PGV-Alrutz
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Stadt Heidelberg, Machbarkeitsstudie Radschnellverbindung „Patrick-Henry-Village (PHV)“
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Fazit und Ausblick Die Stadt Heidelberg hat nach den Ergebnissen der Studie „Mobilität in Deutschland 2017“ mit 26 % landesweit den höchsten Radverkehrsanteil unter den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg. Gleichzeitig liegt auch der Rhein-Neckar-Kreis mit 13 % Radverkehrsanteil unter den ländlichen Regionen im Lande vorn. Um auf diesem Niveau den Radverkehr weiter zu entwickeln und zu steigern, bedarf es besonderer Premiumprodukte, die mit ihrer Attraktivität und Strahlkraft auch Menschen, die bisher nicht regelmäßig Rad gefahren sind, motivieren können, vom Auto auf das Rad umzusteigen. Dies gilt insbesondere für den Berufspendlerverkehr, auf den noch ein vergleichsweise hoher Anteil am MIV fällt. Radschnellverbindungen als überörtliche Verbindungen, die ein zügiges, behinderungsarmes Fahren auf direkt geführten Wegen bieten, sind hier der geeignete Ansatz. Die kontinuierlich steigenden Verkaufs- und Nutzungszahlen von Pedelecs sind dabei unterstützende Randbedingungen, um den Fahrradverkehr in der Region auch auf längeren Strecken zwischen 5 und 20 km weiter zu stärken. Die Stadt Heidelberg und die Rhein-Neckar-Region haben sich dieser Herausforderung gestellt und bereits mehrere Radschnellverbindungen in der Region planerisch auf den Weg gebracht oder zumindest Ideen zusammengetragen. Hierzu zählen u.a. die Radschnellverbindungen MannheimHeidelberg, Darmstadt-Heidelberg oder Mannheim-Schwetzingen-Wiesloch (vgl. Abb. 9-1). Die Radschnellverbindung „PHV“ von Heidelberg nach Schwetzingen stellt eine planerisch sinnvolle Ergänzung dieses zukünftigen „Radschnellfahrnetzes“ mit einem hohen eigenen Verkehrswert dar. Im Stadtgebiet Heidelberg ist die Maßnahme integraler Bestandteil von mehreren Vorhaben zur Verbesserung der Radinfrastruktur (u.a. neue Neckarbrücke und Brücke von der Bahnstadt über die Bahn, Fahrradstation am Hauptbahnhof, Verbesserung der Radverkehrsführung entlang des Neckars im Zuge der B 37). Städtebaulich ist neben der Weiterentwicklung der Bahnstadt die Entwicklung der USKonversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) zu nennen, wo in Zukunft Arbeitsund Wohnraum für über 15.000 Menschen entstehen soll. Die Anbindung dieser neuen Siedlung an eine Radschnellverbindung und ihre Verknüpfung mit der Bahnstadt und den Universitätseinrichtungen des Neuenheimer Feldes einerseits sowie den Städte und Gemeinden Eppelheim, Plankstadt, Oftersheim und Schwetzingen andererseits war Anlass für die vorliegende Untersuchung. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie wurden drei grundsätzliche Trassenvarianten innerhalb eines Untersuchungskorridors zwischen der Stadt Heidelberg und Schwetzingen auf ihre Umsetzbarkeit als Radschnellverbindung geprüft. Dazu gehören die Verbindung durch Eppelheim und Plankstadt, eine Verbindung entlang der historischen „Maulbeerallee“ und Führungsvarianten mit zentraler Anbindung des „PHV“. Im Rahmen einer systematischen Bewertung der Trassenvarianten und in intensiver Abstimmung mit dem projektbegleitenden Arbeitskreis wurde als Vorzugstrasse eine Achse festgelegt, die im überwiegenden Verlauf geradlinig der
A-RS 063 - RSV PHV Stadt Heidelberg_Schlussbericht.docx