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Wenig C5aR-Antikörper mit Krankheitsaktivität assoziiert
Die Einführung des selektiven Komplement-5a-Rezeptor-Antagonisten (C5aRA) Avacopan unterstreicht die zentrale Rolle des C5aR in der Pathopysiologie von AAV. Deutsche Rheumatologen um Sebastian Klapa, Lübeck, untersuchten nun die Konzentrationen zirkulierender Antikörper gegen C3aR und C5aR und deren Assoziation mit der Krankheitsaktivität.
In der Studie wurden die Konzentrationen von Antikörpern gegen C3aR und C5aR und den Plasma-Komplementfragmenten C3a und C5a bei 110 Patienten mit AAV (82 mit Granulomatose mit Polyangiitis [GPA] und 28 mit mikroskopischer Polyangiitis [MPA]), 36 mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) als aktiver Krankheitskontrolle und 220 gesunden Kontrollen bestimmt. Die C3aR- und C5aR-Expression durch zirkulierende Neutrophilen, Monozyten und T-Zellen wurde per Flusszytometrie analysiert. Klinische Daten wurden zum Zeitpunkt der Serum-Untersuchung und während eines Follow-up über 60 Monate erhoben.
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Im Ergebnis waren bei AAV Anti-C3aRund Anti-C5aR-Antikörper erniedrigt (p=0,0026 bzw. p≤0,0001). In Remission stiegen die Anti-C3aR-Antikörper-Konzentrationen auf ein vergleichbares Niveau wie bei den gesunden Kontrollen, während dies im Hinblick auf die AntiC5aR-Antikörper-Konzentrationen nicht geschah. Bei GPA waren die C5a- und Anti-C5aR-Antikörper-Konzentrationen invers miteinander korreliert (r=-0,6831; p= 0,0127). In Fällen mit neu diagnostizierter GPA waren abnehmende Konzentrationen von Anti-C5aR-Antikörpern, nicht aber von Anti-C3aR-Antikörpern, mit der Krankheitsaktivität assoziiert (p=0,0009). Überdies waren wenig Anti-
C5aR-Antikörper mit Rezidiven einer GPA (Hazard ratio, HR 3,54; p=0,0009) und MPA (HR 4,41, p=0,0041) verbunden. Die Häufigkeit von C5aR-exprimierenden Zellen in T-Zell-Populationen war erhöht bei GPA (CD4+ T-Zellen, p= 0,0021; CD8+ T-Zellen, p=0,0118), nicht aber bei MPA.
Folglich reflektieren niedrige SerumKonzentrationen von Anti-C5aR-Antikörpern die Krankheitsaktivität und sind mit einem erhöhten Risiko von Rezidiven verknüpft. m
Quelle: Arthritis Rheumatol 2022; doi: 10.1002/art.42410