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risControl

DAS Nachrichtenmagazin für SICHERHEIT & VERMÖGEN

NR. 01 • Januar 2012 • HEFT 390 • 33. JAHRGANG • EURO 10,00

Innovationen in der Versicherungsbranche risControl_01.indd 1

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EDITORIAL

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as das Jahr 2012 alles bringen soll, ist schon viel für so eine kurze Zeitspanne. Ein Sparpaket mit Einsparungen und neuen Steuern, einer staatlichen Schuldenbremse. Bei Klein- und Mittelbetrieben ist die Schuldenbremse bereits seit Jahren

definiert, die Höhe des Debitrahmens auf dem Konto. Den Weltuntergang am 21.12.2012, da zu diesem Zeitpunkt der Mayakalender aufhört und doch einige, aber wenige, die daran glauben, dass an diesem Tag die Welt untergehen wird. Viele gute Neujahrsvorsätze, wie weniger Nikotin, weniger Alkohol und mehr Bewegung. Eine Novelle im Bereich des Versicherungsvertragsgesetzes und für die Pensionskassen. Die Rettungsgasse, die bei stockendem Verkehr oder Unfall gebildet werden muss, die erheblichen Erhöhungen beim Parken in Wien. Es gibt rund einhundert gesetzliche Änderungen, die im Jahr 2012 in Kraft treten, von der Änderung der Tabaksteuer bis zu den verbotenen Klauseln in Handy-Verträgen. Und noch so einiges mehr. In der Finanzwelt und im Bankensektor soll kein Stein auf dem anderen bleiben im Jahr 2012 und die Stimmungslage im Bereich der Staatsschulden weiterhin angespannt. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2012 zum Jahr der Fledermaus ausgerufen und die Europäische Lärche ist der Baum des Jahres. Charles Dickens Todestag wiederholt sich zum 200. Mal und mit einem Zitat von ihm möchten wir Ihnen alles Gute für dieses Jahr wünschen.

„Nichts in der Welt ist so ansteckend wie Gelächter und gute Laune, es gibt schließlich keine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor!“

Ihre Doris Schachinger

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Das Fledermausjahr

Liebe Leserinnen und Leser!

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4 INHALT

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Ausgabe-Nr.: 01 | risControl 01/2012 | Januar 2012 Heft-Nr.: 390 | 33. Jahrgang

3 EDITORIAL Das Fledermausjahr Interview mit Dr. Peter Loisel, VAV Vorstand Vertrieb und Marketing

6 KARRIERE 6 ALLIANZ VERSICHERUNG: Neuer COO 6 UNIQA VERSICHERUNG: Holzhauser geht 6 COFACE: Neues Management 6 MERKUR VERSICHERUNG: Landesdirektion Vorarlberg 7 HELVETIA VERSICHERUNG: Bankenvertrieb 7 UNIQA: Landesdirektion Tirol 7 VIG: Marketing 8 ALLIANZ: Kundenservice 8 ARAG ÖSTERREICH: Neuer Marketingleiter 8 COFACE CENTRAL EUROPE HOLDING: Neuer Alleinvorstand 8 ALLIANZ VERSICHERUNG: Landesdirektion

10 KURZNACHRICHTEN 10 Checkliste gegen Überraschungen 10 Bester Lebensversicherer 10 Rekordschäden 10 Polen 10 Einkauf 11 Fonds App 11 Partnerweb 11 Ein neuer Interessensverband 11 Website 11 Steiermark 11 Tschechien

12 INTERVIEW Wir sind sehr stabil aufgestellt für eine verlässliche Zukunft als attraktiver Partner der unabhängigen Berater

Seite 12 Kommentar von Michael Kordovsky, INFINA Credit Broker GmbH, Head of Research Kreditklemme droht

Seite 14 Das Risiko längerer und umfassenderer Stromausfälle könnte künftig steigen und Privathaushalte ebenso wie Unternehmen massiv beeinträchtigen.

Seite 16

14 KOMMENTAR Kreditklemme droht Internationale Studien dokumentieren, in der Versicherungsbranche wird es auch weiterhin Innovationen geben.

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INHALT

16 WIRTSCHAFT 16 Strom Schlag 18 Zu einer Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes

Widerruflichkeit von Pensionszusagen – endlich mehr Klarheit

23 INTERN Misstöne bei Prüfungsordnung

Seite 30 HDI-Gerling, Die Kindervorsorge

Seite 32 25 Jahre Jubiläums von CCA und TOGETHER

24 VERSICHERUNG 24 Was gibt es Neues 30 Widerruflichkeit von Pensionszusagen – endlich mehr Klarheit 32 Die Kindervorsorge 34 Innovation – Medical Home 35 Rating 36 Sparstift 38 400 Millionen 39 5 Jahre Serbien und mehr 40 Solange es noch geht

44 VERANSTALTUNG 44 12. Vorlesungstag 46 25 Jahre Jubiläums gala von CCA und TOGE THER 48 Dem innovativsten Versicherer des Jahres 2011 49 Die Wahl zum Servicefreundlichsten Versicherer 2011

54 ABO / IMPRESSUM

Seite 46 Die Wahl zum Servicefreundlichsten Versicherer 2011

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KARRIERE

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ALLIANZ VERSICHERUNG

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Werner Holzhauser verlässt mit 31.1.2012 das Unternehmen.

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er „UNIQA Österreich“ Vorstand wird von fünf auf vier Mitglieder verkleinert. Hartwig Löger, der Vorstandsvorsitzende von „UNIQA Österreich“, übernimmt mit 1. Februar 2012 die Agenden des Vertriebsmanagements. Vertriebsvorstand Werner Holzhauser (1970) verlässt – im besten Einvernehmen mit seinen Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat – das Unternehmen und legt mit 31. Jänner seine Vorstandsmandate in den „UNIQA Österreich“ Gesellschaften zurück. Hartwig Löger: „Werner Holzhauser ist ein ausgezeichneter Experte und Pionier in der Versicherungswirtschaft. In den letzten 16 Jahren hat er unsere Unternehmensgruppe in den unterschiedlichsten Positionen maßgeblich vorangetrieben – insbesondere seit 2003 in seiner Tätigkeit als Vorstand. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit!“

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enDir. KR Martina Dobringer hat sich am Jahresende aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen. Ihre Nachfolgerin für die gesamte Plattform Zentraleuropa wird Katarzyna Kompowska (48), die seit 1992 Country Managerin für Polen und als Cluster Managerin für die Baltischen Staaten zuständig ist. Kompowska ist AbsolvenO tin der Warsaw School of Economics und hat über die letzten 19 Jahre die Coface Gruppe in Polen aufgebaut. „Die umfassende Erfahrung von Katarzyna Kompowska in der zentraleuropäischen Wirtschaft und ihr profundes Wissen im Bereich der Kreditversicherung stellen einen großen Gewinn für die Coface Gruppe dar“, so Martina Dobringer. Oliver Krupitza (40) übernimmt mit 1.Jänner 2012 die Position des Country Managers für Österreich. Er leitet seit 2007 bei Coface Austria und der Coface Central European Plattform den Bereich Finanz- und Rechnungswesen. Seit 2010 ist er zusätzlich Mitglied des Vorstands der Coface Austria Bank AG.

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UNIQA VERSICHERUNG

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ng. Gerhard Bernard wurde mit 1. Jänner 2012 in den Vorstand der Allianz Gruppe in Österreich berufen. Er übernimmt das Ressort „Service“ und damit die Position des Chief Operation Officers. Bernard folgt Emel Senkala, die in der Allianz SE nach München wechselt. Der gebürtige Wiener startete seinen beruflichen Werdegang 1981 bei der Allianz im Vertrieb. 2002 wurde er zum Geschäftsführer der Allianz Kundenservice GmbH und kurzzeitig Landesdirektor in der Steiermark. In die Verantwortung des neuen Vorstands fällt unter anderem der Bereich „Organisation und Planung“, das Facility Management sowie die gesamte Informationstechnologie und das Allianz Kundenservice GmbH.

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Neues Management

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Neuer COO

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MERKUR VERSICHERUNG

Landesdirektion Vorarlberg

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nfang Dezember hat Wolfgang Mähr (41) die Leitung der Landesdirektion Vorarlberg der Merkur Versicherung übernommen. In dieser Funktion ist er für 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landesdirektion und zwei Geschäftsstellen verantwortlich. Das Bestandsvolumen der Merkur Versicherung in Vorarlberg beträgt aktuell 16,4 Mio. Euro. Wolfgang Mähr wohnt in Bludenz und ist Vater eines Sohnes. Der Master of advanced Studies (MAS) und akademische Finanzdienstleister ist seit 1993 in verschiedenen leitenden Positionen in der Versicherungsbranche tätig.

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UNIQA

Bankenvertrieb

Landesdirektion Tirol

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homas Litschauer (44) ist der Leiter des neu geschaffenen Vertriebsweges Bankenvertrieb und Kooperationen bei der Helvetia Versicherung. Der erfahrene Bankprofi ist seit über 20 Jahren in der Finanzbranche. Vor seinem Wechsel war er als Geschäftsführer der Generali FinanzService GmbH unter anderem für den Aufbau österreichweiter Bankenkooperationen verantwortlich. Für Helvetia sieht er vor allem großes Potenzial mit Regional- und Spezialbanken. Litschauer: „Besonders unsere Zielgruppen-Produkte – wie z. B. die Ärzteversicherung oder die Tierversicherung PetCare – stellen eine gute Basis für Kooperationen dar.“ Darüber hinaus möchte das Unternehmen für die klassischen Filial-/ und Retailbanken zum „2nd Provider“ werden und sich neben deren bestehenden Konzernpartnern als flexibler, schneller und verlässlicher Zweit-Partner etablieren. Litschauer: „Vor allem Produktnischen können wir mit unserer Leistungspalette sehr gut abdecken.“ Die Entscheidung, Bankenkooperationen ser zu forcieren, basiert auf der Strategie u a Helvetia 2015+. Sie sieht mittelfristig den Vorstoß der Helvetia in die Top Ten am österreichischen Markt vor. Werner Panhauser, Vertriebsvorstand Helvetia Österreich: „Zur Erreichung unserer Wachstumsziele setzen wir mehrere Schwerpunkte. Einerseits stützen wir uns auf bestehende Vertriebskanäle, weiters auf den Ausbau von Helvetia Exklusivagenturen und als dritte Säule auf das Zielgruppen-Management innerhalb der Vertriebskanäle. Hier wollen wir uns verstärkt auch auf Bankenkooperationen fokussieren.“ Die Konzernmutter in der Schweiz ist - sowie auch andere europäische Ländermärkte der Helvetia - im Vertriebskanal Banken bereits erfolgreich etabliert. So kooperiert Helvetia beispielsweise in der Schweiz mit Raiffeisen und Vontobel. Panhauser: „Ich bin überzeugt, dass wir auch in Österreich im Bankensektor Fuß fassen werden.“

KARRIERE

HELVETIA VERSICHERUNG

iego Reichstamm wird mit 1. Jänner 2012 neuer Landesdirektor für Tirol, er folgt Helmut Krieghofer, der mit Jahresbeginn als Direktor zum ORF ins Landesstudio Tirol wechselt. Diego Reichstamm (Jg. 1953) ist seit 2004 für UNIQA an führender Position tätig und verfügt über langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche. Der gebürtige Tiroler absolvierte von 1981 bis 1986 an der Universität Innsbruck das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Spezialisierungen in strategischer Unternehmensführung, Handel und Marketing. Parallel zum Studium erfolgte bereits der Eintritt in das Versicherungswesen: Von 1989 bis 2003 war er für verschiedene Versicherungsunternehmen in Tirol, Kärnten und Osttirol sowie der Steiermark als Verkaufsleiter und Landesdirektor tätig. Seine Managementausbildung komplettierte Reichstamm 1999-2001 mit dem internationalen Managementkurs für höhere Führungskräfte in der Assekuranz in St. Gallen. Seit 2009 ist er zudem Mitglied des Aufsichtsrates der italienischen UNIQA Tochtergesellschaften.

VIG

Marketing

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ernhard Fauster hat mit 1. Dezember die Leitung des Group Marketing der Vienna Insurance Group AG übernommen. Der gebürtige Tiroler war zehn Jahre lang im Bereich Marketing und Kommunikation der Tiroler Sparkasse tätig und wechselte dann zur Erste Bank nach Wien, wo er das Auslandsund Sektorenmarketing leitete. Seit 2010 war er als selbstständiger Berater für Firmengründungen, Management und Finanzplanung in der Slowakei tätig. Der Schwerpunkt seiner Aufgaben bei der VIG werden in der internationalen Positionierung der Marke Vienna Insurance Group liegen.

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KARRIERE

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ALLIANZ

COFACE CENTRAL EUROPE HOLDING

Kundenservice

Neuer Alleinvorstand

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urt Benesch ist der neue Geschäftsführer der Top Versicherungsservice GmbH. Das Allianz Kundenservice wird von Kurt Benesch gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. Harald Lankisch geleitet. Der gebürtige Niederösterreicher Benesch kann auf eine langjährige Allianz Karriere zurückblicken. Er begann 1980 in der Kfz- und Rechtsschutzabteilung, für die ihm bald als Gruppenleiter Führungsverantwortung übertragen wurde. 1994 übernahm er die Leitung der Abteilung „Privat- und Gewerbekunden Vertrag“. Die im Jahr 2000 gegründete Allianz Kundenservice GmbH (Top Versicherungsservice GmbH) gestaltete er von Beginn an in verantwortlicher Funktion maßgeblich mit – als Vertragsleiter war er für die Servicierung der Versicherungsverträge für mehr als eine Million KundenInnen verantwortlich. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 600 MitarbeiterInnen.

ARAG ÖSTERREICH

ALLIANZ VERSICHERUNG

Neuer Marketingleiter

Landesdirektion

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r. Gerhard Kalcik ist bei ARAG Österreich nun auch für Marketing und Kommunikation verantwortlich. Anfang 2012 wurden im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen die Bereiche Vertrieb sowie Marketing und Kommunikation verschmolzen. Kalcik ist ab sofort für die Vertriebsaktivitäten und die Marktkommunikation zuständig. Dr. Gerhard Kalcik studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und ist langjähriger anerkannter Fachmann der österreichischen Versicherungswirtschaft und „er wird die organisatorischen Veränderungen unseres Hauses maßgeblich unterstützen“, so Dr. Matthias Effinger, CEO, zur Erweiterung des Aufgabenbereiches von Dr. Gerhard Kalcik.

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ag. Christian Berger wurde zum Alleinvorstand der Coface Central Europe Holding AG bestellt. Darüber hinaus wurde sein Vorstandsmandat der Coface Austria Kreditversicherung und der Austria Holding AG für ein weiteres Jahr bestätigt. Berger zeigte sich erfreut über das ihm vom Aufsichtsrat entgegengebrachte Vertrauen: „Ich übernehme diese verantwortungsvolle Funktion gerne weiterhin. Die neuerliche Bestellung durch den Aufsichtsrat ist auch eine Bestätigung für die positive Entwicklung der vergangenen Jahre.“

ie Landesdirektion Steiermark hat einen neuen Leiter, Franz Maierhofer (52). Er folgt Ing. Gerhard Bernard, der in den Vorstand der Allianz Gruppe in Österreich berufen wurde. Maierhofer, geboren im oststeirischen Hartberg, ist ausgebildeter Techniker und startete seine Karriere in seinem erlernten Beruf. Seit dem Jahr 1990 ist Maierhofer für die Allianz Steiermark tätig, unter anderem als Finanzdienstleistungsmanager, Firmenberater und Gebietsleiter in der Oststeiermark. Dazwischen absolvierte er unterschiedliche Spezialausbildungen, unter anderem zum „Akademischen Finanzdienstleister“, sowie zum „Master of Advanced Studies für Finanzdienstleistungen – MAS“ an der Donau-Universität Krems. Im Jahr 2006 wurde er als Vertriebsmanager in die Landesdirektion nach Graz berufen. Seither ist er maßgeblich mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens in der Steiermark. Für das Jahr 2012 startet Maierhofer eine große Einstellungsoffensive: „Wir bauen unsere Betreuungsmannschaften in allen steirischen Regionen aus und suchen insgesamt 30 neue Beraterinnen oder Berater im Außendienst.“

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KARRIERE

Hilfe! Meine Kinder sind konservativer als ich!

Es ist komisch, die Kids von heute sind beinahe spießig. Sie sind treu. Und verantwortungsvoll. Sie wollen Beziehungen und denken über ihr Konsumverhalten nach und achten darauf, dass wir Eltern den Müll trennen. Beeindruckend. Wenn ich nicht den Verdacht hätte, dass sie nur als Reaktion auf uns so sind, weil sie nicht so werden wollen wie wir. Was sagt das über mich aus? Sollte ich mich vielleicht ändern? Um zu verstehen, muss man zuhören. Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch.

Unter den Flügeln des Löwen. Nähere Infos unter http://partner.generali.at oder 0800 208 808.

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KURZNACHRICHTEN

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FACHVERBAND DER FINANZDIENSTLEISTER

VIG

Checkliste gegen Überraschungen

Polen

Der Fachverband der Finanzdienstleister hat auf seiner Website eine neue „Checkliste zur persönlichen Krisenabsicherung“ vorgestellt. Diese soll helfen, sich einen Überblick über die vorhandene eigene finanzielle Absicherung zu verschaffen und einen eventuellen Handlungsbedarf festzustellen. Die Fragen der Checkliste ersetzen natürlich kein persönliches Beratungsgespräch mit einem

Experten. Aber sie sind eine gute Vorbereitung darauf “, betont KR Wolfgang K. Göltl. Göltl sieht in der Herausgabe von Checklisten eine besondere Serviceleistung für die Konsumenten:“ Die gewerblichen Vermögensberater stehen immer auf der Seite ihrer Kunden. Diese Checklisten ermöglichen den Konsumenten, selbstständig ihre Erfordernisse zu überprüfen und gezielte Fragen an ihren Vermögensberater zu stellen.“ Wesentlicher Faktor der „persönlichen Krisenabsicherung“ ist die Frage, wann welche Geldmittel benötigt werden könnten. Erst in einem Analysegespräch wird vielen bewusst, wie oft diese ausreichende Absicherung fehlt. Sicherheit und fundierte Begleitung bieten hier die Gewerbetreibenden der Gewerblichen Vermögensberatung. Sie sind die geeigneten Experten, ihre Kunden durch herausfordernde Zeiten zu führen. http://wko.at/ finanzdienstleister/krisenabsicherungcheckliste

WWK

MUNICH RE

KR Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich

Bester Rekordschäden Lebensversicherer Die WWK Lebensversiche rung wurde in Deutschland von der Fachzeitschrift Focus Money in Zusammenarbeit mit der Ratingagentur Franke & Bornberg erneut mit dem Jürgen Schrameier, Titel „Bester LeVorstandsvorsitzender WWK bensversicherer Deutschlands“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde in der Kategorie „Inländischer Anbieter- Agentur- und Maklervertrieb“ vergeben. Vorstandsvorsitzender Jürgen Schrameier nahm in München die Auszeichnung entgegen.

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Die VIG hat 75% plus einer Aktie der polnischen Lebensversicherung Towarzystwo Ubezpieczeń na Życie „POLISAŻYCIE“ S.A. (kurz Polisa) erworben. Dr. Günter Geyer, CEO, sieht darin eine interessante Möglichkeit, in das Lebensversicherungsgeschäft in Polen zu investieren. „Polen weist auch in wirtschaftlich herausfordernden Phasen eine positive Entwicklung auf. Insbesondere am Lebens-

versicherungsmarkt gibt es gute Wachstumschancen.“ Polen ist mit rund 38 Mio. Einwohner einer der größten Märkte in Zentral – und Osteuropa. Die Polisa wurde im Jahr 1995 gegründet, im Jahr 2010 erwirtschaftete das Unternehmen ein Prämienvolumen von rd. 21 Mio. Euro.

SIVAG

Einkauf Die heimische Versicherungswirtschaft ist im Jahr 2011 von extremen Naturkatastrophen verschont geblieben, nicht so der Rückversicherer Munich RE. Dieser hat im Jahr 2011 die höchsten Schäden aus Naturkatastrophen seit Beginn der Unternehmensgeschichte zu verzeichnen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden liegt weltweit etwa bei 380 Mrd. US Dollar. Die Erdbeben in Japan und Neuseeland verursachten fast zwei Drittel der Schäden.

Die Sivag-Gruppe hat die Hypo Alpe Adria Insurance Services gekauft. Das Unternehmen machte 2010 knapp 1,3 Mio. Euro Bilanzgewinn, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Peter Lazar, Hypo Österreich Vorstand, bestätigt damit die Strategie der Verkleinerung und Fokussierung auf das Kerngeschäft der Hypo Alpe Adria. Er zeigt sich zufrieden über den soliden neuen Eigentümer. Die Unternehmensgruppe wird seit Jahren erfolgreich von akad.Vkfm. Georg Eisenzopf geführt und hat bereits 7 Niederlassungen und 30 Mitarbeiter.

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ÖISG

Fonds App

Ein neuer Steiermark Landesdirektion Steiermark hat in Interessensverband Die den ersten drei Quartalen 2011 das Prä-

Ein Jahr nach Einführung der iPhone Apps, und bereits 5.000 Nutzern, baut Nordea das Angebot für mobile Endgeräte weiter aus. Die kostenlosen Apps liefern nicht nur Fondspreise und Charts, sie ermöglichen es Investoren auch, jederzeit den aktuellen Ertrag ihrer Nordea-Fondsinvestments seit Erwerb zu berechnen. Die Download-Möglichkeit von Quartalsberichten, Fact Sheets und Key Investor Information Dokumenten (KIID) runden das Informationsangebot ab. Die Apps für iPhone und iPad stehen im App-Store von Apple zum Download bereit, die AndroidApps im Android Market für Tablets und Smartphone. Die Apps sind in englischer Sprache verfügbar.

HELVETIA VERSICHERUNG

Partnerweb Über regen Zuspruch freut sich das Helvetia Partnerweb, das seit Anfang Juli 2011 online ist. Bereits Florian Wally, Leiter Helvetia 1.000 Makler Partnervertrieb und Vertriebspartner haben sich registriert und haben somit die Möglichkeit, rasch, ortsunabhängig und zu jeder Zeit Tarife zu errechnen, in ihre Kundenbestände Einsicht zu nehmen, Schadensmeldungen durchzuführen sowie Prospekte, Versicherungsbedingungen und Formulare downzuloaden. „Durch das neue Helvetia Partnerweb wird die Kommunikation zwischen Helvetia und ihren Vertriebspartnern sicher noch effektiver“, zeigt sich Florian Wally, Leiter Helvetia Partnervertrieb, überzeugt. Wally betont weiters, dass die Leistungspalette stetig erweitert und damit immer optimal an die Bedürfnisse der Makler und Vertriebspartner angepasst wird.

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Michael Holzer, Generalsekretär, Prof. KR Johann Massenbauer, Präsident Um Konsumenten in Geldangelegenheiten zu helfen, wurde der österreichische Interessensverband zum Schutz in Geldangelegenheiten gegründet. Für 12 Euro jährlich kann man die Angebote des Vereins nützen. Präsident Prof. KR Johann Massenbauer, Ehrenvorstand der Fachakademie für Finanzdienstleister, Generalsekretär Michael Holzer, Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister Niederösterreich. Angeboten werden unter anderem Hilfe bei Problemen mit Fremdwährungskrediten, günstige Rechtsinformationen und Kommentare zu Urteilen im Kreditbereich.

WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

Website Die neue Website der Wiener Städtischen Versicherung ist bereits ein Jahr alt und die Bilanz der letzten zwölf Monate zeigt, dass es mehr BesucherInnen, eine aussagekräftigere Verweildauer und eine sehr deutlich steigende Zahl fremdsprachiger Nutzer gibt. Rund eine Million Menschen haben sich in diesem Zeitraum über das Unternehmen im Netz informiert. Mehr als 35.000 Zugriffe erfolgten von mobilen Geräten – alleine dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorjahr vervierfacht, Tendenz weiterhin stark steigend. „Diese Tatsache liefert uns den nächsten Auftrag: Wir arbeiten am Aufbau einer mobilen Seite, sodass die steigende Zahl mobiler UserInnen einen optimierten Zugang zu den wichtigsten Informationen und Funktionen unserer Website erhält“, kündigt Mag. Lasshofer an.

UNIQA

KURZNACHRICHTEN

NORDEA

mienvolumen um 1,3% steigern können. Wachstumstreiber war die Schadenund Unfallversicherung (3,3%) sowie die Krankenversicherung, ebenfalls mit 3,3%. Im Lebensversicherungssegment wurde ein Prämienvolumen von 52,3 Mio. erwirtschaftet. Für das Produkt Safe Line haben sich Landesdirektor in der Steiermark Johannes Rumpl 5.400 Kunden im Jahr 2011 entschieden. Landesdirektor Johannes Rumpl: „Sicherheit und Flexibilität im Service, in der Veranlagung und auch in allen anderen Gebieten ist den Menschen heute extrem wichtig und UNIQA hat die richtigen Produkte dafür.“

UNIQA VERSICHERUNG

Tschechien Die ersten drei Quartale des Jahres 2011 haben der tschechischen UNIQA den 10. Marktrang unter den 40 am Markt tätigen Versicherungsunternehmen gebracht. Das Prämienvolumen ist fünfmal schneller als der Markt gewachsen und wurde auf 167,7 Mio. Euro gesteigert. Im Nichtleben Bereich konnten die Prämieneinnahmen um 7,2% erhöht werden, entMartin Zacek, gegen dem Markttrend Vorstandsvorsitzender im LebensversicherungsUNIQA pojistovna bereich erfolgte ein Zuwachs von 24% auf 45 Mio. Euro. Martin Zacek, Vorstandsvorsitzender UNIQA pojistovna: „Wir haben uns für 2011 ambitionierte Ziele gesetzt und diese auf einem sehr umkämpften Markt mit viel Engagement und Kundennähe verfolgt. Durch den Erfolg sehen wir uns bestätigt in unserer Strategie, auf hochqualitative Produkte und Beratung zu setzen.“

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INTERVIEW

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VAV

Wir sind sehr stabil aufgestellt für eine verlässliche Zukunft als attraktiver Partner der unabhängigen Berater Es gibt wenige Versicherer auf dem österreichischen Markt, die im seit Jahren umkämpften KFZ-Geschäft trotz günstiger Prämien im Makler-Markt so ertragreich wachsen wie die VAV. Im Gespräch mit risControl erklärt Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing, worauf das aus seiner Sicht zurückzuführen ist und wie er die Marktentwicklungen im Jahr 2012 einschätzt. risControl: Herr Dr. Loisel, welche Spuren hat der jahrelange Preisverfall in der KFZ-Versicherung in der Bilanz 2011 bei der VAV hinterlassen – am Markt ist ja von notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu hören? Loisel: So wie 2010 haben wir auch im Jahr 2011 eine Combined Ratio (Schäden + Kosten in Prozent der Prämien) von unter 95 Prozent im KFZ-Geschäft erzielt. Während bei manchen Versicherern von Combined Ratios deutlich über 100 Prozent zu hören ist, können wir auch im Jahr 2012 unser Geschäft offensiv weiterentwickeln. Statt mit hohen Sonderrabatten bei allen Fahrzeugen zu agieren, bietet unser Typenklassen-Tarif ja Top-Prämien bei guten Risken. Das erspart uns, dass wir dann gezwungen sind, über Massen-Sanierungsaktionen oder die Streichung von Rabatten wieder zurückzurudern. Aus vielen Gesprächen mit Vertriebspartnern weiß ich, dass eine derartige Zick-Zack-Politik wenig beliebt ist. risControl: Beim KFZ-Produkt wird die VAV ja seit Jahren von den Maklern als Spitzenanbieter geschätzt, beim Service war dies früher nicht ganz so – in der letzten Zeit hört man aber auch hier zunehmend Positives. Was hat sich aus Ihrer Sicht verändert bzw. woran liegt das? Loisel: Weil wir ertragreich sind, konnten wir in unsere Servicequalität investieren anstatt hier einzusparen und Personal abbauen zu müssen. Wir haben einige Be-

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erfolgreich sind. Ein Highlight ist dabei z.B. unsere neue Rechtschutzversicherung – hier haben sich die Antragsstückzahlen seit der Einführung verdoppelt. risControl: Abschließende Frage: Hat sich personell im Vertrieb etwas geändert?

Loisel: Im Jahr 2011 haben wir zwei weireiche ganz stark in den Fokus gerückt. Die tere Regionalleiter eingestellt. Vertriebdrei Top-Prioritäten waren: Schadenab- spartner klagen oft über hohe Fluktuatiwicklung, telefonische Erreichbarkeit und onen bzw. Abbau von Maklerbetreuern Polizzierung. Was die Polizzierung anlangt, bei anderen Versicherern. Ich bin daher sehr froh, dass wir seit zwei sind wir schon seit mehr als Jahren keine Fluktuation bei zwei Jahren tagesaktuell. unseren Maklerbetreuern Ebenso im Schaden, wo wir haben, was ich auf ein sehr nunmehr aktuell eine Quote gutes und kameradschaftvon 99,57 Prozent Erstanliches Arbeitsklima bei uns lage binnen einem Werktag zurückführe. An der Spitze aufweisen. In der Schadendes Maklervertriebes kommt Abwicklung konnten wir es Anfang 2012 zu einer ÄnProzessverbesserungen umderung. Ernst Vallant, der setzen und punkten hin zum als höchst erfolgreicher ReVermittler durch ganz enges gionalleiter Kärnten in den innerbetriebliches Teamletzten Jahren österreichweit work in diesem Zusammenfür den Maklervertrieb verhang. Im Vertriebsservice Dr. Peter Loisel, Vorstand für antwortlich war, verlegt seihaben wir 2011 über 200.000 Vertrieb und Marketing VAV nen Wohnsitz wieder nach E-Mails tagesaktuell bearbeitet und auch die telefonische Erreichbarkeit Kärnten zurück und wechselt als Expanbei den 200.000 Telefonanrufen ist durch sionsmanager zur EFM, einem wichtigen Personalaufstockung und die Einführung Kooperationspartner der VAV. Im Namen einer neuen Telefonanlage auf einem sehr des gesamten VAV-Vertriebsteams bedanke ich mich bei Ernst Vallant sehr herzhohen Servicelevel. lich für seine Leistungen beim Ausbau des risControl: Die VAV hat also viel in die Ver- VAV-Vertriebsnetzes und für seine Mithilfe besserung der Services investiert. Macht bei der Suche seines Nachfolgers – über die sich das auch im Geschäft bemerkbar? wir in Kürze berichten werden. Unser Vertriebsteam freut sich schon daLoisel: Ja, sowohl die Anzahl der Makler, die rauf, bei diversen Anlässen, wie der Makmit uns zusammenarbeiten steigt perma- lermesse in Linz, Gespräche mit unseren nent als auch die Produktion. 2011 haben Vertriebspartnern über die Neuerungen im wir um knapp 10 Prozent mehr KFZ-Anträ- Bereich Produkte und Services, an denen ge polizziert als 2010. Was mich besonders wir 2012 intensiv arbeiten, zu führen. freut ist, dass wir neben KFZ zunehmend auch als Partner in der Sachversicherung risControl: Wir danken für das Gespräch!

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INTERVIEW

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14 KOMMENTAR

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Kreditklemme droht Michael Kordovsky, INFINA Credit Broker GmbH, Head of Research

Verschärfte Eigenmittelvorschriften für Banken drohen im laufenden Jahr eine Kreditklemme herbeizuführen, die am heimischen Kreditmarkt zunehmend mehr Firmenkunden und Häuselbauer zu spüren bekommen. Doch Vermögensberatern, die sich als Kreditmakler positionieren, bietet dieses Umfeld eine Sonderchance.

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as internationale Regelwerk für Banken, Basel III, das im Extremfall einer vollen Ausschöpfung des antizyklischen Kapitalpuffers eine Steigerung der Eigenmittelquote von bisher 8 auf 13 % der risikogewichteten Aktiva vorsieht, warf bereits in den vergangenen 2 Jahren seine Schatten voraus: Laut Statistik der Österreichischen Nationalbank (OeNB) ist im 3. Quartal 2011 das neu vergebene Kreditvolumen des österreichischen Bankensektors an inländische Unternehmen gegenüber dem 3. Quartal 2009 um 10,4 % zurückgegangen.

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Ursprünglich war für Basel III eine schrittweise Umsetzung bis 2019 geplant. Doch am 26. Oktober 2011 verpflichtete die EBA Banken bis Mitte 2012 zu einer harten Kernkapitalquote von 9 % (aktuell 2 %). Darüber hinaus ist noch ein separater Kapitalpuffer für Ausfallsrisiken bei EWRStaatsanleihen zu halten.

Österreichische Großbanken hart getroffen Für die österreichischen Banken kommen diese Regelungen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da sie vor allem von der Schuldenkrise im staatsbankrottgefährdeten Nachbarland Ungarn betroffen sind. Ein Kreditvolumen von 40 Milliarden Euro sowie verkaufte Kreditausfallsversicherungen, die im Falle eines Bankrotts schlagend würden, stellen ein hohes Risikopotenzial dar. Angesichts steigender Risiken in Osteuropa veröffentlichten im November 2011 OeNB und FMA ihr „Maßnahmenpaket zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle österreichischer Banken“, das ab Anfang 2012 im Neugeschäft eine Begrenzung der Loan-to-Deposit-Ratio (Verhältnis von Krediten zu lokalen Refinanzierungen wie Spareinlagen) auf 110 % vorsieht. Und ab 2013 werden die Regeln von Basel III ohne Übergangsfrist voll angewandt. Hinzukommt noch, dass ab 2016 – je nach Ri-

sikogehalt des Geschäftsmodells - ein zusätzlicher Kernkapitalpuffer von bis zu 3 % eingeführt wird.

Kreditklemme verleiht Kreditmaklern Auftrieb Um die erforderlichen EigenmittelQuoten zu erreichen, greifen zahlreiche Banken zu einem Maßnahmenpaket bestehend aus Kapitalerhöhungen, Anpassung der internen Risikorechnung, um sich bessere Quoten „herbeizurechnen“, Verkauf von Anleihen und Kreditpaketen sowie einer Einschränkung der neu vergebenen Kredite, wovon insbesondere KMUs betroffen sind. Aber auch von privaten Immobilienkäufern werden immer höhere Sicherheiten und Mindest-Eigenmittel gefordert. Gleichzeitig verschlechtern sich die Kreditkonditionen. Selbst für Top-Bonitäten gehören Aufschläge von nur 1,0 Prozentpunkten auf den 3-Monats-Euribor weitgehend der Vergangenheit an. Dieses Umfeld verleiht Kreditmaklern als unabhängigen Finanzierungsexperten mit Marktüberblick Auftrieb. Bankenvielfalt wird nämlich dann für zahlreiche Finanzierungskunden zum Vorteil und es werden auch neue Beratungsdienstleistungen, wie beispielsweise Kreditsanierung für Privat- und Firmenkunden, systematisch Einzug finden.

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KOMMENTAR

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Hoffentlich Allianz.

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Strom Schlag Das Risiko längerer und umfassenderer Stromausfälle könnte künftig steigen und Privathaushalte ebenso wie Unternehmen massiv beeinträchtigen. Das derzeit von der Allianz geleitete Chief Risk Officer Forum hat kürzlich eine Studie über Stromausfälle veröffentlicht, in der die Ursachen für solche Ausfälle sowie Konzepte zur Risikosenkung untersucht werden. Die Risikoberater der Allianz Michael Bruch und Markus Aichinger erläutern hier einige der Ergebnisse der Studie. Ihre Konklusio: Erwartet das Unerwartete.

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arum wir in Zukunft mehr Stromausfälle erleben könnten? Michael Bruch von Allianz Risk Consulting meint dazu: Ein Grund dafür liege in den mangelnden Anreizen, in eine stabile Infrastruktur für die Stromversorgung zu investieren. Als Folge davon wird die Netzstabilität beträchtlich abnehmen. Wir arbeiten noch immer mit einem Stromnetz, das im vergangenen Jahrhundert zu dem Zweck entworfen wurde, Strom von zentralen Elektrizitätswerken zu den Kunden zu leiten. Heute aber muss das Stromnetz mit neuen Herausforderungen fertig werden. Erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft haben eine zunehmend negative Wirkung, weil ihre Verfügbarkeit erheblich schwankt. Da zudem immer mehr Stromnetze miteinander verbunden sind, kann ein Stromausfall in einer bestimmten Re-

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Blackouts Die Auslöser für Stromausfälle, sogenannte Blackouts, können etliche Ursachen haben, die dazu noch oft in Kombination auftreten. Am häufigsten ist ein Anstieg des Stromverbrauchs, etwa wenn die Klimaanlagen aufgrund von Hitzewellen hochgefahren werden. Dann kommt es, bedingt durch die bereits erwähnte alternde Infrastruktur, zu Übertragungsstörungen. Und wir wissen alle, in welcher Weise Ereignisse wie Überschwemmungen oder Erdbeben zu Ausfällen auf der Erzeugerseite führen können. Manche Ausfälle gehen auch auf menschliche Ursachen wie Konstruktionsoder Bedienungsfehler zurück. Selbst Sonnenstürme, die beispielsweise Transformatoren zerstören, sind schon als Ursachen für Schwankungen in den Stromnetzen und der elektronischen Infrastruktur ausgemacht worden. Das Risiko längerer und umfassenderer Stromausfälle könnte künftig steigen und Privathaushalte ebenso wie Unternehmen massiv beeinträchtigen.

Stromausfälle Massive, umfassende Stromausfälle können erhebliche Folgen verursachen, meint Markus Aichinger von der Allianz SE Group Risk. Denn lang andauernde Stromausfälle würden eine beträchtliche Auswirkung auf unser Alltagsleben und die gesamte

Wirtschaft haben. Man stelle sich das nur einmal vor: Die zentrale Infrastruktur zum Beispiel in den Bereichen Kommunikation und Transport wäre betroffen, die Heizung und die Wasserversorgung würden außer Betrieb gesetzt, die Produktion und der Handel kämen zum Erliegen. Man könnte nicht einmal Notrufnummern anwählen, und die Krankenhäuser könnten nur so lange arbeiten, wie ihnen Treibstoff für den Notstromgenerator zur Verfügung stünde. Die Geldautomaten würden einfach ihre Funktion einstellen, und die Geschäfte würden schließen. Der Finanzhandel in größerem Stil würde ebenfalls vollkommen zum Erliegen kommen. Die Versicherungen wären zwar durch solch ein Szenario hart getroffen, den weitaus größeren Effekt erwarten wir aber auf der Seite der Märkte und des Zivilschutzes. Die Unternehmen treffen selbst kürzere Stromausfälle. Schon die sind erfahrungsgemäß mit hohen wirtschaftlichen Verlusten verbunden. Wir haben geforscht und meinen, ein Blackout im Finanzhandel könnte Verluste von rund sechs Millionen Euro pro Stunde verursachen, und im Telekommunikationsbereich wären es 30.000 Euro pro Minute. Um solche Verluste zu mindern, sollten sich die Unternehmen besser vorbereiten, indem sie vor allem ihre Bereitschaft für Stromausfälle, ihre eigenen Schwachstellen und die ihrer zentralen Versorger bewerten. Die entsprechenden Szenarien sollten im Rahmen eines fachgerecht gepflegten Business-Continuity-Plans überprüft und getestet werden. Doch, so Michael Bruch weiter, bisher konnte die

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gion einen Dominoeffekt auslösen. Eine alternde Infrastruktur lässt diese Situation noch bedenklicher werden.

Michael Bruch, Allianz Risk Consulting

Versicherungsbranche nur einen Versicherungsschutz anbieten für den Fall eines physischen Schadens an Anlagen, der zu einer Betriebsunterbrechung führt, also nur in rund 20 bis 25 Prozent aller Fälle. Aber Blackouts können typischerweise zu Unterbrechungen der Betriebsabläufe und in der Lieferkette führen, ohne dass ein physischer Schaden entstanden ist. Dies erfordert neue Lösungen für eine Risikoübertragung. Die Versicherung einer Betriebsunterbrechung ohne vorausgegangenen physischen Schaden ist für die meisten Versicherer ein unbekanntes Terrain.

Seid vorbereitet Als Teil einer Lösung müssen die Regierungen einen klaren Rahmenplan für die Verwaltung der Stromversorgungsinfrastruktur vorgeben. Dies ist ein notwendiger erster Schritt, um die Widerstandsfähigkeit der Stromnetze gegen Stromausfälle zu erhöhen. Aber es sind die öffentlichen und privaten Energieversorger, die eine zuverlässige Stromversorgung gewährleisten müssen. Betriebliches Risikomanagement und ein solider Business-Continuity-Plan können helfen, das Risiko einzudämmen. Die wirkliche Botschaft lautet: Seid vorbereitet!

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Zu einer Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes Kathrin Beras BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien Was sind die Produkte einer Versicherungsaufsichtsinstitution? Wie werden diese Produkte hergestellt? Welche Produktionsfaktoren werden eingesetzt? Welche Besonderheiten lassen sich hier feststellen? – Während für den Versicherungsbetrieb eine ausgereifte Produktionstheorie vorliegt, ist eine solche für Versicherungsaufsichtsinstitutionen nicht bekannt. Hierzu im Folgenden nun Ansätze und Überlegungen.1 1. Einleitung

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ie Produktionstheorie - eine Konzeption im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre mit langer Tradition und vielen Auffächerungen und Ausprägungen - wurde ursprünglich für Industriebetriebe entwickelt2, dann auch auf Dienstleistungsbetriebe angewandt3, so auch auf den 1 Der vorliegende Beitrag basiert auf der Bachelor-Arbeit (unveröffentlicht) von Kathrin Beras mit dem Titel „Leistungserstellung von Versicherungsaufsichtsbetrieben vor dem Hintergrund der Theorie der Dienstleistungsproduktion unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Österreich“ (Wirtschaftsuniversität Wien, 2011), die vom Betreuer dieser Arbeit, ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler, angeregt wurde und in die auch Inhalte eines ausführlichen Gespräches (15.2.2011) mit dem Leiter des Bereiches II „Versicherungsaufsicht und Pensionskassenaufsicht“ der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA), Dr. Peter Braumüller, eingeflossen sind (entsprechende Texteile sind durch „P. B.“ kenntlich gemacht). Dieser ist auch Vorsitzender des Exekutivkomitees der International Association of Insurance Supervisors (IAIS), Vorstandsmitglied des Committee of European Insurance and Occupational Pensions Supervisors (CEIOPS) und Mitglied des Verwaltungsrates der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA, Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung). – Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat E. Eszler besorgt (unter Verwendung von Darstellungen und Textteilen der Bachelorarbeit). Die Identifikation und Gliederung der Produkte (Kap. 3) und Produktionsfaktoren (Kap. 4) basieren weitgehend auf der Bachelor-Arbeit von K. Beras (Kürzungen durch E. Eszler; Anmerkungen und Zusätze durch „E. E.“ kenntlich gemacht); die Einleitung (Kap. 1), die Abschnitte über Betriebe (Kap. 2), Produktionsfunktionen (Kap. 5) und weiterführende Überlegungen (Kap. 6) stammen von E. Eszler. 2 Vgl. Gutenberg, Erich: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, Berlin/Heidelberg 1951. 3 Vgl. z. B. Maleri, Rudolf: Grundzüge der Dienstleistungsproduktion, Berlin u. a. 1973; Altenburger, Otto A.: Ansätze zu einer

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Versicherungsbetrieb4. Die Strukturierung des Erkenntnisobjektes im Rahmen dieses betriebswirtschaftlichen Ansatzes führt zu Input-OutputRelationen; oder anders gesagt: zum Zusammenhang von Einsatzgütern und Ausbringungsgütern durch die Transformation ersterer; oder: zur Kombination von Produktionsfaktoren zu Produkten.5 Vgl. Abb. 1. Mit der folgenden produktionstheoretischen Untersuchung von Versicherungsaufsichtsinstitutionen wird ein Forschungsbeitrag in einem bestimmten Teilbereich der „Betriebswirtschaftlichen Versicherungswissenschaft“ (BwVersWiss)6 Produktions- und Kostentheorie der Dienstleistungen, Berlin 1980; Corsten, Hans: Die Produktion von Dienstleistungen Grundzüge einer Produktionswirtschaftslehre des tertiären Sektors, Berlin 1985. 4 Vgl. Farny, Dieter: Produktions- und Kostentheorie der Versicherung, Karlsruhe 1965; Farny, Dieter: Versicherungsbetriebslehre, 5. Aufl., Karlsruhe 2011, S. 581-623; vgl. hierzu auch Eszler, Erwin: Zu einer allgemeinen Theorie der Versicherungsproduktion, in: ZVersWiss 86, 1-36 (1997). 5 Zu den Ausdrücken vgl. etwa Farny, D.: a. a. O. (2011) , S. 581. 6 Vgl. Eszler, Erwin: Von der „Versicherungsbetriebslehre“ zur „Betriebswirtschaftlichen Versicherungswissenschaft“ / Teil 1:

Abbildung 1: Grundstruktur der Produktionstheorie angestrebt, nämlich der „Versicherungsaufsichtsbetrieb-bezogenen Speziellen Betriebswirtschaftlichen Versicherungswissenschaft“ (VA-SpezBwVersWiss)7. Nicht nur, weil die BwVersWiss eine echte Teilmenge der „Betriebswirtschaftlichen Sicherungswissenschaft“ (BwSichWiss) ist,8 sondern auch, weil Versicherungsaufsichtsinstitutionen selbst (!) Sicherungsbetriebe darstellen (vgl. Abschnitt 2), wird damit auch zugleich ein Beitrag zur BwSichWiss geleistet. Konzeption einer akademischen Disziplin, in: ZfV 58 (2007a), Heft 15-16, S. 522-526, und Teil 2: Konzeption einer Wissenschaftssystematik, in: ZfV 58 (2007b), Heft 17, S. 560-562, und die dort zitierte Literatur. 7 Vgl. Eszler, E.: a. a. O. (2007a), S. 524. 8 Vgl. Eszler, Erwin: Von betriebswirtschaftlicher „Risikomanagement“-Lehre zur „Betriebswirtschaftlichen Sicherungswissenschaft“, in: ZfV 60 (2009), Heft 3, S. 87; vgl. auch Eszler, E.: a. a. O. (2007b), S. 562.

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2. Die Versicherungsaufsichtsinstitution als „Betrieb“ Zunächst ist es nicht selbstverständlich und üblich, staatliche Versicherungsaufsichtsinstitutionen - Versicherungsaufsichtsbehörden – als „Betriebe“ aufzufassen. Nach H. Schierenbeck ist es „für Betriebe konstitutiv.., daß sie im Sinne arbeitsteiligen Vollzuges des Wirtschaftsprozesses Sachgüter und Dienstleistungen überwiegend für den Bedarf anderer Betriebe und der privaten Haushalte erzeugen bzw. bereitstellen“10. Er gliedert Betriebe in „Unternehmungen“ einerseits und „Öffentliche Betriebe und Verwaltungen“ andererseits.11 Letztere sind dadurch gekennzeichnet, dass sie „als Organe der Gesamtwirtschaft vom Staat getragen werden und als Wirtschaftseinheiten besonderer Prägung den (gesellschaftlichen) Bedarf nach bestimmten Gütern … und nach Dienstleistungen … befriedigen“12. Öffentliche Verwaltungen stellen „aus wirtschaftlicher Sicht Betriebe dar, die Kollektivgüter produzieren und damit politisch gewünschte Zustände wie z. B. innere und äußere Sicherheit, Bildung, soziale Wohlfahrt, Kultur, Rechtssicherheit u. ä. gewährleisten. Sie werden auch als Gewährleistungsbetriebe (K. Oettle) bezeichnet. … Da öffentliche Verwaltungen Wirtschaftsgüter für Dritte erstellen, sind sie als Produktionswirtschaften anzusehen.“13 Folgt man diesen Auffassungen, dann können staatliche Versicherungsaufsichtsinstitutionen – die ja abgrenzte Einheiten der öffentlichen Verwaltung darstellen - als Betriebe und Produktionswirtschaften verstanden werden, die für eine betriebswirtschaftlich-produktionstheoretische Analyse zugänglich sind. Im folgenden werden 9 Vgl. Eszler, E.: a. a. O. (2007a), S. 523, bzw. Eszler, E.: a. a. O. (2009), S. 86. 10 Schierenbeck, Henner: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 13. Aufl., München, 1998, S. 23. 11 Vgl. Schierenbeck, Henner: a. a. O., S. 23. 12 Schierenbeck, Henner: a. a. O., S. 24. 13 Lechner, K./Egger, A./Schauer, R.: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 19. Aufl., Wien 2001, S. 36 (Hervorhebungen im Original).

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zunächst die Produkte, dann die Produktionsfaktoren und schließlich ansatzweise Zusammenhänge zwischen diesen beiden Größen im Rahmen von Produktionsfunktionen betrachtet. Dabei wird hier zunächst einmal von der Situation in Österreich ausgegangen, wo die Versicherungsaufsichtsbehörde organisatorisch ein Bereich der Finanzmarktaufsicht (FMA)14 ist.

3. Die Produkte des Versicherungsaufsichtsbetriebes Die Ausbringungsgüter der Versicherungsaufsichtsbehörde in Österreich sind großteils Dienstleistungen, die sehr vielfältig sind und einen weiten Empfängerkreis ansprechen. Sie lassen sich, wie in Abbildung 2 aufgezeigt, in Neben- und Hauptprodukte einteilen15.

Abbildung 2: Produkte der Versicherungsaufsicht Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, fließen bei der Erstellung der Hauptprodukte die Nebenprodukte ein. Sie haben somit zwei Funktionen: Sie werden erstens am Markt abgesetzt und gehen zweitens als sogenannte derivative Produktionsfaktoren16 in die Hauptprodukte ein.17

3.1. Nebenprodukte: Beratungstätigkeiten und Aufsichtsinstrumente Die von der FMA erstellten Nebenprodukte lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Beratungstätigkeiten und Aufsichtsinstrumente. Die Beratungstätigkeiten umfassen dabei hauptsächlich die Unterstützung der Legislative bei der versicherungsaufsichtsspezifischen Rechtsweiterentwicklung. Durch den umfassenden Einblick, den die FMA 14 Vgl. http://www.fma.gv.at/de/ueber-die-fma/organisation/organigramm.html (27.4.2011). 15 Die Kategorisierung der Ausbringungsgüter erfolgt auf Basis der Literatur nach Braumüller P.: Versicherungsaufsichtsrecht – Internationale Standards, europäische Richtlinien und österreichisches Recht, Wien/New York 1999, S.545-569, iVm mit dem o. a. Gespräch mit Dr. Peter Braumüller vom 15.2.2011 und den Informationen über die Aufgaben der Kompetenzen der FMA http:// www.fma.gv.at/de/ueber-die-fma/kompetenzen/aufgaben-derfma.html (19.1.11). 16 Vgl. Abschnitt 4, insb. 4.3. 17 Anmerkung: Diese Verwendung der Bezeichnung „Nebenprodukt“ entspricht nicht der sonst üblichen Verwendung in der betriebswirtschaftlichen Literatur. (E. E.)

sowohl in den Versicherungsmarkt als auch in die Versicherungsunternehmen hat, ist sie für die Weiterentwicklung der Gesetzesgrundlagen sehr bedeutend. Sie analysiert Marktentwicklungen, prüft Anträge und Berichte der Versicherungsunternehmen (u. a. Quartalsberichte, Jahresabschlüsse, Lageberichte) und verschafft sich mittels der Prüfungen vor Ort Informationen über eventuell kritische Bereiche der Unternehmen. So werden Gesetzeslücken oder -spielräume aufgedeckt, die nach erfolgter gemeinsamer Beratung mit dem Gesetzgeber von eben diesem geschlossen bzw. verringert werden können. Die FMA ist aber auch auf internationaler Ebene beratend tätig. Sie ist Mitglied der internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden IAIS, deren Aufgabe es ist, Standards und fachspezifische Prinzipien zu entwickeln, die zwar keinen rechtsverbindlichen Charakter haben, aber u. a. vom IWF zur Beurteilung der Stabilität nationaler und internationaler Finanzmärkte als Prüfungsmaßstab verwendet werden. Die Umsetzung in nationales Recht liegt im Ermessen der Legislative,18 wobei auch hier die nationale Beratungstätigkeit der FMA wieder eine Rolle spielt. Im Rahmen der Versicherungsaufsicht kann sich die FMA zur Erreichung ihrer Ziele eines gewissen Spektrums an Instrumenten bedienen, die durch das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) genau geregelt sind. Dazu zählen die Konzession, Anordnungen und Maßnahmen und die damit einhergehende hoheitliche Befugnis, Bescheide und Verordnungen zu erlassen, um die Instrumente durchzusetzen. Sowohl die Beratungstätigkeiten als auch die Aufsichtsinstrumente werden direkt am Markt abgesetzt und unterstützen die FMA bei der Erreichung ihrer Aufsichtsziele, die einem Teil ihrer Hauptprodukte entsprechen.

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Wissenschaftstheoretisch bzw. methodisch handelt es sich um (Re-) Konstruktionen im Rahmen des konstruktivistisch-instrumentalistischen Ansatzes9 der BwVersWiss bzw. der BwSichWiss.

3.2. Hauptprodukte: Aufsichtziele sowie Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit Wie die Nebenprodukte lassen sich auch die Hauptprodukte der Versicherungsaufsicht in zwei Gruppen einteilen: Zu ihnen gehö18 Vgl. Ausführungen zum IAIS, http://www.bafin.de/DE/BaFin/ Internationales/InternationaleZusammenarbeit/IAIS/iais__ node.html?__nnn=true (18.2.11).

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ren auf der einen Seite die definierten Aufsichtsziele (P. B.) und auf der anderen Seite Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit.19 Die zentrale Aufgabe der Versicherungsaufsicht ist es, „die Belange der Versicherten ausreichend zu wahren und dabei insbesondere die dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen sicherzustellen“20. Damit sind nicht die Einzelinteressen von Versicherten gemeint, sondern Kollektivbelange von Versichertengruppen.21 Zur Interessensgefährdung können zählen: Ausbleiben der zugesagten Versicherungsleistung, unseriöse Geschäftspraktiken oder benachteiligende Vertragsgestaltung.22 Damit einhergehend ist Konsumenten-, Anleger- und Gläubigerschutz.23 Essentiell für die Interessenswahrung der Versicherungsnehmer ist außerdem ein funktionsfähiges Versicherungswesen. Um Krisen oder Zusammenbrüchen von Versicherungsunternehmen entgegenzuwirken, muss die FMA Anzeichen am Markt erkennen können und Maßnahmen setzen, um negative Konsequenzen zu verhindern.24 Dazu gehört auch die Aufrechterhaltung der Solvabilität des einzelnen Versicherungsunternehmens25, denn eine Insolvenz gefährdet nicht nur die Ansprüche der Versicherungsnehmer, sondern auch andere Versicherungsunternehmen, die z. B. durch Kapitalanteile miteinander verbunden sind und weitere Teile des österreichischen Kapitalmarktes z. B. Banken, die als Vermittlungspartner agieren (P. B.). Die Dienstleistungen im Bereich der Aufsichtsziele lassen sich daher wie folgt definieren: • Wahrung der Interessen der Versicherungsnehmer • Schutz der übrigen Interessensgruppen (Gläubiger, Anleger) • Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Versicherungswesens 19 Die Einteilung der Hauptprodukte erfolgt nach Braumüller P.: a. a. O. (1999), S.545-569, iVm mit dem zit. Gespräch mit Dr. Peter Braumüller (15.2.2011) und den Informationen über die Aufgaben der Kompetenzen der FMA http://www.fma.gv.at/de/ ueber-die-fma/kompetenzen/aufgaben-der-fma.html (19.1.11). Anmerkung: Die Bezeichnung „Öffentlichkeitsarbeit“ wird hier offenbar nicht in der sonst üblichen Weise im Sinne von „Public Relations“ verwendet. (E. E.) 20 Angerer, August: Grundlinien der Versicherungsaufsicht, Karlsruhe 1985, S. 12, zit. in Braumüller P.: a.a. O. (1999), S.34. 21 Vgl. Braumüller P.: a. a. O. (1999), S. 34. 22 Vgl. Braumüller P.: a. a. O. (1999), S. 35. 23 Korinek, Stephan (1999): Die Eingriffstatbestände der Versicherungsaufsichtsbehörde nach dem österreichischen VAG, in: ZVersWiss 88 (1999), S. 324. 24 Vgl. Braumüller P: a. a. O. (1999), S. 35. 25 Vgl. Verbraucher-, Anleger- und Gläubigerschutz, http://www. fma.gv.at/cms/site/DE/einzel.html?channel=CH0036 (19.1.11).

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• Überwachung der Solvabilität der Versicherungsunternehmen • Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen Zusätzlich zu den Aufsichtszielen, die für die Leistungsempfänger abstrakt und nicht direkt zu konsumieren sind, bietet die FMA eine Vielzahl an unterschiedlichen Informationen und Services für die breite Öffentlichkeit an. Der Hauptabsatzkanal ist hier die Homepage der FMA26: So können sich z.B. Versicherungsunternehmen u. a. über Gesetzesänderungen und Veröffentlichungspflichten informieren oder Formulare zur Konzessionserteilung beschaffen. Des Weiteren veröffentlicht die FMA Warnmeldungen über Unternehmen, denen es z.B. untersagt ist, konzessionspflichtige Dienstleistungen zu erbringen. Durch ihre tägliche Aufsichts- und Prüfungstätigkeit erhält die FMA Daten, die sie aufbereitet und für Publikationen verschiedenster Art verwendet. Dazu zählen Statistiken und Quartalsberichte von Versicherungsunternehmen, Artikel über aktuelle Sonderthemen oder FMA-eigene Studien. Die angebotenen Services umfassen Kontakt- und Beschwerdemöglichkeiten für Verbraucher oder ein Glossar zur Erklärung von Fachbegriffen, aber auch einen direkten Zugang für Medienvertreter, um sich bei der FMA zu registrieren, Pressemitteilungen einzusehen oder Kontakt mit der Pressestelle aufnehmen zu können.

3.3. Zusammenhang der Produkte Betrachtet man die gesamte Dienstleistungspalette der FMA, so lässt sich erkennen, dass die Nebenprodukte ein unverzichtbarer Faktor bei der Erstellung der Hauptprodukte sind und dass die Dienstleistungen untereinander in einer engen Verbindung zueinander stehen. Keine der Leistungen wird individuell für sich erstellt, sie bedingen sich gegenseitig.

4. Die Produktionsfaktoren des Versicherungsaufsichtsbetriebes Die Produktionsfaktoren im Bereich der Versicherungsaufsicht sind sehr verschiedenartig und lassen sich auf zwei Arten 26 www.fma.gv.at.

kategorisieren. Der Einteilung in originäre und derivative Produktionsfaktoren steht die Unterscheidung zwischen externen und internen Faktoren gegenüber. Während originäre (primäre) Produktionsfaktoren in der für den Produktionsprozess erforderlichen Art auf Beschaffungsmärkten beschafft werden, werden derivative (sekundäre) Produktionsfaktoren im Unternehmen selbst erstellt.27 Um eine Dienstleistung herzustellen, bedarf es eines besonderen Faktors, der vom Abnehmer bzw. Verwerter der Dienstleistung in den Produktionsprozess eingebracht wird. Dieser sogenannte externe Produktionsfaktor wird zwar auch von außen zugeführt, jedoch im Gegensatz zu anderen Produktionsfaktoren nicht von den Beschaffungsmärkten, denn er kann ausschließlich vom Abnehmer bzw. Verwerter der Leistung in der erforderlichen Ausprägung zugeführt werden.28 Er tritt in unterschiedlichsten Wesens- und Erscheinungsformen auf. R. Maleri unterscheidet in drei Grundtypen29: (1) Materielle/immaterielle Güter oder Tiere werden von außen durch den Abnehmer in den Produktionsprozess eingebracht (z. B. bei Autoreparatur); (2) Der Abnehmer beteiligt sich passiv an der Dienstleistungsproduktion (z. B. ärztliche Behandlung eines - insb. bewusstlosen Patienten); (3) der Abnehmer beteiligt sich aktiv an der Dienstleistungsproduktion (z. B. durch Informationsbereitstellung).30 Dem externen Faktor werden die anderen, die internen Produktionsfaktoren gegenübergestellt.

4.1. Originär-externe Produktionsfaktoren Die externen Produktionsfaktoren bilden die Grundlage der Leistungserstellung der FMA. Sie fließen einerseits direkt in die Endprodukte ein und andererseits sind sie Teil der Zwischenprodukte bzw. derivativen Produktionsfaktoren. Der originär-externe Faktor bei der Versicherungsaufsicht beschränkt sich größtenteils auf Informati27 Vgl. Farny, D.: a. a. O. (2011), S. 587. 28 Vgl. Maleri, R.: Grundlagen der Dienstleistungsproduktion, 4. Auflage, Berlin (u.a.) 1997, S. 147. 29 Vgl. Maleri R.: a. a. O. (1997), S. 148. 30 Handelt es sich beim externen Faktor um Informationen, z.B. bei der Rechtsberatung oder auch bei der Leistungserstellung der Versicherungsaufsicht, so hängt die Ergiebigkeit des Produktionsprozesses stark von deren Vollständigkeit und Qualität ab. Vgl. Maleri, R.: a. a. O. (1997), 157.

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31 Vgl. Baran, Peter: Versicherungsaufsichtsgesetz, 3. Aufl., Wien 2000, S. 305. 32 § 102 (2) und (3) VAG nach BGBl. Nr. 558/1986. 33 Vgl. Baran P.: a. a. O.: S. 314. 34 Vgl. Baran P.: a. a. O., S. 314.

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Faktors überhaupt nicht möglich. Zum anderen hängt die Qualität der Versicherungsaufsicht unmittelbar vom Umfang, der Vollständigkeit und der Aussagefähigkeit der bereitgestellten Informationen ab. (P. B.) Der externe Faktor ist gleichermaßen bedeutend, sowohl für die Produktion der Zwischenprodukte (Konzessionen, Anordnungen, etc.) als auch für die der Endprodukte (Funktionsfähigkeit des Versicherungswesens, Gläubigerschutz etc.). Eine Besonderheit in der Produktion von Versicherungsaufsichtbetrieben kann darin gesehen werden, dass es zu einem partiellen Auseinanderfallen von Leistungsempfänger und Bereitsteller des externem Faktors kommt. Während die Informationen zur Versicherungsaufsicht von den beaufsichtigten Versichtungsunternehmen als externer Faktor kommen, sind Leistungsempfänger nicht nur diese betreffenden Versicherungsunternehmen selbst, sondern auch weitere durch die Versicherungsaufsicht geschützte Bezugsgruppen (Versicherungsnehmer etc.) bzw. die Allgemeinheit (Volkswirtschaft). (Anm. E. E.)

4.2. Originär-interne Produktionsfaktoren Die originär-internen Produktionsfaktoren lassen sich in immaterielle und materielle Produktionsfaktoren einteilen. Zu den immateriellen Produktionsfaktoren zählen die Arbeitsleistungen von Mitarbeitern und Informationen. Die Mitarbeiter mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten sind nicht nur unerlässlich für die Leistungserstellung, sie determinieren gleichzeitig auch die Qualität des Outputs. Besonders langjährige Mitarbeiter mit Erfahrung im Bereich der Prüfung und Aufsicht sind essentiell für einen hohen Qualitätsstandard und somit in weiterer Folge wichtig für hochwertige Dienstleistungen. (P. B.) Informationen erhält der Versicherungsaufsichtsbetrieb etwa auch aus anderen Bereichen der staatlichen Aufsicht. So können z. B. Daten aus dem Bereich der Bankenaufsicht auch für die Versicherungsaufsicht nützlich sein. (P. B.) Eine weitere sehr bedeutende Rolle spielen Marktdaten bzw. Marktentwicklungen nicht nur vom Versi-

cherungsmarkt, sondern von allen Finanzmärkten. Unerlässlich für den Versicherungsaufsichtsbetrieb sind auch die materiellen Produktionsfaktoren: Betriebsgebäude, Büroausstattung, elektrische Energie etc.

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onen verschiedenster Art. Folgt man den drei Grundtypen nach R. Maleri, so beteiligt sich der Abnehmer entweder passiv oder aktiv an der Produktion der Dienstleistung. Im Zuge der Prüfung der laufenden Geschäftstätigkeit besteht für Versicherungsunternehmen unter anderem die Pflicht, unaufgefordert Informationen zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen z.B. die Unterlagen des Jahresabschlusses oder der Bericht des Abschlussprüfers.31 Gerade die Berichterstattung der Versicherungsunternehmen wird von der Aufsichtsbehörde genau geprüft, da diese oft den Anstoß dafür geben, vom Versicherungsunternehmen zusätzliche Unterlagen zu verlangen, Gespräche mit den Vorständen zu führen oder eine Prüfung vor Ort einzuleiten. (P. B.) Bei der Prüfung vor Ort sind die Prüfungsorgane dazu berechtigt die erforderlichen Auskünfte und Geschäftsunterlagen von allen Beschäftigten des Versicherungsunternehmens zu verlangen. Außerdem muss während der Geschäfts- und Arbeitszeit Zutritt zu allen Räumen gewährt werden.32 Auch das Entgegennehmen und Behandeln von Beschwerden ist ein wichtiger Tätigkeitsbereich des Versicherungsaufsichtsbetriebes. Aus der Beschwerde muss erkennbar sein, dass das Versicherungsunternehmen die geltenden Vorschriften für den Betrieb einer Vertragsversicherung oder die anerkannten Grundsätze eines ordentlichen Geschäftsbetriebs nicht nur im Einzelfall missachtet, sondern des Weiteren keine Vorkehrungen trifft, um Verletzungen dieser Rahmenbedingungen zu vermeiden.33 Eine Anordnung auf Basis einer Beschwerde kann allerdings nicht über Ansprüche des Versicherten, welche aufgrund des Versicherungsverhältnisses bestehen, gegenüber dem Versicherungsunternehmen entscheiden. Sie dient zum Schutz der Interessen aller Versicherten.34 Betrachtet man die Gesamtheit der externen Produktionsfaktoren, so erkennt man eine deutliche Abhängigkeit der Leistungserstellung vom Faktor „Information“. Diese Abhängigkeit äußerst sich in zwei Formen: zum einen wäre die Leistungserstellung an sich ohne die Mitwirkung des externen

4.3. Derivative Produktionsfaktoren Die derivativen Produktionsfaktoren nehmen eine Sonderposition in der Leistungserstellung der Versicherungsaufsichtsbehörde ein. Sie entsprechen den oben erläuterten Nebenprodukten, die eine unabdingbare Voraussetzung für die Produktion der Hauptprodukte darstellen. (P. B.) Die derivativen Produktionsfaktoren entstehen durch Kombination der oben beschriebenen originär-internen und originär-externen Produktionsfaktoren. Besonders bedeutend sind dabei die Aufsichtsinstrumente, die der FMA zur Verfügung stehen, um ihre Endprodukte zu erstellen. Die Konzession - als Voraussetzung zur Durchführung von Versicherungsgeschäften - ist dabei der Grundbaustein, um die große Gruppe der Interessenten und Anspruchsberechtigten vor etwaigen, vom Versicherungsunternehmen ausgehenden Gefahren zu bewahren. Neben der Konzession zählen auch die Anordnungen und Maßnahmen zu den derivativen Produktionsfaktoren. Sie werden auf Basis der originären Produktionsfaktoren erlassen und stellen das Kernstück der Aufsichtstätigkeit dar. Ohne den Einsatz der derivativen Produktionsfaktoren „Aufsichtsinstrumente“ ist die Herstellung der Endprodukte nicht möglich. (P. B.) Die Ergebnisse des Prüfungsvorganges werden in einem Prüfungsbericht festgehalten. Hier werden der Prüfungsgegenstand und die dazu gehörenden Informationen (= originärer Produktionsfaktor) zusammen mit dem Prüfungsergebnis und den etwaig notwendigen Maßnahmen erfasst. Der Bericht wird aufbewahrt und dient als Informationsquelle für weitere Prüfvorgänge. (P. B.) Somit gehört er auch zur Gruppe der derivativen Produktionsfaktoren. Neben den Instrumenten der Aufsichtsbehörde gehören auch die Beratungstätigkeiten des Versicherungsaufsichtsbetriebes zu den derivativen Produktionsfaktoren.

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Von der Unterstützung der Legislative bei der Rechtsweiterentwicklung profitiert der Versicherungsaufsichtsbetrieb selbst, da die Gesetze wiederum zur Leistungserstellung herangezogen werden. Je besser der Gesetzesstand im Bereich der Versicherungsaufsicht entwickelt ist, desto leichter lassen sich die Aufsichtsziele verwirklichen und somit die Dienstleistungen des Versicherungsaufsichtsbetriebes erstellen. (P. B.)

5. Die Produktionsfunktion(en) des Versicherungsaufsichtsbetriebes 5.1. Die gewöhnliche Produktionsfunktion: Output als Funktion des Inputs Die in der Sachgüterproduktion vorherrschende Produktionsbeziehung, dass der Output vom Input abhängig ist, also: Ouput=f (Input), ist für jene Produkte des Versicherungsaufsichtbetriebes relevant, die fertig für einen anonymen Markt hergestellt werden, also vor allem Publikationen wie z. B. Statistiken, Kommentare – seien Sie nun auf Papier gedruckt oder für jeden im Internet abrufbar. Auch die Gestaltung der Internetpräsenz selbst stellt ein solches Produkt dar. Aber auch die Herstellung der Leistungsbereitschaft in den verschiedenen Bereichen folgt dieser Produktionsfunktion.

5.2. Die inverse Produktionsfunktion: Input als Funktion des Outputs Die in der Dienstleistungsproduktion vorherrschende Produktionsbeziehung, dass der Input vom Output abhängig ist35, also Input= f (Output), ist für jene Produkte des Versicherungsaufsichtsbetriebes relevant, wo die Leistung (Output) erst durch die Mitwirkung des externen Faktors veranlasst wird und erbracht werden kann und davon abhängig der Einsatz verschiedener interner Produk35 Für den Versicherungsbetrieb vgl. hierzu etwa Farny, D.: a. a. O. (2011), S. 613 ff. Vgl. hierzu auch etwa Eszler, Erwin: Stellungnahme zum Beitrag „Absatz vor Produktion - eine Besonderheit der Versicherungswirtschaft?“ (JFB 5-6/1995, S. 355-360), in: Journal für Betriebswirtschaft, 46. Jg. (1996), Heft 4, S. 208 f.

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tionsfaktoren erfolgt, also wenn z. B. das Produkt „Konzessionserteilung/-verweigerung“ erst nach Antrag und Bereitstellung von Informationen etc. durch den Konzessionswerber hergestellt werden kann; oder wenn z. B. das Produkt „Beratung“ erst, nachdem sich ein Beratungssuchender mit seinem konkreten Anliegen an den Versicherungsaufsichtsbetrieb gewandt hat, durch den Einsatz von Mitarbeitern, technischen Hilfsmitteln etc. hergestellt wird. Ohne den konkreten, vom Leistungsempfänger angestrebten bzw. initiierten Output – hier z. B. also Konzessionserteilung bzw. Beratung – kommt es nicht zur Produktion und damit auch nicht zu Produktionsfaktoreinsatz und -kombination.

6. Weiterführende Überlegungen Zunächst bedarf es noch einer genaueren Klärung der produktionstheoretischen Beziehungen. In Anlehnung an die von D. Farny für den Versicherungsbetrieb entwickelten Darstellungen36 ließen sich nach einer Untergliederung des Gesamtprozesses in Teilprozesse dann etwa verschiedene, einoder mehrstufige (ineinandergeschachtelte) Produktionsprozesse des Versicherungsaufsichtsbetriebes produktionstheoretisch abbilden und in weiterer Folge wäre dann auch etwa das Vorliegen limitationaler bzw. substitutionaler Produktionsbeziehungen bzw. –funktionen zu klären. Eine weitere produktionstheoretische Fragestellung geht etwa dahin, wie sich eine Versicherungsaufsichtsbehörde an Beschäftigungsschwankungen bzw. -änderungen anpasst (intensitätsmäßige, zeitliche, quantitative Anpassungsprozesse). Auf der Basis der Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes ergeben sich zahlreiche Fragestellungen für die empirische Forschung: Wie sehen Produktionsfunktionen von Versicherungsaufsichtsbetrieben in der Realität aus? Wie werden bei solchen quantitativen Untersuchungen auftretende Operationalisierungsund Meßprobleme gelöst? Etwa: Wie soll man den Output von Versicherungsaufsichtsbetrieben messen: Anzahl der beaufsichtigten Versicherungsunternehmen? 36 Vgl. Farny, Dieter: Versicherungsbetriebslehre, 5. Aufl., Karlsruhe 2011, S. 612-623. Zu den folgenden Ausführungen vgl. ebd. S. 612, 615-619, 620-623 - insb. 622 f. -, sowie 636 f.

Miteinbeziehung von versicherungsbetrieblichen Größen wie Prämienvolumen, Anzahl der Versicherungsverträge, Schadenvolumen, Anzahl der Schäden …? Wie Berücksichtigt man aber dabei auch den wesentlichen Aspekt der Qualität des Outputs, also die Qualität der Versicherungsaufsicht? An verhinderten Unternehmenszusammenbrüchen? An der Zahl der Beschwerden …? Wie quantifiziert man insb. den Produktionsfaktor „Informationen“?37 - Erst wenn solche methodischen Probleme gelöst wären, ließe sich etwa die Produktivität von konkreten Versicherungsaufsichtsbetrieben empirisch ermitteln oder ein diesbezüglicher Vergleich verschiedener Versicherungsaufsichtsbetriebe anstellen. Ein weiterer Aspekt wäre auch die Frage, wie die Ausbringungsgüter (Produkte, Leistungen) des Versicherungsaufsichtsbetriebes konkret in die Produktionstheorie des beaufsichtigten Versicherungsbetriebes integriert werden können. Im System der Produktionsfaktoren des Versicherungsunternehmens nach D. Farny findet sich im Bereich der originären Produktionsfaktoren und hier wiederum unter „Dienstund Werkleistungen Dritter“ die Position „Dienstleistungen der öffentlichen Hand“.38 Versicherungsaufsicht ist hier nicht explizit angeführt, es findet sich nur folgende, sehr abstrakte Beschreibung: „Die Dienstleistungen der öffentlichen Hand sind überwiegend gesamtunternehmensbezogen, beispielsweise die Verfügbarkeit über die von der öffentlichen Hand bereitgestellte Infrastruktur rechtlicher und faktischer Art (Behörden-, Rechts-, Verkehrssysteme u. ä.). Es handelt sich deshalb vorwiegend um Potentialfaktoren.“39 – Vielleicht kann die Entwicklung einer Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes auch eine Weiterentwicklung der Produktionstheorie des Versicherungsbetriebes im Sinne einer Konkretisierung bzw. Vertiefung der betreffenden produktionstheoretischen Bereiche anregen. 37 Vgl. hierzu auch etwa Frietzsche, Ursula: Externe Faktoren in der Dienstleistungsproduktion – Ansätze zur Lösung von Erfassungs- und Bewertungsproblemen, Wiesbaden 2001. 38 Vgl. Farny, D.: a. a. O. (2011), S. 591. 39 Farny, D.: a. a. O. (2011), S. 591. – An anderer Stelle (nicht allerdings in produktionstheoretischem Kontext) beschäftigt sich D. Farny mit Versicherungsaufsichtstheorien (vgl. ebd., S. 408 ff.), wo sich gewisse inhaltliche Bezüge (Ziele, Instrumente) zu den produktionstheoretischen Ausführungen der vorliegenden Arbeit herstellen lassen.

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INTERN

KR Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich

KommRat Rudolf Mittendorfer, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler

KommRat Peter Salek, Bundes- und Landesgremialobmann der Versicherungsagenten

Misstöne bei Prüfungsordnung

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ie Vermögensberater haben den Entwurf der neuen Prüfungsverordnung in Begutachtung und deren Formulierung lässt die Wellen hochschlagen. Laut den Versicherungsagenten beinhaltet der Entwurf Bereiche, die weit über den bestehenden Gewerbeumfang hinausgehen. Derzeit dürfen Vermögensberater nur Unfall- und Lebensversicherungen vermitteln. Stein des Anstoßes sind die Bereiche „Grundzüge anderer Versicherungszweige“ oder private Kranken- und Pflegeversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, betriebliche Vorsorge. Der IVVA sieht hier die Gefahr, dass dem Allfinanzvermittler der Weg geebnet wird und dass den Versicherungsvermittlern Geschäft und damit Geld entzogen wird. Der Fachverband der Finanzdienstleister sieht der Aufregung eher entspannt entgegen. Neu ist in der Prüfungsverordnung

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nur der Überblick „Sachversicherung“, und dies wird argumentiert mit der Notwendigkeit, Risiken zu erkennen und die richtigen Schritte setzen zu können. Zitat: „Eine Befähigungsprüfung beinhaltet nicht gleichzeitig das Recht, damit zu handeln“. Die Versicherungsmakler sind in ihrem Statement noch rigoroser als der IVVA. KR Rudolf Mittendorfer, Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler: „Nachdem wir durch diverse Vorgänge in der Vergangenheit – ich denke dabei an die ausufernde und klar falsche Interpretation des Nebengewerbes, welche erst nach langem Hin und Her durch einen Erlass des Wirtschaftsministeriums zurechtgestutzt wurde – einigermaßen misstrauisch geworden sind, befremden uns nicht nur Lehrgegenstände, die im Berufsbild des Vermögensberaters bisher nicht vorgekommen sind, sondern erst recht dehnbare Begriffe wie „uneingeschränk-

te“ Vermögensberatung. Ich denke, dass die jüngste Vergangenheit deutlich genug gezeigt hat, wozu ungebremste Verkäuferscharen mit mangelndem Expertenwissen führen. Wir leben eindeutig in einer Zeit der Professionalisierung und der Spezialisierung. Die ungeheuren fachlichen und rechtlichen Anforderungen in den Beraterberufen erfordern genau das Gegenteil eines „uneingeschränkten Wunderwuzzis“ – den gibt es nämlich nicht. Wir Versicherungsmakler haben bei der Neuordnung der Berechtigung zum Wertpapierverkauf auch keinerlei Einwendungen gemacht, als diese Berechtigung praktisch obsolet wurde. Diese Noblesse und Einsicht der Standesvertretung der Versicherungsmakler wird anscheinend von manchen als Einladung verstanden, eigene Befugnisse durch die Hintertür einer Prüfungsordnung auszuweiten. So war es aber weder gemeint, noch werden wir das akzeptieren!“

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s e u e N s e t b i Was g Mario Passini

he ieren, in der Versicherungsbranc Internationale Studien dokument en geben. Allerdings nur zögerlich. wird es auch weiterhin Innovation ionen werden fast augenblicklich Einer der Gründe: Produktinnovat . Und: Innovation ist Wandel. Die von Trittbrettfahrern nachgeeifert Change-Prozess brauche es einen schlechte Nachricht dazu: Für den te authentische Kooperation. Die gu starken Willen zum Wandel und n ht untergehen. Wobei Pessimiste Nachricht: 2012 wird die Welt nic h eine gute Nachricht sei. ernsthaft zweifeln, ob das wirklic

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Lloyds London, das weltweite Synonym für die Versicherungsbranche

Einleitung

Der Markt

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Regulierung sowie sich veränderndes Kundenverhalten gestalten den Veränderungsdruck auf die Assekuranzen. Der Umbruch der Versicherungsmärkte setzt sich fort. Regulatorische Neuerungen, ein neues Risikoverständnis infolge der Finanzund Wirtschaftskrise stehen im strategischen Fokus der Versicherungsunternehmen. Die damit einhergehende Marktdynamik hat für Versicherungsunternehmen neue Herausforderungen zur Folge, die nicht selten auch einschneidende Maßnahmen erfordern.

ettbewerbsdruck, Kosteninflation, neue Risiken, sich wandelnde Loyalität und wechselnde Präferenzen der Kunden zwingen die Versicherungsbranche zu Innovationen. Doch Versicherer gelten nicht gerade als Koryphäen in Sachen Innovation. Für Versicherer gilt, innovativ zu sein, ohne die Solvabilität zu gefährden. Denn die Branche sei durchaus innovativ. Nur meist unspektakulär und in kleinen Schritten. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Swiss RE veröffentlicht in sigma 04/2011 © „Produktinnovation in der Nichtlebensversicherung - von kleinen und großen Innovationen“. Die interne Organisation mancher Versicherer sei dabei nicht immer für Produktinnovationen geeignet. Dazu komme, dass Wettbewerbsstrukturen der Branche zudem das Herdenverhalten der Versicherer begünstigen können.

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Innovation Innovationen legen die Grundlage für den künftigen Erfolg. Ohne Innovation keine Rendite, ohne Wandel keine Innovation. Die Fähigkeit innovativ zu sein ist für Un-

ternehmen eine ständige Herausforderung. So das Ergebnis einer Studie des F.A.Z. Institutes (© siehe Quellenverweis) zu Innovationsprojekten. Denn Produkte und Prozesse die Unternehmen heute erfolgreich machen, wurden gestern entwickelt und können schon morgen zu Misserfolg führen, zumindest aber für weit weniger Rendite und Wachstum sorgen. Bei erfolgreichen Unternehmen hingegen sei Innovationskompetenz Teil der Unternehmenskultur und habe mindestens die gleiche Bedeutung wie qualitativ hochwertige Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Kommunikation ist dabei der wesentliche Werttreiber für Unternehmen. Aber, die Bereitschaft der Branche zur Produktinnovation bleibe weiterhin vergleichsweise gering. Die Kunden fordern jedoch neue Produkte, die einfacher, flexibler und an individuelle Kundenansprüche anpassbar sind. Zusatzleistungen und eine steigende Produktkomplexität sind hingegen vom Kunden nicht gewünscht. Nicht alle Versicherer sind sich der Nachteile bewusst, die ein zu eng definierter Innovationsfokus mit sich bringen kann. Marktbeobachter warnen deshalb, dass marktführende Unternehmen, die zu stark auf Innovation in kleinen Schritten setzen, anfällig für radikale Innovationen werden und deren Vormachtstellung dadurch letzt-

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lich ins Wanken geraten könnte. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Versicherer dies erkannt haben. In den letzten Jahren habe deshalb die Innovationstätigkeit in der Produktentwicklung, besonders aber bei den Prozessen und im Marketing, zugenommen. Markante organisatorische Veränderungen hätten allerdings noch nicht richtig gegriffen, steht in den Studien. Wenn auch der Versicherungssektor im Allgemeinen nicht gerade als sehr innovativ gilt, so ist der schlechte Ruf dennoch ungerechtfertigt. Umfragen zeigen, dass Versicherer nicht weniger innovativ sind als andere Dienstleister und in Bezug auf Innovationen anderen Branchen in nichts nachstehen. Allen gleich ist jedoch, dass die Mitarbeiter mit ihren Ideen, ihrem Wissen, ihrem Vertrauen und Engagement der entscheidende Faktor für Innovationen und den Markterfolg von Unternehmen sind – in der heutigen Wissens- und Informationsgesellschaft mehr denn je.

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rungssektor ist das Trittbrettfahrerverhalten. Da neue Produktideen schnell kopiert werden können, ziehen es manche Versicherer vor, den Branchenführern einfach passiv zu folgen, um sich die Entwicklungskosten zu sparen. In der Praxis ist aber die Fähigkeit der Versicherungsgesellschaften,

„Assekuranz 2015 – Eine Standortbestimmung“ ©, befragten Versicherungs-unternehmen dem Veränderungsdruck seitens der Konsumenten keine bedeutende Rolle beimessen, wandelt sich das Kundenverhalten tatsächlich deutlich. Der Versicherungskunde-2011 ist für günstigere Prä-

ihre Ideen vor Nachahmung zu schützen stark eingeschränkt, sodass sehr ähnliche Produkte, wenn nicht sogar genaue Kopien, auf den Markt kommen. Ein Trost wenigstens: Konkurrenten mögen zwar in der Lage sein, spezifische Produktmerkmale schnell zu kopieren, viel schwieriger sei es jedoch, das gleiche Maß an Kundenakzeptanz zu erzielen, das die Ersten am Markt genießen. So die Studie der Swiss Re in sigma 04/2011. Urs-Dieter Kubli vertritt dort die Meinung, dass die Konkurrenten etwa sechs Monate zur Nachahmung eines innovativen Versicherungsprodukts benötigen. Und es kann über fünf Jahre dauern, bis ein Nachahmer das nötige Kundenvertrauen gewinnt, das für den Erfolg in einer neuen Versicherungskategorie erforderlich ist.

mien zunehmend bereit, beispielsweise mittels Nutzung neuer Medien, ausführliche Vergleiche zwischen den Angeboten der Versicherungsunternehmen vorzunehmen. Folgerichtig schätzen die Branchenvertreter den Informations- und Wissensstand der zukünftigen Kunden als deutlich zunehmend ein. Insgesamt sind von zukünftigen Kunden hohe Ansprüche zu erwarten. Um sich gut betreut und beraten zu fühlen, erwartet der Versicherungskunde-2011 digitale Informationsmöglichkeiten, Transparenz, konkurrenzfähige Preise sowie eine reibungslose Schadenbearbeitung. Dazu kommt, dass das Produkt Versicherung für viele Kunden schwer verständlich und fassbar ist. Besonders vor dem Hintegrund, dass der Versicherte erst im Schadenfall erlebt, ob er das richtige Versicherungsprodukt beim richtigen Versicherer abgeschlossen hat. Deshalb legen Kunden im Umgang mit Versicherungsgesellschaft einen besonderen Wert auf Vertrauen.

Der Markt im Wandel Im Markt wird Kundenvertrauen zum erfolgsentscheidenden Faktor im Versicherungsvertrieb. Und besonders im vertrauensbasierten, beratungsintensiven Vorsorge- und Lebensversicherungsgeschäft wird der persönliche, individuelle Vertrieb gegenüber alternativen oder nicht personalen Kanälen wichtiger. Veränderungsdruck prägt die Assekuranz. Jedoch sei der von der Assekuranz wahrgenommene Veränderungsdruck notwendigerweise nicht gleichzusetzen mit Innovationsdruck. Obwohl die Branchenvertreter die Innovationsbereitschaft des eigenen Unternehmens höher einstufen als diejenige der Branche, sei keine allgemeine Innovationskultur auszumachen. Und im Zuge der Finanzkrise wurde das Vertrauen der Konsumenten in den Finanzsektor erheblich erschüttert. Durch die rasanten technologischen Entwicklungen der letzten Jahre und die fortschreitende Digitalisierung des Alltags sind Kunden heute besser informiert und anspruchsvoller geworden. Das steigende Bewusstsein der Kunden für alternative Risikoschutzprodukte übe einen immer höheren Innovationsdruck auf die Versicherungsbranche aus. Doch ein wichtiges Hindernis für Innovatoren im Versiche-

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Der Weg zum Kunden Der Versicherungskunde-2011 ist unabhängiger, fordernder und preissensitiver. Während die in der Studie von Accenture

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haben noch die vordigitale Welt erlebt, während die Digital-Natives und die Generation-Z mit den modernen Kommunikationsmitteln aufgewachsen sind und zusammen manchmal auch als Net-Generation bezeichnet werden. Letztere kennen ein Leben ohne Internet oder Mobiltelefon nicht. Aus der Krise erwachsene Geschäftschancen sehen die Befragten insbesondere in den Bereichen Produkt-innovation Leben und in der Beratung im Vorsorge- und Versicherungsgeschäft. Von der Assekuranz tatsächlich genutzt werden laut den Befragten allerdings keine der aus der Krise erwachsenen Geschäftschancen. Die im Vergleich zur Bankenbranche gezeigte Krisenresistenz konnten die Versicherungsunternehmen demnach nicht für operative Vorteile wie beispielsweise zur Neukundengewinnung oder Stärkung des

einzuteilen. Die Veteranen haben einen oder sogar beide Weltkriege sowie die Wirtschaftskrise der 30er-Jahre miterlebt. In den 20 Jahren nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Babyboomer geboren. Es war dies die einzige Phase nach Ende des 19. Jahrhunderts, in der die Zahl der Kinder pro Frau anstieg. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde die Informationsgesellschaft, gekennzeichnet durch die Verwendung von Computer, Internet und Mobiltechnologie, zum wichtigsten Gliederungskriterium der Generationen. Die Generation-X und die Digital-Immigrants

Vertrauens in die Branche nutzen. Immer noch genießt die Hausbank bei den Versicherungskunden größeres Vertrauen als die persönliche Versicherungsgesellschaft. So steht es in den Studien. Insgesamt wird die Kundenloyalität in den kommenden Jahren weiter sinken, eine damit einhergehende Wechselbereitschaft zu Alternativanbietern steigt. Zudem verändert eine deutlich ausgeprägtere Nutzung von neuen Medien spürbar die Interaktion zwischen Versicherungsunternehmen und Kunden. Obwohl die Branche den Druck der Konsumenten nicht als eine der Haupt-

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quellen der Veränderungsdynamik wahrnimmt, führen diese Veränderungen doch zu einer Verschärfung des Wettbewerbs.

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Deshalb wollen die befragten Versicherungskunden an allererster Stelle, sich gut betreut und beraten fühlen. Und sie erwarten ein individuelles und anpassungsfähiges Produktangebot. Der Name der Versicherungsgesellschaft gehört dabei nicht zu den wichtigsten Kriterien. Auch aktive Informationen von Versicherern hinsichtlich ihrer Neuheiten, Sparmöglichkeiten oder Möglichkeiten der Schadenverhütung finden wenig Anklang aufgrund begrenzter Glaubwürdigkeit. Eine Auswertung nach Demografie zeigt, dass der Anteil beratungsorientierter Kunden mit dem Alter der befragten Gruppe ansteigt. Soziologen haben versucht, die Gesellschaften der westlichen Industriestaaten des 20. Jahrhunderts in Generationen mit unterschiedlichen zentralen Umwelt- und Charaktereigenschaften der Mitglieder

Canale grande – der Multi-Kanal Der Multi-Kanal-Vertriebsansatz entwickelt sich zum Standard. Das elektronische Kontakt-Portal ist ein Muss. Sowohl im Leben- als auch im Nichtlebensgeschäft entwickelt sich der Multi-Kanal-Vertriebsansatz zu einem Standard im Retailgeschäft. Den technologisch gestützten Kanälen wird, insbesondere im Nichtlebensgeschäft, eine steigende Bedeutung beigemessen. Der Bankenvertrieb wird, allerdings verhaltener als noch vor fünf Jahren eingeschätzt, an Bedeutung gewinnen. Die konstanten Einflüsse umfassen Themen wie der Wandel hin zu einer alternden, schrumpfenden Gesellschaft, den politisch brisanten Umbau der sozialen Sicherungssysteme und die fortschreitende Globalisierung, welche die Vernetzung der Gesellschaften und Wirtschaftssysteme treibt. Der Vertrieb über die angestellte Außendienstorganisation verliert insgesamt gegenüber den neuen Medien an Bedeutung, bleibt aber bei Kunden wie auch Produktgruppen, die einen persönlichen, vertrauensbasierten Kontakt erfordern, Beispiel „Generation 50plus“, weiterhin einer der wichtigsten Kanäle. Dazu kommt, dass die neuen Medien von den Kunden nicht unbedingt als Alternative, sondern oft als Ergänzung des persönlichen Kontakts erwartet werden. Der Multi-Kanal-Vertriebsansatz wird folglich zum „Hygienefaktor“. Faktum ist, dass die Loyalität infolge der durch das Internet geschaffenen Möglichkeiten der Vergleichbarkeit und Einfachheit des Kaufes noch weiter sinken wird. Darüber hinaus achten Kunden zwar auf einen günstigen Preis, die Mehrheit ist aber nicht gewillt, auf Leistung im Sinne von Beratung, Versicherungsschutz oder individueller Ausgestaltung zu verzichten. Angesicht dieser hohen Anforderungen und Komplexität müssen die Versicherungsunternehmen folglich mit steigenden Investitionen für eine Multi-Kanal-Strategie rechnen. Nur etwas weniger als zehn Prozent der Befragten können sich vorstellen, für Beratung in Versicherungsfragen zu bezahlen.

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28 Der zukünftige Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter Versicherungsprodukte werden, den Studien zufolge, weiterhin verkauft. Die Produkte werden nicht aktiv nachgefragt! Kundenvertrauen bleibt angesichts geringer Markenwirkung und abnehmender Kundenloyalität in den nächsten Jahren ein erfolgsentscheidender Faktor. Hintergrund dürfte der Bedarf der Kunden an kompetenter Beratung sein, der auch in Zukunft ein intensives Bemühen der Versicherungsunternehmen um gute Kundenberater erforderlich machen wird. Die wahrgenommene und transparente Beratungstätigkeit wird daher gegenüber reiner Vermittlertätigkeit immer wichtiger. Auch die Mitarbeiter der Versicherungsgesellschaften werden den gesellschaftlichen Wandel in die Unternehmen tragen und somit das Geschäftsmodell wie auch die Wertschöpfungsprozesse prägen. Insgesamt wird der motivierte Mitarbeiter als Erfolgsfaktor Nummer eins bewertet. Die Bindung der Mitarbeiter wird ein elementarer Aspekt.

Vertreiben? Trieb? Vertrieb! So provokativ titelte Dr. Michael Erdmann in der Zeitschrift Versicherungswirtschaft (VW 22/2011) des BVK (Bundesverband deutscher Versicherungskaufleute) seinen Bericht über Vorgänge im Versicherungsvertrieb. Die Versicherungsunternehmen werden in den kommenden Jahren die Auswirkungen des demografischen Wandels nicht nur auf Seite der Versicherungstechnik verstärkt zu spüren bekommen. Auch ihre Personalpolitik und -strategie wird durch den schrumpfenden Pool junger, talentierter Mitarbeiter und Bewerber herausgefordert. Erfolgreiche Wettbewerber werden sich diesem Problem in den nächsten Jahren verstärkt widmen und ihm in ihren strategischen Planungen und operativen Maßnahmen einen höheren Stellenwert einräumen. Denn die Versicherungsunternehmen sehen sich zunehmend mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert. Die Auseinandersetzung mit den Folgen des demografischen Wandels ist somit auch von zentraler Bedeutung für den Erhalt der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Eine für Mitarbeitende und Bewerber ansprechende Unternehmenskul-

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tur gewinnt deutlich an Bedeutung. Insbesondere der Wettbewerb um qualifizierte, motivierte und leistungsstarke Vertriebsmitarbeiter verschärft sich unter den Versicherungsunternehmen. Die Mehrzahl der Befragungsteilnehmer hat längst erkannt, dass die Auseinandersetzung mit dem demografischen Wandel von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen die Versicherungsindustrie 2015 mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert. Dementsprechend nimmt auch die für Mitarbeitende und Bewerber ansprechende Unternehmenskultur nach Meinung der Befragten deutlich an Bedeutung zu. Die Versicherungsunternehmen werden ihre Bemühungen um einen ansprechenden Unternehmensauftritt auf dem Arbeitsmarkt und auch eine entsprechende Unternehmenskultur verstärken müssen.

Was Sie schon immer über Mobbing wissen wollten Eine sich auf dem Arbeitsmarkt verändernde Unternehmenskultur bietet möglicherweise eine Chance, dass die Anzahl der hierzulande für den Außendienst (für Branchenfremde: Polizzenverkauf), zu Dutzenden, oder angesagt zu Hunderten, rekrutierten Lehrlinge limitiert wird. Die Methode selbst ist nicht ganz neu: nach absolvierter Lehre wird die Generation Verkaufslehrling mit dem Dienstauftrag zur Vermittlung von Versicherungsverträgen in den Verkauf gepusht. Ein Missverhältnis, das unweigerlich zu Konsequenzen führt. Da es jährlich an die Hunderte neue, beste Verkäufer nicht geben kann, soll es, Marktbeobachtern zufolge, eine Drop-outRate von über neunzig Prozent geben. Die jährlich offiziell veröffentlichten Personalstandsdaten bestätigen indirekt diese Hintergrundinformation. Ein unbestechlicher Marktbeobachter hat ein wenig den Vorhang gelüftet und gewährt einen gerafften, auf Tatsachen beruhenden, Einblick in die Art von Ausbildung und Beurteilung von „Azubis“ (Auszubildenden). Ein Orga-Chef hält einen Lehrling (männlich/weiblich. Geschlecht der Redaktion bekannt) für einen „hoffnungslosen“ Fall. Doch, er urteilt nicht aus eigener Erfahrung. Er stützt seine Verurteilung

auf Hörensagen. Genauer, auf die Meldung des „Lehrlingsverantwortlichen“. Der nennt den Fall gar „das Schlimmste was ich je erlebt habe“. Doch keine Bange. Dem ist nichts Schlimmes widerfahren. Nichts ist passiert. Auf die konkrete Frage, worauf sich denn seine Beurteilung stütze erklärt der Lehrlingsaufseher, der/die Azubi „sei nicht motiviert genug“. Es fehle „die Flamme der Begeisterung für den Job“. Doch auch sein Urteil gründet nicht auf eigene Erkenntnis. Er ist bloß ein nicht gerade wissbegieriger Verstärker von Schauermärchen aus dem Dickicht der Hörensagen. Mit der Tatsache konfrontiert, dass man, weit mehr als ein halbes Jahr lang, den/die Azubis zu nichts anderem verwendet habe als Adressen aus dem Telefonbuch herauszusuchen - erfolgt Schweigen. Und weiter: Auch die übrige Ausbildung münde, nachweislich, mehrheitlich in mehr oder weniger sinnentleerten Tätigkeiten. Schweigen. Und alle diese Fakten stünden im Gegensatz zur Behauptung Azubis genießen eine fundierte und qualifizierte Ausbildung. Ertappt. Es ist klar, man wollte den jungen Menschen wegmobben. Der Lehrlingsaufseher erklärt sich wörtlich so: „er könne sich nicht um jeden Einzelnen kümmern.“ Diese Verantwortung ist kompostig und zeigt das Dilemma einer „Massenabfertigung“ auf. Auch die Behauptung, keiner der jungen Leute werde am Markt allein in den Markt gelassen entpuppt sich als Versprechen gleich den Gewinnzusagen von Kaffeefahrten, so der Marktbeobachter. Eine der wohl schärfsten journalistischen Federn des Landes, Christian W. Mucha, beschreibt einen – zwar in einer anderen Branche – in etwa ähnlichen Vorgang so: „ihre Tätigkeit sei so eine Art Warenhandel aller Art. Nichts anderes als etwa der Sockenverkauf.“

Nahe am Kunden ist das Erfolgsmotto Die Beratung in den Bereichen Versicherung und Vorsorge erweist sich nicht zuletzt aufgrund sich verändernden Kundenverhaltens, aber auch aufgrund einer Zunahme an Vorschriften als überaus dynamisch. Obwohl neue Medien im Versicherungsvertrieb an Bedeutung gewinnen, ist unter den Kunden ein steigendes Bedürfnis nach Beratung auszumachen. Dieser vordergründige Widerspruch ist dadurch zu erklären, dass eine erste Inter-

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markt und auch eine entsprechende Unternehmenskultur verstärken müssen. Motto: Nicht das Produkt, sondern der Kunde steht im Vordergrund der Überlegungen und Handlungen.

Pflügen, säen, düngen und ernten

aktion mit der Versicherungsgesellschaft immer häufiger über Internet stattfindet. In der weiteren Phase der Beziehung ist der persönliche Kontakt allerdings nach wie vor ausschlaggebend für die Wahrnehmung von Betreuungsqualität und nicht zuletzt für das Vertrauen. Auch erhöht die Produktkomplexität das Bedürfnis nach Beratung. „Nahe am Kunden zu sein“, gilt schon seit Längerem als Erfolgsmotto des Versicherungsvertriebs. Was aber bedeutet es, nahe am Kunden zu sein? Sind die heutigen Instrumente und Prozesse noch geeignet, den Kunden von morgen zu erreichen? Die Studie belegt: Auch in Österreich vertrauen mit 78% gegenüber 66% mehr Kunden ihrem persönlichen Berater als ihrer persönlichen Versicherungsgesellschaft. Ein weiterer Bericht in der Zeitschrift Versicherungswirtschaft (Prof. Dr. Matthias Beenken, Vertreterwechsel als Bruch der Kundenbeziehung, 7.11.2011) enthält bemerkenswerte Zahlen: Im Rahmen einer Untersuchung,Kundenmonitor Assekuranz‘ hat die YouGovPsychonomics AG 2.560 Versicherungskunden befragt, ob sie in den letzten fünf Jahren einen Wechsel ihres Versicherungsvertreters erlebt haben. Hier das Ergebnis: Etwa 20% der Kunden haben dies erlebt. Die Hälfte davon wegen Ausscheiden aus Altersgründen; Etwa 6% der Kunden wussten, dass ihr Vertreter das VU gewechselt hatte, bei 13% wurde der Vertreter ersetzt; Cirka 28% hatten nie Kontakt zu einem Vertreter; wenn aber der Kontakt da war, war die Vertragsbeziehung dauerhaft; 40%

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waren mehr als 10 Jahre Kunde, 64% mehr als 5 Jahre; Und 37% der Kunden machten die Wechselerfahrung nicht zum ersten Mal; Aber 40% wurden nicht vom Vertreterwechsel informiert, bei 55% der Fälle hat sich der bisherige Vertreter nicht verabschiedet.

So titelt die Studie von Accenture den Wege für den erfolgreichen Wandel von Unternehmen zur Schaffung einer nachhaltigen Innovationskultur. Da der Mensch im Mittelpunkt steht, hat die Kommunikation extern wie intern - eine Schlüsselfunktion inne. Unternehmen brauchen den Erfolg, um nicht in Krisenzeiten zur „Glaubensfrage“ oder zu „nice to have“ degradiert zu werden. So manches was in den Studien publiziert wird ist Branchenteilnehmern bekannt. Aber so ein Fachmann: „Es ist gut und notwendig, auch einmal Selbstverständliches aufzuzeigen. Umso mehr, wenn es von solch herausragenden Experten kommt.“ Fazit, auch für einen erfolgreichen Wandel für Innovation gilt: Auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.

Generation 50+ Quellenhinweis Der Altersvorsorgemarkt ist Chance und Herausforderung zugleich. Die Bedeutung der privaten kapital-finanzierten Vorsorge nimmt in allen deutschsprachigen Märkten weiter zu. Gleichzeitig erwarten die Befragten, dass der Anteil der Bevölkerung, der sich diese Vorsorge leisten kann, weiter sinkt. Die Bedeutung der beruflichen bzw. betrieblichen Altersvorsorge bleibt bestehen. Trotz Finanzkrise bauen die Banken ihren Marktanteil in der Altersvorsorge weiter aus und erreichen neue, junge Kundengruppen. Die Mehrzahl der Befragungsteilnehmer habe erkannt, dass die Auseinandersetzung mit dem demografischen Wandel von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen die Versicherungsindustrie 2015 mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert. Dementsprechend nimmt auch die für Mitarbeitende und Bewerber ansprechende Unternehmenskultur nach Meinung der Befragten deutlich an Bedeutung zu. Die Versicherungsunternehmen werden ihre Bemühungen um einen ansprechenden Unternehmensauftritt auf dem Arbeits-

Der Artikel verwendet u.a. Zitate, Analysen und Materialien folgender Studien: Assekuranz 2015 – Eine Standortbestimmung. Neue Koordinaten im deutschsprachigen Versicherungsmarkt. Herausgeber und Copyright ©: Accenture AG, Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Zürich, Schweiz. Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen, Schweiz © Produktinnovation in der Nichtlebensversicherung. Von kleinen und grossen Innovationen. Swiss RE, Zeitschrift sigma 04/2011 Wandel für Innovationen. Wettbewerbsvorteile durch Transformation sichern. CHANGE COMMUNICATION vom F.A.Z.-Institut GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland. Institut für Wissenstransfer für Fach- und Führungskräfte ©. Innovationsprojekte. Peakom, GmbH. Beratungsgesellschaft für Kommunikation. Frankfurt am Main, Deutschland. © Einzelne Quellen werden im Artikel direkt angesprochen. Christian W. Mucha. Herausgeber der Zeitschrift extradienst.

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Widerruflichkeit von Pensionszusagen – endlich mehr Klarheit Von Mag. Martin Pölzl, Leiter Produktmanagement BAV bei der Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG

Nachdem bei einzelnen Betriebsprüfungen Pensionsrückstellungen für Zusagen mit Widerrufsklauseln1 an Nicht-Arbeitnehmer (geschäftsführende GmbH-Gesellschafter mit wesentlicher Beteiligung) in Frage gestellt wurden, gab es mehrere Klarstellungen seitens BMF und Gesetzgeber, zuletzt im aktuellen Entwurf zum Wartungserlass 2011 der EStR 2000. Der aktuelle Stand.

Mag. Martin Pölzl, Leiter Produktmanagement BAV bei der Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG

Ausgangslage

§

14 Abs. 6 EStG erlaubt die Rückstellungsbildung für Pensionszusagen an Arbeitnehmer und Nicht-Arbeitnehmer. Ist der Pensionsberechtigte Arbeitnehmer, ist die Zusage rückstellungsfähig, wenn sie den Vorschriften des BPG entspricht. Ist der Pensionsberechtigte nicht Arbeitnehmer, wie z.B. ein wesentlich beteiligter Geschäftsführer einer GmbH, dann ist auch

das BPG in dem Fall nicht anwendbar, und § 14 Abs. 6 sprach in der Fassung vor dem Abgabenänderungsgesetz (AbgÄG) 2011 davon, dass hier „nur“ eine schriftliche, rechtsverbindliche und unwiderrufliche Pensionszusage vorliegen muss.

Was ist unter „Unwiderruflichkeit“ zu verstehen? Der Einsatz von sogenannten Widerrufsklauseln ist in der Praxis durchaus üblich

1 Als Widerrufsklauseln werden einseitige Gestaltungsrechte des Arbeitgebers bezeichnet, die an und für sich unwiderruflichen Pensionszusagen unter bestimmten Voraussetzungen (wirtschaftliche Notlage des Unternehmens) zu widerrufen bzw. vorübergehend auszusetzen oder zu kürzen. Vgl. §§ 8 und 9 BPG, vgl. Rz 3375 ff EStR 2000

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Gesetzliche Klarstellung Mit dem AbgÄG 2011 erfolgte nun auch eine gesetzliche Klarstellung. Dort wird festgehalten, dass die Bildung von Pensionsrückstellungen jedenfalls möglich ist für „schriftliche und rechtsverbindliche Pensionszusagen, die keine über § 8 und § 9 des Betriebspensionsgesetzes hinausgehende Widerrufs-, Aussetzungs- und Einschränkungsklauseln enthalten.“ Diese Neuregelung ist erstmalig auf Pensionszusagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2010 erteilt werden. Intention des Gesetzgebers war damit, dass von nun an alle Pensionszusagen – egal, ob sie an angestellte Arbeitnehmer oder an wesentlich beteiligte Geschäftsführer einer GmbH erteilt werden – einheitlichen Regeln unterliegen.

um die Rückstellungsbildung zu verweigern. In einem beispielhaften Einzelfall hat der Unabhängige Finanzsenat (UFS) die Auffassung des Prüfers in seiner Entscheidung vom 7. Mai 2010 RV/4084-W/08 bestätigt. Dem ist folgendes entgegenzuhalten: • In Rz 3376 der EStR 2000 ist festgehalten, dass der konkreten Entscheidung des UFS keine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung zukommt. • Ab 1.1.2011 sind die Widerrufsklauseln des BPG für die steuerliche Anerkennung das Maß aller Dinge (vgl. § 14 Abs. 6 idF AbgÄG 2011). Intention des Gesetzgebers ist, dass alle Pensionszusagen einheitlichen Regeln unterliegen. • Für Pensionszusagen, die vor dem 1.1.2011 erteilt wurden, sind nach Verwaltungspraxis (vgl. Rz 3376, 3377 EStR 2000) neben den Widerrufsklauseln gem. BPG auch andere Widerrufsklauseln zulässig, insbesondere auch jene, die in den relevanten Randzahlen der EStR angeführt sind. Eine unterschiedliche steuerliche Behandlung von Pensionszusagen an unter das BPG fallenden Pensionszusagen und von Pensionszusagen an Gesellschafter-Geschäftsführer mit Einkünften gemäß § 22 EStG ist aus dem § 14 EStG nicht ableitbar. Daher ist auch eine abweichende steuerliche Beurteilung von Widerrufsklauseln gesetzlich nicht ableitbar.

Um der Ansicht des UFS in der oben zitierten Einzelfallentscheidung Folge zu leisten, müssten Zusagen bedingungslos unwiderruflich gestaltet werden, ohne jeglichen Einschluss von Widerrufsklauseln. Dies könnte jedoch zum einen arbeitsrechtlich problematisch erscheinen, weil dies eine unbegründete Besserstellung von geschäftsführenden Gesellschaftern von Kapitalgesellschaften gegenüber Arbeitnehmern zur Folge haben könnte. Aber auch um den Grundsätzen des Fremdvergleichs standzuhalten, kann es sich gebieten, die Verträge analog den Zusagen an Arbeitnehmer zu gestalten und eine dem BPG vergleichbare Regelung aufzunehmen.

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und sinnvoll. In wirtschaftlicher Notlage soll das aus der Pensionszusage verpflichtete Unternehmen die Möglichkeit haben, die zugesagten Pensionen zumindest vorübergehend zu kürzen oder einzustellen. Derartige Vereinbarungen, die an ganz enge Voraussetzungen geknüpft sind, ändern nichts an der grundsätzlichen „Unwiderruflichkeit“ einer Pensionszusage, die ja von steuerlicher Seite für die Bildung einer Pensionsrückstellung gefordert wird. Für Pensionszusagen an Arbeitnehmer sind derartige Widerrufsmöglichkeiten bei wirtschaftlicher Notlage sogar im Betriebspensionsgesetz (BPG) geregelt. Für nicht dem BPG unterliegende Personen (z.B. Zusagen an Vorstände oder wesentlich beteiligte Geschäftsführer einer GmbH) gab es zwar Bestimmungen in den Einkommensteuer-Richtlinien, eine gesetzliche Regelung fehlte allerdings. Das brachte bei der Formulierung von Pensionszusagen an GmbH-Geschäftsführer und Vorstände eine gewisse Rechtsunsicherheit mit sich.

Fazit Sind in Verträgen für geschäftsführende Gesellschafter von Kapitalgesellschaften Widerrufsklauseln enthalten, die über das Ausmaß des BPG und der EStR hinausgehen, so empfiehlt sich jedenfalls eine Korrektur. Sofern „Altzusagen“ für diese Personengruppe Widerrufsklauseln gemäß BPG oder EStR enthalten, kann im Falle einer Betriebsprüfung wie oben beschrieben nach der Intention des Gesetzgebers und des BMF fundiert argumentiert werden. Für Neuzusagen ab 1.1.2011 besteht durch die gesetzliche Klarstellung in § 14 Abs. 6 jedenfalls Rechtssicherheit.

Wie ist die Situation zu beurteilen bei „Alt-Zusagen“ an NichtArbeitnehmer? Widerrufsklauseln in Alt-Zusagen an geschäftsführende Gesellschafter von Kapitalgesellschaften wurden bei Betriebsprüfungen vereinzelt zum Anlass genommen,

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Die Kindervorsorge

Mit der Känguru Kindervorsorge wird dem Generationsvertrag ein zukunftsweisendes Update verpasst

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enn es um unsere Kinder geht, wollen wir keine Kompromisse eingehen. Das gilt ganz besonders für Altersvorsorgelösungen, die gleichzeitig eine Rundum-Risikoabsicherung beinhalten. Aufgrund der langen Laufzeiten dieser Verträge und der Brisanz des Pensions-Themas tragen in diesem Fall nicht nur Eltern sondern auch Anbieter und Kundenberater eine besondere Verantwortung. HDI-Gerling hat sich dieser sensiblen Herausforderung gestellt und bietet mit der neuen Känguru Kindervorsorge ab sofort ein Gesamtpaket an, das in dieser Form einzigartig am österreichischen Markt ist.

Kinder sind auf jeden Fall versorgt Känguru ist die moderne Version des Generationenvertrages, mit dem Eltern, Großeltern oder auch Paten nicht nur das Fundament für die spätere Altersvorsorge ihrer Kleinen legen, sondern gleichzeitig die spezielle Risikosituation, der Kinder ausgesetzt sind, absichern können. Eltern haben oft Angst, dass Ihre Kinder im Falle des eigenen Ablebens nicht entsprechend versorgt werden. „Diese Sorge können wir den Eltern mit der Versorger-Mitversicherung zumindest in einem Punkt nehmen“, erklärt Rita Reinbacher, Produktmanagement Österreich bei HDI-

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Känguru bietet aber auch für Eltern Vorteile: So kann zum Beispiel ein 2. Kind über die Kinder-Option ohne erneute Gesundheitsprüfung des Versorgers abgesichert werden.

Mehr Sicherheit durch Garantie

Rita Reinbacher, Produktmanagement Österreich bei HDI Gerling dann zählt jeder Tag. Wer zur Geburt seines Kindes mit der Altersvorsorge für seinen kleinen Schützling beginnt, kann diese Versorgungslücke bereits mit kleinen monatlichen Sparbeträgen abdecken. Mit den neuen Känguru-Gutscheinen liefert HDIGerling zusätzlich eine sinnvolle Geschenkidee für Großeltern, Paten und Freunde mit. Es gibt genügend Anlässe wie Geburtstag, Weihnachten oder Schulbeginn, die mit einem kleinen Geldgeschenk gefeiert werden können. Der Nachwuchs wird sich später umso mehr darüber freuen.

Günstiger BU-Einstieg

Gerling. Denn sollte der Versorger sterben, übernimmt HDI-Gerling die Prämienzahlungen – wenn nötig - bis zum 28. Lebensjahr des Kindes. Danach kann der Vertrag in einen Erwachsenen-Vertrag umgewandelt und als normale Altersvorsorge weitergeführt werden – mit dem Vorteil, dass bereits ein ordentliches finanzielles Fundament vorhanden ist. Aufgrund der langen Laufzeit von bis zu 65 Jahren macht sich in diesem Fall der Zinseszinseffekt bei Pensionsantritt besonders positiv bemerkbar. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Versorgungslücke bei Pensionsantritt bereits heute rund 1.200 Euro beträgt und inflationsbedingt weiter anwachsen wird,

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Ein weiteres Highlight der Känguru Kindervorsorge stellt die BU-Option dar. Chronische Erkrankungen wie Asthma oder Allergien sind oft der Grund dafür, dass sich auch junge Menschen nur mehr mit Einschränkungen oder überhaupt nicht mehr gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit absichern können. Mit der BU-Option von Känguru können Eltern auch hier bereits von Geburt an vorsorgen und den jugendlichen Gesundheitszustand des Kindes sozusagen „einfrieren“. Schließt das Kind bei Ausbildungs-, Studien- oder Berufsbeginn eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer maximalen Rente von 1.500 Euro ab ist keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich. „Das ist ein enormer Vorteil für das Kind.“

Bei einem Kinderprodukt unterliegt auch das Anlagekonzept besonderen Anforderungen. Auf der einen Seite stehen individuelle Sicherheitsaspekte auf der anderen Seite sollen diese bestmöglich mit dem Renditepotenzial der Kapitalmärkte in Einklang gebracht werden. HDI-Gerling schafft diesen Spagat über ein innovatives Garantiesystem sowie ein Anlagekonzept bestehend aus Stammguthaben, Wertsicherungsfonds und freier Fondsanlage, das in der TwoTrust Fondspolice bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich zur Anwendung kommt. Auf Wunsch garantiert HDI-Gerling bis zu 100% der Prämiensumme. Das bedeutet: Die angesparten Prämien abzüglich der Versicherungssteuer sind zum Pensionsbeginn entsprechend der individuellen Vorgaben abgesichert. Über die Vertragslaufzeit bietet Känguru auf Wunsch eine Wachsende Garantie auf die jeweils zum Monatsende erreichten Höchststände des Vertragsguthabens. Diese steigt linear vom Vertragsbeginn bis zum Laufzeitende von 50 auf 70% an. Auch eine vollständige Absicherung des Bestandes ist zwischendurch möglich. Eine kurze Information des Kunden genügt und der zu diesem Zeitpunkt vorhandene Vertragswert wird von HDI-Gerling garantiert. Wenn die Vertragsentwicklung es zulässt, erfolgt die Veranlagung automatisch in der freien Fondsanlage. „Somit können ohne Verzicht auf Garantien die Möglichkeiten der Kapitalmärkte optimal genützt werden.“ Neben der Auswahl an einer Vielzahl von Fonds und gemanagten Varianten sind natürlich auch die Garantiemodelle frei wähl- bzw. kombinierbar - „entscheidend sind immer die Bedürfnisse des Kindes“. Das gilt auch für die Auszahlung der Pension: Neben einer monatlichen Zahlung sind auch Teilrenten oder Kapitalauszahlungen möglich. „Ich glaube damit ist uns eine maßgeschneiderte Lösung gelungen, die sich optimal an die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes anpassen lässt“, freut sich Reinbacher.

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DIALOG LEBENSVERSICHERUNG

Innovation – Medical Home

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as Ping-Pong-Spiel zwischen Antragsteller, Versicherer, Makler und Arzt vor dem Abschluss einer Lebensversicherung kann dauern, je nach Eintrittsalter und Höhe der Versicherungssumme 50 Tage und länger. Zunehmend setzen Versicherungen daher auf den Medical Home Service. Hierbei übernimmt eine examinierte Krankenschwester die medizinische Untersuchung des Antragstellers – je nach Vereinbarung bei ihm zuhause oder an seinem Arbeitsplatz. Dabei nutzt sie modernste Technik, wie die elektronische Formularkontrolle und den Digi-Pen für die Übertragung der Daten. Das ausgefüllte und verschlüsselte Untersuchungsformular erreicht den Versicherer unmittelbar anschließend in digitalisierter Form. Das Ergebnis: In wenigen Tagen ist die Gesundheitsprüfung komplett abgeschlossen, in Einzelfällen sogar nach einem Tag. Der Vater der Idee ist Dr. Reinhold Rapp, der als Pionier des Customer Relationship Manager gilt. Seine Erfahrungen beim Abschluss einer BU Versicherung, (Wartefrist auf die Polizze zweieinhalb Monate) haben ihn nach innovativen Lösungen suchen lassen, mit Michael Benten gründete er die Medical Direct Deutschland und setzt nun seine innovative Idee des Medical Home Service um. Dialog, Continentale, Europa, Nürnberger und BBV sind nur einige der Versicherer, die den Medical Home Service bereits nutzen. Mit überzeugendem Erfolg. Eva Kopp, Leiterin des Bereichs Betrieb der Dialog Lebensversicherung,

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berichtete im September anlässlich des Leipziger Fachsymposiums von den bisherigen Erfahrungen. „Knapp die Hälfte aller Fälle werden üblicherweise mindestens zweimal angefasst. So warten 40% der Antragsteller 50 Tage und länger auf ihre Polizze – und unsere Vertriebspartner auf ihre Provision. Dieser Zustand war für alle Beteiligten und insbesondere unsere Vertriebspartner unhaltbar“, so Kopp. Aus Endkundenbefragungen wusste die Dialog zudem, dass als Hauptgrund für das vorzeitige Abspringen der Antragsteller vor Vertragsabschluss der „Zeitmangel“ genannt wird. „Die Qualität der Untersuchungen durch eine examinierte Krankenschwester ist überzeugend“, be-

tont Kopp, „und durch die unmittelbare Rückfragemöglichkeit erhalten wir klare, vollständige Angaben.“ Ebenso kann die Versicherung Einfluss auf die Ausbildung, Fragestellung und Informationsverarbeitung ausüben. So haben beispielsweise die Experten der Nürnberger Versicherung die Krankenschwestern für die Untersuchungen im Rahmen der Berufsunfähigkeitsversicherung fit gemacht – durch Rollenspiele, medizinische Rätsel und Befragungstraining. Trotz noch ungewohnter Vorgangsweise für Endkunden, wird das Service von den Konsumenten als sehr gut eingestuft. Ab 2012 werden auch in Österreich Versicherungsunternehmen das Service anbieten.

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UNIQA VERSICHERUNG

Rating D

ie internationale Ratingagentur Standard & Poor‘s hat Mitte Dezember das Rating für die operativen Kerngesellschaften der UNIQA Gruppe mit „A-“ festgelegt. Gleichzeitig hat S&P den Ausblick für alle bewerteten Gesellschaften - gegenüber dem Rating vom Juni 2011 - von „negativ“ auf „stabil“ angehoben. Begründet hat S&P das Abgehen von der bisherigen Bewertung („A“ für die ope-

rativen Kerngesellschaften und „A-“ für UNIQA Versicherungen AG) mit den Auswirkungen der negativen Kapitalmarktentwicklung auf das Ergebnis und die Kapitalausstattung. Bereits in den letzten Wochen haben verschiedene Ratingagenturen im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise die Ratings von europäischen Staaten und Finanzdienstleistern herabgesetzt bzw. eine mögliche Herabsetzung angekündigt. Der auf „stabil“ verbesserte Ausblick

reflektiert die Ansicht der Ratingagentur, dass sich die Kapitalausstattung 2012 verbessern wird. Darüber hinaus hat S&P das Commitment und die Flexibilität der Kernaktionäre als Vorteil für die Gruppe betont. Als positiv bewertet wird auch die gute Wettbewerbsposition von UNIQA. Gewürdigt wird von der Ratingagentur die strategische Neuausrichtung der Gruppe entlang der ambitionierten Wachstumsund Ertragsziele.

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GENERALI VERSICHERUNG

Sparstift Die Generali Geldstudie zeigt, wie in Österreich im Jahre 2012 gespart wird.

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ie jährliche Studie zeigt, dass jeder Dritte weniger Geld zur Verfügung hat als vor einem Jahr. Vermehrt wird heuer beim Urlaub, bei Telefon, Internet und bei der Kleidung gespart. Die größte Veränderung bei den Mehrausgaben gibt es bei der privaten Gesundheitsvorsorge, 15% der Österreicher planen 2012 höhere Gesundh e i t s au s g a b e n ein. Besonders punkten die Männer, diese wollen heuer doppelt soviel Geld, 18%, für diesen Bereich ausgeben, wie das letzte Jahr, Frauen bleiben bei 12%. Diese Entwicklung, insbesondere auch die große Vorsorgebereitschaft bei den Männern, überrascht zwar, zeigt aber deutlich die Bereitschaft der ÖsterreicherInnen, auch privat Geld für eine optimale Gesundheitsvorsorge und medizinische Betreuung zu investieren. Durch den Anstieg der Verbraucherpreise rechnen nun bereits 14% (2011-10%) mit höheren Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke. Bei den Mehrausgaben stehen diesmal die eigenen vier Wände (19%) vor dem geplanten Ur-

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laub (18%), gefolgt von der Gesundheitsvorsorge (15%) und dem Bereich Wohlbefinden und Sport (15%). Insgesamt sind die ÖsterreicherInnen in ihrer „privaten Budgetpolitik“ sehr konstant. Das betrifft auch die Altersvorsorge. 89% der befragten Personen wollen 2012 an ihren Investitionen in die Altersvorsorge unverändert festhalten, 6% wollen dafür sogar mehr Geld zur Verfügung stellen. Allerdings: Auch bei der Pflegevorsorge ist mit ebenfalls 89% keine große Bewegung ersichtlich, was freilich bedeutet, dass noch keine Sensibilisierung der Bevölkerung gelungen ist, dass für eine allfällige Pflegebedürftigkeit wesentlich stärker vorgesorgt werden müsste. Abgefragt wurde im Rahmen der Generali-Geldstudie auch die aktuelle Verfügbarkeit von Geld: „Haben Sie derzeit mehr, weniger oder gleich viel Geld zur Verfügung als im Vorjahr?“, lautete die konkrete Frage. 30%

der Österreicher geben an, derzeit weniger Geld zur Verfügung zu haben als noch im Vorjahr. Besonders stark ausgeprägt ist das Geldproblem bei den 50- bis 59-Jährigen: In dieser Altersgruppe erklärten 38% der Befragten, heute weniger Geld zu haben als noch im Vorjahr – bei der vorjährigen Umfrage waren es 28%. Noch deutlicher hat sich dieser Wert bei den unter 30-Jährigen verändert: Nach 15% im Vorjahr geben heute mit 28% fast doppelt so viele junge Menschen an, nicht mehr so viel Geld zur Verfügung zu haben. Dennoch planen 30% der Befragten dieser Altersgruppe 2012 höhere Ausgaben für ihren Urlaub. Auf Platz 2 und 3 bei den jungen Menschen folgen – wenig überraschend – Mehrausgaben fürs Wohnen (29%) sowie für die Aus- und Weiterbildung (27%).

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eit sammenarb u Z ie d r fü Vertrauen Wir danken ngebrachte e g e tg n e s wünschen und das un n Jahr und e n e g n a rg e 012! im v s Gute für 2 lle a d n u lg viel Erfo

FlexPlan Vorsorge wird immer schwieriger. Wie soll man sparen, auf welche Art und Weise Geld beiseite legen? Wie lange ist man gebunden? Mit dem FlexPlan kann man alle 6 Jahre auf vorhandenes Kapital zugreifen, ohne Abschläge oder finanzielle Einbußen befürchten zu müssen. So passt sich der FlexPlan dem Lebensrythmus an und begleitet Ihren Kunden bis zum Pensionsantritt. www.donaubrokerline.at Donau ServiceLine 050 330 330

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OBERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG

400 Millionen

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ie Oberösterreichische Versicherung kann auf ein durchaus sehr positives Jahr 2011 zurückblicken. Das Gesamtprämienvolumen wird die 400 Millionen Marke überschreiten. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnten im Bereich Lebensversicherung mit laufender Prämie ein Plus von 4,65%, im Bereich klassischer Lebensversicherung ein Plus von 5,25% und bei der Risikoversicherung ein Zuwachs von 12,49% verzeichnet werden. „Diese Entwicklung ist für uns ein deutliches Zeichen, dass unsere KundInnen in Zeiten der Finanzkrise Sicherheit in den Vordergrund stellen. Mehr denn je wollen die KundInnen wissen, wem sie ihr Geld anvertrauen“, analysiert Vorstand Dr. Josef Stockinger. Da Oberösterreich im Jahr 2011 von Naturkatastrophen verschont wurde, reduzierten sich die Versicherungsleistungen in der Sparte Schaden-Unfall bis Ende November um 5, 77% gegenüber dem Vorjahr. Im Kfz-Segment konnte ein überraschend starker Zuwachs verzeichnet werden, bis Ende November ein Plus von 7,4% bei den Kfz-Neuzulassungen. In der KfzKasko gibt es ein Wachstum von 3,87%. Dr. Josef Stockinger: „Das Jahresergebnis wird sich nach bisherigen Hochrechnungen bei rund 11 Mio. Euro bewegen. Wir schließen damit nahtlos an das sehr gute Vorjahresergebnis an, was angesichts mancher Bilanzprobleme beim Mitbewerb ein gesundes, gutes Zeichen für die Stabilität der „Keine Sorgen Versicherung“ ist.“ Die prognostizierten Veranlagungsergebnisse konnten erreicht werden, es mussten keine Abschreibungen vorgenommen werden. Das Unternehmen steht zu 85% im Besitz der Oberösterreichischen Wechselseitigen

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Mag. Othmar Nagl, Vorstandsdirektor, Dr. Josef Stockinger, Vorstandsvorsitzender

Versicherung-Vermögensverwaltung und zu 15% im Eigentum der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Bilanzgewinn wird zur Gänze in die Stärke des Unternehmens reinvestiert. Für Solvency II ist das Unternehmen bestens gerüstet. Mag. Othmar Nagl: „Der Solvabilitätsgrad beträgt zurzeit 228%, das heißt wir verfügen über eine Überdeckung von 128%, einem sehr hohen Wert für die Branche.“ Die Kapitalveranlagung erfolgt unter Bedachtnahme auf die Gesamtrisikolage des Unternehmens nach der dafür vorgegebenen Strategie. Dafür hat die Oberösterreichische in den letzten Jahren ein hochmodernes Veranlagungs- und Risikomanagementsystem im Unternehmen aufgebaut, erklärt Nagl: „Auf Knopfdruck kann die Veranlagung und Risikoexponierung abgefragt werden, womit eine moderne und zeitgemäße Steu-

erung des Unternehmens sowie die rasche Reaktion auf sich ändernde Gegebenheiten möglich ist. Die Einhaltung der Vorgaben wird periodisch durch das zentrale Risikomanagement überprüft, ebenso wird die Risikolage periodisch durch Stresstests nach den Vorgaben der FMA analysiert. Damit haben wir auch für Solvency II die technischen und organisatorischen Weichen gestellt.“ Die regionale Ausrichtung bleibt auch in den nächsten Jahren zentraler Eckpfeiler der strategischen Ausrichtung der Oberösterreichischen, so Dr. Stockinger. In Zukunft möchte sich das Unternehmen noch stärker als Risikomanager und Begleiter für das Gewerbe und die KMUs positionieren, ein wesentlicher Aspekt ist auch die Begleitung der Unternehmen bei Expansionsbestrebungen ins Ausland.

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UNIQA

5 Jahre Serbien und mehr

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Zoran Visnjic wurde in den Vorstand der UNIQA International berufen, sein Nachfolger als Gesamtverantwortlicher wurde Franz Weiler, bisher Executiv Direktor für den Bereich Versicherungstechnik. Diese Position nimmt nun Gordana Bukumiric ein. Dragoljub Zdravkovic ist weiterhin als CFO für UNIQA Serbien tätig. „Unter den fünf erfolgreichsten Unternehmen des Landes zu sein, noch dazu in einer hart umkämpften Wettbewerbssituation, ist ein hervorragender Erfolg. Seit Jahren gehört UNIQA in Serbien zu den Top-Unternehmen der Branche und entwickelt sich Jahr für Jahr nachhaltig weiter“, freut sich Franz Weiler, Gesamtverantwortlicher für die

Franz Weiler, Gesamtverantwortlicher UNIQA Serbien beiden serbischen UNIQA Gesellschaften. „Das spricht in erster Linie für unsere TopQualität im operativen Geschäft, für die Professionalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für unser ausgezeichnetes Kundenservice.“

WIEN NORD

ie UNIQA hat mehrfachen Grund, in Serbien zu feiern: seit 5 Jahren aktiv im Land tätig, den 5. Platz im Ranking der im Land tätigen Versicherer erreicht und ein überdurchschnittliches Wachstum in den letzten 9 Monaten. Das Unternehmen hat aktuell 775 MitarbeiterInnen und 1,2 Mio. Kunden mit 895.000 Polizzen. Der Marktanteil der UNIQA in Serbien ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7% auf über 6,4% gewachsen. Seit 1.November wurde auch die Produktpalette um das Produkt „MedUNIQA“ erweitert. Änderungen hat es auch im Management gegeben, der bisherige Vorstandsvorsitzende

Wir schaffen das.

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D.A.S. ÖSTERREICH ROUND TABLE ZUM THEMA TESTAMENT MIT DIR. JOHANNES LOINGER, DIR. MAG. INGO KAUFMANN, DR. PETER WINALEK, RECHTSANWALT UND MEDIZINRECHTSEXPERTE, MAX WEBER, LEITER ALZHEIMER TAGESZENTRUM CARITAS SOCIALIS.

Solange es noch geht

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it Vorsorge und Krankheit, Tod und Hilflosigkeit möchten sich nur die wenigsten auseinandersetzen. Sollte man aber, sogar beizeiten, denn je früher, desto besser und überlegter kann man handeln. Es gibt die unterschiedlichsten Varianten, sich den Themen Vorsorge im Alter zu nähern. Eine Lebensversicherung, eine Pensionsvorsorge oder eine Pflegevorsorgeversicherung, aber auch die verschiedenen Verfügungsmaßnahmen, für den Fall einer schweren Krankheit einer Pflegebedürftigkeit, hier gibt es die verschiedensten Bestimmungen und Möglichkeiten. Für den letzten Schritt im Leben sollte man auch nicht auf das Testament vergessen. Viele Testamente sind ungültig, fast 50% der durch juristische Laien erstellten Testamente und Verfügungen bergen Potenzial für rechtliche Auseinandersetzungen. In Österreich haben ca. 1,9 Mio. Menschen ein Testament, und es gibt ca 7.500 Patientenverfügungen und 20.000 Vorsorgevollmachten, wobei hier auch die Sachwalterbestimmungen mit eingerechnet sind. Hinterlegt sind Patientenverfügungen entweder bei der Notariatskammer oder bei der Rechtsanwaltskammer, das gilt ebenso für Testamente. Also müssen im Falle der Nachsicht Spitäler bei beiden Standesvertretungen anfragen, ob es eine Patientenverfügung gibt. Sollte übrigens jemand in beiden Kammern registriert sein, gilt immer die jüngste Ausfertigung, gleichlautend bei den Testamenten. Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten werden aber oft auch aus Sorge um Angehörige

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Dir. Johannes Loinger, Vorstandssprecher D.A.S. Rechtsschutzversicherung gemacht, um sie vor schweren Entscheidungen zu schützen oder ihnen bereits am Anfang einer Erkrankung Richtlinien und Wünsche bekannt zu geben. Alle Situationen im Leben sind nicht vorherbestimmbar. Ärzte sind bei Notfällen nicht an Patientenverfügungen gebunden, dies wird durch den Notfall außer Kraft gesetzt. Und bei dem geringsten Verdacht auf Widerspruch des Patienten gegen seine eigene Patientenverfügung wird dieser Widerspruch sofort angenommen. Um eine für sich passende Verfügung zu finden, sind einige Hürden zu überwinden: Konsultation eines Arztes, Information und Aufklärungsgespräch bei einem Rechtsanwalt, einem Notar oder aber dem Patientenanwalt. Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Anforderung hat sich die D.A.S.

Versicherung Österreich entschieden, als erste und im Moment einzige Versicherung in Österreich, als Präventivmaßnahme, in ihr Privatrechtschutzprodukt, die Kosten für die rechtliche Beratung, Unterstützung und Kostenübernahme der Erstellung einer verbindlichen Patientenverfügung, eines Testaments, einer Vorsorgevollmacht und Spezialverfügungen, wie Sachwalterbestimmung, Vertretungsbefugnis für Angehörige etc., einzuschließen. Das seit dem 1. Juni 2006 bestehende Gesetz bietet die Möglichkeit, eine beachtliche oder verbindliche Patientenverfügung zu verfassen, wobei man bedenken muss, dass eine Patientenverfügung keine letztwillige Verfügung im Sinne eines Testaments ist. An sich sind diese Verfügungen einzusetzen, wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen ihren Willen nicht mehr ausdrücken können, weil die geistige Fähigkeit nicht mehr vorhanden ist, oder weil eine Kommunikation aufgrund der gesundheitlichen Situation unmöglich ist. Was unterscheidet beachtliche und verbindliche Patientenverfügungen? Eine beachtliche Verfügung sollte mit dem (einem) Arzt vorab abgestimmt werden, denn es handelt sich um eine schriftliche Willenserklärung, dass im Fall einer an sich zum Tode führenden Erkrankung, Verletzung usw. auf künstliche lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten sei. (Gilt erst nach 10-tägiger ununterbrochener Bewusstlosigkeit.) Hier ist eine klar zu beschreibende Situation anzuführen, warum bestimmte Maßnahmen abgelehnt werden, eine allgemeine Aussage, wie „ich lehne jedwede lebensverlängernde Maßnahme ab, ist zu

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wird und hat den Vorteil gegenüber dem vom Gericht bestimmten Sachwalter, dass man die Person, die man beauftragt, kennt. Im Bereich von Bankentätigkeit wird oft eine Spezialvollmacht verlangt, wo detailliert die Art der Vollmacht beschrieben werden muss und genauestens die Details wie Kontonummer, Wertpapierdepot etc. aufgeführt werden müssen. Man sollte sich im Vorfeld genauestens erkundigen, denn es gibt keine allgemeine Regelung für diesen Bereich und viele Bankinstitute verlangen differenzierte Vollmachten. Wir wären aber nicht in Österreich, wenn es nicht auch noch eine abgeschwächte Form der Vorsorgevollmacht geben würde, nämlich die Vertretungsbefugnis für Angehörige. Diese kommt dann zur Anwendung, wenn es weder Vorsorgevollmacht gibt noch ein Sachwalter bestimmt ist, aber dennoch für Alltagsgeschäfte eine Vertretung benötigt wird. Diese umfasst Geltendmachung von Ansprüchen wie z. B. Sozialhilfe und Pflegegeld, Zustimmung zu nicht schweren medizinischen Behandlungen und Tätigkeiten im Zuge der Haushaltsführung und einiges mehr. Sollte zu bestimmten Angehörigen kein Vertrauen bestehen, so

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ungenau und kann in Notsituationen vom Arzt nicht bindend angenommen werden. Ärzte sind an beachtliche Verfügungen nicht gebunden. Bei einer verbindlichen Patientenverfügung muss der Patient oder die Patientin vor einem Rechtsanwalt oder einem Notar eine Erklärung unterfertigen, die nur für fünf Jahre gilt und dann wieder bestätigt werden muss. Davor ist eine umfassende ärztliche Aufklärung über die Verfügung zwingend. An eine verbindliche Verfügung sind Ärzte gebunden. Seit 1. Juli 2007 können Patientenverfügungen im Patientenverfügungsregister der österreichischen Notariatskammer registriert werden. Eine Patientenverfügung ist aber nicht mit einer Vorsorgevollmacht zu verwechseln, diese kommt dann in Anwendung, wenn festgelegt werden soll, wer sich, wenn die Geschäftsfähigkeit oder Gesundheit es nicht zulässt, Entscheidungen selbst zu treffen, um die Finanzgebarung kümmern soll. Auch hier gibt es einige Möglichkeiten, rechtskonforme Ausfertigungen zu erstellen, zur Gänze eigenhändig und unterschrieben, bei Gericht, einem Notar oder einem Rechtsanwalt oder ein Formular, welches von drei Zeugen unterfertigt sein muss. Notariell oder mittels Rechtsanwalt erstellt, umfasst die Vorsorgevollmacht auch die medizinische Betreuung. Eine weitere Variante der Vorsorgevollmacht ist die Sachwalterverfügung. Diese kommt zur Anwendung, wenn der komplette Verlust der Geschäftsfähigkeit auf Dauer eintritt. Damit kann man im Anlassfall bestimmen, wer zum Sachwalter bestellt

Dr. Peter Winalek, Rechtsanwalt und Medizinrechtsexperte kann jederzeit ein Widerspruch gegen deren Vertretungsbefugnis erhoben werden. Auch gegen eine verbindliche Patientenverfügung besteht jederzeit die Möglichkeit eines Widerspruches. Die im Internet angebotenen Formulare sind nicht unproblematisch, weil einige sehr ungenau formuliert sind und aus diesem Grunde im Falle des Falles nicht rechtswirksam sind.

Sachwalterverfügung Mit einer Sachwalterverfügung können bestimmte Personen als Sachwalter betraut werden, die im Falle der gesetzlichen Voraussetzung vom Gericht eingesetzt werden. Die gewünschte Person muss aber zur Übernahme der Sachwalterschaft bereit sein. Der Unterschied zwischen einer Vorsorgevollmacht und einer Sachwalterverfügung liegt darin, dass der Sachwalter immer der Kontrolle des Gerichtes unterliegt, wobei die Person, die mit einer Vorsorgevollmacht betraut wird, frei handeln kann.

Testament Damit kann man seine letztwillige Verfügung erklären. Es gibt auch hier unterschiedliche Rechtsformen: das eigenhändige, das fremdhändige, das mündliche und das öffentliche Testament. Beim eigenhändigen muss der gesamte Text eigenhändig geschrieben und unterschrieben werden und kann daheim aufbewahrt werden oder gegen geringe Gebühr bei einem Rechtsanwalt oder einem Notar hinterlegt werden. Es gibt auch hier 2 verschiedene Registraturstellen, die Rechtsanwaltskammer oder

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Max Weber, Leiter Alzheimer Tageszentrum Caritas Socialis die Notariatskammer. Das fremdhändige Testament kann mittels PC oder Schreibmaschine, aber auch durch eine dritte Person händisch ausgefertigt werden und muss vom Testamentsverfasser eigenhändig unterschrieben werden, wobei aber auch einige Formregelungen beachtet werden müssen. Bei der Unterfertigung ist die weitere Unterschrift von drei Zeugen/Zeuginnen notwendig. Wenn das Testament bei einem Notar oder Rechtsanwalt ausgefertigt wird, gilt die Zeugenregelung. Ein mündliches Testament gilt nur bei Notsituationen und muss von zwei nicht erbberechtigten Zeugen gehört werden, die Gültigkeit ist bei Wegfall der Notlage nur 3 Monate lang bindend. Das öffentliche Testament betrifft Personen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und besachwaltete Personen, hier gilt nur die Ausfertigung bei einem Notar. Auch wenn das Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament nicht der Hype ist, kann rechtzeitige Auseinandersetzung ein Garant dafür sein, in schwierigen Lebenssituationen rechtlich abgesichert zu sein. Eine der vielen Erkrankungen ist die im Moment noch als Tabu-Thema geltende Alzheimer-Erkrankung. Im Jahr 2005 waren bereits EU-weit 4 Millionen Menschen über 65 Jahre an Morbus Alzheimer erkrankt. Jährlich rechnet man mit 600.000 Neuerkrankungen. Im Jahr 2050 wird es laut Prognosen alleine in Österreich 235.000 Demenzkranke geben, demgegenüber steht ein Bruchteil an Pflegeplätzen. Mehr als die Hälfte aller Demenzkranken werden zurzeit von ihren Angehörigen betreut und gepflegt. Die Krankheit ist schwer zu diagnostizieren und wenn Angehörige die Veränderung des

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Betroffenen erkennen, ist es oft schon zu spät für medizinische Maßnahmen, welche nur bei Früherkennung anwendbar sind. Morbus Alzheimer ist nicht heilbar, aber im Frühstadium besteht die Möglichkeit, mit Medikamenten einen Teil der intellektuellen Fähigkeiten zurückzugewinnen und eine Verschlechterung hinauszuzögern. Die 100-prozentige Diagnose von Alzheimer ist nicht möglich, nur 80 – 90% der Fälle können mit den derzeit verfügbaren Methoden diagnostiziert werden. Im Zuge der Produktpräsentation hat die D.A.S. Österreich zu einem Round Table geladen und mit Experten die Thematik ausführlich besprochen. Teilnehmer des Round Table waren die D.A.S. Vorstände, Mag. Ingo Kaufmann und Johannes Loinger, Dr. Peter Winalek Rechtsanwalt und Medizinrechtsexperte, Max Weber, Leiter Alzheimer Tageszentrum Caritas Socialis. risControl: Was wird im neuen Produktbaustein gedeckt? Vorstandssprecher Dir. Johannes Loinger: Als führendes Rechtsschutzversicherungsunternehmen achten wir darauf, auch Nischenthemen zu behandeln, die sich dann oft zu Produktstandards entwickeln. In Österreich sind 1,75 Millionen Testamente registriert. Wir rechnen aufgrund einer Recherche damit, dass es noch ungefähr eine Million Testamente gibt, die durch juristische Laien erstellt und nicht registriert worden sind. Im Vergleich dazu gibt es 3,34 Millionen Haushalte. Das ist ein deutlicher Beweis dafür, wie wichtig es für viele Menschen ist, ihren Nachlass anders zu regeln als es das Gesetz beziehungsweise die gesetzliche Erbfolge vorsieht. Leider wiegen sich nicht fachkundige Verfasser oft in falscher Sicherheit. Unsere aktuelle Pro-

duktlinie umfasst den „Verfügungsrechtsschutz für klare Verhältnisse“ und damit die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung und die Erstellung eines Testaments. Wir wollen bei der Beratung und bei der Ausfertigung unterstützen und unseren Kunden die Möglichkeit geben, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Dir. Mag. Ingo Kaufmann: Vor der Erstellung einer dieser Verfügungen ist ein Maß an rechtlicher Beratung notwendig, wir übernehmen die Kosten dieser Rechtsberatung, die Kosten für die Erstellung und die Übernahme der Kosten der Registrierung. Die Prävention steht hier im Vordergrund. risControl: Wie hilfreich ist eine Patientenverfügung wirklich? Dr. Peter Winalek, Rechtsanwalt und Medizinrechtsexperte: In der Praxis hat sich eine Patientenverfügung noch nicht wirklich verbreitet und es ist sicherlich kein 100%-iger Schutz dafür, dass die Verfügung umgesetzt wird. Oft liegt es an der Auffindbarkeit der Verfügung und an der Formulierung der Patientenverfügung. Es gilt eher als Richtungsweisung für den Arzt. Denn in manchen Situationen sind kurzfristige lebenserhaltende Maßnahmen von Patienten, die sich in der Verfügung dagegen ausgesprochen haben, sehr wohl gewünscht. Patientenverfügungen sind in der Regel eher dann durchsetzbar, wenn es sich um eine konkrete Erkrankung und deren Folgen handelt. Eine Patientenverfü-

Dir. Mag . Ingo Kaufmann, Vorstandsmitglied D.A.S. Rechtsschutzversicherung

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VERSICHERUNG

Dr. Winalek: Das ist bei Vorsorgevollmachten auch so, kaum geht man in die Tiefe, wer soll pflegen, wer soll sich um die Vermögensverhältnisse kümmern, wird es im Gespräch mit Klienten oft schwierig. risControl: Wer will sich schon damit auseinandersetzen, dass er im Alter pflegebedürftig wird?

gung und eine Vorsorgevollmacht verlangt nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine medizinische Aufklärung. Oft werden Patientenverfügungen angefertigt, wenn bereits die Diagnose einer schweren Erkrankung vorhanden ist und man für diesen Fall vorsorgen möchte, dafür kann man eine maßgeschneiderte Patientenverfügung erstellen. Dir. Mag. Ingo Kaufmann: Deswegen haben wir das Produkt in unsere Palette aufgenommen, weil uns bewusst war, wie beratungsintensiv dieses Thema ist. risControl: Wie wichtig ist es, eine Vorsorge, bzw. Patientenverfügung zu haben? Max Weber, Leiter Alzheimer Tageszentrum Caritas Socialis: Es kann einem immer etwas passieren, und da möchte ich sehr wohl bestimmen, wer für mich Entscheidungen trifft und sich um meine Angelegenheiten kümmert. Dr. Winalek: Bei der Vorsorgevollmacht ist es rechtlich doch anders als bei der Patientenvollmacht, es ist das rechtliche Thema viel umfassender, es betrifft Pflege und deren Organisation und den vermögensrechtlichen Bereich. Die Durchsetzung von Vorsorgeverfügungen ist in der Praxis sehr von der Persönlichkeit des Bevollmächtigten abhängig. Es geht aber nicht nur um die vorrangige Aufgabe, wer sich um die Pflege kümmert, sondern wie das Vermögen aufgeteilt wird und was im Falle der Pflegebedürftigkeit mit dem Vermögen passiert. risControl: Es gibt 2 verschiedene Eintragungsregister. Wie erfährt der behandelnde Arzt davon?

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Dr. Winalek: Es werden nicht standardmäßig in den Spitälern die Register abgefragt, es muss aktiv vom Patienten oder dessen Angehörigen informiert werden. risControl: Alzheimer ist eine schleichende Krankheit. Max Weber: Ja, aus unserer Erfahrung, wenn Angehörige eine Veränderung erkennen, ist es oft schon zu spät. Wir sehen aber auch, je höher die Schulbildung und die Integration im Berufsleben war, desto mehr ist der Patient fähig, die ersten erkennbaren Anzeichen zu überspielen. Oft wird die Erkrankung erst dann erkannt, wenn gravierende Fehler im Verhalten des Menschen erkennbar sind. risControl: Was passiert, wenn keine Vollmachten oder Verfügungen da sind? Max Weber: In der Generation 60 bis 80 Jahre gibt es meistens keine schriftlichen Vollmachten. Es würde aber in unserem Bereich sicherlich einiges erleichtern. Dr. Winalek: Alzheimer und Vorsorge sind ein Tabuthema, aber Pflege ist doch im Moment eher ein „In-Thema“. Dir. Loinger: Die Pflegeversicherer sehen das eher anders, trotz des offensichtlichen Interesses an diesem Thema, entspringt dennoch viel zu wenig Bereitschaft, sich auch tatsächlich abzusichern. Es ist nicht erklärbar: Darüber zu reden und zu diskutieren ist modern geworden, das zeigt von Weitblick, aber wirklich tätig zu werden und vorzusorgen für den Fall der Pflegebedürftigkeit ist ein ganz anderes Thema.

Max Weber: In Wien ist es nach wie vor so, dass die Generation, die jetzt pflegebedürftig geworden ist und noch wird, durch die Stadt Wien abgesichert ist. Wie es aber in einigen Jahren sein wird, weiß keiner, weil auch noch keiner die genauen Ziffern der zu pflegenden Personen kennt. Aber im Moment wird sicherlich keiner, der Hilfe benötigt, auf der Straße sitzen gelassen. Auch wenn in Österreich pflegebedürftige Menschen nicht im Stich gelassen werden, darf eines nicht übersehen werden. Oft reichen die finanziellen Ressourcen nicht aus, um die eigene Pflege in gewohnter Umgebung zu finanzieren. Der Schritt ins Pflegeheim ist in manchen Situationen unabdingbar und dann könnte es auch für Angehörige teuer werden. Als erstes Bundesland in Österreich hat die Steiermark ab 1. 1. 2012 die Wiedereinführung des Pflegeregresses beschlossen. Kinder und Eltern von BewohnerInnen in steirischen Pflegeheimen müssen je nach ihrem Nettoeinkommen Regress leisten. Unter einem Nettoeinkommen von 1.500 Euro muss kein Regress geleistet werden, über einem Nettoeinkommen von 1.500 Euro wird eine monatliche Rückforderung in der Höhe von 4% bzw. 9% des Einkommens gefordert. Ob andere Bundesländer dem Folge leisten werden und auch wieder einen Pflege-Regress von Angehörigen einfordern, ist fraglich. Sollte die eigene Pensionsleistung nicht für die Kosten des Pflegeheimes ausreichen, dann gibt es in allen neun Bundesländern unterschiedliche Bestimmungen, wie die Sozialhilfeträger zu ihrem Geld kommen. So manche Schenkung wird obsolet, ob es Eigenheime oder Geldbeträge betrifft. Mehr darüber lesen Sie in unserer Sonderausgabe.

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UNIVERSITÄT LEIPZIG

12. Vorlesungstag Das Institut für Versicherungswissenschaften e.V. veranstaltet am Mittwoch, 28. März 2012, den 12. Vorlesungstag an der Universität Leipzig, die eine Plattform für den Austausch zwischen Versicherungspraxis und Wissenschaft bietet. Dr. Fred Wagner stellt anschließend wesentliche Ergebnisse einer empirischen Studie zu Internetvergleichsportalen vor. Dr. Patrick Dahmen, Finanzvorstand, AXA Konzern AG, rundet die Vortragsreihe mit einem Beitrag zum Thema Wertschöpfung im Spannungsfeld von Kapitalmarkt, Produktanforderungen und Vertrieb ab.

Prof. Dr. Fred Wagner

& Marketing, AXA Konzern AG; Michael H. Heinz, Präsident, Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V.; Dipl. Math. Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender Bund der Versicherten e. V. und Klaus Kocks, erster Vorsitzender, Goslar Institut, Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern e.V. Nach dem Tagesprogramm sind alle Teilnehmer herzlich zu einem Kulturprogramm in der Alten Handelsbörse und zur anschließenden, ebenfalls schon traditionellen Feier in die Räumlichkeiten des Instituts eingeladen. Nähere Informationen und das Veranstaltungsprogramm finden Sie auf der IfVWHomepage www.ifvw.de. Bei Fragen und für die Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an vorlesungs-tag@ifvw.de

I

m Anschluss an die Begrüßung seitens der Stadt Leipzig durch Oberbürgermeister Burkhard Jung referiert Michael Westkamp, Vorsitzender des Vorstandes AachenMünchener Versiche-rungen, über die Lebensversicherung für morgen - Herausforderungen von heute. Dr. Walter Botermann, Vorstandsvorsitzender, ALTE LEIPZIGER Lebensversicherungs AG, beleuchtet anschließend die Perspektiven und Herausforderungen in der privaten Krankenversicherung. Aus der Forschung des Versicherungsinstituts spricht Anja Schwinghoff, Doktorandin am IfVW, über IFRS im Versicherungsunternehmen – Abbildung der realen Sachverhalte unter IFRS 4 und IFRS 9. Prof.

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Dipl. Kaufmann Dr. Walter Botermann, Vorstandsvorsitzender Alte Leipziger Lebensversicherung aG Die traditionelle Podiumsdiskussion auf dem Vorlesungstag, diesmal zur „Baustelle Versicherungsvertrieb? – Aktuelle Herausforderungen im Vertriebsmanagement der Assekuranz“, moderiert wieder Prof. Dr. Fred Wagner. An der diesjährigen Diskussion nehmen teil: Olaf Blä-ser, Mitglied des Vorstands, ERGO Versicherungs AG; Wolfgang Hanssmann, Vorstand Ver-trieb

Michael Westkamp, Vorstandsvorsitzender AachenMünchener Versicherung

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„WIR VERTRAUEN AUF IHRE KOMPETENZ!“ risControl 01/12

DR. NORBERT GRIESMAYR VAV GENERALDIREKTOR

KOMPLEXE AUFGABEN VERLANGEN NACH EXPERTEN Es ist schwer, für jeden Versicherungsnehmer die richtigen Produkte auszuwählen und das auch noch zu einem guten Preis – entsprechendes Expertenwissen und ein neutraler Standpunkt sind im Rahmen des „Best Advice“-Grundsatzes unerlässlich. Wir schätzen es, dass unsere Kunden ausschließlich von unabhängigen Experten beraten werden. Als Dankeschön für Ihre kompetente Beratung bieten wir Ihnen: • Absoluten Kundenschutz (kein Außendienst) • Pünktliche Bezahlung und Top-Konditionen bei der Provision • Innovative elektronische Services (z.B. Datenübermittlung per XML, umfassendes Vertriebspartner-Portal mit Tarifrechnern, u.v.m.) • „Best Advice“-Produkte mit dauerhaft günstigen Prämien Erfahren Sie mehr über unsere Produkte und Services unter www.VAVPRO.at.

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25 Jahre Jubiläums g von CCA und TOGE T D

as Jahr 2011 stand bei CCA und TOGETHER im Zeichen des gemeinsamen 25jährigen Bestehens. In den Räumlichkeiten des Palais Niederösterreich wurde am 12.12.2011 die 25 Jahre Jubiläumsfeier von CCA und TOGETHER mit einer prächtigen Gala gefeiert. Die Gäste wurden durch einen spektakulären Feuerkünstler der Gruppe „Die Pyromantiker“ auf einem orangen Teppich begrüßt. Dieser verzauberte die eintreffenden Gäste mit einer einzigartigen Feuershow, welche in den Firmenfarben Orange und Blau gehalten war. Die Gala stand auch ganz im Zeichen der Charity. Es wurden „neunerHAUS“ Kochbücher als Begrüßungsgeschenke von CCA

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und TOGETHER an alle Gäste verteilt. Damit wurde das „neunerHAUS“ unterstützt, welches zum Ziel hat wohnungs- und obdachlosen Menschen wieder zu einem menschenwürdigen und selbstbestimmten Leben zu verhelfen und damit „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. Zusätzlich bestand im Laufe des Abends die Möglichkeit für das „neunerHAUS“ zu spenden. Am Ende des Abends konnte eine Charity -Gesamtsumme im Wert von € 5.600 übergeben werden, welche sich aus den Spenden der Gäste und von CCA und TOGETHER zusammensetzte. Durch den Abend führte Nadja Maleh, welche auch durch ihre Kabarett- und Gesangseinlage das Publikum begeisterte.

Viele Vertriebs- und Kooperationspartner folgten der Einladung und nahmen an der Jubiläumsfeier teil. Hochrangige Vertreter der Versicherungsbranche hielten Ansprachen mit lobenden Worten und strichen die Wichtigkeit der CCA und TOGETHER

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s gala E THER Dienstleistungen für den Markt hervor. Die Laudatoren für die Maklerschaft waren KR Fleischacker und akad. Vkfm. Riedlsperger und für die Projektpartner Mag. Bayer (BOC), Mag. Haider (VIG), Dr. Kopf (Atos), Dr. Kurzreiter (UNIQA) und Dr. Thirring (Generali). Nach der Verköstigung durch ein mehrgängiges Galadinner wurden die Gewinner des Geschäftsfallzähler-Wettbewerbs ebenso wie die ältesten CCA und TOGETHER Kunden und der 1 Millionste Geschäftsfall prämiert. Die Gewinner des GF Zähler Wettbewerbes auf Büroebene waren: Auer Sascha Versicherungs GmbH, R. Kohlhuber Versicherungsmakler GmbH, ASV Kainz Versicherungsmakler GmbH in der

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Kategorie Liquid, Dworak Erich, Brindlinger Versicherungsmakler Gmbh, Streichsbier & Partner Vers.maklerbüro GmbH in der Kategorie Gold und Adler & Erber GmbH, C:M:S Contracta Makler Service GmbH, sowie Vonbrühl & Mähr GmbH in der Kategorie Silver. Sie wurden in das VIP Zelt bei der 4 Schanzen Tournee in Bergisel, inklusive Übernachtung in einem 4 Sterne Wellnesshotel eingeladen und konnten dabei spektakuläre Sprünge der alpinen Skistars und einen weiteren Sieg der Österreicher bejubeln. Die Gewinner auf Userebene erhielten Jollydays Erlebnisgutscheine im Wert von € 200 (bei Silver),- € 300,- (bei Gold) und € 400,- (bei Liquid). Als älteste CCA Kunden wurden Hr. Monschein, Hr. Mathé und Hr. Wenko geehrt. Als älteste TIS Kunden wurden Hr. Sylle, Hr. Sochor und Hr. (Johann) Pilz geehrt. Der 1 Millionste Geschäftsfall wurde durch den ÖAMTC abgewickelt, der Geschäftsfall da-

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vor wurde durch das EFM Linz- Zentrum durchgeführt und den ersten Geschäftsfall der zweiten Million wickelte das Büro Leitner Versicherungsmakler GmbH ab. Allen anwesenden Ehrenkunden und Gewinnern wurde eine Magnum Flasche Schlumberger überreicht. Der Abschluss des Abends wurde durch eine CCA und TOGETHER Geburtstagstorte eingeleitet, welche mit einem Tisch-

feuerwerk serviert wurde. Anschließend wurden die verbleibenden Gäste zu einem gemütlichen Ausklang mit Whiskey und eigens gebrandeten CCA und TOGETHER Zigarren eingeladen.

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Dem innovativsten Versicherer des Jahres 2011

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in kleines Dorf - wir würden sagen ein „Kaff ” - in der Toscana, nahe Empoli. Es heißt heute wie damals Vinci. Am 14. April 1452 begann ein gewisser Leonardo dort das Licht der Welt zu ergründen. So gründlich, daß er bis zu seinem Lebensende, am 2. Mai 1519, zum wohl innovativsten Menschen aller Zeiten wurde. Leonardo da Vinci, „da” Vinci eben, hat sich niemals mit Tatsachen mit „Fakten” zufriedengegeben. Hinter jedem „Deshalb” suchte er das „Weshalb”, und das „Was-wäre-wenn?” war sein Lebensmotor. Stets das Große, Ganze im Auge, suchte er unaufhörlich nach Lösungen, Möglichkeiten, Antworten. Malend, dichtend, erfindend, konstruierend, philosophierend, stürmte er dem Gral entgegen. Er machte das Geheimnis um die Quadratur des Kreises, um das Maß aller Dinge, ein Vielfaches transparenter als es vor ihm war. So ist Leonardo da Vinci ein Symbol für Innovation. Seine Darstellung des Menschen als statischen Sucher nach der Grenzenlosigkeit des bewegten Gedankenuniversums ziert jene Trophäe, die den Innovativsten unter uns zuerkannt wird. Nicht allein das Neue, sondern das bessere Neue, das zielführendere Neue steht, ganz im Sinne Leonardos, auf dem Siegespodest. Hans K. Stöckl

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s gibt an allen Ecken und Enden Awards, wir werden dennoch weiterhin den „Servicefreundlichsten Versicherer“ suchen, wir laden alle unsere Leser herzlich ein an unserer jährlichen großen Leserumfrage teilzunehmen.

Eine der wichtigsten Umfragen in unserer Branche startet mit dieser Ausgabe von risControl. Deshalb: Vermittler aufgepasst! Eure Meinung wird gehört! Denn die Versicherungswirtschaft wartet – wie immer – mit Spannung, wie unsere Leserschaft entscheidet. Wer seine Erfahrungen am Markt in Punkte umwandelt, der trägt dazu bei den servicefreundlichsten Versicherer zu ermitteln. Denn derjenige der Versicherer, welcher die meisten Punkte erhält ist der servicefreundlichste Versicherer des Jahres 2011. Jeder unserer Leser hat doch so seine eigene Erfahrung. Sei es in Vertragsangelegenheiten oder in Leistungsfällen. Wer seine Meinung in Punkte ummünzt trägt wesentlich dazu bei, daß Veränderungen am Markt eintreten. Veränderungen hin zum Guten, für ein bestmögliches Geschäftsleben. Deshalb ist es so wichtig mitzumachen. Damit Versicherer direkt und ungeschönt erfahren wie ihr Marketing, ihr Handling, ihr Service beurteilt wird. Dauert Ihnen, liebe Leser, die Erledigung eines Schadenfalles zu lange? Wie schaut die Provisionsabrechnung aus. Hält der Versicherer das was er verspricht? Wie hält es der Versicherer mit der Kommunikation? Sind seine Repräsentanten stets ansprechbar? Und persönlich erreichbar? Nicht abhängig von Sachsparten, sondern das Versicherungsunternehmen im Gesamten.

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Heute und hier haben Sie die Möglichkeit Ihre Erfahrungen, die überwiegend guten und die vielleicht weniger überwiegend guten in eine einfache Form zu gießen: In die Zahlen 5 bis 1. Es geht umgekehrt und nicht wie in der Schule. „5 Punkte” sind für ihre Beurteilung „ausgezeichnet, exzellent, vertriebsorientiert. 4 - 2 Punkte sind die Nuancen zwischen 5 und 1. Und die Null – also wenn man keine „Punkte vergibt“ – die steht für: „dieser Versicherer ist uninteressiert”. Jetzt bleibt nur noch unsere Bitte: MACHEN Sie mit! Die Branche wartet gespannt auf Ihr Urteil. Heute, hier und jetzt wird Ihre Stimme gehört! Der Bewertungsbogen wurde geändert und ein ganz wichtiger Punkt ist dazu gekommen: „Der Bonus für die Länderversicherer“ auf den nächsten Seiten werden alle Neuerungen erklärt und alle Fragen genau aufgelistet.

Liebe Leserin, lieber Leser: Jetzt sind Sie dran. Wir zählen auf Sie! Das heurige Jahr bringt in der Anzahl der angeführten Versicherungsunternehmen einige Änderungen, wir haben versucht alle in Österreich tätigen Unternehmen in die Liste aufzunehmen, sollte Ihnen ein Unternehmen fehlen bitten wir um händischen Zusatzvermerk bei der Abgabe des Wahlzettels. Wie immer haben wir eine Frage nach dem „Gesamteindruck“ vorgesehen. Hier das Hauptfragefeld Nummer 10, die sogenannte „Emotional“ Frage hier kann man seine allgemeinen Erfahrungen in die Wertung einbringen. Dies ist auch die einzige Spalte bei der auch Minuspunkte vergeben werden können, denn die Bewertungsskala reicht hier - und nur hier - von 20 Pluspunkte bis 20 Minuspunkte. Bitte, vergessen Sie auf keinen Fall das

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Die Wahl zum Servicefreundlichsten Versicherer 2011 Minuszeichen deutlich sichtbar anzuführen, damit beim Auslesen der Fragebogen keine Fehlauslesung möglich ist. Wie immer haben wir für´s Mitmachen ein „Dankeschön“ für die Teilnehmer an der Leserumfrage vorbereitet. Alle eingesendeten/gefaxten Fragebogen nehmen an der Preisverlosung teil (sofern Name und Adresse des Einsenders bekannt ist). Die Auslosung erfolgt unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Ein Rechtsanspruch besteht nicht. Eine Ablöse in Bargeld ist nicht möglich. Die Einsendung des Originalfragebogens ist nicht Bedingung für die Erlangung eines Preises. Die Mitarbeiter des Verlages sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Sollten Fragen offen sein, so zögern Sie bitte nicht und rufen Sie einfach unsere Redaktion an 0720 515 000 Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 15:00. Wir werden Ihnen stets gerne jede Unterstützung bieten. Unter allen gültigen Einsendungen werden folgende Preise ausgelost: 1. Tankgutscheine im Wert von € 350,-2. Tankgutschein im Wert von € 250,-3. Tankgutscheine im Wert von € 150,-Alle eingesendeten und gültigen Wahlzettel nehmen an der Preisverlosung teil. Den ausgefüllten Wahlzettel senden Sie bitte an AT Zeitschriftenverlag GmbH, Purkerstorfer Straße 6/II/7, oder an office@at-verlag.at oder per Fax an 0720 516 700 Einsendeschluss ist der 25. April 2012. Das Ergebnis der Umfrage wird in der Mai Ausgabe von risControl veröffentlicht.

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Allgemeine Erläuterungen zu den einzelnen Bewertungsfeldern:

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m unseren Lesern mehr Übersichtlichkeit zu bieten und den Wahlvorgang zu erleichtern haben wir – ganz neu – die einzelnen Fragenkomplexe/Themen in jeweils einem HauptFragefeld zusammengefasst: 01 bis 11 = jeweilige Nummer des Haupt-Fragefeldes. (Am „Wahlzettel“ jeweils als eigene Spalte ausgewiesen) Bitte bewerten Sie nach folgenden Kriterien: A) Berücksichtigen Sie bitte bei jedem Haupt-Fragefeld insgesamt gesehen immer auch die Faktoren: Kompetenz, Richtigkeit, Klarheit, Schnelligkeit – als Gesamteindruck (d.h. diese Faktoren gehören somit in jedem der unten angeführten Fragefelder mit beurteilt.) B) Teilweise wird in einzelnen HauptFragefeldern hilfsweise eine Klassifizierung (zusätzliche Fragenliste) angeboten. Sie können/sollen natürlich aufgrund Ihres persönlichen Gesamteindruckes und Ihrer eigenen Erfahrungen beurteilen! C) Die Bewertung erfolgt im Gegensatz zu den Schulnoten! Das heißt: 0 / 1 = nicht genügend, 5 = sehr gut/ausgezeichnet.

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Haupt-Fragefeld 01:

Haupt-Fragefeld 03:

Vom Antrag bis zur Polizze

Leistungsabwicklung

Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung.

Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung.

a) b) c) d) e)

a) Leistungsregulierung insgesamt gesehen b) Korrektheit, Angemessenheit, Kulanz

Vorvertragliches Verhalten Annahmepolitik: (Underwriting), Risikobeurteilung, Offerterstellung, Preis Leistung, Solidität der Deckungsanbote: plus: wie oben A) f) Polizzierung: plus wie oben A plus Bedingungen, Formalismus g) Bestandsverwaltung -bearbeitung: wie oder A) plus Formalismus

Haupt-Fragefeld 04:

Courtage Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung.

Haupt-Fragefeld 02:

Service – Betreuung

a) Abrechnungsmodus (Nachvollziehbarkeit) b) Korrektheit, Vermittlerfreundlichkeit

Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. 1) Erreichbarkeit und Qualifikation der Betreuung (hilfsweise Klassifizierung) a) Persönliche Betreuung = 5 b) Versicherer bewertet die Geschäftsbeziehung = 3 c) Eher geringe Betreuung = 2 d) Funktionierendes Call-Center mit zufrieden stellender Betreuung = 1 e) Call-Center = 0 2) Kompetenz, Zeichnungsvollmacht, Zuverlässigkeit

Haupt-Fragefeld 05:

Information/Kommunikation Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. Sie erhalten Informationen: a) Alle, jederzeit und leicht, als hoch qualifizierte Information = 5 b) Regelmäßig, qualifizierte Information = 4 c) In bestimmten Fällen, allgemeine Information = 3 d) Unregelmäßig unerhebliche Information – 2 e) Eigentlich gar nicht, bzw. belanglose, nichtssagende Information -0

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Erfahrung aus der Praxis Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. Sind Ihre Erfahrungen (mit dem Versicherer)

a) Super = 5 b) Alles in allem viel besser als erwartet Es geht - 3 c) Etwas schlechter 2 d) Oder viel schlechter als erwartet 0

Haupt-Fragefeld 07:

Beschwerdemanagement Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. Haben Sie sich schon einmal beim Versicherer über etwas beschwert? Und wie zufrieden waren Sie mit der Reaktion? a) Super = 5 b) Alles in allem viel besser als erwartet =4 c) Es geht = 3 d) Schlecht = 2 e) Oder viel schlechter als erwartet = 1 f) Gar keine Reaktion = 0

Haupt-Fragefeld 08:

Das Versicherungsunternehmen in seiner Gesamtheit Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. a) Wettbewerbsfähigkeit, Versicherer gibt wichtige Kennzahlen bekannt b) Produktqualität (insgesamt), Innovationskraft c) Marktauftritt / Marketing

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Haupt-Fragefeld 09:

Feld 11:

Kontinuität (Stetigkeit) der Geschäftsgestion

Der Bonus für Länder versicherer (NEU!)

Bitte beurteilen Sie nach den Grundsätzen der oben angeführten Erläuterungen (A bis C) in einer Gesamtbeurteilung. (Das Gegenteil ist: heute das, morgen dies.) a) Glaubwürdigkeit: Management hält sich an Vereinbarungen. Fakten statt Argumente. b) Stabilität, Kontinuität des Managements (jedes xy-Monat ein anderer Ansprechpartner) c) Weitsicht des Managements (Oder Motto: des haum‘a imma scho so gmocht) d) Management der Geschäftspartnerschaft, Beziehungspflege (geht auf Probleme ein, zeigt Verständnis im konkreten Fall)

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Haupt-Fragefeld 06:

Das Problem: Bisher hatten jene Versicherer die in allen Bundesländern tätig sind einen „Vorteil“. Dadurch, dass sie (natürlich) in allen Bundesländern bewertet werden konnten. Der jeweilige Versicherer erhielt – je nach Wahlbeteiligung – mehr oder weniger viele Punkte. Jene Versicherer aber die „nur“ in einem, oder mehreren Bundesländern tätig sind (aber nicht in allen: die sogenannten Länderversicherer), erhielten natürlich nur Stimmen aus „ihrem“ jeweiligen Bundesland. Dadurch ergab sich immer wieder eine nicht zu überwindende Diskrepanz in der möglicherweise zu erhaltenden Punkteanzahl.

Haupt-Fragefeld 10:

Die „EMOTIONAL“-Frage UND Ihre „allgemeine” Meinung - Die Generalnote. Wie beurteilen Sie ganz allgemein gesehen die Zusammenarbeit? Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit dem Versicherer? Dafür haben Sie in der Spalte 11 die Möglichkeit Ihre Gefühle/Erfahrungen in einer Gesamtbeurteilung auszudrücken ACHTUNG In diesem Haupt-Fragefeld kann eine „positive“ ODER „negative“ Punktevergabe erfolgen 1) von 1 bis 20 Punkte PLUS (oder) 2) von 1 bis 20 Punkte MINUS

Wir wollen nun – nach langen Diskussionen – das Problem so lösen: Die 7 Länderversicherer können nun einen gesonderten “Länderbonus“ erhalten um damit in etwa Chancengleichheit mit jenen Versicherern herzustellen die österreichweit tätig sind. Wer also mit „seinem“ Länderversicherer zufrieden ist (mehr oder weniger) kann in diesem Haupt-Fragefeld seine Beurteilung abgeben. Der Länderbonus beträgt bis maximal (plus) 30 Punkte

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Name: ________________________________________________ Firma: ________________________________________________ E-Mail: ________________________________________________

Die EmotionalFrage

HAUPT-FRAGEFELDER

lfdNR

LANDESWEIT TÄTIGE VERSICHERER

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6

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1 Allianz Elementar Versicherungs-AG 2 APK Versicherung AG 3 Atlanticlux Lebensversicherung S.A. 4 Atradius Credit Insurance NV 5 ARAG Österreich Allgemeine Rechtsschutzversicherungs-AG 6 Basler Versicherungs AG Österreich 7 Bawag P.S.K. Versicherung AG 8 Chartis Europe S.A. Direktion für Österreich 9 Call Direct Versicherung AG 10 Clerical Medical Österreich 11 Coface Austria Kreditversicherung AG 12 Continentale Lebensversicherung AG 13 D.A.S. Österreichische Allgemeine Rechtsschutz-Vers.AG 14 Dialog Lebensversicherungs-AG 15 Donau Versicherung AG 16 Drei Banken Versicherungs AG 17 ERGO Austria International AG 18 Europäische Reiseversicherung Aktiengesellschaft 19 FINANCE LIFE Lebensversicherung AG 20 Garant Versicherungs AG 21 Garanta Österreich Versicherungs AG 22 Generali Versicherung AG 23 Gothaer Lebensversicherung AG 24 HDI Gerling Lebensversicherung AG

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25 HELVETIA Versicherung AG 26 HDI Versicherung AG 27 Merkur Versicherung AG 28 MuKI Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit 29 OeKB Versicherung AG 30 Nürnberger Versicherung Aktiengesellschaft Österreich 31 Österreichische Beamtenversicherung 32 Österreichische Hagelversicherung 33 Prisma Kreditversicherung AG 34 Prisma Life AG 35 R + V Allgemeine Versicherung AG 36 Raiffeisenversicherung AG 37 Skandia Leben AG Lebensversicherungs-AG 38 Standard Life Versicherung 39 SwissLife Österreich AG 40 Schwarzmeer und Ostsee Versicherung AG 41 Sparkassen Versicherung AG 42 UNIQA Versicherungen AG 43 VIG Vienna Insurance Group 44 VAV Versicherungs-Aktiengesellschaft 45 Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group 46 WWK Lebensversicherung a.G. 47 Wüstenrot Versicherung 48 Zürich Versicherungen Aktiengesellschaft

LÄNDERVERSICHERER (NUR IN EINEM BZW. EINIGEN BUNDESLÄNDER TÄTIG)

Länderbonus Haupt-Fragefeld 11

49 NIEDERÖSTERREICHISCHE Versicherung AG 50 Kärntner Landesversicherung auf Gegenseitigkeit 51 OBERÖSTERREICHISCHE Vers. AG. 52 Salzburger Landes-Versicherung AG 53 Tiroler Landesversicherungsanstalt V.a.G 54 Vorarlberger Landes-Versicherung V.a.G. 55 Grazer Wechselseitige Versicherung AG

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ABONNEMENT/IMPRESSUM

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O B A

H UTLIC E D E BITT EIBEN SCHR

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ABONNEMENT-BESTELLSCHEIN An AT Zeitschriftenverlag G.m.b.H., Purkersdorferstraße 6/II/7, A-3100 St.Pölten

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Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: AT Zeitschriftenverlag GmbH, A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@at-verlag.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Prof. Goran Devrnja, Layout Titelbild: AT Verlag, Weitere Bilder: AT Verlag, jules_kitano, Ilka Erika Szasz-Fabian, Sergey Ilin, raywoo, Natascha Unkart, Nutdanai Apikhomboonwaroot, Alexey Stiop, Conny de Beauclaire, Firmenbuch: HG St. Pölten, 273317m. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 01 vom 02.01.2006 / (ca)

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SOffOenlegung R G E F R E I E B E R U F E V E RV MO gemäß § 25 Medien Gesetz

risControl ist ein unpolitisches Nachrichtenmagazin für die Sicherheitsindustrie, die Versicherungswirtschaft und die Finanzwirtschaft im europäischen Raum, sowie Sicherheits- und Risikoprofessionals. Medieninh. & Herausg.: AT Zeitschriftenverlag GmbH Fn 273 317 A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7, Geschäftsführer Christian Proyer Redaktion: A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7 Verlags & Herstellungsort ist Redaktionsadresse Gesellschaft 100% Erwin Lang, Der Gegenstand des Unternehmens ist: Ausübung des Gewerbes des Zeitschriftenverlages, Ausübung von Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung, der Erwerb und die Pachtung sowie Beteiligungen an anderen Unternehmungen und Gesellschaften mit Ausnahme solcher, die den Betrieb von Bank- und Börsegeschäften zum Gegenstand haben, sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung solcher Unternehmen und Gesellschaften. Weiters ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweiges notwendig oder nützlich sind, ausgenommen Bankgeschäfte Namentlich gezeichnete Artikel, Beiträge, Kommentare etc. spiegeln die Meinung des Autors wieder und müssen ausdrücklich nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen. Auf unseren Seiten verwendete Fotos unterliegen dem Urheberrecht des jeweiligen Fotografen. Die Verwendung von Artikeln unseres Mediums auf Internetseiten und in Druckform bedarf einer Zustimmung des Verlages.

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