Rheuma Management, Ausgabe Januar/Februar 2019

Page 1

Change

Challenge

2019 Chance

BERUFSVERBAND

BDRh

DEUTSCHER RHEUMATOLOGEN e.V.

MITTEILUNGSORGAN DES BDRH | AUSGABE JAN/FEB 2019


NEU in der PsA

XELJANZ

Schnell. Stark. Tablette.

1–3, â€

mehr als 116 000 weltweit behandelte Patienten in der RA4 Ăźber 9 Jahre klinische Studienerfahrung in der RA1, 5

Der erste und einzige fĂźr 3 Indikationen (RA, PsA & CU) zugelassene orale JAK-Inhibitor 1

Schnell. Stark. Tablette.1–3,†Basistext siehe Seite 8 †Schnelle Wirksamkeit gemessen anhand des primären Endpunkts von ACR20 nach Monat 3 und der präspeziďŹ zierten Sekundäranalysen nach Woche 2 2, 3; nachhaltige Wirksamkeit bis zu 12 Monate 2. RA = Rheumatoide Arthritis; PsA = Psoriasis-Arthritis; CU = Colitis ulcerosa

'LH %DVLVLQIRUPDWLRQ ILQGHQ 6LH DXI 6HLWH


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

3

EDITORIAL

2019: Change, Challenge, Chance – Weiterentwicklung unseres BDRh raubenden Bürotätigkeiten sind professionell delegiert.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wie es Herr Dr. Spies in der DezemberAusgabe von Rheuma Management in seinem Rückblick auf das Jahr 2018 richtig charakterisierte, wurde und wird der Ton zwischen Selbstverwaltung/Vertragsärzten und Politik rauer, wie es am Beispiel des TSVG erkennbar ist. Wir wollen uns diesen Herausforderungen stellen, die Chancen für die Rheumatologie ergreifen und Risiken für unsere Fachgruppe vermindern. Aus diesem Grunde haben wir uns besonders in den letzten vier Jahren personell wie organisatorisch professionell aufgestellt. Dazu das Wichtigste: Für unsere operationalen Aufgaben aber auch als Dienstleister für unsere Mitglieder haben wir die Managementgesellschaft, die BDRh Service GmbH. Das Herz des Verbands und unserer Managementgesellschaft schlägt jetzt direkt bei der Geschäftsführung, Frau Sonja Froschauer. Für ihr bisher großartiges Engagement sprechen wir unseren besonderen Dank aus. Die Büroarbeit des Verbands und der GmbH sind gebündelt und effizient vom Vorstand nutzbar. Steuerbüro und Lohnbuchhaltung sind ebenfalls in Kürze digitalisiert zugreifbar. Inzwischen sind sämtliche Managementaufgaben professionalisiert. Wir sind somit optimal für die neuen Herausforderungen aufgestellt,

Jörn Kekow wird nach 14 Jahren zum 30. Juni aus Altersgründen in den Ruhestand treten. Danke dir, lieber Jörn, für die herausragende wissenschaftliche Betreuung besonders bei den 14! BDRh-Kongressen und dem wissenschaftlichen Kuratorium der Rheumaakademie.

Dr. Ludwig Kalthoff die uns der Bundesgesundheitsminister und der G-BA stellen. Zu der Veränderung passt ebenfalls, dass unsere gute alte Homepage im März „relaunched“ sein wird. Das neue Logo weist auf den Dreiklang Change, Challenge und Chance hin. Zum Jahreswechsel 2020 wird ein(e) neue(r) 1. und 2. Vorsitzende(r) den BDRh führen. Nach vier Jahren werde ich das Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung stellen, um das Rotationsprinzip vorzuleben. Nach meinen Vorgängern als Vorsitzende Klaus Bandilla (8 Jahre), Thomas Karger (7 Jahre) und Edmund Edelmann (18 Jahre) ist der Verband im Team konsequent weiterentwickelt worden. Die (der) Amtsnachfolger(in) kann sich nun auf eine sichere und effiziente 2-jährige Amtszeit verlassen. Alle zeit-

Unser 14. Kongress, am 12./13. April im SeminarisCampus Hotel in Berlin, zielt auf „Machbarkeit“ ab, das heißt, das Programm ist praxisorientiert gestaltet. Jede Praxis, gerade eine Einzelpraxis, soll mit intelligentem Praxismanagement in die Lage versetzt werden, souveräner den täglichen Kampf mit der Bürokratie, die Auseinandersetzungen mit der KV, die Bewältigung von Selektivverträgen sowie die Realisierung der ASV zu bestehen. Wir haben verstanden, dass mit dem TSVG die Bedeutung der Berufsverbände gegenüber den KVen steigt. Wir haben verstanden, dass wir Nachwuchs anwerben müssen. Wir haben verstanden, dass die ambulante Versorgung der gesamten Versorgungslandschaft nutzen wird. P

Herzlichen Gruß aus der Metropole Ruhr Ihr Ludwig Kalthoff


47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

Foto: © Maritim Hotel Dresden

29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

Internationales Congress Center, Dresden, 4. - 7. September 2019

SAVE THE DATE

Schwerpunkte > Autoimmun-Systemerkrankungen > Osteoarthrose

Wichtige Termine 1. Januar bis 31. März 2019

Abstractanmeldung

31. März 2019

Deadline Abstractanmeldung

ab April 2019

Vorprogramm online

ab Mai 2019

Anmeldung zum Kongress

bis 31. Mai 2019

Benachrichtigung über Annahme/Ablehnung der Abstracts

bis 8.Juli 2019

Deadline Anmeldung zum Frühbuchertarif

August 2019

Veröffentlichung Hauptprogramm

www.dgrh-kongress.de | info@dgrh-kongress.de


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

Inhalt

MITTEILUNGEN DES BDRH 08

ASV RHEUMA Transition von Rheumapatienten neu im EBM

09

VERhO-PROJEKT Rekrutierungszeitraum bis 31.12.2019 verlängert Dr. Edmund Edelmann

10

BDRH SERVICE GMBH Ein Blick zurück und nach vorne Sonja Froschauer

11

BCS BEST CARE SOLUTIONS Im Porträt: Nicole Richter

12

MEDIZINRECHT Die nachwirkende Pflicht, Befunde weiterzuleiten RA Christian Koller

14

ÄRZTE CODEX „Medizin vor Ökonomie“ gilt auch für Niedergelassene

14

EIN SERVICE FÜR BDRH-MITGLIEDER Sie fragen – Experten antworten Thema: Keine Zwangszuweisung durch KV RA Christian Koller

16

AWMF Qualität in der Medizin zunehmend durch Ökonomisierung bedroht

18

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR RHEUMATOLOGIE Rheumatoide Arthritis: Hohes Risiko für Komorbiditäten bestätigt

21

STELLENBÖRSE

24

BDRH-KONGRESS 2019 PROGRAMM

09

UPDATE ZU VERHO-PROJEKT

24

AUSBLICK AUF DEN BDRH-KONGRESS

5


congress.eular.org

eular

EUROPEAN CONGRESS OF RHEUMATOLOGY 2019 | 12 – 15 JUNE

ANNUAL EUROPEAN CONGRESS OF RHEUMATOLOGY Madrid, Spain 12–15 June 2019


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

Inhalt

32

ACR-KONGRESS 2018 Ein Rückblick auf die wichtigsten Studien

36

BILDGEBENDE DIAGNOSTIK Dicker Finger: Ganglion, Tenosynovitis, Arthritis oder Daktylitis? Prof. Dr. Herbert Kellner

38

RHEUMATOIDE ARTHRITIS PRAIRI-Studie: Frühe Intervention machbar

39

PSORIASIS-ARTHRITIS Ist Prävention im Stadium der Psoriasis möglich?

40

PSORIASIS-ARTHRITIS Ixekizumab schlägt Adalimumab im direkten Vergleich

40

PSORIASIS-ARTHRITIS ACR-Leitlinie 2018 zum Therapiemanangement herausgegeben

43

SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES Aktuelle Therapiestudien im Überblick

45

SYSTEMISCHE SKLEROSE Expertenempfehlungen für Therapiealgorithmen zu verschiedenen Manifestationen

47

ANCA-ASSOZIIERTE VASKULITIDEN MYCYC „revisited“: Update zur Remissionsinduktion

32

RÜCKBLICK AUF DEN ACR-KONGRESS 2018

36

INDUSTRIE-BERICHTE 49

AKTIVE PSORIASIS-ARTHRITIS Ergebnisse zu Ustekinumab aus dem Praxisalltag

55

IMPRESSUM

BILDGEBENDE DIAGNOSTIK: TENOSYNOVITIS

7


8

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

ASV RHEUMA

Transition von Rheumapatienten neu im EBM Für die Transition von Rheumapatienten in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) wurden zwei neue Ziffern in den einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen. Sie können laut Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) seit dem 1. Januar 2019 abgerechnet werden.

Der ergänzte Bewertungsausschuss hat das EBM-Kapitel 50 für die ASV um den Abschnitt 50.4 erweitert. Die neuen Gebührenordnungspositionen (GOP) 50400 und 50401 ersetzen die Pseudoziffer 88511, die ASV-Ärzte bislang bei einer Transition angeben. Somit rechnen Kinder-Rheumatologen nunmehr die GOP 50400 (Bewertung 110 Punkte/11,71 Euro) ab, wenn sie Patienten aus ihrem ASV-Team in die Erwachsenenversorgung überleiten. Teil der Leistung ist die Dokumentation der Gesprächsergebnisse in einem ausführ-

lichen schriftlichen Abschlussbericht. Die GOP 50401 (Bewertung 90 Punkte/9,58 Euro) rechnen seit Jahresbeginn Erwachsenen-Rheumatologen ab, die einen jungen Patienten in ihr ASV-Team übernehmen. Eine Überleitung ist bis zum vollendeten 21. Lebensjahr möglich. Beide Leistungen können die genannten Ärzte des jeweiligen ASV-Kernteams je angefangene zehn Minuten und bis zu fünfmal in vier Quartalen berechnen. Die Vergütung erfolgt extrabudgetär und ohne Mengenbegrenzung. Die Pseudoziffer 88511 für die Transition wurde ge-

strichen. Auch der Anhang 6 zum EBM wurde entsprechend angepasst. Er ordnet als quasi „Serviceleistung“ die GOP der ASV-Kapitel 50 und 51 den Fachgruppen eines ASV-Teams zu, die diese abrechnen dürfen. P Anm. BDRh: Die genannten Ziffern können je vollendete 10 Minuten Arzt-Patienten-Kontaktzeit abgerechnet werden, je bis zu fünfmal im Laufe von vier Kalendervierteljahren. Quelle: Pressemitteilung Kassenärztliche Bundesvereinigung, 6. Dezember 2018

XELJANZ: Die orale Option für Sie und Ihre RA- und PsA-Patienten1

Empfohlene Dosis: 5 mg zweimal täglich* *Tablette nicht in tatsächlicher Größe.

Aufbewahrung:

b-8v4xj-ft-0

Keine speziellen Lagerungsbedingungen erforderlich1

1 × 5 mg

morgens

1 × 5 mg

abends

XELJANZ 5-mg-Filmtabletten Packungsgröße N2 (28-Tage-Packung, 56 Tabletten) PZN: 07211533

Packungsgröße N3 (91-Tage-Packung, 182 Tabletten) PZN: 13577882

1. XELJANZ Fachinfo Stand Juli 2018; 2. Mease P et al. N Engl J Med 2017;377:1537–1550; 3. Gladman D et al. N Engl J Med 2017;377:1525–1536; 4. Cohen S et al. Rheumatol Ther 2018;5(1):283–291 & Pfizer Data on File Dec 2017; 5. Wollenhaupt J et al. Poster (#522) presented at: American College of Rheumatology/Association of Rheumatology Health Professionals Annual Meeting; November 3–8, 2017; San Diego, CA, USA Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation. XELJANZ® 5 mg Filmtabletten, XELJANZ® 10 mg Filmtabletten; Wirkstoff: Tofacitinib; Zusammensetzung: Wirkstoff: 1 Filmtbl. enth. 5 mg bzw. 10 mg Tofacitinib. Sonst. Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.). Filmüberzug: Hypromellose 6 cP (E 464), Titandioxid (E 171), Lactose-Monohydrat, Macrogol 3350, Triacetin (E 1518), XELJANZ 10 mg zus.: Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132), Brillantblau-FCF-Aluminiumsalz (E 133). Anwendungsgebiete: Rheumatoide Arthritis (RA): In Komb. m. Methotrexat (MTX) zur Behandl. d. mittelschweren bis schweren aktiven RA b. erw. Pat., d. auf e. od. mehrere krankheitsmodifiz. Antirheumatika unzureichend angespr. od. diese nicht vertragen haben. Anw. als Monotherapie, wenn MTX nicht vertragen wird od. wenn e. Behandl. m. MTX ungeeignet ist. Psoriasis-Arthritis (PsA): In Komb. m. MTX zur Behandl. d. aktiven PsA b. erw. Pat., d. auf e. vorangeg. krankheitsmodifiz. antirheumat. (DMARD-) Ther. unzureichend angespr. od. diese nicht vertragen haben. Colitis ulcerosa (CU): Behandl. erw. Pat. mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU, d. auf e. konvention. Ther. od. e. Biologikum unzureichend angespr. haben, nicht mehr darauf anspr. od. diese nicht vertragen haben. Gegenanzeigen: Überempfindlichk. gg. d. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt. Aktive Tuberkulose (TB), schwere Infekt. w. z. B. Sepsis od. opportunist. Infekt., schwere Leberfunkt.stör., Schwangersch. u. Stillzeit. Nebenwirkungen: Häufig: Pneumonie, Influenza, Herpes Zoster, Harnwegsinfekt., Sinusitis, Bronchitis, Nasopharyngitis, Pharyngitis; Anämie; Kopfschmerzen; Hypertonie; Husten; Bauchschmerzen, Erbr., Diarrhö, Übelk., Gastritis, Dyspepsie; Ausschlag; Arthralgie; Pyrexie, peripheres Ödem, Fatigue; erhöhte Kreatinphosphokinase i. Blut. Gelegentlich: Tuberkulose, Divertikulitis, Pyelonephritis, Cellulitis, Herpes simplex, virale Gastroenteritis, Virusinfekt.; nicht-melanozytärer Hautkrebs; Leukopenie, Lymphopenie, Neutropenie; Dyslipidämie, Hyperlipidämie, Dehydrier.; Insomnie; Parästhesie; Dyspnoe, verstopfte Nebenhöhlen; Lebersteatose; Erythem, Pruritus; Skelettmuskelschmerzen, Gelenkschwell., Tendinitis; erhöhte Leberenzymwerte, Erhöh. d. Transaminasen, anomaler Leberfunkt.-test, erhöhter Gamma-Glutamyltransferasewert, erhöhter Blut-Kreatininspiegel, erhöhter Blutcholesterinspiegel, erhöhter Lipoprotein-Cholesterinwert niedriger Dichte, Gewichtszunahme; Bänderdehn., Muskelzerr. Selten: Sepsis, Urosepsis, disseminierte Tuberkulose, nekrotisier. Fasziitis, Bakteriämie, Staphylokokken-Bakteriämie, Pneumocystis jirovecii-Pneumonie, Pneumokokken-Pneumonie, bakt. Pneumonie, Enzephalitis, atyp. mykobakterielle Infekt., Zytomegalovirus-Infekt., bakt. Arthritis. Sehr selten: Tuberkulose d. ZNS, Kryptokokken-Meningitis, Mycobakterium-avium-Komplex-Infekt. Häuf. nicht bekannt: Arzneim.Überempfindlichk., Angioödem, Urtikaria. Folgende schwere Infekt. können ebenf. auftr.: Appendizitis, Histoplasmose, ösophageale Candidose, BK-Virus-Infekt., Listeriose und Coccidioidomykose. Außerdem bei CU-Pat.: Verschlecht. d. CU. Warnhinweise: Enthält Lactose. Weitere Informationen s. Fach- u. Gebrauchsinformation. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Pfizer Europe MA EEIG, Boulevard de la Plaine 17, 1050 Brüssel, Belgien. Repräsentant in Deutschland: PFIZER PHARMA GmbH, Linkstr. 10, 10785 Berlin. Stand: November 2018

www.pfizerpro.de


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

9

WWW.BDRH.DE

VERhO – Rekrutierungszeitraum bis 31.12.2019 verlängert Das Jahr startet mit einer guten Nachricht: Das bisher einzigartige Projekt VERhO zur Deeskalation von DMARDs sowie JAKInhibitoren, das vom Innovationsfondsprojekt gefördert wird, geht in die Verlängerung. Der Rekrutierungszeitraum für VERhO wurde bis Ende des Jahres ausgedehnt. Dies betrifft die Patienten wie auch die Rheumatologen.

Ab sofort können sich bis 31.12.2019 weiter Rheumatologen im Projekt einschreiben sowie auch Patienten mit rheumatoider Arthritis rekrutiert werden. Die Gesamtlaufzeit des Projektes wurde bis 30.09.2021 verlängert. Der Deeskalationszeitraum bleibt für alle Patienten gleich, auch wenn sie erst im Dezember 2019 eingeschlossen werden. Lediglich der Nachbeobachtungszeitraum für diese Patienten verkürzt sich. Zur Erinnerung - Patienten mit folgenden Einschlusskriterien können an VERhO teilnehmen: – Patienten ab 18 Jahre – Versichert bei einer der teilnehmenden 15 Krankenkassen: BKK Herkules, Debeka BKK, pronova BKK, BKK MOBIL OIL, HEK, R+V Betriebskrankenkasse, BKK Pfalz, hkk, SBK, Continentale BKK, KKH, Techniker Krankenkasse, DAK Gesundheit, mhplus BKK, VIACTIV Krankenkasse – Gesicherte Diagnose Rheumatoide Arthritis (M05.3; M05.8; M05.9; M06.0; M06.8; M06.9)

– Biologika-Gabe oder Gabe von JAKInhibitoren und/oder synthetischen DMARDs → Auch Patienten mit Monotherapie können eingeschlossen werden! – Seit mindestens 6 Monaten stabile Remission: DAS28 (CRP) <2,6 – Keine systemischen Glukokortikoide → Ausnahme: Hydrokortison zur Behandlung einer NebennierenrindenInsuffizienz.

Informationsmöglichkeiten zu VERhO Sollten Sie als Rheumatologe bisher noch nicht teilnehmen, lohnt es sich definitiv noch jetzt mit VERhO zu starten. Sie haben noch 11 weitere Monate für die Rekrutierung. Wenn Sie bereits aktiv dabei sind, können Sie nun weiter kräftig rekrutieren. Die Einschreibeunterlagen für Ärzte erhalten Sie hier: https:// www.bdrh.de/verho.html (Anlage 3 – Teilnahmeerklärung Ärzte). Diese können Sie per Fax an die bcs – best care solutions GmbH, den Beauftragten des BDRh senden.

Weitere Informationen zum VERhO-Projekt finden Sie auf folgenden Wegen: – Telefonische Sprechstunde: Fragen können Sie gerne weiterhin in einer telefonischen Sprechstunde klären. Für die Terminabstimmung melden Sie sich bitte per Email verho@bestcaresolutions.de oder Telefon 0211/ 90981777. – BDRh-Kongress: Außerdem werden Ansprechpartner für VERhO auf dem BDRh-Kongress Mitte April in Berlin für Ihre Anliegen rund um VERhO zur Verfügung stehen. – Webinare: Videos zum Blended Learning – zeitunabhängig, wann es Ihnen am besten passt: https://www.bdrh. de/verho/browse/1.html. Nur gemeinsam können wir die Versorgung der Patienten mit rheumatoider Arthritis voranbringen. Wir freuen uns über Ihren unermüdlichen Beitrag und Ihr Engagement. P

Dr. med. Edmund Edelmann und das VERhO-Projektteam

Der zeitliche Ablauf sieht nun wie folgt aus: Betreuungs- und Abrechnungszeitraum in VERhO Vorbereitung, Deeskalation & Nachbetreuung Einschreibung Ärzte/Patienten

Auswertung Kontrollgruppe: Vorbereitung, Betreuung

1.7.

31.12.2018

31.12.2019 Rekrutierungsende

Abb.: Neuer zeitlicher Ablauf des VERhO-Projekts

31.03.2021

31.09.2021


10

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

BDRH SERVICE GMBH

Ein Blick zurück und nach vorne Die BDRh Service GmbH, Dienstleistungsgesellschaft des BDRh e. V., blickt auf eine kurze, aber bewegte Geschichte zurück. Gegründet wurde sie im Jahr 2012 als „Versorgungslandschaft Rheuma GmbH“. Damals waren der BDRh und die Pro Versorgung AG, eine Tochtergesellschaft des Deutschen Hausärzteverbands, jeweils zu 50 % Gesellschafter. Das Ziel der Gesellschaft war der Abschluss von Selektivverträgen mit Krankenkassen, die speziell die Schnittstelle zwischen Hausarzt und Rheumatologen im Fokus hatten.

BDRh

SERVICE GMBH

2017 traf der Deutsche Hausärzteverband die strategische Entscheidung, sich aus seinen verschiedenen Versorgungslandschaften und somit auch aus der Versorgungslandschaft Rheuma GmbH zurückzuziehen. Aus diesem Anlass entschloss sich der BDRh, die Anteile des Deutschen Hausärzteverbands zu übernehmen, damit alleiniger Gesellschafter zu werden und die Gesellschaft in eine Managementgesellschaft für den BDRh

umzuwandeln. In diesem Zuge wurde sie in „BDRh Service GmbH“ umbenannt und unter eine neue Geschäftsführung von Sonja Froschauer gestellt. Die BDRh Service GmbH betreut die Selektivverträge des BDRh, dies in Kooperation mit der bcs best care solutions und der Helmsauer Curamed. Des Weiteren übernimmt sie Managementleistungen im Rahmen der Innovationsfonds-Pro-

jekte VERhO und PETRA. Seit Anfang 2019 betreut sie operativ die Geschäftsstelle des BDRh. Die BDRh Service GmbH wird ihr Portfolio zukünftig sukzessive auf- und ausbauen. Geplant sind beispielsweise Angebote zur Unterstützung der rheumatologischen Praxen bezüglich neuer Versorgungsformen (z. B. ASV), Kooperationen, in Fragen Praxisabgabe/übernahme, Fort- und Weiterbildung des Praxispersonals sowie im Bereich von IT. Die BDRh Service GmbH möchte sich als Dienstleistungsunternehmen im Besonderen für die Mitglieder des BDRh aufstellen. P Sonja Froschauer, Geschäftsführerin BDRh e. V. und BDRh Service GmbH

Im Gespräch: Sonja Froschauer Über ihren Werdegang und den Ausblick für niedergelassene Rheumatologen im Zeichen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) sowie auch anderen Versorgungsmodellen sprachen wir mit Sonja Froschauer, Geschäftsführerin des BDRh e. V. und der BDRh Service GmbH.

Wie kommt eine Diplomphysikerin in die Gesundheitswirtschaft? Hätte ich nicht Physik studiert, wäre es sicher Medizin geworden. So habe ich dann auch während meines Physikstudiums Vorklinische Medizin als Nebenfach gewählt, da ich die Kombination faszinierend fand.

Welche Chancen sehen Sie für die internistischen Rheumatologen in der Praxis? In der Rheumatologie gibt es gerade sehr viel Dynamik in Hinblick auf neue Versorgungsformen. Das Interesse bei den Krankenkassen an neuen Versorgungsmodellen ist groß.

Nach meiner Diplomarbeit über Protonentherapie verschlug es mich dann ins Projektmanagement in die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Danach hat mich das Gesundheitswesen nicht mehr losgelassen.

Die ASV wird künftig in der Rheumatologie eine wichtige Rolle spielen. Doch diese Entwicklungen bedeuten zugleich auch eine große Herausforderung, zum Beispiel an die Praxisorganisation.

Sonja Froschauer


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

11

WWW.BDRH.DE

Welchen Rat würden Sie der heutigen Einzelpraxis geben? Kooperationen – fachgleich und fachübergreifend – gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Viele der neuen Versorgungsmodelle sind nur in Kooperation möglich – so zum Beispiel die ASV. Auch bei der Gewinnung des rheumatologischen Nachwuchses ist sie entschei-

dend, denn kooperatives Arbeiten im Team ist für die junge Ärztegeneration ein zentraler Anspruch. Wodurch unterscheidet sich der BDRh von anderen Berufsverbänden? Der BDRh ist unheimlich aktiv mit konkreten Projekten und sieht sich nicht nur als reine Interessensvertretung auf der

berufspolitischen Bühne. Ich denke an die verschiedenen Verträge mit Krankenkassen oder die InnovationsfondsProjekte. Das macht die Tätigkeit für den BDRh für mich auch so spannend. P

Frau Froschauer, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

BCS BEST CARE SOLUTIONS

Im Porträt: Nicole Richter Nicole Richter ist Gründerin und Geschäftsführerin der bcs best care solutions. Sie verfügt über eine mehr als 15-jährige Expertise im Gesundheitswesen. Als Rechtsanwältin hat sie sich auf den Bereich Vertrags- und Versorgungsmanagement spezialisiert und war in leitender Funktion für den Verband der Ersatzkassen Krankenkassen e.V. (VdEK), die HÄVG Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG sowie als Vorstand für die Pro Versorgung AG und die Pro Versorgung Care AG tätig.

Die bcs best care solutions wurde im Jahr 2017 mit dem Ziel gegründet, die medizinische Versorgung der Patienten zu optimieren und die Prozesse für Leistungserbringer und Kostenträger zu vereinfachen. Als unabhängiger Partner steht bcs im direkten Austausch mit Arztverbänden, Kostenträgern und weiteren Kooperationspartnern, insbesondere mit Anbietern digitaler und telemedizinischer Leistungen, und entwickelt hier gemeinsam neue Versorgungsoptionen.

Nicole Richter

Durch assoziierte Partner können telemedizinische und digitale Angebote, wie z. B. Telemedizincoaching, nach Wunsch in die Versorgungskonzepte integriert werden. Als Managementgesellschaft und Schnittstelle übernimmt bcs best care solutions gemeinsam mit Arztverbänden, Kostenträgern und Kooperationspartnern im Gesundheitswesen alle Aufgaben rund um die Entwicklung, Ausgestaltung und Umsetzung neuer innovativer besonderer Versorgungskonzepte sowie die Weiterentwicklung bestehender Verträge. P

WICHTIG! Neue Version RheumaDok RheumaDok V6.4 enthält u. a. Änderungen für das Innovationsfondsprojekt VERhO und den Arzneimittelvertrag. Die komplette Liste der Änderungen stehen auf der BDRh-Internetseite www.bdrh.de im internen Mitgliederbereich. – Für die Teilnahme am Innovationsfondsprojekt VERhO ist es zwingend notwendig, die Version 6.4 zu benutzen. Anderenfalls ist die Einschreibung von weiteren Patienten nicht möglich. – Für die Teilnahme am Arzneimittelvertrag Stand 1.1.2019 ist es zwingend notwendig, die Version 6.4 zu benutzen. Anderenfalls ist die vertragsgemäße Teilnahme nicht mehr in vollem Umfang möglich. – Die anwenderspezifische Erweiterung Patientenmodul „PHQ-2“ und die Module „PSQI“, „MAT4“ und „DAPSA“ sind jetzt freigegeben, wobei „DAPSA“ seit dem 1.1.2019 Bestandteil der Arzneimittelvertrags-gemäßen Dokumentation ist. P


12

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

MEDIZINRECHT

'LH QDFKZLUNHQGH 3Ă€LFKW %HIXQGH ZHLWHU]XOHLWHQ In der Rheuma Management-Ausgabe 5-2018 bereits kurz berichtet, wird das nachfolgende Urteil aufgrund seiner Relevanz noch einmal ausfĂźhrlich aufgegriffen: Befindet sich ein Patient bei mehreren Ă„rzten und Krankenhäusern in Behandlung, so werden die entsprechenden Informationen oft nur zwischen den behandelnden Ă„rzten ausgetauscht. Hingegen werden Arztbriefe oft nicht an den Patienten weiter Ăźbermittelt. Der Bundesgerichtshof (BGH) musste sich nun in seiner Entscheidung vom 26.06.2018 – VI ZR 285/17 mit der Frage beschäftigen, wer fĂźr die Weiterleitung wichtiger Befunde verantwortlich ist.

Dem Urteil lag folgender Sachverhalt zugrunde: Ein Patient hatte seine langjährige Hausärztin wegen eines Behandlungsfehlers auf Schmerzensgeld und Schadensersatz verklagt. Allein sie hatte von einer Klinik erfahren, dass eine operativ entfernte Geschwulst ein bÜsartiger Tumor war, und dies dem Patienten nicht mitgeteilt. Die Hausärztin verteidigte sich damit, dass sich der Patient zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr in ihrer Behandlung befunden habe.

Die Entscheidung Diese Argumentation lieĂ&#x; der BGH nicht gelten. Im Rahmen seiner Entscheidung konkretisierte er dabei die Anforderungen an die Informationspflicht, die nicht nur fĂźr den Hausarzt, sondern auch fĂźr den Facharzt bedeutsam sind.

Pflicht zur Einbestellung Zunächst hat ein Arzt sicherzustellen, dass der Patient von Arztbriefen mit bedrohlichen Befunden – und ggf. von der angeratenen Behandlung – Kenntnis erhält. Damit hat der Arzt die Pflicht, den Patienten unter kurzer Mitteilung des neuen Sachverhaltes einzubestellen, wenn: – der behandelnde Arzt einen Arztbericht erhält, – in dem fĂźr die Weiterberatung und Weiterbehandlung des Patienten neue bedeutsame Untersuchungsergebnisse enthalten sind, und – diese eine alsbaldige Vorstellung des Patienten bei dem Arzt unumgänglich machen.

Dabei kommt es nicht darauf an, ob auĂ&#x;er dem behandelnden Arzt vielleicht auch andere Ă„rzte etwas versäumt haben. Zwar geht durch eine Ăœberweisung an ein Krankenhaus grundsätzlich die Verantwortung fĂźr die Behandlung auf die Ă„rzte des Krankenhauses Ăźber. Das gilt aber nicht uneingeschränkt. So hat etwa der weiterbehandelnde Arzt von ihm erkannte oder ihm ohne weiteres erkennbare gewichtige Bedenken gegen Diagnose und Therapie anderer Ă„rzte mit seinem Patienten zu erĂśrtern. Auch darf kein Arzt, der es besser weiĂ&#x;, sehenden Auges eine Gefährdung seines Patienten hinnehmen, wenn ein anderer Arzt seiner Ansicht nach etwas falsch gemacht hat oder er jedenfalls den dringenden Verdacht haben muss, es kĂśnne ein Fehler vorgekommen sein. Das gebietet der Schutz des dem Arzt anvertrauten Patienten.

Ende des Behandlungsverhältnisses unerheblich Des Weiteren kommt es nach Auffassung des Bundesgerichtshofs nicht darauf an, ob noch ein Behandlungsverhältnis bestand. Den Arzt trifft insoweit eine aus

dem Behandlungsvertrag nachwirkende Schutz- und FĂźrsorgepflicht. Soweit dem Arzt also erkennbar ist, dass er als einziger die Information bekommen hat, muss er auch bei Beendigung des Arzt-Patienten-Verhältnisses den Informationsfluss aufrechterhalten. Gleiches gilt, wenn sich aus der Information selbst, z. B. aus dem Adressatenfeld des Arztbriefes, nicht eindeutig ergibt, ob der Patient oder die anderen weiterbehandelnden Ă„rzte den Arztbrief erhalten haben. Im vorliegenden Fall ergaben sich solche Anhaltspunkte. Der konkrete Arztbrief war allein an die Hausärztin gerichtet und enthielt folgende unmittelbar an sie gerichtete Handlungsaufforderung: „Wir bitten, den Patienten ... vorzustellen“. Dem konnte die beklagte Hausärztin unschwer entnehmen, dass die behandelnden Ă„rzte des Klinikums sie als weiterbehandelnde Ă„rztin ansahen. P Rechtsanwalt Christian Koller Fachanwalt fĂźr Medizinrecht Kanzlei Tacke Krafft Rindermarkt 3 und 4 80331 MĂźnchen Mail: christian.koller@tacke-krafft.de

Folgende Lehre muss aus dieser Entscheidung gezogen werden: Erhält ein Arzt einen ärztlichen Befund und ist das Behandlungsverhältnis beendet, darf der Arztbrief nicht einfach abgeheftet werden. Insbesondere bei Befunden, die ein ärztliches Handeln fordern, ist zu prßfen, ob der Brief nur an den Arzt alleine adressiert ist oder ob er nachrichtlich noch an andere weitergeleitet wurde. Damit die Information nicht in einer Sackgasse landet, sollte die Information im Zweifel an den Patienten weitergeleitet werden, auch wenn sich dieser nicht mehr in Behandlung des Arztes befindet.

KOMPAKT

Sachverhalt


KEVZARA® – die RA-Remission im Fokus

KEVZARA® – der einzige vollhumane IL-6-Rezeptor-Inhibitor1

KEVZARA® kann als Monotherapie* oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden. Sanofi und Regeneron arbeiten gemeinsam an einem globalen Produktentwicklungsprogramm und an der Vermarktung von KEVZARA® * wenn MTX nicht vertragen wird oder wenn eine Behandlung mit MTX ungeeignet ist. KEVZARA® 150/200 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze; 150/200 mg Injektionslösung in einem Fertigpen. Wirkst.: Sarilumab. Zusammens.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Fertigspritze/ 1 Fertigpen enthält 150/200 mg Sarilumab in 1,14 ml (131,6 mg/ml) Lösung. Sonst. Bestandt.: Histidin, Arginin, Polysorbat 20, Sucrose, Wasser f. Inj.-zwecke. Anw.-geb.: In Komb. m. Methotrexat (MTX) b. Erwachs. m. mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis, die auf ein od. mehrere DMARDs unzureichend angesprochen od. diese nicht vertragen haben. Als Monotherapie, wenn MTX nicht vertragen wird od. ungeeignet ist. Gegenanz.: Überempfindlichk. geg. d. Wirkst. od. sonst. Bestandt., aktive schw. Infektionen. Warnhinw. u. Vorsichtsmaßn.: Nicht untersucht b. Pat. m. schw. Nieren- od. Leberfkt.-störung. Keine Daten zur Anw. b. Kdr. u. Jgdl. Name u. Ch.-Bez. d. verabr. AM eindeutig dokumentieren, um Rückverfolgbark. zu gewährleisten. Nicht in empfindl., verletzte, vernarbte Hautstellen od. Blutergüsse injizieren, Injekt.-stellen abwechselnd nutzen. Währ. Behandl. Pat. engmasch. auf Anz. u. Symptome e. Infekt. überwachen, b. Auftreten v. schw. od. opportun. Inf. Behandl. aussetzen u. umfassende f. immunsupprimierte Pat. angemess. Diagnostik, Behandl. u. Überwach. einleiten. Vorsicht b. ält. Patienten. Nicht anw. b. aktiver Infektion. Nutzen/Risiko-Abwägung. b. Pat. mit: - chron. od. rezidiv. Infekt, - schwerwieg. od. opportun. Inf. i. Anamnese, - HIV, - Grunderkr., d. Infektanfälligk. erhöhen können, - Kontakt m. Tbc-Erregern. – vorherig. Aufenth. in Gebieten m. endemischer Tbc od. Mykosen. Vor Beg. d. Ther. Risikofakt. f. Tbc bewerten u. auf Vorlieg. latenter Inf. untersuchen. Pat. m. lat. od. akt. Tbc m. antimykobakterieller Standardther. behand., bevor Ther. m. Kevzara begonnen wird. B. Pat. m. nicht sichergestellter zufriedenst. Behandl. e. lat. od. akt. Tbc i. Anamnese sowie b. Pat. m neg. Test auf lat. Tbc, die aber Risikofakt. aufweisen, Tbc-Ther. vor Behandl.-beg. m. Kevzara erwägen. Reaktivierung v. Viruserkr. (Herpes zoster) wurde beobachtet. Erhöhte Häufigk. v. verring. ANC, Abnahme Thrombozytenzahl, erhöh. Leberenzyme, abnorme Lipidwerten. B. Neutrophilenzahl < 2x109/l od.Thrombozytenz. <150x103/ od. ALT/AST >1,5 x ULN Behandl. m. Kevzara nicht empf. B. Abfallen der ANC unter 0,5 x109/l od.Thrombozytenz. < 50x103/l od. Erhöh. v. ALT/AST > 5 x ULN muss Behandl. beendet werden. Neutrophilen- u. Thromboz.-zahl sowie ALT, AST u. Lipidwerte 4-8 Wochen n. Ther.-Beg. u. dann nach klin. Ermess. kontrollieren, ggf. Dosis anpassen. Vors. b. Pat. m. intestin. Ulzerat. od. Divertikulitis i. d. Anamnese (Berichte üb. GIT-Perforat.), b. entspr. Sympt. umgehend untersuchen! Risiko f. maligne Erkr. kann erhöht sein. B. Auftr. v. Anaphylaxie od. and. Überempf.-reakt. Ther. sofort beenden. Nicht empf. b. Pat. m. Lebererkr. od. eingeschr. Leberfkt. Währ. Behandl. m. Kevzara gleichzeit. Anw. v. Lebendimpfst. vermeiden. Risikofakt. f. kardiovask. Erkr. entspr. Ther.-Standards behandeln. Fertilit., Schwangersch. u. Stillz: Frauen im gebärf. Alter müssen währ. Behandl. u. bis 3 Mo. danach eine zuverläss. Verhütungsmeth. anwenden. Währ. Schwangersch. nur anw., wenn klin. Zust. d. Frau dies erfordert. Nebenw.: Infekt./parasitäre Erkr.: Häufig Inf. d. ob. Atemw., Harnwegsinf., Nasopharyngitis, oraler Herpes. Blut/Lymphe: Sehr häufig Neutropenie, häufig Thrombozytopenie. Stoffw./Ernähr.: Häufig Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie. Leber/Galle: Häufig Transaminasen erhöht. Allg./Erkrank. a. Verabreichungsort: Häufig Erythem an Injekt.-stelle, Injekt.-stelle juckend. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: sanofi-aventis groupe, 54, rue La Boétie, 75008 Paris, Frankreich. Örtlicher Vertreter d. Zulassungsinhabers: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main. Stand: August 2017 (SADE.SARI.17.09.2820). Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden.

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH · Potsdamer Straße 8 · 10785 Berlin

Mit wegweisenden Therapien komplexen Erkrankungen begegnen.

1802_KEV_A – SADE.SARI.17.10.3055(1)

1 KEVZARA® Fachinformation, Stand August 2017.


14

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

ÄRZTE CODEX

Ä0HGL]LQ YRU gNRQRPLH³ JLOW DXFK I U 1LHGHUJHODVVHQH Ärzte geraten in der Patientenversorgung zunehmend unter den Druck, ihr Handeln ökonomischen Vorgaben unterzuordnen. Das gilt im ambulanten Bereich ebenso wie im Klinikalltag. Um auch niedergelassenen Ärzten Rückhalt für ein patientenorientiertes Handeln zu geben, veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) den 2017 erschienenen Klinik Codex nun in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) erneut unter dem neuen Namen „Ärzte Codex“.

Ebenso wie in der Klinik kann es auch im ambulanten Versorgungssektor zum Konflikt mit dem Arbeitgeber kommen, insbesondere wenn Vertragsärzte im Anstellungsverhältnis arbeiten. „Niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner können ebenso wie Klinikärzte in ihrem Handeln von ökonomischen Vorgaben beeinträchtigt werden, daher war es uns wichtig, dass auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Klinik

Codex Berücksichtigung finden“, sagt Prof. Dr. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM. Der Inhalt des Codex‘ bleibt davon unberührt. Neben dem BDI haben sich weitere Fachgesellschaften wie auch die DGRh der Initiative angeschlossen, unterstützt wird diese durch viele Landesärztekammern, die Bundesärztekammer, den Hartmannbund, sowie Patientenverbände. Unter www.dgim.de/ veroeffentlichungen/aerzte-codex/

können sich Interessierte informieren. Zudem besteht für Ärzte die Möglichkeit, sich zu dem Codex zu bekennen. Sie erhalten dann eine Urkunde, die ihre Verbundenheit zu dem Grundsatz „Medizin vor Ökonomie“ versinnbildlicht. P

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, 18. Dezember 2018

EIN SERVICE FÜR BDRH-MITGLIEDER

6LH IUDJHQ ± Experten antworten Ein Service von WORTREICH für die Leser der „Rheuma Management“

Thema: Keine Zwangszuweisung durch KV Frage: Ist die Kassenärztliche Vereinigung berechtigt, im Rahmen der Terminvermittlung von Kassenpatienten einen bestimmten Arzt zu verpflichten, einen Patienten zu behandeln? Antwort: Diese Frage hat das Landessozialgericht (LSG) Thüringen in einer aktuellen Entscheidung verneint (Urteil v. 06.06.2018 – L 11 KA 1312/17). Die KV Thüringen hatte einen Patienten, der selbstständig keinen Facharzt für eine notwendige augenärztliche Behandlung finden konnte, im Rahmen der Terminvermittlung per Bescheid einer bei einem Vertragsarzt angestellten Fachärztin zugewiesen, die unterdurchschnittlich im Verhältnis zu ihrem Versorgungsauftrag tätig war.

RA Christian Koller

Nach Auffassung des LSG Thüringen muss jedoch ein Vertragsarzt eine derartige Patientenzuweisung durch die KV nicht dulden. Für eine derartige Zwangszuweisung fehle es an einer Rechtsgrundlage. Aus der Verpflichtung des Vertragsarztes zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung (§ 95 Abs. 3 SGB V) könne keine Befugnis der KV abgeleitet werden, gesetzlich Krankenversicherte durch Verwaltungsakt einem bestimmten Vertragsarzt zuzuweisen. Könne die KV keinen leistungsbereiten Arzt finden, müsse sie vielmehr eine Krankenhausbehandlung anbieten. P

Sie möchten rechtliche Fragen beantwortet haben, z. B. zu Wirtschaftlichkeitsprüfungen, Arzthaftung oder Kündigungen, Mietproblemen, Kooperationen. Mailen Sie uns, wir leiten die Fragen weiter: info@wortreich-gik.de. Nicht alle Fragen/Antworten können publiziert werden. Die Expertenantworten ersetzen keine möglicherweise notwendige Rechtsberatung.


BENLYSTA – Ein Molekül, zwei Darreichungsformen

BENLYSTA – langfristige Reduktion der Krankheitsaktivität beim Systemischen Lupus Erythematodes (SLE)1,2 BENLYSTA (Belimumab) ist indiziert als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit aktivem, Autoantikörper-positiven systemischen Lupus erythematodes (SLE), die trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität (z. B. positiver Test auf Anti-dsDNA-Antikörper und niedriges Komplement) aufweisen1

DE/BEL/0021/17a(1) 01.2019

BENLYSTA 200 mg Injektionslösung im Fertigpen. BENLYSTA 120 mg/400 mg Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats Wirkstoff: Belimumab. Zusammensetzung: 1 Fertigpen enthält 200 mg Belimumab. Sonstige Bestandteile: Argininhydrochlorid, Histidin, Histidinmonohydrochlorid, Polysorbat 80, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. 1 Durchstechflasche enthält 120 mg oder 400 mg Belimumab (80 mg/ml nach Rekonstitution). Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat (E330), Natriumcitrat (E331), Sucrose, Polysorbat 80. Anwendungsgebiete: Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit aktivem, Autoantikörper-positiven systemischen Lupus erythematodes (SLE), die trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität (z. B. positiver Test auf Anti-dsDNA- Antikörper und niedriges Komplement) aufweisen. Gegenanzeigen: Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Bakterielle Infektionen einschließlich Infektionen der Harnwege und der Atemwege, Übelkeit, Durchfall. Häufig: Injektionsreaktion, Infusionsreaktion oder allergische Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion), erhöhte Körpertemperatur oder Fieber, niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen, Infektion im Bereich von Nase, Rachen oder Magen, Schmerzen in Händen oder Füßen, Migräne, Depression. Nur Fertigpen: Reaktionen an der Injektionsstelle. Gelegentlich: schwerwiegende Injektionsreaktion, Infusionsreaktion oder allergische Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion), potenziell lebensbedrohlich, häufiger am Tag der ersten oder zweiten Behandlung, können aber mehrere Tage verzögert auftreten. Tödlich verlaufende Infektionen. Juckende, über die Hautoberfläche erhabene Flecken (Quaddeln), Hautausschlag. Selten: weniger schwere verzögerte (normalerweise 5 bis 10 Tage nach einer Injektion bzw. Infusion) Nebenwirkungen mit Symptomen wie Hautausschlag, Übelkeit, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerz oder Gesichtsschwellung. Möglich: erhöhtes Risiko für eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) unter Arzneimitteln, die wie Benlysta, das Immunsystem schwächen. Warnhinweis: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Verschreibungspflichtig. Stand: November 2018. GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München. www.glaxosmithkline.de Weitere Informationen über das Arzneimittel: Dosierung und Art der Anwendung: Fertigpen: 200 mg einmal wöchentlich subkutan, gewichtsunabhängig. Eine vergessene Dosierung muss sobald wie möglich nachgeholt werden. Infusionslösung: Empfohlene Dosierung 10mg/kg Benlysta an Tag 0, 14 und 28, dann alle 4 Wochen. Intravenöse Infusion über eine Stunde nach Rekonstitution und Verdünnung. Durchführung von qualifiziertem medizinischen Fachpersonal in einer Einrichtung mit den notwendigen Voraussetzungen für die sofortige Behandlung auftretender Überempfindlichkeits- und Infusionsreaktionen. Wegen möglicher spät einsetzender Reaktionen zumindest nach den ersten beiden Infusionen klinische Aufsicht der Patienten für einen längeren Zeitraum (einige Stunden) sowie Aufklärung über das potentielle Risiko schwerer oder lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen und die Möglichkeit des verspäteten Eintretens oder Wiederauftretens von Symptomen. Beide Formulierungen: Den Zustand des Patienten kontinuierlich überwachen und nach 6 Monaten ohne Verbesserung der Krankheitsaktivität den Abbruch der Behandlung erwägen. Bei Umstellung von intravenöser auf subkutane Gabe die erste subkutane Injektion 1 bis 4 Wochen nach der letzten intravenösen Dosis verabreichen. Weitere Warnhinweise laut Fachinformation: nicht untersucht und deshalb nicht empfohlen bei: schwerer aktiver Lupus des Zentralnervensystems, schwerer aktiver Lupusnephritis, HIV, frühere oder aktuelle Hepatitis B oder C, Hypogammaglobulinämie (IgG < 400 mg/dl) oder IgA-Mangel (IgA < 10 mg/dl), größere Organtransplantation, hämatopoetische Stammzell-/ Knochenmarktransplantation, Nierentransplantation, gleichzeitige Anwendung mit einer auf die B-Zellen gerichteten Therapie oder mit Cyclophosphamid i.v. Vorsicht bei Patienten mit schweren oder chronischen Infektionen oder mit rezidivierenden Infektionen in der Vorgeschichte. Immunisierung: keine Lebendimpfstoffe 30 Tage vor und während der Anwendung von Benlysta. Die Immunantwort auf Impfungen kann beeinträchtigt sein. Malignome und lymphoproliferative Erkrankungen: erhöhtes Malignomrisiko möglich. Vorsicht bei Malignom-Anamnese oder bei neuem Malignom unter der Benlysta-Therapie. Nicht für Kinder/Jugendliche unter 18 Jahren einsetzen. In der Schwangerschaft in der Regel nicht empfohlen, Empfängnisverhütung während und 4 Monate nach der Therapie. Zum Stillen unter Benlysta ärztlichen Rat einholen. Weitere Informationen siehe Fachinformation. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, 63225 Langen, Tel: +49 6103 77 0, Fax: +49 6103 77 1234, Website: www.pei.de zu melden. Benlysta ist eine eingetragene Marke oder lizenziert unter der GSK Unternehmens-Gruppe. Für eine vollständige Auflistung der Kontraindikationen, Warnhinweise und Nebenwirkungen siehe die Fachinformation.

Referenzen: 1. Fachinformation BENLYSTA (Belimumab). 2. Ginzler EM et al. J Rheumatol 2014;41:300–7.


16

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

AWMF

Qualität in der Medizin zunehmend durch Ökonomisierung bedroht Ökonomische Ziele dürfen medizinische Entscheidungen nicht unangemessen beeinflussen. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) forderte im Rahmen ihres „Berliner Forums“ am 28. November 2018, die Bedürfnisse der Patienten stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung mit gemeinsamer Entscheidungsfindung sei für eine erfolgreiche Versorgung unverzichtbar und daher zu stärken. Darüber hinaus sei es notwendig, Strukturen zu verändern. In einer aktuellen Stellungnahme zu „Medizin und Ökonomie“ nennt die AWMF verschiedene Ansatzpunkte wie die Stärkung der ärztlichen Kompetenz im Rahmen der Krankenhausführung, eine bedarfsorientierte Krankenhausplanung mit Abbau von Überkapazitäten und die patientenzentrierte Anpassung des Fallpauschalen-basierten Vergütungssystems.

Medizin und Ökonomie sind nicht zu trennen. Beeinträchtigen wirtschaftliche Anforderungen jedoch eine evidenzbasierte, patientenorientierte Versorgung, gefährdet das unmittelbar das Patientenwohl. Unter dem ökonomischen Druck in vielen Kliniken werden heute wirtschaftlich lukrative Leistungen in Diagnostik und Therapie häufiger durchgeführt als beispielsweise schlecht vergütete Maßnahmen der „Sprechenden Medizin“. Dabei ist das ausführliche Gespräch mit dem Patienten die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung und ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis. Derzeit werden zeitliche Aufwände für die Kommunikation jedoch kaum im System der Fallpauschalen berücksichtigt. Daher fordern die AWMF und ihre Fachgesellschaften, die DRGs anzupassen. „Künftig müssen zeitliche Aufwände für das Arzt-Patienten-Gespräch, aber auch die Abstimmung mit anderen Fachkollegen in die Berechnung deutlich mehr einfließen“, fordert Prof. Dr. Rolf Kreienberg, Präsident der AWMF.

Wertewandel und Umstrukturierungen zum Wohl der Patienten erforderlich Um das zu realisieren, muss sich auch die Rolle von Ärzten und Pflegenden in den Kliniken verändern. Die AWMF fordert eine gemeinsame Krankenhausführung, in der Ärzte und Pflegende mit kaufmännischen Direktoren auf Augenhöhe Entscheidungen treffen. Basis dafür sollte ein Wertemanagement im Krankenhaus sein, das nicht nur an betriebswirtschaft-

Prof. Dr. Rolf Kreienberg lichen Zielen ausgerichtet ist, sondern medizinische Überlegungen und Patientenorientierung integriert. „Notwendig sind dafür auch Arbeitsbedingungen, die eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten“, betont AWMF-Präsidiumsmitglied Dr. Manfred Gogol. Ursache für die teils schwierige Arbeitssituation in den Kliniken ist nicht zuletzt der betriebswirtschaftliche Erfolgsdruck und die dadurch bedingte Mengenausweitung der letzten Jahre. Trotz kürzerer Liegezeiten der Patienten ist die Zahl der Krankenhausbetten nur geringfügig gesunken, die Zahl der Behandlungsfälle hingegen deutlich gestiegen. „Die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland liegen weit über dem Durchschnitt in anderen EU-Ländern oder der OECD – ebenso die Anzahl der Behandlungsfälle“, so Kreienberg. Diese seien jedoch sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Fächer verteilt. Eine hohe Bet-

tendichte in einem Fach sei ein Treiber dafür, dass jedes einzelne Krankenhaus immer mehr Fälle durchschleuse. Außerdem geht diese Entwicklung zu Lasten der Qualität: „Kleinere Krankenhäuser führen Eingriffe durch, für die sie weder ausgestattet sind noch die notwendige Erfahrung haben“, warnt Kreienberg. Die AWMF fordert daher von der Politik, die Aktivitäten der Fachgesellschaften zur qualifizierten Zentrenbildung zu unterstützen. Durch diese Spezialisierung in meist interdisziplinären, sektorenübergreifenden Teams ließe sich bei zahlreichen Krankheitsbildern die Versorgungsqualität nachweislich steigern. Dazu sei es notwendig, die Krankenhausplanung im Interesse der Patienten am regionalen Bedarf orientiert und sektorenübergreifend auszurichten. Die AWMF forderte am Ende ihres Berliner Forums, dass Politik, Krankenhausmanagement, Selbstverwaltung und Ärzteschaft, die seit vielen Jahren offensichtlichen Fehlentwicklungen im Krankenhaussystem zeitnah mit Patientenvertretern angehen: Nur so seien Über-, Unter- und Fehlversorgung zu bekämpfen. Der gesamte Maßnahmenplan der AWMF „Medizin und Ökonomie – Maßnahmen für eine wissenschaftlich begründete, patientenzentrierte und ressourcenbewusste Versorgung“ ist unter www.awmf.de abrufbar. P

Quelle: Pressemitteilung AWMF, 5. Dezember 2018


FARBE

BEKENNEN FÃœR BIOSIMILARS

Wirkstoff : Infliximab

Gemeinsam mehr Gesundheit erreichen. www.mundipharma.de

Wirkstoff : Rituximab

Wirkstoff : Trastuzumab

Wirkstoff : Pegfilgrastim


18

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR RHEUMATOLOGIE

Rheumatoide Arthritis: Hohes Risiko für Komorbiditäten bestätigt Patienten mit rheumatoider Arthrtis (RA) haben oft auch ein erhöhtes Risiko für eine Reihe anderer Erkrankungen. Dies bestätigte eine auf deutschen Krankenkassendaten basierende, aktuell im Journal of Rheumatology erschienene Studie. Sowohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen, als auch Erkrankungen des Bewegungsapparats, der Lunge oder der Psyche sind demnach häufiger als unter gleichaltrigen Vergleichspersonen ohne RA. Mit Sorge betrachtet die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) zudem, dass Rheumapatienten weniger gut rheumatologisch versorgt sind, je mehr Begleiterkrankungen sie haben. Die DGRh setzt sich deshalb intensiv dafür ein, dass alle Patienten mit Verdacht auf RA oder andere rheumatische Erkrankungen umgehend an einen Rheumatologen überwiesen und dort mitbetreut werden.

Für ihre Studie haben Mediziner und Statistiker der Abteilung für Versorgungsforschung der Universität Oldenburg und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) die Krankenkassendaten von 96.921 RA-Patienten und 484.605 Kontrollen mit ähnlichem Altersund Geschlechtsprofil analysiert und 26 Begleiterkrankungen erfasst.

Mehr Komorbiditäten, schlechtere Versorgung Wie sich zeigte, leiden Patienten mit gesicherter RA-Diagnose (mittleres Alter 63 Jahre, 80 % Frauen) besonders häufig auch unter Hypertonie (62,5 %), Arthrose (44 %), Hypercholesterinämie (40 %) und Depressionen (31,8 %). „Diese Krankheiten sind zwar auch bei den Vergleichspatienten die häufigsten“, verdeutlicht Dr. Katinka Albrecht vom Programmbereich Epidemiologie und Versorgungsforschung des DRFZ, wo das Verbundprojekt koordiniert wurde. Die absoluten Zahlen seien jedoch in der Vergleichsgruppe viel niedriger: So sei etwa das Arthroserisiko in der Normalbevölkerung mit 21 % nur rund halb so hoch wie bei RA-Patienten, Depressionen seien mit 20 % um rund ein Drittel seltener. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch bei der Osteoporose: Während mit 26 % rund jeder vierte RA-Patient daran leidet, ist es bei den Vergleichspatienten mit 9 % nur knapp jeder zehnte. Die Krankenkassendaten wurden ergänzt um eine Befragung einer Zufallsstichprobe mit 6.193 von RA betroffenen

Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz Versicherten. Erfasst wurden der Gelenk(SJC, TJC) und Funktionsstatus (FFbH), die Krankheitslast (RAID-Score) und das Wohlbefinden (WHO-5). Es zeigte sich hierbei: Je mehr Begleiterkrankungen die Patienten aufweisen, desto höher sind ihre gesundheitlichen Einschränkungen und desto seltener befinden sie sich in Behandlung bei einem spezialisierten Rheumatologen. So wurden 87 % dieser Stichprobe mit 0-1 Komorbiditäten rheumatologisch betreut, aber nur 77 % jener mit ≥8 Komorbiditäten. Mit der Anzahl der Komorbiditäten verschlechterten sich SJC, TJC, Funktion und der WHO-5. „Es ist naheliegend, dass bei vielen Begleiterkrankungen der Hausarzt die führende Rolle übernimmt und gerade ältere Patienten nicht mehr für jede Komorbidität einen Spezialisten aufsuchen“, mutmaßt Albrecht. Gerade multimorbide Patienten sollten jedoch besonders intensiv rheumato-

logisch betreut werden. Denn mit der Zahl der Komorbiditäten und eingenommenen Medikamente steigt das Risiko medikamentöser Wechselwirkungen und anderer Komplikationen deutlich an. „Dass gerade diese Patientengruppe eine schlechtere rheumatologische Behandlung erhält, ist absurd und muss geändert werden“, betont Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh, Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg und zugleich medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des ACURA-Rheumazentrums Baden Baden.

Frühzeitige rheumatologische Betreuung essenziell Als zentrale Ansprechpartner sei es vor allem Aufgabe der Hausärzte, Patienten mit Verdacht auf RA auf die Möglichkeiten und die Notwendigkeit einer gezielten Therapie aufmerksam zu machen und an einen internistischen Rheumatologen zu überweisen. Denn bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter antientzündlicher Therapie ließen sich die Symptome in vielen Fällen beherrschen und Folgeschäden wie dauerhafte Bewegungseinschränkungen vermeiden. P

Literatur: J Rheumatol 2019; doi: 10.3899/jrheum.180668 Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 16. Januar 2019


Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) zusammen mit 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) vom 04. bis 07. September 2019, Internationales Congress Center in Dresden Call for Abstracts

CALL FOR ABSTRACTS

Wir möchten Sie herzlich einladen, Ihre Abstracts für den 47. Kongress der DGRh einzureichen. Beiträge können zu allen Themenbereichen der klinischen und experimentellen Rheumatologie, der Kinderrheumatologie sowie zu rheumaorthopädischen Fragestellungen und zur Versorgungsforschung eingereicht werden. Schwerpunkte des diesjährigen Kongresses sind Autoimmun-Systemerkrankungen Osteoarthrose Es ist vorgesehen, dass herausragende Beiträge zusätzlich als Vortrag präsentiert werden. Ihre Abstracts sollten zwischen 250 und max. 350 Wörter enthalten und in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden werden in einem anonymisierten Verfahren durch das Abstract-Komitee begutachtet, können zusätzlich als Vortrag ausgewählt werden, können nur über die Internetseite www.dgrh-kongress.de angemeldet werden Alle Hinweise zum Prozedere sowie die Regeln zu Inhalt, Gestaltung und Beurteilung finden Sie auf der Homepage unter www.dgrh-kongress.de. Einsendeschluss ist der 31. März 2019. (Bitte beachten Sie: Diese Frist wird nicht verlängert!)

Call for Abstracts: „Der besondere Fall“ Die Rheumatologie ist spannend und lehrreich, unsere Fälle sind garniert mit exzeptionellen Diagnosen und besonderen Verläufen. Wir alle betreuen Patienten, deren Diagnose oder Verlauf durch ihre Seltenheit, die besondere Präsentation des Krankheitsfalles, ihren überraschenden Ausgang oder ihre innovative Therapieform besticht. Dieser Tatsache Rechnung tragend will das Programmkomitee der DGRh für den kommenden Kongress in Dresden das Forum „Der besondere Fall“ fortführen, das in den letzten Jahren großen Anklang gefunden hat. Im Forum „Der besondere Fall“ sollen Fälle aus dem vielfältigen Repertoire rheumatologischer Krankheitsbilder mit o. g. Besonderheiten präsentiert werden. Hiermit laden wir Sie ein, uns Ihre außergewöhnlichen Fälle in Abstract-Form zu beschreiben und einzureichen. Die Abstracts sollten gegliedert sein in: 1. Vorgeschichte 2. Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation 3. Diagnostik

4. Therapie 5. weiterer Verlauf

Im Titel soll die letztendliche Diagnose nicht genannt sein, um die Spannung zu erhalten. Die Fälle können im Rahmen des Abstract-Verfahrens der DGRh bis 31.3.2019 online eingereicht werden. Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge! Wir bitten Sie, diesen Aufruf an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzuleiten. Das Vorprogramm wird voraussichtlich im April 2019 unter www.dgrh-kongress.de veröffentlicht. Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Martin Aringer Kongresspräsident 2019 der DGRh

Dr. Roger Scholz Kongresspräsident 2019 der DGORh

Prof. Dr. Reinhard Berner Kongresspräsident 2019 der GKJR



Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

WWW.BDRH.DE

Weiterbildungsassistent/in oder FÄ/FA für rheumatologische Praxis in Stuttgart gesucht, Teilzeit flexibel möglich.

Zuschriften bitte unter:

Rheumatologe/in Nephelometer I U ,QWHUQLVWLVFKH BN ProSPEC zu *HPHLQVFKDIWVSUD[LV YHUNDXIHQ in sehr attraktiver BJ 2003, topzustand, regelmäßig Lage im Großraum gewartet entsprechend Empfehlungen/Wartungsvertrag der München gesucht Firma DADE/Behring, bzw. Siemens Spätere Übernahme des Kassenarztsitzes möglich

VHB 8.900,-

Chiffre Nr. RM 1/17_001

weitere Geräteinformationen unter: http://www.healthcare.siemens.de/ plasma-protein/systems/bn-prospecsystem

Bitte schicken Sie Ihre Unterlagen unter der genannten Chiffre Nummer an:

Kontakt:

WORTREICH GiK mbH

Tel. 0173/3201198

Postfach 1402 65534 Limburg

info@rheuma-doktor.de

Rheumatologin/e )b )$ I U LQQHUH Medizin) in Bochum

Weiterbildungsstelle internistische Rheumatologie

Gebrauchtes Xiralite (RheumaScan)

in Festanstellung Vollzeit/mind. 20 Stunden/Woche gesucht. Die Arbeitszeit ist flexibel gestaltbar.

(gerne auch Teilzeit) im Rheumazentrum Essen-Altenessen ab sofort zu besetzen.

Komplettes, funktionsfähiges Fluoreszenzkamerasystem mit Zubehör (Tisch, PC, Drucker, Messung), zur Messung der Mikrozirkulation der Hand- und Fingergelenke, Echtzeit Bildgebung an 30 Gelenken gleichzeitig, Zulassung für Europa liegt vor, als Teilkörperszintigraphie GOÄ abrechenbar, aus organisatorischen Gründen abzugeben.

Rheumatologische Praxis Dr. Engel/Dr. Weidner Rotebühlstr. 66 70178 Stuttgart rheumatologe-gesucht@web.de

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Internistische Schwerpunktpraxis Immunologie, Rheumatologie, Osteologie Dr. Ludwig Kalthoff JosefCarrée Bochum Gudrunstraße 56, 44791 Bochum Tel. 0234/95544-30 Fax 0234/95544-320 eva.kalthoff@rheumaticon.de

Sehr gutes Arbeitsklima, enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Rheumakliniken und moderne Diagnostik, einschließlich Osteodensitometrie, z. B. mit drei modernen hochauflösenden Ultraschallgeräten in 3 eigenen Untersuchungszimmern, wird geboten. Weiterbildungsbefugnis für 18 Monate für Rheumatologie und 12 Monate Innere Medizin ist vorhanden. Kontakt: Dr. med. J. Währisch/P. Flaxenberg Rheumazentrum Essen-Altenessen Wilhelm-Nieswandt-Allee 123 45326 Essen Tel. 0201/837010 Fax 0201/837010 mail@docwaehrisch.de

Preis € 35.500,-

Bei Interesse bitte melden unter: rheumascan@hamburg.de

21


22

BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

Als bundesweit tätige gemeinnützige Einrichtung mit rund 6.700 Mitarbeitern nehmen wir eine bedeutende Position im Bereich der Gesundheitsversorgung in Deutschland ein.

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin zur 9ROO]HLWEHVFKlIWLJXQJ 6LH DOV HQJDJLHUWHQ ,QWHUQLVWHQ (m/w) mit Schwerpunkt Rheumatologie Die Tätigkeit erfolgt in Anstellung auf einem vollen KV-Sitz. Im MVZ sind zusätzlich zu der Rheumatologie die Nephrologie und Angiologie vertreten. Schwerpunkt des MVZ ist die facharztübergreifende Patientenversorgung. Es besteht eine enge Kooperation mit der Rheumatologie im Sana Klinikum Offenbach unter chefärztlicher Leitung von Frau Professor de Groot, mit der Möglichkeit der gemeinsamen Patientenbesprechung. Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem KfHNierenzentrum Offenbach im gleichen Gebäude. Wir bieten Ihnen eine selbständige Tätigkeit in kollegialer Atmosphäre, eine sichere und zukunftsorientierte Position, ein leistungsgerechtes Entgelt mit einem zusätzlichen variablen Vergütungsanteil, umfangreiche Sozialleistungen sowie eine überdurchschnittliche Altersversorgung. Wir erwarten von Ihnen eine hohe Fach- und Sozialkompetenz, Kommunikations- und Kooperationsstärke, Flexibilität, Offenheit für neue Lösungen sowie die Fähigkeit, eine hohe Patientenbindung aufzubauen. Dieses Angebot richtet sich selbstverständlich auch an Interessenten mit Behinderung. Wir freuen uns auf Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen: KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V. Personalmanagement Ärzte Martin-Behaim-Str. 20, 63263 Neu-Isenburg bewerbung-aerzte@kfh-dialyse.de, www.kfh.de/mvz/offenbach, www.kfh.de

Für ertragsstarke internistisch-rheumatologische Facharztpraxis wird nette/r

Das MVZ DaVita Geilenkirchen sucht zur Verstärkung des Teams ab sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt einen

Rheumatologe/in zur Mitarbeit und/oder VSlWHUHU 1DFKIROJH

)DFKDU]W P Z I U ,QQHUH 0HGL]LQ

im Raum Düsseldorf-Neuss gesucht. Wir bieten: – verkehrsgünstige Lage – alle Vorzüge des Raums DüsseldorfNeuss in Bezug auf Kultur, Bildung, Sport und Freizeit – moderne Praxis (Autoimmunlabor, Sonographie) – vielseitige Kooperationen (ASV ist beantragt) – flexible Mitarbeitsgestaltung und Einstiegsmöglichkeiten, z. B. Anstellung mit Umsatzbeteiligung, zusätzlicher KVSitz möglich – motiviertes Mitarbeiterteam mit zwei rheumatologischen Fachassistentinnen und Study Nurse www.rheumatologie-neuss.net

mit abgeschlossener Weiterbildung in Rheumatologie. Eine abgeschlossene nephrologische Weiterbildung wäre von Vorteil. DaVita Deutschland betreut in zahlreichen Dialysezentren Patienten mit Nierenversagen, in mehreren MVZ wird das Behandlungsspektrum ergänzt durch Teams von Kardiologen und Diabetologen, seit 2017 ist auch die Rheumatologie vertreten. Am Standort Geilenkirchen wird im Bereich der Rheumatologie eine große Anzahl von Patienten überwiegend mit entzündlich rheumatischen Systemkrankheiten betreut. Ein rheumatologisch immunologisches Labor ist vorhanden, die Möglichkeit zur Röntgenkooperation besteht am Ort. Bringen Sie sich bei uns mit Ihrem Können ein – der nächste Schritt ist, Ihre Bewerbung per E-Mail an Arnold.Bussmann@davita-dialyse.de inklusive Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung zu senden. Falls Sie vorab Fragen haben, wenden Sie sich bitte rheumatologisch an Herrn Dr. Bussmann (Arnold.Bussmann@davita-dialyse.de) bzw. nephrologisch an Frau Dr. Schneider (Beate.Schneider@davita-dialyse.de). Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen! MVZ DaVita Geilenkirchen GmbH Herzog Wilhelm Straße 105, 52511 Geilenkirchen www.davita.com/de


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

23

WWW.BDRH.DE

1DFKIROJH I U LQWHUQLVWLVFK UKHXPDWRORJLVFKH Schwerpunktpraxis in Stadtbergen (Augsburg-Land) gesucht Langjährig-etablierte Praxis mit großem Einzugsgebiet Augsburg Stadt und Land. Moderne Einrichtung, digital gut ausgestattet, mit digital angebundenem immunologischen Labor, Sonografie und Röntgen, DXA extern. Internistische Rheumatologin mit hälftigem KV-Sitz in der Praxis angestellt. Engagiertes Mitarbeiterteam mit rheumatologischen Fachassistentinnen und MTLA. Ambulant spezialfachärztliche Versorgung (ASV) wird angestrebt. Langjährige, gute kollegiale Kooperation vor Ort (Universitätsklinik Augsburg, Hessing Kliniken). Verkehrsgünstige Lage mit kostenlosen Parkplätzen und gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (Bus und Straßenbahn). Alle weiterführenden Schulen, Fachhochschulen und Universität (inkl. Medizinische Fakultät) vor Ort. Hoher Freizeitwert der Umgebung. Eine aus unternehmerischen Aspekten attraktive Praxis.

Bei Interesse schicken Sie bitte Ihre Bewerbung: Dr. Martin Linke Wankelstraße 1 86391 Stadtbergen dr.linke@onlinemed.de www.rheumapraxis-augsburg-land.de

1DFKIROJH I U UKHXPDWRORJLVFKH Schwerpunktpraxis Rand Berlin gesucht – S-Bahn 5 Minuten entfernt – in einem Ärztehaus einer Kleinstadt (seenreiche Umgebung) – großes Einzugsgebiet – langjährige gute Kooperation vor Ort – erfahrene, engagierte rheumatologische Fachassistentinnen

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter e-mail: W. Andreas wandreas@t-online.de


BDRh

Schirmherrschaft:

14. Kongress des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen

Jetzt zum Kongress anmelden!

Aktuelles zur Gesundheitspolitik Rheumatologie 4.0 – im Praxisalltag

12. und 13. April 2019

Foto: Rainer Viertlboeck 2009 / Seminaris Hotel Berlin

Seminaris CampusHotel Berlin

www.rheumaakademie.de


Kongress-Programm

09:00 – 10:30

Freitag 12.04.2019

Eröffnung – Begrüßung durch die Tagungspräsidenten Praxis- / Ambulanzorganisation 4.0 Die Komplexität des Alltages effektiver bewältigen Format: Keep it simple im Barcamp Vorsitz:

Dr. Ludwig Kalthoff (Bochum) Prof. Dr. Jörn Kekow (Vogelsang-Gommern) Dr. Silke Zinke (Berlin) PD Dr. Xenofon Baraliakos (Herne)

10:45 – 11:45

Satellitensymposium Hexal AG

10:45 – 11:45

Satellitensymposium Pfizer Pharma GmbH

12:30 – 14:00

ASV vor Ort Im Dialog mit Landesverbandsvorständen und Umsetzern Format: Keep it simple im Barcamp Vorsitz:

Dr. Ludwig Kalthoff (Bochum) Prof. Dr. Jörn Kekow (Vogelsang-Gommern) Sonja Froschauer (Grünwald)

14:15 – 15:15

Satellitensymposium Lilly Deutschland GmbH

14:15 – 15:15

Satellitensymposium Janssen-Cilag GmbH

15:45 – 17:00

ASV-Experten im Gespräch G-BA, und Bundesverband ASV berichten Format: Buzz-Groups Vorsitz:

Dr. Ludwig Kalthoff (Bochum) Prof. Dr. Jörn Kekow (Vogelsang-Gommern) Sonja Froschauer (Grünwald)

Keynote speaker: Prof. Dr. Elisabeth Pott (G-BA, Berlin) 17:15 – 18:00

BDRh-Vision 2025 Ein Berufsverband zwischen Chancen und Herausforderungen der Gesundheitspolitik Vorsitz:

18:00 – 19:30

BDRh-Vorstand

BDRh-Mitgliederversammlung Verleihungen der Ehrenmitgliedschaft an Renate Schmidt (Bundesministerin a. D.) und Christa Stewens (Staatsministerin a. D.)


Kongress-Programm

Samstag 13.04.2019

08:00 – 08:45

Expertengespräch Praxismanagement: Wie einfacher & effektiver?

08:00 – 08:45

Expertengespräch AG Junge Rheumatologie – rheumadocs: Welche Niederlassung passt zu mir?

08:00 – 08:45

Expertengespräch Selektivverträge: suchen, gestalten, nutzen

08:00 – 08:45

Expertengespräch Delegation in der Praxis - was geht, was kommt!

Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG

09:00 – 10:00

Satellitensymposium Novartis Pharma GmbH

09:00 – 10:00

Satellitensymposium Celgene GmbH

10:15 – 11:00

Die Rheumatologie mit dem Innovationsfonds voranbringen Tipps für eine praxisnahe und effektive Umsetzung Vorsitz:

11:00 – 11:45

Digitale Praxis oder analoge Ambulanz – was bewährt sich? Vorsitz:

12:30 – 14:00

Dr. Edmund Edelmann (Bad Aibling) Dr. Ludwig Kalthoff (Bochum)

Dr. Ludwig Kalthoff (Bochum) Dr. Ulrich von Hinüber (Hildesheim)

TSVG und Bedarfsplanung: Geschwächte KV, gestärkte Berufsverbände? Chancen und Herausforderungen der Gesundheitspolitik Im Gespräch mit den Entscheidern Vorsitz: Vorstand Keynote speaker: Prof. Dr. Jürgen Wasem (Duisburg-Essen)

Stand: 06.02.2019


Anmeldung Die Anmeldungen zum Kongress erbitten wir über das Online-Anmeldeformular auf der Webseite www.rheumaakademie.de/bdrh.html Sollte Ihnen kein Internetzugang zur Verfügung stehen, wenden Sie sich bitte an die Kongressorganisation. Frühbucher-Anmeldung bis 28. Februar 2019

Teilnahmegebühren inkl. USt. (Preise in Klammern bei Frühanmeldung bis 28. Februar 2019) Normalteilnehmer BDRh- oder BDI-Mitglied

190,00 € (150,00 €) 100,00 € (80,00 €)

Tageskarte

100,00 € (80,00 €)

Arzt in Ausbildung (gegen Nachweis)* Medizinstudent/in (gegen Nachweis)*

50,00 € (40,00 €)

Fachassistent/in (gegen Nachweis)*

kostenfrei kostenfrei

Die Gebühr der Kongressteilnahme beinhaltet die Kongressunterlagen, den Zutritt zu den wissenschaftlichen Veranstaltungen und zur Fachausstellung sowie die Teilnahme am Come-together. *Bitte beachten Sie, dass die entsprechenden Nachweise zusammen mit der Anmeldung vorgelegt werden müssen. Ohne Nachweis erfolgt die Anmeldung als Normalteilnehmer. Anmeldebestätigung/Namensschild/ Kongressunterlagen Die Kongressteilnahme wird nach Eingang der Anmeldung von der Rheumatologischen Fortbildungsakademie GmbH schriftlich bestätigt. Die Anmeldung ist verbindlich. Ihr Namensschild sowie die Kongressunterlagen erhalten Sie vor Ort am Registrierungscounter. Umbuchung/Stornierung Änderungen und Stornierungen bedürfen der Schriftform. Mündliche Absprachen sind unverbindlich, sofern sie nicht von der Rheumatologischen Fortbildungsakademie GmbH schriftlich bestätigt werden. Die Bearbeitungsgebühr für Änderungen nach Rechnungsstellung beträgt 40,00 Euro inkl. USt. pro Person. Im Falle einer Stornierung der Kongressteilnahme

bis zum 15. März 2019 wird eine Stornierungsgebühr von 30,00 Euro inkl. USt. pro Person berechnet. Maßgeblich für die Einhaltung der Fristen ist der Eingangsstempel des Kongressbüros. Nach dem 15. März 2019 und auch bei Nichtteilnahme ist eine Rückzahlung der Teilnehmergebühr nicht mehr möglich. Rechnungsänderungen Rechnungsänderungen für bereits erstellte Belege sind gegen eine Gebühr von 40,00 EUR möglich. Maßgeblich für die Ausstellung der Rechnung sind die Angaben und die angegebene Rechnungsanschrift bei der Anmeldung. Änderungswünsche, wie beispielsweise der Rechnungsanschrift, bedürfen der Schriftform. Zertifizierung/Teilnahmebescheinigung Die Veranstaltung wird von der Ärztekammer Berlin und der Rheumatologischen Fortbildungsakademie zertifiziert. Es werden voraussichtlich 6 CME-Punkte für den Kongress vergeben. Ihre Teilnahmebescheinigung erhalten Sie am Registrierungscounter. Die Zertifizierung durch die Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH ist eine Qualitätssicherung der Veranstaltung nach den Richtlinien der DGRh und der Akademie. Diese Veranstaltungen werden mit dem Rheumaakademie-Logo gekennzeichnet. Come-together Am Ende des ersten Kongresstages, am 12. April 2019, laden wir Sie herzlich zum Come-together mit Barbecue im Innenhof des Hotels ein. Das Come-together wird ausschließlich durch die Eintrittsgebühren der Teilnehmer und durch die Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH finanziert.

Zusatzveranstaltung Freitag 12.04.2019, 14:00 -19:00 Uhr 8. Fortbildungsveranstaltung des Fachverbandes Rheumatologische Fachassistenz e. V. Zum 8. Mal organisieren wir im Rahmen des BDRh-Kongresses vom 12. bis 13. April 2019 eine Fortbildungsveranstaltung für Rheumatologische Fachkräfte am Freitagnachmittag und laden Sie herzlich dazu ein. In diesem Jahr findet unsere Veranstaltung in der „Luise-Dahlem Gastronomie“, Königin-Luise-Straße 40 – 42 in 14195 Berlin-Dahlem statt. Die Tagungsstätte ist fußläufig nur 2 Minuten vom Seminaris CampusHotel entfernt und bietet ein größeres Platzangebot.


Vorträge zu folgenden Themen sind vorgesehen: s )MPFUNGEN BEI RHEUMATISCHEN %RKRANKUNGEN s !KTUELLES ZU ENTZàNDLICHEN 7IRBELSËULENERKRAN kungen s 0ERSPEKTIVE u.EUE %RKRANKUNGENh ENTLANG DER Flüchtlingsstraße s -48 n ZENTRALER "AUSTEIN DER 2HEUMATHERAPIE s 3CHULUNGSKONZEPT n %NTZàNDUNG UND %RNËHRUNG s !36 UND 3ELEKTIVVERTRËGE AKTUELL Die RFA-Teilnahme am BDRh-Kongress 2019, welcher bereits am Freitag 09:00 Uhr beginnt, ist weiterhin möglich und gewünscht. Freuen Sie sich auf interessante Themen aus der Rheumatologie, Kollegen kennen zu lernen und Erfahrungen beim kulinarischen Ausklang auszutauschen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Ulrike Erstling 1. Vorsitzende

Patricia Steffens-Korbanka 2. Vorsitzende

Anmeldung: Bei Interesse schreiben Sie uns eine E-Mail an: info@ rheumaakademie.de Teilnahmegebühr: 25,00 Euro (inkl. USt.) Eine kostenfreie Stornierung ist bis zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn möglich. In der Teilnahmegebühr sind die Kursunterlagen sowie die Zertifikate enthalten. Übernachtungskosten werden nicht übernommen. Mit freundlicher Unterstützung der Firma AbbVie. Die Veranstaltung wird ohne Einfluss auf das Programm und den Ablauf von der Fa. AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG mit einem Sponsoringbetrag in Höhe von 9.000,00 Euro inkl. USt. unterstützt. Kontakt: Anna Krotova Tel.: +49 30 - 24 04 84 69 E-Mail: anna.krotova@rheumaakademie.de

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e. V. E-Mail: info@forum-rheumanum.de, Tel.: 0176/ 840 705 59, Homepage: forum-rheumanum.de

Dorothea John Tel.: +49 30 - 24 04 84 82 E-Mail: dorothea.john@rheumaakademie.de

Kurs der Rheumatologischen Fortbildungsakademie

Wissenschaftliche Leitung

Samstag 13.04.2019, 09:00 -17:30 Uhr Train-the-Trainer-Seminar: StruPI-RA Referentin: Dipl.-Päd. Antje Kathrin Lielich-Wolf, zertifizierte Kommunikationstrainerin, Bremen veranstaltet durch: Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH Inhalt: StruPI steht für strukturierte Patienteninformation und ist ein modulares Konzept zur Durchführung von Informationsveranstaltungen in Praxen und Ambulanzen. Es wurde von Autoren der AGRZ, dem BDRh und der Deutschen Rheuma-Liga entwickelt, damit Patienten mit neuer Diagnose grundlegende Informationen zu ihrer Krankheit erhalten. StruPI gibt es zunächst für das Krankheitsbild RA und besteht aus drei Modulen (Krankheitsbild & Diagnose/Therapie/Krankheitsbewältigung). Das Seminar zeigt, wie die Module und die dazugehörigen Medien (Vortragspräsentation, Curriculum, Patientenbroschüre) einzusetzen sind und geht dabei auch auf die Dos & Don‘ts der Vortragsgestaltung sowie auf pädagogische Hinweise ein.

Allgemeine Hinweise Dr. med. Ludwig Kalthoff 1. Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen e. V. Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie Internistisch-Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Bochum Prof. Dr. med. Jörn Kekow 2. Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen e. V. Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie HELIOS Fachklinik für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie GmbH, Vogelsang-Gommern Veranstalter Berufsverband Deutscher Rheumatologen e. V. Gudrunstraße 56, 44791 Bochum BDRh www.bdrh.de Kongressorganisation Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C 10179 Berlin Tel.: +49 (0) 30 24 04 84-71, Fax: +49 (0) 30 24 04 84-89 E-Mail: bdrh-kongress@rheumaakademie.de www.rheumaakademie.de


Kongresstermin Freitag, 12. April 2019 bis Samstag, 13. April 2019 Kongressmotto Rheumatologie 4.0 - im Praxisalltag: Die Umsetzung einer zeitgemäßen Früherkennung und Versorgung der Patienten - interdisziplinär, multimodal, und sektorenübergreifend durch Vernetzung und strukturierten Datenaustausch mittels effektivem Praxismanagement. Veranstaltungsort Seminaris CampusHotel Berlin Dahlem Takustraße 39, 14195 Berlin

Anreise Das Seminaris CampusHotel Berlin liegt im grünen Dahlem in unmittelbarer Nähe zur Freien Universität Berlin und ist gut erreichbar mit PKW und den öffentlichen Verkehrsmitteln. Parken Direkt unter dem Hotel- und Tagungszentrum befindet sich die Tiefgarage mit 140 PKW-Stellplätzen. Grüner geht´s nicht: Mit der Bahn ab 54,90 Euro mit 100 % Ökostrom zum 14. BDRh-Kongress 2019 in Berlin. Mit dem Kooperationsangebot der Rheumatologischen Fortbildungsakademie GmbH und der Deutschen Bahn reisen Sie entspannt und komfortabel zum 14. Kongress des BDRh. Der Preis für Ihr Veranstaltungsticket für eine einfache Fahrt* beträgt: 2. Klasse ab 54,90 Euro 1. Klasse ab 89,90 Euro *Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Kongresswebseite unter www.rheumaakademie.de/bdrh.html Hotelzimmer Die Rheumatologische Fortbildungsakademie hat für Sie Zimmerkontingente im Zeitraum vom 11. bis 13.04.2019 (Donnerstag bis Samstag) in folgenden Hotels reserviert: Seminaris CampusHotel Berlin Dahlem (am Kongressort). Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 105,00 EUR, das Doppelzimmer 115,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 11.02.2019 direkt im Hotel unter dem Stichwort „Rheumaakademie2019“ vor. Tel: +49 30 55 77 97 411, Fax: +49 30 55 77 97 414 E-Mail: berlin@seminaris.de

Ibis Hotel Berlin City West (Entfernung: 5,1 km mit dem Auto, 15 Minuten mit den ÖPNV) Brandenburgische Straße 11, 10713 Berlin Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 82,00 EUR bis 101,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 01.03.2019 direkt im Hotel telefonisch unter dem Stichwort „BDRH2019“ vor. Tel: +49 30 86 20 20, Fax: +49 30 89 63 00 28 19 930 E-Mail: h3751-re@accor.com Hotel Leonardo Berlin City West (Entfernung: 5,3 km mit dem Auto, 22 Minuten mit den ÖPNV) Güntzelstraße 14, 10717 Berlin Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 85,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 27.03.2019 direkt im Hotel unter dem Stichwort „BDRH2019“ vor. Tel: +49 30 68 83 22 422, Fax: +49 30 68 83 22 444 E-Mail: reservation.berlin@leonardo-hotels.com Hyperion Hotel Berlin, Prager Platz (Entfernung: 6,5 km mit dem Auto, 22 Minuten mit den ÖPNV) Prager Straße 12, 10779 Berlin Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 109,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 01.03.2019, direkt im Hotel oder über das Buchungsformular unter dem Stichwort „BDRH2019“ vor. Tel: +49 30 23 62 50 - 0, Fax: +49 30 13 00 66 470 E-Mail: hyperion.berlin.reservation@h-hotels.com Motel One Berlin-Tiergarten (Entfernung: 7,6 km mit dem Auto, 24 Minuten mit den ÖPNV) An der Urania 12/14, 10787 Berlin. Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 80,50 Euro inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 15.03.2019, ausschließlich über das Buchungsformular mit dem Stichwort „BDRH2019“ vor. BEACHTEN SIE: Zimmerreservierung nur möglich vom 12. - 13.04.2019 Tel: +49 30 23 6312 90, Fax: +49 30 23 63 129 - 10 E-Mail: berlin-tiergarten@motel-one.com Crowne Plaza Berlin City Center (Entfernung: 8,1 km mit dem Auto, 23 Minuten mit den ÖPNV) Nürnberger Straße 65, 10787 Berlin. Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 109,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 13.03.2019, unter diesem Buchungslink mit dem Stichwort „Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH“ vor. Tel: +49 30 21 00 77 00, Fax: +49 30 21 32 009 E-Mail: info@cp-berlin.com Mövenpick Hotel Berlin (Entfernung: 10,4 km mit dem Auto, 29 Minuten mit den ÖPNV) Schöneberger Straße 3, 10963 Berlin. Das Einzelzimmer kostet pro Nacht ab 109,00 EUR bis 129,00 EUR inkl. Frühstück. Bitte nehmen Sie Ihre Buchung bis zum 27.02.2019 direkt im Hotel unter dem Stichwort „BDRH2019“ vor. Tel: +49 30 23 00 61 86, Fax: +49 30 23 63 129 - 10 E-Mail: hotel.berlin.reservations@movenpick.com Die Stornierungsbedingungen und alle weiteren Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Webseite des jeweiligen Hotels!




32

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

ACR-JAHRESTAGUNG 2018 – Chicago

ACR-KONGRESS 2018

(LQ 5 FNEOLFN DXI GLH ZLFKWLJVWHQ 6WXGLHQ Auf der ACR-Jahrestagung 2018 in Chicago dominierten einerseits gleich mehrere neue Phase-III-Studien zur Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) mit den selektiven Januskinase (JAK)-1-Inhibitoren Upadacitinib und Filgotinib. Andererseits stachen in puncto axiale Spondyloarthritis (axSpA) zwei Phase-III-Studien zu dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Ixekizumab heraus. Bei der Psoriasis-Arthritis (PsA) gibt es weiterhin die Aussicht auf neue Therapieoptionen, in Phase-II-Studien standen hier erneut die JAK-Hemmung in Form von Filgotinib sowie der duale IL-17A/F-Inhibitor Bimekizumab im Fokus. Eher wenig Neues gab es zum systemischen Lupus erythematodes (SLE) zu berichten, auch bei der systemischen Sklerose (SSc) tritt man nach meist mäßigen bis enttäuschenden Phase-III-Daten auf der Stelle. Im Hinblick auf die Vaskulitiden gab es einen Ausblick auf die noch nicht abschließend konsentierten ACR/EULAR-Klassifikationskriterien zu Riesenzell- und Takayasu-Arteriitis (RZA/TA), im Hinblick auf die ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) erregte die PEXIVAS-Studie das größte Interesse.

Rheumatoide Arthritis Zusätzlich zu den beiden bereits zugelassenen JAK-Inhibitoren Tofacitinib und Baricitinib ist für das Jahr 2020 mit der Zulassung von Upadacitinib (hier womöglich sogar früher) und Filgotinib, zwei präferenziellen JAK-1-Inhibitoren, für die Therapie der RA zu rechnen. Für beide JAK-Inhibitoren wurden in Chicago gute Ergebnisse aus Phase-III-Studien vorgestellt. Ganz neu präsentiert wurde die randomisierte, doppelblinde, aktiv- und placebokontrollierte SELECT-COMPARE-Studie. In dieser Phase-III-Studie wurden in der Situation nach MTXVersagen 1.629 Patienten mit unter Methrotrexat (MTX) weiter aktiver RA im Verhältnis 2:2:1 auf Upadacitinib 1x 15 mg/ Tag, Placebo oder Adalimumab s.c. 40 mg alle 2 Wochen ( jeweils plus MTX) randomisiert. Primäre Endpunkte waren das ACR20-Ansprechen und ein DAS28-CRP ≤2,6 in Woche 12. Alle primären und die sekundären Endpunkte wurden erreicht. So erzielten auf Upadacitinib in Woche 12 gegenüber Placebo signifikant mehr Patienten ein ACR20-Ansprechen (70,5 vs. 36,4 %) und eine DAS28-CRP-Remission <2,6 (28,7 vs. 6,1 %) ( je p<0,001). Auch im Vergleich zu Adalimumab zeigte sich ein signifikanter Vorteil im ACR20 (63,0 %; p<0,05) und DAS28CRP <2,6 (18,0 %; p<0,001). Insgesamt ähneln die Ergebnisse „indirekt“ jenen zu Baricitinib aus der RA-BEAM-Studie, in der

allerdings nicht durchweg und zu jeder Zeit ein signifikanter Vorteil versus Adalimumab demonstriert wurde. Ebenfalls erstpräsentiert wurde die randomisierte, kontrollierte Phase-IIIStudie SELECT–EARLY mit 945 MTX-naiven RA-Patienten, die 1:1:1 auf 1x 15 oder 30 mg/Tag Upadacitinib oder MTX (titriert bis Woche 8) randomisiert wurden. Beide primäre Endpunkte wurden erfüllt: Signifikant mehr Patienten erreichten unter 15 bzw. 30 mg Upadacitinib versus Placebo ein ACR50-Ansprechen in Woche 12 (52,1 und 56,4 vs. 28,3 %; je p<0,001) und eine DAS28-CRP-Remission <2,6 in Woche 24 (48,3 und 50,0 vs. 18,5 %; je p<0,001). In beiden Studien Studien wurde das bekannte Sicherheitsprofil von Upadacitinib bestätigt. (1, 2) Noch etwas mehr Zeit wird bis zur Zulassung von Filgotinib ins Land ziehen. Mit FINCH-2 wurde die erste randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie mit 448 auf Biologika versagenden RA-Patienten präsentiert. Den primären Endpunkt eines ACR20-Ansprechens in Woche 12 erreichten unter Filgotinib 1x 100 oder 200 mg/Tag oder Placebo (plus csDMARD) 57,5 und 66,0 vs. 31,1 % der Patienten ( je p<0,001). Die Effektivität war gut, in der Regel schnitt die 200 mg-Dosis numerisch etwas besser ab. (3) Ein kleines Highlight waren auch die Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten SEMIRA-Studie, in der unter Tocilizumab der Effekt einer Glukokortioid (GK)-Einsparung ermittelt wurde. Zwar gelang die DAS-Kontrolle bei Fortführung der Prednisolon 5 mg-Gabe besser als bei den RA-Patienten mit schrittweiser Dosisreduzierung, letztlich wurde aber in beiden Gruppen ein sehr gutes Ergebnis erreicht, kein Patient unter Reduzierung musste wegen Flare stoppen, zwei Drittel erreichten das Therapieziel. Angesichts einer durchschnittlich 9-jährigen Krankheitsdauer kann das Studienergebnis als Beleg für die Sinnhaftigkeit des Ausschleichens von Prednisolon auch bei langjähriger RA gewertet werden. (4)

Axiale Spondyloarthritis Standen bei der ankylosierenden Spondylitis (AS) für viele Jahre ausschließlich NSAR und TNF_-Inhibitoren zur Verfügung,


ACR-JAHRESTAGUNG 2018 – Chicago

erweitert seit einiger Zeit mit Secukinumab der erste IL-17AInhibitor das Therapiespektrum. Mit Ixekizumab, zu dem gleich zwei positive Phase-III-Studien vorgestellt wurden, steht demnächst ein weiterer Vertreter dieser Substanzklasse vor der Zulassung. In der randomisierten, doppelblinden, aktiv- und placebokontrollierten Phase-III-Studie COAST-V hatten 341 Patienten mit aktiver AS und NSAR-Versagen im Verhältnis 1:1:1:1 s.c. Placebo, Ixekizumab 80 mg alle 4 (Q4W) oder 2 Wochen (Q2W) oder (als aktive Kontrolle) Adalimumab alle 2 Wochen bis Woche 16 erhalten. Unter Ixekizumab Q2W und Q4W erreichten signifikant mehr Patienten den primären Endpunkt ASAS40-Ansprechen in Woche 16 als unter Placebo (52 und 48 vs. 18 %; je p<0,001). Das Q2W-Schema schnitt meist minimal besser ab, numerisch waren z. T. auch geringe Vorteile versus Adalimumab erkennbar. (5) In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie COAST-W wurde Ixekizumab in der Situation nach Intoleranz oder inadäquatem Ansprechen (90 %) auf 1-2 TNF_-Inhibitoren bei 316 Patienten mit aktiver AS geprüft. Diese wurden 1:1:1 auf Placebo, Ixekizumab 80 mg Q2W oder Q4W randomisiert (1:1 mit einer Startdosis von 80 oder 160 mg Ixekizumab). Den primären Endpunkt ASAS40-Ansprechen zu Woche 16 erreichten signifikant mehr der mit Ixekizumab Q2W und Q4W behandelten Patienten (30,6 und 25,4 vs. 16,7 %; p=0,003; p=0,017). Somit kann Ixekizumab ein rasches und anhaltendes, klinisch relevantes Ansprechen in diesen therapieresistenten AS-Patienten attestiert werden. (6) Als Fazit kann gezogen werden, dass mit Ixekizumab, dass in COAST-V nach NSAR-Versagen ein mindestens ebenso gutes Ansprechen wie Adalimumab zeigte, vermutlich noch 2019 nach Secukinumab ein zweiter IL-17A-Inhibitor verfügbar sein wird, der auch bei langjähriger AS noch ein gutes Ansprechen im Verbund mit einem positiven Sicherheitsprofil erlaubt. Auch jenseits der reinen IL-17A-Inhibition zeichnen sich auf dem Gebiet der axialen SpA für die Zukunft weitere Therapiealternativen zur TNF_-Inhibition ab. So könnte nach den ersten Phase-II-Daten künftig auch der IL-17A/F-Inhibitor eine wichtige Rolle spielen, ebenso auch JAK-Inhibitoren als orale Therapien. Für Filgotinib liegen dabei ebenso erste positive Phase-II-Ergebnisse vor wie für Tofacitinib, das – bei PsA be-

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

33

reits zugelassen – nun auch bei AS in Phase-III getestet werden soll. Während in puncto Baricitinib die weitere Entwicklung noch unklar ist, dürfte bei Upadacitinib mit weiteren Untersuchungen in dieser Indikation zu rechnen sein, auch wenn wohl zunächst prioritär eine Phase-III-Studie bei PsA durchgeführt werden dürfte.

Psoriasis-Arthritis Bei der PsA wird sich das Spektrum zugelassener Biologika und JAK-Inhibitoren weiter verbreitern. So befindet sich im Gefolge von Tofacitinib auch Filgotinib nach einer Phase-II-Studie auf einem guten Weg. Letzteres gilt auch auch für Bimekizumab, das in Phase-II bei PsA mindestens ebenso gute oder sogar bessere Resultate als reine IL-17A- oder TNF_-Inhibitoren zu liefern scheint. In erster Linie bei ausgeprägter Psoriasis könnte Guselkumab, ein IL-23-Inhibitor, zu dem die Phase-III-Daten noch ausstehen, künftig eine Option sein. In Chicago vorgestellt wurde die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II-Studie EQUATOR zu Filgotinib (1x 200 mg/Tag), das für 16 Wochen bei 131 PsA-Patienten mit inadäquatem Ansprechen auf ≥1 csDMARD und vorheriger Exposition auf ≤1 TNF_-Inhbitor (17 %) 1:1 gegen Placebo geprüft wurde. Den primären Endpunkt ACR20-Ansprechen in Woche 16 erreichten unter Filgotinib 80 % der Patienten im Vergleich zu 33 % unter Placebo (p<0,0001). Auch im ACR50 (47,7 vs. 15,2 %; p<0,0001) und 70-Ansprechen (23,1 vs. 6,1 %; p=0,0037) zeigte sich Filgotinib signifikant überlegen. Das Ansprechen von Haut, Enthesitis und (mit Abstrichen) Daktylitis war bei JAK-typischem Sicherheitsprofil ebenfalls gut, sodass der weitere Weg in Phase-III (ebenso wie bei AS) somit klar vorgezeichnet scheint. (7) Gleiches dürfte für den dualen IL-17A/F-Inhibitor Bimekizumab gelten, der in der 48-wöchigen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-IIb-Studie BE ACTIVE bei 206 PsA-Patienten (19 % bereits mit TNF-Versagen) im Verhältnis 1:1:1:1:1 in vier Dosierungen (16 mg, 160 mg, 160 mg mit 320 mg Initialdosis, 320 mg alle 4 Wochen) über 12 Wochen gegen Placebo getestet wurde. Für den primären Endpunkt, das ACR50Ansprechen in Woche 12, zeigten sich für alle Dosierungen sig- →


34

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

nifikante Vorteile gegenüber Placebo (p<0,05), maximal betrug es 46 % (vs. 7 % unter Placebo). Bis Woche 48 stieg dieses sogar auf bis zu 63 % an. Die im Verlauf jeweils besten Werte wurden mit s.c. Bimekizumab 160 und 320 mg erzielt. Auch Haut und Enthesitis sprachen gut an, die Verträglichkeit entsprach im Wesentlichen jener der beiden IL-17A-Hemmer. (8) Eine bei PsA fundamentale Frage adressierte eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie: Bei 851 noch therapienaiven Patienten (kein MTX oder Biologikum) mit aktiver, sehr früher PsA wurden für 48 Wochen im Verhältnis 1:1:1 Etanercept 50 mg, Etanercept 50 mg plus MTX 20 mg/Woche und MTX 20 mg/Woche verglichen. In Woche 24 zeigte sich die Etanerceptder MTX-Monotherapie signifikant überlegen im primären Endpunkt ACR20 (60,9 vs. 50,7 %; p=0,029) und im Erreichen einer minimalen Krankheitsaktivität (35,9 vs. 22,9 %; p=0,005). Gleiches galt für die Etanercept/MTX-Kombination gegenüber der MTX-Monotherapie (ACR20: 65,0 %; MDA 35,7 %; je p=0,005). Auch in puncto ACR50/70-Ansprechen und Röntgenprogression waren Etanercept alleine oder mit MTX signifikant und klinisch relevant überlegen, geringer waren die Unterschiede bei Haut, Enthesitis und Daktylitis. Die Kombination schnitt nicht oder kaum besser als Etanercept alleine ab, ein Zusatznutzen von MTX ist also fraglich. Bei PsA-Patienten mit hinreichend aktiver Arthritis, die einer Systemtherapie bedürfen, muss die Frage nach der optimalen Startstrategie (frühere Anti-TNFTherapie?) wohl überdacht werden. (9)

ACR-JAHRESTAGUNG 2018 – Chicago

Kollagenosen Beim SLE bleiben die künftigen Daten zweier Phase-III-Studien zu Anifrolumab, einem gegen den Interferon _/`-Rezeptor gerichteten Antikörper abzuwarten, wobei in der ersten Studie (TULIP-1) der primäre Endpunkt bereits verfehlt wurde und somit erneut ein Therapiekandidat auf der Strecke geblieben ist. Keine (oder kaum) neue Daten wurden in Chicago zu Baricitinib und Ustekinumab präsentiert, die jetzt in Phase-III geprüft werden. Gleiches gilt für das Fusionsprotein Atacicept, zu dem ebenfalls eine Phase-III-Studie läuft. Noch am Anfang steht der humanisierte Anti-CD19 B-Zell-Antikörper XmAb5871, der bei 104 SLE-Patienten in einer Phase-I/II-Studie über 8 Monate getestet wurde. Obwohl der primäre Endpunkt verfehlt wurde, zeichnet sich doch eine klinisch relevante Wirksamkeit ab, es soll jetzt eine s.c.-Applikation weiter entwickelt werden. (10) Von praktischem Interesse ist eine offene randomisierte PhaseIII-Studie mit 190 Patienten mit Antipospholipidsyndrom (APS), die für das DOAK Rivaroxaban ein höheres Thrombose- und Schlaganfallrisiko als unter Vitamin K-Antagonisten auswies. Fazit: Wenn überhaupt wäre der Einsatz von DOAK beim APS mit venösen Thrombembolien in der Vorgeschichte zu erwägen und dies auch eher nur in Ausnahmefällen, nicht aber bei arteriellen APS-Manifestationen. (11) Ähnlich wie beim SLE stellt sich auch bei der SSc die Frage nach Messkriterien, die in Phase-III einen Therapieerfolg adäquat abbilden können – der modifizierte Rodnan Skin Score (mRSS) scheint hier nicht ideal zu sein. So verfehlte die auf dem ACR-Kongress präsentierte randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie focuSSed zu dem IL-6-Inhibitor Tocilizumab mit 212 SSc-Patienten (wie bereits in Phase-II) ihren primären Endpunkt (∆mRSS in Woche 48), erbrachte aber in puncto Erhalt der Lungenfunktion doch einen klaren Wirksamkeitsnachweis. (12) Kurz erwähnt seien noch wenig überzeugende Daten bei früher diffus-kutaner SSc (dcSSc) aus Phase-II-Studien zu Abatacept und dem sGC-Stimulator Riociguat. Mehr Anlass zur Hoffnung geben bisherige PhaseII-Daten zu dem nicht immunsuppressiv wirkenden selektiven Cannabinoid-Rezeptor Typ 2-Antagonisten Lenabasum – eine große Phase-III-Studie ist bereits angelaufen.


ACR-JAHRESTAGUNG 2018 – Chicago

Beim primären Sjögren-Syndrom (pSS), wo es auch an effektiven Therapien mangelt, zeigte die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierten Proof-of-Concept-Studie REPURpSS-1 bei etwa der Hälfte der Patienten eine zumindest moderate Wirksamkeit der csDMARD-Kombination aus Leflunomid und Hydroxychloroquin. (13) Bei refraktärer Dermatomyositis (DM), wo ebenfalls Hoffnungen auf einer Phase-III-Studie zu Lenabasum ruhen, ergab eine offene 12-wöchige Proof-of-ConceptStudie derweil eine gute Wirksamkeit von Tofacitinib. (14)

Vaskulitiden Eher weniger im Fokus standen in diesem Jahr die Vaskulitiden. Obgleich zuvor schon auf dem ERA-EDTA-Kongress präsentiert, soll an dieser Stelle die auf dem ACR „recycelte“ PEXIVAS-Studie zur Rolle des Plasmaaustauschs in der Remissionsinduktion von Patienten mit ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) kurz beleuchtet werden, zumal die Ergebnisse der mit Spannung erwarteten Phase-III-Studie ADVOCATE zu dem steroidsparenden, selektiven C5a-Rezeptorantagonisten Avacopan so bald noch nicht zu erwarten sind. Im Ergebnis kann auch bei renal vorgeschädigten AAV-Patienten auf den Plasmaaustausch verzichtet werden, so die Lehre aus PEXIVAS. Eine niedrigere GK-Dosis zur Remissionsinduktion senkt zudem das Risiko schwerer Infektionen, ohne zugleich das Outcome zu verschlechtern. (15) Neues gab es zur Remissionsinduktion mit Rituximab: Diese wurde mit gutem Erfolg in der offenen Phase-II-Studie PePRS bei pädiatrischen Patienten (2 bis 18 Jahre) mit neu diagnostizierter oder rezidivierender AAV

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

35

(GPA/MPA) für 6 Monate zur Remissionsinduktion (4 Infusionen mit 375 mg/m2 Körperoberfläche [KOF] plus Steroid) mit Follow-up bis Monat 18 getestet. (16) Während es im Hinblick auf die Therapie der RZA keine ganz großen Neuigkeiten gab, auch wenn Tocilizumab in einer größeren Reihe von Registerstudien gute Behandlungsergebnisse auch in der klinischen Praxis lieferte, sei hier primär auf die demnächst zu erwartenden neuen ACR/EULAR-Klassifikationskriterien zu Großgefäß-Vaskulitiden (RZA und TA) verwiesen, die aber von den beiden Fachgesellschaften noch nicht final „abgesegnet“ sind – hier ist also noch etwas Geduld voraussichtlich bis zum nächsten EULAR-Kongress gefragt.

Weitere Indikationen Bei Gicht lieferte eine prospektiven Kohortenstudie mit 1.193 Patienten erstmals einen starken Hinweis darauf, dass die medikamentöse Senkung erhöhter Serumharnsäure-Spiegels in Form einer Treat-to-target-Strategie, ausgerichtet am Zielwert <6 mg/dl, die damit assoziierte Mortalität tatsächlich zu reduzieren vermag. (17) Bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ergab eine erste randomisierte, kontrollierte Studie, dass die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) zu einer klinisch relevanten Abnahme von Aktivitäts-induziertem und Ruheschmerz sowie Besserung von Fatigue und Krankheitslast führt. (18) Eine Vielzahl von Studien wurde auch zur Arthrose präsentiert, ein echter Durchbruch ist hier aber weiterhin nicht in Sicht. P

Quellen: 1 Fleischmann R et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Abstr. 890, 2 van Vollenhoven RF et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Abstr. 891, 3 Genovese MC et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L06, 4 Burmester GR et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstr. L18, 5 van der Heijde D et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Abstr. 1864, 6 Deodhar A et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L12, 7 Mease PJ et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Abstr. 1821, 8 Ritchlin CT et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L17, 9 Mease PJ et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L11, 10 Merrill JT et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Late breaking Abstr. L14, 11 Cortés-Hernández J et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70(S9): Abstr. 174, 12 Khanna D et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70 (S9): Abstr. 898, 13 Radstake T et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L10, 14 Paik JJ et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L02 , 15 Merkel PA et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70 (S9): Abstr. 2788, 16 Brogan P et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L04, 17 Perez-Ruiz F et al., Arthritis Rheumatol 2018; 70 (S9): Abstr. 869, 18 Crofford L et al., ACR-Kongress 2018; Late breaking Abstract L19


36

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

BILDGEBENDE DIAGNOSTIK

Dicker Finger: Ganglion, Tenosynovitis, Arthritis oder Daktylitis? ANAMNESE: Die Patientin stellte sich 1/2019 zur rheumatologischen Abklärung vor. Seit dem 13. Lebensjahr ist eine Psoriasis bekannt. 2008 trat erstmals eine Schwellung am Zeigefinger der rechten Hand auf. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Diagnose eines Ringbandganglions gestellt und eine operative Therapie durchgeführt. Postoperativ persistieren die Beschwerden und die Fingerschwellung. 8/2018 erfolgte von orthopädischer Seite eine lokale Infiltrationstherapie, die keinen wesentlichen klinischen Erfog hatte. Zur weiteren Abklärung unterzog sich die Patientin 10/2018 einer MRT-Untersuchung der rechten Hand. Der Patientin wurde daraufhin zur weiteren rheumatologischen Abklärung geraten. KLINISCHER BEFUND: 163 cm, 87 kg, Gelenkstatus: Druckschmerz und Schwellung am Fingergrund- sowie Fingermittelgelenk D2 rechts. Vorwölbung beugeseitig mit Druckschmerz. Beuge- und Streckdefizit D2 rechts. Haut: psoriasiforme Hautveränderungen linke Ellenbogenstreckseite, Haaransatz dorsal, im Anal-und Schamlippenbereich, ferner Krümelnagel D1 links sowie Ölflecken an einzelnen Zehengelenken.

verursachen und die Bewegung einschränken. Ein klinischer Verdacht auf eine Tenosynovitis kann zielsicher und umgehend durch eine sonografische Untersuchung bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die Kernspintomografie ist in Einzelfällen zur weiteren Abklärung und gegebenenfalls Therapieplanung erforderlich. Insbesondere bei der Arthritis psoriatica sind Schwellungen einzelner Finger nicht selten. Häufig handelt es sich um eine krankheitsspezifische Daktylitis. Auch hier lassen sich typische bildgebende Befunde mit der Sonografie und Kernspintomografie nachweisen. Nicht selten liegt jedoch wie in diesem Fall eine differenzialdiagnostisch zu erwägende Tenosynovitis als Ursache der Schwellung und Funktionseinschränkung am betroffenen Finger vor. THERAPIE: Therapeutische Maßnahmen bestehen in einer Ruhigstellung, lokalen Infiltrationen mit Steroiden, der Gabe von Antiphlogistika (NSAR, Coxibe) und der Überprüfung und gegebenenfalls Intensivierung einer krankheitsmodifizierenden biologischen Therapie. P

LABOR: CRP <5 mg/l, BKS 8 mm/h, RF und ccP-Ak negativ. ANA 1:100. SONOGRAFIE UND MRT: siehe unten

DIAGNOSE: Beugesehnentenosynovitis D2 bei langjähriger Psoriasis Die Tenosynovitis ist eine Tendinitis mit Entzündung der Sehnenscheide. Die Symptome sind üblicherweise Bewegungs- und Berührungsschmerz. Die chronische Reizung oder Entzündung einer Sehne oder Sehnenscheide kann Narben

Prof. Dr. med. Herbert Kellner Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Gastroenterologie und Physikalische Medizin Romanstr. 9, 80639 München

GELENK-/WEICHTEILSONOGRAFIE: Abb. 1a (Längsschnitt) und 1b (Querschnitt): Ausgeprägte Tenosynovitis der Beugesehne D2. Deutlicher Halo im Querschnitt.

MRT ZEIGEFINGER (D2) RECHTE HAND: Abb. 2a (axial) und 2b (coronar): Bestätigung einer ausgeprägten Tenosynovitis der Beugesehne D2, in beiden Ebenen.


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

37

RHEUMATOIDE ARTHRITIS

5HOHYDQWHU (LQÀXVV GHU 7KHUDSLH DXI 6HURSRVLWLYLWlW" Niederländische Rheumatologen um Emma C. de Moel, Leiden, befassten sich mit der Frage, inwieweit bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) bestimmte Therapien die Seropositivität beeinflussen und ob ein etwaiger Rückgang der Seromarker mit der Krankheitsaktivität und dem Therapieansprechen korreliert.

Eine Subanalyse der IMPROVED-Studie mit Patienten mit früher RA hatte sich zum Ziel gesetzt zu untersuchen, ob Veränderungen des RF-, Anti-CCP2- oder Anti-CarP-Spiegels mit der Krankheitsaktivität und dem Therapieergebnis assoziiert sind und durch die Therapie modifiziert werden. In die Studie wurden 381 seropositive RA-Patienten eingeschlossen und über 12 Monate beobachtet. Die aus Prednison und Methotrexat (MTX) bestehende initiale Therapie wurde alle 4 Monate modifiziert mit der Zielvorgabe des Erreichens einer DAS-Remission <1,6. Jene Patienten, die nach 4 Monaten dieses Ziel erreichten, setzen ihre MTXMonotherapie fort, die übrigen erhielten entweder eine intensivierte csDMARDTherapie (Prednison, Hydroxychloroquin

und Sulfasalazin) oder MTX plus Adalimumab. Für alle erfassten Autoantikörper wurde ein Rückgang der Spiegel von Monat 0 bis 4 sowie nachfolgend ein Anstieg bis Monat 12 festgestellt. Mit der Eskalation auf die intensivierte csDMARD- oder MTX/Adalimumab-Kombinationstherapie war ein markanter Abfall der Autoantikörperspiegel verbunden, allerdings auch ein Wiederanstieg sobald die Therapie wieder deeskaliert wurde. Beispielsweise fielen die RF IgM-Spiegel um 10 % nach erneuter Prednison-Gabe und stiegen um 15 % nach dem Ausschleichen von MTX (p<0,0001). Keine Assoziation war im zeitlichen Verlauf erkennbar zwischen den Autoantikörperspiegeln

und dem DAS-Score, EULAR-Ansprechen oder dem Erreichen einer Medikamenten-freien Remission. Die Ergebnisse zeigen somit, dass Veränderungen der Autoantikörperspiegel nicht mit der Krankheitsaktivität oder dem Langzeitansprechen auf die Therapie assoziiert sind, sondern eher die Intensität der Immunsuppression widerspiegeln. Auch wenn Autoantikörperspiegel mit derzeit verfügbaren Therapien modifizierbar sind, scheint eine Abnahme von z. B. ACPA- und/oder RFSpiegel von eher begrenzter klinischer Relevanz zu sein. P

Quelle: Arthritis Res Ther 2019; 21(1): 28

:HQLJ (YLGHQ] I U %LRORJLND .RPELQDWLRQHQ Bis zu 30 % der RA-Patienten erreichen auch unter einer Therapie mit unterschiedlichen bDMARDs (oder JAK-Inhibitoren) kein ausreichendes Ansprechen. Vor allem im stationären Sektor wird dann mitunter versucht, sich mit Kombinationen zweier, sich ergänzender bDMARDs zu behelfen. Den Versuch, das potenziell erhöhte Risiko für schwere unerwünschter Ereignisse (SUE) und Infektionen zu quantifizieren, unternahmen Jean-Hugues Salmon, Reims (Frankreich), und Kollegen.

In einer Metaanalyse über fünf klinische und eine Kohortenstudie mit einem medianen Follow-up von 9,5 Monaten wurden 410 mit einer bDMARD-Kombination (Etanercept plus Anakinra, Abatacept plus Etanercept, Rituximab plus Etanercept, Etanercept oder Adalimumab plus Rituximab, Rituximab plus Tocilizumab und Abatacept plus TNF_-Inhibitor oder Anakinra) behandelte Patienten mit 213 Kontrollen auf einer Biologika-Monotherapie verglichen. Binnen 12 Monaten kam es unter der bDMARD-Kombination gegenüber der Monotherapie zu 94,6 vs. 89,1 % UEs (Odds ratio, OR 2,07) und 14,9 vs. 6,0 % SUE (OR 2,51). In Bezug auf alle Infektionen zeigte sich kein relevanter

Anstieg (52,9 vs. 46,6 %; OR 1,18), wohl aber, jedoch nicht signifikant, für schwere Infektionen (5,4 vs. 0,5 %; OR 3,46). In einer Subgruppenanalyse, die nur Patienten auf der vollen Biologika-Dosis erfasste, war die Rate aller UE leicht erhöht (94,4 vs. 89,0 %; OR 2,15), signifikant gesteigert war das Risiko für SUE (17,1 vs. 6.2%, OR 2,72). Wiederum wurde für alle Infektionen kein klarer Unterschied gesehen (55,6 vs. 46 %; OR 1,28), signifikant war diese Differenz allerdings für schwere Infektionen (6,7 vs. 0,6 %; OR 5,58). Ähnlich waren die Befunde einer zweiten Subgruppenanalyse zu Patienten mit reduzierter Dosis von mindes-

tens einem der beiden bDMARDs. Die Gesamtrate an UE betrug 94,6 vs. 89,9 % (OR 1,89), jene für SUE 12,3 vs. 3,4 % (OR 2,36) und jene für schwere Infektionen 3,7 vs. 0 % (OR 2,54). Insgesamt schien die Dosisreduktion mit weniger SUE verbunden zu sein, bei allerdings geringen Fallzahlen. In puncto Effektivität war (in den klinischen Studien) nur ein geringer Vorteil der untersuchten bDMARD-Kombinationen erkennbar. Eine Ausnahme bildete die Real-life-Studie mit positiven Effekten einer Rituximab/EtanerceptKombination. P Quelle: Semin Arthritis Rheum 2018; doi: 10.1016/j.semarthrit.2018.12.003


38

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

RHEUMATOIDE ARTHRITIS

PRAIRI-Studie: Frühe Intervention machbar Bei Patienten mit Arthralgien und nachweislicher Seropositivität besteht ein erhöhtes Risiko für die Progression zu einer manifesten rheumatoiden Arthritis (RA). Mehrere Studien adressieren daher die Frage, ob sich diese Entwicklung durch eine frühzeitige medikamentöse Intervention unterbinden ließe. Ein Vorreiter war die auf dem EULAR 2016 präsentierte und jetzt von Paul P. Tak, Amsterdam (Niederlande), und Kollegen publizierte Proof-of-Concept-Studie namens PRAIRI zur Prävention einer RA mithilfe einer Rituximab-Infusion bei Patienten mit Arthralgie und hohem RA-Risiko.

Während der oft langen Prodromalphase der RA sind bereits Marker wie IgM-RF and ACPA nachweisbar. Ungefähr 40 % der Individuen mit Seropositivität für beide Marker entwickeln binnen zwei Jahren eine klinische Arthritis. Früh detektierbar sind auch Akute-Phase-Reaktanten, proinflammatorische Zytokine und Chemokine. Auch sind klonale Veränderungen in peripheren B-Zellen bereits während der präklinischen Phase der RA nachweisbar, selbst wenn das Synovialgewebe noch normal erscheint. Da B-Zellen über Antigenpräsentation und T-ZellAktivierung in die Pathogenese der RA involviert sind und sich die Depletion dieser Zellen durch Rituximab bei etablierter RA als effektiv erwiesen hat, wurde in der randomisierten, placebokontrollierten Phase IIb-Studie untersucht, ob sich durch die Anti-B-Zell-Therapie der Krankheitsverlauf verändern und die Progression zur klinischen RA verhindern lässt.

prospektiven Studie betrug 29 Monate; eine manifeste Arthritis entwickelten 40 % der Teilnehmer unter Placebo und 34 % unter der Rituximab-Einzelinfusion nach im Median 11,5 vs. 16,5 Monaten. Nach einem Follow-up von 12 bzw. 18 Monaten zeigte sich unter Rituximab eine klare, aber nicht-signifikante Reduktion des Risikos für die Entwicklung einer manifesten Arthritis um 55 (p=0,15) respektive 53 %. In einer 25 %-Quartile des kumulativen Arthritis-freien Überlebens wurde eine Verzögerung des Krankheitsbeginns um ein Jahr (12 vs. 24 Monate) festgestellt. Dieser Effekt schwächte sich im weiteren Verlauf, also zunehmendem zeitlichen Abstand zur Rituximab-Infusion, ab (Abb.). In einem proportionalen Cox-Regressionsmodell über die Therapiezeit war der Vorteil von Rituximab hinsichtlich der Verzögerung einer Arthritis statistisch signifikant (p<0,0001).

Gemischte Ergebnisse für Rituximab Eingeschlossen wurden in die PRAIRI-Studie 81 Teilnehmer (überwiegend Frauen, Alter im Mittel 53 Jahre) mit Arthralgie und erhöhtem Risiko für die spätere Entwicklung einer RA (RFund ACPA-positiv, CRP >0,6 mg/l und/oder Nachweis einer subklinischen Synovitis im Ultraschall [US] oder MRT der Hände). Im Schnitt betrug der CRP-Spiegel zu Baseline 3 mg/l, die ESR 10 mm/h. Nach einer Prämedikation mit Methylprednisolon 100 mg wurde eine Infusion von Rituximab 1.000 mg im Verhältnis 1:1 gegen Placebo getestet. Das mediane Follow-up der

Arthritis-freies Überleben (%)

100

Rituximab Placebo

90

80

70

60

40

6

12

18

24

30

36

42

48

54

60

Interessante Ergebnisse lieferte eine zusätzliche explorative Biomarker-Analyse, in der sich eine Assoziation des RA-Risikos mit der Baseline-ESR (Hazard ratio, HR 1,03; p=0,016) und AntiCEP-1-Antikörpern (HR 3,71; p=0,01) fand. Binnen vier Wochen nach Therapiebeginn zeigte sich eine klare und hochsignifikante Abnahme der B-Zell-Zahlen gefolgt von einer Reduktion der IgA-RF-, IgM-RF-, IgG-RF- und ACPA-Spiegel. Die RituximabTherapie wurde gut vertragen mit milden Infusionsreaktionen und keinen schweren Infektionen. Sämtliche schwere unerwünschte Ereignisse wurden als nicht therapieassoziiert eingestuft. Die Studie wirft einige Fragen auf: War Rituximab das „ideale“ Medikament und hätte nicht ein zweiter Behandlungszyklus Sinn gemacht, um noch bessere Resultate im Sinne einer ausreichenden, anhaltenden B-Zell-Depletion zu erzielen? Auch war die Rekrutierung von „Patienten“ für die Studie offenbar schwierig und in der Praxis dürften viele Rheumatologen vor dem präventiven Einsatz eines Biologikums wohl doch eher zurückschrecken. Trotz des positiven Fazits der Autoren bedarf es weiterer Anstrengungen, um wirklich valide Daten zu generieren. Derzeit laufen eine Reihe ähnlicher Studien mit anderen csDMARDs und Biologika, die womöglich weiteren Aufschluss liefern werden. P

Zeit (Monate)

Abb.: Arthritis-freies Überleben unter Rituximab vs. Placebo

Quelle: Ann Rheum Dis 2019; 78(2): 179-185


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

39

PSORIASIS-ARTHRITIS

Ist Prävention im Stadium der Psoriasis möglich? Die Entzündung der Enthesen gilt als primärer Startpunkt der muskuloskelettalen Inflammation bei Psoriasis-Arthritis (PsA). Es stellt sich nun die Frage, ob sich die Entwicklung von der Psoriasis zur PsA durch eine rechtzeitige Therapie unterbinden lässt. Eine kleine open-label Proof-of-Concept-Studie von Dennis McGonagle, Leeds (Großbritannien) und Kollegen, die zeigte, dass eine subklinische Enthesitis bei Patienten mit einer Psoriasis, aber noch ohne Arthritis, unter der Behandlung mit dem IL-12/23Inhibitor Ustekinumab abnahm, lässt diese Frage mit einem sehr vorsichtigen Ja beantworten.

Präklinische Studien hatten gezeigt, dass eine Überexpression von IL-12/23 in einer Enthesitis-zentierten Spondylarthropathie resultiert. Um zu sehen, ob Psoriasis-Patienten mit einer subklinischen, mittels Ultraschall (US) bestätigten Enthesitis, aber ohne klinisch manifeste Arthritis, von Ustekinumab im Sinne einer potenziellen Prävention des Übergangs zur PsA profitieren könnten, wurden 73 Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver Plaque-Psoriasis einem US-Screening auf Enthesitis unterzogen. Der initiale US sowie Folgeuntersuchungen in Woche 12, 24 und 52 fokussierten sich auf die Enthesen der unteren und oberen Gliedmaße sowie der zugehörigen Schleimbeutel, wobei nach Verdickungen, hyperechogenen Veränderungen und Power-Doppler (PD)-Signalen gefahndet wurde. Von 36 Patienten (49,3 %) mit mindestens einer Veränderung der Enthesen im US, konnten 23 für die Stu-

die rekrutiert und mit Ustekinumab s.c. (45 mg bei KG <100 kg, 90 mg bei KG >100 kg, Woche 0, 4, 16, 28, 40 und 52) behandelt und mit 23 auf Geschlecht, Alter und BMI gematchten gesunden Freiwilligen verglichen werden.

sank von 24,2 auf 14 (Woche 24) und 10,4 % (Woche 52), eine völlige Resolution wurde in 62 % der Fälle gesehen. Strukturelle Schäden veränderten sich nicht signifikant, der PASI verbesserte sich deutlich.

In der Kohorte von 23 Psoriasis-Patienten (mittleres Alter 42 Jahre, Krankheitsdauer 11 Jahre, PASI 18, betroffene Körperoberfläche 30 %) mit Enthesitis im US konnten höhere US-Scores für enthesiale Inflammation zu Baseline gegenüber den Kontrollen bestimmt werden (9,9 vs. 1,0), mindestens ein US-Signal wurde bei 24,2 vs. 4,5 % der Teilnehmer und strukturelle Schäden bei 15,9 vs. 6,0 % der Enthesen detektiert. Nach 24 bzw. 52 Wochen Therapie nahm der durchschnittliche entheseale Entzündungsscore um 42,2 (-4,2 Punkte; p<0,001) bzw. 47,5 % (-4,7 Punkte; p=0,001) ab. Der Prozentsatz von Enthesen mit Auffälligkeiten im US

Mit ca. 50 % war eine subklinische Enthesiopathie in diesem Kollektiv häufig anzutreffen. Die Studienergebnisse liefern einen ersten Hinweis, dass deren Unterdrückung mit einem IL-12/23Hemmer (IL-17-Hemmer wären wohl auch vielversprechend) das Potenzial haben könnte, die Progression der Psoriasis zur PsA zumindest in Subgruppen von Patienten unterbinden zu können. Beweisen ließe sich dies aber nur durch langfristig angelegte Längsschnittstudien mit großer Teilnehmerzahl. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2018; doi: 10.1002/art.40778

$XFK EHL ÄVLFKHUHQ³ 7KHUDSLHQ LVW $XIPHUNVDPNHLW JHIUDJW Der IL-12/23-Inhibitor Ustekinumab gilt als besonders sicher anwendbares Biologikum. Extrem selten kann es jedoch eine nichtinfektiöse, schwere Pneumonie auslösen, erläutern Allen Brinker, Silver Spring, und Kollegen der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA.

Seit der Zulassung im September 2009 wurden dem FDA Adverse Event Reporting System (FAERS) 8 Fälle zugetragen, in denen Patienten unter Ustekinumab an einer Pneumonie erkrankten. 4 weitere Fälle wurden bei einer PubMed-Recherche entdeckt. Bei 7 der 12 Patienten wurde eine interstitielle Pneumonie, bei 3 eine eosinophile Pneumonie und bei jeweils einem eine organisierende Pneumonie oder eine Hypersensitivitätspneumonitis diagnostiziert. Zu den

am häufigsten berichteten Symptomen zählten Husten, Dyspnoe und Müdigkeit. Todesfälle traten nicht auf, alle Patienten mussten jedoch hospitalisiert werden. In allen Fällen wurde Ustekinumab daraufhin abgesetzt. Für das ansonsten gut verträgliche Ustekinumab als Auslöser spricht, dass die Pneumonien in zeitlicher Verbindung zur Behandlung mit Ustekinumab auftraten. Ursächlich könnte eine Überempfind-

lichkeitsreaktion sein. Bei allen Patienten, die nach der Gabe von Ustekinumab einen persistierenden Husten oder Atemnot entwickeln, sollte an die Möglichkeit einer unerwünschten Arzneimittelreaktion gedacht und ein Absetzen erwogen werden, so der Ratschlag der FDA-Experten. P

Quelle: JAMA Dermatol 2018; doi: 10.1001/jamadermatol.2018.411


40

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

PSORIASIS-ARTHRITIS

Ixekizumab schlägt Adalimumab im direkten Vergleich Das Unternehmen Lilly hat in einer Vorabmeldung bekannt gegeben, dass der IL-17A-Inhibitor Ixekizumab in der Phase-IIIb/ IV-Studie SPIRIT-H2H im direkten Vergleich mit dem TNF_-Inhibitor Adalimumab bei Biologika-naiven Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) den primären und wichtige sekundäre Endpunkte erreicht hat.

Bei SPIRIT-H2H handelt es sich um die erste abgeschlossene, groĂ&#x;e Head-tohead (H2H)- oder H2H-Ăœberlegenheitsstudie bei aktiver PsA. Die open-label, randomisierte, kontrollierte Studie ist die bislang erste und einzige Studie mit on-label-Dosierung fĂźr Ixekizumab und Adalimumab einschlieĂ&#x;lich begleitender konventioneller DMARDs. Eingeschlossen wurden zur Evaluation der Effektivität und Sicherheit beider Biologika insgesamt 566 Patienten mit aktiver PsA. Diese erhielten randomisiert im Verhältnis 1:1 in den zugelassenen Dosierungen entweder s.c. Ixekimumab (160 mg Startdosis, gefolgt von 80 mg alle 4 Wochen) oder s.c. Adalimumab (40 mg alle 2 Wochen) fĂźr 52 Wochen mit der

Primäranalyse in Woche 24. Die Kriterien fĂźr eine moderate bis schwere PlaquePsoriasis erfĂźllende PsA-Patienten erhielten ebenso on-label Ixekizumab (160 mg Startdosis, gefolgt von 80 mg alle 2 Wochen von Woche 2 bis 12 sowie danach alle 4 Wochen) oder Adalimumab (80 mg Startdosis, gefolgt von 40 mg alle 2 Wochen, beginnend eine Woche nach der Erstapplikation). Nach 24 Wochen erreichte Ixekizumab signifikant den primären kombinierten Endpunkt mit dem Nachweis der Ăœberlegenheit im Erreichen sowohl eines ACR50- als auch PASI100-Ansprechens – genaue Zahlen bleiben noch offen. Auch alle sekundären Endpunkte wur-

den mit Ixekizumab erreicht: Es gelang insbesondere der statistisch signifikante Nachweis einer Nicht-Unterlegenheit gegenĂźber Adalimumab im ACR50Ansprechen sowie der Nachweis einer Ăœberlegenheit im PASI100-Ansprechen. Diese Ergebnisse stĂźtzen den Einsatz von Ixekizumab als eine biologische First-line-Therapie. Nach Angaben des Unternehmen ist geplant, Details aus SPIRIT-H2H auf dem anstehenden EULAR-Kongress sowie in begutachteten Fachzeitschriften in 2019 zu verĂśffentlichen. P Quelle: Pressemitteilung Lilly Inc., 17. Dezember 2018

$&5 /HLWOLQLH I U GDV 7KHUDSLHPDQDJHPHQW der PsA herausgegeben Trotz der fßr deutsche Rheumatologen relevanteren, bestehenden GRAPPA- und EULAR-Empfehlungen zum Therapiemanagement der Psoriasis-Arthritis (PsA), seien hier doch kurz einige Kernpunkte des von Jasvinder Singh, Birmingham (USA), und Kollegen publizierten US-amerikanischen Pendant, der gemeinsamen ACR- und NPF (National Psoriasis Foundation)-Leitlinie zur PsA vorgestellt – zumal diese die nunmehr aktuellsten Empfehlungen darstellen.

Die neue US-Leitlinie gibt evidenzbasierte Empfehlungen zu pharmakologischen als auch nicht-phamakologischen MaĂ&#x;nahmen und schlieĂ&#x;t solche zu Vakzinierungen, psoriatischer Spondylitis, Enthesitis und der Therapie bei Komorbiditäten (z. B. CED, Typ-2-Diabetes oder schwere Infektionen) ein. Entwickelt wurde sie mittels GRADE-Methodologie, in Anbetracht limitierter Daten ist der Evidenzgrad vieler Empfehlungen niedrig oder sehr niedrig, weshalb diese vom Panel aus Rheumatologen, Dermatologen, Gesundheitsexperten und Patienten nur als „bedingte Empfehlungen“ ausgesprochen werden.

TNF_-Inhibitoren als Firstline-Option bei aktiver PsA Einleitend gibt es eine bedingte Empfehlung fĂźr die Nutzung eines Treat-to-target-Ansatzes fĂźr alle Patienten mit aktiver PsA, aber ohne spezifische Aussagen zu Zielkriterien und Messinstrumenten. Bei therapienaiven Patienten mit aktiver schwerer PsA werden TNF_-Inhibitoren bedingt als First-line-Therapie eingestuft, orale „small molecules“ (OSM; Methotrexat [MTX], Sulfasalazin, Ciclosporin, Leflunomid, Apremilast; Tofacitinib wurde aufgrund des differenten Nutzen/ Risiko-Profils nicht als OSM klassifiziert)

kÜnnen an deren Stelle treten bei Patienten ohne schwere PsA und ohne eine schwere Psoriasis oder bei Präferenz fßr eine orale Therapie oder einer Kontraindikation fßr TNF_-Inhibitoren. Fßr therapienaive Patienten mit aktiver PsA wird TNF_-Inhibitoren und OSM Vorrang vor einem IL-17- oder IL-12/23-Inhibitor eingeräumt, IL-17- oder IL-12/23-Hemmer kÜnnen statt TNF_-Inhibitoren bei schwerer PsA oder Kontraindikation eingesetzt werden. Fßr Patienten mit aktiver PsA wird der Wechsel auf ein Biologikum (TNF_, IL17, IL-12/23) gegenßber einem anderen


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

OSM präferiert. Eine Ausnahme wird bei Patienten mit Präferenz für eine orale Therapie und ohne Nachweis einer schweren PsA oder schweren Psoriasis gesehen. Bei aktiver PsA trotz Anti-TNFTherapie wird der Wechsel auf einen anderen TNF_-Inhibitor als Monotherapie gegenüber dem Switch auf eine IL12/23- oder IL-17-, Abatacept- oder Tofacitinib-Monotherapie, oder gegenüber der Kombination des Anti-TNF mit MTX präferiert. IL-12/23- bzw. IL-17-Hemmer, Abatacept oder Tofacitinib können statt einer anderen Anti-TNF-Monotherapie eingesetzt werden im Falle eines primären Anti-TNF-Versagens oder bei schweren unerwünschten Ereignissen unter dem Anti-TNF-Biologikum. IL12/23- bzw. IL-17-Inhibitoren können anstelle eines anderen TNF_-Hemmers insbesondere bei schwerer Psoriasis genutzt werden. Abatacept kann anstelle eines Anti-TNF-Biologikums eingesetzt werden bei Patienten mit wiederholten oder schweren Infektionen und bei Abwesenheit einer schweren Psoriasis.

pie bei Patienten mit Präferenz für eine orale Therapie oder Kontraindikation gegen TNF_-Hemmer eingesetzt werden. Tofacitinib wird ein Vorrang gegenüber Apremilast eingeräumt, eine Ausnahme wird bei wiederholten Infektionen gesehen. Nach Versagen eines OSM (für andere PsA-Manifestationen), sollte bei Enthesitis auf ein Biologikum statt ein weiteres OSM gewechselt werden.

Ähnliche Empfehlungen bei Enthesitis und axialer PsA

Zu guter Letzt sei auf eine starke Empfehlung zu Rauchverzicht- bzw. entwöhnung hingewiesen, die jenseits der Risikoerhöhung für Mortalität, Malignitäten, Herz- und Lungenerkrankungen auch die reduzierte Effektivität von Biologika bei Rauchern als Basis hat. Relativ wenig wird im Vergleich auf das bei aktiver PsA ebenfalls wichtige Management von Adi-

Bei therapienaiven PsA-Patienten mit im Vordergrund stehender Enthesitis wird als First-line-Option wiederum ein TNF_-Inhibitor gegenüber den OSM präferiert. Der PDE-4-Inhibitor Apremilast kann anstelle einer Anti-TNF-Thera-

Im Fall einer Biologika-Therapie werden TNF_-Inhibitoren gegenüber IL-17- bzw. IL-12/23-Hemmern präferiert (außer bei schwerer Psoriasis oder Kontraindikation) und IL-17-Inhibitoren wiederum (von Ausnahmen abgesehen) gegenüber einem IL-12/23-Inhibitor. Nicht en detail eingegangen sei auf die Empfehlungen zur aktiven PsA mit axialer Beteiligung, wo OSM ohnehin keine Rolle spielen und nach NSAR-Versagen wieder die in der Leitlinie gehabte Präferenz für TNF_Inhibitoren über IL-17- und IL-12/23Inhibitoren bei insgesamt sehr geringer Evidenz wiederholt wird.

41

positas und Maßnahmen zur Gewichtsreduktion eingegangen.

Fazit für die Praxis Sicherlich könnten viele Pros und Contras der ACR-Leitlinie gegenüber jenen von GRAPPA oder EULAR aufgezählt werden, eine eingehende Lektüre ist sicher empfehlenswert. Der interessanteste Punkt ist die Empfehlung für TNF_Inhibitoren als zu präferierende Firstline-Therapie bei (zumindest schwerer) aktiver PsA, was deutlich über jene der GRAPPA, die dies auch erörterte, herausgeht. Schützenhilfe gibt hier die auf dem ACR-Kongress 2018 präsentierte Phase-III-Studie SEAM, die eine signifikante Überlegenheit einer Etanercept- vs. MTX-Monotherapie bei therapienaiven PsA-Patienten zeigte. Dennoch bleibt offen, ob die subsequente Eskalation auf das Biologikum wirklich nachteilig ist. Nicht unumstritten dürfte auch die klare Präferenz von TNF_- gegenüber IL-17-Inhibitoren sein (so auch bei Enthesitis, wo durchaus Zweifel angemeldet werden könnten). Jedoch bleiben aufgrund der „bedingten“ Empfehlungen reichlich Spielräume für individuelle Therapieentscheidungen. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2019; 71(1): 5-32

Starke Gewichtsreduktion senkt Krankheitsaktivität Dass bei übergewichtigen Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) mehr Wert auf gewichtsreduzierende Maßnahmen gelegt werden sollte, zeigt eine prospektive Studie schwedischer Rheumatologen um Eva Klinberg, Göteborg.

Die in die Studie eingeschlossenen, mit NASR (66 %), csDMARDs (46 %) und TNF_-Inhibitoren (37 %) behandelten 41 übergewichtigen PsA-Patienten (Krankheitsdauer ca. 17 Jahre) profitierten von einer kurzzeitigen, 12- oder 16-wöchigen (bei BMI < vs. ≥40), extrem kalorienarmen (640 kcal/Tag) Reduktionsdiät. Im Median wurde nach sechs Monaten ein Gewichtsverlust von 18,7 kg (18,6 %

des Körpergewichts) verzeichnet. Der BMI sank im Median von 35,2 auf 29,7 (p<0,001). Parallel dazu stieg nach sechs Monaten der Anteil von Patienten, die den primären Endpunkt einer minimalen Krankheitsaktivität (MDA) erreichten, von 29,3 auf 53,7 % (p=0,002), was sich durchaus mit den Effekten aus Phase-III-Studien zu Biologika messen lassen kann. Ein

PsARC-Ansprechen erzielten 46,3 % der Patienten, die ACR20/50/70-Kriterien erfüllten nach der erfolgten Intervention 51,2, 34,1 und 7,3 % der Teilnehmer. Auch der DAS28 und HAQ-Score verbesserten sich einhergehend mit der Gewichtsabnahme signifikant. P

Quelle: Arthritis Res Ther 2019; 21(1): 17


42

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

,/ +HPPXQJ LQ GLHVHU ,QGLNDWLRQ LQH̆HNWLY Auch aus neutral verlaufenen Phase-III-Studien lässt sich etwas lernen. Während die IL-12/23-Inhibition mit Ustekinumab ein bei Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis (PsA) effektives Therapieprinzip darstellt, lieferte Ustekinumab in drei von Atul Deodhar, Portland (USA), und Kollegen vorgestellten randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) enttäuschende Ergebnisse. Damit verdichtet sich die Erkenntnis, dass gegen IL-17 gerichtete Antikörper gleichermaßen bei PsA und axialer SpA effektiv sind, nicht aber solche gegen IL-12/23 und auch nicht reine IL-23-Hemmer.

In die beiden ersten Studien waren jeweils Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) eingeschlossen worden, die noch Anti-TNF-naiv waren (Studie 1) oder auf ≥1 TNF_-Inhibitor unzureichend angesprochen oder diesen nicht vertragen hatten (Studie 2). In Studie 3 wurden Patienten mit nicht-röntgenologischer axSpA untersucht. In allen drei Studien waren die Teilnehmer im Verhältnis 1:1:1 für 24 Wochen auf s.c. Ustekinumab 45 oder 90 mg oder Placebo randomisiert worden, da-

nach erfolgte eine Re-Randomisierung der Placebo-Patienten auf Ustekinumab 45 oder 90 mg. Primärer Endpunkt in den Studien 1 und 2 war das ASAS40Ansprechen, in Studie 3 ein ASAS20Ansprechen. Vorab war eine Analyse zu Woche 24 in Studie 1 eingeplant worden, die über die Fortführung von Studie 2 und 3 entscheiden sollte. Tatsächlich wurden in Studie 1 mit TNF-naiven AS-Patienten die primären und sekundären Endpunkte verfehlt, woraufhin diese nicht fortgesetzt und die

Studien 2 und 3 noch vor Erreichen der vollen Teilnehmerzahlen vorzeitig abgebrochen wurden. Im Rückblick konnte für Ustekinumab in keiner der drei Studien, auch unabhängig von der Dosierung, eine klinisch relevante Verbesserung in den wichtigsten Wirksamkeits-Endpunkten demonstriert werden. Das Sicherheitsprofil war wie in vorhergehenden Studien zur PsA und Plaque-Psoriasis vorteilhaft. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2019; 71(2): 258-270

ARTHROSE

(QGOLFK DXI GHP :HJ ]X ZLUNVDPHQ 7KHUDSLHQ" Bei Arthrose verläuft die Suche nach neuen Behandlungsansätzen schleppend, in einer Vielzahl von meist Phase-II-Studien wurden bislang nur Teilerfolge erzielt, der große Durchbruch lässt weiter auf sich warten. Hinweise auf potenzielle neue Therapiekandidaten lieferte nun eine genomweite Assoziationsstudie (GWAS) von Eleftheria Zeggini, Cambridge (Großbritannien), und Kollegen, in der Proben von 455.221 Teilnehmer der arcOGEN-Studie sowie der UK-Biobank untersucht wurden.

Erfasst wurden darin britische Probanden im Alter von 40 bis 69 Jahren, die seit 2006 regelmäßig medizinisch untersucht wurden. Mithilfe von Genchips wurde deren DNA an 17,5 Millionen Stellen verglichen. Entdeckt wurden dabei 65 Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP), die bei den 77.052 Arthrose-Patienten signifikant häufiger auftraten als bei den 369.983 Kontrollen. Den Experten gelang es, die SNP 64 Targets zuzuordnen, die potenziell in die Entwicklung der Arthrose involviert sind. Von besonderem Interesse sind 10 Gene, die durch bereits verfügbare Medikamente adressiert werden oder für die sich solche in der klinischen Entwicklung

befinden. Beispielhaft zu nennen wäre u. a. das SNP rs4252548 auf dem Gen für Interleukin (IL)-11. So ist Oprelvekin, ein rekombinantes IL-11, in den USA bereits für die Therapie einer Chemotherapieinduzierten Thrombozytopenie zugelassen. Bei dem SNP rs1126464 handelt es sich um eine Missensevariante im Gen DPEP1 für Dipeptidase 1 (DPEP1). In Kombination mit dem Antibiotikum Imipenem ist in einigen Ländern mit Cilastatin ein DPEP1-Inhibitor zugelassen. Das SNP rs11059094 ist eine Variante des Gens DIABLO, ein bekannter Angriffspunkt des experimentellen Wirkstoffs LCL-16, der bei Brustkrebs, Leukämie und Multiplem Myelom klinisch geprüft wird. Auf dem Gen TGF`1 befin-

det sich schließlich das SNP rs75621460, ein Target der bislang nur in Südkorea zur Behandlung von Knorpelschäden zugelassenen Gentherapie INVOSSA (mit Knorpelzellen, die das Gen für den Wachstumsfaktor TGF`1 enthalten). Aussagen dazu, ob ein – am plausibelsten wäre dies wohl für TGF`1 – oder mehrere dieser Therapieansätze bei Arthrose eine klinisch relevante Wirksamkeit entfalten könnten, lassen sich aus dieser GWAS nicht ableiten, darauf basierende Studien sind aber sehr wahrscheinlich. P

Quelle: Nat Genet 2019; 51(2): 230-236


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

43

SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Omalizumab als neuer Therapiekandidat? Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) bleibt die Suche nach Therapien schwierig. Mit Ustekinumab und Baricitinib werden derzeit zwei vertraute Substanzen in Phase-III geprüft. Nachdem sich im Hinblick auf Interferon (IFN) als Target die mit Anifrolumab verbundene Hoffnung zerschlagen hat, wird mit Omalizumab nun ein neuer Anlauf genommen.

Das insbesondere aus der Therapie des Asthma bronchiale bekannte Omalizumab, ein rekombinanter, humanisierter monoklonaler Antikörper gegen Immunglobulin E (Anti-IgE), könnte – vermittelt durch die Behinderung plasmazytoider dentritischer Zellen und der BasophilenAktivierung – die SLE-Akktivität über die Reduktion der Typ 1 IFN-Produktion verringern. US-amerikanische Experten des NIH um Sarfaraz Hasni, Bethesda (USA), prüften nun in der Pilotstudie STOP LUPUS die Sicherheit, Verträglichkeit und klinische Effektivität von Omalizumab bei 15 Patienten mit mildem bis mäßig schwerem SLE (SLEDAI 2K >4 bis 14, erhöhte autoreaktive IgE-Antikörper). Die Teilnehmer wurden im Verhältnis 2:1 für 16 Wochen auf Omalizumab (Initialdosis 600 mg, dann 300 mg alle 4 Wochen)

oder Placebo randomisiert, gefolgt von 16 Wochen open-label-Therapie und einem 4-wöchigen Wash-out. Eine stabile Basismedikation war gestattet, alle Patenten erhielten Prednison (im Mittel 7 mg/Tag) und Hydroxychloroquin. Zielkriterien waren der SLEDAI 2K, BILAG 2004 und Physician Global Assessment (PGA), die bei jeder Visite ermittelt wurden. Zusätzlich wurde die Typ 1 IFNGensignatur mittels quantitativer PCR bestimmt. Omalizumab wurde gut vertragen ohne allergische Reaktionen und mit meist nur milden unerwünschten Ereignissen vergleichbar mit Placebo. Der SLEDAI 2K-Score verbesserte sich unter Omalizumab in Woche 16 signifikant (p=0,038), ebenso in der open-label-Phase bei

den ehemaligen Placebo-Patienten (p=0,020). Ob eine Verbesserung um 2 Punkte im SLEDAI 2K nach 16 Wochen auch klinisch relevant ist, darf jedoch bezweifelt werden. Es wurden keine Verschlechterungen in den BILAG-Scores oder im PGA verzeichnet. Zudem gab es einen Trend in Richtung einer Reduktion der IFN-Gensignatur unter Omalizumab (p=0,11), insbesondere in Fällen mit hoher IFN-Signatur zu Baseline (p=0,052). Im Ergebnis zeigte sich somit eine leichte Besserung der Krankheitsaktivität, einen genaueren Aufschluss könnten aber nur größere randomisierte Studien liefern – allzu hohe Erwartungen scheinen wohl unangebracht. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2018; doi: 10.1002/art.40828

FORTGESCHRITTENE LUPUSNEPHRITIS

Verbessertes Überleben mit Nierentransplantation SLE-Patienten mit Lupusnephritis (LN) und daraus resultierender Niereninsuffizienz im Endstadium haben ein sehr hohes Sterberisiko. US-amerikanische Mediziner um April Jorge und Zachary S. Wallace, Boston (USA), untersuchten in einer Kohortenstudie den Effekt einer Nierentransplantation auf das Überleben solcher Patienten, die – erfasst durch das United States Renal Data System – bereits auf der Warteliste für ein Transplantat waren.

Im Verlauf des Beobachtungszeitraums wurden insgesamt 9.659 Patienten mit LN im terminalen Stadium der Niereninsuffizienz erfasst, die sich auf der Warteliste für eine Nierentransplantation befanden. Von diesen erhielten letztlich 59 % eine Transplantation, in der Mehrzahl waren dies Frauen (82 %). Die Nierentransplantation war assoziiert mit einer markanten Reduktion der Gesamtsterblichkeit (adjustierte Hazard ratio, HR 0,30 [95% CI 0,27-0,33]) – dem primären Endpunkt – im Vergleich zu

solchen ohne diese Intervention. Auch im Hinblick auf alle sekundären Endpunkte wie der krankheitsspezifischen Mortalität (adj. HR 0,26), kardiovaskulären Tod (adj. HR 0,30), Tod aufgrund KHK (adj. HR 0,30), Tod aufgrund Infektion (adj. HR 0,41) und Tod aufgrund Sepsis (adj. HR 0,41) bestätigte sich der Vorteil der Nierentransplantation. Mehrere Analysen stützen die Robustheit dieser Ergebnisse, trotz aller Vorsicht in der Bewertung einer solchen Kohortenstudie mit ihren üblichen Limitationen. Als Fazit kann gezogen werden, dass in diesem

Patientenkollektiv die Nierentransplantation einen deutlichen Überlebensvorteil bietet, insbesondere getrieben durch ein vermindertes Risiko für kardiovaskulären Tod und Infektionen. Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die enorme Bedeutung einer möglichst frühen Zuweisung zu einer Nierentransplantation zur Verbesserung des Outcomes dieser Patientenpopulation. P

Quelle: Ann Intern Med 2019; doi: 10.7326/M18-1570


44

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

LUPUSNEPHRITIS

Calcineurin-Inhibitor mit Licht und Schatten Zusätzlich zu einer Standardinduktionstherapie bei Lupusnephritis (LN) könnten Calcineurin-Inhibitoren (CNI) die Chancen für das Erreichen einer kompletten renalen Remission steigern. Mit dem Ciclosporin-Analogon Voclosporin verband sich die Hoffnung auf eine stärkere Calcineurin-Inhibition bei zugleich langfristig geringerer Nephrotoxizität – nur eines der beiden Ziele wurde jetzt in der von Brad H. Rovin, Columbus (USA), und Kollegen publizierten AURA-LV-Studie verwirklicht.

In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, 48-wöchigen Phase-II-Studie AURA-LV wurden zwei Voclosporin-Dosierungen (23,7 oder 39,5 mg, je 2x täglich) gegen Placebo in Kombination mit Mycophenolat Mofetil (MMF; 2 g/Tag) und einem rasch ausgeschlichenem Prednisolon (von initial 20-25 mg auf 5 mg in Woche 8 und 2,5 mg/Tag in Woche 16-24) zur Remissionsinduktion bei 265 Patienten einer mit aktiven, histologisch gesicherten LN getestet. Primärer Studienendpunkt war das Erreichen einer kompletten renalen Remission (CRR), definiert als ProteinKreatinin-Ratio (Pr/Cr) ≤0,5 und GFR ≥60 ml/min. und keine Abnahme der Nierenfunktion >20 % zum Ausgangs-

wert, in Woche 24, sekundärer Endpunkt war eine CRR in Woche 48. Im Ergebnis erreichten mit niedrig bzw. höher dosiertem Voclosporin 32,6 (Odds ratio 2,03; p=0,045) und 27,3 % der Teilnehmer gegenüber 19,3 % unter Placebo eine CRR in Woche 24 – ein signifikanter Vorteil war also nur unter der niedrigeren Dosis gegeben. In Woche 48 zeigte sich dann eine signifikante Überlegenheit beider Dosierungen versus Placebo. Auch in weiteren Endpunkten wie der Teilremission (≥50 Reduktion der Proteinurie), der Zeit bis zum Erreichen von Voll- oder Teilremission oder im SerumKreatinin zeigten sich Vorteile für den neuen CNI, dessen Einsatz jedoch aus

Sicherheitsgründen limitiert sein dürfte. Zwar gab es bei allen unerwünschten Ereignissen (UE), insbesondere gastrointestinale Beschwerden, keine Auffälligkeiten, schwere UE waren unter beiden Voclosporin-Dosierungen jedoch häufiger zu verzeichnen. Auch kam es gerade unter der niedrigen VoclosporinDosierung in Relation zur höheren und Placebo vermehrt zu Todesfällen (11,1 und 2,3 vs. 1,1 %). Eine Weiterentwicklung dieses CNI scheint damit trotz besserem renalen Ansprechen im Vergleich zu MMF und Prednisolon alleine eher unwahrscheinlich. P

Quelle: Kidney Int 2019; 95(1): 219-231

SYSTEMISCHE SKLEROSE

Neue Therapieoption zur Abheilung digitaler Ulzera Eine Pilotstudie hatte gezeigt, dass bei Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) eine lokale „Fettauffüllung“ mit autologen Zellfraktionen des Fettgewebes, die Stammzellen des Fettgewebes/Stromazellen (ADSCs) enthalten, zu einer oft sehr raschen Abheilung von therapieresistenten ischämischen digitaler Ulzera (DU) führten. Begleitet wurde dies von einer schnellen Linderung lokaler ischämischer Schmerzen und partiellen Wiederherstellung des Kapillarbetts der betroffenen Fingerkuppen.

Eine italienische Gruppe um Nicoletta del Papa, Mailand, stellte jetzt die Ergebnisse einer daraufhin initiierten monozentrischen randomisierten, kontrollierten Studie mit 38 SSc-DU-Patienten gemäß den ACR/EULAR-Klassifikationskriterien und ischämischen DU für ≥6 Wochen ohne Zeichen einer Abheilung vor, die eine autologe Fettgewebstransplantation an den jeweils betroffenen Fingerspitzen (n=25) oder eine Scheinprozedur (n=13) erhielten. Erstere bestand aus einer Injektion von 0,5-1 ml zentrifugierten Fettgewebszellen, letztere aus einer Sham-Prozedur mit nachfolgender Injek-

tion von 0,9 % Kochsalzlösung jeweils an der Basis der von DU betroffenen Finger. Zusätzlich erhielten alle Patienten wöchentlich eine Iloprost-Infusion (0,5–2 ng/kg/min.) und orales Nifedipin 20 mg/ Tag. Primärer Endpunkt war die kumulative Prävalenz abgeheilter DU in beiden Gruppen nach 8 Wochen, sekundäre Endpunkte die Schmerzreduktion (VAS) und die Anzahl von Kapillaren in den betroffenen Fingerkuppen in der NagelfalzVideokapillaroskopie. Eine Heilung der DU zeigte sich bei 23/25 bzw. 1/13 Patienten beider Grup-

pen (p<0,0001), wobei die 12 Versager auf die Scheinprozedur nach RescueTransition in den Verumarm alle nach weiteren 8 Wochen eine Abheilung der DU aufwiesen. Überdies zeigte sich nach 4 und 8 Wochen eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität sowie ein Anstieg der Anzahl von Kapillaren in den betroffenen Fingern ( je p<0,0001). Damit bestätigt sich die potenzielle Effektivität des neuen Verfahrens zur Induktion der DU-Heilung bei therapieresistenten Patienten. P Quelle: Arthritis Res Ther 2019; 21(1): 7


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

45

SYSTEMISCHE SKLEROSE

([SHUWHQHPSIHKOXQJHQ I U 7KHUDSLHDOJRULWKPHQ ]X YHUVFKLHGHQHQ 0DQLIHVWDWLRQHQ In Anbetracht eines Mangels an Studien, fehlender Übereinstimmung und keines klaren Behandlungspfads lässt sich das Management von Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) trotz der EULAR-Leitlinien als frustrierend beschreiben. 170 Experten der Scleroderma Algorithm Group, bestehend aus Mitgliedern des Scleroderma Clinical Trials Consortium und der Canadian Scleroderma Research Group um Andreu Fernández‐Codina, London (Kanada), wagten sich genau aus diesem Grund nun an die Neubewertung eines zuvor entwickelten Therapiealgorithmus für mehrere SSc-Manifestationen.

Ausgehend von SSc-Algorithmen aus dem Jahr 2012 wurden die Experten in insgesamt drei Surveys befragt, ob sie mit diesen übereinstimmen. 36, 32 und dann noch 28 % der Befragten schlossen alle drei Runden ab und erreichten in folgenden Punkten einen Konsens für ein mögliches therapeutisches Vorgehen. Insgesamt waren die Prozentzahlen einer Übereinstimmung durchweg höher als im Survey aus 2012. Im Falle einer sklerodermalen renalen Krise (SRC) stimmten 81 % der Experten darin überein, dass die Erst-, Zweit- und Drittlinientherapie mit ACE-Hemmer, deren Kombination mit zunächst einem Calciumantagonisten bzw. dann mit einem AT1-Blocker erfolgen sollte. In Bezug auf eine mit SSc assoziierte pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) konnten sich wiederum 81 % der Experten darauf verständigen, dass bei milder PAH PDE5-Inhibitoren, gefolgt von Endothelin-Rezeptor-Antagonisten (ERA) in Kombination mit einem PDE-5-Inhibitor und dann zusätzlich auch noch ein Prostanoid zum Zuge kommen sollten, bei schwerer PAH (NYHA-Klasse III-IV) werden letztere als Ersttherapie empfohlen. Als Zweit- bzw. Drittlinientherapie wird danach die Kombination aus ERA plus PDE-5-Inihibitor respektive ERA plus Prostanoid favorisiert; als letzte Option schließlich eine Lungentransplantation. Bei einem milden Raynaud-Phänomen (RP) verständigten sich 79 % des Expertenpanels auf den Einsatz eines Calciumantagonisten, dann die Kombination mit einem PDE-5-Inhibitor, dann eines AT1-Blockers oder dem Wechsel auf ei-

nen anderen Calciumantagonisten. Bei einem schweren RP werden als Erst- bis Viertlinientherapie Calciumantagonisten, dessen Kombination mit einem PDE5-Inhibitor oder Prostanoid, dann die Zugabe eines PDE-5-Hemmers oder Prostanoids ( jeweils in Abhängigkeit davon, was bereits Second-line eingesetzt wurde), und dann der Wechsel auf einen anderen Calciumantagonisten empfohlen. Zur Therapie digitaler Ulzera (DU) werden – bei Übereinstimmung von 66 % der Experten – als Erst- bzw. als Zweitlinientherapie Calciumantagonisten bzw. PDE-5-Inhibitoren empfohlen, danach ein Prostanoid. Für die DU-Prävention verständigte man sich auf folgende Reihung: Calciumantagonisten, PDE-5-Inhibitoren, Bosentan, Prostanoid. Im Hinblick auf eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) einigten sich 69 % der Experten auf eine Induktionstherapie mit Mycophenolat Mofetil (MMF), gefolgt von i.v. Cyclophosphamid (CYC) und schließlich Rituximab. Letzter Ausweg wäre eine Lungentransplantation. Auch zur Erhaltung wird MMF als Erstlinientherapie der Wahl betrachtet. Nachfolgend stimmten die Experten für die Anwendung von Azathioprin und dann i.v. oder oralem CYC. Im Fall einer Hautbeteiligung verständigten sich 71 % der Experten bei einem modifizierten Rodnan Skin Score (mRSS) von ≥24 auf Methotrexat (MTX) und MMF als Erst- bzw. -Zweitlinientherapie, gefolgt von i.v. CYC, bei einem mRSS von ≥32 werden als Erst- bis Viertlinientherapie MMF, MTX, i.v. CYC

und eine hämatopoetische Stammzellentransplantation (HSCT) als die besten Optionen erachtet. Für eine entzündliche Arthritis im Rahmen einer SSc verständigten sich 79 % der Experten auf eine Erst- bis Viertlinientherapie mit MTX, Niedrig-DosisGlukokortikoid, Hydroxychloroquin und Rituximab oder Tocilizumab. Nicht näher eingegangen wird an dieser Stelle auf die Algorithmen zu einer kardialen bzw. gastrointestinalen Beteiligung, die eine Zustimmung von je ≥75 % der Expertenrunde erzielten. In Anbetracht beträchtlich hoher Zustimmungsgrade zu den SSc-Therapiealgorithmen könnten diese in Ergänzung zu den EULAR-Empfehlungen als Richtschnur für das Therapiemanagement dienen. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2018; 70(11): 1820-1828


46

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

RIESENZELL-ARTERIITIS

3RVLWLYH 5HDO OLIH 'DWHQ ]X 7RFLOL]XPDE Für Patienten mit Riesenzell-Arteriitis (RZA) bedeutete die GIACTA-Studie durchaus einen Durchbruch, nachdem feststand, dass unter gut kontrollierten Bedingungen Tocilizumab effektiver als eine konventionelle Glukokortikoid-Therapie ist und den Steroidbedarf zu senken vermag. Spanische Rheumatologen um Miguel A. González-Gay, Santander, unterzogen den IL-6-Rezeptorinhibitor nun einem Praxistest mit unselektierten, oft therapierefraktären RZA-Patienten mit Komorbiditäten.

In die multizentrische, offene Beobachtungsstudie wurden 134 mit Tocilizumab aufgrund Ineffektivität oder Unverträglichkeit früherer Therapien (73,1 % mit immunsuppressiver Vortherapie) behandelte Patienten (im Mittel 73 Jahre, mediane Zeit seit Diagnosestellung 13,5 Monate) eingeschlossen. Zu den Endpunkten zählten eine klinische Verbesserung der RZA, Akute-Phase-Reaktanten, steroidsparende Effekte, eine prolongierte Remission und Rezidive. Folgende Vergleiche wurden angestellt: Tocilizumab s.c. vs. i.v., RZA-Dauer ≤6 vs. >6

Monate, schwere Infektionen und Steroide ≤15 vs. >15 mg/Tag bei TocilizumabBeginn. Nach einem Monat Tocilizumab zeigten 93,9 % der Patienten eine klinische Verbesserung. Das CRP sank von 1,7 auf 0,11 mg/dl und die ESR von 33 auf 6 mm/h ( je p<0,0001). Auch eine Abnahme von Patienten mit Anämie von 16,4 auf 3,8 % wurde verzeichnet (p<0,0001). Unabhängig von s.c.- oder i.v.-Gabe sowie Krankheitsdauer wurde eine Remission nach 6, 12, 18 und 24 Monaten bei 55,5, 70,4,

69,2 bzw. 90 % der Patienten festgestellt. Die Rate schwerer Infektionen (10,6/100 Patientenjahre) war war mit höheren Prednison-Dosen in den ersten drei Monaten assoziiert. In der klinischen Praxis bietet Tocilizumab somit eine rasche und anhaltende Verbesserung bei refraktärer RZA, wobei schwere Infektionen häufiger als in den klinischen Studien aufzutreten scheinen. P

Quelle: Semin Arthritis Rheum 2019; doi: 10.1016/j.semarthrit.2019.01.003

ANCA-ASSOZIIERTE VASKULITIDEN

Kaum Zusatznutzen von Belimumab in Erhaltungstherapie Bei Patienten mit ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) ist nach erfolgreicher Remissionsinduktion weiter eine hohe Rezidivrate zu beklagen. Nachdem der B-Lymphozyten-Stimulator (BLyS) in der AAV-Pathogenese durchaus eine Rolle zu spielen scheint, lag es nahe den bei SLE zugelassenen BLyS-Inhibitor Belimumab auch in dieser Indikation zu testen.

In einer von David Jayne, Cambridge (Großbritannien), und Kollegen vorgestellten randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde bei 105 Patienten mit neu diagnosizierter oder rezidivierender AAV (ca. 80 % PR3ANCA) Belimumab als Zusatztherapie in der Remissionserhaltung geprüft. Nach Remissionsinduktion mit Cyclophosphamid (ca. 75 %) oder Rituximab (plus Prednison) erhielten die Teilnehmer 1:1 Azathioprin 2 mg/kg/Tag, Prednison (<10 mg/Tag) und Placebo oder i.v. Belimumab 10 mg/kg. Primärer Endpunkt der ursprünglich auf 300 Patienten angelegten Studie – die Rekrutierung wurde aufgrund einer neuen Leitlinie und der Zulassung von Rituximab bei AAV vorzeitig beendet – war die Zeit bis zu einem ersten Protokoll-spezifizierten Ereignis

(PSE), definiert als BVAS ≥6, ≥1 schweres BVAS-Ereignis oder eine protokollverletzende Remissionserhaltung mit z. B. Rituximab oder Hochdosis-Prednison. Ein Vaskulitis-Rezidiv war definiert als PSE BVAS-Aktivität oder Protokollverletzung hinsichtlich der Medikation. Im Ergebnis reduzierte Belimumab im Vergleich zu Placebo weder signifikant das PSE-Risiko (adjustierte Hazard ratio, HR 1,07; p=0,884) noch die Rate an Vaskulitis-Rezidiven (adj. HR 0,88; p=0,821). Jedoch war die Rezidivrate mit 18,9 vs. 21,2 % (10 vs. 11 Fälle) sehr niedrig, sicher auch der geringer als geplanten Teilnehmerzahl geschuldet, was die Aussagekraft der Studie deutlich limitiert. Die Rezidive in der Placebogruppe traten unabhängig von der Induktionstherapie,

dem Krankheitsstadium oder ANCA-Typ auf. Alle Vaskulitis-Rezidive in der mit Belimumab behandelten Gruppe wurden bei Cyclophosphamid-vorbehandelten PR-3-ANCA-Patienten verzeichnet. Dass nach einer Remissionsinduktion mit Rituximab unter Belimumab keine Rezidive auftraten, könnte ein Zufallsbefund sein, eine weitere Evaluation wäre aber wünschenswert. Bei zusätzlicher Gabe von Belimumab zeigte sich eine moderat erhöhte Rate unerwünschter Ereignisse (92,5 vs. 82,7 %), neue Sicherheitssignale gab es nicht. Somit scheint Belimumab plus Azathioprin (und Prednison) im Remissionserhalt wohl eher nicht das Rezidivrisiko zu senken. P Quelle: Arthritis Rheumatol 2019; doi: 10.1002/art.40802


Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

47

ANCA-ASSOZIIERTE VASKULITIDEN

MYCYC „revisited“: Update zur Remissionsinduktion Bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden werden Cyclophosphamid (CYC)-Regime zwar erfolgreich zur Remissionsinduktion eingesetzt, sind aber oft auch mit Infektionen sowie Malignitäten und Infertilität verbunden. Nachdem Mycophenolat Mofetil (MMF) in kleineren AAV-Studien hohe Remissionsraten gezeigt hatte, initiierte die European Vasculitis Study Group (EUVAS) die randomisierte, kontrollierte MYCYC-Studie zum Vergleich von CYC und MMF bei neu diagnostizierten AAV-Patienten. Erstpräsentiert wurden Daten daraus 2013 auf einem Workshop in Frankreich, die finalen, teilweise abweichenden Resultate aus MYCYC wurden von einer EUVAS-Studiengruppe um Lorraine Harper, Birmingham (Großbritannien), aber erst jetzt publiziert.

Die Phase-II/III-Studie war darauf angelegt, die Nicht-Unterlegenheit von MMF versus CYC in der Remissionsinduktion bei AAV nachzuweisen. 140 neu diagnostizierte AAV-Patienten erhielten zusätzlich zu einer standardisierten Steroidtherapie randomisiert MMF (2-3 g/Tag) oder eine i.v. CYC-Pulstherapie (6-10 x, 15 mg/ kg); Patienten mit einer eGFR <15 ml/ min. wurden ausgeschlossen. Zu Baseline waren die Studienteilnehmer nach ANCA-Subtyp, Krankheitsaktivität und Organbeteiligung in beiden Gruppen gut ausbalanciert. Nach Erreichen einer Remission wechselten alle Patienten auf Azathioprin. Primärer Endpunkt war eine Remission gemäß dem Birmingham Vasculitis Activity Score (BVAS) nach 6 Mo-

naten in Verbindung mit einer Einhaltung des Glukokortikoid-Tapering-Protokolls. Zusätzlich wurde nach 18 Monaten die Rezidivrate erfasst. Im Gegensatz zur Primäranalyse aus 2013, wo der primäre Endpunkt hauchdünn verfehlt wurde, gelang in der neuen Analyse – dass doch sehr lange Peer Review-Verfahren bis zur Veröffentlichung gibt hier etwas zu denken – der Nachweis der Nicht-Unterlegenheit von MMF. Den primären Endpunkt erreichten unter MMF und CYC 67 vs. 61 % der Patienten (Differenz 5,7 %). Nach erreichter Remission traten in der (vorherigen) MMF-Gruppe im Vergleich jedoch signifikant häufiger Rezidive auf (33 vs. 19 %,

Incidence Rate Ratio, IRR 1,97; p=0,049). Bei MPO-ANCA-Patienten kam es in 15 vs. 12 % der Patienten der MMF- bzw. CYC-Gruppe zu einem Rezidiv, deutlicher war die Differenz mit 48 vs. 24 % bei den PR3-ANCA-Patienten. Schwere Infektionen waren in beiden Gruppen nicht signifikant verschieden (26 % in MMFund 17 % in CYC-Gruppe; p=0,3). Somit scheint MMF eine gute Alternative zu CYC (gerade bei Risikopatienten) in der Remissionsinduktion zu sein, ist jedoch nachfolgend offenbar mit einer höheren Rezidivrate behaftet. P

Quelle: Ann Rheum Dis 2019; doi: 10.1136/annrheumdis-2018-214245

HERPES ZOSTER

1HXHU ,PSIVWR̆ 1XW]HQ YHUVXV 5LVLNR Der kürzlich eingeführte, nach einer aktuellen STIKO-Empfehlung wohl künftig auch von den Krankenkassen zu erstattende, nicht rekombinante Zoster-Impfstoff Shingrix schützt ältere Menschen und potenziell auch Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen um ein Vielfaches besser vor Herpes zoster – bei jedoch häufigeren Nebenwirkungen, wenn auch meist nur Lokalreaktionen an der Injektionsstelle, so das Ergebnis einer Metaanalyse kanadischer Experten um Andrea Tricco, Toronto.

Bislang war hierzulande nur der 2013 eingeführte, aus attenuierten Lebendviren bestehende Zoster-Impfstoff Zostavax verfügbar. Dessen Schutzwirkung war mit 57 % recht limitiert. Klar effektiver ist der neu eingeführte, erste rekombinante Totimpfstoff Shingrix mit dem Glykoprotein E des Erregers. Die Schutzwirkung beträgt 94 % bei ärztlich diagnostiziertem Herpes zoster. Im direkten Vergleich ist der neue Impfstoff nach dem Ergebnis einer Netzwerk-Metaanalyse zu 85 % effektiver. Auch bei nicht bestätigten Ver-

dachtsfällen (-63 %) und im Hinblick auf Zoster ophthalmicus (-88 %) erwies sich Shingrix als besser wirksam. Nur für die Post-Zoster-Neuralgie war der Vorteil mit 87 vs. 66 % eher mäßig ausgeprägt. Ein Nachteil des neuen Impfstoffes ist, dass zwei Impftermine im Abstand von 2 Monaten erforderlich sind, während der Lebendimpfstoff nur einmal verabreicht werden muss. Der rekombinante Impfstoff ist zudem mit einem Adjuvans versehen, was womöglich für die schlech-

tere Verträglichkeit ursächlich ist. Vor allem ist mit Lokalreaktionen an der Injektionsstelle zu 79 % signifikant häufiger zu rechnen (Risk Ratio, RR 1,79) und auch systemische Nebenwirkungen traten tendenziell öfter auf (RR 1,87). Dennoch dürfte für Patienten mit entzündlichrheumatischen Erkrankungen mit einem erhöhten Herpes zoster-Risiko der neue Impfstoff die bessere Wahl sein. P

Quelle: BMJ 2018; 363(8173): k4029


48

INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

RIESENZELL-ARTERIITIS

7RFLOL]XPDE DXFK LP 3UD[LVDOOWDJ H̆HNWLY Aktuelle Daten der GiACTA-Studie vom ACR-Kongress 2018 zu Tocilizumab bestätigen erneut dessen Nutzen für Patienten mit Riesenzell-Arteriitis (RZA). Eine Analyse ergab, dass die initiale Glukokortikoid (GK)-Dosis nicht entscheidend für das Erreichen einer anhaltenden Remission unter Tocilizumab ist: Dieses führte in Kombination mit einem 26-wöchigen GK-Tapering durchgehend zu höheren Remissionsraten als eine alleinige GK-Therapie. Darüber hinaus bestätigt eine retrospektive offene Studie mit dem bisher größten unselektierten RZA-Kollektiv die gute und schnelle Wirksamkeit in der Praxis.

Die Post-hoc-Analyse der GiACTAStudie untersuchte, ob sich die initialen GK-Dosierungen von RZA-Patienten, die Tocilizumab (RoActemra®) oder Placebo in Kombination mit einem GK-Tapering erhielten, auf die Parameter anhaltende Remission und Flare auswirkten. Die Patienten der Verumgruppe erhielten Tocilizumab wöchentlich (n=100) oder zweiwöchentlich (n=49) in Kombination mit einem 26-wöchigen GK-Tapering, während die Vergleichsgruppe Placebo in Kombination mit einem GK-Tapering über 26 (n=50) bzw. 52 Wochen (n=51) erhielt. Ein Flare war definiert als das Wiederauftreten von Symptomen und/ oder einem RZA-assoziierten Anstieg der BSG ≥30 mm/h, die eine Erhöhung der GK-Dosis erforderte. Als anhaltende Remission galt das Fehlen eines Flares, die Normalisierung des CRP-Werts (<1 mg/dl) sowie das Einhalten des GKTaperingprotokolls bis Woche 52. Das

Erreichen einer anhaltenden Remission wurde in Abhängigkeit von der initialen GK-Dosis untersucht. Die Zeit bis zum ersten Flare wurde gemäß dem protokoll-definierten Stratifizierungsfaktor initiale GK-Dosis (>30 oder ≤30 mg/Tag) untersucht. Tatsächlich erzielte unter Tocilizumab ein durchgehend höherer Anteil der Patienten eine anhaltende Remission, unabhängig von der initialen GK-Dosis, als dies unter einer GK-Monotherapie der Fall war. Dabei profitierten insbesondere Patienten mit initialen Prednisolon-Dosierungen >30 mg/Tag: Zum einen ließ sich der GK-Bedarf deutlich reduzieren, zum anderen wurde eine bessere Krankheitskontrolle ermöglicht. Eine retrospektive, offene Multizenterstudie untersuchte die Wirksamkeit von Tocilizumab bei 134 RZA-Patienten aus 40 spanischen Zentren, die auf eine vorherige Therapie nicht bzw. ungenügend

angesprochen oder diese wegen Nebenwirkungen abgebrochen hatten. Nach nur einem Monat unter Tocilizumab wiesen 93,9 % der Patienten eine signifikante klinische Besserung auf: So verringerte sich der CRP-Wert im Mittel von 1,7 auf 0,11 mg/dl (p<0,01), die BSG reduzierte sich von 33 auf 6 mm/h (p<0,01) und der Anteil der Patienten mit Anämie (Hb <11 g/dl) sank von 16,4 auf 3,8 %. Mehr als die Hälfte der Patienten befand sich nach sechs Monaten in anhaltender Remission, bei 70 % war dies nach einem Jahr der Fall. Auch in der klinischen Praxis führt Tocilizumab somit zu einer schnellen und anhaltenden Verbesserung bei Patienten mit therapierefraktärer RZA unabhängig von Erkrankungsdauer und GK-Dosis. P Quelle: Pressemitteilung Roche Pharma AG, Chugai Pharma Europe Ltd., 19. November 2018

RHEUMATOIDE ARTHRITIS

=XODVVXQJVDQWUlJH I U 8SDGDFLWLQLE JHVWHOOW Der einmal täglich einzunehmende orale JAK-1-Inhibitor Upadacitinib, der erfolgreich fünf Phase-III-Studien bei rheumatoider Arthritis (RA) durchlaufen hat, dürfte in absehbarer Zeit das Therapiespektrum in Europa und den USA bereichern.

Das Unternehmen AbbVie hat bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA sowie der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) Zulassungsanträge für das einmal täglich oral anzuwendende Upadacitinib zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer RA gestellt. Der orale, selektive JAK-Inhibitor, befindet sich aktuell in der Prüfphase. Beide Anträge basieren

auf dem globalen SELECT-Studienprogramm, das in fünf Phase-III-Studien über 4.000 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer RA umfasste. Die Ergebnisse des SELECT-Programms zeigen, dass Upadacitinib sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit csDMARDs Symptome der RA verbesserte, die radiologische Progression hemmte und die körperliche Funktionsfähigkeit ver-

besserte. In allen Studien wurden die primären und alle gewichteten sekundären Endpunkte erreicht. Erste Ergebnisse aus diesen Phase-III-Studien wurden vor Kurzem veröffentlicht. P

Quelle: Pressemitteilung AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, 21. Januar 2019


INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

49

AKTIVE PSORIASIS-ARTHRITIS

Ergebnisse zu Ustekinumab aus dem Praxisalltag Bei Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) nahm unter einer Behandlung mit dem Interleukin (IL)-12/23-Inhibitor Ustekinumab die Zahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke über den Beobachtungszeitraum bis Woche 76 verglichen mit der Ausgangssituation rasch und langanhaltend ab. (1) Dies zeigen die Ergebnisse der zweiten Interimsanalyse der nichtinterventionellen Studie SUSTAIN. Daten einer Subgruppenanalyse der SUSTAIN-Studie deuten überdies an, dass Ustekinumab sowohl bei Biologika-naiven also auch bei mit TNF-Inhibitoren (TNFi) vorbehandelten PsA-Patienten gut und langfristig wirkt. (2)

Ziel der laufenden prospektiven, multizentrischen, nicht-interventionellen Studie SUSTAIN ist, die Langzeitwirksamkeit und -sicherheit von Ustekinumab (Stelara®) bei erwachsenen Patienten mit aktiver PsA über 3 Jahre unter Praxisbedingungen zu beobachten, ebenso wie deren Lebensqualität. (1) In einer Subgruppe von Patienten mit aktiver PsA (n=155), die nicht mit einem Biologikum vorbehandelt worden waren, zeigte sich unter Ustekinumab bereits frühzeitig eine deutliche Reduktion der Anzahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke: Ausgehend von im Mittel 8,1 druckschmerzhaften Gelenken sank diese Zahl auf 3,7 in Woche 16 und weiter auf 2,1 in Woche 76 (Abb.). Die Anzahl geschwollener Gelenke, zu Baseline waren dies im Mittel 3,6, nahm bereits in Woche 16 auf 1,6 und im weiteren Verlauf bis Woche 76 auf 0,7 ab. (2)

13,2 zur Baseline auf 4,6 in Woche 16 und im weiteren Therapieverlauf auf 3,4 in Woche 76 (Abb.). (2) Die Anzahl geschwollener Gelenke, zu Baseline waren dies im Mittel 4,6, ging gleichfalls bereits in Woche 16 auf 2,1 zurück und sank bis Woche 76 weiter auf 1,0. (2) Diese Beobachtung ist interessant vor dem Hintergrund der Ergebnisse der DANBIO-Registerstudie. (3) Denn zum Einen hatte sie gezeigt, dass fast 40 % der Patienten unter TNFi-Therapie innerhalb von im Median 2,3 Jahren die Therapie wechseln. Zum Anderen hatten die Registerdaten Hinweise geliefert, dass das ACR-Ansprechen* ab dem zweiten Behandlungszyklus mit einem weiteren TNFi sinkt. (3) Die Ergebnisse aus SUSTAIN deuten an, dass auch nach initialer Biologika-Therapie mit einem TNFi ein Wechsel des Wirkansatzes auf die IL-12/23-Inhibition zielführend sein könnte. (2)

Gute Wirksamkeit auch bei Biologika-vorbehandelten Patienten

In der SUSTAIN-Gesamtpopulation (n=336) hatte gemäß den Ergebnissen der 2. Interimsanalyse die mittlere Anzahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke unter Ustekinumab im Zeitraum von 76 Wochen frühzeitig und langanhaltend abgenommen. (1) So sank die Anzahl druckschmerzhafter Gelenke von zu Beginn im Mittel 10,0 nach 16 Wochen auf 4,7 und weiter auf 2,1 in Woche 76. Zugleich verringerte sich die mittlere Anzahl geschwollener Gelenke von initial 4,1 auf 2,0 in Woche 16 und 0,7 in Woche 76. (1) Parallel dazu stieg der Anteil der Ärzte und Patienten, die die Verträglichkeit der Behandlung mit „sehr gut“ bewerteten von 40,1 % in Woche 4 auf 55,6 % in Woche 76 (Ärzte) bzw. von 39,1 % auf 55,7 % (Patienten).** (4) Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Ustekinumab sowohl bei Biologika-naiven als auch bei TNFi-vorbehandelten PsA-Patienten eine unter Alltagsbedingungen frühzeitig und langanhaltend wirksame sowie gut verträgliche Therapie darstellt. P

Mittlere Anzahl druckschmerzhafter Gelenke

Ähnliche Effektivität deutete Ustekinumab in dieser Subgruppenanalyse auch bei Patienten mit aktiver PsA an, die bereits mit einem TNFi vorbehandelt worden waren: In diesem Kollektiv sank die mittlere Anzahl druckschmerzhafter Gelenke von

15

Baseline Woche 16 Woche 76

13,2 (9,5; 16,8)§

12

9

8,1 (6,6; 9,6)§

6

4,6# 3,7#

3

2,1

3,4 (1,3; 5,5)§

(1,1; 3,1)§

0 Biologika-naiv (Baseline, n=151)

Vortherapie mit 1 TNFi (Baseline, n=81)

Literatur: 1 Wendler J et al., DGRh-Kongress 2018; Poster SpA.43 2 Wendler J et al., DGRh-Kongress 2018; Poster SpA.45 3 Glintborg B et al., Arthritis Rheum 2013; 65(5): 1213-1223 4 Wendler J et al., DGRh-Kongress 2018; Poster SpA.44 *

Abb.: Mittlere Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke in Abhängigkeit der Vortherapie (Biologika-naiv vs. eine TNFi-Vortherapie) zu Baseline, Woche 16 und Woche 76 unter Ustekinumab (§95%-Konfidenzintervall; #95%-Konfidenzintervall nicht berichtet), modifiziert nach (2)

Ansprechen innerhalb der ersten 3-6 Monate gemäß den Kriterien des American College of Rheumatology, stratifiziert nach ACR20, ACR50 und ACR70 ** Beurteilung mittels Patient's und Physician's Global Assessment (PGA) Fragebogen

Report mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmbH


50

INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

PSORIASIS-ARTHRITIS

Ixekizumab zeigt Überlegenheit versus Adalimumab Das Unternehmen Lilly verkündete kürzlich positive Top-Line-Ergebnisse der direkten Vergleichsstudie SPIRIT-H2H zwischen dem IL-17A-Inhibitor Ixekizumab und dem TNF_-Inhibitor Adalimumab. Nach 24 Wochen erreichten unter Ixekizumab signifikant mehr Patienten gleichzeitig ein ACR50-Ansprechen und eine vollständig erscheinungsfreie Haut (PASI100). Die auf Überlegenheit ausgerichtete Studie SPIRIT-H2H ist weltweit die erste direkte Vergleichsstudie bei aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA).

Primärer Endpunkt der Studie war das gleichzeitige Erreichen eines ACR50-Ansprechens und einer vollständig erscheinungsfreien Haut (PASI100) in Woche 24. Dieses Ziel konnten mit Ixekizumab (Taltz®) signifikant mehr Patienten erreichen als unter Adalimumab. Weitere Endpunkte waren das jeweils separate Erreichen eines ACR50 und eines PASI 100 nach 24 Wochen. Das Verträglichkeitsprofil von Ixekizumab war konsistent mit dem aus den bereits durchgeführten klinischen Studien. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale identifiziert. Die vollständige Studie mit den detaillierten Daten wird im Juni 2019 beim EULARKongress in Madrid präsentiert.

Bei SPIRIT-H2H handelt es sich um eine 52-wöchige, multizentrische, randomisierte Open-Label-ParallelgruppenStudie mit 566 Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis und Plaque-Psoriasis (Pso) mit einem BSA (body surface area) von ≥3 %, die zuvor noch mit keinem bDMARD behandelt wurden (bDMARDnaiv). Insgesamt 566 Patienten wurden in die Studie aufgenommen. Im Ixekizumab-Arm erhielten PsA-Patienten mit leichter Hautbeteiligung Ixekizumab in einer Initialdosis von 2x 80 mg und in der Erhaltungsphase von Woche 4 bis 52 in einer Dosierung von 80 mg alle vier Wochen. Nach der Initialdosis erhielten Patienten mit aktiver PsA und mittelschwerer

bis schwerer Pso in der Induktionsphase (Woche 2 bis 12) Ixekizumab in einer Dosierung von 80 mg alle zwei Wochen und in der anschließenden Erhaltungsphase (Woche 16 bis 52) alle vier Wochen 80 mg. Patienten im Adalimumab-Arm mit aktiver PsA und leichter Pso erhielten 40 mg Adalimumab alle zwei Wochen. Patienten mit zusätzlich mittelschwerer bis schwerer Pso bekamen nach einer Initialdosis von 80 mg ab der zweiten Woche Adalimumab in einer Dosierung von 40 mg alle zwei Wochen. P

Quelle: Pressemitteilung Lilly Deutschland GmbH, 9. Januar 2019

RHEUMATOLOGY TODAY

Studienhighlights vom ACR 2018 in Chicago Auch in diesem Jahr informiert Rheumatology TODAY über ausgewählte Studien vom ACR 2018 in Chicago. 13 Experten besuchten die Vorträge zu rheumatologischen Schwerpunktthemen, analysierten die Daten auf ihre Relevanz für den Praxisalltag und stellen diese in deutscher Sprache vor der Kamera vor. In Form kompakter Take home-Messages präsentieren die Referenten ihre Highlights des Kongresses, eine Zusammenfassung des ACR liefert Prof. Dr. Matthias Schneider, Düsseldorf.

Die Videobeiträge, inklusive der Präsentationen als PDF-Download, sind für zwei Jahre auf www.rheumatology-today. de kostenfrei abrufbar. Der Zugang erfolgt kostenfrei über einen DocCheckAccount. Ausgewählte Themen sind Axiale Spondyloarthritis (PD Dr. Xenofon Baraliakos, Herne), Bildgebung (Prof. Dr. Johannes Strunk, Köln), Juvenile Idiopathische Arthritis (Prof. Dr. Gerd Horneff, Sankt Augustin), Kollagenosen (Prof. Dr. Christof Specker, Essen), Komorbiditäten (PD Dr. Stefan Kleinert, Erlangen), Monotherapie (Dr. Christopher Amberger, Bad Neuen-

ahr), PRO & Burden of Disease (Prof. Dr. Rieke Alten, Berlin), Psoriasis-Arthritis (Dr. Frank Behrens, Frankfurt/M.), Aktuelle Therapieoptionen (Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Bad Nauheim), Neue Targets und Biomarker (Prof. Dr. Torsten Witte, Hannover), Rheuma & Schwangerschaft (PD Dr. Rebecca Fischer-Betz, Düsseldorf), Systemische Sklerose & entzündliche Myopathien (Dr. Marc Schmalzing, Würzburg) und Vaskulitiden (Dr. Peer M. Aries, Hamburg). Rheumatology TODAY ist eine Fortbildungs-Plattform, auf der sich Fachärzte kostenlos über neue Entwicklungen und

Studien in der Rheumatologie informieren können. Neutral, zeitnah und digital aufbereitet erhalten interessierte Rheumatologen unter www.rheumatologytoday.de News von den EULAR- und ACR-Kongressen. Unter „Thema des Monats“ haben Nutzer überdies Zugang zu Beiträgen rund um aktuelle rheumatologische Themen. Unterstützt wird der Service von Chugai Pharma. P

Quelle: Pressemitteilung Rheumatology TODAY, 18. Dezember 2018


INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

51

SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Ustekinumab: Neue Auswertungen einer Phase-II-Studie Auf dem ACR-Meeting 2018 präsentierte aktuelle 48-Wochen-Daten einer randomisierten, placebokontrollierten Cross-over-Phase-II-Studie zu Ustekinumab bei Patienten mit aktivem systemischem Lupus erythematodes (SLE) zeigen, dass fast zwei Drittel der Patienten unter dem IL-12/23-Inhibitor nach dieser Behandlungszeit ohne Krankheitsaktivität waren. Dieser Anteil war vergleichbar mit jenem nach 24 Therapiewochen. Bei erst nach 24 Wochen auf Ustekinumab wechselnden Patienten stieg der Anteil ohne Krankheitsaktivität nach 48 Wochen auf über die Hälfte an.

Nach 24 Wochen war die Krankheitsaktivität unter Ustekinumab (Stelara®) signifikant gegenüber Placebo verringert. Der Anteil der Patienten mit SRI4-Ansprechen (primärer Endpunkt) betrug 61,7 vs. 33,3 % (p=0,0057). Diese Ergebnisse wurden bereits auf dem letzten ACR-Kongress sowie im Lancet veröffentlicht. Im verlängerten Follow-up über 48 Wochen erhielten die Studienteilnehmer der Ustekinumab-Gruppe initial Ustekinumab ca. 6 mg/kg intravenös (i.v.) in Woche 0 und anschließend Ustekinumab 90 mg subkutan (s.c.) über 48 Wochen alle 8 Wochen, jene der Crossover-Gruppe initial Placebo i.v. in Woche 0 und anschließend Placebo s.c. in Wo-

che 8 und 16, ab Woche 24 Ustekinumab s.c. alle 8 Wochen bis Woche 48. 63,3 % der Patienten der UstekinumabGruppe erfüllten in Woche 48 die Kriterien eines SRI-4-Ansprechens. Zudem wiesen 66,7 % der Teilnehmer dieses Studienarms eine verringerte Krankheitsaktivität gemäß SLEDAI-2K gegenüber dem Ausgangswert auf. Nach 24 Wochen lag dieser Anteil bei 65 %. Gleichzeitig nahm die Krankheitsaktivität hinsichtlich der Gelenk- und Hautbeteiligung, gemessen am CLASI-Ansprechen, zu Woche 48 noch weiter ab (68,6 vs. 53,1 % zu Woche 24). Die Therapieverträglichkeit wurde in Woche 56 ausge-

wertet. In der Gesamtstichprobe (Ustekinumab-/Cross-over-Gruppe) traten bei 15,1 % der Patienten schwere unerwünschte Ereignisse und bei 7,5 % schwere Infektionen auf. Es wurden keine Todesfälle, maligne Tumoren oder opportunistische Infektionen verzeichnet. Diese Daten waren konsistent mit dem bekannten Verträglichkeitsprofil von Ustekinumab aus den zugelassenen Indikationen. Um das Entwicklungsprogramm von Ustekinumab für die Therapie des SLE zu beschleunigen, initiierte Janssen die Phase-III-Studie Lotus. P Quelle: Pressemitteilung Janssen-Cilag GmbH, 6. Dezember 2018

HERPES ZOSTER

67,.2 (PSIHKOXQJ I U ,PSIXQJ JHJHQ * UWHOURVH Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Kurzem die Impfung gegen Herpes zoster mit dem neuen Totimpfstoff Shingrix für alle Personen ab 60 Jahre als eine Standardimpfung. Für Personen mit einer Grundkrankheit oder Immunschwäche empfiehlt die Kommission die Impfung bereits ab einem Alter von 50 Jahren als Indikationsimpfung.

Der Impfstoff Shingrix ist zur Prävention von Herpes Zoster und einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN) bei Erwachsenen ab 50 Jahren zugelassen. In klinischen Studien mit mehr als 38.000 Probanden zeigte Shingrix eine Wirksamkeit von >90 % und zwar in allen untersuchten Altersgruppen: 50 bis 59 Jahre, 60 bis 69 Jahre, 70 bis 79 Jahre und sogar bei den ≥80-Jährigen. Als häufigste Nebenwirkungen der Impfung können Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle sowie Muskelschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten. Die meisten dieser Reaktionen klangen nach zwei bis drei Tagen wieder ab.

Shingrix ist in den USA, Kanada und Deutschland verfügbar und wurde bisher bereits über 7 Millionen Mal verimpft. Mit der offiziellen STIKO-Publikation wurde der Prozess für die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen angestoßen. Binnen drei Monaten entscheidet der G-BA über die Aufnahme der Zoster-Impfung in den Pflichtleistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Erst nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger werden die regionalen Impfvereinbarungen geschlossen. Bis dahin kann die Impfung nur über Privatrezept verordnet und ab-

gerechnet werden. Auch wenn die Krankenkassen die Kosten für die Impfung noch nicht standardmäßig übernehmen, erstatten einige diese jedoch bereits jetzt als Satzungsleistung bzw. als Einzelfallentscheidung. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine individuelle Nachfrage bei der Krankenkasse. Für PKV-Versicherte sind Impfungen ab STIKO-Empfehlung vertraglich abgedeckt. P

Quelle: Pressemitteilung GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 13. Dezember 2018


52

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

INDUSTRIE-BERICHT

RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Positive Phase-III-Daten zu Upadacitinib-Monotherapie Das Unternehmen AbbVie hat neue Daten zu PROs der laufenden Phase III-Studie SELECT-MONOTHERAPY veröffentlicht. Diese Ergebnisse wurden auch auf dem ACR-Kongress 2018 in Chicago (USA) vorgestellt. SELECT MONOTHERAPY ist Teil des Zulassungsstudienprogramms für Upadacitinib. Untersucht wird eine Upadacitinib-Monotherapie (15 mg und 30 mg 1 x/Tag) im Vergleich zu einer weitergeführten MTX-Therapie bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA) und unzureichendem Ansprechen auf MTX. Im Vergleich zu Patienten, die weiter MTX erhielten, verbesserte sich die körperlichen Funktionsfähigkeit, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Schmerzen und Morgensteifigkeit nach 14 Wochen Upadacitinib.

Die PRO-Daten der SELECT-MONOTHERAPY-Studie fielen wie folgt aus: Bereits 2 Wochen nach der ersten Behandlung mit beiden Upadacitinib-Dosierungen konnten Verbesserungen der körperlichen Funktionsfähigkeit (HAQDI) gemessen werden. Bei den MTX-Patienten war dies nach 8 Wochen der Fall. In Woche 14 zeigten 65 bzw. 69 % der Patienten, die 15 bzw. 30 mg Upadacitinib erhielten, Verbesserungen im HAQDI. Bei den Patienten, die MTX erhielten, waren es 45 % (p<0,001). In Woche 14 zeigten 65 bzw. 73 % der Patienten unter 15 bzw. 30 mg Upadacitinib Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebens-

qualität (SF-36). Bei den Patienten, die MTX erhielten, waren es 48 % (p<0,001). Nur 2 Wochen nach der Erstbehandlung mit Upadacitinib wurde eine Schmerzreduktion (VAS) gemessen. Diese war erst nach 4 Wochen bei Patienten unter MTX messbar. In Woche 14 zeigten 64 bzw. 75 % der Patienten, die 15 bzw. 30 mg Upadacitinib erhielten, eine Schmerzreduktion. Bei den Patienten, die MTX erhielten, waren es 46 % (p<0,001).

ter MTX messbar. In Woche 14 zeigten 74 bzw. 83 % der Patienten, die 15 bzw. 30 mg Upadacitinib erhielten, einen verringerten Schweregrad der Morgensteifigkeit, unter MTX waren es 57 % (p<0,001). Darüber hinaus wiesen die Patienten, die 15 bzw. 30 mg Upadacitinib erhielten, in Woche 14 eine durchschnittliche Verkürzung der Dauer der Morgensteifigkeit um 95 bzw. 102 Minuten auf im Vergleich zu 53 Minuten unter MTX (p<0,05). P

Bereits 2 Wochen nach der ersten Behandlung mit Upadacitinib wurde eine Besserung der Morgensteifigkeit erzielt. Eine solche war nach vier Wochen un-

Quelle: Pressemitteilung AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, 17. Dezember 2018

SYSTEMISCHE JUVENILE IDIOPATHISCHE ARTHRITIS

=XODVVXQJVHUZHLWHUXQJ I U 7RFLOL]XPDE V F DE -DKU Zur Therapie der systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis (sJIA) ist jetzt auch die s.c.-Applikation von Tocilizumab in der EU zugelassen. Der IL-6-Rezeptorinhibitor war bislang als Infusionslösung für die sJIA-Therapie verfügbar. Entscheidend für die Zulassungserweiterung waren die Ergebnisse der Dosisfindungsstudie JIGSAW-118.

Die Phase-Ib-Studie JIGSAW-118 umfasste 51 Patienten mit sJIA im Alter von 1-17 Jahren, die unzureichend auf NSAR und systemische Kortikosteroide angesprochen haben. 51 % der Patienten waren Tocilizumab (RoActemra®)-naiv, 49 % wechselten von i.v. auf s.c. Der mediane JADAS-71 konnte bei Tocilizumab-naiven Patienten nach 52 Wochen deutlich verbessert werden (–13,9 Punkte bei KG <30 kg; –12,4 Punkte bei KG ≥30 kg). Bei von auf i.v. auf s.c. wechselnden Patienten konnte der mediane JADAS-71 nach 52 Wochen erhalten oder weiter verbessert werden (–0,7 bei KG <30 kg; –0,2 bei KG ≥30 kg). In Woche 52 wiesen 67,4 %

der Patienten in beiden Gruppen keine Krankheitsaktivität mehr auf (JADAS-71 <1,0). Tocilizumab s.c. 162 mg alle 2 Wochen (Q2W) war für Patienten mit KG <30 kg bzw. 1x pro Woche bei KG ≥30 kg in Pharmakokinetik und -dynamik vergleichbar mit der bereits zugelassenen i.v.-Formulierung (12 mg/kg Q2W KG <30 kg bzw. 8 mg/kg Q2W KG ≥ 30 kg). Das Sicherheitsprofil der Infusionslösung aus der sJIA-Zulassungsstudie TENDER wurde für die s.c.-Form bestätigt, mit Ausnahme von einer erhöhten Rate von meist milden Reaktionen an der Injektionsstelle (41,2 %).

Gemäß der EU-Zulassung ist Tocilizumab zur Behandlung von Patienten mit aktiver sJIA im Alter von ≥1 Jahr angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Therapie mit NSAR und systemischen Kortikosteroiden angesprochen haben. Es kann als Monotherapie (falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Therapie damit unangemessen erscheint) oder in Kombination mit Methotrexat verabreicht werden. P

Quelle: Pressemitteilung Roche Pharma AG, Chugai Pharma Europe Ltd., 10. Dezember 2018


INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

53

SYMPTOMATISCHE HYPERURIKÄMIE

Fruktosekonsum kann Gicht begünstigen Ein wichtiger Faktor für das Entstehen der symptomatischen Hyperurikämie ist eine purinreiche Ernährung. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen nun, dass auch der Verzehr von Fruktose wesentlich zur Erhöhung der Gesamtharnsäuremenge beiträgt.

Jeder nimmt täglich Fruktose zu sich. Die Lebensmittelindustrie nutzt für ihre Produkte zunehmend günstigen Maisstärkesirup, der bis zu 90 % Fruktose enthält und z. B. zum Süßen von Softdrinks verwendet wird. Mit dem stetig wachsenden Pro-Kopf-Verbrauch an Fruktose werden heute viele epidemisch anwachsende Erkrankungen wie Adipositas, Typ-2-Diabetes und Gicht in Verbindung gebracht. Fruktose ist der einzige Zucker, der eine Erhöhung der Harnsäurewerte, Dyslipidämie und Anzeichen einer Insulinresistenz bei gesunden Probanden hervorrufen kann. In der Zelle findet eine ungebremste Umwandlung in Fruktose1-Phosphat mittels ATP und ADP statt.

Sind deren Reserven aufgebraucht, wird AMP in den Purinstoffwechsel eingeschleust, wo es über Xanthin und Hypoxanthin zu Harnsäure umgewandelt wird. US-amerikanische Studien haben gezeigt, dass Fruktose das Risiko für Gicht dosisabhängig erhöht. Bei Männern zeigte sich, dass die Quintile mit der höchsten Fruktoseaufnahme in der multivariaten Analyse ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Gicht hatte wie die Quintile mit dem geringsten Anteil dieses Zuckers in der Nahrung (RR=2,02; p 0,001). Für Frauen zeigte sich, dass diejenigen in der Quintile mit der höchsten Fruktoseaufnahme ein um 62 % höheres Gichtrisiko hatten als Frau-

en in der Quintile mit dem niedrigsten Verzehr (RR=1,62; p=0,004). Fruktose ist somit ein wichtiger Risikofaktor für das Entstehen einer symptomatischen Hyperurikämie. Eine fruktosearme Diät kann daher sowohl bei der Prävention, als auch im Rahmen der Therapie vorteilhaft sein. Um erhöhte Harnsäurewerte bei Gicht effektiv auf den Zielwert von <6 mg/dl (360 +mol/l) zu senken, sind zudem XanthinoxidaseHemmer wie Allopurinol oder Febuxostat (Adenuric®) indiziert, wobei Febuxostat in klinischen Studien wirksamer war. P Quelle: Pressemitteilung Berlin-Chemie AG, 12. Dezember 2018

PLAQUE-PSORIASIS

Guselkumab überzeugt in Head-to-head-Studie Auf dem dritten Inflammatory Skin Disease Summit (ISDS) in Wien wurden die Ergebnisse der Phase-III-Studie ECLIPSE vorgestellt. Im primären Endpunkt, dem PASI90-Ansprechen zu Woche 48, erwies sich der IL-23-Inhibitor Guselkumab bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis als signifikant und klinisch relevant überlegen gegenüber dem IL-17A-Hemmer Secukinumab. Es sind die ersten Daten eines direkten Vergleichs zwischen diesen beiden Wirkprinzipien.

Die multizentrische, randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie schloss erwachsene Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis ein. Der Beobachtungszeitraum betrug 48 Wochen. Die Patienten erhielten entweder Guselkumab 100 mg (Tremfya®; n=534) oder Secukinumab 300 mg (n=514). Zu Woche 48 erreichten 84,5 % der Patienten unter Guselkumab ein PASI90Ansprechen gegenüber 70,0 % unter Secukinumab (p<0,001 für Überlegenheit). Wichtigster sekundärer Endpunkt war ein PASI75-Ansprechen sowohl zu Woche 12 als auch zu Woche 48. Diesen Endpunkt erreichten 84,6 % der Teilneh-

mer im Guselkumab-Arm gegenüber 80,2 % im Secukinumab-Arm (p<0,001 für Nichtunterlegenheit; p=0,062 für Überlegenheit).

69,1 % der Patienten im GuselkumabArm ein PASI90-Ansprechen versus 76,1 % im Secukinumab-Arm; p=0,127 für Nichtunterlegenheit).

Eine erscheinungsfreie Haut (PASI100) zu Woche 48 erreichten 58,2 % der Patienten unter Guselkumab und 48,4 % der Patienten unter Secukinumab (p<0,001 für Nichtunterlegenheit; p=0,001 für Überlegenheit). Der Anteil der Patienten, die nach drei Injektionen ein PASI75Ansprechen zu Woche 12 erreichten, betrug 89,3 % für Guselkumab. Nach sieben Injektionen lag der Anteil für Secukinumab bei 91,6 % (p<0,001 für Nichtunterlegenheit). Zu Woche 12 zeigten

Die in der ECLIPSE-Studie für Guselkumab und Secukinumab beobachteten Nebenwirkungen bis Woche 56 stimmen mit den Sicherheitsprofilen aus den jeweiligen Zulassungsstudien überein. Bei Psoriasis-Arthritis befindet sich Guselkumab in Phase-III der klinischen Prüfung. P

Quelle: Pressemitteilung Janssen-Cilag GmbH, 10. Januar 2019


54

INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2019

RHEUMATOIDE ARTHRITIS UND PSORIASIS-ARTHRITIS

'UHL 3URMHNWH ]XU -$. ,QKLELWLRQ DXVJH]HLFKQHW Die Awards der Forschungsförderung 2018 gehen nach Berlin, Erlangen und Heidelberg. Drei Projekte zur Erforschung der JAKInhibition bei rheumatoider Arthritis (RA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) wurden von einem unabhängigen Gremium als förderungswürdig bewertet. Die Preisverleihung erfolgte auf dem 10. Tight Junctions-Symposium am 7./8. Dezember 2018 in Bad Nauheim. Die jährlich mit bis zu insgesamt 300.000 Euro dotierten Awards der deutschen Forschungsförderungs-Initiative „Competitive Grant Pfizer“ wurden bereits zum zwölften Mal verliehen.

Erkenntnisse zu den über die JAK/STATSignalweg-vermittelten Prozesse bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie RA, PsA und Colitis ulcerosa (CU) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Pfizer engagiert sich daher bei der Förderung von klinischen Projekten, die sich mit diesen Indikationen befassen. Von weiterem Interesse sind zudem experimentelle Projekte der Grundlagen- und translationalen Forschung zum JAK/ STAT-Signalweg bei RA, PsA, CU sowie axialer Spondyloarthritis und Morbus Crohn. Die diesjährigen Preisträger sind Prof. Dr. Eugen Feist und Dr. Bruno Stuhlmüller, Charité Berlin, für ihr Projekt „Crosstalk between JAK/STAT pathway and the immunoproteasome in rheumatoid arthritis“. Hierin wird untersucht, ob ein Nicht-

Ansprechen auf Tofacitinib (Xeljanz®) durch eine Störung im proteasomalen Abbau von SOCS-Proteinen begründet sein könnte. In diesem Projekt wird die Ubiquitinierung von JAK-Proteinen bei RA-Patienten vor und während der Therapie mit Tofacitinib ermittelt und ob dies mit dem Therapieerfolg korreliert. Zweiter Preisträger ist Dr. Andreas Ramming, Uniklinikum Erlangen, für das Projekt: „Targeting PsA-related Innate Lymphoid Cells by Tofacitinib“. Durch den JAK/STAT-Signalweg aktivierte ILCs spielen bei der Immunpathogenese der PsA eine Rolle. Die Auswirkung von JAKInhibitoren auf die pathogene Funktion von ILCs bei PsA-Patienten ist bisher nicht bekannt. Diese Frage wird anhand von Transkriptomanalysen vor und nach Tofacitinib bei PsA-Patienten und über die Korrelation mit dem Ansprechen ad-

ressiert. Die dritten Preisträger sind Dr. Margarida Souto-Carneiro und Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz, Universitätsklinikum Heidelberg, für ihr Projekt „Effects of Tofacitinib on cytotoxic T lymphocytes from patients developing rheumatoid and psoriatic arthritis induced by therapy with immunecheckpoint inhibitors“. Ziel ist es, den Einfluss von Tofacitinib auf die Effektorfunktion von CD8+ T-Zellen bei RA, PsA, gesunden Probanden und Patienten mit immunbezogenen Nebenwirkungen zu beleuchten. Insbesondere die CD8+ anti-Tumor-Zytotoxizität ist von Interesse, da die durch Checkpoint-Inhibitoren induzierte Autoimmunität weiterhin eine Herausforderung darstellt. P

Quelle: Pressemitteilung Pfizer Deutschland GmbH, 11. Dezember 2018

BIOSIMILARS IN DER RHEUMATOLOGIE

:HLWHUHV $GDOLPXPDE %LRVLPLODU HLQJHI KUW Das Unternehmen Mylan N.V. gab die Markteinführung des Adalimumab-Biosimilars Hulio® in Deutschland bekannt. Diese folgt auf die Zulassung durch die Europäische Kommission im September 2018. Das Produkt stellt das erste Anti-TNF_-Biosimilar dar, das Mylan in den europäischen Markt einführt.

Die Zulassung wurde auf Basis von Phase-I- und Phase-III-ARABESC-Studien erteilt, die Fujifilm Kyowa Kirin Biologics durchgeführt hat. 728 Patienten mit moderater bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA), die seit ≥3 Monaten Methotrexat (MTX) einnahmen und darunter keine adäquate Krankheitskontrolle erzielten, wurden 1:1 auf alle zwei Wochen Hulio® 40 mg/0,8 ml oder das Referenzprodukt 40 mg/0,8 ml in Kombination mit MTX randomisiert. Das

ACR20-Ansprechen in Woche 24 war mit 74,4 vs. 75,7 % in beiden Patientengruppen vergleichbar, ebenso der DAS28CRP-Score in Woche 24 (3,43 vs. 3,42). Schwere unerwünschte Ereignisse traten in beiden Therapiearmen ähnlich selten auf (4,1 vs. 5,2 %). Gemäß dem Extrapolationsansatz gelten die Wirksamkeitsund Sicherheitsdaten der klinischen Studie in einer Indikation (hier RA) als ausreichender Nachweis der Wirksamkeit von Hulio®, um die Zulassung über

das gesamte Indikationsspektrum des Adalimumab-Originals zu erweitern. Mylan hat von Fujifilm Kyowa Kirin Biologics Co., Ltd. eine exklusive Lizenz für den Vertrieb von Hulio® in Europa erhalten. Die EU-Zulassung von Hulio® gilt für alle 28 Mitgliedstaaten der EU sowie Norwegen, Island und Liechtenstein. P Quelle: Pressemitteilung Mylan N.V., 6. Dezember 2018


NÄCHSTE AUSGABE

Vorschau

Impressum VERLAG: WORTREICH Gesellschaft für individuelle Kommunikation mbH Barfüßerstr. 12, 65549 Limburg Tel. 06431/59096-0, Fax 06431/59096-11 info@wortreich-gik.de, www.wortreich-gik.de CHEFREDAKTION: Dr. Michael Lohmann, lohmann@wortreich-gik.de

BDRh

REDAKTION: Dr. Ine Schmale, schmale@wortreich-gik.de Dr. med. Klaus Steffen, info@wortreich-gik.de HERAUSGEBER: Dr. Ludwig Kalthoff, Prof. Dr. Jörn Kekow, Dr. Edmund Edelmann, Sigurd Rudeloff GRAFIK: Inken Esin, www.coast-design.de DRUCK: AWG Druck, Runkel

ASV Rheuma Lesen Sie in der nächsten Ausgabe alle wichtigen Neuerungen zur Implementierung der ASV Rheuma.

WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT: Prof. Dr. Marina Backhaus, Berlin · Prof. Dr. Jürgen Braun, Herne · RA Christian Koller, München · Prof. Dr. Dieter Felsenberg, Berlin · Prof. Dr. Peter Herzer, München · Dr. Ulrich von Hinüber, Hildesheim · Prof. Dr. Herbert Kellner, München · Prof. Dr. Klaus Krüger, München · Prof. Dr. Benedikt Ostendorf, Düsseldorf · Prof. Dr. Hendrik SchulzeKoops, München · Prof. Dr. Joachim Sieper, Berlin · Prof. Dr. Christof Specker, Essen · RA Andrea Mangold, München · Prof. Dr. Günter Neubauer, München BEIRAT DES BDRH: Priv.-Doz. Dr. Xenofon Baraliakos, Herne · Dr. Kirsten Karberg, Berlin · Dr. Michael Rühlmann, Gottingen · Dr. Philipp Sewerin, Dusseldorf · Dr. Martin Welcker, Planegg · Dr. Silke Zinke, Berlin JAHRGANG 11 · 1-2019 ISSN 1868-6044 JAHRESABONNEMENTPREIS: € 69,00 inkl. MwSt. und Versand Die als Report gekennzeichneten Beiträge stellen nicht die Meinung der Redaktion, sondern der betreffenden Auftraggeber dar, die für den Inhalt verantwortlich zeichnen. Die Zeitschrift und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Weder Herausgeber noch Verlag haften für Inhalte, Informationen sowie die Richtigkeit der Aktenzeichen, die verlagsseitig mit aller Sorgfalt wiedergegeben wurden.

BILDQUELLEN: ACR-Kongress – © Dr. Wiebke Kathmann; S. 49 – ©Frank Breuckmann, Thilo Gambichler, Peter Altmeyer & Alexander Kreuter; BMC Dermatology 2004, 4: 11

Rheuma Update 2019 Einen Überblick uber die wichtigsten Studien des letztes Jahres und aktuelle Entwicklungen in der Rheumatologie bietet das Rheuma Update in Wiesbaden.

BERUFSVERBAND

BDRh

DEUTSCHER RHEUMATOLOGEN e.V.


MIT COSENTYX ® SCHNELL ZURÜCK INS LEBEN IL-17A inhibieren. Vollhuman. Direkt.

Doppelt überzeugend bei Psoriasis-Arthritis

Wegweisend bei Ankylosierender Spondylitis

Cosentyx® wirkt stark auf die Gelenke und ermöglicht eine symptomfreie Haut.1, 2, *, **

Unter Cosentyx® blieben bis zu 97 % der Patienten über 2 Jahre ohne neue Syndesmophyten.3, #

* Nach 24 Wochen erreichten 44 % der TNF-naiven PsA-Patienten unter Secukinumab ein ACR50-Ansprechen. ** Symptomfrei = PASI 100. Unter Secukinumab erreichten 44,8 % der PsA-Subgruppe der CLEAR-Studie ein PASI 100-Ansprechen nach 52 Wochen. # Subgruppenauswertung der MEASURE 1 Studie bezieht sich auf AS-Patienten ohne Syndesmophyten vor Therapiebeginn. 1. McInnes I et al. Secukinumab, a human anti-interleukin-17A monoclonal antibody, in patients with psoriatic arthritis (FUTURE 2): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet. 2016, 386(9999): 1137–1146. 2. Gottlieb A et al. THU0431 Sustained Improvements in Skin Symptoms, Physical Functioning, and Quality of Life with Secukinumab versus Ustekinumab in Patients with Moderate-To-Severe Psoriasis and Concomitant Psoriatic Arthritis: 52 Week Results from The Clear Study Ann Rheum Dis 2016;75:345-346. 3. Braun J et al. Effect of secukinumab on clinical and radiographic outcomes in ankylosing spondylitis: 2-year results from the randomised phase III MEASURE 1 study. Ann Rheum Dis. 2016. Cosentyx® 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze, Cosentyx® 150 mg Injektionslösung in einem Fertigpen W Diese Arzneimittel unterliegen einer zusätzlichen Überwachung. Wirkstoff: Secukinumab (in Ovarialzellen d. chinesischen Hamsters [CHO-Zellen] produzierter, gegen Interleukin-17A gerichteter, rekombinanter, vollständig humaner monoklonaler Antikörper der IgG1/g-Klasse). Zus.-setz.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Fertigspritze/Fertigpen enthält 150 mg Secukinumab in 1 ml. Sonst. Bestandt.: Trehalose-Dihydrat, L-Histidin, L-HistidinhydrochloridMonohydrat, L-Methionin, Polysorbat 80, Wasser f. Injektionszwecke. Anwend.: Behandl. erwachsener Pat. mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen. Behandl. erwachsener Pat. mit aktiver Psoriasis-Arthritis, allein od. in Kombination mit Methotrexat (MTX), wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) unzureichend gewesen ist. Behandl. erwachsener Pat. mit aktiver ankylosierender Spondylitis, die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Gegenanz.: Schwere Überempfindlichkeitsreakt. gegen d. Wirkstoff od. einen d. sonst. Bestandt. Klinisch relevante, aktive Infektionen (z. B. aktive Tuberkulose). Nebenw.: Nebenwirkungen in klin. Studien u. nach Markteinführung: Sehr häufig: Infektionen d. oberen Atemwege. Häufig: Oraler Herpes. Rhinorrhö. Diarrhö. Gelegentl.: Orale Candidose, Tinea pedis, Otitis externa. Neutropenie. Konjunktivitis. Urtikaria. Weitere Nebenw.: Seltene Fälle v. anaphylakt. Reakt. Zunahme mukosaler od. kutaner Candidosen (leichte bis mittelschwere, nicht schwerwiegende Fälle). Häufigkeit nicht bekannt: Mukokutane Candidose (einschl. ösophageale Candidose). Entwickl. von Antikörpern gegen Secukinumab bei weniger als 1 % der Pat. (bei ca. der Hälfte neutralisierende Antikörper ohne Wirkungsverlust od. pharmakokinet. Anomalien). Verschreibungspflichtig. Weit. Angaben: S. Fachinformationen. Stand: Oktober 2018 (MS 11/18.9). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de

www.zusammen-gesund.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.