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risControl
DAS Nachrichtenmagazin für SICHERHEIT & VERMÖGEN
NR. 04 • April 2012 • HEFT 393 • 33. JAHRGANG • EURO 10,00
Vertriebspower Vertriebsdirektor KR Gerhard Heine, Wiener Städtische Versicherung AG
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser!
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s gibt verschiedenste Geschichten über die Entstehung der menschlichen Spezies: Die einen glauben an den Urknall, andere an die Abstammung vom Affen und wieder andere glauben an
den Menschen in kurzer Zeit erschaffen. Egal, wer auch immer
Recht hat, eines ist sicher: Die Schöpfung war nicht gendergerecht. Denn es gab und gibt Männchen und Weibchen beim Affen und den Menschen als Frau und Mann. Aber zum Glück haben sich Beamte im entfernten Brüssel endlich dazu etwas überlegt und führen „ Unisex“ ein. Vorerst sind die Versicherungen dran: Also nichts mehr mit „ Frauen leben länger und haben ein anderes Risiko im Bereich der Krankenzusatzversicherung“, und „ Männer sind in einem gewissen Alter einfach die größere Risikogruppe beim Autofahren“. Die EU verbietet Geschlechterunterschiede bei Versicherungen, alle müssen gleich behandelt werden. Wem das was bringen soll, ist fraglich, denn die Versicherungsprämien werden angepasst und ein Schelm, der glaubt, sie werden jetzt durchschnittlich billiger, oder Rabatte für weibliche Autofahrer fallen nun den Männern anheim. Eines hat sich aber nun sicherlich gezeigt: Es gibt einen Fehler im System. Auf den Urknall als Entstehungsgeschichte gesetzt, hätten sich sofort nach Bildung der Erde und noch vor jeglichen Lebewesen die Beamten in Brüssel eine Richtlinie ausdenken müssen, wie etwas entstehen darf. Bei der Affengeschichte wäre
bereits beim Höhlenfeuer anzusetzen gewesen, denn Männer haben sich auf die Jagd spezialisiert und Frauen kümmerten sich um die Höhle,- Unisex weit entfernt. Und bei der göttlichen Abteilung stellt sich die Frage: „ Hätte Gott auf einen Beamten gehört?“ Nur wenn alle gleich sind, auf alle Fälle beim Risiko, dann sollten
Missing Link
die religiöse Schöpfungsgeschichte, in der erzählt wird, Gott habe
auch wirklich alle gleich behandelt werden. Eine Richtlinie sollte das steuern: Frauen und Männer leben gleich lang, die gesundheitlichen Risiken werden gerecht aufgeteilt, die Risiken im KFZ-Bereich ebenso, und so weiter und so weiter. Und die Prämien werden durch Unisex einfach billiger. Wer´s glaubt!
Ihre Doris Schachinger
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4 INHALT
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Ausgabe-Nr.: 04 | risControl 04/2012 | April 2012 Heft-Nr.: 393 | 33. Jahrgang
3 EDITORIAL Missing Link Vertriebsdirektor KR Gerhard Heine, Wiener Städtische Versicherung AG im Gespräch
6 KARRIERE VAV VERSICHERUNG: Vertriebsteam GENERALI VERSICHERUNG: Neue Ressortaufteilung HELVETIA VERSICHERUNG: Produktmanagement ALLIANZ VERSICHERUNG: Landesdirektion Steiermark
8 KURZNACHRICHTEN 8 China lässt bauen 8 Aufwärtskurve 8 Beratungsspektrum 8 2 Millionen Kunden 8 Energiekontrolle 9 Vancouver 9 Gewinnsprung 9 Winterbilanz 9 Viel Vertrauen 9 Auszeichnung 9 Er kommt wieder
Seite 10 Mag. Roland Strobl, ROLAND Rechtsschutz Österreich, im Gespräch über Gefahren für Manager und deren Absicherungsmöglichkeiten
Seite 14
10 INTERVIEW 10 Vertriebspower 12 Familientradition 14 Wenn‘s brennt, dann brennt‘s! 16 Das falsche Signal 18 Vertriebsunterstützung auf mehreren Ebenen
Wir haben mit Vorstandsdirektor Franz Meingast, Wüstenrot Versicherung, über die Halbierung der Bausparförderung, dem Produkt Bausparen und vieles mehr gesprochen
20 KOMMENTAR 20 Informationsstand und Nachfrage-Einstellungen von Männern hinsichtlich der absehbaren Prämienangleichung in der privaten Krankenversicherung 24 Kreditrückzahlungsfähigkeit sichern – Liquidität ist Trumpf 25 Kampfansage
25 KOLUMNE 25 VersRÄG 52 Wofür stehen Sie als Unternehmer?
Seite 16 Om mani padme hum, Mikroversicherung, Mikrokredit und der Tempel des Mammon
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INHALT
26 TITELGESCHICHTE Om mani padme hum
36 FINANZEN 36 Neues Portfolio 36 „Best of Invest“ 37 Geldstrafe 38 Politikverdrossen
FMA: Geldstrafe Verstöße gegen Finanzdelikte werden teuer
40 VERSICHERUNG
Seite 37 Generali Versicherung: Historisches Archiv
Seite 41
40 Добро пожаловать! 41 Historisches Archiv 42 Erwartungen 43 Das letzte Geleit 44 Sommertour 2012 45 Marktvergleich bestätigt exzellente Preisposition bei KFZ-Versicherungen 46 Gut wie immer 47 Sattes Plus 48 Schwierige Märkte 48 Unerwartet Hoch 49 Z Zurich Foundation 50 NV Arena 50 Wachstum fortgesetzt 51 Positive Überraschung 52 Wenn der Traum zerplatzt 53 Limited Edition 2012 54 Generationensolidarität 55 Marktanteile 56 Neuheiten im KFZ-Tarif
58 VERANSTALTUNG
VAV Versicherung: Wenn der Traum zerplatzt
Seite 52
58 S&P Europa Chef in Wien 60 Success Messe 61 „Hintergedanke“ 61 Global Polizze 62 Zertifizierter Leitbetrieb Wollen Sie keine Ausgabe versäumen? Dann abonnieren Sie risControl unter www.riscontrol.at
Abo
Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: AT Zeitschriftenverlag GmbH, A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@at-verlag.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Prof. Goran Devrnja, Layout
ARAG Österreich: Success Messe
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Titelbild: AT Verlag, Weitere Bilder: AT Verlag, Martina Draper, Steve Estvanik, Paco Ayala, Yuri Arcurs, www.sxc.hu, Firmenbuch: HG St. Pölten, 273317m. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 01 vom 02.01.2006 / (ca)
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KARRIERE
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VAV VERSICHERUNG
HELVETIA VERSICHERUNG
Vertriebsteam
Produktmanagement
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ie VAV Versicherung hat die Abteilung Maklervertrieb und Service Team Vertrieb neu besetzt. Joachim Klepp hat die Leitung der Abteilung Maklervertrieb übernommen und ist damit für den Kontakt mit den Regionalleitern und dem Maklervertrieb verantwortlich. Der Vertriebsprofi war zuletzt bei der UNIQA für Vertriebsaktion- und Produktmanagement zuständig und kann auf eine mehr als 15-jährige Laufbahn in der Branche zurückblicken. Die neu geschaffene Abteilung Service Team hat mit Angela Schumann eine langjährige und branchenerfahrene Führungskraft erhalten. Diese ist für die Kommunikation mit den Geschäftspartnern, Maklern und Mehrfachagenten zuständig. Schumann studierte Betriebswirtschaft und ist seit 1991 in der Versicherungsbranche tätig. Dr. Loisel: „Service, Kundenorientierung und kompetente Beratung haben für uns einen hohen Stellenwert. Die Ernennung von Angela Schumann zur Abteilungsleiterin zeigt ihre hervorragende Arbeit und die enorme Bedeutung dieses Bereichs für unser Unternehmen.“
I Heinrich Plametzberger leitet ab sofort das Produktmanagement und Aktuariat Leben in der Helvetia Versicherung. Er folgt damit Thomas Jaklin, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Plametzberger war zuletzt Teamleiter RiskManagement – Liabilities für die VIG. Der Versicherungsexperte hat sich bereits in seiner Studienzeit an der TU Wien auf Finanz- und Versicherungsmathematik spezialisiert und bei verschiedenen Projekten im Versicherungsbereich mitgearbeitet. Er freut sich über seine neue Aufgabe: „Ich werde mit meinem Team die Balance der Produkte im Auge behalten, denn profitables Wachstum bei gleichzeitig attraktiven Prämien für unsere Kunden gilt es im Gleichgewicht zu halten. Darüber hinaus wollen wir – wie bisher – mit attraktiven und innovativen Produkten die derzeitige Marktposition von Helvetia festigen und weiter ausbauen.“
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Neue Ressortaufteilung
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ach dem Ausscheiden von Mag. Andreas Haschka, der seine Vorstandsmandate aus persönlichen Gründen zurückgelegt hat, wurden die Ressorts des Vorstandes der Generali Versicherung neu aufgeteilt. Seine Agenden als CFO übernimmt Dr. Peter Thirring, dessen bisherige Aufgaben den anderen Ressorts zugeordnet werden. CEO Dr. Luciano Cirinà übernimmt zusätzlich die Verantwortung für Informatik und Betriebsorganisation; diese Bereiche werden operativ von Dr. Thomas Plank als Chief Operation Officer geleitet. Durch Erweiterung der Verantwortung um die Kranken-/Unfallversicherung sind nunmehr alle Nicht-Leben-Sparten im Ressort von Walter Kupec konzentriert. Vertriebsvorstand Mag. Harald Steirer zeichnet jetzt auch für den gesamten Bereich Lebensversicherung und die betriebliche Personenversicherung verantwortlich.
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Landesdirektion Steiermark
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ag. Bianca Meyer ist die neue Prozess- und Vertriebsmanagerin der Allianz Landesdirektion Steiermark. Sie folgt damit Franz Maierhofer, der die Funktion des Landesdirektors übernommen hat. Nach abgeschlossenem Studium der Sozialund Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien startete die geborene Vorarlbergerin 2005 ihre Karriere in der Allianz als Vorstandsassistentin im Bereich Versicherungstechnik und Kundengruppenmanagement. Drei Jahre später avancierte Meyer zur Market Managerin für Privatkunden. Im Jahr 2010 wechselte sie als Gebietsleiterin in die Landesdirektion Steiermark, wo sie erstmals Führungsverantwortung übernahm. Als Prozess- und Vertriebsmanagerin ist Meyer für die Vertriebsergebnisse und die strategische Ausrichtung der Landesdirektion ebenso mitverantwortlich wie für Verkaufsprozesse und das Recruiting.
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uto urc NIQ
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KARRIERE
Mit dem Auto & Frei Tarif 2012 setzt UNIQA ein deutliches Zeichen in der Sparte KFZ! 2012. if r a T i e r F uto & Der neue A NIQA! U it m n e t star Jetzt durch Top-attraktive
Prämien bei vielen Fahrzeugmodellen und Kundengruppen
Bei
Sparvariante Auto & Frei „Eco“ (mit höherem Selbstbehalt): – 25 % Nachlass in der Haftpflicht – Bis 35 % Nachlass in der Kasko
Aber nicht nur die besonders günstigen Prämien sind neu. Auch inhaltlich gibt es viele interessante Optionen:
Innovative Kaskoleistung „Neuwagenschutz“
Assisstancepaket Auto PLUS24service jetzt auch für Motorräder, Klein-LKW und im Firmenwagenpaket
Neues Jugendprodukt „YoungDrive“ mit Fixprämie
Ihr Maklerbetreuer bzw. das MaklerServiceDirekt informieren Sie gerne.
uto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> urchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt NIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit UNIQA >> Auto & Frei >> Jetzt durchstarten mit
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KURZNACHRICHTEN
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BULGARIEN
KOBAN SÜDVERS GROUP AUSTRIA
China lässt bauen
Beratungsspektrum
Durch den Zusammenschluss der SüdVers-Gruppe und der Koban Group kann nun die SüdVers Koban Group Austria ab sofort auch den Bereich der Kreditversicherung abdecken. Damit
ist man nun in der Lage, Gewerbe und Industriekunden ein Full Service anzubieten. „Neben den klassischen Kreditversicherungsverträgen ist es unser Ziel, unsere Mandanten auch ganzheitlich über Optimierungsmöglichkeiten im Kreditrisiko- und Debitorenmanagement sowie über alternative Unternehmensfinanzierung zu beraten. Die von uns empfohlenen Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Zahlungsausfälle zu vermeiden, Zahlungseingänge zu verkürzen und damit das Working Capital der Mandanten signifikant zu optimieren“, sagt Christoph Buchmann, Prokurist & Mitglied der Geschäftsleitung der Südvers Kreditversicherungsmakler GmbH.
VBV VORSORGEKASSE
UNIQA VERSICHERUNG
2 Millionen Kunden
Energiekontrolle
Christoph Buchmann, Prokurist & Mitglied der Geschäftsleitung der Südvers Kreditversicherungsmakler GmbH Die Great Wall Automobile Holding Co,. LTD (kurz GWM) Chinas größter Geländewagenhersteller wird auf europäischem Boden in Bulgarien (Lovech) produzieren. 4.000 Stück Geländewagen, Kleinwagen und Pick-ups sollen noch heuer vom Band rollen. Langfristig sollen bis zu 70.000 Fahrzeuge pro Jahr zusammengebaut werden. Erste Versuche scheiterten am Crashtest, jetzt soll ein neuer Anlauf gewagt werden. Zu Beginn der Produktion sollen 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kooperation mit Litex Beschäftigung finden.
VIENNA INSURANCE GROUP
Aufwärtskurve
Bereits jedes dritte Unternehmen in Österreich ist Kunde der VBV Vorsorgekasse. Das Unternehmen erreichte Ende 2011 ein Veranlagungsvolumen von 1, 45 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 20% gegenüber 2010 und mehr als 2 Millionen
Die Vienna Insurance Group wächst in den CEE Ländern deutlich stärker als der Markt. Der Konzerngewinn stieg im Jahr 2011 um 10,1% auf 559,0 Mio. Euro. Die Combined Ratio liegt bei 96,8%, das Finanzergebnis belief sich im Jahr 2011 auf 931,6 Mio. Euro. Die Kapitalanlagen des Konzerns einschließlich der liquiden Mittel betrugen zum 31.12.2011 28,7 Mrd. Euro. Aufgrund des hervorragenden Ergebnisses wird die Dividende um 10% auf 1,1 Euro pro Aktie erhöht. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hat das ausgezeichnete Rating „A+“ mit stabilem Ausblick bestätigt.
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Kunden. Das Jahresergebnis erreichte ein Minus von 0,25%, in den ersten Wochen des Jahres 2012 waren die Ergebnisse noch bei 1,5% platziert. Heuer liegt das Augenmerk im Bereich der alten Abfertigungsanwartschaften, da die Überführung in das neue System – durch die gesetzliche Regelung – nur mehr bis 31.12.2012 möglich ist.
Die UNIQA ist Gründungsmitglied der Raiffeisen KlimaschutzInitiative. Mit Hilfe der Firma Sauper Umweltdaten Technik GmbH, wird Landesdirektor in Kärnten ein Dr. Hannes Kuschnig weiterer wichtiger Schritt im Bereich des Klima- und Umweltschutzes umgesetzt. Eine spezielle Software macht es möglich, dass Parameter wie Strom-, Wärmeverbrauch und Lüftungsaktivitäten aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnungen erfolgen in Echtzeit, dh etwaige Unregelmäßigkeiten (Energieverluste, starke Schwankungen) sind sofort ersichtlich und adäquate Maßnahmen können rasch erfolgen. Landesdirektor Dr. Hannes Kuschnig: „Wir sehen unsere Initiative nicht nur als gesellschaftliche Verantwortung, sondern wollen auch aktiv einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“
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Vancouver Im Südwesten von British Columbia (Kanada) liegt die Stadt Vancouver. Dort wird ein Wolkenkratzer mit 30 Stockwerken komplett aus Holz errichtet. Das damit b eauftragte Architekturbüro, Michael Green Architecture, sieht mit 30 Stockwerken allerdings noch lange kein Limit erreicht. Die Stabilität ist durch eigens entwickelte und beschichtete Brettsperrholzblöcke, deren Schichten kreuzweise angelegt werden, gesichert. Durch ein neues Veredelungsverfahren ist Holz sogar Beton überlegen. Das Potenzial des Baustoffes Holz sei über lange Zeit vernachlässigt und noch immer ungenügend erforscht. Es gibt nun völlig neue Systeme aus Massenholzerzeugnissen und auch im Bereich Verfallschutz und Brennbarkeit wurden große Fortschritte erzielt. Das Architekturbüro hat auch Projekte in Österreich und Norwegen in Planung. (Quelle Pressetext)
TALANX/DEUTSCHLAND
Gewinnsprung Der deutsche Talanx Konzern hatte im Jahr 2011 einen Gewinnzuwachs von 304 Millionen Euro. Die Bruttoprämieneinnahmen stiegen um 4% auf 23,7 Mrd. Euro, der operative Gewinn verbesserte sich um 21% auf 1,2 Mrd. Euro. Auf Grund der guten Aussichten plant der Konzern laut Insidern noch heuer einen Börsegang und erwartet damit einen Erlös von 750 Millionen Euro. Die Belastungen aus den Erdbeben in Japan und Neuseeland und dem Hochwasser in Thailand haben die Konzerntochter Hannover Rück extrem belastet, durch sie starken Ergebnisse in der Erstversicherung konnte dies aber mehr als ausgeglichen werden.
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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG
Winterbilanz Die Schadensbilanz des letzten Winters ist bei der Wiener Städtischen Versicherung eindeutig erfreulich. Trotz Steigerung in einzelnen Bundesländern, konnte gesamt eine Verringerung der KFZ- Schäden von 4,3% verzeichnet werden. Im Zeitraum Oktober bis Februar 2012 wurden 79 Mio. Euro für KFZ- Kasko und Haftpflicht- Schäden ausgegeben. Um das Schadensausmaß zu verringern, hilft Prävention: Die Wiener Städtische bietet ihren Kundinnen und Kunden gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik einen kostenlosen WetterService App für iPhone und Android Handys an. Dieser warnt mobil vor gefährlichen Wettersituationen.
VIG
Auszeichnung Die Vienna Insurance Group erhält – neben ihrer Auszeichnung für das beste Versicherungsunternehmen – jetzt auch einen Preis für das „beste Bürogebäude“. Bei den MIPIM-Awards, in Cannes wurde im Rahmen der internationalen Immobilienmesse zugunsten des neuen Unternehmenssitzes der bei-
KURZNACHRICHTEN
WIRTSCHAFT
UNIQA
Viel Vertrauen Bereits zum zwölften Mal wurde die vertrauenswürdigste Marke von der Zeitschrift „Die Welt“ gesucht, in 15 europäischen Ländern unter rund 27.000 Menschen. In Hartwig Löger, Österreich wird diese Studie seit 2002 durch- Vorstandsvorsitzender UNIQA Österreich geführt. Die jährlich stattfindende Umfrage lässt den Konsumenten offen, welche Marken genannt werden. Die Umfrage in Österreich hat ergeben, dass 28% der befragten ÖsterreicherInnen UNIQA als den vertrauenswürdigsten Versicherungsmakler genannt haben. Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender UNIQA Österreich: „Es ist für uns eine schöne Bestätigung, wenn es uns trotz des immer intensiver werdenden Wettbewerbs gelungen ist, das Vertrauen der Konsumenten zu erlangen und zu halten.“ Neben UNIQA im Bereich der Versicherungen wurde auch Raiffeisen in der Kategorie der Banken und Finanzdienstleister zur „Most Trusted Brand“ gewählt. „Das Vertrauen bildet die Grundlage für die Beziehung zwischen Konsumenten und Unternehmen“, erklärt Löger.
den tschechischen Konzerngesellschaften Kooperativ a und CPP entschieden. Das Projekt „Main Point Karlin“ konnte sich gegenüber 100 Einreichungen aus 47 Ländern klar durchsetzen.
RUSSLAND
Er kommt wieder
Gemeint ist die Automarke Datsun, der Autokonzern Renault-Nissan will die vor 25 Jahren verschwundene Automarke wieder bauen. Unter dem Label Datsun sollen ab 2014 Autos im niedrigen Preisniveau unter anderem in Russland bei Avtovaz gebaut werden. Basis des ersten Datsun Modells soll Berichten zufolge das heutige Lada Modell Kalina werden. Im Jahr 1981 beschloss der japanische Autohersteller Nissan, seine Marke Datsun vom Markt zu nehmen und den Vertrieb ausschließlich über Nissan- Produkte weiterlaufen zu lassen.
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INTERVIEW
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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG
risControl: Tour de Chance, was waren Ihre Erwartungen, wie ist die Veranstaltung bei den Vertriebspartner angekommen? Heine: Mit unserer Veranstaltungsreihe wollten wir unsere Präsenz beim alternativen Vertrieb deutlich verstärken. Es freut mich sehr, dass wir im Rahmen der Roadshow bestehende Verbindungen weiter vertiefen konnten und auch viele neue Partner begrüßen durften. Mit der Tour de Chance haben wir bei unseren Vertriebspartnern ein nachhaltiges Zeichen gesetzt und unsere Produkte und Schwerpunkte für das
Vertriebspower Wir haben mit Vertriebsdirektor KommRat Gerhard Heine über die Vertriebsstrategie, Service, Unisex und die Produkte der Wiener Städtischen Versicherung gesprochen.
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laufende Jahr präsentiert. Ich denke, dass wir angesichts des zahlreichen Erscheinens, rund 1500 Gäste sind unserer Einladung gefolgt, unser Ziel erreicht haben. Es gilt jetzt den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen und viele zukünftige Geschäftspartner für unsere Produkte zu begeistern.
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Heine: Die Wiener Städtische Versicherung blickt auf eine jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit mit unabhängigen Vertriebspartnern in ganz Österreich zurück. Damit der eingeschlagene Weg auch ein erfolgreicher bleibt, werden wir in Zukunft noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Partner eingehen. Eine von uns durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass die persönliche Betreuung durch den Versicherer bei unseren Partnern nach wie vor einen großen Stellenwert einnimmt. Wir haben daher Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit und der Steigerung der Besuchsfrequenz ergriffen. Gleichzeitig arbeiten wir laufend an der Erhöhung der Fach- und Lösungskompetenz der Partnerbetreuer. Wir wollen mit hoher Servicequalität, konkurrenzfähigen und flexiblen Produkten sowie rascher Information punkten. Auch natürlich DER Ansprechpartner vor Ort sein und dadurch ein Mehr an partnerschaftlicher Zusammenarbeit erreichen. Das gilt insbesondere auch für jene Vertriebspartner, die unsere Angebote zur Zusammenarbeit bisher nicht oder in geringem Ausmaß angenommen haben.
Kunden günstigere Rententafel AVÖ 20051 zur Anwendung. Das Thema Sterbetafelgarantie ist ein Feature, das auch in der klassischen Lebensversicherung mehr in den Vordergrund rücken muss. Wir werden dieses Jahr unter anderem auch eine neue flexible Unfallversicherung mit höheren und zeitgemäßen Deckungsbausteinen auf den Markt bringen. Mit unserer aktuellen Produktpalette sind wir sehr gut aufgestellt – hindert uns natürlich nicht daran, laufend an Neuentwicklungen und Anpassungen zu arbeiten. risControl: Ihre persönliche Meinung zu UNISEX Produkten? Heine: Wir sind derzeit am rechnen und kalkulieren, da wir selbstverständlich die Tarife fristgerecht anpassen. Die Unterschiede, die aktuell noch bei bestimmten Versicherungstypen bestehen, werden in Zukunft an- und ausgeglichen werden. Kommen wird jedenfalls, dass für Frauen vor allem die Risikolebensversicherung teurer werden wird. Für Männer werden Krankenversicherung und die lebenslan-
risControl: Welche neuen Produkte, wird die Wiener Städtische Versicherung heuer auf den Markt bringen? Heine: Seit kurzem ist die neue fondsgebundene Lebensversicherung gegen laufende Prämienzahlung die UFOS Premium auf dem Markt. Das Produkt kombiniert optimal die Vorteile einer fondsgebundenen Lebensversicherung mit den Ertragschancen an den internationalen Kapitalmärkten und der klassischen Lebensversicherung mit der Veranlagung in den Deckungsstock nach VAG. Im Fall der Verrentung des Kapitals kommt die, für den
ge Rentenversicherung vermutlich teurer werden. Da die Regelung nur für Verträge, die nach dem 21. Dezember abgeschlossen werden gilt, bleibt uns ein genereller Eingriff in bestehende Vertragsverhältnisse erspart. Eine Herausforderung werden allerdings einzelne vertragliche Änderungen im Bestand. Derzeit gibt es dazu allerdings noch keine Vorgaben des Bundesministeriums für Finanzen. UNISEX Produkte treffen sicher mehr den herrschenden Zeitgeist, als Produkte mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Preisgestaltung. Die Angleichung der Geschlechter ist ja nur ein Faktor unter mehreren, die den Preis einer Versicherungspolizze bestimmen.
INTERVIEW
risControl: Bei den Veranstaltungen wurde Hauptaugenmerk auf Service und Zusammenarbeit gelegt, was wird sich für die Vertriebspartner verändern, was möchten sie erreichen?
risControl: Honorarberatung versus Provisionen? Heine: Derzeit sind auf europäischer Ebene mehrere Richtlinien bzw. Verordnungen in Ausarbeitung, die bedeutende Auswirkungen auf die Finanzbranche haben werden. Die Wertpapierdienstleistungs –Richtlinie MiFiD sieht in ihrer aktuell bekannten Fassung für die unabhängige Beratung keine Provisions- sondern nur mehr eine Honorarvergütung vor. Bleibt dieser Entwurf unverändert, sind auch Auswirkungen auf die neue Versicherungsvermittlerrichtlinie der EU „IMD“ zu erwarten. Nach wir vor setzten wir uns dafür ein, beim System der Provisionen zu bleiben. Wir sehen dieses als faires Entlohnungssystem für die hochqualitative Tätigkeit eines Beraters. Grundsätzlich müssen neben Überlegungen zum monetären Aspekt der Entlohnung auch wesentliche Einflussgrößen, wie Ausbildung des Beraters, know-how usw., mit einbezogen werden. Nach Angaben des VVO werden die IMD und die Verordnung zu den PRIPs frühestens Ende April vorliegen, dann wissen wir mehr. risControl: Wir danken für das Gespräch!
1 Zukünftige vertragliche Änderungen können zu einer Umstellung der vertraglichen Rententafel führen können.
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INTERVIEW
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ARAG ÖSTERREICH
Familientradition Dr. Matthias Effinger ist der neue Vorstandsvorsitzende der ARAG Österreich, gemeinsam mit Dr. Gerhard Kalick, Leiter des Bereiches Marketing und Kommunikation haben wir uns über die neue Strategie, Produkte und die gelebte Tradition des Unternehmens unterhalten.
risControl: Herr Dr. Effinger, Sie sind jetzt mehr als 100 Tage Vorstandsvorsitzender der ARAG Österreich, könne Sie uns ein paar Worte über Ihre Person sagen? Effinger: Ich bin in München aufgewachsen und nach dem Wirtschaftsstudium in München und Frankreich über den Umweg als McKinsey-Berater im Jahr 2003 zum ARAG Konzern gekommen. In den letzten Jahren habe ich als Vorstandsvorsitzender ARAG Rechtsschutz in Belgien geleitet, viel Praxis gesammelt um jetzt das Steuer der deutlich größeren ARAG Österreich zu übernehmen. Ich bin mit meiner Familie zum Jahreswechsel von Belgien nach Österreich übersiedelt und freue mich die Aufgabe hier übernommen zu haben.
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risControl: Gibt es große Unterschiede zwischen Belgien und Österreich?
Anwälte eine Vertretung bei Gericht stattfinden kann.
Effinger: Die Unterschiede sind nicht so groß was den Markt und das Geschäft angeht. Wir sind als ARAG international aufgestellt, nicht nur in Belgien, sondern auch in weiteren 12 europäischen Ländern. In der Regel immer mit dem Maklervertrieb als wesentlicher Vertriebskanal. Es gibt im internationalen Rechtschutzbereich viele Parallelen, dennoch sind die Märkte sehr spezifisch und unterschiedlich.
risControl: Sie sind mehr als 100 Tage Vorstandsvorsitzender der ARAG Österreich, was werden sie verändern?
risControl: Weil die Rechtssituationen unterschiedlich sind oder die Kulturen? Effinger: Beides, in den Niederlande kann der Rechtschutzversicherer weitestgehend den gesamten Rechtschutzschaden selbst regulieren, d. h. unsere Mitarbeiter können den Versicherungsnehmer vor Gericht vertreten. In Deutschland gibt es ein sehr strenges Anwaltsmonopol, weder außergerichtliche Vergleiche noch Rechtsberatung darf von Mitarbeitern gemacht werden. Österreich liegt da in der Mitte. Außergerichtlich kann der Rechtsschutzversicherer viel unternehmen, wie auch in Rechtsberatung, während im gerichtlichen Bereich, wie in fast allen europäischen Ländern, nur über
Effinger: Den Konzern gibt es seit 75 Jahren, wir sind ein Familienbetrieb mit langer Tradition, wir werden auch jetzt in Österreich, nur weil der Vorstandsvorsitzende gewechselt hat, nicht das Geschäftsmodell neu schreiben. Wir setzen auf Kontinuität, den Vertrieb über Makler, unser Ziel ist es weiterhin durch innovative Produkte am Markt aufzutreten und unserer Rolle als Rechtsschutzspezialist gerecht zu werden. Es gab sicherlich in der Vergangenheit Phasen wo nicht alles optimal lief, aber unser aktueller Fokus liegt darin, Prozesse weiter zu optimieren und eine gute Servicequalität zu bieten. Kalcik: Wir arbeiten stark am Thema Erreichbarkeit, das ist ein Kernthema für unsere Vertriebspartner, Ziel ist es ein „One stopp shopping“ zu verwirklichen – d. h. an einem Punkt wirklich alles erledigen können,dafür bauen wir gerade intern ein erweitertes Team auf. risControl: Was wird sich da für die Vertriebspartner ändern?
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risControl: ARAG International hat große Pläne? Effinger: Die ARAG International gibt sich ein neues modernes Erscheinungsbild. Das gesamte Rechtschutzgeschäft wird in Europa in eine Societe Europea integriert, es werden damit gewisse Synergien erzielt. Die Kräfte werden gebündelt. Unser Ziel ist es im Rahmen der Societe European (SE), das gesamte europäische Rechtschutzgeschäft in einem Modell zu integrieren und bei einer Aufsichtsbehörde anzumelden. risControl: Wird das Unternehmen weiterhin unabhängig bleiben? Effinger: Absolut, das ist eine der wichtigsten Komponente in unserem Geschäftsmodell, wir sind einer der ganz wenigen Rechtschutzanbieter, welcher am Markt vollkommen unabhängig ist, unser Unternehmen ist zu 100 % in Familienbesitz, unser Aktienbesitz ist nicht gestreut. Wir bieten in den internationalen Märkten auch nur Rechtsschutz an und haben daher auch keinen Konflikt bei spartenübergreifenden Schäden. Wir sind ein Familienunternehmen und das Thema Familie und Zusammengehörigkeitsgefühl ist in unserem Unternehmen noch mehr verankert, als in
Vertriebschef Dr. Gerhard Kalcik
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INTERVIEW
Kalcik: Wir versuchen für die Vertriebspartner bei uns eine Spiegelung ihrer eigenen Organisation aufzubauen. Im Sinne von Einfachheit und Optimierung um auf die Bedürfnisse des Maklers einzugehen. Telefonate und Anfragen sofort zu beantworten, beginnend bei der Offertlegung bis hin zum Leistungsfall. Sofortige Erledigung, schnelle Erreichbarkeit.
manch anderen Unternehmen, die sich stärker nach den Kräften und Wünschen des Marktes und der Aktionäre ausrichten müssen. Wir legen viel Wert auf gemeinsame Aktivitäten mit unseren Mitarbeitern, sowohl im kulturellen als auch im sportlichen Bereich. risControl: Haben sie M & A Aktivitäten geplant für heuer? Effinger: Wir haben aktuell keine speziellen Kaufabsichten, der österreichische Rechtsschutzmarkt ist sehr zersplittert und es gibt viele Anbieter. In der Vergangenheit sind wir immer wieder als Käufer von Rechtschutzportfolios aufgetreten, aber nur wenn wir Synergien sehen. risControl: Ab April hat es Tariferhöhungen gegeben, welche Veränderungen folgen noch? Effinger: Im Vertragsrechtschutz werden wir eine Mindeststreitwertgrenze von 200 Euro einführen. Gerade in den letzten Jahren gab es eine steigende Häufigkeit an Streitfällen mit sehr geringen Streitwerten, wobei dabei ein Vielfaches von Anwaltskosten entstehen und die Versicherungsgemeinschaft belasten. Hier wird der Rechtsschutz überproportional strapaziert und wir sehen unsere Rolle nicht bei Streitwerten um 15 bis 45 Euro. Wir sehen das auch als Trend in Europa Streitwertgrenzen einzuführen, wir sind in Österreich damit Vorreiter. Kalcik: In unserer neuen Tarifgeneration gibt es eine moderate Preiserhöhung, durchschnittlich 10 % . Die große Veränderung ist aber die Differenzierung im Bereich ein und mehrere Fahrzeuge. Im KFZ Rechts-
Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Effinger schutz gibt es nun Tarifveränderungen, alle Fahrzeuge (2 und mehr) kosten jetzt 89,-Euro und ein Fahrzeug nur mehr 58,-- Euro. Wir haben auch einen Antistalking Rechtsschutz eingeführt, weil jede fünfte Frau und jeder zehnter Mann, einmal im Leben gestalkt wird. Wir haben unseren Deckungsbereich bei Unfällen mit Personenschäden um eine weltweite Deckung erweitert. Auch bei den Produkten für Ärzte gab es eine Veränderung, beim niedergelassenen Arzt verändert sich nichts, angestellte Ärzte können ab jetzt einen Privatrechtschutz erhalten. Bei nebenberuflichen Selbstständigen ist der Streitwert auf 6.000 Euro erhöht worden und Unterhaltsansprüche im Außerstreitverfahren sind bis 1 % der Versicherungssumme mitversichert. risControl: Wie ist die Schadensentwicklung in den letzten Jahren? Effinger: Die Schadenskosten und die Schadensfrequenzen sind in den letzten Jahren gestiegen. Aber auch Anwaltskosten, Gerichts- und Experten kosten. Hinzu kommt noch, dass Rechtschutzpolizzen von einem Spezialversicherer stärker in Anspruch genommen werden als von einem Kompositversicherer. risControl: Was sind Ihre Ziele für heuer? Effinger: Wir wollen uns noch stärker als Produktinnovator positionieren. Wünschen uns noch mehr faire Zusammenarbeit, Kundenzufriedenheit und vor allem zufriedene Vertriebspartner. risControl: Wir danken für das Gespräch.
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ROLAND RECHTSSCHUTZ-VERSICHERUNGS-AG ÖSTERREICH
Mag. Roland Strobl, Vertriebsdirektor für Österreich im Gespräch über Gefahren für Manager und deren Absicherungsmöglichkeiten, Risiken bei Strafverfahren und das hervorragende Ergebnis der Roland Rechtsschutz Versicherung im Jahr 2011.
Wenn‘s brennt, dann brennt‘s! risControl: Das vergangene Jahr war ein besonders erfolgreiches für ROLAND Rechtsschutz Österreich? Strobl: Das stimmt. Dabei zeichnen wir uns vor allem durch Produktinnovationen aus. Wir sind ein kleines aber feines Team – und können doch Produkte anbieten, die andere Rechtschutz-Versicherer so nicht anbieten können. Ein anderer Punkt ist, dass unser Vertrieb ausschließlich über Versicherungsmakler und nicht über einen eigenen Außendienst läuft. Die persönliche Betreuung, gerade wenn es um Spezialprodukte wie den Top-Manager-Rechtsschutz geht, verlangt sehr viel Know-how und wir sind gerne bereit, mit dem Maklern zum Kunden zu gehen. Dieser Service wird immer mehr in Anspruch genommen. risControl: Ihre Ziele für 2012? Strobl: Den Vertrieb unserer RechtsschutzProdukte stärken – insbesondere unserer Spezial-Rechtsschutz-Produkte – und dadurch zusätzlich Marktanteile gewinnen. Wir werden heuer keinen neuen Tarif auf-
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legen. Dafür arbeiten wir schon an unserem neuen ROLAND Rechtsschutz-Tarif 2013. risControl: Wie sieht der Bedarf im Vermögensschaden-Rechtschutz aus? Strobl: Der Bedarf an VermögensschadenRechtschutz, wie auch an der D & O Versicherung, steigt. Ein Grund: Sollte es eine weitere Wirtschaftskrise geben, kann es sein, dass der eine oder andere Manager das Handtuch werfen muss und es Ansprüche gegen ihn gibt. Die Wichtigkeit sieht man auch darin, dass einige Makler zusätzlich zu einer D&O-Versicherung auch einen Vermögensschaden-Rechtsschutz anbieten. Damit hat der Kunde im Leistungsfall vorweg eine Deckung, wenn es um die Abwehrkosten geht. risControl: Wie ist die Schadensentwicklung im Vermögensschaden-Rechtschutz? Strobl: Anders als im Bereich VertragsRechtschutz wird hier nicht die Quantität, sondern die Höhe der Streitwerte betrach-
tet: 250.000 bis 300.000 Euro sind keine Seltenheit mehr. Natürlich gibt es Überschneidungen zwischen der D & O und dem Vermögensschaden-Rechtschutz. Das haben wir zum Anlass genommen, unsere Bedingungen in diesem Bereich komplett zu überarbeiten und Deckungserweiterung in unseren erweiterten Vermögensschadens-Rechtschutz-Bedingungen einzubauen. Gleichzeitig haben wir neben den reinen Vermögensschäden auch die abgeleiteten Vermögens-, Personen- und Sachschäden in die Deckung mitaufgenommen. risControl: Was würden sie einem Unternehmer empfehlen: Welche Absicherung braucht man unbedingt? Strobl: Das kommt auf die Größe des Unternehmens an. Unabhängig vom zivilrechtlichen Risiko braucht jeder einen speziellen verbesserten Straf-Rechtschutz – vom Kleinstunternehmer bis hin zu einem Industriebetrieb. Diese Absicherung ist eine ideale Ergänzung zur BetriebshaftpflichtVersicherung. Beim VermögensschadenRechtschutz geht es zum einen um die Ab-
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Vorstandes oder Aufsichtsrats geht und nicht um das Risikos eines Gesellschafters. risControl: Das Produkt Top-ManagerRechtschutz wird gut im Markt angenommen?
Wir haben das Produkt im letzten Jahr komplett überarbeitet und einige Assistance-Leistungen hinzugenommen. Der Top-Manager-Rechtsschutz ist sehr flexibel und man kann ihn auf das eigene Risiko maßschneidern.
Strobl: Es besteht ein regelrechter Boom bei Managern die sich privat absichern wollen – auch dann, wenn die Firma be-
risControl: Sie haben im Jänner ein neues Produkt eingeführt, den Schönheits-OP Rechtsschutz.
risControl: Wie ist die Entwicklung des Straf-Rechtsschutz-Produkts?
Strobl: Das Produkt Spezial-Rechtsschutz bei Schönheits-OP´s und Behandlungen geht mit dem Trend der Zeit. Wir sind Vorreiter in der Branche, wie auch damals bei der Einführung des Anti-Stalkings-Rechtsschutzes. Der Schönheits-OP-Rechtsschutz ist deshalb ein wichtiges Thema, da es bei vielen Behandlungen und Leistungen keine Langzeitstudien über die Wirkung gibt. Ein weiteres Plus: Der Kunde kann das Produkt kurz vor der OP abschließen.
Strobl: In den letzten Jahren hat der Bedarf massiv zugenommen, auch schon auf Grund der neu eingeführten Korruptionsstaatsanwaltschaft. Es ist auch interessant, wie weit ein Strafverfahren sich verzweigen kann – mit Anzeigen und Hausdurchsuchungen bei Wirtschaftsprüfern, Anwaltskanzleien etc.. Auch Compliance-Beauftragte haben immer mehr Bedarf an einer bestmöglichen Absicherung ihres strafrechtlichen Risikos.
risControl: Wird es einen Deckungskatalog geben, oder eine pro Fall Entscheidung?
risControl: Gibt es Schadensfälle, die sehr teuer waren? Strobl: Wir hatten einen Leistungsfall bei dem gegen unseren Versicherungsnehmer – einer Wirtschaftsprüfungskanzlei – eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde. Der Grund: Gegen einen Klienten dieser Kanzlei wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die erste Teilrechnung der anwaltlichen Unterstützung bei dieser Hausdurchsuchung mit einer kurzen Sachverhalts- und Aktenprüfung betrug 95.000 Euro. Strafverfahren sind teuer – egal wie sie ausgehen, man bleibt immer auf den Kosten sitzen. Und das ist weder den Maklern noch den Konsumenten wirklich bewusst. Ich vergleiche den UniversalStraf-Rechtschutz immer gerne mit einer Feuerversicherung. Wenn‘s brennt, dann brennt‘s. Deswegen auch die hohen Deckungssummen. risControl: Was können Sie nicht anbieten? Strobl: Man muss wissen, dass es bei der zivilrechtlichen Absicherung von Managern immer um das Risiko des Geschäftsführers,
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wehr von Schadenersatzansprüchen seitens des Unternehmens (Innenverhältnis) aber auch seitens Dritter, das heißt Ansprüche der Gläubiger, der Sozialversicherungsträger und des Finanzamts gegen die Manager (Außenverhältnis-Ansprüche). Ein Vermögensschaden-Rechtschutz kann aber auch für Familienbetriebe interessant sein, weil wir hier eine Einschränkung auf das Außenverhältnis anbieten können.
Strobl: Es wird pro Fall entschieden, da die Prämie sich aufgrund der Kosten der Operation/Behandlung bemisst. Unsere Deckung ist sehr weitgehend: Hyaluronsäure-, Zahnbleaching- und Botoxbehandlungen sind nur ein Auszug. Wichtig ist nur, dass hier Ansprüche nicht gegen Hersteller, sondern gegen ärztliche Kunstfehler gedeckt sind. risControl: Wie helfen sie Kunden im Schadensfall?
reits einen Straf-Rechtsschutz und/oder eine D&O Versicherung besitzt. Oft ist bei ausländischen Konzernen gar nicht gewünscht, dass Manager den Umfang der Versicherungsabdeckung kennen, und so macht es wohl Sinn, sich selbst abzusichern. Weiters ist der Manager Herr seines eigenen Vertrags und braucht keine Angst zu haben, dass er möglicherweise um die Deckung umfällt.
Strobl: Wir übernehmen die Anwaltskosten bis zu einer Deckungssumme von 130.000 Euro. Der Vorteil des Produkts: Es bezieht sich sowohl auf den Schadenersatz als auch auf den vertraglichen Anspruch. Zudem verzichten wir auf die Wartefrist bei vertraglichen Ansprüchen und für die Durchsetzung der Ansprüche übernehmen wir auch die Kosten einer psychologischen Beratung. Die Mindestprämie beträgt 250 Euro. Da es sich oft um Langzeitschäden handelt, besteht eine zehnjährige Nachmeldefrist. risControl: Wir bedanken uns für das Gespräch!
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Das falsche Signal Wir haben mit Vorstandsdirektor Franz Meingast über die Halbierung der Bausparförderung, dem Produkt Bausparen und vieles mehr gesprochen. risControl: Der Nationalrat hat kürzlich beschlossen, die Bausparprämie zu halbieren. 5,2 Mio. Österreicher sind davon betroffen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Meingast: Die Kürzung der Bausparförderung ist ein Signal in die falsche Richtung. Das Bausparsystem hat sich seit nahezu 90 Jahren in Österreich stets bewährt. Ein System, das jeder versteht, risikoarm ist und das selbst in Zeiten der Finanzkrise immer reibungslos funktioniert hat. Wüstenrot hat das Bausparen vor mittlerweile mehr als 85 Jahren nach Österreich gebracht. Die Bausparkassen haben seither rund 1,2 Millionen Wohneinheiten mitfinanziert und damit Wohnraum für 3,5 Millionen Menschen geschaffen. Bausparen ist die einzige Sparform in Österreich, die gleichzeitig Grundstein für eine leistbare Finanzierung von eigenem Wohnraum bzw. einer soliden Aus- und Weiterbildung ist. Die Kürzung der Bausparförderung ist für den Staat kontraproduktiv, denn die jährliche Bausparförderung in Höhe von rund 114 Millionen Euro geht in 30-facher Höhe wieder in die Wirtschaft zurück. Rund 3,5 Mrd. Euro konnten so in Form zinsgünstiger Bauspardarlehen jährlich an Konsumenten ausbezahlt werden. Das Interesse an der
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Bausparfinanzierung hat nicht umsonst in den letzten Jahren stark zugenommen. Wir liegen heuer schon um 50 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wenn es dauerhaft zu einem Rückgang bei den Neuverträgen bzw. Primärmitteln kommt, dann wird sich das natürlich auch auf die Finanzierungsleistung der Bausparkassen auswirken. Ich fürchte, dass dieser Aspekt von der Politik völlig übersehen wurde. risControl: Wird es nach der Förderungskürzung noch Interesse am Bausparen geben? Meingast: Davon bin ich überzeugt. Die Halbierung der Prämie ist nur einfach die falsche Botschaft gegenüber den ohnehin schon verunsicherten Konsumenten. Dass gespart werden muss, ist uns allen bewusst - es gibt auch keine Diskussion darüber. Aus diesem Aspekt heraus haben wir der Regierung ja alternative Modelle vorgelegt, die die Maßnahmen abgefedert und die gleiche Wirkung erzielt hätten. Diese sind nur leider völlig unberücksichtigt geblieben. Die Nachfrage wird durch die Prämienreduktion in der nächsten Zeit sicher gedämpfter sein, doch Bausparen ist und bleibt die einzige Sparform in Österreich, die vom Staat ge-
fördert wird. Viele vergleichen es mit einem Kapitalsparbuch, doch beim Bausparen bekommt man die gleiche Verzinsung, egal ob man 30 Euro monatlich oder 7.200 Euro auf einmal spart. Es wird daher – nicht zuletzt mangels Alternativen – langfristig betrachtet auch in Zukunft ein beliebtes Sparprodukt der Österreicher sein. risControl: Die Finanzmarktaufsicht plant mit Ende April Mindeststandards für die Information der Bausparer und für die Bewerbung von Bausparprodukten einzuführen, warum? Meingast: Einen konkreten Grund kann ich Ihnen nicht sagen. Wir waren selbst überrascht, dass gerade bei einem einfachen und leicht verständlichen Produkt wie dem Bausparen noch mehr Transparenz gefordert wird. Wir werden die geforderten Maßnahmen natürlich umsetzen, auch wenn es sehr kurzfristig ist und wir diese Verschärfung nicht nachvollziehen können. risControl: Ist Bausparen noch zeitgemäß? Meingast: Zeitgemäßer denn je. Für das Bausparen sprechen nach wie vor unschlag-
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attraktive neue fondsgebundene Lebensversicherung. Damit kann den derzeit volatilen Märkten sehr gut gegengesteuert werden. Eine breite Streuung der Anlageklassen und eine monatlich automatisierte Umschichtung des Vermögens ermöglichen bestmögliche Performance und gleichzeitig Sicherheit. Das Ziel des Bausparens ist ein völlig anderes. Dabei geht es um sicheres, kurzfristiger ausgerichtetes Sparen und den Anspruch auf ein günstiges Darlehen, das durch die Zinsobergrenze langfristig kalkulierbar und leistbar ist. risControl: Honorarberatung versus Provisionen? Meingast: Im Industriegeschäft ist Honorarberatung bereits an der Tagesordnung, aber im Privatkundengeschäft und im Kleingewerbe erscheint es mir nicht sinnvoll, da es zu einer Ungleichstellung am österreichischen Vermittlermarkt käme. Ähnlich wie
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risControl: Wird es heuer neue Produkte in der Wüstenrot Gruppe geben? Meingast: Wir führen in diesem Jahr keine völlig neuen Produkte ein. Unser Fokus liegt auf der Verankerung des bestehenden Portfolios; es wird daher vorrangig Relaunches geben. Den Start hat zu Jahresbeginn ein neuer Kfz-Tarif gemacht. Mit 1. April kommen wir mit einer neuen, um einige interessante Leistungsaspekte angereicherten, Unfallvorsorge auf den Markt. Und in der Lebensversicherung wollen wir das Kundenmotiv stärker in den Vordergrund stellen und vom reinen Renditedenken wegkommen. Diese ist zwar wichtig, doch der Absicherungsgedanke muss gerade in derart volatilen Zeiten im Vordergrund stehen. risControl: Sind langjährige Bindungen an Versicherungsunternehmen noch der flexiblen Lebensgestaltung der Menschen angepasst?
risControl: Bausparen versus klassische Lebensversicherung versus fondsgebundene Lebensversicherung? Meingast: Mit der klassischen Lebensversicherung schafft man sich – gerade jetzt, wo wir alle immer älter werden - Geldreserven für später und sorgt für eine Versorgung der Angehörigen im Ernstfall vor. Eine private Pension wird einem bis zum Lebensende ausgezahlt, ganz gleich wie alt man wird. Und auch die ständig steigenden Fixkosten können damit rechtzeitig abgesichert werden, um das Leben in der Pension wirklich genießen zu können. All jenen Konsumenten, die bereits konventionell vorgesorgt haben und auf unkonventionelle Lösungen setzen möchten, empfehlen wir Wüstenrot FirstClassInvest, eine sehr
zur/m geprüften Versicherungsfachfrau/fachmann. Unsere Finanzberater führen beispielsweise erst dann Finanzierungsgespräche mit Kunden, wenn sie eine umfassende Grundausbildung abgeschlossen und die entsprechenden Zertifizierungen haben. Zudem stehen erfahrene Finanzberater neuen Mitarbeitern als Mentoren zur Seite, damit unsere Kunden immer eine kompetente Beratung erhalten.
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bare Vorteile. Bausparen hat einen einzigartigen Doppelnutzen: Es ist attraktive Sparform und sichere Finanzierungsmöglichkeit zugleich. Es wird auch in Zukunft eine wesentliche Rolle für alle jene spielen, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollen. Der Darlehensanspruch kann auch auf andere Familienmitglieder übertragen werden, z.B. wenn’s um Umbaumaßnahmen der Eltern für barrierefreies Wohnen oder um ein Masterprogramm für den Nachwuchs geht. Und die maximale Höhe wurde bei Bauspardarlehen jetzt auf 300.000 Euro pro Person angehoben. Damit können wir auch den stetig zunehmenden Single-Haushalten optimale Lösungen bieten. Außerdem kann ein Bausparvertrag mittlerweile auch für Bildungs- und Pflegemaßnahmen verwendet werden. Damit wird Bildung wirklich für jeden leistbar. Egal ob akademische Aus- und Fortbildung oder berufsorientierte Weiterbildung – die Bildungsangebote kosten in der Regel viel Geld. Mit dem Bildungsdarlehen können die anfallenden Ausbildungskosten sorgenfrei bezahlt werden, denn die Rückzahlung beginnt in der Regel erst dann, wenn man nach Abschluss der Ausbildung auch mehr verdient. Bausparen bleibt zudem auch weiterhin die einzige staatlich geförderte Sparform in Österreich. Das heißt, nur beim Bausparen bekommt man in sechs Jahren bis zu 108 Euro vom Staat geschenkt. Das Bausparen kann sich damit auch durchaus mit dem Sparbuch messen und die staatliche Einlagensicherung garantiert zudem den Schutz der Ersparnisse.
bei der bevorstehenden Unisex-Richtlinie, ist der Nutzen auch hier nicht erkennbar. Es würde lediglich zu Verwirrungen auf Konsumentenseite führen. risControl: Standards bei der Ausbildung? Meingast: Die Ausbildung ist gerade bei der Vermittlung von Finanzdienstleistungsprodukten sehr wichtig. Das gilt für externe Vermittler wie auch für den eigenen Außendienst. In Österreich sind die Ausbildungsstandards aber bereits sehr gut. Nehmen Sie beispielsweise die Ausbildung zum geprüften Vermögensberater oder jene der BÖV
Meingast: Bei privater Vorsorge muss man langfristig denken. Es gilt nach wie vor: Je früher man beginnt, desto mehr Geld hat man später zur Verfügung. Die Produkte selbst müssen nur flexibler werden und immer rasch an die geänderten Bedürfnisse und Lebensformen der Kunden angepasst werden. Wir bieten dafür bereits spezielle Lebenszyklusmodelle an. risControl: Was würden Sie sich wünschen? Meingast: Wir verzeichnen eine sehr gute Entwicklung in der Zusammenarbeit mit unseren externen Vermittlern. Wir wollen in diesem Segment noch stärker wachsen und somit die Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern – ob Makler, Agent oder Vermögensberater – weiter ausbauen. risControl: Wir danken für das Gespräch!
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Vertriebsunterstützung auf mehreren Ebenen Komplexe RechtsschutzProdukte bedarfsgerecht auszuwählen ist für die meisten Versicherungsvermittler keine leichte Aufgabe. Mit der richtigen Beratung und Unterstützung wird auch diese Herausforderung beherrschbar. Wir haben Klaus Pointner, Leiter Partnervertrieb der D.A.S. Österreich, zum Thema Vertriebsunterstützung interviewt. risControl: Die Zeiten des „Rechtsschutzes von der Stange“ sind vorbei. Wie begleitet die D.A.S. ihre VertriebspartnerInnen beim Umgang mit immer differenzierteren Vertragsgestaltungen? Pointner: Uns ist klar, dass Rechtsschutz für viele VermittlerInnen ein heikles Thema ist, möglicherweise auch deshalb, weil sie sich nicht täglich damit beschäftigen. Daneben ändern sich Produkte immer wieder, um den geänderten Anforderungen des Marktes zu entsprechen. Wir tragen diesen Umständen Rechnung, indem wir für unsere VertriebspartnerInnen Unterstützung und Information auf mehrere Arten anbieten. Das wird sehr geschätzt und von vielen auch gerne in Anspruch genommen. risControl: Können Sie das näher ausführen? Pointner: An erster Stelle steht die Beratung und Unterstützung durch unsere PartnerbetreuerInnen. Sie sind Profis in unserer Sparte und werden speziell geschult und weitergebildet, um unseren VermittlerInnen vor Ort Unterstützung
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zu geben. Das Partnerportal mit seinen Download-Möglichkeiten, z.B. Produktflyern, Antragsformularen, Beiblättern, Schadenbeispielen steht an zweiter Stelle. Die dritte Ebene der Vertriebsunterstützung stellt praxisnahe Information in unseren Maklerforen dar. risControl: Welchen Nutzen zieht ein Makler, der sich auf einen Kundentermin vorbereitet, aus der Information, die ihm das Partnerportal liefert? Pointner: Das Partnerportal ist mehr als eine reine Informationsquelle. Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Beim Kunden handelt es sich um eine Baufirma mit 12 Beschäftigten und dem branchenüblichen Risiko. Zu Beginn wird der Bedarf für den Firmen-Rechtsschutz ermittelt. Danach werden Produktinformationen über unser Portal eingeholt. Wenn notwendig können Antragsbeiblätter, z.B. für die Fuhrparkversicherung, abgerufen werden. Mit dem Online-Tarifrechner kann in Folge schnell und einfach die Prämie berechnet werden. Zudem liefert der Branchenkompass Schadenbeispiele, die beim Verkaufsgespräch nützlich sind. Natürlich ist es auch möglich, seine Partnerbetreuerin oder seinen Partnerbetreuer zu kontaktieren. Gerade bei komplexeren Firmenkonstruktionen oder Fragen der Auslandsdeckung kann dies hilfreich sein. Unsere PartnerbetreuerInnen begleiten die VermittlerIn auch gerne zum Kundentermin. risControl: Wie unterschiedlich ist der Verkauf von Privatprodukten und jener im betrieblichen Rechtsschutz? Pointner: Die Bedarfsermittlung bei einer Einzelperson oder einer Familie ist einfacher als bei einer Firma. In beiden
Klaus Pointner, Leiter Partnervertrieb der D.A.S. Österreich
Fällen gilt es, den notwendigen Deckungsumfang abzuklären. Bei Unternehmen ist dies ein umfangreicherer Prozess. Es muss z.B. geklärt werden, welche Anspruchsobergrenzen festgelegt werden, ob eine Auslandsdeckung notwendig ist, ob das Ermittlungsverfahren eingeschlossen werden soll oder ob eine Fuhrparkversicherung notwendig ist. Sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen gilt es, das rechtliche Risiko und die daraus resultierenden Kosten zu erklären und an Hand von Beispielen verständlich zu machen. risControl: Sie haben zuvor die D.A.S. Maklerforen erwähnt; worum geht es dabei genau? Pointner: Mit den Maklerforen möchten wir unseren VermittlerInnen praxisnahe Informationen vermitteln. Aus diesem Grund laden wir nicht nur hauseigene Spezialisten, sondern auch Referenten aus der Anwaltschaft ein. Diese stehen vor Ort zu für Fragen zur Verfügung. Darüber hinaus können VermittlerInnen und ReferentInnen direkt ihre Erfahrungen aus konkreten Versicherungsfällen austauschen. In diesem Jahr sind unsere Schwerpunkte D.A.S. Firmen-Rechtsschutz, Wirtschaftsmediation und spezielle Dienstleitungen im Schadenfall.
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Informationsstand und NachfrageEinstellungen von Männern hinsichtlich der absehbaren Prämienangleichung in der privaten Krankenversicherung aufgrund des Endes der Gültigkeit des Art. 5 Abs. 2 der EU-Gleichbehandlungsrichtlinie 2004/113/EG mit 21.12.2012 Ergebnisse einer empirischen Studie in Österreich Barbara Haderer, Thomas Janik und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien 1. Einleitung
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ie Richtlinie 2004/113/EG des Rates der Europäischen Union vom 13. Dez. 2004 zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen1 hat im Art. 5 Abs. 2 eine Ausnahmebestimmung für Versicherungsprämien. Diese Bestimmung wurde vom EuGH mit Urteil C-236/09 vom 1. März 2011 mit Wirkung vom 21. Dezember 2012 für ungültig erklärt.2 Von Barbara Haderer und Thomas Janik wurde nun in einer Projektarbeit, die im Rahmen einer von ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler im Wintersemester 2011/2012 an der Wirtschaftsuniversität Wien gehaltenen Lehrveranstaltung entstand, untersucht, inwieweit Männer in Österreich von
der absehbaren Angleichung der derzeit niedrigeren Prämien für Männer und höheren Prämien für Frauen in der privaten Krankenversicherung informiert sind und ob sich die absehbare Angleichung auf ihre Versicherungsnachfrage-Einstellungen auswirkt. Im Folgenden werden Ergebnisse dieser Studie vorgestellt.3
2. Erhebungsinstrument Für die empirische Erhebung wurde ein Fragebogen mit folgender – gleichsam gestaffelter -Struktur entwickelt: Nach der Ausschlussfrage (F1) „Sind Sie derzeit privat krankenversichert?“ – es sollten nur Männer ohne private Krankenversicherung in die Studie miteinbezogen werden – wurden drei Fragen gestellt: Mit der Frage (F2) „Kommt der Abschluss einer privaten Krankenversicherung für Sie in Frage?“ sollte zunächst die generelle Ab-
schlussbereitschaft der Probanden erhoben werden. Es gab elf Antwortmöglichkeiten auf einer Skala von 0% („nein“) bis 100% („ja“), die in 10%- Intervalle unterteilt war.4 Mit der Frage (F3) „Sind Sie darüber informiert, dass die derzeit höheren Prämien für Frauen und die derzeit niedrigeren Prämien für Männer in der privaten Krankenversicherung angeglichen werden?“ – Antwortmöglichkeit nur „ja“ oder „nein“ - sollten zwei Zwecke erreicht werden: (a) Erhebung des Informationsstandes der Probanden, (b) Anhebung des Informationsstandes der nicht-informierten Probanden für die folgende Frage. Mit Antworten zur letzten und zugleich Kern-Frage (F4) „Planen Sie aufgrund dieser Angleichung noch vor Dezember 2012 eine private Krankenversicherung abzuschließen?“ sollten schließlich spezielle Auswertungen im Vergleich bzw. im Zusammenhang mit den beiden vorangegan-
1 Vgl. Amtsblatt der Europäischen Union ABl. L 373 vom 21.12.2004, S. 37-43, abrufbar etwa unter http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2004:373:0037:0043:DE:PDF 2 Vgl. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:62009J0236:DE:HTML 3 Die Idee zu einer Studie in diesem Bereich stammt von Barbara Haderer und wurde im Rahmen der Lehr-veranstaltung zusammen mit Thomas Janik weiterentwickelt und als Projektarbeit (mit allen empirischen Erhe-bungen und Darstellungen) ausgeführt. Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten, Ab-bildungen und Textteilen der Projektarbeit). Für die Richtigkeit der zugrundeliegenden Daten und der Auswer-tungsergebnisse sind ausschließlich Barbara Haderer und Thomas Janik verantwortlich. 4 Um die Befragung möglichst einfach zu gestalten, war – trotz aller damit verbundenen Probleme - auf eine Differenzierung in verschiedene Krankenversicherungsprodukte (Krankenhaustagegeld-, Krankenhausonder-klasseversicherung, verschiedene Heilkostenversicherungen etc.) verzichtet worden.
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3. Datenerhebung Es wurden zwei verschiedene Befragungsmethoden angewandt, wobei keine persönlichen Daten erfragt wurden, die eine Identifizierung des Probanden zuließen: Zum einen wurden persönliche Interviews durchgeführt, und zwar in Wien und Umgebung an folgenden Plätzen (FB = verwertbare Fragebögen): U-Bahn-Station Spittelau, Ausgang Verkehrsamt am 18.12.2011 (19 FB); Wirtschaftsuniversität Wien, Hauptgebäude am 21.12.2011 (33 FB); Mariahilfer Strasse am 28.12.2011 (27 FB); Museumsquartier am 20.12.2011 (13 FB); Klosterneuburg Stadtplatz am 30.12.2011 (5 FB). Weiters in Salzburg und Umgebung an folgenden Plätzen: Europark am 23.12.2011 (6 FB); Alter Markt und Getreidegasse am 29.12.2011 (29 FB); Hanuschplatz am 02.01.2012 (12 FB). Zum anderen wurde elektronisch eine ausfüllbare Formularkopie des Fragebogens entwickelt und über E-Mail versandt. Diese konnte dann durch einfachen Klick an einen eigens angelegten E-Mail-Account zurückgeschickt werden. Insgesamt wurden 465 Probanden über EMail angeschrieben, 354 davon von einem Versicherungsmakler mit Firmensitz in Klosterneuburg mittels einer Mailaussendung an Kunden, und ca. 250 persönliche Interviews geführt. Bei beiden Erhebungsmethoden wurden nur Fragebögen verwertet, die vollständig ausgefüllt wurden. Die Anzahl der verwertbaren Fragebögen, die per E-Mail versandt wurden, beläuft sich auf insgesamt 71, während durch persönliche Interviews 144 verwertbare Fragebögen gesammelt wurden. Die für die Untersuchung verwertbare Stichprobe umfasst somit insgesamt 215 Probanden.
4. Stichprobenstruktur Angaben zum Alter (es war nach dem Geburtsjahr gefragt worden): Das geringste Alter in der Stichprobe beträgt 17 während das Höchstalter 81 ist. Das Durchschnittsalter der Stichprobe beträgt 39,72 Jahre.
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Nach Zusammenfassung zu Intervallen von 5 Jahren ergibt sich folgende Verteilung: 16-20 Jahre: 9 Probanden (4,186%); 21-25: 24 (11,162%), 26-30: 34 (15,813%); 31-35: 34 (15,813%); 36-40: 29 (13,488%); 41-45: 12 (5,581%); 46-50: 19 (8,837%); 51-55: 22 (10,232%); 56-60: 11 (5,116%); 61-65: 4 (1,860%); 66-70: 8 (3,720%); 7175: 7 (3,255%); 76-80: 1 (0,465%); 81-85: 1 (0,465%). - Angaben zur höchsten abgeschlossenen Ausbildung: „Pflichtschulabschluss“: 10 Probanden (4,878%); „Lehrabschluss“: 29 (14,146%); „Reifeprüfung“: 89 (43,414%); „Hochschulabschluss“: 77 (37,561%), Sonstiges: 10 (0,465%). - Angaben zum monatlich zur Verfügung stehenden Nettoeinkommen in Euro: Nettoeinkommen zwischen 0 und 500 Euro: 25 Probanden (11,627%); 501-1000 Euro: 20 (9,302%); 1001-1500 Euro: 28 (13,023%); 1501-2000 Euro: 34 (15,814%); 2001-2500 Euro: 29 (13,488%); 2501-3000 Euro: 33 (15,348%); mehr als 3000 Euro: 46 (21,395%). Aus der Datenanalyse ergab sich ein Durchschnittswert 3,4 (nach Klassen), welcher einem Einkommen zwischen 2001 und 2500 Euro entspricht.
sener Ausbildung. Informiert zu sein gaben an: von Probanden mit Pflichtschulabschluss: 10%; mit Lehrabschluss: 31,03%; mit Reifeprüfung: 32,58%; mit Hochschulabschluss: 35,05%. Ein Vergleich von Informationsstand und Einkommensklasse ergab, dass Probanden in der niedrigsten Einkommensklasse (bis 500 Euro) und in der höchsten Einkommensklasse (über 3000 Euro) am wenigsten informiert waren (16% bzw. 32,6086% der betreffenden Probanden). Von Probanden in den Einkommensklassen zwischen 501 Euro und 3000 Euro gaben zwischen 35% und 39,39% an, informiert zu sein.
KOMMENTAR
genen Fragen ermöglicht werden. Hier gab es wieder elf Antwortmöglichkeiten auf einer Skala von 0% („nein“) bis 100% („ja“), die in 10%- Intervalle unterteilt war.
5.2. Allgemeine Abschlussbereitschaft der Probanden (Frage F2) Für 74 Probanden (34,42% der Stichprobe) kommt ein Abschluss überhaupt nicht in Frage („0%“), für 25 Probanden (11,63%) kommt ein Abschluss zu „100%“ in Frage. Werte dazwischen (10%-Intervalle) wurden von 4,19% bis 9,3% der Probanden angegeben. Vgl. Abb. 1. Das arithmetische Mittel der allgemeinen Abschlussbereitschaft liegt bei 38,5%.
5. Ergebnisse 5.1. Informationsstand der Probanden (Frage F3) 33,95% der Probanden gaben an, über die geplante Prämienangleichung informiert zu sein; 66,05% gaben an, darüber nicht informiert zu sein. Eine Aufgliederung nach den Altersklassen ergibt folgende Anteile von Informierten: 16-20 Jahre: 11,11% informiert; 2125 Jahre: 29,17%; 26-30 Jahre: 44,12%; 31-35 Jahre: 29,41%; 36-40 Jahre: 27,59%; 41-45 Jahre: 25%; 46-50 Jahre: 36,84%; 51-55 Jahre: 50%; 56-60 Jahre: 27,27%; 61-65 Jahre: 50%; 66-70 Jahre: 37,5%; 71-75 Jahre: 28,57%; 76-85 Jahre: 50%. Es zeigte sich ein Zusammenhang von Informationsstand und höchster abgeschlos-
Abbildung 1: Abschlussbereitschaft der Stichprobe
5.3. Spezielle Abschlussplanung der Probanden (Frage F4) 120 Probanden (55,81%) planen keinen Abschluss („0%“) noch vor dem Dezember 2012. Nur 15 Probanden (6,98%) planen zu 100% einen solchen Abschluss. Werte dazwischen (10%-Intervalle) wurden von
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1,86% bis 8,37% der Probanden angegeben. Vgl. Abb. 2. Das arithmetische Mittel der Angaben zur speziellen Abschlussplanung liegt bei 24,9%, also niedriger als das arithmetische Mittel bei der allgemeinen Abschlussbereitschaft in Höhe von 38,5% (siehe oben).
Abbildung 2: Abschlussplanung der Stichprobe
5.4. Vergleich von Allgemeiner Abschlussbereitschaft und spezieller Abschlussplanung (Fragen F2 und F4) Abb. 3 zeigt in einem „geschüttelten Streudiagramm“ (durch das Hinzufügen von minimalen Zufallszahlen wird die Häufung von Punkten besser veranschaulicht) das Verhältnis von allgemeiner Abschlussbereitschaft (F2) und spezieller Abschlussplanung (F4) bei den einzelnen Probanden. Bei der überwiegenden Zahl derjenigen, die eine allgemeine Abschlussbereitschaft (F2) größer als 0% aufweisen, weist die spezielle Planung des Abschlusses einer Krankenversicherung noch vor der Prämienangleichung (F4) nicht nur nicht höhere Werte auf, sondern sogar niedrigere, bei vielen 0% (Punkte unter der 45-Grad-Line bzw. Punkte auf der waagrechten Linie bei 0%), was dazu führt, dass die Regressionsgerade (durchgezogene Linie) eine geringere Steigung als die 45-Grad-Linie (Diagonale) aufweist. 27 Probanden (12,56% der Stichprobe) haben bei Frage 4 einen höheren Wert als bei Frage 2 angegeben (Punkte oberhalb der 45-Grad-Linie). Davon gaben 5 (18,52%)
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an, informiert zu sein, 22 (81,48%), nicht informiert zu sein. 109 Probanden (50,70%) haben bei Frage 4 den gleichen Wert wie bei Frage 2 angegeben (Punkte auf der 45-Grad-Linie). Davon gaben 44 (40,37%) an, informiert zu sein, 65 (59,63%), nicht informiert zu sein. 79 Probanden (36,74%) haben bei Frage 4 einen niedrigeren Wert als bei Frage 2 angegeben (Punkte unterhalb der 45-Grad-Linie). Davon gaben 24 (30,38%) an, informiert zu sein, 55 (69,62%), nicht informiert zu sein. Abb. 4 fasst diese Werte zusammen. Aus den Daten lässt sich kein eindeutiger Zusammenhang erkennen. Erwartungsgemäß ist bei denjenigen, die einen höheren Wert bei F4 aufweisen als bei F2 der Anteil der Nicht-Informierten – die also erst nach Frage 2 über die Prämienangleichung informiert wurden – am höchsten (81,48%). Aber auch bei denjenigen, die bei F2 und bei F4 den gleichen Wert angaben – etwa die Hälfte der Befragten -, ist die Zahl der Nicht-Informierten zwar etwas niedriger, aber immer noch beträchtlich (59,63%) – und doch hat die Information über die Prämienangleichung nicht zu höheren Werte bei der speziellen Abschlussplanung (F4) geführt. Immerhin über ein Drittel der Befragen (36,74%) hat bei der speziellen Abschlussplanung (F4) einen niedrigeren Wert als bei der allgemeinen Ab s c h l u s s b e r e i t schaft (F2) angegeben. Hier ist sogar der Anteil der NichtInformierten – die ja bei der Befragung informiert wurden wieder etwas höher (69,62%).
5.5. Ergebnisinterpretation Von den 215 befragten Männern haben lediglich 22 (10,234% der Stichprobe, 15,49% der Nicht-Informierten) ein Antwortverhalten gezeigt, wie es in der Hypothese angenommen wurde: Nicht-Informierte geben bei Information über die absehbare Prämienangleichung für die spezielle Abschlussplanung (F4) höhere Werte an als vorher bei der allgemeinen Kaufbereitschaft (F2), da sie sich noch die günstigeren Prämien sichern wollen. (Diese Fälle sind repräsentiert durch einen Teil der Punkte oberhalb der 45-Grad-Linie in Abb. 3.) Davon wiederum haben allerdings nur 4 angegeben, zu 100% den Abschluss einer Krankenversicherung noch vor Dezember 2012 zu planen. Und diese hatten auch schon vorher eine hohe allgemeine Abschlussbereitschaft (F2) angegeben. Die anderen 120 Nicht-Informierten haben großteils - 65 Befragte (45,77% der Nicht-Informierten) – gleiche Werte für die allgemeine Abschlussbereitschaft und für die spezielle Abschlussplanung angegeben - oder sogar - 55 Befragte (38,73% der Nicht-Informierten) -niedrigere Werte für die spezielle Abschlussplanung angegeben. Daraus kann allerdings nicht ein Gleichbleiben bzw. eine Verringerung der speziellen Abschlussbereitschaft nach der Information abgeleitet werden. Denn zum einen sind Fälle denkbar, wo für Männer an sich
Abbildung 3: geschütteltes Streudiagramm
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der allgemeinen Abschlussbereitschaft (F2) von 50%, bei der Abschlussplanung (F4) wäre es aber zu einer Erhöhung (!) von 10% auf 30% gekommen. Die Ausgestaltung des verwendeten Erhebungsinstrumentes ließ
Wert F2<Wert F4 Wert F2=Wert F4 Wert F2>Wert F4 Summe
KOMMENTAR
eine Krankenversicherung in Frage kommt (F2), nur eben nicht bis zum Dezember 2012, und wo diese Probanden daher dann bei der speziellen Abschlussplanung (F4) eben – weiterhin und mehr oder weniger unbeeinflusst von der Information - einen niedrigen Wert oder sogar 0% angeben. Und zum anderen sind aber auch hier Fälle vorstellbar, wo die Information zu einer Erhöhung der speziellen Abschlussplanung geführt hat. Also wenn z. B. ein nichtinformierter Mann eine allgemeine Abschlussbereitschaft (F2) von 50% angegeben hat, aber eine Krankenversicherung noch vor dem Dezember 2012 an sich eher nicht abschließen wollte und als Nicht-Informierter eine Abschlussplanung für diesen Zeitraum von z. B. 10% hatte (was aber nicht abgefragt wurde), nun aber aufgrund der Information einen Wert für die spezielle Abschlussplanung (F4) von 30% angibt, dann liegt dieser Wert zwar (weiterhin) unter dem Wert
5.6. Zusammenfassung Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ungefähr zwei Drittel der befragten 215 Männer nicht über die absehbare An-
Anzahl
Anteil an Stichprobe
davon informiert
davon nicht informiert
27 109 79 215
12,56% 50,70% 36,74% 100,00%
5 (18,52%) 44 (40,37%) 24 (30,38%) 73
22 (81,48%) 65 (59,63%) 55 (69,62%) 142
es allerdings nicht zu, solche Konstellationen zu erkennen. Was jedoch ausgesagt werden kann, ist, dass es hier keine Fälle geben kann, wo die Abschlussplanung (F4) einen Wert von 100% gegenüber einer niedrigeren (!) allgemeinen Abschlussbereitschaft (F2) erreicht, denn die Punkte liegen ja hier immer unter oder höchstens auf der 45-Grad-Linie (vgl. Abb. 3).5
Abbildung 4 gleichung der niedrigeren Prämien für Männer und der höheren Prämien für Frauen in der Krankenversicherung informiert waren, dass aber die Information darüber nicht gerade zu einer Welle von Abschlüssen noch vor dem Dezember 2012 führen dürfte.
5 Einige Punkte rechts oben auf der 45-Grad-Linie geben zwar die Konstellation „100 % allgemeine Ab-schlussbereitschaft (F2) und 100 % spezielle Abschlussplanung (F4)“ wieder; aber das ist eben keine Differenz der Werte – und damit eben keine Erhöhung.
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Nicht erst seit Daniel Glattauers Roman „Ewig dein“ ist Stalking in Österreich wieder in aller Munde. In diesem Roman wird dem Leser eindrucksvoll vor Augen geführt wie unterschiedlich die Wahrnehmungswelten von Täter und Opfer sind. Aus einer beginnenden Liebesromanze wird allmählich ein Albtraum. Nach den neuesten Statistiken ist in Österreich jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann im Laufe seines Lebens von diesem Thema betroffen. Der Gesetzgeber hat schon 2006 mit der Möglichkeit der Strafverfolgung reagiert und mit § 107a den Tatbestand der beharrlichen Verfolgung (Stalking) geschaffen. Seither kann das Opfer bei der Polizei Anzeige erstatten. In vielen Fällen hilft schon die Konfrontation des Täters mit der Polizei bzw. die Enttarnung der Identität des Täters.
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Wenn der Täter sich aber auch davon nicht abhalten lässt, gibt es neben der strafrechtlichen Verfolgung (laufendes Ermittlungsverfahren), nur mehr die Möglichkeit eine einstweilige Verfügung bei Gericht zu beantragen. Mit der einstweiligen Verfügung kann dem Stalker verboten werden persönlich, brieflich oder sonst wie Kontakt mit dem Opfer aufzunehmen, sich an bestimmten Orten aufzuhalten oder persönliche Daten des Opfers weiterzugeben. Über 10% der Opfer müssen diesen Weg wählen, um sich zu schützen.
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Kreditrückzahlungsfähigkeit sichern –
Liquidität ist Trumpf Wenn schon Schulden, dann sollte man die Rückzahlung möglichst lange hinauszögern, um sich finanzielle Spielräume zur Ansparung eines Notgroschens zu sichern. Ermöglicht wird dies durch flexible Bausparfinanzierungen oder Generationenkrediten mit sehr langen Laufzeiten. Produkte in Frage. Speziell geeignet für die Umsetzung dieser Strategie sind die von Vorarlberger Banken angebotenen „Generationenkredite“. Dabei handelt es sich um Finanzierungen mit sehr langen oder sogar unbegrenzten Laufzeiten, wobei während der Kreditlaufzeit nur Zinszahlungen an-
fallen und die Kredittilgung grundsätzlich zum Laufzeitende erfolgt. Allerdings kann aufgrund strenger Belehnungsgrenzen nur ein Teil der Liegenschaft finanziert werden, weshalb meist eine Kombination mit Bauspardarlehen bzw. Abstattungskredite mit besonders langen Laufzeiten notwendig ist.
GENERATIONENKREDITE UND FLEXIBLE FINANZIERUNGEN MIT LANGER LAUFZEIT Michael Kordovsky, INFINA Credit Broker GmbH, Head of Research
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en Industrieländern droht infolge der Schuldenkrise in Europa und durch hohe Ölpreise eine erneute Rezession, weshalb auch hierzulande die Aussichten für den Arbeitsmarkt nicht vorhersehbar sind. Konkret bedeutet dies, dass bei vielen Kreditnehmern das zukünftige Einkommen alles andere als sicher ist, weshalb Vorsorge durch Schaffung eines „Notgroschens“ erforderlich ist. Dazu müssen die monatlichen Kreditraten so niedrig wie möglich gehalten werden. Das wird entweder über Kredite mit besonders langen Laufzeiten von mindestens 35 Jahren oder Finanzierungen mit anfänglich langjährigen, tilgungsfreien Zeiträumen erreicht. Die monatlich erzielten Liquiditätsüberschüsse sollten im Hinblick auf zukünftige Tilgungen bzw. auch als Notreserve auf die Seite gelegt werden. Für den Sparvorgang kommen unter Berücksichtigung einer laufenden Verfügbarkeit für einen etwaigen Zugriff, der Risikobereitschaft des Kunden und der anfallenden Kosten und deren Verteilung die üblichen Instrumente wie Bausparverträge, Sparbücher aber auch dynamischere
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BAWAG-P.S.K.: 40 Jahre Laufzeit und bis zu 75.000 Euro Blankoanteil Laufzeiten von bis zu 40 Jahren, sowie die Berücksichtigung von Sonderzahlungen wie 13./14. Gehalt in der Haushaltsrechnung. Für Top-Bonitäten: Belehnung der Immobilie von bis zu 115 Prozent bzw. maximaler Blankoanteil von bis zu 75.000 Euro. Hypo-Lebenszeit-Kredit der HYPO Landesbank Vorarlberg: Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit bei maximaler Finanzierungshöhe von EUR 200.000,-- bzw. 40 Prozent des Belehnwertes; variable Verzinsung: 3 Monats-Euribor plus 1,625 Prozentpunkte Aufschlag oder 1-Monats-Euribor plus 1,75 Prozentpunkte Aufschlag. Die HYPO Vorarlberg verfügt auch über Filialen in Graz, Wels und Wien sowie über einen mobilen Vertrieb, der es Kooperationspartnern ermöglicht, in ganz Österreich Finanzierungen zu vermitteln. Generationenkredit der Dornbirner Sparkasse: Maximale Laufzeit von bis zu 50 Jahren ohne Endalter. Voraussetzung: Mindestens 20 Prozent Eigenmittel (i.b.A. Gesamtfinanzierung); Max. Finanzierungshöhe von EUR 200.000,-- bzw. 40 Prozent des Schätzwertes; Aufschlag auf 3-Monats-Euribor: bonitätsabhängig zwischen 1,375 und 1,625 Prozentpunkten. 25 Jahre tilgungsfrei mit dem ABV Plusdarlehen der Allgemeine Bausparkasse Bei Laufzeit von 35 Jahren Möglichkeit eines tilgungsfreien Zeitraumes von bis zu 25 Jahre; Beleihungsgrenze von bis zu 75 Prozent des Verkehrswertes der Immobilie; Ab 25. Jahr: Tilgung des Darlehens auf Restlaufzeit von 10 Jahren (hohe Raten) – vorzeitige Sondertilgungen empfehlenswert. Staffelrate der Wüstenrot Bausparkasse 3%o-Rate für die ersten 20 Jahre – sehr niedrige Tilgung des Darlehen; Nach 20 Jahren erfolgt Sprung der Rate, da vom 21. bis zum 30. Jahr das Darlehen getilgt werden muss. Besonders geeignet für Kunden mit zum Vertragsabschluss niedrigerem aber dafür kontinuierlich steigendem Einkommen; Wie auch bei den anderen Bausparkassen Zinsobergrenze von 6 Prozent
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FGO KR Rudolf Mittendorfer
Kampfansage Die steirischen Versicherungsagenturen wehren sich gegen neue gesetzliche Ungerechtigkeiten im Wertpapiergeschäft.
Der Obmann des Landesgremiums der Versicherungsagenten Karlheinz Hödl setzt sich für die Agenturen ein
E
in umstrittener Gesetzesentwurf wurde im Herbst von Ministerrat und Parlament verabschiedet. Der aufgrund der Wirtschaftskrise stark in Kritik geratene Beruf des Finanzdienstleistungsassistenten wird abgeschafft. Ziel der neuen gesetzlichen Bestimmungen ist eine vereinheitlichte Ausbildung von Wertpapiervermittlern. „Dieser absolut richtige Schritt wird allerdings von einer verfassungsrechtlich bedenklichen Beeinträchtigung der Versicherungsagenturen begleitet“, sagt Karlheinz Hödl von den steirischen Versicherungsagenturen. Der §138/4 der Gewerbeordnung wird außer Kraft gesetzt. Darin wurde der Verkauf von Wertpapierprodukten durch Versicherungsagenturen geregelt. Die steirischen Versicherungsagenturen wehren sich nun gegen diese neue Bestimmung. Grundsätzlich begrüßt die Wirtschaftskammer die
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Neuschaffung des Berufes des Wertpapiervermittlers. „Reglementierungen in diesem Bereich sind eine qualitätssichernde Maßnahme im Interesse der Kunden“, ist Hödl durchaus einverstanden. Die gesetzlich geplante Trennung von Finanz- und Versicherungsprodukten ist allerdings nicht gelungen. Genau das Gegenteil ist laut Hödl eingetreten: „Versicherungsagenturen dürfen jetzt keine Wertpapierprodukte mehr anbieten, Vermögensberater können aber weiterhin Versicherungsprodukte verkaufen! Das stellt eine starke Benachteiligung unserer Berufsgruppe dar!“. Versicherungsagenturen müssen nun zusätzlich als Wertpapiervermittler auftreten, um auf diesem Sektor aktiv bleiben zu können. Die Wirtschaftskammer hat jetzt ihre rechtspolitische Abteilung eingeschaltet, um die Verfassungskonformität dieser Novelle zu prüfen.
WIRTSCHAFT
LANDESGREMIUM STEIERMARK VERSICHERUNGSAGENTEN
WIENER FACHGRUPPENOBMANN KOMMRAT RUDOLF MITTENDORFER ZUM NEUEN VERSVAG
VersRÄG
„E
s gilt die Schuldvermutung“ - leider zeigt sich bei fast allen gesetzlichen Änderungen in unserer Branchee immer dasselbe Bild. Scheinbar muss der (unmündige?) Konsument vor den bösen Versicherungen und den zumindest ebenso bösen Beratern und Verkäufern geschützt werden. Hinsichtlich der Rücktrittsrechte ist grundsätzlich gegen Verbesserungen für Konsumenten nichts einzuwenden; aber der Generalverdacht, dass jeder Vertragsabschluss per se unter falschen Voraussetzungen zustande gekommen sein könnte und daher eine Unterschrift nicht mehr zählt, ist schon bedrückend. Ist dies beim Kauf von Autos, Mobiltelefonen oder Fertigteilhäusern auch so? Ist es in Ordnung, dass die komplette Beratungszeit des seriösen Beraters per Gesetz als „wertlos“ zu gelten hat? Gleichzeitig müssen wir uns fragen und wohl auch vorhalten lassen, wieso die Branche nicht selbst beizeiten dafür gesorgt hat, dass offensichtlich unseriöse Verkaufspraktiken verschwinden. Ich denke dabei an jene „Spezialtruppen“, die das Thema „Nettopolizze“ zu einem Problem gemacht haben. Diese Strukturen - egal mit welch blumigen Namen sie auftreten - haben der Branche und den Bürgern massivst geschadet. Gott sei Dank beginnen die Mühlen der Justiz langsam und richtig zu mahlen. Die Versicherungsgesellschaften in Österreich und Deutschland sollten derartiges „Geschäft“ einfach nicht mehr annehmen und Sümpfe solcherart austrocknen.
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Om mani padme mikroversicherung, mikrokredit und der Tempel des mammon
Namasthé, Freunde! Die Inder sind ein stolzes, edles Volk. Sie achten ihre Religion und leben in einem Stadium stiller innerer Erhabenheit. Sie verehren ihre heiligen Kühe. Wo sonst könnten Steak, Schnitzel und Tafelspitz unbehelligt an Hungrigen vorbeilatschen? Bei uns funktionierte das nie. Deshalb heißen unsere heiligen Kühe: Politikerprivilegien. Bei Inder´s gibt es dafür Mikrokredite und Mikroversicherungen. Auch für Unberührbare.
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TITELGESCHICHTE
Wie es begann
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irtschaftsprofessor Muhammad Yunus von der Chittagong University in Südbangladesch hatte unauslöschlich in Erinnerung wie 1974 und 1975 die Menschen auf den Straßen verhungerten. Damals realisierte er, wie weit weg die Wirtschaftstheorien von der armen Bevölkerung sind. Und so beschloss er, an jenem denkwürdigen Nachmittag im Frühsommer des Jahres 1976, mit seinen Studenten die Situation der Armen im Nachbardorf Jobra exemplarisch zu untersuchen, um praxisnahe Hilfsmöglichkeiten zu finden. Er fand Unglaubliches. Yunus: „Wir trafen eine Frau, Sufiya Begum, die wunderbare Bambusstühle flocht. Trotzdem hatte sie keine Chance, der Armut zu entkommen. Der Geldverleiher gab ihr den nötigen Kredit zur Beschaffung des Materials nur unter der Bedingung, dass sie die Stühle an ihn verkaufte, und dies zu einem Preis, den er bestimmte. Diese unfaire Vereinbarung und die Wucherzinsen sorgten dafür, dass ihr Einkommen bei lächerlichen zwei Pennys pro Tag blieb. Im gleichen Dorf fanden wir 42 solche Opfer der Geldverleiher. Der Gesamtbetrag, der nötig war, um sie aus diesem Teufelskreis herauszulösen, belief sich auf 856 Teka – nicht einmal 27 US-Dollar (d.s. beim derzeitigen Euro-Dollar-Kurs von 1,33 (02. März 12) 20,30 Euro. D. Red). „Ich bezahlte diese lächerliche Summe.“ Nun konnten die Frauen ihre Produkte frei verkaufen, den Preis der Nachfrage anpassen und damit wesentlich höhere Einnahmen erzielen. Die Idee des Mikrokredits war geboren. Finanzexperten warnten. So etwas könne doch gar nicht funktionieren, weil Yunus´s Modell doch nur auf Vertrauen und nicht auf herkömmlichen Sicherheiten, wie beispielsweise ein fixes Einkommen, beruhe. Sie
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alle hatten unrecht. Es war ein unbeschreiblicher Erfolg. Vom ersten Tag an. Am 10. Dezember 2006 erhielten Yunus und seine Grameen-Bank den Friedensnobelpreis. Das Nobelpreiskomitee mahnte, der Friede hänge nicht allein von Demilitarisierung ab, sondern auch erheblich vom Wohlergehen der Ärmsten.
Der Vater der Idee Muhammad Yunus, das Dritte von neun Kindern einer muslimischen Familie, wurde am 28. Juni 1940 in der Ortschaft Bathua im Distrikt Chittagong im ehemaligen Bengalen in Indien, dem heutigen Bangladesch, geboren. An der Chittagong Collegiate School war er unter den besten sechzehn von 39.000 Studenten im damaligen OstPakistan. (Wikipedia). Er studierte mithilfe eines Fulbright-Stipendiums an der Vanderbilt University (USA) und promovierte in Volkswirtschaftslehre. 1972 bekam er eine Professur an der Chittagong University in Bangladesch. Ab 1976 war er Projektmanager eines Entwicklungsprojekts der Universität, aus welchem die Grameen Bank hervorging. Nachdem Professor Yunus den Friedensnobelpreis erhalten hatte, war er noch viel mehr ein gesuchter Gesprächspartner für die Medien. In einem Interview mit der BBC und in einer Studie der Credit Suisse spricht er – zusammengefasst und gekürzt - über die Entwicklung der Mikrofinanzierung. So erklärte er, schon Nobelpreisträger, (Auszug): „Wir meinen, wir leisten einen Beitrag zum Frieden. Armut entzieht einem Menschen jegliche Kontrolle über sein Schicksal. Deshalb kann sie als völlige Verweigerung der Menschenrechte bezeichnet werden. Wenn nun aber die Armut die Hälfte der Weltbevölkerung ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt, so ist das eine große Bedrohung für den Weltfrieden. Die Armut führt in die Hoffnungslosigkeit, die den Menschen oft zu Verzweiflungstaten treibt. Sie ist meiner Meinung nach noch gefährlicher als Terrorismus oder religiöser Fundamentalismus.“
nance (MFI) ist heute eine anerkannte Form der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsförderung. Die Vergabe von Mikrokrediten kann für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe sein. Sie ermöglichen, ohne Almosen zu sein, dem Kreditnehmer die Aufnahme einer handwerklichen, landwirtschaftlichen oder Handelstätigkeit. 100 Euro Kredit für das erste eigene, kleine Geschäft. Keine Sicherheiten, viel Vertrauen. Sie kaufen sich eine Ziege um deren Milch zu verkaufen, sie transportieren Menschen mit ihrer eigenen Rikscha oder sie verkaufen Bambusstühle. Viele Mikrofinanzorganisationen vergeben Kredite ausschließlich an Frauen, da diese als kreditwürdiger und verlässlicher empfunden werden. Menschen die ein Darlehen brauchen, organisieren sich in Vertrauensgruppen oder Genossenschaften, die auf dem Prinzip der Gruppenhaftung basieren. Die Kreditnehmer, meist Frauen, helfen sich gegenseitig bei Produktion und Rückzahlung. Aufgrund des großen Gruppendrucks in vielen solchen Gemeinschaften werden bis zu 98 Prozent aller Kredite zurückbezahlt. Der Großteil der Mikrokredite bewegt sich zwischen 30 und 1000 Dollar. Hat ein Mitglied Schwierigkeiten bei der Rückzahlung, müssen die anderen einspringen. So treten Solidarität, Zusammenarbeit und soziale Kontrolle an die Stelle traditioneller Sicherheiten. Anfang 2010 waren weltweit rund fünf Milliarden Dollar an Mikrokrediten vergeben. Der größte
Mikrokredit – Mikrofinanzierung – Pro & Contra Yunus Grundidee lautet: Auch die Allerärmsten sind kreditwürdig. Mikrokredite (MIC) gelten als die große Chance Wohlstand in Entwicklungsund Schwellenländern zu bringen. Sie haben rasch ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Allerdings: Wohlstand nach dem Verständnis in Entwicklungsländern. Mikrokredite bzw. Microfi-
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Medienthemen. Die Wahrscheinlichkeit eines faulen Mikrokredits liege bei einem Prozent, verkündet Agrawal das 99-Prozent-Credo seiner Branche. Nach einer Studie der Deutsche Bank Research bietet der Markt für Mikrofinanzierungen ein enormes Zukunftspotenzial. Weltweit, so die Experten, besteht ein Finanzierungsdefizit von rund 250 Mrd US-$ und rund eine Milliarde Menschen warten auf einen Mikrokredit. Demgegenüber werden gegenwärtig nur etwa 100 Mio Kunden mit Mikrokrediten im Gesamtvolumen von 60
TITELGESCHICHTE TITELGES SCH CHICH C HICH IIC CHTE
Markt ist Indien mit über zehn Millionen Kreditnehmern und jährlichen Wachstumsraten von weit über 40 Prozent. Das lockt internationale Geldgeber an, die am Mikrokreditmarkt mitnaschen wollen. Denn der effektive Jahreszins für Mikrokredite liegt deutlich über dem klassischer Kredite, häufig über 30% p. a. wie die „Microfinance Analytics“ von M-CRIL ergibt. M-CRIL ist die größte indische Ratingagentur für Mikrokredite. Begründet werden diese Quoten mit höheren Kosten und der notwendigen intensiven Beratung, die Mikrokredite verursachen. Eine Studie der Asiatischen Entwicklungsbank bezeichnet sogar Zinsen zwischen 30 und 70% p. a. als üblich..So bewahrt die Mikrofinanzierung arme Menschen vor der Schuldenfalle - so die gängige Begründung - weil sie eine Alternative zu lokalen Geldverleihern sei, die für Wucherzinsen von bis zu 1000 Prozent bekannt sind.
Über 70.000 Wohlstandserzeuger Weltweit wird die Zahl der Mikrofinanz-Institute (MFI) auf über 70.000 geschätzt. Einer Wertung von FINCA International (USA) zufolge hat der Markt für Mikrokredite bis 2010 ein Volumen von rund 60 Mrd. US-Dollar erreicht. Aber nicht alle MFI gelten als überlebensfähig. In gewissen Ländern ist der regulatorische Rahmen für den Mikrofinanzsektor noch wenig entwickelt, es braucht weitere Verbesserungen.
Mikrokredit - mehr als nur eine Glaubensfrage. Ein Geschäft! „Unser Wachstum ist verrückt: jährlich 162 Prozent über fünf Jahre“, sagt Ashish Damani, der Entwicklungschef beim indischen Branchenführer SKS in InderNett-online. Seit 2006 sei die Zahl von 80.000 Mikrokreditkunden bei SKS auf 7,3 Millionen gestiegen. Ob er von den Selbstmorden unter den Kunden gehört habe? „Das sind doch nur Falschmeldungen der Zeitungen.“ Auch Agrawal Singh, Strategie-Chef bei Spandana, dem zweitgrößten Mikrofinanzinstitut Indiens lässt Zahlen sprechen: „Seine Firma habe die Zahl der Kunden binnen vier Jahren von 50.000 auf 5 Millionen steigern können. Doch erst zehn Prozent des Bedarfs an Mikrokrediten in Indien seien gedeckt.“ Der Branche stünden also weitere Jahre mit jeweils dreistelligen Wachstumsraten bevor. Risiken gebe es keine. Die sozialen Zerwürfnisse in vielen Selbsthilfegruppen, die Korruption auf Dorfebene, das alles sind für ihn aufgebauschte
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Mrd US-$ versorgt. Diese Lücke lässt sich nur mit Hilfe der Finanz- und Kapitalmärkte schließen. Extreme Armut ist in manchen aufstrebenden Märkten heute noch weit verbreitet. Von den 5,5 Milliarden Menschen in Schwellenländern müssen noch immer drei Milliarden, an der Kaufkraftparität gemessen, mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Microfinance erweist sich immer mehr als Lösung zur Überwindung extremer Armut. Denn damit erhalten Menschen, die bisher ausgeschlossen waren, Zugang zu Betriebskapital, erklärte Nannette Hechler-Fayd’herbe, Leiterin Global Fixed Income und Credit Research, Credit Suisse, schon 2008 auf der International Disaster and Risk Conference in Davos. Der Wandel im Microfinance-Sektor biete Chancen, um mehr arme Menschen zu erreichen und eine breitere private und öffentliche Gemeinschaft einzubeziehen.. In einem Interview mit der “Zeit” beteuerte Yunus kürzlich, dass die absurden Auswüchse der
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Branche in Indien auch nicht n mehr m viel mit seiner Idee zu tun hätten. „Wenn „Wen nn ein Mikrokredit Menschen in den Tod treibt, dann is ist er falsch konzipiert”, sagte er der deutsch hen Zei deutschen Zeitung: „Im grünen Bereich liegen alle, die zehn Prozent P Zinsen im Jahr nehmen. Bei fünfzeh hn Proz fünfzehn Prozent sind sie im gelben Bereich. Wer mehr nimmt, ist ein Kredithai.”
Yunus: „Meine Idee bringt brin keine Menschen um.” Aus einer Initiative von Professor Yunus entstand 1997 di Mi dit SSummit Campaign“. Bei der die „Microcredit ersten Veranstaltung, in Washington D.C., sprach sich Hillary Clinton vor 2.900 Teilnehmern dafür aus, Mikrokredite auch zur Armutsbekämpfung in den Slums US-amerikanischer Großstädte einzusetzen.
CONTRA Das harscheste Contra: Mikrokredite dienen nicht den Armen, sondern dem globalen Finanzkapital. Sie sind kein Akt der Menschlichkeit, sondern das Konzentrat neoliberaler Entwicklungspolitik: Die hohe Staatsverschuldung der armen Länder wird auf das Individuum ausgeweitet. In letzter Zeit gerät Mikrofinanz immer mehr in die Kritik. Schuld daran sind vor allem Überschuldungen der Mikrofinanzkunden und einzelne Institutionen, die mit hohen Zinssätzen und zweifelhaften Praktiken das große Geld machen wollen. Denn immer mehr gewinnorientierte Finanzunternehmen erkannten, dass sie an diesem Boom mitnaschen können, und stiegen in das Business
ein. Die Folgen sind oft dramatisch: In Indien häufen sich Meldungen über Selbstmorde von Kreditnehmern, die in den Ruin getrieben wurden. • In der Notaufnahme für schwere Verbrennungen liegt mit mehreren weiteren Opfern Anapama Singh Narsmisra. (Name geändert). Sie wurde von einem Geldeintreiber mit Kerosin überschüttet und angezündet. Sie wird überleben. • Im kleinen Dorf haben sich an die 50 Frauen in einer Lagerhalle ängstlich zusammengedrängt. Der Bürgermeister erklärt, das Dorf sei von Agenten der Mikrokreditfirmen belagert. „Sie sind noch immer im Dorf “, sagen die Frauen ängstlich. Zuvor waren die Geldeintreiber abends in die Hütten gekommen und bedrohten die Frauen. Sie sagen: „Prostituiere dich! Du musst zurückzahlen“. Eine hat es gewagt, zur Polizei zu gehen und einen Agenten wegen körperlicher Belästigung anzuzeigen. Doch sie erwartet keine Hilfe. „Die Polizei ist doch auch schon bestochen“, sagt sie. • Als ein Reporter die Kleine fragt, wo ist denn dein Vater, sagte sie „hier“, zieht in an der Hand in die düstere, aber blitzblanke Küche und zeigt auf den Deckenbalken. „Papa sagte zur Mama, „geht schon alle vor zum Dorffest, ich komme gleich nach“, aber er kam nicht. Der Reporter blickt zum blanken Dachgestühl hoch. Er versteht nicht. „Da hat er sich halt am Balken erhängt, ihr Vater!” übersetzt ein Nachbar im Baumwollgewand holprig aus dem Hindi, „Gangaran hatte Schulden, wie wir alle hier im Dorf.” Die Regierung des Bundesstaats Andhra Pradesh hat in einer Kabinettsitzung das Problem diskutiert. Dabei wurden neue Auflagen für die Branche erlassen, etwa eine Höchstgrenze für den Zinssatz von 27 Prozent. Außerdem wurde ein Rettungsfonds für angeschlagene Mikrokreditbanken ins Leben gerufen und verfügt, dass die Kreditraten nur noch monatlich, nicht mehr wöchentlich zu zahlen sind.
Privatschulden als Armutsbekämpfung Dass arme Menschen Zugang zu Krediten erhalten, sei eine Voraussetzung, um sich aus eigener Kraft Wohlstand zu erarbeiten. Jeder sei seines Glückes Schmied lautet das Credo der Neoliberalen. Doch immer, wenn Politiker Eigenverantwortung anmahnen, gehe es darum, alle Risiken auf den Einzelnen abzuwälzen – so die bisher unwidersprochene herbe Kritik. Mikrokredite
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Gier contra Non-Profit-System „Schon eine einzige Zahl müsste ehrliche Armutsbekämpfer stutzen lassen: Die effektiven Zinssätze für Mikrokredite betragen im weltweiten Durchschnitt 38 Prozent, also doppelt so viel, wie man in Deutschland für einen überzogenen Dispositionskredit bezahlen muss“, schreibt der Journalist Gerhard Klas in seinem Buch „Die Mikrofinanzindustrie“. Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut“. Es ist die erste umfassende und fundamentale Kritik am System der Mikrokredite auf Deutsch. 87.000 Bauern in Indien begingen in den Jahren 2002 bis 2006 Selbstmord, so das staatliche National Crime Records Bureau in Indien. Der Grund: schlechte Ernten und hohe Schulden. Und die höchste Suizidrate der Welt haben junge Frauen in Südindien. Das belegt ein Artikel des renommierten britischen Medizinjournals ‚The Lancet’ aus dem Jahr 2004. Es ist nicht besser geworden. Und wenn das Freihandelsabkommen, an dem die Europäische Union (EU) und Indien seit 2007 arbeiten, endlich unter Dach und Fach kommt wird die Ernährungssicherheit noch mehr bedroht, warnen NGOs. Denn den Preis für den angestrebten Freihandel zahlen nach Ansicht europäischer und indischer Entwicklungsorganisationen vor allem indische Straßenhändler und Kleinbauern. Klas untersucht Ursprünge und Entwicklung der Mikrofinanz. Sein Fazit: Die meisten Kreditnehmer sind noch ärmer geworden, ein großer Teil von ihnen ist in die Schuldenfalle gerutscht. Für seine Untersuchung hat Klas Studien zu Mikrokrediten ausgewertet und ist nach Indien und Bangladesch gereist, wo Mikrokredite seit Jahrzehnten in Umlauf sind und die meisten Mikrokreditnehmer leben. Er hat dort Wirtschaftswissenschaftler, Ex-Banker, Kritiker befragt und Familien getroffen, die dazu gezwungen waren, ihr Hab und Gut und Land zu verkaufen. Menschen, die von den Geldeintreibern drangsaliert und enteignet wurden. Menschen, die mit ihren Unternehmen scheiterten. Menschen, die in die Hauptstadt geflohen seien und dort in Slums leben. Hinterbliebene, deren Familienmitglieder sich aus Verzweiflung über die Schulden das Leben genommen haben. „Wenn man das Wort ,Kredit‘ durch das Wort ,Schulden‘ ersetzt,
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wird das absurde Ausmaß des Mikrokredit-Hypes deutlich“, schreibt Klas, „Geld verdienen mit Schulden, das gelingt vor allem Banken, Konzernen, der Mafia und Wohlhabenden, die ihre Schulden von der Steuer absetzen können.“ Anu Muhammad schätzt, dass nur 65 Prozent der Kredite zurückgezahlt werden – die hohen Rückzahlungsquoten kämen zustande, weil sie umgeschuldet würden. Das bestätigt Qazi Kholiquzzman Ahmed, der Leiter der staatlich finanzierten Kreditanstalt PKFS in Bangladesch: Mehr als die Hälfte der Schuldner könnten nicht pünktlich zahlen. Fast alle hätten zur Tilgung weitere Kredite aufgenommen oder Geld bei lokalen Wucherern geliehen – zu Zinsen von bis zu 100 Prozent. Bei diesen Zinssätzrn kommst du nie mehr aus der Schuldenfalle der Kredithaie raus!”, erklärt einer
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seien kein Akt der Menschlichkeit, sondern das Konzentrat neoliberaler Entwicklungspolitik: Die hohe Staatsverschuldung der armen Länder wird auf das Individuum ausgeweitet. Privatschulden als Armutsbekämpfung?
der Kleinbauern. Und Tiwari Vorsitzender der Bauerngenossenschaft: „Eure Multis haben hier gut verdient”, sagt er und zählt die Heuschrecken auf, die den Welt-Agrarweltmarkt dominieren. Die anderen Bauern, die stumm herumstehen, nicken bedächtig. „Hier im Dorf haben sich schon viele von uns kleinen Farmern umgebracht!” Man nennt deshalb die Gegend hier auch die Killing Fields. 20.000 Farmer-Selbstmorde gab es in Indien in zehn Jahren. Collateralschäden. Auch der Mythos, Mikrokredite würden den Zinswucherern das Wasser abgraben, ist widerlegt: Die Zahl der privaten Geldverleiher sei sogar gestiegen.
Fügsame Frauen Der vermutlich größte Mythos aber ist die Frauenermächtigung. Der bangladeschische Anthropo-
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loge Aminur Rahman untersuchte die Auswirkung der Mikrokredite auf das Leben der Frauen auf den Dörfern. Mikrofinanzorganisationen nutzten die schwache Position der Frauen aus und zementierten diese. Frauen seien fügsamer und weniger mobil als Männer. Weil sie sich für das Wohlergehen der Familie verantwortlich fühlen, seien sie zuverlässiger. Die Bankmitarbeiter, die die Kreditraten und Zinsen eintreiben, seien zu 91 Prozent Männer. Die nehmen den Frauen ihren Schmuck oder die einzige
len scheitern die Menschen nicht nur mit ihrem Business; sie nehmen Kredite auf, um sich Essen oder medizinische Versorgung zu kaufen. Als Rahman 2001 in das Dorf zurückkehrte, in dem in den neunziger Jahren geforscht hatte, fand er nur sechs von 120 Frauen, die Einkommen aus ihren gegründeten Unternehmen bezogen.
Keine Belege für Nutzen Im August 2011 erschien der Report „What is the evidence of the impact of microfinance on the wellbeing of poor people?“ britischer Wissenschaftler um Maren Duvendack, finanziert unter anderem von der britischen Regierung. Die Wissenschaftler haben Daten aus Indien und Bangladesch analysiert und sämtliche Studien zum Erfolg der Mikrokredite untersucht. Ihr Ergebnis: Es gebe keine Belege dafür, dass Mikrokredite den Armen nützen.
Kapitalismus funktioniert auch für die Armen
Kuh weg, zwingen sie dazu, Hausrat oder Land zu verkaufen oder zerlegen ganze Häuser. Sie beschimpfen die Schuldnerinnen vor ihren Männern und dem Dorf. Der grundsätzliche Denkfehler der neoliberalen Entwicklungshilfe aber ist, jeder Mensch könne sich als Unternehmer selbst aus der Armut befreien. Es ist nichts anderes als die Idee der IchAG, die selbst im reichen Deutschland grandios scheiterte. Wie könne so ein Konzept in einem bitterarmen Land funktionieren, wo jegliche Infrastruktur fehlt? Wie viele Näh- und Teestuben braucht ein Dorf? Wie viele Reisstände auf dem Markt können bestehen, ohne sich gegenseitig die Preise zu verderben? Woher sollen die Kunden kommen, wenn die Menschen so arm sind, dass sie hungern? M.M. Akash, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Dhaka, schätzt, dass die Menschen 20 Prozent mehr verdienen müssten, um die Kredite bedienen zu können. Gleichzeitig müsse die arme Bevölkerung zwischen 40 und 60 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, sofern sie sich nicht Selbstversorger seien. In vielen Fäl-
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Auch die Deutsche Bank, ABN Amro, Morgan Stanley, Citibank und Credit Suisse sind in das große Geschäft eingestiegen. Dass der Mikrokredit ein bedeutender Teil des kommerziellen Finanzmarktes ist, belegt auch, dass es für Mikrofinanzorganisationen Ratingagenturen gibt: eine der Wichtigsten ist Microfinance Information Exchange (MIX) in Washington. Sie bewertet die MFI am Volumen der Kredite und an den Rückzahlungsquoten – nicht an den sozialen Auswirkungen. Für MIX gehören MFI, die mehr als 30 Prozent Zinsen erheben und hohe Eigenkapitalrenditen erzielen, zu den profitabelsten Kreditinstituten. Anu Muhammad nennt drei Hauptziele der Mikrofinanz: „Sie haben den Finanzmärkten gezeigt, dass die riesige Menge von Armen für das Kapital interessant ist. Regierungen und Instituten wie der Weltbank dienen sie als Beleg einer für sie funktionierenden Alternative zur Entwicklungshilfe. Und drittens haben Mikrokredite die Marktwirtschaft in die entlegensten Orte der Welt gebracht: Die Armen können konsumieren.“ Anders gesagt: Mikrokredite belegen, dass Kapitalismus auch für die Armen funktioniert. Schwerwiegender kann bewertet werden, dass das MF-Kernversprechen, den Armen Finanzdienstleistungen zu bringen, vor allem zum Wohle der (Kleinst-)Unternehmer/innen unter ihnen, wenig Widerhall in der Realität findet. Mikrofinanz erreicht weder die Mehrzahl der Armen – welche auf dem Lande leben und landwirtschaftlichen Tätigkeiten nachgehen – noch die Mehrzahl der
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Markus Falzberger – Leiter Makler-Center Oberösterreich
Höchste Qualität in unserer gesamten Dienstleistungserbringung – für unsere Vertriebspartner! Dabei setzen wir auf drei wesentliche Säulen: @dbeZiZciZh jcY cVX]]Vai^\Zh 7Zo^Z]jc\hbVcV\ZbZci# GVhX]Z jcY ]dX]lZgi^\Z D[[Zg^Zgjc\! KZgigV\h" jcY HX]VYZcVYb^c^higVi^dc# BdYZgcZ jcY ^cY^k^YjZaaZ EgdYj`iZ jcY A hjc\Zc#
Hoffentlich Allianz.
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TITELGESCHIC TITELGESCHICHTE
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ni nichtlandwirtschaft lichen Kleinstuntern nehmer. E Ein Effekt von Mikro(kredit)finanzieru rung sei, dass sich einfache Tätigkeiten – Snackproduktion und Straßenhande del – stark vermehren und in kannibalis listischen Wettbewerb treten. Anstatt U Unternehmertum zu entfesseln, graben di die mikrofinanzierten Kleinstunternehm mer sich gegenseitig das Wasser ab. Ein E Eindruck, den wohl die meisten, die in N Niedrigeinkommensländern arbeiten, sc schon einmal gewonnen haben angesichts der en endlosen Reihen gleichartiger Pfannkuchenbäcker d Erdnusshändler an manchen Strassen. oder
Verübt die Mikrofinanzindustrie in Indien Selbstmord? Fragt das Wirtschaftsmagazin Business India. Mohamed Yunus selbst, der Gründer der Grameen Bank, befürchtet eine zunehmende Verarmung und Verschuldung von Kreditnehmern, da bei manchen Kreditgebern der eigene Profit viel stärker im Vordergrund steht als die Entwicklungshilfe. Ü b e r r a s ch e n d e r we i se stimmt Sanjay Sinha, der Leiter von MCRIL, der führenden Rating-Agentur für Mikrokredite in Neu-Delhi, zu. „Was erwarten Sie, wenn Sie jemandem einen 70-Dollar-Kredit für ein Jahr geben? Welche Wunder können Sie erwarten? Bestenfalls kann die Person überleben und ihre Lebensqualität ein wenig verbessern. Im Todesfall gilt der Kredit als getilgt. Das ist die Regel im Mikrofinanzwesen, und manchmal wird diese Regel auch angewendet.
Mumbai Mumbai, das ehemalige Bombay, ist die Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra und die größte Stadt Indiens. Cirka 21 Millionen Menschen leben
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hier. Bald beherbergt Mumbai mehr Menschen als der gesamte australische Kontinent. Rund die Hälfte der Bewohner lebt in Slums. Hier soll aber nicht vom Marine Drive, der Prachtstraße Mumbais, berichtet werden, sondern von „Slum Tours“. Mumbai ist ein Frontalangriff auf alle Sinne. Laut, mit Menschenmassen überfüllt. Es riecht nach Gewürzen, Räucherstäbchen und indischem Essen, das überall zubereitet wird. Schaut man nach links oder rechts sieht man Bettler. Ein hier anerkannter Berufsstand. Mit „Slum-Tours“ kann man die Armut anderer Menschen, wie auf einer Safari, bestaunen. Mit „Slum-Tour“ kommt man auch bei Shrila Ras Kachel, einer Unberührbaren, vorbei. Sie lebt im Slum eines Viertels, das einst am südlichen Rand von Mumbai lag. Heute liegt der Slum mitten in der Stadt und Touristenmassen durchwandern das Labyrinth enger Wellblechgassen. Drinnen in der Wellblechbehausung Shrila Ras Kachel liegt verkrüppelt ihr Ehemann. Er ist von Dach eines lokalen Pendlerzuges gefallen. Er habe Pech gehabt, sagen sie. Denn normalerweise enden solche, nahezu täglich vorkommende Stürze tödlich. Übrigens, von der Mikroversicherung hat Shrila nichts erhalten. Denn wer vom Dach eines Eisenbahnwaggons stürzt, ist selber schuld. Einem Mikrofinanzmann erzählte sie einst von ihrer Geschäftsidee. Täglich, so sagte sie, kommen viele Touristen vorbei. Was die unbedingt suchen, sei eine Spültoilette. Zur Eröffnung einer solchen brauche sie 300 Dollar. 80 fürs Material und Behausung, 150 für Einrichtung, Wasser, etwas für den Kanal und 20 Dollar um die Polizei zu bestechen. Sie ist sich sicher, es bringt ein gutes Karma. Es war leicht den Kredit zu bekommen. Zu üblichen Zinsen versteht sich. Das Unternehmen florierte vom ersten Tag an. Froh nennt sich Shrila Ras Kachel seither die erste freie Klofrau Mumbais. Stolz erzählt sie, dass sogar eine Delegation aus der nahegelegenen Stadt Puna gekommen sei, um ihre Anstalt zu besichtigen. Kurz danach wurde dort tatsächlich die erste öffentliche Toilettanlage eröffnet (Bild). Übrigens, seit dem Kinoerfolg
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Ein Einfamilienhaus für eine Familie Altamount Road, Mumbai. Hier steht eines der höchsten Privathäuser der Welt. Benannt ist das Haus nach der mythischen Insel Antilia. Es gehört dem reichsten Mann Indiens, Muskesh Ambani, Chef des Großkonzerns Reliance. Sein Einfamilienhaus hat 27 Stockwerke und genauso viel Milliarden „Dollari“ hat Ambani, wenn man der Forbes-Liste trauen kann. Wahrscheinlich werden es inzwischen aber viel mehr sein. Milliarden, nicht Stockwerke. Die Bediensteten für „Antilia“ – etwa 600 - liess Ambani von einer Luxus-Hotelkette schulen. Gekostet haben soll die Bleibe eine Milliarde Dollar. Das ist etwas übertrieben. Kenner meinen, rund 700 Millionen könnten es aber schon gewesen sein. Antilia bietet 37.000 Quadratmeter Wohnfläche. Innen- und Außenschwimmbäder, ein Gesundheitszentrum, einen Tempel, perfekte Fitnessräume, einen Spabereich mit Solarium, ein Tanz- und ein Yogastudio, eine Bibliothek, einen Ballsaal, jede Menge luxuriös ausgestatter Lounges und ein Kino mit 50 Plätzen. Daneben gibt es im Haus einen hängenden Garten a la Babylon, der hoch genug ist für kleine Bäume und eine Panoramaplattform mit Blick auf das Arabische Meer und die Skyline von Mumbai. Auf dem Dach gibt es drei Landeplätze für Helikopter, und “unten” befindet sich ein 6-stöckiges Parkhaus für 160 Autos. Und eine dezente Kfz-Werkstätte. Nicht zuletzt gibt es eine „Gesundheitsetage“ mit Jacuzzi und einen „Eisraum“. In letzterer Räumlichkeit kann Schnee von der Decke rieseln. Ja, und neun Aufzüge gibt es auch. Halt alles, was eine fünfköpfige Familie so braucht. Der indische Schriftsteller Shobhaa De nahm an den Eröffnungsfeierlichkeiten teil. Er sagte, Antilia sei das „Taj Mahal des 21. Jahrhunderts“. Die Times of India berichtete darüber und kommentierte, für nicht wenige sei dies eher eine Art moderner Tempel Mammons. Shobhaa De hingegen schwärmte: „Gegen den „wohl größten und glanzvollsten Ballsaal Indiens“ sei „das Schloss von Versailles nur ein armer Cousin“. Indiens Premierminister hat die indischen Superreichen aufgefordert, der Bevölkerung keine Verschwendungssucht vorzuleben. Offenbar vergeblich. In Sichtweite der Herberge ist gerade jener
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Slum in dem Shrila Ras Kachel ihr gewerbliches Klo betreibt. Es hat Überraschung ausgelöst, als bekannt wurde, dass die Ambani sich weigern im Haus zu übernachten. Meldungen zufolge soll die offizielle Begründung lauten: Vastu Shastra, eine 5.000 Jahre alte hinduistische Form von Feng Shui. Die Lehre vom harmonischen Wohnen und Leben soll das Lebensgefühl positiv beeinflussen und die Gesundheit unterstützen. So ist es für VastuAnhänger besonders wichtig, beim Aufwachen die Morgensonne zu sehen. Genau dies scheint aber in Antilia nur bedingt möglich zu sein, da der Wohnturm über zu wenig Fenster an der Ostseite verfüge. Die Ambanis sollen demnach Sorge haben, dass ihnen das Pech bringen könnte, und übernachten deshalb nicht in ihrem Hochhaus. Man fährt derweil ins alte 14-stöckige Gebäude im Süden Mumbais. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich aber, der wahre Grund warum man noch nicht eingezogen sei, ist der Geruch, der morgens mit der Meeresbrise vom Klo der Shrila Ras Kachel herüberwehe, und den Aufenthalt im Haus vermiese. Und sollte das nicht wahr ist, dann ist es jedenfalls gut erfunden. Wahr hingegen soll sein, das 4.532 Quadratmeter große Grundstück, auf dem der Wohnturm steht, gehöre einer Stiftung für Waisenkinder und war eigentlich als nicht verkäuflich deklariert worden.
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„Slumdog Millionär“ kennt die ganze Welt das Viertel, wo Shrila Ras Kachel lebt. Von hier aus wird es aus touristischer Sicht interessanter, denn in Sichtweite ihrer Behausung sieht man ein Hochhaus, Antilia genannt.
Mikroversicherung Wenn das kein Motiv ist. Mehr als vier Milliarden Menschen haben keine Versicherung. Man schätzt, dass dies einem Prämienvolumen von etwa 50 Milliarden US-Dollar entspricht. (Stand 2011). Warum nicht sofort alle versichert werden, lesen Sie in „Om mani padme hum“ in der nächsten Ausgabe von risControl ENDE TEIL 1 Fortsetzung folgt in der Mai-Ausgabe
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NÜRNBERGER VERSICHERUNG Michael Laccini, Produktmanager Nürnberger Versicherung
Neues Portfolio Die fondsgebundene Lebensversicherung hat zwei neue Mischfonds in ihr Portfolio bekommen.
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roduktmanager Michael Laccini: „Die verstärkte Nachfrage nach Total Return Fonds in der Fondspolizze war Anlass für die Entwicklung von zwei neuen Fonds-Portfolios.“ Der Mischfonds investiert mindestens in zwei Asset- Klassen. Die Selektion der Fonds nach unterschiedlichen Management- und Handelsansätzen unterstützt das Ziel der Risikovermeidung. Damit ist es möglich, langfristig mehr Ertrag und mehr Sicherheit zu bieten. Im Portfolio Premium-Vermögensplan sind Fonds mit maximal 50% Aktienquote erlaubt, im Portfolio PremiumVermögensplan-plus sind bis zu 100% Ak-
tien erlaubt. Dies umfasst auch den Einsatz von Multi-Asset-Klassen-Fonds. Zum Einsatz kommen Fonds mit einem überdurchschnittlichen Leistungsnachweis. Kunden können sich je nach Veranlagungsverhalten zwischen dem „Premium Vermögensplan“ und dem „Premium Vermögensplan-plus“ entscheiden. Ein Umstieg zwischen den Portfolios ist einmal pro Monat möglich. Bei Bedarf werden Fonds im Zuge der versicherungsinternen Überwachung ausgetauscht. Gegen Vertragsende erfolgt ein Übergang von der qualitativen Kontrolle in eine quantitative Kontrolle zur Wertsicherung (=Ablaufmanagement). Die Mindestprämien be-
tragen: € 100 monatlich / € 300 ¼-jährlich / € 600 ½-jährlich / € 1.200 jährlich / € 5.000 einmalig. „Mit dem Premium-Vermögensplan erhalten Kunden ein professionell verwaltetes Vorsorge- und Veranlagungsprodukt, bei dem Verluste in schlechten Börsephasen eingegrenzt werden und mit dem sie in der folgenden Aufwärtsphase gute Gewinne erzielen können“, erläutert Laccini.
SKANDIA
„Best of Invest“
S
MBA Gerhard Hopfgartner, Vorstand Skandia Versicherung
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kandia hat zu den sechs bestehenden Portfolios einen neuen „Best of Invest“, ein Vermögensverwalterportfolio mit zehn Investmentfonds, der sich durch ein attraktives Rendite/Risiko – Profil und Fokus auf Diversifikation auszeichnet, dem Markt präsentiert. Der Skandia Best of Invest ist nach dem Grand Select die zweite Lösung des Unternehmens im Rahmen der neuen Strategie 2012 mit Fokussierung auf die Zielgruppe gehobener Privatkunden. Seit 1.April erhältlich und kann über den Grand Select angewählt werden. Ab einem Einmalerlag von EUR 5.000, kann man in das neue Portfolio investieren, und wahl-
weise eine laufende monatliche Prämie zuzahlen.: Die Performance des Portfolios in der jetzigen Fondszusammensetzung hätte über die letzten 3 Jahre die attraktive durchschnittliche Performance von 7,28% (Stand per 31.01.2012) erbracht. „Selbstverständlich werden die Fonds durch unsere internationalen Investmentexperten vor Aufnahme auf Herz und Nieren qualitätsgeprüft und laufend überwacht, sodass gerade bei negativen Ausreißern rasch umgeschichtet werden kann“, so Hopfgartner, „und die Portfoliomanager freuen sich auch – denn das Portfolio ist nicht benchmarkorientiert und bietet daher viel Freiheit.“
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FMA
Geldstrafe Verstöße gegen Finanzdelikte werden teuer.
Der führende Spezialist im Rechtsschutz
Für Sie: Unser Service Um im Rechtsschutz stets auf dem Laufenden zu sein, empfiehlt es sich, unser gesamtes Angebot an Vertriebsunterstützung zu nutzen. Wir stellen Ihnen mehrere Möglichkeiten für Information und konkrete Verkaufsförderung zur Verfügung. D.A.S. PartnerbetreuerInnen In allen Bundesländern stehen Ihnen versierte Rechtsschutzspezialisten mit Rat und Tat zur Seite. Sie begleiten Sie auch gerne in der Vorbereitung der Kundenberatung bis hin zum Kundentermin. Besonders wichtig, wenn es z. B. um einen komplexen Vertrag für einen Ihrer Firmenkunden geht.
Mag. Helmut Ettl, FMA Vorstand
D
er Nationalrat hat die Verdopplung der Geldstrafen für Finanzdelikte beschlossen. Die FMA begrüßt den Beschluss, so ist ab 1.Mai 2012 der unerlaubte Betrieb mit bis zu € 100.000,- Euro zu ahnden (bisher € 50.000) die Höchststrafe bei Geldwäsche, sowie der Tatbestand der Marktmanipulation nach dem Börsegesetz mit € 150.000,--. Weiters betroffen sind das Bankwesengesetz (BWG), das Bausparkassengesetz (BSpG), das Zahlungsdienstegesetz (ZaDiG), das E-Geldgesetz (E-GeldG), das Finanzkonglomeratgesetz (FKG), das Börsegesetz (BörseG), das Investmentfondsgesetz 2011 (InvFG 2011), das Immobilien- Investmentfondsgesetz (ImmoInvFG), das Wertpapieraufsichtsgesetz 2007 (WAG 2007), das Pensionskassengesetz (PKG), das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG), das Betriebliche Mitarbeiter und Selbstständigenvorsorgegesetz (BMSVG) und das Ratingagenturenvollzugsgesetz (RAVG). Auch die Strafhöhen dieser Aufsichtsgesetze werden pauschal verdoppelt (aus € 30.000 werden € 60.000 etc.). FMA Vorstand Mag. Helmut Ettl, sieht in den neuen Strafbeträgen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, auch auf europäischer Ebene wird an einer Anhebung und Vereinheitlichung der Sanktionen gearbeitet. Im vergangenen Jahr betrug die Höhe der Verwaltungsstrafen 1,3 Mio. Euro, für 224 Straferkenntnisse.
D.A.S. Partnerportal Produktinformationen online verfügbar Leitfaden zur Bedarfsermittlung Online-Tarifrechner Verkaufsargumente durch Schadenbeispiele Produktflyer, Antragsformulare und die nötigen Antragsbeiblätter als Download D.A.S. Maklerforen Praxisnahe Information für VermittlerInnen zu ausgewählten, speziellen Rechtsschutzthemen Schwerpunkte 2012: l Wirtschaftsmediation l D.A.S. Firmen-Rechtsschutz l besondere Dienstleistungen im Schadenfall Bei weiteren Fragen:
Klaus Pointner Leiter Partnervertrieb Österreich D.A.S. Österr. Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG
D.A.S. Der führende Spezialist im Rechtsschutz www.das.at Die D.A.S. Österreich, ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe und Mitglied der internationalen D.A.S. Organisation.
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UMFRAGE
Politikverdrossen
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arketagent hat eine EuropaTrendstudie in 11 europäischen Ländern durchgeführt. Analysiert wurden Faktoren wie die allgemeine Lebenszufriedenheit und Lebensqualität genauso wie die persönliche Finanzsituation und Konsumneigung, die Wirtschafts- und Jobsituation bis hin zu Bildungschancen oder Chancengleichheit von Frauen und Männern im eigenen Land. Ebenfalls im Zentrum der Studie steht das Vertrauen in die nationale Politik, die nationalen Finanzdienstleistungsinstitute, die Europäische Union und in den Euro.
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Ergebnis Die Österreicher haben im europäischen Vergleich eine enorm hohe Politik- und EU-Verdrossenheit, aber europaweit die größte Chance auf ein zufriedenes und glückliches Leben: Derzeit zeigen nur 3 Prozent der Österreicher hohes Vertrauen in die nationalen Regierungsvertreter. Auch die Stimmungslage gegenüber der Europäischen Union ist deutlich angespannt, nur zwei von fünf Österreichern stehen hinter dem Projekt EU. Dennoch sind 84 Prozent hierzulande mit ihrem Leben sehr oder eher zufrieden. Damit belegt
Österreich den ersten Platz im Ranking der zufriedensten Nationen in Europa. Ernüchternde Ergebnisse kommen hierzulande aber bei der Chancengleichheit von Frauen und Männern und beim Thema Zuwanderung zu Tage. Nur 27 Prozent würden in Österreich von einer annähernden Chancengleichheit zwischen Mann und Frau sprechen und nur 17 Prozent haben eine positive Einstellung gegenüber Migranten. Im europäischen Vergleich sind somit Zuwanderer nur in Ungarn noch unerwünschter als hierzulande.
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Добро пожаловать! Rund 20 der erfolgreichsten MitarbeiterInnen des russischen Versicherungsmaklers BORA haben im Rahmen eines mehrtägigen Österreich Aufenthalts der Generaldirektion der Generali einen Informationsbesuch abgestattet.
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homas Bayer, Leiter unabhängiger Vertriebe der Generali, bot den ExpertInnen aus Russland einen kompakten Überblick über die Strukturen der österreichischen Versicherungswirtschaft. Hohes Interesse bestand vor allem an Fragen des Vertriebswege-Mixes, an der Bedeutung unabhängiger Vertriebe und das Standing von Strukturvertrieben. Besonders interessiert zeigten sich die Mak-
deutschsprachigen Raum. Die Versicherungsfachleute aus Russland zeigten sich von der Vielfalt der Sammlung beeindruckt, die Einzelstücke von 650 Versicherungsgesellschaften oder ähnlichen Einrichtungen aus 75 Ländern umfasst. Bestaunt wurden von den russischen VersicherungsmaklerInnen insbesondere historische Exponate in kyrillischer Schrift sowie Original-Polizzen des ehemaligen österreichischen Kaiserhauses.
ler auch am Vorsorgebedarf der österreichischen Konsumenten und an der Ausstattung der Geschäftsstellen und Agenturen, insbesondere hinsichtlich deren Designs. Auf besonderen Wunsch der Gäste erfolgte eine exklusive Führung durch das historische Archiv der Generali Gruppe Österreich, das vom Historiker Gerhard Schreiber und Johann Hanslik betreut wird. Dabei handelt es sich um die bedeutendste Sammlung von versicherungsrelevanten Dokumenten in Österreich – wenn nicht im gesamten
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VERSICHERUNG
GENERALI VERSICHERUNG
Historisches Archiv D as Historische Archiv der Generali Gruppe Österreich in Wien ist die bedeutendste Sammlung von versicherungsrelevanten Dokumenten in Österreich – wenn nicht im gesamten deutschsprachigen Raum – mit Einzelstücken, die es andernorts nicht gibt. Das ist historisch umso bedeutsamer, als ein Großteil von Versicherungs-Archivalien beim Brand des Wiener Justizpalastes 1927 vernichtet wurde. Im zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Versicherungsdokumente zerstört, und der Trend zur Mikroverfilmung bewirkte die Vernichtung vieler Unikate. Eine besondere Qualität dieser Sammlung besteht in der Vielfalt der Dokumente. Sie beschränkt sich nicht nur auf hauseigene Archivalien, sondern bietet einen Querschnitt über die gesamte Versicherungsbranche von Mittel- und Osteuropa sowie versicherungsnaher Bereiche. Es gibt Einzelstücke von 650 Versicherungsgesellschaften oder ähnlichen Einrichtungen aus 75 Ländern in 25 Sprachen (zum Teil auch mehrsprachig) über 140 Versicherungssparten und für 70 Zielgruppen. Neben den genannten Einzeldokumenten vervollkommnet eine Vielzahl von historischen Akten, Bildern, Statistiken, Tarifen etc. das Archiv.
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Informationsbesuch einer russischen MaklerInnen-Delegation in der Generaldirektion der Generali, wo sie vom Leiter der unabhängigen Vertriebe, Thomas Bayer (2.v.l.), begrüßt wurde. Besonderen Anklang fand die Führung durch das historische Archiv der Generali Gruppe Österreich, das vom Historiker Gerhard Schreiber (links) betreut wird. Zu den ältesten Stücken des Historischen Archivs zählen die „Salzburger Feuer-Ordnung“ aus dem Jahr 1678 und die von Kaiserin Maria-Theresia genehmigten Satzungen der „Artillerie-Officiers-Witwen und Waisen-Confraternität“ aus dem Jahr 1764. Das
älteste archivierte Generali-Stück ist das Original einer Feuer-Versicherung aus dem Jahr 1833. Von besonderer Bedeutung sind auch zwei Polizzen von Riunione und Interunfall für die Villa und das Auto von Kaiser Franz Josef.
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COFACE
Erwartungen Coface erhöht Gewinnwachstum 2011 im Vergleich zum vorigen Jahr erheblich Coface-CEO Jean-Marc Pillu
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ie Coface Gruppe hat im Jahr 2011 einen Umsatz von 1.550 Mio. Euro erwirtschaftet, das ist ein Plus von 7,4%, die Combined Ratio verbesserte sich um 2,7% auf eine Nettoschadenquote von 82,2%. Die strategische Neuausrichtung auf das Kerngeschäft Kreditversicherung zeigt, dass das Unternehmen den richtigen Weg eingeschlagen hat. Der Reingewinn liegt unter Berücksichtigung der Restrukturierungskosten von insgesamt 49 Mio. Euro bei 121 Mio. Euro, das ergibt ein Plus von 21%. Besonders markant fällt das Wachstum in den Emerging Markets aus: in Lateinamerika (+11,4%), in Asien und dem pazifischen Raum, wo Coface die Nummer eins am Markt ist, (+12,4%), aber auch in Zentraleuropa (+20,2%). Die Kundenbindungen konnten innerhalb eines Jahres von 86% auf 91% erhöht werden. Der Factoring Bereich brachte am deutschen Markt dem Unternehmen den ersten Platz ein und in Polen den 2. Platz, das Wachstum liegt bei 11,8% im Jahr 2011. Seit im 2. Quartal 2011 eine Trendwende im Konjunkturzyklus eintrat, konstatiert Coface unter dem Strich Veränderungen im Zahlungsverhalten der Unternehmen, wobei die Zahlungsausfälle spürbar zunehmen. Insgesamt
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verzeichnete Coface 2011 eine Steige- das Mandat der Coface für die staatlichen rung der weltweiten Zahlungsanstände Exportkreditgarantien um vier Jahre veropa waren es sogar längert. von 27%, in Südeuropa ital 47%. Das Eigenkapital 465 der Gruppe betrug 1,465 Begleitunterlage zur Pre ssemitteilung Paris, 08 | 03 | 2012 enMrd. Euro im Jahreseneht de, damit einher geht eine Reduzierung der Coface konnte Gewinn wachstum 2011 beschle 3% Schuldenquote von 43% unigen 1. Kennzahlen de Ende 2009 auf 1% Ende In Mio. Euro re 2011. „Durch unsere 2010 Veränderung 2011 in Mio. Euro in % ePerformance 2011 beGesamtumsatz 1.443 1.550 Kreditvers icher +107 ung 7,4% 1.354 ce weisen wir, dass Coface 1.450 Factoring + 96 7,1% 89 99 + 10 11,8% tmit zukünftigen wirtSchadenquote netto 57,2% 57% Kostenquote netto - 0,2 pp sschaftlichen Heraus27,7% 25,2% Combined Ratio netto - 2,5 pp 84,9% 82,2% forderungen noch niee - 2,7 pp Operativer Gewinn 176 nso gut umgehen konn207 + 31 17,6% Reingewinn te wie heute“, erklärtt 99 121 + 22 21% 2. Umsatz Coface-CEO Jean-Marc Pillu. In Mio. Euro 2010 2011 Veränderung in % Nordeuropa Für das Jahr 2012 er-418 442 5,7% davon Deutschland 350 wartet man durch diee 375 7,1% Westeuropa 519 527 1,7% davon Frankreich strategische Neuposi340 352 3,4% Zentraleuropa tionierung und dem 89 107 20,2% Mittelmeerregion und 164 196 Afrika Programm „Strong 19,9% davon Italien 148 166 Commitment“ ein 12,2% Nordamerika 94 99 5,0% Lateinamerika weiterhin autonomes 69 77 11,4% Asien und pazifische r 91 und profitables 102 Raum 12,4% Umsatz Wachstum. Im Fe1.443 1.550 7,4% bruar 2012 hat der Rückfragehinweis: Cofac e Austria Holding AG, Susanne Krönes, 01/51 5 54 – 512, susanne.kr oenes@coface.at französische Staat Entspricht der operativ en Marge vor Finanze rträgen und Rückversicherung, ohne Restrukturierung skosten
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VERSICHERUNG
GENERALI VERSICHERUNG
Das letzte Geleit W enn Gevatter Tod ruft, wird es für Angehörige oft sehr teuer. Die Generali Versicherung kann mit der neuen Bestattungsvorsorge Abhilfe schaffen. Abschließbar ab einem Alter von 40 bis 70 Jahren entweder mit laufender Prämienzahlung oder mit einem Einmalerlag. Bei Einmalerlag ist die Versicherung auch bis zum 80. Lebensjahr abschließbar. Mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung ist die Versicherungssumme frei wählbar zwischen 5.000 und 10.000 Euro, die sofort
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ab Versicherungsbeginn zur Verfügung steht. Mit den Leistungen können Begräbniskosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro bezahlt werden. Für den Fall, dass die versicherte Person im Ausland stirbt, werden zusätzlich die Kosten für die Rückführung an den letzten österreichischen Wohnort bis zur Höhe der Versicherungssumme erstattet. Bei der Bestattungsvorsorge handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung und somit um eine besonders sichere und flexible private Vorsorge. Mit monatlichen Beiträgen oder einer einmaligen
Prämienzahlung kann für die meist nicht unbeträchtlichen Begräbniskosten vorgesorgt werden. Die Prämien für den Versicherungsschutz halten sich dabei in einem durchaus leistbaren Rahmen. So bezahlt zum Beispiel ein 50-jähriger Mann bei einer Versicherungssumme von 7.000 Euro eine monatliche Prämie von 23,32 Euro, eine 50-jährige Frau sogar nur 19,96 Euro. Ab dem 80. Lebensjahr sind keine Prämien mehr zu entrichten, bei Erleben des Versicherungsablaufes im Alter von 100 Jahren erfolgt eine Kapitalauszahlung.
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Sommertour 2012 Wie jedes Jahr findet auch heuer die beliebte CCA Sommertour statt. Wir bieten Ihnen damit eine individuell an Ihre Bedürfnisse abgestimmte Betreuung zu einem stündlichen Inklusivpreis.
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ie bestimmen die Themen- Wir betreuen Sie persönlich vor Ort! Wir bieten Ihnen die Möglichkeit Ihr Wissen aufzufrischen und zu erweitern, neue Funktionen des Programmes kennen zu lernen und viele weitere Serviceleistungen. Sie können aus den von uns vorgeschlagenen Themengebieten wählen oder eigene Themen definieren. Die Anmeldung erfolgt onlinewählen Sie ihr bevorzugtes Datum und die Anzahl der gewünschten Stunden - und ist bis zum 31.05.2012 möglich. Die genaue Tourplanung wird telefonisch festgelegt.
Das Team von CCA freut sich darauf Ihnen im Rahmen der CCA Sommertour vor Ort besten Service und Dienstleistungen bieten zu dürfen!
Termin 15. Juni bis 15. September 2012
Anmeldung bis 31. Mai 2012 über ein Online Formular (http://sommertour.ccaedv.at)
Preis Inklusivpreis von € 70,– pro Stunde bei Einziehungsauftrag oder Barzahlung (dieser Preis ist der Bruttopreis, inklusive Fahrtkosten, Wegzeit, Übernachtungen und Spesen! Bei Zahlung mit Zahlschein verrechnet wir zusätzlich einen Unkostenbeitrag von € 15,-).
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• Updaten Ihres Systems auf die neueste Version – Sicherung, Datenbereinigung, Installation der neuesten Programmversion, Aufsetzen von CCA9 auf neuen Arbeitsplätzen… • Vorstellen der neuen Programmfunktionen (halbautomatische Urgenzen, IBAN/BIC Umstellung, neue Schnittstellen, OMDS Vergleichscharts etc.) • Kurzschulungen für einzelne oder mehrere Mitarbeiter (Admin, Basis, Honorar/ Aufwände, Dokumentverwaltung, etc.) • Spezialthemen (Einrichten von Schnittstellen, Excel Vorlagen mit Feldliste, Berichte mit SQL-Strings, OMDS Vergleichscharts, Excelvorlagen, Wordmail, IBAN/BIC Umrechner, Word2CCA9 etc.) • Ablaufoptimierung im Büroalltag mit Hilfe von CCA9 (Zusatzmodule, Halbautomatische Urgenzen einrichten, Update Service etc.) • SQL-Server Updates und –Umstellungen (z.B. SQL Server 2008, SQLExpress) • Automatisierte Provisionsverrechnung & OMDS-Management mittels CCA5 Agent & OMDS-Abo, OMDS Vergleichscharts • uvm.
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VERSICHERUNG
VAV
Marktvergleich bestätigt exzellente Preisposition bei KFZ-Versicherungen Die jährlichen Tarifrunden der KFZ-Versicherer sind abgeschlossen. Die Talsohle der Prämienentwicklung scheint überwunden. Und es liegt bereits ein erster umfassender Preisvergleich vor, der ein eindeutiges Bild der Situation zeichnet.
P
ünktlich zu Leistungen bei unterFrühjahrsbeschiedlichen Anbietern. ginn haben Was wurde getestet? die österreiVerglichen wurden vier chischen Versicherer Fahrzeuge in drei verihre KFZ-Tarife lanciert. schiedenen DeckungsWährend es in den letzkonstellationen jeweils ten Jahren teilweise recht in der Stufe 0 und 9. heftige Preisschlachten Genaues gab – sehr zur Freude Nachrechnen lohnt von Versicherungssich nehmern, die vom Prämienverfall profitierten Große Prämienunter– dürfte sich das Blatt schiede für vergleich2012 gewendet haben. bare Leistungen sind Viele Versicherer heben kein Novum des heuPrämien an, wobei die rigen Jahres. GrößeAnpassungen mit bis zu re Differenzen gab es 6 Prozent durchaus beschon bei den Tests, die trächtlich ausfallen. Großes Sparpotenzial der Verein für KonsuIn einem aktuellen bei KFZ-Versicherungen menteninformation in Marktvergleich des Angaben inkl. motorbezogener den vergangenen Jahren Wirtschaftsmagazins Versicherungssteuer durchgeführt hat. Der FORMAT werden die neuen Tarife gegenüber gestellt. Als Verein für Konsumenteninformation bePartner für die Prämienermittlung arbei- gann im Jahr 2005 erstmals die KFZ-Versitete FORMAT mit zwei Maklern zusam- cherungen in Bezug auf die Preisgestaltung men. Einerseits mit dem Vergleichsportal unter die Lupe zu nehmen. Damals an der durchblicker.at und andererseits mit Winsu- ersten Stelle: die VAV. In den Jahren 2007, rance. Die dargestellten Prämien enthalten 2008, 2009 und 2010 folgten weitere Preisdaher Rabatte, die üblicherweise unabhän- vergleiche. Die VAV war immer ganz vorne gigen Vermittlern zur Verfügung stehen. mit dabei; meist als unangefochtener TestVor diesem Hintergrund mag das Ergebnis sieger. 2011 verkündete dann der VKI, dass überraschen, denn die Preisunterschiede aufgrund der Intransparenz im Markt die sind teilweise sehr heftig. Bis zu 1.421 Euro Vergleichbarkeit der Produkte nicht mehr mehr bezahlen Kunden für die gleichen gegeben sei. Die Schere bei den Prämien
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scheint seit dem letzten VKI-Test aus 2010 weiter auseinander gegangen zu sein. Grund genug, im Sinne des Kunden genau nachzurechnen. Der Marktvergleich von FORMAT bestätigt die Ergebnisse der Vergangenheit: Die VAV führt das Feld der KFZ-Versicherer an. Mit neun ersten Plätzen in der Stufe 0 war die VAV klarer Testsieger; auch in der Stufe 9 lag der KFZ-Versicherer mit vier ersten und fünf zweiten Plätzen im Ranking auf einem Spitzenplatz. „Wir spüren, dass unsere Entscheidung, die Prämien in KFZ-Haftpflicht und Teilkasko zu diesem Zeitpunkt nicht anzuheben, richtig war. Viele neue Vertriebspartner reichen Geschäft bei uns ein“, erklärt Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der VAV. „Wir erhalten auch vermehrt Anfragen von Vermittlern, die jetzt die Zusammenarbeit mit VAV intensivieren möchten. Meine Einschätzung ist, dass dies einerseits an unserem guten Preis-Leistungsverhältnis liegt, und andererseits an der Bonus-Provision (der doppelten Provision bei vielen Automodellen, Anm. der Red.).“ Weitere Informationen zum KFZ-Tarif der VAV und zur Bonus-Provision unter www.vavpro.at/kfz.
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v.l.n.r.: Vorstandsvorsitzender Günther Weiß und Vorstand Ing. Thomas Lackner
HDI VERSICHERUNG AG
Gut wie immer D ie gute Gesamtentwicklung zeigt sich in allen Geschäftsbereichen der HDI Versicherung AG. Sowohl der Privatbereich als auch die Industriesparten blicken auf ein ertragsstarkes und äußerst gewinnbringendes Jahr zurück. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei 9,5 Mio. Euro, der Jahresgewinn betrug 6,4 Mio. Euro und das Bruttoprämienvolumen belief sich auf
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187,9 Mio. Euro. „Wir sind stolz, dass wir das Jahr trotz Finanzkrise extrem gut abgeschlossen haben und freuen uns darauf, diesen Erfolg 2012 fortzusetzen“, erklärt Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender von HDI. Trotz anhaltender schwieriger Rahmenbedingungen konnte das Industriegeschäft auch im Jahr 2011 weiter ausgebaut werden. Das außerordentlich positive Gesamtergebnis der Industriesparten, sowie "A"-Rating durch Standard & Poor`s,
bestätigt den Erfolg des Unternehmens im Industriebereich. Ziel der Niederlassungen in Tschechien, der Slowakei und Ungarn ist es, die Versicherungslösungen der HDI auch lokal ansässigen Betrieben anzubieten. „Im vergangenen Jahr wurde daher die Zusammenarbeit mit regionalen Vertriebspartnern intensiviert und es konnten bereits erste Erfolge erzielt werden“, freut sich Ing. Thomas Lackner, Vorstand von HDI.
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VERSICHERUNG
HELVETIA H HE ELV LVET ETIA IA VE V VERSICHERUNG ERS RSIC CHE HER RU UNG NG
Sattes Plus Ein deutliches Ergebnis über dem österreichischen Durchschnitt.
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as Gesamtprämienaufkommen lag im Jahr 2011 bei 235,4 Mio. Euro, das ist ein Plus von 0,7% gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt das Unternehmen deutlich über dem Durchschnitt des österreichischen Markts. Die Prämieneinnahmen stiegen auf 227,8 Mio. Euro (2010; 226,4 Mio. Euro). Die Bilanzsumme blieb mit 1.144 Euro stabil, die Vermögensbestände sind auf 1.063 Mio. Euro gegenüber 1.096 Mio. Euro im Jahr 2010 gesunken. Der Rückgang des EGT auf 3,3 Mio. Euro (2010 6,5 Mio. Euro) ist auf die erhöhten Sozial-
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rückstellungen in der Höhe von 5,5 Mio. Euro zurückzuführen. Mit dem Finanzergebnis zeigt sich Burkhard Gantenbein, Vorstandsvorsitzender der Helvetia Versicherung, sehr zufrieden: „Trotz der schwierigen Kapitalmärkte konnten wir uns gut behaupten. Unsere solide und langfristig ausgelegte Veranlagungspolitik hat sich in schwierigen Märkten erneut als Stärke gezeigt. Unsere laufenden Erträge konnten wir leicht steigern, die marktgetriebenen außerordentlichen Belastungen aus den Aktienfonds bewegten sich klar innerhalb unserer Risikolimite.“ Im operativen Geschäft verzeichnete die Helvetia im Lebensbereich ein besondere Steigerung, bei den Einmalerlägen erreichte das Unternehmen ein Plus von 39,7%, auch bei den fondsgebundenen Lebensversicherungen wurde ein Zuwachs von 14,5% erzielt. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung stiegen 2011 um 1,4% auf 85,5 Mio. Euro. Auch die prämienbegünstigte Zukunfts-
v.l.n.r.: Dr. Burkhardt Gantenbein, Vorstandsvorsitzender und Werner Panhauser, Vertriebsvorstand Helvetia Versicherung
vorsorge konnte um 4,8% erhöht werden. Das Schaden Unfall Segment ist leicht gewachsen. In der KFZ-Versicherung gab es einen deutlichen Anstieg von 5,2% auf 59,1 Mio. Euro. Im Bereich Sach/Haftpflicht und in der Unfallversicherung wurden um 3,5% mehr erwirtschaftet und liegt damit bei 82,2 Mio. Euro. Werner Panhauser, Helvetia Vertriebsvorstand: „Es hat sich 2011 erneut bestätigt, dass man mit herausragenden, innovativen Produkten und einer guten Vertriebsleistung auch in schwierigen Zeiten deutlich Wachstum generieren kann. Die verstärkte Zusammenarbeit in der Produktentwicklung der Helvetia Ländermärkte Österreich und Deutschland hat dabei maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen.“ Weitere Ziele des Unternehmens sind unter die Top 10 am österreichischen Markt zu kommen, bestehende Vertriebskanäle pflegen, den Bankenvertrieb mehr einzubinden und über die – vorhergesagte – Prognose zu wachsen.
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SLOWENIEN
Unerwartet Hoch er größte slowenische VersichererZavarovalnica Triglav- hat im letzten Jahr einen Nettogewinn vom 43,8 Mio. Euro erwirtschaftet, das ist ein Plus von 78,6% im Vergleich zum Jahr 2010. Wie das Versicherungsunternehmen mitteilte, ist das der höchste Gewinn seit dem
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Jahre 2007. Die Aufwendungen für Schadensfälle stiegen um 1%, das Bruttoprämienaufkommen fiel um 2% niedriger aus als im Jahr 2010. Auf Grund der Finanzkrise mussten im Vorjahr Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen in der Höhe von 63,2 Mio. Euro vorgenommen werden.
Mag. Karolina Offerdinger, Vorstandsmitglied OeKB Versicherung
Dr. Helmut Altenburger, Vorstand OeKB Versicherung AG
denquote ist das schwierigere politische und wirtschaftliche Umfeld. Das stärkste Wachstum des Obligos verzeichnete die OeKB Versicherung in China (41 % im Vergleich zum Vorjahr 2010), in der Türkei (24 %), Brasilien (22 %), Deutschland (19 %), Russland (18 %) und Indien (15 %). Die Schadenquote stieg von 36,2 % auf 44,8 %. „Das liegt neben dem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld auch an unserer einzigartigen Deckungspolitik. Denn unsere Polizzen schützen nicht nur gegen Zahlungsausfälle aus wirtschaftlichen
Gründen, sondern decken standardmäßig auch zu 100 % politische Risiken. Jüngst etwa bei Ausfällen in Libyen. Dort konnten offene Forderungen einfach nicht bezahlt werden, weil die dafür notwendige Infrastruktur zerstört war“, erklärt Karolina Offterdinger. Klarer Spitzenreiter bei den Schadenszahlungen war 2011 die Ukraine, vor Ungarn, Slowenien, der Türkei und Russland. Der schadenträchtigste Sektor war der Handel (darunter vor allem der Großhandel mit Papier und Stahl), gefolgt von der Metallindustrie.
OEKB VERSICHERUNG
Schwierige Märkte
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ie OeKB Versicherung konnte im Jahr 2011 ihren Umsatz um 4,1 % steigern, wobei die Deckungssumme gleichzeitig um 11,4 % zunahm. Um knapp ein Fünftel stieg die Schadenquote (Schadenszahlungen im Verhältnis zu Prämieneinnahmen). So bilanzieren die beiden Vorstände Karolina Offterdinger und Helmut Altenburger das Geschäftsjahr 2011 der besonders auf Schwellenländer-Risiken spezialisierten Kreditversicherung. Grund für die höhere Scha-
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VERSICHERUNG
ZURICH
Z Zurich Foundation Die Zurich Financial Services Group hat die Z Zurich Foundation mit einer Investition von USD 100 Millionen unterstĂźtzt.
9x ďŹ nanzielle Sicherheit.
CEO Global Life Kevon Hogan
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ie Foundation investiert in ausgewählte, langfristige, strategische Partnerschaften in Schwerpunktbereichen, die wichtige gesellschaftliche Themen aufgreifen. Hierzu gehĂśren insbesondere ein nachhaltiges Katastrophenmanagement und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Schwellenländern. Derzeit bestehen Partnerschaften mit dem Internationalem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond, Pracitcal Action und Rainforest Alliance. Die Investition wurde bereits im Jahresergebnis 2011 berĂźcksichtigt. Die umfangreichen Investitionen in die Foundation erhĂśht den gesamten sozialen und wirtschaftlichen Wert der Zurich als Versicherung. Kevin Hogan, CEO Global Life bei Zurich, kommentierte: â&#x20AC;&#x17E;Auch wenn einige Versicherungsprodukte Vielen vertraut sind, wird die wichtige Rolle von Versicherungen in der Gesellschaft nur bedingt verstanden. Versicherungen steigern die Sicherheit des Einzelnen â&#x20AC;&#x201C; ob Menschen oder Unternehmen. Diese Funktion
ist fĂźr uns alle wichtig. Versicherungen schĂźtzen Menschen und Unternehmen vor Risiken â&#x20AC;&#x201C; vor unbekannten und unvorhersehbaren Ereignissen oder Situationen â&#x20AC;&#x201C; und helfen, sich besser auf die Zukunft einzustellen. In der Vergangenheit haben Versicherungen im Leben der Menschen und in der Entwicklung des Handels eine wichtige Rolle gespielt, das wird sich mit Blick auf diese turbulenten Zeiten auch in Zukunft kaum ändern.â&#x20AC;&#x153; Er fĂźgte hinzu: â&#x20AC;&#x17E;Es ist wahrscheinlich, dass die Bedeutung der Versicherungsbranche in den nächsten Jahrzehnten zunehmen wird und neue VersicherungslĂśsungen benĂśtigt werden. Erstens haben groĂ&#x;e Teile der Welt nach wie vor keinen ausreichenden Versicherungsschutz. Zweitens ist mit einem Anstieg der versicherten Risiken aufgrund von Naturkatastrophen zu rechnen. Drittens sind angesichts der stark angespannten Haushaltslage vieler Länder der private Sektor im Allgemeinen und die Versicherungsbranche im Besonderen gut geeignet, eine stärkere Rolle im Bereich der Alters- und Berufsunfähigkeitsrenten und Krankenversicherung zu Ăźbernehmen.â&#x20AC;&#x153; Die Zurich hat eine Publikation verĂśffentlicht, die die Trends zur wachsenden sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung von Versicherungen behandelt.
Gemeinsam zum Erfolg â&#x20AC;&#x201C; gemeinsam in den Abgrund? In Unternehmen mit mehreren Partnern kann das Ableben von einem dieser Teilhaber durch AnsprĂźche von AuĂ&#x;enstehenden den Ruin der Firma bedeuten. Muss aber nicht. Denn unsere Key-Man-Absicherung fĂźr bis zu neun verbundene Leben sorgt im Ernstfall einfach fĂźr den ďŹ nanziellen Ausgleich. Mehr Infos unter www.dialog-leben.at! $OOH 5LVLNHQ VLQG NRPELQLHUEDU PLW %8= 8=9 XQG (8=
Ă&#x153;berzeugend:
DER Spezialversicherer fĂźr biometrische Risiken risControl_04.indd 49
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VERSICHERUNG
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NIEDERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG
GenDir. Dr. Hubert Schultes
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m letzten Jahr hat die Niederösterreichische Versicherung ihren Wachstumskurs weiter fortgesetzt. Die Prämieneinnahmen stiegen in der Schaden/Unfall- Versicherung um 5,5%, in der Lebensversicherung konnte das Vorjahresniveau gehalten werden, die Gesamtprämieneinnahmen liegen bei € 263,1 Mio. Euro. Die Schadensentwicklung in der Schaden/Unfall ist nach dem unerfreulichen Jahr 2010 wieder im Sinken und
Wachstum fortgesetzt liegt bei € 124,6 Mio. Euro. Das entspricht einer Schadensquote von 57,5 %. Die Auszahlungen in den Lebensversicherungen sind wegen der hohen Anzahl abreifender Verträge um 69,1% auf 47,9 Mio Euro. gestiegen. Der Kostensatz liegt bei 24%, die geringe Steigerung ist durch Einmaleffekte erklärbar. Das technische Ergebnis war somit auch 2011 deutlich positiv, die Combined Ratio liegt nun bei 90,7%. Die Kapitalanlagen stiegen auf 1.089 Mio. Euro.
In der Lebensversicherung gibt es eine Gewinnbeteiligung von 3,75%. Der Beginn des Jahres 2012 entwickelt sich plangemäß, die Prämien konnten um 4% gesteigert werden. Im Gespräch mit der APA stellt Generaldirektor Hubert Schultes fest, dass bei dem im kommenden Jahr geplanten „zweiten Börsegang“ der UNIQA Versicherung die Niederösterreichische Versicherung ihren Anteil aufstocken könnte.
DIE NIEDERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG
NV Arena
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hnlich wie bei zahlreichen Heimstätten internationaler Spitzenklubs, gibt auch bei der Fußballarena in St. Pölten ein Sponsor des Vereines den Namen. Die am 7. Juli eröffnete Arena nennt sich künftig „NV Arena“. „Als österreichischer Leitbetrieb sehen wir unser unternehmerisches Selbstverständnis darin, die Entwicklung des Landes in allen Bereichen zu unterstützen und engagieren uns daher auf breiter Basis in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales“, erklärt dazu Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor der NÖ Versicherung, „wir unterstützen viele Vereine und Sportler sowohl im Spitzensport als auch im Breitensport quer durch das Land.“
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SKN-Obmann Gottfried Tröstl, Landesrätin Petra Bohuslav und NV-Vorstandsdirektor Bernhard Lackner
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VERSICHERUNG
PRISMA KREDITVERSICHERUNG
Positive Überraschung
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sterreichs größte Kreditversicherung – PRISMA - wurde von der guten Umsatzentwicklung im letzten Jahr positiv überrascht. Vorstand-Bettina Selden und Ludwig Mertes- konnte ein Umsatzplus von 12% bekannt geben. Der Gesamtumsatz liegt nun bei 70 Mio. Euro, das EGT wurde von 7 Mio. Euro auf 9,6 Mio. Euro gesteigert und der Jahresgewinn von 3 Mio. Euro 2010 wurde auf 4,3 Mio. Euro erhöht. Die Prisma-Umfrage zur österreichischen Lage und Einschätzung des Risikos im Forderungsmanagement unter nicht kreditversicherten Lieferanten ist bedenklich. Zwei Drittel der Finanzverantwortlichen sehen eine Verschlechterung der Wirtschaftslage und der Konjunktur auf uns zukommen. 15% bemerken bereits verzögerte Zahlungen bei ihren Kunden und 35% gehen von höheren Zahlungsausfällen infolge Kundeninsolvenzen aus. „Viele Zeichen sprechen dafür, dass 2012
ein schwierigeres Jahr werden könnte“, so Selden. „Wir sind dafür gerüstet und stehen – wie schon in der Krise 2008/2009 - weiterhin für sorgfältige und maßvolle Kreditlimitpolitik“, argumentiert sie voller Überzeugung. Selden und Mertes appellieren an die Verantwortlichen in den Lieferunternehmen: „Kreditversicherung muss zu einer Selbstverständlichkeit werden, um Rentabilität, Liquidität und damit die Stabilität des eigenen Unternehmens zu sichern.“ Der Zeitpunkt ist günstig, bevor der prognostizierte Insolvenzanstieg Realität geworden ist. PRISMA ist rückwirkend per 1.1.2012 100%-ige Ei-
gentümerin der PRISMA Risk Services in Serbien und 49%-iger Minderheitsgesellschafter der HKO Hrvatsko Kreditno Osiguranje in Kroatien geworden. Damit wird die bisherige Aufbauarbeit der OeKB zukünftig als Teil des PRISMA-Geschäftes weiter betrieben. Neben der Informationsbeschaffung in beiden Ländern geht es auch darum, Kreditversicherungsaktivitäten aufzubauen und auszubauen. Damit kann den Exporteuren aus Österreich und der Euler Hermes-Welt auch für diese Länder eine fundierte Dienstleistung im Rahmen der Kreditversicherung angeboten werden.
PRISMA Vorstand Ludwig Mertes und Bettina Selden
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VAV VERSICHERUNG
Mag. Gerhard Jeidler Geschäftsführender Partner
Mag. Harald Woschitz Geschäftsführender Partner
Wofür stehen Sie als Unternehmer? 90% einer Marke besteht aus Emotion – große Marken bestechen mit der kombinierten Botschaft von Werten (z. B. Apple – „Innovation“, BMW – „Sportlichkeit, Dynamik“, Ottakringer – „Erfrischung“) und einem entsprechenden konkreten Leistungs-versprechen („was habe ich als Kunde davon?“). Sie erzeugen damit Gefühle, die stärker sind als rationales Denken.
KOLUMNE
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ie können Sie als Kleinunternehmer, als Anbieter von Versicherungslösungen etwas Ähnliches schaffen und damit möglichst unbehelligt von kleinkarierten Preisdiskussionen bleiben? Die Antworten heißen: Fokussierung und Differenzierung. - Beantworten Sie für sich, in welchem Markt Sie sich am wohlsten fühlen und schließen Sie vorerst jeden anderen aus. In diesem Umfeld klären Sie: Wer bin ich? Wofür stehe ich? - Vor allem: wie kann ich glaubwürdig und stimmig meinen Kunden zeigen, was ich anders mache als der Mitbewerb (und nicht nur, dass ich auch alles so gut oder ein bisschen besser kann). Sie können z. B. in Ihrem ausgewählten Markt eine mögliche Führerschaft erreichen mit spezieller Fach-Kompetenz, mit individuellem, auf den Zielmarkt zugeschnittenen Service, mit innovativer Kommunikation (Nutzen spezieller Medien) oder aktivem Netzwerken, mit dem Sie Ihren Gewerbe-Kunden zu Geschäft verhelfen > Lassen Sie sich in dieser Phase von Profis begleiten, die systematisch mit Ihnen Ihre USP’s herausarbeiten und in ein Unternehmens-, Marketing- und Verkaufskonzept einfließen lassen. Ein solch stimmiger Beziehungsaufbau (= Vertrautheit und Zustimmung) führt zu einer Werte- und Nutzengemeinschaft mit Ihren Kunden, die zur entscheidenden emotionalen Bilanz führt: Sie können den Mehrwert durchgängig fühlen lassen, der zu Kundenloyalität (als freiwillige Kundenbindung) und Empfehlungsbereitschaft führt. Verkaufen ist dann ein mehrstufiger Prozess: Über die Darstellung des Mehrwertes im direkten Verkauf („Das haben Sie als Kunde konkret davon“), die einwandfreie Lieferung (Polizzierung), die laufende Risikoberatung, Service im Schaden, kundenfreundliches back office und laufende Kommunikation können Sie den Nutzen für Ihren Kunden immer unter Beweis stellen. Damit zeigen Sie Ihr persönliches Profil – und nur wer Grip hat, hinterlässt erkennbare, unverwechselbare Spuren. Viel Spaß beim Aufbau Ihrer individuellen Marke! E R DIE BRANCH BRANCHE FÜ ER D S U A R DIE BERATE
TUNG Fa. IMPULSBERA erungswirtschaft eratung g in der Versich sb en Unternehm Positionierung und Markenentwicklun für Die Spezialisten kagasse 14/8A 1010 Wien, Zelin atung.at www.impulsber atung.at er office@impulsb
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Wenn der Traum zerplatzt Eine Versicherung kann zwar einen Bräutigam oder eine Braut nicht ersetzen, aber wenigstens beim finanziellen Schaden helfen.
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ie VAV Versicherung hat eine neue Hochzeitsversicherung, diese deckt den finanziellen Schaden bei unerwarteten Ereignissen rund um Hochzeit, Feierlichkeiten anlässlich der Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sowie Veranstaltungen zum 25. und 50. Hochzeitstag. Bei ernsthafter Erkrankung einer der Hauptpersonen, einem schweren Unfall oder dem Versterben des Lebenspartners oder von Angehörigen. Was, wenn die Hochzeits-Band oder der DJ absagt? In diesem Fall springt die VAV mit
1.000 Euro ein. Diese Summe wird auch bei Verlust, Nichtlieferung oder Beschädigung des Brautkleides und Anzuges oder Verlust der Ringe ausbezahlt. Auch wenn die Anreise der versicherten Personen zur Trauung unmöglich ist, kommt die Versicherung für die finanziellen Einbußen auf. Sollte das „große Fest“ auf Grund von unvorhergesehenen Ereignissen am „trauten Heim“ des Paares ins Wasser fallen und die Anwesenheit zu Hause zum Zeitpunkt der Trauung unerlässlich sein, werden die Kosten für den Ausfall des Festes gedeckt. Auch wenn vorm Traualtar ein „Nein“ kommt, wird der Schmerz mit einem Trostgeld von 1.000 Euro gemildert. Die Versicherungssumme für die Feierlichkeiten beläuft sich auf 25.000 Euro, die Prämien liegen je nach Selbstbehalt bei 290 Euro und 450 Euro. Versichert sind Braut und Bräutigam, oder einer der einzutragenden Lebenspartner sowie deren Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister und Trauzeugen. Da immer mehr Paare im Ausland heiraten, gilt die Versicherung auch in Deutschland, der Schweiz, Italien oder Liechtenstein.
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UNIQA / RAIFFEISEN VERSICHERUNG
Limited Edition 2012 Die UNIQA und Raiffeisen Versicherung haben einen neuen Einmalerlag mit Inflationsschutz aufgelegt.
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er limitierte Einmalerlag wird unter dem Namen „Inflationsschutz & Raiffeisen Bank International Invest VI“ angeboten und ist ab einer Mindesteinzahlung von 2.000 Euro erhältlich. Der Inflationsschutz sorgt dafür, dass die Kaufkraft des Nettobetrags auch bei hoher Inflationsrate zum Ende der Laufzeit erhalten bleibt. Diese beträgt 15 Jahre und die vereinbarte Min-
WIEN NORD
Dr. Peter Eichler, Vorstand „UNIQA Österreich“
destauszahlung liegt bei 172,97%, das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Entwicklung von 3,4%. Peter Eichler: „Den großen Erfolg unserer letzten limited Edition sehen wir als Beweis für unsere Innovationskraft. Aufgrund unserer Erfahrungen gehen wir davon aus, dass auch dieser neue Einmalerlag in kurzer Zeit vergriffen sein wird und erneut mit einem vorzeitigen Zeichnungsstopp zu rechnen ist.“
Wir schaffen das.
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www.noevers.at
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VVO ÖSTERREICH
Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des VVO
Brüssel hat das Jahr 2012 zum Jahr des „aktiven Alterns und der Generationensolidarität“ erklärt.
Generationensolidarität
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elchen Beitrag die private Krankenversicherung dazu leisten kann, wurde im Rahmen eines Roundtable-Gesprächs erörtert, welches auf Einladung des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, des deutschen Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V.(PKV), der Federation Francaise des Societes d`Assurances (FFSA) und der Association of British Insurers (ABI) gestern in Brüssel stattgefunden hat. Über 100 Entscheidungsträgern aus den europäischen Institutionen und den ständigen Vertretungen der Mitgliedstaaten wurden folgende (Kern)Aussagen präsentiert:
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In jedem Mitgliedsstaat ergänzt die private Versicherungswirtschaft das staatliche Sozialsystem. Die private Versicherungswirtschaft funktioniert nach anderen Prinzipien als die Sozialversicherung. Diese Diversität trägt zur Finanzstabilität der nationalen Sicherungssysteme bei. Die europäische Gesetzgebung soll den Zugang und die Verarbeitung von Risikoinformationen sicherstellen. Nur dann ist eine faire und effektive Risiko- Bewertung und eine adäquate Prämiengestaltung möglich. Private Kranken- und Pflegeversicherungen bieten finanzielle Sicherheit im Falle von bestimmten Unfällen oder bei Eintritt gewisser Krankheiten oder des
Pflegebedarfes im Laufe eines Lebens. In Ergänzung dazu fördern und unterstützen private Versicherungen Maßnahmen der Prävention. Dies trägt zu einem „aktiven Altern“ der Bevölkerung bei. Gesamtheitlich betrachtet, reduziert dies die Belastung des Staatshaushalts durch Senkung der Gesundheitsausgaben. Dr. Peter Eichler, Vorstandsmitglied der UNIQA- Österreich und der Raiffeisen Versicherung AG sowie Vorsitzender der Sektion Krankenversicherung des VVO, betonte gestern anlässlich der Veranstaltung in Brüssel: „Gerade individuellere Risikodifferenzierungen ermöglichen überhaupt die Versicherbarkeit von höheren Risiken.“
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ZURICH VERSICHERUNGS AG
Marktanteile Die Zurich Versicherung hat im vergangenen Jahr im Bereich Schaden/Unfall als auch in der Lebensversicherung ihre Pläne erreicht und ist nachhaltig profitabel gewachsen.
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ir konnten 2011 durch einen gezielten Ausbau unserer Produkt- und Servicequalität bei den KundInnen und Vertriebspartnern punkten und somit weitere Marktanteile gewinnen“, so CEO Gerhard Matschnig. In der Lebensversicherung stiegen die Bruttoprämien um 11,8% auf 189,2 Mio. Euro. Der Lebensversicherungsbereich sank um 7,5%, die fondsgebundene Lebensversicherung ist entgegen dem Markttrend um 5,5% stark gewachsen. Die Einmalerlagsprämien legten um 33,4% deutlich zu. Die Einnahmen aus Lebensversicherungsverträgen mit laufender Prämienzahlung legten um 2,5% zu. Die verrechneten direkten Bruttoprämieneinnahmen im Bereich Schaden/Unfall betrugen 400 Mio. Euro und erhöhten sich um 3,3%. Im KFZ -Bereich gab es bei der Auto- Haftpflicht ein Plus von 3,3% und bei der Kasko eine Steigerung von 5,8%. Mit Jahresbeginn 2011 hat die Zurich in Österreich die Rückversicherungsverträge und – deckungen im Bereich Schaden/Unfall an die europäischen Strukturen der Zurich Financial Service Gruppe angepasst. Damit ist ein direkter Vergleich der Schaden- und
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Kostenentwicklung der letzten Jahre nicht möglich. Die Combined Ratio liegt nach Rückversicherung bei 91,8%. Das EGT liegt bei 76 Mio. Euro. Bei der Generalversammlung der Zürich Versicherung im Züricher Hallenstadion wurde beschlossen, nach 140 Jahren den Namen von „Zurich Financial Services“ auf Zurich Insurance Group zu ändern. Weiters wurde Josef Ackermann, der noch bis Mai Konzernchef der Deutschen Bank ist, mit 82% der Stimmen zum Präsidenten der Zurich gewählt.
Gerhard Matschnig, CEO der Zurich Versicherungs AG
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UNIQA VERSICHERUNG
Robert Wasner, Vorstand „UNIQA Österreich“
Neuheiten im KFZ-Tarif Die UNIQA Versicherung hat ihren KFZ-Tarif mit einigen innovativen Neuheiten versehen.
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ie Marktneuheit, der Neuwagenschutz, ist ein Novum am österreichischen Markt. Für einen geringen Prämienzuschlag zur Vollkaskoversicherung wird in den ersten zwei Jahren ein „Neuwagentausch“ garantiert. Sollten
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die Reparaturkosten nach einem Kaskoschaden in diesem Zeitraum 50 Prozent des Kaufpreises übersteigen, vermittelt UNIQA einen Käufer für das beschädigte Fahrzeug und ersetzt (abzüglich Selbstbehalt) die Differenz auf den Kaufpreis. Das Young Drive- Produkt, für Lenker unter 25 Jahren entwickelt, besteht aus KFZ-Haftpflicht, dem Assistance-Paket AutoPLUS24service und dem Lenkerschutz. „UNIQA Österreich“-Vorstand Robert Wasner: „Das Produkt ist schnell erklärt: fixe Prämie, fixe Versicherungssumme, keine Bonus-/Malus-Stufen.“ Die fixe monatliche Prämie beträgt 62,20 Euro (inkl. Versicherungssteuer) bei einer Versicherungssumme von 15 Millionen Euro. Natürlich können sich UNIQA Kunden die schadenfreie YoungDrive- Versicherungszeit später bei einem Folgevertrag anrechnen lassen. Für preisbewusste Kun-
den bietet das Unternehmen die neuen Eco-Varianten an. Bei Vereinbarung eines Schadenersatzbeitrages bei der Haftpflicht und durch höhere Selbstbehalte bei der Kaskoversicherung gibt es beachtliche Prämienrabatte. Besonders interessant sind die Eco-Varianten für Autofahrer, die unfallfrei unterwegs sind. Das PLUS24service wird nun auch für Zweiräder angeboten, damit stehen 14 AssistanceLeistungen wie z. B. Unfall/Notfallhilfe, Abschleppen oder Krankenrücktransport europaweit rund um die Uhr zur Verfügung. Bei Klein-LKWs ist das Service ab einer Versicherungssumme von 10 Mio. Euro inklusive. Bereits 45.000 Menschen haben SafeLine zu ihrer KFZ-Versicherung abgeschlossen, und in den ersten beiden Monaten 2012 konnte das System bereits bei 370 Pannen, Not- und Unfällen helfen.
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VERSICHERUNG
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S&P Europa Chef in Wien v.l.n.r.: Robin Rumler, Pfizer Österreich, Moritz Kraemer, Standard & Poor‘s, Felix Thun-Hohenstein, 3M Österreich
Die amerikanische Handelskammer in Österreich hat bei ihrem alljährlichen President´s Dinner heuer den Europa Chef von S&P, Moritz Kraemer, als Stargast begrüßen können.
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as Thema des Abends stand unter dem Motto „Triple A“, welches seit der Abstufung durch die Ratingagentur ein brandheißes ist. Mit Unterstützung von Pfizer Österreich und des Hotel Hilton bot AmCham-Präsident Felix Thun-Hohenstein seinen Gästen die Chance, aus erster Hand überzeugt zu werden, dass ein Rating nichts Geheimnisvolles oder gar Böswilliges ist, sondern auf klar kommunizierten Kriterien beruht. Die Expertise von S&P beruht laut Kraemer darauf, dass ihr Rating auf einer Einschätzung dieser Kriterien in der Zukunft beruht.
Ein wesentliches Beurteilungskriterium ist die Einschätzung von S&P, inwieweit die Regierung eines Staates in der Lage ist, schnell und effizient auf eine Krise zu reagieren. Kraemer warnte davor, die derzeitige Entspannung auf den Finanzmärkten zum Anlass zu nehmen, sich zurückzulehnen und so weiter zu machen wie bisher. In der angeregten Diskussion beim President´s Dinner von AmCham Austria räumte Kraemer mit einigen Missverständnissen und Vorurteilen auf, zeigte sich aber insgesamt für die Eurozone und vor allem für das Weiterbestehen des Euro optimistisch.
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ARAG ÖSTERREICH
Die beiden ARAG Juristen: Mag. Susanne Altmann (rechts) und Mag. Marcus Potz (mitte)
Success Messe W
ie jedes Jahr fand im März im Wiener Juridikum die Success 2012 statt - die Karrieremesse für Juristen. Zahlreiche renommierte Anwaltskanzleien
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waren als Messeaussteller vertreten und haben sich bei den „Jungjuristen“ vorgestellt. Auch ARAG Österreich war dieses Mal auf der Messe mit einem eigenen Messestand vertreten und hat das Leistungsspektrum,
welches auf 30 Jahre Erfahrung am österreichischen Rechtsschutzmarkt zurückblicken kann, den Messebesuchern dargelegt. Zahlreiche Fachgespräche zu Rechtsthemen bei Versicherungen, aber auch zu beruflichen Möglichkeiten für die Messebesucher, haben für eine sehr hohe und erfreuliche Kontaktfrequenz am Messestand gesorgt. Dr. Gerhard Kalcik, Bereichsleiter Vertrieb & Marketing, zeigt sich sehr zufrieden: „Für uns ist die Messe eine ideale Plattform, unser Unternehmen sowohl vor jungen Juristen, aber auch vor den großen Anwaltskanzleien zu positionieren. Die Finanzierung der juristischen Dienstleistung ist unser Kerngeschäft und der wesentlichste Inhalt unserer Versicherungsprodukte. Da es unsere oberste Maxime ist, unsere Servicequalität für unsere Kunden und Vertriebspartner weiter auszubauen, ist uns sowohl der Kontakt zu den „Nachwuchs-Juristen“, aber auch zu den besten und größten Anwaltskanzleien ein besonderes Anliegen. Beide Punkte konnten wir auf der Messe realisieren.“ Dr. Kalcik wurde beim Messeauftritt von den beiden ARAG-Juristen, Mag. Susanne Altmann und Mag. Marcus Potz, begleitet.
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MERKUR VERSICHERUNG
„Hintergedanke“ Die Merkur Versicherung hat ihre 121. Vernissage und Ausstellung in der Generaldirektion eröffnet.
„A
ls ehemaliger Leiter der Abteilung für Bühnenbild der Werkstätten der Vereinigten Bühnen Graz weiß Herbert Soltys um die Kraft und Energie großflächiger Bildformate“,
betonte in seiner Eröffnungsrede Gen. Dir. Alois Sundl. Auch auf das „Vorleben“ von Herbert Soltys, der nicht nur in Europa sondern auch schon in den USA ausstellte, nahm er Bezug. Die Ausstellung in der Merkur Galerie ist bis 8. Juni 2012 zu sehen.
v.l.n.r.: Künstler Herbert Solty und GenDir. Alois Sundl
R + V - VERSICHERUNG
Global Polizze
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Ü
ber 40 Versicherungsmakler sind der Einladung der R + V-Versicherung gefolgt und haben sich über das neue Betriebshaftpflichtprodukt für mittelständische Produktionsbetriebe und Handelsunternehmen informiert. „Wir freuen uns über die zahlreiche Teilnahme und das große Interesse an unserer neuen Haftpflichtlösung“, berichtet Dr. Martin Beste, Geschäftsführer von R+V in Österreich. „Die überaus posi-
tive Resonanz bestätigt uns darin, mit unserer GlobalPolizze ein Produkt entwickelt zu haben, welches konsequent auf die Bedürfnisse von Herstellern und Handelsbetrieben im KMU-Bereich ausgerichtet ist“, fasst Dr. Beste die Veranstaltung zusammen. Aufgrund des großen Interesses an der GlobalPolizze findet eine weitere Informationsveranstaltung am 28.03.2012 in Salzburg statt. Interessierte können sich per E-Mail an info@ruv.at anmelden.
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DONAU VERSICHERUNG
Zertifizierter Leitbetrieb I
m Februar ist die Donau als Partner in das Netzwerk der Leitbetriebe Austria aufgenommen werden. Ausschlaggebende Kriterien wie Innovation, Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg müssen erfüllt werden, um Netzwerkpartner zu werden. Nach einem erfolgreichen Zertifizierungsverfahren wurde die Donau im Rahmen der diesjährigen Eröffnungsveranstaltung der Leitbetriebe Austria und des Leitbetriebes-Institutes offiziell willkommen geheißen. Neben der Donau-Versicherung wurden weitere 34 Unternehmen für ihre zukunftsorientierte Ausrichtung ausgezeichnet. „Die Donau Versicherung besticht durch Transparenz und die Freistellung der Mitarbeiter für GemeinwohlProjekte“, begründet Magistra Monica Rintersbacher, (Leitbetriebe Austria), die Zertifikat-Verleihung. „Die Donau Versicherung ist sich über das Kerngeschäft hinaus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Darin erklärt sich ihr Unternehmenserfolg“, so Dr. Peter Haric, (Leitbetriebe-Institut). Paulus Stuller, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien, betonte: „Die zertifizierten Betriebe zeichnen sich durch verantwortungsbewusstes Handeln aus. Sie denken nicht in kurzfristigen Gewinnen, sondern an nachhaltige Unternehmens-
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entwicklung und haben gerade auf Grund der daraus resultierenden Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit Vorbildcharakter.“ „Für uns ist nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens sehr wichtig. Es freut mich daher besonders, dass die Donau nun offiziell ein österreichischer Leitbetrieb ist. Es ist uns ein großes Anliegen, dem als Anbieter und Arbeitgeber auch in der Zukunft gerecht zu werden“, kommentiert Generaldirektor-Stv. Mag. Johanna Stefan die Zertifizierung der Donau Versicherung.
Generaldirektor-Stv. Mag. Johanna Stefan, Donau Versicherung
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