genießt Köln einen international guten Ruf als Kunstmetropole. Böse Zungen behaupten hingegen, was in anderen Städten die Boutique für tendenziell gelangweilte Ehefrauen reicher Männer sei, wäre in Köln die Galerie... Nun denn, es gibt hier jedenfalls zahlreiche Museen mit wirklich hochkarätigen Sammlungen. Allen voran ist das WallraffRichartz-Museum mit Kunst des Mittelalters bis ins 19. Jahrhundert sowie das Museum Ludwig mit Ausstellungsstücken aus der Moderne und Gegenwartskunst zu nennen. Mein Lieblingsbild im WallraffRichartz-Museums ist der Bahnhof von Perpignan von Salvador Dali, das einen förmlich in sich hineinzuziehen scheint. Im Museum Ludwig hatte ich viel Spaß mit Kölsches Kaleidoskop


dem „Hirsch im Kreuzverhör“ einem Gemälde, aus dem Zweige herausschauen. Hier fand ich die tiefsinnigen Kommentare der kunstkundigen Betrachter wesentlich unterhaltsamer als das Bild selber. Besucher, die der modernen Kunst mehr abgewinnen können, als das bei mir offensichtlich der Fall ist, freuen sich über die außergewöhnlichen Werke von Pablo Picasso, Roy Liechtenstein, Andy Warhol oder George Segal. Naschkatzen aufgepasst! Im Kölner Schokoladenmuseum, vom ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden des Traditionsunternehmens Stollwerck gegründet, gewinnt man spannende Einblicke in Geschichte und Gegenwart auf dem Weg der Kakaobohne zum köstlichen Schokoladenprodukt. Wer immer schon einmal wissen wollte, wie eigentlich die Schoggihasen zu Ostern oder die süßen Weihnachtsmänner entstehen, folgt einfach der Produktionsstraße. Dass diese dann unweigerlich im Schlaraffenland – gut getarnt als Schoko-Shop – landet, war ja irgendwie abzusehen. Köln wäre nicht Köln ohne ein Karnevalsmuseum. Es ist das größte im deutschsprachigen Raum. Exponate wie Festwagen und Kostümpuppen vermitteln zwar einen lebendigen Eindruck der „Fünften Jahreszeit“ – lustiger ist es natürlich, diese selber mitzuerleben. Doch dazu später mehr. Kulinarik Köln liegt im Rheinland und der Rheinländer mischt gerne Süßes mit Herzhaftem. Das führt dann zu so – für nicht-rheinlän37

dische Gaumen seltsam anmutenden – Gerichten wie dem Rheinischen Sauerbraten, einem in Essig eingelegten Rinderbraten, der mit einer süßen Sauce aus Rosinen sowie Apfelmus gereicht wird. Etwas einfacher ist „Himmel un Ääd“ (Himmel und Erde), hier wird Kartoffel- mit Apfelmus vermengt und meistens mit gebratener Flönz (Blutwurst) serviert. Wohl bekomms! Traditionell geht es heute noch in den Kölner Brauhäusern zu. Ursprünglich als Bierausgabe der Kölner Brauereien eröffnet, haben sie sich zum Hauptanbieter kölsch-bürgerlicher Küche entwickelt. Hier bekommt man so deftige Mahlzeiten wie Krüstchen (mit Spiegelei überbackenes Schnitzel auf Roggen- oder Toastbrot), Hämmche (Hinterkeule oder Vorderhachse des Schweins), und Rievkooche (Reibekuchen). Beliebt sind auch Tatar, Kölsche Kaviar (Roggenbrötchen mit Blutwurst und Zwiebeln) oder Halver Hahn (Roggenbrötchen mit Käse) als kleine Happen zum Kölsch. Das kommt hier immer frisch aus dem Fass und wird vom Köbes, so heißen die blaubeschürzten Kellner im Brauhaus, in 0,2-Liter-Stangen serviert.

Gebäckspezialitäten sind Mutze, Mutzemandeln und Krapfen, die insbesondere zu Karneval Hochkonjunktur haben. Kölsch Was wäre der Kölner ohne sein Kölsch, jenem obergärigen, süffigen Bier, das von Menschen außerhalb Kölns oftmals als nicht ernstzunehmendes Möchtegernbier abgetan wird, bis sie dann am darauffolgenden Morgen die unerwartet durchschlagende Wirkung ereilt. Und wehe dem, der es in Köln wagt, nach dem alten Bier zu fragen, das etwas flussabwärts in der Stadt, deren Namen nicht genannt werden darf, ausgeschenkt wird. Der wird vom Köbes gerne auch einmal des Lokales verwiesen. Und wer nach einem Glas Wasser fragt, muss mit der Gegenfrage rech-

nen, ob er sich denn heute noch nicht gewaschen habe. Ausgeschenkt wird Kölsch in schlanken, dünnwandigen Gläsern mit 0,2 Liter Fassungsvermögen. Diese werden auch häufig als „Stange“ bezeichnet. In traditionellen Kneipen kann man auch nach einem „Stößchen“ fragen und bekommt dann – ein halbes Kölsch in einem 0,1-Liter-Glas serviert. Kölner Karneval Die sogenannte „Fünfte Jahreszeit“ in Köln versetzt die Stadt in den absoluten Ausnahmezustand. Wer in Köln wohnt, hat nur zwei Möglichkeiten: Mitmachen oder Flucht. Entziehen kann man sich dem Spektakel nicht. Der Auftakt ist übrigens bereits am 11.11. um 11.11 Uhr. Von da ab

Aber Köln hatte auch immer schon eine internationale Küche. Aufgrund der herausragenden Position im internationalen Handel wurden hier bereits in früher Zeit Hering, Muscheln, aber auch viele Gewürze in der Küche verwendet. Der rheinische Heringsstipp mit Äpfeln, Zwiebeln und Sahne zeugt noch heute davon. Auch Muscheln rheinischer Art sind im Herbst aus den Brauereien, Kneipen und Restaurants nicht mehr wegzudenken. Kölsch schenkt der Köbes in „Stangen“ aus Kölsches Kaleidoskop


wird natürlich nicht durchgängig bis zum Aschermittwoch gefeiert. Aber hin und wieder erblickt man auch im Dezember oder Januar seltsam gewandete Gestalten, die in einem feucht-fröhlich lärmenden Sitzungssaal in einem der Hotels oder Gaststätten verschwinden und unverständliche Lieder von sich geben. Ab Altweiberfastnacht beziehungsweise der Nacht auf Altweiberfastnacht legen die tollen Tage die Stadt lahm. Viele Läden haben geschlossen, das Leben findet überwiegend in den Kneipen, Straßenumzügen, Veedelsumzügen und auf ausgelassenen Parties oder den berühmten Kölner Karnevalssitzungen statt. Für Samba-Fans ist der alternative Geisterzug am Karnevalssamstag ein Muss. Am Karnevalssonntag sind die sogenannten Veedelszöge (kleinere Umzüge in den jeweiligen Stadtvierteln) häufig viel originelHilfe, die Oger sind los! Ac

ler und charmanter als der allseits bekannte Höhepunkt am Rosenmontag: die große offizielle Parade der Prunkwagen, die Kamelle (Süßigkeiten) und Strüßje (Blumen) in die johlende Menge werfen. Ein Tipp zum Schluss, damit Sie nicht zu sehr als Karnevals-Tourist auffallen: In den Kneipen immer schön mitschunkeln und mitsingen - ein „La-La-La-La“ geht immer und fällt in dem Durcheinander überhaupt nicht auf – und ab und an ein kräftiges „Kölle Alaaf“ in die Menge gebrüllt. Schon haben Sie viele neue kölsche Freunde gewonnen und den Grundstock für Ihren persönlichen Kölschen Klüngel gelegt, der sie dann vielleicht im nüchternem Zustand zu einem kulturellen Highlight mitnimmt oder auf ein Kater-Kölsch einlädt.

h nee, es ist Karneval

infobox Köln Köln Tourismus www.koelntourismus.de Kultur Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1 50667 Köln Telefon +49-221-22 12 61 65 Montags geschlossen www.museenkoeln.de/museum-ludwig Wallraff-Richartz-Museum Obenmarspforten (am Kölner Rathaus) 50667 Köln Telefon +49-221-22 12 11 19 Montags geschlossen! www.wallraf.museum Schokoladenmuseum Rheinauhafen 1a 50678 Köln Telefon +49-221-931 88 80 Montags geschlossen! www.schokoladenmuseum.de Kölner Karnevalsmuseum Maarweg 134–136 50825 Köln Telefon +49-221-574 00 74 Montag bis Mittwoch geschlossen! www.kk-museum.de Kulinarik Havana Ost-West Lokal Nicht von Exil-Kubanern, sondern von Armeniern geführtes Restaurant & Kneipe, das so interessant klingende Gerichte wie, „Tango im Exil“, „Ja Sager - Nein Sager, „Viel Lärm um Nichts“ oder „Ausser

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Atem“ serviert. Die Dependance am Barbarossaplatz bietet sonntags Salsa-Abende an. Havana Ebertplatz Neusser Str. 17 50670 Köln Tel. +49-221-73 77 69 Havana Barbarossaplatz Salierweg 44 50677 Köln Tel. +49-221-24 24 0 www.havanakoeln.de Wackes Elsässische Stube Original elsäsissche Küche, seit 25 Jahren eine Institution in Köln Benesisstr. 59 50672 Köln Telefon: +49-221-257 34 56 Montag & Dienstag geschlossen www.wackes-weinstube.de Le Moissonnier Französisches Restaurant mit gehobener Küche. Die Einrichtung ist authentischfranzösisch. Krefelder Str. 25 50670 Köln Tel. +49-221-729497 Sonntag & Montag geschlossen www.lemoissonnier.de Karneval Jetzt schon vormerken: Weiberfastnacht 11.02.2010 Rosenmontag 15.02.2010 Aschermittwoch 17.02.2010 Motto 2010: In Kölle jebützt (zu Deutsch: In Köln geküsst) Kölsches Kaleidoskop


UNESCO Weltkulturerbe Erstaunliche Zeitzeugen

Die Pyramiden von Gizeh Die Pyramiden von Gizeh bei Kairo [Text: Herbert Brenke] Erinnern wir uns noch an die Schulzeit, als wir von Antipatros von Sidon, dem Urvater aller Reiseführer-Autoren hörten? Erinnern wir uns noch an seine „Sieben Sehenswürdigkeiten der bewohnten Erde“, die wir dann als die sieben Weltwunder der Antike auswendig lernen mussten? Vergessen? Macht nichts, denn sechs von ihnen sind ohnehin untergegangen und mit dem einzig überlebenden Weltwunder, einem stummen, aber mächtigen Zeugen einer gewaltigen Epoche wollen wir uns heute etwas befassen, zumal es wegen seiner Einmaligkeit seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht: Die Pyramiden von Gizeh. 39

Generell gilt der Glaube, dass die Pyramiden Gräber der einstigen Herrscher Ägyptens, der Pharaonen sind. Diese Vermutungen beruhen auf den Berichten des griechischen Historikers Herodot, der sich etwa 440 Jahre vor Christus für geraume Zeit in Ägypten aufhielt. Die Ereignisnähe seiner Berichterstattung darf nicht ganz ohne Berücksichtigung der gut 2.000 Jahre erfolgen, die die Pyramiden von Gizeh damals bereits „auf dem Buckel“ hatten. Nach seiner Meinung bauten die Pharaonen die Monumente aus reiner Ruhmsucht… und wenn es so war, dann erfüllen sie ihren Zweck bis auf den heutigen Tag in einer so beeindruckenden Weise, wie

die besten Medienberater es sich nicht hätten einfallen lassen können. Es sind so unendlich viele Forschungs- und Reiseberichte über diese faszinierende Baugruppe geschrieben worden, als dass es hier noch einmal der Wiederholung bedarf. Natürlich mit einer Ausnahme: Johann Wolfgang von Goethe, immer passender Quell kluger Zitate, nannte die Pyramiden von Gizeh, so sagt man, einmal „...die unerhörteste Idee, die architektonisch nicht zu übertreffen ist“.

Und wieder einmal hatte er Recht: Schauen wir auf die älteste und größte der drei GizehPyramiden, mit der sich als Bauherr Pharao Cheops schon zu Lebzeiten sein Denk- und wohl auch Grabmal setzte. Vor circa 4.500 Jahren gebaut, ursprünglich, vor dem Verlust des Decksteins, 146 Meter hoch und damit für mehr als viertausend Jahre bis zum Bau des Straßburger Münsters das höchste Gebäude der Welt. Erbaut auf einer Grundfläche, auf der die fünf größten Kathedralen der Welt (St. Peter in Rom, St. Paul und Westminster Abbey in London, der Mailänder und der Dom in Florenz) Platz fänden. Gebaut mit circa 2,3 Millionen Steinen mit einem durchschnittlichen Gewicht von 2,5 Tonnen. Dieses unglaubliche Bauwerk wurde, wohlgemerkt vor 4.500 Jahren, mit Ehr-

furcht gebietender äußerster Präzision errichtet: Genau ausgerichtet nach den vier Himmelsrichtungen, ist die Basis bis auf eine Toleranz von 21 mm eben und die vier symmetrischen Seitenlängen haben eine Abweichung von 44 mm. Wie imposant auch immer die Pyramide des Cheops als größte und älteste ist, erst der Gesamteindruck, zusammen mit den benachbarten Pyramiden seines Sohnes Chephren und seines Enkels Mykerinos und, mystisch angehaucht von der gigantischen Sphinx als Wächter des Areals, ist so faszinierend, dass man sich einem Anflug von „Ägyptomanie“ nur schwer entziehen kann. Mein erster Rat: Ersparen Sie sich die Mühe des Einstiegs in die Pyramiden. Die Korridore im Inneren der Pyramiden sind sehr eng, steil und lang und man befindet sich darin nicht alleine - nichts für Leute mit Platzangst. Zu sehen bekommt man vorwiegend Überwachungskameras; die meisten Gänge und Schächte sind mit Gittern versperrt Rucksäcke am besten gleich draußen lassen. Fotoapparate und Videocams dürfen sowieso nicht mit rein genommen werden. Ein Besuch auf www.cheops.org gibt dem Interessierten einen wesentlich instruktiveren Einblick in das Innere der Pyramide. Mein zweiter Rat: Bleiben Sie nicht bei den Pyramiden von Gizeh „hängen“. Fahren Sie 15 Kilometer südlich nach Sakkara, der altägyptischen Nekropole (vom griechischen Nekropolis - „Totenstadt“) am westlichen Nilufer. Sie ist übrigens Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Sakkara diente 3.000 Jahre lang als Begräbnisstätte; es ist einer der größten Friedhöfe, dessen AnlaUNESCO Weltkulturerbe


zichten sollte: Allerdings ist es ein weiterer Schritt in die „Ägyptomanie“ Last but not least: Gönnen Sie sich den vollen Genuss, im Schatten der Pyramiden zu wohnen und übernachten Sie im Hotel Mena House. Näher kann man nicht wohnen und einfacher den Vorteil der ersten Stunden des Tages für einen Besuch nicht nutzen: Die Temperaturen sind angenehm, Andenkenverkäufer akzeptieren ein freundliches „No“, und nur wenige Menschen laufen durch das weitläufige Areal.

gen noch nicht alle ausgegraben sind. Die Stufenpyramide des Djoser, eines Vorgängers von Pharao Cheops, ist dort das berühmteste Bauwerk, gebaut vor circa 4.660 Jahren und Vorbild aller späteren Pyramiden.

Als Napoleon 1798 nach Ägypten kam, motivierte er seine Soldaten für die Schlacht mit den legendären Worten: „Soldaten, vierzig Jahrhunderte blicken auf Euch herab!“ Hotelbesucher können heute das Gleiche sagen, denn aus den Zimmern des Mena House, vom Pool aus oder gar vom hoteleigenen Golfplatz aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Pyramiden. Wer dort absteigt, kann sich dem Gefühl hingeben, unter dem gleichen Dach wie zweihundert Jahre zuvor der kleine Korse zu wohnen, denn der Jagdsitz, auf den sich Napoleon nach der Eroberung Kairos zurückzog, ist inzwischen zum Mena House Hotel umgestaltet worden und hat seither nicht umsonst schon anderen namhaften Leuten vor Ihnen als Herberge gedient.

Mein dritter Rat: Auch wenn Sie instinktiv sagen, das sei doch kitschig: Nehmen Sie trotzdem an einer der abendlichen Sound & Light Shows vis-à-vis der Sphinx teil. Es ist ein spektakuläres Erlebnis mit den drei Pyramiden als Hintergrundkulisse, auf welches man auf keinen Fall ver-

Bewundern Sie die Pyramiden von hier aus in besonders exklusiver und entspannter Atmosphäre. Aber Achtung: Beschließen Sie jetzt nicht, ihnen die immer noch ungeklärten Geheimnisse zu entreißen, Sie begeben sich in Gefahr. Denn beim abendlichen Drink auf der Hotelve-

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randa lernte Lord Carnarvon seinerzeit den Archäologen Howard Carter kennen. Der Lord ließ sich von Carters Begeisterung anstecken, finanzierte seine Ausgrabungen im Tal der Könige und war auch im November 1922 zugegen, als das Grab des Tut-EnchAmun geöffnet wurde. Keiner hatte in seiner Entdeckerfreude einer kleinen unscheinbaren Tontafel Beachtung geschenkt mit der Warnung „Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe der Pharaonen stört“. Vom Mena House genießt man zu jeder Tageszeit den Pyramidenblick Kurz darauf brach Lord Carnarvon im Speisesaal des Mena House zusammen und starb wenig später Ägyptisches Fremdenverkehrsamt an einer rätselhaften Krankheit. www.egypt.travel

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Reisen Sie an den Nil, nach Gizeh und genießen Sie die Rätsel ebenso wie unser heutiges Wissen um den Kult der Pharaonen und seien Sie unbesorgt, wenn Sie als Ägyptomane zurückkommen: Sie werden viele verwandte Seelen treffen.

Mena House Oberoi Cairo Pyramids‘ Road, Giza Cairo Ägypten Tel. +20-233-77 32 22 Fax +20-233-77 54 11 www.oberoimenahouse.com UNESCO Weltkulturerbe


Kleine Fluchten:

Waldenbuch & Schönbuch

liegenden Jagdschloss von 1566. Lediglich der zwei Kilometer südlich von Waldenbuch aufragende Funkturm stört die romantisch-dörfliche Idylle. Die Aich zerschneidet den Ort in West-Ost Ausrichtung. Die geschützte Lage und der Wasserzugang erklären vielleicht, warum hier schon die Kelten siedelten. Einem alemannischen „Waltheri“ (Kriegsherr), Kurzform „Walto“, wird die Namensgebung „Waltenbuoch“ (Wald des Walto) zugeschrieben. Der Ort lässt sich bequem zu Fuss besichtigen. Man schlendert entlang restaurierter Fachwerkfassaden - der für diese Region typischen Quereinhäuser - bergauf bis zum Marktplatz, der Kirche und dem Jagdschloss der Württemberger, das als Aussenstelle des Landesmuseums Württemberg das „Museum der Alltagskultur“ beherbergt. Ebenso lohnenswert ist der Besuch des Museums Ritter der gleichnamigen Schokoladenfabrik, die hier ihren Firmensitz hat.

Marktplatz in Waldenbuch Fachwerk bis zum Abwinken [Text: Christoph Hoppe] Am nordöstlichen Ende des Schönbuch, fast in der Mitte zwischen Böblingen, Nürtingen Herrenberg, Stuttgart und 41

Tübingen, auf der L 1208 (der alten B27), liegt Waldenbuch witterungsgeschützt in einem Kessel. Wer an dessen steil abfallenden Hängen innehält, überblickt schon

den gesamten Stadtkern mit Marktplatz, mit der darüber gelegenen Stadtkirche St. Veit, einem beeindruckenden Zeugnis der Renaissance-Baukunst aus dem 14. Jahrhundert und dem daneben

Das Kunstmuseum ist selbst - wen wundert es? - quadratisch und dem Quadrat (in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts) gewidmet. Im gleichen Gebäude befinden sich auch das Schokoladenmuseum und der für die kleinen Mitbringsel segensreiche Werksverkauf. Für den erheblich umfangreicheren Fabrikverkauf sei ein Abstecher nach Metzingen empfohlen, dem „Outlet El Dorado Deutschlands“, circa 20 Kilometer in südöstlicher Richtung. Absolut sehenswert und ebenfalls noch in vertretbarer Distanz Kleine Fluchten: Waldenbuch & Schönbuch


1868 durch die Forstmeister des Königs Wilhelm I. von Württemberg gepflanzten Amerikaners beträgt 5,30 Meter, und mit stattlichen 50 Metern überragt er alles, was neben ihm steht. Ein wirklich beeindruckendes Gewächs. Gänsestopfleber kann man überall essen. In Waldenbuch und Umgebung empfiehlt es sich, die lokale Küche zu geniessen. Und die ist Schwäbisch. Und da es genau ein Grundrezept für Spätzle gibt, aber circa 1.000 für Maultaschen, sollte man durchaus mehrere Gaststätten besuchen, auch wenn man nicht immer versteht, was auf der Menükarte angepriesen wird. Bei einem schwäbischen Martini handelt es sich meist um Holunderblütenwein, ein „Bettscheisserle-Salat“ besteht hauptsächlich aus Löwenzahn und „Bubespitzle“ sind Schupfnudeln, also Kartoffelnudeln. Klingt komisch, ist aber so und vor allem lecker!

infobox Waldenbuch www.waldenbuch.de

befindet sich das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart, circa 30 Kilometer entfernt. Waldenbuch liegt am Rande des Naturparks Schönbuch, der zu 90 Prozent bewaldet ist. Hier lohnt es sich zu wandern, Rad zu fahren oder spazieren zu gehen weil man es kann!

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Denn über seine gesamte Ausdehnung, etwa 10 Kilometer in Nord-Süd- sowie 25 Kilometer in Ost-West-Richtung, beheimatet der Schönbuch nur einen einzigen Ort: Bebenhausen. Dementsprechend wird er nur von sehr wenigen Straßen zerschnitten und bildet so den idealen Rückzugsort für selten gewordene Tiere und Pflanzen.

Für die circa vier Millionen Besucher im Jahr stehen 560 Kilometer markierte Wanderwege, sowie 100 Parkplätze, 38 Spielplätze, 84 Feuerstellen und 75 Schutzhütten zur Verfügung. Auf keinen Fall verpassen sollten Sie aber den größten Baum im ganzen Forst: den Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) am Betzenberg. Der Umfang des

Mercedes-Benz-Museum Mercedesstr. 100 70372 Stuttgart www.museum-mercedes-benz.com Outletcity Metzingen Reutlinger Str. 63 72555 Metzingen www.outletcity-metzingen.com Mammutbäume im Schönbuch http://seehagel.de Kleine Fluchten: Waldenbuch & Schönbuch


Service: der optimale Reiseschutz Welche Reiseversicherungen gibt es, welche sind sinnvoll? [Text: Judith Hoppe] Nur noch drei Wochen bis zum ersehnten Urlaub. Doch plötzlich stellt der Arzt die Diagnose „Akute Blinddarmentzündung“ – es muss sofort operiert werden. Die geplante die Reise kann wegen der unerwarteten Krankheit nicht angetreten werden. Wer seinen Urlaub gerade plant, freut sich auf die schönsten Wochen des Jahres – und denkt nicht zwangsläufig daran, dass ein Urlaub kein Garant dafür ist, diese Zeit gesund und sorgenfrei zu erleben. Doch schon im Vorfeld der Reise können unerwartete und unangenehme Ereignisse den Urlaubsantritt ins Wasser fallen lassen. Um dann nicht auch noch finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen, kann man sich gegen kleine und große Katastrophen absichern. Doch das Angebot ist unübersichtlich und so manch einer fragt sich: Welchen Schutz für Urlaubsreisen gibt es, viel wichtiger fast noch die Frage, welcher ist sinnvoll? Die Versicherungsangebote der verschiedenen Anbieter ähneln sich stark und lassen sich in vier generelle Themenblöcke einteilen: • Reiserücktritt-Schutz • Reiseabbruch-Schutz • Reisegepäck-Schutz • Reise-Krankenschutz

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Die Reiserücktrittsversicherung deckt die Stornogebühren ab, die Reiseveranstalter erheben, wenn die bereits gebuchte Reise abgesagt werden muss. Doch nicht jeder Grund für eine Absage der Reise berechtigt zur Inanspruchnahme der Versicherung. Lässt beispielsweise der Arbeitgeber durchblicken, dass der

Zeitpunkt für einen Urlaub gerade „ganz ungünstig“ sei und man sagt die Reise aus beruflichen Gründen ab, erstattet die Versicherung die Stornokosten normalerweise nicht. Gründe, bei denen die Versicherung greift, sind ein Unfall, eine unerwartet schwere Erkrankung, eine Schwangerschaft, eine plötzlich auftretende Impfunverträglichkeit sowie Schaden am Eigentum, zum Beispiel nach einem Brand oder Blitzschlag.

Bei der Elvia und der ERV sind darüber hinaus eine unerwartete betriebsbedingte Kündigung nach der Buchung sowie die Aufnahme einer neuen Arbeitstätigkeit nach Arbeitslosigkeit mitversichert. Die ERV hat außerdem bis Ende 2009 Kurzarbeit als Rücktrittsgrund in die Versicherung mit aufgenommen. Viele Reisenden sind der Meinung, auf eine Versicherung verzichten zu können, wenn die Reise sehr kurzfristig gebucht wird. Das kann sich als böser Irrtum herausstellen. Bei kurzfristigen Buchungen greifen normalerweise die höchsten Stornostaffeln und es droht der Totalverlust des Reisepreises! Bei der Kalkulation, ob sich eine Reiserücktrittsversicherung lohnt, muss also der Zeitpunkt der Buchung berücksichtigt werden, der allgemeine Gesundheitszustand der Reisenden sowie die Stornokosten des Reiseveranstalters oder der Anbieter, bei denen man gebucht hat. Ebenfalls wichtig ist die Frage nach einem eventuellen Selbstbehalt. Auch wer auf eigene Faust reist, sollte unter Umständen eine Reiserücktrittsversicherung in Erwägung zieht. Zwar müssen viele Hotels bei

Eigenbuchung erst bei Abreise bezahlt werden, aber alleine schon die Flugticketgebühren bei Fernreisen fallen stark ins Gewicht, wenn sie nicht storniert werden können. Bei individuell organisierten Reisen muss zunächst selber der komplette Reisepreis, der versichert werden soll, kalkuliert werden, bevor man den Reiseschutz beantragt. Wichtig ist die möglichst zeitnahe Buchung aller Komponenten, da bei einigen Anbietern beziehungsweise Tarifen die Reiserücktrittsversicherung 14 Tage nach Reisebuchung abgeschlossen sein muss. Wer einen Flug über das Internet bucht, findet oft schon die Reiserücktrittsversicherung als zusätzliche Leistung am Ende des Buchungsvorganges integriert. Diese Versicherungskomponenten sind meist auf das jeweilige Portal zugeschnitten und somit durchaus in Erwägung zu ziehen. Eine interessante Alternative für Individualreisende ist „ticketsafe“, das Reiseschutzpaket der ERV für Flugtickets: Wird der ursprünglich gebuchte Anschlussflug nicht erreicht, weil der Zubringerflug Verspätung hatte, werden die Kosten für neue Anschlussflüge bis zu 1.500 Euro erstattet. Können diese erst am darauffolgenden Tag angetreten werden, werden Aufwendungen für Unterkunft und Verpflegung bis 200 Euro übernommen. ticketsafe sichert Flugreisende darüber hinaus in weiteren Situationen umfassend ab. Im Rahmen des Umbuchungs-Schutzes werden bei Umbuchung bis 30 Tage vor Antritt Service: der optimale Reiseschutz


des Fluges die Mehrkosten bis zu insgesamt 200 Euro erstattet – und das ohne Nachweis eines versicherten Ereignisses. Bei Umbuchungen zum Beispiel aufgrund einer unerwarteten schweren Erkrankung oder eines neuen Jobs nach Arbeitslosigkeit, erstattet ticketsafe jederzeit die Umbuchungsgebühren sowie die Mehrkosten der verlegten Flüge. Außerdem enthält ticketsafe einen AirlineInsolvenz-Schutz. Hierüber wird bei einer Airline-Insolvenz der anteilige Ticketpreis für die Flugleistungen, die infolge der Insolvenz ausfallen, erstattet oder es wird ein neuer Rückflug organisiert und finanziert, wenn die Insolvenz während der Reise eintritt. Bei Buchung einer Reise muss der Reisebüromitarbeiter übrigens auf die Reiserücktrittsversicherung hinweisen und sich explizit bestätigen lassen, wenn diese nicht abgeschlossen werden soll. Weniger bekannt und oft verkannt ist die Reiseabbruchsversicherung. Diese greift, wenn der Urlaub wegen eines Unfalls am Urlaubsort oder der Erkrankung eines daheimgebliebenen Angehörigen abgebrochen werden muss. Da die Reise zu diesem Zeitpunkt bereits angetreten wurde, greift die Reiserücktrittsversicherung in der Regel für diese Fälle nicht. Interessant zu wissen: Die Reiserücktrittsversicherung greift bereits dann nicht mehr, wenn Sie am Flughafen eingecheckt und das Gepäck aufgegeben, das Land aber noch gar nicht verlassen haben! Wenn Sie oder die mitreisende Begleitung in der Wartehalle beispielsweise einen Kreislaufkollaps erleiden, ist es für die Inanspruchnahme der Reiserücktrittsversicherung bereits zu spät. 44

Erstattet wird von der Reiseabbruchsversicherung der anteilige Reisepreis der nicht genutzten Reiseleistung und erspart somit wenigstens den finanziellen Ärger, der mit einem vorzeitigen Ende des Urlaubs einhergeht. Die Enttäuschung über die verkürzte Urlaubszeit kann natürlich keine Versicherung dieser Welt kompensieren. Die Reiseabbruchsversicherung deckt

tik der ERV, erläutert: „Die Jahres-Reiseversicherung ist für Menschen, die häufig Kurzreisen und Ausflüge - insbesondere in Verbindung mit sportlichen Aktivitäten unternehmen, interessant. Bei uns greift diese Versicherung bereits, wenn Sie sich mehr als 50 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Wer zum Beispiel von München aus spontan für einen Tag zum Skilaufen in

auch die Kosten für zusätzlich entstehende Rückreisekosten. Diese Versicherung kann übrigens bis zum Urlaubsbeginn abgeschlossen werden. Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen werden häufig auch als Kombipaket angeboten.

die Berge fährt und dort einen Unfall hat, ist unter anderem für die Kosten des Hubschraubertransportes in das nächstgelegene Krankenhaus abgesichert.“

Wenn Sie häufiger als zweimal im Jahr verreisen, lohnt sich unter Umständen der Abschluss einer Jahres-Reiseversicherung. Hans Stadler, Bereichsleiter Vertrieb Touris-

Bei Reisen innerhalb Europas sollte man sich zunächst mit den Leistungen seiner Krankenkasse, sofern gesetzlich versichert, auseinandersetzen. Diese bietet die sogenannte EHIC, die europäische Krankenversichertenkarte, an. Diese deckt allerdings

nur den Basisschutz für ambulante ärztliche Leistungen und Medikamente ab, sofern die Behandlung in einem Land, mit dem ein Sozialversicherungsabkommen besteht, erfolgt. Aber auch wenn in Ihrem Reiseland Versicherungsschutz über die deutschen Krankenkassen besteht, gilt: Die Arzt- und Medikamentenrechnungen müssen zunächst am Urlaubsort vorgestreckt werden. Hans Stadler ergänzt dazu: „Viele Urlauber wissen nicht, dass die Ärzte in Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen hat, die Wahl haben, ob sie die europäische Krankenversicherungskarte anerkennen oder nicht. In vielen EU-Ländern ist es gängige Praxis, deutsche Urlauber als Privatpatient zu behandeln – mit den entsprechend höheren Sätzen, die auf diese Behandlung Anwendung finden.“ Die Erstattung der Leistung seitens der deutschen Krankenkasse erfolgt nach innerdeutschen Vertragssätzen abzüglich eines gesetzlich vorgesehenen Abschlags für Verwaltungskosten und fehlende Wirtschaftlichkeitsprüfung. Stationäre Behandlungen können grundsätzlich nur nach vorheriger Genehmigung in Anspruch genommen. Bestimmte Leistungen wie die in der Regel sehr teuren Krankenrücktransporte oder Ambulanzflüge dürfen gesetzliche Krankenkassen nicht übernehmen – im Ernstfall sind diese mit Kosten von mehreren zehntausend Euro verbunden. Gerade bei einer Fernreise und als gesetzlich versicherter Kassenpatient ist eine Reise-Krankenversicherung also dringend zu empfehlen. Ein plakatives Beispiel für den Sinn einer solchen Reiseversicherung kann die ERV Service: der optimale Reiseschutz


benennen: Während einer USA-Reise erlitt Frau B. einen Autounfall mit schwersten Verletzungen. Sie lag zwei Monate in Kalifornien im Krankenhaus, bevor sie stabil genug für den Rücktransport war. Ohne die entsprechende Versicherung hätte die Urlauberin entweder auf die notwendigen Behandlungen verzichten oder 3,3 Millionen US-Dollar aus eigener Tasche bezahlen müssen. Sicher ein Extremfall, dennoch können bereits glimpflicher ablaufende Erkrankungen oder Unfälle Urlauber in eine Situation bringen, die sie finanziell nicht mehr selber tragen können.

angeordnet, wenn der Patient vor Ort nicht adäquat behandelt werden kann, weil beispielsweise eine Operation nicht durchführbar ist. Für bestimmte Sportarten, wie zum Beispiel Tauchen, gibt es Spezialversicherungen, die eine Behandlung eines Tauchunfalls abdecken und die medizinische Betreuung und Behandlung über eigene Notfall-Hotlines abdeckt. Das Divers Alert Network (DAN) bietet solch eine weltweit gültige Tauchversicherung an und forscht darüber hinaus aktiv auf dem Gebiet der Tauchunfallerkrankungen.

Kritisch wird es auch dann, wenn Sie sich in einem Urlaubsland befinden, dessen Sprache sie wenig oder gar nicht beherrschen. Dann gestaltet sich die Suche nach dem passenden Arzt und die Kommunikation mit den Spezialisten zu einem echten Hindernis. Auch für diese Fälle sind die Anbieter der Auslandsreisekrankenversicherungen gerüstet und bieten unbürokratische Hilfe per Telefon an. Im Zusammenhang mit der Reise-Krankenversicherung sollte im Vertrag auf die Bedingungen des Krankenrücktransports geachtet werden. Krankenrücktransport ist nämlich nicht gleich Krankenrücktransport. Es gibt Unterschiede, die im Notfall entscheidend sein können. Nur wenn, wie bei der ERV, in den Versicherungsbedingungen von einem „sinnvollen und medizinisch vertretbaren“ Rücktransport die Rede ist, kann der Patient mitbestimmen, ob er nach einem Unfall oder bei einer schweren Erkrankung nach Hause gebracht wird. Sonst liegt die Entscheidung über den notwendigen Rücktransport ausschließlich beim behandelnden Arzt im Ausland und wird in der Regel nur dann

Beim Thema Reisegepäck sollte man sich nicht auf die Annahme verlassen, dass dieses automatisch über die Hausratversicherung mitversichert ist. Diese greift nur bei Raub und Einbruchdiebstahl. Wird aber zum Beispiel auf einem belebten Platz am Urlaubsort die Handtasche entrissen, ist dieser sogenannte einfache Diebstahl ein Fall für die Reisegepäckversicherung. Auch der Diebstahl von Reisegepäck aus dem Auto – sofern es nicht über Nacht im Fahrzeug zurückgelassen wurde – ist mit der Reisegepäckversicherung abgedeckt, nicht jedoch über die Hausratversicherung. Spätestens bei Reisen über Europa hinaus greift die Hausratversicherung oft gar nicht mehr. Tipp: Beim Abschluss eines Reisegepäck-Schutzes sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie eine dem Wert Ihres Gepäcks entsprechende Versicherungssumme vereinbaren. Das gilt insbesondere, wenn Wertgegenstände wie Kameras oder Schmuck mit auf Reisen genommen werden. Denn es gilt: Nur 50 Prozent der abgeschlossenen Versicherungssumme stehen für Schadensfälle an Wertgegenständen zur Verfügung.

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Wer eine Kreditkarte mit Zusatzleistungen besitzt, sollte zunächst einmal prüfen, welche Versicherungen diese abdeckt. Oft sind Gepäckversicherungen und Auslandsreisekrankenversicherungen bereits im Leistungsumfang enthalten. Die Höhe der Versicherungssumme kann jedoch beträchtlich von den klassischen Anbietern von Reiseversicherungen abweichen. Der größte Unterschied besteht jedoch in der Zusammensetzung der Deckungsfälle: Kreditkartenunternehmen kaufen häufig Teilleistungen ein. Diese Ausschlußversicherungen decken nicht zwangsläufig alle Risiken ab, die man dem Namen nach vermuten würde. Hans Stadler gibt ein plastisches Beispiel: „Sie haben den Flug mit der Kreditkarte bezahlt, die Versicherungsbedingungen sehen vor, dass die Leistung mit ebendieser bezahlt sein muss, damit die Reiseoder Unfallversicherung greift. Vor Ort steigen Sie in ein Taxi, der Taxifahrer signalisiert, dass er Kreditkarten akzeptiert. Nun haben Sie auf dem Weg zum Hotel mit dem Taxi einen Unfall. Die Versicherung wird dies nicht abdecken, da Sie die Taxifahrt erst am Ende der Fahrt bezahlen. Ärger ist vorprogrammiert...“ Auch beim Thema Krankenrücktransport unterscheiden sich die Leistungen oft erheblich: Viele Kreditkarten beinhalten nur den „medizinisch notwendigen und ärztlich angeordneten“ Krankenrücktransport. Für alle Versicherungen im Zusammenhang mit Reisen gilt grundsätzlich: Lesen Sie vor Abschluss ganz genau das Kleingedruckte durch. Die Versicherungsbedingungen sind nicht standardisiert. Prüfen Sie, ob die Risiken, gegen die Sie sich versichern wollen, auch wirklich abge-

deckt sind und ob Sie mit einem Selbstbehalt im Schadensfall rechnen müssen.

infobox Anbieter Die Europäische Reiseversicherung AG (ERV) hat über 100 Jahre Reiseschutz-Geschichte geschrieben und ist Marktführer unter den Reiseversicherern in Deutschland. Als einer der führenden Anbieter in Europa ist sie heute in 26 Ländern vertreten. ERV gehört zur ERGO Versicherungsgruppe und damit zur Münchener-RückGruppe, einem der weltweit führenden Risikoträger. www.erv.de ticketsafe der ERV kann mit oder ohne Storno-Schutz bereits ab 5 Euro gebucht werden. www.ticketsafe.de Die Mondial Assistance (früher Elvia) ist nach eigenen Angaben internationaler Marktführer im Bereich Assistance und Reiseversicherungen. Die Mondial Assistance Gruppe gehört zur Allianz. www.elvia.de Die HanseMerkur Reiseversicherung AG gehört zur HanseMerkur Versicherungsgruppe, einem bundesweit tätigen leistungsfähigen und mittelgroßen Personenversicherer. www.hansemerkur.de Spezialversicherung für Tauchunfälle über Divers Alert Network. www.dan.org Service: der optimale Reiseschutz


Billiger fliegen - durch Eigeninitiative Die Sparmöglichkeiten der Fluggesellschaften treiben seltsame Blüten. Wohin das führen mag? Christoph Hoppe wagt eine Prognose. Vom Check-In bis zur Gepäckausgabe lief alles ruhig und gelassen ab. Wie es eben oft zugeht - wenn Eliten verreisen. Sich durch die Luft von A nach B zu bewegen war elitär, etwas Besonderes, dem man mit Kleidung und Verhalten Rechnung trug, ja - zu dem die Fluggesellschaften ihre Passagiere einluden. Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass die chinesische Spring Air den Antrag an die Flugsicherungsbehörden gestellt hat, Stehplätze vergeben zu dürfen!

[Text: Christoph Hoppe] Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, in der ich an der Hand meines Vaters durch die First Class vor zum Cockpit lief und hinter dem Piloten auf dem Notsitz den Flug verbrachte. Mein alter Herr arbeitete bei der Pan American Airways, die ganze Familie flog immer in zwei Gruppen auf Stand-By Plätzen irgendwohin in Urlaub. Kurz vor Abflug war Mutter beim Frisör, wir Jungs trugen Krawatte, Daddy sowieso. Der Flugkapitän schritt kurz nach Abflug durch die Kabinen und unterhielt sich mit seinen Gästen, vielleicht ein Pendant zum Capains-Dinner auf See, bis er wieder nach vorn musste, um zu landen Chefsache!

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Schon lange ist Fliegen nicht mehr Bestandteil der Erholung, die wir im Urlaub erlangen wollen, sondern etwas, wovon man sich zusätzlich erholen muss. Warum auch? Wer mit dem Auto verreist, steht schliesslich auch stundenlang im Stau, was ja wohl kaum als Erholung empfunden werden kann. An die veränderten Sitten haben wir uns alle längst gewöhnt, wir sind dankbar, wenn der Sitznachbar wenigstens Socken trägt. Die einst hoch geachtete Stewardess, heute degradiert zur "Saftschubse", serviert nur noch gegen Bargeld, soweit Service überhaupt noch vorhanden ist. Fliegen ist heute wie Bus fahren, Stehplätze als Alternative zu lächerlich engen Sitzreihen in der Economy Klasse, nur die logische Konsequenz. Vor Jahren war das ein Witz unter Vielfliegern - und heute?

Fliegen muss ständig billiger werden, warum weiss ich nicht.

Kostengründen überhaupt noch ein Mensch die Maschine fliegt.

Damit die Preisspirale in Bewegung bleiben kann, schlage ich vor, bei Stehplätzen nicht aufzuhören. Aus Kostengründen checken wir uns heute schon selber via PC ein. Wer Lebenslauf und Jobprofil gleich mit hinterlegt, wird entsprechend seiner Qualifikation Fliegen noch günstiger machen, indem er viel zu teures Personal ersetzt. Ingenieure könnten die Technik überprüfen, Mechaniker die Reifen wechseln. Wer nichts kann, aber trotzdem fliegen will, muss eben die Kabine saugen. Und dann, in nicht allzu ferner Zukunft, sitzt vorne wirklich ein Busfahrer. Falls aus

Schöne Aussichten!

Vorschau:

Sie haben dazu eine ganz andere Meinung? Schreiben Sie uns: redaktion@reise-inspirationen.de

Nächste Ausgabe am: 1. September 2009

Palau - Eine Reise zum Ende des Regenbogens Herbstlicher Rheingau | Stopover in Hong Kong | Mein Mallorca | Kleine Fluchten - und vieles mehr... Kolumne: Billiger fliegen - durch Eigeninitiative


Impressum Redaktion Reise-Inspirationen Schmid-Wildy-Weg 46 81739 München redaktion@reise-inspirationen.de www.reise-inspirationen.de Herausgeber: Tourism Unlimited e.P. Hoppe & Partner Journalisten, PR- und Marketingberater www.tourism-unlimited.com Registergericht: Amtsgericht München, PR 764 USt.-ID: DE259674638

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Redaktion: Herbert Brenke (hb), Christoph Hoppe (ch), Judith Hoppe (jh)

Alle in diesem Magazin veröffentlichten Inhalte (Texte, Grafiken, Bilder, Layouts, usw.) unterliegen dem Urheberrecht. Jede weitere Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung.

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lilian Breuch, Carolin Grix, Jürgen Gutowski, Katja Hansen, Klaus Ahlert

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inhaltlich Verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Christoph Hoppe (Anschrift wie vorstehend) Gestaltung & Layout: Tourism Unlimited, München Anzeigen: Tourism Unlimited Head of Sales EMEA: Oliver Summer os@reise-inspirationen.de Tel. Büro Deutschland +49-8106-306 165 Tel. Büro Spanien +34-671-697 213 Fax +49-8106-305 167 Reise-Inspirationen erscheint monatlich. Bankverbindung Stadtsparkasse München Konto-Nr. 1000 276 129 BLZ 701 500 00 IBAN: DE90 7015 0000 1000 2761 29 BIC: SSKMDEMMXXX

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Titelbild S.2 S.3/4 S.5/6 S.7 S.8 S.9/10 S.11 S.12

© Judith Hoppe © Judith Hoppe © Okonjima/Africat © Christoph Hoppe © Okonjima/Africat © Herbert Brenke © Herbert Brenke © Herbert Brenke © Christoph Hoppe (links) Herbert Brenke (rechts) S.13 © Christoph Hoppe S.14 © Herbert Brenke (oben/unten links), Christoph Hoppe (rechts) S.15 © Herbert Brenke (oben links, groß und kl. Bild rechts), Christoph Hoppe (oben link, kl. Bild links) Judith Hoppe (unten rechts) S.16 © Herbert Brenke S.17/18 ©Jürgen Gutowski S.19 © Iwanowski Verlag (links), © Du Mont Reiseverlag (rechts) S.20 © Know-How Verlag (links) Bruckmann (rechts) S.21 © Judith Hoppe (links) Bertelsmann Verlag (rechts) S.22 © Ca‘s Xorc S.23 © Renaissance Hotel Hamburg

S.24/25 © Polyglott S. 26 © Balanzza (links), Sennheiser (Mitte), Android (rechts) S.27 © iStockphoto.com/Visual Field S. 28 Mit freundlicher Genehmigung http://www.fincallorca.de S.29 Mit freundlicher Genehmigung http://www.fincallorca.de © Katja Hansen, Escola Global (rechts) S.30 © Marion Reute (oben) © HS Tourismus e.V. (unten) S.31 © Judith Hoppe (oben) Christoph Hoppe (unten) S.32 © Christoph Hoppe l S.33/34 © Vital- & Wellnesshotel Albblick, Waldach tal-Salzstetten, Schwarzwald S. 35 © www.koelntourismus.de S. 36-38 © www.koelntourismus.de S. 39 © Wikipedia/Ricardo Liberato S. 40 © Herbert Brenke (links), The Oberoi Mena House (rechts) S.41 © Judith Hoppe S.42 © Stadt Waldenbuch S. 43 © iStockphoto.com/gbh007 S. 44 Mit freundlicher Genehmigung www.freeimages.co.uk

Wer nicht wirbt, stirbt!

Anzeigen- & Druckunterlagenschluss: Ausgabe Oktober: 01.092009 Ausgabe November: 02.10.2009 Ausgabe Dezember: 03.11.2009

Preise, Mediadaten & Kontakt: www.reise-inspirationen.de werbung@reise-inspirationen.de Impressum & Bildnachweis


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