Entdecken – Erleben – Genießen
REISE-INSPIRATIONEN
Mai 2010 Reisemagazin 02. Jahrgang
ITB-Nachlese Weltreise in fünf Tagen
In dieser Ausgabe: Titelthema: ITB-Nachlese
Bildreportage: Die Welt in fünf Tagen Top-Reiseziele 2010 Unterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger in der Antarktis
Jenseits der Sterne – Hotels der besonderen Art Mandarin Oriental Macau Mandarin Oriental Barcelona Ringhotel Bad Mergentheim Ringhotel Kissinger Hof Apache Spirit Ranch, Tombstone/Arizona Nyungwe Forest Lodge, Ruanda
Gewinnspiel
1 x Wochenende im PURESLeben in Österreich
Mallorca:
Ein Pionier des Tourismus erzählt
Nahziel: Bad Urach Wunderbar heilsam
Outdoor Tauchen
Städteziel: Berlin
Geschüttelt, nicht gerührt
UNESCO Welterbe
Schloss und Park von Versailles
Kleine Fluchten: Halle an der Saale Beatles-Residenz im Barockpalais
Servicethema:
Artenschutz – Augen auf beim Souvenirkauf
Inhaltsverzeichnis
Thema In eigener Sache
Seite 3
Titelthema: Weltreise in fünf Tagen Bildreportage: Die Welt in fünf Tagen
Geehrte Leserinnen & Leser, 4
Top Reiseziele 2010
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Unterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger in der Antarktis
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Das Buch zum Urlaub – Alles neu macht der Mai!
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Jenseits der Sterne – Hotels der besonderen Art
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In fünf Tagen um die Welt
Mandarin Oriental Macau, Mandarin Oriental Barcelona
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Ringhotels
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Apache Spirit Ranch, Nyngwe Forest Lodge
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1872 schrieb ich das Buch „Die Reise um die Erde in 80 Tagen “ – es wurde ein Sensationserfolg. Zu dieser Zeit wurde ich auch Mitglied der Académie d'Amiens, wo Autoren beieinander sassen und sich in ferne Länder träumten. Oft mit Hilfe von Erzählungen, Skizzen und Gemälde derer, die lange, entbehrungsreiche Strapazen auf sich genommen hatten und manchmal jahrelang auf Streifzug über den zu dieser Zeit noch unerforschten Planeten waren. Natürlich trieben mich eben diese Geschichten an, meine Werke zu schreiben und mich selbst immer wieder auf den Weg zu machen. Heute, gut 140 Jahre später, reisen die Menschen noch immer. Und sie schreiben darüber. Aber natürlich in einer grundlegend veränderten Welt und in ihrer eigenen Geschwindigkeit, mit Hilfe neuester Kommunikationsmittel und digitaler Medien. Oder als Spaziergang über die Tourismusmesse ITB in Berlin. Da erobert man zu Fuß Kontinente in ein paar Stunden, die Welt in wenigen Tagen. Und doch ist die Motivation der Reisewilligen dieselbe wie zu meiner Zeit: Neues ergründen, Fremdartiges verstehen lernen, Abstand gewinnen zum eigenen Alltag.
(Elektronische) Reisebegleiter
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Mallorca: Ein Pionier des Tourismus erzählt
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Nahziel: Bad Urach
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Outdoor: Tauchen
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Städteziel: Berlin – Geschüttelt, nicht gerührt
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UNESCO Weltkulturerbe: Schloss und Park von Versailles
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Gewinnspiel: 1 Wochenende im PURESLeben in Österreich
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Nehmen Sie sich also etwas von dieser gewonnenen Zeit – und lassen Sie sich inspirieren!
Kleine Fluchten: Halle an der Saale
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Hochachtungsvoll, Ihr
Servicethema: Artenschutz – Augen auf beim Souvenirkauf
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Kolumne & Vorschau
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Impressum & Bildnachweis
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Titelbild: Stand von Guatemala während der ITB in Berlin/© ITB
Auf den folgenden Seiten dieses Magazins führen wir Sie bilderreich rund um die Erde – eine Reise, die in meiner Epoche Jahre gedauert hätte.
Jules Verne
Inhaltsverzeichnis & Editorial
In eigener Sache – Wegweiser durch‘s Reisemagazin & Reisemagazinportal In dieser Ausgabe: Der Reiseliteratur-Shop
Das Buch zum Urlaub
Kennen Sie schon unseren unseren Reiseliteratur-Shop? Auf der Webseite zum Reisemagazin recherchiert die Redaktion passend zu jeder Ausgabe die besten Reiseführer, Bildbände, DVDs und Sachbücher. Zu fast allen Rubriken machen wir Vorschläge, welche weiterführende Literatur lesenswert ist. Wenn Sie ganz allgemein auf der Suche nach dem passenden Reiseführer oder -zubehör für den nächsten Urlaub sind, werden Sie in den Kategorien auf der linken Seite sicherlich fündig. Neben nach Ländern sortieren Reiseführern haben wir Vorschläge zu weiteren Themen wie Aktivurlaub, Hörbücher oder Kochen wie im Urlaub. Top-Tipps zum passenden Gepäck, Outdoor-Ausrüstungen, Nützliches für unterwegs oder elektronische Reisebegleiter runden das Angebot ab. Also, stöbern Sie los: www.reise-inspirationen.de/reiseliteratur.html Stöbern Sie in unserem Reiseliteratur-Shop! Zu jeder Magazinausgabe gibt es passende Buch- und DVD-Tipps, Reiseführer nach Ländern sortiert, Hotelführer, Reisegepäck und -zubehör sowie Outdoor-Ausrüstungen 3
In eigener Sache
Schottland Armenien Berlin Las Vegas North Carolina
Ecuador
Ibiza
Dominikanische Republik
Hall Wattens
Ă„thiopien
Abu Dhabi
Macau
Sri Lanka
Die Welt in 5 Tagen 4
Titelthema
Berlin, ITB 2010
Korea
Japan Knapp 180.000 Besucher informierten sich vom 9. bis 13. März in Berlin auf der weltweit größten Reisemesse, der ITB, bei mehr als 11.000 Ausstellern aus 187 Ländern über Reiseziele, neue Reisetrends oder genossen einfach nur die Folkloreshows und Demonstrationen exotischer Koch- oder Handwerkskunst.
China
Zu den 7.200 Journalisten aus 89 Ländern, die für ihre Leser/Zuhörer/Zuschauer recherchierten, gefühlte tausende von Kilometern durch die Messehallen liefen und versuchten, aus der Fülle an Pressekonferenzen und angebotenen Einzelgesprächen die spannendsten und informativsten herauszufiltern, gehörte natürlich auch das Redaktionsteam der Reise-Inspirationen. Ist schon interessant, dass auf wenigen Quadratmetern Iran, Irak, Jordanien, Syrien, Israel, Ägypten und Libyen völlig friedlich und konfliktfrei um die Gunst der Messebesucher werben. Vielleicht sollte ein Besuch der ITB für ihre ranghöchsten Politiker zur Pflicht werden – quasi als Anschauungsunterricht für eine friedlichere Welt? Wir haben auf jeden Fall eine „Weltreise in fünf Tagen“ unternommen. Und uns selber auf‘s Neue inspirieren lassen. Es gibt ja noch so viel zu entdecken! Lesen Sie selbst! 5
Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Hall Wattens... ...liegt weder an der Nordsee noch hat es etwas mit dem Wattenmeer zu tun. Die im österreichischen Tirol gelegenen Region punktet mit mittelalterlichem Flair, gotischen und barocken Kirchen, Kopfsteinpflaster und den Swarovski Kristallwelten. Die Weite des Inntals ist zu spüren, die Berge aber trotzdem zum Greifen nah. Die Region Hall-Wattens lädt mit diesem perfekten Mix und einer malerischen Kulisse zum Urlaubmachen, Erholen, Genießen ein. Sportler werden kaum im Tal zu halten sein. Schroffe Felsen, steile Wände und hohe Berge ziehen die Kletterer magisch in ihren Bann. Ob der 2.725 Meter hohe Bettelwurf, oder der 2.677 Meter hohe Glungezer gegenüber, das alpine Fieber lässt sicher nicht lange auf sich warten.
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Armenien
Armenien liegt am Wegepunkt zwischen Ost und West, entsprechend bewegt ist seine Geschichte. Marco Polo bereiste das Land entlang der Seidenstraße und am Vulkanberg Ararat ließ sich Noah, laut der Bibel (1. Mose 8,4) mit seiner Arche nieder, um die große Flut abzuwarten. Heute kann man steinerne Zeitzeugen der frühen Christianisierung besuchen, zum Beispiel das Savankloster aus dem Jahre 874 n.Chr. Oder den Sevansee, der mit seiner Lage rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel einer der höchstgelegenen Seen der Welt ist. Sieben verschiedene Klimazonen auf knapp 30.000 Quadratkilometern sorgen für eine abwechslungsreiche Vegetation und variierende Landschaftsszenerien, die den Besucher immer wieder überraschen. Die kosmopolitische Hauptstadt Eriwan, mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes, begeistert mit großen Kultur- und Konzertveranstaltungen vor historischen Kulissen sowie moderner Kunst und hervorragenden Shoppingmöglichkeiten. Armenien im Internet: www.armeniainfo.am
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Äthiopien Äthiopien ist ein Land der Kontraste und Extreme. In der Geschichtsschreibung als Abessinien bekannt, reichen seine Kultur und Traditionen über 3.000 Jahre zurück. Die Natur Äthiopiens offenbart einige der höchsten Erhebungen des afrikanischen Kontinents, wie die zerklüfteten Simien Mountains, die zum UNESCO Weltnaturerbe zählen. Auf der anderen Seite findet sich hier eine der tiefsten Senken Afrikas, die mondlandschaftartige Danakil Depression mit ihren eindrucksvollen Schwefel-Fumarolen, 120 Meter unter dem Meeresspiegel gelegen. Äthiopien war nie wirklich kolonialisiert. Britische und italienische Kolonialisierungsversuche wurden erfolgreich zurückgeschlagen und prägten das bis heute starke Nationalbewusstsein der Äthiopier.
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Abu Dhabi
Abu Dhabi ist das grösste und reichste der sieben Emirate, dessen Name „Vater der Gazelle“ bedeutet. Als die Gründerväter sich hier niederliessen, weil eine Gazelle ihnen anzeigte, wo sich eine Wasserstelle befand, ahnten sie bestimmt nicht, wie sich aus dem Dorf eine Weltstadt formen würde. In Abu Dhabi treffen von Menschen geschaffene Superlative auf eine grandiose Natur. Postmoderne und Tradition existieren in dieser schnell wachsenden Region miteinander, ergänzen sich geradezu. Nicht zuletzt durch seine beispielhafte Infrastruktur bietet das Emirat Menschen der westlichen Hemisphäre einen Zugang zu den Gegensätzen von 1.001 Nacht. High-Speed Internet und endlose Wüsten. Moderne Kunst im Guggenheimmuseum und traditionelle Falknerei. Abu Dhabi im Internet: www.visitabudhabi.com
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Sri Lanka
Auf dem 2.234 Meter hohen Berg Sri Pada oder Adam’s Peak befindet sich ein großer Fußabdruck. Buddhisten sind überzeugt, dass er von Buddha selbst dort hinterlassen wurde, als er im Jahr 523 Sri Lanka besuchte. Seit dieser Zeit ist diese Religion Teil des Alltags der Singhalesen geworden, was sich allgegenwärtig im Straßenbild zeigt. In den Städten, Dörfern und selbst im Dschungel findet man voluminöse Tempel oder kleinste Altäre, die von der tiefen Religiosität der Menschen zeugen. In dem Land, das ungefähr so groß wie Bayern ist, existieren drei Klimazonen, entsprechend vielfältig und abwechslungsreich sind Flora und Fauna, über und unter Wasser. Ayurveda Die uralte Heilkunst des Ayurveda ist weltberühmt und hat auf Sri Lanka eine lange Tradition. Alle größeren Hotels bieten in Spa-Centern entsprechende Anwendungen an. Einige Häuser widmen sich auch ganz exklusiv der asiatischen Heilmedizin. Manche Gäste entscheiden sich für mehrwöchige, ganzheitliche Kuren. Sri Lanka im Internet: www.srilanka.travel
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Macau Das ehemals portugiesische und heute chinesische Macau hat sich zu einer der Boomtowns Asiens entwickelt. Neue Mega-Casinos und -Hotels mit facettenreicher Architektur, Showprogrammen und Shopping-Arkaden prägen die moderne Seite der Stadt. Gleichzeitig bewahrt sie ihr reiches historisches Erbe, das fernöstliche und europäische Kultur vereint, und in den Gebäuden, der Küche und dem Lebensstil der Menschen lebendig ist. Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Nach rund 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999 den Status eines mit weitgehender Autonomie ausgestatteten Sonderverwaltungsgebietes der Volksrepublik China. Macau liegt im Delta des Perlflusses. Sie ist 70 Kilometer von Hongkong entfernt. Macau besteht aus einer Halbinsel gleichen Namens sowie den Inseln Taipa und Coloane.
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Las Vegas
Las Vegas ist bekannt dafür, sich immer wieder selbst neu zu erfinden. Einst bekannt als „Sin City“ wartet die Glitzerstadt in der Wüste Nevadas heute mit unzähligen Shows und Entertainment-Angeboten auf. Las Vegas hat sich in den letzten Jahren aber nicht nur zur „Welthauptstadt des Entertainment“ entwickelt. Durch die Neueröffnung von zahlreichen erstklassigen Restaurants wurde die Destination auch für Feinschmecker immer interessanter. Mit „dezent“ oder „bescheiden“ lässt sich das Spielerparadies kaum beschreiben, so wurde die Stadt auf einen Schlag durch das im Dezember 2009 eröffneten „City Center“ um 6.000 Hotelzimmer reicher. Unzählige Kasinos, die rund um die Uhr geöffnet haben, Nachtclubs, Bars und Fahrgeschäfte in luftiger Höhe buhlen um die Gunst der Besucher entlang des „Strips“, der Hauptstraße von Las Vegas. Wer in dieser quirligen Metropole tatsächlich zu sich selbst findet, kann für fünfzig Dollar unbürokratisch und ohne lange Wartezeiten heiraten. Las Vegas im Internet: www.visitlasvegas.de
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Ecuador
Ecuador ist pures Leben: Der südamerikanische Staat liegt am Äquator südlich von Kolumbien und wird nach Osten und Süden von Peru begrenzt. Im Westen liegt die Küste zum Pazifik. Ecuador bietet auf einem sehr kleinen geografischen Raum unglaublich vielfältige Landschaften: Die Pazifikküste mit endlosen Sandstränden, die Andenregion mit beeindruckenden Bergen und Vulkanen, das bewaldete Amazonastiefland und die Galápagos-Inseln. Darüber hinaus gibt es malerische Kolonialstädte und eine lebendige Indiokultur. In Ecuador liegen die höchsten Vulkane der Welt. So bietet Ecuador vor allem Outdoor-Fans vielfältige Betätigungsfelder, immer vor grandioser Kulisse: Mountainbiking, Felsklettern, Trekking im Hochgebirge, Surfen, Tauchen, Rafting, und Paragliding. Und wer es etwas weniger dynamisch angehen möchte, kann einige der sage und schreibe 1.640 Vogelarten beobachten oder beim Walewatching Buckelwale ein Stück des Weges begleiten, den sie jedes Jahr 7.000 Kilometer aus der Antarktis kommend, hierher zurücklegen, um sich zu paaren und Junge zu bekommen. Ecuador im Internet: www.ecuador.travel
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Dominikanische Republik
Mehr als nur Traumstrände: Aktivurlaub und ÖkoTourismus in der Dominikanischen Republik. Als Kolumbus die zweitgrößte Karibikinsel Hispaniola zum ersten Mal erblickte, urteilte er: „das Schönste, was das menschliche Auge je gesehen hat". Heute verkörpert die Dominikanische Republik für die meisten Europäer das Ideal vom karibischen Badeurlaub mit Traumstränden, Palmen, Merengue-Tanz, Cocktails und karibischer Lebensfreude. Nur wenige wissen, dass die beliebte Ferieninsel viel mehr anbietet: Mit über 30 Nationalparks unterschiedlicher Vegetationszonen, dem höchsten Gebirge der Karibik und jeder Menge Kulturgütern aus der Kolonialzeit eignet sich das Land hervorragend für aktive und erlebnisreiche Ferien.
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
North Carolina
Die raue Küste North Carolina’s, Outerbanks genannt, bietet seinen Besuchern spannende Einblicke in die Geschichte der Seefahrer und Piraten, zahlreiche Wassersportmöglichkeiten, charmante Fischerdörfer und endlos lange Sandstrände. Stille Lagunen, wilde Brandung und spektakuläre Sonnenaufgänge werden Sie hier verzaubern, sowohl die Abenteurer als auch Ruhesuchenden. North Carolina verläuft über 480 Kilometer entlang des Atlantik. Bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 15° Celsius herrscht an der Küste zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Klima. An den Outer Banks, einer dem nördlichen Küstenabschnitt vorgelagerten Inselkette, begann die Geschichte des US-Bundesstaates. Von hier stammt auch der größte in Amerika noch existierende Indianerstamm, die Cherokees. Entlang des Appalachen Gebirgszuges verläuft ein der schönsten Straßen der Welt, die für den Güterverkehr gesperrt ist. So lässt sich mit maximal 72 Stundenkilometern das Umland genießen. North Carolina im Internet: www.visitnc.de
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Schottland
Zu jeder Jahreszeit bietet Schottlands Kultur, Landschaft, Klima und Gastronomie ein Erlebnis, das jeden Besuch wert macht. In jeder Saison können Sie hier tolle Dinge sehen und erleben: Der Frühling bringt das Spirit of Speyside Whisky Festival und das Robert Burns Festival „Burns and A’That“ in Ayrshire. Der Mai, die beste Zeit für Lammfleisch und Hummer, ist die Zeit der Lachswanderung und es gibt viele Schneehasen zu sehen. Im Sommer finden Highland Games im ganzen Land statt und rote Eichhörnchen dominieren das Landschaftsbild. Hell erleuchtete lange Sommernächte erlauben den Golfern, die besten Plätze der Welt bis spät in die Nacht zu bespielen. Der Herbst ist die Zeit, in der majestätisches Rotwild in den Wäldern zu hören ist und die Blätter und Felder sich langsam von grün in wundervolle Farbschattierungen von rot bis braun färben.
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Ibiza
Ibiza ist eine Party-Insel und neben Mallorca das wohl beliebteste Baleareneiland. Aber eben nicht nur, sondern auch ein wunderschöner Ort mit malerischen Dörfern im Hinterland, weißen Sandstränden vor smaragdgrünen Buchten unter einem immer blauen Himmel, denn Ibiza hat über dreihundert Sonnentage im Jahr. Da lohnt es sich, vielleicht einen der vielen Märkte zu besuchen oder auf den im Inselnorden frisch angelegen Wanderwegen zu Radeln oder zu Wandern. Ibiza im Internet: www.ibiza-tourism.net
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Titelthema: Die Welt in fünf Tagen
Da will ich hin! Die Top-Reiseziele 2010
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Titelthema
Was müssen Sie in diesem Jahr gesehen haben? Text: Judith & Christoph Hoppe Na, den Jahresurlaub schon geplant, oder fehlen Ihnen noch die zündenden Ideen, wo es hingehen soll? Oder planen Sie wegen Lottogewinn oder Aussteigergelüsten endlich die langersehnte Weltreise? Wir haben auf jeden Fall auf der ITB die passenden Reiseziele und Aktivitäten für Sie ausfindig gemacht. Vielleicht sieht man sich ja unterwegs?! +++ Hall-Wattens in Tirol +++ Für alle, die sich immer schon gefragt haben, wie wohl die Tiroler vor 2.000 Jahren gelebt haben, hat die Rätersiedlung Himmelreich Wattens-Volders Antworten. Unsere Vorfahren haben nicht im Flussbett mit Keulen geschlafen, sondern bereits in Siedlungen gelebt. Die Fundamente von fünf Gebäuden sind auf einer von einem Ringwall umschlossenen Fläche zu sehen. Experten vermuten, dass es sich dabei um einen Haufenhof eines rätischen Adeligen handelt. Die Gebäude waren vom vierten bis zum ersten Jahrhundert vor Christi bewohnt und sind bei einem Brand vernichtet worden.
Am 11. Juni 2010 startet die Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika. Kreuzfahrer, die in dieser Zeit ihren Urlaub auf einem NCL Schiff im Mittelmeer oder der Ostsee verbringen, verpassen auch auf hoher See keine der spannendsten Partien. NCL Freestyle Cruising überträgt auf allen EuropaRouten der Norwegian Sun, Norwegian Gem, Norwegian Jade sowie auf den Premierenkreuzfahrten der Norwegian Epic die Spiele folgender Mannschaften: Deutschland, Brasilien, Argentinien, Spanien, Italien, England, USA und Niederlande. Außerdem werden die Viertel- und Halbfinalspiele, das Entscheidungsspiel um Platz drei sowie natürlich das Finale live übertragen.
+++ Kreuzfahrten & die WM +++
+++ Abu Dhabi +++
Auch auf hoher See kein Tor verpassen – NCL überträgt die Fußball-Weltmeisterschaft live an Bord der Europa-Flotte.
Balloon Adventures Emirates bieten ab sofort Heißluftballon-Ausflüge in die Wüste Abu Dhabis an. Die neuen Entdeckungs-
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touren bieten einen einzigartigen Ausblick aus der „Fliegender Teppich“-Perspektive auf beeindruckende rote Sanddünen und auf die smaragdgrünen Oasen der Gartenstadt Al Ain. Zudem können bei dem Abenteuer arabische Gazellen und wandernde Kamele in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden.
werden von September bis Ende Mai angeboten. Die Preise liegen bei umgerechnet rund 180 Euro pro Erwachsenem und bei rund 150 Euro pro Kind, wobei der Transfer zum Startplatz inklusive ist. +++ Äthiopien +++ Wussten Sie schon, dass... …in Äthiopien die Uhren anders gehen? Auf einen Schlag sieben Jahre jünger sein und 13 Monate Sonnenschein erleben – das geht nur in Äthiopien! Das Land am Horn von Afrika richtet sich nämlich nach einer Sonderversion des Julianischen Kalenders, die unserer gregorianischen Version um sieben Jahre und etwa neun Monate „hinterherhinkt“. Eine weitere Besonderheit: Statt wie bei uns auf zwölf Monate ist das Jahr in Äthiopien auf 13 Monate verteilt, jeder mit exakt 30 Tagen. Der letzte Monat, ein Schaltmonat besteht nur noch aus fünf bzw. sechs Tagen.
Die rund fünf Stunden dauernden Touren beginnen früh morgens um 5.30 Uhr in Abu Dhabi Stadt. Von hier aus gelangen die Teilnehmer nach einer einstündigen Fahrt im Bus oder 4x4 Fahrzeug in eine Gegend nahe Al Ain, wo der Heißluftballon zum Start bereit steht. Die Touren
…dass man sich in Äthiopien gegenseitig „füttert“, um seine Anerkennung zu zeigen? Diese Geste nennt man Gursha. Dabei wird ausschließlich mit der rechten Hand – die linke gilt als unrein – eine kleine Portion des Essens dem Tischnachbarn in den Mund geschoben. Ein Mann bedankt sich zum Beispiel bei seiner Frau auf diese Weise für die Mahlzeit, ein Sohn zeigt dem Vater seinen Respekt und sogar Geschäftspartner beweisen sich so untereinander ihre Anerkennung.
Titelthema: Top Reiseziele 2010
…dass die Rastafari-Bewegung namentlich ihren Usprung in Äthiopien hat? Auch wenn die sogenannten Rastas in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf Jamaika entstanden sind, geht die Namensgebung doch auf Äthiopien, das mystische Land am Horn von Afrika, zurück. Hier wurde nämlich 1930 Haile Selassie, Äthiopiens letzter Kaiser, gekrönt, der von Geburt her eigentlich Ras Tafari Makonnen hieß. Da Marcus Garvey, der Begründer der Bewegung, in den 1920ern die Krönung eines mächtigen schwarzen Königs in Afrika prophezeit hatte, wurde Haile Selassie, in dem man den erhofften Heilsbringer erkannte, zum Namensvetter einer heute weltweit vertretenen Religionsbewegung. Die Rastas sahen Haile Selassie als wiedergekehrten Messias und lebenden Gott auf Erden an, der das unterjochte und versklavte Afrika erretten und die nach Amerika verschifften Afrikaner zum Mutterkontinent zurückführen sollte.
+++ Madagaskar +++ Wussten Sie schon, dass von den bekanntesten tierischen Bewohnern Madagaskars, den Lemuren, ständig neue Spezies entdeckt werden?
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deckten Forscher aus Madagaskar, den USA und Deutschland im Jahr 2000 drei bislang unbekannte Arten der Gattung der etwa eichhörnchengroßen Mausmakis. Auf der Insel im Indischen Ozean gibt es über 90 bekannte Arten.
+++ Macau +++
+++ Sri Lanka +++
Erst am vergangenen Dienstag, den 30. März dieses Jahres, gab der WWF die Entdeckung einer neuen Lemurenart bekannt, einer Unterart des Riesenmausmakis (Mirza sp.). Zu diesen zählten Biologen bisher nur zwei Arten. Die neue noch namenlose Unterart zeichnet sich durch rote Flecken auf dem Rücken, ein helles Bauchfell und vor allem einen auffallend roten Schwanz aus. Entdeckt wurde die Spezies im Südwesten der Insel in der Region Ranobe. Bereits im Jahr 1986 entdeckte der deutsche Zoologe Bernhard Meier in den Regenwäldern im Südosten Madagaskars einen ähnlich den chinesischen Pandabären auf Bambus spezialisierten Lemuren mit goldfarbenem Fell, und taufte ihn auf den Namen „Goldener Bambuslemur“ (Hapalemur aureus). Außerdem ent-
Jedes Jahr zwischen Mai und Oktober bietet sich für Besucher des Minneriya Nationalparks im zentralen Hochland der Insel ein weltweit einzigartiges Schauspiel: Bis zu vierhundert Elefanten versammeln sich während der Trockenzeit auf der Suche nach Nahrung, Wasser, Schutz und einem Partner am großen Minneriya Reservoir. Hier baden die sanftmütigen Dickhäuter in Schlammlöchern und streifen über die Graslandschaft der Region. Für Safaribegeisterte stellt der Nationalpark einen idealen Schauplatz dar, die friedlichen Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Touristen können bei den Zusammenkünften Zeuge der komplexen Gruppendynamik der Elefanten werden. Die Tiere gelten als sehr soziale Artgenossen. Bei dem weltweit einmaligen Phänomen kann eine sehr hohe Konzentration verschiedener asiatischen Elefantenarten an einem einzigen Ort gefunden werden.
Die Stadt am Perlfluss-Delta ist um einige Attraktionen reicher: Nach umfangreichen, über acht Jahre andauernden Restaurierungsarbeiten öffnete das Mandarin House kürzlich seine Pforten für Besucher. Der liebevoll restaurierte 4.000 Quadratmeter große historische Komplex mit insgesamt 60 Zimmern entstand um 1869 als traditionelles südchinesisches Wohnhaus. Gleichwohl und typisch für Macau zeigen die einzelnen Gebäude Einflüsse verschiedener Stilrichtungen. Hier lebte einst die Familie des in China bekannten Kaufmanns und sozial engagierten Schriftstellers Zheng Guanying. Das Haus des Mandarins teilt sich in einen vorderen Bereich mit Pförtnerhaus, Dienstboten-Unterkünften, großem GarTitelthema: Top Reiseziele 2010
ten und Verbindungsgebäuden sowie ein hinteres Areal mit symmetrisch angeordneten Herrenhäusern und Innenhof. Die Skyline von Macau am Äußeren Hafen hat einen neuen Blickfang: das Science Center. Das Gebäude in Form eines schneckenhausförmigen, geneigten Kegels entwarf der Star-Architekt Ieoh Ming Pei, der auch für die Glaspyramide des Pariser Louvres verantwortlich zeichnete. An der Außenfassade akzentuiert eine bogenförmige Aussichtsplattform aus Glas den Kegel. Von dort haben Sie einen 180 GradBlick auf den Äußeren Hafen und den Perlfluss. Das Museum selbst führt Sie auf spielerische Weise an die Wissenschaft von gestern, heute und morgen heran. Die permanenten Ausstellungen zeigen auch, wie der technische Austausch zwischen Ost und West die ehemals portugiesische und heute chinesische Stadt geprägt und weiter entwickelt hat. Von Energie bis Informationstechnologie reichen die Exponate und Experimente, bei denen Sie teils selbst Hand anlegen können. Auf eine Reise durch Raum und Zeit entführt Sie das angrenzende Planetarium mit spektakulären Projektions-Effekten. Diese werden ermöglicht durch eine 8.000 mal 8.000 Pixel HD-Technik, über die Macau nun als dritte Stadt weltweit verfügt. Auch 3D-Effekte sind möglich. Die Kombination aus ultra-hochauflösender Projektion und 3D gibt es in dieser Form nur in der neuen Boomtown Asiens. +++ Dominikanische Republik +++ Anlässlich Santo Domingos Ernennung zur Kulturhauptstadt Amerikas 2010 lädt die Hauptstadt zu zahlreichen Events und 21
Aktivitäten. Auf dem Programm steht zum Beispiel die „Santo Domingo de Noche“: Jeden Freitag und Samstag finden in der kolonialen Altstadt (zona colonial) auf der Plaza España Konzerte und Tanzvorführungen statt. Die Kunst-Aktion „Arte contacto“ bietet Besuchern Gelegenheit, bildenden Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Immer samstags und sonntags kommen Kunstinteressierte auf der farbenfrohen Calle El Conde und der Calle Las Damas mit den Künstlern in Kontakt. Tanz-Performances, Musicals und Theater-Inszenierungen erzählen vom Santo Domingo der Gegenwart und der Kolonialzeit.
Im Juli vibriert die ganze Stadt im heißen Rhythmus des Merengue-Festivals und im Oktober erklimmt die in-ternationale Mode zur Dominicana Moda die Laufstege. Nicht zuletzt steht jeder Monat unter einem besonderen kulina-rischen Motto: Im März dreht sich alles um die Macadamia-Nuss, im Juli steht die dominikanische Fusion-Küche auf dem Plan und im Oktober geht es um wichtige Kulturprodukte der Dominikanischen Republik: Schokolade, Tabak und Rum.
+++ Las Vegas +++ Nervenkitzel der besonderen Art ist in Las Vegas allgegenwärtig. Schon von unten ahnt man den Adrenalin-Kick beim Anblick des Stratosphere Towers. Auf dem 100 Stockwerke hohen Turm befindet sich ein Vergnügungspark dessen Geräte die Fahrgäste über den Rand des Turms befördern oder sie mit 4G 50 Meter in die Luft schießen. Die Achterbahnen durch das Innere der Hotels New York – New York und Sahara zählen wohl zu den schnellsten Hotelbesuchen der Welt. Unter dem Zirkus-Motto stehen die 21 Fahrgeschäfte im Circus Circus Hotel und bringen der ganzen Familie Spaß. Ganz neu ist der schwebende, schon von weitem sichtbare Ballon „Cloud Nine“, der bis zu 30 Gästen eine einmalige Sicht auf den Strip bietet.
Theorie und Praxis Einblicke in das aufregende Leben des sagenumwobenen Piraten Schwarzbart. 1680 als Edward Teach geboren, war der Engländer einer der am meisten gefürchteten Seeräuber seiner Zeit. Größtenteils trieb der für seine Grausamkeit bekannte Pirat in der Karibik sein Unwesen, zuletzt aber ließ er sich an North Carolinas Küste nieder. 1718 wurde er schließlich ganz in der Nähe seiner Lieblingsinsel Ocracoke von einem britischen Widersacher geköpft. Sein Flaggschiff, die Queen Anne’s Revenge, wurde 1996 entdeckt und gibt seither Aufschluss über das Leben des bekannten Seeräubers.
Infobox Macau
Abu Dhabi
Mandarin House Öffnungszeiten: täglich außer mittwochs und donnerstags von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter www.wh.mo/mandarinhouse
Goethestr. 27 60313 Frankfurt Tel: +49 69 2992539 0 Fax: +49 69 2992539 11 Germany@adta.ae www.visitabudhabi.ae/de/
Macau Science Center & Planetarium Öffnungszeiten: täglich außer donnerstags von 10 bis 18 Uhr Eintritt: 2,50 Euro fürs Museum und 3,50 Euro zur Sternenschau. Der Eintritt in die 3D-Show kostet 4,50 Euro. Fremdenverkehrsbüro Macau Schenkendorfstr. 1 65187 Wiesbaden Tel.: +49-611-267 67 30 macau@discover-fra.com www.macau-info.de Dominikanische Republik Fremdenverkehrsamt der Dominikanischen Republik Hochstr. 54 60313 Frankfurt Tel.: +49-69-91397878 Fax: +49-69-283430 info@dominikanisches-fva.com www.godominicanrepublic.com Österreich/Tirol
+++ North Carolina +++ Leidenschaftliche Taucher und interessierte Hobbyarchäologen erwartet in Morehead City ein besonderes Programm. Zwei Tage lang bekommen die Teilnehmer in 22
Tourismusverband Region Hall-Wattens Wallpachgasse 5 A-6060 Hall i.T. Tel.: +43-5223 45544-0 office@regionhall.at www.regionhall.at
Äthiopien info@tourismethiopia.org www.tourismethiopia.org Office National du Tourisme de Madagascar 3, rue Elysée Ravelontsalama Ambatomena 101- Antananarivo Tel: +261 20 22 661 15 Fax: +261 20 22 660 98 ontm@moov.mg www.madagascar-tourisme.com Sri Lanka Sonnenstr. 9 80331 München Tel :+49 89 23 66 21 11 Fax :+ 49 8923662199 t.bandara@srilanka.travel www.srilankatourism.org Las Vegas www.visitlasvegas.com North Carolina http://de.visitnc.com www.visitnc.com/
Titelthema: Top Reiseziele 2010
Unterwegs mit Maike T端rkner und Boris Schnitger in der Antarktis
Boris Schnitger
Maike T端rkner
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Unterwegs mit.
Eiskalt abgetaucht! Text: Judith Hoppe, Bilder: Maike Türkner & Boris Schnitger „Als wir in Ushuaia an Bord gingen, wurden zunächst einmal Spucktüten verteilt. Da war uns klar, dass die Überfahrt zur Antarktis wieder ungemütlich werden würde“, erzählt Maike Türkner. Mit ihrem zweiten Antarktis-Besuch im Februar 2010 gelten Maike und ihr Partner Boris Schnitger als Wiederholungstäter, der AntarktisVirus hat beide gepackt. Erstmalig verspürte das Paar den Reisewunsch in diese unwirtliche Gegend während ihrer Weltreise mit dem Rucksack im Jahr 2001. Damals lag die Antarktis zeitlich und finanziell nicht im Rahmen des Möglichen. Doch das Verlangen, diesen weissen Flecken auf der persönlichen Reisekarte mit Leben zu füllen, blieb und wurde immer stärker.
sen wir wieder hin! Gesagt, getan. Ein Jahr später ging es also wieder los. Die Überfahrt von Ushuaia am südlichsten Zipfel Argentiniens dauert etwa zwei Tage. Der Wellengang ist hoch, etwa die Hälfte der mitreisenden Passagiere hat sich samt der ausgeteilten Tüten in ihre Kabinen verzogen. „Das hatte dann schon etwas von einem Geisterschiff. Aber einen Besuch in der wunderschönen Landschaft der Antarktis, denn muss man sich eben verdienen,“ meint Maike. Wir sitzen im Fluid, dem Tauchladen in München, der Boris Schnitger gehört und der zusammen mit Waterproof nun auch Tauchfahrten in die Antarktis anbieten will. Vor uns läuft die Diashow mit den Digitalbildern ab und gespannt lausche ich den Erlebnissen.
Dann, während der Wassersportmesse Boot in Düsseldorf im Jahr 2009 führte die beiden passionierten Taucher der Zufall an den Stand von Waterproof Expeditions. Zwei Plätze waren auf der nächsten Antarktiskreuzfahrt noch frei, es schien ein Wink des Schicksals zu sein. Und so kam es zur ersten Polarreise, auch damals verbunden mit Tauchgängen im eisigen Wasser, zusammen mit Pinguinen und Seeleoparden.
Von Kreuzfahrtromantik keine Spur
Die erste Begegnung mit dem ewigen Eis und den exotischen Tieren hat die Beiden fasziniert. Und schnell war klar: Hier müs24
Ushuaia: Startpunkt der Antarktisexpedition M/V Professor Molchanov
Das Schiff, die M/V Professor Molchanov, ist ein ehemaliges russisches Forschungsschiff. Das Boot ist relativ klein, es gelangt an Orte, die größere Kreuzfahrtschiffe mit Ziel Antarktis nicht ansteuern können. Von Kreuzfahrtromantik ist an Bord wahrlich nichts zu spüren. Auch das andernorts übliche „Kapitänsdinner“ im Smoking und Abendkleid wäre hier völlig fehl am Platze. Aus logistischen Gründen dürfen maximal 25 Taucher an einer Reise teilnehmen, die übrigen Plätze werden von Passagieren eingenommen, die sich auf die LandausUnterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger
flüge beschränken. Das Publikum an Bord der M/V Professor Molchanov ist sehr international. Es gibt keine feste Tischordnung, man knüpft schnell Kontakte. Alle an Bord sind naturbegeistert. Sicherheit steht beim Tauchen an oberster Stelle Waterproof schickt darüber hinaus eigene Guides mit auf die Reise, die die Taucher betreuen. Da steht zunächst einmal ein sehr ausführliches Briefing auf der Tagesordnung, gefolgt von einer verbindlichen Regelung für Konfiguration der Tauchausrüstung. Die Gesundheitsuntersuchung fand bereits zu Hause statt, vorab muss ein sehr ausführlicher Fragebogen an Waterproof Expeditions gesendet werden. Die Anzahl der Tauchgänge sowie die Erfahrung mit Kaltwasser sind wichtige Informationen, die die Tauchguides abfragen. Das Tauchen hier ist sehr anspruchsvoll und auch etwas anstrengend, also nichts für Anfänger und reine Tropentaucher. Die Überfahrt haben Maike und Boris ohne Nebenwirkungen gut überstanden. Nun sind sie am Ziel der Taucherträume angekommen. Vor dem Tauchgang wird die Ausrüstung noch einmal penibel überprüft. Bei den vorherrschenden Umgebungsbedingungen darf kein vermeidbarer Fehler die Sicherheit der Taucher unter Wasser gefährden. Ich bin selber noch nie in kaltem Wasser getaucht. Erstaunt erfahre ich, dass die Wassertemperatur -2° Celsius beträgt. „Da müsste das Wasser doch bereits zu Eis gefrieren?“ werfe ich ein. Boris Schnitger erklärt: „Das passiert deswegen nicht, weil 25
das Wasser so einen hohen Salzgehalt hat. Deswegen – und wegen der Trockentauchanzüge – haben wir auch sehr viel mehr Bleigewichte dabei. Desweiteren muss jeder Taucher zwei kaltwassertaugliche, komplett getrennte erste Stufen (Verbindung zwischen Pressluftflasche und Atemregler, Anm. d. Red.) mit ins Wasser nehmen. Ganz wichtig – und für viele Taucher so ungewöhnlich, dass sie es reflexartig falsch machen – der erste Atemzug aus dem Atemregler darf erst unter Wasser und nicht bereits an der Oberfläche erfolgen. Anderenfalls würde die Atemluft mit ihrer Feuchtigkeit dazu führen, dass das System unter Wasser vereisen kann. Und dann muss der Tauchgang sofort abgebrochen werden.“ Los geht es mit den Zodiacs. Jeweils zwei der Schlauchboote fahren im Team zu den Tauchplätzen, jedes hat maximal acht Taucher an Bord. Die Bootsbesatzung und die Tauchguides bleiben übrigens im Boot. Die Guides haben ihre komplette Tauchausrüstung angelegt und können im Notfall sofort ins Wasser und den Tauchern zu Hilfe eilen. Diese sind ansonsten nach dem ausführlichen Briefing mit dem Tauchpartner auf sich selber gestellt. Einzigartige Eindrücke erwarten die Taucher Maike berichtet von ihren Eindrücken: „Man darf maximal 20 Meter tief tauchen und sich nicht unter das Eis begeben, das wäre zu gefährlich. Die 20 Meter haben wir allerdings in den seltensten Fällen ausgereizt. Es wird erstaunlicherweise sehr schnell dunkel, je tiefer man taucht.“ Boris ergänzt: „Ja, auf sieben bis zehn Meter wird es schon schwarz und Du musst
Farbenprächtige Unterwasserwelt die Tauchlampen einschalten. Sehr bemerkenswert. Auch die geringe Sichtweite hat mich bei den ersten Tauchgängen überrascht. Von den Bildern her hatte ich mir glasklares Wasser vorgestellt. Aber es ist eben sehr viel Krill im Wasser und das beeinträchtigt die Sicht.“ Trotzdem sind die beiden dem besonderen Zauber des Tauchens hier erlegen: „Zu Beginn ist es ein wenig befremdlich. Aber dann ist es ein gigantisches Gefühl. Hey, ich bin am anderen Ende der Welt und sehe unglaubliche Dinge unter Wasser hier, die sonst kaum jemand zu Gesicht bekommt! Da gibt es Pinguine, die Du beim Tauchen siehst, Würmer und das Eis natürlich. Die Seesterne, Anemonen und Algen sind unglaublich bunt, das hätte ich so nicht
erwartet,“ erzählt Maike begeistert. Auch an ihren ersten Tauchgang in der Antarktis vor einem Jahr kann sie sich noch gut erinnern: „Es war bei weitem nicht so schockierend, wie ich befürchtet hatte. Eigentlich fühlt es sich nicht soo viel anders an wie die Tauchgänge im 4° Celsius kalten Wasser bei uns in den heimischen Seen. Wichtig ist halt, dass Du das Wasser hier verlässt, bevor Du die Fingerspitzen nicht mehr spüren kannst. Somit dauern die Tauchgänge hier meistens nicht länger als 30-45 Minuten.“
Unterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger
Zwischen der ersten Drohgebährde...
Unerwartete Begegnung mit einem Seeleoparden In der Diashow taucht das Bild eines Seeleoparden auf. Deutlich sind die Zähne im weit geöffneten Maul zu erkennen. Boris sieht meinen skeptischen Blick und lacht. „Ja, die Tiere sind sehr neugierig. Im Briefing wird Dir zwar eingebleut, dass Du Dich von den Tieren fernhalten sollst, aber offensichtlich hat das denen noch niemand erzählt... Dabei nehmen die Guides hier eine für uns vielleicht etwas ungewöhnliche Perspektive ein. Sie schauen nicht darauf, was den Tauchern passieren kann, sondern achten darauf, ab wann das Tier gestresst ist. Da wird dann auch schon einmal ein anderer Tauchplatz angesteuert, wenn an dem eigentlich geplanten Tiere im Wasser sind, die den Eindruck erwecken, dass sie sich durch unsere An-
...und dem Angriff liegen nur wenige Sekunden 26
wesenheit gerade erheblich gestört fühlen. Aber zurück zu den Bildern, die Du gerade siehst: Es passiert sehr selten, dass man die Seeleoparden unter Wasser trifft. Die Tiere sind zwar grundsätzlich als gefährlich einzuschätzen, weil so wenig über ihr Verhalten bekannt ist und man keinesfalls von einer Gewöhnung an Taucher reden kann, aber es gibt sehr wenig Zwischenfälle. Dieses Exemplar hier war zunächst einmal ganz friedlich und tauchte die ganze Zeit um mich herum. Als weitere Taucher ins Wasser kamen, veränderte sich schlagartig sein Verhalten. Es schwamm auch mich zu und schon ging auch schon das Maul auf. Plötzlich hat es in meine Kamera gebissen und glatt die Linse zerkratzt. Da war ich schon froh, dass es ,nur‘ das Unterwassergehäuse und nicht meinen Unterarm erwischt hat. Wir haben dann alle das Wasser verlassen, um
Beim Größenvergleich zieht der Taucher den Kürzeren Unterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger
das Tier nicht weiter zu stressen.“ Bei einer Größe von vier bis sechs Metern und einem Gewicht von 350 bis 500 Kilogramm der Seeleoparden hätte ich wohl auch auf weitere Diskussionen verzichtet... Für Landausflüge gibt es eine besondere Vorbereitung Auch wenn das Eis von unten und die Tauchgänge einzigartige Erlebnisse sind, die man natürlich bis zum Letzten auskosten möchte, rät Maike dringend dazu, auch einen Landausflug mitzumachen: „Alleine die Vorbereitung für den Landgang ist schon witzig. Wir fingen mit einer ,Vacuum Cleaning Party‘ an. Also alle Klamotten, die wir beim Landgang tragen wollten oder dabei hatten, mussten penibel gesäubert werden, damit wir keine Bakterien oder Schadstoffe in diese intakte
Natur einschleppen. Und wenn Du dann einmal drei Stunden in einer Pinguinkolonie verbringen kannst, das ist schon genial. Die haben einen unglaublich hohen Unterhaltungswert.“ Boris ergänzt: „Einmal waren wir auch zu Besuch auf einer ukrainischen Forschungsstation. Wir wurden vorher angemeldet und mussten dann abwarten, ob wir von den Wissenschaftlern eingeladen werden. Witzig fand ich, dass die hier eine eigene Bar haben. Das ist dann prompt die ,südlichste Bar der Welt‘. Natürlich haben wir dann stilecht auch den südlichsten Vodka der Welt serviert bekommen!“
infobox Antartkisexpeditionen
Tauchen in der Antarktis
Trotz zunehmender Angebote von touristisch organisierten Reisen, gibt es dennoch nie Massenaufläufe an den einzelnen Haltepunkten. Das ist der IAATO zu verdanken, der International Association of Antarctica Tour Operators, eine Art freiwilliger Zusammenschluss der Reiseveranstalter, die die Antarktis im Programm haben. Neben den Verhaltensregeln für den respektvollen Umgang mit der Natur wird über die IAATO auch koordiniert, welches Schiff zu welchem Zeitpunkt welchen Ort ansteuert, so dass nie mehr als ein Schiff sich am jeweiligen Punkt befindet. Da die Antarktis rechtlich gesehen zu keinem Staat dieser Erde gehört, ist die freiwillige Abstimmung dringend notwendig.
Voraussetzungen • 50 Tauchgänge im Trockenanzug • Gute, körperliche Fitness • Zwei getrennte, kaltwassertaugliche erste Stufen
Wer ist mehr erstaunt – Fotograf oder Pinguin?
Gut zu wissen: Genau die Übergepäckregelungen der Fluggesellschaften studieren und das Gepäck entsprechend knapp planen und vorher auswiegen. Egal, wie man packt, Übergepäck ist normal. Für die Zusatzgebühren kommen schnell mehrere hundert Euro zusammen (bei zwei Reisenden). M/V Professor Molchanov Maximal 52 Passagiere, davon maximal 25 Taucher. Pro Tag werden zwei Tauchgänge angeboten, die jedoch nicht immer durchführbar sind, das hängt vom Wetter und der Route ab. Das letzte Wort haben der Kapitän und der Expeditionsleader. Weitere Infos & Buchung Waterproof Expeditions Singel 292 NL – 4381 VM Vlissingen Tel.: +31-118-435 885 info@waterproof-expeditions.com www.waterproof-expeditions.com
Die Route der M/V Professor Molchanov im 27
oder über Fluid in München Hackenstrasse 3 D – 80331 München Tel.: +49-89-23000272 info@fluid-muenchen.com www.fluid-muenchen.de
Unterwegs mit Maike Türkner und Boris Schnitger
Das Buch zum Urlaub – Alles neu macht der Mai! Wir haben für Sie die Buchläden online wie offline durchstöbert, mit Verlagen telefoniert und nächtelang gelesen. Hier ist das Ergebnis: Neuerscheinungen und auflagen im Frühjahr 2010. tagebuch der besten Freundin blättern. Die Polaroid-Bilder, die in die Seiten eingestreut wurden, verstärken diesen Eindruck noch. Und auch wenn aktuell kein Wienbesuch geplant ist, ist das Buch unterhaltsame Lektüre für alle, die Fans der Stadt der Schnitzel und Sachertorte sind. Neben dem touristischen Pflichtprogramm werden auch die traditionellen wie schrägen Seiten der Stadt liebevoll und charmant beschrieben und machen Appetit auf – na, auf‘s Losfahren und selber nacherleben natürlich! Autor: Christine Weiner Verlag: Metroverlag Auflage: 1. Auflage (2010) ISBN: 978-3-99300-003-5 Preis: 16,90 € (D) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More Verrückt nach Wien Christine Weiner hat sich in Wien verliebt. Und kommt deswegen wieder und wieder und wieder. Die Dinge, die sie bei ihren Besuchen entdeckt, ihre ganz persönlichen Tipps hat sie nun in dem Buch „Verrückt nach Wien“ zusammengefasst. Anschaulich, pragmatisch und sehr informativ. Fast ist es so, als würde man im Reise28
Auswandererhandbuch Neuseeland Wir haben lange in der Redaktion diskutiert, ob wir Ihnen dieses Buch überhaupt vorstellen sollen. Schliesslich wollen wir unsere treuen Leser ja nicht vertreiben! Aber dann haben wir gehört, dass die Internetverbindungen in Neuseeland ganz passabel sein sollen. Also, wenn Sie uns versprechen, uns auch im Ausland zu lesen, dürfen Sie jetzt fortfahren:
Neuseeland ist ein Traumziel für Auswanderer. Jährlich wagen auch mehrere Hundert Deutsche einen Neuanfang am anderen Ende der Welt. Doch unter welchen Bedingungen kann man überhaupt nach Neuseeland auswandern? Wie leben die Menschen dort? Wie organisiert man seine Auswanderung, wie den Neuanfang in Neuseeland? Der gesamte Auswanderungsprozess wird in diesem Ratgeber detailliert vorgestellt.
Aus dem Inhalt: • Porträt des Traumlands Neuseeland jenseits der Klischees: Lebensart, Lebensstandard, Regeln und Gesetze. • Hilfe zur Entscheidungsfindung, Vorstellung möglicher Konsequenzen der Auswanderung. • Tipps zur Vorbereitung, u.a. zur Wahl des Wohnortes und zur Verbesserung der englischen Sprachkenntnisse. • Die Visumsarten mit ihren jeweiligen Grundbedingungen, das Punktesystem und Möglichkeiten des Quereinstiegs. • Der Visumsantrag: Erfordernisse und Dokumente, Kosten, Antragsverlauf, Bescheid. • Verlassen der Heimat: Kündigung von Wohnung, Arbeit, Versicherungen etc., Abreise und Transport von Hab und Gut. • Der Neuanfang: Arbeit, Wohnen, Geld, Versicherungen, Bildung, soziale Kontakte, Kulturschock, Staatsbürgerschaft, Wahlrecht. • Tipps für eine eventuelle Rückkehr nach Deutschland. Autor: Alexandra Albert Verlag: Reise-Know-How Verlag Auflage: 1. Auflage 2010 ISBN: 978-3-8317-1877-1 Preis: 22,50 € (D), 23,20 € (A), 38,50 sFR (CH) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More
Das Buch zum Urlaub – Alles neu macht der Mai!
Jakobsweg von Trier nach Le Puy. Der insgesamt 1.000 Kilometer lange Weg – zuerst entlang der Mosel, dann durch Lothringen, Burgund und ins französische Zentralmassiv – ist in 37 Tagesetappen gegliedert. Dazu gibt es jeweils einen InfoKasten „Die Etappe in Kürze“, ein den Streckenabschnitt charakterisierendes Höhenprofil und einen Kartenausschnitt, der den exakten Wegverlauf anzeigt sowie eine prägnante Routenbeschreibung und Übernachtungstipps.
Wandern auf dem Jakobsweg von Trier nach Le Puy Zahlreiche Pilger werden im „Heiligen Jahr“ 2010 den Jakobsweg erwandern, um zum eigenen Rhythmus zurückzufinden, die Natur zu spüren oder sich mit anderen Menschen auszutauschen. Auch von Deutschland aus zieht es viele Wanderer auf diesen faszinierenden Pilgerweg, auf dem die Menschen seit dem Mittelalter zum Grab des hl. Jakobus in Spanien strömten. Nun ist ein Reiseführer erschienen, der endlich den Anschluss aus Deutschland herstellt: Wandern auf dem 29
Autor Heinrich Wipper, Gründer der St. Jakobus-Bruderschaft Düsseldorf, führt kenntnisreich und sehr präzise durch die einzelnen Etappen. Auf weiten Strecken folgt der Pilgerweg der Römerstraße, berührt somit die Städte Metz, Toul, Langres, Dijon und Beaune. Nach der Durchquerung der burgundischen Weinberge führt er nach Cluny, dem ehemals mächtigsten Kloster der Christenheit. Dann beginnt der Anstieg ins französische Zentralmassiv. Das Ziel ist das Marienheiligtum von Le Puy: Von der letzten Höhe sieht der Wanderer die alte Bischofsstadt inmitten einer bizarren Vulkanlandschaft liegen, bevor er in das pulsierende Leben der Altstadtgassen eintaucht. Autor: Heinrich Wipper Verlag: DuMont Reiseverlag Auflage: 1. Auflage 2010 ISBN: 978-3-7701-8012-7 Preis: 12,95 € (D), 13,40 € (A), 23,90 sFR (CH) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More
bis nach Mitternacht in Odessa ausgeguckt. Dieser Tag zwischen Frühstück im Stadtpark, Tunnelführung und Dancefloor ist garantiert unvergesslich! Viel erleben und genießen, dabei wenig bezahlen – das funktioniert, wie die Rubrik „Low Budget“ zeigt. Auch liefert der Autor Insider-Tipps und alle grundlegenden Reiseinfos, die diesen kompakten Guide zum optimalen Urlaubsbegleiter machen. Ein tolles Plus ist zudem ein Gutschein im Wert von 10 Euro für ein Fotobuch. Autor: Clemens Hoffmann Verlag: MairDuMont Auflage: 1. Auflage 2010 ISBN: 978-3-8297-0632-2 Preis: 9,95 € (D), 10,30 € (A), 18,50 sFR (CH) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More Stefan Loose Travel Handbuch Nepal Marco Polo Ukraine Traditionelle russische und ukrainische Gerichte in der leichten take-away-Variante sind absolut in und die beste Gelegenheit, sich genussreich durch die vielfältige Küche zu testen! Alles ist möglich, vom deftigen Borschtsch-Klassiker bis zu warenyky, den süßen Teigtaschen. Die aktuellsten Lifestyle-Trends zwischen Gourmethappen und Modeschick verrät der Marco Polo Reiseführer Ukraine im spannenden Kapitel „Szene“. Absolut belebend ist das Kapitel „24h“: Der eigens engagierte Szene-Scout hat Action und einmalige Erlebnisse nonstop von morgens
Es ist das Traumland für Trekker und Outdoor-Freunde. Seine magischen Naturkulissen reichen von den Bergriesen des Himalaya über steilwandige Terrassenfelder bis hinunter in den subtropischen Dschungel. Dazu die Gelassenheit der Menschen, ihre Feste, ihre Spiritualität, die einzigartige Architektur ihrer mittelalterlichen Städte: Das und noch viel mehr macht Nepal aus. Das vollständig überarbeitete Reise-Handbuch widmet sich dem Himalaya-Land in bewährter Weise: vollgepackt mit wertvollen Tipps von Reiseprofis, die Nepal wirklich kennen. Dazu Hintergrundinfos, spannende Themenberichte und präzise Karten und. Ein Buch, um Nepal auf eigene Faust zu entdecken. Das Buch zum Urlaub – Alles neu macht der Mai!
Fünfzig Sprachen spricht das Dutzend ethnischer Gruppen in diesem Land, in dem die zwei großen Weltreligionen Hinduismus und Buddhismus gelebt werden. Kathmandus Altstadt ist voller Tempel und Schreine, etwas außerhalb gibt es den Pashupati Mandir, das bedeutendste Heiligtum der Shiva-Anhänger. Eine Bootsfahrt über Pokharas beschauliche Seen bietet eine geniale Aussicht auf das Annapurna-Massiv. Und im Chitwan Nationalpark lassen sich vom Rücken der Elefanten aus die gefährdeten Panzernashörner beobachten. Neben diesen Highlights ist es vor allem die Fülle guter Reisetipps für Individualisten, die das Travel-Handbuch auszeichnet. Und dazu: eigene Kapitel mit allem Wissenswerten rund um Trekking, Rafting und
Kajakfahren sowie Mountainbiken. Zum verlässlichen Infopaket gehören einleitend vierfarbige Highlightseiten mit starken Fotos. Es folgen ein kompakter Überblick zu Reisezielen, Klima, Kosten und vor allem: ausgearbeitete Vorschläge für Reiserouten. Dem schließt sich ein umfassendes Kapitel mit Traveltipps von A bis Z an, das wichtige Fakten von Anreise über Gesundheit, Sprachkurse, Telefon bis hin zum Transport mit Jeeps und Flugzeugen bündelt. Zusätzlich gibt es einen NepaliSprachführer. Abgerundet wird der Reiseführer durch das Kapitel „Land und Leute“
Südafrika 3 in 1: Afrikaans, Xhosa, Zulu
Autoren: James McConnachie, David Reed Verlag: DuMont Reiseverlag Auflage: 2. Auflage (2010) ISBN: 978-3-7701-6190-4 Preis: 23,95 € (D), 24,70 € (A), 43,50 sFR (CH) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More
Reisevorbereitung: Gratis-Downloads! Schon gewusst? Auf der Webseite des Reisemagazins finden Sie nützliche Reiseinformationen zur Vorbereitung und für unterwegs. Praktisch zum Herunterladen im PDF-Format: www.reise-inspirationen.de/archiv.html Reiseziel
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mit viel Hintergrundinformationen zu Geschichte und Menschen, Entwicklungsproblemen sowie Natur und Umwelt. Die Karten und Pläne sind beste Orientierungshilfen für Streifzüge durch die Regionen.
A4
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Australien/New South Wales
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Hoteltipp: St. Regis Mardavall
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Südafrika lockt mit atemberaubender Natur, attraktiven klimatischen Bedingungen und einer vielseitigen Kulturszene. Die „Rainbow Nation“ ist ein Vielvölkerstaat – zu den größten Volksgruppen gehören die Zulu und Xhosa. Dazu kommen so viele Europäer und Inder wie nirgends sonst in Afrika. Mit dem Jubiläumsband aus der „Kauderwelsch-Serie“ haben Sie die drei wichtigsten Sprachen Südafrikas im Handumdrehen im Griff! Autor: Irène Roussat u.a. Verlag: Reise Know-How Verlag Auflage: 1. Auflage (März 2010) ISBN: 978-3-89416-704-2 Preis: 12,- € (D), 12,40 €(A), 21,80 sFR (CH) Bezug über www.amazon.de Bezug über www.buch.de inklusive Meilengutschrift Miles & More Das Buch zum Urlaub – Alles neu macht der Mai!
Wie man sich bettet, so liegt man! Neue Hotels und H채user, in denen man 2010 gut schlafen kann
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Jenseits der Sterne
Jenseits der Sterne – Neue Hotels 2010 Das neue Mandarin Oriental, Macau, das Mitte 2010 eröffnet, liegt direkt an der Küstenpromenade mit einer überwältigenden Aussicht auf den Nam Van See, den Macau Tower, die Insel Taipa und die Bergkette an der Südchinesischen Küste. Der Komplex, One Central, umfasst neben dem neuen stylischen Luxushotel einen Wohnkomplex, ein Shopping-Center und Apartments. Das historische Stadtzentrum ist nur wenige Gehminuten entfernt. Als einziges der Fünf-Sterne-Hotels von Macau wird das Hotel kein Casino offerieren.
Restaurants und Bars Das Hotel wird über eine vielfältige kulinarische Auswahl verfügen: Ein elegantes Gourmetrestaurant mit vier separaten Speiseräumen, eine stylische Bar mit drei getrennten Bereichen für Café, Cocktail und Champagner, die relaxte Lobby Lounge und einen Mandarin Oriental Cake Shop. Von jedem Restaurant hat man, durch zimmerhohe Fensterfronten einen atemberaubenden Blick auf den Hafen. Kontakt: Avenida Dr Sun Yat Sen, NAPE, Macau Tel: +853-8805-8888, Fax: +853-8805-8899 Web: www.mandarinoriental.com/macau, E-Mail: momac-reservations@mohg.com Blick durch die Lobby
Das trendige, im November 2009 eröffnete, Mandarin Oriental, Barcelona mit nur 98 Gästezimmern inklusive zehn Suiten liegt im Stadtzentrum direkt an der angesagten Flaniermeile Passeig de Gracia. Das berühmte Gaudi Bauwerk Casa Milà, die Shoppingmeile Las Ramblas und das gotische Viertel liegen in der Nähe des neuen Designhotels. Das Mitte des 20. Jahrhunderts gebaute und gerade erst komplett sanierte Gebäude beherbergt neben eleganten Boutiquen im Erdgeschoss das individuelle Luxushotel. Von der spanischen Star-Designerin Patricia Urquiola gestaltet, besticht das Hotel mit einer kreativen, zeitgenössischen Inneneinrichtung mit asiatischen Akzenten, die den Ursprung der Hotelgruppe widerspiegeln. Das Design Die klare, abgestimmte Innenausstattung von Patricia Urquiola harmoniert perfekt mit der Geradlinigkeit des ehemaligen Bankgebäudes. Raumgestaltung und Möbel, die Deckendekoration und die wundervollen handgewebten Teppiche sind eine ideale Symbiose aus modernem stylischen Dekor und der Atmosphäre klassischer Luxushotels. Kontakt: Tel.: +34-93-151 88 88, Fax: +34-93-151 88 89 Web: www.mandarinoriental.com/barcelona, E-Mail: mobcn-sales@mohg.com Zimmer mit Aussicht
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Jenseits der Sterne: Neue Hotels
Raffinierte Kreationen mit dem Fernsehkoch: Bekannt aus ARD Buffet oder auch der Sendung Kaffee oder Tee im SWR Fernsehen ist Ringhotelier und Profikoch Frank Bundschu.
Fernsehkoch Frank Bundschu
Basisorienierte Küche mit kreativem Einschlag ist sein Motto. Bereits 1998 nach Abschluss seiner Lehre gewann er den „Rudolf-Achenbach-Preis“ als bester Jungkoch Deutschlands. Seit 2000 stellt er in der SWR Sendung „Kaffee oder Tee?“ seine neusten Rezepte vor und gibt praktische Tipps aus der Küche. Unter seiner Regie lernen Teilnehmer bei Kochkursen zu verschiedenen Themen die Zubereitung raffinierter Kreationen. Austragungsort ist die Küche im Ringhotel Restaurant Bundschu in Bad Mergentheim. Kontakt: Ringhotel Kissinger Hof, Bismarckstrasse 14-16, 97688 Bad Kissingen Tel: +49-971-927-0, Fax: +49-971-927-555 Web: www.kissingerhof.de, E-Mail: info@kissingerhof.de
Moderne Schatzsuche – GPS Cooking: Eine andere Art des Kochens lässt sich beim GPS Cooking vom Ringhotel Kissinger Hof in Bad Kissingen in Zusammenarbeit mit der pro-log Rallye Logistik Agentur in Bad Kissingen erfahren. Kulinarik trifft auf Natur. Zunächst gehen die Teilnehmer auf eine moderne Variante der Schatzsuche, in dem sie vorab mit Hilfe von GPS-Geräten die Rezepte und Kochutensilien ausfindig gemacht haben. Die Suche mit Einsatz von Satellitennavigation – auch Geocaching genannt – ist seit ein paar Jahren auch in Deutschland ein Hobby, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Kombiniert wird im Fall des GPS Cooking die Freude am Wandern in der freien Natur mit dem Abenteuer einer Schatzsuche und dem Kochen eines leckeren Abendessens als Ziel. Passende Weine werden zum an-schließenden Abendessen serviert und falls möglich werden auch frische Zutaten wie beispielsweise Kräuter vor Ort gesucht und in das Menü integriert. Kontakt: Ringhotel Kissinger Hof, Bismarckstrasse 14-16, 97688 Bad Kissingen Tel: +49-971-927-0 Fax: +49-971-927-555 Web: www.kissingerhof.de, E-Mail: info@kissingerhof.de 33
Mit GPS auf Rezeptjagd
Jenseits der Sterne: Neue Hotels
Wo einstmals die Apachen unter der Führung von Cochise und Geronimo gegen Bleichgesichter kämpften, eröffnet im Oktober eine einzigartige Gästeranch ihre Pforten. In der Apache Spirit Ranch, ein Western Resort mit Indian Village, wohnen die Gäste in stilecht nachempfundenen Themenhäusern aus der Zeit um 1880 und erleben so den Zauber des Wilden Westens hautnah. Knappe drei Meilen westlich von Tombstone/Arizona, der Kultstätte des legendären Gunfights um Wyatt Earp und Doc Holliday, liegt die Apache Spirit Ranch auf ehemaligem Apachengebiet. In dem nach historischem Vorbild errichteten Western-Resort wohnen die Gäste in stilecht nachempfundenen Themenhäusern, die allerdings Satelliten-TV und Wifi-Anschluss modernsten Komfort bieten. Die 17 aneinander gereihten Gästehäuser, davon 12 Standard-Zimmer, 3 Deluxe-Zimmer und 2 Suiten, verfügen über insgesamt 34 Betten und sind je Thema mit handgearbeitetem Interieur der damaligen Zeit ausgestattet. Der Gast hat hier die Qual der Wahl, denn zur Auswahl stehen Gun Shop, Barber Shop, Drugstore, Grand Hotel, Bank, Gefängnis (Jail), Miss Kitty, die Poststation, der Liquer Shop, die Sattlerei, die Schmiede (Blacksmith) und sogar ein Freudenhaus (Cathouse). Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Terrasse, die ganz stilecht mit Schaukelstuhl ausgerüstet ist. Von hier kann man aufgrund der besonders klaren, trockenen Luft einen der schönsten Sonnenuntergänge weltweit erleben. Tombstone, AZ 86638, USA Tel.: +49-800 555 2010 Web: www.apachespiritranch.com Nachdem bislang exklusive Boutique-Hotels und Fünf-Sterne-Wildreservate in Südafrika, Südamerika und Europa zum Portfolio der Mantis Group zählten, fasst die internationale Hotelgruppe in Kürze auch Fuß in Ruanda. Seit Mitte März hat die Nyungwe Forest Lodge inmitten des gleichnamigen Nationalparks eröffnet und ist damit die erste Unterkunft auf Fünf-Sterne-Niveau im 1.000 km2 großen Reservat im Südosten des Landes. Der Nyungwe Forest ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in Zentral- und Ostafrika. Mit 13 Affenarten, darunter allein rund 500 Schimpansen, besitzt er eine der höchsten Primatendichten weltweit. Die Landschaft, ein dichtes Berg- und Regenwaldsystem mit mehr als 100 Orchideenarten und endemischen Pflanzen- und Baumarten von bis zu 60 Metern Höhe, wird von pittoresken Wasserfällen und gewaltigen Bergbächen durchzogen. Vor dieser paradiesischen Kulisse, etwa eine Autostunde entfernt vom Städtchen Kamembe am Ufer des malerischen Kivusees, liegt Mantis’ Nyungwe Forest Lodge. 24 Suiten mit privater Terrasse bieten herrliche Ausblicke auf die umgebenden Teeplantagen und sanften bewaldeten Hügel der Region. Ein Tages-Bistro mit beheiztem Außenpool, eine Boma (afrikanischer Grillplatz) für romantische Sundowners und Dinner unter den Sternen stehen neben einem eleganten Restaurant mit großer Aussichtsterrasse sowie einer Tee-Lounge und Cocktailbar bereit. Für Körper und Seele hat die Lodge ein modernes Spa mit zwei Behandlungsräumen und Jacuzzi sowie einen kleinen Fitness-Bereich. Web: www.mantiscollection.com 34
Jenseits der Sterne: Neue Hotels
(Elektronische) Reisebegleiter Trickreiches für Globetrotter
Koffski – Schulterhaltersystem
Stelton – Simply Espresso
Tepper Jackson Gepäckanhänger
Design Go Q-Zone
Als ich das erste Mal von diesem Tragesystem gelesen habe, dachte ich, was dieser Hersteller wahrscheinlich öfter hört: „Ich bin doch nicht James Bond“! Dann habe ich es doch probiert und inzwischen ist es mir egal, ob ich ab und zu erklären muss, was ich da anhabe. Denn sehen kann man den Schulterholster nebst passender Geldbörse nur, wenn ich das will. Ansonsten beult sich mein Jackett nicht mehr aus und die Anzughosen zerren nicht mehr gen Kniekehle, ob der vielen Dinge, die man so bei sich trägt. Ich habe alles wesentliche im Koffski Slim. Es ist angenehm zu tragen, schont meiner Erfahrung nach den Rükken und erscheint mir sicherer, als manch andere Systemtasche. „Q“ wäre übrigens begeistert!
Laut Stelton kann man Simply Espresso kaum eine Maschine nennen: Mit der wohl kleinsten Espresso-Maschine der Welt lässt sich guter Espresso machen, ohne in eine teure Maschine investieren zu müssen.
Neulich, am Gepäckband. Erster Koffer: Trolley, schwarz. Zweiter Koffer: Trolley, schwarz. Dritter Koffer: Trolley, schwarz.
Obendrein machen die karierten Teilchen gute Laune!
Das Besondere an diesen Ohrstöpseln sind die austauschbaren Lärmfilter. Bei hochfrequentem Lärm wie zum Beispiel Raumgeräuschen setzt man den weißen Filter ein, schnarcht jedoch der Zimmergenosse mit tiefem Bass oder dröhnt der Schiffsdiesel, so verwendet man den gelben Filter gegen niederfrequenten Schall in den Ohrstöpseln. Aus weichem Silikon geformt, passen sie sich dem Gehörgang ideal an und können mit Wasser gereinigt werden. Ein Applikator erleichtert bei Bedarf das Einführen. Mit Nylontasche. Gewicht: 16 Gramm
Preis: 17 US $ (circa 12,- € ) Bezug: www.tepperjacksononline.com
Preis: circa 13,- € Bezug: zum Beispiel ww.globetrotter.de
Preis: 109,- € Koffski Slim, 100,-€ K. Börse Bezug: http://shop.koffski.de 35
Simply Espresso ist batteriebetrieben und dadurch ideal für unterwegs. Sie sollten natürlich heisses Wasser mit dabei haben... Technische Spezifikationen: Material: Edelstahl und Kunststoff, Höhe: 23 cm, Breite: ø 8 cm
Ok, versuche ich auf gut Glück das passende Teil mit MEINEN High-Heels vom Band zu fischen, studiere ich das Kleingedruckte auf dem Gepäckslip – oder greife ich zum farbenfrohen und unverwechselbaren Kofferanhänger von Tepper Jackson? Wir empfehlen Letzteres.
Weitere Informationen: www.stelton.dk
Preis: circa 199,- € Bezug: z.B. www.tevala.eu
(Elektronische) Reisebegleiter
Mallorca
Advertorial
LluĂs JuliĂĄ Ferrer in jungen Jahren 36
Mallorca
Advertorial
Ein Pionier des Tourismus erzählt... Text: Petra Emmerich 2010 feiert Lluís Juliá Ferrer das 25-jährige Bestehen seiner Finca S´Aigo in Espinagar (Zwischen Porto Colom und Portocristo). Er bietet dort Agrotourismus gepaart mit ursprünglichen Erlebnissen auf Mallorca an. In einem Vierteljahrhundert hat er mit unzähligen Gästen auf Mallorca viel erlebt... Lluís Juliá Ferrer bezeichnet sich selbst als chaotisch. Wenn man sein Büro auf der Finca S´Aigo betritt ist man geneigt, ihm dabei nicht zu widersprechen. Liebenswert chaotisch würde ich selbst gerne hinzufügen. Zahllose Papiere stapeln sich auf seinem Schreibtisch, der Belegungsplan der Häuser liegt als handgeschriebenes Papier neben dem nicht ganz taufrischen Computer, der Kalender ist voller Haftnotizen, aus den Lautsprechern kommt den ganzen Tag klassische Musik, die eigentlich beruhigend wirken könnte, aber wenn man den quirligen Mallorquiner so erlebt, denkt man unwillkürlich an den französischen Namensvetter Luis (de Funes), besonders wenn Lluís am Telefon zwischendurch mit seinen Kunden fliessend französisch parliert. Ohne Zweifel ist er ein Original und wirklich sehr sehr nett. Er lächelt viel. Er zeigt mir seine wunderschönen Ferienhäuser und ich gehe mit ihm über das Anwesen. Wenn man dem 63-jährigen Mann zu Fuss über seine Finca folgt, kommt man kaum hinter ihm her, so flink klettert er mit der 37
Geschicklichkeit einer mallorquinischen Ziege über die Felsen und die Felder. Man merkt, dass er sehr viel Zeit seines Lebens in der freien Natur verbracht hat. Jeder Stein und jeder Baum hat eine Seele für ihn und er behandelt seine Umwelt und auch seine Mitmenschen entsprechend gut. Er managt und organisiert seit fast 25 Jahren die individuellen Urlaubswünsche seiner Fincaurlauber auf der Finca S´Aigo. Neben der reinen Übernachtung besorgt er dem Gast wirklich alles, was das Urlauberherz jemals begehrt: Ausflüge über die Insel, Paellaabende, Bootsausflüge, Ballonfahrten, Palmaführungen, Ausritte, Golfkurse, Reitausflüge und vieles mehr. Wichtig ist ihm, dass die Gäste sich bei ihm uneingeschränkt frei und wohl fühlen und den Aufenthalt vom ersten Tag an in vollen Zügen geniessen. Sein Vater und sein Grossvater waren Winzer. Als Lluís ein Kind war, lebten 65 % der Menschen von der Landwirtschaft und auch er liebt die Natur. Als ich ihn frage, warum er kein Bauer geworden ist, lächelt er und sagt: „Das ist eine sehr gute Frage.“ In seiner Jugend kam der Tourismus ja gerade erst in Mode. In den 50er Jahren gab es die allerersten Charterflüge nach Mallorca, davor gab es nur die Möglichkeit, über teure Linienflüge, oder mit dem Zug bis Barcelona und dann mit der Fähre nach Mallorca, Ibiza, Menorca, Formentera oder Cabrera zu kommen.
Der Vater von Lluís hat acht Jahre Militärdienst geleistet. Er und der Onkel hatten im letzten Jahr des spanischen Bürgerkrieges selbst für Franco gekämpft. Nicht, weil sie das wollten, sondern weil das einfach geltendes Recht war, wie das Rechtsfahrgebot. Lluís erinnert sich an eine Aussage seines Onkels: „Würde ich doch nur mal Franco ins Visier nehmen können.“ Der Spanische Bürgerkrieg „Guerra civil espanola“ wurde zwischen Juli 1936 und April 1939 zwischen der demokratisch gewählten republikanischen Regierung Spaniens und den Putschisten unter General Franco ausgetragen. Von Andalusien nach Katalonien, deswegen war Lluís´ Familie
zum Glück erst im letzten Jahr des Krieges persönlich betroffen und die Männer nicht nur im Militärdienst, sondern wirklich im Kampf. Während des Bürgerkrieges 1936–39 war Katalonien (vor allem Barcelona) Schauplatz einer Revolution. Das Schlimme war für die Bevölkerung die Sinnlosigkeit eines Bürgerkrieges an sich. Man hatte keine Gegenwehr gegen den Krieg. Niemand wusste so genau, warum im Land sogar Brüder gegeneinander kämpften. Republikaner oder nicht? Der Krieg endete mit dem Sieg der Anhänger Francos gegen die Republikaner. Die Republikaner flohen über Frankreich und Francos Diktatur, der sogenannte Fran-
Lluís Juliá Ferrer hätte auch Landwirt werden können Mallorca: Ein Pionier des Tourismus erzählt
quismus hielt sogar bis 1975 an. Es herrschten zuvor und währenddessen katastrophale Zustände, dennoch sagt Lluís, der selbst die ersten 29 Jahre seines Lebens die Diktatur hautnah erlebt hat, mit seinem sonnigen Gemüt: „Es gab keine Demokratie, aber durchaus sehr hohe Werte unter den Menschen“. Er nennt auch Beispiele. Diebstähle waren nahezu unbekannt und der Vater, der viele Produkte des Landes wie Mandeln, Johannisbrot, Trauben und sonstiges in den Markthallen verkaufte, konnte per Handschlag schon Monate vor der Ernte den Preis mit den Händlern verhandeln und der blieb auch immer bindend, selbst wenn die Preise ringsherum fielen. Man muss das dennoch komplett anders betrachten, als den Fall der Diktatur in Deutschland. Erst 2005 wurde die sieben Meter hohe Franco-Statue in Madrid am Plaza de San Juan de la Cruz entfernt, unter Protest mehrerer Menschen. Unter Franco (1892 bis 1975) lief der Tourismus zwar zuerst schleppend an, wurde aber durchaus gefördert und befürwortet, Franco führte auch die Monarchie (die seit 1978 wieder gilt) wieder ein. Wie das ausging, wissen wir ja alle. Schon in den 60er Jahren gab es erstmals über eine Millionen Touristen in einem Jahr auf den Balearen und ein markantes Wirtschaftswachstum. Heute sind es circa. zwölf Millionen Touristen. Nach absoluten Zahlen empfingen die Balearen bereits 2006 mit 12,6 Millionen Besuchern fast ebenso viele Touristen wie ganz Griechenland (13,7 Millionen). Die Touristendichte auf den Balearen ist europaweit ohnehin beispiellos: 2006 kamen auf jeden Einwoh38
ner über zwölf Besucher. Bemerkenswert: Dabei verhalten sich die Einwohner der Balearen überdurchschnittlich tolerant, Fremdenfeindlichkeit ist die absolute Ausnahme, der Mallorquiner ist wirklich extrem gastfreundlich. Es geht ihm nicht nur um das Geld, das Touristen bringen. Die Gastfreundschaft ist tatsächlich angeboren. Der Torismus, der rund um den Ballermann medienwirksam fast täglich dargestellt wird, hat mit Mallorca nichts zu tun, das sind drei Kilometer Strand, die ein Image prägen, das nicht zutrifft. Der Tourismus der 50er und 60er Jahre war in jeglicher Hinsicht eine Revolution, er wurde neben der Landwirtschaft zur Haupteinnahmequelle der Bevölkerung und hat die Sitten und Traditionen nachhaltig verändert, nicht immer und nicht überall zum Guten.
die Qualität ihrer Waren und wenn eine Ernte vorüber war, wenn das Getreide in der Tenne war, oder die getrockneten Aprikosen kleingeschnitten waren, wenn geschlachtet wurde: Jedes Mal gab es ein grosses Fest und viele Menschen wurden eingeladen. Lluís hat Französisch und Englisch in der Schule erlernt. Deutsch kam erst vor 35 Jahren dazu, er war dazu drei Monate in einem Fremdspracheninstitut in München und auf dem Goetheinstitut. Die ersten Touristen auf Mallorca waren die Franzosen in den 50er Jahren. Der Club Mediterranee in Porto Petro eröffnete und es gab vier Feriendörfer unter französischer Leitung, kleine Anlagen mit Bungalows für die Touristen: Cala Mesquida, Eldorado, Tropicana und Cala Romantica.
Advertorial Da Lluís die Sprache der ersten Mallorcabesucher so gut beherrschte, beschloss er, im Tourismus sein Glück zu suchen. So arbeitete er tagsüber als Fernsehtechniker und abends in einer Ferienanlage in Cala D´Or dem Parque Mar als Buchhalter. Dort verdiente er umgerechnet circa 60 Euro Monatslohn und 100 Euro an Trinkgeldern. Das ermöglichte ihm ein angenehmes Leben (Ein Kaffee kostete zu der Zeit etwa zehn Peseten = sechs Cent). Er konnte auch Geld sparen um sich selbst etwas Land zu kaufen. Vor mehr als 30 Jahren kaufte sich Lluís ein Grundstück am Meer, sehr gegen den Widerstand seiner Familie, denn Meergrundstücke galten als wertlos. Es galt die Regel: Die dummen Kinder erben das Land am Meer und die klugen
Der Mallorquiner legt beim Hausbau selber Hand an
Lluís hatte eine wirklich schöne Kindheit. Das Leben auf dem Land war zwar hart, ohne Wasser ohne Strom, ohne Auto und ohne Telefon, aber man kannte es ja nicht anders. Man ging mit einer Öllampe oder einer Kerze zu Bett. Die Eltern verbrachten sehr viel Zeit mit ihren Kindern. Als sein kleiner Bruder im Alter von nur drei Jahren an dem Fieber einer Kinderkrankheit verstarb, weil es für die ganze Gegend von Felanitx nur einen einzigen Arzt gab, hielten alle zusammen. Ich habe Lluís gefragt, woran er sich besonders erinnert in seiner Jugend (er hat ja bis zu seiner Heirat zu Hause gewohnt) und er sagte zu mir, an den Zusammenhalt, an die vielen Feiern, an die Traditionen. Die Menschen legten viel Wert auf Mallorca: Ein Pionier des Tourismus erzählt
Kinder das (fruchtbare) Land im Inselinneren. Es Arenal heisst nichts anderes als „Die Wüste“. So stiess Lluís mit seiner Liebe für die Natur und dem Kauf des Grundstückes mit vielen Pinien 1979 auf wenig Verständnis: „Warum kaufst Du wertloses Land, statt fruchtbares gutes Land?“ Mittlerweile kann man ihm gratulieren, besitzt er doch heute eine einzigartige Finca mit unverbaubarem Blick auf die gegenüberliegende Felsenküste und Weitblick aufs Meer. Leider ist es bei der derzeitigen Regierung unmöglich, eine touristische Vermietgenehmigung für das Grundstück zu bekommen. Deswegen ist der Umbau in ein 5-Zimmer Haus gestoppt und das Haus liegt brach und dient nur für schöne Feste. Freunde dürfen dort ab und zu übernachten und geniessen als Einzige den wunderbaren Ort.
Ein paar Jahre später kaufte er von einem Holländer die Finca S´Aigo. Der Holländer hatte schon ein gutes Geschäft gemacht: Er hatte 15 Hektar Land vor 40 Jahren für 1.500 Euro erworben, mit Strom und Wasser versorgt und im Jahre 1984 für umgerechnet 50.000 Euro an Lluís Juliá Ferrer verkauft. Lluís begann mit seiner Frau das erste Haus auf der Finca „Es Garrover“ umzubauen. Ein Haus, fünf Schlafzimmer. Das Haus hat 1985 25 Euro am Tag Miete gekostet. Im darauf folgenden Jahr hat es schon 40 Euro am Tag eingebracht und heute kostet es zwischen 270 und 335 Euro am Tag, je nach Saison. So gesehen war das Grundstück auch für Lluís ein gutes Geschäft, denn auf dem Land stehen noch zwei weitere Häuser zur Vermietung und sein Büro.
Die ersten Gäste 1985 schätzten bereits genau dieses ursprüngliche Mallorca. Die angeborene Gastfreundschaft der Mallorquiner, die Olivenernte, die Mandelernte, den guten Käse, das Salz des Meeres, den einheimischen Wein. Gäste waren wirklich Gäste, keine Fremden. Kein Mallorquiner würde so ein Wort wie „Fremdenzimmer“ erfinden. Aus den neugierigen Besuchern wurden Freunde, die über die Jahre immer wieder gekommen sind. Lluís steht hinter dem Agrotourismus auf Mallorca und engagiert sich dort auch in mehreren Organisationen. Denn das sind die Besucher, die auf den Balearen heute noch wie damals die Qualität suchen, die landestypischen Produkte geniessen und neben der Miete für die Finca auch gerne ihr Geld auf Mallorca ausgeben, die Essen gehen und Mallorcaprodukte einkaufen und mit nach Hause nehmen. Leider haben der Pauschaltourismus und die Hotels eine so grosse Lobby bei der Regierung, dass ein Ausbau des Agrotourismus derzeit nicht möglich ist, obwohl der Individualtourismus selbst in England, wo der Tourismus einen gewaltigen Ein-bruch erlebt hat, noch Zuwachsraten schreibt. Das ist bedauerlich, denn diese Touristen sind gute Touristen, die viel unternehmen und Geld im Urlaubsland ausgeben und nicht nur bei der Buchung des Hotels im eigenen Land.
Finca S‘Aigo 39
Ich frage ihn, was er noch vorhat und er sagt er möchte seinen Flugschein machen und Klavier spielen lernen. Seine Frau Francesca lächelt sanft und zieht die Schultern hoch.
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Bad Urach: wunderbar heilsam
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Der Marktplatz
Nahziel
Wunderbar heilsam Text: Christoph Hoppe Das Wetter hat sich bislang nicht entschieden, ob es noch Winter bleiben oder schon Frühling werden will. Wo die Sonne hinkommt, taut es tropfend von Büschen und Bäumen, im Schatten ist es immer noch kalt, die Luft riecht frisch und sauber. Ich stehe auf einer Anhöhe am Rande des Emstales auf der Schwäbischen Alb und schaue hinunter auf die Tourismushochburg der Region Bad Urach. Die einstige Residenz den Grafen Eberhard im Barte liegt inmitten einer rauen Landschaft, die so typisch für die Schwäbische Alb ist. Sanfte begrünte Hügel wechseln sich ab mit schroffen, nackten Abrisskanten, Felder Wiesen und Bäche prägen das Bild. Am heutigen Karfreitag ist alles um mich herum beschaulich ruhig, nur wenige Menschen sind unterwegs zwischen prachtvollem Fachwerk, auf dem historischen Marktplatz oder vor der spätgothischen Stiftskirche St. Amadeus. Ich folge einem der beiden Residenzrundwege. Meiner trägt die Bezeichnung „A“ und führt durch den einst herrschaftlichen Teil der Stadt, wer der „B“-Linie folgt, erkundet das bürgerliche Urach. Die Rathausapotheke aus dem 15. Jahrhundert, der Marktbrunnen aus der gleichen Epoche oder die ehemalige Klostermühle: ich habe ähnlich gut erhaltene Bauwerke dieser Art schon einmal gesehen – in Disney World, allerdings als Imitationen aus Gips und Plastik. Hier ist aber alles echt und liebevoll res41
tauriert, also beende ich tapfer und angetan den Rundgang nach über zwanzig Stationen. Jetzt habe ich Hunger und kehre im Graf Eberhard ein. Nicht weil das Haus über eine die Grenzen der Stadt bekannte Küche verfügt, sondern weil mit regionalen Zutaten gearbeitet wird. Das machen inzwischen dankenswerter Weise viele in der Republik, hier jedoch geht man einen Schritt weiter. Zwar ist der Dinkel, das schwäbische Urkorn, nie ganz verschwunden, war aber für viele Jahrzehnte eine kümmerliche Randerscheinung in der Landwirtschaft. Dank Peter Schmid, Inhaber des Graf Eberhard und anderer Gastronomen der Region, erlebt dieses Korn eine wahre Renaissance – und findet sich in Gerichten auf der Speisekarte wieder. Und genau das will ich hier essen. „Schwäbische hausgemachte Alb-Dinkelküchle an einer feinen Kräuterschaumsoße,dazu buntes Marktgemüse der Saison und Waldpilze“ nennt sich das ganze, kostet 16,50 € und ist jeden Cent wert! Ich bin gestärkt und will hinaus. Für die berühmten Höhlen um Bad Urach, hier seien exemplarisch die Bären- & Nebenhöhlen der Gemeinde Sonnenbühl genannt, bin ich falsch gekleidet, ausserdem erscheint es mir dafür noch zu kühl. Aber ein Verdauungsspaziergang von gerade einmal dreißig Minuten zum nicht minder bekannten Wasserfall, das muss
Schloss Urach schon sein. Ab dem Wanderparkplatz führt ein Waldweg vom Stadtrand weg hinauf ins Maisental. Es geht entlang dem sich malerisch durch das Tal schlängelnden Brühlbach, rechterhand gesäumt vom saftigen Grün der Wiesen, auf der anderen Seite erhebt sich hügeliger Wald. Langsam aber stetig führt der Weg hinauf zum wohl schönsten Wasserfall der Schwäbischen Alb. Die Karstquelle stürzt hier aus 37 Meter Höhe im freien Fall in die Tiefe und
läuft dann noch weitere gut 50 Meter über ein steil abfallendes, bemoostes Kalktuffpolster hinab ins Tal. Ein Stufenweg führt am Fall vorbei hinauf bis auf die Hochwiese. Dort befindet sich die von April bis Mitte Oktober bewirtschaftete Wasserfallhütte und lädt erneut zur Stärkung ein. Warum heißt es eigentlich „Bad“-Urach? Wer diesen Präfix im Namen trägt, erfüllt gesetzliche Vorgaben und steht, wie man Nahziel: Bad Urach
das heute wohl zusammenfassen würde, für Spa & Wellness. Ich würde sagen, weil man sich hier erholt, beim Radfahren oder auf einem Spaziergang, inmitten frischer Natur. Weil die Menschen, die hier leben und arbeiten ihre Bodenhaftung behalten haben, die Ruhe und Sicherheit ausstrahlt. Und natürlich wegen der heilenden Quellen, die aus der Tiefe des Vulkangesteins empor steigen und täglich eine Millionen Liter reinstes Quellwasser liefern. Und so verfügt diese 12.000-Seelengemeinde über zwei bemerkenswerte Bäder. Das eine ist die allseits bekannte und komplett renovierte Alb-Therme Bad Urach, wo man in 32°-38° Celsius warmen und reinen Mineral-Thermalwasser das Panorama der Schwäbischen Alb genießen kann. Dafür zahlt man 12,80 Euro an Arbeitstagen und einen Euro mehr am Wochenende. Die Alb-Thermen sind nur ein Teil der medizinisch-therapeutischen Einrichtungen Bad Urachs. Die Fachkliniken Hohenurach sowie das Gesundheits- und Rehazentrum Schwäbische Alb runden das Gesundheitsangebot ab. Die heilenden Quellen unterstützen die Genesung bei orthopädischen, neurologischen und inneren Erkrankungen sowie bei Geriatrie. Rund 8.000 Patienten werden jährlich stationär und ambulant behandelt. Das andere Bad liegt im Schutze der mächtigen Burgruine Hohenurach, heißt Höhenfreibad Bad Urach und bietet einen Blick weit hinaus ins Emstal. Hier stehen Spiel und Spaß im Vordergrund, es gibt 42
eine sechsundsechzig Meter lange Rutsche, Beachvolleyballfeld, 23° Celsius Wassertemperatur, großzügige Grünanlagen und Liegewiesen. Je nach Alter kostet der Zugang zwischen 1,70 und 3,00 Euro. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Outlet-Shopping Mekka Metzingen in unmittelbarer Nähe von Bad Urach liegt. Wer also genug von soviel Natur und Ruhe hat, kann in den dortigen Glaspalästen ausgiebig zu Schnäppchenpreisen einkaufen gehen. Mich indes zieht es zurück in die Heimat, und für einige Zeit wird mir das Ursprüngliche der Schwäbischen Alb fehlen, die man übrigens immer wieder einmal bereisen kann, nicht erst, wenn man alltagsmüde oder ernsthaft krank ist. Es lohnt sich immer.
Der Wasserfall
infobox Anreise
Weitere Infos & Links
A8 aus Richtung Karlsruhe Ausfahrt Stuttgart-Degerloch, dann B27/312 nach Metzingen und B28 nach Bad Urach.
Kurverwaltung Bad Urach Bei den Thermen 4 (Haus des Gastes) 72574 Bad Urach Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Samstags von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Sonntags geschlossen Tel: +49-7125-94 32-0 Fax: +49-7125-94 32-22 info@badurach.de www.bad-urach.de
A8 aus Richtung München Ausfahrt Merklingen, dann B28 nach Bad Urach. A81 aus Richtung Singen Ausfahrt Herrenberg, dann B28 über Tübingen und Metzingen nach Bad Urach.
Nahziel: Bad Urach
Outdoor: Tauchen
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Outdoor
„Tauchen ist sicherer als Bowling – statistisch gesehen!“ Text & Bilder: Christoph Hoppe Die Hälfte unserer Redaktion besteht aus Tauchern. Wir hätten also niemanden bitten müssen, uns beim Schreiben dieses Artikels zu helfen. Trotzdem haben wir uns entschlossen, jemanden zum Thema zu befragen, der nicht nur etwas davon versteht, sondern Lernwillige entlang verschiedener Ausbildungswege begleitet. Wir wissen, warum wir tauchen, er weiss, warum es andere tun: Michael Creutzner, Tauchlehrer aus München. Reise-Inspirationen: Michael, was treibt Menschen unter Wasser? Michael Creutzner: Die Motivationen sind von Mensch zu Mensch verschieden, einige haben Freunde oder Partner, die sie dazu motivieren, andere erwarten einen neuen „Kick“ für ihr Leben. Ich höre manchmal den Satz: „Das wollte ich immer schon einmal tun“, oder jemand fühlt sich durch TV Sendungen oder Internetbeiträge vom Tauchen angezogen. Neugierde und Abenteuerlust sind starke Triebfedern. Oder sie wollen einfach abnehmen! RI: Und? Werden die Erwartungen erfüllt? Michael Creutzner: Überwiegend ja, sogar die mit dem Abnehmen. Meine Schüler lernen sich selbst neu kennen und erleben diese für sie fremdartige Unterwasserwelt mit Aufregung und Faszination.
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RI: Einmal ernsthaft gefragt: man kann durch Tauchen abnehmen? Michael Creutzner: Aber sicher, allerdings verliert man überwiegend Wasser. Bedingt durch die Schwerelosigkeit arbeiten innere Organe, speziell die Nieren, auf Hochtouren, was den erhöhten Harndrang während des Tauchganges erklärt und übrigens auch ein Thema ist, mit dem Astronauten zu tun bekommen. Damit der Körper nicht austrocknet, was natürlich ungesund ist, sollte man nach dem Tauchgang viel trinken. Dann ist allerdings der Abnehmeffekt schon wieder weg.
Tauchen kann man in fast jedem Gewässer: in einem deutschen See...
RI: Was erlebt man beim Tauchen? Michael Creutzner: Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung, die mit noch so grossen Aquarien eigentlich nicht nachgebildet werden kann. Und eigenwillige, durch das Wasser gestaltete Formationen, die wir so an Land nicht kennen. Dabei verändert sich die Unterwasserwelt von Tauchplatz zu Tauchplatz: Es ist schon ein Unterschied ob man in Deutschland in einem Binnensee, in der Schweiz in einem Gebirgsfluss oder in den Tropen taucht. Es gibt Tiere, die man für Pflanzen hält und Fische, die so perfekt getarnt leben, dass man sie erst bemerkt, wenn sie sich bewegen, obwohl sie gerade einmal zehn Zentimeter von der Maske entfernt sind. Das ist absolut faszinierend. RI: Was passiert mit Menschen beim Tauchen? Michael Creutzner: Sie erleben das unbeschreibliche Gefühl der Schwerelosigkeit. Ganz automatisch konzentriert man sich
...oder in einem tropischen Meer...
Outdoor: Tauchen
auf seine Atmung, sie ist das einzige hörbare in einer ansonsten stillen Welt. Man entschleunigt, lässt einen hektischen, lauten Alltag hinter sich. Denn unter Wasser klingelt (noch!) kein Handy, man bewegt sich ruhig und langsam. Würden wir hier nicht über das Tauchen sprechen, könnte
man glauben, diese Worte beschrieben Yoga. Und genau so empfinde ich es: Tauchen ist für mich ein Akt der Meditation.
Basisausstattung
Tauchmaske
Tarierweste
Atemregler
Flossen
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RI: ...aber ein Yoga mit gewissem Risiko! Michael Creutzner: Statistisch gesehen ist Bowling gefährlicher als Tauchen. Aber es gibt Dinge, die wir beachten müssen, damit Tauchen Spass bleibt und nicht zur Gefahr wird. Darum gibt es ja umfassende Ausbildungswege, die jeder absolvieren muss, bevor er ins Wasser darf. Immerhin begeben wir uns in eine Welt, für die wir nicht geschaffen sind und die keine Rücksicht auf unsere Befindlichkeiten nimmt. Die Unterwasserwelt ist eine Wildnis, der wir uns anpassen müssen, nicht umgekehrt. Schliesslich würden wir auch nicht einfach ohne Vorbereitung, ortskundiger Begleitung und in Badeschlappen durch den Dschungel spazieren! Die grösste Gefahr für Taucher ist er selbst: Selbstüberschätzung und falsches Verhalten sind die überwiegenden Ursachen für Unfälle, die Taucherausrüstung, bei sachgerechter Wartung, fast nie. Genau dafür sind die Lehrgänge da. Man erlernt richtiges Verhalten, Verständnis für eine neue Umwelt, wie man sein Equipment kontrolliert und wartet. Aber an erster Stelle steht immer die Sicherheit. RI: Was kann denn passieren? Michael Creutzner: Grundsätzlich gilt: nichts anfassen! Gerade in tropischen Gewässern haben sogar kleinste Organismen Verteidigungsstrategien, die sich für Menschen von schmerzhaft bis tödlich erweisen können. Meist, weil man sein Gegenüber nicht bemerkt. Spitze Zähne sind dabei das kleinste Risiko, Kontaktgifte beispielsweise ein erheblich grösseres. Dann gibt es die berüchtigte Dekompressionskrankheit, die mit dem Stickstoffgehalt der Atemluft zu tun hat und der sich in zunehmender Tiefe als gefährlich er-
...und manchmal trifft man auf sehr grosse...
...oder sehr kleine Geschöpfe.
Outdoor: Tauchen
weisen kann, wenn man nicht rechtzeitig und langsam genug zur Oberfläche zurückkehrt. Ab einer gewissen Tiefe wirkt auch der Sauerstoff der Atemluft narkotisch, deswegen gibt es Tieftauchgrenzen. Wie gesagt: Um diesen potentiellen Risiken zu begegnen, bedarf es einer fundierten Ausbildung, die fast jeder bewältigen kann. Tauchen ist keine Wissenschaft, sondern Freizeitgestaltung. RI: Wir haben verstanden, Du willst über Ausbildung reden. Wie funktioniert ein solcher Lehrgang, was sollte man mitbringen? Michael Creutzner: Badekleidung, viel zu Trinken und den Nachweis für die eigene Fitness. Letzteres ist ein Attest, das speziell ausgebildete Ärzte ausstellen. Wer einen Tauchmediziner in seiner Nähe sucht, fragt entweder seinen Hausarzt oder findet einen über die Webseite der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM). Dann braucht man noch ausreichend Motivation, um etwas grundlegend neues zu lernen und schon kann es losgehen. Die gesamte Ausrüstung wird in der Regel für die Zeit des Kurses vom Anbieter gestellt, nach und nach kann man sich sein eigenes Equipment zulegen. Mehrere internationale Verbände sind in Deutschland vertreten und anerkannt – erhält man mehr oder weniger umfangreiches Unterrichtsmaterial, das man gemeinsam in ungefähr sechs Theoriestunden durch-arbeitet. Einen Unterrichtstag verbringt man normalerweise im Pool oder Schwimmbad, um die Handhabung des Equipments zu trainieren und Basishandgriffe zu erlernen. Das Ausblasen der Maske zum Beispiel. 46
Dann geht es schon ins „Freiwasser“, also einen See oder ins Meer, um mindestens vier Taugänge, verteilt auf zwei Tage, unter Begleitung eines Tauchlehrers zu absolvieren. Anschliessend legt man die Prüfung ab und das war‘s! Man hat seinen ersten Tauchschein. RI: Damit darf ich dann alleine los und tauchen wie, wo und wann ich will? Michael Creutzner: Ein klares Nein! Einen Tauchpartner muss man zumindest immer bei sich haben, wir nennen „Buddy-Team“. Für Verbände und vor allem für Tauchbasen auf der ganzen Welt gilt die Faustregel: Je mehr Erfahrung, also bereits absolvierte Tauchgänge man hat, desto mehr „Freiheiten“ geniesst man. Darum führt jeder Taucher ein Logbuch, das als Nachweis für bereits absolvierte Tauchgänge dient. Nach einer gewissen Anzahl kann man Aufbaukurse belegen und zunehmend spezielleres Wissen erlangen. RI: Du hast, zusammengerechnet circa drei Jahre unter Wasser verbracht, wird Dir das nicht langsam langweilig? Michael Creutzner: Nö, Tauchen bietet immer wieder neue Erfahrungen und Begegnungen. Und wenn ein „Schüler“ nach seinem ersten echten Tauchgang aus dem Wasser steigt, die Maske abzieht und Dich ansieht, blickst Du in leuchtende Augen. Sie haben etwas vollbracht, das sie sich vielleicht gar nicht zugetraut hätten, sie haben Dinge gesehen, die man nicht beschreiben kann, sie sind müde und unglaublich stolz. Und all das kannst Du für einen Moment in ihren Augen lesen. Und für diesen Anblick mache ich das. Immer wieder. RI: Wir danken für dieses Gespräch.
infobox Tauchen Tauchmediziner Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM): www.gtuem.org Tauchverbände (Auswahl) PADI: www.padi.com SSI: www.divessi.com NAUI: www.naui.org VDST: www.vdst.de
Michael Creutzner ist 42 Jahre alt, gelernter Koch, EDV Kaufmann und Systemadministrator. Er taucht seit 1999 und war seitdem ungefähr eintausend Mal unter Wasser. Er ist seit 2006 Ausbilder bei gleich zwei Verbänden, PADI IDC Instructor und SSI DiveCon Instructor.
Tauchschulen Sie finden Tauchschulen entweder über die Webseiten der Verbände oder über Branchenverzeichnisse.
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Outdoor: Tauchen
Berlin
Die Siegess채ule zum Festival of Lights 47
St채dteziel
Geschüttelt, nicht gerührt Genial finde ich die ausgeflippten Designer, die dort ihre Läden haben.“
Text: Judith Hoppe Messen sind ein Ort der Begegnung, der Kommunikation, des Austauschens von Informationen mit anderen Menschen. Das gilt selbstverständlich auch für die weltweit größte Reisemesse, die ITB, die jedes Jahr im März in Berlin stattfindet. Und jedes Mal nehme ich mir fest vor, den Aufenthalt in dieser quirligen und lebendigen Metropole um ein bis zwei Tage zu verlängern. Mehr von der Stadt zu entdecken. Den ewigen Messewürstchen zu entfliehen und Berlin kulinarisch mal so richtig auf den Zahn zu fühlen. Doch auch dieses Jahr kamen mir leider wieder andere berufliche Verpflichtungen dazwischen. Berlin also wieder einmal nur „zu Randzeiten“ erlebt. Wie mir geht es nicht nur den vielen anderen Messebesuchern. Auch hier gibt es natürlich Menschen, die zu sehr unorthodoxen Zeiten arbeiten und so ihre ganz eigenen Sicht auf die Stadt entwickeln. Der Zufall führte einige von ihnen an einem kühlen MärzAbend mit mir zusammen... Bunt zusammengewürfelte Tischrunde Da ist Cherno Jobatey, als „Deutschlands fröhlichster Wecker“ beziehungsweise Moderator beim ZDF Morgenmagazin bestens bekannt. Cherno kenne ich schon lange und wir treffen uns mindestens einmal im Jahr – eben zur ITB in Berlin. 48
Sabine Montanus, Unternehmerin und Designerin des soeben neu gestarteten Labels Montis Boys ist aus Düsseldorf angereist, um auf der Messe Kontakte zu knüpfen. Wir haben uns zum Abendessen im Eiffel, einem Restaurant auf dem Ku‘damm zusammengefunden. Der Besitzer, Anjou Haufe, ist wiederum ein langjähriger Freund von Sabine und leistet uns beim Essen Gesellschaft.
Berlin bietet interessante Möglichkeiten Als Medienmensch ist Cherno natürlich viel unterwegs und ich bitte ihn um Tipps, wo ich denn mal hingehen könne, wenn ich dem Messedunstkreis vielleicht doch einmal entfliehen kann. Cherno rät: „Das hängt ganz davon ab, wonach Dir ist. Berlin bietet so viel unterschiedliche Möglich-
keiten. Ich geh zum Beispiel gerne ins Borchardt, da treff‘ ich die meisten Kollegen. Oder im Einstein Unter den Linden. Da geht der Politklatsch ab. Absolut abgefahren ist Paule’s Heavy Metal Eck in der Simon-Dach-Strasse. Von der Musik ,bekommst du zwar Ohrenkrebs‘, aber der Laden ist echt lustig.“ Anjou, der vom Wandel und der Vielseitigkeit Berlins fasziniert ist, tendiert eher dazu „in seinem Bezirk“ zu bleiben. Als Restaurantbesitzer ist er natürlich nicht ganz
Ich will wissen, was der Tischrunde an Berlin gefällt und wo sie gerne ausgehen. Cherno meint: „Ich finde, Berlin ist die schönste, beste, und offenste Stadt der Welt. Und natürlich meine Heimatstadt.“ Ausgehen würde er am liebsten im Prenzlauer Berg, da sei es am Nettesten. Auch Sabine ist total begeistert von Berlin, „weil es so vielschichtig ist und so brummt.“ Sie hat eine ganz eigene Strategie, eine Stadt zu entdecken: „Ich schwinge mich immer erst mal in einen Touristenbus. Da kann ich mich gemütlich kutschieren lassen, habe einen Stöpsel im Ohr, der mir alles erzählt, was gerade an mir vorbeizieht und dann kann ich gezielt entscheiden, was ich noch sehen will. Der Ku‘damm ist fast schon Pflichtprogramm, aber mehr noch mag ich die Hackeschen Höfe mit dem bunten Völkchen, das dort herumläuft.
In Berlin gibt es
viele russische
Restaurants Städteziel: Berlin
objektiv und wählt das Eiffel zu seinem Lieblingsrestaurant wegen „der Topqualität und den nettesten Bedienungen der Stadt.“ Die Universum Lounge am Ku‘damm legt er mir für gute Cocktails ans Herz und für die beste Kaffequalität Berlins soll ich das Cara besuchen. Auch Sabine hat bei früheren Besuchen ihre Lieblingslocation gefunden: „Das Spindler + Klatt ist toll, riesig groß, so circa 2-3.000 Quadratmeter. Erst kannst Du da gut essen essen, später dann tanzen. Von der Decke waren Baumwohllbahnen abgehängt, durch die der Wind durchging, davor standen grosse Futons.“
ruflich auf Veranstaltungen unterwegs, da ist das quasi schon Pflichtprogramm. Dann jedoch grinst er: „Früher hätte ich mal Loveparade gesagt, aber die ist auch nicht mehr so toll. Mittlerweile habe ich ja ein neues Highlight: Das alljährliche Essen mit der Redaktion der Reise-Inspirationen bei meinem Lieblingsinder während der ITB.“ Ich lache auch und verspreche ihm, im nächsten Jahr wieder zum Inder zu gehen.
per Fahrrad oder joggenderweise durch die Stadt. Angesichts des Verkehrs, den alle am Tisch unisono nervig finden, sicherlich eine gute Alternative. Zumal, Anjou zufolge, der Berufsverkehr zwischen sieben und zehn Uhr morgens und dann bereits wieder ab 15 Uhr bis 19 Uhr abends die Stadt lahm legt. Mit dem morgendlichen Berufsverkehr hat Cherno keine Probleme. An den Tagen, an denen er das ZDF Morgenmagazin mode-
el während der Messe Gemütliche Runde im Eiff
Auf Wochenmärkten die Berliner kennenlernen An die Berliner gerichtet wollen Sabine ich nun wissen, was die beiden als Tagesprogramm empfehlen. Vielleicht kann man ja die Messe mal etwas früher verlassen, wäre doch schade von Berlin nur die Messehallen von innen gesehen zu haben! Cherno rät uns, auf die Wochenmärkte zu gehen, dort mit den Leuten zu reden. So könne man ganz leicht Berliner kennen lernen. Anjou ergänzt, dass wir unbedingt die Museumsinsel mit einplanen sollten. Sabine, die auch von der Kultur und der Geschichte Berlins begeistert ist, will sich unbedingt auch einmal das Schloss Sanssouci anschauen. Hm, klingt fast so, als müsste ich mindestens zwei Tage länger bleiben... Dann könnte man natürlich auch vielleicht noch das eine oder andere Event mitnehmen. Ist denn gerade etwas Besonderes los? Cherno winkt etwas müde ab. Etwa zweimal pro Woche ist er be49
Bei der Frage nach dem idealen Fortbewegungsmittel scheiden sich die Geister. Während Anjou ein ganz klarer Verfechter der öffentlichen Verkehrsmittel oder von Taxis ist, bewegt Cherno sich am Liebsten
riert, ist er bereits morgens um vier Uhr im Studio Unter den Linden. Zu dieser Tageszeit findet er Berlin auch am interessantesten. Die Show geht zwar erst um sechs Uhr los, aber die Themen müssen natürlich
vorbereitet werden, bei den ÖffentlichRechtlichen Sendern schreiben die Moderatoren ihre Texte selber. Anjou, eher Nachtmensch, findet Berlin ab 20 Uhr spannend. Im Sommer zieht es in allerdings auch tagsüber in die Cafés und Strandbars. „Wie seht uns denn in unserer Eigenschaft als Touristen, neven wir, fallen wir in dieseger riesigen Stadt überhaupt auf?“ will ich zum Abschluss wissen. Anjou sieht das eher entspannt: „In bestimmten Bereichen ist die Konzentration so groß, das auch die Touristen auffallen, in Mitte zum Beispiel.“ Cherno empfindet sie sogar als Bereicherung für das Stadtbild: „Durch die Touristen merkt man immer wie sich Berlin verändert. Berlin war schon immer ein Ort, wo Leute durchgereist sind. Ich finde es gut, wenn du in einer Kneipe bist und es werden 20 verschiedene Sprachen gesprochen. Und du weisst teilweise noch nichtmal, was das sein soll. Interessant finde ich allerdings, wenn mir jemand sagt, er sei nun ein paarmal hier gewesen und somit Berlinexperte. Ich finde, man kann Berlin nicht kennenlernen, weil es sich permanent verändert. Wenn du sagst ich kenne Berlin, ist das ein Ist-Zustand, das kann morgen schon wieder ganz anders sein. Neulich zum Beispiel war ich in der Solarbar. Von der 17. Etage aus guckst du auf Mitte. Das ist ein netter Laden, aber wer weiss, ob der in einem halben Jahr noch da ist. Mein Tipp? Einfach immer wieder herkommen und sich treiben lassen. Berlin ist ein bisschen wie New York und New York ist ja auch nie fertig.“
Städteziel: Berlin
infobox Berlin Eiffel Restaurant • Detail • Catering Kurfürstendamm 105 D – 10711 Berlin Tel.: +49-30-891 1305 www.eiffel-berlin.de Restaurant Borchardt Französische Str. 47 D – 10117 Berlin Tel.: +49-30-8188 6262 www.borchardt-catering.de
Cherno Jobatey, Fernsehmoderator, geboren in Berlin. Jobatey studierte am Berliner Otto-Suhr-Institut Politikwissenschaft und mit einem im vierten Semester erhaltenen DAADStipendium ein Jahr Musik in Los Angeles (Musicians' Institute Hollywood). Im Anschluss an seinen USA-Aufenthalt arbeitete Jobatey als freier Mitarbeiter beim Sender RIAS. Er schrieb später für die Zeit und den Spiegel Konzertkritiken. Über den Sender Freies Berlin wurde er 1990 Moderator diverser ARD-Sendungen (u. a. 1998 bis 2002 Verstehen Sie Spaß?). Seit 1992 moderiert er das ZDF-Morgenmagazin.
www.jobateyjournal.de www.cherno-jobatey.com
Paule‘s Metal Eck Krossener Str. 15/Simon-Dach-Str. D – 10245 Berlin-Friedrichshain
Anjou P. Haufe, gebürtiger Berliner und Restaurantbesitzer. Der DiplomKaufmann liebt Kunst und Design, einer der Gründe, warum er auch Architektur studierte und die Inneneinrichtung des Restaurants sowie des Eiffel Detail selbst übernommen hat. Den gastronomischen Grundgedanken hat sich Anjou P. Haufe bis heute bewahrt. So führte er das Eiffel zu einem der Top Restaurants in Berlin und arbeitet stetig an der Verbesserung und dem Besonderen zum Wohle seiner Gäste.
www.eiffel-berlin.de
Sabine Montanus, Unternehmerin und Designerin. Die gebürtige Düsseldorferin startete im Frühjahr mit dem neuen Modelabel Montis Boys durch. „Montis-Boys Fashion Helps“ ist das weltweit erste Label für homosexuelle Männer sowie modebewusste Herren, die sich individuell und stilvoll kleiden möchten. Montis Boys ist eine selbstverständliche Mode mit dem gewissen „Etwas“, eine Mode, die sich in Qualität, Details und Materialien von anderen Kollektionen unterscheidet und dem Zeitgeist moderner Männer entspricht. Darüber hinaus will Montis Boys helfen und unterstützt deshalb betreute Wohnprojekte für HIV-Infizierte. www.montis-boys.com
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Spindler + Klatt In der Heeresbäckerei Köpenickerstr. 16-17 D – 10997 Berlin Tel.: +49-30-319 88 1860 www.spindlerklatt.com Café Einstein Unter den Linden 42 D – 10117 Berlin Tel.: +49-30-204 36 32 www.einsteinudl.com Solar Stresemannstr. 76 D – 10963 Berlin www.solarberlin.com Allgemeine Informationen zu Berlin www.berlin.de www.visitberlin.de
Städteziel: Berlin
UNESCO Welterbe erleben: Schloss und Park von Versailles
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UNESCO Welterbe erleben
Ludwig XIV. gab die wohl prächtigste Schlossanlage der Welt in Auftrag Der Spiegelsaal im Versailler Schloss
Text & Bilder: Herbert Brenke Da liest man wahrhaftig in einem gar nicht einmal so unbedeutenden Reiseführer, dass man bei einem Besuch von Paris „auch einmal einen Ausflug ins 20 Kilometer entfernte Versailles“ einplanen solle: Welch eine Verdrehung von Wichtigkeiten, welch ei-ne Missachtung von geschichtlichen Wertigkeiten! ...und erst recht für einen deutschen Besucher (dazu später mehr)! Schloss Versailles und seine immensen Parkanlagen repräsentieren eine der geschichtsträchtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Europas und sie sind mehr als einen „Ausflug“ wert. Die Geschichte beginnt so um 1633, als Louis XIII. südwestlich von Paris einen Jagdsitz errichten lässt, der dann, zwar in bescheidener Ausführung, aber immerhin, in den Besitz seines Sohnes übergeht. Dieser Sohn, jeder kann es an der Zahlenfolge ja selbst abzählen, ist Louis XIV., bekam das Zepter – symbolisch – 1643 im Alter von vier Jahren und ab 1661 endlich auch persönlich die Führung der französischen Monarchie. Dieser Sprössling wird sich im Zuge seiner 72(!)- jährigen Herrschaft zum unübertroffenen Star des höfischen Absolutismus und zur Zentralfigur im damaligen Europa entwickeln. Vaux-le-Vicomte war Stein des Anstosses Am 17. August des Jahres 1661 hatte die 22 Jahre junge Majestät ein Schlüsseler52
lebnis. Nicolas Fouquet, sein Finanzminister, hatte das für damalige Zeiten sensationelle Schloss Vaux-le-Vicomte mit zugleich überwältigender Gartenarchitektur erbaut und war ignorant genug, zu Ehren seines Königs Ludwig XIV. dort eine opulente Feier mit verschwenderischer Inszenierung der Festlichkeiten in Schloss und Park zu veranstalten. Der König, dessen verschiedene Schlösser in und um Paris dem neuartigen architektonischen Konzept nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hatten, war über die öffentliche Zurschaustellung von Fouquets Reichtum indigniert und drei Wochen nach der prunkvollen Einweihungsfeier war Fouquet verhaftet; er starb im Gefängnis. Auch wenn der junge Mann sich vielleicht noch nicht so ganz bewusst auf dem Entwicklungspfad zum späteren Sonnenkönig begeben hatte, es brauchte nur dieses einen besonderen Ereignisses und Louis XIV. engagierte noch im selben Jahr die drei prägenden Künstler von Vaux-le-Vicomte (die Herren Le Vaux, Le Brun und Le Nôtre), das vom Vater ererbte Anwesen, „das kleine Jagdschloss Versailles“, auf Vordermann zu bringen. Es trieb ihn dabei die Vision der Umgestaltung der französischen Monarchie zu einem absolutistischen Staatswesen und der Bau des gewaltigen Schlosses von Versailles war eine wichtige Grundvoraussetzung zur Zentralisierung der Macht.
Es ermöglichte ihm, den Adel an den Hof zu berufen, von seiner Gnadensonne abhängig zu machen und ihn so zu kontrollieren. Lediglich bei Hofe konnte man Posten, Titel und Ämter erhalten und wer sich vom Sonnenkönig entfernte, lief Gefahr, Vorrechte und Rang zu verlieren. In 50 Baujahren entstand die wohl prächtigste Schlossanlage der Welt Ich bestaune seine Hartnäckigkeit und seine Ignoranz gegenüber Baulärm. Zwar verlegte er erst 1682 seinen Hof endgültig von Paris nach Versailles, aber selbst dann
setzten sich die Baumaßnahmen noch28 Jahre fort. Gehen Sie hin und bewundern sie das Ergebnis der Zielstrebigkeit des Königs: 50 Jahre Bauzeit mit 36.000 Handwerkern und 5.000 Pferden haben die wohl prächtigste Schlossanlage der Welt entstehen lassen und heute wissen wir, prunkvolles Auftreten manifestiert(e) die herausragende Stellung des Herrschers. Nur um einen kleinen Eindruck von der Größe des Unternehmens zu vermitteln, hier noch ein paar Zahlen: die Gartenfront des Schlosses ist 580 Meter lang und umfasst 375 Fenster. Der wohl berühmteste
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meister seines ungeliebten Ex-Finanzministers gleich mitverpflichtet. Und dieser Monsieur Le Nôtre schuf für seine Majestät einen Garten, der bis heute seinesgleichen sucht. Oft imitiert und nie erreicht ist er Glanzstück der französischen Gartenarchitektur.
Die Gartenanlagen sind prachtvoll
Raum ist die Spiegelgalerie, geschmückt mit 357 Spiegeln, für sich alleine schon ein Meisterwerk. Man denke an das 17. Jahrhundert: Die Galerie wurde als ein neuartiger Luxus, aber auch als eine große Veränderung bewundert, da sie den Gästen das Privileg bescherte, sich selbst ganz und immer wieder bewundern zu können. Die siebzehn großen Spiegel entsprechen in Größe und Gestaltung den gegenüberstehenden Bogenfenstern der Gartenfassade. Sie holen optisch den Park ins Innere des Raums und reflektieren tagsüber das ein-fallende Licht wie den Kerzenschein am Abend. Es gab 288 Wohnungen, 1.252 heizbare und 600 Räume ohne Kamin. Die königliche Familie bewohnte weitere 152 Zimmer. Viel Glanz und Prunk, aber kein Kom53
fort. Es gab, wie damals in ganz Europa üblich, im ganzen Schloss weder fließendes Wasser noch fest installierte Toiletten. Am Ende umfasste der Hofstaat rund 10.000 Personen, von denen bis zu 5.000 direkt im Schloss lebten. Auch wenn Victor Hugo das Gebäude später als eine einzige Höflingskaserne bespöttelte, es war zum kulturellen und politischen Mittelpunkt Frankreichs geworden. Louis XIV. hatte sein Ziel erreicht und trug den Titel „Sonnenkönig“ nur zu Recht. Sein Werk bleibt auf ewig verknüpft mit der Nation, die er einst 72 Jahre lang, so lange wie keine anderer Regent oder Staatschef in Europa je und gar noch absolut, regierte. Ein solches Schloss ohne Park wäre wie ein Diamant ohne adäquate Fassung. Dafür aber hatte der König ja den Gartenbau-
Über 800 Hektar erstreckt sich der Garten von Versailles, der von jedem Punkt aus nur einen Bezug kennt: das Schloss. Le Nôtre wollte klare Proportionen in geometrischem Rahmen und abwechslungsreiche Gestaltung zugleich. Die Hauptmerkmale seines Kunstwerkes sind die strenge Achsensymmetrie, der perspektivische Tiefenzug des Geländes und dessen Auflockerung durch die zahlreichen Bosketts und Parterres. Wenn Ludwig XIV. über den 1.560 Meter langen und 62 Meter breiten Grand Canal gen Horizont blickte, muss er wahrlich das Gefühl gehabt haben, als regiere er die ganze Welt, so gelungen ist Le Nôtres Spiel mit der Perspektive. Zu den Glanzzeiten des Königs befanden sich über 75.000 gestutzte Formgehölze in den Gartenanlagen von Versailles. Die prunkvollen Gartenteile sollten nicht nur den König, nicht nur sein Gefolge erfreuen. Sie waren zugleich eine Demonstration seiner Macht, die sogar der Natur vorschreiben konnte, was sie zu tun hat. Keine Überraschung: Seit 1979 sind Schloss und Park Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Versailles ist ein geschichtsträchtiger Ort Und nun zur anfangs angedeuteten Bedeutung für deutsche Besucher: Das Schloss hat einen besondere Platz in der
deutsch-französischen Geschichte. Vom 5. Oktober 1870 bis 13. März 1871 war Versailles Sitz des großen Hauptquartiers der deutschen Armeen. Nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses König Wilhelm I. von Preußen zum deutschen Kaiser Wilhelm I. proklamiert. Die besiegten Franzosen sahen darin, kein Wunder, eine bittere Demütigung ihres Königtums. Zwar folgten lange Jahre des Friedens, aber nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Waffenstillstandsvertrag, den das unterlegene deutsche Kaiserreich unterschreiben musste, im Versailler Schloss verhandelt; für die Franzosen war es der Ort der Revanche für die Kaiserproklamation von 1871. Die Bedingungen des Versailler Vertrages wiederum, die Deutschland die Alleinschuld am Krieg anlasteten, waren bitter und sicherlich nicht klug, sie werden als eine der Ursachen für den politischen Aufstieg der Nationalsozialisten betrachtet. Der Theologe Eugen Drewermann hat ein-mal in einem friedenspolitischen Vortrag gesagt: „Wenn man es den Deutschen erlaubt hätte, mit Würde aus dem 1.Weltkrieg herauszukommen, hätte niemand dem Geschrei eines Adolf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller zugehört.“ Ich meine, er hat Recht. Umso wichtiger, schöner, erfreulicher ist die von zwei großen Staatsmännern eingeleitete historische Wandlung nach dem zweiten Weltkrieg: Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterzeichneten am 22. Januar 1963 im Pariser Elyséepalast den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Dieses Abkommen hat die beiden
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Nachbarn in Europa nach langer „Erbfeindschaft“ und verlustreichen Kriegen seitdem immer mehr zusammengeführt. Der Vertrag verpflichtet beide Regierungen zu Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik. Ebenso wurden regelmäßige Treffen auf Regierungsebene beschlossen, die in seither regelmäßigen Abständen durchgeführt wurden. Die symbolische Bekräftigung dieses historischen Wandels im Verhältnis zweier lange verfeindeter Nationen waren die 2003 veranstalteten Feierlichkeiten zur 40. Wiederkehr der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages: sie fanden im Schloss Versailles statt!
Stadt Versailles ist einen Abstecher wert Hierauf leere ich, wann immer ich in Versailles bin, ein Glas Champagner. Mein Großvater, preußischer Offizier im 1. Weltkrieg, hätte Schwierigkeiten, meine Freude zu verstehen, aber er hat den Aussöhnungsprozess leider nicht mehr erleben dürfen. Am liebsten trinke ich meinen „historischen Champus“ in der ob der Bedeutung des Schlosses leicht in den Hintergrund geratenden Stadt Versailles, die mit wunderschönen Boutiquen und Feinschmeckerrestaurants wirklich einen Abstecher wert ist! Dass Ludwig XIV. einen gewissen Hang zum Schlemmen (um nicht zu sagen zur Gefräßigkeit) hatte, ist hinlänglich bekannt. Die Tradition des ge-
sunden Appetits und des guten Lebens aber hat in Versailles die Jahrhunderte ebenso wie der prächtige Palast bis heute überdauert. Einige Tipps für den Besuch: Buchen sie ihren Eintritt per Internet und ersparen Sie sich die Warteschlange. Besser noch: Buchen Sie das Programm „Kings Visit“; dabei betreten sie das Schloss, am frühen Abend, wenn die Touristenströme gen Ausgang streben, genießen relative Ruhe und ganz besonders die von Westen her den Spiegelsaal wunderbar erleuchtenden Sonnenstrahlen. Wenn sie an den richtigen Tagen vor Ort sind, bleiben Sie im Park, erfreuen sich an der später einsetzenden wunderbaren Musik und Beleuchtung der Wasserspiele und, je nach Gelegenheit, zum Abschluss am grandiosen Feuerwerk. Highlight: Versailles bei Nacht
Halten Sie sich dabei aber immer und voller Freude vor Augen: Licht und Wasserspiele, wie wir sie heute genießen, konnte der absolutistische Sonnenkönig wegen der fehlenden Technik nie sehen, nur uns ist diese Freude heute vergönnt.
Infobox Nützliche Links Homepage des Chateau de Versailles http://en.chateauversailles.fr/homepage Klicken sie auf den Button „Interactive Map“ und dort dann auf den Pfeil im oberen Bildteil, um einen ersten Eindruck von den Dimensionen des Parks zu erhalten Veranstaltungsprogramme für Schloss und Park http://mondomix-planet.com Online Tickets für Schloss und Park http://billetterie.chateauversailles.fr Tourismusbüro der Stadt Versailles www.versailles-tourisme.com/en/ Homepage der Stadt Versailles www.mairie-versailles.fr Wenn Sie neben dem Schloss wohnen möchten www.trianonpalace.com Michelin Hotel- und Restaurantführer in Versailles www.viamichelin.fr Restaurantempfehlungen von Bottin Gourmand www.bottingourmand.com
Schönes Städtchen: Versailles 54
UNESCO Welterbe erleben: Schloss und Park von Versaillesl
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sich in einen Weinberg. Dabei ist man immer für sich, aber nie alleine, denn urige Buschenschenken, Weinkellereien, Gasthäuser und Haubenlokale auf höchstem Niveau sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. PURESLeben bietet noch einen besonderen Service, die Picknick-Vespa. Die Gäste bekommen einen Rucksack mit lokalen Leckereien, einer guten Flasche Weißwein und einer Picknickdecke, sowie eine voll getankte Vespa vor die Tür gestellt! Sie können sicher sein, dass dieser „Open-Air“-Ausflug mit Brotzeit auf einer
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Kleine Fluchten: Halle an der Saale – Beatles Residenz im Barockpalais
57 Hallmarkt mit GĂśbelbrunnen
Kleine Fluchten
Ein Museum in Halle ist seit zehn Jahren Pilgerstätte für Fans Text: Margit Boeckh Yeah, yeah, yeah - sie leben noch! Die Herzen von Fans in aller Welt klopfen noch immer im Beatlestakt. Und nicht wenige von ihnen begeben sich auf Pilgertour nach Halle an der Saale. Denn ausgerechnet in der Geburtsstadt des Barock-Genies Händel haben die Pop-Idole aus Liverpool eine außergewöhnliche Heimstatt gefunden: Das Beatles Museum, das für sich in Anspruch nimmt „die weltweit älteste und umfangreichste öffentliche Einrichtung“ dieser Art zu sein. „Help – so viele liebevoll zusammengestellte Exponate gibt es noch nicht mal im Beatlesmuseum in Liverpool!“ hat ein begeisterter Besucher im Gästebuch notiert. Und ein anderer bescheinigt, das sei „eines der besten und emotionalsten Museen, die wir je besucht haben.“ Auch in vielen anderen Sprachen – nichts als helle Begeisterung über diesen Ort, an dem man als Besucher der legendären Rock-PopBand auf eine besondere, sehr persönliche Weise nahe kommen kann. Untergebracht in einem sorgsam restaurierten Barockpalais im Kern der halleschen Altstadt, sind in dem Museum auf drei Etagen mehr als zweieinhalbtausend Exponate aus aller Welt rund um das Pilzkopf-Phänomen zu bestaunen. Der Rundgang gleicht einer Zeitreise durch rund sieben Jahrzehnte Rock- und Popgeschichte. Von Raum zu Raum kann man dem Weg der Jungs aus Liverpool 58
Der Eselsbrunnen folgen, von den noch brav gescheitelten musikbegeisterten Schülern über die Noname-Band bis zur Karriere als Superstars mit allen Höhen und Tiefen und ihren dennoch bis in die Gegenwart reichenden Einfluss nicht nur auf den musikalischen Zeitgeist. Zu sehen sind unter anderem die ersten Instrumente, Fotos, Platten, Magazin-Cover, Zeitungsberichte, Memorabilien aller Art und Souvenirs, von amtlichen Beatles-Briefmarken aus zahlreichen Ländern bis zu Kuriosa wie Hunderten Kaugummibildern, die alleine eine ganze Wand einnehmen. Filme werden gezeigt und ein Archiv hält in dicht bepackten Regalen, was über die Superband gedruckt wurde, selbstredend auch die komplette Diskographie aus aller Herren Länder. Pilzköpfe schmücken sogar den Kühlschrank Ungute Erinnerungen an den schwierigen Umgang mit Rock und Pop im SED-Staat werden wach, wenn man Walter Ulbrichts signifikantes Statement von 1965 im OTon abruft: „Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, kopieren müssen? Mit der Mono-tonie des Yeah, yeah, yeah und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss ma-chen!“ Was die DDR-Jugend trotz Verboten und StasiBespitzelung eher bestärkt hat in ihrer Hinwendung zu westlichen BeatRhythmen. Und da es Original-Poster genauso wenig gab wie die BRAVO, wurde Kleine Fluchten: Halle an der Saale
denn schon mal liebevoll ein Kühlschrank mit den geliebten Pilzköpfen bemalt. Auch der ist jetzt im Museum zu sehen.
zehnt ein kleines Museum in Köln füllte.
Nur ein Beweis für die personifizierte Sammelleidenschaft, die hier am Werke war. Die Liebe zum Detail, die Präsentation in einer geradezu persönlich anmutenden Atmosphäre, die macht wohl den besonderen Reiz dieses Museums aus. Ein „Salonmuseum“ nennt denn auch Rainer Moers das Haus, das im April gerade zehn Jahre in Halle ansässig ist. Der knapp 60jährige gebürtige Rheinländer im seriösen grauen Einreiher hat sich schon seit Mitte der sechziger Jahre ganz den Beatles verschrieben. Damals wurde der Grundstock für die Sammlung gelegt, die zunächst als Wanderschau durch Deutschland und einige europäische Länder tourte und dann für ein reichliches Jahr-
Als man dort ausziehen musste, war Halle unter rund zwei Dutzend Orten „die erste Wahl, weil wir sicher waren, dass es hier funktioniert“, wie Moers betont. Eine auf staunenswerte Weise bestätigte Annahme, denn „unser Museum braucht keine Subventionen und schreibt schwarze Zahlen“, wie der gelernte Kaufmann stolz berichtet. Das Geheimnis des finanztechnischen Kunststücks ist im Fanshop und einem florierenden Internet-Versandhandel mit der nach eigenen Aussagen „weltweit größten Auswahl an tatsächlich vorhandenen Beatles-Artikeln“ zu finden. Ein monatliches Magazin versorgt die Fans zudem mit Neuigkeiten. Auch was die Zukunft angeht, setzt der
Beatles machen Schulklassen Spaß
Museumsmanager mit dem großen Sammlerherzen („Im Depot sind noch mindestens drei bis vier Mal soviel Exponate“) auf das Motto „Beatles forever“ und auf den Fan-Nachwuchs. Originelle Programmangebote locken regelmäßig ganze Schulklassen ins Haus: „Für die ist das uralt, aber wir sorgen dafür, dass die hier ihren Spaß haben.“ Dass das ganz offensichtlich klappt, hat wiederum im Gästebuch ein 14-Jähriger bestätigt: „Ich gehe jetzt zu meinem Opa und lasse mir seine gesamte Beatlessammlung geben.“
infobox Beatles Museum Alter Markt 12 D – 06108 Halle (Saale) Tel. +49-345-2903900 BeatlesMuseum@t-online.de, www.BeatlesMuseum.net. Öffnungszeiten: täglich außer montags 10 bis 20 Uhr Kostenlose Parkplätze am Museum. Das Beatles Pfingstfestival 2010 findet am 22. und 23. Mai statt. Tourist Information Halle an der Saale Marktplatz 13 D – 06108 Halle (Saale) Tel. +49-345-1229984 touristinfo@stadtmarketing-halle.de www.halle.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag,09 bis 18 Uhr, Samstag 09 bis 15 Uhr
Die Moritzburg 59
Servicethema: Artenschutz – Augen auf beim Souvenirkauf Bestimmte Souvenirs gehören einfach nicht ins Gepäck! [Text: Judith Hoppe] Die Bärenkralle als Schlüsselanhänger, die Korallenkette zum Sommerkleid und ein Nautilusgehäuse als Badezimmer-Deko: Der Reiz, mit exotischen Souvenirs einen Hauch ferner Natur aus dem Urlaub mit nach Hause zu bringen, ist groß. Über die Herkunft der Produkte machen sich viele Urlauber jedoch keine Gedanken, ebenso wenig wie über die Folgen, die für die Natur entstehen. Interpol schätzt den illegalen Handel mit Tieren und Pflanzen auf 20 Milliarden US-Dollar jährlich. „Viele Menschen vergessen beim Bummel durch Souvenir-Geschäfte, dass für Korallenketten, Elfenbeinschmuck, Schneckengehäuse oder Geldbörsen aus Reptil-Leder Wildtiere sterben mussten“, erklärt Daniela Freyer, Sprecherin der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht Häufig werden im Land angebotene Urlaubsmitbringsel aus geschützten Tieren oder Pflanzen hergestellt. Das Souvenir im Koffer kann dann beim Heimflug für böse Überraschungen sorgen: Denn tausende Tier- und Pflanzenarten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt. Ist eine Art auf Anhang I des Abkommens gelistet, kann so ein kleines Souvenir teure Folgen haben: Der 60
Handel ist dann verboten. Schlägt der Zoll zu, kann eine Geldstrafe bis zu 50.000 Euro die Folge sein! Allein in Frankfurt gab es 2007 im Bereich Artenschmuggel 561 Aufgriffe mit insgesamt 111.838 Exemplaren, darunter 5.599 lebende Tiere und Produkte wie präparierte Schlangenledertaschen, Kaviar, Felle oder in Alkohol eingelegte Kobras. „Der Schmuggel ist eine ernsthafte
Gefahr für das Überleben von bedrohten Arten“, warnt WWF-Artenschutzexperte Volkes Homes.
r! n – nicht in Ihr Badezimme
n Ozea Die Nautilus gehört in de
Zu den beliebten aber illegalen Souvenirs aus Wildtieren und Pflanzen gehören: • Steinkorallen: In unterschiedlichen Farben werden Korallenstöcke und –ketten angeboten. Doch alle Steinkorallen sind international geschützt, und die Zerstörung von Korallenriffen schreitet weltweit dramatisch voran. • Muscheln und Schneckengehäuse: In Geschäften angebotene, polierte und intakte Exemplare sind meist kein Strandgut, sondern extra für den Handel getötet worden. Einige Arten sind extrem selten, manche stehen sogar weltweit unter Schutz. • Nautilus: Das polierte Gehäuse des urtümlichen Tieres, das mit den Kraken verwandt ist, gehört zu den beliebtesten Souvenirs. Bislang werden die Bestände des ungeschützten, aber seltenen Perlbootes rücksichtslos für den Souvenirmarkt geplündert. • Seepferdchen werden millionenfach verkauft. Doch die Bestände der über 30 Seepferdchen-Arten sind in den letzten Jahren zusammengebrochen. Seit November 2002 sind alle Seepferdchen international geschützt. • Gebisse und Zähne von Haien werden insbesondere in Küstenländern häufig als Mitbringsel verkauft. Durch die Überfischung sind die Bestände der meisten Hai-Arten inzwischen zusammengebrochen. • Elfenbeinschnitzereien sowie Produkte aus Elefantenleder werden in vielen afrikanischen Ländern angeboten, obwohl Elefanten geschützt sind und das Mit61
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bringen von Elfenbeinprodukten verboten ist. Geldbörsen, Taschen oder Schuhe aus Reptil-Leder werden in zahlreichen Urlaubsländern angeboten. Doch viele Schlangen-, sowie alle Waran- und Krokodilarten sind geschützt. Für Reisende ist nicht kontrollierbar, ob diese Gegenstände wirklich legal produziert wurden. Panzer von Meeresschildkröten werden immer noch in manchen Souvenirshops angeboten, obwohl der internationale Handel mit ihnen streng verboten ist. Alle Orchideen und Kakteen sind international geschützt. Selbst wenn der Verkauf in hiesigen Gartencentern erlaubt ist, dürfen Urlauber diese Pflanzen nur in bestimmten Ausnahmefällen mitbringen. Schnitzereien aus edlen Tropenhölzern wie Ebenholz werden vor allem in Asien und Afrika angeboten. Doch fast alle Ebenholzarten sind stark gefährdet, einige sogar vom Aussterben bedroht.
In der Touristenmetropole Bangkok ist der Handel mit illegalem Elfenbein ein besonderes Problem. Thailand ist der größte illegale Elfenbeinmarkt in Asien. Gesetzeslücken und fehlender Vollzug erleichtern der Artenmafia ihre illegalen Machenschaften. Obwohl verdeckte Ermittler der Umweltschutzverbände auf Märkten in Bangkok und Chiang Mai eine Zunahme der Elfenbein-Händler registrierten, gab es seit 2004 in ganz Thailand nur insgesamt zwei gemeldete Beschlagnahmungen durch die Polizei. „Die Behörden schauen bewusst weg und unternehmen nichts
gegen diese Gesetzesverstöße“, kritisiert Volker Homes. Um die wachsende Nachfrage zu befriedigen werden nun sogar auch im Nachbarland Myanmar im großen Stil Elefanten gewildert. Auch aus Afrika wird das „weiße Gold“ nach Thailand geschmuggelt. Hinzu kommt, dass pro Jahr schätzungsweise 25 asiatische Elefanten, vornehmlich Mütter mit ihren Jungtieren, aus ihrer natürlichen Umgebung verschleppt und in den Touristenregionen als lebende Attraktionen missbraucht werden. Touristen sind beim illegalen Handel mit Souvenirs ganz besonders in der Verantwortung, denn nur dort, wo eine Nachfrage existiert, können illegale Schwarzmärkte entstehen und dauerhaft überleben. Der WWF-Souvenirführer erleichtert Urlaubern den artenschutzfreundlichen Kaufrausch. „Augen auf bei Souvenirs!“ hilft mit einem einfachen Ampelsystem: rot heißt „Finger weg“, bei orange markierten Produkten sind an der Grenze Genehmigungen vorzuweisen, und grün bedeutet „empfehlenswert“. Man kann ihn einfach ins Portemonnaie stecken und hat ihn so bei jedem Einkaufsbummel am Urlaubsort parat. Ein Rat zum Schluss: Glauben Sie nicht den Beteuerungen der Händler oder den Zertifikaten, die Sie Ihnen zeigen, um Ihr Gewissen zu beruhigen. Die sind oft nicht mehr wert als das Papier, auf dem Sie gedruckt wurden.
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Der WWF Souvenirführer listet auf, von welchen Erinnerungsstücken man besser die Finger lässt und bei welchen man guten Gewissens zugreifen kann. Der Führer kann von der Webseite des WWF kostenlos heruntergeladen werden: www.wwf.de WWF Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt. In 140 Ländern rund um den Globus führten 2008 etwa 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Projekte zur Bewahrung der biologischen Vielfalt durch. WWF Reinhardtstr. 14 D – 10117 Berlin Tel.: +9-69 79144-0 www.wwf.de Pro Wildlife Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife e.V. Kidlerstraße 2 D-81371 München Tel.: +49-89-710 56 080 www.prowildlife.de
Servicethema: Souvenirkauf
Gesetze müssen nicht nur befolgt, sie müssen verstanden werden! Gedanken zur Umsatzsteuersenkung für Hoteliers.
[Text: Christoph Hoppe] Im Dezember 2009 verabschiedete der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums“, Wachstumsbeschleunigunsgesetz genannt. Neben Neuregelungen zu Steuerfreibeträgen, Grunderwerbs- und Erbschaftsteuer, et cetera, beinhaltet diese Vorschrift auch einen Passus, der für die Tourismusbranche relevant ist. Künftig müssen Betreiber von Hotels, Gasthöfen, Pensionen und Campingplätzen für kurzfristige Übernachtungen statt 19 Prozent nur noch sieben Prozent als Umsatzsteuer an den Staat entrichten. Was ist der Sinn dieser Massnahme? Einerseits wird ein seit langem von Brancheninsidern monierter Stand62
ortnachteil deutscher Hotels beseitigt, die im Randbereich unserer Nachbarstaaten liegen. Denn jenseits der Grenzen geniesst das Beherbergungsgewerbe seit Jahren deutliche Steuervorteile gegenüber deutschen Anbietern. Das erheblich wichtigere Ziel für diese Steuersenkung, die Bund und Ländern immerhin Einkommenseinbussen beschert, ist zusätzliches Wachstum der Branche. Es handelt sich bei dieser Vorschrift, wie der Name verrät, um ein Werkzeug zur Wachstumsbeschleunigung. Wer also als Hotelier mehr Geld in der Tasche behält, verwendet dieses, um seine Preise zu senken und somit konkurrenzfähiger zu werden. Ausserdem kann er besseren Service finanzieren, mehr Fachpersonal beschäftigen und Auszubildende qualifizieren. Wovon alle Beteiligten, inklusive der Gäste, profitieren würden, immerhin ist Deutschland nach wie vor das bevorzugte Urlaubsziel der Deutschen. Für Geschäftsreisende gilt das sowieso. Nette Idee, allerdings hatte der Gesetzgeber die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne den Hotelier gemacht, denn kaum war die Regelung in Kraft, konnte man vom Fachverband der Branche DEHOGA sinngemäss vernehmen, dass man keinesfalls daran dächte, dieses Steuergeschenk mit irgendjemanden zu teilen, sondern als zusätzliche Einnahme verwenden und ansonsten die Zustände in der Branche belassen würde, wie sie eben sind.
Es sei den Mitgliedern und Verantwortlichen des Verbandes an dieser Stelle geraten, sich durch Hotelbewertungsseiten zu klicken, diese Internetplattformen zeichnen ein deutliches Bild, wie zusätzliches Geld in der Branche zielgerichtet eingesetzt werden müsste, nicht könnte. Angefangen bei der Sauberkeit der Zimmer, Qualität der Möblierung, bis hin zu kostenlosen Internetzugängen. Letzteres beispielsweise ist überwiegend Standard im europäischen Ausland, dass offensichtlich doch keine so grosse Gefahr für inländische Betriebe darstellt.
sofern ein bemerkenswerter Vorgang, da Städte und Gemeinden aus dem Steuertopf lediglich die Gewerbesteuer erhalten, mit der Umsatzsteuer hatten sie von jeher nichts zu tun. Die teilen sich nämlich Bund und Länder. Woraus leiten die Kommunen plötzlich diesen Anspruch ab? Juristen unterscheiden zwei Arten, wie ein Gesetz interpretiert werden kann: buchstabengetreu oder im „Geiste“ dessen, der es erlassen hat. Letzteres braucht handwerkliches Können im Gesetzgebungsprozess, damit der Sinn einer Regelung nicht verpufft. Parteispenden Nächste helfen da weniger ... Ausgabe am:
Dann betrat ein neuer Bittsteller die Bühne, mit dem nun wirklich keiner gerechnet hatte. Und der ebenso wenig verstanden hat, aus welchen Gründen die 01.06.2010 Steuersenkung vollzogen wurde: Städte und Kommunen. Die nämlich sind der Ansicht, dass sie ein Stück von Kuchen dieser Einsparung haben müssten. So beschlossen Köln und Bremen eine „Kulturförderabgabe“ in Höhe von 5 Prozent, die Hotels zusätzlich an sie zu entrichten haben. Als Begründung liefern sie nicht etwa eine zusätzliche Förderung der Kultur, sondern die Senkung der VAE/Sharjah | Shanghai | Mallorca | Umsatzsteuer für das Bodensee | Hoteltipps – und vieles mehr... Gastgewerbe. Das ist in
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