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ACR CONVERGENCE 2022 Rückblick auf den Kongress in Philadelphia
Vom 10.-14. November wurde der ACR Convergence 2022 im Pennsylvania Convention Center in Philadelphia (USA) erstmals wieder als Präsenzveranstaltung mit über 9.000 Teilnehmern vor Ort abgehalten – von der optionalen virtuellen Teilnahme machten ungefähr 4.500 Rheumatologen Gebrauch. Trotz des vielfältigen Programms konnte der Hybrid-Kongress nicht ganz mit dem EULAR des letzten Jahres mithalten, da viele „große“ Phase-III-Studien bereits dort vorgestellt worden waren. Obwohl immer noch stark mit Abstracts vertreten, spielte COVID-19 nicht mehr die ganz große Rolle. Einige selektierte Studien werden auf den Folgeseiten nochmals unter die Lupe genommen.
meldung zufolge auch beim primären Sjögren-Syndrom (PSS) recht gute Phase-II-Daten lieferte.
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Interessante Daten gab es zum Einsatz von Denosumab bei Fingerpolyarthrose. Ferner gibt es neue Evidenz für die Anwendung von Romosozumab auch bei Glukokortikoid-induzierter Osteoporose. Aktuelle Studien zur Bildgebung stellt Prof. Dr. Herbert Kellner, München, vor.
Relativ wenig Neues gab es nach dem Feuerwerk vom EULAR in Kopenhagen zur axialen Spondyloarthritis (axSpA) und Psoriasis-Arthritis (PsA), über die Prof. Dr. Denis Poddubnyy, Berlin, berichtet. Von Interesse war hier insbesondere die SURPASSStudie zum Vergleich der radiologischen Progression unter Secukinumab und Adalimumab, die ein relativ klares Unentschieden bot. Ebenfalls im Fokus standen geschlechtsspezifische Effekte bei axSpA und PsA. Nicht näher eingegangen wird hier auf die inzwischen publizierten Ergebnisse der Phase-IIIStudien zu dem dualen Interleukin-17A/F-Inhibitor (IL-17A/Fi) Bimekizumab, der sowohl bei PsA als auch im gesamten Spektrum der axSpA kurz vor der Zulassung steht.
Über Neuigkeiten bei der rheumatoiden Arthritis (RA) berichtet im Anschluss Prof. Dr. Klaus Krüger, München. Eine Lehre vom ACR: Die Datenlage zum Einsatz präventiver Therapien bei „Prä-RA“ ist derzeit noch (zu) sehr limitiert. In diesem Vorstadium scheint bei ACPA-Positivität der Nachweis von AntiCCP-Antikörpern auch im Sputum die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung zur RA zu erhöhen. Im Gefolge der ORAL Surveillance-Studie wurden wiederum viele Registerdaten zu Januskinase-Inhibitoren (JAKi) vorgestellt. Nach Versagen auf einen ersten JAKi scheint ein zweiter Versuch mit einem anderen JAKi sehr effektiv zu sein. Zudem standen einige neue Therapieprinzipien in der frühen Entwicklungsphase im Fokus. Wohl noch hören wird man nach positiven Phase-II-Studien von Peresolimab, einem IgG1-Antikorper, der das programmierte Zelltod-Protein 1 (PD-1) stimuliert, sowie von dem CD40Ligand-Antagonisten Dazodalibep, der einer aktuellen Vorab-
Anlass zur Hoffnung geben zwei positive Phase-II-Studien zum PSS, eine mit dem Bruton-Tyrosin-Kinase (BTK)-Inhibitor Remibrutinib, die andere mit dem gegen BLyS und APRIL gerichteten humanen rekombinanten TACI-Fc Fusionsprotein Telitacicept. Letzteres wurde erfolgreich in einer chinesischen Phase-III-Studie beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) geprüft, eine internationale Studie ist bereits angelaufen. Lesen Sie hierzu und zur CAR-T-Zelltherapie bei SLE mehr im Beitrag von Prof. Dr. Christof Specker, Essen. Weitere Highlights waren eine Studie zu Rituximab (versus Cyclophosphamid) bei Kollagenosen-assoziierten interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) und die Präsentation der ACR/EULAR-Klassifikationskriterien für das Antiphospholipidsyndrom (APS). Entzündliche Myositiden waren ein weiteres Thema, hier standen die IMACS-Empfehlungen zum Krebsscreening im Mittelpunkt.
Eher ruhig war es rund um die Klein- und Großgefäßvaskulitiden. Recht vielversprechend war hier eine Phase-II-Studie zu dem Anti-C5a-Antikorper Vilobelimab bei ANCA-assoziierter Vaskulitis, der in dieser Indikation womöglich ein noch größeres Potenzial als Avacopan hat. m