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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation NR. 02 • 2016 • HEFT 439 • 37. JAHRGANG • EURO 10
mit Sonderausgabe zum Thema
Berufsunfähigkeit Große Pläne Interview mit Dipl. Math. Christoph Thiel, Vorstandsmitglied, und Klaus Kretz, Leiter Makler- und Agenturvertrieb ERGO Versicherung AG
Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33
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Der Mensch ein biometrisches Risiko
Weltgewandt und zielstrebig Interview mit Christine Theodorovics, Vorstandsmitglied Zürich Versicherungs-AG
"Wir verkaufen Sicherheit" Interview mit Mag. Hermann Fried, Vertriebsvorstand Wiener Städtische Versicherung AG
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EDITORIAL
Ballreigen Liebe Leserin, lieber Leser! Ein kurzer Fasching liegt hinter uns, endlich hat uns die „unlustige“ Zeit wieder. Aber schön war´s doch, der Reigen um das Schleierkraut am Opernball. Die schönsten Roben, Männer in geliehenen Kostümen, genannt Frack. Erfrischender weise gab keine Demonstration gegen den Opernball, der heuer bereits zum 60. Mal stattfand. Obwohl in den neunziger Jahren fanden sich einige Aktivisten, die den Opernball mit ihrer Anwesenheit VOR der Oper beehrten. So kurz nach dem Fasching erlauben wir uns, einen kleinen Ausflug in das – nicht ganz so ernst gemeinte – Thema Demos gegen Bälle zu machen. Historisch betrachtet fragten wir uns, warum es so viele Tanzereignisse – Bälle – in Österreich gibt. Tanzveranstaltungen waren dem Hochadel vorbehalten, und nachdem unser Kaiser doch manchmal sehr bürgernah war, öffnete er die Sofiensäle für eine Tanzveranstaltung an der Bürger teilnehmen durften. Damit war der Flut der „l'amour hatscher“ Veranstaltungen Tür und Tor geöffnet. Im Verlauf der Zeit wurden dann an jeder Ecke und in jedem Eckerl Bälle veranstaltet, die die interessantesten Namen aufwiesen. Und wie in einer – guten – Demokratie üblich, gab es irgendwann Menschen die dagegen waren. Diese begannen, gegen so manche Veranstaltung deren Sinn es doch war sich dem Tanz, der Kulinarik und der Freude hinzugeben, zu kämpfen zwar friedlich aber doch mit lautem Unmut. Nun haben wir uns
das österreichische Ballverzeichnis angesehen und eine Liste aufgestellt, wo wir finden, dass man in den nächsten Jahren noch eine Demonstrationsmöglichkeit nicht ausgeschöpft hat. Solarstromanhänger gegen den Ball der Wissenschaften der Atomenergie, Tierschützer gegen den Jägerball, Pfuscher an der heimischen Badezimmer und Hauswassertechnik gegen den Wiener Ball der Installateure, Naturheiler und Gurus gegen den Ärzteball, Mitarbeiter der WHO und Ärzte gegen den Zuckerbäckerball und gegen den Kaffesiederball. Pflichtschulabbrecher gegen den Akademikerball, Naturschützer gegen den Blumenball, Bestattungsunternehmer gegen den Roten Kreuz Ball, Technoanhänger gegen den Philharmonikerball, die Liste könnte mit viel Spass und Freude und gegen aller Vernunft noch sehr lange hier fortgeführt werden. Aber eines sollte auch mit noch so viel Humor nicht übersehen werden, alle Ballgänger, ob auf dem Opernball, dem Seniorenball, dem Technoball, dem Life Ball, dem Akademikerball, dem Ball des Roten Kreuzes und dem Philharmoniker Ball wollen, in den einigen Stunden, nichts anderes als sich zu amüsieren und eine schöne Zeit haben. Das sollte jedem vergönnt sein, also nachdenken bevor man gegen Tanzveranstaltungen demonstriert. Ihre Doris Schachinger
Urkunde risControl, Oberthern A16-01612 Magazin "risControl" 2/Febr. 2016 - 4 86s. - Klebebindung Diese Urkunde bestätigt die Kompensation von Treibhausgasemissionen durch zusätzliche Klimaschutzprojekte. CO2-Äquivalente
3.543 kg Unterstütztes Klimaschutzprojekt
Wasserkraft Renun Indonesien ClimatePartner-ID
11293-1602-1002
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INHALT
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Inhalt
Februar 2016 EDITORIAL 3 Ballreigen
KARRIERE 6 Veränderung | Helvetia Österreich 7 Wiederwahl | EIOPA 7 Neuer Fachbereichsleiter | PRISMA Kreditversicherung 7 Neuer CEO | Europ Assistance Österreich 8 Verleihung | WK Oberösterreich 8 Neuordnung | VAV Versicherung 04 risControl 02/16
NEWS 6 Zahlungsschutz | KSV/Prisma 6 Umsatzeinbruch | Zurich Konzern 6 Einkaufen der Zukunft? Rahmenvertrag | DIE Maklergruppe 7 Weiterbildung gratis, aber nicht umsonst! | Fachverband Versicherungsmakler 8 Top Noten | Continentale Lebensversicherung 8 Fahrerflucht | D.A.S. Rechtsschutz
TITELGESCHICHTE 73 Der Mensch – ein biometrisches Risiko
VERSICHERUNG 20 Neuerungen bei Haushalt- und Eigenheimversicherung | Zurich Versicherung 20 Gute Performance | VBV Vorsorgekasse 22 Schutz für Klein- und Mittelbetriebe | Zurich 22 Investitionsprogramm | UNIQA 23 Digitalisierungsoffensive | Wiener Städtische Versicherung 23 Gefahren im Wintersport | VVO 24 Geldsorgen | OeKB 24 Versprechen | Continentale 24 Innovation | ROLAND Rechtsschutz 26 Schutzweste für Regeln 28 R+V- informiert zum Thema Stiftungs-D&O
INTERVIEW 69 Weltgewandt und zielstrebig | Zürich Versicherungs-AG 76 "Wir verkaufen Sicherheit" Wiener Städtische Versicherung AG 84 Große Pläne | ERGO Versicherung AG
INHALT
6
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82 14
MARKT 34 BiPRO - Neue Ära? 34 Veröffentlichung der IDD 35 Sicherheit am Steuer | Allianz Studie 36 Sinkende Zufriedenheit in der Berufswelt | Allianz Elementar
KOLUMNE 10 Der risControl-Fonds-VertriebsStrategie-Überblick 2015, Teil 1 | Michael Kordovsky
KOMMENTAR 14 Ausblick: Chancen für SachwertInvestments | Julien Backhaus 16 Rendite mit Rolex | Markus Miller 82 Streitbeilegung statt gerichtliche Auseinandersetzung | Dr. Arlinda Berisha
STUDIE 18 Dauerrabatte in der österreichischen Versicherungswirtschaft aus Kundensicht
VERANSTALTUNG 30 Schutzwaldprojekt Tirol | Helvetia Versicherung 30 Vital -Truck – Geburtstag | UNIQA Österreich 30 Expertentag | Tiroler Versicherungsmakler 32 Häuslbauer Messe | Versicherungsagenten Steiermark 32 Alpiner Schutzwaldpreis | Helvetia Versicherung 33 20 Jahres Feier | Langmann & Partner 80 Wiener Städtische Partnercollege – jetzt auch mit Spezialthemen 81 Liebesg’schichten und Versicherungssachen | Versicherungsmakler
69
REISE 66 Zeitreise | Doris Schachinger
SCHLUSSPUNKT 88 Was folgt im März? 88 Impressum
Ausgabe-Nr.: 02 risControl 02/2016 Heft-Nr.: 439 37. Jahrgang
risControl 02/16 05
KARRIERE / NEWS Helvetia Österreich
Veränderung
Jürgen Horstmann
Jürgen Horstmann, Vorstand für den Bereich Leben bei Helvetia Deutschland und Österreich, wird sein befristetes Vorstandsmandat in Österreich zurücklegen. Er verantwortet das Lebengeschäft seit 2011 in einer Doppelrolle als Vorstand von zwei Ländermärkten. Ab 1. Juli 2016 wird er seinen beruflichen Fokus auf Helvetia Deutschland richten. Der Auswahlprozess für seine Nachfolge ist bereits angelaufen. Jürgen Horstmann (59) ist seit 30 Jahren in der Versicherungsbranche tätig und seit 2008 bei Helvetia in Deutschland für den Marktbereich Leben verantwortlich. Im
März 2011 hat er sich dazu bereit erklärt, zusätzlich das Lebensversicherungsgeschäft in Österreich für einen befristeten Zeitrahmen zu leiten. Mit 1. Juli 2016 wird sich Jürgen Horstmann wieder zur Gänze auf seinen Heimatmarkt Deutschland fokussieren. „Auch wenn dieser Schritt absehbar war, ist er für uns menschlich und geschäftlich bedauerlich. Jürgen Horstmann hat sehr erfolgreich eine fondsgebundene Produktpalette entwickelt, die ihresgleichen am österreichischen Markt sucht", so Otmar Bodner, Vorstandsvorsitzender bei Helvetia Österreich.
KSV/Prisma
Zurich Konzern
Zahlungsschutz
Umsatzeinbruch
Durch eine Kooperation zwischen dem Kreditversicherer PRISMA und dem KSV 1870 gibt es eine neue Serviceleistung. Die Kreditversicherung KSV1870.PR1SMA Protect. Damit besteht die Möglichkeit einzelne oder auch mehrere Lieferungen bzw. Leistungen eines Kunden zu versichern. Der Kunde wählt je nach Bedarf eine Versicherungssumme von EUR 10.000, 20.000 oder 30.000 und kann somit das Maß des Schutzes selber bestimmen.
Das macht den Service besonders für KMU interessant, wenn sie punktuell große oder risikobehaftete Lieferungen bzw. Leistungen kreditversichern möchten. Die Laufzeit pro Kunde beträgt sechs Monate. Bei Zahlungsausfall oder Insolvenz erhalten KSV1870 Kunden bis zu 80 Prozent der uneinbringlichen Forderungen zurück. Der KSV handelt im Sinne eines Versicherungsagenten mit Agenturverhältnis der Acredia Versicherung AG.
Der neue CEO Mario Greco soll schon Anfang März beim Schweizer Versicherungskonzern seine Funktion antreten. Nun wurden die Ziffern des letzten Jahres veröffentlicht und dabei kommt sicherlich keine Freude auf. Der Gewinn des abgelaufenen Jahres ist um mehr als die Hälfte einbrochen und liegt nun bei 1, 6 Mrd. Euro. Als Begründung werden außerordentlich hohe Schäden und der laufende Konzernumbau genannt.
Einkaufen der Zukunft? Ist der heimische Markt, sind unsere Konsumenten schon bereit neue Technologien im Einkauf einzusetzen? Wie verhält es sich auf der anderen Seite mit der Bereitschaft des österreichischen Handels, ist der gut gerüstet für die veränderten Marktbedingungen? Visa Europ hat zehn europäische Staaten analysiert, um so die Fitness für die veränderten Bedingungen des Handels in den jeweiligen Ländern zu ermitteln. Die Nutzung von sozialen Medien, Smartphones und Kreditkarten mit Kontaktlosfunktion wurden in der Studie berücksichtigt. Österreich liegt auf Platz vier, d. h. nahezu drei von vier Österreichern beeinflussen ihr Einkaufsgeschehen mit einem der genannten Techniken. Im Marktbereitschaftsindex liegt an erster Stelle 06 risControl 02/16
Spanien gefolgt von Großbritannien und Polen. Der Marktbereitschaftsindex betrachtet dabei vier unterschiedliche Faktoren, mit denen festgestellt werden kann, in welchem Ausmaß
Länder für den Einzelhandel der Zukunft bereit sind: Alter der Bevölkerung, Smartphone Verbreitung, Verwendung von kontaktlosem Geldverkehr und Verbreitung von Social Media.
KARRIERE / NEWS EIOPA
DIE Maklergruppe
Wiederwahl
Rahmenvertrag
Dr. Peter Braumüller, Bereichsleiter für Versicherungs- und Pensionskassenaufsicht der österreichischen FMA, ist für eine fünfjährige Funktionsperiode zum stellvertretenden Vorsitzenden der EIOPA wiedergewählt worden. Er vertritt damit den ebenfalls für fünf weitere Jahre wiederbestellten Vorsitzenden Gabriel Bernardino.
Die Maklergruppe hat einen Rahmenvertrag mit CCA/Together abgeschlossen. Der Rahmenvertrag bietet den Maklerpartnern eine wesentliche Arbeitserleichterung im Arbeitsalltag, es besteht aber keine Verpflichtung für die Partner mit dem Programm zu arbeiten. Eine weitere Neuigkeit aus der erfolgreichen Maklergruppe: Ein neuer Partner wurde mit der Pervida GmbH in Tirol gefunden.
Dr. Peter Braumüller
PRISMA Kreditversicherung
Neuer Fachbereichsleiter Stefan Szimak, leitet den neuen Bereich „Commercial Underwriting und Customer Services“ bei PRISMA, der Kreditversicherung. Der Absolvent des
betriebswirtschaftlichen Studiums an der Wirtschaftsuniversität Wien begann seine Karriere bei PRISMA im Jahr 2003 im Bereich Verkauf. Als Gebietsleiter für
Wien und Niederösterreich war Mag. Stefan Szimak zuletzt verantwortlich für Kundenbetreuung und Key Account Management.
Europ Assistance Österreich
Neuer CEO Besim Akinci folgt Jean-François Diet als neuer CEO der Europ Assistance Österreich. Besim Akinci, CEO der Europ Assistance Schweiz, wurde per 1. Jänner 2016 auch zum Geschäftsführer der Europ Assistance Österreich ernannt. Akinci übernimmt die Agenden von Jean-François Diet (48), der nach 16 Jahren als CEO der Europ Assis-
tance Österreich zum CEO der CEE-Region und Global Generali Key Account Manager avanciert. Besim Akinci (49) wurde in der Türkei geboren und schloss 1995 sein Studium der Rechtswissenschaften in der Schweiz ab. Seit 1996 ist Akinci für die Generali Group tätig. Seit 2007 leitet er erfolgreich die Europ Assistance in der Schweiz.
Fachverband Versicherungsmakler
Weiterbildung gratis, aber nicht umsonst! Durch den Entfall der Gebühr für das Weiterbildungszertifikat rechnet Arbeitskreis BildungLeiter Michael Schopper mit dem Zuwachs von Zertifizierungen. Um die Weiterbildungsbereitschaft unter den Maklern zu steigern, haben die Mitglieder des Fachverbandsausschusses den Entfall der Gebühr in Höhe von € 50,00, rückwirkend ab 01. Jänner 2016, beschlossen. Michael Schopper, Leiter des Arbeitskreises Bildung im Fachverband der Versicherungsmakler
und Berater in Versicherungsangelegenheiten in der Wirtschaftskammer Österreich steht den Neuerungen positiv gegenüber. Das Weiterbildungszertifikat des Fachverbandes der Versicherungsmakler bestätigt, dass Makler eine facheinschlägige Fortbildung durch externe Bildungsträger im Ausmaß von 48 Stunden im Zeitraum von 24 Monaten absolvierten. Das Zertifikat ist somit eine Bestätigung für zukunftsorientierte Versicherungsmakler. Es
soll dem Kunden zeigen, dass der Makler seine Kenntnisse und sein Leistungsniveau durch ständige berufliche Weiterbildung auf den neuesten Stand hält. Auch Fachverbandobmann Gunther Riedlsperger unterstützt die Änderung: „Ein guter Versicherungsmakler ist stets weitergebildet. Das Zertifikat bescheinigt das und sorgt für großes Vertrauen beim Kunden.“ Alle übrigen Anforderungskriterien für das Weiterbildungszertifikat bleiben unverändert. risControl 02/16 07
KARRIERE / NEWS Continentale Lebensversicherung WK Oberösterreich
Top Noten
Verleihung
Die Continentale Lebensversicherung hat Top Ratings erhalten. Das Deutsche Finanz Service Institut (DFSI Ratings GmbH) hat im Unternehmensqualitätsrating der Continentalen als zweitbester Serviceversicherer die Note „Sehr gut“ (AA+) verliehen. Hierfür untersuchte das Institut nicht nur die Substanzkraft, sondern auch die Produktqualität und den Service des Anbieters. Im Unternehmensrating des Instituts für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFO) konnte sich das Unternehmen von der Note 1,8 auf 1,7 verbessern. Bei Morgen & Morgen hat sich der Versicherer im Belastungstest ebenfalls stabil gezeigt und erreiche erneut ein „Ausgezeichnet“. Beim Map-Report zeigt sich das Unternehmen stabil, belastbar und leistungsstark. Dem Unternehmen wurden langjährig sehr gute Leistungen attestiert, es konnte sich in der Bewertung sogar um eine Stufe auf „mm“ steigern. Für das Magazin „Euro“ gehört die Continentale zu den besten Lebensversicherern in Deutschland. Sie bekam die Bestnote „Sehr gut“ für Kundenzufriedenheit.
Seit 2004 steht er als Gremialobmann an der Spitze der Oberösterreichischen Versicherungsagenten, seit 2005 ist er in dieser Branche auch im Bundesgremium vertreten. Er ist einer der Gründungsväter des Branchenlehrganges „Top Versicherungsagenten Zertifikat“. Martin Kirchmayr wurde von WKOÖ Präsident Dr. Rudolf Trauner das Kommerzialratsdekret verliehen. Er ist seit 1999 selbstständiger Versicherungsagent und betreibt seit 2014 als Gesellschafter und Geschäftsführer die Versicherungsquadrat GmbH in Linz. Mit seinem umfangreichen Wissen und unermüdlichen Engagement ist
VAV Versicherung
Neuordnung Die VAV Versicherung hat ihr Privatgeschäft neugeordnet. Vertrieb, Marketing und Produktmanagement stehen jetzt unter einer einheitlichen Leitung von Vorstandsmitglied Dr. Peter Loisel. Mag. Karin Strer übernimmt den Bereich Schadenmanagement, Stefan Boschitzko führt den Versicherungsbetrieb und Andreas Langenhan ist mit der Führung der Produktentwicklung betraut.
Dr. Peter Loisel 08 risControl 02/16
er für viele ein wertvoller Unterstützer bei der täglichen Arbeit. Wir gratulieren ebenfalls.
D.A.S.Rechtsschutz
Fahrerflucht In letzter Zeit häufen sich wieder Skiunfälle mit Fahrerflucht auf Österreichs Skipisten. Die D.A.S. rät immer die Daten nach einem Zusammenstoß auszutauschen, selbst wenn nicht sofort eine Verletzung bemerkbar ist. Bei Fahrerflucht droht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Auch als Unbeteiligter ist man verpflichtet, nach einem Unfall erste Hilfe zu leisten. Bei Aufzeichnungen mit Helmkameras für Beweiszwecke ist jedoch Vorsicht geboten, da hier die Gefahr besteht, dass man gegen das Datenschutzgesetz verstößt. Eine kurze Unachtsamkeit ist oftmals der Auslöser eines Zusammenstoßes. Leider zeigt die Vergangenheit, dass immer seltener Erste Hilfe geleistet wird. Bei fast einem Drittel der Pistenunfälle fährt der Verursacher einfach weiter. Ingo Kaufmann, Vorstand der D.A.S. Rechtsschutz AG: „Oft bemerkt man erst nach dem ersten Schrecken, dass man doch verletzt ist. Der Unfallgegner begeht dann ungewollt Fahrerflucht.“ Verletzt man jemand anderen oder unterlässt die erforderliche Erste Hilfe, ist man gemäß Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen. Bei schwerer Körperverletzung drohen sogar bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Jurist Kaufmann warnt außerdem, dass man sich auch als Unbeteiligter rasch strafbar machen kann: „Kommt man als Unbeteiligter zu einer Unglücksstelle, ist man ebenfalls zur Hilfe verpflichtet. Unterlässt
man diese, kann man mit einer Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten bestraft werden.“ Vorsicht bei Helmkameras zu Beweiszwecken Kritisch gestaltet sich die Aufzeichnung für Beweiszwecke mit den aktuell sehr beliebten Helmkameras. Grundsätzlich wird zwischen Filmen für touristische Zwecke und der Videoüberwachung unterschieden. Filmt ein Skifahrer etwa systematisch und fortlaufend, um Beweismaterial zu sichern oder um etwaiges Fehlverhalten von anderen Wintersportlern zu dokumentieren, stellt dies einen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz dar und kann mit einer Verwaltungsstrafe in Höhe von bis zu 25.000,Euro geahndet werden. „Filmt ein Skifahrer mittels Helmkamera ausschließlich, damit er seinen Fahrstil analysieren kann oder eine „spannende Abfahrt“ für Erinnerungszwecke, handelt es sich um keine Videoüberwachungen im Sinne des Datenschutzgesetzes“, klärt Kaufmann auf.
„ Diagnose Krebs kostet dich Kraft. Und viel Geld.“ Laura Föttinger, Ballett-Trainerin
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Für die meisten Menschen ist eine Krebsdiagnose nicht nur persönlich sondern auch finanziell eine Tragödie. Denn Kreditraten nehmen keine Rücksicht auf eingeschränkte Erwerbsfähigkeit – und oft kommen neue Kosten hinzu, wie z.B. für eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung. Ersparen Sie Ihren Kunden wenigstens die finanziellen Sorgen: mit Wüstenrot Lebens:Wert.
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KOLUMNE
Der risControl-Fonds-VertriebsStrategie-Überblick 2015 Serie Teil 1 | von Michael Kordovsky
Strengere Regulierungen im Rahmen von MiFID II, mehr Turbulenzen an den Finanzmärkten und zunehmende Online-Lockvogelangebote mit minimalen Ausgabeaufschlägen sind Entwicklungen auf die sich die Fondsbranche einstellen muss. risControl sprach mit 7 renommierten Fondsanbietern über ihre Vertriebsstrategien. Teil 1 der Serie setzt sich mit Vertriebsstrategien und Reaktionen auf MiFID II auseinander. Das als „MiFID II“ bekannte Regelwerk ist in eine Richtlinie (MiFID) und eine Verordnung (MiFIR) unterteilt und hat folgende Zwecke und Ziele: Solidere und effizientere Marktstrukturen, mehr Handelstransparenz, Ausweitung der Befugnisse der Aufsichtsbehörden, stärkere Regulierung der Warenderivatenmärkte sowie eine Verbesserung des Anlegerschutzes. Letzteres bedeutet eine Regulierung der Anlageberatung, Dokumentation der an Kunden erbrachten Dienstleistungen und Qualität der Auftragsausführung („Best Execution“). Damit objektiv im Sinne des Kunden agiert wird und zwecks Vermeidung potenzieller Interessenskonflikte verbietet MiFID II unabhängigen Beratern und Portfoliomanagern die Annahme monetärer Vorteile („Inducement-Verbot“). Auch muss jede Art der Kundenkommunikation aufgezeichnet werden. Die Aufzeichnungen sind für mindestens 5 Jahre aufzubewahren. Im Falle von Verstößen wird zukünftig viel schneller und öfters bestraft. Die „MiFID II“ wird voraussichtlich im Jahr 2018 in Kraft treten.
Was bedeutet die „MiFID II“ für die einzelnen Befragten? Columbia Threadneedle Investments: Der MiFID positiv gegenüber steht Herbert Kronaus, Country Head Austria der Threadneedle International Investments GmbH: „Bei Columbia Threadneedle begrüssen wir jene regulatorischen Änderungen die eine verstärkte Transparenz zu Gunsten unserer Kunden mit sich bringen. Die Gebühren unserer Fonds sind auf den Factsheets transparent ausgewiesen und wir veröffentlichen auch die active share unserer Fonds.“ Auch sollten Kunden in einem Umfeld erhöhter Marktvolatilität und niedrigen Wirtschaftswachstums auf Basis seriöser Informationen die passenden Investments finden können. Dazu Kronaus: „Somit ist es wichtig, dass Investoren Zugang zu diesen Informationen haben. In diesem Zusammenhang unterstützen wir etwaige regulatorische Änderungen, um im Sinne unserer Kunden die Transparenz zu erhöhen.“ Das Provisionsverbot in Großbritannien (RDR, retail distribution review) hat viele Anleger 10 risControl 02/16
verschreckt, da Beratungen nun kostenpflichtig sind. Es gibt einen besseren Weg: „Wir sind der Meinung dass der beste Weg für die Zukunft Transparenz und die Auswahl der Investoren sein wird, um zu entscheiden ob sie dem Berater eine Gebühr oder Provision bezahlen und wie viel. Bei Institutionellen Investoren meinen wir, dass der Fokus zu stark auf Gebühren lag und nicht genug auf dem zusätzlichen Wert, den aktive Manager schaffen können“ – so Kronaus. Fidelity: „Wir setzen uns bereits seit Jahren mit dem Thema „Mifid II“ intensiv auseinander. Die neuen Regularien erfordern eine Anpassung auf der Vertriebs- als auch Produkteseite, das haben wir bereits in unserer Strategie und unserem Produkteangebot erfolgreich umgesetzt. Wir können gut vorbereitet auf das Thema zugehen und auch auf weitere regulatorische Änderungen sehr rasch reagieren.“ KEPLER-FONDS-KAG: Andreas Lassner-Klein, Geschäftsführer der KEPLER-FONDS KAG, sieht im neuen Regelwerk die Chance für eine klare Positionierung am Markt sowie eine Steigerung der Qualität im Kundengeschäft und sieht folgende Konsequenzen: „Die neuen rechtlichen Vorschriften betreffen die gesamte Wertschöpfungskette im Wertpapierbereich - von der Produktentwicklung über die Anlageberatung bis hin zur Abwicklung. Ein zentrales Thema ist die Eignungsprüfung, da bei Wertpapier-Beratungen immer das gesamte Portfolio des Kunden zu betrachten ist. Im Vertrieb werden daher optimierte Strategiefonds an Stellenwert gewinnen. Der regulatorische Aufwand durch MIFID II nimmt zwar zu, bedeutet aber auch mehr Anlegerschutz und Transparenz.“ M&G International Investments Ltd.: Karola Gröger, Director of Sales bei der M&G International Investments Ltd beschreibt die Folgen der MiFID II wie folgt: „Veränderungen ausgelöst durch die in Kürze in Kraft tretenden gesetzlichen Maßnahmen führen dazu, dass wir schon seit längerer Zeit in einen noch engeren Dialog mit unseren Kunden getreten sind, um deren Bedürfnisse zu erfahren und entsprechend Unterstützung anbieten zu können. Noch sind derzeit
KOLUMNE keine konkreten Änderungen in Sicht, jedoch gehen wir davon aus, dass aufgrund der erhöhten Vorsicht bei Beratung und Produktauswahl in Verbindung mit dem derzeitigen Marktumfeld Multi-Asset Strategien auch in weiterer Folge einen wesentlichen Baustein in den Veranlagungsstrategien unserer Kunden bilden werden. Die zukünftig eingeforderte Kostentransparenz bei der Kundenberatung wird vermehrt zur Entstehung von "managed portfolios" führen.“ Pioneer Investments Austria: Etwas distanzierter betrachtet dies Pioneer Investments: „Fondsgesellschaften sind grundsätzlich nicht von MiFID II betroffen. Da jedoch unsere Vertriebspartner generell MiFID unterliegen, sind wir indirekt betroffen. Wir sehen unsere Aufgabe dabei unter anderem in der Informationsbereitstellung für die Vertriebspartner. Auswirkungen auf die Gestaltung des Produktmixes sehen wir in diesem Zusammenhang nicht. Wir sind bezüglich der MiFID-Anforderungen laufend in Kontakt mit unseren Vertriebspartnern.“ Spängler IQAM Invest GmbH: Eine für unabhängige Vermögensberater schlechte Nachricht überbringt Markus Ploner, Geschäftsführer der Spängler IQAM Invest GmbH: „Da überaus wichtige Details bei der Umsetzung von MiFID II derzeit noch nicht feststehen, können wir diese Frage nicht abschließend beantworten. Jedenfalls absehbar sind aber jetzt schon Änderungen insbesondere im Bereich von Provisionszahlungen, welche an unabhängige Berater künftig gar nicht mehr gezahlt werden dürfen und im Bereich der Product Governance. Hier müssen wir künftig eine Vielzahl an Informationen an die jeweiligen Vertriebsstellen liefern.
KEPLER-FONDS-KAG: Geschäftsführer Andreas Lassner-Klein setzt ebenfalls auf ein breites Spektrum an Vertriebskanälen, das auch freie Vermögensberater mit einschließt: „KEPLER verfügt als aktuelle Nummer 4 am heimischen Fondsmarkt mit der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich und den Hypobanken Oberösterreich und Salzburg über starke regionale Vertriebspartner. Ergänzt wird das Vertriebsnetz um die Direktschienen bankdirekt.at und boerse-live.at. In Deutschland bestehen mehrere Vertriebsvereinbarungen mit Banken, Fondsplattformen und freien Vermögensberatern.“ M&G International Investments Ltd: Im Einklang mit anderen renommierten internationalen Adressen auf mehrere Vertriebsschienen setzt M&G. Dazu Karola Gröger: „M&G hat seit jeher eine Multidistributionsstrategie vertreten und bleibt dieser Linie auch in Zukunft treu. Jedoch hat sich in den letzten fünf Jahren aufgrund der zunehmenden Regulierungen die Anzahl freier Vermögensberater deutlich verringert. Wir sind bemüht auch in Zukunft allen Vertriebskanälen ausreichend Vertriebsunterstützung zukommen zu lassen.“ Pioneer Investments Austria: Das Unternehmen hat seit langem eine enge und erfolgreiche Kooperation mit der UniCredit Bank Austria, die ihr größter und wichtigster Vertriebspartner ist. Darüber hinaus zählen auch zahlreiche Partner außerhalb des UniCredit-Konzerns zu den engen Partnern, u. a. alle anderen österreichischen Kreditinstitute, unabhängige Vermögensberater, Online-Broker sowie Fondsplattformen bzw. Fondsdiscounter.
Was sind die wichtigsten externen Vertriebskanäle der befragten Fondsgesellschaften? Columbia Threadneedle Investments: Mit dem österreichischen Vertrieb gut vertraut ist Columbia Threadneedle. Dazu Kronaus: „Wir sind mit unserem Vertriebsbüro in Österreich bereits seit 15 Jahren vertreten und hier gerne Ansprechpartner für Anfragen von allen vorhandenen Vertriebskanälen: Dachfonds- und Assetmanager, Banken, Pensionskassen & Vorsorgekassen, Versicherungen, Corporates, Family Offices und Fondsplattformen.“ ERSTE-SPARINVEST: „Unsere wichtigsten Vertriebskanäle sind die Erste Bank und Sparkassen. Der klassische Wertpapierberater wird immer bedeutender. Wir nutzen aber auch zunehmend digitale Kanäle“. Fidelity: Ein Vertrieb auf besonders breiter Basis wird von Fidelity verfolgt: „Wir haben die Möglichkeit, alle Vertriebskanäle umfangreich und intensiv zu betreuen, da wir auf die beste Servicequalität setzen. Wir haben ein Team, das sich ausschließlich um die Kundenbetreuung in Österreich kümmert und dazu zählen unabhängige Vermögensberater, Makler, Versicherungen, der Bankenvertrieb, Produktmanager, Private Banking Abteilungen, Fondsselektoren, Dachfondsmanager und Vermögensverwalter, sowie institutionelle Kunden, Banken und Online-Broker.“ risControl 02/16 11
KOLUMNE Spängler IQAM Invest GmbH: Banken, Vermögensverwalter, unabhängige Vermögensberater, Wertpapierdienstleistungsunternehmer, Versicherungen,...
Welche Vertriebskanäle möchten die befragten Fondsgesellschaften zukünftig stärker forcieren? Die meisten gehen davon aus, dass die Zukunft des Vertriebs primär im Internet und bei Online-Brokern sowie diversen Fondsplattformen liegt. Doch wie sieht es wirklich aus? Die Antworten der einzelnen Fondsgesellschaften geben Aufschluss: Columbia Threadneedle Investments: Dachfonds- und Assetmanager, Banken, Pensionskassen & Vorsorgekassen,Versicherungen, Corporates, Family Offices, Fondsplattformen ERSTE-SPARINVEST: „Online-Investitionen in Investmentfonds in Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen. Im Laufe des Jahres wird die George Wertpapierapplikation an den Start gehen und davon erwarten wir ein beachtliches Zusatzgeschäft“ Fidelity: „Wie erwähnt sind wir in Österreich seit vielen Jahren sehr intensiv mit allen Kunden verbunden, das bedeutet, dass wir vor Ort, als auch mit Mitarbeitern im „Back Office“ beste Servicequalität sicherstellen können. Wir planen nur zusätzlich noch neue Kommunikationswege, um den Kunden auch von unterwegs die aktuellsten Informationen zu den Märkten und Produkten zu ermöglichen.“ KEPLER-FONDS KAG: KEPLER nützt die technologischen Möglichkeiten innerhalb des Raiffeisen-Imperiums und setzt neben den persönlichen Beratern der Banken auf die Online-Schiene. Dazu Lassner-Klein: „Es werden die Potenziale in den Bankstellen vor Ort weiter stark ausgeschöpft bzw. gehoben. Daneben gewinnen digitale Kanäle zunehmend an Bedeutung und werden entsprechend ausgebaut. KEPLER ist in der zentralen Raiffeisen-App „Meine Bank“ mit der gesamten Produktpalette integriert. Den Bankstellen und Private-Banking-Einheiten wird auf der Firmen-Website kepler.at ein hoher Service-Grad - z.B. tagesaktuelles Fonds-Reporting mit allen Einzeltiteln - geboten.“ M&G International Investments Ltd: Karola Gröger forciert die traditionellen Informationsveranstaltungen, die in der Finanzbranche guten Anklang finden: „Bereits in den letzten Jahren stellen wir erhöhten Bedarf an unseren Serviceleistungen aus dem Bereich der Banken und hier insbesondere aus dem Privatkundenberatungsgeschäft fest. Hier sind wir bemüht, mit unseren Veranstaltungsreihen "M&G Live" gemeinsam mit deutschsprachigen Investmentspezialisten aktuelle Themen als auch Produkte im kleineren Rahmen in Form von Workshops zu präsentieren.“ Vor allem in unsicheren Zeiten sind Orientierungshilfen und kompetente Impulse gefragt. 2015 hat M&G High Yield Anleihen (M&G Global Floating Rate High Yield Fund), Multi Asset Produkte (M&G Income Allocation, M&G Prudent Allocation, M&G Dynamic Allocation Fund) und globale sowie euro12 risControl 02/16
päische Aktien (M&G Global Select Fund und M&G Pan European Dividend Fund) näher beleuchtet. Pioneer Investments Austria: „Die UniCredit Bank Austria wird auch weiterhin unser wichtigster Vertriebspartner bleiben. Darüber hinaus arbeiten wir selbstverständlich laufend und intensiv mit anderen Partnern außerhalb des Konzerns, um dem Vertrieb unserer Fonds auch weiterhin eine möglichst breite Basis zu sichern.“ Spängler IQAM Invest GmbH: Vertriebskanal über Banken
Welche Online-Marketing –und Vertriebsstrategien werden verfolgt? Der Online-Auftritt gilt heute für Viele als zentrales Marketing-Thema und auf jeden Fall recherchieren potenzielle Fondskäufer vermehrt im Internet über interessante Alternativen. Trotzdem bleibt Geldanlage eine Vertrauenssache und das Internet dient Vielen lediglich der Informationsbeschaffung, während die konkrete Fondskaufabwicklung offline, also bei der Bank oder dem Vermögensberater erfolgt. Wie wichtig Websiten, Tablets und Smartphone in der Praxis des Fondsvertriebs wirklich sind, zeigt die nachfolgende Auswertung: Columbia Threadneedle Investments: Newsletters, Viewpoints, Thought leadership, Market updates, Presse Interviews und Fondspräsentationen, regelmässiger Zugang zu Portfoliomanagern in Wien ERSTE-SPARINVEST: „Wie schon angesprochen bieten wir mit YOU INVEST ein innovatives Anlagekonzept, das auf die digitale Schiene baut. Auf www.youinvest.at lässt sich das persönliche Ziel und die Risikoneigung „online“ über den Konfigurator abfragen. Über Videos und Webinare kann man mit dem Fondsmanagement direkt in Kontakt treten. Auf Wunsch gibt es auf Knopfdruck bis ins kleinste Detail aufbereitete Informationen zu den Fonds“. Dem steigenden OnlineInformationsbedürfnis der Anleger gerecht wird die KAG durch einen Online-Blog, dessen Beiträge über aktuelle Anlagethemen per Klick in den sozialen Medien wie facebook, twitter, linked in und xing geteilt werden können: http://blog.de.erste-am.com/
KOLUMNE Weiters wird dem ESPA Fonds TV die Video Schiene besetzt: https:// www.youtube.com/watch?v=XSSl0uLiRqw Fidelity: „Wir legen auf ein ausgewogenes Mass zwischen direktem Kontakt, perfektem Service und Cross-Channeling großen Wert, um es den Kunden so einfach und bequem wie möglich zu machen.“ KEPLER-FONDS-KAG: Erfahren im Umgang mit Online-Marketing-Instrumentarien ist KEPLER, dessen Geschäftsführer, Andreas Lassner-Klein, die Online-Strategie wie folgt skizziert: „Online- und Mobile-Marketing ist bereits seit mehreren Jahren fixer Bestandteil unseres Media-Streuplans. Klassische Push-Formate wie Inserate, City Lights und POS-Werbemittel werden crossmedial durch Banner, Videos und Suchmaschinen-Werbung begleitet. Ziel dieser Maßnahmen ist die zusätzliche Ansprache junger Zielgruppen über geeignete Online-/ Mobil-Formate. Forciert werden dazu heuer vor allem Videos, die über Finanzmedien und Social-Media-Kanäle an relevante Zielgruppen ausgespielt werden.“
• Monatliche Fondsnewsletter versorgen die Vertriebspartner der Gesellschaft mit Marktberichten, Trends und sämtlichen Informationen zu den wichtigsten Fonds. Darüber hinaus setzt Pioneer Newsletter auch anlassbezogen ein, um seine Partner rasch über aktuelle Entwicklungen zu informieren. • Über ein Online-Supportcenter sind für die Vertriebspartner alle relevanten Fondsdokumente und Fondsinformationen jederzeit aktuell online abrufbar. • Als zusätzlichen Service für Anleger und andere Interessierte setzt Pioneer seit einiger Zeit unter anderem auf Themenseiten im Internet. Unterkomfortinvestzone.at bietet die Gesellschaft zum Beispiel die Möglichkeit, zu berechnen, wie eine zu erwartende zukünftige Pensionslücke bestmöglich kompensiert werden kann. Unter protectinvest. at findet man aktuelle Informationen zum Thema „Investieren mit Sicherheitsnetz“ mit dem PIA Protect Invest Europe. Die Themenseite targetincome.at bietet alle Details zu den Target Income-Produkten von Pioneer Investments. Diese Angebote sind als Ergänzungen zum herkömmlichen Webauftritt (pioneerinvestments.at) zu sehen.
Auch die sozialen Kanäle werden bei einigen Fondsanbietern heuer eine Rolle spielen.
M&G International Investments Ltd: Auch bei M&G hat die digitale Vermarktung Einzug genommen. Dazu Gröger: „Neben den traditionellen Vertriebswegen, wie Teilnahme an Fondskongress, GEWINN Messe, Institutional Money Congress stellt sich M&G auch der Herausforderung neuer Vertriebswege und hat 2015 an der ersten digitalen Finanzmesse teilgenommen. Damit setzen wir ein klares Zeichen technischen Neuerungen und Errungenschaften offen zu begegnen. Die Nähe zu unseren Kunden sowie die lückenlose Information über unser Produkte ist uns ein wesentliches Anliegen und somit nützen wir auch die Möglichkeiten, unsere Kunden über unsere Online Tools wie M&G Connect, M&G Blogs (Allocation Blog, Bondvigilantes, Equities Blog) sowie Telefon- und Videokonferenzen via M&G iview zeitnah über Marktereignisse als auch Produkte zu informieren.“ Pioneer Investments Austria: Online-Aktivitäten haben in der Marketing- und Vertriebsstrategie von Pioneer Investments einen hohen Stellenwert, was sich in folgenden Hilfen und (Service)Angeboten zeigt:
• Besonders interessierte Anleger werden auf der Seite http://corporate. pioneerinvestments.com/ sowie mit dem eigenen Corporate-Blog http://followpioneer.com regelmäßig mit aktuellen Analysen und Marktkommentare der internationalen Investment-Experten von Pioneer Investments versorgt. Spängler IQAM Invest GmbH: Z.B. Künftiges Angebot von Webinaren; rC Online Vertrieb von Produkten ist derzeit noch kein Thema
Vorschau Teil 2: Die Aktienmärkte sind bereits im Bear-MarketModus. Da bedarf es solider Produkte für defensiv bis ausgewogene Anleger. Was können die einzelnen Fondsgesellschaften empfehlen? Welche Produkte sind ihre Stärke? risControl 02/16 13
KOMMENTAR
Ausblick: Chancen für Sachwert-Investments von Julien Backhaus Anleger wollen den gesunden Portfolio-Mix. Ausgewogen, sicher und renditestark soll es sein. Mit Sachwerten lassen sich 2016 viele dieser Wünsche realisieren. Es war wohl selten so schwierig, einen treffenden Marktausblick zu geben, wie jetzt im Jahre 2016. Weltweit brodeln die Krisenherde und in den USA sind die Subprime-Kredite erneut auf Rekordniveau. Steht also das Finanzsystem erneut vorm Abgrund? Zumindest lässt sich sagen, dass die Herausforderungen für die Finanzmärkte riesig sein werden. Experten reden bereits von der großen Korrektur an den Aktienmärkten in diesem Jahr. Das Börsenwunder sei nur auf Treibsand – der Geldflutung durch Mario Draghi und Janet Yellen – gebaut. Darum tun Anleger gut daran, Ihr Portfolio durch Sachwerte abzusichern.
14 risControl 02/16
Aktien – Kaufen bei Korrektur Das ausgewogene Portfolio verlangt nach Sicherheit und Wachstum gleichermaßen. Wer in den letzten 20 Jahren in gute Aktienindizes wie den DAX investiert war, hat im Jahr über sieben Prozent Rendite verbuchen können. Bei einer Korrektur bietet sich eine gute Gelegenheit, antizyklisch zu handeln. Aber selbst wenn der Aktienmarkt stabil bleiben sollte, gibt es noch günstig bewertete Aktien, die Renditepotenzial und sogar Aussicht auf Dividende bieten. Immobilien – Noch nicht überbewertet Ordentliche Renditen lassen sich weiterhin auch mit Immobilien erzielen. Hier unterscheiden sich Gewerbe- von Wohnimmobilien. In beiden Fällen heißt es Obacht. Zwar sind sieben oder acht Prozent Rendite keine Seltenheit. Jedoch kann mangelndes Wissen den Bankrott bedeuten. Darum ist es unbedingt erforderlich, sich Insiderwissen zuzulegen,
wie der Immobilienexperte Jörg Winterlich mahnt. Wenn Sie wissen, was Sie tun, können Sie mit Immobilien außerordentliche Renditen erzielen und Ihr Vermögen schützen. Höhere
KOMMENTAR Renditen lassen sich vor allem in Randgebieten realisieren. Die Hotspots wie Wien oder München sind teuer. Nicht im Gegensatz zu Metropolen wie London oder New York, aber die Renditen schrumpfen auf teilweise ein Prozent. Sicherheit gewinnen Sie allemal. Denn ein Haus bleibt an Ort und Stelle – egal was die Finanzmärkte tun. Und gewohnt wird immer, sagt Matthias Schmidt, Chef eines Family Offices. Mieten atmen mit der Inflation, wodurch sich Vermögen inflationsgeschützt anlegen lässt. Zusätzlich steigt Ihr Vermögen durch die Wertsteigerung der Immobilie. Wer das Risiko begrenzen möchte, beteiligt sich an einem Immobilienvermögen. Grund und Boden Baugrundstücke in der richtigen Lage können Vermögen sichern und letztlich sogar reich machen. Gerade in Metropolen, deren Immobilienangebot wachsen muss, werden Flächen benötigt. Wenn im Zentrum keine Flächen mehr zur Bebauung bereit stehen, bieten Randgebiete großes Wachstumspotenzial. Berechenbarer dagegen ist Ackerland. Die Nahrungsmittelindustrie ist der größte Wirtschaftsfaktor der Erde. Und der wachsende Bedarf spiegelt sich in steigenden Pachtpreisen wider. In den letzten zehn Jahren sind sie um über 40 Prozent gestiegen. Dazu gehört auch die Forstwirtschaft. Unweigerlich wird sich dieser Trend fortsetzen. Über Direktinvest-
Julien Backhaus ist Herausgeber des Sachwert Magazins und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Sachwert- und Finanzverbandes in Berlin. Einmal im Jahr ist er Gastgeber des Anlegerpodiums Euro&Geldanlage in Frankfurt, auf dem prominente Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik sprechen. In der Sendung Business-Bücher bei Wirtschaft TV stellt er auf dem Börsenparkett neue Finanz- und Wirtschaftsbücher vor. ments können Privatanleger bereits ab einigen Tausend Euro Eigentum an großen Flächen oder Baumbeständen erwerben. Viehwirtschaft – Laufende Rendite Die weltweite Nachfrage nach hochwertigem Fleisch wird vor allem durch Asien und Russland getrieben. „In den kommenden Jahren finden wir sogar eine Nachfrage vor, die das Angebot übersteigt“, sagt Experte Carsten Pfau. Davon profitieren die Rinderzüchter in Lateinamerika. Auch Privatanleger sind in den Sektor eingestiegen und kaufen sich in Rinderherden ein. Die Renditen liegen bisher bei rund acht Prozent. Gold – Glänzende Absicherung Gold ist Ihr Kondom. Es schützt Sie vor der Ansteckung mit Krankheiten wie Inflation oder Währungsreform. Nichts davon wünschen wir uns. Darum sagen alle seriösen Vermögensverwalter, Gold gehöre in jedes Depot. Nicht
als Renditebringer, sondern als Versicherung. Nicht zuletzt die weltweiten Notenbanken machen es uns vor, in dem sie sich bis zum Hals mit Gold eindecken. Man weiß halt nie, was kommt. Daher spielt auch das Marktumfeld keine Rolle – die Zeit für Gold ist: immer. Trotzdem rechnen Goldexperten wie Ronald Stöferle mit einem steigenden Goldkurs. Rohstoffe – Der geprügelte Hund Ein Markt, der starken Zyklen unterliegt, aber dennoch spannend ist, sind die industriell benötigten Rohstoffe. Dazu gehören z.B. (Edel-) Metalle, Seltene Erden, Öl und Gas. Wer hier investiert, hat auf kurze Sicht selten Spaß. Ein Barrel Öl kostet heute weniger als ein LachsFisch. Undenkbar, als das schwarze Gold noch in Regionen von über 100 Dollar notierte. Die USA sind durch massives Fracking vom Öl Im- zum Exporteur geworden. Die Lager sind randvoll. Das Preisniveau wirkt sich auch auf andere Rohstoffe negativ aus. Auch Silber rC oder Kupfer verlieren massiv.
risControl 02/16 15
KOMMENTAR
Rendite mit Rolex von Markus Miller, Gründer und Geschäftsführer von www.GEOPOLITICAL.BIZ Rolex-Uhren haben nach meinen Erkenntnissen eine fast schon unvergleichbare Tendenz zur Wertsteigerung. Das liegt unter anderem daran, dass das Unternehmen jährliche Preiserhöhungen für seine neuen Uhrenmodelle festlegt. Dadurch steigen automatisch auch die Preise für ältere Modelle oder gebrauchte Uhren in gutem Erhaltungszustand. In den letzten sieben Jahren hat Rolex beispielsweise die Verkaufspreise für seine Uhrenmodelle um rund 55 Prozent erhöht. Eine Rolex ist dabei absolut liquide, da jederzeit sehr einfach verkäuflich oder auch über ein Pfandleihaus kurzfristig beleihbar, verbunden mit einer sehr transparenten Preisbildung. Die besten Rolex-Modelle sind aus meiner Sicht die Submariner als absolutes Basisinvestment, die GMT Master II, die Datejust, die Explorer sowie die heute schon legendäre Daytona. Die erzielbaren, jährlichen Renditen belaufen sich dabei auf durchschnittlich rund 8 Prozent. Selbst 12.000 Prozent Rendite sind möglich! Ähnlich wie im Aktienbereich gibt es auch bei Anlageuhren Modelle, die fast unglaubliche Renditen hervorbringen. Das sind überwiegend limitierte Sondereditionen. Diese müssen von deren Kaufpreis auch nicht zwingend utopisch teuer sein. Beispielsweise gibt es das RolexDaytona-Modell mit einem Ziffernblatt des Hollywood-Schauspielers Paul Newman. In den 60er/70er Jahren kam diese Uhr auf den Markt zu einem absolut erschwinglichen Preis von damals 900 D-Mark. Die Uhr war damals ein Ladenhüter. Heute kostet sie – je nach Erhaltungsgrad – bis zu 60.000 Euro. Das entspricht einer Wertsteigerung von rund 12.000 Prozent! Selbst Preise um die 100.000 Euro wurden mittlerweile auf Auktionen erzielt. James Bond trug eine Rolex in elf Filmen Wussten Sie beispielsweise, dass James Bond eine Rolex Submariner in elf Filmen getragen hat? Als erster Mensch der Erde bezwang Sir Edmund Hillary 1953 den Mount Everest, natürlich mit einer Rolex am Handgelenk. Selbst der Dalai-Lama trägt überraschenderweise eine Rolex. Rolex beteiligte sich auch aktiv an der historischen Tief-
seeexpedition DEEPSEA CHALLENGE von Filmemacher und Forscher James Cameron dem Regisseur von weltbekannten Filmen wie Titanic oder Avatar. Vom Gipfel des Mount Everest in 10.908 Meter Tiefe Am 26. März 2012 tauchte das Tauchboot der Expedition 10.908 Meter in die Tiefe, um das Challengertief, den tiefsten Punkt der Weltmeere, zu erreichen. Am robotergesteuerten Greifarm der DEEPSEA CHALLENGER war eine experimentelle Taucheruhr, die ROLEX DEEPSEA CHALLENGE, befestigt. Der Zeitmesser funktionierte während des gesamten Tauchgangs unter extremsten Druckverhältnissen tadellos und bestätigte die führende Position von Rolex im Bereich der Wasserdichtheit. Edle Anlageuhren – Rolex & Co. als alternatives Investment und flexible Währung
Im letzten Jahr habe ich im Rahmen meines Wirtschaftsdienstes Kapitalschutz vertraulich eine Themenspezial-Sonderausgabe verfasst mit dem Titel „Edle Anlageuhren – Rolex & Co. als alternatives Investment und flexible Währung“. Diese Ausgabe ist bei meinen Lesern auf großes Interesse gestoßen. Ich kenne mittlerweile zahlreiche Leser persönlich, die seither in ausgesuchte Rolex-Uhren investiert haben. Die Rolex Submariner für 335.000 Euro Zu einer der erfolgreichsten und bekanntesten Uhrenmodelle von Rolex zählt die „Submariner“. Eine Taucheruhr. Eine große Berühmtheit hat diese Uhr erfahren durch die frühen James Bond-Filme. Für Rolex sind das heute noch unbezahlbare Werbeeffekte. Roger Moore trug eine Rolex Submariner einst im Film “Leben und sterben lassen”. Die Original-Submariner aus diesem Film wurde aktuell in der Schweiz versteigert zum fast schon unglaublichen Preis von 335.000 Euro. rC
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INSERAT ARAG SE Direktion für Österreich Keine Fotorechte für das Internet
STUDIE
Dauerrabatte in der österreichischen Versicherungswirtschaft aus Kundensicht Eine empirische Studie 100
Christoph Hackl BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler 90 Institute for Finance, Banking and Insurance 80 Wirtschaftsuniversität Wien 70
Das ist der dritte Teil der Studie, den zweiten können Sie in der letzen Ausgabe lesen. Frage 9: „Ich halte den Dauerrabatt für ein geeignetes Modell zur Kundenbindung.“ Hier ist ein sehr gemischtes Ergebnis herausgekommen, mit einem allgemeinen Mittelwert von 52,78. Die absolute Verteilung der Antworten mit der großen Streuung ist aus Abb. 41 (und den beiden folgenden Abb.) ablesbar. Anhand der Trendlinien (vgl. Abb. 42) ist festzustellen, dass bei abnehmendem Alter das Dauerrabattmodell für die Kundenbindung Frage 9: „Ich halte den Dauerrabat für ein geeignetes Modell zur Kundenbindung.“ eher als nicht geeignet angesehen wird, die Korrelation beträgt für die männlichen Probanden, -0,177, für die weiblichen allerdings nur Hier ist ein sehr gemischtes Ergebnis herausgekommen, mit einem allgemeinen Mittelwert -0,04, wobei dieser Trend etwa ab dem Jahrgang 1970 bzw. 1975 wieder von 52,78. Die absolute Verteilung der Antworten mit der großen Streuung ist aus Abb. 41 nachlässt und sich sogar umkehrt (vgl. Abb.43). Das spiegelt sich auch (und den beiden folgenden Abb.) ablesbar. in Abb. 44. Während es kaum Unterschiede in der Zustimmung zwi-
Punkte
60 50 männlichen (Mittelwert 52,42) und weiblichen Befragten (53,35) schen gab,40zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Erwerbstätigen (Mittelwert der Zustimmung 48,92) und nicht Erwerbstätigen (65,60). 30 Deutlich unter dem Mittelwert lag die Zustimmung derjenigen, die 20 mehr10 als 60 Stunden in der Woche beschäftigt sind (39,26). Ein Trend war hinsichtlich des Beschäftigungsumfanges allerdings nicht erkennbar 0 1930 50-59 1940 h; 45,04 1950 196038-40 1970h). Eine 1980 große 1990 Streuung 2000 2010 (z. B. 1920 57,27 für für der Jahrgang Mittelwerte der Zustimmung – ebenfalls ohne erkennbaren Trend männlichdes Bildungsabschlusses weiblich Linear (männlich) Linear (weiblich) war hinsichtlich zu erkennen, vgl. Abb. 45. Abbildung 42: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) - Antworten - lineare Trendlinien 100 90 80 70
45 Punkte
60
40 35 30
50 40 30
25
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15 21
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5
0 1920
20
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1930
1940
männlich
0
0-10
11-20
21-30
31-40
41-50
51-60
61-70
71-80
81-90
91-100
100 der Trendlinien (vgl. Abb. 42) ist festzustellen, dass bei abnehmendem Alter das Anhand 90 Dauerrabattmodell für die Kundenbindung eher als nicht geeignet angesehen wird, die 80 Korrelation beträgt für die männlichen Probanden, -0,177, für die weiblichen allerdings nur 70 0,04, wobei dieser Trend etwa ab dem Jahrgang 1970 bzw. 1975 wieder nachlässt und sich Punkte
sogar 60 umkehrt (vgl. Abb.43). Das spiegelt sich auch in Abb. 44. 50 40 30 20 10 1930
1940
männlich
1950
weiblich
1960 1970 Jahrgang Linear (männlich)
1980
1990
2000
90 18 risControl 02/16 80
1980
Poly. (männlich)
1990
2000
2010
Poly. (weiblich)
100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
32
76,42 51,62
59,00 45,91
49,33
48,48
2010
Linear (weiblich)
Abbildung 42: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) Abbildung 42: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) - Antworten - lineare Trendlinien Antworten - lineare Trendlinien 100
weiblich
1960 1970 Jahrgang
Abbildung 43: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) Abbildung 43: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) - Antworten - polynomische Trendlinien Antworten - polynomische Trendlinien
Abbildung 41: 41: Frage Frage 9 (Rabatt 9 geeignet zur Kundenbindung) Anzahl der Antworten je IntervallAbbildung (Rabatt geeignet-zur Kundenbindung) Anzahl der Antworten je Intervall
0 1920
1950
11
31
Abbildung 44: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) – Abbildung 44: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindun Boxplots / Alter
Während es kaum Unterschiede in der Zustimmung zwischen
STUDIE 7 Zusammenfassung 11
Bei allen neun Fragen gab es eine große Streuung hinsichtlich der vergebenen Zustimmungspunkte. Abbildung 46 stellt die Ergebnisse in Boxplots gegenüber. Das schwarze Karo mit genauer Wertangabe 59,00 zeigt wiederum den arithmetischen Mittelwert. 48,48 91 49,33 Versicherungskunden bevorzugen nicht unbedingt lang- oder kurzfristige Verträge. Jedoch hat die Auswertung der Fragen 1 und 2 gezeigt, dass ältere Personen eher gewillt sind, langfristige Verträge abzuschließen. Jüngere Personen bevorzugen lieber die Möglichkeit jederzeit kostenlos kündigen zu können und nehmen dafür auch höhere Prämien in Kauf. Zum Thema Dauerrabatt (Fragen 3 bis 6) gab es gemischte Reaktionen. Die Anzahl an Befürwortern bzw. an Gegnern des Modells hielt sich etwa im Gleichgewicht. Auffallend ist jedoch, dass die Beliebtheit des Dauerrabattes zurückging, je jünger die Teilnehmer waren. Kein Verständnis zeigten die Befragten beim Thema der Rückrechnung e 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) – Boxplots / Alter von bereits gewährten Dauerrabatten. Durchwegs alle Personengruppen haben sich dafür ausgesprochen, dass Dauerrabattrückforderungen unangebracht sind (Frage 4). de in der Zustimmung zwischen männlichen (Mittelwert 52,42) Bezüglich Vertrauensverlust und Einschränkung des Kündigungsrechts 5 und 6) gab es gemischte Antworten, wobei jeweils die jüngeren 53,35) (Fragen gab, zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Teilnehmer ungünstigere Bewertungen abgaben. Die Auswertung der der Zustimmung unddass nicht Erwerbstätigen (65,60). letzten Fragen48,92) 7 bis 9 ergab, Dauerrabattrückzahlungen Versicherungskunden eher dazu veranlassen, bestehende Verträge zu erfüllen lag die Zustimmung derjenigen, die mehr als 60 Stunden in der (Frage 7). Dabei wurde aber, wie bereits oben erwähnt, die Möglichkeit derTrend Übernahme Dauerrabattes Acht gelassen und nur die 26). Ein war eines hinsichtlich des außer Beschäftigungsumfanges Wirkung einer Rabattrückzahlung berücksichtigt. B. 57,27 für 50-59 h; 45,04 fürist, 38-40 h). die Befragten ein Dauerrabatt Besonders hervorzuheben dass für eine Voraussetzung um langfristig Kunde zu bleiben elwertenicht der unbedingt Zustimmung – ebenfalls ist, ohne erkennbaren Trend (Frage 8). Sowohl Servicequalität und andere Angebote spielen dabei abschlusses zu erkennen, vgl. Abb. 45. ebenfalls eine entscheidende Rolle. [Angemerkt kann hier werden, dass es vorstellbar ist, dass eine Abschaffung des Dauerrabattmodells zu einer Steigerung der Servicequalität führen würde. Denn bei Abschluss 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
kürzerfristigerer Verträge wäre ein Versicherungsbetreuer eher dazu gezwungen, öfter Betreuungsgespräche zu führen bzw. neue Angebote zu unterbreiten, um den Kunden weiter zu halten.] Keine eindeutige Meinung hatten die Versicherungskunden, ob der Dauerrabatt ein geeignetes Modell zu Kundenbindung ist. Denn diese Frage (9) wurde sehr verschieden beantwortet und es konnte kein bestimmter Trend herausgelesen werden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Akzeptanz des Dauerrabattmodells in Zukunft wahrscheinlich problematischer werden wird, weil die Ergebnisse der jüngeren Teilnehmer durchwegs kritischer ausgefallen sind (vorausgesetzt, diese jüngeren Befragten behalten ihre Einstellungen und ändern sie nicht mit dem Älterwerden zugunsten der Dauerrabattmodelle). So werden kurzfristigere Verträge eher bevorzugt und auch ein Prämienrabatt von 20 % stellt ein weniger attraktives Angebot dar, als für ältere Personen. Auch das Image der Versicherungswirtschaft leidet im Falle von nachträglichen Rabattrückforderungen bei jüngeren Versicherungskunden stärker. Boxplots - Fragen 1 bis 9 0
55,05
49,08
20
30
40
1
60
70
80
90
100
51,39
3
4
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53,49
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69,25
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38,46
53,79
64,86 47,47
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57,16
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8
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Abbildung 45: Frage 9 (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) – Abbildung 45: Frage 9Boxplots (Rabatt geeignet zur Kundenbindung) – / Bildung 11 Alle neun Fragen sind im vollständigen Wortlaut im Kapitel 2 in Teil 1 dieser Publikation aufgelistet.
33
67,47
52,78
Abbildung 46: Zusammenfassende Darstellung Abbildung 46: Zusammenfassende Darstellung
35
risControl 02/16 19
VERSICHERUNG Zurich Versicherung
Neuerungen bei Haushalt- und Eigenheimversicherung Um den geänderten Anforderungen und dem steigenden Wohnstandard gerecht zu werden, hat Zurich ihre Haushalt- und Eigenheimversicherung überarbeitet und bietet nun einen Produktrahmen, der die individuelle Vertragsausgestaltung – je nach Kundenbedürfnissen – ermöglicht. Hohe Deckungssummen, neue optionale Zusatzdeckungen Der Produktaufbau ist insofern neu, als dass die Grunddeckung verbessert wurde und mittels optionalen Zusatzdeckungen erweiterbar ist. Wie bisher bleibt die Grunddeckung wie in der Vergangenheit unverändert. Neu ist unter anderem, dass die Vorsorgesumme erhöht wurde (auf generell 10 %) und der Brandherd nun ohne Summenbeschränkung mitversichert ist. Das neue Produkt bietet darüber hinaus einige interessante Optionen, um den Versicherungsschutz individuell anzupassen, beispielsweise:
• Versicherung für Whirlpools, Sonnensegel, Glas- und Gartenhäuser – optional möglich • Zu- und Ableitungsrohre außerhalb des Grundstücks: bis 2.500 Euro standardmäßig in der Grunddeckung inkludiert, optional erweiterbar auf bis zu 10.000 Euro • Deckung des Fahrzeuganpralls am Gebäude durch unbekannte Lenker – standardmäßig in der Grunddeckung inkludiert Zusätzlich zur attraktiven Produktgestaltung bietet Zurich ihren Kunden eine Reihe interessanter Services: Unwetterwarnung per SMS, kostenfreie Assistance-Leistungen, Schadentracking im Kundenportal und übersichtliche Darstellung der versicherten
• Grobe Fahrlässigkeit: bis 20.000 Euro standardmäßig in der Grunddeckung inkludiert, optional erweiterbar auf bis zu 50 % der Versicherungssumme • Optionale Erhöhung der Wertgrenzen bei verschlossenen Wertschränken auf 150.000 Euro; Bargeld verschlossen bis 10.000 Euro, freiliegend bis 4.000 Euro, Schmuck verschlossen bis 22.000 Euro, freiliegend bis 16.000 Euro
Leistungen im Vertrag. Mit „Zurich Live“, einer App, die mittels Video eine Fern-Begutachtung im Schadensfall unterstützt, setzt das Unternehmen neue Maßstäbe bei der kundenorientierten Abwicklung von Sachschäden. Was die Prämiengestaltung anlangt, gibt es dank Selbstbehalt-Varianten und gezielten Ein- und Ausschlüssen individuelle Gestaltungsmöglichkeit. Für den Fall einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit übernimmt Zurich die Prämien für bis zu sechs Monate. Das neue Haushalt- und Eigenheim-Produkt ist seit Anfang Februar 2016 verfügbar und über das Vertriebspartner-Portal Maklernetz tarifier- und abschließbar.
Auch das versichern von Gartenhäusern ist nun optional möglich.
VBV Vorsorgekasse
Gute Performance Ein Zuwachs von 19.500 Vertragsabschlüssen, die Anzahl der Anwartsschaftsberechtigten liegt bei 2,7 Millionen. Das Veranlagungsvolumen konnte um 12 % auf 2,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Performance lag bei 2 % und damit über dem Branchenschnitt. Das sind die Zahlen des Jahresergebnisses 2015. 2016 will man diesen Kurs weiterhin konsequent verfolgen. Vor dem Hintergrund der COP21-Klimakonferenz in Paris verkündet die VBV – Vorsorgekasse, dass zukünftig 20 risControl 02/16
keine Investments mehr in Unternehmen getätigt werden, deren Umsatz zu mehr als 5 % aus dem Abbau von Kohle lukriert wird. Die identifizierten Titel wurden per Jahresende aus den Beständen der investierten Nachhaltigkeitsfonds verkauft. „Damit setzen wir ein bewusstes Zeichen anlässlich der Pariser Klimakonferenz und unterstreichen unsere Vorreiterrolle als institutioneller Investor in Österreich im Kampf gegen den Klimawandel“, so Heinz Behacker, Vor-
standsvorsitzender der VBV – Vorsorgekasse. „Große Schwankungen werden weiterhin ein Thema in der Finanzmarktentwicklung bleiben. Deshalb gehen wir den Weg der Nachhaltigkeit, da wir dadurch Beiträge langfristig sicher erhalten und vermehren können. Dabei treffen wir alle Veranlagungsentscheidungen ausgewogen nach sozialen, ethischen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Wir veranlagen für unsere Kunden mit gutem Gewissen“, so Behacker.
VERSICHERUNG Zurich
Schutz für Klein – und Mittelbetriebe Die Zürich Versicherung hat ihr Gewerbeversicherungsprodukt, die Betriebsbündel-Versicherung „FlexLine“ mit neuen Betriebsarten, umfangreicheren Deckungen und speziellen Branchenlösungen optimiert. Eine der wesentlichsten Neuerungen ist, dass die Liste der versicherbaren Betriebsarten um 125 Einträge erweitert wurde. Der Fokus liegt dabei auf der Abbildung der vielen neuen Dienstleistungsberufe, die in den letzten Jahren entstanden sind. „Unsere Betriebsartenliste orientiert sich am Fachgruppenkatalog der Wirtschaftskammer Österreich und den NAICS-Codes³. Das ist für die Beratung insofern wichtig, da es in der Vergangenheit oft schwierig war, Unternehmen junger Branchen den überholten Betriebsbezeichnungen zuzuordnen“, verrät Kurt Möller, Vorstandsmitglied und verantwortlich für den Bereich Schaden/Unfall. „Die modernisierte Liste beschleunigt den Vertragsabschluss und gibt den versicherten Unternehmen Gewissheit, den richtigen Schutz zu haben.“ Ein weiterer Fokus lag
Kurt Möller auf dem Ausbau des Produktes selbst. Mit 42 fix bei den Sachsparten hinterlegten Erweiterungen sowie weiteren Verbesserungen
in der Deckung bei Haftpflicht und Rechtsschutz sind die wichtigsten Risikobereiche für den Standardfall gut abgedeckt. Darüber hinaus bietet Zurich nun auch Spezialpakete für die Branchen Gastronomie und Hotellerie, Kfz-Betriebe sowie Bauhauptund -nebengewerbe. In den Sachsparten profitieren Betriebe mit guten Schutzvorrichtungen: Je nach vorhandenem Brandoder Diebstahlschutz können Prämienvergünstigungen von bis zu 70 Prozent lukriert werden. Ebenso wurde das bisherige Tarifmodell überarbeitet und bietet nun ein deutlich verbessertes Preis-Leistungs-Verhältnis. Versicherungen für Unternehmen erfordern eine genaue Risikoanalyse. „Die Rahmenbedingungen, die bei der Erstellung eines Angebotes berücksichtigt werden müssen, variieren von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen. Daher ist eine qualifizierte Beratung jedenfalls notwendig, um im Falle des Falles vor bösen Überraschungen gefeit zu sein“, konstatiert Kurt Möller.
UNIQA
Investitionsprogramm
Andreas Brandstetter 22 risControl 02/16
500 Millionen Euro nimmt die UNIQA ab heuer in die Hand um die Digitalisierung in der Gruppe voranzutreiben. „Um den notwendigen Innovationsschub auszulösen, starten wir das größte Innovationsprogramm in der Firmengeschichte und werden in den kommenden Jahren rund 500 Millionen Euro in unsere Zukunft investieren. Diese Investitionen, von denen ein guter Teil bereits im Jahr 2016 getätigt wird, fließen zum Großteil in das „Re-Design“ des Geschäftsmodells, den dazu auch notwendigen personellen Kompetenzaufbau und die erforderlichen IT-Systeme“, konkretisiert Andreas Brandstetter, CEO. „Wir transformieren uns im Kerngeschäft von einem Anbieter von Versicherungsprodukten zum integrierten Servicedienstleister, der den
Kunden in seiner „Bedürfnisumgebung“ abholt“, so Brandstetter. Sei dies in Zukunft das applikationsgesteuerte „Smart Home“, das selbstfahrende Automobil oder jedwede Form des aktiven Freizeitverhaltens, das ein gesundes, besseres und längeres Leben zum Ziel hat. Die erheblichen Investitionen die zum Teil schon heuer wirksam werden, schlagen sich auf eine veränderte Ergebniserwartung nieder. In Kombination mit den anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen, wie weiterhin moderaten Konjunkturaussichten, anhaltendem Niedrigzinsumfeld, sinkenden Kapitalerträgen und politischen Unsicherheiten insbesondere in einzelnen Märkten erwartet UNIQA für das Geschäftsjahr 2016 ein im Vergleich zu 2015 deutlich reduziertes Ergebnis.
VERSICHERUNG Wiener Städtische Versicherung
Digitalisierungsoffensive Die Wiener Städtische Versicherung erweitert ihre digitalen Zahlungsmöglichkeiten. Mit dem Online-Bezahldienst PayPal steht Kunden ab sofort eine weitere innovative Zahlungsmethode bei allen kurzfristigen Reiseversicherungen zur Verfügung. Neben den bisherigen Zahlungsmöglichkeiten SEPA und Kreditkarte können Kunden ab sofort auch mittels PayPal zahlen. „Zahlungsarten entscheiden heute, neben einem guten PreisLeistungs-Verhältnis, ob das jeweilige Produkt tatsächlich im Internet gekauft wird. Mit der Implementierung des Bezahldienstes PayPal bieten wir unseren Kundinnen und Kunden maximalen Komfort mit höchstmöglicher Sicherheit bei allen Transaktionen“, meint
Wiener Städtische-Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried. Online-Reiseversicherungen ausgebaut Ab sofort ist, zusätzlich zu den vorhandenen Produkten, eine Reisekrankenversicherung für ausländische Gäste online abschließbar. Die Reiseversicherung bietet Versicherungsschutz für Personen, die gerne zu uns nach Österreich kommen und ein Visum benötigen. Die Reiseversicherung Austria beinhaltet u.a. folgende Leistungen wie z. B. Ersatz der Kosten medizinisch notwendiger, ambulanter, ärztlicher Akutbehandlung. Behandlungen von Krankheiten und Unfallfolgen, die ak-
Mag. Hermann Fried tuell während des Versicherungszeitraumes auftreten.
VVO
Gefahren im Wintersport Rund alle 4 Minuten passiert auf Österreichs Pisten ein Unfall. Laut Studie jedoch nicht wie gedacht durch Zusammenstöße, sondern durch Selbstüberschätzung und mangelnder körperlichen Fitness. Auch die Verletzungsmuster haben sich in den letzten Jahren geändert. So waren es früher die Unterschenkelverletzungen, sind es heute oft Schulter und Knieverletzungen, mit denen täglich 345 Wintersportler in die
österreichischen Krankenhäuser eingeliefert werden. Ein positiver Rückgang bei den Kopfverletzungen ist darauf zurück zuführen, das mittlerweile 83 % der Skifahrer einen Helm tragen. Dr. Othmar Thann Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit: ,,Man muss das Risiko so einschätzen, dass man das Risiko auch beherrschen kann.“ Durch neue moderne Materialien können Skifahrer eine Geschwindigkeit
Dr. Wolfram Littich (VVO-Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich), Prof. Peter Habeler (Extremsportler und Bergführer), Dr. Othmar Thann (Direktor des KFV ) und Dr. Louis Norman-Audenhove (Generalsekretär des VVO)
bis zu 80 km/h erreichen, wobei man mit einer Reaktionszeit von fast 0,9 Sekunden rechnet. ,,Mit solchen Geschwindigkeiten, gefährdet man nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Leben“ so Thann. Ein Vergleich: Wenn ein Skifahrer mit rund 80 km/h auf ein Hindernis trifft, ist es wie wenn man aus dem 8. Stock eines Hauses fällt. Nicht nur die Materialien haben sich in den letzten Jahren verändert, sondern auch die Menschen. Nicht nur, dass viele auf die eigentlich selbstverständlichen Phrasen wie „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ verzichten, so verzichten leider auch viele auf Hilfeleistung und begehen nach einem verursachten Unfall, Fahrerflucht. Jährlich sterben 40 Personen auf den Pisten. Rund ein Drittel der Personen sterben nicht durch Unfälle, sondern an Herzkreislaufproblemen wegen mangelnder körperlichen Fähigkeiten. Oft sind Wintersportunfälle nicht nur eine rein menschliche Tragödie, sondern ziehen auch erhebliche finanzielle Probleme nach sich, da vier von fünf Unfällen Freizeitunfälle sind und daher nicht von den Sozialversicherungen übernommen werden. Bis dato haben 60 % aller Österreicher keine private Unfallversicherung und sind dadurch in der Freizeit nicht versichert. risControl 02/16 23
VERSICHERUNG OeKB
Geldsorgen Die Kreditversicherung hat die Exportländer bei denen Zahlungen am häufigsten ausbleiben, einem Vergleich unterzogen. Russland und Venezuela stehen wie bereits im dritten Quartal 2015 an der Spitze der Länder mit den höchsten Zahlungsverzügen. Die Entwicklung der Vereinigten Arabischen Emirate wird nach wie vor durch den niedrigen Ölpreis gehemmt. Trotz der insgesamt hohen Verzüge in Ungarn, einem traditionell wichtigen Handelspartner Österreichs, sieht die OeKB hier keine außergewöhnliche Zahlungsproblematik. Karolina Offterdinger, Vorstand, rät hierzu: „Behalten Sie immer Ihren Außenstand im Auge und betreiben Sie ein strenges Mahnwesen – auch wenn Sie innerhalb der EU liefern“.
Continentale
Versprechen Die Continentale verspricht innerhalb von 48 Stunden nach erfolgter Meldung einer BU bzw. EU mit dem Kunden Kontakt aufzunehmen, und notwendige Nachfragen und Bearbeitung aller eingehenden Unterlagen in einer Zeitspanne von vier Wochen zu erledigen. Nun wird
dieses Versprechen noch untermauert: Sollte dieses Leistungsversprechen nicht eingehalten werden, bekommt der Kunde 50 Euro. Weiteres wird auf Wunsch der Versicherungsnehmer mit einem Tele-Support bei der Ausfüllung des Leistungsantrages unterstützt. „Wer be-
rufs- oder erwerbsunfähig wird, befindet sich ohnehin in einer äußerst schwierigen Situation. Wir wollen die Betroffenen nicht alleine lassen. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt persönlich, unbürokratisch und schnell zu helfen“, so Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer.
ROLAND Rechtsschutz
Innovation Der Rechtsschutzspezialist ROLAND hat das vergangene Jahr in Österreich erfolgreich mit einem 10,3 %-igem Wachstum abgeschlossen. Die Bestandsprämien stiegen auf 20,4 Mio. Euro, das Neugeschäft lag bei 3 Mio. Euro. Auch in Deutschland und Italien gibt es sehr positive Jahreszahlen. So stiegen die Bestandsprämien für das gesamte Rechtsschutz Geschäft um 4,4 % auf 412,1 Mio. Euro. Das Neugeschäft belief sich auf 44,8 Mio. Euro. Rainer Brune Vorstandsvorsitzender: „Diese erfreulichen Zahlen bestätigen uns in unseren neuen strategischen Ausrichtungen, die insbesondere Ertrag und Effizienz in den Vordergrund des unternehmerischen Handelns 24 risControl 02/16
stellen. Mit der Einführung des neuen Tarifs wurden im vergangenen Jahr zudem die Leistungen erweitert. Ein besonderes Higlight ist die telefonische Rechtsberatung JurLine.“ Mag. Ludwig Strobl: „Im Unterschied zu anderen Anbietern wird die Beratung nicht von hausinternen Juristen angeboten, sondern von einem externen Netzwerk von Anwälten. Der Vorteil ist: Diese Anwälte sind unabhängig und wollen eine gute und schnelle Lösung für den Kunden schaffen. Die telefonische Beratung ist in allen Leistungssparten möglich. Das Einzigartige bei uns ist, dass jeder Kunde, der eine Rechtsschutzversicherung bei uns abgeschlossen hat (auch ohne expliziertem Beratungs-Rechtsschutz),
Mag. Ludwig Strobl eine Beratung in Anspruch nehmen kann. Das Projekt wurde mittlerweile ausgetestet und sehr gut angenommen, zwei Drittel der bereits erfolgten Anfragen wurden durch eine telefonische Rechtsberatung gelöst.“
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VERSICHERUNG
Schutzweste für Regeln Die Regulatorienwut hat uns in allen Lebenslagen erreicht. Ob es die Registrierkasse im kleinen Blumenladen ist, oder die korruptions Staatsanwaltschaft, die das gemeinsame Kaffeetrinken unter Geschäftsleuten fast schon unmöglich macht. Eine Absicherung gegen alle Risiken gibt es nicht. Eine Vorsorge ist aber in einigen Bereichen möglich. So im Bereich Manager-Haftpflichtversicherung oder besser Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung die sogenannte D & O.
Mit der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung unserer Wirtschaftswelt ist es notwendiger, als je umfangreich abgesichert zu sein. Bei Vorsatzdelikten steigt die D&O Versicherung jedoch aus, und die Prämien gelten bei Managern als Entgeltbestandteil, daher ist eine Empfehlung eine D&O mit einer Mangerrechtsschutzversicherung zu kombinieren von Vorteil. Lesen Sie wie eine „Unternehmensentscheidung – der erste Schritt ins Gefängnis“ sein kann von Dr. Helmut Tenschert.
Unternehmerentscheidung – Der erste Schritt ins Gefängnis? Die letzten Jahre haben eine dramatische Änderung der Beurteilung unternehmerischer Entscheidungen durch die Rechtsprechung gebracht. Früher sah man die Entscheidungen der verantwortlichen Organe von Betrieben weitgehend der unternehmerischen Freiheit untergeordnet. Heute ist das völlig anders. Nicht nur, dass sich Verantwortungsträger mit Entscheidungen die sich im Nachhinein als Fehleinschätzungen herausgestellt haben, zivilrechtlich schadenersatzpflichtig machen können, werden solche Vorgänge zunehmend strafrechtlich relevant. Unter dem Einfluss der Amerikanisierung unserer Rechtsordnung ist man ein gutes Stück in Richtung eines „Strafschadenersatzes“ nach dem Vorbild der in den USA bestehenden „punitive und exemplary damages“ gerückt. Während aber dort diese strengen Haftungen vor dem Hintergrund eines nahezu völlig von staatlichem Einfluss freien Unternehmertums zu sehen sind, befindet sich Österreich durch die zügellose Regulierungswut Brüsseler und Österreichischer Gesetzgeber in einem wirtschaftlichen Stillstand der Starre. Notwendige Entscheidungen werden permanent verschoben, oder gar nicht getroffen, weil ja jedem dieser Schritte möglicherweise Jahre später die akribische Prüfung durch einen Richter droht, der zum Ergebnis kommen könnte, dass ein anderes Verhalten geboten gewesen wäre. Im Nachhinein ist das natürlich leichter, da sind wir immer alle gescheiter. 26 risControl 02/16
Unter diesem Gesichtspunkt sind auch einige strafrechtliche Entscheidungen zum § 153 StGB, der Untreue, zu sehen. Das Libro-Urteil steht symptomatisch für diese Sichtweise, die eine Fehlentwicklung eingeleitet hat. Spät, aber doch, wurde der Ruf nach einer Entschärfung der gesetzlichen Regelung des § 153 StGB im Sinne der unternehmerischen Freiheit lauter und hörbarer. Getragen von der Einsicht, dass es wenig zielführend sein kann, die Sorgfaltsanforderungen an Manager weiter bis zur Unerträglichkeit zu überspannen, und Regelungen zu finden, die den Weg zur Erfolgshaftung stoppen, kam es im Vorjahr zu einem Initiativantrag der Regierung für eine neues Wirtschaftsstrafrecht. Inkrafttreten des Strafrechtsänderungsgesetzes mit 1.1.2016 Zweifellos eine zu begrüßende Maßnahme, wenn man auch im letzten Moment noch Änderungen vorgenommen hat, die entbehrlich gewesen wären. So ist die Feststellung unterblieben, dass eine Missbrauchshandlung dann ausgeschlossen werden kann, wenn der Machtgeber seine Zustimmung dazu erklärt hat. Unter dem Gesichtspunkt, dass erfreulicherweise jetzt klargestellt erscheint, § 153 StGB schütze das Vermögen des Berechtigten, nicht aber die Interessen Dritter, also beispielsweise Gläubiger oder die Öffentlichkeit, wäre das durchaus vertretbar gewesen. Auch bei den Strafandrohungen ist man auf
halbem Weg stehengeblieben und hat die im ursprünglichen Entwurf noch vorgesehen gewesenen Wertgrenzen im letzten Moment wesentlich reduziert, nämlich auf € 5.000.-für die geringere, bzw. € 300.000.- für die höhere Strafandrohung. Weiter ist positiv zu vermerken, dass Elemente der „Business Judgement Rule“, einem Verhaltenskodex für Manager, Eingang in Aktiengesetz und GmbH-Gesetz gefunden haben, was die Rechtssicherheit doch nachhaltig erhöhen müsste. Danach ist eine Entscheidung eines Geschäftsleiters jedenfalls dann im Einklang mit den Sorgfaltspflichten eines ordentlich und gewissenhaft handelnden Organs zu bringen, wenn sie auf der Grundlage angemessener Information und zum Wohle der Gesellschaft erfolgt ist. Was aber bedeutet diese Gesetzesänderung für den unabhängigen Berater? Trotz Verbesserung der Rechtslage für unternehmerisch handelnde Organe ist die
VERSICHERUNG Absicherung der strafrechtlichen Haftung unabdingbare Voraussetzung für die Herstellung eines adäquaten Versicherungsschutzes für Geschäftsleitung und Kontrollinstanzen von Betrieben. Nur die Verbindung einer spezifischen Strafrechtsschutzversicherung – standardisierte Deckungen in üblichen Be-
triebsrechtsschutzversicherungen sind da bei weitem nicht ausreichend - mit einer nach letztem Stand der Leistungsinhalte aufgebauten D&O-Versicherung bietet Gewähr für einen Versicherungsschutz, der den hohen Anforderungen entspricht. Es ist ausdrücklich zu empfehlen, ältere Deckungskonzepte auf
Wir haben Mag. Rainer Hörmann von der R+V Versicherung zu der umfassenden Thematik D&O-Versicherung befragt. Der ausgewiesene Spezialist auf diesem Gebiet hat seine berufliche Laufbahn 1997 beim Gerling Konzern begonnen. Bei der R+V Niederlassung Österreich ist er Spartenleiter für den Bereich Haftpflichtversicherung. Die D&O wird vom Versicherungs-
unternehmen als eines der zentralen Versicherungsprodukte für Klein- und Mittelbetriebe gesehen, dennoch sind nur rund 10% des österreichischen Mittelstandes versichert. Und wie schon in vielen Untersuchungen aufgezeigt, beruhen die meisten Ursachen bei Unternehmerinsolvenzen auf Managementfehlern und dabei entstehen die meisten Haftungsfälle. steuerpflichtig ist. Daher ist es unbedingt nötig, sich bei dieser Problematik sich auch die Information eines Steuerberaters einzuholen. Dieses Problem lösen wir jedoch mit unserer persönlichen D&O-Versicherung, denn hier werden die Prämien vom betroffenen Manager selbst gezahlt – das vereinfacht die steuerliche Betrachtungsweise.
Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal des D&O-Produktes bei der R+V Versicherung? Mag. Rainer Hörmann: Wir bieten eine unbegrenzte und unverfallbare Nachmeldefrist, daher besteht die Möglichkeit, Ansprüche auch nach dem Vertragsende bekannt zu geben. Es gibt daher keine Deckungslücken bei Vertragsende oder dem Wechsel des Versicherers. R+V hat hiermit ein echtes Alleinstellungsmerkmal, welches am österreichischen Markt in der Form sonst nicht vertreten ist. Im Rahmen unserer persönlichen D&O bieten wir auch die Versicherungssumme sowohl für Abwehrkosten als auch Schadenersatz für jedes Jahr in dem ein Verstoß begangen wurde, unabhängig von der Geltendmachung. Bei all unseren D&OVarianten verzichten wir auf die Kündigung im Schadensfall. Was ist in Ihrer Meinung das Wichtigste an diesem Versicherungsprodukt? Hörmann: Die Sicherheit zu wissen, welcher Teil der Versicherungssumme wofür zur Verfügung steht, die unbegrenzte Nachmeldefrist sowie die Mitversicherung von operativen Tätigkeiten. Weiters wichtig ist, die Formulierung des Ausschlusskataloges, wie verhält es sich mit der vorsätzlichen Pflichtverletzung und der wissentlichen Pflichtverletzung. Hier herrschen leider nach wie vor große Uneinigkeiten am Markt. Leider sind die wenigsten über die Unterschiede dieser beiden Pflichtverletzungen
Anpassungsbedarf bzw. Optimierung gegenüber zeitgemäßen Lösungen zu prüfen, da gerade in diesem speziellen Marktsegment in der jüngeren Vergangenheit weitgehende Verbesserungen für die wichtigsten unserer Kunden, die Chefs der betreuten Unternehmen, erzielt werden konnten.
Wie sehen Sie die Empfehlung zusätzlich eine Managerrechtsschutzversicherung abzuschließen?
informiert. Ein weiterer, sehr entscheidender Punkt ist: wie lauten die Anzeigenpflichten, oder wie ist die Zurechnung in Zusammenhang mit einer Anzeigenpflichtverletzung formuliert. Es ist zum Beispiel wichtig, dass Handlungen oder Unterlassungen, die von anderen versicherten Personen begangen wurden, nicht zugerechnet werden. Denn oft sind bei größeren Unternehmen nicht alle Manager von Tochterunternehmen über den Abschluss einer D&O informiert und können daher auch keine Meldung von etwaigen zu erwartenden Schäden machen. Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist, die Deckungsbausteine mit GehaltsfortsetzungsKomponenten und den daraus möglichen steuerlichen Aspekt zu betrachten. Wir sind der Meinung wenn ein Haftpflichtversicherer aus einer Deckungsbaustein Komponente Versicherungsleistung wie Gehalt, Dienstwagenersatz, etc. bezahlt ist das ein lohnwerter Vorteil, der
Hörmann: Klassischerweise bestehen sogenannte Manager-Rechtschutzversicherungen aus drei wesentlichen Bausteinen: Vermögensschaden-Rechtschutz, Strafrechtschutz und Dienstvertrags-Rechtschutz. Während der reine Vermögensschaden-Rechtschutz aufgrund heute sehr weitgehender D&O-Deckungen größtenteils an Bedeutung verloren hat, stellen Straf- und Dienstvertragsrechtschutz-Deckungen eine sinnvolle Ergänzung zu einer D&O-Versicherung dar. Eine individuelle Abstimmung zwischen D&Ound Strafrechtschutzkomponenten durch den Vermittler ist jedoch in jedem Fall zu empfehlen. Denn moderne D&O-Versicherungen berücksichtigen bereits wesentliche Bausteine beider Produktgruppen. Beispielsweise bieten wir in all unseren D&O-Produkten einen aktiven Klagsrechtschutz im Falle der Gehaltsaufrechnung oder auch den Strafrechtschutz unter der Voraussetzung, dass ein zivilrechtlicher Schadenersatzanspruch wahrscheinlich ist. risControl 02/16 27
VERSICHERUNG
R+V- informiert zum Thema Stiftungs-D&O Spartenleiter Rainer Hörmann von der R+V Versicherung Österreich befürchtet für die kommenden Jahre eine Zunahme der Ansprüche gegenüber Stiftungsvorständen. Zu diesem brisanten und komplexen Thema bietet R+V Maklern im März ein informatives und kostenloses Webinar an. Außerdem steht die D&O für Privatstiftungen mit einem innovativen Tarifrechner auf www.tarifrechner-ruv.at zur Verfügung.
In den nächsten Jahren steht bei vielen Stiftern ein Generationenwechsel an. Haben die Gründer seinerzeitig Vorstände ihres Vertrauens eingesetzt, zu denen sie auch eine persönliche Beziehung hatten, fällt diese emotionale Ebene bei den nachfolgenden Stiftern weg. Dadurch sinkt die Hemmschwelle, gegebenenfalls gegen einen Vorstand rechtlich vorzugehen. „Wir sehen daher einen großen Nachholbedarf bei der Absicherung der Stiftungsvorstände“, so der Haftpflichtexperte Hörmann. Verschärft wird die Problematik durch die aktuelle schwierige wirtschaftliche Lage. „In wirtschaftlich angespannten Zeiten steigt die Anspruchsmentalität generell. Augenblicklich sehen wir uns besonders am Kapitalmarkt einer angespannten Stimmung ausgesetzt, die leider auch an den Stiftungen nicht spurlos vorüber gehen. Das führt oft nicht zur erhofften Vermehrung der Vermögen, sondern - ganz im Gegenteil - zu einer Verringerung. Die Begünstigten sehen die Verantwortung bei den Vorständen und versuchen die Verluste bei diesen zu regressieren“, gibt Hörmann zu bedenken. R+V rät daher allen Stiftungsorganen, sich mit einer Manager-Haftpflicht gegen drohende Inanspruchnahmen abzusichern. Denn im schlimmsten Fall haften auch Stiftungsvorstände mit ihrem gesamten Privatvermögen. Operative Tätigkeit der Stiftungsvorstände bei R+V mitversichert Da Stiftungsvorstände über keinen großen Mitarbeiterstab verfügen, treffen sie nicht nur strategische Entscheidungen, sondern sind selbst vornehmlich operativ tätig. Daher bietet R+V mit der Stiftungs-D&O ein spezielles Versicherungsprodukt für Stiftungsvorstände. 28 risControl 02/16
Im Gegensatz zu D&O-Versicherungen für Unternehmen ist hier auch und vor allem die operative Tätigkeit mitversichert. Neben dieser ganz entscheidenden Versicherung der operativen Tätigkeit der Vorstände überzeugt die Stiftungs-D&O auch mit den bei R+V üblichen Vorteilen: Wie gewohnt stehen allfällige Abwehrkosten zusätzlich zur gewählten Versicherungssumme in vollem Umfang zur Verfügung, und die Verträge sehen eine unbegrenzte Nachmeldefrist vor. Komplexes Thema einfach aufbereitet - Webinar und Tarifrechner zur Stiftungs-D&O Ab März 2016 bietet R+V neue WebinarModulen an, in denen Experten ihr Fachwissen und Know-how rund um das Thema Stiftungs-D&O verständlich und praxisnah vermitteln. Interessierte Makler können sich kostenlos zu einem Online-Seminar unter www.webinare-ruv.at anmelden. Außerdem ermöglicht der Tarifrechner für Stiftungs-D&O unter www.tarifrechner-ruv. at allen Maklern schnelle und unbürokratische Angebote sowie die Möglichkeit des OnlineAbschlusses.
„Unser Ziel bei R+V ist es, optimale Lösungen für den Kunden zu entwickeln, aber auch unseren Vertriebspartnern einfache, unkomplizierte Produkte zur Verfügung zu stellen und diese fachlich bestens zu unterstützen. Mit diesen Maßnahmen machen wir auch Makler, die nicht tagtäglich mit der komplexen Materie der Stiftungs-D&O zu tun haben, fit für den Vertrieb dieses Produktes“, erklärt Hörmann.
3.400 Privatstiftungen Die Privatstiftung ist eine österreichische Besonderheit und gründet auf dem seit 1993 bestehenden Stiftungsrecht. Die Intention des Gesetzgebers war es, Kapital in Österreich zu halten und ausländliches Vermögen nach Österreich zu bringen. Die insgesamt rund 3.400 Privatstiftungen stellen in Österreich eine bedeutende Zielgruppe für die Versicherungsbranche dar.
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VERANSTALTUNG Helvetia Versicherung
Schutzwaldprojekt Tirol In Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf ) wird im Frühling 2016 im ÖBf-Forstrevier Hinteres Zillertal in Tirol das nächste Schutzwald-Projekt umgesetzt. Insgesamt 10.000 Jungbäume – überwiegend Fichten und Lärchen – sollen nach der Schneeschmelze an den steilen Talhängen gezielt aufgeforstet werden und die Stabilität der Schutzwälder nachhaltig sicherstellen. Wind-
würfe und Trockenheit haben den Waldgebieten in den vergangenen Jahren zugesetzt. Der Wald in dieser Region bildet seit jeher einen natürlichen Schutzwall vor Naturgefahren wie Lawinen oder Steinschlag für Liegenschaften und Infrastruktureinrichtungen im Tal. Die Helvetia Schutzwald-Projekte sind eng mit dem Versicherungsgeschäft verbunden, davon ist auch Thomas Neusiedler, Vorstand
Schaden-Unfall bei Helvetia in Österreich überzeugt. Denn Elementarschäden durch Lawinen, Erdrutsche, Muren, Steinschläge oder Überschwemmungen häufen sich. „Dieses Engagement passt hervorragend zu unseren Kernkompetenzen im Bereich des Risikomanagements und natürlich der Unfallprävention", so Neusiedler. Schutzwälder seien schließlich eine "grüne Lebensversicherung".
UNIQA Österreich
Vital -Truck – Geburtstag Der UNIQA Vital-Truck feiert seinen 10. Geburtstag. Peter Eichler Vorstand UNIQA
Österreich: „Der VitalTruck leistet gute Dienste. In seiner bisherigen Karriere haben wir
mehr als 60.000 FitnessProfile erstellen können und so Menschen dabei geholfen, ihren Trainingszustand einzuschätzen. Oft ist das FitnessProfil und die anschließende Beratung durch unsere VitalCoaches ein Startschuss um den Lebensstil positiv zu verändern.“ Im Inneren des Vital-Trucks befinden sich insgesamt sieben Teststationen darunter ein Ruhe EKG oder ein BeweglichkeitsCheck. Ein Team von 18 Personen, darunter ein Arzt, Sportwissenschaftler und Assistenten, sorgt für einen reibungslosen Ablauf, sodass bis zu 100 Personen am Tag getestet werden können. Die Geschichte des sanften Riesen reicht zehn Jahre in die Vergangenheit zurück. „Als größter Gesundheitsversicherer Österreichs wollen wir die Krankheitsprävention fördern. So sind wir auf die Idee gekommen, einen eigenen Vital-Truck bauen zu lassen“, erinnert sich Eichler an den Startschuss. Insgesamt 150.000 Kilometer hat der Truck seither zurückgelegt und das nicht nur auf Österreichs Straßen, sondern auch europaweit zum Beispiel in Polen oder Italien.
neuartige Service-Apps für die Versicherungswirtschaft werden auch auf die Arbeit der Versicherungsmakler ihre Auswirkungen haben.“ Keynote Speaker Volker P. Andelfinger, nahm in seinem Vortrag auf die Veränderung des Kundenverhaltens Bezug. „Die Digitalisierung ist die Industrie 4.0 der Versicherungsbranche.
„Heute sitzen die Leute in der Straßenbahn und unterhalten sich mit ihren Smartphones anstelle mit dem Sitznachbarn. Das hat Auswirkungen auf jeden Bereich in unserem Leben“. Die Menschen in Europa sind mittlerweile 24 Stunden online. Zudem informieren sie sich über Produkte und Dienstleistungen immer
Tiroler Versicherungsmakler
Expertentag Die Digitalisierung war auch beim Expertentag der Tiroler Versicherungsmakler Hauptthema. Fachgruppenobmann Thomas Tiefenbrunner: „Wie es in anderen Branchen schon vorgeführt wird, wird die Digitalisierung auch die Versicherungsbranche kräftig durcheinander wirbeln. Onlinepolizzen, Vergleichsportale und 30 risControl 02/16
VERANSTALTUNG
mehr online und kaufen dann offline oder umgekehrt. Dieser ROPO-Effekt führt dazu, dass Unternehmen in beiden Kanälen – also online und offline – aktiv sein müssen. Zudem werden die Kunden immer mehr zu hybriden Kunden. Das heißt, der Kunde zeigt ein geiziges und gleichzeitig verschwenderisches Kaufverhalten. Dieses Verhalten ist in jeder sozialen Schicht vorhanden. Der Trend hin zum Internet der Dinge stellt eine folgenreiche Weiterentwicklung des World Wide Web dar. Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2020 zwischen 30 und 100 Milliarden Dinge eine Verbindung zum Internet haben werden – vom Kühlschrank, der über fehlende Milch berichtet bis hin zur Zahnbürste, die uns an das Zähneputzen erinnert. Die totale Vernetzung von Menschen, Maschinen, Dingen beschert ein nie dagewesenes Datenvolumen und eröffnet völlig neue Möglichkeiten auf vielen Gebieten. Traditionelle Geschäftsmodelle der Versicherer geraten in Gefahr, können von Dritten übernommen und in deren eigene Modelle integriert werden. Aktuell spielt das Internet für den Versicherungskunden eine sehr große Rolle, dient allerdings primär noch zur Information über Produkte und Leistungen. Die persönliche Beratung wird aber beim Versicherungsabschluss nach wie vor bevorzugt. So werden
Versicherungen doppelt so häufig abgeschlossen, wenn zuvor mit einem persönlichen Berater gesprochen wurde, als wenn man sich zuerst im Internet informiert hat. Je individueller ein Produkt auszugestalten ist, umso mehr findet die Beratung offline statt. Das zieht sich durch alle Altersgruppen in der Gesellschaft. Selbst die Jahrgänge 1990 bis 2000 werden zwar durch neue Medien stärker angesprochen, suchen aber stärker den persönlichen als den Online-Abschluss. Erst die Folgebetreuung findet hier mehr und mehr online statt. Auch Versicherer werden im Internet aktiver und lassen Prozesse online und zum Teil mobil über Apps laufen. „Meldungen von Versicherungsschäden oder Kundenstammdaten lassen sich online sehr schlank abwickeln. Dadurch stehen nicht nur die eigenen Mitarbeiter sondern auch der Kunde direkt als Beteiligter im Fokus“, weiss Fachgruppenobmann Thomas Tiefenbrunner. Kunden werden einbezogen, übernehmen Aufgaben, die früher Mitarbeiter von Versicherern übernommen haben. Ähnlich den Fluggesellschaften, bei denen Kunden ihre Tickets auch selbst ausdrucken. Eines ist sicher das Geschäftsfeld des Versicherungsmaklers wird sich bis 2025 stark verändern. Videoberatungen lassen den Aktionsradius größer werden und sparen Wege und Zeit. Die
Endkunden werden in Prozesse stärker eingebunden (elektronische Versicherungsordner, Robo-Adviser, teilautomatisierte Beratung). Der Versicherungsmakler muss es auch schaffen, den hybriden Kunden durch die Nutzung der Technologien besser an sich zu binden. Die Digitalisierung wird auch zu einer veränderten Produktlandschaft führen, denn die Produkte sollen einerseits für den Kunden transparenter werden und andererseits steigt die Komplexität in der Beratung. Weiters wird die Prävention von Versicherern immer mehr gefördert. Beispiele sind Kooperationen von Versicherungen mit Unternehmen zum Thema Smart home. Hier stellt die Versicherung Sensoren für Glasbruch, Wassereintritt, Bewegungen sowie Innenraumsirenen gegen eine monatliche Prämie zur Verfügung. Bei einem trotzdem auftretenden Schadensfall ist dieser natürlich auch versichert. Dies führt zu einer höheren Schadenvermeidung und einer Reduktion der Schadenhöhen. „Auf all diese Trends müssen sich Versicherungsmakler einstellen, um auch in 10 Jahren noch erfolgreich zu sein. Für Einzelkämpfer werden es zunehmend schwierig, während Kooperationen oder größere Betriebe bessere Wachstumschancen haben“, malte Fachgruppenobmann Thomas Tiefenbrunner abschlierC ßend ein Bild für die Branche. risControl 02/16 31
VERANSTALTUNG Versicherungsagenten Steiermark
Häuslbauer Messe Erstmals waren die Steirischen Versicherungsagenturen auf der Grazer Häuslbauer Messe mit einem eigenen Stand vertreten. Gremialobmann-Stellvertreter Peter Zötsch, Gremialgeschäftsführerin Mag. Eva-Maria Larissegger und ihr Team gaben dabei hunderten Besuchern wertvolle Tipps. „Insgesamt war es daher ein großer Erfolg und eine starke Werbung für die Versicherungsagenturen“, sagt Peter Zötsch. Die Messebesucher erkundigten sich dabei etwa generell über die Versicherung eines neuen Gebäudes, traten aber durchaus auch mit ganz speziellen Anliegen an die Versicherungsprofis heran. „Einmal ging es etwa um die Frage, wie man sich gegen Sturmschäden versichern kann, wenn man einen Pool auf ein Flachdach baut“, so Zötsch. Im Fokus des Interesses standen auch Möglichkeiten, sich gegen Einbruchsdelikte zu versichern. Hier legten die Agen-
turinhaber am Messestand nicht nur Versicherungsvorschläge vor, sondern gaben auch wichtige Tipps in der Einbruchsprävention weiter. Immerhin steht das Gremium der Versicherungsagenten im engen Kontakt mit Experten des Landeskriminalamts. Dort holen sich die Gremialmitglieder aktuelle Tipps, welche Sicherheitsstandards derzeit
zu empfehlen sind und welche Vorgangsweisen die Täter aktuell bevorzugen. „Diese Dinge sind das, was wir als Mehr-Sicherung bezeichnen. Wir versichern nicht nur, sondern helfen den Menschen auch, dass es erst gar nicht zu Schadensfällen kommt“, fasst Mag. Eva-Maria Larissegger dieses Engagement zusammen.
Helvetia Versicherung
Alpiner Schutzwaldpreis Ende Jänner wurde zum 10. Mal der jährliche Alpine Schutzwaldpreis der Arbeitsgemeinschaft alpenländischer Forstvereine verliehen. Die Helvetia Versicherung unterstützt die renommierte Auszeichnung zum zweiten Mal als Hauptsponsor. Geehrt wurden herausragende Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum. Gemeinsames Ziel ist es die grenzübergreifende Vernetzung und die Sensibilisierung für dieses so wichtige Thema voranzutreiben. Austragungsort der zehnten Preisverleihung der ARGE war heuer Toblach in Südtirol. Folgende Preisträger in vier Kategorien konnten die internationale Fachjury von ihren Best-Practice-Beispielen überzeugen: Kategorie "Schulprojekte" - Baumfeste in Südtirol (Südtirol, Italien); Kategorie "Öffentlichkeitsarbeit, Innovation u. Schutzwaldpartnerschaften" - Verjüngungsdynamik Tirol (Tirol, Österreich); Kategorie "Erfolgsprojekte" - Schutzwaldprojekt Mattenbach in der Gemeinde Eggersriet (Kanton St. Gallen, Schweiz); Spezialpreis der Jury 2015 - Löschwasserbecken 32 risControl 02/16
für Waldbrandbekämpfung im Moesano (Kanton Graubünden, Schweiz). Zudem vergab die Jury unter allen nominierten Projekten einen Anerkennungspreis und erstmals wurde auch ein »Schutzwaldpate« geehrt. Diesen Titel erhielt Pfarrer Johann Oberhammer aus Taisten, Südtirol. Überreicht wurde der Anerkennungspreis von Skilegende Alexandra Meissnitzer, die
das Helvetia Schutzwald-Projekt bereits seit 2013 tatkräftig unterstützt. „Ich bin privat und natürlich auch beruflich sehr naturverbunden. Die Gesundheit unser Wälder ist eine Herzensangelegenheit für mich", so Meissnitzer. Bewusstseinsbildung und Anerkennung der erbrachten Leistungen sei schließlich ein erster Schritt zur Verbesserung.
VERANSTALTUNG Langmann & Partner
20 Jahres Feier Die Geschäftsführung der Langmann & Partner Finanzdienstleistungs GmbH lud zum 20 jährigen Firmenjubiläum. Knapp 200 Gäste, darunter Klienten, Vertreter der Wirtschaftskammer, aus Politik und Wirtschaft, Sport und Medien, folgten der Einladung. Trotz klirrender Kälte fanden Bratwürstel mit Sauerkraut sowie Gulaschsuppe reißenden Absatz. In den umfunktionierten Büroräumlichkeiten konnten sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen wieder aufwärmen. In den Gesprächen machte so manche Anekdote aus der langjährigen Firmengeschichte die Runde. Die ausgelassene Feierstimmung nützte Geschäftsführer Alfred Langmann zu einem Spendenaufruf. Kathi Wenusch vom ORFLandesstudio Steiermark konnte im Anschluss € 1.500,-- für die Aktion „Licht ins Dunkel“ in Empfang nehmen. Als Dankeschön erhielten die Spender das Buch „Phänomen T.I.G.E.R.“.
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BiPRO - Neue Ära? Nach dem die UNIQA Versicherung einen erheblichen Betrag in die Digitalisierung und Optimierung der Geschäftsprozesse investiert, nimmt die Wiener Städtische Versicherung ebenfalls viel Geld dafür in die Hand. Auch die Zurich Versicherung will weltweit alle digitalen Prozesse optimieren und auf den letzten Stand der Technik bringen. Damit ist vieles im Umbruch und in einem Erneuerungsprozess. Auf Initiative einer Gruppe österreichischer Versicherer, (Allianz Elementar, ARAG Österreich, HDI Versicherung, Nürnberger Versicherung, VAV Versicherung, Wüstenrot Versicherung und Zürich Versicherung) ist nun geplant, die Standards des BiPRO e.V. unter Berücksichtigung des OMDS zu nutzen, um die elektronischen Geschäftsprozesse in Österreich zu optimieren. Laut Vorstandsdirektor Dr. Steiner, Nürnberger Versicherung, der beim Workshop Moderator war, gibt es im
Dr. Philip Steiner Moment in Österreich keinen Standard, doch nur mit Hilfe eines unabhängigen Standards kann die bilaterale Kommunikation zwischen Versicherer und Makler in Österreich effizient gestaltet werden. Vorschlag der Gruppe ist, bei
der Umsetzung von BiPRO in Österreich mit Normen zu beginnen, die nur geringe Anpassungen benötigen und durch deren Einsatz Quick-Wins sowohl für Versicherer als auch Makler geschaffen werden. Jedes Unternehmen, dass bis April entscheidet Mitglied zu werden, wird automatisch Mitglied der Projektlenkungsgruppe, die die Aufgabe hat finale Projekt Scope zu definieren, das Projekt zu begleiten und weitere Themen der Normierung für Österreich zu eruieren. Der in Deutschland ansässige Verein ist eine neutrale Organisation der Finanzdienstleistungsbranche, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse zu optimieren. Gemeinschaftlich werden in Projekten fachliche und technische Normen entwickelt. Aktuell gibt es 220 Mitglieder, dazu zählen u.a. Versicherer, MVP Hersteller, Softwareunternehmen, Pools, Vermittler, Verbände usw.
Veröffentlichung der IDD Wir haben bereits berichtet, die neue Versicherungsvertriebsrichtlinie wurde beschlossen, nun wurde diese im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die Richtlinie tritt formell am 20. Tag ihrer Veröffentlichung im Sinne des Art. 45 IDD in Kraft. Sodann muss innerhalb von 2 Jahren eine innerstaatliche Umsetzung erfolgen. Der Fachverband der Versicherungsmakler hat eine Erstinformation an alle Mitglieder versendet, die Information ist auch auf der Fachverbands Homepage (https://www.wko.
Christoph Berghammer, MAS 34 risControl 02/16
at/Content.Node/branchen/oe/sparte_iuc/ Versicherungsmakler-und-Berater-in-Versicherungsangelegenheiten/Versicherungsvertriebsrichtlinie-IDD.html) abrufbar. In den Monaten April und Mai wird in einer österreichweiten Roadshow des Fachverbandes die neue Versicherungsvertriebsrichtlinie und deren Inhalte sowie die diesbezüglichen Tätigkeiten des Fachverbandes im Rahmen der nationalstaatlichen Umsetzung präsentiert. Fachverbandsobmann Riedlsperger und AK-Leiter (für Europäische Angelegenheiten) Christoph Berghammer: „Rund 3,5 Jahre nach dem Kommissionsvorschlag wurde nun also die IDD veröffentlicht, sodass sie formell am 22. Februar 2016 in Kraft tritt. Diese 3,5 Jahre haben uns als Standesvertretung in unseren interessenpolitischen Bemühungen und Aktivitäten gefordert wie selten zuvor, hat dieser Kommissionsvorschlag doch zahlreiche Regelungen vorgesehen, die zu Lasten der Versicherungsmakler massiv in den Wettbewerb eingegriffen hätten und den wirtschaftlichen Fortbestand vieler österreichischer Versicherungsmaklerunternehmen gefährdet hätten. Die Erfolge, die wir dabei
Gunther Riedlsperger auf europäischer Ebene im Kampf gegen Provisionsverbote und dgl. verbuchen konnten, müssen und werden Ansporn sein, im Rahmen der innerstaatlichen Richtlinienumsetzung ebenso couragiert und konsequent für unsere Mitglieder zu agieren.“
Allianz Studie
Sicherheit am Steuer „Autofahren bereitet den meisten Menschen auch in höherem Alter noch Vergnügen, sie fühlen sich am Steuer ihres Wagens bestens aufgehoben“, kommentiert Kurt Benesch, Geschäftsführer des Allianz Kundenservice, die Ergebnisse einer aktuellen Allianz Umfrage. 95 Prozent der älteren Führerscheinbesitzer sind mindestens ein Mal pro Woche unterwegs, die durchschnittliche Fahrleistung beträgt rund 10.000 Kilometer im Jahr. Am stärksten ist das subjektive Sicherheitsgefühl auf Autobahnen ausgeprägt, relativ am schwächsten im Stadtverkehr. Erstaunlich: Seltenfahrer unterscheiden sich hinsichtlich ihres Risikobewusstseins kaum von Vielfahrern, auch mit über 70 Jahren gehen die meisten sehr entspannt ans Autofahren heran. „Generell werden eher äußere Umstände als Risiken beim Autofahren wahrgenommen“, berichtet Benesch. 73 Prozent halten das Fahrverhalten anderer Verkehrsteilnehmer für gefährlich, 63 Prozent (überwiegend Frauen) fürchten sich ein bisschen vor Glatteis und schlechter Witterung, 43 Prozent meiden beim Fahren gerne die Dunkelheit. Hingegen sehen nur 29 Prozent Müdigkeit, 23 Prozent Ablenkung und gar nur 6 Prozent den eigenen Alkoholkonsum als Risiken an. Bei der Ausstattung eines Autos steht für Lenkerinnen und Lenker über 60 die Sicherheit an oberster Stelle und gewinnt mit zunehmendem Alter noch weiter an Bedeutung. Erst dahinter rangieren Bequemlichkeit und Fahrkomfort sowie die Unterstützung durch Einparkhilfen und ähnliches. PS-Leistung
und Design des Autos spielen für die ältere Generation praktisch überhaupt keine Rolle. Zwei Drittel brauchen Auto im Alltag Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, im täglichen Leben auf das Auto angewiesen zu sein, 93 Prozent fahren gerne und wollen dies auch noch mindestens bis zum Alter von 80 Jahren tun. Dennoch können sich immerhin 57 Prozent der Befragten – insbesondere in Wien und Niederösterreich – vorstellen, bei einem entsprechend attraktiveren Angebot auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und das Auto auch einmal stehen zu lassen. Car-Sharing ist hingegen nur für die wenigsten eine ernst zu nehmende Option. Übrigens: Ein Viertel der älteren Verkehrsteilnehmer hält das selbständig fahrende Auto für erstrebenswert, sogar 40 Prozent wären neugierig, einmal mit einem solchen zu fahren. Für generalpräventive Maßnahmen des Fahrerlaubniswesens allein aufgrund des kalendarischen Alters sieht das Allianz Zentrum für Technik keine Rechtfertigung. Europaweit zeige die Forschung sogar, dass solche Beschränkungen Seniorinnen und Senioren in für sie weit unsicherere Arten der Verkehrsteilnahme, beispielsweise den Radverkehr, drängen. „Hilfreich wäre hingegen die Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen, die den Bedürfnissen älterer Menschen speziell entgegenkommen und ein geringes Ablenkungspotenzial haben“, betont Benesch abschließend.
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Sinkende Zufriedenheit in der Berufswelt Zwei Drittel der Berufstätigen fühlen sich unterbezahlt. Jeder achte Arbeitnehmer bangt akut um seinen Arbeitsplatz, in der Gastronomie und im Gesundheitswesen sinkt die Zufriedenheit drastisch. In den letzten fünf Jahren ist die Zufriedenheit der Österreicher mit ihrem Arbeitsplatz erheblich gesunken. Im Jahr 2010 haben 82 % ihrem Arbeitsplatz eine gute Beurteilung gegeben, aktuell ist die Zahl jedoch auf 63 % gesunken. Laut einer Studie der Allianz Versicherung ist die durchschnittliche Note für den Job von 1,8 auf 2,5 gesunken. Dr. Inge Schulz, Leiterin Human Resources der Allianz Gruppe in Österreich: „Bei Gehalt und Karrierechancen driften Wunsch und Wirklichkeit am meisten auseinander“. Waren 2010, 58 % der Befragten mit ihrem Einkommen zufrieden, so sind dies heute nur noch 36 % der Befragten. Nicht nur die Zufriedenheit mit dem Einkommen sinkt, sondern auch mit den Karrierechancen. Angst um Arbeitsplatz nimmt zu Trotz starker Unzufriedenheit wollen sieben von zehn Österreichern ihrem momentanen
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Job treu bleiben. Veränderungen können sich am ehesten unter 35-Jährige vorstellen. Wo hingegen nur 16 % der Menschen über 50 einen anderen Arbeitsplatz in Erwägung ziehen. „Generell ist Job-Hopping hierzulande selten“, betont Allianz Expertin Schulz. Im Durchschnitt arbeiten Angestellte 9 Jahre im selben Unternehmen, nur 24 % aller Österreicher hatten in ihrem Leben mehr als 5 Arbeitgeber. Job-Zufriedenheit als Spiegelbild des Arbeitsmarktes „Die dramatischen Ergebnisse der Umfrage spiegeln die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt wider“, so Schulz überzeugt. Die Zahl der Arbeitslosen ist seit 2010 von 250.000 auf 354.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 9,1 %. Nicht zu übersehen ist das Problem besonders in der Gruppe der über 50-Jährigen, hier sind heute rund 94.000 Menschen ohne Job. Das sind fast 80 % mehr als noch vor fünf Jahren. Dem gegenüber steht, dass immer weniger offene Stellen gemeldet werden und ein erhöhter Mobilitätsaufwand gege-
Dr. Inge Schulz ben ist. Die Versicherungswirtschaft habe in diesem Zeitraum ihren Beschäftigtenstand von rund 26.000 weitgehend halten können, während im Bankenbereich ein Abbau von rund einem Drittel der Arbeitsplätze in den nächsten Jahren befürchtet wird. Die Allianz selbst konnte, wie eine aktuelle Mitarbeiterbefragung zeigt, von der Negativentwicklung der Berufszufriedenheit in den letzten Jahren Abstand nehmen. 87 % sind mit der Allianz als Arbeitgeber zufrieden. Gelobt wurden vor allem die Diversity-Strategie und die überdurchschnittlichen Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten. „Für Unternehmen herrscht zur Zeiten ein raues Klimas am Arbeitsmarkt, wichtiger denn je ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Offenheit und Vertrauen zu begegnen und ihnen eine echte Entwicklungsperspektive zu geben“, so Schulz abschließend. In den Bereichen Kundenberatung und IT ist eine weitere Verstärkung des Teams durchaus willkommen. Die Umfrage wurde im Auftrag der Allianz als Online-Befragung vom Marktforschungsinstitut Nielsen durchgeführt. Befragt wurden - 1.000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.
risControl DAS Nachrichtenmagazin f端r Versicherungs- und Finanzinformation
E B A G S U A R E D N O S
EINLEITUNG INHALT
Österreichweit Erfolgreich
Österreichweit hat VARIAS mit mehreren BU-Versicherern die Situation der Berufsunfähigkeit zum Thema gemacht. Mehr als 500 Teilnehmer wurden über Produktinnovationen, Leistungen, Möglichkeiten und auch über rechtliche Stolpersteine informiert. Das Team von VARIAS ist seit vielen Jahren als Versicherungsmakler, Vermögensberater und Unternehmensberater tätig und weiss daher aus eigener Erfahrung, dass Kunden zunehmend anspruchsvoller werden. Um genau dieser anspruchsvollen Beratung Rechnung zu tragen, haben sich VARIAS und die BU-Versicherer zu einer gemeinsamen Roadshow zusammengefunden. Bei allen fünf Stationen erhielten die Teilnehmer entsprechendes Fachwissen und es wurde Ihnen ein Überblick über den VARIAS Vorsorgerechner und den BU-Tarifvergleichsrechner geboten. Neben
EINLEITUNG
Inhalt
02 Österreichweit Erfolgreich
KOMMENTAR 03 Unangenehm aber nötig | Josef Horvath
DIALOG LEBENSVERSICHERUNGS-AG 04 Sicherheit vor dem gravierenden Risiko Verlust der Arbeitskraft
HDI LEBENSVERSICHERUNG AG 06 Berufsunfähigkeit – das unterschätzte Risiko
INTERVIEW 10 Vorsicht Falle | Dr. Walter Niederbichler 11 Ein Blick in die Realität | Mag. Jürgen E. Holzinger 02 risControl Sonderausgabe BU
den Produktinformationen der BU-Versicherer kam aber auch die Praxis nicht zu kurz. Durch Mag. Jürgen Holzinger, Obmann des Vereins Chronisch Krank Österreich, wurde die reale Seite der Berufsunfähigkeit gezeigt. Wie rasch das Thema Berufsunfähigkeit einem selbst betreffen kann und wie unerbittlich und oft auch unmenschlich das System zuschlägt. Die Rechtsanwälte Dr. Vogl und Dr. Niederbichler zeigten die Gefahren bei der Beratung und die daraus folgende mögliche Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht. Sie erklärten die unabdingbare Wichtigkeit der Dokumentation und schilderten Fälle aus der Praxis. Lesen Sie in den folgenden Seiten Informationen und Interviews mit den BU-Versicherer, mit Mag. Jürgen Holzinger, Dr. Walter Niederbichler, Arno Slepice und Josef Hausleithner.
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
12 Zukunftsmarkt Berufsunfähigkeitsversicherung
INFINMA GMBH
16 infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH – Ihr unabhängiges Analyse- und Beratungsunternehmen 17 Marktstandards in der BU 18 Die BU-Lupe und das BU.A.T. aus den infinma Wettbewerbs-Analyse-Tools W.A.T. 19 Der BU-Markt im Wandel
GOTHAER LEBENSVERSICHERUNG AG 20 Ausgebucht...
VARIAS OG 24 Berufsunfähigkeit – ein unausweichliches Thema 26 BU Beratung - wie sie im Alltag oft vorkommt
KOMMENTAR
Unangenehm aber nötig Auch die steuerliche Seite der Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein wichtiger Aspekt, wir haben Josef Horvath von der HPP Steuerberatung um einen Kommentar gebeten.
Abzugsfähigkeit der Prämienzahlung a) Als (voll absetzbare) Betriebsausgaben bzw. Werbungskosten: De facto gesetzlich überhaupt nicht möglich! (Eine ganz eng umrissene Ausnahme davon könnte es für ganz spezifische Berufs-Versicherungen bei Eingrenzung des versicherten Ereignisses nur auf die Berufsausübung geben ….; Zum Beispiel die Berufsunfähigkeit eines Raubtier-Dompteurs bei Verunfallung im Käfig bzw. bei der Probe: Diese Prämien wären beim Dompteur Betriebsausgaben bzw. Werbungskosten; allerdings gibt es ganz augenscheinlich keine Versicherungsanstalt, die dieses Risiko versichern würde.) b) Bei den „Topf-Sonderausgaben“? Auch da ist die methodische Antwort „leider nein“; denn eine BUVersicherung ist keine Kranken-, Unfall- oder Pensions-Versicherung! Zwar könnte da als Ersatz-Argumentation der Begriff „Zahlung an eine Versorgungskassa“ gegenüber der Finanzbehörde vorgebracht werden! Die faktische Konsequenz selbst bei eine Anerkennung als „Sonderausgabe“ ist aber bedingt durch den gegebenen Höchstbetrag, die danach zu erfolgende Viertelung und die sodann auch noch das Platz greifende „Wegschleifen“, extrem gering; ab dem Jahr 2016 mit Übergangsregelung für bestehende Versicherungen sogar gesetzlich gänzlich abgeschafft. Versteuerung der Einnahmen aus einer (privaten) BU-Versicherung Unbestritten ist, dass vom Grundsatz her eine Steuerpflicht nach § 29 EStG, sogenannter „wiederkehrender Bezug“, gegeben ist; weiters ist unstrittig, dass vom Sachverhalt her eine sogenannte „GegenleistungRente“ vorliegt; also eine Steuerpflicht der erhaltenen Rente jedenfalls erst dann eintritt, sobald sie den [sogenannten] „Wert der Gegenleistung“ übersteigt. Die faktische Ermittlung des Beginns der Steuerpflicht hat somit den Begriff „Wert der Gegenleistung“, also den Wert der Leistung des Versicherten, zu analysieren. JH hat dazu das einzig in der Literatur auffindbare Fach-Erkenntnis des Unabhängigen Finanzsenats Salzburg aus dem Jahr 2011 dargestellt (der UFS war damals zweithöchste Rechtsinstanz in Österreich), wo jener UFS, allerdings ohne vorgebrachte Gegenargumente des Steuerpflichtigen, dargelegt hat, dass der „Wert der Gegenleistung“ die Summe (lediglich) der einbezahlten Prämien sei. Dieses Urteil des UFS scheint aber (mit ziemlicher Sicherheit) hinsichtlich dieser Berechnungsmethode des Beginns der Steuerpflicht nicht richtig zu sein! Richtig ist mit ziemlicher Sicherheit, dass die Steuerpflicht erst dann beginnt, bis der sogenannte „kapitalisierte Wert der erhaltenen Rente“
(dieser gerechnet ab Beginn der Rentenzahlung, also des Versicherungsfalles) überschritten wird. Dieser „kapitalisierte Wert der wiederkehrenden Bezüge“ zielt auf das voraussichtliche erreichbare Lebensalter des Versicherten ab!!! Anders formuliert: Nur wer eine solche Rente so lange bekommt als er den statistischen Mittelwert der Lebenserwartung überschreitet, ist ab jenem (fernen) Zeitpunkt die Steuerpflicht (als „Sonstige Einkünfte“), zum vollen Tarif, gegeben. In üblichen Tarifen zu BUPolizzen wird eine sogenannte „Beitragssumme zu Versicherungsbeginn“, also die Gesamtleistung der geplanten Zahlungen des Versicherten, dargestellt! Dieser Planwert ist meiner Rechtsmeinung nach jedenfalls der Minimum-Wert, der durch die dann bzw. allenfalls erhaltenen Rentenzahlungen überschritten werden muss, um (ab jenem Zeitpunkt) eine Steuerpflicht auszulösen. Im Moment gibt es keinerlei gesetzliche Meldepflicht seitens der Versicherungsanstalten an das Ministerium, ab wann eine versicherte Person sozusagen „zu lange gelebt hat“; den Zeitpunkt der Versteuerung hat also der Steuerpflichtige selbst zu überprüfen und zu übermitteln. Es gibt zur Thematik kein einziges Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes! Somit lässt sich im Umkehrschluss ableiten, dass die österr. Steuerpflichtigen mit der von der Finanzbehörde aktuell praktizierten Verwaltungs-Praxis sozusagen „nicht unzufrieden sind“: Dass also seitens der Verwaltungspraxis (der Finanzämter) als frühest möglicher Beginn der Steuerpflicht der erhaltenen Rentenzahlungen, wie oben dargestellt, die aufsummierte (fiktive) Beitragssumme zu Versicherungsbeginn ist. Auswirkung einer privaten BU-Rente auf die Höhe von zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträgen Keine Erhöhung der Beitragsgrundlage gegeben. Auswirkung auf eine „Ausgleichszulage zur staatlichen Pensionsversicherung“ Für die Beantragung einer Ausgleichszulage zu einer staatl. Pensionsleistung sind u.a. auch sämtliche „Nebeneinkünfte“ anzugeben; im Endeffekt führt also der Bezug einer privaten BU-Pension zur Kürzung des Ausgleichszulagen-Anspruchs. Im Übrigen allerdings keinerlei Auswirkung auf die Berechnung von staatlich gegebenen Pensionsansprüchen. risControl Sonderausgabe BU 03
DIALOG LEBENSVERSICHERUNGS-AG
Sicherheit vor dem gravierenden Risiko Verlust der Arbeitskraft Dialog Lebensversicherung bietet Tarife für jeden Bedarf und für jeden Geldbeutel. Unter den biometrischen Risiken ist der Verlust der Arbeitskraft mit Abstand das gravierendste. Kann jemand keine berufliche Tätigkeit mehr ausüben, so gerät er in eine finanziell existenzbedrohende Situation. Vorsorge ist daher dringend geboten. Die Dialog Lebensversicherung als führender Spezialversicherer für biometrische Risiken bietet einen ganzen Strauß von Lösungen, um jeden individuellen Bedarf erfüllen zu können. Doch warum, wird manch einer fragen, braucht man überhaupt eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, wo es doch eine gesetzliche Pensionsregelung gibt? Theoretisch ist dieser Einwand berechtigt. Bei Invalidität oder Berufsunfähigkeit zahlt der Staat die gesetzlich vorgeschriebene Pension. Doch bei näherem Hinschauen entpuppt sich der staatliche Schutzschirm als löcherig: • Die Pensionen reichen bei weitem nicht aus, um im Fall des Falles den bisherigen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. • Die Ablehnungsquoten der Sozialbehörden sind bedenklich hoch. • Wer noch keine 60 Monate eingezahlt hat, bekommt überhaupt keine Pension. • Für anspruchsberechtigte junge Leute, die bekanntermaßen nur selten über größere finanzielle Reserven verfügen, ist die Pensionshöhe viel zu niedrig. • Nach dem 2014 in Kraft getretenen Sozialrechtsänderungsgesetz besteht nur noch dann ein Pensionsanspruch, wenn dauerhafte, nicht aber wenn befristete Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit vorliegt. Arbeitskraftsicherung – das integrale Konzept für jeden Bedarf Angesichts dieser vielen Einschränkungen und des seit Jahren zu beobachtenden Trends „Rückzug des Staates auf Raten“ gewinnt die private Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft eine hohe Bedeutung. Ihr größter Vorteil besteht in der fast unbeschränkten Flexibilität: Ein jeder kann die Höhe seiner Pension entsprechend seinem persönlichen Bedarf selbst bestimmen. Unterzieht man die Produktangebote am Markt einer eingehenderen Betrachtung, so ist schnell feststellbar, dass die Dialog ihren Beratern mit zielgruppenspezifischen Lösungen die größten Möglichkeiten bietet. Basis ist das vom Unternehmen vor einiger Zeit entwickelte integrale Beratungskonzept Arbeitskraftsicherung. Es umfasst die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Die (preislich höher positionierte) Berufsunfähigkeitsversicherung mit ihren Tarifen SBU-professional und SBU-solution® bietet einen hochwertigen Schutz und richtet 04 risControl Sonderausgabe BU
sich in erster Linie an Akademiker und kaufmännische Berufe. Die preisgünstige Erwerbsunfähigkeitsversicherung SEU-protect® bietet einen soliden Basisschutz und richtet sich vor allem an Handwerker sowie an Personen mit gefahrgeneigten oder künstlerischen Berufen. Konsumentenfreundliche Bedingungen Die Tarife der Dialog sind von den namhaften Rating-Agenturen mit Top-Bewertungen ausgezeichnet worden. Dies ist vor allem auf die Spitzenbedingungen mit ihren zahlreichen Alleinstellungmerkmalen zurückzuführen. Besonders hervorzuheben ist hier das Lebensphasenmodell, das sowohl in der Berufsunfähigkeits- als auch in der Erwerbsunfähigkeitsversicherung gilt: Bei finanziellen Engpässen, z.B. während der gesetzlichen Elternzeit oder bei Arbeitslosigkeit, übernimmt die Dialog auf Antrag für max. sechs Monate die Prämienzahlung, während der Versicherungsschutz in vollem Umfang bestehen bleibt. Danach können für einen Zeitraum von 30 bzw. 18 Monaten Prämie und Pension auf einen Mindestwert abgesenkt und anschließend ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder auf das Ausgangsniveau angehoben werden. Umfangreiche Nachversicherungsgarantien und zahlreiche zuwählbare Optionen machen die Arbeitskraftsicherung der Dialog noch wertvoller. Besonders günstiger Schutz für junge Leute Während der klassische Tarif SBU-professional mit einer über die Laufzeit konstanten Prämienzahlung verbunden ist, wird der Tarif SBU-solution® altersabhängig, und damit immer risikoadäquat kalkuliert. Aufgrund ihres niedrigen Risikos, berufsunfähig zu werden, kommen speziell Berufsanfänger, Existenzgründer und junge Familien mit diesem Tarif zu einem hochwertigen Schutz gegen Prämien, die der Markt sonst nicht zu bieten hat.
Mit dem Tarif SBU-solution® kommen speziell junge Familien zu einem hochwertigen Schutz.
Absicherung der Arbeitskraft – bezahlbare Lösungen für alle ...
... mit den BU- und EU-Tarifen der Dialog. Lebensphasenmodell Leistung ab einem ADL-Punkt Dread-Disease-Option BU wahlweise auch mit risikoadäquater Kalkulation Mehr Infos unter: www.dialog-leben.at/Arbeitskraftsicherung
DER Spezialversicherer für biometrische Risiken
HDI LEBENSVERSICHERUNG AG
Berufsunfähigkeit – das unterschätzte Risiko Berufsunfähigkeit ist in Österreich nach wie vor eine vielfach verdrängte Gefahr. Obwohl es im staatlichen Versorgungssystem deutliche Lücken gibt und der Zugang zur Invaliditätspension zunehmend erschwert wird, haben weniger als 5% der Berufstätigen eine private Absicherung. Die BU führt in Österreich nach wie vor ein Schattendasein. Worauf führen Sie das zurück? Der emotionale Verdrängungsmechanismus funktioniert hier noch ganz gut. Interessanterweise haben die meisten Menschen ihr Auto besser versichert als ihre eigene Arbeitskraft, denn die „VollkaskoVersicherung“ fürs Auto ist weit verbreitet. Ganz anders sieht es bei den biometrischen Risiken aus. Während sich die Menschen mit dem Thema private Altersvorsorge langsam anfreunden, gilt für die Berufsunfähigkeitsversicherung nach wie vor das Motto: „Das trifft eh nur die anderen.“ Dabei sprechen die offiziellen Zahlen eine ganz andere Sprache. Tatsächlich scheidet rund jeder vierte Arbeitnehmer krankheitsbedingt vorzeitig aus dem aktiven Arbeitsleben aus. Gleichzeitig wird der Zugang zur staatlichen Invaliditätspension zunehmend schwieriger. Menschen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit landen immer öfter in der Arbeitslosigkeit – mit allen damit verbundenen Folgen. Wo sind die sozialen Lücken heute am größten? Mit jeder Pensionsreform werden die staatlichen Leistungen weniger. 2014 wurde zum Beispiel die befristete Invaliditätspension zur Gänze gestrichen. Fakt ist: Viele glauben, dass sie im Ernstfall vom Staat „versorgt“ werden. In Wahrheit haben sie aber nur einen geringen Leistungsanspruch. Es ist vielmehr eine trügerische Sicherheit in der sie leben, denn das österreichische Sozialsystem kennt die Berufsunfähigkeit gar nicht für alle Berufsgruppen. Was bedeutet das konkret? Nehmen wir zum Beispiel einen jungen Unternehmer, der gerade seine Firma aufbaut. Wird er schwer krank oder hat einen Unfall und kann nicht mehr arbeiten, darf er kaum staatliche Leistungen erwarten. Denn für Selbstständige gibt es nur eine Erwerbsunfä06 risControl Sonderausgabe BU
Christian Wagner, Produktmanagement HDI Lebensversicherung AG higkeitspension. Das bedeutet konkret: Er muss so lange arbeiten, solange er noch irgendeine Tätigkeit verrichten kann. Im Extremfall kann das auch dazu führen, dass ein selbstständiger Bäckermeister nach einem Bandscheibenvorfall als Portier arbeiten muss – falls er überhaupt eine passende Stelle findet. Die Folge sind meist massive finanzielle Einbußen, der gewohnte Lebensstandard ist nicht mehr leistbar. Es klingt vielleicht brutal, aber jeder Selbständige, der keine private ober betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung hat, ist zu sich selbst „grob fahrlässig“. Auch unselbständig Erwerbstätige sind nicht wesentlich besser gestellt. Seit dem Wegfall der befristeten Invaliditätspension bleiben nur noch Maßnahmen der beruflichen und medizinischen Rehabilitation.
HDI LEBENSVERSICHERUNG AG Aber nicht alle können sich eine BU leisten? Das stimmt, aber auch für diese Zielgruppe bietet die HDI Lebensversicherung einen leistbaren Existenzschutz an. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung EGO Basic ist nicht nur günstiger als eine Berufsunfähigkeitsversicherung sondern bietet unter bestimmten Voraussetzungen auch eine vereinfachte Gesundheitsprüfung. Damit ist diese Absicherung auch für jene Personen geeignet, die in der Vergangenheit aufgrund der hohen Kosten oder aufgrund einer Vorerkrankung keine Absicherung in Anspruch nehmen konnten. Ab welchem Alter ist eine BU-Versicherung sinnvoll?
HDI Lebensversicherung AG Die HDI Lebensversicherung AG ist seit 1922 einer der renommiertesten Anbieter von BUVersicherungen. Die mehrfach ausgezeichneten EGO-Tarife geben seit Jahren die Qualitätsstandards am österreichischen Markt vor. Um diese Top-Position zu halten, werden sie regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und – wenn nötig – nachjustiert
Auch hier gilt: Je früher, desto besser. Ein 20-jähriger kann sich mit unserem Starter-Tarif für junge Leute – EGO Young - bereits mit rund 20 € im Monat eine monatliche Rente von rund 1000 € sichern. Ein 40-Jähriger zahlt im Tarif EGO Top knapp 50 € im Monat. Außerdem gilt: Je jünger, desto gesünder und leichter versicherbar. Wer schon an Vorerkrankungen leidet, ist mitunter nur mehr sehr schwer oder gar nicht mehr versicherbar.
versichert? Was gilt im Falle eines Berufswechsels? Wie sieht es mit der nachvertraglichen Anzeigepflicht aus? Muss jeder Berufswechsel gemeldet werden, um den Leistungsanspruch zu behalten? Wird im Leistungsfall auch der vorhergehende Beruf geprüft? Sind psychische Beeinträchtigungen wie Burn out oder Bore out ausgeschlossen? Und vieles mehr. Mein Tipp daher: Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall!
Worauf sollte bei der Auswahl einer BU-Versicherung geachtet werden?
Was zeichnet die BU-Versicherungen EGO Top, EGO Young und EGO 2in1 der HDI Lebensversicherung besonders aus?
Der Preis ist hier nicht entscheidend. Wie bei einer Haushaltsversicherung müssen auch bei einer BU-Versicherung die Bedingungen verglichen werden. Ein wesentliches Qualitätskriterium ist etwa der Verzicht auf das abstrakte Verweisungsrecht – sowohl bei der Erstprüfung als auch insbesondere bei der Nachprüfung. Wichtig ist auch eine eindeutige Begriffsbestimmung: Welcher Beruf ist denn überhaupt
Die HDI Lebensversicherung ist der einzige Anbieter in Österreich, der sowohl auf das konkrete als auch auf das abstrakte Verweisungsrecht verzichtet. Darüber hinaus gibt es keine nachvertraglichen Anzeigepflichten und auch keine Meldepflichten. Ein weiteres Qualitätskriterium der HDI Lebensversicherung ist auch: Die Leistung erfolgt taggenau! Die Qualität unserer BU-Tarife wurde bereits vielfach ausgezeichnet.
risControl Sonderausgabe BU 07
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. BU-Praxisbeispiele der HDI Lebensversicherung
Mann, 39 Jahre alt, Steuerberater Berufsbild
• Tätigkeiten einer Steuerberatung (kaufmännisch): Aktenstudium, Beratung, Prüfung Arbeitsvolumen: Bruttoeinkommen:
Diagnose Funktionsbeeinträchtigungen Leistungen
10 – 11 Stunden an 5 Tagen in der Woche 4.200 Euro monatlich
Unfall (Treppensturz): Fraktur Deckplatte Lendenwirbelsäule, 2 Bandscheibenprotusionen Durch die Folgen des Unfalls bestehen erhebliche Beeinträchtigung beim Sitzen, Tragen von Akten etc. Da die Tätigkeit des Steuerberaters vorwiegend sitzend erfolgt, hat dies Einfluss auf die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit. Der Versicherte erhält Leistungen aufgrund bedingungsgemäßer Berufsunfähigkeit. Der Versicherungsschutz besteht bis zum Alter von 60 Jahren. Monatliche BU-Rente von rund 1.420 Euro
Mann, 53 Jahre alt, Steuerberater Berufsbild
• Buchhaltung, Büroorganisation • Akquise und diesbezügliche Mandantengespräche, teilweise vor Ort • Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen • Gerichtstermine Arbeitsvolumen: Bruttoeinkommen:
Diagnose Funktionsbeeinträchtigungen
Leistungen
9 Stunden an 5 – 6 Tagen in der Woche 6.250 Euro monatlich
Mittelgradige depressive Episode mit somatischem Syndrom (Interessenverlust etc.) Aufgrund der ausgeprägten depressiven Symptomatik bestehen bei dem Versicherten Einschränkungen in den Bereichen Stresstoleranz, Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und emotionale Belastbarkeit. Arbeiten unter großem Zeitdruck, mit intensivem Publikumskontakt oder mit hoher Verantwortung ist nicht möglich. Tätigkeiten mit hoher Anforderung an die Konzentration können ebenfalls nicht mehr andauernd durchgeführt werden, da er dadurch schnell den Überblick verliert, dazu zählen auch Mandantengespräche und häufige Besprechungen. Er hat kaum den Antrieb die Aufgaben anzugehen und ist diesbezüglich „wie gelähmt“. Der Versicherte erhält Leistungen aufgrund bedingungsgemäßer Berufsunfähigkeit. Der Versicherungsschutz besteht bis zum Alter von 65 Jahren. Monatliche BU-Rente von rund 1.610 Euro
ILFT
FEST IM LEBEN ZU STEHEN.
Mit dem ausgezeichneten Berufsunfähigkeitsschutz.
Krankheit, Unfall und Tod gehören zum Leben. Gegen die meisten Risiken sind wir heute versichert. Warum versichern wir nicht auch unsere Arbeitskraft? Immerhin sind rund 20% aller Berufstätigen infolge einer Krankheit oder eines Unfalles davon betroffen. EGO Top schützt Sie vor den finanziellen Folgen. Sorgen Sie vor! www.hdi-leben.at
INTERVIEW
Vorsicht Falle
Dr. Walter Niederbichler: Die größte Gefahr für jeden Versicherungsmakler ist die fehlende Dokumentation der Beratung bzw. Vermittlung. Gibt es nämlich keine Dokumentation, steht in einem realen Gerichtsverfahren die eine Aussage gegen die andere Aussage. Die Gerichte können sich dann aussuchen, wem sie glauben, oder entscheiden sie nach Sympathie, äußerem Erscheinungsbild oder einfach nach Willkür. Wenn aber Unterlagen und eine Dokumentation vorliegen, kann man auch noch nach Jahren erklären, warum diese oder jene Entscheidung getroffen wurde; natürlich auch mit wem, wo und warum das Gespräch stattgefunden hat. Dies ergibt für das Gericht ein „rundes Bild“ und fällt es einem Richter schwer zu sagen, er glaube dieser Dokumentation nicht. Auch Gerichte und Richter sind froh, wenn ausreichende beweisbare Unterlagen vorhanden sind.
Niederbichler: Ja, wir vertreten grundsätzlich nur Versicherungsnehmer gegen Versicherungsunternehmen. Nach unseren Erfahrungen ist die vorvertragliche Anzeigenpflichtverletzung ein klassischer Ablehnungsgrund. Das wird auch derzeit sehr stark von Seitens der Gerichte gestützt, da die Anforderungen bzw. Judikatur zur vorvertraglichen Anzeigepflicht sehr streng sind. Leichte Fahrlässigkeit reicht unter Umständen schon aus, um leistungsfrei zu sein. Den Kausalitätsgegenbeweis zu führen ist fast unmöglich. Was immer wieder verwechselt oder nicht gewusst wird, ist, dass Schmerzen oder Symptome auch dann angegeben werden müssen, wenn es dafür noch keine Diagnose oder einen ärztlichen Befund gibt. Man kann also nur das weglassen, was völlig belanglos ist. Kreuzschmerzen und darauf folgende Massagen sollte man daher nicht außer Acht lassen.
Vorvertragliche Anzeigenpflicht bzw. Beraterhaftung, wie kann man sich dagegen schützen?
Ist die Tendenz der Ablehnungen und daher ihre Vertretung steigend?
Niederbichler: Wie schon gesagt, dass hängt eng mit der Dokumentation zusammen. Zum einen ist meine Empfehlung an jeden Versicherungsmakler, dass die Gesundheitsfragen immer der Kunde selbst ausfüllen und auch unterschreiben sollte. Zum anderen sollte der Makler den Kunden umfassend aufklären, insbesondere über Folgen, wenn die Gesundheitsfragen nicht ordnungsgemäß und/oder wahrheitsgemäß beantwortet werden und dies (natürlich) dokumentieren. In den meisten Versicherungsanträgen finden sich dazu globale Fragen wie „Wurden sie in den letzten zehn Jahren untersucht, etc.“. Hier besteht die Gefahr, dass der Kunde auf Arztbesuche der letzten Jahre einfach vergisst Der Makler ist hier gefordert nachzufragen und zu beraten. Unrichtige oder falsche Antworten können zur Leistungsfreiheit im Schadensfall wegen vorvertraglicher Anzeigenpflichtverletzung führen. Im digitalen Zeitalter herrscht nahezu vollkommene Transparenz der Behandlungsunterlagen. Erkrankungen und auch Arztbesuche sind jederzeit nachweisbar. Im Versicherungsfall wird von den Versicherungsunternehmen jede Behandlungskartei und Unterlage angefordert. Der Versicherungsnehmer ist auch verpflichtet, dabei mitzuwirken. Auch mangelnde Mitwirkungspflicht kann unter Umständen zu Leistungsfreiheit führen.
Niederbichler: Natürlich, es gibt immer mehr Versicherungssparten mit Gesundheitsfragen, immer mehr Versicherungsnehmer und daher immer mehr Möglichkeiten Fragen falsch bzw. nicht ausreichend zu beantworten. Durch die Transparenz kann man praktisch nichts mehr geheim halten und gilt hier für die Kunden der Grundsatz: ehrlich währt am längsten.
Dr. Walter Niederbichler, von der Kanzlei Haus des Rechts hat uns zur Thematik Gefahren in der Beratung ein Interview gegeben. Wo sehen sie die größten Gefahren in der Beratung für den Versicherungsmakler?
Sie vertreten viele Fälle in diesem Bereich, wie sehen sie die Entwicklung? 10 risControl Sonderausgabe BU
Wäre es eine Möglichkeit eine Krankenakte (ELGA) gleich als Zusatz zu den Gesundheitsakten beizulegen? Niederbichler: Selbstverständlich wäre das eine gute Idee, denn oft ist es wirklich schwer sich zu erinnern, was in den letzten 10 Jahren alles passiert ist und sich auch noch an die Kreuzschmerzen vor acht Jahren zu erinnern. Wissentliche Pflichtverletzungen bei Versicherungsmakler? Niederbichler: Das ist ein aktuelles Phänomen der Vermögensschadenversicherer, um nicht leisten zu müssen. Um im Schadensfall nicht zahlen zu müssen, werfen immer mehr Versicherungsunternehmen dem Makler wissentliche Pflichtenverletzung vor. Dies ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr, weil bei wissentlicher Pflichtenverletzung der Vermögensschadenversicherer leistungsfrei ist, der Makler dem Kunden
INTERVIEW den Schaden aber trotzdem – möglicherweise aus eigener Tasche - bezahlen muss. Die Argumentation der Vermögensschadensversicherer geht in die Richtung, dass jeder Verstoß gegen eine Rechtsvorschrift oder Anweisung, die dem Makler z.B. aufgrund seiner Ausbildung bekannt sein müsste, als wissentliche Pflichtenverletzung qualifiziert wird. Dies geht meines Erachtens zu weit und werden hier wohl die Gerichte in den nächsten Jahren eine entsprechende Linie festlegen. Da könnte es aber relativ schnell zu einer Leistungsfreiheit kommen, bei dem großen Wissensgebiet, das die Versicherungsmakler abdecken müssen. Niederbichler: Genau, wir haben Fälle wie z. B. die Verletzung der Schadensmeldepflicht im Haftpflichtversicherungsbereich. Hier muss die Schadenmeldung unverzüglich, spätestens innerhalb einer Woche geschehen. Auch hier hat ein Vermögensschadenversicherer wissentliche Pflichtenverletzung eingewandt, weil der Makler erst drei Monate nach
dem Schadenereignis die Schadensmeldung erstattet hat. Der Makler hatte aber Glück, weil er bei einer anderen Versicherung einen Baustein im Vermögensschadensbereich wegen wissentlicher Pflichtenverletzung hatte, die den Schaden dann übernommen hat. Beratung kann gefährlich werden? Niederbichler: Das Leben ist überhaupt lebensgefährlich, aber Beratung besonders. Die Beratung des Versicherungsmaklers ist deshalb so gefährlich, weil der Versicherungsmakler wie Anwälte, Ärzte und Steuerberater von Gesetzes wegen Sachverständigenstatus. haben. Das bedeutet, dass sie für ihr Tun bzw. für ihr Nicht tun einen erhöhten Sorgfalts- und Haftungsmaßstab haben, bei dem die sogenannte Umkehr der Beweislast gilt; das heißt, im Schadensfall muss der Versicherungsmakler nachweisen, dass er alles richtig gemacht hat. Wir danken für das Gespräch.
Ein Blick in die Realität Mag. Jürgen E. Holzinger, Obmann des Verein ChronischKrank, hat die Roadshow ebenfalls begleitet und mit seinem Vortrag einen Blick auf die Realität von chronisch kranken und beeinträchtigten Menschen in Österreich gegeben. Über die BU- und Invaliditätpensionsreform und deren Auswirkungen und die Ziele der Reform des Sozialministeriums. Diese waren und sind weniger Berufsunfähigkeits und Invaliditätspensionisten, eine Milliarde Euro mehr an Steuereinnahmen, späterer Pensionsantritt aber auch rasche Wiedereingliederung ins Erwerbsleben. Die Einnahmen von einer Milliarde sind aber nicht so leicht zu lukrieren. Die Rehabilitationsdauer und die Umschulungen zur Wiedereingliederung ins Erwerbsleben, dauern oft mehrere Jahre und erhöhen auf der anderen Seite die Arbeitsloszahlen. Oft müssen Betroffene Rehabilitationsmaßnahmen und/oder Ausbildungsmaßnahmen der PVA mehrere Male wiederholen, was natürlich erhebliche Mehrausgaben zur Folge hat. Fakt ist außerdem, dass Betroffene durch die massiven Sanktionsdrohungen mit der Mitwirkungspflicht und den oft unqualifizierten Begutachtungen der PVA extrem leiden und unter Druck stehen. Das Ziel wäre aber eigentlich, kranke Menschen rasch wieder ins Arbeitsleben einzugliedern und vor allem gesund zu machen. Im Moment sieht die Situation aber eher gegenteilig aus, derzeit quält man aber die Betroffenen und gefährdet deren Existenz. 3,1 % wurde das Rehabgeld wegen Nichtmitwirkung 2014 entzogen. Wobei schon eine Nichteinnahme oder Infragestellung einer Mediaktion eine Nichtmitwirkung bedeuten kann. Oft entscheiden nicht qualifizierte Begutachter über einen Theraphievorschlag einer Uniklinik und erklären diesen für unnötig. Wird der Antrag auf Rehabilitation oder Umschulung aufgrund Krankheit abgelehnt werden die Betroffenen an das AMS
zurückverwiesen. Dort müssen sie sich „arbeitswillig“ erklären (mit Unterschrift) ansonsten erhalten sie keine Geldleistungen vom AMS. Das Ziel des Vereines ist unteranderem eine Interessensvertretung von chronisch Kranken und deren Angehörigen zu sein. Chronisch kranken Menschen den Zugang zu Förderungen und Unterstützungen so leicht und durchsichtig wie möglich zu machen. Aufzuklären und Klarheit zu schaffen, über alle Parteigrenzen und Interessen hinweg. Mag. Holzinger, selbst betroffen von einer chronischen Erkrankung, weiß wovon er spricht. Es ist wichtig, auch junge Menschen über die Thematik zu informieren und aufzuklären. Es ist seiner Meinung wichtig, die derzeitige Situation im staatlichen System aufzuzeigen und über private Absicherung zu informieren. Denn ohne ausreichende private Absicherung ist es schnell möglich, in die Armutsfalle zu geraten. Der Verein hilft aber auch bei Gerichtsverfahren gegen das zuständige Arbeits- und Sozialgericht. Rechtsanwälte des Vereins ChronischKrank klagen für eine Pauschale von 250,-- Euro, das juristische Netzwerk umfasst 40 Anwälte & Juristen in den verschiedenen Bundesländern. risControl Sonderausgabe BU 11
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
Zukunftsmarkt Berufsunfähigkeitsversicherung Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs Österreich der Wiener Städtischen Versicherung, über Chancen und zu überwindende Hindernisse um die Berufsunfähigkeitsversicherung am Österreichischen Versicherungsmarkt zu etablieren. Der Beratungsaufwand ist hoch, die Nachfrage, verglichen mit anderen Ländern noch gering – warum sollten Vertriebspartner die Berufsunfähigkeitsversicherungen in ihre Produktpalette aufnehmen? Gerhard Heine: Die private Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU-Versicherung, ist eine der wichtigsten Formen der privaten Absicherung. Aber nur jeder 40. Österreicher oder Österreicherin hat bereits eine BU-Versicherung abgeschlossen. In Deutschland hingegen verfügt bereits jeder 2. Erwerbstätige über eine solche Risikoabsicherung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist in Österreich somit eine Sparte mit großem Entwicklungspotenzial. Der Beratungsaufwand ist sicher groß und es bedarf hoher Kompetenzen sowie eines umfangreichen fachlichen Wissens, vor allem auch im Bereich der Sozialversicherung, um die passende Absicherung für die jeweiligen Kunden und Kundinnen anzubieten. Beratungskompetenz und umfassendes Wissen zeichnen aber gerade die Berufsgruppe der freien Vermittler aus. Wer sind die Zielgruppen für eine BU-Versicherung? Heine: Zunächst einmal die gut verdienende Mittelschicht bis 50 Jahre, Akademiker, Selbständige und Ärzte. Berufsunfähigkeit ist aber nicht nur ein Thema für ältere Erwerbstätige, sondern auch Berufseinsteiger und -einsteigerinnen können damit konfrontiert sein. So beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen heute dreißigjährigen Mann, bis zum Pensionsantritt mit 65 Jahren berufsunfähig zu werden, 40 Prozent. Für eine Frau gleichen Alters liegt die Wahrscheinlichkeit nur gering darunter bei 39 Prozent.
Berufen an, die mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden waren, trifft es heute immer mehr auch andere Berufsgruppen. Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch.
Und auch hier gilt es, wie im gesamten Vorsorgebereich, Jugend und Gesundheit zu nutzen, um zu günstigen Konditionen Versicherungsschutz zu erwerben. Gehörten früher betroffene Personen überwiegend
Was wünschen sich potenzielle BU-Kunden? Heine: Aus einer von der Wiener Städtischen in Auftrag gegebenen Studie zum Thema BU geht hervor, dass sich 40 Prozent aller Kunden
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KR Gerhard Heine, Wiener Städtische Leiter Partnervertrieb
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG und Kundinnen eine qualitativ hochwertige Beratung durch ihre Berater wünschen. Bei drei Viertel aller Beratungsgespräche wurde die Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch nicht einmal angesprochen. Nahezu 90 Prozent der befragten Frauen und Männer gaben als wesentlichen Bestandteil einer professionellen Beratung eine fundierte Bedarfsanalyse an. Das stellt hohe Ansprüche an die Vermittler. Warum sollten sich Kunden für die BU der Wiener Städtischen – den WORK-LIFE-AIRBAG – entscheiden? Heine: Der WORK-LIFE-AIRBAG ist ein umfassendes BU-Produkt, das alle wichtigen Leistungen beinhaltet. Die Wiener Städtische verzichtet auf abstrakte Verweisbarkeit. Es besteht also kein Zwang, eine andere zumutbare Tätigkeit auszuüben. Bei Eintritt bestimmter Ereignisse – wie Hochzeit, Geburt, Berufswechsel usw. – kann die ursprünglich vereinbarte Pension ohne weitere Gesundheitsprüfung um bis zu 50 Prozent (max. EUR 500) erhöht und so den geänderten Lebensverhältnissen angepasst werden. Bei Berufswechsel ist keine Meldung an den Versicherer notwendig. Ein Assistance-Paket bietet Unterstützung, Beratung und Vermittlung bei organisatorischen Fragen. Darüber hinaus rundet eine Neustarthilfe in vereinbarter Höhe bei Wiedereintritt in das Berufsleben das Leistungspaket ab. Die Berufseinschätzung erfolgt mittels eines innovativen zehnstufigen Berufsgruppen-Clusters. Dadurch kann das Risiko genauer eingestuft werden, was zu einer faireren Prämienverteilung und in der Praxis oftmals auch zu einer günstigeren Prämie führt. Die Wiener Städtische, als österreichischer Versicherer mit über 190 Jahren Erfahrung, verfügt über ein flächendeckendes Vertriebs- und Geschäftsstellennetz. Sämtliche Leistungsabwicklungen erfolgen in Österreich, nach österreichischem Recht und über österreichische Ansprechpartner. Wie unterstützt die Wiener Städtische ihre Vertriebspartner?
Heine: Unabhängige Berater, die in der Sparte BU erfolgreich sind, zeichnen sich entweder selbst durch ihr Expertentum auf diesem Gebiet aus oder haben einen guten Versicherungspartner, wie die Wiener Städtische, der über die entsprechende Sachkenntnis und ein hervorragendes Produkt verfügt. Die Wiener Städtische stellt gerne Spezialisten zur Verfügung, wenn gewünscht auch als Begleitung beim Kundentermin. Dabei lernen die Vermittler in der Praxis.
WORK-LIFE-AIRBAG Das Wichtigste im Überblick • garantierte Berufsunfähigkeitsrente • Einfache Berufseinschätzung • Zahlung der vereinbarten BU-Rente • Befreiung von der Prämienzahlungspflicht • Zusatzleistungen (Assistance, Neustarthilfe, Sofortschutz bei Unfall,…) • Nachversicherungsoption bei speziellen Ereignissen (Hochzeit, Geburt, berufliche Verbesserung …) • Weltweiter Versicherungsschutz • Verzicht auf abstrakte Verweisung • Keine Meldepflicht bei beruflicher Veränderung • Top-Bedingungen • steuerliche Absetzbarkeit im Rahmen der Sonderausgaben • Leistung bereits ab 50% Berufsunfähigkeit risControl Sonderausgabe BU 13
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Ab 2016 bietet die Wiener Städtische ihren Vertriebspartnern und deren Mitarbeitern im Rahmen des „Partnercollege expert“ eine weitere kostenlose Bildungsveranstaltung an. Im „Partnercollege“ sowie im „Partnercollege expert“ werden neben grundlegendem Wissen, wie etwa zum Pensionskonto und zur Sozialversicherung, auch komplexe Inhalte wie die Berufsunfähigkeitsversicherung vermittelt. Ein leicht bedienbarer Tarifrechner sowie ein kostenloser Pensionslückenrechner, der auch die BU-Lücke berechnet, unterstützen bei der Beratung und Erstellung der Angebote bis zum Vertragsabschluss. Kann der WORK-LIFE-AIRBAG, die Berufsunfähigkeitsversicherung der Wiener Städtischen mit den Angeboten erfahrener ausländischer Versicherer mithalten? Heine: Die Berufsunfähigkeitsversicherung der Wiener Städtischen wurde seit ihrer Markteinführung im Jahr 2013 jährlich durch die Agentur Morgen & Morgen mit vier von fünf Sternen ausgezeichnet. Seit 2007 beurteilt das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen, neben deutschen und am österreichischen Markt agierenden Versicherern, auch österreichische BU-Versicherer. Das Rating erfolgte in den Teilbereichen „Bedingungen, Kompetenz, Transparenz und Antragsfragen“. Die BU der Wiener Städtischen erreichte, mit Ausnahme des Teilratings für Kompetenz, das lediglich die noch zu kleine Bestandsgröße des Produktes widerspiegelt, in allen sonstigen Teilbereichen fünf Sterne – was in der Wertung der Beurteilung „Ausgezeichnet“ und somit dem höchsten erreichbaren Teilergebnis entspricht. Damit erzielt die Wiener Städtische das beste Rating für einen Versicherer heimischen Ursprungs. Die Wiener Städtische polizziert nach österreichischem Recht und der Schaden wird vor Ort abgewickelt – was für die Versicherten ein großer Vorteil ist. Und wer sich die BU nicht leisten kann oder will? Heine: Wer sich die BU nicht oder noch nicht leisten kann oder will, sollte auf keinen Fall ganz auf Vorsorge verzichten. Die Wiener Städtische offeriert eine breite Palette klassischer Vorsorgeprodukte. Das
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Lebensversicherungs-Portfolio der Wiener Städtischen umfasst von der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge über die klassische Variante bis zur fondsgebundenen Lebensversicherung alle Möglichkeiten, um eine bedarfsgerechte, individuelle Vorsorge zu gewährleisten. Weiters ist eine Unfallversicherung als Basisvorsorge unverzichtbar. Unseren Unfallschutz PREMIUM gibt es passend für jedes Alter, jede Zielgruppe, jede Einkommensklasse und Lebenssituation. Und ab April dieses Jahres bringen wir eine eine günstige Alternative zur BU auf den Markt. Dabei handelt es sich um einen Basis-Existenzschutz zu einer sehr günstigen Prämie, bestehend aus einer monatlichen Rente bei Verlust von Grundfähigkeiten, bei Pflegebedürftigkeit bereits ab Stufe 1, kritischen Krankheiten wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall und einer Einmalleistung bei Krebserkrankungen. Das neue Vorsorgeprodukt eignet sich besonders gut für manuell tätige Personen, junge Familien und Alleinerziehende sowie für Selbstständige und Existenzgründer.
INFINMA GMBH
infinma Institut für Finanz-MarktAnalyse GmbH – Ihr unabhängiges Analyse- und Beratungsunternehmen Die infinma GmbH wurde im Jahre 2003 von den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Dr. Jörg Schulz und Marc Glissmann gegründet. Bis heute sind die beiden Geschäftsführer auch die alleinigen Inhaber der Gesellschaft. Es gibt keinerlei Finanz- oder ähnliche Beteiligungen von Versicherungen, Banken o. ä. und im Gegensatz zu einigen anderen Unternehmen am Markt ist infinma auch nicht direkt oder indirekt als Versicherungsbroker tätig. Die Vermittlung von Versicherungen und Finanzdienstleistungen ist vielmehr satzungsgemäß ausgeschlossen. infinma hat in der Analyse zwei Tätigkeitsschwerpunkte: Bilanzen und Kennzahlen von Lebens- und Krankenversicherern sowie Pensionskassen auf der einen und umfangreiche Produktanalyen in den Bereichen Vorsorge und Biometrie auf der anderen Seite. Grundlage der Untersuchungen von infinma sind ausschließlich öffentlich zugängliche Informationen, die jeder potentielle Käufer einer Finanzdienstleistung vor Vertragsabschluss auch erhalten könnte. „Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass wir für alle Gesellschaften und Produkte die gleichen Unterlagen und Informationen zu Grund legen. Zudem halten wir nichts von Fragebögen für Versicherer, deren Antworten wir ohnehin nicht verifizieren können“, erläuterte Geschäftsführer Dr. Jörg Schulz. Im Kern bietet infinma vier verschiedene Dienstleistungen an, die beliebig skaliert und miteinander kombiniert werden können. Zum Softwareangebot von infinma sei auf den entsprechenden Artikel in dieser Ausgabe von risControl verwiesen. Produktanalysen und Produktvergleiche sind nicht nur Gegenstand der Software, sondern auch Voraussetzung und Grundlage der weiteren Leistungen von infinma. Dazu zählen bspw. standardisierte Produktvergleiche oder auch Benchmark-Analysen für bestimmte Produktgruppen im Bereich der Altersvorsorge oder der Absicherung biometrischer Risiken. Die infinma GmbH unterstützt ihre Kunden auch bei der Entwicklung von Zielgruppen-Konzepten sowie Produkt-Partner-Matrizen und begleitet auf Wunsch auch die vertriebliche Umsetzung. Im Rahmen des sog. Markt- und Wettbewerbs-Supports (MWS) bietet das Unternehmen seinen Kunden die unmittelbare Unterstützung in allen Fragen rund um das Thema Markt und Wettbewerb. Dieses Angebot richtet sich naturgemäß zunächst an die entsprechenden Abteilungen innerhalb der Versicherer, bspw. Produktmanagement, -marketing oder vertriebsunterstützende Bereiche, aber auch an Vertriebsmitarbeiter selber. Diese können im Rahmen des MWS unmittelbar auf das Know-how und die Kapazitäten von infinma zugreifen, um sich in der konkreten Akquisitionssituation oder auch bei bspw. Stornoprophylaxe oder der Besuchsvorbereitung unterstützen zu lassen. 16 risControl Sonderausgabe BU
Abgerundet wird das Angebot von infinma durch eine Vielzahl von Vorträgen und Workshops. Bereits seit Mitte der 90er Jahre war Dr. Jörg Schulz regelmäßig in Österreich präsent, zunächst als Mitarbeiter eines großen deutschen Versicherers für dessen österreichische Niederlassung. Später begleitete er verschiedene Veranstaltungen und Roadshows als Referent. „Uns war und ist es wichtig, dass wir als verlässlicher und vor allem dauerhafter Partner wahrgenommen werden. Daher war es für uns auch von Anfang an klar, dass wir unsere Leistungen in Österreich permanent anbieten wollen“, betont Dr. Schulz die Bedeutung des österreichischen Marktes für die infinma GmbH.
INFINMA GMBH
Marktstandards in der BU Bereits im Jahre 2004 hat die infinma Institut für Finanz-Markt-Analysen GmbH die sog. Marktstandards in der Berufsunfähigkeitsversicherung entwickelt. Ziel war es, eine überschaubare Anzahl an Kriterien zu finden, die hinreichend geeignet sind, verschiedene BU-Produkte bzgl. ihrer Qualität vergleichen zu können. Zu diesem Zweck wurden Gespräche sowohl mit Erst- und Rückversicherern als auch mit Maklern und Leistungsregulierern bei den Lebensversicherungsgesellschaften geführt. Schnell hat sich herausgestellt, dass die hinsichtlich ihrer Zielsetzungen sehr heterogenen Gesprächsteilnehmer recht einheitliche Vorstellungen davon hatten, was eine wirklich gute BU ausmacht. So haben sich nach einigen Diskussionen insgesamt 17 Kriterien heraus kristallisiert, die alle Beteiligten gleichermaßen als besonders wichtig angesehen haben. Zu diesen Kriterien gehört bspw. der Prognosezeitraum, die rückwirkende Leistung ab Beginn oder die Regelungen zur abstrakten Verweisung in der Erstprüfung. Eine vollständige Dokumentation der verwendeten Kriterien mit einer ausführlichen Beschreibung finden interessierte Leser auf der Internetseite von infinma unter: http://www.infinma.at/lupe_msbu.php Für jedes dieser Kriterien wurde nachfolgend untersucht, welche Ausprägungen am Markt tatsächlich vorhanden sind. Für den Prognosezeitraum etwa wird zwischen 6 Monaten, keiner Prognose und voraussichtlich dauernd unterschieden. Die Regelung, die in den meisten Produkten zur Anwendung kommt, definiert den Marktstandard im Sinne eines Branchendurchschnitts. Alle anderen Ausprägungen eines Kriteriums werden dann mit Blick auf den Kunden als besser oder schlechter bewertet. infinma-Fachbereichsleiter Stephan Franz führt hierzu aus: „Vor allem aus dem Vertrieb bekommen wir regelmäßig sehr positive Rückmeldungen zu dem Verfahren der Marktstandards. Das, was wir machen, ist einfach, transparent und vor allem nachvollziehbar.“ Der geschäftsführende Gesellschafter der infinma GmbH, Dr. Jörg Schulz, ergänzt: „Da sich unser Marktstandard aus der jeweils häufigsten Ausprägung eines Kriteriums ergibt, hat infinma selber auch keinen Einfluss darauf, was der aktuelle Branchendurchschnittswert gerade ist. Dieser resultiert ausschließlich aus den aktuell am Markt verfügbaren Regelungen und somit der Qualität der angebotenen Produkte.“ Im Herbst 2011 hat infinma dann erstmals Zertifikate und Siegel für die Produkte vergeben, die in allen getesteten Kriterien den Marktstandard mindestens erfüllt oder übertroffen haben. „Lange
Zeit haben wir gedacht, die Auszeichnung von Produkten die einfach nur einen Branchenmittelwert erfüllen, sei kein wirkliches Qualitätsmerkmal. Als wir dann ausgewertet hatten, dass in Deutschland von 86 Gesellschaften lediglich 11 unsere Zertifizierungsvoraussetzungen erfüllt haben, war uns klar, dass die Standards sehr wohl einen hohen Standard an Produktqualität darstellen“, kommentiert Dr. Schulz die damaligen Ergebnisse. Nicht zuletzt durch die starke mediale Aufmerksamkeit, mit der Finanz- und Versicherungsmagazine auf die infinma Marktstandards in der BU reagiert haben, hat sich dieses Verfahren inzwischen als echte Ergänzung zu bestehenden BU-Produktratings und anderen Bewertungsverfahren etabliert. Bei der letzten Marktstandarduntersuchung für Österreich im September 2015 haben 8 von 21 Gesellschaften bzw. 21 von 48 Tarifen die Anforderungen an ein Zertifikat erfüllt. In den letzten Jahren ließ es sich Stephan Franz nicht nehmen, einigen Lebensversicherungsgesellschaften auf Veranstaltungen wie der AssCompact-Trendtag in Wien die begehrten Auszeichnungen persönlich zu übergeben. risControl Sonderausgabe BU 17
INFINMA GMBH
Die BU-Lupe und das BU.A.T. aus den infinma Wettbewerbs-Analyse-Tools W.A.T. Mit der sog. BU-Lupe und dem Berufsunfähigkeits-Analyse-Tool BU.A.T. bietet infinma seit einigen Jahren zwei Online-Anwendungen an, die speziell den Markt der Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich abdecken. „In der Vergangenheit hatten wir deutsche und österreichische Produkte in einer Anwendung zusammen analysiert. Aufgrund der stark wachsenden Bedeutung des BU-Geschäfts in Österreich haben wir uns dann dazu entschieden, eigene Anwendungen für jeden Markt anzubieten“, führt der geschäftsführende Gesellschafter, Marc Glissmann, dazu aus. Die Entscheidung für eigene Anwendungen wurde auch dadurch erleichtert, dass sich viele österreichische Anbieter gegenüber externen Analysten inzwischen deutlich transparenter und offener zeigen als noch vor ein paar Jahren. „Wir können erkennen, dass sich unser langjähriges Bemühen um gute Kontakte zu allen Anbietern mittlerweile auszahlt. Die Informationslage hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert“, freut sich sein Kollege Dr. Jörg Schulz Die BU-Lupe ist ein vor allem für den vertrieblichen Einsatz gedachtes Tool, das es erlaubt, bis zu vier Berufsunfähigkeitsprodukte wahlfrei miteinander zu vergleichen. Anhand von insgesamt 17 Kriterien kann der Anwender auf einen Blick erkennen, wie sich die Produkte untereinander unterscheiden und vom sog. Marktstandard abheben. Das Verfahren der Marktstandards wird in einem separaten Artikel in dieser Ausgabe von risControl detailliert beschrieben. Diese 17 Kriterien wurden von infinma bereits vor mehr als zehn Jahren zusammen mit Erst- und Rückversicherer sowie Maklern und Leistungsregulierern entwickelt. „Damit kann sich der Nutzer sehr schnell einen guten Überblick über die Unterschiede zwischen verschiedenen Produkten
Die BU-Lupe: Vergleichen Sie bis zu 4 Produkte miteinander und gegen den jeweils aktuellen Marktstandard. beschaffen. Gerade im Vertrieb ist weniger manchmal mehr“, erklärte Stephan Franz, Fachbereichsleiter Biometrie bei infinma. Wem die o. g. 17 Kriterien zu wenig sind, der kann sich mit Hilfe des Berufsunfähigkeits-Analyse-Tools BU.A.T. auch sehr viel detaillierter mit den Produkten beschäftigen. Hier stehen ca. 60 Haupt-Kriterien mit mehr als 200 Analysedetails zur Verfügung, zudem kann der Anwender gezielt nach Produkten suchen, die bestimmte Eigenschaften aufweisen. Wie auch in der BU-Lupe, so stehen auch hier zu allen
Das BU.A.T.: Nutzen Sie mehr als 40 Filterkriterien, um das "richtige" Produkt für Ihren Kunden zu finden. 18 risControl Sonderausgabe BU
INFINMA GMBH Vergleichskriterien die Original-Bedingungstexte zur Verfügung. „Auf diese Weise sorgen wir in unserer Software für ein Höchstmaß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit“, ergänzt Franz. Für beide Vergleichsanwendungen gilt, dass sie anders als viele andere Berechnungs- und Vergleichsprogramme nicht auf einer Gegenüberstellung von Prämien- oder möglichen Leistungshöhen basieren, sondern auf einer qualitativen Analyse der zugrunde liegenden Produkt- und Vertragsbedingungen. Hierdurch soll es insbesondere Brokern in der Beratung des Kunden leichter gemacht werden, Produkte anhand konkreter Eigenschaften zu vergleichen und auszuwählen. Seit etwa einen halben Jahr kooperiert die infinma GmbH im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung mit der Varias OG, die, basierend auf dem Pensionskonto, den führenden Vorsorgerechner in Österreich entwickelt hat. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Varias und wissen es zu schätzen, dass ein im österreichischen Markt so renommiertes Unternehmen mit uns kooperiert“, kommentiert Dr. Schulz die Zusammenarbeit. infinma stellt der Varias die Marktstandardinformationen für die Produkte zur Verfügung, die im Vorsorgerechner integriert sind. „Auf diese Weise können wir für alle
BU-Lupe und BU.A.T.: Nutzen Sie den Zugriff auf alle am Markt verfügbaren BU-Produkte. Beteiligten einen Mehrwert schaffen und wollen dazu beitragen, die Verbreitung der BU in Österreich weiter voran zu treiben."
Der BU-Markt im Wandel Lange Zeit fristete die Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich ein Nischendasein. Im Vertrauen auf eine ausreichende staatliche Absicherung für den Fall der Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit war für viele Kunden die Absicherung einer schweren Krankheit (Dread Disease) die nahe liegendere und vermeintlich bessere Lösung. Dementsprechend waren es vor allem deutsche Anbieter wie Gerling bzw. HDI, Continentale oder Dialog, die den BU-Markt in Österreich prägten. Für viele österreichische Gesellschaften schien das BU-Geschäft zunächst nicht sonderlich attraktiv zu sein, dementsprechend hinkten ihre BUProdukte z. T. den marktüblichen Regelungen hinterher. Bereits im August 2004 hatte infinma in Zusammenarbeit mit dem Rückversicherer Revios die umfangreiche Studie „Die Bedingungen der Berufsunfähigkeitszusatzversicherungen in Österreich - eine empirische Studie und ein Vergleich zwischen Österreich und Deutschland“ veröffentlicht. Damals konnten gerade einmal 25 Bedingungswerke in die Untersuchung einbezogen werden. Dennoch war damit der komplette Markt abgedeckt. Damals war bspw. bei der Definition der Berufsunfähigkeit noch keine Rede von der konkreten Ausgestaltung des Berufs in gesunden Tagen. Die Mehrheit der Anbieter schrieb in ihre Bedingungen lediglich den Begriff „ihren Beruf / ihre Tätigkeit“. Auch die Möglichkeit der abstrakten Verweisbarkeit war zum damaligen Zeitpunkt eine für den österreichischen Markt typische Regelung. Inzwischen hat sich dieser Markt jedoch weitgehend gewandelt. Der Wettbewerb ist deutlich härter geworden und die Anzahl der Unternehmen, die das BU-Geschäft wirklich ernsthaft betreiben wollen, ist gestiegen. Neben weiteren ausländischen Gesellschaften
wie Zurich, WWK, Generali oder ERGO haben auch diverse österreichische Anbieter ihre Produkte kontinuierlich verbessert. So wird bspw. die Nürnberger Österreich bereits seit Jahren von infinma mit dem Marktstandard-Zertifikat in der BU ausgezeichnet. Die Wiener Städtische hat im letzten Jahr zahlreiche Produktverbesserung vorgenommen. Marktbreit hat sich das Qualitäts-Niveau in der Berufsunfähigkeitsversicherung in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. So findet man mittlerweile den Verzicht auf die abstrakte Verweisung als Standardregelung in den meisten Bedingungswerken. Die marktbreite Verbesserung der Produktqualität bedeutet jedoch keinesfalls, dass die Angebote am Markt weitgehend identisch geworden wären. Nach wie vor gibt es unterschiedlichste Regelungen in den Bedingungen, die für den Kunden relevant sind bzw. sein können. Allerdings ist es zunehmend schwerer geworden, zu erkennen, wo die konkreten Differenzierungsmerkmale der einzelnen Produkte liegen. Deutliche Unterschiede in den Bedingungswerken findet man bspw. immer noch bei den Themen Umorganisation des Arbeitsplatzes bei Selbständigen, Mitwirkungs- / Meldepflichten im Leistungsfall, Regelungen zur Leistungsprüfung bei Auslandsaufenthalt, Überbrückung von Zahlungsschwierigkeiten u. ä. Die wichtigsten dieser Themen finden sich natürlich auch in den infinma Marktstandards wieder, zu denen Sie hier eine Beschreibung finden: http://www.infinma.at/lupe_msbu.php Gerade vor diesem Grund dürfte es vor allem für die am Markt tätigen Broker ein großer Zusatznutzen sein, wenn Varias in Zusammenarbeit mit infinma zukünftig neben der reinen Berechnung von BU-Tarifen auch die Möglichkeit bietet, qualitative Aspekte zu durchleuchten. risControl Sonderausgabe BU 19
GOTHAER LEBENSVERSICHERUNG AG
Ausgebucht... ...so lautete die Meldung zu Beginn der Varias Roadshow, für die bundesweit fünf Standorte, bei der für manche Termine sogar Wartelisten geführt wurden. Tatsächlich und sehr erfreulich, sind nahezu alle angemeldeten Teilnehmer erschienen. Diese außerordentlich gute Teilnahmesituation, wäre allein schon ein toller Erfolg und eine Headline wert. Es wirft aber vielmehr ein sehr positives Licht auf das steigende Interesse an privater BU Absicherung in Österreich. Wäre ein so großartiges Interesse vor ein paar Jahren auch denkbar gewesen? Welches Fazit lässt sich aus den vielen "live" Bildern der Roadshow ziehen? Ist das Eis für einen breiten BU Markt in der österreichischen Bevölkerung endlich gebrochen? Das wünschen sich natürlich alle Akteure des Marktes, BU- Anbieter, wie auch Berater! Fest steht, dass im Jahr drei nach Neuordnung der Invaliditätspensionen, die Reformen auch greifen. So wurden allein im vergangenen Jahr 60% der gestellten SVA Anträge auf Invaliditätspensionen im 1.Schritt abgelehnt, begleitet von vielen weiteren Einschränkungen für die betroffenen Bürger. Diese und viele weitere in diesem Zusammenhang stehenden Fakten, hat Herr Mag. Jürgen Ephraim Holzinger vom Verein ChronischKrank, sehr eindringlich, in seinem spannenden Vortrag aufgezeigt. Für uns als deutschen BU Anbieter, scheint sich hier eine Erfolgsgeschichte zu wiederholen, die gut mit der Überschrift "BU Märkte im Spiegelbild" bezeichnet werden kann. Die deutsche, der österreichischen Sozialrechtsänderungsreform sehr ähnliche strukturelle Neugestaltung der gesetzlichen BU Renten, hat dort bereits im Jahr 2001 statt-
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Markus Edelmann, Leiter Vertrieb
gefunden. Auch hier war der Markt anfangs noch recht zögerlich im Umgang mit privater BU, Bürger und Berater wenig über die Folgen der Einschränkungen informiert. Der privaten Arbeitskraftabsicherung wurde auch in den Vertriebsaktivitäten nur ein geringes Interesse entgegen gebracht. Heute weit mehr als 10 Jahre später , sprechen die Zahlen eine klare andere Sprache - 45% der erwerbstätigen Deutschen verfügen über eine private BU. Im Vertrieb geben 85% der Berater an, die BU als tragende Umsatzkomponente in ihrer Tätigkeit zu haben. Die VARIAS Roadshow mit ihrem vielseitigen Programm hat den Beweis erbracht, das die angeboten Themen und auch die Möglichkeiten einer technischen Unterstützung mittels Beratungstechnologie, bei den Vertriebspartnern auf ein starkes Interesse stoßen. Sicher wird für die Zukunft noch die weitere fachliche Qualifikation und ein mehr an Erfahrung aus der Beratungspraxis beim Kunden erforderlich sein.
Unser erfreuliches Fazit lautet aber ganz klar: "Das Eis für die private BU ist gebrochen!".
Setzen Sie die Sorge Ihrer Kunden an die Luft: Mit der Gothaer Berufsunf채higkeitsversicherung Premium. Attraktiver Familienbonus Zusatzschutz f체r eigene Kinder Lebenslange Pflegerente Weitere Informationen bei Gothaer Lebensversicherung AG, Goldschmiedgasse 2, 1010 Wien, Telefon 0043 1 877 26 36, www.gothaer.at
Tipp: Ein genauer Blick auf Details der Produkte und Anbieter lohnt sich.
Checkliste für die BU-Produktauswahl Diese Qualitätsstandards* sollte jede BU-Absicherung erfüllen
Prognosezeitraum max. 6 Monate Anspruch auf rückwirkende Leistung ab BUMeldung Verzicht auf abstrakte Verweisung Umorganisation klar definiert Verzicht auf Berufswechselprüfung Leistung ab Beginn des Folgemonats Kein Hinweis auf Meldefristen Weltweiter Geltungsbereich Erhöhungsoption mit und ohne Anlass Beitragsstundung während der Leistungsprüfung Befristete Anerkenntnisse bis max. 12 Monate Keine Hinweise auf besondere Mitwirkungspfl ichten Beitragsdynamik der Hauptversicherung, sofern vorhanden Garantierte Leistungsdynamik Infektionsklausel vorhanden Kein Ausschluss der Leistungen bei Alkohol bis 0,5 ‰ * Angelehnt an die infinma-Marktstandards in der BU.
Tipp: Informieren Sie Ihren Berater, wenn Sie in der Vergangenheit an schweren Vorerkrankungen gelitten haben. Damit kann er für Sie den zuverlässigsten Tarif ermitteln.
Welches Produkt passt zu mir? Der individuelle Check zur Produktwahl für Allgemeine Daten Geburtsdatum Berufliche Tätigkeit Familienstand Kinder bis 18 Jahre
Versorgungslücke Finanzbedarf im Fall der Berufsunfähigkeit
Welche BU-Variante wünsche ich mir? Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) Ergänzende Berufsunfähigkeitsversicherung zu einer Altersvorsorge (BUZ) Endalter (Alter bei Versicherungsende, z. B. 65 Jahre) Indexierung der Beiträge
Ja
Nein
VARIAS OG
Berufsunfähigkeit – ein unausweichliches Thema risControl im Interview mit Arno Slepice und Josef Hausleithner, den Geschäftsführern von VARIAS. Lesen Sie über den Erfolg der Roadshow und warum das Thema Berufsunfähigkeit für VARIAS so präsent ist.
Arno Slepice
Josef Hausleithner
Wie ist VARIAS auf die Idee der BU-Roadshow gekommen und warum wurde diese ein so großer Erfolg?
Warum besitzen Ihrer Meinung nach so wenige Personen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung?
Arno Slepice: Berufsunfähigkeit ist ein Thema, das aktuell die ganze Versicherungsbranche bewegt. Wir haben in Österreich über 4 Millionen Erwerbstätige, aber nur ca. 5% besitzen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung. Und das, obwohl sich die Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung seit der letzten Reform, die mit 1. Jänner 2014 in Kraft getreten ist, massiv verschlechtert haben. Wir wollten mit der BU-Roadshow etwas Aufklärungsarbeit leisten und den Vermittlern die Notwendigkeit der BU-Beratung aufzeigen. Auch mit dem durchgängigen Arbeitsprozess von der Maklerbestandsverwaltung bis zum fertigen Antrag konnten wir die Berater für zukünftige BU-Beratungen begeistern.
Josef Hausleithner: Da gibt es meiner Meinung nach mehrere Ursachen dafür: Unser Sozialstaat hat uns in Sachen Vorsorge leider zu unmündigen Bürgern erzogen. Wir Österreicher wiegen uns in Sicherheit und glauben fest daran, dass der Staat sich im Ernstfall ausreichend um uns kümmern wird. Speziell beim Risiko Berufsunfähigkeit nimmt kaum jemand die Sache von sich aus in die Hand und sorgt vor. Leider ein sehr großer Irrtum, wie viele Schicksale zeigen. Ein weiterer Grund ist sicher unser sehr kompliziertes Pensionsrecht für den Fall der Berufsunfähigkeit, das manchmal selbst Experten Schwierigkeiten bereitet. Eine deutlich einfachere Rechtslage würde wahrscheinlich dazu führen, dass die Österreicher ihre gesetzlichen
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VARIAS OG Ansprüche bei Berufsunfähigkeit besser kennen und verstärkt vorsorgen würden. Zuletzt sind da immer noch viel zu wenige Berater am Markt die sich ausreichend mit den Leistungen unseres Sozialsystems auskennen und ihre Kunden darüber informieren. Ich bin mir sicher, dass viele Kunden und Berater mittlerweile Zweifel an den Leistungen der gesetzlichen BU-Pension haben. Aber noch scheint es so, dass für die meisten Kunden und Berater das Motto „Augen zu und durch“ gilt. Gibt es überhaupt noch eine gesetzliche Berufsunfähigkeitspension? Hausleithner: Für alle ab 1964 Geborenen wurde 2014 die befristete Invaliditäts-Pension beziehungsweise die befristete BU-Pension abgeschafft. Die bis vor Kurzem noch am häufigsten zuerkannte befristete BU-Pension ist somit ein Auslaufmodell! Die unbefristete BU-Pension gibt es weiterhin, wenn dauerhaft ein entsprechendes Ausmaß gesundheitlicher Einschränkungen vorliegt und eine abstrakte Verweisung auf andere Berufe nicht zumutbar ist. In der Praxis werden die meisten Anträge auf Berufsunfähigkeitspension abgelehnt. Die Antragssteller werden auf zumutbare Jobs abstrakt verwiesen und landen dann entweder direkt oder nach einer Rehabilitations- oder Umschulungsphase beim AMS. Ab da ist es dann die Aufgabe des AMS, für diese Personen am Arbeitsmarkt Jobs zu finden. Keine leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass viele davon nur eingeschränkt arbeitsfähig sind. Für viele dieser betroffenen Menschen besteht der weitere berufliche Lebensweg bis zum Pensionsalter dann oft aus wechselnden Zeiten der Arbeitslosigkeit, Umschulung und Notstandshilfe. Was bedeutet abstrakte Verweisbarkeit in der gesetzlichen Sozialversicherung? Hausleithner: Abstrakte Verweisung bedeutet, dass der Betroffene auf Berufe verwiesen wird, die er mit seinen gesundheitlichen Einschränkungen noch ausüben könnte. Und es muss am Arbeitsmarkt eine ausreichende Anzahl an Arbeitsplätzen in diesen Berufen geben, diese müssen aber nicht frei sein. Auf welche Berufe der Antragsteller verwiesen werden kann, hängt sehr stark von den in den letzten 15 Jahren ausgeübten Tätigkeiten ab. Wer in den letzten 15 Jahren überwiegend als gelernter Arbeiter oder Angestellter tätig war, genießt Qualifikationsschutz und kann dann nur innerhalb der Berufsgruppe oder in Berufe mit ähnlicher Qualifikation verwiesen werden. Wer in den letzten 15 Jahren überwiegend als ungelernter Arbeiter oder selbstständig tätig war, erhält hingegen keinen Qualifikationsschutz. Damit ist eine Verweisung auf alle am Arbeitsmarkt angebotenen Tätigkeiten, die noch zumutbar sind, möglich. Diese Verweisung ist oft auch mit einem sozialen Abstieg verbunden wenn z. B. ein Unternehmer auf Jobs wie Portier, Abwäscher, usw. verwiesen wird.
Slepice: Aus Kundensicht wäre das wünschenswert. Immerhin handelt es sich für die meisten um ein existenzgefährdendes Risiko. Viele Kunden kennen ihr Risiko nicht und wissen auch, nicht dass dieses Risiko versichert werden kann. Natürlich wird es auch Kunden geben, die diese Absicherung nicht benötigen oder sich nicht leisten können. Auch aus Beratersicht sollte diese Sparte immer besprochen und dokumentiert werden. Man weiß ja nie. Wie unterstützt VARIAS die Vermittler bei der BU-Beratung? Slepice: Wir sind aufgrund der Softwareentwicklung des VARIAS Vorsorgerechners sehr tief in der Materie der gesetzlichen Sozialversicherungsleistungen (Alters- und Berufsunfähigkeitspension) verankert und geben unser Wissen laufend in Form von Veranstaltungen und Seminaren an die Vermittler weiter. Wir haben dazu nun auch die VARIAS Akademie ins Leben gerufen. Allen Teilnehmern der Roadshow stellen wir den VARIAS-BUTarifvergleichsrechner inkl. PDF-Antragserstellung und infinma Bedingungsvergleich zur kostenlosen Nutzung bis 31.12.2016 zur Verfügung. Sie haben vorhin den durchgängigen Arbeitsprozess erwähnt, was ist damit genau gemeint? Slepice: Berater die den VARIAS Vorsorgerechner im Einsatz haben, profitieren bereits von dieser innovativen Lösung. Für uns Vermittler gibt es nichts Lästigeres als ständig die Kundendaten aufs Neue in irgendeine Software einzugeben. Daher haben wir den durchgängigen Arbeitsprozess bereits realisiert. Der Vorsorgerechner kann dabei direkt aus den gängigen Bestandsverwaltungssystemen aufgerufen werden, die Personendaten werden übergeben, diese werden dann noch mit den Daten des Pensionskontos ergänzt und schon sind die Lücken für Alterspension und Berufsunfähigkeit fertig berechnet. Nun kann aus der Lücke sofort der BUPrämien- und Bedingungsvergleich sowie das Offert und der Antrag der ausgewählten Versicherungsgesellschaft erstellt werden. Wir danken für das Gespräch.
Sollte die private Berufsunfähigkeitsversicherung nicht generell allen Kunden angeboten werden? risControl Sonderausgabe BU 25
VARIAS OG
BU Beratung - wie sie im Alltag oft vorkommt Als unabhängiger Berater sollte man zumindest drei, besser fünf Anbieter vergleichen. Dazu ein Beispiel aus dem Alltag eines Beraters:
Wie hoch soll die BU-Rente sein? 1000 Euro monatlich – das kann nicht so verkehrt sein? Nein, lieber doch nach der Faustregel mit 60% des aktuellen Einkommens. Also 5 Tarifrechner öffnen, überall die Kundendaten eingeben, Ergebnisse vergleichen und damit es für den Kunden übersichtlich wird, einen Vergleich erstellen. Beim Erstellen des Überblicks bemerkt der Berater, dass das Versicherungsendalter zwar überall -wie in den Tarifrechnern eingegeben - 65 ist, aber die Versicherungsdauer der Angebote nicht ident ist. Da fällt
ihm ein, dass die Versicherungen das Versicherungsalter ja unterschiedlich berechnen. Also nochmals zurück zu den Tarifrechnern! So, jetzt die richtigen Angebote vergleichen. Eventuell noch ein Check der wichtigsten Bedingungen der Gesellschaften, der letzte Bedingungscheck ist ja schon eine Weile her. Endlich fertig. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass das Ganze eine gute Stunde gedauert hat. Die Prämien sind etwas hoch, also wird sicherheitshalber noch ein Alternativangebot berechnet, … Das kennt wahrscheinlich jeder Berater, der hin und wieder eine Berufsunfähigkeitsversicherung verkauft.
Berufsunfähigkeit berechnen, beraten und verkaufen – mit VARIAS so einfach wie noch nie! Wie hoch ist die Versorgungslücke bei Berufsunfähigkeit? Die Faustregel mit 60% war nie ganz exakt. Aber spätestens seit Einführung des Pensionskontos im Jahr 2005 sollte man diese Methode nicht mehr verwenden! Böse Überraschungen für den Kunden sind vorprogrammiert, da bei der Höhe der BU-Pension jetzt das „Lebens-
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einkommen“, da sind auch alle schlechten Einkommensjahre dabei, berücksichtigt wird. Konkrete Berechnung der BU Lücke mit dem Pensionskonto und VARIAS Mit nur zwei Werten vom Pensionskonto liefert der VARIAS Vorsorgerechner die konkrete BU-Lücke. Da die befristete BU Pension 2014 abgeschafft wurde, wird der Kunde eventuell im Ernstfall über längere Zeit ein Rehabilitationsgeld oder Umschulungsgeld erhalten. Auch die Höhe dieser Werte liefert der Varias Rechner!
VARIAS OG Ganz ehrlich, wie lange brauchen Sie um bei 5 Gesellschaften ein BU-Offert für einen Kunden zu berechnen? Mit Hilfe des VARAS-BU-Tarifvergleichsrechners ist das in wenigen Augenblicken erledigt. Möchte der Kunde nun eine andere Rentenhöhe so ist dies mit nur zwei Mausklicks bereits wieder geschafft. Prämienunterschiede bis zu 400% !!! – kein Maklerangebot ohne Prämienvergleich! Selbst langjährige BU-Berater sind über die unterschiedlichen Prämien schockiert. Das Prinzip der BU-Prämienkalkulation kurz erklärt Für die Basis der Prämienkalkulation verwenden alle Versicherungen eine unterschiedliche Anzahl von Berufsrisikogruppen. Es werden teilweise Berufslisten mit über 10.000 Berufen verwendet, wobei jeder einzelne Beruf einer Berufsrisikogruppe zugeordnet wird. Aber Vorsicht, jeder Versicherer arbeitet mit eigenen Risikogruppen, denn die Versicherer dürfen die Risikogruppen frei einteilen, weshalb hier bereits die ersten markanten Unterschiede entstehen. Nach der Einstufung in die entsprechende Risikogruppe folgen die Besserstellungsmerkmale. Diese sind zum Beispiel: Ausbildungsgrad, Anteil manueller Tätigkeit, Personalverantwortung, Selbständigkeit, Alter, Einkommen, Raucher, etc. wobei diese Kriterien von den einzelnen Versicherungen sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Daher ergeben sich nach Auswahl
Beispiel Angestellter Programmierer, männlich, geboren, 01.01.1985, Kfm. Ausbildung, 100% Bürotätigkeit, keine Personalverantwortung, Nichtraucher, monatliche Rente EUR 1.000,- bis zum EA 65 Jahreseinkommen: EUR 40.000,-Prämie bei Versicherung A: EUR 84,19 Jahreseinkommen: EUR 50.000,-Prämie bei Versicherung A: EUR 48,92 Das ergibt einen unglaublichen Prämienunterschied von monatlich EUR 35,27 bei der gleichen Versicherungsgesellschaft. der Besserstellungsmerkmale weitere teilweise enorme Prämienunterschiede. Es gibt daher keine generelle Regel, welcher Versicherer für welche Berufe oder Risikoklassen besonders günstige Prämien anbietet.
Auch der Infinma Bedingungsvergleich ist bereits im VARIAS Tarifvergleich integriert
Setzen auch Sie zukünftig den VARIAS Vorsorgerechner in der Kundeberatung ein und zeigen Sie damit Ihre Kompetenz im Bereich Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung. Nähere Infos und Kontakt unter: VARIAS OG, 4600 Wels, Bahnhofplatz 2, www.varias.at - office@varias.at Ansprechpartner: Arno Slepice Tel. 0676 3082218 – Email: arno.slepice@varias.at Josef Hausleithner Tel. 0664 3303165 Email: josef.hausleithner@varias.at risControl Sonderausgabe BU 27
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INTERVIEW
Neuer Makler im Mürztal Die EFM Versicherungsmakler, mit über 50 Standorten die Nr. 1 in Österreich, expandieren weiter. Seit Februar 2016 ist Werner Walli mit seinem Team als Franchiseunternehmer der EFM in Kindberg tätig. Anlässlich des Anschlusses an die EFM, baten wir Werner Walli zum Gespräch. Herr Walli, warum haben Sie sich den EFM Versicherungsmaklern angeschlossen? Ich bin bereits seit vielen Jahren in der Versicherungsbranche tätig und kenne die EFM schon lange. Nachdem die Situation als einzelner Makler nicht unbedingt einfach ist und auch nicht mehr einfacher wird, habe ich mich sehr gefreut, dass die Zusammenarbeit geklappt hat. Welche Vorteile bringt Ihnen der Anschluss an Österreichs führenden Versicherungsmakler? Mir werden viele administrative und fachliche Tätigkeiten abgenommen. Das bedeutet für mich automatisch eine große Erleichterung in meinem Arbeitsalltag. Ich spare mir viel Zeit und Geld. In dieser Zeit kann ich dafür vermehrt für meine Kunden da sein. Also eine große Erleichterung für meinen kompletten Arbeitsalltag. Außerdem ist der allgemeine Markenauftritt der EFM in ganz Österreich sehr stark, man wird nun von Kunden und den Versicherungen anders wahrgenommen. Ich bekomme viel Unterstützung aus der Systemzentrale und muss mich jetzt nicht mehr um Themen wie Website und Werbung kümmern und wenn meine IT nicht so funktioniert wie sie sollte, sind auch Experten in der Systemzentrale da, die mir weiterhelfen.
Das klingt so, als wäre für Sie alles gut gelaufen. Wie war der Einstieg selbst? Natürlich kam viel Neues auf mich zu. Neue Computersysteme, andere Produkte und viele weitere Kleinigkeiten. Ich habe mir diese Umstellungen aber wesentlich schwieriger vorgestellt. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase geht alles schon sehr gut „von der Hand“ und Unterstützung bekomme ich innerhalb der EFM auch mehr als genug. Wie reagieren Ihre Kunden auf die vielen Veränderungen? Durchgehend positiv. Bisher gab es für meine Kunden keinen Grund zum Klagen. Warum auch? Sie haben dadurch ja sehr viele Vorteile. Die Produkte werden von der gesamten EFM für alle Makler ausverhandelt. Also bekommen wir durch diesen großen Auftritt bei den Versicherungen bessere Produkte und günstigere Prämien. Davon profitieren meine Kunden jetzt natürlich. Durch die Zeitersparnis im Allgemeinen kann ich mir für meine Kunden nun auch wieder viel mehr Zeit nehmen. Daher gab es bisher keine negativen Reaktionen. Welchen Tipp können Sie Ihren Maklerkollegen geben, die nicht bei der EFM sind?
EFM Kindberg – Claudia Welser, Annemarie Fröhlich-Riegler, Werner Walli und Rupert Pernhofer
Ich würde ihnen raten, offen für neue Sicht- und Denkweisen zu sein. Selbst als erfolgreicher Versicherungsmakler, gibt es immer zahlreiche Dinge, die noch besser und effektiver gemacht werden können. Manchmal ist es notwendig über den eigenen Schatten zu springen, um seine eigene Arbeits- und Lebensqualität zu verbessern. Das kann ich jedem nur ans Herz legen! Danke für das nette Gespräch und weiterhin viel Erfolg. risControl 02/16 65
REISE
Zeitreise
von Doris Schachinger
Der letzte Sommer ist schon lange vorbei und langsam zieht`s uns Alpenländer wieder Richtung Meer. Sommer, Sonne und Strand oder Sommer, Sonne und Bootfahren. Vor langer Zeit reisten wir in den Süden, packten die gesamte Familie ein und planten einen gemeinsamen Bootsurlaub. Keinen Ruderausflug an die blaue Donau, sondern einen Sommerurlaub mit einem Charterboot auf der Adria. Kroatien, wir kommen! Das Motto „pack die Badehose ein“ wurde zum erklärten Monatsthema. Ich erspare Ihnen zu erzählen, wie lange 5 Jugendliche und die dazugehörigen Erwachsenen einpackten und über die Notwendigkeit von Schuhen, Kleidern, Büchern, Computerspielen und ähnlichen diskutieren können. Wer selbst Familie hat, kann gewiss ein Lied davon singen. Klugerweise hatten wir die Dachbox vom letzten Schiurlaub montiert um alles unterzubringen. Die Reise begann und die ersten Wehlaute erklangen bereits nach den ersten 100 Kilometern, Beine zu lang, Sitz zu unbequem, die Verteilung der Passagiere sei ungerecht, also wurde alles neu gemischt. Übrigens, das wurde mehrmals gespielt. Die Reise gestaltete sich dann aber letztendlich ganz angenehm oder die Erinnerung ist positiv besetzt. Aber eines ist sicherlich nicht verblasst, die Fahrt von der Autobahn zum Hafen die Fenster im Auto waren bereits geöffnet, die Vorfreude spiegelte sich auf allen Gesichtern wider und die letzte Kurve hinunter zum Parkplatz wurde genommen. Dort lag unser Sommertraum, das Boot welches für die nächsten vierzehn Tage unsere schwimmende Unterkunft war. Vorbei war die Müdigkeit, wir enterten unser Schiff. 66 risControl 02/16
Natürlich gab es noch die eine oder andere Formalität und ich möchte mich nur mehr dunkel an die Kabinenverteilung erinnern, nur so viel, knapp vor einer Meuterei standen wir damals, sehr knapp. Gepäck verstauen, Einkaufen, Kombüse füllen und Leinen los. Die Einteilung der Aufgaben stellte unsere junge Crew vor so manches Problem, denn sie wurde darauf hingewiesen, dass das Kapitänswort absolut gültig war. Die Antwort „schauen wir mal“ war damals einfach die falsche Antwort. Allerdings bis auf ein bis zwei weitere Meutereiversuche, konnten wir die gesamte Fahrt samt Anlegen, Ablegen und was sonst noch so alles auf uns zukam, gut lösen. Es wird wahrscheinlich nicht nur mir ewig in Erinnerung bleiben, der warme Wind und die Sonnenuntergänge, die freundlichen Menschen beim Einkaufen und die wundervollen kleinen Dörfer. Eines der schönsten Anlegestellen und
REISE
zwei dazugehörige Geschichten möchte ich Ihnen nun ausführlich erzählen. Eine kleine Bucht, die einlud außerhalb des Hafens Anker auszulegen, ab ins wirklich glasklare Meer, mit Schnorchel und Brille die wunderschöne Unterwasserlandschaft zu betrachten. Bis alle müde und glücklich am Boot in der Sonne lagen. Da machte ein kleines Fischerboot mit einer lustigen Hupe auf sich aufmerksam. Der Fischer bot uns seinen Fang an, mit Händen und Füssen verständigten wir uns, und das erste Mal in unserem Leben erhielten wir einen fangfrischen Hummer und zwei Langusten auf das Deck geliefert. Wie die Meeresbewohner so auf unserem Deck herumlagen und krochen, kamen bereits die ersten Fragen und Feststellungen, wie „heute esse ich nur Brot“, „Gibt’s auch was anderes?“ und ähnliche unterstützende Aussagen. Wir konnten dann nicht
anders und schenkten dem frischen Fang wieder die Freiheit. Es gab an diesem Abend Cevapcici mit Erdäpfeln. Es wurde einer der schönsten Abende auf dieser Reise. Mit dem Schlauchboot ging es dann in den Sonnenuntergang, damit die Fotos noch besser werden. Für die nächsten Tage war unsere Reiseroute Richtung Pula und so machten wir Station im Hafen von Veli Iz, ein kleiner Hafen mit ca. 50 Liegeplätzen. Wir waren guten Mutes und genossen unser kleines schwimmendes 5-Mann Zelt, eine Bezeichnung die mein Sohn in einem Moment der Enge erfunden hatte. Ein schwimmendes Zelt mit keiner Privatsphäre und kleinen Nasszellen. Recht hatte er, aber dennoch, es war schön. Eines muss man zugeben, vierzehn Tage gemeinsam auf kleinen Raum zusammenzuleben, kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Jedoch sollte hier angemerkt werden, dass das kleine Boot 16 Meter Länge hatte, so klein war es also auch nicht. Aber zurück zu Veli Iz, wir beschlossen uns fein zu machen und den kleinen Ort, den unser Schiffsführer bereits von seinen vielen Seegeltörns kannte, zu erkunden. Die ersten Geschenke für die Daheimgebliebenen wurden gekauft, und wir beschlossen in eines der berühmten Grillrestaurants zu gehen. Ein Eisentor, angebracht an einer Mauer aus großen dicken Steinen, war der Eingang zum Grillparadies, wie es meine Kinder nachher bezeichneten. Ein wirklich großer Mann, in einer ehemals weißen Küchenschürze, stand vor einem selbst gebauten riesigen Holzofengrill. Neben ihm eine Vitrine mit unsagbar großen Fleischstücken, da wir ihm anscheinend sympatisch waren, zeigte er unseren Kindern all seine Steaks und Spareribs. Am größten T- Bonesteak fand meine kleine Tochter gefallen und wer kann einem kleinen süßen Mädchen schon etwas abschlagen, sie bekam ihr Steak. Der Koch unterhielt sich in gebrochenem Deutsch noch lange mit ihr über die Gewürze und ihre Wünsche für die Beilagen und dann grillte er das riesige Stück. Leider gibt es kein Bild, von dem Gesichtsausdruck, wie ein servierplattengroßes Fleischstück mit unzähligen Beilagen vor meinem Töchterlein auf dem Tisch aufgebaut wurde, wir hatten übrigens alle etwas bestellt. Das Steak war nur für sie. Das Ende der Geschichte – wir konnten alle noch 3 Tage von dieser wundervollen Mahlzeit am Boot zehren. Was dann alles in Pula passierte lesen Sie rC in der nächsten Geschichte. risControl 02/16 67
ZÜRICH VERSICHERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT
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INTERVIEW
Weltgewandt und zielstrebig Wir haben mit Vorstandsmitglied Christine Theodorovics über die Strategie der Zürich VersicherungsAktiengesellschaft im heurigen Jahr, ihre Meinung zum Thema Lebensversicherung und einiges mehr gesprochen. In unserer Serie „Red Carpet - Frauen in der Finanzdienstleistungsbranche“ haben wir sie auf den roten Teppich gebeten und mit ihr rege über die verschiedenen Themen diskutiert. Lesen Sie hier das Interview.
Der Weltkonzern Zurich hat viele Frauen in Führungsebenen, Sie haben das „Women Innovation Network“ nach Österreich gebracht. Was bedeutet die Initiative, wer kann mit dabei sein? Christine Theodorovics: Sie haben Recht damit, dass es mittlerweile schon einige Frauen in Führungspositionen in unserem Konzern gibt. Ich habe das noch anders kennengelernt, war oft eine von sehr wenigen Frauen. Umso mehr liegt mir das Thema am Herzen und ich bin sehr froh, die Sponsorin unseres internen Zurich Frauen-Netzwerkes zu sein. Das Women’s Innovation Network, kurz WIN, ist eine globale Initiative des Zurich-Konzerns, wobei einige Länder lokale WIN-Organisationen haben – so auch Österreich seit 2015. Ich kenne das globale Netzwerk noch von meiner Zeit, als ich in der Konzernzentrale tätig war. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass eines der Erkenntnisse der Mitarbeiterbefragung der Wunsch nach einem solchen Netzwerk war: Einige Mitarbeiterinnen sind auf meine KollegInnen im Vorstand und mich mit der Idee zugekommen, WIN auch in Österreich zu lancieren. Als interne Organisation ist WIN primär für Zurich-Mitarbeitende gedacht. WIN hat im letzten Jahr zwei Podiumsdiskussionen und ein sogenanntes „Lunch & Learn“, ein Mittagessen mit einer interessanten Persönlichkeit, organisiert. Alle Events sind sehr gut angekommen, auch bei den Männern: Wir haben schon von Beginn an darauf geachtet, die männlichen Kollegen einzuladen, für die Initiative zu gewinnen und bei der Themenwahl zu berücksichtigen – dies ist uns gelungen. Die erste Podiumsdiskussion drehte sich um die Rolle der Männer in der Gleichstellungsfrage und die zweite behandelte das Thema „Väterkarenz“.
Als Führungskraft sollte man ein Auge dafür haben und Mitarbeiterinnen entsprechend unterstützen und fördern. Männer sind selbstbewusster, Frauen hingegen kritischer gegenüber ihren eigenen Leistungen und ihrem Können. Oft ist es auch schwierig, gelebte „alte“ Strukturen zu durchbrechen. Hier sind Unternehmen gefordert, das Umfeld zu verändern und eine Gleichstellung zu forcieren. Eines ist sicher: Veranstaltungen, Schulungen und Besprechungen gestalten sich nicht nur angenehmer, wenn der Anteil an Teilnehmerinnen über 30 % liegt, auch das Engagement und die Aufmerksamkeit sind einfach besser. Es ist eine Branche, die auf alle Fälle mehr Frauen – sowohl in Führungspositionen als auch in der Beratung – vertragen würde.
Noch gibt es nur wenige Frauen in der Finanzdienstleistungsbranche, warum? Theodorovics: Die Branche ist historisch etwas männerlastig und manchmal nicht einladend für Frauen. Manche Frauen haben noch immer, auch wenn sie über eine ausgezeichnete Ausbildung verfügen und die nötigen Fähigkeiten mitbringen, zu wenig Selbstbewusstsein. risControl 02/16 69
INTERVIEW Wie verhält es sich im Vertrieb in anderen Ländern, sind dort mehr Frauen vertreten?
– die Rückbesinnung auf unser Kerngeschäft: die Absicherung von biometrischen Risiken.
Theodorovics: Das ist sehr unterschiedlich. In Argentinien beispielsweise sind im Versicherungsvertrieb sehr viele Frauen beschäftigt, der weibliche Anteil liegt bei mindestens 50 %. Oft wird das Geschäft von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Frauen beginnen dort in einem Teilzeitjob als Versicherungsberaterin und können sich aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten weiterhin gut um ihre Familie kümmern. Dann werden sie erfolgreich und stocken ihr Arbeitspensum auf. So ergibt sich schon bald ein großer Kundenstock und aus einer Teilzeitbeschäftigung wird ein Familienunternehmen, in das auch die Kinder – insbesondere die Töchter – eintreten. Frauen kennen aus eigener Erfahrung die Bedürfnisse, die eine Familie hat – das ist wohl auch ein Grund, warum Frauen in Argentinien im Versicherungsvertrieb die Nase vorn haben.
In Argentinien beispielsweise sind im Versicherungsvertrieb sehr viele Frauen beschäftigt, der weibliche Anteil liegt bei mindestens 50 %. Oft wird das Geschäft von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Ist der Bedarf bei den KundInnen erkennbar? Theodorovics: Es ist unverständlich, wie unpopulär Absicherung in Österreich ist. Noch immer glauben viele, dass der Staat im Ernstfall ausreichend einspringen wird. Es besteht nur eingeschränktes Interesse zu existenziellen Fragen, wie: Was passiert beim Todesfall meines Partners oder meiner Partnerin mit der Familie? Wie kann das Leben weiterfinanziert und der Lebensstandard erhalten werden? Wie sieht es bei schweren Erkrankungen oder bei Berufsunfähigkeit aus? Der Bedarf wäre da, nur die Nachfrage muss und sollte noch geweckt werden. Hier täte eine ehrliche Aufklärung der Österreicherinnen und Österreicher gut. Wie kann man ein Umdenken unterstützen? Theodorovics: Mit Information und Aufklärung. Die Versicherungswirtschaft arbeitet daran, Konsumentinnen und Konsumenten über deren Risiken zu informieren. Berufsunfähigkeit ist ein komplexes Thema, aber wenn sich jemand wirklich damit auseinandersetzt, dann ist es ein unverzichtbares Produkt. Wenn wir von einer umfassenden Beratung sprechen, dann kann man das Thema Berufsunfähigkeit, aber auch die Ablebensversicherung, nicht aussparen. Wie sind Ihre Erfahrung mit Risiko/BU Produkten in anderen Versicherungsmärkten?
Waren Sie mit dem letzten Jahr zufrieden und welche Pläne gibt es für heuer? Theodorovics: Das Lebenssegment bei Zurich in Österreich verläuft sehr zufriedenstellend. Wir haben, wie auch in den letzten acht Jahren, besser als der Markt abgeschnitten. Unsere selbstgesteckten Ziele konnten ebenfalls übertroffen werden. Das Erfolgsrezept war die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Vertrieb, Backoffice und unseren VertriebspartnerInnen. Unsere Strategie für 2016 ist – neben dem Vertrieb von klassischen Pensionsvorsorge-Produkten 70 risControl 02/16
Theodorovics: In manchen anglosächsischen Märkten müssen Versicherungsberater und -beraterinnen nachweisen, dass sie vollumfassend beraten und alle relevanten Produkte angeboten haben. Es muss dokumentiert sein, wenn Kundinnen und Kunden einen Vorschlag abgelehnt haben, etwa den Abschluss eines Ablebensprodukts dezidiert nicht wünschen. Denn im Todesfall kann es durchaus passieren, dass Angehörige hier auf die Beraterin oder den Berater zugehen und Regress wegen unzureichender Beratung fordern. Ist der Lebensversicherungsmarkt noch attraktiv oder ein Auslaufmodell? Theodorovics: Lebensversicherungen sind sicher kein Auslaufmodell, es müssen sich nur die Definition und der Garantiegedanke verändern. Garantien können heute aufgrund des niedrigen Zinsumfelds nicht mehr wie in den letzten Jahrzehnten abgebildet werden und müssen neu
INTERVIEW rechnungsmöglichkeiten sowie Services an und bereits 80 % der Fälle werden darüber abgewickelt. Hier sind wir in der Branche wirklich Vorreiter. Was den Bereich der Lebensversicherung betrifft, so stehen seit Mitte 2013 zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung und das Portal weist mit einer Online-Antragsquote von über 50 % hohe Akzeptanz aus. Alles, was das tagtägliche Arbeiten erleichtert, wird gerne von unseren Vertriebspartnern und -partnerinnen angenommen. Auch unsere Apps werden häufig genutzt und im Rahmen der digitalen Transformation gibt es auch Überlegungen, wie das Geschäftsmodell der Zukunft abgebildet werden kann. Was wird zukünftig von den Mitarbeitenden einer Versicherung erwartet? Welches Skill Set werden wir benötigen? Heute können wir das noch nicht genau sagen, aber wir stellen Überlegungen an und bereiten uns vor. Sie haben viel Erfahrung in anderen Vertriebsmärkten. Wird es Ihrer Meinung nach beim persönlichen Beratungsgespräch bleiben oder verschiebt sich alles in die digitale Welt?
definiert werden. Um unseren eigenen Standards treu zu bleiben, haben wir beschlossen, bei der klassischen Lebensversicherung nach wie vor noch eine Garantie anzubieten – auch das ist in heutigen Zeiten noch wertvoll. Wir differenzieren allerdings in unserer Produktlandschaft und bieten produktabhängig eine Garantieverzinsung von 0-1%. Es ist meiner Meinung nach für die Kundinnen und Kunden wichtiger, sich das Umfeld des Produktes anzusehen und nicht nur über Zinssätze zu entscheiden. Was würden Sie dem freien Vertrieb empfehlen und welche Änderungen würden der Branche gut tun? Theodorovics: Ich empfehle eine ganzheitliche Beratung, Verantwortung für die eigenen KlientInnen zu übernehmen und nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Zur eigenen Absicherung sollten Vermittler und Vermittlerinnen Beratungsprotokolle führen und diese von den Kundinnen und Kunden bestätigen lassen. Was die Änderungen betrifft, gibt es einige Ansätze. Dazu zählt eine Veränderung in der Provisionsstruktur, also eine Umstellung auf laufende Vergütung. Auch eine Entlohnung wie in anderen Ländern, etwa durch Beratungshonorare, sollte man in Erwägung ziehen. Diese Änderungen sind zwar nur langfristig umsetzbar und jeder Anfang ist schwer, sie würden der Branche aber sehr gut tun. Digitalisierung im Hause Zurich, es ist viel geplant, was wird sich konkret ändern? Theodorovics: Wir transformieren in vielen Bereichen: Flexiblere Module werden gestaltet, um auf bestehende Systeme aufzubauen. Im Vergleich zu anderen Unternehmen sind wir bereits in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt. Unser Vertriebspartner-Portal, das Zurich Maklernetz, wird hervorragend angenommen: Für den Schaden-/ Unfall-Bereich bieten wir über diese Plattform schon seit 2002 Be-
Theodorovics: Eine interessante Frage, die sich derzeit alle stellen. Beim Kick-off der Zurich Gruppe in den USA waren unter anderem FinTech-Experten, Analysten und Beratungsfirmen dabei. Eine der wichtigsten Aussagen für mich machte ein Silicon Valley-Experte: „Technology can not substitute trust“. Die Technologie muss ausgebaut und praktischer werden, soll Prozesse erleichtern und transparenter werden, aber das Vertrauen kann nur zwischen Menschen entstehen. Und Vertrauen braucht man für eine umfassende Beratung, unabhängig davon, ob es sich um die persönliche Risikobereitschaft handelt oder um Produkte, die nicht aktiv von den KonsumentenInnen nachgefragt werden.
Um unseren eigenen Standards treu zu bleiben, haben wir beschlossen, bei der klassischen Lebensversicherung nach wie vor noch eine Garantie anzubieten – auch das ist in heutigen Zeiten noch wertvoll. Die letzte Frage, wo holen Sie sich Ihre Energie für den Arbeitsalltag? Theodorovics: Im gelebten Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit achte ich ganz besonders auf Bewegung und Sport, da mir dies bei einem sitzenden Beruf einfach sehr wichtig ist. Life-Work-Balance ist notwendig, um gesund und nachhaltig leistungsstark zu bleiben. Bei unserem letzten Interview haben Sie mich gefragt, wohin meine Reise gehen würde, wenn ich Zeit hätte. Meine Antwort damals: Australien. Nun war ich drei Wochen über Weihnachten auf Urlaub in Australien. Man muss sich Auszeiten gönnen und ab und zu die beruflichen Scheuklappen ablegen, um dann wieder gestärkt und voller Tatendrang zurückzukommen. Danke für das Gespräch.
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TITELGESCHICHTE
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Der Mensch – ein biometrisches Risiko
aut Versicherungsdefinition ist ein biometrisches Risiko ein versicherbares Risiko, welches das Leben und/oder den Lebensunterhalt der versicherten Person betrifft. Biometrie ist eine Wissenschaft die sich mit Messungen an Lebewesen und den dazu erforderlichen Mess- und Auswerteverfahren beschäftigt, wie unter anderem Krankheits- und Diagnoseverfahren. Biometrie lebt vom Zusammenspiel der Disziplinen Lebenswissenschaften, Statistik, Mathematik und Informatik. Ein umfassendes Erkennen des Gefahrenpotenzials ein Mensch zu sein, bezüglich des Eintritts von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit, Krankheiten, Unfällen, Pflegebedürftigkeit oder auch des unweigerlich eintretenden Todes. Welche obengenannten Ereignisse wie absicherbar sind, sind aufgrund der unzähligen Produkte am heimischen Versicherungsmarkt wohl bekannt. Verhindern kann man den Zeitpunkt eines dieser Ereignisse nicht, aber die finanziellen Folgen. Leider glauben noch immer viele Österreicher und Österreicherinnen, dass jedwede existenzbedrohende Situation seitens des Staates in vollem Ausmaß abgefedert wird. Auch ist in vielen Bereichen eine Unwissenheit beziehungsweise das Fehlen des Interesses stark bemerkbar. Zwar denken viele, laut einigen Studien und Umfragen, über eine Absicherung nach, aber nur einzelne setzen konkrete Aktionen und schließen entsprechende Versicherungen ab. Vielleicht hat das in einigen Versicherungsprodukt - Bereichen auch damit etwas zu tun, dass ab einem gewissen Alter z. B. Pflegeversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen aufgrund der mathematischen Durchrechnungsperioden sehr hohe Prämien haben. Außerdem, wer denkt schon gerne an seinen eigenen Tod oder über seine eigene Pflegebedürftigkeit nach.
Menschen. Die Kosten für Seniorenheime oder Pflegeheime übersteigt oft das Einkommen und Vermögen der Betroffenen. Wenn das Einkommen und das verwertbare Vermögen zur Deckung der Heimkosten nicht ausreichen, kommt meist die Sozialhilfe/Mindestsicherung für den Restbetrag auf. Das verwertbare Vermögen; eine Definition die außergewöhnliche Ereignisse nachziehen kann. Auch gibt es in manchen Bundesländern existierende Bestimmungen, die eine Kostenersatzpflicht auch für Geschenkannehmer vorsehen, je nach drei bis fünf Jahre, während oder nach der Hilfestellung ihr Vermögen geschenkt oder übertragen bekommen haben. Der Kostenersatz kann bis zum gesamten Wert des übertragenen Vermögens gehen. Ein Pflegeregress für Kinder für ihre Eltern gibt es seit Juli 2014 in keinem Bundesland mehr. Aber wer weiß was noch kommen wird. Eine 24- Stunden - Hilfe für Zuhause, ist oft wegen der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich. Eine Vorsorge in diesem Bereich ist also empfehlenswert. Aber nicht nur was Vermögen und Besitz betrifft, auch eine Vorsorgevollmacht kann im Falle des Falles sehr hilfreich sein. Im Moment haben
Pflege und Berufsunfähigkeit noch immer ein Tabuthema? Eine repräsentative IMAS Umfrage im Auftrag von Roland Rechtsschutz zeigt, dass 40 % der Österreicher sich schon einmal Gedanken darüber gemacht haben, wie es wäre, wenn sie ernsthaft krank oder pflegebedürftig werden sollten. Besonders ausgeprägt sind Gedanken an die eigene Pflegebedürftigkeit demnach in der Gruppe der über 60-jährigen. Von ihnen gaben sogar 68 % an, schon einmal über dieses Thema nachgedacht zu haben. Dennoch beschäftigt sich nur rund jeder dritte Österreicher aktiv mit einer eventuellen Pflegebedürftigkeit und trifft bewusst Maßhamen, um sich für diesen Fall abzusichern. Immerhin laut Statistik Austria haben in Österreich 455.298 Personen ein Bundespflegegeld bezogen mit einem Jahresaufwand von rd. 2,53 Mrd. Euro. Bis ins Jahr 2030 rechnet man mit 800.000 pflegebedürftigen risControl 02/16 73
TITELGESCHICHTE aber nur 7 % aller Österreicher eine derartige Vollmacht abgeschlossen. Denn damit kann noch vor dem Verlust der Geschäftsfähigkeit selbst bestimmt werden, wer für einen entscheidet und wer einen vertritt. Aber nicht nur an altersbedingte Krankheiten ist dabei zu denken. Mit einer Vorsorgevollmacht kann aber auch für mögliche Einschränkungen nach einem Unfall vorgesorgt werden. Der Abschluß sollte empfehlenswerter Weise bei einem einschlägig spezialisierten Rechtsanwalt getätigt werden und zur Sicherheit beim Österreichischen zentralen Vertretungsverzeichnis registriert werden. Das gleiche gilt auch für eine Patientenverfügung, hier ist eine umfangreiche Information für die genauen Definitionen unabdingbar. Die Beratung muss auch in der Verfügung dokumentiert werden. Abgelehnte Behandlungen müssen in der Patientenverfügung konkret beschrieben werden. Um auf eine Patientenverfügung hinzuweisen, gibt es Hinweiskarten, diese sollte ständig bei sich getragen werden.
Private Kranken- bzw. Gesundheitsvorsorge Ein Schelm der denkt, es gibt in Österreich keine zwei Klassen Medizin. Ohne einer privaten Krankenversicherung wartet man auf nicht lebenserhaltende Operationen, wie z. B. auf eine Knieprothesen- Operation zwischen einem halben und einem Jahr. Daher ist es kein Wunder, wenn die Zahlen der Personen mit einer Krankenzusatzversicherung von 2,8 Mio. Menschen im Jahr 2011 auf 3,7 Millionen im Jahr 2014 gestiegen sind. Wie sieht der Gesundheitszustand von Herrn und Frau Österreicher eigentlich aus? Die letzte große Umfrage der Statistik Austria zeigt, dass die meisten mit ihrem allgemeinen Gesundheitszustand zufrieden sind. 79 % antworteten auf die entsprechende Frage mit „sehr gut“ oder „gut“. Nur 5 % der Bevölkerung beurteilte ihre Gesundheit mit „schlecht“ bzw. „sehr schlecht“. Verglichen mit den Ergebnissen früherer Gesundheitsbefragungen ist hinsichtlich des subjektiv empfundenen Gesundheitszustandes ein positiver Trend festzustellen. Das spiegelt sich auch in den Krankenstandstagen wider. Die Statistik zeigt hier einen Rückgang der Krankenstandstage, so waren es von 2007 bis 2011 13,2 Krankenstandstage pro Erwerbstätigen, 2014 betrugen sie 12,3 Tage. Ob das nur mit dem Gesundheitszustand oder aber mit der Angst des Jobverlustes zu erklären ist, muss dahin gestellt 74 risControl 02/16
bleiben. Insgesamt wurden in den österreichischen Krankenanstalten 2,8 Mio Menschen stationär behandelt. Wobei ein sehr starker Anstieg bei tagesklinischen Operationen und Aufenthalten zu verzeichnen sind. Also werden wir immer älter, weniger krank und versuchen so rasch wie möglich Behandlungen ambulant durchführen zu lassen. Das unterstützt die Ambulanttarife bei den privaten Krankenversicherern. Doch auch diese sind auf Grund Veränderungen durch das VAG 2016 einigen Neuerungen unterworfen. Da sich auch der Rechnungszinssatz ab 1. Mai 2016 von 2,5 % auf 1,75 % verändert, überarbeiten einige Krankenversicherer ihre Tarife. Die Wüstenrot Versicherung überarbeitet aktuell ihr Angebot in der Krankenversicherung, von Krankenhaustaggeld bis Operationsgeld, mit möglichen und notwendigen Assistance- und Kranken-Notfall Leistungen. Auch im Bereich Unfall/Kranken-Kombi-Pakte werden die Tarife und die Deckungsbereiche erneuert. Es gibt auch Überlegungen, sowie bei der Unfallversicherung, Tarife dem jeweiligen regionalen Risiko anzupassen und in folge sieben Regionaltarife anzubieten. UNIQA Österreich nimmt die Änderung im Zinssatz und die veränderten Rechnungsgrundlagen bei den Sterbetafeln ebenfalls zum Anlass, ab Mai das gesamte Tarifwerk zu erneuern. Die Merkur Versicherung nimmt die Änderung des Zinssatzes zum Anlass, eine neue Tarifgeneration in der Krankenversicherung ins Leben zu rufen und dabei sollen auch die Selbstbehaltsregelungen deutlich verbessert werden. Der Gesetzgeber meint weiter, dass gerade in der Krankenversicherung ein besonders hohes Informationsbedürfnis aufgrund der Langfristigkeit der Verträge gibt. Daher sind einige Informationspflichten geändert worden. So muss zu den bisherigen umfassenden Informationen der Versicherungsnehmer auch dahingehend aufgeklärt werde, in welchem Ausmaß Prämienerhöhungen erfolgt sind, zumindest in den letzten fünf Jahren. Damit soll dem Versicherungsnehmer eine Vorstellung über die Größenordnung möglicher zukünftiger Prämienerhöhungen vermittelt werden. Im Falle einer Prämienerhöhung muss dem Versicherungsnehmer auf dessen Verlangen die Fortsetzung des Vertrages mit höchstens gleichbleibender Prämien und angemessenen geänderten Leistungen angeboten werden. Diese laufende Informationspflicht ist ab dem 1. Jänner 2016 sowohl für bestehende Altverträge als auch für
TITELGESCHICHTE Neuverträge anzuwenden. Aber nicht nur Krankenversicherer haben Pflichten zu erfüllen, auch Krankenanstalten. Digitalisierung im Krankenanstaltenbereich Digitalisierung macht auch vor Krankenanstalten keinen Halt. Um den elektronischen Datenaustausch zwischen Krankenanstalten und privaten Krankenversicherern zu erleichtern wurde EDIVKA Electronic Data Interchange eingeführt. Die Vorteile der Beschleunigung der Durchlaufzeit, Minimierung des administrativen Aufwandes, automatisierte Datenerfassung, Befundübermittlung und noch einiges mehr soll das bringen. So sind 2015 bereits 156 Krankenanstalten im Echtbetrieb angeschlossen worden. Aufgrund des für Versicherer erheblichen Mehraufwandes durch die manuelle Fallbearbeitung, wurden jene Krankenanstalten, die auch weiterhin keine ernsthafte Bereitschaft zur baldigen Realisierung von EDIVKA zeigen, schriftlich mit einem EDIVKA Malus (Abschlag vom Hausaufzahlungssatz) konfrontiert.
Für Kinder hat auch die Wüstenrot ein eigenes Paket. Bei Kid Care ist ein wesentlicher Bestandteil die Begleitkostenübernahme der Eltern bzw. des Angehörigen. Bei der Merkur Versicherung wird ebenfalls besonderes Augenmerk auf das Thema Bewegung für Kinder gelegt. Mit einer umfangreichen Palette von Sportcamps für Kinder und Jugendliche. Die seit vielen Jahren erfolgreichen Aktiv-Angebote für die Kleinen und Jugendlichen stehen auch jenen Sportbegeisterten offen, die nicht bei der Merkur versichert sind.
Zusatzfeatures
Wellness, Fitness und Sportangebote Die private Krankenversicherung bedeutet weit mehr als Sonderklasse - Zimmer und schnellere Operationstermine. Die Angebote und Leistungen werden immer umfangreicher auch im Hinblick auf Erhalt der Gesundheit und Vorsorge, freie Arztwahl, Schul- und Alternativmedizin und vieles mehr. Die Generali Versicherung bietet bereits seit 2015 neuen Sonderklassekunden mit dem Gesundheitscoaching ein spezielles Service. Dieses Gesundheitscoaching - Angebot wird ab März erweitert und auch für Kinder bei Neuabschluss von Sonderklasse-Tarifen angeboten. Die Coaches geben Eltern und ihren Kindern Tipps und Tricks zur Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens und begleiten sie über 8 Wochen bei der Umsetzung. Alle zwei Jahre können Kunden mit dem Zusatzprogramm „Rundum gesund“ aus den Bereichen Wellness, Fitness oder Checkups zusätzlich etwas für ihre Gesundheit tun. Für Kinder und Jugendliche gibt es neue „Rundum gesund“-Angebote, die speziell auf deren Bedürfnisse abgestimmt sind. Feriencamps, verschiedene Aktivitäten mit Trainern oder eigens für Kinder und Jugendliche zugeschnittene Hotel-Pakete.
Die Wiener Städtische Versicherung, hat ab April ein neues Biometrie Produkt „Multi Protect“: Dabei handelt es sich um einen Basis-Existenzschutz zu einer sehr günstigen Prämie, bestehend aus einer monatlichen Rente bei Verlust von Grundfähigkeiten, bei Pflegebedürftigkeit bereits ab Stufe 1, kritischen Krankheiten wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall und einer Einmalleistung bei Krebserkrankungen. Das neue Vorsorgeprodukt eignet sich besonders gut für manuell tätige Personen, junge Familien und Alleinerziehende sowie für Selbstständige und Existenzgründer. Auch die MEDplus Prämienreduktion ist neu, damit kann die Prämienbelastung im Alter reduziert werden, durch flexible Zuzahlung zur laufenden Prämie, kann ein Ermäßigungsbetrag von 20 Euro bis maximal zur Höhe der Prämie des Haupttarifes erreicht werden. Der Zusatztarif MEDPlus Prämienreduktion kann bis zum 60.Lebensjahr abgeschlossen werden – ohne Gesundheitsfragen. Bei Beendigung des Tarifes kann man sich die angesparte Deckungsrückstellung auszahlen lassen. Das gilt auch bei Kündigung des gesamten Vertrages ab dem 4. Versicherungsjahr. Auch der Merkur Versicherung ist es wichtig, dass private Vorsorge im Alter leistbar wird. Mit dem Zusatzprodukt Merkur GesundheitsPlus reduziert sich die Prämie ab dem vollendeten 65. Lebensjahr um 50%, abschließbar bis zum 60. Lebensjahr und auch ohne Gesundheitsfragen. rC risControl 02/16 75
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
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INTERVIEW
"Wir verkaufen Sicherheit"
Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried ist seit 1998 bei der Wiener Städtischen Versicherung in den verschiedensten Funktionen tätig. Wenige kennen den Markt so wie er, mit Jänner 2016 hat er nun die Agenda des Vertriebsvorstandes übernommen, wir haben mit Ihm über seine neue Funktion und Pläne gesprochen
Neue Funktion und langjährige Erfahrung in der Wiener Städtischen Versicherung, wird sich unter ihrer Zuständigkeit etwas verändern? Mag. Hermann Fried: Ich fühle mich sehr privilegiert: Vor meiner Tätigkeit als Wiener Landesdirektor war ich Bereichsleiter der Krankenversicherung und in der erweiterten Geschäftsleitung für die Personenversicherung zuständig. In Wien leitete ich sechs Jahre in der Landesdirektion einen sehr großen Vertriebsbereich. Das sind Erfahrungen, die man sich auf der grünen Wiese nicht aneignen und auch nicht anlesen kann. Dadurch weiß ich sehr genau, was unsere Vertriebspartner bzw. unsere Kunden brauchen. Auch habe ich einen hervorragend organisierten Vertrieb von meinem Vorgänger, Dr. Ralph Müller, übernommen. Wir werden das Eine oder Andere nachschärfen, aber die Schwerpunkte im Vertrieb der Wiener Städtischen wie individuelle Betreuung, bedarfsorientierte Produktgestaltung, rasche Information und persönliche Beratung vor Ort werden sich nicht ändern - wir möchten das nur noch weiter verstärken.
Wo liegen demnach Ihre Schwerpunkte heuer? Fried: Ein Schwerpunkt liegt heuer stark im Bereich Klein- und Mittelbetriebe - ein Zukunftsmarkt! Wir wissen aus Befragungen, dass viele Klein- und Mittelunternehmen nicht ausreichend versichert sind. Hier bieten wir mit unserer neuen Dachmarke „360 Grad“ einen umfangreichen Rundum-Schutz an: Von der „Allrisk-KMU-Versicherung“, die konkret auf den Zielgruppenbedarf von KMU abgestimmt ist, über den unverzichtbaren Berufsunfähigkeitsschutz bis hin zur betrieblichen Altersvorsorge ist sie ein sehr gutes Mittel, um als Berater eines Unternehmers alle Bereiche und Risiken abdecken zu können. Es gibt Unterstützungen und Schulungen dazu. In welchem Bereich wird es die angesprochenen Schulungen geben? Fried: Wir bieten heuer zum dritten Mal unsere kostenlose Ausbildungsreihe „Partnercollege“ für MitarbeiterInnen unserer Vertriebspartner an – erweitert um Spezialthemen wie Haftpflichtversicherung,
Sie haben eine für Sachversicherungen. risControl 02/16 77
INTERVIEW betriebliche Altersvorsorge und fondsgebundene Lebensversicherung, hier sehen wir noch großen Nachholbedarf. Außerdem gibt es im Zuge unserer KMU- Offensive neben Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Ausbildungsveranstaltungen im Rahmen des Partnercolleges auch verstärkt Unterstützung durch unsere regionalen und zentralen Spezialisten. Umfangreiche und übersichtliche Verkaufsunterlagen sowie Cross-Selling Daten sollen den Zugang zur Zielgruppe KMU noch weiter erleichtern. Wie sehen sie den Vermittlermarkt? Fried: Als eine der größten österreichischen Versicherungen arbeiten wir natürlich mit allen Vertriebswegen zusammen, sowohl mit Verbänden als auch mit Einzelmaklern. Besonders wichtig ist es uns, gutes Service anzubieten. Man wird noch konkret sehen, was sich mit IDD verändern wird. Die neuen Regularien werden möglicherweise zusätzliche Kosten erzeugen, aber auch da werden wir unsere Vertriebspartner unterstützen, wo es nur geht. Die Ausgestaltung der IDD ist noch nicht bis ins Detail bekannt, aber es wird den Vertrieb in Österreich verändern. Es werden ein Mehr an Dokumentation und noch gezieltere Beratung notwendig sein. Man muss sich genau aussuchen, wem man was verkauft. Zielgruppen müssen vorher definiert, Produkte noch konkreter eingesetzt werden - und hier werden wir verstärkt unterstützen und unseren Vertriebspartnern entsprechendes Handwerkszeug zur Verfügung stellen.
und individuelle Beratung unverzichtbar, um das passende Produkt zu finden. Auch die biometrischen Risken werden über das Internet sehr schwer abbildbar sein. Bei aller Digitalisierung - der wir uns auch nicht entziehen können und wollen - geht es uns in der Beziehung zu unseren Vertriebspartnern aber um Partnerschaft. Natürlich vertreiben wir auch Produkte online, aber wir lassen unsere Vertriebspartner davon profitieren. Das sieht dann z. B. so aus, dass der Kunde auf der Homepage (s)eines Maklers das Produkt Reiseversicherung bei uns abschließen kann. Das geht einerseits schnell und einfach, andererseits verliert der Vertriebspartner dabei nicht seine Eigenständigkeit und/ oder den Kunden an eine andere Plattform. Also „Ja“ zur Digitalisierung, aber nur unter Einbindung der Vertriebspartner. Fried: Korrekt, das ist uns ein großes Anliegen und bisher wurde das auch gut angenommen. Es funktioniert bereits bei einigen Vertriebspartnern und wir würden gerne mehr dazu einladen. Wie beurteilen Sie den Lebensversicherungsmarkt zur Zeit? Was ist wichtig für den Einzelnen? Fried: Ein Beispiel: Ich habe vor einigen Wochen einem 100-jährigen Kunden zum Geburtstag gratuliert. Er hat 20 Jahre lang in eine Lebensversicherung eingezahlt und bekommt nun seit 40 Jahren eine Rente von uns - es gibt einfach kein anderes Produkt am Markt, das Langlebigkeit in dieser Form absichert. Statistiken zeigen: Wir werden heutzutage immer älter und wenn man sehr alt wird, kann es passieren, dass einem das Geld ausgeht, wenn man nicht entsprechend Vorsorge trifft. Man kann aber auch andere Ereignisse absichern, z. B. im Fall eines vorzeitigen Todes sicherstellen, dass die Familie nicht aus dem gemeinsamen Haus ausziehen muss, dass für die Ausbildung der Kinder gesorgt ist etc. Was braucht es um diesen Bedarf beim Endkunden zu wecken und ein Umdenken zu erreichen.
Sehen sie eine Zukunft in diesem Beruf? Fried: Selbstverständlich. Aus meiner Sicht ist die persönliche Betreuung – allen Unkenrufen zum Trotz und entgegen dem Wunsch, alles zu digitalisieren - das Um und Auf. Beim Abschluss einer Pensionsvorsorge mit 30 Jahren Laufzeit ist umfassende Information 78 risControl 02/16
Fried: Früher wurden Versicherungen als reines Veranlagungsprodukt angesehen. Mittlerweile erkennen bereits viele junge Menschen Vorsorgebedarf und schließen auch entsprechende Versicherungen ab, ein Umdenkprozess ist da schon im Gange. Sowohl im Bereich Pensionen aber auch in der Absicherung gegen finanzielle Ausnahmesituationen. Denn eines ist sicher: Pensionsreform 1, 2 oder nun auch 3 wird sicherlich keine Verbesserungen bringen, besonders nicht für Frauen. Frauen haben oft unregelmäßige Erwerbszeiten, das kann sich wegen der neuen Durchrechnung der Lebensarbeitszeit dramatisch auf die Rente auswirken. Sehr viele junge Menschen sind sich dessen bewusst und jetzt geht es darum, sie abzuholen, zu beraten und das richtige Produkt zur Verfügung zu stellen. Da gibt es wenig Diskussion ob der Sinnhaftigkeit der Lebensversicherung. Wer kann Geld so sicher und doch ertragreich veranlagen wie die Versicherungswirtschaft? Zugegeben: Die Garantieverzinsung ist nicht großartig, aber im Vergleich mit einem Sparbuch ist sie auch nicht schlecht.
INTERVIEW In der neuen IDD ist eine Verpflichtung zur Weiterbildung enthalten, wie wichtig ist Aus- und Weiterbildung?
als auch sportlich. Hier muss der Kopf frei sein, sonst funktioniert es nicht. Der Ball verzeiht keine Konzentrationsschwäche.
Fried: Die verpflichtende Stundenanzahl in der IDD würde dazu führen, dass wir unseren Aus-und Weiterbildungsaufwand zurückschrauben könnten, was wir aber sicherlich nicht tun. Unsere Ausbildungsangebote bleiben weiterhin auf gewohnt hohem Niveau. IDD gibt einen Mindeststandard vor, den wir bei weitem übererfüllen. Wir erleben derzeit viel kürzere Produktlebenszyklen, Produkte und Rahmenbedingungen ändern sich häufiger. Da unserer Meinung nach professionelle Beratung immens wichtig ist, ist eine gute Ausbildung unbedingte Voraussetzung. Ohne entsprechender Ausbildung kann es keine qualitativ hochwertige Beratung geben und deswegen werden wir auch weiter in unser „Partnercollege“ investieren.
Wenn Sie Zeit hätten für eine längere Reise, wo würde es hingehen? Fried: Ich würde auf alle Fälle eine Radreise machen, vielleicht eine Alpenüberquerung. Ihre schönste Reise in den letzten Jahren? Fried: Eine Reise nach Schottland, ein schönes Land, sehr wild, kulinarisch Interessant, tolle Golfplätze, sehr zu empfehlen. Wir danken für das Gespräch.
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Wie ist das Interesse am Partner College? Fried: Hoch, wir sind laufend überbucht. Je spezieller die Themen, umso größer die Nachfrage. Roadshow 2016, mit interessanten Gästen, was sind die Themen, was wird es alles geben? Fried: Ein Format, das wir seit fünf Jahren sehr erfolgreich anbieten. Eine Kombination aus Entertainment und kurzen prägnanten Informationen in ansprechendem Ambiente machen den Erfolg aus. Auch dass sich die Vertriebspartner untereinander austauschen können, trägt sicherlich zum Erfolg bei. Wir hatten letztes Jahr 1.500 Besucher und rechnen damit, dass es heuer noch mehr werden. Wo holen Sie sich Ihre Kraft für den Arbeitsalltag? Fried: Die Energie hole ich mir aus meiner sportlichen Aktivität. Ich bin passionierter Radfahrer, fahre sowohl Mountainbike als auch Rennrad. Ich spiele gerne Golf, das ist sowohl geistig anspruchsvoll
Sie haben eine für Vorsorgeversicherungen. risControl 02/16 79
VERANSTALTUNG
Wiener Städtische Partnercollege – jetzt auch mit Spezialthemen Das Partnercollege – die kostenlose Ausbildungsreihe der Wiener Städtischen für Vertriebspartner und deren MitarbeiterInnen – geht 2016 in die Verlängerung. Das Angebot wurde um Spezialthemen erweitert. Das erweiterte Angebot Das „Partnercollege basic“ besteht aus sieben Modulen. Die Module können je nach Bedarf gesamt oder einzeln gebucht werden. Die Inhalte des Basislehrgangs vermitteln unerlässliches Basis- und Versicherungsfachwissen und umfassen neben rechtlichen Grundlagen auch die Massensparten. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es im neuen Zyklus zusätzlich zum bisherigen „Partnercollege basic“ das „Partnercollege expert“, in dem komplexe Inhalte zu Themen wie Haftpflichtversicherung, Gewerbeversicherung, betriebliche Altersvorsorge, fondsgebundene Lebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung vermittelt werden. Das Partnercollege entspricht dem Niveau von BÖV-Veranstaltungen (Bildungswerk der österreichischen Versicherungswirtschaft). Inhalte und Unterlagen wurden von erfahrenen TrainerInnen im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen ausgearbeitet und gestaltet. Zusammen mit den engagierten regionalen Partnerbetreuern führen sie vor Ort durch die Bildungsreihe.
Verkaufsleiter Partnervertrieb Hermann Aigner und Landesdirektor Dr. Martin Panosch mit Lehrgangsabsolventen
Verkaufsleiter Partnervertrieb Dietmar Holzer und Landesdirektor Erich Obertautsch mit Lehrgangsabsolventen nicht verhandelbares Rüstzeug, um nicht den Anschluss im Beruf zu verlieren. Das Partnercollege macht es möglich und viele zufriedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestätigen dies auch“, so Gerhard Heine,
Leiter des Partnervertriebs Österreich. Das aktuelle Kursprogramm und die Termine finden Sie auf der Vertriebspartnerseite der Wiener Städtischen und auf risControl !ONLine! Premium.
Die Zahl der TeilnehmerInnen wächst Was 2007 im Partnervertrieb Kärnten seinen Ausgang nahm, wurde zu einer nicht mehr wegzudenkenden Bildungseinrichtung. Mehr als 900 MitarbeiterInnen haben seit damals an einer oder sogar mehreren Veranstaltungen teilgenommen. „In einer immer komplexer und vielschichtiger werdenden Welt schafft Lernen ein 80 risControl 02/16
Verkaufsleiter Partnervertrieb Alexander Wallner und Landesdirektor Dr. Gerald Krainer mit Lehrgangsabsolventen
VERANSTALTUNG Versicherungsmakler
Liebesg’schichten und Versicherungssachen Suchst du noch die Richtige? Willst du mehrere oder bist du eher monogam? Dein Versicherungsmakler verkuppelt dich mit der Versicherung fürs Leben! Mit diesem Werbeslogan machen die Wiener Versicherungsmakler im Rahmen ihres Kreativwettbewerbs „Liebesg’schichten und Versicherungssachen – Verliebt, verlobt, versichert“ auf das Thema Versicherung, Vorsorge und Sicherheit aufmerksam. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Suche nach der perfekten Versicherung. Wie muss sie sein? Was erwarten Sie von ihr, wenn mal was passiert? Hätten Sie gerne eine unabhängige Maklerin oder einen Makler an Ihrer Seite, der für Sie die richtige Versicherung findet? Wollen Sie jemanden, der da ist, wenn Sie ihn brauchen? Fragen auf die die Wiener Versicherungsmakler mit ihrem Kreativwettbewerb
„Liebesg’schichten und Versicherungssachen – Verliebt, verlobt, versichert“ außergewöhnliche Antworten suchen. Wie bei „Liebesg‘schichten und Heiratssachen“ sollen die Teilnehmer eine Geschichte erzählen. Dabei sprechen sie aber nicht davon, was sie in einer Beziehung suchen – wie es bei Elisabeth Spira der Fall ist – sondern was sie sich von einer Versicherung bzw. von einem Versicherungsmakler erwarten. Zu diesem Thema soll man sich eine Geschichte ausdenken oder eine erzählen, die man selber erlebt hat. Eine Geschichte bzw. einen Fall wobei es gut gewesen wäre, eine Versicherung bzw. einen Versicherungsmakler zu haben. Es können einem auch Fragen gestellt werden, so wie E. Spira es tut: Was soll der Versicherungsmakler deiner Träume für dich tun? Bist du monogam oder könntest du dir vorstellen, mehrere Versicherungen gleichzeitig zu haben? Die Fantasie ist hier grenzenlos. „Mit dem Kreativwettbewerb wollen wir auf witzige und unkonventionelle Art auf die Leistungen des Versicherungsmaklers aufmerksam machen. Kreativität und Spaß stehen dabei im Vordergrund, aber auch die Botschaft, dass ein Versicherungsmakler unabhängig tätig ist und deshalb für seine Kunden die richtige Versicherung findet. Ganz nach dem Motto: Ihr Versicherungsmakler ist die beste Versiche-
Helmut Mojescick rung“, erklärt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. Wer sich und seine Versicherungs-Wünsche in einem Video, einer Foto-Story oder einem Text kreativ präsentiert, kann Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro gewinnen. Das Siegerprojekt erhält nicht nur ein Preisgeld von 1.000 Euro, es soll künftig auch als Werbeträger für die Wiener Versicherungsmakler eingesetzt werden. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2016. Infos zum Wettbewerb finden Sie hier: http:// www.maklertag.at/wettbewerb/
Und eine für KFZ-Versicherungen haben Sie auch. risControl 02/16 81
KOMMENTAR
Streitbeilegung statt gerichtliche Auseinandersetzung Kommentar von Dr. Arlinda Berisha, LL.M., Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrgangsleiterin der versicherungsrechtlichen Lehrgänge am Department für Wirtschaftsrecht und Europäische Integration, Donau-Universität Krems, zum Bundesgesetz über alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (AStG). Am 9.1.2016 ist das Bundesgesetz über alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (AStG) in Kraft getreten und damit die EU-Richtlinie über die alternative Beilegung verbraucherrechtlicher Streitigkeiten (RL 2013/11/EU) in nationales Recht umgesetzt. Die neue gesetzliche Regelung eröffnet Vertragsparteien die Möglichkeit der außergerichtlichen Beilegung von Streitigkeiten, die sich aus Kauf- oder Dienstleistungsverträgen ergeben (§ 1 AStG). Sie gilt für nahezu alle vertragsrechtlichen Streitigkeiten (Ausnahmen im § 1 Abs. 2 AstG) zwischen Verbrauchern mit Wohnsitz in Österreich oder in einem sonstigen EWR-Mitgliedstaat und in Österreich niedergelassenen Unternehmen. Ziel des Gesetzes ist es, einerseits die Verbraucherrechte zu stärken und andererseits die Gerichte zu entlasten, da mit der Möglichkeit der alternativen Streitbeilegung ein einfaches, schnelles und kostengünstiges Rechtsschutzsystem angestrebt wird. Acht gesetzlich vorgesehene Schlichtungsstellen (AS-Stellen) sind im Rahmen ihrer Zuständigkeit staatlich autorisiert, das Verfahren der alternativen Streitbeilegung durchzuführen (§ 4 Abs. 1 AstG). Dabei dient die Schlichtung für Verbrauchergeschäfte als Auffangschlichtungsstelle für Verbraucherstreitigkeiten, die nicht in die Zuständigkeit der ausdrücklich im § 4 Abs. 1 AstG genannten AS-Stellen fallen. Aufgabe der jeweils kompetenten AS-Stelle ist es, den Streitparteien einen gesetzeskonformen konkreten Lösungsvorschlag zur gütlichen Einigung und zur Vermeidung einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu unterbreiten (§ 3 Ziff. 1 AStG). Ausgelöst wird das kostenlose Verfahren der alternativen Streitbeilegung mit der Einreichung der Beschwerde der Verbraucher bei der zuständigen AS-Stelle (§ 12 Abs. 1 AstG). Das alternative Verfahren gilt nicht für Beschwerden von Unternehmen gegen Verbraucher oder für Streitigkeiten zwischen Unternehmern. Es ist freiwillig, allerdings für Unternehmen nur, sofern nicht vertraglich oder gesetzlich etwas anderes vorgesehen ist (§ 12 Abs. 7 AStG). Das neue Rechtsbehelfsverfahren eröffnet damit auch Versicherungskunden und Versicherern eine interessante Chance für eine effiziente, einfache und kostengünstige Beilegung des Streites. Dadurch, dass Versicherer sich in ihren Vertragsgrundlagen bereit erklären können, an einem Verfahren zur alternativen Streitbeilegung teilzunehmen, bekunden sie die Bereitschaft, die Streitfälle ohne Richter effizient lösen zu wollen. Das entspricht im Endeffekt auch den Bedürfnissen der Versicherungs82 risControl 02/16
kunden, den Konflikt rasch, einfach, gütlich und kostengünstig zu lösen. In Bezug auf Kosten ist es gerade im Bereich der Rechtsschutzversicherung ein sinnvoller Weg für die Parteien, wo heutzutage der Streit vermehrt vor Gericht ausgetragen wird und die Rechtsschutzversicherer mit einer höheren Schadenfrequenz konfrontiert sind. Wie man weiß, sind in der Regel die definitiven Anwaltsund Gerichtskosten bei Rechtsstreitigkeiten nicht von vornherein vorhersehbar! Deshalb würde gerade hier das kostenlose Verfahren vor AS-Stellen kostendämpfend wirken. Dasselbe gilt auch für Fälle mit geringem Streitwert. Ferner besteht keine Anwaltspflicht und die Parteien können das Verfahren jederzeit abbrechen (§12 Abs. 3 AStG). Der ordentliche Rechtsweg bleibt weiterhin offen! Das ordentliche Gerichtsverfahren bleibt genauso offen, wenn sich eine der Vertragsparteien nicht an die erzielte Einigung hält. Was die Qualifikation der AS-Stellen anbetrifft, werden Rechtskenntnisse, erforderliches Fachwissen, die Erfahrung und die Fähigkeiten, die für die Durchführung der alternativen Streitbeilegung notwendig sind, gesetzlich vorausgesetzt (§ 10 Abs. 1 AStG). Unter Berücksichtigung der Gesamtumstände und der aufgezeigten Vorteile scheint die alternative Streitbeilegung auch im Bereich der versicherungsrechtlichen Streitigkeiten eine optimale Möglichkeit zur Lösung eines Streitfalles sowohl für Versicherungskunden als auch rC Versicherer zu sein.
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Große Pläne Seit zwei Jahren leitet Klaus Kretz den Makler- und Agenturvertrieb der ERGO Versicherung AG. Ein klares Bekenntnis für eine faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern und Mehrfachagenturen steht dabei im Vordergrund. Gemeinsam mit Dipl. Math. Christoph Thiel, verantwortlicher Vorstand für die Bereiche IT, Vertriebs-/Kundenservice, Direkt und Innovation, sprechen die beiden Experten mit risControl über Zukunftsthemen.
Klaus Kretz 84 risControl 02/16
Dipl. Math. Christoph Thiel
INTERVIEW Herr Kretz, Sie sind jetzt zwei Jahre als Leiter vom Makler- und Agenturvertrieb für ERGO tätig. War der Wechsel, rückwirkend betrachtet, der Richtige für Sie, zumal damit ja auch ein Ortswechsel für Sie verbunden gewesen ist? Klaus Kretz: Die Anforderungen und Bedürfnisse des Makler- und Agenturvertriebs sollten zu Beginn meiner Tätigkeit noch stärker fokussiert werden. Somit gab es viele Handlungsfelder, ob im Serviceoder im IT-Bereich. Rückblickend betrachtet eine spannende und somit enorm interessante Herausforderung für mich. Als ERGO Versicherung AG haben wir gemeinsam mit unserem deutschen Eigentümer die Rahmenbedingungen intern als auch im österreichischen Markt analysiert. Das Ergebnis daraus ist ein klares Bekenntnis für den Makler und Agenturvertrieb, somit „meinem Vertriebsweg“. Wir wollen im externen Versicherungsvermittlermarkt deutlich wachsen, vor allem in der Schaden/Unfallversicherung. Zudem war und ist es aber notwendig, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Privatkundengeschäft sind wir mit unserer Eigenheim/Haushalt „Sicher Wohnen Plus“ und mit unserer Unfall „Sicher Aktiv Plus“ sowie im KFZ-Bereich sehr gut aufgestellt. Im Bereich Leben haben wir zudem ein umfassendes und vielfältiges Produktportfolio. Das Service und die Abwicklungsmodalitäten haben wir im letzten Jahr an die Bedürfnisse unserer Vertriebspartner angepasst. Eine rasche Berechnung und einfache Antragsübermittlung in Verbindung mit einer schnellen Polizzierung wurde geschaffen. Mit dem neuen Maklerportal sowie mit der elektronischen Zustellung von PDF-Polizzen und Provisionsnoten punkten wir bereits bei unseren bestehenden Vermittlern. Vieles wurde schon positiv für unsere Vertriebspartner umgesetzt und wir haben auch noch einiges vor. Die weitere Positionierung der Marke ERGO in Österreich bedeutet, viel Potential nach oben zu haben. Das ist für mich besonders spannend und macht Spaß. Somit war der Ortswechsel für mich auch der richtige Schritt. Wien ist eine wunderbare Stadt. Mein Arbeitsmittelpunkt ist natürlich hier und ich genieße in der Freizeit auch das große kulturelle und kulinarische Angebot. Ich bin und bleibe aber meiner Heimat Salzburg treu und pendele mit Freude am Wochenende nach Hause.
Mit dem neuen Maklerportal sowie mit der elektronischen Zustellung von PDF-Polizzen und Provisionsnoten punkten wir bereits bei unseren bestehenden Vermittlern. Großes Thema in der Versicherungsbranche ist heuer die Digitalisierung, der derzeitige „Standard“ ist der OMDS Datensatz, wie sieht es damit in Ihrem Unternehmen aus? Christoph Thiel: Wir befinden uns mitten in einem digitalen Umbruch. Irgendwo zwischen Revolution und Evolution. Wir haben uns als ERGO im vergangenen Jahr im Rahmen der Erarbeitung unserer Digitalisierungsstrategie ERGOlution ein eigenes Bild vom Veränderungsdruck und den Chancen der verschiedenen Digitalisierungstrends
unserer Branche und unseres Unternehmens gemacht. Von der Vision zur Umsetzung haben wir konkrete Handlungsfelder festgelegt. Dabei bildet die Servicierung unserer Vertriebspartner einen Schwerpunkt. Mit der Stärkung unseres Augenmerks auf den Makler- und Agenturvertrieb führen wir folgerichtig auch den OMDS-Datensatz ein, der ja grundsätzlich schon lange ein wichtiger Standard im Markt ist.
Über welches Portal werden Sie die Daten zur Verfügung stellen? Kretz: Wir stellen bereits die Provisionsdaten über Courtage Control zur Verfügung. Derzeit arbeiten wir an der Anbindung an Together Internet Services. Seit kurzer Zeit ist BiPRO nun auch in Österreich ein Thema, wie stehen Sie dazu? Werden Sie daran teilnehmen? Thiel: Generell wird die Digitalisierung auch zum beschleunigten elektronischen Austausch von Daten mit den Kunden, Vertriebspartnern und Internet-Plattformen – Stichwort Aggregatoren – führen. Jeder wirksame Standard – so wie ihn OMDS für einen Teilbereich schon bietet – zum Austausch der Daten erleichtert technische Einführungen und die Kooperation zwischen Partnern. Hier soll BIPRO helfen. Wir werden uns natürlich mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Digitalisierung macht auch vor den Konsumenten und Vertriebspartner nicht halt, was bieten Sie Ihren Vertriebspartnern als Unterstützung bzw. was bieten Sie Ihren Versicherungsnehmern? Thiel: Zunächst einmal mit unserem ERGO Austria-Portal eine zeitgemäße Informations-, Berechnungs- und Service-Plattform, risControl 02/16 85
INTERVIEW die im Design überzeugt und sicher ist. Für die Makler haben wir für den schnelleren Zugang zu reinen Berechnungsfunktionen eine abgespeckte Version geschaffen. Daneben planen wir noch in diesem Jahr die Einführung einer elektronischen Signaturlösung. Für alle unsere Kunden und Partner haben wir als virtuellen Anlaufpunkt im Internet unsere ERGO-Homepage völlig neu gestaltet. Sie deckt insbesondere den zunehmenden Kundenwunsch der mobilen Nutzung optimal ab und bietet auch einige Produkte im Onlineabschluss inklusive digitaler Signatur an. Weitere Themen bereiten wir vor.
Für alle unsere Kunden und Partner haben wir als virtuellen Anlaufpunkt im Internet unsere ERGO-Homepage völlig neu gestaltet. Service ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale am österreichischen Finanzdienstleistungsmarkt, die ERGO bedient verschiedenste Vertriebskanäle. Gibt es beim Servicelevel Unterschiede? Kretz: Wichtig ist mir, dass wir alle unsere Vertriebspartner – somit auch Versicherungsmakler und Mehrfachagenten – gleichwertig behandeln. Unsere Versicherungsvermittler haben somit die Sicherheit, dass unsere Versicherungsprodukte zwischen Makler und Agent nicht unterschieden werden und dass der kleinere und mittlere Vertriebspartner die gleichen Möglichkeiten erhalten wie größere Vertriebseinheiten, Verbünde bzw. Zusammenschlüsse. Wir haben unsere Courtage und Agenturvereinbarungen im Jahr 2015 gemeinsam mit den Fachverbänden bzw. Interessensgemeinschaften auf neue Beine gestellt. Dabei wurde uns eine faire und ausgewogene Textierung bescheinigt. Bei uns erhält somit jeder Makler und Agent die gleiche und faire Verprovisionierung. Dies ist ein klares Bekenntnis an den kleineren und mittleren Versicherungsmakler und Mehrfachagenten. Welche Produkte wird es heuer aus Ihrem Hause geben?
Lebensversicherung bietet je nach Risikobereitschaft eine individuelle Aufteilung zwischen klassischer Veranlagung und Fondsveranlagung – jeweils von 0 bis 100 Prozent in Zehnerschritten. Zudem bieten wir einen flexiblen Ablebensschutz zwischen 30 und 150 Prozent der Nettoprämiensumme an. Sollte die versicherte Person vollständig arbeitsunfähig werden, übernehmen wir die Prämienzahlung. Bei definierter schwerer Erkrankung gibt es zudem ein einmaliges Unterstützungsgeld. Wo holen Sie sich Ihre Energie für den Arbeitsalltag?
Kretz: Unsere neue Unfallversicherung ist mit Jahresende 2015 auf den Markt gekommen. Neben der erweiterten Unfalldefinition haben wir nun auch die Ausübung von gefährlichen Sportarten bzw. Freizeitaktivitäten während einer Urlaubsreise oder einmal bzw. anlassbezogen als Geschenk oder Firmenevent mitversichert. Wir schaffen damit eine Sicherheit für den Kunden als auch für den Vermittler. Es wird leider immer wieder übersehen, dass diese Aktivitäten mit erhöhtem Risiko nicht versichert sind. Wenn diese dann einmalig im Urlaub ausgeübt werden, besteht im neuen ERGO Unfallprodukt „Sicher Aktiv Plus“ ein Versicherungsschutz. Ich möchte an dieser Stelle auch unsere progressiv steigernde Leistung in der Dauernden Invalidität hervorheben. Im Bereich 30 bis 70 Prozent dauernde Invalidität benötigt der Betroffene bereits eine entsprechende Kapitalleistung. Zudem passieren leider auch gerade hier viele Unfälle. Als ERGO liegen wir mit unserer Leistung hier deutlich über dem Markt. Mit „ERGO fürs Leben“ – die flexible Vorsorge – sind wir ganz neu am Markt. Die Kombination aus klassischer und fondsgebundener 86 risControl 02/16
Kretz: In den letzten Monaten konnten wir Einiges umsetzen. Diesbezüglich habe ich viel positives Feedback unserer Geschäftspartner erhalten, dies gibt Impulse für Neues. Privat genieße ich die Zeit mit meiner Familie. Meine beiden Kinder sind schon groß. Gemeinsame Musical- oder Theaterbesuche in Wien oder Urlaube mit meiner Frau geben mir seit über 25 Jahren Kraft im Berufsleben. Thiel: Zunächst einmal hilft es sehr, wenn man seine Arbeit gerne macht, wenn man sieht, dass etwas voran geht und Kunden und Vertriebspartner dies positiv aufnehmen. Das ist derzeit der Fall und zugleich Ansporn, dass es sich so weiterentwickelt. Daneben sorgt die Familie für Abwechslung und beim regelmäßigen Jogging kann man den Kopf „freipusten“… für den Fall, dass in der Arbeit dann doch einmal nicht alles so einfach ist. Vielen Dank für das Gespräch.
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Einzigartig! Allianz Business
Allianz Business: Die Gewerbeversicherung fĂźr groĂ&#x;e und kleine Unternehmen. Fragen Sie Ihren Maklerbetreuer!
Hoffentlich Allianz.
Michael Sturmlechner – Leiter Maklervertrieb
SCHLUSSPUNKT
WAS FOLGT IM MÄRZ?
IMPRESSUM “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger
Michael Stille, Vorstandsvorsitzender des Generali Pensionsfonds, Vorstand der Generali Lebensversicherung und Vorstandsvorsitzender des Dialog Lebensversicherung im Gespräch
Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherungund Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221. Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at
Sonderausgabe zum Informationstag der Wiener Versicherungsmakler
Team: Doris Schachinger, Chefredakteurin; Christian Proyer; Isabella Schachinger; CAS-Design, Layout Titelbild: AUVA Weitere Bilder: Helvetia Versicherungen AG, Petra Spiola, flickr/suzie, Nicholas Putz, Backhaus Verlag/ Ismail Gök, Eduardo Amorim, Elke Mayr, FMA, Dennis Montgomery, Christian Husar, Dennis Skley, Robert Jäger, Karl Michalski, VVO Versicherungsverband Österreich/APA-Fotoservice/Hautzinger, Sissi Furgler Fotografie, Photosandmore.at, 360°Photography, Martin Steinthaler, Hubert Auer, Dieter Puntigam, Roger Spindler, Christian Proyer, Steven Shepard, Andreas Kolarik Fotografie, www.katharinaschiffl.com Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
Wer haftet wann und warum? Die Haftpflichtversicherungsangebote am Markt
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Willi Bors, Leiter des Vertriebes ARAG SE Direktion für Österreich im Gespräch
Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2016 / (ca)
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