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DAS Nachrichtenmagazin für SICHERHEIT & VERMÖGEN
NR. 09 • September 2011 • HEFT 386 • 32. JAHRGANG • EURO 10,00
Revolution HDI Vorstände Günther Weiß und Ing. Thomas Lackner im Gespräch
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EDITORIAL
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as müssen Sie in jedem Zoo der Welt beachten? -Bitte nicht füttern! Unter Umständen nur im Streichelzoo, da darf man füttern, aber auch nur das dazu vorgesehene Futter. Damit die Tiere nur artgerechtes Futter bekommen und sie nicht krank werden. (Ein)verstanden, und fast alle Besucher halten sich daran. Es gibt aber auch noch andere Bereiche in unserem Leben, wo es zurzeit kein Anfütterungsverbot gibt. Es hat zwar schon einmal eines gegeben in unserem Lande, und es wird auch wieder darüber diskutiert. (Aber im Moment könnte man, wenn man wollte.) Das neue Antikorruptionspaket soll sich aber auch wiederum mit der Einführung des Verbotes dieser umstrittenen Fütterung beschäftigen. Es handelt sich um die „Anfütterung“ von Personen, von denen man sich Vorteile erhofft. Keine Bestechung bitte, denn das ist verboten und wird sofort an die Antikorruptionsbehörde gemeldet, sofern es jemand merkt, der sich übergangen fühlt. Natürlich gibt es nur wahre Helden und Menschen mit reinem Gewissen, und es kann und soll sich niemand persönlich betroffen fühlen. Und wenn doch, dann macht man (oder frau)es wie schon der Lobbyist Strasser, der sein Gedächtnis an seinen Anwalt weitergegeben hat. So wie auch im aktuellen Fall die Erben des Graham Bell, niemand wird sich an irgendwas erinnern können. Wer kann schon sagen, wo die „Millionerln“ hingekommen sind. Auch wenn´s fast 10 Millionen sind, denn die lungern halt auf einem der seltenen Sparbücherln oder auf irgendeinem Schweizer Konto herum, Hauptsache man hat eine ordnungsgemäße Rechnung. Hat sich da vielleicht ein Angefütterter dazu durchgerungen, eine Unterschrift unter eine Beratungsrechnung zu setzen, wobei die Beratung doch nur dazu da war, zu diskutieren, wo unterschrieben werden soll. Aber wiederum, wie in vielen Geschichten, ein Schelm, der dabei an Böses denkt. Es gibt zum Thema Anfütterung ein anderes Beispiel, an dem sich einige ein Beispiel nehmen könnten. Tief im Waldviertel liegt ein Fischteich, geleitet von zwei reizenden als auch resoluten Damen; und wenn dort ein Angler sich die lange und oft wirklich lange Wartezeit verkürzen möchte, daher zum Anfütterungstrick greift und den Fischen so ein bis zwei Handvoll Fischfutter hineinwirft, dann könnte sein, dass eine der beiden Fischfachfrauen dem ungeduldigen Angler ein kleine „Tachtel“ verpasst. Denn nur ein geduldiger Angler hat auch Anrecht auf einen frischen Fisch. Vielleicht sollte der neue Untersuchungsausschuss im Parlament bei den beiden Damen sich Anregungen für die „Tachtel“ holen und nicht nur wieder jahrelang oder – was wahrscheinlicher ist - bis zum Ende der Legislaturperiode darüber beraten was denn wie nie wieder passieren darf!
Anfütterungsverbot!
Liebe Leserinnen und Leser!
Ihre Doris Schachinger
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4 INHALT
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Ausgabe-Nr.: 09 | risControl 09/2011 | September 2011 Heft-Nr.: 386 | 32. Jahrgang
3 EDITORIAL
Anfütterungsverbot! HDI Vorstände Günther Weiß und Ing. Thomas Lackner im Gespräch
6 KARRIERE
6 AKTUELL-GRUPPE: Teamverstärkung 6 STANDARD LIFE: Neue Geschäftsführung 6 HDI GERLING FINANCIAL SERVICES GMBH: Personelle Veränderung 6 VDH: Österreich mit neuer Leitung 7 VIENNA INSURANCE GROUP: Neues Vorstandsmitglied in Bulgarien 7 CHUBB INSURANCE COMPANY: Neuer Sales Manager 7 INTRUM JUSTITIA: Sales Manager 7 VBV VORSORGEKASSE: Veranlagung
8 KURZNACHRICHTEN
8 Assekurata 8 Banken haben Leichen im Keller 8 „Hervorragend“ 8 Einkauf 9 Rund um die Welt 9 „Schon wieder“ 9 Kursziel gesenkt 9 Scheckkartenzulassungen 9 Papierlos 9 Gemeinsame Versicherung 9 Wachstum
Seite 10 Interview mit Johannes Muschik, AFPA Vorsitzender
Seite 12 Umfrage: Lebensversicherung
10 INTERVIEW 10 Revolution 12 Eine für Alle
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16 UMFRAGE
Lebensversicherung
Ist es das Licht am Ende des Tunnels?
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INHALT
39 FINANZEN
38 Ist es das Licht am Ende des Tunnels? 44 Trotz Wirtschaftsboom schlechte Moral 46 Investmentfondsgesetz 2011 47 „Selbst Frankreich-Downgrade würde Märkte nicht mehr schocken“ 48 Solvency II – fürchten sich die Versicherungen? 49 EU Consumer Spending Barometer
COFACE, Trotz Wirtschaftsboom schlechte Moral
Seite 44 Visa Europe, EU Consumer Spending Barometer
Seite 49 Allianz DEUTSCHLAND, Wir sehen das Gras wachsen
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41 KOLUMNE
41 Vermögenszuwachssteuer: Fondspolizzen im Vorteil 42 Die unterschiedlichen Ausprägungen von Einwänden im Verkaufsgespräch 49 Wir setzen auf Präsenz
50 VERSICHERUNG
50 Wir sehen das Gras wachsen 52 ZinsInvestPlusII 53 Gesetzesnovelle 53 KIDS Care 54 Gewitterwarnung 56 Zweiklassenmedizin 57 Bruttogewinnanstieg 58 Employer Branding in der österreichischen Versicherungswirtschaft 60 „Best-advice“ in der Nische 62 Erfolgreich 64 Griechenland drückt 65 Pensionsleitfaden 66 Zukunftsstudie 68 Vers. VG Novelle 2010 und die Umsetzung mit TOGETHER
69 REISE
Wie ein Märchen aus Zehntausendundeiner Nacht
Wie ein Märchen aus Zehntausendundeiner Nacht
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KARRIERE
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AKTUELL-GRUPPE
HDI GERLING FINANCIAL SERVICES GMBH
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tefan Kojalek verstärkt nun die Geschäftsführung des Maklerunternehmen- dem Frächterspezialisten der Aktuell – Gruppe. Damit besteht die Geschäftsführung wieder aus drei Personen, Dir. Dr. Günther Reisel, Mag. Regina Reitter und Stefan Kojalek, der für den Bereich Frächter, Industrie- und Großkunden verantwortlich zeichnet. Zu den wesentlichen Meilensteinen der Berufslaufbahn von Kojalek zählt, dass er Erfahrung sowohl auf Versicherer- als auch Maklerseite aufweist. Als akademischer Versicherungskaufmann entwickelte er für UNIQA die Maklerdirektion im Rahmen der Landesdirektion Steiermark weiter und dies mit großem Erfolg. Internationale Erfahrung sammelte er als Area-Manager Maklervertrieb u.a. für die Regionen Liechtenstein, Polen, Tschechien und Ungarn.
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Neue Geschäftsführung
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ertram Valentin verlässt Standard Life, Sven Enger wird neuer Geschäftsführer der deutschen Niederlassung und ist damit auch für Österreich zuständig. Darüber hinaus ist er auch Mitglied des internationalen Management Teams. Enger kommt von der Liberty Hill AG, einem Dienstleister für unabhängige Versicherungs- und Finanzmakler. Hier war er als Vorstandsvorsitzender für die Bereiche Strategie, Personal und den Aufbau der Insurance Business School verantwortlich. Davor bekleidete er bereits Führungspositionen bei renommierten Versicherungsunternehmen wie der Skandia Lebensversicherungs AG, Delta Lloyd Lebensversicherungs AG und der Unternehmensgruppe Deutscher Ring.
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r. Werner Knappitsch verlässt per 1.9.2011 das Unternehmen und wird sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Die Geschäftsleitung besteht nun aus Günther Weiß und Michael Miskarik. „Wir danken Herrn Dr. Knappitsch für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute, viel Erfolg und vor allem Gesundheit“, betont Günther Weiß.
VDH
Österreich mit neuer Leitung
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Personelle Veränderung
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Teamverstärkung
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laudia Hiergeist verstärkt ab sofort als neue Leiterin-Partnerbetreuung das Team der VDH Österreich. In dieser Funktion wird Hiergeist maßgeblich an der Etablierung der Honorarberatung in Österreich mitwirken. Erfahrungen im Finanzmarkt sammelte die gebürtige Bayerin unter anderem als Vorsorge- und Versicherungsbeauftragte bei der Allianz Group und zuletzt als selbstständige Maklerbetreuerin eines führenden deutschen Maklerversicherers. Zuvor war die Finanzexpertin über sieben Jahre als Gesellschafter-Geschäftsführerin eines Finanzberatungsunternehmens tätig. „Im Zuge der strategischen Neuausrichtung in Österreich verstärken wir auch die persönliche Betreuung und Begleitung unserer Partner in der praktischen und erfolgreichen Umsetzung der Honorarberatung. Es freut mich, dass wir Frau Hiergeist für diese Funktion gewinnen können, die sie mit sehr viel Erfahrung und persönlichem Engagement ausfüllen wird“, erläutert Dieter Rauch, Gründer und Eigentümer des VDH und Geschäftsführer des VDH Österreich. „Ich freue mich sehr auf diese spannende Aufgabe, bei der ich meine langjährige Erfahrung im Vertrieb einbringen kann. Mein Ziel ist es, für alle Anliegen der VDHPartner kompetente Ansprechpartnerin zu sein und potenzielle Partner für die Honorarberatung zu begeistern und so am Expansionskurs tatkräftig mitzuwirken“, so Hiergeist.
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Neues Vorstandsmitglied in Bulgarien
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it Juli 2011 wurde Mag. (FH) Christoph Rath (34) in den Vorstand der Bulstrad Non-Life sowie der Bulgarski Imoti Non-Life berufen. Er studierte Bank- und Finanzwirtschaft an der Fachhochschule Wien und Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Sydney. Im Jahr 2004 trat er in die Vienna Insurance Group als Vorstandsassistent ein und betreute darüber hinaus als Country Manager die Märkte Serbien und Deutschland. 2007 setzte Mag. Rath seine Karriere im Vorstand der serbischen Konzerngesellschaft Wiener Städtische osiguranje fort, wo er die Bereiche Rückversicherung, Lebensversicherung, Beteiligungen sowie Human Resources, Logistik und Administration leitete.
CHUBB INSURANCE COMPANY
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INTRUM JUSTITIA
Sales Manager
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as Forderungsmanagementunternehmen Intrum Justitia hat Christian Jahn mit der Leitung des Vertriebes und der Marketingaktivitäten in Österreich betraut. Der Vertriebsprofi hat 20 Jahre Erfahrung im Vertrieb von Finanzdienstleistungsprodukten und hat sich hochgesteckte Ziele gesetzt. Er möchte insbesonders durch intensive Kooperation mit Versicherungsunternehmen und Finanzdienstleistern das Unternehmen zum Marktführer in Österreich machen. Das in Schweden gegründete Unternehmen beschäftigt heute rund 3.200 Mitarbeiter in 22 Ländern. In Europa wird für Kunden ein Forderungsvolumen von rund 11 Mrd. Euro verwaltet.
VBV VORSORGEKASSE AG
Neuer Sales Manager
Veranlagung
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ernd Wiemann wird mit sofortiger Wirkung zum Sales & Marketing Manager Northern Europe ernannt. Diese Region umfasst Deutschland, Österreich, Benelux und Skandinavien. Wiemann ist seit 1991 für die Chubb Insurance Company of Europe SE tätig. Seitdem bekleidete er verschiedene Führungspositionen im Bereich Entertainment/Sport-, Unfall- und Affinity-Underwriting. Im Jahr 2000 übernahm er die Niederlassungsleitung in München und 2004 zusätzlich die Vertriebsleitung für die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz.
KARRIERE
VIENNA INSURANCE GROUP
ünther Herndlhofer ist seit August Leiter der Veranlagung bei der VBV Vorsorgekasse. Er hat über 10 Jahre Berufserfahrung und war zuletzt als Investment-Manager bei der VBV Pensionskassa tätig. Er verfügt über einen Abschluss als MBA (Finanzmanagement) und einen MSc (Executive Management) und freut sich auf die neue Herausforderung in dieser verantwortungsvollen Position.
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KURZNACHRICHTEN
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EU RATINGAGENTUR
BLOOMBERG
HDI GERLING DEUTSCHLAND
Assekurata
Banken haben Leichen im Keller
„Hervorragend“
Die Kölner Ratingagentur Assekurata hat von der BaFin die Zulassung zur Europäischen Ratingagentur erhalten. Damit werden Ratings und Bewertungen nun EU-weit als Bonitätsrating über Versicherungen anerkannt. Assekurata ist in Privatbesitz und gehört zu mehr als 60 Prozent dem Hamburger Wilhelm Alms. Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der Assekura-
ta Rating-Agentur GmbH: „Für uns ist dies ein wichtiger Schritt, unser bestehendes Ratinggeschäft weiter auszubauen. Im Zuge von Solvency II gewinnen qualifizierte Bonitätseinschätzungen im europäischen Versicherungsmarkt eine wachsende Bedeutung. Hierfür sehen wir uns durch die Registrierung optimal aufgestellt.“ Es sind bereits Expansionen geplant. Nun gibt es bereits neun Unternehmen, die als EURatingagenturen zugelassen sind: Euler Hermes Rating, Feri EuroRating, Creditrefom Rating, PSR Rating und GBB Rating sowie Bulgarien Credit Rating, ICAP und Japan Credit.
Nach den Worten des Investors Marc Faber haben europäische Banken noch „Leichen im Keller“, weil ihre Bilanzen nach den Rettungsaktionen vor drei Jahren nicht aufgeräumt worden seien. Die Banken seien 2008 quasi bankrottgegangen und dann gerettet worden, aber das Problem sei nicht wirklich beseitigt worden, sagte Faber im Interview mit Bloomberg Radio. Er würde nicht in Banken investieren. Es gebe einen großen Unterschied zwischen Banken im Westen, die zu viele Fremdmittel einsetzen, und Banken im Osten, besonders in Singapur, Hongkong und Thailand, wo das nicht der Fall sei. Faber äußerte sich auch zu den Aussichten für die Aktienmärkte: Er denke, dass Aktienkurse noch weiter nachgeben, aber es in irgendeiner Form eine dritte Auflage der quantitativen Lockerung (QE3) und danach ein QE4 geben werde. Von daher würde er Aktien gegenüber US-Staatsanleihen den Vorzug geben. Immobilien halte er für die beste Anlageklasse in den USA.
Ihre Meinung Pflegevorsorgeprodukte? Sind Konsumenten bereits interessiert an diesem Thema, oder ist es noch ein weiter Weg?
Verkaufe ich nicht 29%
Ja 7%
Nein 64%
www.riscontrol.at
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Die unabhängige Analysegesellschaft Franke und Bornberg hat in Deutschland die Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherung untersucht. Fünf Anbieter erreichten die Bestnote von FFF, Gerhard Frieg, Vorstand Produkte und Marketing bei der HDI Gerling: „Wir freuen uns, dass wir das sehr gute Leistungsniveau halten konnten.“ Die Gesamtwertung des BUUnternehmensratings von Franke und Bornberg gliedert sich in die Teilbereiche „Kundenorientierung in der Angebotsund Antragsphase“, „Kundenorientierung in der Leistungsregulierung“, sowie die „Stabilität des BU-Geschäfts“. HDI-Gerling überzeugte in allen drei Teilbereichen.
VIG
Einkauf
Die VIG hat die Mehrheitsanteile der albanischen Versicherungsgesellschaft Intersig SH.a. erworben. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigung, werden 75 Anteile plus eine Aktie aus der im Privatbesitz befindlichen Gesellschaft übernommen. „Wir verbreitern mit diesem Zukauf die Basis unseres Konzerns in Albanien deutlich. Die guten Erfahrungen mit dem Geschäftsverlauf unserer bestehenden albanischen Konzerngesellschaften bestärkten uns in der Entscheidung zur weiteren Festigung unserer Präsenz“, erläutert Generaldirektor Dr. Günter Geyer den Zukauf. „Der Aufholbedarf am albanischen Markt lässt für die kommenden Jahre eine erhöhte Nachfrage nach Versicherungsprodukten erwarten. Die wirtschaftlich stabile Entwicklung des Landes in den vergangenen Jahren bildet dafür eine gute Basis.“
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VIG
Rund um die Welt Kursziel gesenkt Der Talanx Konzern baut das Netz seiner Töchterunternehmen aus und plant weitere 4 Niederlassungen rund um den Erdball. Zuletzt wurde in den Niederlanden und in Lateinamerika zugekauft, nun soll Indien folgen. Die Industrieversicherung HDI Gerling Industrie wird als MAGMA HDI in Indien ihr Geschäft aufnehmen und operativ aus Kalkutta tätig werden. Weiters stehen auf der Einkaufsliste Kanada und Singapur. Auch auf der arabischen Halbinsel soll entweder ein Joint Venture oder eine Niederlassung entstehen.
HDI VERSICHERUNG
„Schon wieder“ Und nochmals hat der Geschäftsbericht der HDI Versicherung einen Preis erhalten, nach der Auszeichnung in Bronze bei den LACP Awards konnte bei den internationalen ARC Awards in Wolfgang Kaiser, New York in der KategoMarketingleiter der rie „Overall Annual Report: Insurance“ der 2. HDI Versicherung Platz gewonnen werden. Österreich 31 Länder und 2.100 Geschäftsberichte wurden der Jury vorgelegt, der HDI Geschäftsbericht, der von der Wiener Kreativagentur CIDCOM gestaltet wurde, errang die Auszeichnung in Silber. HDI Österreich Marketingleiter Wolfgang Kaiser ist stolz auf das gute Abschneiden bei dem internationalen Bewerb: „Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr eine sehr gute Bewertung bei den ARC Awards erzielen konnten. Wir starteten 2010 unsere Reihe,Elemente‘. Für den ersten Geschäftsbericht, der unter diesem Motto steht, haben wir uns für das Element,Wasser‘ entschieden – zweifelsohne ein stark emotionalisierender visueller Schwerpunkt. Der Award bestätigt uns in unserer Arbeitsweise und wir sind schon gespannt, wie die kommenden Geschäftsberichte abschneiden werden.“
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KURZNACHRICHTEN
TALANX KONZERN
DÄNEMARK
Papierlos
Die Wertpapieranalysten der Credit Suisse haben das Kursziel für die VIG von 46,00 auf 40,30 Euro je Aktie gesenkt, die Kaufempfehlung wurde unverändert bei „neutral“ belassen. Begründet wird die Senkung des Kursziels mit sinkenden Erträgen, vor allem aus dem Eigentumsund Haftpflichtversicherungsgeschäft. Da die allgemeinen Unternehmenszahlen allerdings solide seien, bleibt die Kaufempfehlung unverändert bei „Neutral“. Ebenfalls reduziert wurde die Gewinnerwartung, sie wird für 2011 mit 3,40 Euro je Aktie beziffert, für 2012 mit 3,83 Euro und für 2013 mit 4,12 Euro. Bei der Dividende je Aktie rechnen die Analysten der Credit Suisse mit 1,16 Euro je Aktie für 2011, für 2012 mit 1,37 Euro und für 2013 mit 1,48 Euro. (APA)
Bis 2015 soll Dänemark papierlos werden. Regierungen, Regionen und Gemeinden haben beschlossen, dass Bürger in Zukunft nur mehr auf digitalem Weg ihre Anliegen, Genehmigungen usw. erledigen werden können. Man will damit einfacher und schnelleren Kontakt mit den Bürgern herstellen und auch einsparen, 110 Mio. Euro an Portokosten sollen damit eingespart werden.
GENERALI
ISRAEL/PALÄSTINA
Scheckkartenzulassungen
Gemeinsame Versicherung
Bereits 23.300 Autobesitzer haben bisher bei der Generali ihre Zulassung in Scheckkarte beantragt. Nun sind bereits mehr als ein Fünftel der Zulassungsscheine im Scheckkartenformat. Platz eins ist Wien mit 7.800 Zulassungen, gefolgt von Niederösterreich mit 6.000 Stück und der Steiermark mit 3.500 Stück. Gegenüber dem Jahr 2010 konnten heuer bereits 3% mehr Zulassungen vermeldet werden. Generali-Vorstand Walter Kupec: „Die häufigsten Argumente unserer Kunden, die sich für Scheckkarten-Zulassungsscheine entscheiden, sind die stärkere Robustheit und die höhere Fälschungssicherheit.“
Israelis und Palästinenser wollen ein gemeinsames Versicherungsunternehmen aufbauen. Das Partnerunternehmen soll aus drei Versicherungsbüros bestehen und wird vorerst im Bereich Sach- und KFZ Versicherung tätig, der weitere Ausbau soll im Kranken- und Lebensversicherungsbereich geplant sein. Geschätzte Kosten etwa 11 bis 17 Mio. Euro.
MUNICH RE
Wachstum In einem Interview mit der Financial Times plant der Vorstand der Munich Re das Geschäft in Amerika erheblich auszuweiten. Bis ins Jahr 2014 soll der Umsatz in dem weltweit wichtigsten Versicherungsmarkt um fast 40 Prozent auf 7 Mrd. Dollar gesteigert werden. Bis ins Jahr 2020 plant er eine Verdoppelung der Einnahmen auf mehr als 10 Milliarden Dollar.
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10 INTERVIEW
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Revolution Die HDI-Versicherung ist immer gut für Innovationen im KFZ-Bereich, diesmal stellt das neue Werkstattnetz 2.0 alles in den Schatten. Wir haben die HDI Vorstände, Günther Weiß und Ing. Thomas Lackner, zu einem Gespräch eingeladen.
situation haben sich diese sehr stark entwickelt und der Aktienanteil in unserem Haus liegt nach wie vor unter 1 Prozent. Unser Ziel, den Umsatz zu halten, haben wir erreicht, obwohl im KFZ Bereich die Prämien einem starken Druck ausgesetzt sind. Lackner: Auch unsere Niederlassungen in Tschechien, Ungarn und in der Slowakei konnten im Jahr 2010 und im ersten Halbjahr 2011 deutlich zum Erfolg beitragen, mit der einzigen Anmerkung, dass in den Niederlassungen nur Industriegeschäft betrieben wird. Wir sind mit den Entwicklungen sehr zufrieden und sind in diesen Ländern bereits gut positioniert. Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung risControl: Waren Sie mit dem letzten halben Jahr zufrieden? Weiß: Das letzte halbe Jahr ist extrem gut gelaufen, sowohl im Privatgeschäft als auch im Industriegeschäft konnten wir technisch sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Combined Ratio liegt im Halbjahr 2011 bei 71,42 % und das Ergebnis vor Steuern bei 13,16 Mio. Euro. Bei den Kapitalveranlagungen konnten durch unsere Veranlagungsstrategie in Deutschen und Österreichischen Bundesanleihen und in Pfandbriefe ebenfalls sehr gute Ergebnisse erreicht werden. In der jetzigen Krisen-
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HDI Gerling Leben Deutschland und dort auch eingebunden. Vertrieblich werden wir bei Veranstaltungen gemeinsam auftreten und im Bereich Maklerbetreuung die Zusammenarbeit forcieren. Lackner: Wir nutzen die Synergien auch im Industriebereich und können beim Kunden auf die Ressourcen und Produkte
risControl: Wie sind die Vorbereitungen für Solvency II? Weiß: Im Hinblick auf Solvency II haben wir eine Überkapitalisierung und sind auch von den Prozessen, die abverlangt werden, sehr gut aufgestellt und vorbereitet, sodass wir dem gelassen entgegenblicken können. risControl: Herr Weiß, Sie sind auch in der Geschäftsleitung der HDI Gerling Leben, welche Veränderungen wird es noch geben? Weiß: Es wird keine örtlichen Zusammenlegungen geben. Organisatorisch ist die HDI Gerling Leben eine Niederlassung zur
Ing. Thomas Lackner, HDI Vorstand aus beiden Häusern zurückgreifen. Beide Unternehmen sind in die Talanx Holding eingebunden und haben auch in der Vergangenheit vertrieblich immer zusammengearbeitet.
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Lackner: Nach der Aufregung um das Werkstattnetz 1.0 möchten wir mit dem Werkstattnetz 2.0 eine noch nie da gewesene Innovation auf den KFZ-Markt bringen. Wir wollen damit nicht nur die eigenen Kunden erreichen, sondern auch die Haftpflichtgeschädigten von den Vorteilen unseres Werkstattnetzes profitieren lassen. Wenn ein HDI-Kunde bereits jetzt von den Vorteilen des Werkstattnetzes 1.0 profitieren möchte, kann er zu einer unserer 151 Werkstätten fahren und hat 11% Nachlass bei Leistungen in der KFZ-Werkstatt. Für Kunden mit einer Kaskoversicherung, die eine Partnerwerkstätte für die Reparatur ihres Fahrzeuges nutzen, reduziert sich der Selbstbehalt um 50%. Ab sofort erhält der Haftpflichtgeschädigte in unserem flächendeckenden Werkstattnetz Schmerzensgeld für sein Auto in Höhe von brutto max. 111 Euro. Hat die Werkstätte ein Leihwagen- oder ein Hol- und
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Bring-Service, dann kann auch dieser Vorteil genutzt werden. Sollte er sich für weitere HDI-Produkte interessieren, erhält er einen Prämiengutschein über 33,- Euro auf einen neuen HDI-Vertrag.
Vertriebspartnern noch zu wenig kommuniziert. Auch in Vergleichsprogrammen wird auf diesen Vorteil nicht eingegangen, hier werden zwar Prämien verglichen, aber keine Zusatzleistungen bewertet.
risControl: Welche Vorteile hat das Werkstattnetz 1.0 noch?
risControl: Um welche Werkstätten handelt es sich, große Vertragswerkstätten oder eher kleinere Unternehmen?
Lackner: Die Partnerbetriebe werden regelmäßig von uns evaluiert, sowohl auf Qualität als auch auf Service. Der 11% Nachlass auf alle Leistungen im KFZBereich, das kann in einem Gesamtjahr oft bis zu 200,-- Euro effektive Ersparnis bringen. Auch beim Kasko-Schaden kommt nur mehr der halbe Selbstbehalt zum Tragen. Im Werkstattnetz 2.0 haben wir bereits 76 Partnerwerkstätten. Ziel ist es, auch in diesem Bereich flächendeckend zu sein. Weiß: Es kann durchaus sein, dass sich die Prämie mit der Nutzung unseres Werkstattnetzes teilrefinanziert. Und diese Ersparnis bzw. dieser Vorteil wird oft von unseren
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risControl: Sie planen im KFZ-Bereich eine Revolution. Was wird geschehen?
Weiß: Es handelt sich um Mittelbetriebe, viele davon Familienbetriebe, die eine gute Qualität und bestes Service gewährleisten. risControl: Was erwarten Sie sich von dem Werkstattnetz 2.0? Lackner: Aus vertrieblicher Sicht ist nicht nur der Preis von Bedeutung, sondern auch die Vorteile des Gesamtpakets und die Qualität für den Kunden. Weiß: Es folgt unserem Grundgedanken, den Kunden die Freiheit zu geben, Möglichkeiten zu haben, sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Geld zu sparen.
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INTERVIEW
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Johannes Muschik ist Geschäftsführer der Vermittlerakademie, Deputy Chairman des europäischen Dachverbands der unabhängigen Finanzberater- und vermittler in Brüssel und Chairman von AFPA, dem österreichischen Verband der Versicherungs- und Finanzprofessionisten.
Eine für Alle Um ihr Mitspracherecht in Brüssel auszubauen, haben sich heimische Wertpapier- und Versicherungsvermittler zur Austrian Financial and Insurance Professionals Association (AFPA) zusammengeschlossen. Im Gespräch AFPA Vorsitzender Johannes Muschik.
risControl: Herr Muschik, wer ist die AFPA und was tut diese Organisation konkret? Muschik: AFPA ist eine Informationsdrehscheibe zwischen der EU und Österreich für die Regulierung des Versicherungsund Wertpapierverkaufs. Die spielt sich zu einem großen Teil in Brüssel ab. Ausgangspunkt ist dort die EU Kommission. Ihre Beamten sind auf Informationen von Fachleuten angewiesen und suchen aktiv Kontakt. Jahre bevor etwa die neue MiFID oder Versicherungsvermittlerrichtlinie beschlossen werden tauschen Marktteilnehmer mit der Kommission ihre Meinungen aus. AFPA nimmt an diesem Prozess teil, trägt Standpunkte aus Österreich zur EUKommission und Wissen aus Brüssel nach Österreich. Dem heimischen Gesetzgeber stellt AFPA bei der Umsetzung der europäischen Richtlinien erstmals Expertise für den gesamten Vermittlermarkt zur Verfügung. risControl: Für diese Aufgaben gibt es doch die Wirtschaftskammer. Sind Sie etwa mit der gesetzlichen Interessensvertretung nicht zufrieden?
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Muschik: Die Wirtschaftskammer ist die Vertretung aller Unternehmen Österreichs und in dieser Funktion auch in Brüssel aktiv. AFPA konzentriert sich exklusiv auf ein Segment, nämlich die Vermittler von Versicherungen und Finanzdienstleistungen. Hier haben wir den gesamten Beratermarkt im Fokus und sind damit eine ideale Ergänzung zur Wirtschaftskammer mit der wir im Übrigen aktiv zusammen arbeiten. risControl: Sehen Sie nicht eine indirekte Konkurrenzsituation zur Kammer? Muschik: Nein. Im In- und Ausland unterhalten viele Branchen eigene Verbände und sind gleichzeitig in staatlichen Vertretungen repräsentiert. In Deutschland arbeitet beispielsweise Votum, ein Verband von 80.000 Vermittlern eng mit der Industrie und Handelskammer, dem Pendant zur Wirtschaftskammer, zusammen. In Österreich sind Versicherungen immer schon im Versicherungsverband, Banken im Bankiersverband und beide Branchen gleichzeitig in der Wirtschaftskammer vertreten. Das Miteinander von Interessensverbänden und –vertretungen ist gelebte Praxis und stellt keinerlei Konkurrenz dar.
risControl: Sie vertreten etwa Versicherungsmakler, Wertpapierfirmen aber auch Anbieter von Fonds und Versicherungen. Warum schließen sich alle diese Unternehmen zu einem Verband zusammen? Muschik: Das Interesse der AFPA Mitglieder ist ein gut funktionierender Beratermarkt in Österreich. Und den sehen wir massiv bedroht durch die überbordende Bürokratie. In den vergangenen Jahren wurde unsere Berufsausübung durch eine Vielzahl von Vorschriften laufend erschwert. Eine Studie in 7 EU Ländern zeigt: Inzwischen gehen 50 bis 60 Prozent der jährlichen Arbeitszeit von Beratern für die Erfüllung rechtlicher Vorschriften drauf. Weniger als die Hälfte der Zeit bleibt für den persönlichen Kundenkontakt. Zu viel Bürokratie bedeutet also letztlich Nachteile für Konsumenten. Viele Kunden erleben die überbordenden Formalitäten bei Vertragsabschluss nicht mehr als vertrauensbildend sondern abschreckend. Dazu kommen die hohen Kosten für Administration und Compliance. In der EU wenden Vermittler dafür bereits 20 Prozent des Jahresumsatzes auf! Wenn es
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risControl: Wie wollen Sie das tun? Muschik: Indem wir rechtzeitig auf Probleme und Nachteile für Konsumenten und Berater hinweisen, und zwar bevor neue EU Regeln entstehen. Es muss vor Einführung neuer Bestimmungen überprüft werden, ob der Aufwand für Kunden und Vermittler steigt und welchen Nutzen die neue Regel stiftet. So ein „Impact Assessment“ gehört, übrigens auch dank ausdauernden Lobbyings der Vermittlerverbände, bei vielen EU Vorhaben schon zum Standard. Und es ist wichtig, bei kritischen Themen rasch Gespräche mit allen Marktteilnehmern zu führen so wie wir das bei der Diskussion um die Provisionen für Versicherungsvermittler tun. Wir haben den Beamten der EU Kommission anhand konkreter Beispiele vorgerechnet, dass ein großer Teil der Versicherungskunden mit Provisionen günstiger fährt als mit reiner Honorarberatung. Und wir haben Nachforschungen in jenen EU Ländern angestellt, die schon eine Offenlegung oder ein Provisionsverbot eingeführt hatten. risControl: Was haben Sie herausgefunden? Muschik: Die Erfahrungswerte waren durchwegs negativ. Beispielsweise gaben Konsumentenschützer aus England, das für ein Provisionsverbot gerade als „Vorzeigeland“ herhalten muss unumwunden zu, dass sich dadurch weder die Beratung verbessert hat noch die Zahl der Kundenbeschwerden zurückgegangen ist. Die Offenlegung ist in der Praxis völlig nutzlos. Und das bisher von wenigen EULändern eingeführte Provisionsverbot erwies sich für die zu schützenden Konsumenten als Bumerang. Beispielsweise hat sich in Finnland seit dem Verbot der Marktanteil der unabhängigen Versicherungsmakler von 16 auf 8 Prozent halbiert. Finnische Kon-
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sumenten haben heute weniger Auswahl an unabhängiger Beratung als früher. Angestellte von Banken und Versicherungen dürfen dort im Übrigen weiterhin Provisionen beziehen. Welcher Konsument soll sich da noch auskennen? Der Feldversuch ist ganz offensichtlich gescheitert. Die Vergütung des Vermittlers, ob nun Provision oder Honorar, kann auch in Zukunft nur Vereinbarungssache zwischen Kunde und Berater sein. risControl: Befürworter der Honorarberatung argumentieren mit einem Interessenskonflikt, wenn Vermittler von Produktgebern Provisionen erhalten. Wie ist Ihre Ansicht dazu? Muschik: Die Form der Vergütung, ob nun Provision oder Honorar, sagt weder etwas über die Qualität des Produktes noch der Beratung aus. Ein schlechtes Produkt oder eine schlechte Beratung werden auch durch eine andere Form der Vergütung nicht besser. Eine Provision zu erhalten ist im Übrigen nicht gleichbedeutend mit einem Interessenkonflikt. Berater können sehr wohl im Interesse ihres Kunden handeln und für ihre Arbeit vom Produktgeber entlohnt werden. In der Praxis ist es den meisten Kunden einerlei wie ihre Berater bezahlt werden. Kundenbefragungen unter mehreren tausend europäischen Anlegern zeigen: An erster Stelle steht die Sicherheit des Geldes! Danach kommt der Übergang des Vermögens auf die Erben, gefolgt vom Ertrag an dritter und den Kosten der Anlageform an vierter Stelle. Gerade mal fünf Prozent der Konsumenten wollten letztlich wissen, welche Vergütung ihr Berater bezieht. Was Vermittler verdienen spielt für Kunden also nur eine untergeordnete Rolle. AFPA tritt für eine Offenlegung der Gesamtkosten ein, d.h. der Kunde soll wissen wie viel von seinem Kapital tatsächlich investiert wird. Im Übrigen muss man die Lehren aus den Erfahrungen anderer EU Länder ziehen und für Österreichs Konsumenten vorrangig genügende Auswahl und guten Service sicherstellen. Professionelle Berater haben gar kein Interesse, ihre Klienten zu überteuerten Kosten zu betreuen. Der Nutzen aus ihrer Dienstleistung ist ja für Kunden
das Hauptkriterium zur Zusammenarbeit. Das beweist die Tatsache, dass 50 bis 75% der neuen Klienten durch Empfehlungen von bestehenden Kunden kommen.
INTERVIEW
so weiter geht bleiben nur die großen Finanzkonglomerate übrig, die sich die immer teureren Kosten leisten können. Doch das wäre genau das Gegenteil von dem, was die EU mit einem freien Binnenmarkt für Versicherungs- und Finanzprodukte bezweckt. Hier müssen und werden wir gegen steuern.
risControl: Wen konkret vertritt AFPA? Muschik: Unternehmen, die Versicherungen und Finanzdienstleistungen anbieten. Es besteht eine klare Abgrenzung zum angestellten Außendienst. Wir sind der Meinung, dass unabhängige Vermittler Konsumenten viele Vorteile bringen. Ihre
Die Vergütung des Vermittlers, ob nun Provision oder Honorar, kann auch in Zukunft nur Vereinbarungssache zwischen Kunde und Berater sein. Produktauswahl ist größer als beim Angestellten-Vertrieb. Ihre Beratungsqualität ist das Hauptkriterium für die Zusammenarbeit. Und weil Vermittler laufend neue Angebote für ihre Kunden suchen sind sie oft Triebfeder für Innovationen. Es entstehen neue Angebote, etwa spezielle Versicherungstarife. AFPA ist eine Lobbying Plattform für alle, die an einem gut funktionierenden Beratermarkt Interesse haben. risControl: Lobbying hat seit der Affäre Strasser einen ramponierten Ruf. Wieso bedienen Sie sich solcher Methoden? Muschik: Wir verstehen Lobbying so, dass wir den notwendigen Beitrag für sinnvolle Regeln leisten, die letztlich allen Marktteilnehmern zu Gute kommen. Das bedeutet, seriös und nachhaltig Interessen zu vertreten. AFPA ist fachlich orientiert und überparteiisch und die Mitglieder sind namhafte Gesellschaften mit repräsenta-
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tiver Marktabdeckung. Wir sind Mitglied im europäischen Dachverband, FECIF, der seit 12 Jahren direkt in Brüssel in die Finanzmarktregulierung eingebunden ist. Letztlich wollen Beamten sowohl in Österreich als auch in der EU Dinge vernünftig regulieren. Dafür ist es notwendig, sich im Vorfeld neuer Bestimmungen intensiv über die gegenseitigen Bedürfnisse und Erwartungen auszutauschen. Niemand wäre mit Gesetzen gedient, die im Nachhinein den Zugang zu unabhängiger Beratung unnötig verkomplizieren oder gefährden. Dann bliebe irgendwann nur der Angestelltenvertrieb der großen Finanzinstitutionen übrig. Und das wäre ein eklatanter Nachteil für Konsumenten, denn faire Konkurrenz belebt den Markt. Andere Branchen zeigen es vor, mit zum Teil tatkräftiger Hilfe der EU. Denken wir an Telekommunikation, Elektronik oder Flugreisen. Erst ein intensiver Wettbewerbsdruck hat hier zu günstigen Preisen und gutem Service geführt. Das sind positive Folgen für Konsumenten, wenn sich alle Marktteilnehmer an dieselben Spielregeln halten. Darauf haben wir die EU Kommission erst kürzlich wieder bei der geplanten neuen Versicherungsvermittlerrichtlinie hingewiesen. risControl: Wie ist der aktuelle Stand bei der Vermittlerrichtlinie?
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Muschik: Die Gespräche in Brüssel sind Anfang 2010 in die intensive Phase gekommen. Aus unserer Sicht war die bisherige Richtlinie unzureichend. Vor allem die ungleiche Behandlung von Angestellten und selbständigen Beratern führte dazu, dass keine einheitlichen und fairen Rahmenbedingungen am Markt vorhanden waren. Dazu kam, dass manche Staaten die EU Texte weit strenger auslegten als vorgesehen, um nationale Interessensgruppen zu schützen. Die EU wurde als Ausrede dafür gebraucht, den Heimatmarkt gegen ausländische Mitbewerber abzuschotten. Das war das Gegenteil dessen, was man beabsichtigt hatte: einen grenzüberschreitenden Markt für Versicherungsdienstleistungen mit mehr Wettbewerb zum Wohl der Konsumenten zu schaffen. Wir haben frühzeitig mit den europäischen Konsumentenschützern Vorschläge ausgearbeitet und sind für ein „level playingfield“ eingetreten, d.h. alle Berater, ob nun Angestellte oder Selbständige, sollen sich an dieselben Regeln halten. Nur dann profitieren Kunden von einem einheitlichen Service und mehr Wettbewerb. Dafür brauchen wir auch endlich ein europäisches Vermittlerregister, damit sich Berater nicht in jedem Mitgliedsland in dem sie arbeiten möchten nochmal neu registrieren lassen müssen. In der Praxis scheiterten hier bisher viele an bürokratischen Hürden. Wir
Was für uns nicht einzusehen ist: dass ein Berater seinem Kunden offenlegt, welchen konkreten Geldbetrag er aufgrund seiner Tätigkeit bekommt. Und vielleicht nur selbständige Vermittler dazu gezwungen wären, nicht aber ihre angestellten Kollegen. haben der EU Kommission dazu konkrete Vorschläge unterbreitet, die auch eine einheitliche Vermittlerdokumentation in Form eines „Business Fact Sheet“ umfassen. risControl: Wann ist damit zu rechnen, dass die Richtlinie in Österreich umgesetzt wird? Muschik: Im Herbst wird die Kommission ihren Vorschlag an das Europäische Parlament schicken. Voraussichtlich bis zum ersten Halbjahr 2012 sollten dann alle notwendigen Beschlüsse gefasst sein. Die Mitgliedsländer werden wie gewohnt zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit erhalten, wir rechnen also 2015 mit der Transponierung in die heimischen Gesetze, allen voran die Gewerbeordnung. risControl: Kommt die Offenlegung der Vergütung oder gar ein Provisionsverbot?
FECIF Meeting 2010 mit der EU Kommission zur neuen Vermittlerrichtlinie v.l.n.r. Vincent Derudder, Johannes Muschik, Carine Vansteenbrugge, Daniel Nicolaes (alle FECIF), Agnes Fridely, Karel van Hulle (beide DG Binnenmarkt)
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Muschik: Was für uns nicht einzusehen ist: dass ein Berater seinem Kunden offenlegt, welchen konkreten Geldbetrag er aufgrund
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seiner Tätigkeit bekommt. Und vielleicht nur selbständige Vermittler dazu gezwungen wären, nicht aber ihre angestellten Kollegen. Wir sind gemeinsam mit 24 weiteren Vermittlerverbänden dafür eingetreten, die Gesamtkosten offenzulegen. Und zwar in Form einer einheitlichen europäisch genormten Kennzahl, ähnlich der Total Expense Ratio bei Investmentfonds. Wofür wir uns ebenfalls stark gemacht haben ist, dass beide Vergütungsformen, also Provision und Honorar, parallel möglich sind. Je nachdem, wie es mit einem Kunden zu Beginn der Verkaufsverhandlung vereinbart wird. Die Kommission hat uns signalisiert, dass sie diese Standpunkte teilt und berücksichtigen wird. Nun sind wir natürlich gespannt auf den endgültigen Text der Direktive bevor wir im Herbst mit Vertretern des Europäischen Parlaments die Gespräche weiter führen. risControl: Unter ihren Mitgliedern sind auch Unternehmen, die mit Finanzdienstleistungsassistenten arbeiten. Diese Vertriebsform stand in letzter Zeit im Kreuzfeuer von Politik und Öffentlichkeit. Wie ist Ihre Sicht dazu? Muschik: In der Öffentlichkeit wurde zuletzt das Bild vom Finanzberater, der auf Kosten seiner Kunden mit wenig Arbeit ein fürstliches Einkommen bezieht, stark überstrapaziert. Vergessen wird regelmäßig darauf hinzuweisen, dass der größere Teil der Probleme die wir gerade erleben durch die Banken verursacht wurde. Eine europäische Studie zeigt die ernüchternde Realität: Europas Berater haben einen Brutto Stundenlohn zwischen 20 und 60 Euro. AFPA bindet alle Marktteilnehmer aktiv ein. Die Mitglieder sind Unternehmen, die sich positiv abheben, weil sie stark in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren und in vielen Fällen von der österreichischen Finanzmarktaufsicht konzessioniert sind und überwacht werden. Etliche der von Ihnen angesprochenen Firmen setzen international anerkannte Qualitätsmanagementsysteme ein, wie etwa eine TÜV Zertifizierung. Damit sind sie für die kommenden Herausforderungen am Beratermarkt deutlich besser gewappnet als der klassische „Einzelkämpfer“. Im Übrigen hat der Gesetzgeber mit der kommenden
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FECIF Vertreter beim EU Hearing 2010 in Brüssel zur Vermittlerrichtlinie v.l.n.r. Martin Klein (Votum), Johannes Muschik (AFPA), Vincent Derudder (NEA) Prüfung für Wertpapiervermittler das von der Öffentlichkeit geforderte Signal gesetzt. Auch für die Angestellten gilt in Zukunft: mehr wissen, besseres leisten. risControl: Welche Perspektiven haben unabhängige Berater im Europa nach der Finanzkrise? Muschik: In allen EU Ländern steigen aufgrund der demographischen Entwicklung die Pensions- und Pflegeprobleme. Konsumenten, die sich absichern wollen haben die Qual der Wahl aus in- und ausländischen Produkten. Eine ganzheitliche Beratung durch Spezialisten ist da unentbehrlich. Jene Länder, die das nicht erkennen erzeugen mit falschen Gesetzen die Probleme von morgen. Ein Beispiel: In England steht 2013 mit der sogenannten RDR das Verbot von Provisionen für Vermittler bevor. Schon heute wissen alle Marktteilnehmer, Vermittler und Versicherungen, dass dies zu einem massiven Einbruch bei der privaten Vorsorge führen wird. Bezahlen werden die Folgen in 20 Jahren die englischen Steuerzahler, in Form von immer höheren Zuschüssen in die defizitären Pensionssysteme. Und das soll ein Beispiel für Kontinentaleuropa sein? Wir denken, das ist sicher nicht zur
Nachahmung in Österreich zu empfehlen. Nach der Finanzkrise sind Konsumenten ohnehin stark verunsichert. Sie vertrauen den für sie anonymen Finanzinstitutionen nicht mehr, sondern brauchen Menschen, zu denen sie eine persönliche Beziehung haben, ihre Finanzberater. Wir bei AFPA sind überzeugt: nur qualifizierte Vermittler bauen die Brücke zwischen Anbietern von Versicherungen und Finanzdienstleistungen und Konsumenten. risControl: Braucht es dafür einen eigenen Verband? Muschik: Die Erfahrungen anderer EU Länder, in denen sich Marktteilnehmer organisieren zeigen: Entscheidungen fallen schneller, sind verstärkt fachbezogen und weniger politisch motiviert. Länder mit starken Vermittlerverbänden haben bessere, praxisgerechtere Regelungen für die Berufsausübung. Und in solchen EU Staaten finden Konsumenten ein größeres Produktanbot und mehr qualifiziertere Vermittler vor. Die Antwort auf die Frage ist aus meiner Sicht also ein klares „Ja“. AFPA ist notwendig, um Österreichs Konsumenten auf Dauer den Zugang zu unabhängiger Versicherungs- und Finanzberatung zu gewährleisten.
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Die Fragen von risControl
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Wie war die Entwicklung des Lebensversicherungsbereiches im ersten Halbjahr? Welche Strategie verfolgen sie im 2. Halbjahr?
Wird es neue Produkte oder Relaunchen geben?
Wie sieht ihre persönliche Prognose aus?
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Manfred Baumgartl, Vorstandsmitglied Allianz Versicherung
In der Lebensversicherung konnte die Allianz die von Kunden gezahlten Beiträge gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 215,5 Millionen Euro steigern und liegt damit zum Halbjahr klar über der Marktentwicklung von -7,9%. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle gingen um 3,5 Prozent auf 155,5 (161,1) Millionen Euro zurück. Auf der Veranlagungsseite legte das Investment-Ergebnis im Bereich der Lebensversicherung von 76,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011 um 6,9 Prozent auf 81,8 Millionen Euro zu.
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Wir orientieren unseren Beratungsansatz weiterhin und sehr konsequent auf die finanzielle Absicherung von Risikosituationen wie Berufsunfähigkeit oder Ableben und die Bewahrung des Lebensstandards nach Beendigung des Erwerbslebens. Um die dafür nötigen Aufwendungen und die steigenden Fixkosten im Alter zu decken, bedarf es verstärkt privater, eigenverantwortlicher
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Initiative. Im Jahr 2030 wird jeder dritte Österreicher älter als 60 Jahre sein und es wäre wohl sehr unklug, die Absicherung des individuellen Lebensstandards ausschließlich vom staatlich und damit politisch gesteuerten Umlagesystem abhängig zu machen. Diesen Bedarf decken wir punktgenau mit unserer Fixkostenpension, die auch im 2. Halbjahr das Kernthema unserer vertrieblichen Arbeit ist. Nein, wir setzen auf bewährte und auch in stürmischen Finanzmärkten erfolgreich erprobte Konzepte. Voran die Klassische Lebens- oder Rentenversicherung, deren Verzinsung in den letzten dreißig Jahren immer über der Inflationsrate – im Schnitt um 3,55 Prozentpunkte – lag und die sich gerade in den letzten krisenhaften Phasen als äußerst robustes und stabiles Vorsorgeinstrument erwiesen hat. Für Anleger mit entsprechender Risikobereitschaft empfehlen wir die Beimischung von fondsgebundenen Tarifen, die in reicher Auswahl
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vorhanden sind. Bei uns mit dem Zusatznutzen, dass alle Kick-Back-Zahlungen der Kapitalanlagegesellschaft an die Allianz in voller Höhe für den Ankauf von zusätzlichen Fondsanteilen verwendet und damit an unsere Kunden weitergegeben werden. Wir erwarten bis Jahresende einen weiteren Zuwachs im Segment der Vorsorgeprodukte. Denn das Volumen der privaten Altersvorsorge wird sich bis ins Jahr 2020 von aktuell rund 82 Milliarden Euro auf rund 170 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das Vorsorgebewusstsein sowie die Vorsorgeaktivitäten von Herr und Frau Österreicher steigen – und das ist gut so!
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DI Klaus Schönfelder, Mitglied der Geschäftsleitung Clerical Medical
Ich bin mit den Entwicklungen im ersten Halbjahr 2011 sehr zufrieden. Natürlich sind auch wir im Haus von den Umsätzen wie vor der Krise 2007 ein gutes Stück entfernt, aber wir haben sowohl den Umsatz als auch die Zahlen der aktiven Partner betreffend, sehr gute Fortschritte erzielt. Wir haben festgestellt, dass einerseits die Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Vermögenszuwachssteuer und andererseits die Unruhe an den Finanzmärkten ein Umdenken in der Produktwahl bei den Kunden bewirken, weil wir gerade im Einmalerlagsgeschäft sehr gute Zuwächse erzielt haben und auch deutlich über dem Marktschnitt gewachsen sind. Insbesondere unsere Konzepte mit hohem Garantieanteil und gleichzeitig höchstmöglicher Flexibilität um an wieder steigenden Märkten zu partizipieren, werden stark nachgefragt. Für das fondsgebundene Produkt an und für sich sehe ich eine sehr bedeutungsvolle Zukunft, weil die klassische Lebensversicherung beim Thema Pensionsvorsorge im Hinblick auf die aktuellen Inflationsszenarien nicht die einzige Antwort sein kann. Dass die Österreicher
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noch immer zu wenig mit dem Instrument der Fondsgebundenen Lebensversicherung vorsorgen, ist nicht nur eine Frage des zuwenig ausgeprägten Risikobewusstseins der Kunden. Ich sehe eine gewisse Ratlosigkeit, weil es am Markt durch den Verdrängungswettbewerb immer wieder widersprüchliche Aussagen gibt, die den Kunden ein Gefühl der Unsicherheit erleben lassen: Brauche ich inflationsgeschützte Produkte oder brauche ich diesen Baustein gar nicht? Ist die Klassische oder ist die Fondsgebundene die erfolgversprechendste Pensionsvorsorge? Unsicherheit erzeugt beim Kunden Blockaden, sodass er lieber das Geld abwartend parkt. Ich denke, um dieser großen Verunsicherung zu begegnen bedarf es neben qualitativer Beratung durch gut ausgebildete Berater auch eine Industrie, die noch stärker und geschlossener das Sowohl-als-auch predigt: Es geht nicht darum, eine Klassische, eine Fondsgebundene oder einen Investmentfonds zu favorisieren, sondern zu vermitteln, dass verschiedene Anlageprodukte nebeneinander im Kundenportfolio Platz haben - das ist die Kernbotschaft.
Unser Unternehmen betreffend, schlägt sich das typisch Britische vor allem in der Unternehmenskultur nieder, unter anderem in klar faktenbasierten Entscheidungen oder einer stark hierarchieübergreifenden Zusammenarbeit, was nicht zuletzt auch den Kunden und Beratern zum Vorteil gereicht. Weiters sind wir als Clercial Medical Mitglied des britischen Financial Service Compensation Scheme (FSCS). Damit sind unsere Kunden als Versicherungsnehmereines britischen Lebensversicherers, die in Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ansässig sind und deren Versicherungsverträge durch eine in einem anderen EWR-Staat unterhaltene Niederlassung ausgestellt wurden, vom Anlegerschutz des Financial Services Compensation Scheme umfasst. Das FSCS ist eine unabhängige Institution und wurde durch den Financial Services und Markets Act 2000 aufgesetzt. Dieser Schutz wird im wenig wahrscheinlichen Fall wirksam, dass ein Versicherungsunternehmen seine Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann.
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Krankheit, Unfall und Tod gehören zum Leben. Gegen die meisten Risiken sind wir heute versichert. Warum versichern wir nicht auch unsere Arbeitskraft? ,PPHUKLQ VLQG UXQG â DOOHU %HUXIVWlWLJHQ LQIROJH HLQHU .UDQNKHLW RGHU HLQHV 8QIDOOHV GDYRQ EHWURɆ HQ (*2 VFK W]W 6LH YRU GHQ À QDQ]LHOOHQ )ROJHQ
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Mag. Alastair McEwen, Geschäftsführer Donau Brokerline
Wir konnten im ersten Halbjahr erfreuliche Erfolge in der Lebensversicherung verbuchen. Speziell im Einmalerlagsbereich haben wir mit attraktiven Tranchenprodukten, trotz der vom Kunden noch zurückhaltend angenommenen 15 Jahre Mindesbindung, gepunktet, und auch in der Betrieblichen Altersvorsorge ist die Tendenz gut. Insgesamt können wir in der Brokerline eine stabile Entwicklung in der Lebensversicherung verzeichnen.
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Aufgrund der aktuellen Kapitalmarktsituation wird das zweite Halbjahr im Bereich des Breitengeschäftes schwieriger werden als die erste Jahreshälfte. Wir stellen fest, dass wieder vorwiegend Produkte mit hoher Sicherheit bzw. mit Garantie nachgefragt werden und dass kürzere Laufzeiten bevorzugt werden. Wir können diesen Ansprüchen im Rahmen unseres Produktportfolios gerecht
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werden und werden daher genau diese Produkte in den Fokus unserer Aktivitäten stellen. Wir haben erst kürzlich unsere Berufsunfähigkeitsversicherung mit neuen Varianten ergänzt. Unser bewährter BerufsunfähigkeitsSchutz basiert auf top-beurteilten Bedingungen. Neu ist die Variante „BerufsunfähigkeitsSchutz mit Ausschluss von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen“ für all jene, die für sich das Risiko eines Burn-Outs nicht sehen. Dieses Risiko kann man nun bei uns ausschließen und damit Prämienvorteile lukrieren. Neu ist auch unser „BerufsunfähigkeitsSchutz mit Ausschluss von Sport- und Freizeitrisiken“ für alle jene die entweder keine Freizeitsportler sind, oder für jene die bereits umfassend mit einer Unfallversicherung vorgesorgt haben. Mit den neuen Varianten bieten wir unseren Kunden einen exakt auf ihre Be-
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dürfnisse zugeschnittenen Berufsunfähigkeitsschutz zu attraktiven Prämien. Ich gehe davon aus, dass wir zum Jahresende auf ein erfolgreiches Jahr in der Lebensversicherung zurückblicken werden. Wir arbeiten aber jetzt bereits an den Themen für 2012 um von Anfang an gut durchzustarten. Im nächsten Jahr wird sich zeigen wie sich die ersten spürbaren Auswirkungen durch die Aktien-KESt in der fondsgebundenen Lebensversicherung niederschlagen werden. Dies wird natürlich von der weiteren Entwicklung der Kapitalmärkte maßgeblich beeinflusst sein und diesbezüglich wage ich keine Prognose abzugeben.
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Dr. Peter Thirring, Vorstandsmitglied Generali Versicherung
Die Generali konnte im ersten Halbjahr 2011 ein beachtliches Prämienwachstum in der Lebensversicherung erzielen und dadurch bei Vorsorgeprodukten mit laufender Prämienzahlung sogar auf den ersten Marktrang in Österreich vorstoßen. Besonders hohe Zuwachsraten erzielten wir bei der betrieblichen Vorsorge, weil wir immer mehr österreichische Unternehmen und Makler von den Vorteilen und sicheren Gestaltungsmöglichkeiten der zweiten Säule überzeugen können.
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Die Lebensversicherung hat sich auch in Zeiten der Finanzkrise als hervorragende Lösung für die Altersvorsorge bewährt. Bei unseren Kunden steht die klassische Lebensversicherung ganz hoch im Kurs, weil die Konsumenten trotz diverser politischer Aussagen wissen, dass es kein sichereres Vorsorgeprodukt gibt. Wir werden die Konsumenten noch intensiver in dieser Hinsicht beraten und verdeutlichen, dass
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die Sicherheit der dritten Säule außer Frage steht. Es gibt und gab in Österreich – und schon gar nicht bei der Generali - keine Kürzung einer garantierten Rente. Diese Garantieleistungen sind zu 100 Prozent sicher und werden ungekürzt ausgezahlt. Schwankungen kann es ja nur bei jenen Rentenbestandteilen geben, die von der Rendite auf den Kapitalmärkten abhängig sind, nicht jedoch bei den Garantieleistungen. Wir wollen heuer vor allem noch im Bereich der Risikoversicherung, aber auch bei der Zukunftsvorsorge neue Akzente setzen.
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den sich weiter entwickeln und dem starken Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung entgegen kommen. Mit einem weiterhin starken Wachstum rechne ich im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge. Damit die betriebliche Vorsorge als attraktive Ergänzung zum staatlichen Pensionssystem und zur privaten Vorsorge noch besser wahrgenommen wird, ist auch die Politik gefordert. So ist die Anhebung des Lohnsteuerfreibetrages von jährlich 300 Euro in Österreich mehr als überfällig, wenn man bedenkt, dass beispielsweise in Deutschland ein ähnlicher steuerlicher Vorteil zehn Mal so hoch ist.
Die Lebenserwartung steigt, und das tatsächliche Pensionsantrittsalter sinkt. Ich gehe daher davon aus, dass das Einstiegsalter für Vorsorgemaßnahmen deutlich auf unter 30 Jahren sinken und die monatlichen Ausgaben zur privaten Altersvorsorge steigen werden. Auch die Vorsorgeangebote wer-
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Michael Miskarik, Geschäftsführer HDI Gerling Financial Services GmbH
Durch die Einführung der neuen Wertpapier-KESt hat sich das Interesse an fondsgebundenen Lebensversicherungen seit Jahresbeginn spürbar erhöht. Vor allem die TwoTrust Fondspolice konnte sich aufgrund des Steuervorteils sowie der einzigartigen Kombination aus drei verschiedenen Garantievarianten als echte Alternative zum Direktinvestment im Rahmen eines Fondssparplans etablieren. Ein langfristiger Performancevergleich zeigt, dass die TwoTrust Fondspolice nicht nur beim Einmalerlag sondern auch als monatliche Ansparvariante klar voran liegt. Aber nicht nur fondsgebundene Lebensversicherungen feierten ein Comeback, auch die klassischen Lebensversicherungslösungen werden wieder zunehmend als Instrument zur privaten Altersvorsorge geschätzt.
sorge und der damit verbundenen Problemstellungen vor allem auf der Berufsunfähigkeitsversicherung liegen. Die neue EGO-BU-Tarifgeneration aus dem Hause HDI-Gerling ist nicht nur in punkto Preis/ Leistungs-Verhältnis attraktiv, sondern überzeugt auch mit einer Reihe innovativer Highlights wie der neuen Infektionsklausel. Wir wollen unsere Kunden und Vertriebspartner aber nicht nur mit der Qualität unserer Produkte sondern auch mit unserem erstklassigen Service überzeugen.
Unser Fokus wird in den nächsten Monaten neben der privaten und betrieblichen Altersvor-
2012 wird für uns ein spannendes Jahr. Wir haben in den vergangenen Monaten zahl-
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reiche Projekte zur Qualitätsverbesserung auf Schiene gebracht, die wir 2012 mit viel Engagement und Freude umsetzen werden. HDI-Gerling ist eine starke Marke mit einer langen Tradition und einem erstklassigen Know how in den Bereichen der privaten und betrieblichen Altersvorsorge. Diese Potenziale wollen wir in Österreich nützen, um in Zukunft noch erfolgreicher zu werden.
Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unserer Produkte und entwickeln auch immer innovative Versicherungslösungen für unsere Kunden. Es wird zu Jahresbeginn unter anderem ein zeitgemäßes und attraktives Kinderprodukt geben.
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Werner Panhauser, Vertriebsvorstand Helvetia Versicherung
Die Helvetia kann auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2011 verweisen. Insgesamt sind die Prämieneinnahmen um 3,2% auf 125,5 Mio. Euro gestiegen. Getragen wurde dieses Wachstum zu einem guten Teil vom starken Lebensgeschäft, wo sich speziell Produktinnovationen positiv ausgewirkt haben. Ingesamt konnte in den Lebenssparten ein Wachstum von +7,9% auf 45,1 Mio. Euro erzielt werden. Die Treiber waren die fondsgebundene Lebensversicherung CleVesto mit einem Plus von +19,1% (hier haben sich die Erweiterung der Fondspalette auf 104 Fonds, darunter unter anderem ETFs, und andere Weiterentwicklungen ausgewirkt) sowie die ausverkaufte Einmalerlagstranche ZinsInvest Plus. Bei den Einmalerlägen konnten wir das Gesamtvolumen auf 5,9 Mio. Euro sogar vervierfachen.
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Wir werden den erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. D.h. den Verkauf unserer neuen innovativen Produkte weiter forcieren, sei es bei den Einmalerlägen wie auch bei der FLV. Außerdem verfolgen wir sehr genau die Rahmenbedingungen am Markt, um Einflussfaktoren und Kundenbedürfnisse rasch identifizieren zu können und gegebenenfalls Tarife weiterzuentwickeln.
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Bereits im August haben wir unser zweites Einmalerlagsprodukt im heurigen Jahr, ZinsInvest Plus II, auf den Markt gebracht. Wie bereits bei ZinsInvest Plus bietet das Produkt einen integrierten Inflationsschutz. Denn aufgrund der zurzeit sehr volatilen Finanzmärkte ist dieser Aspekt für die Kunden von besonders großer Bedeutung. Außerdem gewährleisten wir eine Mindestauszahlung von 189% auf die Nettoprämie nach 15 Jahren bzw. eine jährliche Verzinsung von
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4,34%. Eine solch attraktive Verzinsung bei gleichzeitig sicherer Veranlagung und flexibler Entnahmemöglichkeit ist sonst für Kunden kaum zu finden. Der Lebensversicherungsmarkt ist derzeit rückläufig. Das liegt unter anderem an der gesetzlich vorgeschriebenen Laufzeitverlängerung von 10 auf 15 Jahre für Einmalerlagsprodukte und damit verbundenen Unsicherheiten über die Zins- und Inflationsentwicklung. Die Helvetia konnte sich gegen den Trend entwickeln, da wir genau diesen Unsicherheiten beim neuen Einmalerlags-Produkt gegengesteuert haben und außerdem eine einmalige Entnahmemöglichkeit von bis zu 25% auf die vereinbarte Mindestauszahlung bieten – im Moment als einziger Versicherer. Mit dieser Strategie werden wir weiter gegen den Strom schwimmen können.
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Mag. Kurt Grabler, Leiter Merkur Lebensversicherung
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist immer ein erhöhtes Bedürfnis nach Sicherheit festzustellen. Daher steigt auch die Nachfrage nach klassischen Lebensversicherungen und Garantieprodukten wie dem Merkur Privatplan AktivInvest. Auch mit der Bestattungsvorsorge hat die Merkur auf Marktbedürfnisse frühzeitig reagiert und ein attraktives, kostengünstiges Produkt lanciert.
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Wir bieten noch bis Jahresende eine spezielle Kinder-Aktion für den Privatplan AktivInvest an, bei der die Merkur die erste Monatsprämie übernimmt. Fokussiert wird auch verstärkt das Thema Pflegeversicherung, die ab Herbst mit neuen Inhalten überzeugt. Wir bringen ein neues Pflegeprodukt mit Leistungen auch bei schwerer Krankheit sowie im Er-
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und Ablebensfall auf den Markt, bei dem der Versicherungsschutz ohne neue Gesundheitsprüfung den geänderten Lebensumständen, wie Eheschließung oder Geburt eines Kindes, angepasst werden kann. Es wird außerdem zu einer wesentlichen Verbesserung des Merkur Privatplan Plus, also der staatlich geförderten Pensionsvorsorge, kommen. Die Merkur wird zukünftig auch die sogenannte Überbrückungsrente berücksichtigen, sowie die Möglichkeiten der Prämienzahlung für ihre Kundinnen und Kunden deutlich flexibler gestalten.
die Veranlagung jederzeit vom Kunden geändert und auch in eine klassische Lebensversicherung umgewandelt werden kann. Versicherungen mit staatlicher Förderung und Kapitalgarantie, wie der Merkur Privatplan Plus, werden sich auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Garantierte Zusatzpensionen und die Sicherung des Lebensstandards im Alter werden zunehmend wichtiger in unserer Gesellschaft.
Das erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Kundinnen und Kunden wird auch weiterhin zu einer vermehrten Nachfrage nach sicheren und möglichst flexiblen Produkten führen. Hier bietet die Merkur mit dem Privatplan AktivInvest ein optimales Produkt an, bei dem
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DR. NORBERT GRIESMAYR VAV GENERALDIREKTOR
KOMPLEXE AUFGABEN VERLANGEN NACH EXPERTEN Es ist schwer, für jeden Versicherungsnehmer die richtigen Produkte auszuwählen und das auch noch zu einem guten Preis – entsprechendes Expertenwissen und ein neutraler Standpunkt sind im Rahmen des „Best Advice“-Grundsatzes unerlässlich. Wir schätzen es, dass unsere Kunden ausschließlich von unabhängigen Experten beraten werden. Als Dankeschön für Ihre kompetente Beratung bieten wir Ihnen: • Absoluten Kundenschutz (kein Außendienst) • Pünktliche Bezahlung und Top-Konditionen bei der Provision • Innovative elektronische Services (z.B. Datenübermittlung per XML, umfassendes Vertriebspartner-Portal mit Tarifrechnern, u.v.m.) • „Best Advice“-Produkte mit dauerhaft günstigen Prämien Erfahren Sie mehr über unsere Produkte und Services unter www.VAVPRO.at.
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Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor Niederösterreichische Versicherung AG
Die Tendenz in der Lebensversicherung geht nach wie vor ungebrochen – auch angeregt durch die vermehrte öffentliche Diskussion – in Richtung privater Pensionsvorsorge. Es scheint den Kunden immer klarer zu werden, dass die staatlichen Pensionen längst nicht mehr ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard auch im Ruhestand zu genießen. Bei der NV bestätigt sich dieser Trend eindeutig durch die Tatsache, dass beinahe die Hälfte aller abgeschlossenen Lebensversicherungen Pensionsvorsorgen sind.
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Wir werden an unserer langfristigen Strategie der absolut kompetenten Beratung und Nähe zum Kunden nichts verändern, höchstens laufend verbessern. Eine umfassende und
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vor allem bedarfsgerechte Finanzberatung erfordert aufgrund der Komplexität der Thematik eine ständige Weiterbildung unserer Berater; schließlich geht es in der Lebensversicherung sehr oft um die Existenzsicherung von Menschen oder ganzer Familien. Ein weiterer Aspekt ist auch unser Bekenntnis, unseren Kunden möglichst risikolose Produkte anzubieten; die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre geben uns hier eindeutig recht. Eine Produktüberarbeitung ist bei der NV bereits erfolgt, und zwar im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung; wir haben hier eindeutig einen erhöhten Bedarf erkannt, denn gerade im Zusammenhang mit Finanzierungen ist eine Absicherung nicht nur im Ablebensfall sinnvoll. Ein „Dauer-
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brenner“ in der Lebensversicherung ist das Thema Flexibilität. Das Thema Pensionsvorsorge wird nach wie vor das dominierende Element bleiben; es führt an den demographischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft kein Weg vorbei. Immer mehr junge Menschen haben dies auch erkannt. Pensionisten sind heute eine der aktivsten Gruppen, betreiben Sport, unternehmen Reisen und „leisten“ sich einen angenehmen Lebensabend. Ohne private oder aber auch betriebliche Vorsorge – von letzterer sind wir überzeugt das der Stellenwert in Zukunft noch größer wird wird das für künftige Generationen nicht finanzierbar sein.
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Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender NÜRNBERGER Versicherung
Das Neugeschäft im ersten Halbjahr 2011 hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich besser entwickelt. Neben den Risikoprodukten werden von den Kunden wieder verstärkt Vorsorgeprodukte nachgefragt. Das merken wir zum Beispiel in der Fondsgebunden Lebensversicherung. Kunden achten aber nach wie vor verstärkt auf das Risiko. So sind Fondspolizzen mit Absicherungskomponenten weiterhin ein Thema. Daneben hat sich die betriebliche Altersvorsorge sehr gut entwickelt. In diesem Bereich bieten wir neben ausgereiften Produktlösungen sehr viel Serviceunterstützung für unsere Vertriebspartner an.
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Wir arbeiten weiter an der Verbreiterung unserer Vertriebsbasis und wollen verstärkt Versicherungsmakler, Versicherungsagenten und Finanzdienstleister ansprechen. Weiters haben wir einige neue Produkte in der Arbeit, die noch im Herbst bzw. Anfang 2012 auf den Markt gebracht werden. Schließlich bauen wir unser Serviceangebot und unsere Vertriebsunterstützung laufend weiter aus. So unterstützen wir Vertriebspartner mit einem speziellen Servicepaket bei der Abfrage des Pensionsanspruches ihrer Kunden.
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Sowohl im Risikobereich (Berufsunfähigkeitsversicherung) als auch bei den Veranlagungsprodukten (vermögensverwaltende Fonds) und in der bAV arbeiten wir an Produktneuerungen, die im Herbst bzw. Anfang 2012 vorgestellt werden.
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Wir erwarten heuer und auch 2012 eine weitere positive Entwicklung im Lebensversicherungsmarkt.
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Michael Witsch, Leitung Vertrieb Skandia Österreich
Wir haben deutlich gesehen, dass der Trend weiter in hochwertige Vorsorgelösungen geht, die dem Kunden gute Ertragsmöglichkeiten verbunden mit hoher Flexibilität, Sicherheit und Bequemlichkeit bieten. Es gilt, dieses „Wunschkonzert“ der Anleger zur Realität zu machen. Unsere Pensionslochkampagne, die wir heuer weiterführen, greift merklich. Das angeschlagene Image der staatlich geförderten Lebensversicherung und das für uns positive Budgetbegleitgesetz 2011 tragen das Ihrige dazu bei, dass die Nachfrage steigt. Mit unserem Bestseller Life Time liegen wir genau richtig und voll am Anlegerpuls. Auch mit dem langjährig bewährten und renommierten Smart Dolphin-Konzept mit Höchststandsgarantie punkten wir weiterhin. Immer mehr Berater greifen auf den Navigator zu, der Private Banking für Privatanleger zugänglich mach, Persönlich freue ich mich ganz besonders über unseren 1. Platz beim Service Award 2011 – hier haben wir 2011 bereits zum 9. Mal in Folge am Fondskongress das Siegertreppchen erklommen, und das mit außergewöhnlich guten Bewertungen. Absolute Partnerorientierung macht sich also bezahlt, und das nun schon seit vielen Jahren.
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Pensionsvorsorge ist und bleibt unser absoluter Schwerpunkt. Anfang Juli haben wir in einer breiten Marketing-Initiative das Vorsorgekonzept „Navigator“ relauncht, eine in Österreich einzigartige Anlageform, die die Vorteile der Fondsgebundenen Lebensversicherung mit aktiver Vermögensverwaltung kombiniert. Seit der Erstauflage in 2005 haben wir die Funktionsweise weiter perfektioniert und das Investmentuniversum mit neuen Anlageklassen wie Rohstoff-Aktien, Trendfolger und marktneutrale Strategien modernisiert. Auf Vertriebspartnerseite verstärken wir weiter unsere strategische Rolle als „Coach“, konzentrieren uns auf ServiceOrientierung und bieten zahlreiche Initiativen. In der Kommunikation gehen wir neben bewährten Infotools auch neue, frische Wege – wie zum Beispiel mit unserer 2011 gestarteten Facebook Präsenz und, seit kurzem auch mit einem brandneuen Skandia Blog auf unserer neuen Homepage www.pensionsloch.at – mit allen wichtigen Infos zur privaten Altersvorsorge.
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spartner eine Beratungsoffensive mit den individuellen Pensionskontoauszügen unserer Kunden starten. Damit werden wir abseits von ungenauen und unpersönlichen Standardhochrechnungen unseren Kunden eine höchst genaue Prognose ihrer zu erwartenden staatlichen Rente und der entsprechenden Vorsorgelücke liefern. Unsere eigene Marktforschung bestätigt, dass der Großteil der Österreicher die Hoffnung auf Auszahlung der vollen Pension längst aufgegeben hat. Was noch nicht ganz in den Köpfen verankert ist, ist die Größe des Pensionslochs: Während wohl viele glauben, dass die „eigene Lücke“ bei Pensionsantritt so um die 100 Euro liegt, sehen wir eher ein Vielfaches. Wir merken, dass nicht zuletzt durch unsere Pensionslochkampagne das Bewusstsein der Österreicher für die Notwendigkeit privater Vorsorge steigt. Immerhin haben sich unsere monatlichen Durchschnittsprämien seit dem Vorjahr um fast 20% erhöht – ein Trend, der definitiv weiteres Potenzial hat. Wir bieten Vorsorgelösungen für jeden Geschmack!
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Wir werden im Herbst als erster Anbieter in Österreich über unsere unabhängigen Vertrieb-
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UMFRAGE
Sergio Bortolin, Vorstandsmitglied SwissLife Österreich
Für uns insgesamt sehr gut. Die Neuprämien haben sich bei Swiss Life Österreich im ersten Halbjahr gegenüber 2010 verdoppelt. Relativierend muss man aber sagen, dass wir erst seit März 2010 auf dem österreichischen Markt tätig sind.
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Wir setzen auf Transparenz, Nähe und Offenheit. Mit anderen Worten: Wir ändern unsere Strategie nicht. Denn gerade in unserer Branche ist Kontinuität wichtig. Das schafft Vertrauen. Und darin ist Swiss Life seit über 150 Jahren Experte.
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Ja, ein neues Produkt, aber mit den altbewährten Swiss Life Vorteilen: Bis Ende Jahr wird ein Fondsentnahmeplan mit Bruttobeitragsgarantie unsere Produktpalette komplettieren. Schon unser Vorsorgeprodukt Swiss Life Champion und die Nachlassplanung mit dem Swiss Life Serenity bieten unseren Kunden diese Sicherheit.
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ein Risiko eingehen zu müssen. Dank unserer Bruttobeitragsgarantie. Ich bin also – bei aller Vorsicht – optimistisch, dass es weitergeht wie bisher. Das heißt, wir gehen davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr das Geschäft verdoppeln, bezogen auf das erste Halbjahr 2011.
Swiss Life zeichnet sich durch Vorsorgeprodukte aus, die alle Erfolgskriterien mitbringen: Volle Transparenz und die Möglichkeit, am Marktaufschwung teilzuhaben, ohne dabei
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Dr. Peter Eichler, Vorstand „UNIQA Österreich“
Während in Börsenhochs jeder am Aufschwung teilhaben will, ist in Zeiten von starken Kursrückgängen eine gewisse Vorsicht erkennbar. Der Einfluss der Kapitalmarktkrise macht sich beim Kunden vor allem in einem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis bemerkbar. Mit FlexSolution können wir für alle Marktphasen ein Produkt anbieten, das sowohl für risikofreudigere als auch für sicherheitsbewusste Anleger zahlreiche Möglichkeiten bietet. Wir konnten heuer einen klaren Trend hin zu Garantieveranlagungen erkennen, der mit einer Stückzahlsteigerung von 55% bei den Garantieportefeuilles im Rahmen von FlexProtection besonders deutlich erkennbar war. Auch die Performance kann sich sehen lassen: 2010 wurde eine durchschnittliche Entwicklung von 13% verzeichnet. Das ist - noch dazu bei volatiler Entwicklung der Märkte - überdurchschnittlich hoch.
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Ziel ist es, den eingeschlagenen Weg des Erfolges konstant weiterzugehen. Dazu bedarf es innovativer Lösungen, die sich sowohl an die Gegebenheiten des Marktes anpassen als
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auch die individuelle Situation des Kunden berücksichtigen können. Nicht umsonst ist UNIQA zur „Most trusted brand 2011“ (Reader’s Digest) gewählt worden. Das ist für uns ein eindeutiges Zeichen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und eine Auszeichnung, auf die wir besonders stolz sind! Aufgrund der immer volatiler werdenden Kapitalmärkte ist es unerlässlich, Produkte rasch zu entwickeln. Die „Time-to-Market“ wird so zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Wie sehr unsere Vermittler diese von uns gewöhnt sind, zeigt die Nachfrage nach einer aktuellen Limited Edition im Einmalerlagsbereich. Aufgrund der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten und dem damit verbundenen Zinsmarkt beobachten und prüfen wir jedoch noch genau die Möglichkeiten für entsprechende Tranchen, um unseren Kunden die gewohnt hohe Qualität und die geforderte Sicherheit bieten zu können.
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denheit bringen kann und wollen diese Vision auch weiterhin umsetzen. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Vorstellungen und Ansprüche an Vorsorge-Instrumente. Ein Produkt sollte allen diesen Wünschen nachkommen können. Für uns ist es wichtig, innerhalb eines Produktes möglichst viele Varianten abdecken zu können. So kann FlexSolution z.B. als reiner Ansparvertrag oder als komplexes Vorsorgepaket genutzt werden.
Wir meinen, dass nur eine langfristig ausgerichtete Partnerschaft die gewünschte Zufrie-
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UMFRAGE
Prok. Markus Stefani, Leiter Abteilung Lebensversicherung, Vorarlberger Landesversicherung
Die Lebensversicherung hat sich im 1. Halbjahr 2011 deutlich über den Erwartungen entwickelt. Trotz der Schwierigkeiten auf den Kapitalmärkten konnten nicht nur die laufenden Prämieneinnahmen, sondern auch die Einmalprämien wesentlich gesteigert werden, wodurch wir eine klar über dem Markt liegende Prä-miensteigerung in Höhe von 3,2% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnten. Auch die erwartete Stornowelle, welche meist mit unruhigen Veranlagungszeiten einher geht, konnte durch die ausgezeichnete Kundenberatung unserer Vertriebsmitarbeiter auf einem „Normalniveau“ gehalten werden.
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Die Kunden müssen das Vertrauen in sichere Anlageformen zurückgewinnen. Trotz der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten und den Schwierigkeiten, die der Euro zur Zeit hat, ist die Veranlagung in einer Le-bensver-
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sicherung aufgrund der konservativen, breit gestreuten und auch stark von den Aufsichtsbehörden kontrollierten Veranlagungsstrategie immer noch eine sehr sichere Sparform. Den Kunden diese Sicherheit zu kommunizieren wird im 2. Halbjahr 2011 eine der größeren Herausforderungen sein. Die Lebensversicherung bietet aber nicht nur als Veranlagungsform Sicherheit. Der Versicherungscharak-ter von Lebensversicherungen, welcher sich sowohl im Ablebensschutz als auch in Form von Pensions-vorsorgeversicherungen widerspiegelt, muss mehr hervorgehoben werden.
Die große Herausforderung wird es sein, die Lebensversicherung wieder als Versicherungsform zu plat-zieren und nicht nur als Anlageform. Aufgrund der Schuldenthematik im Euro-Raum und in den USA wer-den die Kapitalmärkte weiterhin nervös bleiben. Lebensversicherungen aber bieten finanzielle Sicherheit für Hinterbliebene im Todesfall und auch für Pensionisten in der Pensionsphase. Diese Vorteile, die eben nur Lebensversicherungen bieten können, müssen wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden.
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Im Bereich des Einmalerlages wird der ehemalige ProfiSparplan neu aufgelegt - ein Produkt, welches nach Ablauf der Anspardauer von 15 Jahren als Auszahlung wiederum den einbezahlten Einmalbeitrag bringt und zudem während der 15 Jahre Laufzeit eine monatliche Rente ausbezahlt.
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Dr. Ralph Müller, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Versicherung
Im Bereich der Lebensversicherung verzeichnete die Wiener Städtische im 1. Halbjahr 2011 einen Prämienrückgang, der vor allem auf die veränderten Rahmenbedingungen im Bereich Einmalerlag zurückzuführen ist. Die in Kraft getretene Anpassung – Anhebung der Mindestbindefrist auf 15 Jahre – im Rahmen der Neuregelungen des Budgetbegleitgesetzes 2011 wirkt sich negativ auf das Neugeschäft aus.
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Wir bemerken, dass die Bedürfnisse der Kunden nach soliden, konservativ veranlagten Vorsorgeprodukten wieder deutlich ansteigen. Das heißt für uns, dass wir den Fokus noch stärker auf die langfristige Altersvorsorge legen müssen und werden. Unsere Stoßrichtung wird hier sowohl in Richtung 2. Säule (Firmenversicherung - Betriebliche Kollektivversicherung) wie auch in Richtung 3. Säule (Eigenvorsorge - Geförderte Zukunftsvorsorge, Garantieprodukte)gehen.
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Aufgrund des deutlich erhöhten Sicherheitsbedürfnisses unserer Kunden setzen wir auf klassische sicherheitsorientierte Veranlagungsvarianten wie die Zukunftsvorsorge, klassische Garantieprodukte, Fondsgebundene Produkte mit Garantie und die Betriebliche Kollektivversicherung, die natürlich laufend an das aktuelle Umfeld angepasst werden. Produkttrend Nummer 1 im Bereich der Lebensversicherung ist die staatlich geförderte Pensionsvorsorge der Wiener Städtischen, die Prämienpension. Im 1. Quartal 2011 wurde hier eine positive Neugeschäftentwicklung verzeichnet. Wir sehen auch die fondsgebundene Lebensversicherung ganz klar im Aufwind: Durch die Ausweitung der Anwendung der KESt. auf Aktien und Fonds werden die Spielregeln neu festgelegt. Kunden, die einen Fonds für ihr Bankdepot erwerben, werden mit Ausgabeaufschlägen und der KESt. auf Kursgewinne und Erträge belastet. Investiert ein Kunde in denselben
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Fonds im Rahmen einer fondsgebundenen Lebensversicherung, schneidet die Versicherungslösung im Vergleich umso besser ab, je länger der Veranlagungshorizont gewählt wird und je höher die erzielte Rendite liegt. Wichtig ist, das Vertrauen der Kunden zu behalten und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass gerade die Lebensversicherung – im Gegensatz zu anderen Spar- und Vorsorgevarianten - bestens dafür geeignet ist, langfristig Vermögen aufzubauen, die staatliche Grundversorgung zu ergänzen und so eine adäquate Altersvorsorge sicherzustellen.
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UMFRAGE
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Vorstandsdir. Franz Meingast, MBA, Mitglied des Vorstandes der Wüstenrot Versicherungs-AG
Unterschiedlich! Im Bereich des Einmalerlages gab es aufgrund der Laufzeitverlängerung 10 auf 15 Jahre einen Rückgang von rund 25%, während in der LV laufend im Neugeschäft durchaus Zuwächse erzielt wurden. Besonders gut gelaufen ist es im Bereich der Zukunftsvorsorge mit einer über 7%igen Steigerung.
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Wir setzten sehr stark auf unsere neu geschaffenen Produkte, die First Class Invest, die sehr attraktive neue fondsgebundene Lebensversicherung und auf der anderen Seite auf
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die Fixkostenversicherung, mit der wir sehr schöne Anfangserfolge erzielen konnten. Als letzte Neuerung wurde im Frühjahr 2011 die Zukunftsvorsorge auf das Lebenszyklusmodell umgestellt. Wie vorher kurz angesprochen, haben wir eine moderne Produktpalette geschaffen und werden in den nächsten Wochen und Monaten keine neuen Produkte generieren und es sind keine weiteren Relaunches geplant.
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Lebensversicherungen werden weiterhin als populärstes Vorsorgeinstrument punkten! Wir werden unsere ehrgeizigen Ziele erreichen und damit noch mehr ÖsterreicherInnen helfen können, maßgeschneidert vorzusorgen und geschaffene Werte bestmöglich abzusichern.
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UMFRAGE
Thomas Heß, Organisationsdirektor Partnervertrieb WWK Versicherungen
Im ersten Halbjahr 2011 konnte die WWK ihre Produktion um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Nach den bereits hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre ist das ein hervorragendes Ergebnis. Die Resonanz der Einzelmakler, Maklerpools und Vertriebsgesellschaften auf unsere Produkte ist nach wie vor sehr positiv. Dies bestätigt eindrucksvoll unsere klare Positionierung im Lebensversicherungsbereich. Zudem werden heute stärker denn je Versicherer gesucht, die eine verlässliche Partnerschaft und guten Service anbieten.
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Die WWK ist derzeit in Österreich mit drei Direktionen an den Standorten Wien, Graz und Salzburg vertreten. Die Vertriebsdirektionen sorgen regional für eine zuverlässige und kompetente Betreuung der Geschäftspartner vor Ort. Aufgrund der außerordentlich guten Geschäftsentwicklung werden die bestehenden Betreuungskapazitäten wei-
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ter verstärkt. Neben der Eröffnung einer vierten Vertriebsdirektion in Linz umfasst dies insbesondere auch den Aufbau eines Maklerbetreuerteams mit drei Maklerbetreuern. Zudem ist geplant, eigene Consultants für die Betreuung großer österreichischer Vertriebspartner einsetzen. Diese sollen kompetent vor Ort unterstützen und Vertriebsschulungen auf hohem Niveau durchführen. Wir werden unser Profil als unabhängiger und finanzstarker Lebensversicherer mit den Schwerpunkten Fondspolizzen und biometrische Tarife weiter schärfen. Beispielsweise wurde erst vor kurzem das Fondsangebot bei der WWK Premium FondsRente deutlich erweitert. Neben nunmehr 60 Fonds stehen jetzt auch die Anlagestrategien MorgenMärkte®, MorgenWelt® und MorgenWerte® zur Auswahl. Diese ermöglichen es den Kunden ab sofort, sehr einfach und diversifiziert in die prosperierenden Märkte von
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Morgen zu investieren. Für 2012 ist die Einführung einer top positionierten Tarifs im Bereich des Berufsunfähigkeitsschutzes geplant. Generell wollen wir unsere Marktposition in Österreich kontinuierlich ausbauen und die Marktdurchdringung bei Maklern und freien Vertrieben weiter steigern. Wir haben unser vertriebliches Potential in Österreich noch lange nicht ausgeschöpft.
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Peter Stockhammer, Vorstand für Finanzdienstleistungen bei der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft
Wir liegen derzeit knapp über dem Vorjahrsniveau, haben jedoch noch nicht das Niveau vor der Finanzkrise erreicht.
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Unsere Schwerpunkte liegen zum einen in der fondsgebundenen Lebensversicherung und zum anderen in der Risikoabsicherung. In der fondsgebundenen Lebensversicherung sind wir mit unserem Top-Produkt, Zurich Prime Invest, sehr erfolgreich unterwegs. Das Besondere dieser Lösung ist eine kundenindividuelle Veranlagung auf Basis eines mathematischen Modells sowie eine börsentägliche Überprüfung und bei Bedarf Umschichtung. Zurich Prime Invest ermöglicht es dadurch, auch bei unruhigen Märkten, hoch in Aktien veranlagt zu bleiben. Und das hat sich bestens bewährt. Obwohl wir 2008 in einem schwierigen Marktumfeld gestartet sind, konnten bisher die damaligen Modellrechnungen deutlich übertroffen und die Märkte outperformt werden. Für entsprechende Sicherheit sorgen eine Kapitalgarantie, die Wahlmöglichkeit einer Höchststandsgarantie sowie ein intelligentes Ablaufmanagement. Bei dieser fondsgebundenen Lebensversicherung müssen die Kundinnen und Kunden keine Veranlagungsentscheidung treffen. Bei unserem zweiten fondsgebundenen Produkt, Zurich Vario Invest, bestimmt die
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Kundin/der Kunde die Zusammensetzung des Portfolios. Neben vielfältigen Themenund Spezialfonds ist auch die Wahl des Garantiefondskonzeptes DWS FlexPension möglich. In der Risikoabsicherung orten wir hohen Bedarf. Wenn überhaupt vorgesorgt wird, dann ist in der Regel der Todesfallschutz für die Hinterbliebenen zu niedrig. Als Faustregel gilt hier: Man sollte mindestens das 3 bis 5-fache Jahresbruttoeinkommen als Todesfallssumme veranschlagen, unabhängig davon, ob Kreditverpflichtungen bestehen oder nicht. Schließlich sind im Fall der Fälle dann auch Mietkosten, Betriebskosten, Lebenserhaltungskosten oder auch die Ausbildung von Kindern zu bestreiten. Auch dem Thema Berufsunfähigkeitsvorsorge wird noch immer zu wenig Beachtung geschenkt. Wir wollen hier entsprechend aufklären und beraten. Denn mit dem Verlust der Arbeitskraft und dem damit verbundenen Einkommen kann eine Existenz gefährdende Situation entstehen. Eine Absicherung der Berufsunfähigkeit sollte daher zentrales Element der persönlichen Vorsorge sein. Mit unserer Berufsunfähigkeitsvorsorge können wir auf das internationale Know-how der Zurich Gruppe zurückgreifen. Die Maklerinnen und Makler haben somit nicht nur ein Spitzenprodukt, sondern auch einen starken, verlässlichen und vor allem erfahrenen
Partner mit hoher Underwriting-Kompetenz an ihrer Seite. Für Zurich Prime Invest bieten wir mit dem Finance Airbag bereits ein intelligentes Ablaufmanagement an. Ab Spätherbst bringen wir nun auch für Verträge mit freier Fondsauswahl ein dynamisches Ablaufmanagement auf den Markt. Vor Ablauf eines Vertrages können damit einerseits Verlustrisiken verringert, trotzdem jedoch die Chancen auf den Kapitalmärkten weiter genutzt werden. Diese Möglichkeit bieten wir nicht nur für neue Verträge an, sondern auch für bestehende. Darüber hinaus werden wir unsere Fondspalette für die freie Fondsauswahl erweitern.
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Ich rechne fest damit, dass wir auch heuer wieder – das wäre dann das sechste Mal in Folge – erfolgreicher sein werden als der Markt.
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Immer, überall und jederzeit: Sicherheit für Sie. IHRE ÖSTERREICHISCHEN VERSICHERUNGEN WIR SIND WO SIE SIND
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Ist es das Licht am Ende des Tunnels?
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n einer umfangreichen Studie sehen die Experten von Economic Research & Consulting der SIGMA Rückversicherung die Lage der weltweiten Versicherungswirtschaft vorsichtig positiv. Untersucht wurde insgesamt das Nichtleben- und Lebensprämienvolumen in 147 Ländern. Ergebnis: Die Prämienvolumina steigen wieder an und die Kapitalisierung nimmt zu. Der Aufschwung der Weltwirtschaft setzte sich im Jahr 2010 fort und soll auch heuer anhalten. Es gibt aber noch erhebliche Hürden zu bewältigen. Die historisch tiefen Zinsen wirken sich negativ auf die Anlagerenditen und damit auch auf die Gesamtprofitabilität aus. Die wirtschaftliche Erholung von der schweren Rezession sollte sich fortsetzen. Die Versicherungsdaten und wenn keine Daten verfügbar waren – Schätzungen stammen von nationalen Versicherungsaufsichtsbehörden, in einigen Fällen auch von Versicherungsverbänden. Die makroökonomischen Daten der Studie stammen aus den Inter-national Financial Statistics des Internationalen Währungsfonds (IWF), von Oxford Economics, von der Economist Intelligence Unit (EIU) sowie vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsver-
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gleiche (WIIW). Zusätzlich gibt es einen umfangreichen statistischen Anhang der ausführliche Angaben zu den 88 Ländern enthält - gemessen am Gesamtvolumen der Versicherungsprämien.
Die positive Nachricht Die positive Nachricht zuerst: Der Aufschwung der Weltwirtschaft setzt sich weiter fort. Die logische Folgerung: Dies komme auch der Nachfrage nach Versicherungen zugute. Ein besonders hohes Wirtschaftswachstum weisen die Industrie- und Schwellenländer Asiens aus. Und nach zwei Jahren mit rückläufigem Prämienvolumen verzeichnete die weltweite Ver-sicherungswirtschaft 2010 erstmals wieder ein
positives Wachstum. Insgesamt stieg das Prämienvolumen real1 um 2,7% auf 4.339 Mrd. USD, mehr als vor der Finanzkrise. Im Nichtlebenssektor ist die Kapitaldecke sogar vollständig wiederhergestellt, erkennen die Experten. Auch im Sektor Leben erholt sich die Kapitalausstattung weiter, aber die Solvabilität habe noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. In der knapp fünfzig Seiten starken Studie untersuchten die Experten von Economic Research & Consulting der SIGMA Rückversicherung die Lage der Versicherungswirtschaft weltweit mit starkem Fokus auf die Weltwirtschaftskrise. Die Studie beschreibt die Folgen von Naturkatastrophen, bietet profunde, detaillierte Berechnungen in einem umfangreichen statistischen Anhang. Die Gliederung in die Geschäftsbereiche Leben und Nichtleben erfolgt in dieser Studie analog zu den Konventionen der OECD und der EU. Hier ein konzentrierter Ausriss aus dem Werk.
Das Prämienwachstum Weltweit stiegen 2010 die Lebensversicherungsprämien um 3,2%. Den Beitrag dazu leisteten die asiatischen Schwellenländer
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und einige kontinentaleuropäische Märkte. In den USA nahm das Prämienaufkommen hingegen weiter ab, wenn auch nicht so stark wie 2009. Die Kapitalausstattung der Lebensversicherer hat sich weiter erholt. Der verbesserte Absatz, tiefere Stornoquoten und höhere Kapitalgewinne auf Finanzanlagen stützten die operativen Margen. Der tiefen Zinsen wegen blieb die Profitabilität jedoch gering.
Die Kapitalisierung erreicht Rekordwerte Die Nichtleben-Versicherungsprämien stiegen 2010 weltweit um 2,1%. In den Schwel-lenländern und in den neuen Industrieländern Asiens kurbelte der kräftige Aufschwung das Wachstum der Nichtlebenprämien an. Nachgebende Prämien in Europa und den USA, in bestimmten Sparten, bremsen das Wachstum weiterhin. Die versicherungstechnischen Ergebnisse verschlechterten sich daher im Jahr 2010 weiter, obwohl Naturkatastrophen nur durchschnittliche Schäden verursachten und die Auflösung von Rückstellungen fortgesetzt wurde. Insgesamt blieb die Profitabilität gering, wobei Kapitalgewinne auf Anlagevermögen die tiefen Anlagerenditen nur teilweise ausglichen. Dennoch erreichte die Kapitalisierung Rekordwerte.
Aufschwung 2011 In den Industrie- wie auch in den Schwellenländern, wird sich der Aufschwung heuer voraussichtlich fortsetzen und das
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Prämienwachstum im Leben- und Nichtlebensgeschäft fördern. Da die Zinsen nur langsam steigen dürften, wird die Profitabilität in beiden Sektoren gering bleiben. Die verheerenden Erdbeben in Japan und Neuseeland dürften in diesen Ländern zu höheren Preisen führen und weltweit zu einem Ende des Preisverfalls beitragen. Die Gefahr besteht, dass der Aufschwung durch eine Eskalation der europäischen Staatsschuldenkrise oder einen Ölpreisschock abgewürgt werden könnte. Auch könnten aufsichtsrechtliche Reformen wie Solvency II in Europa zu strengen Kapitalanforderungen führen, die nicht nur die Profitabilität untergraben, sondern auch die Versicherungsnehmer belasten würden. Da unter Solvency II auch Marktrisiken berücksichtigt werden, dürften Lebensversicherer und in langfristigen Sparten tätige Nichtlebensversicherer höhere Kapitalanforderungen schultern müssen. Eine Eskalation der Staatsschuldenkrise in den Ländern der europäischen Peripherie würde bei den Versicherern zu umfangreichen Wertberichtigungen auf den Anlagen führen. Grund: deren Vermögen ist zum einen in Staatsanleihen angelegt, zum anderen aber auch in Anleihen von Banken, die unter einem solchen Szenario wohl ebenfalls zu leiden hätten. Der weltweite Konjunkturaufschwung, der Mitte 2009 eingesetzt hat, ging 2010 weiter und kurbelte auch das Wachstum der Versicherungsprämien an. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Jahr 2010 real um 4,0% auf 63 Bio. USD. Die USA und Westeuropa verzeichneten ein solides Wachstum, das allerdings von Land zu Land stark variierte. Aufgrund der Schwere der Rezession war das Gesamtwachstum gering, insbesondere im Vergleich zu früheren Aufschwungphasen. In Mittel- und Osteuropa, das 2009 eine schwere Rezession hinnehmen musste, verlief der Aufschwung schleppend, in Asien und Lateinamerika dagegen viel schneller. Die Krise hat die Verlagerung der wirtschaftlichen Bedeutung zu den Schwellen- und neuen Industrieländern Asiens beschleunigt.
Die BRIC-Staaten In den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) verzeichnete im selben Zeitraum das reale BIP pro Kopf eine drastische Zunahme, die von 30% in Brasilien bis 150% in China reichte. Mit dem steigenden Wohlstand dürfte sich in den Schwellenländern auch die Nach-frage nach Versicherungen erhöhen. Die Inflation nahm — mit Ausnahme weniger Länder — 2010 zu, blieb aber unter dem Niveau von 2008. Der Anstieg war vor allem auf steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise zurückzuführen. Weil der Anteil von Nahrungsmitteln und Energie an den Konsumausgaben in den Schwellenländern höher ist, verzeichneten diese Regionen auch eine höhere Inflation. Aufgrund der unverändert hohen Arbeitslosigkeit in den Industrieländern und der weiterhin relativ geringen Kapitalauslastung in der Industrie hielt sich die Kerninflation in den Industrieländern in Grenzen. Daher ist nicht davon auszugehen, dass sie bei den Nichtlebensversicherern zu einem erheblichen Anstieg der Schadenskosten führen wird.
Zinsen Die Zinsen verharrten 2010 weiter auf historischen Tiefstständen. Ende 2010 lagen die langfristigen Zinsen sogar 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte tiefer als ein Jahr zuvor. Einerseits erhöhte sich dadurch das buchhalterische Eigenkapital der Versicherer, weil der Wert der Obligationenportefeuilles zunahm, andererseits schmälerten die resultierenden niedrigen Anlagerenditen die Profitabilität. Die Ausfallquoten von
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Globaler Wirtschaftsaufschwung
Vermögenszuwachssteuer: Fondspolizzen im Vorteil
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ie neue Vermögenszuwachssteuer zwingt Anleger ab dem 1. Januar 2011 auch die Kursgewinne ihrer Wertpapiere unabhängig von der Haltedauer zu versteuern. Und dies nicht zu knapp: Gewinne werden pauschal mit einem Steuersatz in Höhe von 25 Prozent besteuert. Die Vermögenszuwachssteuer trifft insbesondere Anleger, die in Aktien oder in Aktienfonds investieren.
Dreifachkatastrophe Fondspolizzen sind die Gewinner der Steuerreform Die japanische Dreifachkatastrophe (Erdbeben, Tsunami und schwerer Atomunfall) wird wohl nur geringe und temporäre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, solange sich die nukleare Verseuchung nicht auf ein wesentliches Gebiet ausbreitet. Die Naturkatastrophen von Anfang 2011 in Japan, Australien und Neuseeland werden die technischen Ergebnisse der lokalen und globalen Versicherer belasten und könnten in diesen Märkten zu höheren Preisen führen. Dies könnte dem Trend zu tieferen Prämiensätzen im globalen Nichtleben-Versicherungsgeschäft ein Ende setzen.
Ausblick Das Prämienwachstum im Lebensgeschäft wird sich 2011 voraussichtlich fortsetzen. In den Schwellenländern ist mit weiterhin kräftigen Zuwächsen zu rechnen, in den USA mit einer Wende zu positivem Wachstum. In Westeuropa könnte sich das Prämienwachstum geringfügig verringern, weil Lebensversicherungen mit Zinsgarantie bei steigenden Zinsen an Attraktivität verlieren. Da sich der Aufschwung der Weltwirtschaft – wie bereits erwähnt - voraussichtlich fortsetzen wird, dürfte das Prämienwachstum in den Nichtlebenssparten 2011 in den Schwellenländern weiterhin stark bleiben und sich in den Industrieländern verbessern. Ein weiterer Rückgang der Prämiensätze, besonders in den Industrieversicherungssparten, wird der Erholung allerdings Grenzen setzen.
Westeuropa Im Jahr 2010 nahmen die Lebensversicherungsprämien in Westeuropa um 2,8% (2009: 4,0%) auf 946 Mrd. USD zu. Die Lebensversicherer verzeichneten insgesamt wieder Wachstum, das aber von Land zu Land erheblich schwankte. In Ländern
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KOLUMNE
Der globale Wirtschaftsaufschwung dürfte sich fortsetzen. Doch die politischen Turbulenzen im Nahen Osten und Nordafrika sowie die Schuldenkrise im Euroraum erhöhen die Unsicherheit. Die Gefahr, die für die Weltwirtschaft von den Ereignissen im Nahen Osten und Nordafrika ausgeht, sind steigende Ölpreise. Ein Übergreifen der Turbulenzen auf Saudi-Arabien könnte einen weiteren Preisschock auslösen, zumal im Jahr 2009 12% der weltweiten Ölproduktion auf dieses Land entfiel. Eine Störung der Öllieferungen aus Saudi-Arabien ist aber unwahrscheinlich.
FINANZEN
Ansgar Eckert, Marketingleiter WWK Versicherungen
Unternehmensobligationen gingen markant zurück, doch die Verringerung der Kreditspreads wurde 2010 durch die EuroStaatsschuldenkrise unterbrochen. Diese Entwicklung hat die Bilanzen der Versicherer gestärkt und zu geringeren Abschreibungen auf Unternehmensobligationen geführt.
Wer im Rahmen seiner persönlichen Altersvorsorge auf Aktien setzt, kann durch die Wahl einer fondsgebundenen Versicherung statt einer Direktanlage in Fonds ab 2011 seine Steuerbelastung deutlich verringern. Die Steuerreform verlangt deshalb von Anlegern und Vermittlern ein deutliches Umdenken, denn die neue Steuer gilt nicht für Lebens- und Rentenversicherungen (laufende Beiträge und Einmalerlag), vorausgesetzt bestimmte Fristen werden eingehalten. Die Kapitalerträge sind weiterhin steuerbefreit. Es ist lediglich die Versicherungssteuer auf die Beiträge zu entrichten. Kunden und Vermittler können sich den entstehenden Steuervorteil sehr einfach mit einem von uns zur Verfügung gestellten Vergleichsrechner veranschaulichen. Hierbei werden die Fondspolizze der WWK Lebensversicherung a. G. und Direktanlagen in Aktienfonds individuell und modellhaft verglichen. Der Rechner wurde in Zusammenarbeit mit der SMARTcompagnie GmbH entwickelt und kann kostenlos im geschlossenen Vermittlerbereich unter www.wwk.at heruntergeladen werden. Kapital im besten Mantel Die WWK hat sich bereits im Jahr 2010 erfolgreich in Österreich mit der Fondspolizze WWK Premium FondsRente positioniert. Der Tarif überzeugt neben einer hohen Tarifflexibilität und einer im Marktvergleich sehr guten Ablaufleistung insbesondere durch eine äußerst breite Fondspalette mit vielen Top-Fonds von renommierten Fondsgesellschaften. Darüber hinaus bieten wir seit Jahresbeginn auch die Anlagestrategien MorgenMärkte®, MorgenWelt® und MorgenWerte® an. Diese ermöglichen es den Kunden, sehr einfach und diversifiziert in die prosperierenden Märkte von Morgen zu investieren. Für weiterführende Fragen zu unseren Versicherungstarifen bitten wir Sie, sich an eine unserer Vertriebsdirektionen zu wenden.
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Mag. Gerhard Jeidler Geschäftsführender Partner
Mag. Harald Woschitz Geschäftsführender Partner
Die unterschiedlichen Ausprägungen von Einwänden im Verkaufsgespräch Im Zuge eines Verkaufsgesprächs ist es – neben vielen anderen Faktoren unumstritten wichtig, zu erkennen, welchen Charakter die Einwände des Kunden haben, um darauf auch richtig und zielorientiert reagieren zu können.
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enn echte Einwände ins Spiel kommen, dann blockieren sie den Verkaufsfluss, ihre Nichtbeachtung wird die Fortführung des Gespräches behindern. Der Kunde erwähnt z.B., dass er vorhat, Personal abzubauen, und Sie schieben das für sich in die Ecke des übervorsichtigen Unternehmers, der nur Haftpflichtprämie sparen will… Genaues Hinhören und Ernstnehmen kann neue Perspektiven für das Angebot bringen. Skepsis kann spürbar sein, wenn der Interessent nicht überzeugt davon ist, dass Ihre Lösung sein Problem beseitigt. Er braucht möglicherweise mehr oder andere Beweise Ihrer Qualität – fragen Sie einfach, was ihm seiner Meinung nach inhaltlich oder organisatorisch fehlt, um letztendlich eine optimale Situation zu erreichen – lassen Sie ihn ruhig von der gewünschten Lösung bildhaft vorschwärmen („Stellen Sie sich vor, ….“) Wenn der Kunde noch Bedenkzeit braucht, kann dies anzeigen, dass er die Zusage noch nicht geben will - oder kann. Manchmal fühlt sich der Gesprächspartner bedrängt, manchmal hat er aber auch nicht die Entscheidungsgewalt, den Abschluss zu tätigen. Geben Sie ihm im zweiten Fall die Chance, mit Ihnen gemeinsam einen zusammenfassenden Termin bei seinem Chef wahrzunehmen. Sprechen Sie ihn darauf an, um das mögliche wahre Motiv für die Bedenkzeit zu erkennen. Versteckte Einwände lassen sich nach Dale Carnegie üblicherweise durch zwei einfache Fragen auflösen: „Was gibt es noch außer den genannten Bedenken, das Sie zögern lässt?“ – wenn der Kunde hier bis jetzt noch nicht genannte Argumente bringt, können Sie darauf eingehen, indem Sie weiter fragen: „Wenn wir Ihre Bedenken auflösen können, sind Sie dann einverstanden, wenn wir fortsetzen?“ Die Antworten auf diese Fragen erlauben Ihnen, auf unaufdringliche Art die Ernsthaftigkeit des Einwandes abzuschätzen, und sie helfen auch, zu verstehen, welche Punkte für die Entscheidung des Kunden besonders wichtig sind. Über den richtigen Zeitpunkt, auf Einwände einzugehen, lesen sie in der nächsten Ausgabe. Viel Spaß und Erfolg beim Verkaufen! E R DIE BRANCH BRANCHE FÜ ER D S U A R DIE BERATE TUNG Fa. IMPULSBERA eratung sb en m Unterneh kagasse 14/8A 1010 Wien, Zelin ung.at at er www.impulsb ung.at at er lsb pu office@im
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wie Italien, Deutschland und Frankreich boten die Unternehmen angesichts der historisch tiefen Zinsen weiterhin recht attraktive Zinsgarantien an, mit denen sie Geld aus ablaufenden Polizzen und aus dem Bankensektor anzogen. In Dänemark, Norwegen und Belgien setzte 2010 wieder ein moderates Wachstum ein, während das Prämienvolumen in Luxemburg um real mehr als 22% stieg, in erster Linie aufgrund von grenzüberschreitendem Geschäft. Zwei westeuropäische Länder verzeichneten jedoch einen weiteren Rückgang, auch wenn dieser geringer ausfiel als 2009. So sanken die Prämien im Lebensversicherungsmarkt um 3,3%. Der Einbruch war aber in den Niederlanden zu verzeichnen. Die Nichtlebenprämien in Westeuropa erhöhten sich 2010 geringfügig um 0,6% auf 587 Mrd. USD (2009: 0,4%). Deutschland (1,5%), Italien (0,1%) und die Niederlande (1,7%) leisteten den Beitrag zu diesem Wachstum, aber auch viele andere Länder in der Region verzeichneten ein steigendes Prämienaufkommen. Ein Minus ergab sich jedoch in Großbritanien (–1,2%) und Spanien (–1,5%). In Großbritanien konnte das kräftige Wachstum im Motorfahrzeuggeschäft nicht den Rückgang des Prämienaufkommens in den Industrieversicherungssparten ausgleichen, der durch weiter nachgebende Prämiensätze und ein schleppendes Geschäft mit ausländischen Risiken bedingt war. In Spanien war die schlechte Wirtschaftslage für den Prämienrückgang verantwortlich. Auch die Schweiz, Belgien und Dänemark verzeichneten marginale Einbussen. Der durchschnittliche Schaden-Kosten-Satz für das Direktgeschäft erhöhte sich 2010 weiter auf 100,4% (2009: 98,3%). Während die europäischen Märkte gemeinsam unter der aktuell miserablen Entwicklung des Motorfahrzeuggeschäfts litten, kam es in einigen Märkten wie Großbritanien und Italien zu markanten Verbesserungen der Prämiensätze, die künftig auch zu Verbesserungen der technischen Ergebnisse führen dürften.
Mittel- und Osteuropa Mittel- und Osteuropa kehrte mit einem Plus von 5,7% zu einem positiven Prämienwachstum zurück (2009: –19%). Im Jahr 2010 lag das Prämienvolumen bei 20 Mrd. USD. Die höchsten Zuwächse verzeichneten Russland (34%), Tschechien (16%) und die baltischen Staaten (25%), in denen die Prämien aufgrund der schweren Wirtschaftskrise zwei Jahre lang um fast 30% zurückgegangen waren. In Polen, dem Lebensversicherungsmarkt der Region, stiegen die Prämien durch den guten Absatz fondsgebundener Produkte um 1,9%. Die starke Entwicklung in Tschechien (16%) war auf den kräftigen Absatz von Produkten mit Einmalprämie zurückzuführen,
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Produkten zu fördern. In den Ländern, die der Europäischen Union angehören, zählt die Einführung von Solvency II zu den Herausforderungen.
Ausblick Auch wenn nicht zu erwarten ist, dass das allgemeine wirtschaftliche Umfeld das Vorkrisenniveau erreichen wird, dürfte es sich doch weiter verbessern. Die Binnennachfrage dürfte sich breiter abstützen, und auch der private Konsum und die Investitionen werden in der Region voraussichtlich zunehmen. Dies wird dem Wachstum bestimmter Sparten wie der Maschinen-
und der Motorfahrzeugversicherung zugutekommen. In einigen Märkten, insbesondere in Polen, gibt es Anzeichen für eine Verbesserung der Prämiensätze in der Motorfahrzeugversicherung, doch in den anderen neuen EU-Staaten dürfte der harte Preiskampf in diesem Segment anhalten. Die meisten Länder in der Region sind nicht von Naturgefahren wie Erdbeben oder Stürmen bedroht, dennoch haben die jüngsten Überschwemmungen das Bewusstsein dafür geschärft, dass solche Gefahren bestehen und dass man ihren negativen finanziellen Folgen mit Versicherungen begegnen kann. Die etablierten Versicherungsmärkte weisen, vor allem im Nichtlebensgeschäft, nur relative Wachstumsraten aus. Die Emerging Markets in Mittel- und Osteuropa, Asien, Lateinamerika und Südafrika expandieren hingegen. Die Wachstumsraten machen diese Länder attraktiv für globale Versicherungsunternehmen. Sei es, um lokale Versicherer zu übernehmen, oder eigene Gesellschaften zu gründen.
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während es bei Produkten mit periodischer Prämienzahlung keine Veränderung gab. Ein ähnlicher Trend ist in Ungarn zu beobachten (3,4%), wo die Produkte mit Einmalprämie (fondsgebundene wie auch Erlebensfallprodukte) das sinkende Prämienvolumen aller anderen Produktarten kompensierten. Weiter rückläufig waren die Prämien in Rumänien, wo der Wirtschaftsaufschwung noch aussteht. Die Erholung im Lebenbereich geht weiter, doch eine schnelle Rückkehr zu einem Wachstum wie vor der Krise ist unwahrscheinlich, denn angesichts der schweren Rezession im Jahr 2009 und der hohen Verschuldung der Haushalte in vielen Ländern wird sich die wirtschaftliche Lage nur allmählich verbessern. Außerdem waren für die jüngsten Zuwächse vor allem reine Sparprodukte mit kurzer Laufzeit verantwortlich, während der Vertrieb von Risikoprodukten weiterhin schleppend oder rückläufig war. Eine der wichtigsten Herausforderungen wird künftig darin bestehen, den Vertrieb von risikobasierten
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Trotz Wirtschaftsboom schlechte Moral
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ndien zählt zu den großen Hoffnungsmärkten der heimischen Exportwirtschaft. Als zwölftgrößter Exportmarkt haben die Ausfuhren heimischer Unternehmen nach Indien im vergangenen Jahr ein Volumen von rund 655 Mio. Euro erreicht. Dennoch zeigt eine aktuelle Studie von Coface eine deutliche Verschlechterung des Zahlungsverhaltens der indischen Firmen. Mehr als 20% der
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Unternehmen warteten im vergangenen Jahr 90 Tage oder länger mit der Bezahlung von Rechnungen – im Jahr davor waren das nur 4%. Rund 36% der Unternehmen bezahlen ihre fälligen Rechnungen erst nach über 60 Tagen. Zum Vergleich: In Österreich wird im Durchschnitt nach 32 Tagen gezahlt und 83% der österreichischen Unternehmen begleichen ihre Rechnungen innerhalb des Zahlungsziels. Einer
der wichtigsten Gründe dafür sind finanzielle Schwierigkeiten, Umsatzrückgang und Zahlungsverzug der eigenen Schuldner. Samuel Jesuratnam, Leiter Coface India, erklärt, dass es durch die Umfrage möglich wird, die inländischen Trends im Zahlungsverhalten von Unternehmen in Indien zu verstehen: „Wir haben einen radikalen Wandel beobachtet. Nur 38% der Unternehmen verwendeten Lieferantenkredite als wichtigste Zahlungsart – im Vergleich zu 64% im vergangenen Jahr. Die erhöhte Vorsicht ist dabei wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise zu sehen.“ Trotz der schlechteren Zahlungsmoral hat Indien die Wirtschaftskrise gut überstanden, nicht zuletzt dank der raschen Erholung der Binnennachfrage. Die Umfrage zeigt, dass vor allem GmbHs und KGs von der Krise betroffen waren, während staatliche Unternehmen und Joint Ventures davon deutlich weniger beeinträchtigt wurden. Das starke Wirtschaftswachstum in Indien hält nach wie vor an und wird laut den aktuellen Prognosen von Coface in diesem Jahr bei 7,8% liegen. Aus diesem Grund sind die indischen Unternehmen insgesamt optimistisch, was die künftige wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes betrifft. Die große Mehrheit der befragten Unternehmen (81%) ist der Auffassung, die Weltwirtschaftskrise sei vorbei, die restlichen 19% erwarten eine Beruhigung bis Ende 2011.
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Donau KrankenVersicherung
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FMA
Investmentfondsgesetz 2011 Mag. Helmut Ettl, FMA Vorstand
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it 1. September tritt das neue InvFG in Kraft, eine grundlegende Veränderung des Investmentfondsgesetzes aus dem Jahre 1993. Das neue Gesetz bringt den Verbrauchern mehr Information, mehr Rechte und neue Produkte. Das neue Kundeninformationsdokument, mit einer Übergangsfrist bis zum 30.6.2012, löst den bisherigen „Vereinfachten Prospekt“ ab. Das KID ist europaweit standardisiert, hat maximal 2 A4-Seiten (3 bei komple-
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xen Produkten) und hat alle wesentlichen Eckdaten des Fonds zu enthalten: Ziele und Anlagepolitik, Risiko- und Ertragsprofil (Risikoeinstufung auf einer vorgegebenen Skala von 1 bis 7), Kosten und Gebühren, Wertentwicklung in der Vergangenheit, praktische Informationen wie Depotbank, Anlaufstelle für Anleger, steuerliche Angaben etc.). Weiters ist jede Verwaltungsgesellschaft verpflichtet, ein Beschwerdemanagement einzurichten. In komplexen Verfahren wie etwa der Zusammenlegung
von Fonds, wurden die direkten Informationspflichten an die Anteilinhaber erweitert. Auch für die Anbieter von Investmentfonds bringt das Gesetz wesentliche Erleichterungen: Mit dem neuen europäischen „Management Company Passport“ können Verwaltungsgesellschaften nun direkt im Wege der Dienstleistungsfreiheit in einem anderen Mitgliedstaat einen Fonds nach dortigem Recht auflegen. Grenzüberschreitende Fonds-Zusammenlegungen werden erleichtert und das Notifikationsverfahren für den Vertrieb in einem anderen Mitgliedstaat wurde gestrafft. Es wurden aber auch die organisatorischen Anforderungen an die Verwaltungsgesellschaften erhöht, insbesondere betreffend Risikomanagement und Regelungen von Interessenskonflikten. Das neue Gesetz betrifft 24 österreichische Kapitalanlagegesellschaften, die derzeit 2251 Investmentfonds aufgelegt haben und 5587 ausländische Investmentfonds, die bei uns zum Vertrieb zugelassen sind. „Auch für uns als Aufsicht stellt das neue Investmentfondsgesetz eine große Herausforderung dar. Einerseits gilt es den erhöhten Verbraucherschutz durchzusetzen, andererseits erfordern mehr grenzüberschreitende Möglichkeiten eben auch verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden. Wir sind für die Herausforderungen gerüstet“, so FMAVorstand Mag. Helmut Ettl.
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NORDEA: EXPERTE ANDERSSON
„Selbst Frankreich-Downgrade würde Märkte nicht mehr schocken“
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ach den Kursverlusten der vergangenen Wochen ist das Schlimmste am Aktienmarkt überstanden. Diese Meinung vertritt Mats J. Andersson, Manager des Nordea 1 - Nordic Equity Small Cap Fund (WKN A0LGUG) in einem aktuellen Marktkommentar. „Mittlerweile liegen alle Fakten auf dem Tisch. Selbst eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs würde die Märkte nicht mehr wirklich überraschen“, sagt der Experte. Dies stimme ihn positiv für den Gesamtmarkt – zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren. Besondere Chancen ergeben sich nach Anderssons Meinung bei Small Caps in Nord-
europa. „Zwar kann sich Nordeuropa nicht vom Rest der Welt abkoppeln, aber Unternehmen profitieren hier von einem soliden Bankensystem, das weder in die SubprimeKrise involviert war noch aktuell mit den Entwicklungen in Südeuropa viel zu tun hat“, erläutert der Experte. Es sei zwar möglich, dass die Unternehmen zwischen 15 bis 25 Prozent weniger Umsatz erzielten, aber keinesfalls 45 bis 50 Prozent, wie teilweise eingepreist sei. „Die Wirtschaft wird ohnehin nicht in ein schwarzes Loch fallen, sondern wird sich langfristig wieder erholen.“ Den Sommer über hat Andersson CashPositionen aufgebaut, die er jetzt nutze, um auf Einkaufstour zu gehen. „Es gibt Unter-
nehmen, die im vergangenen Monat rund 50 Prozent ihres Unternehmenswertes verloren haben“, sagt der Fondsmanager. Zu den derzeit bevorzugten Unternehmen zählt Andersson beispielsweise Husqvarna, einen schwedischen Hersteller von Kettensägen und Rasenmähern. Das Unternehmen sei ein Turnaround-Kandidat, habe eine starke Marktstellung und verfüge über eine gesunde Bilanz mit geringer Verschuldung. Das Unternehmen sei sehr auf den US-Markt ausgerichtet, was Andersson für vorteilhaft hält. „Von den entwickelten Ländern mit Problemen werden die USA die ersten sein, die die Wende schaffen.“
Auch wenn Sie die Entscheidung ärgert. Der Rechtsweg ist leider ausgeschlossen.
Auf Fehlurteile des Schiedsrichters haben wir leider keinen Einfluss. Aber in allen anderen Fällen sind wir der starke Partner an Ihrer Seite. Schließlich spielt nicht das ganze Leben auf dem Tennisplatz. Bei Versicherungsfragen wenden Sie sich an Ihren Berater oder informieren Sie sich unter www.ARAG.at.
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Solvency II – fürchten sich die Versicherungen? Günter Wiltschek, Partner bei PwC Österreich
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ür die internationale Versicherungsbranche ist derzeit kein Thema so wichtig wie die Anpassung an die EU-Richtlinie Solvency II und andere kommende Regulierungsvorschriften. Im „Insurance Banana Skins Index 2011“ ist die zunehmende Regulierung der meistgenannte Unsicherheitsfaktor auf Sicht der kommenden zwei bis drei Jahre. Erhoben wurde die Studie von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam mit dem Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI). „Höhere Eigen- und Mindestkapitalanforderungen sowie neue Vorschriften für das Risikomanagement treffen die Branche zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Anpassung an Regelwerke wie Solvency II ist äußerst komplex und bindet Management-Ressourcen. Diese werden jedoch an anderer Stelle zur Bewältigung
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strategischer Herausforderungen durch konjunkturelle Unsicherheiten und zunehmende Schäden durch Naturkatastrophen dringend gebraucht“, kommentiert Günter Wiltschek, Partner bei PwC Österreich. In engem Zusammenhang mit dem Thema Regulierung steht der am zweithäufigsten genannte Risikofaktor: Die Versorgung mit zusätzlichem Kapital. An dritter Stelle im Risiko-Index sehen die weltweit rund 500 befragten Versicherer und Branchenbeobachter die Unsicherheit über die globale Konjunkturentwicklung, gefolgt von der Performance der Anlageportfolios. Die Gefährdung durch Naturkatastrophen liegt im Ranking nur auf dem fünften Platz, allerdings ist die Aufmerksamkeit für derartige Risiken nach dem Erdbeben in Japan und den Überschwemmungen in Australien deutlich gestiegen: In der „Insurance Banana Skins“-Umfrage von 2009 standen
Katastrophen erst auf Rang 22. Ebenfalls stark an Aufmerksamkeit gewonnen hat die Sorge um qualifiziertes Personal. Tauchte das Thema Talent Management im Jahr 2009 noch gar nicht auf der Agenda auf, liegt es im aktuellen Risikoranking auf dem sechsten Platz. Deutlich seltener als vor zwei Jahren werden im Risiko-Index 2011 potenzielle Defizite im Risikomanagement (von Rang 6 auf 15) sowie der Umgang mit komplexen Finanzinstrumenten (von Rang 8 auf 19) genannt. „Zum Umfragezeitpunkt 2009 stand die Finanzkrise im Zenit. Entsprechend hoch war die Aufmerksamkeit für diese Risikofaktoren. Mittlerweile hat die Branche ihr Risikomanagement nach einer kritischen Überprüfung jedoch optimiert und strukturierte Anlagen aus den Portfolios verbannt oder deren Anteil zumindest reduziert“, erläutert Günter Wiltschek.
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ie europäischen Verbraucherausgaben sind im ersten Quartal 2011 um 2,5% gestiegen, auch im 2. Quartal ist ein weiterer Zuwachs gegenüber dem Vorjahr bemerkbar (+2,5%). Die Prognose für den Rest des Jahres ist aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der EU allerdings weniger positiv. Der höchste Anstieg wurde im 2.Quartal in Zentral- und Osteuropa verzeichnet, Lettland (12,6%) und in Estland (10,2%) registriert, aber auch in anderen Ländern wie Tschechien (8,9%), Polen (7%), Slowakei (6,6%) und Litauen (6,5%) wuchsen die Verbraucherausgaben konstant stark. Die größten Volkswirtschaften der EU verzeichneten vergleichsweise zurückhaltende Wachstumszahlen: Frankreich wuchs nur um 2,6%, der deutsche Wert legte um 3,4% zu und in Spanien stiegen die Verbraucherausgaben um 4,3%. In Portugal und Irland sanken die Ausgaben. In Griechenland stagnierten die Ausgaben im 2. Quartal. Die Zahlen basieren auf der Grundlage tatsächlicher Ausgaben anstelle von Stimmungs- oder Meinungsindikatoren, denn die Daten werden um die Anzahl der ausgegebenen Visa Karten, die bevorzugten Zahlungsmittel und die Inflation bereinigt. Damit stellt es einen präzisen und umfassenden Einblick in die Entwicklung der Verbraucherausgaben innerhalb der EU dar. Bereits jeder achte Euro in Europa wird mit einer Visa Karte ausgegeben. Philip Symes, Chief Financial Officer bei Visa Europe sagt: „Im zweiten Quartal konnten wir in fast allen Märkten starken Wachstum registrieren. Im Hinblick auf das Straucheln auf den Aktienmärkten und die politischen Diskussionen über Staatsverschuldungen, widersprechen die Ergebnisse aus Q2 den aktuellen Entwicklungen. Es ist schwierig einzuschätzen wie sich aktuelle Entwicklungen in Zukunft auf das Vertrauen der Verbraucher auswirken werden.“
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Klaus Pointner, Leiter Partnervertrieb D.A.S. Österreich
Wir setzen auf Präsenz Regionalität und qualitativ hochwertige Beratung stehen für uns im Vordergrund.
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EU Consumer Spending Barometer
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VISA EUROPE
ür fast alle Lebensbereiche gilt: Kommunikation wird schneller und anonymer. Es sind Call Center oder automatisch generierte E-Mails, welche uns eine dienstleistungsfreundliche Abwicklung unserer Anliegen vorspiegeln sollen. Gleichzeitig wird jedoch von vertrauensbildenden Maßnahmen, von individuellen Angeboten oder gar von Nachhaltigkeit geredet. Halten diese vorgegebenen Absichten einer kritischen Prüfung stand? Werden diese im wirklichen Leben gelebt? Für uns ist es eine „Glaubensfrage“. Unser gesamtes Geschäftsmodell basiert auf der Überlegung, möglichst nahe bei den Menschen, also bei unseren Kunden, bei unseren Vertriebspartnern zu sein. Wir setzen auf Präsenz. An Hand eines Beispiels möchte ich das erläutern: Nehmen wir einen Kleinunternehmer aus Tirol, welcher im Umgang mit rechtlichen Auseinandersetzungen – Gott sei Dank – ungeübt ist. Dieser möchte eine fundierte Rechtsauskunft über die mögliche Vorgehensweise in Hinblick auf sein rechtliches Anliegen einholen. Ist es hierzu wirklich notwendig, bereits im ersten Schritt einen Anwalt aufzusuchen oder ein Call Center in weitentfernten Wien anzurufen? Das muss nicht sein: Wir haben in jedem Bundesland Servicecenter mit juristisch ausgebildeten Schadenreferenten, um vor Ort – regional, schnell und einfach – die rechtlichen Fragen und Anliegen unserer Kunden klären zu können. Die Marktanalyse (domestic Data 2009) zeigt auf, dass rund 65 Prozent der österreichischen Bevölkerung sich von einem Rechtsschutzversicherer erwarten, dass dieser den Standpunkt seiner Kunden bei der gegnerischen Partei durchsetzt. Dass wir am richtigen Weg sind, spiegelt sich auch in der Kundenzufriedenheitsanalyse (IPR 2009) wieder. Wir können eine Gesamtzufriedenheit unserer Kunden von über 80 Prozent verzeichnen. Gerade im betrieblichen Bereich ist Rechtsschutz eine komplexe Angelegenheit. Trotz jahrelanger Erfahrung in der Versicherungsbranche können Kundengespräche mit Unternehmen immer wieder eine Herausforderung darstellen. Der Kunde erwartet eine ausführliche und qualitativ hochwertige Beratung von seinem Vermittler. Durch die regionale Präsenz unserer Partnerbetreuer bieten wir das Service und die Unterstützung, die benötigt werden. Unsere Partnerbetreuer betreuen Sie gerne vor Ort oder begleiten Sie zum Kunden, um gemeinsam mit Ihnen eine fachlich hochwertige Beratung sicherzustellen. Wir setzen auf Präsenz; setzen Sie auf uns, vertrauen Sie dem Spezialisten und Europas größtem Rechtsschutzversicherer.
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ALLIANZ DEUTSCHLAND
Wir sehen das Gras wachsen
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wei Tatsachen sind es, welche die Allianz (SE) unanfechtbar auszeichnen. Erstens: Die Allianz ist nach Umsatz und Marktkapitalisierung der weltgrößte Versicherungskonzern und einer der größten Finanzdienstleistungskonzerne. Und zweitens: die Schöpfungs- und Innovationskraft des Unternehmens. Ein Beispiel: Das Allianz Zentrum für Technik (AZT in München/ Ismaning) genießt in seinem Metier Weltruhm. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde (Gen. 1,1 – 2,4a). Später dann erfand die Allianz dazu die radarbasierte Fernerkun-
dung des Ertragspotenzials landwirtschaftlicher Nutzflächen. Eine bahnbrechende Neuerung. Clemens von Weichs, CEO der Allianz Re: „Die Erhöhung und Absicherung der Nahrungsmittelproduktion wird eines der entscheidenden politischen und gesellschaftlichen Themen der nahen Zukunft sein.“ Und weiter: „Wie bei vielen volkswirtschaftlichen Zusammenhängen ist auch auf diesem Gebiet die Versicherung einer der Garanten für Stabilität und Kontinuität.“
Radarbasierte Fernerkundungssoftware In diesem Zusammenhang entwickelte das Agriculture-Team der Allianz Re in Kooperation mit der Software-Firma Sarmap, die sich auf besseres Management natürlicher Ressourcen der Erde spezialisiert, einen neuen Ansatz in der Ernteversicherung: die radarbasierte Fernerkundungssoftware. Nicht nur in den afrikanischen Dürregebieten, auch in Texas hat es seit neun Monaten
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nicht mehr geregnet. Es ist eine der längsten Trockenperioden seit 1895 und die schlimmste Dürre seit 60 Jahren. Wegen der Dürre mussten texanische Viehzüchter schon bis zu 40 Prozent ihrer Herden vorzeitig verkaufen, melden die Presseagenturen. Eine Ernteversicherung haben, da wie dort, die wenigsten. Wie soll man auch der Versicherung beweisen, dass die schlechte Ernte wirklich nur am Wetter lag und nicht etwa an falscher Düngung, falscher Aussaat oder überhaupt an den schlechten Böden? Das neue Allianz-Programm hilft sowohl den texanischen Viehzüchtern als auch allen anderen Farmern (weltweit) bei der Prämienfestsetzung und allenfalls bei der notwendigen Argumentation im Schadensfall. Während die Munich Re (ehemals Münchner Rück) das Katastrophenrisiko besser einschätzen will, indem sie seit letztem Jahr fünf Satellitenflächen anmietete und von dort das Wetter beobachtet, geht die Allianz einen entscheidenden Schritt weiter: Ab 2013 wird die Allianz per Satellitenradar direkt das Wachstum der Pflanzen auf
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Wir sehen das Gras wachsen „Wir ‚sehen‘ sozusagen das Gras wachsen“, beschreibt Thomas Heintz, Agrarwissenschaftler und Leiter des Bereichs Agriculture der Allianz Re, die Wirkungsweise dieses Verfahrens. „Wenn ab 2013 die European Space Agency (ESA) Satellitenbilder kostenfrei wöchentlich ins Internet einspeist, sind wir mit dieser Technologie gerüstet. Wir können das aktuelle Ertragspotenzial einer landwirtschaftlichen Nutzfläche einschätzen und beobachten, wie sich der Ertrag während der Vegetationsperiode entwickelt – eine Grundvoraussetzung für die Erntemehrgefahrenversicherung.“ Im Schadensfall sind Ursache und Ausmaß des Schadens detailliert ermittelbar. Dies schließt Datenlücken, die bisher die Agrarversicherung in vielen Bereichen schwierig bis unmöglich machte. Aber nicht nur das. Die personalintensive Schadensermittlung wird leichter und ge-
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den Feldern ihrer Kunden überwachen lassen. Mit dem von Allianz Re und Sarmap weiter entwickelten Programm wird dabei nicht nur die Messung des Wachstums von Biomasse ermöglicht, sondern auch die Beobachtung und Messung des Ertragspotenzials landwirtschaftlicher Nutzflächen. Im Vergleich mit der Fernerkundung mit rein optischen Sensoren kann die Radartechnologie bei jeder Wetterlage und Tageszeit Satellitenbilder in aussagekräftiges Datenmaterial umsetzen. Diese Technologie steht der Allianz Re exklusiv zur Verfügung.
nauer, die Kosten geringer. Die Versicherung wird breiter anwendbar. Der Bereich Agriculture der Allianz Re am Standort Zürich bietet nicht nur die Rückversicherung für Agrarversicherungsprodukte an. Das Team ist das Kompetenzzentrum der Allianz Gruppe für diesen Bereich und berät die Tochtergesellschaften in allen Ländern in Fragen der Produktentwicklung, Markterschließung und des Underwritings. „Deshalb bedeutet die Produktinnovation, die wir mithilfe der Sarmap-Software anbieten können, eine wirklich bahnbrechende Neuerung in dieser Sparte“, betont Thomas Heintz. „Durch diese Technologie können wir den Erstversicherern helfen, Markteintrittsbarrieren zu überwinden und Agrarversicherung zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten.“
Innovation zur Lösung entscheidender Probleme der Ernteversicherung In Wachstumsmärkten gibt es kaum Aufzeichnungen oder Erfahrungen zur Ernteversicherung. Dies führt zu Eintrittsbarrieren. Eine Ernteversicherung gibt es dort nur selten, obwohl die Landwirtschaft gerade in diesen Ländern einen vergleichsweise hohen Stellenwert hat. „Die Risikoerfassung und -bewertung in dieser Sparte ist schwierig, denn das Ertragspotenzial und die damit verbundenen Versicherungsleistungen verändern sich im Zuge eines Wachstumszyklus kontinuierlich“, erklärt Thomas Heintz weiter. „Schäden beispielsweise durch Naturkatastrophen sind schwer zu bemessen, wenn das Ertragspotenzial des Feldes unmittelbar vor dem Ereignis nicht eindeutig bestimmbar ist. Dies ist in Entwicklungsländern noch schwieriger als in entwickelten Märkten.“ Als Wirtschaftszweig und volks-
wirtschaftlicher Grundversorger braucht die Agrarindustrie eine Versicherung gegen Produktionsausfälle ebenso nötig wie jede andere Branche. Aber die Ernteversicherung ist kostenintensiv. Die geografische Streuung in der landwirtschaftlichen Produktion verursacht hohe betriebswirtschaftliche und administrative Kosten. In vielen Ländern ist die Agrarversicherung deshalb nur mithilfe staatlicher Subventionen möglich. Ein Interesse an der Stabilisierung dieses Wirtschaftszweigs aber haben wir alle, sichert die Agrarindustrie doch den Nahrungsmittelbedarf als gesellschaftliches Grundbedürfnis. „Durch globale Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum und Erzeugung von Biokraftstoffen ist landwirtschaftlicher Ertrag stärker nachgefragt und gleichzeitig durch den Klimawandel zunehmend bedroht“, erklärt Clemens von Weichs abschließend.
Epilog Allianz weltweit 2010 erwirtschafteten 151.000 Mitarbeiter in 70 Ländern einen Gesamtumsatz von 106,5 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 8,2 Milliarden Euro. Die Leistungen an Kunden summierten sich auf 91,4 Milliarden Euro.
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HELVETIA VERSICHERUNG
Werner Panhauser, Vertriebsvorstand Helvetia Versicherung
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s gibt ein neues Einmalerlagsprodukt aus dem Hause Helvetia, die indexgebundene Lebensversicherung kann ab sofort bis zum 20. Oktober gezeichnet werden. Ab einer Mindestprämie von Euro 2.000,-und bis zum 70. Lebensjahr kann das Produkt abgeschlossen werden. Die Laufzeit beträgt 15 Jahre. Des Weiteren ist ein Ablebensschutz ohne Risikoprüfung enthalten. Die Hinterbliebenen erhalten 105% des jeweils aktuellen Veranlagungswertes, mindestens jedoch die Nettoprämie (ohne Versicherungssteuer). Die garantierte Mindestauszahlung von 189% auf die Nettoprämie (d.i. der Anteil der einbezahlten Prämie nach Abzug der Versicherungssteuer) entspricht einer fixen jährlichen Verzinsung von 4,34% auf die Nettoprämie über die gesamte Laufzeit. Bezogen auf die investierte Prämie (d.i. der Anteil der einbezahlten Prämie nach Abzug der
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Versicherungssteuer und Kosten) ergibt dies eine vereinbarte Mindestauszahlung von 214,55% zum Laufzeitende bzw. eine jährliche Verzinsung von 5,22%. Zurzeit mit sehr volatilen Finanzmärkten und Gefahr von Geldentwertung – ist der im ZinsInvest Plus II inkludierte Inflationsschutz von besonders großer Bedeutung. Der Erhalt des Kapitals und die Sicherung der Kaufkraft des eingesetzten Geldes werden durch den zugrunde liegenden Inflationsindex (gemessen am HVPI) gewährleistet. Der Index spiegelt die Preisentwicklung für Waren- und Dienstleistungen (ausgenommen Tabakwaren) in der Euro-Zone wider und beruht auf den jeweiligen nationalen Verbraucherpreisindizes. Überschreitet die Inflation die vereinbarte Mindestverzinsung von 5,22% p.a., erhalten die Kunden eine entsprechend höhere Verzinsung auf die investierte Prämie. Nach 5 Jahren kann der Kunde
zum jeweils aktuellen Kurs eine einmalige Entnahme von bis zu 25% der Versicherungssumme, ohne Stornoabschläge und Nachversteuerung entnehmen. Werner Panhauser, Vertriebsvorstand der Helvetia: „Die Nachfrage nach Einmalerlagsprodukten ist hoch. Mit ZinsInvest Plus II bringen wir heuer bereits unser zweites Produkt dieser Art auf den Markt. Und die ersten Reaktionen stimmen uns sehr optimistisch. Wir gehen davon aus, dass unser ´Spätsommerprodukt´ ZinsInvest Plus II ein ebenso großer Erfolg wird wie unser Frühjahrsprodukt ZinsInvest Plus. Denn es ist durch die Turbulenzen auf den Finanzmärkten zurzeit besonders schwierig Anlagemöglichkeiten zu finden, die eine attraktive Verzinsung bei gleichzeitig sicherer Veranlagung und flexibler Entnahmemöglichkeit bieten. Deshalb sind wir besonders stolz, gerade jetzt ein solches Produkt anbieten zu können.“
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ÄRZTESERVICE Gerhard Ulmer, Geschäftsführer ÄrzteService
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un ist die Übergangsfrist für den Abschluss einer Haftpflichtversicherung für niedergelassene Ärzte und Gruppenpraxen vorbei. Wer keine gesetzeskonforme Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, kann nun von der Ärzteliste gestrichen werden und darf nicht mehr als niedergelassener Arzt praktizieren. Gerhard Ulmer, Chef der ÄrzteService: „In der Regel sind die Ärzte sehr verantwortungsbewusst. Nun gibt es eine einheitliche
Regel mit einer Versicherungssumme von mindestens zwei Millionen Euro. So sollten die meisten Fälle abgedeckt sein. Allerdings empfehlen wir bestimmten Ärztegruppen sehr wohl höhere Versicherungssummen, weil bei schweren Fällen mit Unterhaltszahlungen kann es schon sein, dass die Summe nicht reicht“, so Ulmer. „Die Klagen gegen Ärzte nehmen zu. Dies ist aber eher auf ein stärkeres Ge-
rechtigkeitsgefühl und auf eine steigende Kritik gegenüber Obrigkeiten – zu denen Ärzte im gewissen Sinne auch zählen – als auf Profitgier zurückzuführen.“ Jedenfalls hat die neue gesetzliche Verpflichtung der Ärzte zwei Gewinner: Die Ärzte, die nun im Falle des Falles gut abgesichert sind und die Patienten, deren Chancen auf eine gerechte Entschädigung steigen.
GENERALI VERSICHERUNG
KIDS Care
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ie Generali Versicherung bietet für Kinder ein interessantes Absicherungsprodukt, KIDS Care besteht aus den drei Bereichen Gesundheitsvorsorge, Unfallschutz und finanzielle Vorsorge für Kinder bis zum 15. Geburtstag an. „Familien geben viel Geld für ihre Kinder aus, die Absicherung gravierender Risiken auf Grund von Unfall oder Krankheit wird jedoch sehr oft vernachlässigt“, erklärt Mag. Harald Steirer. Das Produkt bietet im Bereich finanzieller Vorsorge bereits ab einer monatlichen Prämie von 15 Euro eine spezielle Form der klassischen Lebensversicherung, die eine hohe Sicherheit bietet, denn wenn der Versorgende vor Ablauf der Versicherung stirbt, so übernimmt die Generali die noch offenen Prämien. Auch eine BU Zusatzversicherung kann eingeschlossen werden. Im Bereich Unfallschutz bietet das Produkt neben den Unfallkapital und der Unfallrente unter anderem auch finanzielle
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Soforthilfe nach Spitalsaufenthalt oder Knochenbruch und eine Vielzahl an Hilfestellungen und Leistungen im Rahmen der Un f a l l k o s t e n und Unfallassistance. Im Bereich Krankenzusatzversicherung ist auch die Nutzung neuester alternativer Heilmethoden, die Wahlmöglichkeit unter einer Vielzahl von Privatärzten oder die Übernahme der Spitalskosten nach einem Unfall. Für Kinder ist der Einstieg in eine private Kranken-Zusatzversicherung zudem sehr günstig. Folgende drei Bereiche stehen in der Gesundheitsvorsorge zur Auswahl: Sonderklasse nach Unfall mit Option auf Erweiterung für Sonderklasse auch bei Krankheit, MedReise (Reisekrankenversicherung) sowie Privatarzt & Alter-
Mag. Harald Steirer, Vorstandsmitglied Generali Versicherung
native Vorsorge. Ein besonderes „Zuckerl“ gibt es bis Jahresende für den Abschluss von zwei Vorsorgebereichen aus den drei Bausteinen der KIDS Care: entweder einen Intersport-Gutschein im Wert von 50 Euro für den Kauf eines Fahrrad-, Ski- oder Snowboard-Helmes bzw. von Rückenprotektoren oder ein Flöwi-Stofftier.
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v.l.n.r.: UNIQA Landesdirektor Ernst Bamberger, Herta und Peter Heinzelmann, GeneralAgent Partick Biege
UNIQA VERSICHERUNG
Gewitterwarnung
N
icht nur vor Gewitter warnt der Unwetterwarnungsdienst der UNIQA Versicherung. Nun feiert die Landesdirektion Oberösterreich den 400.000sten Nutzer( da dieser aus Oberösterreich kommt). Bereits seit 7 Jahren ist der Dienst per SMS und/oder E-Mail nun aktiv. Im ersten Halbjahr 2011 waren es bereits 5 Millionen Warnungen vor Wetterextremen. Auch in zahlreichen osteuropäischen Ländern haben Kunden ebenfalls die Möglichkeit, Warnungen zu erhalten. Seit dem Jahr 2009 können Kunden in Ungarn, Tschechien und Polen den
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Wetterwarnservice nutzen, seit 2010 weiters in Rumänien, Serbien und Montenegro und seit 2011 auch in Kroatien. In diesen Ländern profitieren bereits mehr als 350.000 registrierte Benutzer von den Vorteilen der Unwetterwarnung. Die Summe der Warnmeldungen sowohl in Österreich als auch auf internationaler Ebene beläuft sich auf ca. 45 Millionen. Die Einführung in weiteren Ländern ist in Vorbereitung. Eine Neuerung ist, dass ab sofort die Möglichkeit besteht, auf der Website der österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) sich noch umfangreichere Unwetterinformationen ab-
zurufen. „Zusätzlich zu den bisherigen Services hat der Kunde dann auch Zugang zu einer umfassenden textlichen Beschreibung der Unwetterereignisse, sowie Einblick in Vorschauwetterkarten für Niederschlagsund Gewitterrisiko – und das nicht nur für die schon bisher gewählte Postleitzahl, sondern auch für zwei zusätzliche Orte, etwa für einen Zweitwohnsitz oder ein Urlaubsziel“, so UNIQA Vorstand Robert Wasner und weiter: „Ganz wesentlich ist für uns, dass UNIQA diese Services dauerhaft kostenfrei anbietet. Das heißt für den Kunden entstehen hier auch in Zukunft keinerlei Kosten.“
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Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter.
Aber wer will schon hart sein? Ich nicht. Ich will nicht einer von denen sein, die nichts mehr aus der Ruhe bringt. Durch den Unfall und die erste Zeit im Rollstuhl bin ich aber so geworden. Eine Maschine. Natürlich ist das ein Selbstschutz. Langsam reicht’s. Auch wenn ich nicht mehr arbeiten kann – leben kann ich trotzdem. Ohne Panzer. Wenn ich mir gerade so selber zuhöre, dann hab ich das Gefühl, der Panzer gibt langsam nach. Schön. Um zu verstehen, muss man zuhören. Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch. Nähere Infos unter http://partner.generali.at oder 0800 208 808.
Unter den Flügeln des Löwen.
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VVO
Zweiklassenmedizin
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ine Studie des VKI hat ergeben, dass Menschen mit einer privaten Zusatzversicherung schneller einen Operationstermin bekommen als jene ohne solche und prangerte dies sofort als ungerecht an. Aber eines musste der Verein für Konsumentenschutz jedoch zugeben: Ohne die eine Milliarde der privaten Krankenversicherten wäre das Gesundheitssystem in Österreich etwas gefährdet. Nur die sogenannte „Kuvertmedizin“, das kleine Kuvert mit Geld, damit der Operationstermin auch ohne private Zusatzversicherung schneller erreicht wird, das will weder der Versicherungsverband noch der VKI. Der Versicherungsverband hat nun auf Grund der Diskussion einige Fakten aufgezeigt, mehr als eine Million Sonderklasseversicherte (ca. 12% der Bevölkerung) und eine weitere halbe Million mit einem eingegrenzten Versicherungsschutz (6%) schaden den übrigen Patienten nicht. Denn: Primare und die nachgeordnete Ärzteschaft erhalten von den Privatpatienten Sonderklassehonorare. Diese machen einen sehr erheblichen Anteil des Arzteinkommens aus. Die nach dem Beamtenschema geleisteten Lohnzahlungen allein wären nicht attraktiv genug, hochqualifizierte Ärzte an den öffentlichen Spitälern zu halten. Diese Ärzte behandeln aber selbstverständlich nicht nur Privatpatienten, sie stehen vielmehr allen Patienten zur Verfügung. Würde man die Sonderklasse abschaffen und das „klassenlose Spital“ ausrufen, wäre
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dies zweifellos ein massiver Anreiz für die Ausweitung der unerwünschten „Kuvertmedizin“. Außerdem würden viele Ärzte vom öffentlichen in den privaten Sektor abwandern. Es gibt in Österreich eine Anzahl von Privatspitälern, die das Angebot für Sonderklasseversicherte ergänzen und ganz bewusst auf hohe Servicequalität setzen und ihre Kapazitäten auch noch ausbauen könnten. Jeder, der für seine Behandlung ein Privatspital aufsucht, entlastet damit auch das öffentliche Gesundheitssystem, weil er den größten Teil seiner Behandlungskosten selbst finanziert und gleichzeitig auch die
Warteliste der öffentlichen Spitäler. In öffentlichen Krankenhäusern darf die Anzahl der Sonderklassebetten nicht die 25%-Marke überschreiten. Ist die Bettenauslastung und OP-Kapazität unterschiedlich, ergibt sich oft dadurch eine geringere Wartezeit für Privatklassepatienten. Aber bei Bettenmangel in den allgemeinen Klassen stehen die freien Betten der Sonderklasse ebenfalls zur Verfügung. Wenn aber Privatpatienten abwandern in Privatspitäler, vermindern sich auch die Einnahmen der öffentlichen Spitäler, dadurch könnte es wirklich zu einer Zweiklassenmedizin kommen.
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VIG
Bruttogewinnanstieg
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Bankguthaben), das Finanzergebnis belief sich auf insgesamt 554,2 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet man einen weiteren Anstieg des Gewinnes. In Österreich verzeichnet der Lebensversicherungsbereich ein leichtes Minus, eine Auswirkung der gesetzlichen Änderung der Mindestbindefrist bei Einmalerlägen von 14% auf 1.Mrd. Euro. In der Krankenversicherung wurde ein Plus von 2,6% auf verrechnete Prämien von 169,3 Mio. Euro und in der Schaden/Unfallversicherung ein Plus von 7,7% auf 1 Mrd. Euro verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern liegt mit 140 Mio. Euro 1,4% über dem des Vergleichszeitraumes des Jahres 2010. Die Combined Ratio liegt bei 94,4%.
Dr. Günter Geyer, CEO Vienna Insurance Group
WIEN NORD
or Steuern ist der Konzerngewinn der Vienna Insurance Group im ersten Halbjahr 2011 um 10,4% auf 282,2 Mio. Euro angestiegen. Der Aufwärtstrend im CEE Lebensgeschäft und im Sachbereich hält an, diese Region hat bereits das Niveau von Österreich überschritten, erklärte CEO Dr. Günter Geyer. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 wurde eine Steigerung der verrechneten konsolidierten Prämien um 3,1% auf 4,7 Mrd. Euro erreicht. Die Combined Ratio des Konzerns nach Rückversicherung liegt bei 97,1% gegenüber 98,3% (2010). Die Kapitalanlagen des Konzerns betrugen zum 30. Juni 2011 rund 29,0 Mrd. Euro (inkl.
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NICOLE HOCHEGGER UND AO. UNIV.-PROF. DR. ERWIN ESZLER INSTITUTE FOR FINANCE, BANKING AND INSURANCE WIRTSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN
Employer Branding in der österreichischen Versicherungswirtschaft Teil 2 Faktoren für die Bildung von Arbeitgebermarken – eine empirische Analyse ausgewählter Aktivitäten Fortsetzung aus der August-Ausgabe
4.2. Empirische Ergebnisse
4. Präsenz auf Social-MediaPlattformen
92% der betrachteten Versicherungsunternehmen (23 von 25) sind im BusinessNetzwerk Xing vertreten sind. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass dies nicht rein auf aktive Maßnahmen der Versicherungsunternehmen zurückzuführen ist, da ein Unternehmensprofil von Xing automatisch erstellt wird, wenn min. 5 Mitarbeiter des Unternehmens auf XING angemeldet sind. Dieses Profil kann jedoch käuflich erworben werden, um es individuell zu gestalten. Existiert für ein Unternehmen noch kein Unternehmensprofil auf XING, kann dieses auf Anfrage von Xing erstellt werden.14 Auch wenn dieser Erfolg nicht direkt auf die Unternehmen zurückzuführen ist, bieten diese Unternehmensprofile den potenziellen Bewer-ber/-innen trotzdem eine ausgezeichnete Gelegenheit, um mit den Mitarbeitern des gewünsch-ten Versicherungsunternehmens in Kontakt zu treten und sich ein erstes Bild des Unterneh-mens zu verschaffen. 40% der betrachteten Versicherungsunternehmen (10 von 25) besitzen ein Profil auf Face-book, mit Hilfe dessen sie interessierte Personen über diverse Neuigkeiten des Unternehmens und Jobchancen informie-
4.1. Erhebungskriterien
A
ktivitäten im Social-Web-Bereich können sich auf verschiedene Arten äußern. Unternehmensmarken lassen sich z.B. gut auf Facebook vermarkten, die unterschiedlichsten Informati-onen können leicht über Twitter verbreitet werden. Auch für die Mitarbeiter/-innen ist eine Präsenz des eigenen Unternehmens auf Xing von Bedeutung, um sich untereinander zu vernetzen und eine einfache internationale Kommunikation zu ermöglichen. Für potenzielle Bewerber/-innen ist ein Eintrag auf Kununu von Bedeutung, um Bewertungen anderer Bewer-ber/-innen oder ehemaliger/aktueller Mitarbeiter/-innen einsehen zu können.13 Die Erhebungskriterien sind somit: • Eintrag auf Xing, • Eintrag auf Facebook, • Eintrag auf Twitter, • Eintrag auf Kununu.
ren. Auch dieses Portal bietet potenziellen Bewerber/-innen eine gute Möglichkeit, sich ein Bild des möglichen zukünftigen Arbeitgebers zu verschaffen. Die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu wird bisher nur von der Allianz Elementar Versicherung AG genutzt, um die Attraktivität der Arbeitgebermarke zu steigern. Diese Maß-nahme und aktive Rückmeldungen des HR-Verantwortlichen am Unternehmensprofil der Allianz Elementar Versicherung AG auf Kununu wird – wie aus zahlreichen positiven Rück-meldungen ersichtlich ist, vom Arbeitnehmermarkt auch sehr geschätzt. Obwohl bereits zahlreiche Versicherungsunternehmen außerhalb Österreichs ein Profil auf Twitter besitzen, nützt diese Möglichkeit kein einziges der 25 analysierten österreichischen Versicherungsunternehmen. Die Verteilung der Präsenzen auf die Sozialen Netzwerke zeigt Abb. 3.
5. Teilnahme an Messen 5.1. Erhebungskriterien In Österreich gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, auf denen sich Unternehmen
13 Vgl. Gasser, L. (2011), S. 67-69. 14 Vgl. XING-Business Profil, https://companyprofile.xing.com/de_index.html, Zugriff am 04.06.2011.
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• FH Vorarlberg Jobmesse 2010, Eine Kooperation von FH Vorarlberg und der Industriellenvereinigung; http://www.fhv.at/veranstaltungen/jobmesse-2010/ 5.2. Empirische Ergebnisse
Die von den Versicherungsunternehmen am meisten frequentierte Karrieremesse stellt eindeu-tig die Career Calling 2010 (Absolventenmesse der WU Wien, TU Wien und BOKU) dar, bei der 5 der 25 untersuchten Versicherungsunternehmen teilnahmen. Auf den Karrieremessen Success 2011, Career Links 2011, Discovery 2011, TECONOMY 2011 und IASTE 2010 war jeweils Abbildung 3: Verteilung der Präsenzen österreichischer Versicherungsunternehmen in Sozialen Netzwerken (Aufgrund von Mehrfachpräsenzen ist die zugrundelie- nur ein Versicherungsgende Summe 23+10+1=34.) unternehmen präsent. Auf den Karrieremessen hand des online abrufbaren Ausstellungs- Career and Com-petence 2011 und der FH kataloges erhoben: Vorarlberg Jobmesse 2010 war keines der • Career Calling 2010, untersuchten Versiche-rungsunternehmen Absolventenmesse der WU vertreten. (Vgl. Abb. 4.) Wien, TU Wien und BOKU; Die meisten Teilnahmen weist die Allianz http://www.careercalling.at/ Elementar Versicherung AG auf, die auf • Success 2011, 75% der betrachteten Karrieremessen verKarrieremesse für Juristen in Wien; treten war. http://www.uniport.at/ 6. Zusammenfassung • Career Links 2011, Karrieremesse der IMC FachAus den Ergebnissen der durchgeführten hochschule Krems; Analyse wird ersichtlich, dass es bei den http://www.careerlinks.at/ untersuch-ten österreichischen • Discovery 2011, Versicherungsunternehmen noch Karrieremesse an der Universität Linz; Verbesserungspotenziale im Behttp://www.discovery.jku.at/ reich der Employer Branding• TECONOMY 2011, Maßnahmen gibt. Karrieremesse an der TU Graz; http://portal.tugraz.at/portal/page/por- Dies ist unter anderem daran ersichtlich, dass kein einziges Versital/TU_Graz/ cherungsunternehmen alle Unter• Career & Competence 2011, Größte Karri- suchungskriterien in der Kategorie „Homepage eines Versicherungseremesse für Westösterreich; unternehmens“ erfüllen konnte. http://www.c-und-c.at/ Trotzdem wurden in dieser Katego• IASTE Firmenmesse 2010, Schwerpunkt auf technische und rie im Vergleich zu den Bereichen „Social Media“ und „Auftritte auf naturwissenschaftliche Studien; Karrieremessen“ die besten Ergebhttp://www.firmenmesse.at/
nisse erzielt. Alle 25 näher unter-suchten Unternehmen bieten generelle Informationen für Bewerber auf ihrer Homepage und auch die Bereiche „Kontaktpersonen“ und „aktuelle Stellenangebote“ waren häufig vertreten. Auffallend war, dass offenbar kein einziges Versicherungsunternehmen hier konkret Universi-tätsabsolventen anspricht. Dieses Ergebnis lässt sich durch die Untersuchung des Kriteriums „Informationen über Bachelor- und Masterkompetenzen“ erkennen, das kein einziges Mal positiv erfüllt werden konnte. Des Weiteren nützt auch kein Versicherungsunternehmen die Möglichkeit, die jeweiligen Unternehmensporträts auf sozialen Netzwerken – sofern vorhanden – mit der eigenen Home-page zu verbinden, obwohl bereits 40% der untersuchten Versicherungsunternehmen ein FacebookProfil besitzen. Ein großes Potenzial bietet das Business-Netzwerk Xing, auf dem die Versicherungsunternehmen selbst ohne aktive Maßnahmen vertreten sind, sobald sich ihre Mitarbeiter dem Netzwerk anschließen. Die Kommunikation mit (potenziellen) Mitarbeiter/-innen über Twitter hat sich jedoch offensichtlich am österreichischen Versicherungsmarkt nicht durchgesetzt und wurde von keinem untersuchten Versicherungsunternehmen verwendet. Auch im Bereich „Auftritte auf Messen“ gibt es noch Potenzial. Die Career Calling 2010 stellt hier mit 5 Versicherungsunternehmen die Spitze dar, woraus sich vermuten lässt, dass Studen-ten der WU Wien, TU Wien und BOKU Wien zu den gefragtesten Absolvent/-innen für Versicherungsunternehmen zählen.
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ihren zukünftigen Mitarbeitern/-innen vorstellen können. Karrieremessen bieten die Möglichkeit, sich einem an einem Berufsein- bzw. –umstieg interessierten Publikum zu präsentieren. Die potenziellen Bewerber/-innen können sich direkt über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten in das Unternehmen informieren.15 In der vorliegenden Analyse wurden die Auftritte auf folgenden Karrieremessen an-
Abbildung 4: Anzahl der Teilnahmen von Versicherungsunternehmen an Karrieremessen
15 Vgl. Gasser, L. (2011), S. 71.
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VAV
„Best-advice“ in der Nische Nischenprodukte gewinnen bei der RundumBetreuung von anspruchsvollen Kunden immer mehr an Bedeutung. Bestes Beispiel: der Oldtimer-Tarif der VAV, welcher im Sommer 2011 in Kooperation mit dem Assekuradeur CASCAR lanciert wurde.
Die Geschäftsführer von CASCAR, Heinz Swoboda und Martin Janovsky
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.000 Oldtimer gibt es in Österreich, so lauten Schätzungen von anerkannten Fachleuten. Als Oldtimer wird ein Kraftfahrzeug dann bezeichnet, wenn es mehr als 30 Jahre alt, historisch wertvoll und erhaltenswürdig ist; Youngtimer sind Fahrzeuge zwischen 20 und 30 „Lebens“-jahren. Generell ist es für Besitzer von Oldtimern eher schwierig, guten Versicherungsschutz für ihre alten Lieblinge zu finden; die Anbieter in Österreich sind rar. Grund genug, für die VAV als „der“ KFZ-Versicherer, ein Zielgruppenprodukt zu entwickeln. Die noch junge Kooperation ist bereits von einigen Erfolgen gekrönt: So konnten in den ersten vier Monaten der Kooperation schon zahlreiche Verträge im Wert von rund 30.000 Euro an Prämie lukriert werden. Das Prämienaufkommen liegt dabei weit über dem Business Plan, und die Zeichen für eine Ausweitung des Erfolgs sind positiv. Das Konzept ist für Makler insofern interessant, als dass CASCAR die gesamte Abwicklung
in Bezug auf die Versicherung managt. Grundlage ist im Normalfall ein Wertgutachten, welches dem Versicherungsvertrag zugrunde liegt. So wird, ähnlich wie bei einer Kunstversicherung, ein Oldtimer zu vereinbarten Werten versichert. Im Zweifel erspart das Unstimmigkeiten bei der Schadenregulierung bzw. sichert den finanziellen Wert. Die VAV versichert in Kooperation mit der Württembergischen Versicherung – dem größten OldtimerVersicherer Deutschlands – Werte bis 1,3 Millionen Euro; Risken darüber hinaus auf Anfrage. Neben historischen Fahrzeugen und Youngtimern können natürlich auch jüngere Fahrzeuge und Sammlungen ebenfalls auf Anfrage versichert werden.
Perfekte Rund-Um-Betreuung Für VAV-Vertriebspartner bietet dieses Modell eine optimale Ergänzung mit wenig Aufwand in einer Nische. „Der Vorteil in dieser Konstellation liegt darin, dass durch CASCAR aufgrund der Spezialisierung hohe Kompetenz angeboten wird. Der Makler muss sich nicht in eine Produktrarität einarbeiten, aber kann auf diesem Weg seine Kunden trotzdem rundherum betreuen. Eine klassische Win-Win-Situation“, ist Loisel überzeugt. Dass der Makler eine angemessene Provision für jeden Ver-
trag erhält, ist gemäß VAV-Credo selbstverständlich. Nähere Informationen finden Sie auch im Internet auf www.vavpro.at. VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN ABSCHLUSS EINER OLDTIMERKASKOVERSICHERUNG
• Bis EUR 20.000,- nur Selbstauskunft Über EUR 20.000,- SV-Gutachten (max. 6 Monate alt) • Fahrzeugzustand mind. Zustandsnote 3 (Ausnahme Sammlungen und reine Standrisken) • Nur Jahresdeckung, keine befristeten Deckungen • Garage verpflichtend • Privatnutzung, keine gewerbliche Nutzung/Vermietung • Fahrleistung max. 9.000 km p.a. (Saisonnutzung, Winter nicht ausgeschlossen) • Alltags-PKW ist vorhanden • Fahrer/Benutzer: mindestens 25 Jahre alt und mindestens 5 Jahre Führerschein • Wechselkennzeichenregelung: Wertmäßig höchstes KFZ wird Vollkasko versichert, andere TK. Bewegtes Fahrzeug mit Kennzeichen ist automatisch VK versichert. Quelle: www.cascar.at
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Alfons Czermak-Anderl – Leiter Makler-Center Wien
Höchste Qualität in unserer gesamten Dienstleistungserbringung – für unsere Vertriebspartner! Dabei setzen wir auf drei wesentliche Säulen: @dbeZiZciZh jcY cVX]]Vai^\Zh 7Zo^Z]jc\hbVcV\ZbZci# GVhX]Z jcY ]dX]lZgi^\Z D[[Zg^Zgjc\! KZgigV\h" jcY HX]VYZcVYb^c^higVi^dc# BdYZgcZ jcY ^cY^k^YjZaaZ EgdYj`iZ jcY A hjc\Zc#
Hoffentlich Allianz.
BZ]g YVoj Zg[V]gZc H^Z WZ^ >]gZb BV`aZgWZigZjZg jcY Vj[ www.allianz.at
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HELVETIA VERSICHERUNG
Erfolgreich
CEO Dr. Burkhard Gantenbein, Bezirksvorsteherin Dr. Ursula Stenzel, Vertriebsvorstand Werner Panhauser
D
ie Helvetia Versicherung konnte im ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode ihre Prämieneinnahmen um 3,2% auf 125,5 Mio. Euro steigern. Die Combined Ratio liegt bei 98,8%. CEO Dr. Burkhard Gantenbein: „Das erfreuliche Ergebnis ist auch auf unsere gestiegene Innovationskraft zurückzuführen. Durch permanente Produktverbesserungen und -innovationen agieren wir dynamisch und stellen uns rasch auf Marktbedürfnisse ein.“ Durch eine verbesserte Online-Kommunikation mit den Vertriebspartnern durch das neue Helvetia Partner Web konnte laut Gantenbein außerdem die Effizienz der Vertriebsprozesse gesteigert werden. Die Prämieneinnahmen in der SchadenUnfall- Haftpflicht-Sparte sind um 3.6% auf 43,8 Mio. Euro gestiegen, das KFZ-
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Gerald Grand, Regionalleiter Partnervertrieb Ost
Geschäft konnte einen Zuwachs von 6,3% auf 31,8 Mio. Euro verzeichnen. Damit liegt man mit 4,4% über dem Prämienmonitor des VVO und erzielte im ersten Halbjahr ein Prämienvolumen von 80,4 Mio. Euro. Im Lebensversicherungssegment wurde im Vergleich zur Vorperiode ein Wachstum von 7,9% auf 45,1 Mio. Euro erzielt. Alleine im Bereich des Einmalerlagsgeschäftes konnte das Prämienvolumen um ein Vierfaches gesteigert werden und liegt bei 6,8 Mio. Euro. Die laufenden Prämien in der Lebensversicherung liegen um 19,1% über dem Vergleichszeitraum. Vertriebsvorstand Werner Panhauser: „Dies ist auch dem innovativen Fondssparplan zu verdanken, mit dem wir uns als Vorreiter am österreichischen Markt erweisen.“ Die Helvetia Gruppe konnte ihr Geschäftsvolumen in Originalwährung um 12,6%
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Domkurator Mag. Konstantin Reymaier, CEO Dr. Gantenbein
Das neue Büro in Freistadt
Domkurator Mag. Konstantin Reymaier
Eugen Spanring, Leiter der Vertriebsdirektion Ost, Vertriebsvorstand Werner Panhauser und Forian Wally, Leiter Partnervertriebe steigern. Mit einem Gewinn von CHF 170,4 Mio. verbesserte das Unternehmen sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 8,7 Prozent.
Eugen Spanring, Leiter der Vertriebsdirektion Ost
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Die Halbjahreszahlen wurden bereits in der neuen Vertriebsdirektion Wien in der Salztorgasse präsentiert. Der langjährige Sitz der Wiener Vertriebsdirektion am Hohen Markt wird umgebaut und daher wurde für die Mitarbeiter ein neuer Vertriebssitz gesucht. Der neue Bürostandort der Wiener Landesdirektion bietet auf den 4 Stockwerken mehr Licht und moderneres Ambiente für Mitarbeiter und KundenInnen. Bei der Einweihung der neuen Büroräume konnten Eugen Spanring, Leiter der Vertriebsdirektion Ost, und Gerald Grand, der Regionalleiter des Partnervertriebes Ost, unter anderen Bezirksvorsteherin Dr. Ursula Stenzel, Stadthauptmann Hofrat Mag. Josef Koppensteiner, Bundesgremialvorsteher der Versicherungsagenten KR Peter Salek, Domkurator Mag. Konstantin Reymaier begrüßen. CEO Dr. Gantenbein bedankte sich bei seiner Eröffnungsrede bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die aktive Unterstützung bei der Übersiedlung und betonte die gute Zusammen-
arbeit mit dem Bezirksvorsand. Dr. Stenzel wies in ihren Begrüßungsworten auf die Aufwertung des Wirtschaftsstandortes Wien Innere Stadt hin, und freute sich, dass neben Gastronomie und Nachtleben nun auch eine Achse zwischen Hohen Markt und Salztorgasse im Bereich Versicherungsdienstleistung gewachsen ist. Domkurator Mag. Konstantin Raymaier segnete die Vertriebsdirektion und sprach den Mitarbeitern und Kunden besonderen Zuspruch und Mut aus. Die neue Linie „mehr Licht und modernes Ambiente“ wird weiterverfolgt, so wurde die Geschäftsstelle Freistadt bereits im April neu adaptiert und bezogen, die Geschäftsstelle Steyr ist bereits in Arbeit.
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UNIQA VERSICHERUNG
Griechenland drückt
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ie Abwertung der griechischen Staatsanleihen im Wert von 58 Millionen Euro und die Kosten der Neuausrichtung(ein Plus von 9,5% für Investitionen in Schwerpunktprogramme und gestiegene Sozialkapitalaufwendungen z.B.) haben das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 6,4% gegenüber dem Vorjahr verringert. Das operative Geschäft zeigt aber eine deutliche Verbesserung des Kerngeschäftes und zeigt, dass die Gruppe weiterhin auf Wachstumskurs ist. Bei den laufenden Prämien gab es eine Steigerung von 5,3%, die Schadens- und Leistungsquote konnte um 6,2% gesenkt werden. UNIQA CEO Andreas Brandstetter: „Mit der bis 2015 angestrebten Umsetzung der Ergebnisverbesserungspotenziale von bis zu 400 Mio. Euro und der Verdoppelung unserer Kundenzahlen bis 2020 haben wir uns für die Zukunft ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Die positive Entwicklung des operativen Kerngeschäftes und das solide Konzernergebnis zum Halbjahr sind eine gute Basis, aus der wir die notwendige Neuausrichtung der UNIQA Gruppe konsequent vorantreiben werden.“ „Trotz der positiven Perspektiven im operativen Kerngeschäft, auch für das zweite Halbjahr, stehen wir in den kommenden Monaten noch vor erheblichen Anstrengungen, um in allen Bereichen der Gruppe die Voraussetzungen für unseren Zukunftskurs zu schaffen“, gibt Brandstetter einen Ausblick auf den bereits gestarteten Rollout der Neuausrichtung. „Dieses bereits erfolgreich angelaufene Projekt“, so Brandstetter weiter, „werde die gesamte UNIQA Gruppe durch eine neu geschaffene Unternehmensstruktur und effizientere Prozesse noch stärker auf Kundennähe, Wachstum und nachhaltige Ertragssteigerung ausrichten: Damit schaffen wir auch die Basis für die erfolgreiche
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Dr. Andreas Brandstetter, Vorstandsvorsitzender Generaldirektor UNIQA Versicherung Umsetzung der für 2013 angepeilten Kapitalerhöhung.“ In Österreich konnten die laufenden Prämien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,1% auf 1.873 Mio. Euro gesteigert werden, im internationalen Bereich um 9,9% auf 955 Mio. Euro. Alle Segmente und Regionen haben ein Plus von 5,3% auf 2.828 Euro Mio. erreicht. Die gesamten verrechneten Prämien der Gruppe mussten auf Grund des Rückganges bei den Einmalerlagsprodukten einen geringen Rückgang von 1,1% auf 3.191 Mio. Euro hinnehmen. Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt nach IFRS steigen um 1,5% auf 2.638 Mio. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung verbuchte die Gruppe im ersten Halbjahr 2011 einen Anstieg der verrechneten Prämien von 5,5% auf 1.497 Mio. Euro. In Österreich liegt die Prämienentwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung mit einem Zuwachs von 2,8% auf 797 Mio. Euro deutlich über der Marktprognose. Außerhalb Österreichs wurden die Prämien um 8,8% auf 700 Mio. Euro gesteigert. Die Gesellschaften in Ost- und Südosteuropa erreichten dabei ein Prämienvolumen von 437 Mio. Euro. Die stärksten Wachstumsimpulse kamen in diesem Segment aus den Märkten Westeuropas - insbesondere aus Deutschland und Italien - mit einem Prämienplus von 11,2% auf 263 Mio. Euro. Der Internationalisierungsgrad der UNIQA Gruppe stieg in der Schaden- und Unfallversicherung auf 46,8% (davon 29,2% Ost- und Südosteuropa und 17,6% Westeuropa). Im Lebensversicherungsbereich sanken die Einmalerläge im Zuge der Ver-
längerung der steuerlichen Bindungsfrist um 63,1% auf 61 Mio. Euro, außerhalb von Österreich sanken die Prämieneinnahmen von 540 Mio. auf 364 Mio. Euro. Die laufenden Prämien im Segment Lebensversicherung konnten aber in allen Bereichen der Gruppe einen Aufschwung vermelden. In Österreich mit einem Wachstum von 3,5% auf 665 Mio. Euro, im internationalen Bereich von 22,9% auf 159 Mio. Euro. Die verrechneten Prämien in der Krankenversicherung erreichten nach einem Zuwachs von 2,3% 506 Mio. Euro und übertrafen damit erstmals in einem Halbjahr eine halben Milliarde Euro. Während die Prämien in Österreich um 3,0% auf 411 Mio. zugelegt haben, sind sie im internationalen Bereich mit 96 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Davon stammen 9 Mio. Euro (+42,9%) aus Ost- und Südosteuropa und 87 Mio. Euro (-3,5%) aus Westeuropa. Somit kamen in den ersten sechs Monaten 2011 18,9% der Krankenversicherungsprämien aus dem internationalen Bereich (1,7% aus Ost- und Südosteuropa und 17,2% aus Westeuropa). Die reduzierte Schadens- und Leistungsqoute ist mit dem Ausbleiben von außerordentlichen Belastungen im Bereich Naturkatastrophe erklärbar. Über alle Sparten hat sich der Wert um 6,2% gesenkt und liegt bei 71,3%. Die Combined Ratio in der Schaden- und Unfallversicherung konnte vor Rückversicherung auf 98,0% reduziert werden (1-6/2010: 101,8%) - nach Rückversicherung verbesserte sich die Combined Ratio gegenüber dem Vorjahr von 105,2% auf 100,7%.
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NÜRNBERGER VERSICHERUNG
Pensionsleitfaden
Vorneweg statt hinterher!
Vorstandsmitglied Helmut Horeth
Ein Start-Ziel-Sieg – einfach begeisternd.
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ie Nürnberger Versicherung unterstützt ihre Vertriebspartner mit einem Pensionsleitfaden mit dazugehöriger Formularsammlung. „Aus eigenen Umfragen wissen wir, dass der überwiegende Teil der österreichischen Bevölkerung davon ausgeht, in der Pension Abschläge zum letzten Aktiveinkommen hinnehmen zu müssen. Wie hoch diese Einkommenseinbußen sein werden, kann man aber nur schwer einschätzen“, erklärt Vorstandsmitglied Helmut Horeth. „Weiß der Kunde, was er in
der Pension konkret vom Staat zu erwarten hat, so wird ihm auch klar, auf wie viel Einkommen er im Ruhestand verzichten muss. Er wird die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge schneller erkennen“, ergänzt Horeth. Für alle Vertriebspartner, die ihren Kunden den Pensionsanspruch auf Basis ihrer bisher erworbenen Versicherungszeiten aufzeigen wollen, hat die NÜRNBERGER einen Leitfaden mit dazugehöriger Formularsammlung entwickelt. Das Paket umfasst neben einer Kundenvollmacht den Antrag auf Pensionsvorausberechnung bei der Sozialversicherung, sowie die Beschreibung der Vorgangsweise bei der Abfrage des Pensionsanspruches. „Brauchbare Aussagen liefert die Abfrage aber nur für Versicherte, die vor 1970 geboren sind. Man kann dieses Beratungsinstrument also sehr gut für Menschen mit dem Alter 40+ einsetzen, die bisher noch keine Altersvorsorge haben, oder die ihre bestehende Vorsorge erhöhen wollen“, weiß Horeth.
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Mag. Harald Steirer, Vorstandsmitglied Generali Versicherung
Zukunftsstudie I
m Rahmen der „Generali Zukunftsstudie 2011“ wurden 1.372 Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren in den letzten beiden Juli Wochen von einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut zu ihren Existenzängsten befragt. Im Detail fühlen sich 50% der Österreicher von einer schweren Krankheit und 46% vom Anstieg der Lebenshaltungskosten am stärksten in ihrer Existenz bedroht. Das Thema Pflege beschäftigt die Österreicher erstmals mehr als die Kürzung der staatlichen Pensions- und Gesundheitsleistungen. Im Vergleich dazu sind die Sorgen vor einer Währungskrise und vor der Verschlechterung der Wirtschaftslage mit 38% relativ gering. Von Rang 18 auf Rang 3 hatte im Vorjahr nach der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko die Angst vor globaler Umweltverschmutzung um 15 Prozentpunkte zugelegt, so haben heuer die
Ereignisse in Japan/ Fukushima zu massiven Veränderungen geführt: Das Risiko eines Atomunfalls kletterte auf der Skala um 15 Ränge auf Platz 3 hinauf: 44% der Österreicher fürchten ein Atomunglück, im Jahr zuvor waren es 33%.Unter den Top 5 der ZukunftsängsteSkala liegen erstmals Pflegethemen und verdrängen damit die bekannte Sorge vor gekürzten Gesundheits- und Pensionsleistungen etwas nach hinten auf die Ränge 7 und 8. So sorgen sich 44% um ihre Existenz, wenn sie selbst einmal ein Pflegefall werden, und für 43% wäre es auch eine Existenzfrage, einen Pflegefall in der Familie zu haben. Generali-Vorstand Harald Steirer führt diese Veränderung im Bewusstsein der Bevölkerung auf die breite öffentliche Diskussion um die Finanzierung staatlicher Leistungen zurück: „Dass es angesichts der demografischen Entwicklung Die Zukunftsängste der Österreicher 2011 ohne eine private Schwere Krankheit 50% Pensionsvorsorge Anstieg der Lebenshaltungskosten 46% schwierig sein wird, Atomunfall 44% die Pensionslücke 44% Ein Pflegefall sein zu schließen, ist den Einen Pflegefall in der Familie haben 43% meisten ÖsterreiGlobale Umweltverschmutzung 43% chern mittlerweiKürzung der Gesundheitsleistungen 42% 40% Kürzung der staatlichen Pension le bekannt. Viele, 38% Verschlechterung der Wirtschaftslage auch immer jüngere Währungskrise 38% Menschen, sorgen Kürzung der Sozialleistungen 38% vor und fühlen sich Klimawandel 38% daher nicht mehr so stark von diesem RiGrafik/Quelle: Generali Zukunftsstudie, Juli 2011, N: 1.372, Foto: Petro Feketa - Fotolia.com
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siko bedroht. Für unzählige Familien sind jedoch Erfahrungen neu, die sie mit der Pflege von Familienangehörigen machen. Auch die Pflegekosten und Diskussionen zur Pflegereform tragen dazu bei, dass sich die Österreicher stärker mit diesem Thema befassen“, so Steirer. Er erwartet, dass in Zukunft die Nachfrage nach privaten Pflegevorsorgelösungen zunehmen wird. Die Sorge um den Arbeitsplatz sind bei 23% konstant niedrig geblieben, erstmals wurde über die Angst vor einer Währungskrise befragt, hier fühlen sich 38% der Österreicher bedroht, Aber auch optimistisches gibt es, die Österreicher haben gegenüber 2010 wieder mehr Geld zur Verfügung (17%), bei knapp jedem zweiten Österreicher ist das Budget gleich geblieben. Bei den meisten Bedrohungsszenarien ist der Anteil der Frauen, die Sorgen zum Ausdruck bringen, deutlich höher als jener der Männer. So fürchten beispielsweise 49% der Frauen einen Atom-Unfall, während es bei den Männern nur 39% sind. Auch bei der globalen Umweltverschmutzung, der Kürzung der staatlichen Pension, bei Naturkatastrophen und bei Terrorgefahr gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den Angaben der Frauen und Männer.
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VERSICHERUNG
VORSICHT PENSIONSLOCH!
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Das Pensionsloch ist das Geld, das Ihnen fehlen wird, wenn Sie in den Ruhestand gehen. Denn zwischen letztem Gehalt und gesetzlicher Pension gibt es einen gewaltigen Unterschied. Was Sie dagegen tun können? Rechtzeitig vorsorgen. Am besten mit Skandia Life Time, der Vorsorge, die sich jeder Lebenssituation anpasst. Mehr Infos erhalten Sie bei unabhängigen Vermögensberatern, Versicherungsmaklern, ausgewählten Banken und auf www.skandia.at Skandia Lebensversicherungs AG. Der Spezialist für Fondsgebundene Vorsorge.
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VERSICHERUNG
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TOGETHER
Vers. VG Novelle 2010 und die Umsetzung mit TOGETHER
wohl Bürgerkarte auf eCard, Bürgerkarte auf Bankomatkarte als auch ATrust Zertifikate, wurden bereits erfolgreich in die TOGETHER Plattform eingebunden und können jederzeit verwendet werden.
Umsetzungsgeschwindigkeit und Kostenvorteil
Sobald die gesetzlichen Regelungen verabschiedet werden entsteht akuter Handlungsbedarf. Hier ist unser Name Programm: Mit Hilfe der TOGETHER Lösung kann sehr rasch und kostengünstig für alle interessierten Versicherungsunternehmen eine allen Ansprüchen gerecht werdende Lösung bereitgestellt werden. Die Lösung zum gesicherten elektronischen Elektronische Austausch von Anträgen Dokumentenund anderen Geschäftszustellung fällen ist bei TOGETHER seit Jahren gelebter Alltag In Bezug auf die elektround über 1 Million Mal nische Dokumentenzuerfolgreich durchgeführt. stellung wird der EndkunDie Geschäftsführung von de in Zukunft die Wahl CCA und TOGETHER haben: Dokumentzustelhat die aktuelle Diskuslung wie bisher in Pasion rund um die Vers. pierform oder über einen VG Novelle zum Anlass sicheren elektronischen genommen einen Brief an Weg zu beantragen. Um die Vorstände der einzelin naher Zukunft gesetnen VersicherungsgesellGraphik 2 zeskonschaften zu versenden um form agieren zu können, einen gemeinsamen Dialog zu beginnen. wird es notwendig sein, Die Vorteile für alle am Prozess Beteiligten geeignete elektronische -Endkunden, Vertriebspartner, sowie VersiZustellungswege zur Ver- cherungsunternehmen- liegen auf der Hand: fügung zu stellen. Dabei • Die Endkunden erhalten ihre Dokumente von allen Versicherungen gesichert und stellt sich die Frage, ob haben einen einheitlichen Prozessablauf. eine gemeinsame Lösung angestrebt wird oder jedes • DenVertriebspartnern steht damit eine versicherungsübergreifende Abwicklung VersicherungsunternehDie TOGETHER zur Verfügung anstatt viele verschiedene men seine eigene Lösung Plattform heute Einzellösungen nutzen zu müssen. umsetzt. In wesentlichen Be- • Die Versicherungen können diese VorgeTOGETHER ist für alle hensweise sofort und somit beschleunigt reichen hat TOGETHER Graphik 1 diese Punkte gerüstet und umsetzen, da es bereits eine vorhandene als einziger Anbieter bestellt bereits heute viele dieser Funktionen reits heute funktionierende und bewährte Lösung gibt und damit schneller, besser im Rahmen der offenen Kommunikations- Lösungen. und günstiger agieren. Selbstverständplattform zur Verfügung. Fast 9.000 User lich ist die Individualisierung aller Versiwerden 2011 über 200.000 Geschäftsfälle Gesicherter Zustellungsweg cherungsgesellschaften möglich. Durch die Verwendung der bereits heute über die Plattform elektronisch abwickeln. Der Zugang zur Plattform erfolgt über eine Derzeit sind die in Österreich am wei- verfügbaren Technologien von TOGETHER gesicherte Verbindung und durch persona- testen verbreiteten Zertifikate jene der können somit viele Synergieeffekte erzielt lisierte, elektronische Zertifikate, wodurch Bürgerkarte sowie das ATrust Zertifikat. werden und damit eine Win- Win- Win Sibereits heute höchste Datensicherheit ga- Alle bekannten Zertifikatslösungen, so- tuation für alle geschaffen werden.
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eim Versicherungssymposium in Velden im Mai 2011 bzw. im Versicherungsverband, Arbeitskreis Dr. Braumüller wurden die anstehende Gesetzesänderung betreffend der VersicherungsVG Novelle 2010 ausführlich diskutiert. Dazu gehören die Regelung der elektronischen Kommunikation, das Thema der Schriftlichkeit, der Schutz der Daten- vor allem in Bezug auf sensible Daten im Gesundheitsbereich, sowie die rechtliche Stellung und Verfügbarkeit elektronischer Versicherungsdokumente. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf zwei Punkte gelegt. Zum einen die elektronische Dokumentenzustellung zum Endkunden, die für den Endkunden mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden sein darf. (siehe Graphik 1) Der zweite wesentliche Diskussionspunkt ist der elektronische Antragsversand vom Makler aus den Bereichen Kranken-, Unfallund Lebensversicherung (hochsensible Daten) zum Versicherungsunternehmen und retour, der in Zukunft über gesicherte, zertifizierte Wege funktionieren muss. (siehe Graphik 2)
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rantiert wird. Die Plattform ist nicht nur Datendrehscheibe, sondern stellt diese Daten auch online zur Verfügung. Beispielsweise werden Polizzenkopien in pdf Format bereits auf der Plattform abgespeichert und sind jederzeit für die berechtigten User zugänglich.
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REISE
Wie ein Märchen aus Zehntausendundeiner Nacht
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er meint, schon allen Luxus auf Erden und auf der arabischen Halbinsel gesehen zu haben, war noch nicht in Oman. Der Werbespruch, „It´s time to say Dubai“ ist aber so was von out. Denn dort kennt man „nur“ Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Wer also nicht nur superlative Wolkenkratzer sehen, sondern ein superb-extra-super-luxus-primaAmbiente erleben will, der reise in das Land der Zehntausend-Märchen-In-EinerNacht. Nach Oman. Man sagt, schon der sagenhafte König Salomon soll auf einem fliegenden Teppich hierher eingeschwebt sein. Die Touristen sind perplex ob des prunkvollen Luxus aber auch etwas stolz. Immerhin haben sie den Prunk mitfinanziert, mit den Spritpreisen. Das Hotel für Superreiche nennt sich Al Bustan Palace. Es ist eines der edelsten und
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exklusivsten 6-Sterne-Herbergen der Welt. Mit dem „Eine-Million-Dollar-Brunnen“ umrankt von neun monströsen Bergkristall -Kronleuchtern unfassbaren Ausmaßes ist es ein Wahrzeichen orientalischer Pracht. Der finanzkräftige Gast erfährt auch, dass man 700 Tonnen Marmor verbaut habe. Und dann das: Dieser „Dom-des-Mammons“ war gar nicht als Hotel gedacht. Sondern er wurde 1985 für den seit 41 Jahren absolut regierenden Herrscher Sultan Qabus Bin Said errichtet. Der wollte in dieser guten Stube ein Treffen für den Golf-Kooperationsrat organisieren. Irgendwann merkte Seine Majestät, dass die „Hütte“ selbst für seine bescheidenen Ansprüche zu groß sei. Also ließ er den Prunk-Tempel in ein Hotel verwandeln. Korrekt gesagt, die unteren Etagen. Denn die obersten Flure ließ der Herrscher auch weiterhin für sich reservieren. Man ist stolz in Oman, das bis etwa 1970 offiziell noch die Sklaverei kannte, was man geschaffen hat. Also nicht unbedingt persönlich, jedenfalls aber die rund eine Million Gastarbeiter. Das Al Bustan Palace bietet allen orientalischen Prunk und allenthalben duftet es nach Weihrauch. Wer in die 38 Meter hohe Lobby eintritt, soll sich – so der Werbespruch - nicht als Hotelgast, sondern als Sultan fühlen. Na, ja. Das wird wohl nur zum Teil gelingen, ist der wahre Sultan des Landes doch einer der reichsten Männer der Welt. Und sein Al Bustan Palace rangiert unter den zehn besten Hotels der Welt. Man selbst sagt bescheiden von sich, beim Empfang im vierten Stock, man sei das beste Ho-
tel im Mittleren Osten. Und so können die wohlbestallten Gäste im Konzertsaal „Oman Auditorium“ mit über 620 Sitzplätzen Kunst genießen oder Folklore Omans. Der Saal ist vollkommen in gediegenem Dunkelrot gehalten, denn, so die Information, auch für jene, die das gar nicht interessiert, dies sei die Lieblingsfarbe Seiner Majestät. 900
Betuchte passen in den Bankettsaal „Majan Ballroom“, der mit so dicken Teppichen ausgelegt ist, dass von weniger großen Menschen, gleich wie in einem Maisfeld, nur die Köpfe herausragen. Nein, das ist natürlich etwas übertrieben. Wahr ist aber, dass alle fünf Meter ein Bergkristalllüster herabstrahlt – von denen es insgesamt gleich 32 gibt. Allah sei Dank und jenen, deren Fahrzeuge viel Sprit verbrauchen. Aber man hat auch ein Herz für jene Touristen, die sich den Luxus eines der 200 Zimmer oder 50 Suiten zu mieten nicht leisten können. Die dürfen, für wenige „Dollari“, in einem von Mahut al-Aba-chabbaimma-El geführten Schnuppergang, durchs Hotel gehen. Jetzt erkennen manche, dass hohe Spritpreise auch was Gutes haben. Fragt sich nur, für wen. Inscha‘ Allah. Wie Gott will. Ma´assalama (auf Wiedersehen)!
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ABONNEMENT/IMPRESSUM
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ABONNEMENT-BESTELLSCHEIN An AT Zeitschriftenverlag G.m.b.H. Purkersdorferstraße 6/II/7, A-3100 St.Pölten
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Das Invest-Konzept
Klassische Lebensversicherung oder Fondspolizze? Diese Entscheidung fällt manchmal schwer. Warum also nicht die Vorteile beider Produkte miteinander vereinen? Die NÜRNBERGER Versicherung bietet mit dem Invest-Konzept das Beste beider Produktwelten. Bei dieser klassischen Lebensversicherung kann der Kunde seine erwirtschafteten Überschüsse entsprechend seinem Risikoprofil in Investmentfonds veranlagen. Ideal für Kunden, die neben der garantierten Verzinsung auch die Chancen der Kapitalmärkte nutzen wollen. 3
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Betriebliche Vorsorgemodelle sind nicht zwangsläufig nur mit Kosten verbunden. Der bAV-Ansatz der NÜRNBERGER setzt bei Themen wie Liquiditätssicherung oder Steueroptimierung an. Drei Konzepte stehen Unternehmen jeder Größe und Mitarbeiterentlohnung im Rahmen von NÜRNBERGER Extra3 zur Verfügung. So hilft Extra3 Pur, die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Extra3 Pro trägt dazu bei, Schlüsselkräfte an das Haus zu binden. Und Extra3 Plus bietet Vorsorgelösungen für den Unternehmer und das Top-Management. 4
Die Berufsunfähigkeitsversicherung Plan B Plus
Die Gefahr ist groß, dass im Falle einer Berufsunfähigkeit eine schmerzliche Lücke zwischen letztem Verdienst und staatlicher Pension/Rente entsteht. Eine gute Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung: entweder als selbstständiger Vertrag oder auch als Zusatzversicherung. Die NÜRNBERGER bietet ihren Kunden mit „Plan B“ und „BUZ Plus“ ein ausgereiftes und leistungsstarkes Angebot. Mit intelligenten Zusätzen – zum Beispiel zur Absicherung finanzieller Folgen von Unfällen – lässt sich der Risikoschutz von „Plan B“ sinnvoll ergänzen.
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