risControl 02/2015

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

NR. 02 • 2015 • HEFT 427 • 36. JAHRGANG • EURO 10,00

VAV Versicherung: Der Vorstand im Gespräch

Weiter auf Erfolgskurs Zurich Versicherung, Christine Theodorovics, Vorstandsmitglied:

Spannend, herausfordernd & positiv Umfrage

Recht soll Recht bleiben


Demner, Merlicek & Bergmann

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EDITORIAL

Hemmungslos Liebe Leserin, Lieber Leser! Die Zeit des hemmungslosen Genusses bestimmter Speisen ist vorbei, nicht nur weil es die eine oder andere Religion so vorsieht, sondern weil es ethnisch nicht mehr korrekt ist. Wir müssen uns von der Speisekarte der Kindheitserinnerungen verabschieden. Gedanken an Leckereien zubereitet von Omas und Tanten erzeugen schon Genussgefühle, Gerüche aus vergangenen Tagen können Erinnerungen wecken die stärker als alle anderen Sinne sind. Wir müssen uns aber Einhalt gebieten, und viele Speisen vergessen oder einer Umbenennung unterziehen. Ein Stück Österreichischer Küchengeschichte die man tunlichst vergessen sollte, ja sogar schämen sollte man sich. Eine Diskriminierung sondergleichen was da so für Wörter in unseren „alten“ Speisekarten herumstehen. Ein kulinarisches Neologismus dem entgegenzuarbeiten ist. Foodcontrolling ist ab sofort hip. Ab jetzt wird kontrolliert, ob die Menschen um einem herum sich ethnisch politisch korrekt verhalten im Bezug auf ihre Speisekartenerinnerungsnamen, es ist auch wirklich nicht notwendig im Zuckerlgeschäft zu stehen und noch immer Negerbrot zu verlangen, also wirklich. Oder im Caféhaus auf einen Mohr im Hemd zu hoffen, vom kleinen Schwarzen will ich gar nicht reden. im Restaurant findet man sicherlich kein Zigeunerschnitzel mehr. Alles unkorrekt, stellt sich nur die Frage wielange es noch Katzenzungen gibt, die ersten Unterschriftlisten für eine Namensänderung in

süße kleine schmale lange Schokoladenleckerlis habe ich schon gesehen. Was wir wahrscheinlich bis zum Verbot von Mehl, Zucker, Butter und Rosinen essen dürfen ist der Kaiserschmarrn, wer sollte da schon dagegen sein, Kaiserschmarrn ich bitt Sie, wo gibt’s heut noch einen Kaiser, eher eine Randerscheinung und deswegen braucht man die Speise nicht umbenennen. Und der japanische Kaiser hat mit Schmarrn auch nichts am Hut. Eines wird es auch noch lange geben, den Heidensterz, denn wer wird schon auf einen anderen Namen bestehen, müsste er oder sie sich doch als Heide bezichtigen und deshalb sich von der Namensgebung beeinträchtigt fühlen. Husarenkrapferln, Tiroler Knödl, Grenadiermarsch, Jägerschnitzel, Schlosserbuben und nicht zu vergessen der Türkensterz, ein Schelm der glaubt das da ein Schlosser, ein Jäger oder ein Tiroler, ein stolzer Grenadier oder ein wagemutiger Husar verunglimpft werden sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht irgendwann auch das Kipferl verboten wird, ein echter alter Wiener weiß über dessen Geschichte Bescheid. Unsere Empfehlung daher, nur mehr in Restaurants gehen, wo die Namen der Speisen unaussprechlich sind, weil sie in japanischer, taiwanesischer oder ähnlich wundervoller Sprache geschrieben sind. Ihre Doris Schachinger


4 INHALT

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S. 18: Weiter auf Erfolgskurs

S. 45: Vorlesetag an der Universität Leipzig

EDITORIAL

3 Hemmungslos

KARRIERE

6 Allianz Invest KAG: Neue Geschäftsführerin 6 Greco International AG: Regionalleiter 7 EIOPA: Vorsitz 7 Allianz Versicherung: Agenturvertrieb 7 Prisma Life: Wechsel in der Geschäftsleitung 7 ÖBV Versicherung: Vertriebschefin 8 BaFin: Neuer Vorstand 8 NÜRNBERGER: Neue Funktionen 8 XL Group: Fachbereich

KURZNACHRICHTEN

9 MasterCard: Die kleinen Freuden des Lebens 9 ÖBV Versicherung/Copart: Auszeichnung 9 Zurich: Twitter 10 Standard & Poor‘s: Ratingpanne 10 Creditreform: Pessimismus und trügerischer Rückgang 10 Generali Versicherung: Zufrieden 11 Valida Vorsorge: Spende 11 Horvath & Partner: Drastischer Wandel? 11 AGA International: Parnterschaft 11 Gothaer Sachversicherung: Neues Produkt 11 Wiener Städtische: Floridsdorf

S. 25: Kein Kavaliersdelikt

WIRTSCHAFT

12 Versicherbarkeit von Winderkraftanlagen: Theoretische Aspekte und empirische Befunde für Österreich

INTERVIEW

18 VAV Versicherung AG: Weiter auf Erfolgskurs 32 EFM baut in Graz aus 46 Zurich Versicherung: Spannend, herausfordernd & positiv

VERSICHERUNG

22 HDI Lebensversicherung AG: Pensions Expertentag 23 Donau Versicherung: Bonuspaket 23 Allianz Versicherung: Risk Barometer 24 Roland Rechtsschutz: Streitlust 24 Roland Rechtsschutz: Sattes Wachstum 25 VVO: Kein Kavaliersdelikt 26 Roland Prozessfinanz: David gegen Goliath 26 Dialog Lebensversicherung AG: Auszeichnung 26 Niederösterreichische Versicherung: Neue Features 30 VAV: Moderne Mobilität verlangt flexible KFZ-Versicherungen 33 OMDS für Alle: Ihre EVD Grundversicherung im Maklerbüro 34 Recht soll Recht bleiben

S. 46: S


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INHALT

S. 34: Recht soll Recht bleiben S. 44: Humor im Hemd

S. 48: Die (Bier-)Kulturhauptstadt 2015

Spannend, herausfordernd & positiv

S. 24: Streitlust

KOLUMNE

28 Aktionsplan für Frankenschuldner 38 Ich mache Fehler - also bin ich

VERANSTALTUNG

43 Helvetia Versicherung: Alpiner Schutzwald 43 Höher Insurance Service: Geburtstag 44 Wiener Städtische Versicherung AG: Humor im Hemd 45 Universität Leipzig: Vorlesetag an der Universität Leipzig

FINANZEN

42 Allianz Invest: Aktien Bullenmarkt

S. 38: Ich mache Fehler- also bin ich

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Impressum:

REISE

48 Die (Bier-)Kulturhauptstadt 2015

SCHLUSSPUNKT

50 Buchvorstellung: Der Vermögensberater 50 Sudoku 50 Was folgt im März? Ausgabe-Nr.: 02 | risControl 02/2015 Heft-Nr.: 427 | 36. Jahrgang

“risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@riscontrol.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Christoph Schönfellner, Layout Titelbild: VAV. Weitere Bilder: Gunnar Pippel, VAV, Michelle Meiklejohn, Generali Gruppe Österreich/ APA-Fotoservice/Schedl, stockimages, Ludwig Schedl, Flickr/phawellnes, Philipp Haaser, Emily Qualey, Tanja Föhr, Kurt Bauschardt, Dr. Nevlacsil, Christoph Schönfellner, Flickr/thisisbossi, Thomas W. Fiege, Micky Klemsch & Pilsen Tourismus. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2012 / (ca)


KARRIERE

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ALLIANZ INVEST KAG

Neue Geschäftsführerin Gisela Bartsch, MAS, MBA, CFP®, EFA® wurde mit 1. Jänner 2015 zur Geschäftsführerin der Allianz Invest Kapitalanlagengesellschaft mbH (Allianz Invest KAG) bestellt. In dieser Funktion verantwortet die 38-jährige, gemeinsam mit den bisherigen Geschäftsführern Mag. Martin Maier und Mag. Christian Ramberger, die Strategie und Steuerung der Allianz Invest KAG. Die gebürtige Wienerin startete 1997 ihre Laufbahn in der Allianz Investmentbank AG (AIB) im Bereich Sales. Im Jahr 2007 avancierte sie zur Bereichsleiterin Retail Sales & Support - diese Position hatte sie bis zuletzt inne. Bartsch war maßgeblich am Aufbau und an der Entwicklung des

Geschäftsfeldes „Retail Sales - Fondsberatung und -verkauf “ innerhalb der AIB beteiligt. Darüber hinaus zeichnete sie für den Marketingauftritt sowie für den Aufbau von Ve r t r i e b s s t r u k t u r e n innerhalb der Allianz Investmentbank AG verantwortlich und leitete interne Schulungen. In ihrer neuen Funktion als Geschäftsführerin der Allianz Invest KAG liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Risiko Management und Risk Controlling.

Bartsch verfügt über ein breites Expertenwissen, welches sie berufsbegleitend erwarb. Sie schloss die MasterStudien an der Donau Universität Krems im Bereich „Banking & Finance“ im Jahr 2007 erfolgreich ab. Zusätzlich absolvierte Gisela Bartsch Bartsch zwischen 2008 und 2010 die Lehrgänge zum Certified Financial Planner® und zum European Financial Advisor® an der BankAkademie Wien. Im Moment absolviert sie die Ausbildung zum Certified Risk Manager.

Vorarlberg. Der Fokus liegt bei der Verwaltung des bestehenden Kundenmarktes sowie Neukundenakquise. „Ich sehe die Position des Regionalleiters als eine verantwortungsvolle und zugleich reizvolle Aufgabe. Mit einem 13-köpfigen Team an Herwig Ganahl Versicherungsspezialisten bieten wir unseren Klienten perfekte Versicherungslösungen und beste

Betreuung vor Ort. Mein Ziel ist es, die Marktposition in Vorarlberg zu festigen und kontinuierlich auszubauen“, meint Herwig Ganahl. Der Banking-Experte mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung begann seine berufliche Laufbahn 1989 in der Sparkasse Bludenz. Ab Juni 2011 war er zudem noch als Geschäftsführer der Sparkassen REAL Vorarlberg Immobilienvermittlung GmbH tätig und absolvierte die Ausbildung zum Immobilientreuhänder und Immobilienverwalter bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg in Hohenems.

de für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung“ (European Insurance and Occupational Pensions Authority - EIOPA) gewählt worden. Braumüller vertritt und unterstützt damit den amtierenden EIO-

PAVorsitzenden Gabriel Bernardino in der finalen Phase der Vorbereitung der europäischen Versicherungswirtschaft auf das Inkrafttreten von Solvency II am 1. Jänner 2016. Auch die Pensionskassen stehen 2015 mit einer neuen quantitativen Feldstudie und einem europaweiten Stresstest vor einem herausfordernden Jahr.

GRECO INTERNATIONAL AG

Regionalleiter Herwig Ganahl ist ab sofort Regionalleiter für die Region Vorarlberg und Mitglied der Geschäftsleitung der GrECo International AG. Der gebürtige Brandner übernimmt als Regionalleiter die Führung des Mitarbeiterstamms Vorarlberg sowie die Verantwortung über den Verkauf von GrECo JLT Dienstleistungen in

EIOPA

Vorsitz Dr. Peter Braumüller, Bereichsleiter für Versicherungs- und Pensionskassenaufsicht der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, ist zum stellvertretenden Vorsitzenden der „Europäischen Aufsichtsbehör-

Dr. Peter Braumüller


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KARRIERE

ALLIANZ VERSICHERUNG

Agenturvertrieb Andreas Kraml hat die Leitung des Agenturvertriebes bei der Allianz Gruppe in Österreich übernommen. Er folgt damit Helmut Schleich, der seine berufliche Karriere außerhalb des Unternehmens fortsetzt. Der gebürtige Niederösterreicher kann auf rund 30

Andreas Kraml

Jahre Erfahrung in der Versicherungswirtschaft zurückblicken. Nach der erfolgreich absolvierten Lehre zum Einzelhandelskaufmann startete Kraml im Jahr 1986 seine berufliche Karriere. Bis 1998 war er für die ABV Allgemeine Bausparkasse tätig, wo er unter anderem als

Vertriebsleiter erstmals Führungsverantwortung übernahm. Nach seinem Wechsel zur VJV Volksfürsorge Jupiter Versicherung, die 2001 von der Wüstenrot Bausparkasse übernommen wurde, war Kraml bis 2001 in leitenden Positionen im Vertrieb beschäftigt. Anschließend führte ihn sein Weg zur VMG - Erste Bank Versicherungsmakler. Seit 2004 war Kraml bei der Basler Versicherung für die Regionaldirektion Ost zuständig.

PRISMA LIFE

Wechsel in der Geschäftsleitung Arzu Tschütscher-Alanyurt ist zum Chief Financial Officer (CFO) bei der Prisma Life bestellt worden. Sie übernimmt die Verantwortung für das Finanzressort des liechtensteinischen Fondspolicen-Spezialisten mit Wirkung zum 1. Februar 2015. Sie folgt auf Dr. Marco Metzler, der innerhalb des Onesty Konzerns verbleibt, um dort künftig anderweitige Aufgaben zu übernehmen. Die 36-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin verfügt über langjährige Erfahrungen im internationalen Finanz- und Ri-

sikomanagement. Nach Stationen bei Telekom Austria AG und Skandia Österreich verantwortete sie in der Europazentrale der Skandia Versicherung in Berlin das Risikomanagement für Deutschland, Österreich, Polen und die Schweiz.Von 2011 bis 2013 gehörte sie als

Arzu Tschütscher-Alanyurt

CFO der Geschäftsleitung der Liechtenstein Life Assurance AG an. Arzu Tschütscher-Alanyurt ist Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Zukunft.li, dem ersten liberalen Think Tank Liechtensteins. Sie ist verheiratet und Mutter eines einjährigen Sohnes.

ÖBV VERSICHERUNG

Vertriebschefin Mit Jänner 2015 hat Mag. Ulrike Praun innerhalb der ÖBV die Verkaufsleitung übernommen. In ihren Verantwortungsbereich fallen die gesamte Außendienstorganisation, sowie sämtliche zentrale Vertriebseinheiten. Ihre Aufgaben reichen von der strategischen Entwicklung und Steuerung, bis hin zur Koordination und Umsetzung sämtlicher Vertriebsaktivitäten. In der ÖBV leitete die Versicherungsspezialistin bisher die Strategiekoordination und begleitete maßgeblich die Entwicklung der neuen Strategie. „Es freut uns sehr, dass wir Ulrike Praun für diese Position gewinnen konnten.

Sie hat uns bereits im Strategieprozess mit ihrer großen Kompetenz beeindruckt. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, sie mit der Schlüsselposition der Vertriebsleitung zu betrauen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger. „Mit der Übernahme der Vertriebsleitung kehre ich zu meinen Wurzeln – dem Versicherungsvertrieb – zurück“, so Praun. „Ich freue mich, meine umfassende Versicherungserfahrung in den Vertrieb der ÖBV einzubringen und das interessante Aufgabengebiet gemeinsam mit einem ausgezeichneten Team übernehmen zu können.“

Mag. Ulrike Praun


KARRIERE

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BAFIN

Neuer Vorstand Felix Hufeld wird neuer Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Der 53-jähriger wird Nachfolger von Elke König, die nach Brüssel wechselt und dort die neue europäische Behörde für die Abwicklung maroder Banken leiten wird. Hufeld ist bei der BaFin seit 2013 für die Kontrolle von Versicherungen zuständig. Zuvor hat er unter anderem für die Unternehmensberatung Boston Consulting, die Dresdner Bank und den

Versicherungsmakler Marsh gearbeitet. Insider hoffen, dass durch Personal von außen frischer Wind in die Behörde kommt, die von Kritikern als bürokratisch und altmodisch beschrieben wird. Hufeld ist verheiratet,

Felix Hufeld

hat zwei Kinder und gilt als Mann der leisen Töne. Wenn er etwas sagt, hören die Vorstandschefs jedoch genau zu. Besonders im Versicherungssektor genießt der Jurist, der in Mainz, Freiburg und Harvard studiert hat, hohes Ansehen.

NÜRNBERGER

Neue Funktionen Alfred Mai ist neuer Ve r t r i e b spar tnerbetreuer bei der Nürnb erger Versicherung für Niederösterreich. Der ausgebilAlfred Mai dete Versicherungskaufmann besitzt eine langjährige Branchenerfahrung. Sein beruflicher Weg führte ihn auch zu einem Wiener Versicherungsmakler, wo er unter ande-

dem Rechnungswesen rem für die Vertragsprüauch die Bereiche Steuern, fung und die Leitung der Planung und Prognose Schadenabteilung zustänund das Berichts- und dig war. Meldewesen. „Aus meiner Berufspraxis „Die Vergabe der Prokuweiß ich sehr gut, welche ra an Herrn Traunmüller Erwartungen und Anforsoll eine Anerkennung derungen selbständige für seine erbrachten LeisVertriebspartner an Vertungen sein. Durch die sicherer haben. Mein Ziel Verbreiterung der Entist es, sie in der Beratung scheidungskompetenz im und im Verkauf bestmögFührungsbereich können lich zu unterstützen“, erMag. Stefan Traunmüller wichtige Entscheidungen läutert Mai. Mit Jahresanfang wurde dem Leiter auch wesentlich rascher getroffen werdes Rechnungswesen, Mag. Stefan den“, erklärte Vorstandsvorsitzender Traunmüller, die Prokura verliehen. Sein Kurt Molterer und gratulierte dem neuen Zuständigkeitsbereich umfasst neben Prokuristen zu seiner Ernennung.

XL GROUP

Fachbereich Die XL Group hat Jens Heienbrok für den Fachbereich Berufshaftpflichtversicherung gewinnen können. Er fungiert als Leiter Professional Indemnity und ist auch für den österreichischen Markt zuständig. Heienbrok kommt vom Allianz-Konzern

wo er als Branchenkoordinator im Haftpflichtvermögen Bereich tätig war, vorher arbeitete er als Anwalt. Die Stelle von Heienbrok wurde neu geschaffen und zusätzlich wird das Angebot an Berufshaftpflichtversicherungen erweitert.

Jens Heienbrok


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KURZNACHRICHTEN

MASTERCARD

Die kleinen Freuden des Lebens Quer durch Europa hat Master Card erhoben, wer sich wann und warum „kleine Freuden des Lebens“ im Alltag gönnt. Mehr als 15.000 Personen wurden in 17 Ländern dazu befragt. Die Studie ergab, dass beide Geschlechter die stimmungsaufhellende Wirkung von Treats schätzen. Entgegen der verbreiteten Ansicht sind es aber Männer, die deutlich mehr für diese Selbstbelohnungen ausgeben als Frauen. Fast jeder fünfte Mann (18 %) gibt dafür mehr als 100 Euro aus, was nur auf 8 % der Frauen zutrifft.

Somit neigen doppelt so viele Männer wie Frauen dazu, hohe Beträge in diese Treats zu investieren. Also weit gefehlt mit der Annahme Frauen sind Luxusgeschöpfe. Bei den Motiven für diese Ausgaben wandelt sich das Bild. 51% der Frauen geben an, dass sie sich solche Ausgaben leisten, um ihre Stimmung aufzuhellen; nur 33 % der Männer geben das zu. Das bedeutet, dass Männer zwar tendenziell mehr dafür ausgeben, aber weniger Freude aus diesen kleinen Alltagsfreuden ziehen. Die meiste Freude

aus Treats erleben Frauen aus der Türkei (67 %), wo zugleich auch die größte Freude aus Treats unter Männern zu finden ist (51 %).

ÖBV VERSICHERUNG/COPART

Auszeichnung Star Kabarettistin Nadja Maleh wurde mit dem Kulturpreis „Art-Cop 2015“ ausgezeichnet. Die Metallskulptur des Bildhauers Paul Seidl wird jährlich von Copart, einem seit 22 Jahren aktiven Verein kreativer Exekutivbeamter, vergeben. Der Preis wurde im Atrium der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV) übergeben, die den Verein seit seinem Bestehen unterstützt. Malehs neues Programm „Placebo“ feiert am 10. Februar in der Kulisse Premiere.

Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV; Art-Cop Preisträgerin Nadja Maleh und Copart-Chef Ernst Köpl

ZURICH

Twitter Twittern mit Zürich ist nun ab sofort unter @zurich_at möglich. Neben den bereits existierenden Profilen auf Facebook, YouTube, Xing oder Kununu wird nun ein weiterer Schritt im Digitalisierungsprozess gesetzt. Für Gerhard Matschnig, CEO: „Mit unserer Präsenz auf Twitter bauen wir unsere

Onlinepräsenz weiter aus und werden uns dabei auf Themen konzentrieren, die primär für Journalisten und Branchenvertreter von Interesse sind.“ Karin Kafesie, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Zurich, über die Motivation über Twitter zu kommunizieren: „Auch wenn man Versi-

cherungsunternehmen nicht vorrangig auf Twitter vermutet, gibt es zahlreiche Branchenthemen, für die sich dieser Kanal optimal eignet. Wir stehen im engen Austausch mit Zurich Kollegen aus anderen Ländern, für die Twitter zum Austausch mit Medienvertretern mittlerweile unverzichtbar geworden ist. Vor dem Hintergrund, dass die meistgefolgten Twitterer in Österreich durchwegs Journalisten sind, werden wir uns aktiv zu aktuellen Themen einbringen und bei ausgewählten Schwerpunkten die Themenführerschaft anstreben.“


KURZNACHRICHTEN

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STANDARD & POOR`S

Ratingpanne Die Ratingagentur Standard & Poor`s muss 1,38 Milliarden Dollar Strafe zahlen. Schon lange schwelt der Kampf der US Regierung gegen die Ratingagentur. Das Streitthema waren zu gut bewertete Hypothekenanleihen die u.a. als Auslöser der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 gelten. Das amerikanische Justizministerium hatte das zivilrechtliche Betrugsverfahren vor 2 Jahren in die Wege geleitet. S&P hat sich nun mit dem Ministerium geeinigt

und zahlt 1,38 Mrd. Dollar Strafe und weitere 125 Mio. Dollar, mit einer seperaten Einigung, an die Rentenkasse von Kalifornien. Damit sind alle Klagen beigelegt, werden nun Ratings mit mehr Vorsicht abgegeben?

CREDITREFORM

Pessimismus und trügerischer Rückgang Die Zahlen der Privatinsolvenzstatistik zeigt im Geschäftsjahr 2014 einen starken Rückgang, um 6 % weniger als 2013 liegt bei ca 9.500 Verfahren und damit am niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Jedoch ist der Rückgang trügerisch, denn aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit können sich viele verschuldete Personen mangels Einkommen eine Entschuldung einfach nicht leisten. Daher bleiben diese auf das Existenzminium weiter gepfändet und haben keine ökonomische Zukunft,

Zinsen und Gebühren laufen weiter und die Schulden werden immer höher. Bei den Firmeninsolvenzen ist eine Stagnation bzw. ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Immer noch liegt die Hauptursache bei 2/3 der Insolvenzen in Managementfehlern, gefolgt von Kapitalmangel. Mehr als 55 % der Insolvenzen gehen auf die angespannte Wirtschaftslage zurück, Tendenz angesichts der aktuellen Prognosen der Wirtschaftsforscher steigend. Die Stagnation der heimischen Wirtschaft

in den letzten beiden Quartalen 2014 sowie die unsicheren Aussichten für die kommenden Monate schlagen sich vor allem auf Klein- und Kleinstunternehmen durch. Bei der Umfrage unter 1.700 KMU wird die Gesamtwirtschaft für die kommenden sechs Monate so schlecht eingeschätzt wie zuletzt im Jahr 2007. Alle Umfragen über Umsatz-, Ertrags- und Personalentwicklung sind negativ und bezeugen einen sich verstärkenden Pessimismus.

GENERALI VERSICHERUNG

Zufrieden Dr. Peter Thirring, CEO der Generali Versicherung in Österreich zeigt sich, obwohl natürlich keine expliziten Zahlen veröffentlicht worden sind, zufrieden mit dem Ergebnis des letzten Jahres. Gründe dafür seien der günstige Schadensverlauf und die ausbleibenden großen Naturschadensereignisse. Aber nicht zufrieden ist er mit der Entwicklung in Griechenland und den EZB Entscheidungen. Die Niedrigzinsphase stellt die Generali Versicherung laut Aussage des

CEOs vor keine großen Herausforderungen. Im sportlichen Bereich war das Unternehmen heuer bereits zum dritten Mal der Sponsor des HahnenkammRennens. Aber nicht nur im Wintersport engagiert sich das Unternehmen, sondern auch in anderen Sportarten wie Fußball oder Tennis, als Beispiel sei das Generali Open in Kitzbühel genannt.

Dr. Peter Thirring


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KURZNACHRICHTEN

VALIDA VORSORGE

Spende Der Vorstand der Valida Vorsorge Management hat vergangenes Jahr auf Geschenke für Kunden und Partner verzichtet und den Betrag gespendet. Erstmals wurde die gemeinnützige Organisation im Bereich Langzeitpflege „Haus der Barmherzigkeit“ mit einer Spende von 3.000 unterstützt. Institutsdirektor Christoph Gisinger bedankte sich im Rahmen der Überreichung des Spendenschecks für die Unterstützung: „Das Haus der Barmherzigkeit bietet hochbetagten und chronisch kranken Menschen nicht nur professionelle Betreuung, sondern vor allem ein Zuhause mit Lebensqualität. Damit uns das gelingt, sind wir als private gemeinnützige Einrichtung auf die tatkräftige Unterstützung von Partnern wie der Valida Vorsorge Management angewiesen. Vielen Dank für dieses Engagement!“

Prof. Dr. Christoph Gisinger, Mag. Andreas Zakostelsky

HORVATH & PARTNER

Drastischer Wandel? Arten der Interaktion zwischen Kunden und Anbietern von Finanzprodukten. Es werden immer mehr Multikanalstrategien statt unabhängiger statischer Einzelstrategien in den Vertriebswegen gefragt sein.

Innerhalb der nächsten 5 Jahre soll sich der traditionelle Vertrieb von Finanzdienstleistungen drastisch verändern. Jede fünfte Bankfiliale und jedes vierte klassische Versicherungsbüro könnte der Veränderung zum Opfer fallen,

das sagt eine Studie von Horvath & Partner aus. Über 100 Entscheider in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zum Thema befragt. Demgegenüber erwarten die Experten eine starke Zunahme von Onlinefilialen bzw. Agenturen und neue

AGA INTERNATIONAL

GOTHAER SACHVERSICHERUNG WIENER STÄDTISCHE

Partnerschaft

Neues Produkt

Floridsdorf

Nach 12 Jahren Partnerschaft hat die Allianz Global Assistance Reiseversicherung und EasyJetdiesewiederumverlängert.InÖsterreich stehen aktuell zwei Versicherungsprodukte für EasyJet-Passagiere zur Wahl. Der klassische Reiseschutz inkludiert neben umfassender Auslandskrankenversicherung auch einen Reisegepäckschutz inklusive Spezial-Paket für Golfer, außerdem eine Reiseprivathaftpflichtversicherung, Verspätungsschutz sowie Stornoschutz. Für Winterurlauber ist optional eine Wintersportversicherung zubuchbar.

Die Gothaer Sachversicherung in Österreich mit Schwerpunkt Gewerbe und Industrie hat, im ersten Jahr ihres Bestehens, in Österreich ein Prämienvolumen im sechsstelligen Bereich erwirtschaftet. Leo Bicik konnte außerdem ausgezeichnete Kooperationen mit kompetenten Maklern abschliessen. Heuer wird zur Unterstützung der Versicherungsmakler und Unternehmen ein neues, speziell für Österreich angepasstes Betriebshaftpflichtprodukt auf den Markt kommen.

Die Wiener Städtische Versicherung ist Hauptinvestor beim Umbau und Neugestaltung des fünfstöckigen Geschäfts- und Bürogebäudes am Floridsdorfer Spitz in Wien. Es entsteht u.a. ein topmoderner Hypermarkt von Interspar. Für die Planung des Neubaus zeichnet das bekannte Architekturbüro Architektur-Consult und das Dornbirner Atelier Architekt DI Bernhard Bügelmayer verantwortlich. Ausführend sind vorwiegend österreichische Bauunternehmen tätig.


WIRTSCHAFT

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Versicherbarkeit von Windkraftanlagen: Theoretische Aspekte und empirische Befunde für Österreich Teil 2

Roland Unterhofer BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien Den ersten Teil dieser Studie finden Sie in der Jänner Ausgabe. 6. Theoretische und praktische Versicherbarkeit von Windkraftanlagen in Öster52 reich 6.1. Brandrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Brandereignisse und -entzündungen i. d. R. zufällig, plötzlich, unvorhersehbar z. B. durch Blitzschlag (Zufälligkeit/Ungewissheit: +); allerdings Beeinflussbarkeit von Schadenseintritt und -höhe durch versäumte Wartung und oder Unterlassung 53 präventiver Maßnahmen ; Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit: + (aufgrund der seit Jahren bereits betriebenen, zahlreichen Anlagen gibt es bereits Erfahrungen); Unabhängigkeit: + (die einzelnen Anlagen stehen in Abstand zueinander; daher an sich wohl kaum unmittelbares „Ansteckungsrisiko“; allerdings Ausbreitung eines Feuers über trockene Felder vorstellbar; fraglich ob/welche Schäden dann an weiteren Einheiten entstehen können); Größe: + (zwar wird ein Brand meist mit einem Totalschaden einhergehen, da aufgrund der Höhe des Turmes die Löscheinsatzkräfte die Gondel der 54 Anlage nicht erreichen ; aber selbst ein Totalschaden wird in der Regel – auch angesichts von Rückversicherungsmöglichkeiten - für einen Versicherer wohl kein Größenproblem darstellen). Das Brandrisiko für Windkraftanlagen kann bei allen drei Versicherern versichert werden und somit ist die praktische Versicherbarkeit gegeben. (Vgl. Abb. 1, oben.) 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62

6.2. Blitzschlagrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: +; Eindeutigkeit. + (Zuordnung kann meistens sogar mittels meteorologischer Aufzeichnungen oder Gutachten nachgewiesen werden); Schätzbarkeit: +; Unabhängigkeit: + (jeder Blitzschlag stellt für sich ein Einzelereignis dar und ein Blitz schlägt für gewöhnlich nicht an mehreren objektiv trennbaren Stellen ein); Größe. +. Auch das Blitzschlagrisiko ist bei allen drei Versicherungsunternehmen versicherbar und findet sich in den inkludierten Risiken der Allgemeinen Versicherungsbedingungen der jeweiligen Versicherungssparten. (Vgl. Abb. 2, Mitte) 6.3. Sturm- und Hagelrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: +; Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit : + (Daten vorhanden; allerdings Änderungsrisiko 55 durch Klimawandel ); Unabhängigkeit: - (Sturm: hohe Kumulgefahr; Hagel: tritt 56 lokal auf , Kumulierung aber auch hier nicht ausgeschlossen; bei beiden schwankende Grundwahrscheinlichkeiten im Zeit57 ablauf ); Größe: Einzelrisiko +; Kumul: - (aber durch Maßnahmen – z. B. regionale Streuung, Kumulschadenexzedentenrückversicherung, Reziprozitätsgeschäft - Versicherbarkeit herstellbar). Auch das Sturm- und Hagelrisiko für Betreiber von Windkraftanlagen lässt sich

anhand des exemplarischen Datenmaterials der Untersuchung als praktisch versicherbar bezeichnen. (Vgl. Abb. 3, unten.) Hierbei ist noch anzuführen, dass das Hagelrisiko zumeist nur über eine All-Risk Versicherung versichert werden kann, während das Sturmrisiko oft bereits durch eine Maschinen- und/ oder Betriebsunterbrechungsversicherung gedeckt wird. 6.4. Frost und Eisansatz Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: + (Frostentstehung hängt von der atmosphä58 rischen Zirkulation ab ; allerdings kann der Schadenseintritt durch die Anwendung von 59 Antifrostvorrichtungen beeinflusst bzw. teilweise verhindert werden). Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit: +; Unabhängigkeit: - (Kumulgefahr; die Erfahrung zeigt jedoch, dass die auf Frost und Eisansatz zurückzuführenden 60 Sachschäden quasi vernachlässigbar sind ); Größe: +. Das Risiko von Frost- und Eisansatz wird in den allgemeinen Versicherungsbedingungen aller Versicherungsanbieter als versicherbar gehandhabt und ist somit praktisch versicherbar. (Vgl. Abb. 2, oben.) 6.5. Überschwemmungsrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: + (es genügt Ungewissheit z. B. des Schadenseintrittszeitpunktes); Eindeutigkeit. +; Schätz61 62 barkeit: + (allerdings Änderungsrisiko );

Die Darstellungen – insbesondere zur praktischen Versicherbarkeit – sind ohne Gewähr. Irrtümer und Fehler vorbehalten. Vgl. Kreimel, I. H.: Die Grenzen der Versicherbarkeit bei Elementarschäden unter Berücksichtigung Alternativer Risikofinanzierung, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien 2004), S. 62. Nach Interview mit Walter Kudera, Allianz-Elementar Versicherung, im Sept. 2013. Vgl. o.V.: Extremereignisse und Klimaänderung, OcCC Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung, Bern 2003. S. 66ff. Vgl. Aller et al. (2007), Versicherungen, in: Klimaänderungen in der Schweiz 2050, OcCC Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung (Hrsg.), Bern, S. 145. Vgl. hierzu Karten, W.: Das Einzelrisiko und seine Kalkulation, in: Gabler Versicherungsenzyklopädie, 4. Aufl., Band 2, Wiesbaden 1991, S. 212. Vgl. Defila, C.: Frostrisiko, in: Extremereignisse und Klimaänderung, OcCC Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung (Hrsg.), Bern2003, S. 53. Hierbei ist daran zu denken, dass z.B. durch den Einsatz von Rotorblatt-Heizungen dem negativen Einfluss von Kondenswasser im Flügel entgegengewirkt werden kann. (R. U.) Vgl. dazu Gasch, R. und Twele, J.: Windkraftanlagen – Grundlagen, Entwurf, Planung und Betrieb, 5. Auflage, Wiesbaden 2007, S. 93. Nach Interview mit Peter Königsberger, Uniqa-Versicherung. Vgl. hierzu Eszler, E.: Zur Versicherbarkeit des Überschwemmungsrisikos, in: Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen (Hrsg.): Die Versicherungsrundschau, 44. Jg., Nr. 4, S. 111-116. Vgl. Eszler, E.: Versicherung von Überschwemmungsrisiken unter besonderer Berücksichtigung landwirtschaftlicher Kulturen, Dissertation an der Wirtschaftsuniversität Wien 1989.


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6.6. Erdbebenrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: 65 +; Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit + (HäuRisiko

Brandrisiko

Blitzschlagrisiko

Sturm- und Hagelrisiko

Theoretische Versicherbarkeit

Ja

Ja

Bedingt

figkeit nach Erdbebenzonen; Einschätzung von möglichen Schadensausmaßen allerdings schwierig erscheinend); Unabhängig66 keit: - (Kumulgefahr in Erdbebenzonen; schwankende Grundwahrscheinlichkeiten, das bedeutet erheblichen Schwankungen der Jahresereignisse bzw. –ergebnisse); Größe: + (Einzelrisiko), ? (Kumul; fraglich ist, wie erdbebensicher Windkraftanlagen sind). Die praktischen Versicherbarkeit des Erdbebenrisikos für Windkraftanlagen-Betreiber bestätigen die Allgemeinen Versicherungsbedingungen der betrachteten Versicherungen. (Vgl. Abb. 2, unten.) 6.7. Maschinenbruchrisiko 6.7.1. Maschinenbruchrisiko im Zusammenhang mit Material-, Konstruktions- und Ausführungsfehlern und Ausfall der Messund Sicherheitstechnik Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: + (Zeitpunkt des Schadenseintritts, als Folge der genannten Ursachen kann nicht prognos-

67

tiziert werden ); Eindeutigkeit: + (Umfang des Versicherungsschutzes, die versicherten Schadensursachen, sowie die Art und Höhe der Entschädigung können eingegrenzt wer68 den ); Schätzbarkeit: - (zwar lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Eintrittes eines Maschinenschadens in Abhängigkeit 69 von der Betriebsdauer berechnen, aber besonders für die junge Technologie der Windkraftanlagen gibt es teilweise nur unzureichende Verfügbarkeit von langfristigen Produkttests der Hersteller); Unabhängigkeit: ? (Zwar gilt, dass der Eintritt eines Maschinenbruchs plötzlich und unabhängig von anderen Versicherungseinheiten auftritt, jedoch dadurch, dass eine Schadensursache bei Material und Produktionsfehlern unter Umständen zu Serienschäden führen kann, ist das Kriterium nur begrenzt erfüllt; andererseits stellt sich die Frage, ob nach dem ersten Schaden einer bestimmten Art nicht sofort Maßnahmen zur Verhinderung von Schäden an anderen Einheiten ergriffen wer-

Praktische Versicherbarkeit

VersicherungsUnternehmen

Versicherungssparte/ -produktlinie

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Allrisk Sach- und BU-Versicherung

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Allrisk Sach- und BU-Versicherung

Ja (Sturm); Nein (Hagel; nicht angeführt)

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Allrisk-Versicherung Feuer-BU-Versicherung

Allrisk-Versicherung Feuer-BU-Versicherung

Allrisk-Versicherung Maschinenbruch-Versicherung (nur Sturm) Allrisk Sach- und BU-Versicherung Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung (nur Sturm)

Abbildung 2: Theoretische und praktische Versicherbarkeit von Elementarrisiken bei Windkraftanlagen (I) 63 64 65 66 67 68 69

Zur Versicherung von Überschwemmungs-/Hochwasserrisiken vgl. auch Eszler, E.: Hochwasserversicherung - Irrtümer und Missverständnisse, in: risControl 06/2013, S. 22-24; Eszler, E.: Hochwasser-Risiken: Keine Umverteilung unter dem Deckmantel der Versicherung!, in: risControl 07/2013; S. 24-27; Eszler, E.: Zur Gestaltung einer Hochwasserversicherung, in: risControl 08/2013, S. 26-30. Vgl. Wiener Städtische: Allgemeinde Bedingungen All Risk Sach- und Betriebsunterbrechungs-Bedingungen (ABARTE 2004). Vgl. Rüttener, E.: Erdbebenrisiko aus Sicht des Versicherers, in: Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein (Hrsg.): Erdbebenvorsorge in der Schweiz – Maßnahmen bei neuen und bestehenden Bauwerken, Zürich 2000, S. 129. Vgl. Nguyen, T.: Diskussionspapier: Versicherbarkeit von Katastrophenrisiken und staatliche Risikoübernahme, WHL Wissenschaftliche Hochschule Lahr, Lahr 2009, S. 8f. Vgl. Krizek, G. (1989), Die Maschinenbruchversicherung, Grenzen des Versicherungsgedankens, Hausarbeit des Univ.-Lehrganges für Versicherungswirtschaft an der WU Wien, 1989, S. 39. Vgl. Krizek (1989), a. a. O., S. 39. Vgl. Krizek (1989), a. a. O., S. 39.

WIRTSCHAFT

Unabhängigkeit: - (Kumulrisiko!); Größe: Einzelrisiko +; Kumul: - (durch geeignete risikopolitische Maßnahmen und Methoden 63 lässt sich jedoch Versicherbarkeit erzielen ). In der Praxis ist das Überschwemmungsrisiko für Windkraftanlagen in Österreich durch die Standortwahl belanglos (s. o.) Die Untersuchung der empirischen Wirklichkeit ergibt, dass das Hochwasser- und Überschwemmungsrisiko grundsätzlich bei den herangezogen Versicherungsprodukten der untersuchten Anbieter versichert werden kann und in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen verankert ist. (Vgl. Abb. 2, Mitte.) Jedoch exkludiert die Wiener Städtische Schadensfälle, die sich in einem Gebiet ereignen, welches in den letzten 10 Jahren von einem gleichartigen Ereignis 64 betroffen war.


WIRTSCHAFT

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risControl 02/15

Risiko

Frost und Eisansatz

Hochwasser- und Überschwemmungsrisiko

Erdbebenrisiko

Theoretische Versicherbarkeit

Praktische Versicherbarkeit

VersicherungsUnternehmen

Versicherungssparte/ -produktlinie

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Allrisk Sach- und BU-Versicherung Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Ja

Allrisk-Versicherung Maschinenbruch-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja, bedingt

Wiener Städtische

Allrisk Sach- und BU-Versicherung

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Ja

Allrisk-Versicherung

Allrisk-Versicherung Allrisk Sach- und BU-Versicherung

Abbildung 3: Theoretische und praktische Versicherbarkeit von Elementarrisiken bei Windkraftanlagen (II) den können. Zu unterscheiden ist dabei aber nach den Risikoträgern: Kraftwerksbetreiber einerseits und Produzenten von Kraftwerksteilen andererseits); Größe: +. Das Maschinenbruchrisiko als Folge von Material-, Konstruktions- und Ausführungsfehlern, sowie aufgrund eines Ausfalls der Mess- und Sicherheitstechnik, ist grundsätzlich durch eine Maschinen(bruch)versicherung deckbar und praktisch versicherbar. (Vgl. Abb. 3, oben.) Ausgenommen sind jedoch Schäden, welche vom Hersteller der Windkraftanlagen getragen bzw. gewährleistet werden. Eine weitere Einschränkung gilt für Schäden an den Fundamenten der Windkraftanlage. Diese sind prinzipiell nicht versicherbar und können gegebenenfalls nur durch Sonderklauseln und höhere Prämie 70 versichert werden. (Die Versicherbarkeit der Fundamente betrifft aber vielmehr die Errichtungsphase der Windkraftanlage). 6.7.2. Maschinenbruchrisiko aufgrund menschlichen Versagens Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit + (allerdings handelt es sich bei menschlichem 70 71 72 73 74

Versagen um beeinflussbare Schadensereignisse); Schätzbarkeit: ? (durch die Beeinflussbarkeit der Schadensereignisse ist die Schätzung einer Eintrittswahrscheinlichkeit problematisch); Eindeutigkeit: ?; Unabhängigkeit: +, Größe: + Das Maschinenbruchrisiko als Folge menschlichen Versagens, wie Bedienfehler und Ungeschicklichkeit, ist grundsätzlich auch durch eine Maschinen(bruch)versicherung in der Realität versicherbar. (Vgl. Abb. 3 Mitte oben.) 6.7.3. Korrosion und Erosion (Verschleiß). Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: - (bei Korrosion und Verschleiß handelt es sich um Schäden, welche schleichend ent71 stehen; bei allmählich eingetreten Schäden ist das Kriterium der Zufälligkeit grund72 sätzlich nicht erfüllt ); Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit: -(Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Korrosionsschäden enthält viele komplexe Variable; Bestimmung von Eintrittswahrscheinlichkeit und -zeitpunkt hinsichtlich Erosion ist ebenso äußerst komplex, da Erosion von Feststoffpartikeln ausgelöst wird, deren Zerstörungskraft von

ihrer Masse, ihrer Härte, dem Anpressdruck und der Relativgeschwindigkeit abhängig 73 ist ); Unabhängigkeit: - (nicht erfüllt, da Korrosion, als das Bestreben der unedlen Metalle in den Zustand mit geringstem Ener74 giegehalt zurückzukehren, nicht nur bei einzelnen Windkraftanlagen, bei denen die selben Metalle verwendet wurden, auftritt, sondern wahrscheinlich bei vielen oder allen); Größe: +. Korrosion (Rost), Erosion und Verschleiß werden in keiner der untersuchten allgemeinen Versicherungsbedingungen als versicherbar angeführt. (Vgl. Abb. 3, Mitte unten.) 6.7.4. Serienschadenrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Zufälligkeit: ? (da die Schadensereignisse durch die selben, mit der Zeit bekannten Ursachenquellen, z. B. einem Produktions- oder Materialfehler, welcher in einer Vielzahl von gleichartigen Produkten vorkommt - hier in den serienmäßig verbauten Elementen der Windkraftanlagen - verursacht werden, ist die Erfüllung des Versicherbarkeitskriterium der Zufälligkeit des Schadenseintritts problematisch; allerdings

Nach Interview mit Walter Kudera, Allianz-Elementar Versicherung Wien, im Sept. 2013. Vgl. Interview mit Walter Kudera, Allianz-Elementar Versicherung Wien, im Sept. 2013. Vgl. Wiesinger, K.: Versicherbarkeit von Umweltrisiken im Rahmen der Betriebshaftpflichtversicherung, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien 1991, S. 50. Vgl. Kirchgassner, M. / Schuster, J.: Verschleißbeschichtung in Wasserkraftwerken; Neue Entwicklungen und erste Betriebserfahrung, in: Huber, R. et al., 9. Internationales Seminar Wasserkraftanlagen (Hrsg.), Technische Universität Wien, Wien, S. 474. Vgl. Policinska, H.: Volkswirtschaftliche Konsequenzen der Korrosionsauswirkungen unter spezifischer Berücksichtigung der sozialen Kosten, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien 1981, S. 52.


15

risControl 02/15

Maschinenbruchrisiko aufgrund Material-, Konstruktions-, Ausführungsfehler, sowie Ausfall der Mess- und Sicherheitstechnik

Maschinenbruch aufgrund von menschlichen Versagens

Korrosion, Erosion und Verschleiß

Serienschadenrisiko

Theoretische Praktische VersicherungsVersicherungssparte/ -produktlinie Versicherbarkeit Versicherbarkeit Unternehmen

Ja

Ja

Nein

Nein

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung

Nein

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Nein

Uniqa

Nein

Wiener Städtische

Allrisk Sach- und BU-Versicherung Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung

Bedingt

Allianz Elementar

Serienschadenklausel

Bedingt

Uniqa

Serienschadenklausel

Bedingt

Wiener Städtische

Serienschadenklausel

Maschinenbruch-Versicherung

Maschinenbruch-Versicherung

Maschinenbruch-Versicherung Allrisk-Versicherung

Abbildung 4: Theoretische und praktische Versicherbarkeit von Maschinenbruchrisiken bei Windkraftanlagen gibt es noch die Dimension der Ungewissheit des Zeitpunktes des Schadeneintrittes); Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit: ? (wie auch beim klassischen technischen Maschinenbruchrisiko erschwert die rasante Entwicklung der Technologie von Windkraftanlagen die 75 Schätzbarkeit der Schäden bzw. der Schadenverteilung); Unabhängigkeit: - (positive Korrelation der Schadensereignisse) Größe: ? (problematisch im Zusammenhang mit der mangelhaften Erfüllung des Kriteriums der Unabhängigkeit). Die empirische Untersuchung zeigt, dass das Serienschadenrisiko nur bedingt versicherbar ist. (Vgl. Abb. 3, unten.) Es kann zwar bei Windparks gleicher Bauart durch eine Serienschadenklausel im Versicherungsvertrag inkludiert werden. Bei einer bestimmten Anzahl der gleichartig aufgetretenen Serienschäden gibt es jedoch 75 76 77 78 79

vertraglich keine Versicherungsdeckung 76 mehr. Meist nimmt die Deckungssumme bis zum Erreichen der maximalen Schadensanzahl degressiv mit zunehmender Anzahl der Schäden ab. Diese maximale Schadensanzahl variiert bei den Versicherern zwischen rund 5 bis 7 Schäden. 6.8. Kriegsrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Das Kriegsrisiko als politisches Risiko ist aus Sicht der theoretischen Versicherbarkeit nicht versicherbar. Versicherungstechnische Probleme bereiten die unzureichende Erfüllung der Versicherbarkeitskriterien Zufälligkeit, Schätzbarkeit, Unabhängigkeit und Schadensgröße. Bei politischen Risiken wird „aufgrund der Manipulationsmöglichkeit […] das Kriterium der 77 Zufälligkeit beeinträchtigt“ . Weiters ist

zu beachten, dass das Gefahrenpotential und die Wahrscheinlichkeitsverteilung von politischen Risiken, wie dem Kriegsrisiko, 78 rational äußerst schwer schätzbar sind. Durch das einhergehende Kumulrisiko wird das Versicherbarkeitskriterium der Unabhängigkeit der Schadensverteilung 79 negativ belastet. Weiters stört die Kumulgefahr auch die Erfüllung des Kriteriums der Größe. Nur das Versicherbarkeitskriterium der Eindeutigkeit kann einigermaßen erfüllt werden, da zumindest der Kriegszustand rechtlich definierbar ist, jedoch muss die Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht immer eindeutig sein. Die Untersuchung der praktischen Versicherbarkeit zeigt eindeutig, dass das Kriegsrisiko nicht durch die Versicherungsleistungen in den diversen Versicherungssparten versichert werden kann. (Vgl. Abb. 4, oben.)

Vgl. Interview mit Peter Königsberger, Uniqa-Versicherung Wien, im Sept. 2013. Nach Interview mit Walter Kudera, Allianz-Versicherung, und Interview mit Peter Königsberger, Uniqa-Versicherung Wien, im Sept. 2013. Rusch, S.: Die Versicherbarkeit von Politischen Risiken, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 1988, S. 143. Vgl. Rusch, S.: Die Versicherbarkeit von Politischen Risiken, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 1988, S. 29. Vgl. Hübner, U.: Rechtsprobleme der Deckung politischer Risiken, in: ZVersWiss 1981, S. 12, zitiert in: Rusch, S.: Die Versicherbarkeit von Politischen Risiken, Dipl.-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 1988, S. 29 und 144.

WIRTSCHAFT

Risiko


WIRTSCHAFT

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risControl 02/15

6.9. Terrorismusrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Werden die Begriffe und Voraussetzungen der Versicherbarkeitskriterien streng betrachtet, so kommt man zum Ergebnis, dass das Terrorismusrisiko nicht versicherbar ist, da die Versicherbarkeitskriterien Größe und Unabhängigkeit der 80 Schadensverteilung dies verweigern. Das Kriterium der Zufälligkeit des Schadenseintritts kann bei intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik als ausreichend erfüllt an81 genommen werden, da der Anschlag für die 82 Opfer zufällig ist, obwohl der Täter nicht 83 zufällig handelt . Das Kriterium der Schätzbarkeit kann als problembehaftet angesehen werden. Es gibt zwar genügend Datenmaterial und statistische Aufarbeitung hinsichtlich des Terrorismusrisikos, seit dem 11. September 2001 ist das Änderungsrisiko jedoch signifiRisiko

Kriegsrisiko

Terrorismusrisiko

Vermögensrisko: Betriebsunterbrechung

Haftungsrisiko: Rotorblattwurf, Eiswurf

Theoretische Versicherbarkeit

Nein

Nein

Bedingt

Ja

kant gestiegen und die Schadensverteilungen der Terrorismusgefahren haben sich stark 84 verändert. Das Terrorismusrisiko wird in Österreich seit dem 1. Jänner 2003 vom Österreichischen Pool zur Deckung von Terror85 Risiken gedeckt. Durch eine Terrorklausel kann das Terrorismusrisiko in den jeweiligen 86 Versicherungsvertrag aufgenommen werden. Der Deckungsschutz umfasst Euro 5 Mio. pro Versicherungsnehmer, wobei pro Jahr insgesamt Euro 200 Mio. aus dem Versicherungspool zur Verfügung stehen. Somit besteht für das Terror-Risiko in Österreich praktische Versicherbarkeit. (Vgl. Abb. 4, Mitte oben.) 6.10. Betriebsunterbrechungsrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Das Betriebsunterbrechungsrisiko ist theoretisch nur bedingt versicherbar. Die theoretische

Versicherbarkeit hängt vom der zugrundeliegenden Schadensursache ab, welche die Betriebsunterbrechung herbeiführt und zum Vermögensschaden des Unternehmens führt. Liegt die Schadensursache in den bereits erläuterten Elementarrisiken, gegen deren theoretischen Versicherbarkeit grundsätzlich nichts einzuwenden ist, so kann auch das Betriebsunterbrechungsrisiko entsprechend dem zugrundeliegenden Risiko als theoretisch versicherbar betrachtet werden. Das Vermögensrisiko aufgrund einer Betriebsunterbrechung ist anhand der durchgeführten Untersuchung der allgemeinen Versicherungsbedingungen als praktisch versicherbar einzustufen. (Vgl. Abb. 4, Mitte unten.) Wesentlich hierbei ist der Zusammenhang zwischen Ursache und Betriebsunterbrechung. Bei der Untersuchung der

Praktische Versicherbarkeit

VersicherungsUnternehmen

Versicherungssparte/ -produktlinie

Nein

Allianz Elementar

WEA-Maschinenversicherung WEA-Maschinen-BU-Versicherung

Nein

Uniqa

Nein

Wiener Städtische

Ja, bedingt

Allianz Elementar

Ja, bedingt

Uniqa

Ja, bedingt

Wiener Städtische

Ja

Allianz Elementar

Ja

Uniqa

Ja

Wiener Städtische

Maschinen-BU-Versicherung Allrisk Sach- und BU-Versicherung

Ja

Allianz Elementar

Haftpflichtversicherung

Ja

Uniqa

Haftpflichtversicherung

Ja

Wiener Städtische

Haftpflichtversicherung

Allrisk-Versicherung Maschinenbruch-Versicherung Allrisk Sach- und BU-Versicherung Maschinenversicherung Maschinen-BU-Versicherung

Österreichischer Versicherungspool für Terrorakte

WEA-Maschinen-BU-Versicherung Feuer-BU-Versicherung

Abbildung 5: Theoretische und praktische Versicherbarkeit von Kriegs-, Terrorismus-, Betriebungsunterbrechungs- und best. Haftungsrisiko bei Windkraftanlagen 80 Vgl. Schweizer Rückversicherung: Sonderrisiken, Zürich1998, S. 6, zitiert in: Pabst, C. T.: Die Versicherbarkeit des Terrorismusrisikos: eine qualitative Analyse der Versicherbarkeitskriterien und die versicherungswirtschaftliche Risikobewältigung mit mehreren Risikoträgern unter der besonderen Berücksichtigung der österreichischen Assekuranz, Dissertation an der Wirtschaftsuniversität Wien 2007, S. 129. 81 Vgl. Bertram, L.: Neue Wege beim Risiko Terrorismus gesucht, in: VW Heft 17/2003, S. 1309, zitiert in Pabst, a. a. O. (2007), S. 129. 82 Vgl. o.V.: Selbstmordattentäter sind rational, Der Standard (2006), S. 25, zitiert in Pabst, a a. O. (2007), S. 130. 83 Vgl. dazu Swiss:Terrorism risks in property insurance and their insurability after 11 September 2001 – Risk Perception, Zürich 2003, S. 8, zitiert in Pabst, a. a. O. (2007), S. 130. 84 Vgl. Kleindorfer, P.: Die Nachfrage nach Katastrophenversicherung mit gebündeltem Katastrophenschutz, Thesenpapier, Dokumentation über ein Symposium am 18.–20. Oktober 2001 im Schloß Marbach, Öhningen zum Thema „Der Umgang mit den Risiken im Grenzbereich der Versicherbarkeit“, S. 11, zitiert in Papst, a. a. O. (2007), S. 126. 85 Vgl. VVÖ: Versicherungspool für Terror-Risiken www.vvo.at . 86 Nach Interview mit Walter Kudera, Allianz-Versicherung, und Interview mit Peter Königsberger, Uniqa-Versicherung Wien, im Sept. 2013.


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risControl 02/15

seintritts durch Eiswurf positiv beeinflusst werden kann, da moderne Windkraftanlagen das Problem erkennen und die Maschine sich daraufhin automatisch abschaltet bzw. die 87 Rotorblattheizung aktiviert ); Eindeutigkeit: +; Schätzbarkeit: + (?) (dort „wo historische Schadensdaten wegen der Neuheit oder Einzigartigkeit des zu versichernden Risikos fehlen, kann frühzeitig Vertrauen mittels Aufbereitung anderer relevanter Risikoinformationen 88 geschaffen werden“ . Größe: + Haftungsrisiken gegenüber Dritten können von Betreibern durch eine Haftpflichtversicherung am österreichischen Versicherungsmarkt gedeckt werden. (Vgl. Abb. 4, unten.) Durch diese übernimmt der Versicherer die Schadensersatzverpflichtung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden des Versicherten aus einem versicherten Schadensereignis. So auch im Falle von Windkraftanlagen für die Gefahr eines Eis- oder Rotorblattwurfes.

6.11. Haftungsrisiko Theoretische Versicherbarkeit: Wie bereits oben bei der Beschreibung des Haftungsrisikos wird dieses Risiko in dieser Arbeit nur am Rande mitbehandelt. Exemplarisch werden nun folgend die Versicherbarkeitskriterien am Beispiel von Rotorblattwurf bzw. Eiswurf analysiert. Zufälligkeit: + (bei beiden ausreichend erfüllt, jedoch muss beachtet werden, dass die Wahrscheinlichkeit eines Schaden-

7. Zusammenfassende Gegenüberstellung der theoretischen und praktischen Versicherbarkeit der mit dem Betrieb von Windkraftanlagen verbundenen Risiken in Österreich Die Mehrheit der untersuchten Risiken stellt sich als theoretisch versicherbar dar. Jedoch sind die Risiken von Korrosion und Erosion, Krieg, Serienschaden und Terrorismus aus theoreti-

scher Sicht nicht versicherbar bzw. besonders problematisch. Weiters erscheint das Sturm- und Hagelrisiko aufgrund der Kumulgefahr, des Änderungsrisikos betreffend den Klimafaktor und des nicht erfüllten Größenkriteriums nur bedingt versicherbar. Auch die theoretische Versicherbarkeit des Betriebsunterbrechungsriskos ist nur bedingt gegeben, da sie von der Versicherbarkeit der jeweils zugrundeliegenden Schadensursache abhängt. Praktische Versicherbarkeit ist demgegenüber in höherem Maße geben. Die Untersuchung anhand der Allgemeinen Versicherungsbedingungen von österreichischen Versicherungsanbietern hat gezeigt, dass hinsichtlich der Risiken für Betreiber von Windkraftanlagen nur Korrosion, Verschleiß und Krieg nicht versicherbar sind. Des weiteren ist das Serienschadenrisiko nur begrenzt versicherbar. Auch das Terrorismusrisiko ist empirisch nur bedingt versicherbar, da es eine Deckelungsgrenze beim österreichischen Versicherungspool für Terrorakte gibt. Theoretische und praktische Versicherbarkeit der Risiken stimmen also weitgehend überein, Divergenzen gibt es hinsichtlich des Sturm- und Hagelrisikos, des Serienschadenrisikos, des Terrorismusrisikos und des Betriebsunterbrechungsrisikos. Die Ursachen für die Unterschiede zwischen theoretischer und praktischer Versicherbarkeit zu analysieren, war allerdings nicht Ziel der Untersuchung.

Sollten Sie Interesse an der gesamten Studie haben, schicken Sie uns bitte ein Mail an office@riscontrol.at. 87 Vgl. GDV: a. a. O. (2013), S. 107. 88 Skowronnek, R./ Weidtke, L.: Ein Geschäftsfeld mit Perspektive, Versicherungswirtschaft, Zürich, Heft 3/2013, S. 21.

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WIRTSCHAFT

bereits angeführten Risiken wurden schon die allgemeinen Versicherungsbedingungen der Betriebsunterbrechungsversicherung mitberücksichtigt und angeführt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass über die Betriebsunterbrechungsversicherung das Brandrisiko, das Blitzschlagrisiko, das Hochwasser- und Überschwemmungsrisiko, das Sturm- und Hagelrisiko, das Erdbebenrisiko, das Risiko von Frost und Eisansatz und das Maschinenbruchrisiko als Folge von Material-, Konstruktions- und Ausführungsfehler sowie Versagen der Mess- und Sicherheitstechnik und aufgrund des Risikos von menschlichen Versagen praktisch versicherbar sind. In der Realität nicht versicherbar ist das Betriebsunterbrechungsrisiko als Folge von Korrosion, Erosion und Verschleiß sowie anlässlich eines Kriegseintritts. Bedingte oder limitierte Deckung besteht im Falle einer Betriebsunterbrechung im Zusammenhang mit dem Serienschadenrisiko und dem Terrorrisiko.


INTERVIEW

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risControl 02/15

VAV VERSICHERUNG AG

risControl: War die Entwicklung des Geschäftsjahres 2014 zufriedenstellend? Griesmayr: Mit den Ergebnissen des Jahres 2014 haben wir das Rekordjahr 2013 sogar noch übertreffen können. Mit einem Gesamtumsatzplus von mehr als 4 % und einem exzellenten versicherungstechnischen Ergebnis sind wir hoch zufrieden. Der Schadenssatz war sehr niedrig, die Kosten wurden deutlich gesenkt und das Kapitalanlageergebnis ist ebenfalls her-

vorragend. Diese guten Zahlen geben uns Kraft, den Schlachtruf „dauerhaft günstig“ fortzuführen. risControl: Die neuen Regulatorien sind herausfordernd, wie geht es dem Unternehmen bei der Umsetzung von Solvency II? Rabe: Die positiven Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014 zeigen sich natürlich in der Bilanz, insbesonders unsere Stärke beim Eigenkapital, bei Schadens- und Schwan-

kungsrückstellungen. Das ist für die erste Säule in Solvency II sehr wichtig, da wir unser Wachstum selbst finanzieren und sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Eigenmittelanforderungen erfüllen. Wir werden nach allen Berechnungen eine bessere Kennzahl bei der SCR-Bedeckung haben als in Solvency I. Durch die guten Ergebnisse der letzten Jahre ist unsere Eigenkapitalbasis deutlich gestärkt und daher stehen wir den Kapitalanforderungen unter Solvency II positiv gegenüber.


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risControl 02/15

INTERVIEW

Weiter auf Erfolgskurs Wir haben den Vorstand der VAV Versicherung zu den Themen Geschäftsjahr 2014, Strategie 2015, der Entwicklung im Bereich Solvency II und zur Frage: „Wie viel IT braucht der Versicherungsmakler“ befragt. Dr. Norbert Griesmayr, Vorstandsvorsitzender, Sven Rabe Vorstandsmitglied Bereich Finanzen und Dr. Peter Loisel Vorstandsmitglied Bereich Marktmanagement haben uns so geantwortet:

risControl: Sie haben also alle 3 Säulen zur Umsetzung fertig? Rabe: Die Frage ist eher, ob man jemals mit Solvency II fertig wird, es wird immer ein laufender Prozess sein. Wir sind sicherlich gut vorbereitet für Säule 1 und 2. Säule 3 wird für die komplette Versicherungsbranche heuer mit noch viel Arbeit verbunden sein. risControl: Maklerunternehmen sollen sich in Hinblick auf„Best Advice“ natürlich auch über die Finanzkraft eines Versiche-

rungsunternehmens informieren, ist das bei der umfangreichen Materie überhaupt möglich für den Einzelnen? Wie stellt man seine Finanzkraft nach außen dar? Rabe: Die Zukunft bringt ein Mehr an Informationen, die veröffentlicht werden müssen, mehr an die FMA und jährlich der Solvency Financial Condition Report (SFCR) an die Öffentlichkeit, welcher auch auf der Homepage, wie auch der Geschäftsbericht stehen wird. Da werden viele neue Infor-

mationen beinhaltet sein, wo der geneigte fachkundige Leser alles für seine eigenen Analysen vorfindet. Aber ob wirklich jeder Marktteilnehmer die Auswahl der Produkte von der Finanzkraft des Versicherungsunternehmens abhängig macht, davon bin ich nicht überzeugt. Griesmayr: Man kann von einem Versicherungsmakler nicht erwarten, dass er permanent und jedes Jahr die Bilanzen von über 60 am österreichischen Markt tätigen


20 INTERVIEW

risControl 02/15

ankommt, bemühen uns aber weiter unablässig, unsere Dienstleistung weiter zu verbessern. Ein klarer Mehrwert für den unabhängigen Vertrieb ist, dass es das VAV-Angebot nicht beim Außendienst, am Bankschalter und im Autohandel gibt. risControl: Ihre Strategie für 2015? Griesmayr: Alles wollen wir noch nicht verraten, aber so viel: Im März gibt es einen jährlichen Relaunch der KFZ-Tarife, hier lassen wir unsere Erkenntnisse aus unserem Mobilitätsbarometer einfließen. Wir werden ein neuartiges Versicherungsmodell für Elektrofahrzeuge mit diesem Tarif auf den Markt bringen. In der Rechtsschutzversicherung, wo wir letztes Jahr ein ausgezeichnetes Wachstum von 16 % verzeichnen konnten und im Firmenkundenbereich wo wir um 11 % gewachsen sind, werden wir die Produkte weiter verbessern. Und um diesen Erfolgsfaktoren Rechnung zu tragen, möchten wir unseren Vertriebspartnern den Zugang zu unseren Business und Immo-Paketen erleichtern und werden die Tarife auf unserem Maklerportal VAV PRO zur Verfügung stellen.

Dr. Norbert Griesmayer Versicherungsunternehmen analysiert. Aber ich glaube ein guter Makler sollte sich schon einmal einen gewissen Überblick nach gewissen Kriterien, Eigenkapitalausstattung, Eigentumsverhältnisse und Ratings verschaffen. Die VHV Gruppe, in welche die VAV zu 100 % eingebunden ist, ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit sehr stabilen Werten, da braucht sich kein Makler Sorgen machen. risControl: Welche Ratings im Besonderen? Rabe: Die VHV Gruppe hat ein Single A Rating bei Standard & Poor’s mit stabilem Ausblick und ein AA+ Rating bei Assekurata, das betrifft den Lebensversicherungsbereich in Deutschland. Ratings sind ein immer wichtiger werdender Faktor, sowohl im Lebensversicherungs- wie auch im Firmenkundenbereich, hier ist es teilweise sogar eine benötigte Mindestanforderung. Die VAV profitiert dabei von der Finanzkraft der VHV Gruppe. risControl: Im KFZ-Bereich ist die Prämie einer der wichtigsten Auswahlkriterien, oder welche gibt es noch? Loisel: Die Kaufentscheidungskriterien sowohl von Endkunden als auch von Vertriebspartnern sind durch zahlreiche Studien gut erforscht. Die Top 3-Kriterien in Kfz sind der Preis, gute Deckungen (jährlicher Freischaden, Mitdeckung der groben Fahrlässigkeit, attraktive Neuwertdeckung – bei der VAV übrigens 48 Monate lang!) und die Servicequalität. Die VAV wurde in 2014 vom ÖGVS und dem Magazin FORMAT zur „besten Kfz-Versicherung“ gekürt – wir freuen uns, dass unser Angebot so gut

Loisel: Erwähnen möchte ich auch unsere neueste Produkt-Neuentwicklung: die Unfallversicherung. Nach längerer Zurückhaltung in dieser Sparte gehen wir mit dem neuen Tarif in die Offensive – der Prämiensatz für Dauerinvalidität mit beträgt für gute Risiken 0,64 Promille für 300 % Progression bzw. 0,77% für 500% Progression. Maklerprofis wissen, dass das ein Spitzenwert im Markt ist. Und es gibt auch die in Kfz schon erfolgreiche Bo-

nus-Provision: Für jede Unfallversicherung einer Frau zahlen wir höhere Provisionen. Denn Frauen haben in der Unfallversicherung viel bessere Schadenquoten. Aufgrund einer EU-Richtlinie dürfen wir den Vorteil zwar nicht an die Kunden weitergeben, wohl aber an unsere Vertriebspartner! Griesmayr: Das passt auch zu unserem Prinzip, hohe laufende Provisionen zu bezahlen – das gilt für jeden Partner vom ersten Vertrag an! risControl: Laut derzeitigem Wissenstand ist das Provisionsverbot „vom Tisch“? Loisel: Zunächst einmal möchte ich den Berufsstandesvertretern des unabhängigen Vertriebes zu ihrer bisher erfolgreichen Verhandlungsarbeit gratulieren. Gemeinsam mit ihnen setzt sich die VAV als Maklerversicherer für „level playing field“ ein, dass also alle Vertriebswege fair behandelt werden. Falls es zukünftig zu Kostentransparenzregelungen kommt, sollten demgemäß die Gesamtkosten umfasst werden und nicht die Provisionen, denn sonst würde der angestellte Außendienst nur die halben Kosten ausweisen und das wäre wettbewerbsverzerrend. risControl: Das digitale Zeitalter im Vertrieb, ein Fluch oder Segen? Loisel: Laut den aktuellen Ziffern des deutschen Vermittlerregisters ist seit 2011 die Anzahl der gebundenen Vermittlern um 12 % gesunken und die der freien Vermittlern um 6 % gestiegen. Die Preisvergleiche im Internet sind für den gebundenen Vertrieb

Dr. Peter Loisel


21

risControl 02/15

Griesmayr: Die digitale Strategie wird viele Jahre lang unsere Arbeit prägen. Schon heute haben wir eine sehr hohe XML-Quote bei den Abschlüssen. Rabe: Wir haben unsere IT-Investitionen heuer noch mehr in den Anwenderbereich gelenkt. Unsere IT-Systeme intern laufen sehr gut, und wir können uns nun darauf konzentrieren noch mehr den Makler in diesem Bereich zu unterstützen. Der Eingang von elektronischen Anträgen ist letztes Jahr im Privatversicherungssegment auf über 70 % gestiegen, ein einmaliger Wert am österreichischen Markt. Selbstverständlich gibt es viele Hürden im KFZ-Bereich, aber wir gehen in der Entwicklung immer weiter, um den Antrag durchgehend elektronisch zu verarbeiten, vom Makler bis zur Polizzenzustellung beim Kunden, ein durchgängiger Prozess mit wenig Fehlerquellen. Heuer gibt es zwei Highlights, der Relaunch unserer Unternehmens-Website vav.at, welche technisch rundum erneuert wurde und auch noch anwenderfreundlicher wird und die Einführung des Schadentrackings für Versicherungsmakler auf unserem Maklerportal VAV PRO. Hier kann der Makler den Status offener Schäden einsehen und so tagesaktuell informiert sein. Dies ist ein

INTERVIEW

zunehmend unangenehm, für den ungebundenen Vertrieb hingegen die beste Werbung – das bestätigen uns immer mehr Makler. Die VAV unterstützt ihre Vertriebspartner aktiv bei dem Auf- und Ausbau ihrer persönlichen Internet-Aktivitäten. Den kostenlosen Website Check gemeinsam mit Herold Business Data haben schon über 80 Makler genutzt und in der Veranstaltungsserie „FORUM Zukunft“ diskutieren unsere Vertriebspartner mit Experten über Erfolgswege. Übrigens: Letztes Jahr sind über 50.000 Kunden via der mit Google Maps neu gestalteten Vermittlersuche zu unseren Vertriebspartnern weitergeleitet worden.

wichtiger Schritt in Richtung Transparenz, die wir unseren Partnern gern zur Verfügung stellen. Der nächste große Schritt, den wir planen und im Jahr 2015 umsetzen, ist ein großer Relaunch bei unserem Maklerportal VAV PRO mit vielen Features, unter anderem werden erstmals Firmentarife auf VAV PRO abgebildet und es wird der Zugriff von mobilen Endgeräten deutlich komfortabler. risControl: Wir beginnen in der März Ausgabe die Serie, wie viel IT braucht der Makler, wie sehen Sie das? Loisel: Für uns als Maklerversicherer ist die Qualität der IT-Systeme, die es in der Branche gibt, ganz entscheidend, um den gemeinsamen Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Servicequalität zu steigern. Die Makler-IT-Systemanbieter verbessern ihre Services laufend, aber es bleibt noch viel zu tun – auch, weil bisher oft nur Teillösungen (hier ein Kundenverwaltungsprogramm, da ein Vergleichsrechner, dort ein OMDSServicemodul) geboten werden. Im ungebundenen Vertrieb bleibt auch noch viel zu tun – bis hin zu einer Zukunft, in der wir den Kunden die Polizzen umweltschonend und übersichtlich in das elektronische Kundenarchiv des Maklers senden. risControl: Woher holen Sie sich Ihre Energie für Ihren Arbeitsalltag und was würden Sie unternehmen, wenn Sie zwei Monate Auszeit hätten? Griesmayr: Energie hole ich beim zweimaligen Training in der Woche und von meinen Enkelkindern. Es ist wunderbar Enkelkinder

Sven Rabe zu haben, es erfüllt einen mit positiver Energie und man weiß, wofür man arbeitet. Bei zwei Monaten Auszeit würde ich meinen Oldtimer herrichten, viel Ersatzmaterial sowie gute Freunde mitnehmen und an der Rally Paris-Peking teilnehmen. Rabe: Auch ich hole mir die Energie für den Arbeitsalltag aus dem Dasein meiner Kinder. Es schafft positive Energie mit Kindern zusammenzusein und die kann ich auch mitnehmen in die Arbeit. Wenn ich zwei Monate Zeit hätte, würde ich an die verschiedensten Destinationen reisen, am liebsten mit der Familie. Loisel: Meine Energie hol ich mir in der Familie, im Bauernhaus im Salzkammergut und beim Sport – sei es die samstägliche Fußballrunde oder Schitouren. Bei zwei Monaten Auszeit würde ich eine Offroad-Tour in Australien oder Afrika unternehmen. risControl: Meine Herren, wir danken für rC das Gespräch.


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HDI LEBENSVERSICHERUNG AG

Pensions Expertentag

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uch heuer hat die HDI Lebensversicherung zum erstklassig besetzten „Pensions-Expertentag“ eingeladen. Als Keynote-Speaker konnte Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung in Österreich, den international renommierten Pensionsexperten Bernd Marin gewinnen, der sich wie immer kein Blatt vor den Mund nahm und die Schwachstellen des österreichischen Pensionssystems schonungslos offenlegte. "Kein Schrecken, aber auch kein Ende" – so der Tenor seines Vortrages. "In keinem anderen Land der Europäischen Union gibt es einen so langen Zeitraum der bezahlten Nichtarbeit wie in Österreich", stellte Marin mit Blick auf das frühe Pensionseintrittsalter fest. Außerdem kritisiert er, dass sich die Politik nirgendwo so viel Zeit lasse, das Pensionsantrittsalter von Männern und Frauen anzugleichen wie in Österreich. Damit zeigte er den mehr als 100 anwesenden Top-Beratern die zwei wichtigsten Gründe für das österreichische Pensionsdilemma: Erstens, die zu frühe Pensionierung und zweitens die hohe Lebenserwartung der Österreicher. Marin sprach sich im Rahmen der HDI-Veranstaltung auch ausdrücklich für einen Pensions-Automatismus aus, der sich an der ständig steigenden Lebenserwartung orientiert: "Eine Indexierung ist ein wichtiger Bestandteil vieler Verträge. Warum nicht auch die Pensionsversicherung?" Die EU verlangt seit langem schon eine entsprechende Anpassung in den Pensionssystemen; auch die meisten Länder der Organisation für wirt-

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben seit vielen Jahren eine entsprechende Klausel in den staatlichen Vorsorgemodellen integriert – nur Österreich nicht. Der Durchschnittspensionär in Österreich erhält rund 700.000 Euro pro ASVG-Pension auf Lebenszeit. Frauen bekommen im heutigen Pensionssystem aber nur rund halb so viel Pension wie Männer. Berücksichtigt man auch die Witwenpensionen, erhalten Frauen allerdings durchschnittlich mehr Geld aus der Pensionsversicherung als Männer. Der Grund dafür: Männer sterben meist früher als ihre Frauen, daher beziehen sie seltener eine Witwerpension.

Bernd Marin

Frauen leben länger Die durchschnittliche statistische Lebenserwartung der Österreicherinnen liegt heute bereits jenseits von 80 Jahren. "Wir altern derzeit innerhalb von vier Jahren nur um drei Jahre - das heißt, jedes Jahr gewinnen wir zwischen 80 und 109 Lebenstage hinzu", sagt Marin. Umgekehrt bedeutet das: Die Pensionäre der Alpenrepublik verbringen heute rund ein Drittel ihres Lebens in Pension. Insgesamt schießt der Staat – und damit alle Bürger – pro Jahr 15 Milliarden Euro an Steuergeldern hinzu, um alle Pensionen bezahlen zu können. Schwedisches Modell könnte als Vorbild dienen Es ginge auch anders, zeigte der Pensionsexperte am Beispiel der Schweden. Das schwedische Modell beruht auf Beitragskonten über Umlageverfahren. Grundprinzip ist, dass auf einem Konto die Beiträge eingezahlt und dann real verzinst werden. Der Zeitpunkt des Pensionsantritts bleibt jedem selbst überlassen. Richtwerte sind frühestens das 61., spätestens das 80. Lebensjahr. Länger Arbeiten zahlt sich hier – anders als in Österreich – aus. Die Pensionen in Schweden machen etwa 50 bis 60 Prozent des Erwerbseinkommens aus, hinzukommen Betriebspensionen und die Privatvorsorge. Weltweit wird das schwedische Pensionsmodell als Vorbild angesehen und kopiert.

Michael Miskarik Sogar das renommierte britische Wirtschaftsmagazin "The Economist" hat die "Wikinger" als Coverhelden gefeiert. Private Vorsorge führt in Österreich noch Schattendasein Während die Schweden die private Vorsorge bereits fest in ihr Pensionssystem integriert haben, kommen in Österreich erst magere 3,5 Prozent der Pensionseinkommen aus privater Vorsorge. In Schweden, Dänemark und Großbritannien beträgt der Anteil an privater Altersvorsorge rund ein Drittel; in der Schweiz sogar das Vierfache. HDINiederlassungsleiter Michael Miskarik sieht daher einen großen Bedarf: "Vor allem die jüngere Generation sollte stärker in die private Vorsorge investieren, damit sie später ihren Lebensabend genießen kann und nicht an Altersarmut leiden."


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Bonuspaket

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ie Donau Versicherung bietet im Rahmen einer „Limited Edition“ bis 30.Juni zu einer bestehenden oder neuen Haushaltsund/oder Eigenheimversicherung ein umfassendes Zusatzpaket an. Mit einer Jahresprämie von 39 Euro deckt das Sonderpaket relevante Deckungslücken des täglichen Lebens ab. Z.b. Mitversicherung von Fahrrädern bis insgesamt 4.000,-- auf Dachböden im Keller oder Ersatzraum, Verpuffungen im Kachelofen und deren Folgeschäden

bis 500,--, Schäden durch undichte Silikonverfugung bis 1.500,--, Erweiterung in der Privathaftpflichtversicherung auf Tätigkeiten als Ferialpraktikant und Schnupperlehrling, sowie bei Rettungseinsätzen. Aber auch generelle Neuwertenschädigung bei indirektem Blitz ist ein attraktives Zusatzfeature. Mitversichert sind auch Raureif- und Eisregenschäden oder die Mitversicherung von unbebauten Grundstücken. Wer zum Beispiel bei schlechter Witterung wie Schnee oder Eis dem Räumungsbedarf des

Gehsteiges oder der Zufahrtsstraße nicht unmittelbar nachkommen kann, ist bei Haftpflichtansprüchen geschädigter Dritter abgesichert. Die Sonderaktion ist auch eine gute Gelegenheit, älteren Verträgen ein zeitgemäßes „upgrade“ zu verschaffen. Viele zum Zeitpunkt des Abschlusses noch nicht so relevante Risiken sind jetzt versicherbar. „So tragen wir dem Trend von E-Bikes, Segways, Kick oder Mini-Bikes Rechnung und inkludieren damit verursachte Schäden in der Privathaftpflicht“, betont Mag. Harald Riener, Vorstandsmitglied.

finden. Österreich: Naturkatastrophen auf Platz 1, gefolgt von Cyberrisiken. „Während weltweit die Angst vor Betriebsunterbrechungen zunimmt, fürchten heimische Betriebe Naturkatastrophen am meisten“, erklärt Mag. Werner Müller Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe. Mit 63 % - ein mehr als doppelt so hoher Wert wie international - schätzen Österreichs Befragte Naturgefahren als größtes Geschäftsrisiko ein. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Wert um 20 % zugelegt. Der deutliche Anstieg ist unter

anderem auf die Ereignisse der letzten Jahre zurückzuführen, wie etwa das Hochwasser 2013, bei dem branchenweit versicherte Schäden in der Höhe von rund 250 Millionen Euro entstanden sind. Wie kaum ein anderes europäisches Land ist Österreich einem Mix verschiedenster Bedrohungen durch Naturkatastrophen ausgesetzt, dabei bleibt kein Bundesland verschont. Regelmäßige Stürme, Hagel oder Schneedruckschäden in weiten Teilen Österreichs sind weitere Risiken, welche die Angst vor Naturkatastrophen steigen lasst.

ALLIANZ VERSICHERUNG

Risk Barometer

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n weltweit 47 Ländern führt die Allianz Versicherung Erhebungen durch, um die Top Unternehmensrisken aufzuzeigen. Cyberkriminalität und IT Ausfälle sind erstmals auf Platz 5. Als weltweit größtes Geschäftsrisiko sind wiederum Betriebsund Lieferunterbrechungen mit 46 %, Naturkatastrophen gelten als das zweitgrößte Risiko (30 %), die Gefährdung durch Feuer und Explosionen befindet sich mit 27 % auf Rang 3. Für 18 % der Befragten ist das Risiko „Änderung in der Gesetzgebung und Regulierung“ die viertgrößte Gefahr. Nach Cyberkriminalität auf Rang 5 gelten Reputationsschäden aktuell als das sechstgrößte Geschäftsrisiko für Unternehmen. Marktstagnation oder ein Wirtschaftsabschwung (Position 7) werden ebenso wie die Gefahr eines verschärften Wettbewerbs (Position 8) im Vergleich zu 2014 als weniger risikoreich eingestuft. Die Top 10 komplettieren das Risiko der politischen/sozialen Unruhen sowie die Gefahr von Diebstahl, Betrug und Korruption. Gesamtwirtschaftliche Veränderungen werden laut der neuesten Umfrage im Vergleich zum Vorjahr als weniger risikoreich eingestuft: Sparprogramme fallen um fünf Positionen und belegen im aktuellen Ranking Platz 17, Marktschwankungen sind heuer nicht mehr unter den Top 20 zu

VERSICHERUNG

DONAU VERSICHERUNG


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ROLAND RECHTSSCHUTZ

Streitlust

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ast schon jeder Fünfte hat vor Gericht bereits einmal gestritten. Die zentralen Ergebnisse der IMAS Umfrage im Auftrag der Roland Rechtsschutz Versicherung zeigen die Top 4 der Gerichtsverfahrensinhalte der letzten 10 Jahre, bei denen die Befragten involviert waren: An erster Stelle stehen Gerichtsstreitigkeiten im Bereich Verkehrsrecht (23 %), Straftaten wie Körperverletzung und Diebstahl (22 %), Arbeitsrecht(19 %) gefolgt von Familienrecht (16 %), Gerichtsverfahren wegen Nachbarschaftsstreitigkeiten (6 %) liegt im unteren Drittel der Liste. Auch wenn man sich im Recht fühlt, gibt es doch einige emotionale Hürden die verhindern, dass gerichtliche Schritte eingeleitet werden. Gegen enge Verwandte, wie Eltern und Kinder würden 52 % der Umfrageteilnehmer nicht vorgehen, gegen andere Verwandte 31 % und überhaupt nicht zu Gericht gehen 21 %. Hier ist ein großer Unterschied zu unseren deutschen Nachbarn, in Deutschland ziehen lediglich nur 5 % überhaupt nicht vor Gericht. 10 % verzichten auf den Gang zum Gericht, wenn der Gegner das Finanzamt wäre. „Vor diesem Hintergrund wird die Bedeu-

tung außergerichtlicher Konfliktlösungsverfahren deutlich: Bei einer Mediation gibt es keine Gewinner oder Verlierer im klassischen Sinn, da die Parteien gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten“, erläutert Mag. Ludwig Strobl. „Das Ergebnis ist in vielen Fällen für alle Beteiligten zufriedenstellender als die Entscheidung eines Richters. Gleichzeitig können beide Gegner ihr Gesicht wahren.“ Im Zuge der IMAS Umfrage wurden auch die rechtlichen Sorgen der österreichischen Bürger untersucht. Diese spiegeln zum Teil auch die in der Studie erhobenen tatsächlichen Gründe für gerichtliche Auseinandersetzungen wider. So fürchten sich 31 % der Befragten davor, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. 29 % nannten die Vorstellung, Opfer einer Straftat wie Einbruch, Diebstahl oder Körperverletzung zu werden, als Grund zur Sorge. Ebenfalls

ein knappes Drittel der Bevölkerung hat Angst davor, dass ihrem Arzt ein Fehler unterläuft, während er sie behandelt. Verglichen mit den Deutschen gehen die Österreicher jedoch recht sorgenfrei durchs Leben: Bei den Nachbarn fürchten doppelt so viele Bürger die rechtlichen Folgen eines Verkehrsunfalls (60 %). Ganze 46 % beunruhigt die Möglichkeit einer Straftat, sogar 54 % sorgen sich wegen ärztlicher Behandlungsfehler.

ROLAND RECHTSSCHUTZ

Sattes Wachstum

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er Rechtsschutzversicherer ist im letzten Jahr kräftig gewachsen, die Bestandsprämien sind um 16,4 % auf 18,5 Mio. Euro gestiegen. Im Neugeschäft konnte ein Zuwachs in Höhe von 3 Mio. Euro verzeichnet werden. Die Stornorate ist erfreulich gering und liegt nur bei 5 %. Im österreichischen Marktvergleich liegt Roland Rechtsschutz auf dem 10. Platz. Das Gesamtergebnis des Spezialversicherers beträgt 395,9 Mio. Euro, davon fallen dem internationalen Geschäft 38,7 Mio Euro zu, Österreich steuert dabei cirka die Hälfte bei. „Das Geschäft in Österreich ist ein wichtiger Pfeiler unseres unternehmerischen Erfolgs“, betont Joachim Schabacker,

Hauptbevollmächtigter für ROLAND Österreich. „Wir werden uns daher auch in den kommenden Jahren stark auf diesen Markt konzentrieren.“ Geplant sind beispielsweise die Rechtsschutz- und Service-Leistungen für Führungskräfte weiter auszubauen und vermehrt individuellere Deckungen anzubieten. Wobei der österreichische Markt ein an sich schwieriger Markt ist, aufgrund der hohen Durchdringung von Rechtsschutzversicherungen. Anstatt sich auf einen Preiskampf einzulassen, konzentriert sich das Unternehmen auf „Nischenprodukte“. Einer der nächsten wichtigen Schritte ist der Weg in den Osten, Österreich wird der „Hub“ für diesen Weg sein. Rainer Brune, Vorstandsmitglied, ist

überzeugt, dass Rechtsschutzversicherung eine sehr interessante „Nische“ ist, und daher wird sich das Unternehmen weiterhin kompromisslos darauf fokussieren. Im vergangenen Jahr hat die ProzessFinanz in Österreich ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen und konnte ebenfalls erste Erfolge verzeichnen. So wurden bereits mehr als 100 Fälle aus allen Rechtsgebieten geprüft mit einem deutlichen Schwerpunkt bei Streitigkeiten aus dem Kapitalanlagebereich. Für heuer erwartet man eine neues Streitwertvolumen zwischen 10 und 20 Millionen Euro. Die Untergrenze für Streitigkeiten im Kapitalanlagebereich wurde für Roland Kunden auf 50.000 Euro gesenkt, vorher lag die Summe bei 100.000 Euro.


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VVO

Kein Kavaliersdelikt

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uch wenn Diebe oft freie Wahl haben und Ausrüstungen vor den Hütten und Liftstationen unbeaufsichtigt und ungesichert liegen und stehen, ist Diebstahl von Wintersportgeräten, meistens Ski oder Snowboards, dennoch kein Kavaliersdelikt. In der Saison Dezember 2012 bis April 2013 wurden in den heimischen Skigebieten rund 4.600 Ski und Snowboards gestohlen. Im Jahr 2013 wurden 4.994 Diebstähle bei der Polizei angezeigt so Mag. Herwig Lenz, Kriminalprävention des BKA. Die Aufklärungsquote ist jedoch sehr gering, da viele Bestoh-

lene kaum Angaben zu Modell oder Seriennummer machen können. Der Versicherungsverband Österreich empfiehlt daher auch heuer wieder sich einfachen Maßnahmen, wie Sicherheitsvorrichtungen in der Unterkunft nutzen, Ski nicht paarweise vor der Hütte abstellen etc. zu bedienen und seine Wintersportgeräte im „sicheren Skipass“ einzutragen. Der „sichere Skipass“ ist kostenlos auf der Homepage des Innenministeriums und der Sicherheitsapp der Polizei download-bar. Außerdem liegt er auf den Kriminalpräventionsstellen in allen Bundesländern sowie den Liftstationen in den Skigebieten auf.

Mit einem D.A.S. Rechtsschutz können sich Kunden auf umfassende Beratung bei Rechtsfragen und kompetente Unterstützung bei Konflikten verlassen.

UNTERsTÜTZUNg bEI RECHTsFRAgEN Welche Möglichkeiten gibt es für Ihre Kunden bei Streitigkeiten mit anderen Versicherungen? Was tun, wenn das gemietete Geschäftslokal Ihres Kunden durch monatelange Umbauarbeiten beeinträchtigt ist? Wie können Nachbarschaftsstreitigkeiten langfristig und mit Erfolg beigelegt werden? Und wer unterstützt Ihre Firmenkunden, wenn Geschäftspartner mit der Rechnungszahlung säumig sind? Bei solchen und ähnlichen Rechtsfragen und -konflikten können Kunden auf D.A.S. Rechtsschutz als kompetenten Partner vertrauen. Denn das D.A.S. Rechtsdienstleistungsangebot geht weit über reine Kostenerstattung hinaus. Die Vorteile beim D.A.S. Beratungsangebot: • Kostenlose, österreichweite Rechtsberatung durch hochqualifizierte juristische Mitarbeiter oder D.A.S. Partneranwälte – online, telefonisch oder persönlich in D.A.S. RechtsService-Zentren verteilt in ganz Österreich • Telefonische Rechtsauskunft bei dringlichen Rechtsfragen • D.A.S. Direkthilfe für schnelle und einfache außergerichtliche Schadenerledigung • Spezialisiertes RechtsService Ausland bei Rechtskonflikten mit Auslandsbezug oder Notfällen auf Reisen • 24 Stunden Notrufnummer für rasche erste Hilfe

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ROLAND PROZESSFINANZ

David gegen Goliath

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aximilian Schrems, österreichischer Jurist und Datenschützer, hat eine Prozessfinanzierung gefunden in seinem Kampf gegen facebook. Roland ProzessFinanz unterstützt den jungen Juristen bei seinem Ziel, Facebook zur Einhaltung europäischer Datenschutzregelungen zu zwingen. Außerdem möchte er erreichen, dass Facebook-Mitglieder Schadenersatz für die unberechtigte kommerzielle Nutzung

ihrer Daten erhalten, pro Mitglied 500,--. Innerhalb von vier Tagen nach Einreichung der Klage haben sich 25.000 Teilnehmer angeschlossen und ihre Rechte an den Juristen abgetreten, weitere 50.000 Interessenten haben sich registriert. Bis zur ersten Verhandlung am 9. April können sich volljährige Betroffene auf der Website www.fbclaim.com registrieren und werden bei einer möglichen Ausdehnung der Klage bevorzugt behandelt. Ein Detail am Rande, die Klage wurde beim

Handelsgericht eingebracht und innerhalb von nur 2 Tagen (kein Schreibfehler!) wurde die Klage abgewiesen, weil sich das Gericht als nicht zuständig erachtete. Die Klage läuft nun beim Landesgericht für Zivilsachen in Wien. Die Verhandlung ist öffentlich. Eines sei noch anzumerken: Herr Schrems ist an sich nicht gegen facebook, er ist selber Nutzer, er möchte nur erreichen, dass der Nutzer Herr seiner Daten ist und diese nicht kommerziell verwendet werden.

DIALOG LEBENSVERSICHERUNG AG

Auszeichnung

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ranke und Bornberg die Ratingagentur hat das selbstständige Erwerbsunfähigkeitsversicherungsprodukt SEU-protect® mit der Spitzenbewertung FFF „Hervorragend“ ausgezeichnet. Wegen der Verkürzung des Prognosezeitraums auf sechs Monate hat Franke und Bornberg SEU-protect® in die gehobene Kategorie „EU Komfort“ hochge-

stuft. Dialog-Vorstandssprecher Oliver Brüß zeigt sich über diese neue Bestbenotung sehr erfreut: „Wir sind jetzt mit unserer Erwerbsunfähigkeitsversicherung in der Top-Liga der Anbieter vorn dabei. Unseren Vertriebspartnern, den Maklern, können wir ein Produkt anbieten, das ihren Kunden hochwertigen Schutz gibt und absolut haftungssicher ist.“

NIEDERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG

Neue Features

Die Niederösterreichische Versicherung hat ihr Vertriebspartnerportal weiter ausgebaut. Den Nutzern steht nun zusätzlich zum Offertprogramm Wohnen Plus auch eines für die Lebensversicherung zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich gestaltet und zur besseren Verständlichkeit wurden zahlreiche Merkmale mit Hilfstexten hinterlegt. Das Offertprogramm ist einfach in der Handhabung und benutzerfreundlich gestaltet. Die häufigsten Anwendungen die im Online Dienst https://maklernet.noevers.at genutzt werden, sind Bestandsabfragen, Schadenabfragen und Prämienberechnungen. Darüber hinaus stehen über dieses Portal auch Produktinformationen und Bedingungen zum Download zur Verfügung. „Durch die Erweiterung der Angebotspalette im

NV-Maklernet stehen unseren Vertriebspartnern nun auch Produkte der Lebensversicherung zur Verfügung. Dies ist deshalb besonders erfreulich, da wir uns mit der Gewinnbeteiligung in der klassischen Lebensversicherung im absolutem Spitzenfeld befinden. Und auch mit der Zukunftspension plus bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge können wir eine überdurchschnittliche Performance anbieten. Unsere Vertriebspartner kommen somit in Zukunft auf einfachste Weise zu

Mag. Bernhard Lackner erstklassigen Angeboten. Damit haben wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Serviceorientierung gesetzt“, erklärt Vorstandsdirektor Mag. Bernhard Lackner.


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Aktionsplan für Frankenschuldner Passivität war und ist ein schlechter Ratgeber für Frankenkreditnehmer. Nach dem Fall der Untergrenze EUR/ CHF sind die freien Marktkräfte entfesselt. Die neue Unberechenbarkeit des Frankens macht die CHF-Kredite äußerst gefährlich. RisControl gibt Entscheidungshilfen für Betroffene. Der Franken ist seit dem 15.1. eine unberechenbare Risikowährung. Die auf ein Monat gerechnete Volatilität (Maß für Schwankungsintensität) liegt mit 61% sogar weit über jener des Rubels (38%). Auch wenn sich das Währungspaar EUR/CHF zwischen 1,03 und 1,06 einpendelte und die Chartmuster zeitweise sogar auf Notenbankeninterventionen hindeuten könnten, ist Michael Kordovsky Vorsicht geboten, denn nach der Aufhebung der Untergrenze sprechen wichtige Indizien dagegen, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) intervenierte, was aber nicht ausschließt, dass andere Zentralbanken wie beispielsweise die EZB oder Fed aktiv sind. So deuteten die jüngsten Sichtguthaben der Finanzinstitute bei der SNB (Interventionen erfolgen über die Banken) darauf hin, dass es nach dem 15.1. wahrscheinlich keine Interventionen seitens der SNB gab. Trotzdem hat sich der Wechselkurs nach anfänglichen Turbulenzen bemerkenswert stabilisiert. Marktgerüchte könnten dazu durchaus beigetragen haben, denn vor Bekanntgabe der aktuellen Sichteinlagen-Daten keimte das Gerücht über einen inoffiziellen Korridor zwischen EUR/CHF 1,05 und 1,10 auf, für dessen Verteidigung die SNB Verluste aus Devisenmarktinterventionen von bis zu 10 Mrd. CHF in Kauf nehme. Das ist jedoch eher unwahrscheinlich. Das Halten der Untergrenze von 1,20 wäre für die SNB noch günstiger gekommen und schon diese war nicht mehr haltbar, denn aus den an den IWF gemeldeten Daten der SNB kann die Schätzung abgeleitet werden, dass im Jänner ca. 55 Mrd. CHF zur Verteidigung des Mindestkurses aufgewendet wurden. Hochgerechnet auf den gesamten Monat wären das gut 100 Milliarden Franken oder 16 Prozent der Wirtschaftsleistung und bereits im November erreichten die Devisenreserven 78% des BIP. Fakt ist also, dass die zukünftigen Interventionsspielräume der SNB beschränkt sind und das wissen auch spekulative Marktteilnehmer, die vor Wetten auf eine weitere Aufwertung des Frankens zum Euro nicht zurückschrecken. Kurz- bis mittelfristig sprechen wirtschaftspolitische Unsicherheit in Griechenland (Damoklesschwert „Grexit“), eine mögliche Eskalation im Ukraine-Konflikt und die aggressive Geldpolitik der EZB für eine weitere Aufwertung des Franken. Dagegen spricht hingegen die Schwächung der Schweizer Wirtschaft. Die Verteuerung von Schweizer Produkten im Ausland, lässt vorübergehend die Exporte

sinken. Gleichzeitig gehen die Nächtigungen zurück. Der Tourismus leidet. Für 2015 rechnet deshalb die Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,5 %. Vor dem 15.1. war noch ein Wachstum von 1,9 % erwartet worden. Auch politische Eingriffe sind nicht ausgeschlossen, um den Wechselkurs des Frankens wieder abzuschwächen. Langfristig hingegen ist der Franken eine klassische Hartwährung mit Aufwertungstendenz. Seit 1980 wertete er nämlich gegenüber ECU/EUR um ca. 2,2% p.a. auf, was hochgerechnet in 10 Jahren einen Wechselkurs EUR/CHF von 0,84 und in 15 Jahren von 0,76 bedeuten würde. Zwischenzeitlich – innerhalb der kommenden 3 Jahre - sind hingegen Wechselkurse von 1,10 und höher nicht ganz ausgeschlossen. Was bedeutet dies für Frankenschuldner? Wer weiter im Frankenkredit drinnen bleibt hat folgende 3 Risiken auf einmal: 1.) Währungsrisiko 2.) Tilgungsträger-Performance-Risiko 3.) Zinsrisiko (vor allem nicht zu unterschätzen bei Frankenschuldner, die Refinanzierungsaufschläge zahlen müssen, denn im Falle von Devisenkontrollen kann es hier zu starken Anstiegen kommen) Betrachtet man das vergangene Aufwertungstempo im Franken, so war der Zinsvorteil eigentlich nur ein Trostpreis. Wer beispielsweise vor 12 Jahren (10.02.2003) einen Frankenkredit abschloss, ist – trotz Zinsersparnis – gegenüber einem herkömmlichen Eurokredit um 26 % des Nominalwertes des Kredites bei Aufnahme schlechter gestellt. Das bedeutet: Wer ursprünglich 200.000 Euro aufnahm, ist heute gegenüber dem Eurokredit mit 52.000 Euro im Nachteil. 40 % Schuldenaufwertung stehen lediglich 14 % Zinsersparnis gegenüber. Wie lange soll man hier als Frankenschuldner noch zuschauen wie langfristig die Schulden mehr werden? Schon in den Jahren 2008 und 2009 haben so manche blauäugigen Eigenheimbesitzer auf ihr Sitzfleisch gewettet und sich nun den Hintern verbrannt. Aufgrund der komplexen Marktsituation ist derzeit guter Rat teuer, denn die politischen Faktoren lassen sich schwer einschätzen. Kommt ein neuer Wechselkurskorridor? Werden Frankenschuldner analog dem ungarischen Modell eines Tages von den Banken entschädigt? Das ist alles theoretisch möglich. Fix ist dabei nur eines: Die Unsicherheit über die weitere Wechselkursentwicklung. Wann in Euro konvertieren? Die heikle Frage wann ein Frankenschuldner in einen Eurokredit konvertieren soll, erörtert Mag. Harald Draxl, Geschäftsführer der


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Eine gute Entscheidungshilfe bietet dabei die Fragestellung: Was habe ich besser im Griff – den nach saldoreduzierender Einbringung des Tilgungsträgers monatlichen Mehraufwand eines Eurokredites oder den Wechselkurs des Frankens? Wer langfristig weiter endfällig im Frankenkredit verbleiben möchte, sollte vom Einkommen und/oder sonstigen Reserven her in der Lage sein, nach einer weiteren Aufwertung der Schulden um 20 Prozent, einen mit 5 % verzinsten Eurokredit in 20 Jahren zurückzuzahlen. Angenommen der aktuelle Kreditbetrag liegt bei umgerechnet 140.000 Euro, dann müsste man in der Lage sein, 168.000 Euro in 20 Jahren bei 5 % Zinsen zurückzuzahlen, was einer monatlichen Rate von 1108,73 Euro entspricht, die dann vom frei verfügbaren Einkommen getragen werden müsste. In dieser Kalkulation hat man gleich 3 Negativszenarien berücksichtigt, nämlich eine weitere Währungsaufwertung, Zinsanstiege und die faktische Wertlosigkeit des Tilgungsträgers. Das Gesamt-Szenario ist zwar in dieser Konstellation aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich, doch soll es anschaulich illustrieren, wie finanziell potent man eigentlich sein müsste, um sich generell auf derartige Währungsspekulationen einlassen zu können. Allerdings kann man mittelfristig von den Negativzinsen im Franken-Libor profitieren und dann eventuell sogar zu einem etwas günstigeren Wechselkurs als heute konvertieren. Das ist die Chance der mittelfristigen Spekulation. Chance auf negative Kreditzinsen bzw. Zinszahlungen der Bank Doch ob Frankenkreditkunden bei weiter sinkenden Zinsen sogar negative Kreditzinsen bekommen werden bzw. Geld für ihren Kredit erhalten, darüber streiten sich derzeit die Juristen, denn im Falle eines negativen Kreditzinses (Kunde bekommt Geld für Kreditaufnahme) entfällt eventuell die Vertragsgrundlage. Ursprünglich zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme vor 7 bis 20 Jahren hat noch niemand mit Negativzinsen gerechnet und diese Konstellation entsprach damals auch nicht der Absicht von Bank und Kunden. Werden hingegen nicht einmal die negativen Indikatorzinsen Kreditzins-mindernd berücksichtigt, dann hat man als Konsument durchaus gute Karten. Was man in so einem Fall tun kann skizziert Draxl wie folgt: „In diesem Fall kann man einen ungebundenen Kreditexperten (Kreditmakler) konsultieren und diesen mit der Thematik konfrontieren. Dabei sind primär die bestehenden Kreditverträge zu prüfen. Sofern

hier keine gesonderten Passagen enthalten sind, wo Banken einen Negativzins nicht weitergeben, dann muss die Bank zumindest bis zu einem Zinssatz von 0,01% diesen weitergeben. Das entspräche auch dem Verbraucherrecht. Beispiele dafür liegen bereits schriftlich seitens diverser Banken vor, woraus ersichtlich ist, dass der aktuelle Zinsaufwand mittlerweile weit unter 1,0% liegt. Beispiel: Marge 1,25%, CHF 3-Mo-Libor aktuell bei ca. -0,91% ergibt einen Kundenendzinssatz von 0,34%, kaufmännisch gerundet auf volle 1/8 wären das 0,375%.“ Dass bei den alten Verträgen mit Formulierungen wie „3-MonatsLibor plus 1,25 Prozentpunkte Marge“ sogar Chancen auf negative Kreditzinsen bestehen, dazu hat der VKI eine klare Sichtweise: Für diese Klauseln für variable Zinsen gilt für Verbraucher das Gebot der Zweiseitigkeit aus § 6 Abs 1 Z 5 KSchG. Daher ist die Marge der Bank nicht etwa auf Null, sondern auf den negativen Wert des Referenzzinssatzes aufzuschlagen. Sind LIBOR + Marge unter Null, kommt es zu der wenig erwarteten Situation, dass die Bank für Kredite (wenig, aber doch) an die Kreditnehmer zahlen müsste.“ Risikominimierende Maßnahmen Mit einer saldoreduzierenden Einbringung des Tilgungsträgers und Umstellung auf eine monatlich ratierliche Abstattung in Franken können bereits das Veranlagungsrisiko des Tilgungsträgers und ein Teil des Wechselkursrisikos ausgeschalten werden. Wurde beispielsweise bei 20 % Überbesicherung von 100.000 Euro und kalkulierter Rendite von 4,5% p.a. auf eine Laufzeit von 25 Jahren 12 Jahre lang ein Betrag von monatlich 219 Euro monatlich einbezahlt dann hätte man selbst bei einer Rendite von nur 1,0 % bereits 33.500 Euro angespart. Damit könnte der ausstehende Kreditbetrag von 140.000 Euro auf 106.500 Euro reduziert werden. Bei einem aktuellen Kreditzins von beispielsweise 0,375 % (3-Monats-CHF-Libor plus 1,25 Prozentpunkte Aufschlag) würde auf 13 Jahre die monatliche Rate im Abstatter 699,57 Euro betragen. Dieses Ergebnis mag Kunden erschrecken und die Lösung liegt in einer deutlichen Verlängerung der Laufzeit, was meist nur noch in Euro möglich ist. Verlängert man zu beispielsweise einem Zehnjahres-Fixzins von 2,25 % p.a. die gesamte Laufzeit auf 20 oder gar 25 Jahre, so würde – trotz höherer Zinsen – die monatliche Ratenbelastung auf 551,47 bzw. 464,48 Euro sinken. Entscheidet man sich dann für die Konvertierung in Euro, so sollte man laut Draxl folgendes beachten: • Konvertierungsgebühren, Kursspannen sowie Bearbeitungsgebühren. • Keine Stop-Loss-Orders, da diese nicht immer den gewünschten Kundenkurs absichern (siehe jüngste Beispiele). • Devisentermingeschäft auf den nächsten Roll-Over-Termin, wenn der Kunde ganz sicher gehen möchte und weitere Kursrisiken für das restliche Quartal vermeiden möchte. Die Kosten dieser Absicherung sollten nicht über EUR 50,00 liegen. Eine Konvertierung kann aber auch zur Finanzierungsoptimierung im Zuge einer Umschuldung genützt werden. In diesem Zusammenhang sollte beachtet werden, dass die Zinsabsicherung via Fixznskredite rC derzeit historisch günstig ist.

KOLUMNE

INFINA Credit Broker GmbH, wie folgt: „Das hängt von mehreren Faktoren ab und kann pauschal nicht gesagt werden. Grundsätzlich ist jeder Berater angehalten, die aktuelle Gesamtsituation zu evaluieren. Damit meine ich die Überprüfung des aktuellen Risikoprofils bzw. der Risikoneigung, die momentane Vermögens- sowie Einkommenssituation bzw. der Familienstand. Diese Parameter haben sich seit Kreditaufnahme in den meisten Fällen wesentlich geändert. Ein letzter Punkt ist die Kreditrestlaufzeit des CHF-Kredites, welcher eine Entscheidung ebenfalls stark beeinflusst. Sofern der Kunde sicherheitsorientierter geworden ist und das persönliche Bauchgefühl gegen einen weiteren Verbleib in der Fremdwährung spricht, sind Handlungsalternativen aufzuzeigen und je nach Gesamtsituation diese für den Kunden optimiert umzusetzen.“


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VAV: Moderne Mobilität verlangt flexible KFZ-Versicherungen Das Mobilitätsverhalten der Österreicher verändert sich. In den Städten werden immer weniger Strecken mit dem Auto gefahren. Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und Auto werden je nach Bedarf genutzt. Die VAV, welche vom Wochenmagazin FORMAT und ÖGVS-Gesellschaft für Verbraucherstudien zum „besten KFZ-Versicherer“ des Landes gekürt wurde, reagiert darauf: Der KFZ-Tarif 2015 ist noch flexibler und passt sich der neuen Mobilität an. 13.114 Kilometer fährt jeder Privat-PKW auf Österreichs Straßen im Schnitt jährlich. Das sind um beinahe exakt 1.000 Kilometer weniger als vor zehn Jahren. Insbesondere in den Städten sind in den letzten Jahren neue Verkehrstrends zu verzeichnen: Der Weg in die Arbeit wird großteils mit den Öffis erledigt. Auch der Umweltgedanke spielt eine Rolle – möglichst CO2-neutral soll das Verkehrsmittel sein; E-Autos verzeichneten 2014 einen Zuwachs von 96 Prozent. Die Highlights des Typklassentarifs Edition 2015 „In den letzten Monaten haben wir uns sehr intensiv mit dem KFZMarkt und der Zukunft der Mobilität, die heute schon begonnen hat, beschäftigt. Wir haben mit gezielter Risikoselektion unseren Typenklassentarif weiterentwickelt. Das Ergebnis ist der KFZTarif 2015, der das moderne Mobilitätsverhalten widerspiegelt“, erklärt Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing der VAV Versicherungs-AG. „Beispielsweise bieten wir sehr attraktive Prämien für Wenigfahrer in den Städten.“ Konkret: Für eine Fahrleistung von weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr gibt es bei der VAV in allen Landeshauptstädten in den untersten BonusStufen zusätzlich bis zu 30 Prozent Nachlass. Und aufgrund der guten Risikoselektion kann die VAV die Prämien in der BonusMalus-Stufe 9 um 10 Prozent senken. „E“ liegt voll im Trend Noch eine Entwicklung greift die VAV auf: „Die Anzahl der E-Autos hat sich im letzten Jahr verdoppelt. E-Autos werden zunehmend auch für Private leistbar und haben den Vorteil, dass keine motorbezogene Versicherungssteuer anfällt. Daher stellen sie, besonders im städtischen Verkehr, eine interessante Alternative dar“, weiß Loisel. „Wir zollen diesem Trend Tribut.“ Was das heißt? Das E-Auto-Paket in der Kaskoversicherung bietet umfassenden Versicherungsschutz für Akkus und Ladekabel von E-Autos und Elektro-Hybrid-Fahrzeugen. „Damit sind wir die erste Versicherung, die Überspannungsschäden – die in der Kasko nicht gedeckt sind –, aber auch Bedienungsfehler versichert.“, so Loisel. Die Prämie für 10.000 Euro Versicherungssumme beträgt 70 Euro pro Jahr. Verbesserter Tarifrechner Nicht nur der Tarif, sondern auch der Tarifrechner wurde verbessert. „Es ist uns wichtig, unseren Vertriebspartnern modernste Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen“, betont Loisel. „Wir haben die Benutzeroberfläche komplett erneuert und die Optik aufgefrischt. Auch die Menüführung ist übersichtlicher.“ Weiteres Plus: Auf mobilen Endgeräten passt sich die Darstellung der Rechner nun an.

Dr. Peter Loisel: „Auch weiterhin mit Bonus-Provision: Die KFZ-Versicherungen der VAV liegen voll im Trend!“ Bonus-Provision als Einkommensplus „2010 haben wir die Bonus-Provision eingeführt. Sie gilt für alle Makler und Agenten und verdoppelt die Provision für gut verlaufende Fahrzeuge, die sogenannten TOPTYP-Modelle, wenn die Anträge elektronisch bei uns eingereicht werden. Die Bonus-Provision gilt ab dem ersten Vertrag und über die gesamte Laufzeit“, verrät Loisel. „Bereits das sechste Jahr in Folge beteiligen wir unsere Vertriebspartner am Erfolg der KFZ-Versicherung der VAV. Wir honorieren damit auch den gestiegenen Arbeitsaufwand, den die unabhängigen Vermittler im KFZ-Geschäft aufgrund der vielfältigeren Angebote haben. Trotz gesunkenem Prämienniveau ist die Provision bei der VAV durch die Bonus-Provision höher als früher!“

Weitere Informationen zum neuen KFZ-Tarif der VAV und der Bonus-Provision unter www.VAVPRO.at.


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INTERVIEW

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EFM baut in Graz aus Das Jahr 2015 hat für die EFM sehr positiv mit gleich mehreren Neuzugängen gestartet. Einer von ihnen: Mag. Markus Kainz-Kaufmann. Er betreut nun das neue EFM Büro in Graz-Mitte und erweitert somit das Netzwerk der EFM. Wir haben mit dem neuen Franchiseunternehmer gesprochen und viel Interessantes über ihn, beruflich und privat, erfahren.

Herr Kainz-Kaufmann, seit kurzem sind Sie als EFM Versicherungsmakler am Standort Graz-Mitte tätig. Welche Gründe waren für Sie ausschlaggebend diesem Netzwerk beizutreten?

zählen zu können. Wir wollen endlich wieder hören was Sache ist, egal ob positiv oder negativ. Die große Chance sehe ich darin mit diesen Tugenden eine besondere Qualität in den Partnerschaften mit den Kunden und den Versicherern aufzubauen.

Ich wollte meine Angebote und mein Service verbessern und auch wirklich Best Advice anbieten können. Das kann ich als einzelner Mag. Markus Kainz-Kaufmann Versicherungsmakler nicht gewährleisten und ich bin überzeugt davon, dass mehrere gemeinsam mehr erreichen können. Zusätzlich spüre ich das ehrliche Bemühen aller Mitarbeiter unser Büro in Graz-Mitte bei der Einarbeitung bestmöglich zu unterstützen. Die großen Vorteile liegen im gemeinsamen Auftritt gegenüber den Versicherern, aber auch in den Möglichkeiten, die in den EDV Systemen stecken. Mein persönliches Ziel durch die Zusammenarbeit ist es, mit großer Effizienz hervorragende Beratung und bestmögliches Service zu vereinen.

Zuerst war es Fußball, aber schon bald wollte ich wie „Petrocelli“ für Gerechtigkeit sorgen und dachte wer Recht hat, muss auch Recht bekommen. Im Laufe meines Jusstudiums kam zum Idealismus etwas Realitätssinn und ich wusste, dass ich eine beratende Tätigkeit mit Menschen ausüben möchte. Dass es die Versicherungsbranche geworden ist, liegt auch an meinem familiären Umfeld.

Welchen Weg haben Sie verfolgt, bevor Sie sich der EFM angeschlossen haben? Nach Studium und Gerichtsjahr begann ich bei der Merkur Versicherung als Assistent der Verkaufsleitung und danach war ich fünf Jahre als Organisationsleiter im Vertrieb tätig. Nach einer kurzen Zeit bei der Uniqa, wechselte ich in den Außendienst zur Generali, wo ich den Bestand meines Vaters übernehmen konnte und nach acht Jahren bei der Generali war es dann Zeit für die Selbständigkeit. Deshalb habe ich diverse Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Kooperation ausgelotet und dann mehrfach Gespräche mit EFM Versicherungsmaklern geführt. Am Ende meiner Überlegungen blieb genau diese eine Option als Beste übrig. Was sehen Sie als Ihre größten zukünftigen Herausforderungen oder auch Chancen in der Versicherungsbranche? Ich denke die tägliche Flut an Informationen und Aufgaben belastet uns Menschen sehr. Es wird daher immer wichtiger wieder Vertrauen in jemanden zu haben und auf Handschlagqualität

Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Wenn ja, welchen und was hat Sie daran fasziniert?

Wenn Sie nicht gerade Menschen versichern, welche Tätigkeiten zählen Sie im Privatleben zu Ihren Hobbies? Die Familie und meine Kinder sind mein erstes Hobby. Zusätzlich betreibe ich gerne Sport und freue mich über jede Möglichkeit Musik zu machen. Herr Mag. Kainz-Kaufmann, vielen Dank für das interessante Gespräch. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft! Mag. Kainz-Kaufmanns neuer Wirkungsbereich liegt mitten in Graz.


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Ihre EDV Grundversorgung im Maklerbüro OMDS-Daten können nicht einfach so gelesen werden. Bei einem Doppelklick auf die Datei wird eine lange Zeichenkette angezeigt, mit der nicht einmal ein Technik-Profi ohne zusätzliches Werkzeug etwas anfangen kann. Der Inhalt der OMDS-Dateien ist jedoch für Makler sehr wertvoll und liefert wichtige Informationen für das tägliche Arbeiten. Mit der neuen Funktion „OMDS für Alle“ haben Sie die Möglichkeit Bestandsdaten jeder Versicherung in TOGETHER hochzuladen und in der Cloud verfügbar zu haben.

Für alle Versicherungen Für Partnerversicherungen werden bereits seit Jahren automatisch Bestandsdaten zur Verfügung gestellt, aktualisiert und in einer Form dargestellt, die auch das Weiterverwenden der Daten ermöglicht. Neu ist, dass mit OMDS für Alle ab sofort Bestandsdaten aller Versicherungen in TOGETHER hochgeladen und in der Cloud verfügbar gemacht werden können haben. Damit stehen bewährte TOGETHER Funktionen wie Bestandsauskunft, Suche, Berichte oder die Weiterverarbeitung der Daten versicherungsübergreifend für alle Versicherungen zur Verfügung. Gemeinsam mit Office, Email und TOGETHER haben Sie die EDV Grundversorgung für Ihr Maklerbüro. Für alle Anwender Das Hochladen ist so einfach, wie bei einem Emailanhang. Dabei werden die Daten überprüft, müssen dem OMDS Standard 2.x entsprechen, dürfen max. 10 MB groß sein und „Bewährte TOGETHER Funktionen wie Bestandsauskunft, Suche, Berichte oder die Weiterverarbeitung der Daten stehen keine Daten enthalten, die bereits einem mit der neuen Funktion „OMDS für Alle“ versicherungsübergreifend für alle Versicherungen zur Verfügung. Damit bietet anderen Makler zugeordnet sind. Für das TOGETHER gemeinsam mit Office und Email die EDV Grundversorgung für Ihr Maklerbüro!“ Hochladen wird nur eine TOGETHER Leistungsstufe 3 benötigt. Einmal hochgeladene Daten stehen allen Anwendern des Maklerbüros zur Verfügung. Um diese einsehen zu können, genügt eine Leistungsstufe 2. OMDS für Alle können Sie bequem über den TOGETHER-Servicebereich unter dem Menüpunkt „Benutzer“, „OMDS für Alle bestellen“ anfordern. Für alle Makler Besonders für Makler, die noch keine Software zur Bestandsverwaltung einsetzen oder deren Bestandsverwaltung kein OMDS unterstützt, ist diese Funktion wertvoll. TOGETHER bietet die Möglichkeit, OMDS Daten in genau den gewünschten Häppchen für die Weiterbearbeitung aufzuarbeiten. Zum Beispiel kann man auswählen, dass nur jene Daten heruntergeladen werden, die sich seit dem letzten Download verändert haben. Das Hochladen der OMDS-Dateien ist kostenlos. Kosten entstehen nur für die Speicherung der Daten jener Versicherungsunternehmen, die nicht Partner von TOGETHER sind. Bei einem durchschnittlichen Berater entspricht das einem Gegenwert von 1-2 Tassen Kaffee pro Monat. Für Schnellentschlossene gibt es diese Funktion im ersten Quartal 2015 kostenfrei.

VERSICHERUNG

OMDS für Alle


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Recht soll Recht bleiben Wir sichern Sie im Falle eines Rechtsstreits finanziell ab und übernehmen Ihre rechtliche Beratung. Recht haben und Recht bekommen sind nicht immer das Gleiche auch in einem Rechtsstaat wie Österreich. Wir sind Ihr starker Partner beim Kräftemessen zwischen Recht haben und Recht bekommen. Ihr Airbag gegen Anwalts- und Gerichtskosten. Die Sorgen um die finanziellen Folgen eines gerichtlichen Verfahrens werden abgenommen. So und noch viel mehr Schlagwörter und Sätze werden bei der Bewerbung eines Rechtsschutzversicherungsproduktes den Kunden angeboten. Viel Auswahl, gute Produkte und umfassende Deckungen kann man am Markt einkaufen. Aber eines ist auch klar, und jeder der schon in den „Genuss“ eines gerichtlichen Verfahrens gekommen ist, kennt den Spruch „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“. Was bedeuten soll, die Gerechtigkeit vor Gericht ist oft nur ähnlich dem Zusammenspiel von Wind und Wellen, ein Zufallsprodukt. Die Geschichte der Rechtsschutzversicherung beginnt im Mittelalter wo altgermanischen Schutzgilden Eideshilfe gaben. Im Jahr 1935 gab es vom „Phönix“ eine Prozesskosten Versicherung, ein Erfolg blieb aber aus, nach nur 100 Verträgen wurde das Experiment wieder abgebrochen. (Über den in der österreichischen Versicherungsgeschichte größten Skandal – ausgelöst rund um und in der Phönix Versicherung - können Sie in der März

Ausgabe mehr lesen.) Etwas größeren Erfolg hatten einige Firmen die sich auf ein begrenztes Spezialgebiet beschränkten, denn es stellte sich schnell heraus, dass die Versicherung nur möglich ist, wenn einige Risiken für die Versicherung ausgeklammert werden können. Das Leistungsangebot schränkte sich hauptsächlich in den Anfängen dieser Versicherungssparte auf den Fahrzeugbereich ein. Die Rechtsschutz- und Prozesskostenversicherung, wie sie heute bekannt ist, findet ihren Beginn in den 50-er und 60er Jahre. Dass in früheren Jahren das Versicherungsprodukt Spezialversicherern vorbehalten war, findet seinen Ursprung im Versicherungsaufsichtsgesetz. Nach Änderung des Gesetztes, wobei auch heute es klar geregelt ist, dass bei Ausübung der Geschäftstätigkeit eines Versicherungsunternehmens, das die Rechtsschutzversicherung zusammen mit anderen Versicherungssparten betreibt, die Leistungsbearbeitung in der Rechtsschutzversicherung einer Funktionsausgliederung unterliegt. Das Schadenabwicklungsunternehmen darf außer der Rechtsschutzversicherung keine anderen Versicherungsgeschäfte betreiben und in anderen Versicherungssparten keine Leistungsbearbeitungen durchführen. Diese strengen Regeln gelten nicht, wenn es sich auf Streitigkeiten oder Ansprüche bezieht, die aus dem Einsatz von Schiffen auf See entstehen oder mit diesem Einsatz verbunden sind. Wir haben die am österreichischen Markt tätigen Spezialversicherer zu einigen aktuellen Themen befragt.


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zum Industrie-Straf-Rechtsschutz, wo ebenfalls eine enorme Zunahme der Schäden bemerkbar ist – zum Beispiel aufgrund neuer Gesetze.

Effinger: In den vergangenen 36 Monaten ist die Gesamtanzahl unserer Schaden-Neuanlagen um über 20% zurückgegangen. Dies ist die Folge eines schmerzhaften aber notwendigen Restrukturierungsprogramms. In diesem Rahmen haben wir u.a. unser Portfolio gründlich überprüft und selektiv bereinigt. Die Reduktion der SchadenNeuanlagen übertrifft unsere Erwartungen aber deutlich. Entsprechend gehen auch die Schadenzahlungen zurück. Gerade bei den kleineren Frequenz-Schäden lösen wir mittlerweile auch viele Fälle außergerichtlich über unsere hoch qualifizierten Inhouse-Juristen („IHB“). Das wird sehr positiv beim Kunden aufgenommen, Dr. Matthias Effinger da es langwierige Gerichtsprozesse vermeidet und gleichzeitig kosteneffizient im Interesse der Direktor Johannes Loinger, Vorstandssprecher D.A.S. Rechtsschutz Österreich AG: Der Spezialist bietet Versichertengemeinschaft ist. den wesentlichen Vorteil, dass es zu keiner Interessenskollision kommt. Denken Sie an folgendes Szenario: Rechtsschutz und Kfz- risControl: Vergleich Firmenkunden und Privatgeschäft, wo Haftpflicht werden beim gleichen Versicherungsgunternehmen sind ihre Zielgruppen? abgesichert und es kommt zum Schadenfall… Zudem verfügt ein Spezialversicherer über notwendige Expertise und Kompetenz, um Strobl: Wir bieten für alle Zielgruppen Rechtsschutzlösungen an. professionelle Konfliktlösung zu gewährleisten. Unsere Kunden Der Schwerpunkt liegt aber noch immer im Firmenbereich. Was das Privatkundensegment angeht, so wird in den letzten Jahren – profitieren vom Fachwissen unserer versierten D.A.S. Juristen. neben dem am Markt bekannten Privat-Rechtsschutz – auch der Mag. Ludwig H. Strobl, Vertriebsdirektor Roland Rechtsschutz Führungskräfte-Rechtsschutz (für die 2. Führungsebene) und der Versicherung AG Niederlassung Österreich: Meines Erachtens Top-Manager-Rechtsschutz (für die 1. Führungsebene, Geschäftsja! Natürlich decken auch Kompositversicherer Streitigkeiten aus führer, Vorstand) angefragt und abgeschlossen. Ich denke, dass Versicherungsverträgen ab, teilweise auch gegen sich selbst. Den- gerade in diesen beiden Segmenten auch die Zukunft liegt. noch bieten Mono-Liner, das heißt reine Rechtsschutzversicherer, den großen Vorteil, dass es nicht zu Interessenskonflikten kommen Effinger: Als reiner Rechtsschutz-Spezialist sind wir auf alle kann. Außerdem muss ein Spezialversicherer wie wir hinsichtlich gängigen Zielgruppen fokussiert, insbesondere Privatkunden, der Produktentwicklung besonders kreativ sein, wenn er Vermittler Firmenkunden, Gemeinden, Ärzte und Landwirte. Gerade im Bereich Firmenkunden haben wir unser Angebot zuletzt deutlich davon überzeugen will, dass er der richtige Partner ist. ausgeweitet und noch attraktiver gestaltet. risControl: Wie ist die Schadensentwicklung in den letzten Loinger: Wir bieten umfassende Rechtsschutzlösungen für PriJahren? vat- und Firmenkunden, wobei das Firmenkundensegment bei Loinger: Aufgrund steigender Rechtsunsicherheit und Komple- uns bekanntermaßen einen hohen Stellenwert hat und in den xität greifen Kunden vermehrt auf unsere Rechtsberatung und letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Da dies besondere Qualität -auskunft zurück. Zeitgleich verzeichnen wir einen Anstieg in der und Expertise erfordert, achten wir neben unseren kontinuierlich außergerichtlichen Schadenerledigung. Jährlich können wir für adaptierten Firmenprodukten auch auf umfangreiche Betreuung unsere Kunden rund 90 Mio. Euro durchsetzen bzw. abwehren. und ein gehobenes Qualitätsniveau bei der Gestaltung unserer Davon entfällt im Jahr 2014 ein Drittel auf die D.A.S. Direkthilfe Produkte und Serviceelemente. durch unsere juristischen Mitarbeiter. Immer interessanter wird risControl: Gibt es Bereiche die unverhältnismäßig zugenomauch „Mediation“ als Konfliktlösungsmethode. men haben? Strobl: Er ist ganz klar zu sehen, dass sowohl die Schadenshäufigkeit als auch die Höhe der einzelnen Schäden massiv gestiegen Effinger: Bei den Schadenmeldungen fällt uns auf, dass der Anteil ist. Dies gilt vom Privat-Rechtsschutz mit vielen Schadensfällen an „Arbeits-Rechtsschutz“ zugenommen hat. Diese Fälle sind auch aus dem Kapitalanlagebereich oder aus den neuen Medien bis hin vergleichsweise teurer. Dr. Matthias Effinger, Hauptbevollmächtigter ARAG SE Direktion für Österreich: Eine gute Frage. Als Rechtsschutzspezialist arbeiten wir in Österreich ausschließlich mit ungebundenen, freien Vertriebspartnern zusammen, die von unseren Produkten überzeugt sind. Das ist für den Endverbraucher mit Sicherheit ein Vorteil. Zudem sind bei Prozessen, die unsere Kunden beispielsweise gegen andere Versicherungssparten führen, Interessenskonflikte tatsächlich ausgeschlossen, da wir ein unabhängiger, familiengeführter Einspartenversicherer sind. Es gibt also keine Verbindungen zu anderen Versicherern, auch nicht auf der Eigentümerseite.

VERSICHERUNG

risControl: Kann nur ein Spezialversicherer Rechtssicherheit dem Kunden bieten (Interessenskonflikt)?

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VERSICHERUNG

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Loinger: Nein, wir verzeichnen ein gleichmäßiges, stetiges Wachstum in beiden Segmenten – und in Folge eine stabile Produktnachfrage im Privat- und Firmenbereich. Strobl: Ja, besonders unser FührungskräfteRechtsschutz boomt in den letzten Jahren, da es in diesem Segment immer mehr Positionen und Haftungsrisiken gibt. Die Bandbreite reicht vom Compliance-Officer bis hin zum Brandschutzbeauftragten. Der große Vorteil an diesem Produkt: Es kann für diverse Zielgruppen bedarfsgerecht adaptiert werden.

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Strobl: Es ist richtig, dass auch wir im Bereich Vertrags-Rechtsschutz im Rahmen des Privat-Rechtsschutzes vermehrt Schäden erkennen. Dafür haben wir zwei interessante Highlights anzubieten: Dies ist zum einen der örtliche Geltungsbereich, denn wir sichern unsere Kunden europaweit ab. Außerdem bieten wir unseren Kunden eine außergerichtliche Konfliktunterstützung in Form einer telefonischen Mediation an. Hier sind wir Vorreiter und bietet mit diesem Tool dem Kunden die Möglichkeit, auf kurzem Wege eine Lösung zu finden – ohne langwierigen Gerichtsprozess.

Effinger: ARAG Österreich vertreibt zurzeit keine Produkte über das Internet. ARAGPolizzen vermarkten wir nur über die freie risControl: Für welche Bereiche gibt es Direktor Johannes Loinger und ungebundene Vermittlerschaft. So ist keine Deckung? sichergestellt, dass der Kunde die erforderLoinger: Nach wie vor gibt es Rechtsgebiete, die nicht versicherbar liche und kompetente Beratung erhält. sind. Zu den „Klassikern“ gehören dabei u.a. im Privatbereich das Scheidungsrecht und das Bauherrenrisiko, im Firmengeschäft das Loinger: Für rechtliche Fragen oder Anliegen zu Onlinegeschäften bieten wir unseren Kunden die gesamte Palette unserer RechtsVergabe- und Gesellschaftsrecht. beratungsleistungen. Bei Unsicherheiten rund um Internetkäufe Strobl: Allgemein kann man hier auf die klassischen Ausschlüsse können sich Kunden gerne telefonisch, schriftlich oder persönlich verweisen wie das Bauherrenrisiko, Scheidungen, Streitigkeiten an unsere Juristen wenden. Auch unsere über 500 Partneranwälte unter Miteigentümer, Urheberrecht etc. In unseren Spezial-Rechts- stehen zur Verfügung. Im Streitfall selbst bieten wir im Rahmen des schutzprodukten wären hier Streitigkeiten unter Gesellschaftern Vertrags-Rechtsschutzes den notwendigen Versicherungsschutz. und das Kartellrecht zu nennen. risControl: Selbstbehalt bei Rechtsschutzversicherung, wie Effinger: Nicht alle Rechtsrisiken können über die Rechtsschutzver- reagieren die Kunden? sicherung abgedeckt werden. Beispielsweise machen unkalkulierbare Kostenrisiken oder überdurchschnittlich komplexe rechtliche Effinger: Der Selbstbehalt ist in Österreich im Vergleich zu anderen Fragestellungen eine marktverträgliche Kalkulation unmöglich. europäischen Versicherungsmärkten eher noch unterrepräsentiert. Wenn etwa rechtliche Belange nur eine ganz geringe Anzahl der Wir bieten zwar einen Selbstbehaltstarif an, die Nachfrage ist aber Versichertengemeinschaft betreffen, dann würde deren Deckung so trotz Prämienvorteilen noch nicht sehr ausgeprägt. kostenaufwendig sein, dass eine „Überbelastung“ für alle eintritt. Lassen Sie mich ein paar Beispiele nennen, für die es keine Deckung Loinger: Alle Kunden haben beim Vertragsabschluss die volle Wahlgibt: Krieg und Terroranschläge, Akten der Hoheitsverwaltung, wie freiheit zwischen Verträgen ohne Selbstbehalt und preisgünstigeren z.B. Enteignungs- und Grundbuchsangelegenheiten, Planung und Verträgen mit Selbstbehalt. Vor allem im Privatbereich greifen Finanzierung von Bauvorhaben (Bauherrenrisiko) oder ein Großteil preissensitive und rechtlich unerfahrene Kunden zu Produkten der Verwaltungsverfahren. Ebenso besteht kein Versicherungs- mit Selbstbehalt. Dabei profitieren sie in doppelter Hinsicht: Sie schutz z.B. aus dem An-/Verkauf einer Wohnung/Hauses oder in nutzen die wertvolle Dienstleistung einer Anwaltsempfehlung Scheidungsverfahren. Unabhängig davon ist Versicherungsschutz vom Spezialisten im Schadenfall und sichern sich damit vollen bei vorsätzlich herbeigeführten Versicherungsfällen grundsätzlich Versicherungsschutz. immer ausgeschlossen. Im Detail sind diese Ausschlüsse in den Allgemeinen und Ergänzenden Bedingungen für die Rechts- Strobl: Ich persönlich finde die Einführung eine sehr gute Idee, schutzversicherung definiert. Im Beratungsgespräch klärt der da der Kunde im Gegenzug von einer besonders günstigen Prämie profitiert. Um die Kunden vor einem im Leistungsfall kritischen Versicherungsvermittler seine Kunden darüber auf. prozentualen Selbstbehalt zu bewahren, sind wir zu Fix-SelbstberisControl: Vertragsabschlüsse im Internet werden immer halten übergegangen: im Konsumentenbereich 150 Euro und im unübersichtlicher (Geschäftsbedingungen, Internetkauf etc.). Firmenbereich 250 Euro. Dieser entfällt beim Beratungs-Rechtschutz und bei der telefonischen Mediation. Welche Unterstützung kann dem Kunden geboten werden?


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Strobl: Als Vertriebsunterstützung haben wir selbstverständlich den OMDS-Maklerdatensatz, einen Online-Tarifrechner und eine

Effinger: Über unser Programm „Gläserner Akt“ können OMDS-Dateien erzeugt werden. Weiter erhalten unsere Vertriebspartner im Rahmen des „Gläsernen Akts“ beispielsweise auch Auskünfte zu Verträgen, Schäden und Provisionen. Weiter stellen wir ein Offerte-Tool zur Verfügung – genannt „Puls“ – das sehr intensiv genutzt wird. Wir nutzen auch diverse „Push-Mails“, um unsere Vertriebspartner über relevante Geschäftsvorfälle zu informieren, wie z.B. Schadenöffnungen, signifikante Schadenauszahlungen und Schadenschließungen. Hierbei erhält der Vertriebspartner auch Mag. Ludwig H. Strobl eine kurze Erläuterung zur Schadenlösung, z.B. wenn ein ARAG-Inhouse-Jurist außergerichtlich erfolgreich das Recht unseres Kunden durchgesetzt hat rC und der Fall damit erledigt ist.

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Loinger: Praktische Vertriebsunterstützung bieten wir z.B. über unsere Web-Plattform mit zahlreichen Verkaufshilfen. Dort können unsere Maklerpartner schnell und unkompliziert OMDS-Datensätze abfragen, den Online-Tarifrechner nutzen, Instrumente für die Risikoanalyse aufrufen u.v.m. Darüber hinaus bereiten wir derzeit einiges an Neuerungen bei technischen Tools vor. Zusätzlich stehen unseren Maklerpartnern in jedem Bundesland kompetente Ansprechpartner persönlich für Rückfragen, zur Vertriebsunterstützung und bis hin zum Begleiten bei Kundenterminen zur Verfügung.

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risControl: Welche Vertriebsunterstützung bieten Sie dem Versicherungsmakler? (OMDS Datensatz, Apps, EDV Schnittstellen etc.)


KOLUMNE

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Ich mache Fehler – also bin ich

Die heutige Generation blickt, allen Unkenrufen zum Trotz, recht zuversichtlich in die eigene Zukunft. Zwar sorgen sich einige über die hohe Arbeitslosigkeit im Land oder bald wieder steigende Benzinpreise, das aber trifft ohnedies nur die Anderen. Dafür liegt man, wenn es um Technologiebegeisterung geht an der Spitze und ist im Durchschnitt täglich viele Stunden online. Gibt es einmal „WLAN-Schwächen“, geht es spielerisch offline weiter. Open End. Eine Vielzahl der Jungen träumt vom eigenen Haus und einige benutzen bereits das ihrer Vorfahren. Sie sind fest entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Das Lebensmotto lautet ungefähr so: Das Leben in vollen Zügen genießen und den eigenen Träumen folgen. Schlecht? Aber was passiert, wenn man Fehler macht? Es braucht nur eine wirtschaftliche Schieflage eintreten. „Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht“, sagte Albert Einstein. Gerade die Sorge um den Job rangiert im Sorgenbarometer seit Jahren, mit Abstand, an erster Stelle. Sie trifft den Nerv einer Generation. Die Anforderungen sind gestiegen und somit auch der Druck auf

von Mario Passini

den Einzelnen. Es gibt jedoch Möglichkeiten aus einer solchen Falle zu entkommen, nachher natürlich. Die ganz harte Tour ist es, mit einem Verhaltensbiologen zu analysieren, durch welche inneren und äußeren Faktoren das Fehlverhalten ausgelöst und gesteuert wurde, um die Wechselwirkungen zwischen Verhalten und Umwelt auszuloten. Man soll auch in Stresssituation den Überblick behalten! Ein guter Rat - im Nachhinein. Es geht aber natürlich auch einfühlsam. Credit Suisse konsultierte einen anerkannten, preisgekrönten Verhaltensökonomen, Tim Harford. Der Guru, Visiting Fellow am Nuffield College in Oxford, erklärt Gründe, warum man Fehler macht und wie man sie zum eigenen Vorteil nutzen kann. Die Psychologie der Fehlerbehebung - Was sind konstruktive Fehler? Tim: In der heutigen Welt ist es sehr verlockend, einfach alles beim ersten Versuch richtig machen zu wollen. Sie wissen schon: Man


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wenn man sich ihrer bewusst wird. Ash schleuste beispielsweise Menschen in die Gruppe ein, die etwas anderes sagten. Selbst wenn diese andere Aussage ebenfalls falsch war, brachte allein die Tatsache, dass ein Unterschied existierte, die Menschen dazu, aus dem Bann der Konformität auszubrechen. Die Qualität der Entscheidungsfindung ist ebenfalls viel besser. Ich sage deshalb: Selbst wenn man während seiner beruflichen Laufbahn nichts anderes tut als in Besprechungen das Falsche zu sagen, erhöht man den Anspruch der Diskussion, wenn man etwas anderes, Falsches sagt als die anderen. Man schafft einen gesellschaftlichen Rahmen, in dem andere sagen, was sie wirklich denken. Und das ist entscheidend.

Hindernis 1 für konstruktive Fehler: keine andere Idee haben

Hindernis 2 für konstruktive Fehler: schwaches Feedback

Tim: Das erste Hindernis auf dem Weg zu wirklich nützlichen Fehlern ist die Herausforderung, überhaupt eine andere Idee zu haben. Es ist sehr verlockend, einfach denselben Fehler zu machen, wie alle anderen. Einer der Versuche zu diesem Thema, den ich faszinierend finde, wurde von dem Psychologen Solomon Ash in den 1950er Jahren durchgeführt. Solomon Ash bewies, dass man Menschen dazu bringen kann, sich an eine Gruppe anzupassen solange sich die Gruppe an sich vollkommen konform verhält. Man kann Menschen dazu bringen, wirklich seltsame Dinge zu tun oder ganz dumme Sachen zu sagen, weil sich alle anderen auch so verhalten. Das ist eindeutig ein richtiges Hindernis, wenn man etwas Neues, eine neue Herangehensweise, eine neue Politik, ein neues Fach oder eine neue Strategie ausprobieren möchte. Eigentlich ist es ganz einfach, aus der Konformität auszubrechen,

Tim: Ein zweites Hindernis auf dem Weg zu nützlichen Fehlern ist es, überhaupt herauszufinden, dass etwas schief gelaufen ist. Wie merken wir eigentlich, dass uns ein Fehler unterlaufen ist? Das ist schwierig. Es ist auch schwierig, weil wir alle möglichen Verhaltensweisen an den Tag leben, um uns selbst zu rechtfertigen. Darüber hinaus ist es schwierig, weil in den meisten Unternehmen Hierarchien bestehen. Und – man weiß es – eine Hand wäscht die andere. Die Leute sagen sich gegenseitig, dass sie gute Arbeit leisten. Man spricht auch nicht ehrlich über Fehler, die geschehen sind. Ich habe herausgefunden, dass man sehr bestimmend sein muss, wenn man ehrliches Feedback verlangt. Eine gute Vorgehensweise ist die Konzentration auf ganz bestimmte Dinge: Sag mir genau, was sich ändern muss, damit sich die Situation verbessert. Die Menschen reden über positives oder negatives Feedback.

Tim Harford Tim Harford ist ein preisgekrönter Verhaltensökonom, Radio- und Fernsehmoderator bei der BBC, Kolumnist bei der Financial Times und Autor. Harford erzählt fesselnde Geschichten über Wirtschaft, Psychologie und Management. Er hat an der Universität von Oxford in Großbritannien studiert und ist nun ebenfalls in Oxford ansässig. Er arbeitete als Ökonom für Shell und die Weltbank und war Mitglied des redaktionellen Beirats der Financial Times. Zurzeit ist Tim Harford als Visiting Fellow am Nuffield College in Oxford, als Mitglied des Royal Economic Society Council und namhafter Kolumnist bei der Financial Times tätig. Am bekanntesten ist er wahrscheinlich für sein Buch „The Undercover Economist“ (deutsch: Ökonomics: Warum die Reichen reich sind und die Armen arm und sie nie einen günstigen Gebrauchtwagen bekommen), das in 30 Sprachen übersetzt wurde und sich über eine Million Mal verkaufte. Die britische Wochenzeitung New Statesman bezeichnet sein neues Buch „The Undercover Economist Strikes Back“ als den „heiligen Gral der Makroökonomie“. Tim Harford wurde mit zahlreichen Preisen für Journa-

lismus ausgezeichnet und wird dafür gewürdigt, dass er komplexe Ideen geistreich und ohne Ehrfurcht vermittelt. Er wurde von Editorial Intelligence zu einem der drei wichtigsten Wirtschaftskommentatoren in Großbritannien und von The Independent zu einem der 20 einflussreichsten Twitter-Nutzer gewählt.

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sitzt auf dem Stuhl, kaut auf seinem Stift herum, sieht sich die Tabelle an, arbeitet die Analyse aus und macht es einfach richtig. Es gibt auch keine Entschuldigung dafür, es nicht richtig zu machen. Aber natürlich ist das unmöglich. Die Welt ist wahnsinnig komplex. Weltweit gibt es vielleicht zehn Milliarden verschiedene Produkte und Dienstleistungen. Wir sind sieben Milliarden Menschen. Alles verändert sich ständig. Uns werden Fehler passieren. Wenn uns also Fehler unterlaufen, wenn es unmöglich ist, jedes Mal beim ersten Versuch alles richtig zu machen, bedeutet es auch, dass das Erkennen und Beheben von Fehlern und das Umwandeln von Fehlern in etwas Konstruktives eine entscheidende Fähigkeit ist, um in der heutigen Welt zu bestehen und erfolgreich zu sein


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Ich frage mich, was ist das beste Verfahren? Soll man positives oder kritisches Feedback geben? Tatsächlich ist das nur scheinbar eine Zwickmühle. Man sollte präzises Feedback geben. Sag mir genau, was sich ändern muss, dann kann ich es ändern. Gib mir Gründe, dann kann ich deine Kritik bewerten und bestimmen, ob ich sie aufgreife. Hindernis 3 für konstruktive Fehler: Verlustaversion Tim: Ich glaube, das dritte und wichtigste Hindernis von allen ist unsere eigene Psychologie, also die Art und Weise, wie wir reagieren, wenn uns ein Fehler unterlaufen ist. Psychologen wie Daniel Kahneman, der den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten hat, haben eine Charaktereigenschaft erkannt, die Verlustaversion genannt wird. Die Verlustaversion bezeichnet eine unverhältnismäßige Angst vor Verlusten gegenüber Gewinnen. Wir teilen die ganze Welt in Spiele auf, in denen wir voraus sind und solche, die wir verlieren. Und wir weigern uns vehement aufzuhören, wenn wir am Verlieren sind, weil wir dann zugeben müssten, dass wir einen Fehler gemacht haben. Deshalb behalten wir solche Aktien wie Enron oder Lehman Brothers – sie erholen

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sich sicher bald wieder. Also spielen wir weiter und verlieren immer mehr. Wobei wir bei Partien, bei denen wir denken, dass wir gewinnen, nichts dagegen haben auszusteigen. Das heißt, ich verkaufe meine Google- und Facebook-Aktien gerne: Ich habe Geld damit verdient und das ist gut. Wir müssen uns selbst also ständig auf die Probe stellen und uns fragen: „Sind wir in einem Teufelskreis des Verlierens gefangen, weil wir uns weigern, einen Fehler zuzugeben? Müssen wir einfach damit aufhören oder etwas aufgeben?“ Soweit Tim. Andere Experten bringen die Entschuldigung für Fehler gleich mit. Nachrichten seien im Zuge der galoppierenden technischen Entwicklung teilweise zu schnell austauschbaren Gütern geworden, was es schwierig mache, einen Vorsprung zu erzielen. Um Erfolg zu haben, muss man Informationen systematisch, diszipliniert und unabhängig verdichten, quasi die Nachricht hinter der Nachricht erarbeiten, so Anja Hochberg, Chief Investment Officer für Europa und die Schweiz bei der Credit Suisse. In komplexen Situationen begehen Menschen eben Fehler. Sichtbar werden sie aber erst beim Handeln. Menschen neigen dazu, dem „Rumpelstilzchen Effekt“ zu unterliegen. Damit meint man Planungen finden häufig in der Form statt, dass der jeweils günstigste Verlauf angenommen wird und mögliche Fehler oder Störungen übersehen werden. Allgemein lässt sich sagen, dass das Planen von Maßnahmen grundsätzlich unangebracht ist, wenn vorher keine Situationsanalyse durchgeführt wurde. Maßnahmen sollten also erst geplant werden, nachdem alle relevante Information eingeholt und ein Modell der Situation gebildet wurde, welches angemessene Prognosen erlaubt. (Harald Schaub). Die junge Generation ist sehr apolitisch und strebt eher das kleine Glück an. Es fehle manchmal am Engagement. So mancher tröstet sich und andere mit einem coolen Spruch: „Ich mache Fehler, also bin ich.“ Epilog Zwecks Allgemeinbildung. Das Statement: Ich mache Fehler, also bin ich, ist eine zeitgenössische Abwandlung der Worte des heiligen Augustinus, der messerscharf kombinierte: Si enim fallor, sum. Nam qui non est, utique nec falli potest. Ac per hoc sum, si fallor. Frei übersetzt: wenn ich einen Fehler begehe, bin ich. Denn Einer der nicht ist, dem kann auch kein Fehler passieren. Etwa gleich dem Philosophen René Descartes: „Ego cogito, rC ergo sum“ – ich denke, also bin ich.

Quellenangabe: Credit Suisse, Best Information, Wikipedia, Über die Selbstreflexion beim Problemlösen – Universität Gießen, Schaub, H. (1996). Exception Error, Best West Media, Uni Heidelberg, u.v.a.


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FINANZEN

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ALLIANZ INVEST

Aktien Bullenmarkt

D

ie Allianz Invest erwartet eine Fortsetzung des Aktien Bullenmarktes, sieht in ihren Analysen Aktien attraktiver als Anleihen, besonders europäische Aktien. Dividendenrenditen sind attraktiver als Renditen von Unternehmensanleihen. US-Unternehmen sind die Lokomotive der Weltwirtschaft. Es wird eine FED Zinserhöhung erwartet und die EZB ist im Kampf gegen eine drohende Deflationsgefahr. Die Aktienindizes „MSCI World“ und der US-amerikanische „S&P 500“ konnten im Vorjahr neue Höchststände erklimmen, während der „Eurostoxx 50“ mit einem „Mini-Plus“ das Kalenderjahr 2014 beendete. Anleiherenditen fielen auf Rekordtiefstände, der Ölpreis halbierte sich. „Während in den USA die FED ihre geldpolitischen Maßnahmen zurückfährt, wird die EZB in den kommenden Monaten aufs Gaspedal steigen“, erklärte Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, am Dienstag vor Journalisten. Ein höheres Wirtschaftswachstum bei niedriger Inflation und weiterer globaler Liquiditätsunterstützung seitens der Notenbanken deutet 2015 grundsätzlich auf eine Fortsetzung des AktienBullenmarktes hin, wie Bruckner ausführt. „Die Bullen werden auch im ‚verflixten‘ siebenten Jahr an den Märkten den Ton angeben, allerdings nicht mehr so stark wie 2014. Wir sehen keine Unterstützung für eine nachhaltige Bewertungsausweitung, sondern erwarten eine Trendwende in der globalen Gewinnentwicklung, getrieben von niedrigen Energiekosten und einem festeren US-Dollar.“ Europäische Aktien seien nach wie vor attraktiv, der „Eurostoxx 50“ befindet sich immer noch weit unter den Höchstständen von 2000 und 2007. 2015: Globales Wachstum steigt gegenüber 2014 Wirft man einen Blick auf die volkswirtschaftlichen Prognosen, so sollte sich das globale Wachstum im kommenden Jahr beschleunigen und auf drei Prozent anstei-

gen - begünstigt durch die Entwicklungen in den Industrieländern. „Speziell die USWirtschaft sollte deutlich stärker wachsen, da die Arbeitslosigkeit in den USA gefallen ist und der Konsum ansteigen sollte“, erklärte Mag. Christian Martin Bruckner Mag. Christian Ramberger sollte Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. Das das Wirtschaftswachstum und die unterstützen. Eurolandwachstum werde besser erwartet Gewinnentwicklung als 2014, bleibe aber weiter schwach. Der Bewertungen an den europäischen Wachstumsausblick der Schwellenländer Märkten liegen weiter unter dem sei stabil, berge jedoch auch Abwärtsri- historischen Durchschnitt und damit siken, ausgelöst durch fallende Rohölpreise relativ günstig, auch gibt es hohes und fehlende Strukturreformen. Die In- Aufholpotenzial bei den Gewinnen. flationsraten werden sich eher verhalten In Japan bauen Investoren weiterhin „Abenomics“ und weitere zeigen, in der Eurozone seien die Deflati- auf Maßnahmen, onsgefahren nicht gebannt, weshalb ein wachstumsfördernde Quantitative Easing-Programm der EZB zudem sollte vor allem Japan vom stark erwartet wird. Renteninvestoren können gefallenen Ölpreis profitieren. Bei den sich daher weiterhin über eine stark ex- Emerging Markets zeigt sich insbesondere pansive Geldpolitik der Notenbanken freu- die historische Sensitivität bei FEDrohstofforientierte en, gleichzeitig stünden jedoch volatilere Zinserhöhungen; Zeiten bevor, nachdem die FED in 2015 mit Schwellenländer befinden sich massiv unter Druck, dazu kommen erhöhte Zinserhöhungen beginnen dürfte. politische Risiken. Chancen für Anleger in 2015: Aktien Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Unternehmensanleihen und vor Anleihen „Im derzeitigen Umfeld raten wir den Staatsanleihen aus Europa gegenüber Anlegern, Aktien gegenüber Anleihen Staatsanleihen aus den Emerging überzugewichten“, erklärte Bruckner Markets und USA überzugewichten. sowohl im die Anlagestrategie der Allianz für das Unternehmensanleihen kommende Quartal. Auf der Aktienseite Investmentgrade- als auch im High empfiehlt die Allianz, Europa und Yield-Bereich sind etwas teuer, allerdings Japan über- und Emerging Markets unterstützt die gute Liquiditätssituation unterzugewichten sowie die USA und starke Nachfrage die Assetklasse. neutral zu gewichten. Die US-Märkte In den USA sollten in Anbetracht des verzeichneten 2014 neue All-Time- Wachstums und Zinsausblicks die Highs, die Gewinnentwicklung der Renditen steigen, in Europa werden Unternehmen profitiert vom Wachstum zu Beginn des Jahres leicht negative prognostiziert, die der USA, die Bewertungskennzahlen sind Inflationsraten im relativen und historischen Vergleich Peripherieländer sollten von erwarteten aktuell aber eher zu hoch. Für europäische QE-Maßnahmen der EZB profitieren. Aktien sprechen die erwarteten weiteren Bei den Emerging Markets wird generell rC Maßnahmen der EZB, der schwache Euro niedriges Wachstum erwartet.


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Alpiner Schutzwaldpreis Die Helvetia Versicherung ist Exklusiv Sponsor des bereits zum 9. Mal jährlich verliehenen alpinen Schutzwaldpreis. Geehrt wurden herausragende Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum. Gemeinsames Ziel ist es, die übergreifende Vernetzung und die Sensibilisierung für dieses so wichtige Thema voranzutreiben. Die ARGE Arbeits-

gemeinschaft Alpenländischer Forstvereine in Galtür, ist ein Zusammenschluss von acht Forstvereinen, die die Pflege und den Erhalt des Berg- und Schutzwaldes gewährleistet: Förster und Waldaufseher aus Deutschland, Österreich, Italien, Liechtenstein und der Schweiz arbeiten dafür grenzübergreifend zusammen. Auch das Helvetia Schutzwald-Engagement ist über alle sechs Ländermärkte nachhaltig aufgestellt und in der CorporateR esp ons ibi lit yStrategie der Gruppe fest verankert. Seit 2011 wurden insgesamt 130.000 Jungbäume im Alpenraum Deutschland, Österreich, Italien und Schweiz aufgeforstet. Spanien

und Italien folgen noch in diesem Jahr. Die länderübergreifende Vernetzung und der Anspruch, Schäden durch rechtzeitige Prävention zu vermeiden, macht die Kooperation besonders spannend. Folgende Preisträger in fünf Kategorien konnten die internationale Fachjury von ihren Best-Practice-Beispielen überzeugen: • Kategorie „Schulprojekte“: Waldjahre – der Lebensweg eines Baumes, Franz-Fischerschule / Tirol • Kategorie „Erfolgsprojekte“: Dorfschutzwald Vals – 105 Jahre Schutzwaldpflege / Graubünden • Kategorie „Öffentlichkeitsarbeit“: Schutzwaldpreis der Waldregionen 2 & 3 / St. Gallen • Kategorie „Schutzwaldpartnerschaften und Innovation“: Schutzwaldpartnerschaft Dürregg / St. Gallen: • Der „Spezialpreis“ der Jury 2015 geht an: Bolgenach II – Einsatz für den Wald, innovativ und mutig / Vorarlberg

HÖHER INSURANCE SERVICE

Geburtstag Heuer feiert die Höher Insurance Services GmbH ihr 20-jähriges Bestehen. Seit 1995 beschäftigt sich das Unternehmen mit Versicherungslösungen im Bereich Vermögensschadenhaftpflicht, D & O Versicherung sowie Spezialversicherungslösungen. Peter Höher gelang es als erster Anbieter in Österreich, den vollen Gewerberechtsumfang für Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler vollinhaltlich zu versichern. Anlässlich der 20-jährigen Unternehmensgeschichte gratulierte die Wirtschaftskammer Niederösterreich und die Präsidentin der WKNÖ Komm.Rat Sonja Zwazl sowie WKNÖ-Direktor Dr. Franz Wiedersich. Sie sprachen Dank und Anerkennung für deren Leistungen im Interesse der niederösterreichischen

Wirtschaft aus. „Diese Auszeichnung ist D&O-Versicherung umgesetzt, welche für unser Unternehmen eine besonde- wir auf unserer Roadshow im März 2015 re Ehre, welche wir entsprechend wert- präsentieren werden!“ schätzen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Kunden, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre!“, so Firmeninhaber René Hompasz und weiter „Anlässlich der 20-jährigen Unternehmensgeschichte haben wir einige WK-Leiter Mag. Andreas Marquardt, Frau in der Wirtschaft Vorsitzende Mag. Produktneuerungen Carmen Jeitler-Cincelli und WK-Obmann Jarko Ribarski überreichen die im Bereich der BeUrkunde der Wirtschaftskammer an Firmeninhaber René Hompasz (2. v.r.) rufshaftpflicht- und

VERANSTALTUNG

HELVETIA VERSICHERUNG


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KR Prok. Gerhard Heine

„ „ „ „„ „ „ „ „ Partnervertrieb

„ „ „ „ „ „

„ „

Nachhaltig

Im Leben

Servicequalität

Wertschätzend

Ich bin Arzt

Kurzweilig, informativ

Zweibein und Vierbein

LD Mag. Günther Erhartmeier

Humor im Hemd „Humor im Hemd“ ist das Motto der heurigen Roadshow der Wiener Städtischen Versicherung. Eine kurzweilige humoristische Tour mit interessanten Statements über das Geschäftsergebnis, ein neues innovatives Produkt und über den Erfolg des Partner Colleges. Gestartet wurde in Niederösterreich, über 160 Teilnehmer fanden sich in Krems im Kloster UND ein. Zweite Station Linz, das Kunstmuseum LENTOS, wurde zur Bühne für die zahlreichen Gäste. Nächster Weg der Tour führt nach Bregenz.

Stimmung

Vorstandsdirektor Dr. Ralph Müller

Dr. Roman Szeliga

LD Wolfgang Lehner, BA


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VERANSTALTUNG

UNIVERSITÄT LEIPZIG

Vorlesetag an der Universität Leipzig Das Institut für Versicherungswissenschaften e.V. veranstaltet am Donnerstag, 26. März 2015, den 15. „Vorlesungstag an der Universität Leipzig“, und bietet damit wieder eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Versicherungspraxis. Prof. Dr. Fred Wagner, moderiert den Vorlesungstag. Vortragende: Dr. Jan Wicke, Vorsitzender des Vorstands der Talanx Deutschland AG, zum Thema: „Image, Regulierung, Niedrigzins und Kostendruck – ist das Geschäftsmodell der Assekuranz im Kern gefährdet?“. Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP Finanzdienstleistungen AG: „Finanzmarktregulierung: Herausforderungen aus Sicht eines Finanzberaters und Vermittlers“. Aus der Leipziger Forschung stellt Alexander Makowski, Project Manager bei der ConVista Consulting AG und Absolvent des MBA-Insurance am IfVW, aus seiner MBA-Abschlussarbeit zu „Bedeutung und Nutzenpotenzialen von Big Data für Versicherungsunternehmen“ vor. Prof. Dr. Wagner präsentiert anschließend gemeinsam mit Christine Seiler (Funk Gruppe) und Tobias Walter (Crawford & Company), die

wesentlichen Ergebnisse einer empirischen Studie zu „Schadenbearbeitung in der Gebäudeversicherung: Anspruch vs. Wirklichkeit“. Dr. Reto Schneider, Director, Head of Emerging Risk Management bei der Swiss Reinsurance Company, rundet die Vortragsreihe mit einem Beitrag zu „Emerging Risks: Herausforderungen und Potenziale der Assekuranz“ ab. Die traditionelle Podiumsdiskussion wird zum Thema „Digitalisierung – Wie die Versicherungsbranche ihre Zukunft verspielt“ geführt. Es nehmen teil: Dr. Klaus Driever, Leiter Digitaler Verkauf , Allianz Deutschland AG; Sven Gábor Jánszky, Geschäftsführer, Trend- und Zukunftsforscher, 2b AHEAD ThinkTank GmbH; Thilo Knaupp, Vorstand, Check24 Vergleichsportal Versicherungen AG; Dr. Nikos Kotalakidis, Head of Industry, Financial Services, Google Germany GmbH; Dr. Matthias Maslaton, Mitglied des Vorstands, ARAG SE. Sven Gábor Jánszky eröffnet die Diskussion mit einem Impulsvortrag zum Thema. Nach dem Tagesprogramm wird herzlich zu einem kulturellen Programm in der Alten Börse und zur anschließenden Feier im Institut eingeladen.

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INTERVIEW

46 ZURICH VERSICHERUNG

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Spannend, herausfordernd & positiv

Christine Theodorovics ist seit 2013 im Vorstand der Zurich Versicherung in Österreich für Lebensversicherungen zuständig. Im Interview spricht sie über die letzten beiden Jahre sowie die Schwerpunkte für 2015.

risControl: Wie war das Geschäftsjahr 2014? Theodorovics: Wir sind sehr zufrieden und konnten auch das Jahr 2014 wieder mit einem Wachstum über dem Marktschnitt abschließen. risControl: Wie sieht Ihre Strategie für 2015 aus? Theodorovics: Es gibt spannende Produktneuerungen – sowohl in der Altersvorsorge als auch in der Risikoabsicherung. Unser neues Produkt FlexInvest wird gerade am Markt lanciert - ein Hybridprodukt zwischen einer klassischen und einer fonds-

gebundenen Lebensversicherung, das das Beste aus beiden Welten vereint. Es bietet eine Mindestverzinsung und eine attraktive Gewinnbeteiligung, aber auch eine Veranlagung in Investmentfonds. Das heißt, zum einen wird das Bedürfnis nach Sicherheit abgedeckt, zum anderen besteht auch die Möglichkeit - entsprechend der individuellen Risikoneigung – an der Entwicklung der Kapitalmärkte zu partizipieren. Zum Thema Risikoabsicherung bringen wir mit der Grundfähigkeitsvorsorge ein Produkt auf den österreichischen Markt, das vor allem für jene Versicherungsnehmer attraktiv ist, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt, z.B. weil die Prämie zu hoch wäre. Unserer

Einschätzung nach ist der Bedarf hierfür sehr groß - insbesondere bei Kundinnen und Kunden, die sonst keinerlei Grundabsicherung haben bzw. erhalten. Darüber hinaus stellt die betriebliche Altersvorsorge wie auch in den letzten Jahren einen wichtigen strategischen Eckpfeiler dar. Und natürlich setzen wir auch heuer wieder einen Schwerpunkt in der Servicierung unserer Vertriebspartner. Seit 2013 kann ja auch im Segment Leben über das Maklernetz polizziert werden – ein Service, das von unseren Maklerpartnern ausgesprochen positiv angenommen wird. So erfolgt die Polizzierung mittlerweile schon bei jedem zweiten Vertrag über das Maklernetz. Und natürlich werden wir auch weiterhin daran


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risControl: Wie geht es der Zurich Versicherung mit der Niedrigzinsphase?

arbeiten, die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden zu maximieren. Mit dem Recommender Award, bei dem wir ja auch 2014 wieder top-platziert waren, setzten wir uns ja immer wieder selbst eine hohe Benchmark. Der Recommender basiert auf Net Promoter Score-Werten und auch Zurich führt schon seit Jahren interne Kundenzufriedenheitsanalysen auf NPSBasis durch. Im letzten Jahr sind wir noch einen Schritt weiter gegangen und fragen seitdem mit dem transactional Net Promoter Score die Kundenzufriedenheit bei konkreten Kontakten mit uns ab. Dadurch können wir wichtige Rückschlüsse ziehen, wie uns unsere Kundinnen und Kunden in unterschiedlichsten Situationen erleben. risControl: Sehen Sie am Markt noch genügend Bedarf für Lebensversicherungsprodukte? Theodorovics: Bedarf ist jedenfalls gegeben, man muss ihn jedoch stärker ins Bewusstsein rücken. Hier sind auch die Politik und die Medien gefragt. Es wird von vielen Seiten so dargestellt, dass Versicherungen und die staatliche Pensionsvorsorge in Konkurrenz zueinander stehen. Das ist keinesfalls richtig. Vorsorge kann mittelund langfristig nur funktionieren, wenn die staatliche, die private und die betriebliche Säule zusammenspielen. Die private Vorsorge wird die staatliche nie ersetzen können – sie ist aber eine wichtige und notwendige Ergänzung. Ich würde mir wünschen, dass solche Botschaften auch von öffentlichen Stellen verstärkt werden. Die kurze Antwort auf Ihre Frage lautet daher: Ja, es besteht Nachfrage und Bedarf – dieser

Theodorovics: Wir bieten ein breit gestreutes Produktportfolio an, das die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundengruppen abdeckt, je nachdem entweder höchstmögliche Sicherheit oder eben Ertragsmaximierung. Unsere Kundinnen und Kunden können von der klassischen bis hin zur fondsgebundenen Lebensversicherung individuelle Lösungen auswählen, die am besten zu ihrem Anlageverhalten passen und der FlexInvest bietet dazu eine neue spannende Alternative. risControl: Was waren die größten Herausforderungen in den letzten 2 Jahren und worauf sind sie stolz? Theodorovics: Allen voran natürlich die Übernahme der Vorstandsfunktion hier in Österreich und damit verbunden die Führungsverantwortung für ein großes Team. Spannend war auch, mich nach so vielen Jahren im Ausland wieder mit dem österreichischen Markt im Detail auseinanderzusetzen. Stolz bin ich insbesondere auf mein großartiges Team, ohne das unsere Erfolge nie möglich gewesen wären; und natürlich auf die vielen Auszeichnungen für unsere Produkte und Services, die wir in den letzten beiden Jahren erhalten haben. risControl: Was wird es heuer Neues im Vertrieb geben? Theodorovics: Abgesehen von unseren beiden neuen Produkten stellen wir unseren

Maklerpartnern mit „WebLife“ gerade ein neues Kalkulationstool vor, mit dem die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die neue Grundfähigkeitsvorsorge schnell und einfach beantragbar sind. Das Highlight des Tools ist eine Online-Risikoprüfung „RiZiko-Check“, mit der der Vermittler auf Knopfdruck eine Risikoeinschätzung beim Kunden erhält. risControl: Woher nehmen Sie Ihre Energie bzw. wie laden Sie Ihren persönlichen Akku wieder auf? Theodorovics: Ich bin eine Sportlerin und nehme mir zwei bis dreimal die Woche die Zeit, laufen zu gehen. Das ist für mich eine der besten Aktivitäten, um Energie zu tanken und den Kopf frei für neue Ideen zu bekommen. Wenn ich mehr Zeit investieren kann, dann gehe ich Bergsteigen oder Tauchen. Im Herbst konnte ich wieder zwei Wochen in Nepal beim Bergsteigen verbringen. risControl: Wenn Sie 2 Monate Zeit hätten, wohin würde die Reise gehen? Theodorovics: Dann würde ich nach Australien reisen - eines jener Länder, in denen ich noch nicht war. risControl: Wir danken für das Gespräch. rC

INTERVIEW

sollte nur von allen Seiten aufgezeigt werden.


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Die (Bier-)Kulturhauptstadt 2015

von Michael Klemsch

Fährt man nach Tschechien kann man gutem Bier kaum entkommen. Mit der aktuellen europäischen Kulturhauptstadt Pilsen haben wir eine Perle besucht, die ihren Ruf bis dato auf Bierkultur begründete. Die Tradition, jährlich eine oder zwei europäische Städte als Kulturhauptstadt zu deklarieren, gibt es bereits seit 1985. Als Initiative der damals noch vergleichsweise kleinen Europäischen Union wollte man den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herausstellen. In den ersten Jahren waren das zumeist auch Landeshauptstädte. In den letzten Jahren wählen die jeweiligen Länder aber zumeist kleinere Städte aus, die es durchaus auch einmal verdienen, in das Rampenlicht der Kulturinteressierten gestellt zu werden. Nach Prag, das im Milleniumsjahr 2000 schon einmal das kulturelle Zentrum Europas war, ist heuer das böhmische Pilsen an der Reihe.. Die Universitäts- und Bistumsstadt ist eine sehr kompakte Metropole. Der Stadtrand, die Wohn- und Industriegebiete, können auch 2015 nicht verleugnen, dass das hier einmal für uns als Ostblock gegolten hat. Die Optik der Plattenbauten und die Straßenanlagen zeugen noch von der Bauart des Kommunismus. Ist man aber im Bereich der Innenstadt, so zeigt sich ein wunderschönes hi-

storisches Altstadtensemble, dominiert von der St.Bartholomäus Kathedrale. Alles ist sehr bequem zu Fuss erreichbar, für eiligere Charaktere werden trendige Leihroller zur Verfügung gestellt. Aber noch nie war in einer Kulturhauptstadt ein Markenprodukt so präsent wie hier die traditionelle Biermarke Pilsner Urquell. Beruht doch der internationale Ruf der Stadt bis heute vor allem auf dieser Spezialiät. Wie kam es aber dazu? Erlebbare Biergeschichte Der Ruhm ist eigentlich einem Deutschen zu verdanken. Der bayrische Brauer Josef Groll war es, der die Vorzüge des Saazer Hopfens, des weichen Wassers der Region mit einem neuen, sehr hellen Malz kombinierte. Mit einer speziellen Darre aus England konnte er erstmals solches Malz aus der Gerste herstellen. Schon im heimatlichen Vilshofen braute Groll untergärige Biere, ein Typus, der den Pilsener Brauleuten bis Mitte der 19.Jahrhunderts nicht wirklich gelungen ist. Die Kombination dieses Brauvorganges mit den einzigartigen Rohstoffen in Pilsen brachte 1842 einen Biertyp hervor, den die


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49 REISE

Pilsner Bevölkerung als „Urquell“ sehr zu schätzen wusste und dessen Beliebtheit sich sehr bald über große Teile Europas verbreitete. Die Biere in Deutschland und Österreich waren zu dieser Zeit noch sehr dunkel, der Geschmack malziger. Das Urquell aus Pilsen jedoch leuchtete goldgelb und hatte einen frischeren Antrunk. Dazu tat auch der Saazer Hopfen das seine, wirkte er doch viel aromatischer als die in Bayern damals gebräuchlicheren. Durch Josef Grolls Brauweise standen erstmals die Aromanoten des Hopfens im Vordergrund. Unterstützend zu dieser Innovation war sicher auch die Tatsache, daß sich erstmals durchsichtige Glasbehältnisse zum Trinken von Bier etablierten. Hat man bis dato den Gerstensaft nur aus Tonkrügen oder Holzbechern konsumiert, so setzte sich der transparente Glaskrug Mitte des 19.Jahrhunderts auch in der breiten Bevölkerung durch. Und da hat dieses goldgelb strahlende Bier aus Pilsen natürlich gleich noch viel appetitlicher gewirkt, als die dunklen, trüberen Biere, die man bis dato gewohnt war. Pilsner Bier wurde zum Exportschlager. Speisekarten aus der Zeit der Monarchie priesen auch in Wien und Umgebung das Pilsner

Bier als besonders bekömmlich an. Aus diesem Grund haben sich die Böhmen diesen Wortlaut schon 1859 rechtlich schützen lassen. Einen Erfolg, den Josef Groll nurmehr aus der Ferne beobachten konnte. Sein Dienstverhältnis in der böhmischen Metropole endete ob seiner Streitsucht bereits 1845. Die einzigartige Erfolgsgeschichte des Pilsner Bieres, mittlerweile exportiert man in 60 Länder und ist das meistgetrunkene Importbier in Deutschland, kann man nirgends so gut nachvollziehen wie im einzigartigen Brauereimuseum im Herzen der Brauerei in Pilsen. Historische Schaustücke, Rohstoffe zum Riechen und Anfassen und eine interaktive Erlebniswelt leiten die Gäste zum Herzstück des Museum: Den weitläufigen Bierkellern und Katakomben, wo das wichtigste Ausstellungsstück in Holzfässern reift und den Gästen zum Abschluss der Führung zum Verkosten gereicht wird. So macht Kultur dann auch den weniger museumsinteressierten Besuchern Spaß. Es gibt viel zu sehen und erleben in der neuen Kulturhauptstadt 2015, aber ohne einen Schluck Bierkultur sollte man Pilsen keinesfalls verlassen.


SCHLUSSPUNKT

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Was folgt im März?

BUCHVORSTELLUNG

Der Vermögensberater

Berater und Vermittler von Kapitalanlagen, Versicherungen und Finanzanlagen Rechte und Pflichten der einzelnen Teiltätigkeiten vorgestellt und die Produkte voneinander abgegrenzt. Der Preis beträgt EUR 48,- (ISBN: 978-3-7007-5855-6, 244 Seiten).

Kaum ein anderer Berufsstand hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine derart dynamische Entwicklung erfahren wie jener des Vermögensberaters. Die gewerbliche Vermögensberatung umfasst einerseits die Beratung in finanziellen Angelegenheiten, andererseits die Vermittlung von Krediten, Versicherungen und Veranlagungen. So ist der Vermögensberater zu einer ganzen Reihe von Beratungs- und Vermittlungsleistungen berechtigt, die wiederum eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten betreffen. Dieses Werk soll den Rechtsanwendern und der Praxis eine Anleitung für den täglichen Umgang mit der komplexen Rechtsmaterie geben. Ausgehend von den allgemeinen rechtlichen Grundlagen des Vermögensberaters werden die relevanten

Autoren: Dr. Christian Winternitz, Dr. Susanne Jetschgo

Sudoku 1 9

5 2 3

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Historie – Phönix Versicherung, Verschwörung oder Schicksal ?

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Gewerbeversicherung – Was brauchen Klein- und Mittelbetriebe um umfangreich abgesichert zu sein

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Interview mit Werner Holzhauser MBA HSG, Geschäftsführer Valued Asset Consulting und Vertriebsservice GmbH

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13. Informationstag der Wiener Fachgruppe der Versicherungsmakler

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