risControl 05/2015

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

NR. 05 • 2015 • HEFT 430 • 36. JAHRGANG • EURO 10,00

Alles fährt

Jean Francis Diet, Europ Assistance Austria

Weltreisender

Prof. Elisabeth Stadler, Donau Versicherung AG

Traditionell modern


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EDITORIAL

Hampel hin, Männchen her Liebe Leserin, Lieber Leser! Was kann Mann, Frau oder Kind alles mit 63.000 Euro kaufen? Man könnte dafür 4.200 Care-Pakete kaufen oder 6.300 Mindestpensionisten mit einem Einkaufsgutschein von 100 Euro ausstatten. Den 800 Obdachlosen in Wien (Ziffer laut Wiener Tafel) einen Essensgutschein in Höhe von 78 Euro überreichen, oder allen Einwohnern von Baden zwei Wurstsemmeln kaufen. Mit den 63.000 Euro könnte man (Stadtregierung?!) aber auch 1.260 Obdachslose im Winter mit einem Winterpaket (enthält u. a. einen warmen Schlafsack) ausstatten. Im Angebot gäbe es noch 4.000 Monatspatenschaften für Kinder der Dritten Welt zu übernehmen. Ist alles vernünftig, oder? Natürlich fällt uns auch Sinnloses ein, ich könnte z. B. mein Auto die nächsten 14 Jahre täglich waschen. Doch was bedeuten diese ominösen 63.000,00 Euro? Das ist jene Summe, welche die Stadt Wien für die Umgestaltung der „Ampelmännchen“ für die Zeit des Eurovisionssongcontest ausgibt. Da in dieser Zeit auch der Life Ball, so wie die Regenbogenparade stattfindet, sollen die „Ampelmännchen“ nicht so erzkonservativ männlich vor sich hinleben müssen. klimaneutral Endlich wird bis Ende Juni das Leben der einsamen und faden Symbole spannender. Sie müssen nicht mehr wie in den letzten Jahrzehnten einsam ihren Dienst verrichten, nein sie bekommen eine/n PartnerIn. Nein das „I“ ist kein Fehler in „Partnerin“ für das Strichmännchen, da wir ja frei und offen für jedwede Art der Lebensform sind – ob aus Überzeugung oder verordnet sei einmal dahingestellt – gibt es alle möglichen Paare. Wobei ich den Piktogrammen keine diesbezüglichen sexuellen Gedanken unterstellen, eher sogar gar keine Gelüste irgendeiner Art. Aber um den Touristen unsere Weltoffenheit zu demonstrieren, wird es bei 120

Schutzwegen auf der Ampel entweder zwei Männer, zwei Frauen oder ein „stinknormales“ (ja, auch das gibt es noch) Paar Mann und Frau geben. Ohne jetzt eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, aber hätte man unsere Weltoffenheit nicht auch anders zeigen können, z. B., dass man Touristen das Einkaufen am Abend oder Wochenende ermöglicht. Ob es bei den 63.000 Euro bleiben wird ist fraglich? Unbestätigte Aussagen aus dem Wiener Rathaus haben schon angedeutet, dass bereits Personen eingeschult werden um den Touristen in ausgewählten 10 Sprachen die Ampelmännchen- frauchen zu erklären, und zu zeigen und sie darauf hinzuweisen. Also werden vor den Ampeln nicht nur interessierte Touristen stehen und bewundernd ihre Blicke auf die Partnerschaften richten, sondern auch das geschulte Ampelherzeigepersonal. Ob die extra dafür abgestellten Polizisten dann den Verkehr händisch regeln, wird noch geprüft. Eine Sache ist noch nicht ganz geklärt. Wird sich jeder Mann daran halten, dass eine Frau ihm anzeigt, dass er die Straße überqueren kann bzw. soll. Und eines fehlt schon in der Weltoffenheit, Ampelfrauchen mit Burka, Ampelmännchen mit Kippa und was ist mit den gehandicapten Menschen auf der Welt, keine Anzeige für diese Menschen, also uns würde noch einiges einfallen. Aber es sind doch nur 63.000 Euro, die dieser Spaß kostet, oder ist es kein Spaß, in München kostet der Spaß um vieles weniger. Auf die musikspielenden Kanaldeckel in Wien sollte nicht vergessen werden, aber das ist eine andere Geschichte. Ihre

UrkundeDoris Schachinger

Dieses Zertifikat bescheinigt die Kompensation von Treibhausgasen durch zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von CO2-ÄQUIVALENTEN

2.044 kg

VERLIEHEN AN

risControl, Oberthern AUFTRAG

A15-03683 Magazin "risControl" 5/Mai 2015 - 4 56s. DATUM

UNTERSTÜTZTES PROJEKT

Energieeffizienz, NordrheinWestfalen, Deutschland

ClimatePartner-ID: 11293-1505-1001

07.05.2015


4 INHALT

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S. 40: Philosophie

S. 24: Alles fährt

EDITORIAL

3 Hampel hin, Männchen her

KARRIERE

6 6 6 7 8

FH Joanneum: Institutsleiter FECIF: Chairman WWK Versicherung: Vertriebsdirektor ÖBV: Vorstand Professur

KURZNACHRICHTEN

6 7 7 7 7 8 8 8 9 9

Kraft Winternitz: Arbeitsrecht Dialog Lebensversicherung: Sterne WWK Versicherung: Serviceorientiert Wirtschaft: Gründungsmitglied VIG RE: Wachstum Fachverband Finanzdienstleister: Pfandleiher Fachverband Finanzdienstleister: Bonitätsauskunft Wiener Städtische Versicherung: Online Reise UNIQA Österreich: Burgenland Munich Re: Kursfahrt

TITELGESCHICHTE

24 Alles fährt

S. 50: Mit Familie im Bayrischen Wald

VERSICHERUNG

14 ARAG Österreich: Zahlen Ziffern Ziele 14 Generali Versicherung AG: Gruppen Erfolg 16 Wiener Städtische Versicherung: Prämienwachstum 16 Österreichischer Länderversicherer: Prävention 17 Allianz Versicherung: Jahresreiseschutz 17 UNIQA Versicherung: Autospende 18 Allianz Versicherung: Online Service 18 Allianz Versicherung: Naturkatastrophen 37 Merkur Versicherung: Erfolgsmeldung 37 UNIQA Versicherung: Salzburger Landes Versicherung 2014 weiter auf Erfolgskurs 46 1 Jahr UNIQA SteffShop - ein erstes Resümee 53 Bequem und stressfrei mit TOGETHER losstarten

INTERVIEW

10 Vorarlberger Landesversicherung VaG: Mehr-Wert 20 Europ Assistance: Weltreisender 30 Donau Versicherung AG: Traditionell modern 40 Wiener Städtische Donau Leasing: Philosophie 44 EFM: Aktives Versicherungscontrolling (AVC) was steckt dahinter?

KOLUMNE

54 Immobilienfinanzierung - der unterschätzte Erfolgsfaktor


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INHALT

S. 16: Prävention

S. 30: Traditionell modern

S. 42: 15. Vorlesungstag

VERANSTALTUNG

12 Mehr Bürokratie, weniger Mittelstand? 34 VAV Versicherung: Forum Zukunft 36 Fachverband Information & Consulting: Datenschutz 36 Niederösterreichische Versicherung AG: Ausstellung 38 Tiroler Versicherungsmakler: Das Ende der Lebensversicherung 42 Universität Leipzig: 15. Vorlesungstag 49 „Reinen Wein einschenken“ 52 Niederösterreichische Versicherung AG: Frühlingsempfang 56 VAV: moderner Versicherungsschutz für klassische Fahrzeuge

FINANZEN

48 Fachverband Finanzdienstleister: Publikumswahl 48 Fachverband Finanzdienstleister WKÖ: Japans fulminante Börsenentwicklung und wie es weitergehen könnte

REISE

50 Mit Familie im Bayrischen Wald

S. 20: Weltreisender

S. 17: Jahresreiseschutz

SCHLUSSPUNKT

58 Was folgt im Juni? 58 Sudoku

Ausgabe-Nr.: 05 | risControl 05/2015 Heft-Nr.: 430 | 36. Jahrgang

Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@riscontrol.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, CAS-Design, Layout Titelbild: CAS-Design. Weitere Bilder: Gerhard Deutsch, flickr/ephien, Fotostudio Pflügl, Continental, FH Joanneum/Manfred Terler, UNIQA/Wolak, Tom Raftery, Wilke, Christian Rentrop, Sebastian Reich, MArtin Fischer, flickr/Sunny_mjx, N. Formanek, Jelle de Vries, Christian Proyer, ÖBV, Ludwig Schedl, Ulrichshof, Isabella Schachinger. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2015 / (ca)


KARRIERE/KURZNACHRICHTEN

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FH JOANNEUM

Institutsleiter Seit März leitet Dieter Vogl das Institut Bank- und Versicherungswirtschaft, den gleichnamigen Bachelor-Studiengang sowie den Master-Studiengang „Bank- und Versicherungsmanagement“ an der FH JOANNEUM in Graz. Der 44-jährige Dieter Vogl studierte Meteorologie und Geophysik an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Seine ersten Berufsjahre verbrachte

der gebürtige Wolfsberger am Institut für Weltraumforschung, ehe er in die Security KAG wechselte. Dort beschäftigte er sich in erster Linie mit finanz- und versicherungsmathematischen Problemstellungen sowie dem Risikomanagement in einer Kapitalanlagegesellschaft. Seine Begeisterung für die Macht der Zahlen hat seinen Berufsweg stark beeinflusst und diese

Faszination möchte er als Institutsleiter an die Studierenden der FH JOA N N E UM weitergeben.

Dieter Vogl

FECIF

KRAFT WINTERNITZ

Chairman

Arbeitsrecht

FECIF. Johannes MuJohannes Muschik schik ist auch Vorsitwurde für den Zeitzender der AFPA, dem raum 2015/2016 zum Branchenverband der VorsitzendeN der selbständigen VersicheFECIF gewählt. Der rungsvermittler und Fieuropäische Verband nanzberater Österreichs: der Finanzberater „Ich bedanke mich bei und Finanzvermittmeinem Vorgänger Daler (FECIF) wurde im vid Charlet und bei Paul Juni 1999 gegründet. Stanfield, GeneralsekreDer Schutz und die tär für das erfolgreiche Förderung der Rolle Johannes Muschik Management und freue der Finanzberater und Vermittler in Europa ist Mittelpunkt der mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

Mittels Urlaubsvorgriff soll es einem Arbeitnehmer möglich sein, einen Teil des ihm erst im folgenden Jahr zustehenden Urlaubs bereits vorweg zu verbrauchen. Ein Urlaubsvorgriff ist rechtlich zulässig, er bedarf allerdings zur Absicherung des Arbeitgebers einer Vereinbarung zwischen den Arbeitsvertragspartnern: Denn nur mit dieser Vereinbarung kann sichergestellt werden, dass die Inanspruchnahme dieser flexiblen Urlaubsregelung nicht dazu führt, dass der Arbeitnehmer in Summe mehr Urlaub erhält, als ihm von Gesetzes wegen zusteht. Der Urlaubsvorgriff soll lediglich dazu dienen, die zeitliche Verteilung im Sinne des Arbeitnehmers zu verändern.

WWK VERSICHERUNG

Keine automatische Anrechnung

Vertriebsdirektor Stefan Otto ist seit Anfang April zum Vertriebsdirektor Österreich ernannt worden. Er ist zuständig für den Ausbau und die Pflege der vertrieblichen Geschäftsbeziehungen der WWK Versicherungsgruppe für den gesamten österreichischen Markt. Ihm sind alle Maklerbetreuer und Vertriebsstandorte in Österreich unterstellt. Er

berichtet direkt an den Leiter Partnervertrieb Thomas Heß. Stefan Otto ist seit über 26 Jahren in leitender Funktion im Makler- und Bankenvertrieb in Österreich tätig. Nach Stationen bei namhaften Versicherungsgesellschaften führte ihn sein Karriereweg 2011 zur WWK VersicheStefan Otto rungsgruppe. Dort leitete er zuletzt die Vertriebsdirektion Salzburg.

Liegt keine Vereinbarung vor, wird davon ausgegangen, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer einen – über den gesetzlichen Mindestanspruch hinausgehenden – zusätzlichen Urlaub gewährt hat. Dieser ist dann auch nicht auf den Urlaub anzurechnen, der dem Arbeitnehmer im nächsten Urlaubsjahr zusteht. Der OGH hält in seiner Entscheidung vom 29. Jänner 2015 (9 ObA 135/14i) dazu fest, dass eine „automatische“ Anrechnung eines „vorgezogenen“ Urlaubs (von welcher der Arbeitgeber im Anlassfall ausgegangen war) auf den erst im nächsten Urlaubsjahr entstehenden Urlaubsanspruch nicht stattfindet.


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Vorstand Werner Summer wurde zum Vorstandsvorsitzenden Stellvertreter der Österreichischen Beamtenversicherung ernannt. Summer ist seit 23 Jahren bei der ÖBV und verfügt über ausgezeichnete Kenntnisse in den Bereichen Ve rs i che r u ng s au f s i cht s recht, Steuerrecht und Unternehmensrecht, ist aber auch profunder Kenner des ÖBV-Kapitalanlageportfolios. Seit 2005 leitete er die Abteilung Rechnungswesen,

übernimmt sämtliche Agenden von Werner Summer. Der gebürtige Vorarlberger studierte Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien mit den Schwerpunkten Versicherungsbetriebslehre und Genossenschaftswesen. Seit 1996 war er bei der KPMG Alpentreuhand – Austria Gruppe in Wien beschäftigt, zuletzt als Werner Summer Mag. Thomas Ender Prüfungsleiter. 2004 schloss seit 2009 ist er Prokurist, seit Mitte 2014 Ender seine Zusatzausbildung als SteuerVorstandsmitglied. Mag. Thomas Ender berater ab.

DIALOG LEBENSVERSICHERUNG

WWK VERSICHERUNG

Sterne

Serviceorientiert Gründungsmitglied

Die Rating Agentur Morgen & Morgen hat alle Berufsunfähigkeitstarife der Dialog Lebensversicherung mit „5 Sterne – Ausgezeichnet“ bewertet. Edgar Hütten, im Vorstand der Dialog unter anderem für das Aktuariat verantwortlich, zeigt sich über die Top-Bewertung der Berufsunfähigkeitstarife sehr erfreut: „Das Rating-Ergebnis von Morgen & Morgen beweist einmal mehr die hohe Qualität unseres Angebots zur Absicherung des gravierendsten biometrischen Risikos. Für unsere Vertriebspartner ist das Testurteil eine erneute Bestätigung, dass sie mit dem richtigen Unternehmen zusammenarbeiten.“

Die WWK Versicherung wurde zu einem von Deutschlands kunden- und serviceorientiertesten Unternehmen 2015 ausgezeichnet. Der renommierte Preis wird jährlich vom Handelsblatt, der Universität St. Gallen und der Analyse- und Beratungsgesellschaft ServiceRating GmbH vergeben. Jürgen Schrameier, Vorstandsvorsitzender der WWK, resümiert: „Service wird bei der WWK nicht als singulärer Vorgang angesehen sondern an den gesamten Lebensphasen der Kunden ausgerichtet. Unser Unternehmen ist somit bestens gerüstet für die Herausforderungen und Kundenerwartungen unserer Zeit.“

Österreich ist Gründungsmitglied der Asiatischen Infrastruktur Investitionsbank (AIIB). Das Startkapital der zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten im Energie- Transport- und Telefonkommunikationsbereich in Asien ins Leben gerufenen Bank beläuft sich auf 100 Mrd. USD, die Hälfte kommt vom chinesischen Staat. Neben Österreich zählen auch unter anderem Deutschland, Großbritannien, Spanien und Frankreich zu den nichtregionalen Gründungspartnern. Als Mitglied ist es nun möglich bei Auftragsvergaben in diesen Bereichen mitzubieten. Somit eröffnen sich auch für österreichische Unternehmen neue Geschäftschancen.

Equity beträgt 14,9 %. Im Segment Schaden/Unfall erhöhte sich das Prämienvolumen um 13,8 % auf 370 Mio. Euro. In diesem Segment verzeichnete die VIG Re Schäden in Höhe von 266,1 Mio. Euro, die damit leicht über dem Niveau von 2013 mit 263,5 Mio. Euro lagen. Die Combined

Ratio blieb unverändert bei soliden 97,6 %. Die VIG Re verfolgt weiterhin ihre umsichtige Veranlagungspolitik. Sie erreichte im Jahr 2014 ein Kapitalanlageergebnis in Höhe von 16,0 Mio. Euro. Damit ergab sich ein Return on Investment von 3,7 % (3,3 % im Jahr 2013).

WIRTSCHAFT

VIG RE

Wachstum Die VIG Re wurde 2008 gegründet und hat 2014 ein Wachstum um 4,7 % auf 432 Mio.€ verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern liegt bei 19,9 Mio. €. Zum Jahresende zählte die VIG Re rund 40 Gesellschaften aus dem VIG Konzern sowie rund 220 Versicherer außerhalb. Das Return on

KARRIERE/KURZNACHRICHTEN

ÖBV


KARRIERE/KURZNACHRICHTEN

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FACHVERBAND FINANZDIENSTLEISTER

Pfandleiher dern insbesondere, dass Nicht nur die Finanzdie Geschäfts- und Gedienstleister haben sich bührenordnung auf der Standesregeln unterworHomepage des jeweiligen fen, nun auch die PfandAnbieters veröffentlicht leiher. Karin Meier-Marsein muss. Das ermöglicht tetschläger, Vorsitzende Konsumenten auf einfades Fachausschusses chem Weg, die Preise der Versteigerer und Pfandverschiedenen Anbieter leiher des Fachverbandes zu vergleichen. Darüber Finanzdienstleister in der hinaus haben sich diese WKÖ: „Diese Standards Karin Meier-Martetschläger Mitglieder verpflichtet, in des Fachverbands Finanzdienstleister helfen dabei, Qualität und einem ersten Schritt auch telefonisch AusInformationstransparenz für die Kunden künfte über ihr Service- und Dienstleissicherzustellen“. Die Standesregeln erfor- tungsangebot zu geben.

WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

Online Reise Nicht nur Reisen sind online buchbar, sondern auch Reiseversicherungen. Nun hat auch die Wiener Städtische Versicherung eine Reiseversicherung zum online und „Last minute“ einpacken. Sogar wenn man schon am Flughafen oder am Bahnhof steht, bzw. mit dem Auto die Reise angetreten hat, ist ein Abschluss noch möglich. Einzige Bedingung, man befindet sich noch auf österreichischen Boden. „Wir machen es leicht, den richtigen Versicherungsschutz mitzunehmen. Egal, ob mit der maßgeschneiderten Komplett-Reiseversicherung, der Krankenversicherung oder der Reise-

kaskoversicherung für das Fahrzeug – Reiseversicherungen sind einfach und flexibel online abs chließbar. Dr. Ralph Müller Dazu bietet wir umfassende Leistungen und ein weitreichendes Servicenetz“, erklärt Wiener Städtische Vertriebsvorstand Dr. Ralph Müller.

FACHVERBAND FINANZDIENSTLEISTER

Bonitätsauskunft Die Selbstauskunft zum persönlichen Bonitätsstatus ist für jeden kostenfrei und möglich. Der Fachverband FDL hat eine neue Checkliste zur Selbstauskunft über Datenbanken (Kreditauskunfteien) erarbeitet. Die neue Checkliste erklärt leicht verständlich und übersichtlich das Recht auf diese kostenlose Auskunft. Roland Führer, Vorsitzender des Fachausschusses Kreditauskunfteien: „Unsere neue Checkliste informiert, wie einfach das selbst zu erledigen ist. Dafür einen Dritten zu beauftragen, verursacht regelmäßig zusätzliche Kosten, die nicht notwendig sind.“

Professur

Dr. Christian Winternitz Für seine Verdienste in der Finanzbranche verlieh Bundespräsident Dr. Heinz Fischer dem renommierten Wiener Rechtsanwalt Dr. Christian Winternitz, LL.M. (60) den Berufstitel „Professor“. Entscheidend für die Auszeichnung war vor allem sein seit 1997 konsequenter Einsatz für eine praxisorientierte Ausgestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Verhandlungen mit dem Gesetzgeber, in die Winternitz als Rechtsberater der Interessenvertretung der Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich involviert ist. Die Überreichung der Auszeichnung erfolgte durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek.


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Burgenland Die UNIQA Burgenland hat letztes Jahr ein Prämienwachstum von 4,7% auf 103,8 Mio. Euro erwirtschaftet. Alfred Vlcek, UNIQA Landesdirektor Burgenland: „Wir haben beim Prämienvolumen erstmals die Schallmauer von 100 Millionen Euro durchbrochen. Die Zahlen belegen, dass wir am richtigen Weg sind. Wir haben es geschafft, das Marktpotenzial weiter zu nutzen und konnten in allen Sparten zulegen.“

KARRIERE/KURZNACHRICHTEN

UNIQA ÖSTERREICH

Mit einem D.A.S. Rechtsschutz können sich Kunden auf Rechtssicherheit rund ums Auto verlassen

ABGESICHERT BEI RECHTSKONFLIKTEN RUND UMS AUTO

Alfred Vlcek

Ihr Kunde nimmt sich im Urlaub in Italien einen Leihwagen. Bei einem Überholmanöver „schneidet“ er aufgrund eines entgegen kommenden Fahrzeugs den Überholten angeblich so sehr, dass dieser seinen Kleintransporter verreißt und im Graben landet. Jetzt konfrontieren die italienischen Behörden Ihren Kunden mit dem Vorwurf der groben Fahrlässigkeit... Bei solchen und ähnlichen Rechtskonflikten rund ums Auto können Kunden auf die umfassende Absicherung der D.A.S. Rechtsschutz vertrauen. Denn der D.A.S. KFZ-Rechtsschutz geht weit über reine Kostenerstattung hinaus:

DAS

• D.A.S. Rechtsberatung und das spezialisierte RechtsService Ausland für das rasche Klären rechtlicher Fragen • Versicherungsschutz für Streitigkeiten mit Haftpflicht-, Kasko- und anderen Versicherungen fürs Auto • Verkehrs-Service-Versicherung für Unfälle im Ausland mit Soforthilfen wie Bergen, Abschleppen, Bevorschussung einer Notreparatur, Ersatzfahrer u.v.m. • Ausfallsversicherung für gerichtlich bestimmte Ansprüche aus Körperschäden, wenn diese beim Gegner uneinbringlich sind

MUNICH RE

Ihr

Kursfahrt

Klaus Pointner Leiter Partnervertrieb Österreich

Die Munich RE, einer der weltgrößten Rückversicherer, hält an seinen Gewinnzielen fest, trotz den Schadensbelastungen durch den Sturm „Niklas“ und der Germanwings-Tragödie. Die Schäden durch das Sturmtief schätz das Unternehmen auf einen zweistelligen Millionenbetrag. CEO Nikolaus von Bomhard rechnet für heuer weiterhin mit einem Überschuss von 2,5 bis 3 Mrd. Euro. Enormes Geschäftspotenzial sieht er auch im Segment Versicherung gegen Cyberkriminalität wo erst ein Bruchteil der Unternehmen abgesichert sind.

D.A.S. Rechtsschutz AG

DER FÜHRENDE SPEZIALIST IM RECHTSSCHUTZ

www.das.at


INTERVIEW

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VORARLBERGER LANDESVERSICHERUNG VAG

Mehr-Wert Die Vorarlberger Landesversicherung hat ihre Provisionsgebarung im Bereich Lebensversicherung umgestellt. Aus Sicht des Unternehmens entsteht somit ein Mehr-Wert von Anfang an. Denn die Abschlusskosten die bis jetzt im ersten Jahr der Beitragszahlungen dem Versicherungsnehmer zur Last fallen, werden beim Produkt Wert-Pension über die gesamte Vertragslaufzeit anteilig aufgeteilt. Dadurch entstehen eine höhere Ablaufleistung sowie deutlich höhere Rückkaufswerte - vor allem in den ersten Jahren nach Vertragsbeginn. Je länger die Laufzeit beträgt, umso positiver fällt die Auswirkung der neuen Kostenverteilung aus. Derzeit liegt die Gesamtverzinsung (Garantie- und Gewinnbeteiligungszinssatz) bei 3,5%. Wir haben mit Vorstandsdirektor Robert Sturn über die neue Provisionsgebarung gesprochen.

Was waren die Überlegungen für diesen Schritt? Sturn: Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit sind wir unseren Mitgliedern, sprich unseren Kunden, gegenüber verpflichtet. Diese Verpflichtung wollen wir ernst nehmen, in allem was wir tun, vor allem im Schadensfall und auch bei den Produkten. Darum war ein Hauptgrund für die Umstellung auf laufende Kosten, den Kunden fair und seriös zu behandeln. Es gab aber schon vor langer Zeit Pläne der Kostenaufteilung? Sturn: Vor circa 15 Jahren versuchten wir diesen Schritt bereits, mussten aber einsehen, dass die Zeit noch nicht reif war. Damals wurde bei bei den fondsgebundenen Lebensversicherungen eine Aufteilung der Abschlusskosten auf 6 Jahre vorgenommen, weil wir keinem Kunden sagen wollten: „Wir wissen, dass sich die Börse gut entwickelt hat, aber es tut uns leid, wir konnten leider noch keinen Schilling/Euro in ihren gewünschten Fonds investieren, weil wir so viele Kosten hatten“. Mittlerweile ist ja eine Aufteilung auf zumindest 5 Jahre verpflichtend.

die Provision über die Laufzeit verteilt, daher wird er sich daher auch während der Laufzeit des Lebensversicherungsvertrages um den Kunden etwas intensiver kümmern als bisher. Bei einer langfristigen Ausrichtung seiner Berufstätigkeit ist eine laufende Einnahmequelle ebenfalls sinnvoller, da auch noch in Jahren und Jahrzehnten, Provisionen aus diesen Verträgen fließen werden (von anderen Vorteilen wie zum Bespiel den steuerlichen Vorteilen möchte ich gar nicht reden). Sehen Sie ein Risiko in der neuen Vorgangsweise?

Sturn: Wir sind auch überzeugt, dass diese neue Form für die Vermittler (sowohl für die gebundenen als auch für die freien Vermittler) langfristig von Vorteil ist. Der Vermittler kann ebenfalls fair und seriös beraten und muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn er eine klassische Lebensversicherung verkauft. Er bekommt

Sturn: Zugegeben: Derzeit besteht für Vermittler und auch für uns ein etwas größeres Risiko, denn: Es könnte die Gefahr bestehen, dass Kunden mit einem VLV Vertrag empfohlen wir diesen zu kündigen, da es keinen Nachteil und gute Rückkaufswerte gibt,


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R150 NEU Rückkaufswert

garantiert

Gesamt

es ist höchste Zeit, dass die Branche diese Umstellung durchführt und nicht wartet, bis wir es von Brüssel vorgeschrieben bekommen. Meist schlägt dann das Pendel noch weiter aus – in Richtung Provisionsverbot? Wir danken für das Gespräch. R140 ALT (mit neuem RZ) garantiert

€ 4.073,08

€ 4.547,39

1.267,58

27,87

€ 12.785,70

€ 9.444,34

€ 11.133,88

1.651,82

14,84

€ 20.974,87

€ 15.715,96

€ 19.455,61

1.519,26

7,81

€ 29.730,85

€ 22.404,78

€ 29.091,03

639,82

2,20

2020 (5 Jahre)

€ 5.152,27

€ 5.814,97

2025 (10 Jahre)

€ 10.701,95

2030 (15 Jahre)

€ 16.682,19

2035 (20 Jahre)

€ 22.404,78

€ 30.704,03

in % 37,24

€ 1.073,19

2040

in € 291,19

€ 1.100,12

garantiert

Mehrertrag

782,00

2016 (1 Jahr)

Ablaufleistung

Gesamt

Gesamt € 42.723,02

782,00

garantiert € 30.429,61

Gesamt € 41.836,28

Mehrertrag in € 886,79

in % 2,12

Quelle: Vorarlberger Landesversicherung VaG

Lassen Sie Ihre Kunden nicht im Wasser waten!

Kunden wie Klaus, die bis über die Wadln im Schlamassel stecken, wollen nicht lang um Hilfe bitten! Gut, wenn sie dann eine Haus & Heim Versicherung haben, die sie unbürokratisch dabei unterstützt, zuhause wieder alles ins Reine zu bringen.

Haus & Heim Versicherung: Damit Sie Schäden nicht selber ausbaden. www.wuestenrot.at

INTERVIEW

um ein anderes Produkt zu verkaufen. Wir sind aber überzeugt, dass wir mit dieser Vorgangsweise unsere Kunden und unsere Partner überzeugen werden. Wir meinen, kein guter und seriöser Berater wird in Zukunft noch gezillmerte – also zu Beginn mit Abschlusskosten belastete - Lebensversicherungstarife anbieten. Außerdem bin ich der Meinung,


VERANSTALTUNG

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Mehr Bürokratie, weniger Mittelstand? COMPLIANCE und persönliche Haftung im Versicherungs- & Finanzvertrieb.

Das war das Thema des 2. AFPA Praxisdialoges am 15. April 2015. Mit 70 Teilnehmern war das Palais Esterhazy in Wien bestens gefüllt. In einer Mischung aus Fachvorträgen und moderierter Diskussion wurde das Thema erörtert und die kommenden Auswirkungen vorgestellt, damit sich die Unternehmen darauf rechtzeitig vorbereiten können. Trotz großem Interesse am Thema musste man eine gewisse Verunsicherung feststellen, ob auch Klein- und Mittelbetriebe die neuen Anforderungen erfüllen können werden. Tausende Seiten „Kleingedrucktes“ regeln heute den Verkauf von Versicherungen und Finanzprodukten. In Übereinstimmung mit Gesetzen und Vorschriften zu handeln, wird für Vermittler zur Überlebensfrage. Denn der überwiegende Teil sind Klein- und Mittelbetriebe mit limitierten Ressourcen. Was versteht man unter Compliance? Mag. Necas von NWT Wi r t s c h a f t s t re u h a n d nutzte ein Zitat von Prof. Uwe Schneider, um zu erklären, was man unter dem neumodischen Begriff Compliance versteht: „Die Binsenweisheit, dass Unternehmen Gesetze einhalten müssen, heißt nun Compliance.“ Und er führte weiters aus, dass die Wertpapierfirmen hier der Versicherungsbranche schon voraus geeilt sind. Der Grund hierfür liegt darin, dass Wertpapierfirmen im Zuge des Konzessionsansuchens eine Organisationsstruktur schaffen mussten, die dann von der Aufsichtsbehörde FMA kontrolliert wurde. Und Compliance-Vorschriften sind aufgrund des Wertpapieraufsichtsgesetzes schon seit Jahren einzuhalten. Die Versicherungsbranche hinkt diesbezüglich hinterher und befürchtet, dass nun in die neue Versicherungsvermittlerrichtlinie (IDD) derartige Regelungen aus der MiFID-2 einfließen werden („copy & paste“). Was sind die Ziele von Compliance? • Das Handeln in Übereinstimmung mit geltenden Gesetzen, Verordnungen und regulatorischen Vorschriften sowie nationalen und internationalen Standards und innerbetrieblichen Regelwerken. Hier seien beispielhaft die Gewerbeordnung, Richtlinien gegen Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierung sowie weitere

Vorschriften wie z.B. Wohlverhaltensregeln aus dem WAG und MiFID-2 genannt. • Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit des Rechtsträgers, also des Unternehmens, um Verstößen gegen obige Bestimmungen vorzubeugen. Dazu sind organisatorische Vorkehrungen zu treffen. • Compliance schützt letztlich den guten Ruf des Unternehmens und die finanziellen Interessen der Kunden, Mitarbeiter und Gesellschafter bzw. Aktionäre. Weiters berichtete Mag. Necas, wie die Compliance Funktion innerbetrieblich aufgestellt werden muss (Akzeptanz, Unabhängigkeit, Zugang zu allen Informationen und Personal, etc.) und wie die Risiko-Analyse zu erfolgen hat. Bei den Compliance-Aufgaben und der Gestaltung der Richtlinien empfahl er die Schaffung eines einheitlichen Standard Compliance Codes für Versicherungsvermittler, der dann mit minimalem Aufwand an die Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen angepasst werden könne. Somit müsse nicht Jeder wieder bei null beginnen und diese Investition alleine stemmen. GF Hompasz von Höher Insurance informierte in seinem Vortrag über die Folgen von fehlender Compliance, also nicht-rechtskonformen Verhaltens. Denn hier schwebt durch den drohenden Ausstieg der Vermögensschadenshaftpflichtversicherung mit der persönlichen Haftung ein Damoklesschwert über den Vermittlern. Wann steigt die Haftpflichtversicherung aus und droht persönliche Haftung? Höher setzte zu einem Marsch durch die Gewerbeordnung an, konkret ab § 137 GewO, in dem die Versicherungsvermittlung schon jetzt überaus detailliert geregelt ist. Und empfahl die Befolgung dieser Punkte, um persönliche Haftung zu vermeiden. In konkreten Tipps wies er etwa auf die Verpflichtung „den guten Leumund und die Befähigung“ der Mitarbeiter laufend zu überprüfen hin. Weiters auf die Einhaltung der Informationspflichten (Geschäftspapiere, GISA-Zahl, tätig als/für …). Die Dokumentations- (Beratungsprotokoll) und Aufklärungspflichten durften


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Fehlende Compliance kann/wird zu persönlicher Haftung führen! Dr. Neumayer (Neumayer, Walter & Haslinger Rechtsanwälte) wies auf Folgewirkungen eines aktuellen OGH-Urteils hin. Der OGH hat kürzlich die persönliche Haftung eines Geschäftsführers einer Wertpapierfirma bestätigt. Konkret ging das Unternehmen Pleite. Dem Geschäftsführer wurde die vorangegangene längere Unterkapitalisierung und damit die nachgewiesene Nicht-Einhaltung der Eigenkapitalvorschriften laut WAG zum Verhängnis. Daher bestätigte der OGH die persönliche Haftung des Geschäftsführers. Dr. Neumayer spann den Faden in Richtung der Versicherungsvermittlung weiter und blickte in die Zukunft: Angenommen, ein Mitarbeiter würde Malversion begehen, aufgrund derer das Unternehmen bankrottgeht. Die Versicherung lehnt ab, da ein Vorsatzdelikt vorliegt. Da könne es rasch passieren, dass der Geschäftsführer persönlich haftbar gemacht werde. Nicht etwa für das Delikt des Mitarbeiters, jedoch für das Fehlen der vorgeschriebenen Compliance-Funktion, die Verbrechen im Unternehmen verhindern hätte sollen. Klarer kann man die Notwendigkeit von Compliance im Unternehmen nicht beschreiben! Ebenso empfahl Dr. Neumayer zu begründen und zu dokumentieren, warum man ein bestimmtes Produkt empfohlen habe. Weiter, welche Produkte man angeboten hatte, welche der Kunden ablehnte, weil etwa die Zinserwartung ihm zu gering war, etc. Zur „Vermeidung von Interessenkonflikten“ lenkte Dr. Neumayer das Augenmerk auf die Gestaltung des Provisionssystems: Ist die Provisionierung so gestaltet, dass der Vermittler „gute Nerven brauche“, um dem Kunden nicht doch ein bestimmtes Produkt zu empfehlen, dann werde es schwierig. Das werde unter IDD wohl so nicht mehr möglich sein. Und hier solle man dann besser sagen. „Lieber eine bessere Basisprovision und dafür keine Inducements“. Mag. Stefan Trojer vom Wirtschaftsministerium freute sich über die Zitierung der Paragraphen der Gewerbeordnung und den Empfehlungen diese einzuhalten. Und er wies darauf hin, dass der Begriff des Compliance die Verpflichtungen des gewerblichen Geschäftsführers umfasse. Weiters verwies er darauf, dass Österreich die anstehende IDD-2 umsetzen werde, auch wenn man noch nicht genau wisse, wie sie aussehen werde („sie ist noch anpassbar“). Er gehe davon aus, dass es keine Blaupause der Bestimmungen der Wertpapiervermittlung sein werde.

Wie sollen Kleinbetriebe Compliance schaffen? Heftig diskutiert wurde die Frage, ob und wie Klein- und Mittelbetriebe, immerhin in Österreich die große Mehrheit der Wirtschaftstreibenden, sich die Umsetzung der neuen Regeln leisten wird können. René Hompasz brachte es auf den Punkt, in dem er feststellte, dass „zwei Drittel der Vermittler einen jährlichen Provisionsumsatz von unter 50.000 Euro hätten. Wie sollen die sich Compliance leisten können?“ Karl Sallaberger, AfpaVorstandsmitglied für Versicherungsmakler und Geschäftsführer der Sallaberger & Partner GmbH sah zwei Möglichkeiten. Ein-Personen-Unternehmen, die spezialisiert und top ausgebildet seien und zusätzlich noch die Compliance in die eigenen Hände nehmen. Allerdings bestehe die Gefahr, „dass uns das Gleiche wie den Finanzdienstleistern widerfährt und ein Kahlschlag passiert“. Möchte man jedoch Spezialist für alle Bereiche, von Kfz bis zur fondsgebundenen Lebensversicherung, sein, dann werde eine Unternehmensgröße von zehn Mitarbeitern aufwärts nötig sein. Auch Mag. Trojer zeigte Verständnis für die Ängste der Kleinbetriebe: Er meinte, dass Regeln häufig für große Unternehmen gemacht würden und man manchmal übersehe, dass diese nicht ohne weiteres auf kleine oder Ein-Personen-Unternehmen übertragbar seien. Mag. Necas sah die Möglichkeit, dass es bei Versicherungsmaklern ebenso zu einer Konzentration kommen werde, wie im Bereich der Wertpapierfirmen. Er machte aber auch Hoffnung, denn auch in anderen Branchen – wie etwa jener der Steuerberater – seien die Vorschriften auch für kleine Unternehmen zu meistern gewesen. Er schloss den Appell an: „Je früher man sich auf die neuen Erfordernissen einstelle, „desto besser“.

VERANSTALTUNG

auch nicht fehlen. Die Vorträge von Mag. Necas und GF Hompasz stehen für Mitglieder auf der AFPA Homepage bereit.


VERSICHERUNG

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ARAG ÖSTERREICH

Zahlen Ziffern Ziele

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er Rechtsschutzspezialist ARAG schließt das Geschäftsjahr 2014 in Österreich mit einer verdienten Prämie von 57,1 Mio. € und einem Ergebnis nach Steuern von 11,8 Mio.€ ab. Das versicherungstechnische Ergebnis beträgt 6,0 Mio.€ mit einer Combined Ratio von 89,5 %. Das Kapitalergebnis beträgt 6,6 Mio. €, hierin sind Einmaleffekte von 3,9 Mio. € enthalten. Die Gesamtschadenreserve wurde um 4,7 Mio.€ auf jetzt 134,6 Mio.€ ausgebaut. Die verdiente Prämie ging planmäßig um 1,8 % auf 57,1 Mio.€ zurück. Damit wurde das beste Ergebnis in Österreich seit der

Unternehmensgründung 1976 erzielt. Zudem hat das Unternehmen 2014 erstmals seit 1990 ein nachhaltig positives versicherungstechnisches Ergebnis erzielt. Für CEO Dr. Matthias Effinger ist aber erst ein Zwischenziel erreicht: „Wir sind von der Nachhaltigkeit unserer Ertragsstärke überzeugt. Auf dieser Grundlage wird unser Führungsteam, gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern – den ungebundenen Vermittlern in Österreich – engagiert daran arbeiten, profitabel und nachhaltig zu wachsen. Dazu werden wir viele Akzente setzen und unsere Vertriebspartner von unserer Leistungsstärke und Kompetenz überzeugen.“

GENERALI VERSICHERUNG AG

Gruppen Erfolg

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ie Generali Gruppe in Österreich hat ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 hinter sich. Alle zur Gruppe gehörenden Unternehmen wie BAWAG P.S.K. Versicherung, Europäische Reiseversicherung und Generali Versicherung haben eine deutliche Prämiensteigerung im EGT um 14,5 % auf 221,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Combined Ratio hat sich auf 94,1 % verbessert. Die einzelnen Segmente bei der Generali Versicherung haben folgende brutto Prämienzuwächse,

Schaden/Unfallversicherung 1,5 % Krankenversicherung 2,8 % und Lebensversicherung 5,3 %. Generali CFO Klaus Wallner: „Die Generali führte 2014 ihren finanziellen Erfolgskurs konsequent fort. In den drei Kernthemen Mobilität, Besitz und Person konnten wir eine profitable Bestandssteigerung und sehr gute technische Ergebnisse erzielen. Das Finanzergebnis war trotz der verschlechterten Kapitalmarktsituation im Plan, wodurch insgesamt der EGT-Rekordwert erstmals die 200-Millionen-Euro-Grenze deutlich übertraf.“ Das Kapitalanlageergebnis ist trotz verschärftem Tiefzinsumfeld auf gutem Niveau und liegt bei 12.514,9 Mio. Euro, auch weiterhin wird auf eine konservative Veranlagungspolitik gesetzt und keine Risikoveranlagung angestrebt. Die Hypo Anleihen belasten die Gruppe mit 30 Mio. Euro, die Abschreibungen durch das Heta Moratorium werden das Ergebnis im ersten

Quartal belasten, abgerechnet werden die Bonds auf 55 % des Nennwertes. Auch die Generali wird wie viele andere Unternehmen ihre Rechtsansprüche bei Gericht anmelden. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen ist die Bedeutung der Lebensversicherung für die private Altersvorsorge unverändert groß. CEO Thirring: „Mit ihren vielfältigen Angeboten und Garantien bleibt die Lebensversicherung angesichts des demografischen Wandels eine zentrale Säule der privaten Vorsorge und eine wichtige Ergänzung zur staatlichen Alterssicherung. Es gibt keine andere Alternative, privat zu einer lebenslangen Rente zu kommen.“ Neben dem angestellten Außendienst sind die unabhängigen Vertriebspartner bzw. Makler der zweitwichtigste Vertriebskanal. Heuer sind weitere Maßnahmen zur Stärkung der Vertriebskraft geplant. Ausbau der elektronischen Kundenkommunkation, Ausbau mobiler Apps und Service Angebote weitere Neuerungen für den Partnervertrieb. Im Jahr 2015 fokussiert sich das Unternehmen auf Gesundheit, und das neue Produkt MedCare und weitere ergänzende Gesundheits- Assistance-Angebote.


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VERSICHERUNG

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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

Prämienwachstum

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uch die Wiener Städtische Versicherung ist im Jahr 2014 deutlich über den Markt gewachsen. Das Prämienvolumen stieg um 4, 1% auf insgesamt 2,34 Mrd. Euro. Die einzelnen Sparten, Lebensversicherungssegment Steigerung um 5,3 % auf 798,5 Mio. Euro, hier ist die deutliche Nachfrage nach Einmalerlägen für über 50-Jährige spürbar. In der klassischen Lebensversicherung vermerkt das Unternehmen ebenfalls auch eine Erholung. Auch in der Schaden/Unfallversicherung gab es deutliche Zuwächse, von 3,8 % auf insgesamt 1,18 Mrd. Euro, diese Entwicklung ist auch auf die Verbesserung in der Kfz-Sparte zurückzuführen, die im Gesamtjahr 2014 ein Prämienwachstum von 2,8 % verzeichnete und damit wieder klar über dem Markt lag. Vor allem bei der Kfz-Kasko (5,6 %) gab es einen deutlichen Anstieg. Positiv wirkt sich zudem der milde Winter auf die Schadensquote aus. Die Schaden-Kosten-Quote

(Combined Ratio) ist im Jahr 2014 trotz einiger Großschäden und vieler kleinerer Unwetter stabil bei 93,0 % geblieben. Damit weist die Wiener Städtische österreichweit weiterhin einen Spitzenwert auf. In der Krankenversicherung setzte die Wiener Städtische das Wachstum konsequent fort, die Prämien stiegen um 2,6 % auf 360,2 Mio. Euro. Besonders stark nachgefragt war die Einbett-Aktion. Das EGT lag bei 166,9 Mio. Euro nach IFRS, Anleihen der Hypo AlpeAdria bzw. des Heta Moratoriums liegen bei 54,8 Mio. Euro und wurden bereits in der Bilanz 2014 abgeschrieben. Die nachrangigen Schuldscheindarlehen wurden dabei zu 100 % abgeschrieben, die Senior-Anleihen mit 50 %.

Ohne diese Wertberichtigungen wäre das Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2013 gelegen. „Das Ergebnis ist angesichts der nicht einfachen Rahmenbedingungen und der außerordentlichen Ereignisse rund um die Hypo Alpe Adria mehr als respektabel“, erklärt Wiener Städtische Generaldirektor Lasshofer.

ÖSTERREICHISCHER LÄNDERVERSICHERER

Prävention

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er diesjährige „Tag der Sicherheit“ der österreichischen Länderversicherer ist unter dem Motto „Bewusstsein für die Gefahren in der Küche“ gestanden. Denn alleine bei der Niederösterreichischen Versicherung wurden letztes Jahr an jedem fünften Tag ein Fettbrand, ausgelöst durch überhitztes Fett, gemeldet. Gen. Dir. Dr. Hubert Schultes: „Wir können zwar den finanziellen Schaden ersetzen, nicht aber lieb gewonnene und unwiederbringliche Einrichtungsgegenstände oder Erinnerungsstücke“. Meistens müsste es jedoch gar nicht zu einem Erstfall kommen, schon einfache Vorsichtsmaßnahmen würden Abhilfe schaffen. Besonders verheerend sind Schäden, wenn versucht wird, solche Brände mit Hilfe von Wasser zu löschen, daher empfiehlt es sich, für solche Fälle eine

hochwertige Feuerlöschdecke im Haus zu haben. Bei der gemeinsamen Informati-

onskampagne werden Löschdecken im Rahmen eines Gewinnspieles verlost.


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Jahresreiseschutz

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ie Allianz Versicherung hat mit ihrem langjährigen Partner Allianz Global Assistance einen international führenden Anbieter von Assistance Leistungen den Allianz Top Jahresreiseschutz auf den

Markt gebracht. Der Reiseschutz deckt Reisen unabhängig davon, ob diese selbst organisiert ist oder über ein Reisebüro gebucht wird. Das Service ist rund um die Uhr auch am Wochenende mit weltweiter sofortiger organisatorischer oder

auch finanzieller Abdeckung von Notsituationen tätig. Das Produkt deckt eine unbegrenzte Zahl an Reisen innerhalb eines Jahres weltweit. Inklusive Russland und Kuba. Der Reiseschutz übernimmt auch weltweit Krankenhauskosten bis zu € 320.000,- sowie im Falle des Falles eine medizinisch betreute Rückreise. Rücktrittskosten werden bis zu 5.000 Euro in der Familienvariante bzw. bis zu € 3.000,in der Singlevariante ersetzt. Auch eine Reisegepäckversicherung ist inkludiert und übernimmt in der Variante Familie bis zu € 2.000,- und bei der Singlevariante € 1.000,-. Kinder, die am Hauptwohnsitz der Eltern gemeldet sind, sind in der Familienvariante mitversichert, hier besteht kein Alterslimit. Die beiden vorhandenen Varianten wurden mit Anfang des Jahres mit dem Top Jahresreiseschutz Plus erweitert. Bei Reisestorno/Abbruch werden bis zu € 10.000,- (Familienvariante) bzw. € 6.000,- (Singlevariante) ersetzt. Zusätzlich ist eine erhöhte Auslandskrankenversicherung mit bis zu € 1.000.000,- enthalten.

ist, dass wir mit guten Fahrzeugen ausgestattet sind. Vielen Dank an UNIQA, dass

sie uns bei unserer wichtigen Arbeit unterstützt.“

UNIQA

Autospende

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NIQA Österreich hat dem Roten Kreuz ein Auto gesponsert. Der Skoda Octavia wurde von Österreich Chef Hartwig Löger und Landesdirektor Franz Stiglitz feierlich an Werner Kerschbaum Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes übergeben. „Sicherheit steht für eine Versicherung an erster Stelle, daher passt es gut zu unserer Unternehmensstrategie, dass wir das Rote Kreuz unterstützen“, so Löger. Österreichweit rückt das Rote Kreuz allein im Rettungsdienst rund drei Millionen Mal im Jahr zu Einsatzfahrten aus. „Dabei legen wir fast 100 Millionen Kilometer zurück“, so Kerschbaum. „Sie sehen also, wie wichtig es im Sinne unserer Patienten

Werner Kerschbaum (Rotes Kreuz), Hartwig Löger, Franz Stiglitz (beide UNIQA Österreich) und Thomas Wang (FUNK Gruppe)

VERSICHERUNG

ALLIANZ VERSICHERUNG


VERSICHERUNG

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ALLIANZ VERSICHERUNG

Online Service

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ie Allianz Versicherung hat ihr Onlineservice erweitert. Unter http://www.allianz.at/ now können interessierte innerhalb kürzester Zeit ein Prämienangebot für ihr Kfz einholen. Mit diesem verbindlichen Online Prämienangebot und auf Wunsch der „virtuellen Rutsche“ zu einem persönlichen Ansprechpartner geht man auf das veränderte Kundenverhalten von Herrn und Frau Österreicher ein. Denn fast jeder zweite nutzt auch Online Kanäle zur Recherche von Versicherungsangeboten. Jedoch neun von zehn Kunden suchen vor Vertragsabschluss den direkten und persönlichen Kontakt. „Auch im Zeitalter der Digitalisierung gilt: Persönliche Bera-

tung ist und bleibt für Versicherungskunden sehr wichtig“, erklärt Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich. Wie die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen, gehen Kunden bei der Recherche und beim Kauf von Versicherungsprodukten sehr unterschiedlich vor. Nur 7 % der Befragten bewegen sich bei Recherche und Kauf ausschließlich in der digitalen Welt. 55 % der Kunden bleiben offline – das heißt, sie konsultieren bei der Recherche einen Berater oder Makler und schließen direkt bei diesem ab. 38 % gelten als „hybride“ Kunden. Diese nutzen bei der Recherche Online- und OfflineKanäle, vor der Kaufentscheidung suchen sie den Kontakt mit einem Berater. Bei der

Suche nach Informationen zu Kfz-Versicherungsprodukten nutzen Herr und Frau Österreicher unterschiedliche Kanäle: 61 % fragen ihren persönlichen Versicherungsberater, 26 % Makler, 25 % recherchieren im Internet, 12 % konsultieren Freunde und Familie. Eine eher untergeordnete Rolle spielen derzeit Vergleichsportale (6 %) sowie Printmedien und Informationsbroschüren (je 3 %). „Kunden erwarten heute, dass sie jederzeit den für sie gewünschten Kommunikationskanal mit ihrer Versicherung wählen können, sei es per Smartphone, Brief, E-Mail oder persönlich. Der Wechsel zwischen den Kontaktwegen muss dabei nahtlos möglich sein“, so Oswald abschließend.

ALLIANZ VERSICHERUNG

Naturkatastrophen

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ie letzten Unwetter zeigten es, die Naturkatastrophensaison 2015 steht vor der Tür. Insgesamt sind in Österreich in den vergangenen 14 Jahren etwa 4 Millionen Schäden entstanden, die auf Naturkatastrophen zurückzuführen sind – das sind im Schnitt rund 800 Schäden pro Tag. Ob das Einfamilienhaus am Land oder das Mehrparteienhaus mitten in der Stadt – heimische Bauwerke sind unterschiedlichsten Naturgewalten, wie zum Beispiel Sturm, Hagel oder Hochwasser tagtäglich ausgesetzt. „Im Durchschnitt ist jedes Gebäude in Österreich in den vergangenen vierzehn Jahren ein bis zwei Mal von einer Naturkatastrophe betroffen gewesen“, so Mag. Rupert Pichler, Leiter Rückversicherung und NatCat-Management bei der Allianz. Der Allianz Naturkatastrophen-Kalender zeigt, dass es in Österreich aufgrund der geografischen Lage und den damit einhergehenden Wetterverhältnissen in keinem Monat eine Naturgefahr ausgeschlossen werden kann. Die häufigsten Schäden werden durch Stürme verursacht, gefolgt von Hochwasser, Hagel und Schäden durch Schneedruck. Die meisten Schäden werden im Monat Juli gemel-

det, gefolgt vom Jänner, auf Platz drei rangiert der Juni. Laut Prognosen der Allianz werden Naturkatastrophen in Zukunft noch öfter auftreten - verursacht durch Klimawandel, aber auch andere Faktoren wie die zunehmende Wertekonzentration und Inanspruchnahme von gefährdeteren Flächen. Gleichzeitig steigt dabei auch die Intensität von Unwettern, wodurch eine Erhöhung des

Schadenausmaßes zu befürchten ist. „Ganz besonders könnte dieses Szenario Hagelunwetter betreffen: Aufgrund des größer werdenden Energie- und Feuchtigkeitsgehaltes in der Atmosphäre - eine Zunahme um 2 Grad bedeutet um bis zu 20% mehr maximalen Wassergehalt in der Luft – muss verstärkt mit Hagel und Gewittern gerechnet werden“, erklärt Pichler abschließend.


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Um zu verstehen, muss man zuhören. Sie müssen sich nicht um alles kümmern. Einbruch, Wasserschaden, Brand und Co. gehören zu den unangenehmsten Dingen, die Ihrem Zuhause zustoßen können. Deshalb ersetzt die Generali Haushaltversicherung inklusive Privathaftpflichtversicherung nicht nur den entstandenen Schaden. Mit Tip&Tat HeimAktiv helfen wir Ihnen z. B. auch bei der Wiederbeschaffung von Bargeld und Dokumenten bei Verlust im Ausland.

Unter den Flügeln des Löwen.


INTERVIEW

20 EUROP ASSISTANCE

Weltreisender

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Sie haben seit Ende letzten Jahres eine neue Funktion CEO der CEE Regionen und sind nun auch zuständig für die weltweite Zusammenarbeit in der Generali Gruppe. Eine neue umfassende Herausforderung? Diet: Ja, eine große und spannende Aufgabe, bisher war ich nur für Österreich und das Thema Gesundheit zuständig. CEE Region bedeutet bei der Europ Assistance 15 Märkte, beginnend in der Schweiz über Russland bis zur Türkei. Die Aufgabe für die weltweite Zusammenarbeit mit der Generali Gruppe ist wirklich herausfordernd und mit vielen Reisen verbunden. Wie unterschiedlich sind die Länder, bzw. das Marktumfeld, dass Sie jetzt zu verantworten haben? Diet: Sehr unterschiedlich, es gibt Märkte, in denen wir uns noch positionieren, zum anderen Märkte, wo wir stabilisierend eingreifen müssen, denn unsere Präsenz in den einzelnen Ländern ist nicht überall gleich. In Österreich und der Schweiz z. B. sind wir sehr präsent, in anderen Ländern wiederum ist die Präsenz manchmal politisch motiviert für unsere Großkunden und Aktionären. Wird sich an der Strategie des Unternehmens etwas ändern? Diet: Nein, es wird keine großartigen Veränderungen geben. Die Aufteilung in die 4 Geschäftsbereiche Reiseversicherung, Automobil Assistance, Gesundheit und Home&Familiy wird bleiben. Unsere Schwerpunkte sind nach wie vor im Bereich Gesundheit und Home & Family, hier planen wir Investitionen in neue Technologien wie u. a. in Internet Medizin, Internet Connectit Devices, etc. Wo sehen Sie die Prioritäten? Diet: Bei der Vernetzung der Assistancesysteme.

Was kann oder soll man sich darunter vorstellen?

berechnet werden sollen. Da ist sicher ein umfassender Datenschutz von Nöten. Andererseits macht sich der Mensch von heute auf diversen sozialen Netzwerken selbst gläsern, Sie werden überrascht sein, was da alles zu finden ist.

Diet: Im Kfz, um ein einfaches Beispiel zu nennen, ist es durchaus sinnvoll, wenn im Falle eines Unfalles die nächste Einsatzzentrale verständigt wird. Gleich mit Fahrzeugdaten, damit die Einsatzkräfte wissen, Welche Assistanceleistungen werden was sie vor Ort erwartet. Oder Rauchmel- am häufigsten genutzt? der in einem Haus mit der Feuerwehr vernetzt sind - mögliche sinnvolle Szenarien Diet: Die Klassiker findet man im Kfz- und Haushaltsbereich. gibt es viele. Gemeinsam mit der Auch im Bereich GesundIm KFZ, um ein einfaches Bei- Generali haben wir da viele neue Proheit: beginnend spiel zu nennen, ist es durch- dukte entwickelt, bei computeraus sinnvoll, wenn im Falle ei- welche wir nach und unterstützten nes Unfalles die nächste Ein- nach den Maklern Ferndiagnosen bis hin zur Besatzzentrale verständigt wird. vorstellen werden. In den Unternehmen treuung von älist die Personenasteren Personen. Wie oft passiert es, dass allein lebende Per- sistance immer mehr im Kommen. Da geht sonen in ihrer Wohnung zu Sturz kommen es um Themen wie Ernährung, Bewegung, und dann nur sehr schwer an Hilfe bekom- medizinische Kompetenz, aber auch Burnmen können. Mit einem entsprechenden out Management ist sehr gefragt. Auch das Assistancesystem ist das dann kein Thema neue Gesetz in Österreich betreffend der psychischen Evaluierung am Arbeitsplatz ist ein mehr. großes Thema, es wird zwar noch eiGesundheits-, bzw. Medizindaten und Datenschutz ist aber ein sehr heikles Thema, Ihre Meinung dazu?

Diet: Sicherlich ein sehr heikles Thema, wir sind auch bei der Entwicklung unserer Produkte explizit darauf bedacht die entsprechenden Richtlinien des jeweiligen Landes einzuhalten. Diese sind zurzeit sehr unterschiedlich, was unsere Arbeit nicht gerade erleichtert. Noch eine Spur heikler wird es, wenn man Versicherungsprodukte kreiert, wo die Prämie an Hand von Gesundheitsdaten

INTERVIEW

Wir haben mit Jean Francois Diet CEO Europ Assistance Austria über seine neuen Funktionen und Strategien der Europ Assistance Gruppe gesprochen.


INTERVIEW

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Diet: Es ist eigentlich erschreckend, wie wenig Herr und Frau Österreicher über dieses Thema informiert sind oder vielWas können Sie Unternehmen in Hin- leicht so gar noch schlimmer mit Halbwissicht auf psychischer Evaluierung am sen ausgestattet sind. Man sollte es nicht für möglich halten, wie viele Personen noch Arbeitsplatz empfehlen? immer glauben, dass mit der Sozialversicherungskarte oder Diet: Sich bei Kreditkarte aluns Informieren. les abgedeckt ist. In Zukunft wird Wir investieren zur Zeit sehr es möglich sein, viel in Technik, um den Kun- Viele wissen zwar, dass sie um ein sich bei einem den fast automatisch betreu- paar Tausend Euro Versicherungsen zu können. nach Thailand fliemakler zu ingen können, aber formieren. Und im Falle des Falles damit die Makler auch wissen, was sie ihren Kunden anbie- eine Rückholung im Ambulanzjet an die ten, haben sie die Möglichkeit diese Pro- 100.000 Euro kostet. Und das ist für den „Normalbürger“ nie und nimmer leistbar, gramme selbst zu testen. aber eine Reiseversicherung sehr wohl. In Wie ist generell die Geschäftsbeziehung der heutigen mobilen Zeit ist man schnell in einem Land, wo es unseren medizinimit den Maklern? schen Standard nicht gibt oder nur gegen Diet: Sehr gut, wir waren bei einigen Ver- Bargeld, das sollte man sich immer vor Auanstaltungen der Generali dabei und ha- gen halten. ben dabei so um die 400 Vertriebspartner erreicht, da sieht man schon, wie groß das Wie geht es der Europ Assistance in Österreich? Interesse an der Sache ist. nige Zeit dauern bis sich das manifestiert hat, aber das Interesse ist steigend.

Was gibt es sonst noch Neues? Diet: Wir investieren zurzeit sehr viel in Technik, um den Kunden fast automatisch betreuen zu können. Nehmen wir wieder ein Beispiel rund ums Kfz: Sie haben eine Panne und benötigen einen Abschleppdienst. Durch die Ortungsfunktion in Ihrem Fahrzeug oder App ist es möglich, die genaue Position des Autos zu bestimmen. Und damit ist es ein Leichtes, den nächsten Abschleppdienst zu verständigen, das Ganze läuft quasi automatisch ab. Für uns als Assisteure ist Österreich eigentlich ein Glücksfall, da die Österreicher generell eine persönliche Betreuung vorziehen. Natürlich muss unser Kunde - der Versicherer - bereit sein, diesen Mehraufwand zu übernehmen, denn persönliche Betreuung vor Ort ist kostenintensiver als ein womöglich ausgelagertes Callcenter. Der nächste Urlaub kommt bestimmt, Reiserückholversicherung, was können Sie uns dazu sagen?

Diet: Gut, wir wachsen kontinuierlich, nicht nur was die Umsätze betrifft, sondern auch personell, da wir viele Assistanceleistungen von Mitarbeiter im Haus abdecken. Im Gesundheitsbereich haben wir u.a. Krankenschwestern, Psychologen, Ernährungsberater im Haus usw., im Bereich Haushalt beschäftigen wir z. B. Architekten, Glaserer und weitere Handwerker die noch notwendig sind, um unsere versprochenen Leistungen zu erbringen. Interessant ist auch der Umstand, dass sich der Schwerpunkt unserer Tätigkeiten weg vom Kfz in die Bereiche Gesundheit und Haushalt verlagert hat.

Was würden Sie sich vom Markt wünschen? Diet: Dass die Unternehmen etwas mehr Qualität schätzen, dass der Versicherungsmarkt die Assistance als notwendig erachtet und versteht, dass persönliche Betreuung mal ihren Preis hat. Was ist Erfolg für Sie persönlich? Diet: Spass zu haben mit der Tätigkeit, die man macht und sich dabei wohlfühlen. Wo holen Sie sich Ihre Energie? Diet: Ich schlafe sehr viel. Wenn Sie zwei Monate Zeit hätten zu verreisen, wohin würde die Reise gehen? Diet: Nach Peru, das werde ich wahrscheinlich nächstes Jahr im Winter machen, zwar keine zwei Monate, aber lang genug um mir die Inkastätten anzuschauen und nach Naszca zu fahren. Wir danken für das Gespräch.


INSERAT ARAG SE Direktion für Österreich Keine Fotorechte für das Internet


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Alles f채hrt


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ie Zukunft beschert uns Autos, die autonom fahren werden, wir werden nur mehr in eine Steuerung die Zieladresse eingeben. Unfälle durch fehlerhaftes Verhalten beim Lenken eines Kraftfahrzeuges werden fast ausgeschlossen sein, wird damit auch der Spass an der Mobilität eingeschränkt? Denn können Sie sich vielleicht noch an einen „Wheely“ beim Wegfahren an der Kreuzung erinnern, oder an Handgas und Joker, oder an die noch nicht vorhandenen Sicherheitsgurte? In mancher Erinnerung sind da schon hin und Den autofreien Tag gab es zwar nur ein wieder Autos mit mehr als 5 Personen unterwegs gewesen, so kann Monat, doch erinnern kann sich jeder. ich mich an einen Taunus erinnern, der uns Kinder und wir waren mehr als 5 Kinder auf der Rückbank zu einer seeligen Bootspartie 39.965 Unfälle gegeben, letztes Jahr lagen wir bei 37.957 erfassten gebracht hat. Vor 39 Jahren wurde die Verwendung eines Gurtes Unfällen. Sicherlich haben die vermehrten Sicherheits- und auf den Vordersitzen eingeführt, bestraft wurde das nicht Anlegen Assistenzsysteme zu diesem Rückgang beigetragen. Unfälle gehen des Sicherheitsgurtes aber erst ab dem Jahr 1984 in Österreich. Erst zurück und weniger Personen werden verletzt, aber durch die neuen im Jahr 1990 wurde für alle Sitze im PKW der Gurt verpflichtend. Assistenzsysteme können auch kleine Unfälle zu teuren Ausgaben Übrigens, Erfinder des Dreipunkt Sicherheitsgurtes war der Volvo führen, wenn dabei die Elektronik beschädigt wird. So kostet etwa Ingenieur Nils Bohlin. Im Jahr 1985 wurde seine Erfindung vom ein Aussenspiegel mit Heizung, elektrischer Verstellmöglichkeit Deutschen Patentamt als eine der acht Erfindungen ausgewählt, und Kamera erheblich mehr als ein „normaler“ Spiegel vor die der Menschheit in den vergangenen Jahren 100 Jahren den 20 Jahren. Aber haben die elektronischen Sicherheitssysteme meisten Nutzen brachte. Oder sind Ihnen die autofreien Tage auch den Schadensverlauf bei den Versicherungsunternehmen noch in Erinnerung? Im Jahr 1974 wurde anlässlich der Ölkrise beeinflusst? Wir haben uns umgehört: Dr. Norbert Griesmayr der „autofreie Tag“ eingeführt. Mittels angebrachter Tagesanzeige von der VAV Versicherung sagt, eindeutig JA, sie sind ein musste das Vehikel an diesem ausgewählten Tag in der Garage wesentlicher Grund für die sinkende Schadenshäufigkeit. Günther bleiben, diese Anordnung hielt sich aber nur einen Monat lang. Eine Weiss, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung, ist auch dieser weitere Errungenschaft der damaligen Ölkrise waren die, bis heute, Meinung, jedoch gibt er zu bedenken: „Dass im Falle eines Falles geltenden Tempolimits außerhalb von Ortsgebieten. Aber noch ist die Kosten für die Schadenbehebung grundsätzlich höher liegen, da diese Zusatzausstattungen schon die Zukunft der autonomen Autos in der Anschaffung hochpreisig nicht gegeben, hinterm Lenkrad sind. Empirische Auswertungen muss noch mitgedacht werden. über den Zusammenhang zwischen Viele eingebaute Sicherheitssysteme, elektronischen Sicherheitssystemen wie Einparksensoren, Einparkhilfe, und der Schadenhäufigkeit sind Airbags und Rückfahrkamera, aktuell noch nicht verfügbar, da diese der letzten Jahre haben die Technologien den Kfz-Markt noch Unfallstatistiken verändert. Im nicht durchdrungen haben. Es wird Jahr 1955 waren in Österreich 3,5 also noch ein paar Jahre dauern, bis Millionen Personenkraftwagen es hier verlässliches Zahlenmaterial zugelassen, heute sind es bereits gibt.“ mehr als 4,7 Millionen. In den Es gibt aber auch Skurriles, wie das letzen zwei Jahren ist die Zahl „Licht am Tag“. Positiv soll es sich der Neuzulassungen signifikant auf das Unfallgeschehen ausgewirkt zurückgegangen. Im Jahr 2009 haben. Zuerst war es verboten, wurden bei der Zulassung nur 44 % in den 70- Jahren wurde gestraft als Firmenwagen deklariert, heute wegen Blendung des Gegenverkehrs, sind es bereits 64 %. Dennoch hat fast dann wurde es in der Zeit zwischen jeder zweite Österreicher einen PKW November 2005 und Dezember 2007 zur Verfügung. Die Unfallstatistik verpflichtend in Östrreich eingeführt, zeigt bei steigenden PKW-Zahlen und die Autobauer mussten sofort eine interessante Entwicklung. Vor 39 Jahren wurde die Verwendung eines Tagefahrlampen einbauen. Damals Hat es doch im Jahr 1955 bei 1,2 Gurtes auf den Vordersitzen eingeführt. gab es oft sonderbare Millionen weniger Autos als heute

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VU, Geschädigter oder Exekutive, an Aufbauten bei älteren Autos. Mitlerweile Kfz-Zahlen einer Aufklärung des Sachverhalts ist das Fahren mit Licht am Tag ist in interessiert sein. Wobei in anderen vielen Ländern Pflicht, Nichtbeachtung PKW LKW Ländern dieses Sicherheitssystem Usus kann relativ hoch bestraft werden. Aber ist, in manchen sogar verpflichtend. wie hat sich die Mobilität in den letzten 1965 790.600 95.500 Die kleinen, am Armaturbrett oder an Jahren verändert und wer ist noch 1995 3.593.00 290.000 der Windschutzscheibe angebrachten, immer auf das Auto angewiesen, weil 2013 4.641.100 408.500 Kameras stehen sich in Europa den die Infrastruktur nicht ausreichend zur unterschiedlichsten Gesetzgebungen Verfügung steht? gegenüber. In Österreich sind Dashcams Die Wiener Städtische Versicherung zwar nicht ausdrücklich verboten, hat in einer Umfrage erhoben, dass für Frauen die tägliche Nutzung des fahrbaren Untersatzes wichtiger aber auch nicht ausdrücklich genehmigt. Das Aufnehmen von ist als für Männer. Knapp die Hälfte aller Österreicherinnen und Privatpersonen und Fahrzeugkennzeichen und die mögliche Österreicher fahren pro Jahr nach eigenen Angaben bis zu 10.000 Weitergabe sind strafrechtlich relevant. Auch wenn man das Kilometer. Der Anteil jener, die mehr als 20.000 Kilometer pro Bildmaterial als Beweismittel bei Anzeige eines angeblichen Jahr zurücklegen liegt lediglich bei 14 %. Beim Autokauf haben Fehlverhaltens verwendet, macht man sich in Österreich strafbar. Preis, Ausstattung, Leistung sowie Sicherheit klare Vorfahrt. Die Ist die selbe Kamera aber z. B. auf einem Fahrradhelm zum Zwecke Anschaffung eines Elektroautos ist für die große Mehrheit der der Aufnahme als Erinnerung an die Radtour gedacht, so ist das Befragten kein Thema. Als Hauptgrund für das geringe Interesse „zufällige“ Aufnehmen (m)eines Unfalles nicht strafbar und wird an einem elektrisch betriebenen Fahrzeug werden die hohen auch üblicherweise als Beweismittel zugelassen. Der geneigte Anschaffungskosten, sowie die immer noch geringe Reichweite Leser möge sich ob diesem Widerspruch selbst seine Meinung angegeben. Selbstfahrende Autos, bzw. automatisiertes Fahren bilden. Zulässig ist die Verwendung von Dashcams u. a. in erwarten die meistens erst in durchschnittlich 22 Jahren. Der Bosnien Herzegowina, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Sicherheitsgedanke ist im Bezug auf eine Vollkasko Versicherung Italien. In Belgien, Deutschland, Portugal, Schweden und in der sehr ausgeprägt, bereits 93 % der Befragten bei der Studie der Schweiz sollte man aufgrund des Datenschutzes darauf verzichten. Wiener Städtischen Versicherung werden bei Anschaffung eines Bei so manchen Sicherheitsverordnungen fragt man sich schon, Neuwagens diese abschliessen. Auch der Einbau einer Videokamera wie es uns gelungen ist vor 20 Jahren Auto zu fahren? Auch ohne im Auto ist für viele aus Sicherheitsgründen vorstellbar. Leider Winterreifenpflicht (eingeführt 2008) ist es Autofahrern gelungen lässt das unsere Gesetzgebung aber aus nicht nachvollziehbaren sich bei Schnee und Eis fortzubewegen. Aber vielleicht steckt Gründen nicht zu. Eigentlich sollte ja jeder Beteiligte, egal ob hinter so manchem Sicherheitsgedanken auch nur eine besonders gute Lobby. Im Jahre 2008 wurde die Vorschrift zur Winterreifenpflicht gesetzlich verankert, vorher gab es von Seitens des Gesetzgebers den Hinweis, dass die Bereifung den Straßenverhältnissen entsprechen muss. Vom 1. November bis 15. April dürfen Lenker von Kraftfahrzeugen bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, wie Schneefall, Schneematsch, Eis oder wenn die Fahrbahn mit einer zusammenhängenden oder nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist, das Fahrzeug nur in Betrieb nehmen, wenn an allen Rädern Winterreifen oder Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern angebracht sind. Aber die Sicherheitsgedanken werden weitergesponnen und Mittlerweile gibt es Dashcam-Apps auch für eine umfassende „Überwachung“ das Smartphone, um die Fahrt aufzuzeichnen. des Autos und seines Lenkers soll


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Wirklichkeit werden. Ab 2018 sollen alle fabrikneuen Autos verpflichtend mit einem eCall, einem automatischen Notrufsystem ausgestattet sein, das bei einem Autounfall GPS-Positionsdaten und weitere wichtige Informationen an eine zentrale Notrufstelle weiterleitet. Für diese Maßnahme hat sich die EU vor allem aus Sicherheitsgründen entschieden. Oft geht im Fall eines Unfalls wertvolle Zeit verloren, weil die Beteiligten den genauen Unfallort nicht kennen oder nur schlecht beschreiben können. Damit will die EU jetzt Schluss machen. Franz Meingast, Vertriebsvorstand UNIQA Österreich: „Im Zeitalter sozialer Medien wundert es kaum, dass die Technologie bald auch im KfzBereich Einzug halten wird. Das eröffnet viele neue Möglichkeiten.“ Auch wenn der Trend noch skeptisch gesehen wird, wie eine Studie im Auftrag von UNIQA Österreich belegt, gibt es auch immer mehr Befürworter. Rund 40 % könnten sich vorstellen auf einen TelematikTarif umzusteigen, wenn sie dafür Prämie sparen würden. Jeder zweite Österreicher nutzt täglich ein soziales Netzwerk, obwohl knapp 87 % wissen, dass Fotos, Videos und Postings gespeichert werden. Robert Wasner, Sachversicherungsvorstand UNIQA Österreich: „Es ist eine Frage der Zeit. Immerhin würden Kunden, die sich für einen Kfz-Telematik-Tarif entscheiden, dann eine risikoadäquate Prämie bezahlen.“ Zum Beispiel könnten so sehr junge Fahrer beweisen, dass sie eben nicht das Klischee von risikoreichen Autofahrern erfüllen, und sich eine günstigere Prämie zu sichern. Das Versicherungsunternehmen war einer der ersten in Österreich, die im Jahr 2007 gemeinsam mit Dolphin Technologies das „SafeLine“ Programm eingeführt hat. Der Notfall Knopf im Auto wurde nun weiter ausgebaut, alle SafeLine Neu Kunden bekommen eine App die im Notfall auch die Möglichkeit bietet, mittels Smartphone gezielt Hilfe zu holen. Diese Technologie ist aber weiter ausbaubar, Harald Trautsch, CEO von Dolphin Technologies: „Damit könnten wir Kunden noch viel mehr Dienste anbieten, die ihr Leben weiter vereinfachen würden.“ Das reicht etwa von einem elektronischen Fahrtenbuch – welches bereits von einem Mobilfunkanbieter in Verbindung mit einem Autokonzern angeboten wird - bis zum automatischen Lösen eines Parkscheins, sobald sich das Auto in einer abgabepflichtigen Kurzparkzone befindet. Aus Sicht von Versicherungen reichen die Möglichkeiten aber noch viel weiter. Mit eventbasierter Interaktion (EBI) kann ein kontinuierlicher Kommunikationskanal zu Kunden aufgebaut werden: „So könnten Versicherungen zum Beispiel betroffenen Kunden eine SMS schicken, wenn es draußen Glatteis gibt oder eine Schneefahrbahn, und einen Taxigutschein anbieten, wenn der Kunde sein Auto stehen lässt“, so Trautsch. Natürlich ist abzuwarten, wie Kunden darauf reagieren, wenn der Versicherer

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Durch automatische Parkscheine werden Parkscheinautomaten und Handyparken in Zukunft vielleicht obsolet. eine komplette Analyse des Fahrverhaltens auf die Berechnung der Prämie anwenden könnte. Auch wie Datenschützer denken, dass kontinuierlich der Standort des Autos samt den Fahrdaten mit Hilfe des GPS übermittelt wird, wird noch abzuwarten sein. Dass damit mehr als nur das Fahrverhalten überprüft werden kann, liegt wohl an der Hand, wie weit die Daten an behördliche Institutionen weitergegeben werden wird die Zukunft zeigen, noch ist es verboten. Das Gesetz wurde vom EU Parlament gegenüber dem ursprünglichen Entwurf verschärft, nun dürfen die vom System bei einem Unfall gesendeten Daten lediglich Informationen zu Fahrzeugtyp, Treibstoff, Unfallzeitpunkt, Fahrzeugposition und Zahl der Insassen umfassen. Und ohne ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen dürfen diese Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Auch müssen die Fahrzeughersteller gewährleisten, dass alle im Fahrzeug gespeicherten Daten vollständig und dauerhaft gelöscht werden können. Aber macht Autofahren noch Spass oder wird es nur mehr für Zweckfahren genutzt? Mobilität verändert sich abhängig von Infrastruktur und Nutzungsverhalten, aber hat sich auch das Versicherungsverhalten der Kunden verändert? Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung: „Durch die Entwicklung des Internets haben Kunden die Möglichkeit, rasch Vergleiche zwischen Versicherungsangeboten anzustellen. Allerdings hinken diese Vergleiche in


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Das Auto wird immer mehr für die Gestaltung Sachen Transparenz ein wenig, weil einerseits Unfälle in Österreich des privaten Lebens eingesetzt und weniger für die Rabattpolitik der einzelnen Versicherer Fahrten zum und vom Arbeitsplatz. „Besonders nicht abgebildet wird, andererseits ist durch PKW deutlich zeigt sich dieser Trend in Wien, wo die vielen unterschiedlichen Produktangebote der Einsatz des Autos für Arbeitsplatzfahrten ein tatsächlicher Preis-Leistungsvergleich 1995 38.956 im Jahresabstand um 9 % gesunken ist. In allen kaum mehr durchführbar. Prinzipiell hat 2013 37.957 anderen Kategorien nutzten die Wiener das Auto sich in den vergangenen 10 Jahren die viel öfters als früher.“ So Dr. Norbert Griesmayr, Wechselbereitschaft der Kunden erhöht.“ Auch Dr. Griesmayr vertritt diese Meinung, Kunden sind mündiger Generaldirektor der VAV Versicherung. In der Nutzung des Autos geworden und das Internet spielt bei der Information einen für die Freizeitgestaltung nimmt Wien mit 92 % einen Spitzenplatz immer wichtigeren Stellenwert. Walter Kupec, Vorstand ein, nur Tirol und Vorarlberg liegen noch etwas höher bei 93 %. Ressort Schaden/Unfall Generali Versicherung: „Die Kunden Wichtig ist das Auto nach wie vor in ländlichen Gebieten, wo setzen auch in ihrem Versicherungsverhalten wieder deutlich mangels einer entwickelten öffentlichen Transportinfrastruktur mehr auf Sicherheit. In der Kfz-Haftpflichtversicherung sind es keine Alternativen gibt. Bei der Nutzung des Autos aus diesem höhere, über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehende Grunde sieht man die Kosten als nicht ausschlaggebend an. Die Deckungssummen Standard. Die Anbindung von Kfz- Zahl dieser Personen stieg seit dem Vorjahr um das doppelte auf Kaskoversicherungen an Haftpflichtdeckungen hat in den 21 %. „Natürlich ist es für jede Regierung einfach, Menschen letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Fahrzeuge zu belasten, die nicht auf ihr Kfz verzichten können. Fair ist werden generell länger kaskoversichert. Zusatzdeckungen das jedoch nicht, weil jeder Lenkungseffekt ausbleibt. Wenn wie die von der Generali angebotenen Assistance-Produkte man sich entscheiden müsste, wofür das Auto unverzichtbar werden von einer breiten Kundenschicht angenommen.“ ist, stellt bundesweit knapp die Hälfte die Kategorie Beruf und Freizeit auf den ersten Platz. Der Prozentsatz jener, die das Auto Die VAV Versicherung hat bei ihrem Mobilitätsbarometer, als unverzichtbar für Arbeitsplatzfahren bezeichnen, ging im durchgeführt durch das Gallup Institut, die Veränderungen Jahresabstand von 33 auf 26 % zurück. Die Bedeutung des Autos zwischen 2014 und 2015 ausgearbeitet. Bei dieser Studie steigen als Arbeitsmittel ist von 12 auf 16 % gestiegen. Als Kostenfaktor Männer öfters als Frauen ins Auto, und Jüngere mehr als Ältere ist die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer in und am Land wird das Auto häufiger genutzt als in der Stadt. den Hintergrund gerückt, die Maut- und Parkgebühren liegen an vorderster Stelle bei der Entscheidung über die Verwendung des Autos. Wobei Menschen, die auf den Fahrbahren Untersatz angewiesen sind, die Kosten als irrelevant ansehen müssen. Die Gefahren auf Österreichs Straßen werden weit über den wirklichen Ereignissen beurteilt. In fast allen Kategorien wird eine signifikante Erhöhung der gefühlten Gefährdung verzeichnet. Die Akzeptanz von Car-Sharing hat noch einen weiten Weg vor sich. In Wien ist der Zuspruch höher, was aber auch auf das große Angebot zurückzuführen ist. Frauen stehen dieser Autonutzung positiver gegenüber als Männer. Die Zukunft der Mobilität, das Auto der Zukunft wird von den Befragten wie folgt Mit autolib gibt es auch in Paris schon Car-Sharing, sogar mit Elektroautos. gesehen, 30 der Pkw Fahrer


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sehen das Auto der Zukunft mit einem Hybridantrieb, das E-Auto gewinnt bei den Nichtautofahrern, und das fahrerlose Auto liegt mit sehr wenigen Prozentpunkten noch in weiter Ferne. Aber ist das autonome Auto überhaupt machbar, im Hinblick auf Versicherbarkeit, denn das Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr aus dem Jahre 1968 sieht vor, dass jeder Fahrzeugführer dauernd sein Fahrzeug beherrschen oder seine Tiere führen kann. Damals waren auch Pferdegespanne in die Konvention aufgenommen worden. In den weltweiten Gremien bei den Vereinten Nationen wurde nun festgelegt, dass Systeme zum automatisierten Fahren zulässig sind, wenn sie vom Fahrer jederzeit gestoppt werden können, damit ist es wieder nichts mit dem Schlafen am Steuer, bzw. lesen auf der hinteren Sitzbank. Wie werden die Autos der Zukunft versicherbar sein? Dr. Griesmayr: „Grundsätzlich sieht die VAV den weiteren technologischen Fortschritt positiv, weil dieser die Sicherheit schon bisher erhöht hat. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, vor allem das Schadenersatzrecht, müssen natürlich dazu passen. Konkret stellt sich die Frage, wer die Verantwortung im Kfz hat und damit auch für den Schadenfall die Verantwortung trägt. Diese Fragen müssen sich klar und eindeutig beantworten lassen. Wir gehen davon aus, dass letztlich der Lenker verantwortlich bleibt – so wie im Flugzeug der Pilot für das Geschehen die Verantwortung auch dann trägt, wenn der Autopilot aktiviert ist.“ Es wird künftig möglicherweise aber mehr Fälle geben, bei denen die Hersteller zur Haftung herangezogen werden (spätestens im Regressweg); aus diesem Grund werden auch Produktrückrufe wohl zunehmen. Für den Kfz-Versicherer und dessen Kunden wird sich die Welt aber nicht grundlegend verändern. Die Meinung der HDI Versicherung: „In diesem Bereich gibt es noch sehr viel zu tun. Die Technologien sind teilweise noch nicht wirklich ausgereift oder alltagsgeprüft und hinsichtlich der rechtlichen Konsequenzen für Fahrer, Hersteller, Telekommunikationsanbietern und Versicherer hat die Gesetzgebung einen Berg an Eventualitäten zu durchdenken und zu regeln. Wir gehen davon aus, dass das die Zukunftsszenarien des Autofahrens und der Verkehrssteuerung in Österreich in den nächsten 5-7 Jahren noch zu keinen großen Veränderungen führen werden. Natürlich behalten wir die Entwicklungen und Diskussionen im Auge und werden uns

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Continental testet in Nevada vollautomatisiertes Fahren mit seriennaher Technologie. gegebenenfalls auch mit unserem Know How einbringen.“ Walter Kupec, Vorstand Schaden/Unfall Generali Versicherung: „Trotz bester Sicherheitssysteme und ausgefeilter Technik bleibt im Fahrbetrieb der Lenker der bestimmende Faktor. Er entscheidet über das Fahrverhalten und verantwortet dieses. Die verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung gilt gegenüber unbeteiligten Dritten weiterhin, daher wird sich am Erfordernis der Risikoabdeckung - auch seitens des Gesetzgebers - grundsätzlich nichts ändern. Vorstellbar ist, dass sich der Kreis der Haftenden um die Fahrzeugproduzenten, Programmtechniker usw. erweitert. Dadurch stellen sich Haftungsfragen komplexer dar und werden sich vermehrt nur mehr im Rechtsweg klären lassen. Davon hängen künftige zusätzliche Kostenbelastungen ab, die letztlich auch die Risikoprämie bestimmen werden. Dementgegen können sich durch intelligente Systeme aber auch schadenreduzierende Effekte ergeben. Sicher ist aber auch, dass derartige technische Umstellungen erst dann wirken, wenn diese durch alle Verkehrsteilnehmer genutzt werden. Realistisch betrachtet zeigt sich, dass sich erhoffte positive Effekte für mehr Sicherheit und der Risikominimierung nur in kleinen Schritten verwirklichen lassen. Neben dem technischen Risiko wird weiterhin das menschliche Fehlverhalten eine potenzielle Schadenquelle darstellen. Beides birgt ein Risiko in sich und durch beides können existenzielle Schadenfälle verursacht werden. Daher sind beide Risikoquellen im Sinn des Schutzes aller Verkehrsteilnehmer bestmöglich abzusichern.


INTERVIEW

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Traditionell modern

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Natürlich leiden wir als Versicherungswirtschaft ebenfalls darunter. In Richtung der Politik sehe ich wieder Zeichen in die falsche Richtung. Das wahrscheinliche Streichen der Absatzfreibeträge für die Lebensversicherung, für neue Verträge ab 2016, Stadler: Grundsätzlich war es wichtig, mir so rasch wie mög- als Sonderausgabe ist ein Signal in Richtung Abwertung der privaten Vorsorge. Die Regierung sollte die lich einen allgemeinen Überblick über private Vorsorge mehr unterstützen und das Unternehmen zu machen und die Mein Ziel ist es Tradition mit das Instrument fördern. Ich bin ganz klar handelnden Personen kennenzulernen. der Meinung, die private Vorsorge sichert Die Donau Versicherung feiert in zwei Modernem zu verbinden. auch die Zukunft der Sozialversicherung, Jahren ihr 150 - jähriges Bestehen und ist somit seit wirklich langer Zeit fester Bestandteil der österrei- wir sehen die private Vorsorge nie anstatt der staatlichen Absichischen Finanz- und Versicherungsbranche. Als Teil der VIG cherung, sondern immer nur als Ergänzung. Es sind weder der Group der größten Versicherungsgruppe in Österreich sind wir Konsumentenschutz noch andere Vertretungen sehr hilfreich in marktanteilsmäßig sehr gut aufgestellt und ein wichtiger Be- dieser Thematik. Auch bei der Naturkatastrophendeckung, sehe standteil des Wirtschaftslebens in Österreich. Ein mit Tradition ich keine positiven Veränderungen. Leider werden alle von der gewachsenes Unternehmen mit Strukturen, die man verstehen Privatwirtschaft so dringend geforderten Lösungen immer wiemuss und auf denen ich gerne aufbauen möchte. Mein Ziel ist es der in die „Schublade“ gelegt, und nur im Falle einer Katastrophe wird kurz darüber diskutiert. Tradition mit Modernem zu verbinden. Sie sind seit September letzten Jahres Generaldirektorin der Donau Versicherung, was war in dieser Zeit die größte Herausforderung?

Gibt es noch Versicherungsbedarf oder ist es nur mehr ein Verdrängungswettbewerb?

Was planen Sie Neues? Stadler: Sehr konkrete Planungen gibt es noch nicht und wenn würden wir diese noch nicht verraten. Wir arbeiten an einer neuen strategischen Positionierung der Donau Versicherung. Wir denken über die Zukunft des Unternehmens nach und wollen unser Profil schärfen, unsere Stärken hervorheben und in der Öffentlichkeit deutlicher wahrgenommen werden. Unseren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich auch heute schon in einem hohen Ausmaß mit der Donau identifizieren, klare Strategien und eine positive Zukunftsorientierung anbieten. Es hat sich in den letzen Jahren einiges verändert, wir sind ein komplett adaptiertes Vorstandsteam mit 4 neuen Kollegen, die alle viele Ideen haben und sehr engagiert und motiviert sind. Es soll ein Leitbild für unser Unternehmen erarbeitet und in den nächsten Jahren auch erfolgreich umgesetzt werden. Die Politik macht es einem der größten und stabilsten Industriebereiche in Österreich, der Versicherungswirtschaft, nicht leicht, auch die Signale in Richtung privater Vorsorge sind nicht erfreulich, wie ist Ihre Meinung? Stadler: Grundsätzlich ist die wirtschaftliche Situation im Moment für alle Unternehmen sowohl Die Regierung sollte in Österreich als auch die private Vorsorge in anderen Ländern nicht ganz einfach. mehr unterstützen.

INTERVIEW

Im Gespräch mit Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler, über die neue Funktion bei der Donau Versicherung, die Strategie des Unternehmens und Ihre persönliche Meinung zur Veränderung im Bereich Absetzbarkeit der privaten Vorsorge.


INTERVIEW

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Stadler: Die österreichische MenWir haben talität, sich nicht persönin Österlich betroffen zu fühlen, ist reich einen deutlich spürbar. gesättigten Versicherungsmarkt, die Durchdringung ist besonders in der Sachversicherung durchaus gegeben. Eigenheim- und Haushaltsversicherung ist fast schon Standard, im Kfz Bereich hat die Kasko Versicherung auch bereits einen guten Stellenwert. Aber es gibt für mein Gefühl noch einige Sparten mit Potenzial, zB die Unfallversicherung, da ist vielen noch nicht bewusst, wie wenig die Sozialversicherung bei einem Freizeit Unfall leistet. Leistungen aus der Sozialversicherung gibt es nur bei einem Arbeitsunfall oder auf dem Weg von bzw. zu der Arbeitsstätte. Hier würde die Unfallversicherung in Leistung gehen und die Prämien sind wirklich für jeden leistbar. Weiteren Bedarf gibt es nach wie vor bei der Lebensversicherung und bei der betrieblichen Vorsorge. Österreich liegt im Westeuropavergleich bei der Durchdringung mit privater, - und betrieblicher Vorsorge noch immer unter dem Durchschnitt. Aber auch Themen wie Pflegevorsorge, ein Bereich, der in Österreich fast nicht existent ist, wären immens wichtig. Hier ist die deutlich österreichische Mentalität spürbar, sich nicht persönlich betroffen zu fühlen. Nur je mehr Personen im Familien – oder Freundeskreis von Pflegefällen betroffen sind, umso stärker wird das Interesse und umso mehr Information holen sich die Menschen.

Stadler: Wir können das Thema immer wieder nur promoten und versuchen Aufklärung zu betreiben. Kunden und ÖffentDas sind aber meistens dann Personen, deren Alter eine Pfle- lichkeit entsprechend informieren und sensibilisieren. Im Vergeversicherung fast nicht mehr zulässt bzw. wo die Prämien gleich zu unseren deutschsprachigen Nachbarländern, Deutschland und der Schweiz, ist der Bereich in Österreich noch stark sehr teuer sind. unterrepräsentiert. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe oder Einpersonen Unternehmen ist BerufsunStadler: Das stimmt, darum wäre es auch fähigkeit, wenn sie zutrifft, existenzbedroin diesem Bereich wichtig, wie bei allen Es wird vielfach unter- hend. Es wird vielfach unterschätzt was anderen Vorsorgeversicherungen so früh wie möglich zu beginnen. Die Zahl der schätzt was es eigentlich es eigentlich heißt wenn man unfähig ist Pflegebedürftigen hat sich in den letzten heißt wenn man unfähig ist seinen Betrieb fortzusetzen, was mit einer Jahren dramatisch erhöht, länger Leben, seinen Betrieb fortzusetzen. Betriebsunterbrechungsversicherung abzufedern wäre. Kleine Handwerksbetriebe heißt aber auch, dass wir deutlich mehr haben oft keine Rechtsschutzversicherung Pflegefälle bzw. dass wir länger in der Pflegebedürftigkeit verbleiben werden. Hier wäre daher wichtig und keine Haftpflichtversicherung, und unterschätzten die mögeine entsprechende Absicherung zu treffen. Idealer Weise mit lichen Gefahrenpotenziale. einer staatlichen ergänzenden Förderung. Seitens der Versicherungswirtschaft wäre es auch sinnvoll, wenn die Pflegeversiche- Sehen Sie eine Veränderung in diesem Bereich, mehr Sensibilisierung seitens des Marktes? rung zB in die Zukunftsvorsorge aufgenommen werden würde.

Seit letztem Jahr gibt es im Bereich Invaliditätspension und Rehabilitation sehr große Einschnitte seitens der staatlichen Versorgung, dennoch ist der Bereich Berufsunfähigkeit – Erwerbsunfähigkeit noch nicht im Markt angekommen, wie sehen Sie das bzw. was kann man als Versicherung dagegen tun?

Stadler: Ich würde sagen, vor ein, zwei Jahren wurde das Thema stärker wahrgenommen, da der Versicherungsmarkt die Thematik mehr kommuniziert hat. Im Moment ist aber auch die wirtschaftliche Situation für viele nicht leicht, es ist kein Geld für Vorsorge da, und daher wird auch in diesem Bereich gespart.


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Stadler: Die Niedrigzinsphase stellt die gesamte Versicherungsbranche, vor allem die Lebensversicherer generell vor große Herausforderungen. Die Problematik bei der Veranlagung bringt uns natürlich, in Die Niedrigzinsphase stellt Zeiten wie diesen, dazu, über unsere die gesamte Versicherungs- Kostenstrukturen branche, vor allem die Le- nachzudenken und bensversicherer generell vor neue kreativere Lösungen auf den große Herausforderungen. Markt zu bringen. Mit unserem Produkt „Smart Garant“ bieten wir keine Garantieverzinsung, sondern garantieren die eingezahlte Prämie mit Chancen auf Mehrertrag. Der Kunde kann sehr gut Risiko mit Ertrag kombinieren. Das Produkt hat sich bis jetzt sehr gut verkauft und ist damit eine gute Alternative für die im Moment sehr niedrige Garantieverzinsung.

Solvency II ein interessantes Thema für die Versicherungswirtschaft? Stadler: Solvency II soll Risiko besser kalkulierbar, transparenter und einschätzbarer machen und zu mehr Sicherheit für den Kunden beitragen. Das finde ich in Ordnung, aber es könnte vielleicht auch mit etwas weniger Bürokratie einhergehen. Wir sind in den einzelnen Säulen schon sehr weit und können auch die Ressourcen des VIG Konzerns nützen. Es wurden schon erste Testläufe absolviert und internationale Test durchgeführt, die die Gruppe in Summe sehr gut bestanden hat. Was würden Sie sich vom Markt wünschen? Stadler: Ich würde mir wünschen, dass sich die Wirtschaftslage generell wieder in einen Zustand vor der Krise zurückverwandelt. Das sich die Wirtschaft wieder deutlich erholt, denn das würde sich auch positiv auf die Versicherungswirtschaft auswirken. Was ist Erfolg für Sie? Stadler: Erfolg heißt für mich, die gesteckten Ziele auch erreichen und Pläne realistisch umzusetzen. Wenn Sie zwei Monate Zeit hätten, wohin würde die Reise gehen? Stadler: Meine Tätigkeit bereitet mir soviel Freu-

de, dass ich mir diese Frage noch nie gestellt habe, denn ich möchte nicht zwei Monate untätig sein. Das werde ich mir erst überlegen, wenn ich nicht mehr so aktiv und beschäftigt bin. Was ich mir schön vorstelle, ist nichts vorzuhaben und keine Termine einhalten zu müssen, das würde ich sehr genießen. Wo holen Sie sich Ihre Energie für den Alltag?

Stadler: Grundsätzlich bei mir zu Hause, ich lebe in Niederösterreich in einer kleinen Stadt und Solvency II soll Risiko besser habe einen grokalkulierbar, transparenter ßen Garten, der und einschätzbarer machen mir im Sommer und zu mehr Sicherheit für Entspannung bieden Kunden beitragen. tet. Im Winter vor dem Kamin, und wenn die Zeit bleibt beim Golfspielen. Das ist sehr angenehm um den Alltag zu vergessen, da ist man nur mit sich selbst und dem Ball beschäftigt und hat keine Zeit Probleme zu wälzen, die am Schreibtisch liegen geblieben sind.

Wir danken für das Gespräch.

INTERVIEW

Wie geht das Unternehmen Donau Versicherung mit der Niedrigzinsphase um, gibt es Auswirkungen auf die Produktgestaltung?


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VAV VERSICHERUNG

Forum Zukunft

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ie nächste Veranstaltung der Reihe „Forum Zukunft“ der VAV Versicherung fand in der Therme Geinberg in Oberösterreich statt, über die Veranstaltung im Burgenland haben wir schon berichtet. Schon bei der Begrüßung nahm Vorstandsdirektor Dr. Peter Loisl auf das Thema der Reihe „Forum Zukunft“ bezug. Persönliche Positionierung beim Kunden, im Internet und das persönliche Miteinander ist und wird immer wichtiger. Die Branche befindet sich im Umbruch, die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten und die Themen der Veranstaltungsreihe setzten sich mit den neuen Herausforderungen des Marktes auseinander. Joachim Klepp, Leiter Maklervertrieb: „Für uns als reiner Maklerversicherer ist es wichtig, unseren Vertriebspartnern den Rücken zu stärken. Deshalb haben wir diese Reihe ins Leben gerufen, denn es ist in Zukunft notwendig, mehr als nur eine Visitenkarte im Internet zu haben. Auch sollte die Businessetikette nicht vergessen werden. Die Verbindung Spaß und Spannung, sich aktiv auszutauschen und einzubringen, versuchen wir mit unseren Veranstaltungen anzubieten. Denn auch wenn Kunden immer mehr in der Generation „ROPO“ „Re-

cherche online, Abschluss offline“ zu finden sind, die persönliche Beratung, der Auftritt und nicht zu vergessen die Internetpräsenz muss stimmen. Wir sind am richtigen Weg und haben schon viele Ideen für das nächste Forum“. Nach den kurzen Begrüßungsworten von Dr. Peter Loisel und Joachim Klepp nahm Alexander Raffeiner zur online Positionierung des Vertriebes Stellung. Österreichweit haben circa 2/3 der tätigen Versicherungsmakler keinen aussagekräftigen Internetauftritt. Von Jahr zu Jahr nimmt die Frequenz der Nutzung und die Treiberwirkung der Zufriedenheit mit dem Internetauftritt eines Unternehmens an Bedeutung zu. Die Onlinepositionierung ist die Visitenkarte im World Wide Web. Nach den allgemeinen Informationen konnten die Teilnehmer in einem Workshop die „6 Stepps- Regeln“ für die online Welt kennenlernen. Aber neben der Onlinekommunikation und -positionierung ist auch das persönliche Auftreten und Rethorik im Umgang mit Kunden sehr wichtig. Susanna Fink, begleitet Menschen als Trainerin und Coach um kommunikativ, rhetorisch und optisch das Beste aus sich herauszuholen. Bei der Veranstaltung gab sie einige wertvolle Tipps und räumte mit

vielen falschen Überzeugungen auf. Können alleine genügt nicht mehr in unserer Welt. 55 % der Karrierefaktoren liegen im Image und der Performance, 10 % in ihrer Fachkompetenz und 35 % bei der Mundpropaganda. Welche „No Goes“ bei Tisch und in Unterhaltungen gelten und noch vieles mehr konnten die Anwesenden gleich am Abend beim geselligen Beisammensein ausprobieren. Der Abend wurde stilecht in der Zigarrenlounge in der Therme mit musikalischer Untermalung beendet.

Dr. Peter Loisel


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Mag. (FH) Alexander Raffeiner: „Das VAV Forum Zukunft ist aus meiner Sicht eine ideale Plattform für einen aktiven Austausch und Dialog, sowohl mit als auch zwischen den VAV-Versicherungsmaklern aus ganz Österreich. Die gute Mischung aus konkreten Inhalten am Puls der Zeit, welche die anwesenden Branchen-Profis unmittelbar umsetzen können, hat gemeinsam mit einer angenehmen und produktiven Atmosphäre zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen. Ich freue mich, das s ich als Vortragender zum Thema „Online Positionierung“ einen Teil zum Ablauf leisten konnte - von den professionellen und engagierten Inputs, den detailliert ausgearbeiteten Ergebnissen der Workshop-Gruppen und dem motivierenden Arbeitsklima innerhalb der gesamten Gruppe, war ich beeindruckt.“

Joachim Klepp

Können alleine genügt nicht, resümierte Persönlichkeitscoach & Kommunikationsexpertin Susanna Fink (www.susanna-fink.at) und lud ihr Publikum dazu ein, „mark-ant“, „ver-rückt“ und „merk-würdig“ zu sein … Seien Sie markant - kreieren Sie sich als Marke, kitzeln Sie Ihren USP aus sich heraus und fragen Sie sich, worin bin ich Experte/Expertin, was ist mein Spezialgebiet, meine Stärke, vorauf sind Sie spezialisiert, … Seien Sie verrückt - überlegen Sie sich Ihre „3 A“: was kann ich anders als andere machen! Seien Sie merkwürdig - wortgewandt in der Kommunikation, wirkungsvoll im Auftreten und souverän auf dem Business-Parkett!

Mag. (FH) Alexander Raffeiner

Susanna Fink


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FACHVERBAND INFORMATION & CONSULTING

Datenschutz

In den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer fand eine interessante und sehr informative Veranstaltung der Bundessparte Information & Consulting zum Thema Datenschutz statt. Zuerst lieferte der von zahlreichen Medienauftritten bekannte Brigadier Gerald Karner (früher u. a. im Verteidigungsministerium, jetzt Geschäftsführer der Aventus GmbH) eine Keynote zum Thema „Freiheit vs. Sicherheit – Rechtfertigen die realen Bedrohungen im Cyberspace die totale Überwachung?“. Danach kam es unter der Moderation von Ing. Markus Klaus-Eder (IT-Journalist) zu einer spannenden Podiumsdiskussion zwischen Brigadier Ger-

ald Karner, Mag. Judith Leschanz (A1 Telekom Austria AG), Josef Pichlmayr (IKARUS Security Software GmbH) und Mag. Daniela Zimmer (AK Wien). Zusammenfassend lassen sich aus dieser Veranstaltung folgende wirksame Maßnahmen für Unternehmer zum Schutz ihrer eigenen Daten gewinnen: Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter durch

Gerald Karner

gute Menschenführung wahren (denn bei 48 % der Cyberkriminalität sind Insider involviert!), regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter durchführen um bei den Betroffenen Awareness für dieses Thema „Datenschutz“ zu schaffen und entsprechende technische Vorkehrungen (wie sichere Passwörter, PC-Sperren und Verschlüsselung wichtiger Daten, etc.) treffen.

NIEDERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG

Ausstellung

Die Niederösterreichische Versicherung unterstützt seit vielen Jahren Kunst und Kultur, Sport und Soziales. Im Jahr 2009 wurde die NV Art Foundation mit dem Schwerpunkt auf bildende Künste gegründet. Nun fand die Vernissage der 7. Ausstellung in der Gegenwart der Künstler Ines Hochgerner, Elfriede Mejchar, Judith Saupper, Gerhard Kaiser und Ursula Hübner statt. Die Vorstellung der Künstler und ihrer Werke übernahm Mag. Carl Aigner, Direktor des NÖ Landesmuseums. Die feierliche Ausstellungseröffnung hat Landesrätin Mag. Barbara Schwarz vorgenommen: „Kunst und im weiteren Sinne Kultur ist wichtiger Bestandteil, aber auch Spiegel unserer Gesellschaft. Kunst entwickelt sich ständig und die Ausstellung bietet ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, sich zu präsentieren.“ „Die bisherigen Ausstellungen der NV Art Foundation sind bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut angekommen. Sie zeigten sich begeis-

tert davon, dass ihre Büros und die weiten Gänge mit hochkarätiger Kunst ges-

chmückt werden“, so Dr. Hubert Schultes, Generaldirektor.

Gerhard Kaiser, Leo Zogmayer, Ines Hochgerner, Dir. Mag. Carl Aigner, LR Mag. Barbara Schwarz, VD Mag. Bernhard Lackner, Ursula Hübner, Elfriede Mejchar, Judith Saupper, GD Dr. Hubert Schultes


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Erfolgsmeldung

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ie Merkur Versicherung hat ihre Ergebnisszahlen des Jahres 2014 veröffentlicht. Die Prämieneinnahmen sind um 4,5 % auf 404,3 Mio. Euro gesteigen. An Versicherungsleistungen wurden um 4,6 % mehr ausbezahlt, insgesamt 288,6 Mio. Euro. Das EGT hat sich auf 11,3 Mio. Euro verbessert. Die einzelnen Segmente: In der Krankenversicherung lag das Prämienwachstum bei 303,4 Mio. Euro, das bedeutet ein Zuwachs von 5,9 %. Die Leistungen

für Versicherungsfälle stiegen um 7,5 % auf 208,4 Mio. Euro. Der Schaden/Unfallbereich musste einen Rückgang von 1,4 % auf 52,5 Mio. Euro verzeichnen. In der Lebensversicherung wurde ein Prämienwachstum von 2,8 % auf 48,5 Mio. Euro vermeldet. Die Combined Ratio reduzierte sich auf 87,3 %. Die Auslandstöchter der Merkur Gruppe entwickelte sich im letzten Jahr stabil, das Prämienvolumen lag bei 101,5 Mio. Euro. Die Wirtschaftskrise in Slowenien führte zu einer leichten Verminderung der Ge-

schäftsaufbringung. Kroatien musste ebenfalls einen leichten Rückgang verzeichnen. Bosnien und Herzegowina erwirtschaftete ein Prämienplus von 17 %. In Serbien konnte ebenfalls ein Zuwachs von 17,5 % im Prämienbereich erreicht werden. Montenegro, die jüngste Konzerntochter, legte um 17,9 % zu. Im Gesamtkonzern stieg das EGT um 34,5 % auf 24,7 Mio: Euro. Der Solvabilitätsgrad verbesserte sich um 6,9 % auf 219,4 %. Die abgegrenzten Prämien stiegen um 3,9 % auf 505,9 Mio. Euro.

UNIQA VERSICHERUNG

Salzburger Landes-Versicherung 2014 weiter auf Erfolgskurs

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rotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds 2014 konnte die Salzburger Landes-Versicherung gemeinsam mit der UNIQA Landesdirektion die Marktführerschaft im Bundesland weiter ausbauen. Mit einem Marktanteil von 22,6 Prozent bleiben die Gesellschaften weiter auf Platz 1. Das Prämienvolumen stieg um 2,5 Prozent auf über 289,4 Millionen Euro. Ausschlaggebend für das Ergebnis war vor allem die Schaden- und Unfallversicherung mit einem Prämienzuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum von 3,3 Prozent auf 145,9 Millionen Euro. Ein starkes Plus von 3,4 Prozent und einem Prämienvolumen von 47,4 Millionen Euro verzeichnete die Salzburger Landes-Versicherung in der Sparte Kfz. Trotz des historisch tiefen Zinsniveaus konnten auch in der Lebensversicherung Erfolge verbucht werden. Das Prämienvolumen stieg gegenüber dem vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 50 Millionen Euro. Das Krankenversicherungsgeschäft entwickelte sich mit einem Prämienvolumen von 93,4 Millionen Euro mit einem Plus von 1,3 Prozent leicht positiv. Peter Humer, Vorstandssprech-

er der Salzburger Landes-Versicherung: „Das Ergebnis belegt, dass unsere Kunden unseren Service wertschätzen. Als Marktführer wollen wir natürlich unsere Position 2015 weiter ausbauen.“ Maklerservice in der Landesdirektion Die Erfolge der letzten Jahre haben ihren Ursprung in der Kundennähe und der Serviceorientierung des Unternehmens haben. „Die – auch geografische – Nähe zum Kunden und zum Vertrieb ist dabei von großer Bedeutung. Besonders unsere Top-Partner aus dem Maklervertrieb schätzen, dass wir unseren Innendienst vor Ort haben. Wir sind gut vernetzt und bieten bestes Service. So können wir rasch und kompetent Versicherungsanfragen beantworten und damit unsere Partner im Maklervertrieb gut unterstützen“, beschreibt Humer die Erfolgsstrategie der Salzburger Landes-Versicherung. Seit 1811 arbeitet die Salzburger Landes-Versicherung AG für die Bevölkerung im Bundesland Salzburg. Im Rahmen des UNIQA Konzern vereint die „SALZBURGER – Ihr Landesversicherer“ die Stärken eines lokal sehr stark verankerten

Unternehmens mit dem Know-how einer in 20 europäischen Ländern erfolgreich tätigen Versicherungsgruppe. • Mit 22,6 Prozent Marktanteil weiter Nummer eins in Salzburg • Prämienvolumen der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich um 3,3 Prozent auf 145,9 Millionen Euro

VERSICHERUNG

MERKUR VERSICHERUNG


VERANSTALTUNG

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TIROLER VERSICHERUNGSMAKLER

Das Ende der Lebensversicherung?

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er Fachgruppenobmann der Tiroler Versicherungsmakler Thomas Tiefenbrunner hat zum sechsten Expertentag nach Innsbruck geladen. Neben rund 100 Versicherungsmaklern waren auch Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger, Spartenobmann Dietmar Hernegger sowie die Versicherungsvorstände Harald Riener (Donau Versicherung), Arno Schuchter (Generali) und Dr. Philipp Steiner (Nürnberger) beim Expertentag anwesend. „Lebensversicherungen sind nach wie vor ein beliebtes Vorsorgeinstrument. Doch immer mehr Experten sehen in den gängigsten Produkten Versäumnisse und Fehlinformationen. Durch unfaire Kostenstruktur und veraltete Kapitalgarantien werden die an sich attraktiven Produkte zum sicheren Verlustgeschäft. Dabei gäbe es Alternativen, über die wir gerne mit der Versicherungswirtschaft diskutieren“, eröffnete Thomas Tiefenbrunner den Expertentag. Unfaire Zillmerung und zu hohe Kosten „Unter der Zillmerung versteht man die Verrechnung der gesamten Abschlusskosten zu Beginn eines Vertrages. Dadurch werden in den ersten fünf Jahren bis zu 50 % der Prämien für Kosten verrechnet. Gerade beim aktuell niedrigen Zinsniveau führt dies dazu, dass Kunden oft über 17 Jahre – und länger – Kosten abstottern. Die ohnehin geringen Renditen werden zusätzlich geschmälert“, erklärte Experte Wolfgang Staudinger von www.ungezillmert.com. Dazu kommen enorme Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern und Verträgen, selbst bei den seltenen ungezillmerten Varianten. Zusammen mit den Kapitalgarantien, die zu einer konservativen Veranlagung mit geringen Ertragschancen zwingen, wird aus einem grundsätzlich attraktiven Produkt schnell eine Kostenfalle für die Konsumenten.

Vermögensaufbau. Nur wenn ein Vertrag ungezillmert, kostengünstig und flexibel ist, dann rechnet es sich für den Konsumenten.“ ist Wolfgang Staudinger überzeugt. Und er legt in Richtung Makler nach: „Nur wenn ein Vertrag ungezillmert, kostengünstig und flexibel ist, dann rechnet er sich für den Konsumenten und langfristig durch eine hohe Kundenzufriedenheit auch für den Makler.“ Thomas Tiefenbrunner, Dietmar Hernegger, Arno Schuchter Thomas Tiefenbrunner zur TheKapitalgarantie bringt „sicheren“ Ver- matik: „Aufgrund des Steuervorteils bieten Lebensversicherungen die optimale Basis lust für den Vermögensaufbau. Denn egal ob Sparbuch, Bausparer oder Leider wird beim Großteil aller Angebote klassische Lebensversicherung: Bei allen dieser Vorteil durch unfaire Berechnungsdiesen Sparformen wird gänzlich oder methoden und zu hohen Kosten zunichte überwiegend in Geldwerte investiert. Der gemacht.Bei der nach dem Mathematiker Erfolg oder Misserfolg hängt also zu 100% Dr. August Zillmer benannten Berechan der Entwicklung der Geldwerte. Und nungsmethode Zillmerung werden sämtlidiese werfen seit rund fünf Jahren keine che Abschlusskosten zu Beginn fällig. Das Renditen ab, was nach Abzug der Infla- bedeutet, dass die Sparer, abhängig von tion zu einem nahezu sicheren Verlust der Art der Zahlung und der Laufzeit des führt. Konsumentenschützer, wie der VKI, Vertrages, bis zu fünf, zehn oder gar 20 warnen seit Jahren. Dabei gäbe am Markt Jahre lang weniger herausbekommen, als sogar Alternativen, mit denen wieder alle sie einzahlen. Und selbst bei den wenigen Beteiligten profitieren. Wolfgang Stauding- ungezillmerten Tarifen bestehen enorme er sieht hierbei die Makler in der Pflicht aber Kostenunterschiede von bis zu 66 %. Es ist auch eine große Chance. Nur Freie Makler eigentlich ganz logisch. Aufgrund der aktukönnen Klienten über diesen wesentlichen ellen Zins- und Inflationslage muss man bei Vertragsbestandteil unabhängig aufklären allen Garantieversprechen auf 30 Jahre ganz und Alternativen anbieten. „Wenn man einfach mit einem Realverlust rechnen. weiß, worauf man achten muss, sind fonds- Weil das Geld mit höchster Wahrscheingebundene Lebensversicherungen noch lichkeit in 30 Jahren nicht mehr soviel wert immer die beste Basis für erfolgreichen sein wird, wie heute.“


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INTERVIEW

40 WIENER STÄDTISCHE DONAU LEASING

Philosophie

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Nicht nur die Mobilität und das Versicherungsverhalten haben sich in den letzten Jahren verändert, auch der Leasing Bereich bleibt von Veränderungen nicht verschont, wir haben mit Andre Löhlein, Geschäftsführer der Wiener Städtischen Donau Leasing gesprochen.

Facelifting

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ie Nürnberger Versicherung vor allem junge Leute. Weiteres Highlight: hat ihren Berufsunfähigkeits- Wir haben in fast allen Berufsgruppen produkten, Plan B und BUZ, die Gewinne für unsere Kunden erhöht. ein Facelifting verpasst. Seit Je nach Gewinnverwendung bedeutet das Anfang des Jahres präsentieren sich die günstigere Prämien oder mehr Gewinnunsere Vertriebspartner Tarife zahlreichen Neuerungen. Diedenguthaben. nicht das Eigentumsrecht für eine profitable und wirtschaftliche Wie ist mit die Entwicklung des Leasings in letzten 10 Auch Jahren? neuen BU: eines In derInvestitionsgutes entscheidend ist. Damit kann Verbesserungen reichen von einer An- profitieren von unsererVerwendung Situation und dem Finanzierungsbedarf des Kunden Löhlein: sichüber als moderne Finanzierungsform auch der jeweiligen Gewinnverwendungs-Variante „VerrechfangshilfeLeasing bis zu €hat 6.000 die BeteiliRechnung am österreichischen Markt etabliert.bis Imhin KFZ Bereich wird bereits nung“ können sie sichindividuell über höhere Pro- getragen werden. Zum Beispiel kann die gung an Umorganisationskosten Entgeltzahlung der Ertragskraft und Produktivität einer Investimehr als jedes dritte Fahrzeug über Leasing finanziert. Auch im visionen freuen“, so Philipp Steiner, Mitzu noch umfassenderen Nachversicheeines Mobilienbereich die Unternehmen häufiger diese tion angepasst werden, oder die Möglichkeit der Festlegung Philipp Steiner glied des Vorstandes. rungsgarantien. verwenden „Von Letzteren profitieren immer eventuellen Restwertes, der dadurch die monatliche Belastung Finanzierungsform, um ihre Liquidität zu schonen. zusätzlich reduziert. Was bieten Sie Ihren Vertriebspartnern? In welchem Bereich gibt es den meisten Zuwachs?

OBERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG Löhlein: Zuwächse beim Neugeschäftsvolumen gab es im vorletzten Löhlein: Unsere Vertriebspartner können sich auf eine schnelle und Jahr (2013) und im letzten Jahr sowohl im KFZ als auch im Mobili- kompetente Servicierung verlassen. Wir haben in ganz Österreich enbereich. Das größere Neugeschäftsvolumen verzeichnete das KFZ Vertriebsmitarbeiter Vorort, die gerne auch bei „komplizierteren“ Leasing, den größeren Zuwachs das Mobiliengeschäft. Ein immer Kundengesprächen unterstützen. Darüber hinaus stehen in unserer und 100 % Dauerinvalidität diese wird 50Verkaufsinnendienst in interessanter Nameimfür ein während der Versicherungsdauer Zentrale in der Abteilung mehr als steigt 20 entsprestärker werdender Markt ist auch Fuhrparkmanagementbereich Versicherungsleistung linear auf maximal einmalig ein Betrag von 6.000 € sowie ab interessantes umfangreiches zu beobachten. Gerade in finanziell herausfordernden Zeiten wird chend geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Angebote und 120.000 € an. Im werden lassen, sofort Beginn der eine monatProdukt. Erstmalig aufwichtiger, dem ös-Zeiteinsatz zur Verfügung. Ich möchte hierTodesfall nicht unerwähnt es für Firmen mit Flotten immer undBerufsunfähigkeit Kosten Fragen gerne 60.000 € als Soforthilfe für die Hinterliche Rente von 600 € ausbezahlt. Diese terreichischen Versicherungsdass wir die größte markenunabhängige KFZ-Leasinggesellschaft in in diesem Bereich zu reduzieren bzw. auszulagern. bliebenen ausbezahlt. Die Prämien sind maximalsind, 60 Momarkt werden die drei größten Risiken Rentenleistung wird für Österreich und das schafft man nur mit dementsprechenden effizient gestaltet und die monatliche Pränate ausbezahlt und soll die berufliche .(Berufsunfähigkeit, Unfall und Tod) für Produktpalette Was ist im Bezug auf Leasing für Firmen, bzw. Privatpersonen professionellen Auftreten und Abläufen. Und unsere mienleistung bemisst sich dabei nach dem Neuorientierung unterstützen und den Menschen im Alter von 18 bis 40 Jahren, ist vielfältig und reicht vom KFZ-Leasing mit unserer einzigartigen wichtig? Eintrittsalter. Ändert sich die Lebenssituin einem Bündel abgesichert „Mit der in dieser Phase entstehenden VorteilsweltEinkommit Tankkarte, über Fuhrparkmanagement bis zum Löhlein: Wichtig ist, wissen, dass es sich um eine sehr flexible mensausfall abfedern.Mobilienleasing. Mit dem Wegfall ation etwa durch Heirat, Geburt der KinExistenzKasko© gehtzu die OberösterreiFinanzierungsform handelt. Grundlage der „Leasing-Philosophie“ der Berufsunfähigkeit endet auch die Ren- der, Hausbau, Kreditaufnahme oder durch chische dieses Thema punktgenau an und danken für das Gespräch. ist Nutzungsgedanke, wonach die Verfügungsmöglichkeit und mitWir eine wesentliche Gehaltserhöhung, wird tenleistung; Unfall schweren Dauerholtder junge Menschen in der Aufbauphase ihres Lebens, wo das verfügbare Einkom- folgen - Tritt als Folge eines Unfalls eine eine Verdoppelung des Schutzschirmes men zumeist noch eher schmal ist, ab“, so dauerhafte Beeinträchtigung mit einem und der Leistungszusagen ohne eine neuGeneraldirektor Dr. Josef Stockinger. Be- Invaliditätsgrad von mehr als 50 % ein, er- erliche Risiko- und Gesundheitsprüfung rufsunfähigkeit - Bei Berufsunfähigkeit folgt eine Leistung von 60.000 €. Zwischen angeboten.

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VERSICHERUNG INTERVIEW

NÜRNBERGER


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UNIVERSITÄT LEIPZIG

15. Vorlesungstag

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ittlerweile hat sich die deutschsprachige Assekuranz bereits zum 15. Mal an der Universität Leipzig zum wichtigen Branchentreff eingefunden. Veranstalter war das Institut für Versicherungswissenschaften e. V. an der Universität Leipzig, unter Moderation und fachlicher Leitung von Professor Dr. Fred Wagner. Annähernd 300 Branchenvertreter folgten der Einladung. Die ersten Begrüßungsworte kamen von Oberbürgermeister Burkhard Jung, der für die Stadt warb und Leipzig anhand von fünf wichtigen Merkmalen vorstellte: Bürgerstadt, Messestadt, Universitätsstadt, Ort der Musik und friedlicher Revolution. Im Namen der Universität Leipzig hieß der Prodekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Harald Wiese, die Teilnehmer herzlich willkommen. Die fachliche Eröffnung des Vorlesungstags übernahm Dr. Jan Wicke, Vorstandsvorsitzender der Talanx Deutschland AG, zum Thema „Image, Regulierung, Niedrigzins und Kostendruck – ist das Geschäftsmodell der Assekuranz im Kern gefährdet?“. Dabei erläuterte er zunächst exemplarisch die Problembereiche und stellte entsprechende Initiativen vor. Im Hinblick auf die Digitalisierung, in die er große Hoffnungen setzt, und vor dem Hintergrund der anhaltenden Bedeutung von Versicherungen zählte er zunächst positive Aussichten auf. Zu bedenken gab er, dass im Angesicht von Regulierung und Niedrig- oder gar Negativzinsen erhebliche Hausaufgaben von der Branche zu erledigen seien, um das Geschäftsmodell auf gesunden Füßen zu erhalten. Herausforderungen und Chancen der Regulierung Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP AG, referierte anschließend zur „Finanzmarktregulierung: Herausforderungen aus Sicht eines Finanzberaters und Vermittlers“. Hierbei erläuterte er zunächst die Inhalte des Le-

bensversicherungsreformgesetzes und die damit verbundenen Auswirkungen. „Der Druck wird größer […], die Politik hat wenig Verständnis.“; derart fasste er die sich nahenden Schwierigkeiten zusammen, die er vor allem für Strukturvertriebe sieht. Gerade das Zusammenspiel von Versicherer und Vermittler bzw. Berater wird sich verändern. Ebenso wie Wicke sah auch Schroeder-Wildberg große Chancen in der Digitalisierung, die an den Vertrieb auch große Anforderungen stellt. Wissenschaftliche Betrachtung von Big Data und Studie zur Schadenbearbeitung Der wissenschaftlich ausgerichtete Veranstaltungsblock „Leipziger Forschung“ wurde – wie auch in den Jahren zuvor – von einem ehemaligen Studierenden des Versicherungsinstituts eröffnet. Diesmal berichtete Alexander Makowski, Project Manager bei der ConVista Consulting AG, von den Ergebnissen seiner MBA-Abschlussarbeit zum Thema „Bedeutung und Nutzenpotenziale von Big Data für Versicherungs-

unternehmen“. Professor Wagner stellte anschließend eine gerade unter seiner Schirmherrschaft fertiggestellte Studie der V.E.R.S. Leipzig GmbH in Kooperation mit der Funk Gruppe und Crawford & Company vor. Dabei präsentierte er die Ergebnisse rund um die „Schadenbearbeitung in der Gebäudeversicherung: Anspruch vs. Wirklichkeit“. „Das ist nicht der Zweig, der am meisten Spaß macht“, manifestierte Wagner gleich zu Beginn die Branchensituation. Als Kernanforderungen stellte er u. a. einen „kundenorientierten Abwicklungsprozess“, Kostenoptimierungen und eine Beschleunigung der Prozesse durch Dunkelverarbeitung sowie damit verbundene Schnittstellenbildungen heraus. In einer abschließenden Diskussion mit den Auftraggebern der Studie konnte Christine Seiler, Leiterin der Immobilienwirtschaft bei der Funke Gruppe und Tobias Walter Business Development Director bei Crawford & Company, ihre Standpunkte darlegen. Dr. Reto Schneider, Director und Head of Emerging Risk Management bei der Swiss


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RE, referierte über die „Emerging Risks: Herausforderungen und Potenziale der Assekuranz“. Er riss die Thematik an Beispielen aus seinem Unternehmen an und erklärte, sehr zuversichtlich zu sein, dass die Branche nicht an Big Data scheitern wird. Aber um damit verbundene Risiken und Bedenken kontrollieren zu können, sei es wichtig, Vertrauen und Transparenz als Grundlage zu betrachten und seine Kunden zu unterstützen. Schlusspunkt war wie jedes Jahr die große Podiumsdiskussion heuer unter dem Titel „Digitalisierung – Wie die Versicherungswirtschaft ihre Zukunft verspielt“. Die Zusammenfassung der Diskussion, die Digitalisierung ist der neue Treibstoff der Gesellschaft. Vertrauen lässt sich im Netz nicht abbilden. Aber eines waren sich die Teilnehmer einig, dass die Beziehungen der Versicherer, Vergleichsportale und Suchmaschinen untereinander eine tragende Rolle spielen und ein reger Austausch immens wichtig sei.

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INTERVIEW

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EFM: Aktives Versicherungscontrolling (AVC) – was steckt dahinter? Bereits 1999 führten die EFM Versicherungsmakler, mit über 50 Standorten die Nr. 1 in Österreich, das Beratungshonorar unter dem Namen AVC ein und setzten somit einen Standard in der österreichischen Versicherungsbranche. Wir sprachen mit EFM Vorstand Josef Graf darüber, was ein Zusatzhonorar kann und welchen Nutzen die EFM Kunden haben. Herr Graf, was ist das Aktive Versicherungscontrolling?

Herbert Kainhofer: „Zuerst war ich skeptisch, was meine Kunden zum AVC sagen würden, da sie doch in den letzten Jahren nie für meine Leistung zahlen mussten. Doch bereits nach kürzester Zeit war ich überzeugt – das AVC ist ein Selbstläufer. Kunden verstehen den Hintergrund und zahlen gerne für eine objektive Betreuung.“

Das Aktive Versicherungscontrolling ist unser Zusatzhonorarmodell. Die Idee entstand 1998 durch unseren Maklerkollegen Franz Waghubinger und wurde von uns in den letzten Jahren lückenlos weiter entwickelt. Um Kunden eine wirklich unabhängige Beratung bieten zu können, ist es notwendig von der Provisionshöhe der Versicherungsunternehmen unabhängig zu sein. So können wir im Sinne unserer Kunden unabhängig agieren und das beste Produkt zum besten Preis finden.

Welche Leistungen umfasst das AVC? Es sind grundsätzliche Dinge darin verankert, wie die Polizzenüberprüfung, die Erstellung eines Deckungskonzeptes, der Marktvergleich, das Jahresservice oder eine dreistufige Hilfe bei Schadensabwicklung. Zusätzlich steht unseren Kunden ein kostenloser Klientenanwalt bei Versicherungsvertragsstreitigkeiten zur Verfügung. Außerdem genießen unsere Kunden Produkt- und Prämienvorteile sowie eine erhöhte Maklerhaftpflicht. Wie sah die Entwicklung dieses Servicepakets aus? Gemeinsam mit einem Marketingexperten wurden mehrere Servicepakete entwickelt. Dazu wurde ein Verkaufsprospekt erstellt, das dann im Einzelgespräch mit den Kunden durch besprochen wurde. Aufgrund der positiven Kundenrückmeldungen, wurde dieses Modell beibehalten und weiter entwickelt.

Was kostet das Aktive Versicherungscontrolling? Für Privatkunden 75 Euro, wobei es ein ermäßigtes Paket für Schüler, Studenten oder Mindestrentner gibt. Gewerbekunden bezahlten für die Betreuung 3% der Jahresbruttoprämie exkl. Lebensversicherung, mind. jedoch 150 Euro. Was ist Ihr Resümee? Wir führen das kostenpflichtige, aktive Versicherungscontrolling seit 1999 ununterbrochen durch. Heute kommen 15% von unserem Provisionsvolumen durch die AVC Einnahmen herein. Wenngleich es als unverbindliche Empfehlung und nicht als vorgegeben gilt, ist die Durchdringungsquote sehr hoch. Einzige Zweifler sind fast alle Franchiseunternehmer vor dem Start mit EFM, welche vorher ohne Zusatzhonorar gearbeitet haben. Die Kunden überzeugen dann meist die Makler, weil sie sagen: „Ich habe mich eh schon immer gewundert, wie sich das bei dir ausgehen soll“.

Was sagen Kunden zum AVC?

Durch das aktive Versicherungscontrolling hat der Kunde ein anderes Gefühl seines Betreuungsanspruchs und eine klar geregelte Rechtssituation. Da wir den fälligen Betrag von seinem Konto abbuchen, steht er immer in einem echten Auftragsverhältnis mit uns. Der Versicherungsmakler und seine Mitarbeiter sind so nicht mehr Verkäufer, sondern haben dem Kunden ein schriftliches Leistungsversprechen gegeben – und das monetär verbindlich. Dadurch wird die Kundenbeziehung gestärkt.


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VERSICHERUNG

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1 Jahr UNIQA SteffShop – ein erstes Resümee Vor einem Jahr hat UNIQA ein neues Bonus-Punkte-Programm für Makler präsentiert - den SteffShop. Bereits im ersten Jahr haben zwei Drittel aller TopPartner die Möglichkeiten des SteffShop voll genutzt. Und 2015 werden es voraussichtlich noch mehr sein. Neueste High Tec-Produkte von Samsung werten den SteffShop weiter auf! Peter Prinz: „Mit dem SteffShop konnten wir im ersten Jahr die Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern weiter intensivieren. Zusätzlich zur vertraglich vereinbarten Provision kann jetzt auch die zu UNIQA vermittelte Prämie gewissermaßen in ‚Sachpreise‘ umgewandelt werden. Und dies völlig einfach und unkompliziert.“ Jeder Euro Neu- und Mehrprämie, der zu UNIQA vermittelt wird, bringt einen Punkt am SteffShop-Konto. Die Erfassung der Punkte erfolgt automatisch und passiert im Hintergrund. Über unsere Vermittlerplattform U.KMS erfolgt der Einstieg in den SteffShop und dort findet jeder Maklerpartner von UNIQA seinen monatlich aktualisierten Punktestand. Sind genügend Punkte vorhanden (Einstiegsgrenze 10.000 Punkte), können sofort Waren und Gutscheine im SteffShop ausgewählt und bestellt werden. Peter Prinz: „Anfänglich war noch eine gewisse Zurückhaltung bei unseren G es chäf tspar tnern zu spüren. So nach dem Motto: Gibt es da wirklich etwas, das mich interessiert bzw. das ich brauchen kann? Im UNIQA SteffShop haben

wir besonders hohen Wert darauf gelegt, dass genau dieser persönliche Nutzen gewährleistet ist. Tolle Waren und Gutscheine stehen zur Auswahl. Als sich das herum gesprochen hatte, stieg die Einlösungsquote der Punkte im SteffShop sprunghaft an.“

Programm ist, das wir erstmals in dieser Form am österreichischen Maklermarkt platziert haben, so können wir mit dieser hohen Inanspruchnahme wirklich extrem zufrieden sein.“

Am meisten in Oberösterreich. Dicht gefolgt von den Kärntnern. In diesen beiden Bundesländern kam der der SteffShop besonders gut an und dementsprechend häufig durfte der SteffShop Gutscheine oder ganz konkrete Produkte dort hin ausliefern. Insgesamt haben zwei von drei UNIQA TopPartnern ihre persönlichen Punkte nicht verfallen lassen und dadurch das Angebot des SteffShops optimal genutzt.

Dass dies auch 2015 so sein wird, dafür sorgen nicht zuletzt die Neuerungen in der SteffShopProduktpalette. Ein echtes Highlight daraus stellt sicher das brandneue Smartphone von Samsung, das Galaxy S6 dar. Die Palette an Samsung TV-Geräten wird ebenso ausgeweitet. Und technische Raffinessen wie ein Reinigungsroboter, der uns das Staubsaugen im Alltag oftmals abnehmen kann, werden sicher ihre begeisterten Abnehmer im SteffShop finden.

Peter Prinz: „Wenn man bedenkt, dass der SteffShop ein völlig neues Bonus-Punkte-

Auch 2015 gilt somit: Ein Blick in den SteffShop kann sich wirklich lohnen!


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FINANZEN

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FACHVERBAND FINANZDIENSTLEISTER

Publikumswahl

Kunden wählen die besten Finanzberater. Fachverbandsobmann KR Wolfgang K. Göltl, lädt ab sofort zum Wahl ein. alle Berufsangehörigen der Gewerblichen Vermögensberatung, die sich freiwillig den Standes- und Ausübungsregeln für die Gewerbliche Vermögensberatung und die Wertpapiervermittler verpflichtet haben, können daran teilnehmen. Die teilnehmenden Finanzberater/-innen

erhalten je 20 Bögen, um von ihren Kunden bewertet zu werden. Die ausgefüllten Karten können ab sofort per Fax an 05 90900 4817 oder Post an den Fachverband Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien bis spätestens 30. Juni 2015 retourniert werden. Im Sommer werden die Rückmeldungen ausgewertet und die Sieger/-innen der „Publikumswahl 2015“ werden im Herbst gekürt. Mittlerweile haben sich 449 Berufsangehörige der Gewerblichen Vermögensberatung in ganz Österreich den Standes- und Ausübungsregeln verpflichtet. Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbands Finanzdienst-

KR Wolfgang K. Göltl leister in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) informiert: „Wir hoffen auch dieses Jahr auf zahlreiche Teilnahme und einen fairen Wettbewerb.“

FACHVERBAND FINANZDIENSTLEISTER WKÖ

Japans fulminante Börsenentwicklung und wie es weitergehen könnte Zweiter Teil der Serie des Fachverbands Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zu aktuellen volkswirtschaftlichen Themen. Wertpapier-Experte Gerhard Massenbauer über seine Sicht betreffend Japans Börsenentwicklung: „Der Nikkei-Index ist seit März 2013 von 11.000 auf mittlerweile 19.300 Punkte gestiegen. Für Investoren erbrachte das mit Währungsabsicherung in diesen beiden Jahren einen Ertrag von 75 %. Nach einem solchen Anstieg ist die Frage berechtigt, ob die japanische Börse denn weiter steigen kann.“ Während 2013 vor allem ausländische Investoren auf die japanische Börse setzten, blieben ihr Japans Anleger fern. Im September 2014 hat die japanische Notenbank beschlossen, nicht nur japanische Staatsanleihen zu kaufen, sondern auch Aktien. Das hat die Kurse weiter beflügelt. Zusätzlich hat die japanische Regie-

rung die weltweit größte Pensionskasse (GPIF) verpflichtet, ihre Aktienquote zu verdoppeln. Das bedeutet, dass Anlegergelder aus Anleihen im Ausmaß von 100 Mrd. US-Dollar an die japanische Börse gelangen (das sind rund 10 % der Börsenkapitalisierung Japans). Zwei weitere Pensionskassen in Japan sind ebenfalls ab April 2015 gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Aktienquote zu verdoppeln. Darüber hinaus hat im Februar 2015 die japanische Postsparkasse verkündet, dass auch sie vermehrt in Aktien investieren will. „Vor diesem Hintergrund ist wahrscheinlich, dass japanische Unternehmen mit ihren Barmitteln statt in eine unsichere Weltwirtschaft zu investieren, eher eigene Aktien zurückkaufen werden“, so Vermögensverwalter und Anlage-Experte Massenbauer weiter. „Während in den vergangenen beiden Jahren vorwiegend ausländisches Anle-

gerkapital die japanische Börse um 75 % steigen ließ, folgt nun großes Kapital der dort heimischen Pensionskassen und der japanischen Postsparkasse. Der NikkeiIndex wird sich in den kommenden beiden Jahren dadurch voraussichtlich steigern können. Vielleicht kann das ehemals sehr hohe Kursniveau des Booms Ende der 1980er-Jahre wieder erreicht werden, denn in den vergangenen Jahrzehnten haben sich die japanischen Unternehmen wesentlich weiterentwickelt.“ Der Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister in der WKÖ), Wolfgang K. Göltl, resümiert zu all diesen interessanten Aspekten: „Für ausländische Anleger bedeutet dies keinen ‚free lunch‘, Risiken bestehen auch in diesem Markt. Es ist jedoch genauso sinn- wie wertvoll, über die Anlage-Motivation der japanischen Pensions- und Postsparkassen Bescheid zu wissen.“ (JR)


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„Reinen Wein einschenken“ Auf besonders intensiv geführte Diskussionen können sich die Teilnehmer am diesjährigen Maklersymposium vom 18. bis 19. Juni in Velden freuen. Dafür sorgen nicht nur die von der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen und vom Fachverband der Versicherungsmakler hochkarätigen engagierten Redner, wie zum Beispiel EUAbgeordneter Mag. Othmar Karas, Seniorenbund-Obmann Dr. Andreas Khol, der durch provokant formulierte Thesen zur Finanz-, Sozial- und Bevölkerungspolitik bekannt gewordene deutsche Ökonom Thilo Sarrazin oder der Generaldirekter der PVA, Dr. Winfried Pinggera. Spannend und durchaus kontrovers verlaufende Gespräche garantieren nicht nur die prominenten Referenten. „Das Symposium nehmen wir zum Anlass, offen über die aktuellen Entwicklungen zum Thema Pensionsvorsorge zu sprechen. Die Thematik hat durch die aktuelle Steuerreform und die bevorstehende Abschaffung

der Sonderausgabenmöglichkeit für private Vorsorgen einen neuen Dämpfer bekommen. Mit einem tiefen ehrlichen Blick auf die demografische Entwicklung wäre es höchst an der Zeit, den Menschen hinsichtlich Pensionszukunft reinen Wein mit Daten und Fakten einzuschenken“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler, Präsidentin der „Gesellschaft für Versicherungsfachwissen“ und Co-Veranstalterin des Symposiums. Auch am zweiten Tag geht es um das wichtige und existenzielle Thema der Versicherungsmakler und –vermittler, die Provisionen. Dabei erfahren die Teilnehmer aus erster Hand von Betroffenen, welche Auswirkungen das Provisionsverbot in ihren Ländern hatte. Neben der Vermittlung wichtiger Fachinformationen fungiert das Symposion aber auch als Branchentreff. Als besondere Überraschung wartet auf die Teilnehmer des Symposions ein spannender Casino-Abend auf Einladung des Casino Velden.

VERANSTALTUNG

INTERNATIONALES SYMPOSION FÜR VERSICHERUNGSMAKLER UND FÜHRUNGSKRÄFTE VON VERSICHERUNGSUNTERNEHMEN, 18. -19. JUNI 2015 IN VELDEN AM WÖRTHERSEE


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Mit Familie im Bayrischen Wald

von Micky Klemsch

Die erste Ankunft im Ulrichshof vor einigen Jahren werde ich so schnell nicht vergessen. Endlich angekommen im Kinderparadies Ulrichshof. Endlich im Biohotel! Endlich? In der Eingangshalle herrschte ein Trubel, wie ich ihn in einem entspannten Familienurlaub sicher nicht haben will. In der Mitte rasten schreiende Babys auf Bobbycars durch die Gegend, verzweifelte Mütter suchten ihre Kleinen zwischen Indoorplastikrutschen. Umringt ist das Geschehen von Tischen, an denen die Väter den WLAN-Zugang für ihre Laptops nutzen. Mein damals 4jähriger Sohn mischte das Geschehen auf und macht einem anderen Kind das Bobbycar streitig. Okay. Jetzt cool bleiben. Irgendwie schreit in mir gerade alles nach sofortiger Abreise. Nach einem einsamen Holzhaus irgendwo in einem Wald. Aber dafür hätte ich nicht

solange fahren müssen. Daher erstmal einen Kaffee trinken, einen Entspannungskuchen naschen und mal auch mit dem Kopf und dem Herzen ankommen. Eine Entscheidung, die ich nie wieder bereute, denn 5 Tage später wollte eigentlich keiner mehr abreisen. So schön ist es gewesen. Die Rezeption ist mittlerweile umgebaut und ist ein moderner, loungiger Bereich geworden. Eigentlich ist das ganze Hotel unauffällig aber stetig im Umbau. Aus dem kleinen Bauernhof mit Pension hat Ulrich Brandl über Jahrzehnte ein modernes Familienresort mitten im Bayerischen Wald gebaut. Eingebettet

zwischen Bauernhöfen, kleinen Bächen und viel Wald – eben bayerischen Wald. Unser Zimmer spielte alle Stückchen: Großer Schlafwohnraum mit feinster Ausstattung, Badezimmer mit mehreren Waschbecken, Badewanne und Dusche, sowie einem Kinderschlafraum, in dem bis zu 3 Kinder untergebracht werden können. Dort werden sie wohl aber immer nur schlafend anzufinden sein – denn für die Wachphase ist das Angebot derartig groß, daß ich meinen Sohn nur selten am Zimmer halten konnte. Schon vor dem Frühstück sind wir über verschlungene Pfade in die Abenteuerschwimmhalle gewandert. Von einer langen


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REISE

Abenteuerrutsche für die größeren bis zu Babybecken und Kinderrutschen ist in der mit Piratenfiguren und Wasserfall dekorierten Halle alles da, was das Familienherz zum Plantschen braucht. Das Essen holt man sich hier beinahe zu allen Tageszeiten von einem großzügig angelegten Buffetraum. Frühstück, Mittag- und Abendessen und am Nachmittag stehen dann auch noch Kuchen und Früchte herum. Verhungern wird hier keiner. Quantität ist aber nicht das wichtigste hier – im Ulrichshof zählt ganz offensichtlich die Qualität: Mit einem hundertprozentigen Biosortiment im Lebensmittelbereich kann man im Restaurantbereich mit gutem Gewissen schlemmen. Das Küchenteam nimmt auch besondere Rücksicht auf Unverträglichkeiten. Zöliakie, Lactose- oder Fructoseintoleranz – hier findet sich für jede Ernährungsform etwas.

Wobei man sich – ganz bayrisch – schon auf die herzhafte, deftige Kost spezialisiert hat! Die Kalorien kann man in der hügeligen Gegend leicht wieder runterradeln. Es gibt aber auch viel Sportangebot am Ulrichshof selber: Tennisplatz, Fussballfeld, Bogenschussanlage, Skateboardpark und Reiten. Es soll auch viele Ausflugsziele in der Gegend geben, aber überreden Sie ihr Kind einmal, vom Ulrichshof wegzufahren! Chancenlos! Hier, rund um das Hotel, turnte mein Sohn im Trampolinpark, erkundete Indianerzelte, spielte in der Riesensandkiste rund um das Piratenschiff, oder erklimmte die Kletterwand. Rutschen, Schaukeln, Hängematten und daneben für die Eltern eine riesige Liegewiese, von der man den Nachwuchs im Auge behalten kann. Natürlich tut es ab und an auch gut, dem ganzen Kinderzirkus zu entkommen und ohne Kinder etwas zu unternehmen. Beim

ersten Mal hatte ich noch ein schlechtes Gewissen, als ich meinen Sohn zur Kinderbetreuung in Aufsicht gab. Da hat man mal eine gemeinsame Urlaubswoche und dann gibt man ihn wieder ab, wie daheim im Kindergarten? Die Zweifel waren rasch verflogen. Viel leichter fand er dort Kontakt zu anderen Kindern, als wenn er dauernd am sorgsamen Papa klebt. Viel tolleres Programm gab es bei Wanderungen zur Schatzsuche an den Waldbach oder Besichtigungen des Streichelzoos mit den anderen Rabauken. Achja, und dem Papa wurde auch nicht langweilig (siehe oben erwähntes Kuchenbuffet bzw der darauf verpflichtenden Radtour durch den bayerischen Wald). Und weil der Abschied nach einer Woche am Ulrichshof allen von uns schwergefallen ist, hoffe ich, daß auch alle über den ersten Absatz hinaus gelesen haben. Viel Spass am Ulrichshof!


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NIEDERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG AG

Frühlingsempfang

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ahlreiche Makler folgten der Einladung der Niederösterreichischen Versicherung AG zum Makler-Frühlingsempfang im NV Forum in St. Pölten. Vorstandsdirektor Mag. Bernhard Lackner gab einen Überblick über die unternehmerische Ausrichtung der NV, der Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres und die Schwerpunkte der kommenden Monate. Die Mitarbeiter der

Abteilung Maklerservice wurden von Christian Kreuzer, Leiter Ungebundener Vertrieb, Großkunden und Partnermanagement, vorgestellt. Christine Bauer-Jelinek, Wirtschaftscoach und Psychotherapeutin, sprach über „Männermacht und Frauenmacht“ und gab Einblicke in die Prinzipien der Macht. Mit ihren Ausführungen über Ergebnis- und Beziehungssprache setzte sie Impulse für das

Berufs- und Privatleben. Der persönliche Kontakt zu ihren Vertriebspartnern ist für die NV von höchster Bedeutung. Veranstaltungen wie diese bieten dem Unternehmen die Möglichkeit, die Geschäftsbeziehungen zu seinen Partnern zu festigen und das gegenseitige Vertrauen zu stärken. Bei anregenden Gesprächen in entspannter Atmosphäre klang der Abend über den Dächern von St. Pölten aus.


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VERSICHERUNG

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Als Makler ist man im Arbeitsalltag mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Da soll der Umstieg auf eine neue Software nicht noch eine zusätzliche zeit- und ressourcenfressende Hürde darstellen. Besonders bei den ersten Schritten mit einer neuen Software ergeben sich häufig Fragen oder Unklarheiten. Genau in dieser schwierigen Phase lassen wir von TOGETHER Sie nicht im Stich: wir unterstützen unsere Neu- und Wiedereinsteiger optimal bei den ersten Schritten mit der Serviceplattform. Unsere erfahrene Betreuerin, Frau Sazawa nimmt sich Zeit für Sie und unterstützt Sie beim Einstieg. So können Sie bestens vorbereitet und stressfrei Ihre Arbeit mit TOGETHER beginnen und optimal von den vielfältigen Funktionen der Serviceplattform profitieren. Anträge vollelektronisch abwickeln Bereits in der kostenlosen Basisversion ist die vollelektronische Antragsabwicklung, von der Berechnung individueller Offerte für die Kunden bis hin zur elektronischen Antragsübermittlung direkt an die Partnerversicherung inkludiert. Anträge können für nahezu alle Sparten, wie bspw. KFZ, Kranken, Unfall, Gewerbe, Haushalt & Eigenheim sowie Rechtsschutz online abgewickelt werden. Und das Beste daran: die meisten Versicherer bieten bei der Antragsabwicklung über TOGETHER einen Sofortschutz! Ihr Web-Büro Mit TOGETHER haben Sie dank der umfangreichen OMDSBestandsauskunft alle Kunden- und Vertragsdaten immer und überall verfügbar. Dies gilt nicht nur für OMDS-Daten der TOGETHER Partnerversicherungen, sondern mit der Zusatzfunktion „OMDS für Alle“ auch für Bestandsdaten aller österreichischen Versicherungen von A wie Allianz bis Z wie Zürich! Zusätzlich ersparen Sie sich mit Hilfe des innovativen Zwischenspeichers die mühsame Eingabe von Daten, da diese direkt aus der OMDS-Bestandsverwaltung übernommen werden.

Ihre Betreuerin Fr. Sazawa Neben Anträgen können Sie in der kostenpflichtigen Version von TOGETHER auch Schadenmeldungen vollelektronisch abwickeln. Ihr Vorteil: Sie verfolgen die Bearbeitung des Schadensfalls in Echtzeit und können bei Bedarf jederzeit mit dem jeweiligen Referenten in Kontakt treten. Ein umfangreiches Berichtssystem mit tagesaktuellen Bestandsanalysen und viele weitere Funktionen runden das Angebot von TOGETHER ab.

Sind Sie TOGETHER Neu- bzw. Wiedereinsteiger? Oder wünschen Sie weitere Informationen zu unseren Produkten? Dann wenden Sie sich gerne direkt an Frau Sazawa, telefonisch unter +43 1 9074111-606 oder per E-Mail an nicole.sazawa@tis-cca.com.


KOLUMNE

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Immobilienfinanzierung Der unterschätzte Erfolgsfaktor

von Michael Kordovsky

Wer in Immobilen investiert, sollte sich mit Steuertrends und vor allem mit der passenden Immobilienfinanzierung auseinandersetzen. Letztere entscheidet maßgeblich über den Erfolg eines Anlageimmobilienprojektes.

Die Wenigsten kaufen ihre Anlageimmobilien zur Gänze bar. Somit ist die Finanzierung der wichtigste Erfolgsfaktor. Selbst bei einem Bankkunden mit überdurchschnittlichem Einkommen, der voll besichert (maximal 80% des Kaufpreises als Kreditsumme) finanziert, können die Kostenunterschiede zwischen dem teuersten und günstigsten Kredit am Markt bis zu über ein Viertel der jährlichen Mieterträge ausmachen. Laut INFINA-Kredit-Indikator, einer quartalsweisen Konditionserhebung bei 12 heimischen Groß- und Regionalbanken, lag im 1. Quartal 2015 die AufschlagsDifferenz (auf 3-Monats-Euribor) zwischen dem teuersten und günstigsten Institut der Marktstichprobe bei 1,0 Prozentpunkten p.a, was bei einem Kreditbetrag von 100.000 Euro auf eine Laufzeit von 25 Jahre Kostenunterschiede von gut 14.100 Euro bedeutet. Die Differenz zwischen der günstigsten und teuersten 10jährigen Fixzinsbindung lag bei 0,875 Prozentpunkte p.a.. Doch die Höhe der Zinsen ist nicht das einzige Kriterium, denn ein großer Teil der Kreditnehmer muss froh sein, überhaupt finanziert zu werden. Welche Finanzierungsalternative dabei in Frage kommt, hängt von folgenden Faktoren ab:

kann finanziert werden. Im Falle eines variablen Kreditzinses sinkt mit dem Eigenmittelanteil auch das Risiko, dass binnen 20 Jahren nach Erstvermietung kein steuerlicher Gesamtüberschuss erzielt wird (Liebhabereiverordnung). Wird nämlich dieses Risiko schlagend, dann sind – unter Berücksichtigung der Verjährungsfristen - die lukrierten Steuervorteile bei Umsatz- und Einkommenssteuer zurückzuzahlen.

Einkommen: Die fiktiven Raten werden von der Bank mit einem wesentlich höheren Zins von üblicherweise 4,0 (z.B,: bei BAWAG P.S.K.) bis 5,5 % durchgerechnet, denn die derzeitige Niedrigzinsphase ist nicht für die Ewigkeit bestimmt. Diese fiktiven Raten müssen aus dem verfügbaren Einkommen finanzierbar sein und sollten nicht mehr als 40 bis maximal 45 Prozent des Familiennettoeinkommens betragen.

Anhand dieser Kriterien kann bereits die richtige Bank selektiert werden. Doch bei der Wahl der konkreten Finanzierungsalternative sollte auch der passende Indikator (Referenzzins) angesprochen werden, denn die Kostenunterschiede zwischen diversen möglichen Referenzzinssätzen sind nicht zu unterschätzen.

Beispiel: Nettoeinkommen monatlich EUR 2.500,-- ; fiktiver Zins von 4,5 % p.a. durchgerechnet auf 25 Jahre, maximale Kreditrate unter diesen Bedingungen: 1000 Euro. Daraus resultiert eine maximale Kreditsumme von 179.900 Euro.

Beispielsweise waren die von den Bausparkassen angewandten Indikatoren 12-Monats-Euribor oder Euro-Swapsatz 3 Jahre in den vergangenen 10 Jahren im Schnitt um 0,35 bzw. 0,39 Prozentpunkte p.a. teurer als der für variabel verzinste Wohnbaukredite geläufige 3-Monats-Euribor. Am günstigsten waren der 1-MonatsEuribor und der Leitzins der EZB, der sich durch ein hohes Maß an Stabilität und somit Kalkulationssicherheit auszeichnet. Wie unterschiedlich die Belastung eines 100.000 Euro-Kredites mit 30jähriger Laufzeit in den ersten 10 Jahren ausfiel wenn dieser vor genau 10 Jahren aufgenommen wurde, zeigt die Tabelle des Backtests.

Doch das relevante Einkommen bewertet die Bank nach ihrem eigenen Schema. Gehälter werden am höchsten angesetzt, denn oft werden auch Sonderzahlungen (13./14. Gehalt) mitberücksichtigt. Mieterträge hingegen werden wegen des Leerstandrisikos mit einem gewissen Abschlag gerechnet. Die Berücksichtigung von Trinkgeldern oder sonstigen unregelmäßig wiederkehrenden Zusatzeinkommen variiert ebenfalls von Institut zu Institut. Eigenmittel/Reserven: Je höher die Eigenmittel, desto günstiger

Alter: Während zahlreiche Banken das normale Pensionsalter von 65 Jahren als Endalter der Finanzierung betrachten bis zu diesem die letzte Rate bezahlt sein muss, gibt es eine ganze Reihe von Instituten bei denen bis ins Hohe Alter hinein finanziert werden kann. Letzteres ist beispielsweise bei den Bausparkassen und der deutschen PSD Bank der Fall. Risikoneigung: Je vorsichtiger jemand agiert, desto mehr sollten die Zinsrisiken abgesichert werden.

Kostenunterschiede einzelner Indikatoren

Dieser Chart zeigt, wie sich geläufige Kreditzins-Indikatoren in den vergangenen 11 Jahren relativ zum Leitzins der EZB entwickelten. Dabei fällt auf, je länger ein Indikator den Zins bindet, desto extremer waren die Anstiege in Krisenzeiten. Der wachsende


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3,00 2,75 2,50 2,25 2,00 1,75 1,50 1,25 1,00 0,75 0,50 0,25 0,00

- 0,25 - 0,50

Euribor 1 Monat

Euribor 3 Monate

3J- Euro- Swap

10J- Euro- Swap

EUR EZB Leitzins

Gesamtbelastung 10 Jahre - historisch (Gesamtlaufzeit 360 Monate, 100.000 EUR Pauschalrate) 65.000 60.000

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Vertrauensverlust der Banken 10-Jahres-Kredit-Backtest, Kreditbetrag 100.000 EUR, LZ 30 Jahre, Marge 1,25 Prozentpunkte zueinander ließ nämlich dann Wert aktuell DurchschnittsGesamtbelastung am langen Ende die Zinsen emIndikator (13.05.) Kreditzins (Pauschalraten) porschnellen. Umgekehrt war es seit 2009 im 1-, und 3-Mo1-Monats-Euribor -0,0480% 2,8321% 48905,93 nats-Geld. Hier fielen in Vorwegnahme der kommenden EZB Leitzins 0,0500% 2,9351% 49280,66 Leitzinssenkungen die Zins3-Monats-Euribor -0,0090% 3,0271% 50149,49 sätze bereits unter den Leitzins der EZB. Am langen Ende 12-Monats-Euribor 0,1690% 3,3800% 52269,19 hingegen führten die „Schuldenkrise“ der Peripherieländer 3-J-Euro-Swap 0,1760% 3,4162% 52607,18 und damit einhergehend zahl0,9340% 4,2773% 57871,97 10-J-Euro-Swap reiche Rating-Downgrades für Euroländer und europäische Quelle: PROFIN Kreditmakler-Portal der INFINA Credit Broker GmbH Banken zu einem pessimistischen Blick in die Zukunft. Im Hinblick auf schlechtere Credit-Ratings der Banken verteuerten fremdfinanziert werden kann, gelten für Anlegerwohnungen sich dann der 3-Jahres und 10-Jahres-Swapsatz entsprechend. Zu- andere Kriterien. Dazu INFINA-Geschäftsführer, Mag. Harald letzt herrschte hingegen eine starke Zinskonvergenz sowohl am Draxl: „Aufgrund des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus ist es vor langen als auch kurzen Ende, denn die aggressive Geldpolitik der allem bei Finanzierungen von Anlageimmobilien empfehlenswert, EZB mit monatlichen Anleihenkäufen in Höhe von 60 Milliarden möglichst langfristige Fixzinsvereinbarungen abzuschließen. Dies Euro drückte vorübergehend das Zinsniveau, ehe der vor wenigen verbessert die Kalkulation des zugrundeliegenden Steuermodells. Wochen eingesetzte Crash an den globalen Bondmärkten erneut Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Höhe für Zinsanstiege am langen Ende sorgte. Und so verteuerte sich be- der Fixzinskondition an der Höhe der Eigenmittel orientiert. Bei reits der für 10jährige Fixzinsbindungen relevante 10-Jahres-Euro- circa 20 % Eigenmittel und sonst guter Bonität des Kunden sind derzeit noch fixe Zinsen auf 15-20 Jahren mittlerweile zwischen Swapsatz vom 17.4. bis 14.05 von 0,44 auf 1,00 %. 1,75-2,5 % verhandelbar und dies trotz massiver Erhöhungen der Swap-Sätze in den letzten Tagen. Deshalb empfehlen wir, sofern Finanzierungstipps Anlageimmobilien: Berater: Wolfram Dieterich Fixzinsen gewünscht sind, diese so rasch als möglich zu fixieren.“ Brixner Straße 2/4 · 6020 Innsbruck Allgemein: Nur noch wenige Kreditexperten (z.B. Kreditmakler) T +43 512 584380 18 · E wolfram.dieterich@infina.at können den aktuell komplexen und schnelllebigen heimischen Geheimtipp PSD Bank Niederbayern Oberpfalz: Die attraktivsten Kunde: INFINA Credit Broker GmbH Kreditmarkt überblicken. Für Finanzdienstleister kann sich Konditionen bietet derzeit die PSD Bank Niederbayern Oberpfalz Finanzierung: Kreditbetrag 100.000 EUR deshalb im Falle vorliegender Kreditanfragen der Gang zum für Wohnbaufinanzierungen für Private in Österreich. Im Falle bis Rate 60(Hoch) % des GesamtSchätzwertes der Immobilie, fallen Kreditmakler lohnen, denn professionelle Betreuung Indikator Wert (aktuell) Marge Zinssatz Zinssatzdurch Zinssatzeiner Rate Beleihung (Tief) Rate (Mittel) (Tief) (Mittel) (Hoch) belastung nur zwischen 0,825 (ab 300.000 Euro Kreditsumme) und 0,925 Spezialisten ermöglicht in der Folge eine stärkere Kundenbindung. Euribor 1 Monat -0,0480 % 1,2500 % 1,2020 % 2,8321 % 6,2740 % 333,99 404,18 577,04 48.905,93 % (zwischen 100.000 u. 200.000 Euro) an Nominalzinsen an. Der Euribor 3 Monate -0,0090 % 1,2500 % 1,2410 % 3,0271 % 6,5680 % 337,65 414,46 594,76 50.149,49 Euribor 12 Monate Eigenmittel: Während 0,1690 % bei 1,2500 % 1,4190 % 3,3800 % 6,6890 %Referenzzinssatz 348,13 432,14 603,04 52.289,19 ist dabei der Leitzins der EZB, was extrem günstige Bei wenig der Anschaffung der eigenen 3J-Euro-Swap 0,1760 % 1,2500 % 1,3310 % 3,4162 % 6,5800 % 345,69 434,77 597,27 52.607,18 Margen ab 0,775 Prozentpunkte bedeutet. Maximal können bis zu 90 410J-Euro-Swap Wände im Falle ausgezeichneter Bonität beispielsweise bei der 0,9340 % 1,2500 % 1,7510 % 4,2773 % 6,2900 % 371,29 478,28 582,32 57.871,97 % des Schätzwertes finanziert werden. BAWAG P.S.K. oder Bank Austria durchaus die gesamte Immobilie EUR EZB Leitzins 0,0500 % 1,2500 % 1,3000 % 2,9351 % 5,5000 % 339,03 407,28 533,14 49.280,66 Doch dann liegt der Kreditzins bereits zwischen 1,325 Zinsentwicklung (11 Jahre ytd) und 1,425%. 15jährige Fixzinsbindungen kosten bei einem Kreditvolumen zwischen 200.000 und 300.000 Euro – je nach Beleihung 1,75 bis 2,25 % p.a.. Es existiert faktisch keine Altersgrenze und es sind Laufzeiten bis zu 41,5 Jahre machbar. Angeboten werden die Finanzierungen der PSD Bank über das Kreditvergleichsportal creditnet.at und die Quelle: PROFIN Kreditmakler-Portal der INFINA Credit Broker GmbH Kreditmakler der INFINA.


VERSICHERUNG

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VAV: moderner Versicherungsschutz für klassische Fahrzeuge Der Frühling bringt Sonne und angenehme Temperaturen – die perfekte Zeit, um seinen edlen Liebling aus der Garage zu holen und damit durch die wunderbaren Regionen Österreichs zu fahren. Klassische Fahrzeuge haben einige Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – auf dem Blech, aber dafür auch ihren Wert. Und sollten dementsprechend versichert sein. Die VAV, welche bereits über langjährige Erfahrung in der Versicherung von Oldtimern verfügt, lanciert, pünktlich zum Saisonstart, den neuen Classic-Tarif mit passgenauen Versicherungslösungen für motorisierte Kostbarkeiten. „Die KFZ-Versicherungsprodukte der VAV wurden bereits mehrfach von unabhängigen Institutionen, wie dem Verein für Konsumenteninformation sowie der ÖGVS - Gesellschaft für Verbraucherstudien, ausgezeichnet. Für uns besitzt die Versicherung von Kraftfahrzeugen einen hohen Stellenwert. Die Entwicklung eines exklusiven Tarifs für Young- und Oldtimer, wobei auch Motorräder und Traktoren inkludiert sind, ist daher ein logischer Schritt“, erklärt Dr. Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV Versicherungs-AG. Auf Österreichs Straßen sind nach Schätzungen rund 70.000 Fahrzeuge unterwegs, die den Kriterien eines Youngtimers (mindestens 20 Jahre alt) oder eines Oldtimers (mindestens 30 Jahre alt) entsprechen. Für Motorräder und Traktoren gilt gleichfalls eine Altersgrenze von 30 Jahren. Classic-Tarif: die Highlights Wie von der VAV gewohnt, liegt auch der Schwerpunkt des Classic-Angebots auf sehr attraktiven Prämien und einer flexiblen – auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmten – Gestaltung des Versicherungsumfangs. Neben der klassischen Autoversicherung mit Haftpflicht und Kasko, welche unabhängig voneinander abschließbar sind, werden ein umfassender KFZ-Rechtsschutz und eine Insassen-Unfallversicherung angeboten. Der für die wertvollen Klassiker meist gewählte Teil- oder Vollkaskoschutz zeichnet sich durch sehr günstige Selbstbehalte aus. Grundsätzlich entscheidet der Versicherungsnehmer selbst, ob der Marktwert oder der Wiederherstellungswert des Fahrzeugs versichert wird. Wertsteigerungen von bis

zu 20 Prozent sind auf jeden Fall prämienfrei mitversichert. Ein weiterer Vorteil ist der Wegfall des Bonus-MalusSystems, das bei herkömmlichen Tarifen empfindliche Prämienerhöhungen im Schadenfall nach sich zieht. Verschiedene RabattmöglichDr. Nobert Griesmayr: „Als Oldtimer-Besitzer ist es mir ein persönkeiten verschafliches Anliegen Gleichgesinnten ein attraktives Angebot zu liefern.“ fen außerdem einen Prämienvorteil. Ab drei vom gleichen ziellen Segment in einem eigenen Classic Besitzer versicherten Fahrzeuge kann ein Service Center gebündelt, womit Kunden Sammlerrabatt angesetzt werden. Prämie- und Vertriebspartnern immer ein versierter nabzüge gibt es auch für die Hinterlegung Gesprächspartner zur Verfügung steht. Unser des Kennzeichens beispielsweise während Classic Service Center ist mit passionierten der Wintermonate. Mitglieder heimischer Experten besetzt, die mit vollem Engagement Oldtimer-Clubs genießen zusätzlich einen an diese neue Aufgabe herangehen.“ Prämiennachlass. Classic-Rechner optimiert Bestes Service von Oldtimer-Liebhabern Im Zuge des Produktlaunches wurde auch der Tarifrechner auf VAV PRO komplett für Oldtimer-Liebhaber Young- bzw. Oldtimer gehören höchst unter- neu aufgesetzt. Im Fokus steht ganz klar schiedlichen Marken und Modellen an, sind die schnelle und einfache Berechnung des mehr oder weniger selten und benötigen beste Classic-Tarifs. Mit wenigen Eingaben erWartung und Pflege. Gemeinsam ist ihnen, halten Interessenten bereits auf der ersten so Griesmayr, „dass die Versicherung solcher Tarifrechner-Seite eine Prämie. Die VAV Fahrzeuge beachtliches Fachwissen und ein bietet damit den ersten Online-Tarifrechner hohes Maß an Hinwendung erfordert. Um für Oldtimer in Österreich an. Rasche Präden Ansprüchen gerecht zu werden, haben mienermittlung und Versicherungsabschluss wir jetzt unsere Erfahrung in diesem spe- sind garantiert.

Weitere Informationen zum Classic-Tarif der VAV finden Sie unter www.VAVPRO.at/classic.


EINE LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET. Foto: shutterstock.com

DER CLASSIC-TARIF FÜR WAHRE WERTE.

So wichtig ein guter Beifahrer bei einer Oldtimer-Rallye ist, so wichtig ist die perfekte Versicherung für den edlen Liebling Ihrer Kunden. Vom vielfach ausgezeichneten KFZ-Versicherer gibt es jetzt die passende Versicherung für Oldtimer und Youngtimer, für klassische Motorräder und Traktoren. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem zuständigen Regionalleiter oder auf dem Vertriebspartner-Portal www.VAVPRO.at


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WAS FOLGT IM JUNI?

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Reisezeit, Einbruchszeit - Alles rund um die Sommerurlausbszeit

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Interview mit Univ. Prof. Alexander M端rmann(WU Wien)

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