risControl 09 2017

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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

risControl Bilanzoptimierung

Steuern und Sozialabgaben sparen Abfertigung Alt

Jubiläumsgeldversicherung

Risikoprüfung

BAV Akademie

NR. 09 | 2017 HEFT 459 | 38. JAHRGANG

NEUES AUS BAD ISCHL

Gruppenkonditionen

Pensionsrückdeckungsversicherung Motivation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

zweite Säule der Vorsorge

KMU

DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Auslagerung Ansprüche

Altersvorsorge für MitarbeiterInnen Geschäftsführung

Betriebliche Altersvorsorge ideales Instrument zur Bindung

attraktive Gehaltsverwendung Betriebliche Kollektivversicherung

Verantwortung für MitarbeiterInnen

Zukunftssicherung

Mitarbeitermotivation Ressource Arbeitskraft

Pension sichern

Steuerersparnis

Pensionskasse

Wettbewerb um qualifizierte MitarbeiterInnen

Wachstumsmarkt

Vorsorgekasse

Selbständige

nur 25 % haben eine BAV-Lösung

Betriebliche Altersvorsorge

Lohnnebenkosten sparen

digitale Beratungstools

Interview mit Vorstandsvorsitzenden Wenzel Staub, MBA und Vorstandsdirektor Mag. Helmut Geil des muki Versicherungsverein a.G.

MEDIATION Interview mit Mag. Sabine Tatusko-Freiberger, ausgebildete Mediatorin und Referentin im RechtsService Wien der D.A.S. Rechtsschutz AG

PRIVATE EQUITY – PERFORMANCE BONUS FÜR GEDULDIGE ANLEGER Kolumne von Michael Kordovsky

DAS LEBEN IST LEBENSWERT risControl begleitet die Roadshow der HDI Lebensversicherung AG

EXPERTENTREFFEN IN ALPBACH Das 12. Alpbacher Expertentreffen der österreichischen Versicherungsmakler stand unter dem Generalmotto „Fit for IDD – Fit für den Markt“.


Demner, Merlicek & Bergmann

WER SORGT SICH SO UM MICH, WIE ICH MICH UM ANDERE SORGE?

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IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


EDITORIAL

Oh Herr, die Not ist groß Zeiten von Wahlen sind Zeiten der Not. Es gibt Überfluss an mangelndem Überblick, Überfluss an mangelnder Durchschaubarkeit und Überfluss am Mangel der Möglichkeit Werbung von Wahrheit zu unterscheiden. Das ist der Augenblick in welchem der Berichterstatter gefordert ist. Nur wie kann man in einem vollkommen unpolitischen Medium über Politiker oder Politikerin berichten? Könnte parteiisch verstanden werden. Das geht nicht. Und darüber hinaus die Gefahr, dass sich der Berichterstatter – ungewollt – outet. Also, das geht schon gar nicht. Hilfe und Rettung bietet die deutsche Sprache. Durch die Gestaltungsmöglichkeit in der dritten, der sachlichen Person zu berichten. Da wird aus PolitikerInnen (man beachte wohlwollend das Binnen“I“): Das Politikum. Das ist neutral, anonym und kann nicht zugeordnet oder missverstanden werden. Das geht. Damit ist der Berichterstatter in der Lage über das Politikum zu informieren. Es ist schon viele, viele Lenze in der allerhöchsten, gesetzgebenden Versammlung. Es ist, lassen Sie es, liebe Leser, so sagen: Es ist in der Kampfmannschaft. Doch auch für das Politikum sind Zeiten der Wahl Zeiten der Not. Droht doch die Folter der Reihung. Das Politikum erfährt, dass es diesmal so weit ist. Es wird gereiht. Und zwar nicht nach vorne, sondern weit nach hinten. Ja, habe ich das verdient, denkt sich das Politikum? Habe ich nicht immer andere Politikums gefoult, beschimpft oder deren Unfähigkeit der Öffentlichkeit preisgegeben? Ja, beantwortet sich das Politikum die selbstgestellte Frage: Ja, das habe ich. Und jetzt will man mich auf den postpolitischen Müll werfen? Das habe ich nicht verdient, sagt es sich. Wer wird auf meinem Sesselchen sitzen und von meinem Tellerchen essen? Es war schon so lange dabei, dass es ernsthaft davon überzeugt war, sein Pouvoire gelte auf Lebenszeit. So wie einst bei den Senatoren im alten Rom. Und jetzt, abgereiht, „your fired“? So nicht, sagte es sich und wechselte entschlossen in eine andere Kampfmannschaft. Und so hat sich das Politikum wegbegeben. Denn nun sollen seine Geister auch nach seinem Willen leben. (frei nach: J.W. Goethe). Sogleich stellt es sich der Öffentlichkeit. Befragt, ob es denn mit seinem Lebenszyklus vereinbar sei, in eine andere Kampfmannschaft zu wechseln ob es damit nicht echte Probleme habe. Moralische, ethische, beispielsweise?

Und warum es sich das antue? Die Antwort ist es wert, veröffentlicht zu werden. Das Politikum sagte, es tue das alles nur: „Weil ich dem Volke dienen will“ (Originalzitat). Rumms. Das saß. Das Politikum verteilte damit zwei Wahrheiten: Erstens, es ist der ehrlichen Meinung, das Volk ist dumm. Und zweitens verschaffte es ungewollt die Einsicht, dass es in erster Linie seine eigenen Interessen vertritt. Bei der nächsten Frage wurde das Politikum etwas emotional. Bei der Frage nach den Werten. Seinen Werten. Natürlich, sagte das Politikum es habe Werte auf die es achte. Und es könne den Menschen da draußen garantieren, dass es auch im neuen Kampfteam keine anderen Werte habe wie bisher. Nicht einen einzigen Euro mehr. Geraune ging durchs Publikum. Das Politikum erzürnte. Über das dumme Volk, das auch noch frech wurde und immer wieder etwas haben will. Sein Zorn wurde gekühlt durch die aufkommende Erkenntnis, dass es eine Eigenschaft besaß, die es bisher nicht erkannt hatte. Es war Generalist! Es erkannte seine Fähigkeit, sich jeder beliebigen Gegebenheit anzupassen. Gesinnungswechsel inklusive. Not macht erfinderisch. Mario Passini

Nr. 785

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AV Akademie INHALT

Risikopr

Motivation

Altersvorsorge für MitarbeiterInnen Geschäftsführung

Betriebliche Altersvorsorge

ales Instrument zur Bindung

attraktive Gehaltsverwendung Betriebliche Kollektivversicherung

erantwortung für MitarbeiterInnen

Zukunftssicherung

Mitarbeitermotivation Steuerersparnis

Pensionskasse

Wettbewerb um qualifizierte MitarbeiterInnen

Inhalt Beachten Sie die Beilage der R + V Versicherung

EDITORIAL 03 Oh Herr, die Not ist groß

KARRIERE Vorstand | ERGO / VAV News | Wüstenrot Versicherung Geschäftsleitung | Liechtenstein Life Personaloffensive | Zürcher Kantonalbank Österreich AG 09 Neuer Generaldirektor | VIG Vienna Insurance Group

04 risControl 09/17

28

48

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Wachstumsmarkt

Pension sichern

Betriebliche Altersvorsorge

Ressource Arbeitskraft

Selbständige

nur 25 % haben eine BAV-Lösung

Vorsorgekasse

07 08 08 09

14

Lohnnebenkosten sparen

digitale Beratungstools

TITELGESCHICHTE NEWS 06 5 Sterne | Dialog Lebensversicherung AG 06 Hauptsponsor | Merkur Versicherung 06 Serbien | VIG Vienna Insurance Group 06 Wetterdaten | UBIMET 07 Unternehmensinsolvenzen | CRIF Österreich 08 Mitbringsel aus dem Urlaub 08 Recommender | DONAU Versicherung 09 Fusion | Standard Life 09 Verkauf | Welt 10 Exklusive Partnerschaft | Wefox / DIE Maklergruppe 10 Vermögensschadenhaftpflicht | Fachverband der Finanzdienstleister 12 Einkaufstour | Allianz SE 12 Steuersystem | Deloitte 12 Allianz World Run | Allianz SE

14 Gründe für die geringe Verbreitung der BAV in Österreich | Mag. Dr. Ralph Felbinger 19 Betriebliche Altersvorsorge ist zu wichtig um in Vergessenheit zu geraten

INTERVIEW 28 Neues aus Bad Ischl | Wenzel Staub, MBA und Mag. Helmut Geil 46 Mediation | Mag. Sabine Tatusko-Freiberger

STUDIE 14 Personalstand und Unternehmenserfolg österreichischer Versicherungsunternehmen


INHALT

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MARKT 15 Cyberattacken im Anstieg | KPMG Austria GmbH 44 Telematik Tarife | Institut für Versicherungswesen der TH Köln 45 Digitalisierung am Arbeitsmarkt | PwC Studie 50 Kampf gegen den Bodenfraß | Österreichische Hagelversicherung 50 Bildungsoffensive | Steirische Versicherungsagenturen 52 Nachhaltigkeit | RWB Group / Universität St. Gallen 52 Versicherungsvertriebsgesetz 53 Nachhaltigkeitsbemühungen | Valida Vorsorge Management 53 Offensive | Fachverband der Finanzdienstleister 54 Zahlungsziele | ACREDIA Versicherung AG

KOMMENTAR 24 Betriebliche Altersvorsorge – die noch unerledigte Aufgabe 26 Kein gutes Leben für die Bevölkerungsmehrheit ohne 2. Säule 33 Lebensversicherung am Prüfstand

VERANSTALTUNG VERSICHERUNG 32 Berufsunfähigkeitsversicherung | Allianz Versicherung 32 Deutliches Wachstum | Helvetia Versicherung 34 Herausfordernde Zeiten | Rückversicherer 34 Top-Dienstleistungsqualität bewertet | ARAG / Swiss Life Select 34 Aktuelles Rating | VIG Vienna Insurance Group 35 Halbjahreszahlen | UNIQA Insurance Group 35 Neues Kundenportal | VAV Versicherung 35 Halbjahresbericht | Vienna Insurance Group 36 125-jähriges Bestehen | Continentale Lebensversicherung 36 Millionen Schäden durch aktuelle Unwetter | UNIQA Österreich

KOLUMNE 56 Private Equity – Performance Bonus für geduldige Anleger | Michael Kordovsky

38 Summerstage Afterwork | Wiener Städtische Versicherung 38 Sommerfest | g&o Gruppe 40 Absolventenfeier | Johannes Kepler Universität 40 Österreichischer Kabarettpreis | HDI Versicherung 42 Kinder Business Week | Wiener Versicherungsmakler 42 Kinderpiratenfest | Wiener Städtische Versicherung 43 „Tour de Franz“ | Gothaer Lebensversicherung 43 Kinderhospiz MOMO | Österreichische Beamtenversicherung 48 Das Leben ist lebenswert | HDI Lebensversicherung 62 Expertentreffen in Alpbach

SCHLUSSPUNKT 66 Vorschau 66 Impressum risControl 09/2017 Heft-Nr.: 459 38. Jahrgang risControl 09/17 05


KARRIERE | NEWS

Dialog Lebensversicherung AG

5 Sterne

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat auch die Berufsunfähigkeitstarife der Dialog Lebensversicherung AG bewertet. Alle in Österreich angebotenen Tarife wurden mit 5 Sterne (= ausgezeichnet). Dies betrifft die selbständigen Berufsunfähigkeitsversicherungen SBU-professional und SBU-solution®, sowie die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Österreich-Direktor Mag. Willi Bors zeigt sich von dem Ergebnis sehr erfreut: „Erneut haben die Rating-Experten von Morgen & Morgen festgestellt, dass unsere BU-Tarife für die Bedürfnisse unserer Vermittler wie der Endkunden das Beste darstellen, was derzeit auf dem Markt zu erhalten ist. Unser stark wachsendes Geschäft ist der Indikator für

das Vertrauen und die Zustimmung unserer Vertriebspartner. Der noch junge Markt der privaten Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft bietet den Vermittlern ein großes Wachstumspotenzial. Wir helfen ihnen dabei, es zu heben.“ In der Berufsunfähigkeitsversicherung bietet die Dialog Tarife mit vielen Alleinstellungsmerkmalen und Nachversicherungsgarantien. Von besonderer Bedeutung ist das Lebensphasenmodell, das dem Kunden auch bei finanziellen Engpässen ermöglicht, seinen Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten, indem die Prämie reduziert werden kann oder sogar zur Gänze von der Dialog übernommen wird. Der klassische Tarif SBU-professional hat konstante Prämien, der Tarif SBU-solution® ist

Merkur Versicherung

VIG Vienna Insurance Group

Hauptsponsor Die Merkur Versicherung ist neuer Hauptsponsor von Sebastian Ofner. MerkurGeneraldirektor Gerald Kogler zur Frage, wie es zum Sponsoring von Sebastian Ofner kam: „Die Merkur tendiert ja bekanntlich dazu, keine Versicherung wie alle Anderen zu sein. Wir haben Wimbledon verfolgt und nach der 1. Runde gemerkt, dass sich da etwas Interessantes entwickelt. Dann kam ein Interview, in dem Ofner erwähnte, dass er keinen Bekleidungssponsor hat und deshalb in der Qualifikation drei Spiele mit ein und demselben T-Shirt bestreiten musste. Da

altersabhängig und damit immer risikoadäquat kalkuliert. Dadurch bietet er äußerst günstige Einstiegsprämien, von denen insbesondere Berufseinsteiger, Existenzgründer und junge Familien profitieren. Im Rahmen des von ihr entwickelten Beratungskonzept Arbeitskraftsicherung empfiehlt die Dialog die höherpreisige Berufsunfähigkeitsversicherung in erster Linie für Akademiker und die Angehörigen kaufmännischer Berufe, die deutlich günstigere Erwerbsunfähigkeitsversicherung vor allem für Personen mit körperlicher Arbeitsbelastung, künstlerischen oder gefahrgeneigten Berufen. „Unsere einmalig breite Angebotspalette erlaubt die Anpassbarkeit des BU-Schutzes an jeden individuellen Bedarf“, ergänzt Mag. Bors.

Serbien

haben wir uns gedacht, dass er etwas Unterstützung brauchen könnte. Danach ist ja in Kitzbühel gleich die Post abgegangen. Nun gehen wir davon aus, dass Ofner auch in Amerika überzeugen kann.“ Sebastian Ofner zur Kooperation mit der Merkur Versicherung: „Es ist sehr cool, vor allem weil die Merkur steirische Wurzeln hat. Es war natürlich eine Überraschung, dass sie angefragt haben, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich freue mich, nun einen fixen Sponsor zu haben, der mich unterstützt und bin sehr zufrieden und auch dankbar!“

Die Fusion der Wiener Städtischen Osiguranje mit den AXA Gesellschaften in Serbien ist erfolgreich abgeschlossen worden. Serbien gilt für die VIG aufgrund der positiven wirtschaftlichen Prognosen als klarer Wachstums- und Investitionsmarkt. Mit der Verschmelzung der beiden erworbenen AXA Gesellschaften konnte der Marktanteil im ersten Quartal um 13,2 % gesteigert werden, damit liegt die VIG derzeit auf Platz drei am serbischen Versicherungsmarkt.

UBIMET

Wetterdaten

Gerald Kogler und Sebastian Ofner 06 risControl 09/17

Die UBIMET Gruppe ist neuer Wetterdatenlieferant des deutschen Verbandes öffentlicher Versicherer. Ab 1. Jänner 2018 wird die deutsche Niederlassung meteorologische Informationen an das elektronische Wetter-Informationssystem WIND liefern. Dieses warnt deutschlandweit die Privat- und Geschäftskunden der elf Mitgliedsunternehmen des Verbandes öffentlicher Versicherer vor Unwettern per SMS, E-Mail, App und dem Online-Portal „Weather Cockpit©“.


KARRIERE | NEWS

ERGO / VAV

Vorstand

Dipl.-Ing. Christian Sipöcz (38) wechselt vom ERGO Vorstand zur VAV Versicherung-AG. Christian Sipöcz – studierter Versicherungsmathematiker und anerkannter Aktuar der Aktuarvereinigung Österreichs – kann bereits auf eine beachtliche Karriere in der Versicherungsbranche zurückblicken: Bevor er ab Jänner 2016 bei der ERGO Versicherungs AG den Vorstandsbereich Schaden-/Unfallversicherung verantwortete, war er zwölf Jahre lang bei der Allianz Elementar Versicherungs-AG in verschiedensten Positionen tätig. Darunter als Bereichsleiter Aktuariate Schaden/Unfall und als Abteilungsleiter Pricing & Scoring. Seine berufliche Laufbahn startete der gebürtige Eisenstädter und zweifache Familienvater im Jahr 2002 bei der Vienna Insurance Group. Bei der VAV wird Christian Sipöcz unter anderem den Bereich Produktmanagement verantworten und das Unternehmen mit seiner Expertise auf dem Weg in Richtung

Produktführerschaft weiter vorantreiben. Dr. Norbert Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der VAV: „In der heutigen Zeit, in der die Regelwerke für Versicherer immer mehr und strenger werden, ist die Aufnahme eines anerkannten Versicherungsmathematikers in das Vorstandsteam für uns ein logischer und wichtiger Schritt. Ich freue mich sehr, Herrn Dipl.-Ing. Sipöcz an Bord zu haben. Mit ihm wollen und werden wir unserem Anspruch Produktchampion zu sein noch besser gerecht werden können!“ Auch Christian Sipöcz freut sich schon auf die neue Herausforderung: "Die VAV ist einzigartig in der Branche. Einerseits Maklerversicherer, andererseits Österreichs komplettester Online-Anbieter. Für mich ist es etwas Besonderes, die Zukunft dieses ambitionierten Unternehmens mitzugestalten und mit meinem Engagement und meiner Erfahrung nachhaltig zum Unternehmenserfolg und einem starken Wachstum beizutragen.“ ERGO

Dipl.-Ing. Christian Sipöcz Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Adelmann: „Ich bedanke mich bereits jetzt für den Einsatz und die hervorragende Arbeit, die Christian Sipöcz in der ERGO Versicherung dank seiner hohen Fachkompetenz geleistet hat. Für die Zukunft wünsche ich Herrn Sipöcz – auch im Namen aller Vorstandskollegen – alles Gute und viel Erfolg.“

CRIF Österreich

Unternehmensinsolvenzen Im ersten Halbjahr 2017 ist ein Plus von 7 % bei den Neugründungen von Unternehmen zu verzeichnen. Bei den Neugründungen handelt es sich zu 99 % um Kleinunternehmen, deren Jahresumsatz nicht mehr als 30.000 Euro betragen dürfen. Es zeigt von einem Aufschwung in der österreichischen Wirtschaft oder den Auswirkungen der sozialpolitischen Umstände, dass mehr Menschen Einzelunternehmen gründen statt einer angestellten Tätigkeit nachzukommen. Bei den Unternehmensinsolvenzen gab es im ersten Halbjahr einen Rückgang von 20 %. Erfreulich, aber man sollte hier die Jahresentwicklung abwarten, denn der Rückgang könnte im neuen Konkursgesetz ab September begründet sein. Boris Recsey, Geschäftsführer der CRIF Österreich, ist ob der Zahlen sehr positiv gestimmt: „Österreichs Wirtschaft befindet sich im Aufschwung – Prognosen gehen von einem Wachstum von bis zu 2,2 % für das heurige Jahr aus. Getragen wird dieser Aufschwung von steigenden Exporten, einem wachsenden Konsum und den heimischen Unternehmen, die ihre Investitionen hochfahren. Die erfreuliche Entwicklung lässt sich auch gut am deutlichen Rückgang der im ersten Halbjahr eröffneten Insolvenzverfahren ablesen. Zudem ist die gute konjunkturelle Lage Motivation für viele Gründer, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.“

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Versicherungs- und Finanzgruppe www.go-gruppe.at

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KARRIERE | NEWS

Wüstenrot Versicherung

DONAU Versicherung

Martin Stempfl verlässt die Wüstenrot Versicherung. Das Unternehmen hat sich laut eigenen Angaben in einvernehmlichem Einverständnis vom ehemaligen Vertriebschef getrennt. Seine Agenden im VermittlerService Österreich wurden interimistisch von Vertriebsvorstand Mag. Erwin Mollnhuber übernommen.

Im Rahmen der vom FMVÖ gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Telemark Marketing regelmäßig durchgeführten „Recommender“-Studie wird die Kundenzufriedenheit in der Versicherungsbranche erhoben. Kunden bewerten dabei unter anderem die Zufriedenheit bei der Schadensabwicklung nach dem Schulnotensystem. In das „Schadensranking“ aufgenommen wird ein Versicherer dann, wenn zu ihm in der Stichprobe mehr als 50 Schadensfälle vorlagen. Insgesamt basiert die Analyse auf 1.635 von den Kunden bewerteten Schäden. Aus den acht bewerteten Versicherungsgesellschaften im Ranking 2017 ging die DONAU Versicherung, die 2016 noch keinen Stockerlplatz geschafft hatte, als klare Siegerin hervor: Sie liegt mit 92,1 % an der Spitze und überholt damit auch Vorjahressiegerin Generali (2016: Platz eins mit 88,5 %). Auch bei der Weiterempfehlungsrate konnte ein ausgezeichnetes Ergebnis erreicht werden. Gemessen am NPS (net promoter score), der auf der Frage: „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihre Versicherung/Ihre Bank einem Freund oder einer Kollegin weiterempfehlen würden?“, basiert, liegt diese für die DONAU bei 8 % (2016: 0 %). Generaldirektor Peter Thirring sieht den Grund für die Steigerung in der im Vorjahr gestarteten Ausbildungsoffensive, mit der die Vernetzung zwischen Vertrieb und Innendienst verbessert wurde. „Wir erhöhen bei den Vertriebsmitarbeitern das Verständnis für die Prozesse in den Service-Abteilungen – und umgekehrt“, erklärt Thirring den Fokus der neuen Initiative, „Durch dieses gegenseitige Verständnis steigt die Qualität der Zusammenarbeit – das spürt auch der Kunde.“ Das gute Abschneiden ist für Generaldirektor Peter Thirring Auftrag und zugleich Ansporn für die Zukunft: „Der Einser freut mich natürlich, aber stolz macht mich vor allem die starke Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit Früchte tragen. Die Zufriedenheit bei der Schadensabwicklung ist die Benchmark, die wir uns künftig auch für andere Bereiche setzen werden.“

News

Recommender

Martin Stempfl

Liechtenstein Life

Geschäftsleitung Per 1. August 2017 gibt die Liechtenstein Life Assurance AG den Eintritt von Christoph Böckle als drittes Geschäftsleitungsmitglied der Liechtenstein Life Assurance AG bekannt. Mit einem Master in Business Administration in Banking und Financial Management war der 39-jährige als Gründer, Geschäftsleitungsund Verwaltungsratsmitglied einer deutschen Bank, sowie in verschiedenen Fintech- und Finanzunternehmen tätig. Bei der Liechtenstein Life Assurance AG wird Christoph Böckle künftig für die Ressorts Investor Relations und Neue Medien verantwortlich sein. Per 24. Juli 2017 traten ebenfalls Dr.

Rolf Nebel und Dr. Marcel Vaschauner als neue Mitglieder in den Verwaltungsrat der Liechtenstein Life Assurance AG ein. Dr. Rolf Nebel ist Rechtsanwalt mit breiter Erfahrung im Erst- und Rückversicherungsbereich. Als langjähriger Rechtskonsulent der Swiss Re, u.a. als Leiter von Regulatory Affairs und Compliance Advisory, ist er mit der Umsetzung von regulatorischen und Compliance Anforderungen vertraut. Dr. Marcel Vaschauner ist Gründer und Verwaltungsratsmitglied verschiedener internationaler Finanz- und Fintechunternehmen. Der 36-jährige greift auf eine hohe Fintechexpertise zurück und ist auf Innovation spezialisiert.

Mitbringsel aus dem Urlaub Man glaubt es kaum, aber das Mitbringen eines Souvenirs aus dem Urlaub ist immer noch modern, auch bei den jüngeren Reisenden. Eine Umfrage von Opodo unter 11.000 Reisenden aus aller Welt hat ergeben, dass 86 % aller Urlaubsreisenden sich selbst oder ihren daheimgebliebenen etwas aus dem Urlaub mitbringen. Der absolute Schlager unter allen Andenken, die man so mitnehmen kann sind noch immer Kühlschrankmagneten, gefolgt vom Kunsthandwerk, lokalen Spezialitäten, Schlüsselanhängern und landestypischen Kleidungsstücken. Damit ist auch klar, warum unser Eiskasten im Büro mit so vielen Andenkenmangenten geschmückt ist, denn wir lieben diese Magneten ebenso und jeder bringt aus seinen Reisen extra etwas für uns mit. 08 risControl 09/17


KARRIERE | NEWS

Zürcher Kantonalbank Österreich AG

Personaloffensive

Mit der Einstellung von Michaela Rieder stockt die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ihr Private Banking Team weiter auf. Rieder (38) begann ihre berufliche Laufbahn 1999 bei der Volksbank Salzburg eG in der Filiale Zell am See. Nach einer umfangreichen Ausbildung zur Privatkundenbetreuerin übersiedelte sie nach Salzburg und war dort im Privat- und Kommerzkundengeschäft tätig, die letzten dreieinhalb Jahre ausschließlich in der Beratung vermögender Privatkunden.

Im Jänner 2017 schloss Rieder ein berufsbegleitendes Studium der Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz ab. „Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG steht für Werte, die mir auch persönlich sehr wichtig sind. Dazu zählen vor allem eine persönliche und kompetente Betreuung der Kunden, ein verantwortungsvoller Umgang mit Kundenvermögen, sowie ein professioneller Background durch das Unternehmen, der die Umsetzung dieser Werte erst möglich macht.“,

VIG Vienna Insurance Group

Dr. Ralph Müller

freut sich Rieder darüber nun im Team der Privatbank zu sein.

Standard Life

Neuer Generaldirektor

Dr. Ralph Müller wird mit 1. Juli 2018 neuer Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Donau Versicherung. Dr. Peter Thirring wechselt in den Vorstand der Vienna Insurance Group. Dr. Müller legt sein Vorstandsmandat bei der Wiener Städtischen Versicherung bereits mit 30. September 2017 zurück. Die bis 30. Juni 2018 laufenden Vorstandsmandate von Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler, Dr. Judit Havasi und Mag. Peter Höfinger werden um fünf Jahre bis 30. Juni 2023 verlängert. Das Vorstandsmandat von Komm.-Rat Franz Fuchs wird bis 30. Juni 2020 verlängert. „Der Aufsichtsrat setzt mit der vorzeitigen Bekanntgabe der Vertragsverlängerungen

Michaela Rieder

Fusion

und der Aufnahme eines branchenweit hoch geschätzten Versicherungsprofis einerseits ein Zeichen der besonderen Anerkennung und des Vertrauens in das bestehende Team. Andererseits führen wir unsere Linie fort, im Sinne unserer nachhaltig orientierten Geschäftsführung langfristig zu planen“, erklärt Generaldirektor Dr. Günter Geyer, Aufsichtsratsvorsitzender der Vienna Insurance Group. Der Vorstand der Vienna Insurance Group wird sich ab 1. Juli 2018 wie folgt zusammensetzen: Prof. Elisabeth Stadler – Vorstandsvorsitzende; Komm.-Rat Franz Fuchs; Dr. Judit Havasi; Mag. Liane Hirner; Mag. Peter Höfinger; Dr. Peter Thirring

Dr. Peter Thirring

Die Fusion von Standard Life und Aberdeen Asset Management ist vollzogen worden. Die neu entstandene Standard Life Aberdeen plc. zählt mit einem verwalteten Vermögen von 737 Mrd. Euro zu einer der größten Investmentgesellschaften der Welt. Das Unternehmen ist weltweit mit Büros in 50 Städten vertreten und im Londoner Leitindex FTSE 100 notiert, betreut dabei Kunden in 80 Ländern und hat aktuell eine Marktkapitalisierung von ca. 11 Mrd. Pfund (12,1 Mrd. Euro).

Welt

Verkauf

Laut Zeitungsberichten plant der finnische Pensionsfonds Varma Mutual Pension Insurance alle US Aktien in seinem Depot zu verkaufen, da Risto Murto, CEO, nicht mit der politischen Handlungsweise des amerikanischen Präsidenten zufrieden sei. Er sieht in Entscheidungen der momentanten Regierung der Vereinigten Staaten eine Quelle von zukünftigen globalen Wirtschaftsrisken. Der größte finnische Pensionsfonds Keskinäinen työeläkevakuutusyhtiö Varma wurde 1998 gegründet und hat seinen Sitz in Helsinki. Varma verfügt über ein Anlageportfolio das mit rund 45 Mrd. Euro bewertet wird (1. Halbjahr 2017). risControl 09/17 09


KARRIERE | NEWS

Wefox / DIE Maklergruppe

Exklusive Partnerschaft

Das InsurTech-Unternehmen wefox und die Vereinigung österreichischer selbständiger Versicherungsmakler „DIE Maklergruppe“ mit Hauptsitz in Amstetten, kooperieren ab sofort eng. Mitglieder der Maklergruppe – aktuell mehr als 100 Versicherungsexperten an über 60 Standorten in Österreich - setzen somit langfristig auf das hybride Geschäftsmodell von wefox. Gemeinsam nehmen die beiden Unternehmen eine Vorreiterrolle in der Weiterentwicklung der Digitalisierung für Makler ein. „Gerade IDD und weitere regulatorische Anforderungen werden für die Branche eine immense Herausforderung, und hier werden wir gemeinsam eine entsprechende Antwort für unsere Maklerpartner entwickeln,“ so Werner Holzhauser von wefox. „Mit dieser exklusiven Zusammenarbeit mit DIE Maklergruppe haben wir ein wichtiges, strategisches Ziel erreicht: wir wollen uns in Österreich nur auf eine Gruppierung konzentrieren und den Maklern die Wahl lassen, direkt mit uns oder über DIE Maklergruppe zusammen zu arbeiten. Wir setzen sowohl bei unserem System, wie auch unseren Partnern auf höchste Qualität. Die Zusammenarbeit mit der Maklergruppe ist für uns auch deshalb so wertvoll, weil wir um die Qualität der zugehörigen Makler wissen“, so Werner Holzhauser, Geschäftsführer wefox Österreich. „Die Zusammenarbeit basiert nicht zuletzt auf einer langjährigen gemeinsamen Wertschätzung.“ Rainer Vogelmann, Geschäftsführer DIE Maklergruppe: „DIE Maklergruppe ist Österreichs dynamischste Gruppierung und führend im Bereich Digitalisierung. Durch die Technologie von wefox, immerhin eines der größten und am besten kapitalisierten

InsurTechs Europas, haben wir die digitale Zukunft unserer Gruppierung bestens abgesichert und die Möglichkeit geschaffen die Entwicklung am österreichischen Markt federführend mitzugestalten.“ Die Bestände der Maklerpartner von DIE Maklergruppe werden Schritt für Schritt in das wefox-System als CRM integriert. Bestehende Mitglieder werden nicht verpflichtet das System zu nutzen. Für neue Mitglieder wird nach einem Jahr Entwicklungsarbeit für DIE Maklergruppen Partner aber nur mehr das Gesamt IT Paket angeboten. „Diese gemeinsame Weiterentwicklung ist das A und O für den Erfolg. Denn der Makler muss zu 100

% hinter dem System stehen“, so Holzhauser. Matthias Lindenhofer, Geschäftsführer DIE Maklergruppe führt weiter aus: „Wir bringen umfangreiches Produkt-Know-How und auch unsere technologischen Entwicklungen in der Digitalisierung in das wefox-System ein und möchten unseren Partnern durch die Bündelung unserer Kräfte eine optimale Gesamtlösung, sprich eine digitale Drehscheibe zwischen Kunde, Makler und Versicherungsgesellschaften bieten.“ Makler die wefox nutzen kommen in den Genuss des verbesserten IT Systems CRM müssen aber nicht DIE Maklergruppe Partner sein.

Felix Huemer (COO wefox Österreich), Akad. Vkfm. Matthias Lindenhofer (Geschäftsführer DIE Maklergruppe), Werner Holzhauser (CEO wefox Österreich), Akad. Vkfm. Rainer Vogelmann (Geschäftsführer DIE Maklergruppe)

Fachverband der Finanzdienstleister

Vermögensschadenhaftpflicht

Mit 18.7.2017 hat sich die Summe der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für gewerbliche Vermögensberater verändert. Im Ergebnis sind in Zukunft 750.000 Euro der 1.886.258,- Euro für alle Schadensfälle eines Jahres für die Vermittlung von Hypothekarkrediten vorzusehen. Die Summe für 10 risControl 09/17

alle Schadensfälle eines Jahres wird dadurch nicht erhöht. Es sind zwei Pools zu bilden, 750.000 Euro für Fälle bei der Vermittlung von Hypothekarkrediten und 1.136.258,- Euro für den Rest. Damit wurde die Gesamtversicherungssumme nicht verändert, sondern nur eine neue Umstrukturierung der Haft-

pflichtsummen vorgenommen. Nach heutigem Wissensstand ist es nicht notwendig, dass alle Gewerbetreibenden der gewerblichen Vermögensberatung neue Versicherungsbestätigungen bei den Behörden abgeben. Neue Versicherungsbestätigungen müssen jedoch bereits an die neue Rechtslage adaptiert sein.


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KARRIERE | NEWS

Allianz SE

Einkaufstour

Die Allianz hat ihre Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent mit dem Erwerb des nigerianischen Ensure Insurance Plc. nun auf 17 Länder ausgeweitet. „Nigeria ist eine der dynamischsten Volkswirtschaften dieses Erdteils. Der Zukauf von Ensure Insurance Plc. ermöglicht uns einen

uneingeschränkten Zugang zu diesem wichtigen Versicherungsmarkt in Afrika und stellt einen entscheidenden Meilenstein hinsichtlich der langfristigen Wachstumsstrategie der Allianz in der Region dar. Der neue Entwicklungsschritt wird es uns ermöglichen, die besten Produkte und Dienstleistungen

Privat- und Geschäftskunden in Nigeria anzubieten. Beim Ausbau unserer exzellenten, afrikanischen Teams legen wir besonderen Wert auf die Rekrutierung und Entwicklung lokaler Talente.“, erläuterte Coenraad Vrolijk, Vorstandsvorsitzender für die Region Afrika bei der Allianz SE.

ist laut Studie vorallem eine Verbesserung der Rechts- und Planungssicherheit bei Steuerfragen notwendig. Zwei Drittel klagen über zu häufige Gesetzesänderungen und mehrdeutig formulierte Gesetze. Fast die Hälfte sehen die Übergangsfristen in dem Segment als unzureichend und spüren die damit einhergehenden wirtschaftlichen Rückwirkungen. Eine Senkung der Lohn-

nebenkosten wird von fast allen befragten Managern gefordert. Herbert Kovar, Partner bei Deloitte Österreich: „Insofern Planungssicherheit gegeben ist, sind Unternehmen bereit, ihren fairen Beitrag in Österreich zu leisten“, meint Kovar. „Lohnnebenkosten und Einkommenssteuern müssen jedoch auf einem adäquaten Niveau festgelegt sein.“

Deloitte

Steuersystem

Was viele wissen hat jetzt der Deloitte Austrian Tax Survey der Führungskräfte in Österreich bestätigt. Führungskräfte fordern eine Vereinfachung des Steuersystems. Die Befragung erfolgte unter 252 Führungskräften in Österreich im Sommer des heurigen Jahres und zeigt, dass 59 % der Befragten das steuerliche Umfeld in Österreich als eine potenzielle Hürde für die Wirtschaft sehen. Es

Allianz SE

Allianz World Run

Beim zweiten Allianz World Run erliefen mehr als 10.000 Mitarbeiter aus 55 Länder über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Spendensumme von 500.000 Euro zugunsten von zehn SOS-Kinderdörfern. Die meisten Kilometer bei den österreichischen Herren hat Michael Kaineder-Habinger (1.715 Kilometer) absolviert, bei den Frauen lief Sandra Kienesberger (1.139 Kilometer) die größte Distanz. Mit der Spendensumme, die gegengerechnet einer Gesamt-Laufstrecke von 1,37 Millionen Kilometern entspricht, fiel der Startschuss für das gemeinsame „Emergency Preparedness“Programm im Rahmen der globalen Partnerschaft zwischen Allianz und SOS-Kinderdorf International. Bei diesem Programm werden SOS-Kinderdörfer auf ihre lokalspezifischen Risiken hin analysiert und mit individuellen „Emergency Preparedness“-Paketen ausgestattet. Sie dienen zur Soforthilfe nach Katastrophen und zum weiteren Schutz der Betroffenen. 12 risControl 09/17

Michael Kaineder-Habinger beim Pitztaler Gletschermarathon im Juli 2017. Im Rahmen des Allianz World Run 2017 werden zehn SOS-Kinderdörfer in Bangladesch, Ecuador, Mali, Mosambik, Nicaragua, Niger, Somalia, Süd-Sudan, Syrien und Ukraine mit

solch maßgeschneiderten Rettungspaketen ausgestattet. Je nach Dorf beinhalten diese unter anderem Zelte, Boote, Nahrung, Wasseraufbereitungsanlagen oder medizinische Ausrüstung.


Herbstzeit ist Einbruchszeit! So versichert man heute. Die Anzahl der Wohnraumeinbrüche geht in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem sind Präventionsmaßnahmen, Einbruchsschutz und psychologische Betreuung für Einbruchsopfer in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Informieren und schützen Sie Ihre Kunden – die VAV unterstützt Sie dabei.

Am 29. Oktober ist es wieder soweit: Wir stellen die Uhren eine Stunde zurück. Der Herbst steht vor der Tür und somit auch die Hochsaison für Einbruchsdiebstahl in Wohnungen und Wohnhäusern. Denn nach wie vor ist der Einbruchsschwerpunkt von Mitte November bis Mitte Dezember zu verzeichnen. Die durchschnittliche Schadenhöhe laut VAV Schadenstatistik erreicht in diesem Zeitraum ihren alljährlichen Höhepunkt und ist um rund ein Viertel höher als in den übrigen Monaten: Durchschnittlich entsteht in diesem Zeitraum bei einem Wohnraumeinbruch ein Schaden von rund EUR 1.900,00. Jedoch ist positiv zu verzeichnen, dass im gesamten Vorjahr die Zahl der Einbrüche im Vergleich zu 2015 um starke 16,4 Prozent gesunken ist und gleichzeitig den niedrigsten Wert im Zehn-Jahres-Vergleich aufweist. Ins Auge sticht auch die Tatsache, dass es bei 40 Prozent aller Wohnraumeinbrüche in Österreich bei einem Einbruchsversuch blieb und es dem Täter nicht gelang, die Tat zu vollenden und Diebesgut zu entwenden. Dies ist zurückzuführen auf guten Eigenschutz und richtig gesetzte Präventionsmaßnahmen der Bewohner. Wirksamer Einbruchsschutz beginnt bereits im Kopf, denn die beste Sicherheitstüre nützt unversperrt nichts. Das Bundeskriminalamt empfiehlt die versperrte Sicherheitstür (entsprechender Klasse) und gesicherte Fenster und Türen als Einbruchsschutz Nr. 1. Die Befragung von Straftätern ergab zudem, dass Alarmanlagen die höchste Abschreckung auf Einbrecher haben. Die VAV fördert und unterstützt die beiden genannten Präventionsmaßnahmen Ihrer Kunden. Ist eine gewartete und im Schadensfall aktivierte Alarmanlage oder eine Sicherheitstüre beziehungsweise ein Balkenschloss ab der

Widerstandsklasse 2 (ÖNORM B5338) vorhanden, so wird in der Haushalts- und Eigenheimversicherung ein großzügiger Prämiennachlass von bis zu 10 Prozent gewährt. Voraussetzung dafür ist bei Alarmanlagen ein jährlicher Wartungsbefund inklusive Funktionstest einer Fachfirma, sowie die Vorlage von Einbaurechnung oder Zertifikat der Sicherheitstüre bzw. Balkenschlosses im Schadensfall. Sollte dennoch ein Einbruch passieren, kann der Sachschaden sehr hoch sein. Wichtig für Ihre Kunden ist es, hier gut abgesichert zu sein. Neben den finanziellen Folgen ist jedoch die psychische Komponente oft die weitaus schmerzhaftere. Der Verlust von Intimität und Privatsphäre, sowie der Gedanke, dass fremde Personen Schränke durchwühlt und mit liebgewonnenen Gegenständen hantiert Mag. Robert Kühberger, Leiter Produktmanagement oder diese beschädigt haben, Privatgeschäft ist für viele Einbruchsopfer das Schlimmste. Auch hier unterstützt die VAV Sofortleistung bei beispielsweise SchlosserIhre Kunden, denn psychologische Betreuung und/oder Tischlerarbeiten nach Einbruch/ nach versuchtem oder vollbrachtem Einbruch, Diebstahl und die Übernahme der Kosten einfachem Diebstahl und Beraubung ist in der bis max. EUR 200,00 pro VersicherungsHaushaltsversicherung ebenfalls inkludiert. fall. Sollte das Zuhause Ihres Kunden nach In der Deckungsvariante EXKLUSIV ist einem Einbruchdiebstahl nicht benutzbar psychologische Betreuung bis EUR 800,00 sein, so wird über eine Assistance-Zentrale gedeckt, in der Variante TOP EXKLUSIV ein Hotelzimmer angemietet und werden die sogar bis EUR 1.000,00. Entscheidet sich Ihr Kosten max. EUR 100,00 pro Nacht (maximal Kunde für den Zusatzbaustein „Home Assis- 5 Nächte) getragen. So können sich Ihre tance“, so umfasst der Versicherungsschutz Kunden hoffentlich möglichst schnell von auch die Organisation von Hilfsleistungen mit ihrem Schock erholen. risControl 09/17 13


STUDIE

2 Die erklärende, unabhängige Variable ist hier der Personalstand - die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens. Für die zu erklärende, abhängige Variable – den Unternehmenserfolg - werden nur relative Erfolgsgrößen verwendet, um die Erfolgsdaten von Unternehmen sehr verschiedener Größe im Hinblick auf das Untersuchungsziel vergleichbar zu machen (Eliminierung der Unternehmensgröße als Einflussfaktor): versicherungstechnisches Ergebnis (VTE) / verrechnete 4 Prämien, Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) / verrechnete Prämien, Jahresergebnis nach Steuern (JE n. St.) / verrechnete Prämien.

Daniel Sturmair BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien

Die Untersuchung der Zusammenhänge erfolgte durch lineare Regression (und somit erfolgte nur eine Prüfung auf lineare, nicht aber auf etwaige mögliche andersartige Zusammenhänge).

Personalstand und Unternehmenserfolg 3. Ergebnisse österreichischer Versicherungsunternehmen

Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen, dass es einheitlich einen ganz geringen, kaum nennenswerten negativen linearen Zusammenhang zwischen dem Personalstand und den relativen Erfolgs- 3 größen gibt.

1. Einleitung In der von E. Eszler angeregten und betreuten Bachelorarbeit von 1 Daniel Sturmair sollten Zusammenhänge zwischen verschiedenen Unternehmensmerkmalen von Versicherern in Österreich einerseits und deren Unternehmenserfolg andererseits statistisch untersucht werden. Ausgewählte Ergebnisse jener Studie werden im Folgenden 2 vorgestellt. 2. Methodik und Datenerhebung Für die Analyse wurden Daten aus den Geschäftsberichten von 31 österreichischen Versicherungsunternehmungen für das Jahr 2015 3 (mit zwei Ausnahmen, da für das Jahr 2014) herangezogen. Die erklärende, unabhängige Variable ist hier der Personalstand - die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens. Für die zu erklärende, abhängige Variable – den Unternehmenserfolg - werden nur relative Erfolgsgrößen verwendet, um die Erfolgsdaten von Unternehmen sehr verschiedener Größe im Hinblick auf das Untersuchungsziel vergleichbar zu machen (Eliminierung der Unternehmensgröße als Einflussfaktor): versicherungstechnisches 4 Ergebnis (VTE) / verrechnete Prämien, Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) / verrechnete Prämien, Jahresergebnis nach Steuern ( JE n. St.) / verrechnete Prämien. Die Untersuchung der Zusammenhänge erfolgte durch lineare Regression (und somit erfolgte nur eine Prüfung auf lineare, nicht aber auf etwaige mögliche andersartige Zusammenhänge).

Abbildung 1: Vergleich des VTE/Prämie

Abbildung 2: Vergleich des EGT/Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl Prozent) der Mitarbeiteranzahl Abbildung 1: Vergleich des VTE/Prämie (in (in Prozent) mit dermit Mitarbeiteranzahl

Österreich Versicherungen AG, VAV Versicherung AG, Vorarlberger Landesversicherung V.a.G, Wiener Städtische Versicherung AG, Wüstenrot Versicherung AG, Zürich Versicherung AG Österreich. 4 Hier könnte eingewendet werden, dass es angemessener gewesen wäre, als Bezugsgröße für die Periodenerfolgsgrößen nicht die verrechneten, sondern die abgegrenzten Prämien zu nehmen. Die Differenzen sind allerdings in der Regel verhältnismäßig gering und betreffen alle Unternehmen.

Abbildung 2: Vergleich des EGT/Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl

Abbildung 3: Vergleich des JE n. St./Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl

1 Sturmair, Daniel: Zusammenhänge von Rückversicherung, Unternehmensgröße sowie anderen Unternehmensmerkmalen und dem Unternehmenserfolg in der österreichischen Versicherungswirtschaft. Bachelor-Arbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 2017 (unveröffentlicht). 2 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen sowie Abbildungen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Daniel Sturmair verantwortlich. 3 Allianz Elementar Lebensversicherungs AG, Allianz Elementar Versicherungs AG, BAWAG Versicherung AG, D.A.S Rechtsschutz AG, Donau Versicherung AG, ERGO Versicherung AG, Europäische Reiseversicherung AG, Finance Life Lebensversicherung AG, Generali Versicherung AG (2014), Grazer Wechselseitige Versicherung AG, HDI Versicherung AG, Helvetia Versicherungen AG Österreich, Kärntner Landesversicherung a.G, Merkur Versicherung AG, Muki Versicherungsverein a.G., Niederösterreichische Versicherung AG, Nürnberger Versicherung Österreich AG, Oberösterreichische Versicherung AG, Österreichische Beamtenversicherung V. a. G., Porsche Versicherung AG, Prisma Kreditversicherung AG, Raiffeisen Versicherung AG, Salzburger Landesversicherung AG, Sparkassen Versicherung AG (2014), Tiroler Versicherung V.a.G., Uniqa Österreich Versicherungen AG, VAV Versicherung AG, Vorarlberger Landesversicherung V.a.G, Wiener Städtische Versicherung AG, Wüstenrot Versicherung AG, Zürich Versicherung AG Österreich. 4 Hier könnte eingewendet werden, dass es angemessener gewesen wäre, als Bezugsgröße für die Periodenerfolgsgrößen nicht die verrechneten, sondern die abgegrenzten Prämien zu nehmen. Die Differenzen sind allerdings in der Regel verhältnismäßig gering und betreffen alle Unternehmen. 5 Vgl. hierzu etwa https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrokratiewachstum (17.01.2017) oder https://de.wikipedia.org/wiki/Parkinsonsche_Gesetze (17.01.2017).

14 risControl 09/17


STUDIE 3

3. Ergebnisse Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen, dass es einheitlich einen ganz geringen, kaum nennenswerten negativen linearen Zusammenhang zwischen dem Personalstand und den relativen Erfolgsgrößen gibt. 4. Kommentar Das Ergebnis, dass die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Versicherungsunternehmens nahezu nicht mit dessen relativem Erfolg, bezogen auf den Umsatz - die Prämieneinnahmen -, korreliert, darf allerdings nicht dahingehend interpretiert werden, dass die absolute Mitarbeiteranzahl als solche keinen Einfluss auf den relativen Erfolg eines Unternehmens habe. Es kann auf Basis der Ergebnisse etwa nicht ausgeschlossen werden – aber auch nicht behauptet werden -, dass es aufgrund größerer Mitarbeiterzahlen z. B. zu erfolgsrelevanten Ineffizienzen kommt. So wäre es möglich, dass etwa Ineffizienzen aufgrund höheren Personalstandes bei größeren Versicherungsunternehmungen durch Größeneffekte (economies of scale) in anderen Unternehmensbereichen bzw. auch

Abbildung 3: Vergleich des JE n. St./Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl

Abbildung 2: Vergleich des EGT/Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl

etwa im Bereich des versicherungstechnischen Risikos (aufgrund größeren Bestandes) erfolgsmäßig ausgeglichen werden könnten. Eine Stützung oder Falsifizierung von Theorien des Bürokratie5 wachstums – z. B. den Parkinson`schen Gesetzen - kann aus den Ergebnissen für die österreichische Versicherungswirtschaft also nicht abgeleitet werden.

KPMG Austria GmbH

Cyberattacken im Anstieg

Bereits drei von vier Unternehmen in Österreich sind von Cyberattacken betroffen, das bedeutet einen enormen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 49 % auf 72 %. Das hat eine KPMG Studie ergeben, an der knapp 240 Cybersicherheitsexperten österreichischer Unternehmen teilnahmen. Jedes zweite Unternehmen litt als Folge unter einer Unterbrechung der Geschäftsprozesse. Wie geht die österreichische Wirtschaft damit um? Sie schweigt, denn nur ein Drittel aller Angriffe werden gemeldet. Andreas Tomek, Partner bei KPMG bringt die Studie auf den Punkt: „Es kann und wird jeden treffen, keine Branche wird ausgenommen sein“. Die Gründe dafür liegen laut Tomek auf der Hand: „Cyberkriminelle wittern bei Industrieunternehmen unmittelbaren finanziellen Erfolg: Denn Angriffe in dieser Branche können im schlimmsten Fall sogar zum Produktionsstillstand führen.“ Faktor Mensch im Fokus - Malware/Ransomware (90 %), Phishing (89 %) und Social Engineering (47 %) waren laut Umfrage die häufigsten Angriffsmethoden in den letzten zwölf Monaten in Österreich. „In allen drei Angriffskategorien machen sich die Cyberkriminellen die Sorglosigkeit und Neugierde von Mitarbeitern zunutze

und umgehen so technische Abwehrhürden“, Vergleich des JE n. St./Prämie (in Prozent) mit der Mitarbeiteranzahl erklärt KPMG PartnerAbbildung Michael3:Schirmbrand. „Aus diesem Grund müssen Unternehmen in Zukunft vermehrt Faktoren wie etwa die Unternehmenskultur ins Zentrum ihrer Sicherheitsüberlegungen stellen.“ „Ein weiterer Trend lautet: Handarbeit statt Gießkannenprinzip. Die Tendenz geht eindeutig in Richtung zielgerichteter Angriffe“, ergänzt Gert Weidinger, Partner bei KPMG, und verweist damit auf die hohe Anzahl an Advanced Persistent Threats (APTs), die bereits 23 % aller Angriffe auf Unternehmen ausmachen. zu den gefährlichsten Sicherheitsrisiken für Man versteht darunter hoch entwickelte, in- Unternehmen und Nationen weltweit“, sagt dividualisierte und zielgerichtete Angriffe auf Andreas Tomek. „Das ist den meisten österkritische IT-Infrastrukturen und vertrauliche reichischen Betrieben mittlerweile bewusst Daten von Unternehmen. Internet of Things und sie setzen sich mit dem Thema Cyber (IoT): Sorgloser Umgang. Die Unternehmen Security auf höchster Führungsebene auseinsetzen sich zu wenig mit den Sicherheitsas- ander.“ Die Studie zeigt: Cyberrisiken werden pekten der Industrie 4.0 auseinander. 40 % mittlerweile in drei von vier Unternehmen geben an, dass sie keinen Überblick über (74 %) auf oberster Ebene diskutiert. Die alle IoT-Geräte im Unternehmen haben. Kehrseite der Medaille: Zwei Drittel (68 %) Ein wirksamer Schutz vor Cyberattacken der Führungsebene betrachten Cyber Security ist dadurch unmöglich. Die Bedrohung ist nach wie vor eher als technische Angelegenden Unternehmen jedoch bekannt: Fast alle heit. „Gefahren und Chancen werden häufig Unternehmen (99 %) haben Bedenken im verkannt. Cybersicherheit hat in Österreich Hinblick auf IoT. Cyber Security langsam am noch längst nicht jenen Stellenwert, der ihr Weg zur Chefsache - „Cyberangriffe gehören zustehen würde.“ risControl 09/17 15


TITELGESCHICHTE

Mag. Dr. Ralph Felbinger

Gründe für die geringe Verbreitung der BAV in Österreich Die Reformen des staatlichen Pensionssystems haben in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass alternative Wege der Vorsorge unumgänglich sind, um den gewohnten Lebensstandard in der Pensionsphase aufrechterhalten zu können. Die betriebliche Altersvorsorge könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Dennoch ist in Österreich bisher höchstens jeder vierte unselbständig Erwerbstätige von einem Modell der betrieblichen Altersvorsorge umfasst. Somit stellt sich hier die Frage, warum Österreich in der Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge dem europäischen Durchschnitt weit hinterherhinkt.

2. Mangelnde Information

Aus meiner Sicht lassen sich die Gründe dafür in 5 große Themenbereiche einteilen, die von einer fehlenden Verpflichtung, über fehlende Information bis hin zu fehlender Flexibilität, fehlendem Vertrauen und zu hoher Komplexität reichen. 1. Kein Obligatorium Der einfachste Schritt zu einer flächendeckenden Verbreitung einer betrieblichen Säule der Pensionsvorsorge wäre natürlich, den Arbeitgeber zur Vorsorge für seine Mitarbeiter zu verpflichten. Jedoch ist es politisch kaum durchsetzbar oder sinnvoll, den Arbeitgebern die Aufwendungen zur Abdeckung (eines Teiles) der Pensionslücke ihrer Arbeitnehmer anlasten zu wollen. Als Paradebeispiel können hierbei die Niederlande angeführt werden. Vor allem in Kollektivverträgen wurde der betrieblichen Vorsorge eine große Bedeutung zugemessen, sodass heute über 90% der Beschäftigten in den Niederlanden über eine betriebliche Altersvorsorge verfügen. Die politische Aufgabe und das politische Geschick liegen darin, möglichst flächendeckend betriebliche Altersvorsorge in den Kollektivverträgen zu verankern. Das kann nun einerseits ein Pflichtbeitrag des Arbeitgebers sein. Oder - vielleicht erfolgverspre16 risControl 09/17

Mag. Dr. Ralph Felbinger chender - eine Art Öffnungsklausel, wonach es jedem Arbeitnehmer freisteht, Teile seiner Vergütung, zukünftiger Gehaltserhöhungen, Bonifikationen, etc. steuerbegünstigt der Vorsorge zu widmen. Wobei es auch hier Ziel sein muss, nicht nur unselbständig Erwerbstätige in die Vorsorge aufzunehmen, sondern neben den Kollektivverträgen auch Modelle für möglichst alle Erwerbstätigen, somit auch für Selbstständige, zu entwickeln.

Vor dem Hintergrund einer dynamischen Umwelt, einer demographischen Entwicklung, die immer weniger junge Menschen ins Erwerbsleben nachrücken lässt und einem dadurch in der Zukunft noch verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte, kann viel Phantasie hinter der Einführung eines Modells der betrieblichen Altersvorsorge stecken. Diese könnte sich, richtig gestaltet, zunehmend als Instrument der Personalpolitik etablieren und dazu beitragen, Mitarbeiter näher an das Unternehmen zu binden, die Fluktuationsrate zu senken, hohe Such- und Anlernkosten für neue Mitarbeiter zu vermeiden, die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken, die Motivation der Belegschaft zu erhöhen oder wichtige Arbeitskräfte am Markt für sich zu gewinnen. Information des Arbeitgebers Dazu ist es aber notwendig, dass der Arbeitgeber möglichst gut über alle Aspekte der Vorsorge Bescheid weiß und bei ihm selbst das entsprechende Problembewusstsein vorhanden ist. Woher aber bekommt der Arbeitgeber die Information, mit wieviel Prozent des Letzt-


Steuern und Sozialabgaben sparen Abfertigung Alt

Jubiläumsgeldversicherung

Risikoprüfung

BAV Akademie

TITELGESCHICHTE

Gruppenkonditionen

Pensionsrückdeckungsversicherung Motivation

zweite Säule der Vorsorge

KMU

Bilanzoptimierung

Auslagerung Ansprüche

Altersvorsorge für MitarbeiterInnen Geschäftsführung

Betriebliche Altersvorsorge ideales Instrument zur Bindung

attraktive Gehaltsverwendung Betriebliche Kollektivversicherung

Verantwortung für MitarbeiterInnen

Zukunftssicherung

Mitarbeitermotivation Ressource Arbeitskraft

Pension sichern

Steuerersparnis

Pensionskasse

Wettbewerb um qualifizierte MitarbeiterInnen

Wachstumsmarkt

Vorsorgekasse

Selbständige

nur 25 % haben eine BAV-Lösung

Betriebliche Altersvorsorge

Lohnnebenkosten sparen

digitale Beratungstools

risControl 09/17 17


TITELGESCHICHTE

bezuges seine Arbeitnehmer voraussichtlich in Pension gehen werden, welche Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge es gibt, wie sich die einzelnen Modelle steuerlich auswirken, welche arbeitsrechtlichen Aspekte beachtet werden müssen, wer in die Versorgung aufgenommen werden kann, was bei einem vorzeitigen Austritt der Mitarbeiter passiert, welche Möglichkeiten ihm bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten offen stehen, ob er statt Bonifikationen Beiträge in die Pensionsvorsorge zahlen kann, welche sonstigen Vorteile die einzelnen Durchführungswege bieten oder welche Stolpersteine noch lauern könnten? Hier haben größere Unternehmen deutlich mehr Ressourcen, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, daher ist der Verbreitungsgrad bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern bei fast 50 Prozent, während maximal 15 Prozent der Unternehmen mit 50 Mitarbeitern und darunter ein betriebliches Vorsorgemodell eingeführt haben. Information des Arbeitnehmers Neben der Information des Arbeitgebers ist aber auch die Information des Mitarbeiters ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg und folglich zur Verbreitung von freiwilligen Modellen der betrieblichen Altersvorsorge. Effekte wie Bindung oder Motivation werden sich nämlich nur dann wie gewünscht einstellen, wenn der Mitarbeiter die Leistung des Arbeitgebers auch wertschätzt. Und dies wird nur dann passieren, wenn er Fragen der Vorsorge gegenüber ein entsprechendes Problembewusstsein entwickelt hat und ihnen eine hohe Bedeutung beimisst. Das ist aber bei großen Teilen der Mitarbeiter (noch) nicht vorhanden. Vielfach wird eine sofortige Lohnerhöhung einer zukünftigen Pensionsvorsorge vorgezogen. Die erfolgreiche Einführung eines betrieblichen Pensionsmodelles setzt somit auch eine entsprechende Information der Mitarbeiter voraus. 3. Mangelnde Flexibilität Möchte man ohne Zwang eine möglichst hohe Verbreitung der zweiten Säule erreichen, muss man neben der ausreichenden Information für flexible, transparente und attraktive Produkte sorgen, die von Arbeitgebern und Arbeitneh18 risControl 09/17

mern gerne aufgenommen werden und der wirtschaftlichen Realität entgegenkommen. So hat beispielsweise in Deutschland beinahe jeder Arbeitnehmer das Recht auf Gehaltsumwandlung. In Österreich ist man hier mit einem Betrag vom 300 Euro pro Jahr begrenzt, die Finanz behandelt das Modell anders als die Sozialversicherung und der Mitarbeiter kann die Umwandlung nur mit Zustimmung des Arbeitgebers durchführen. Man muss auch überlegen, ob so manche bei der Einführung des Betriebspensionsgesetzes gut gemeinte Regelung mittlerweile nicht kontraproduktive Auswirkungen mit sich bringt und die Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge eher behindert. So sind Arbeitgeber, wie die Praxis zeigt, in erfolgreichen Jahren durchaus bereit, entsprechende Beträge für die Vorsorge der Arbeitnehmer aufzuwenden und so einen Teil des Unternehmenserfolges weiterzugeben. In wirtschaftlich angespannten Situationen sinkt diese Bereitschaft naturgemäß. Auch wären Mitarbeiter oft gerne bereit, Bonifikationen oder sonstige unregelmäßig anfallende Bezugsteile einer steuerlich begünstigten betrieblichen Altersvorsorge zu widmen. Vielfach wird auch der Wunsch geäußert, die Entlohnung für Überstunden in ein Pensionskassenmodell oder in eine betriebliche Kollektivversicherung fließen zu lassen. Das Betriebspensionsgesetz in seiner aktuellen Fassung verhindert jedoch solche flexiblen und unregelmäßig anfallenden Beitragszahlungen und auch die Produktwelt der Versicherungen ist nicht darauf eingerichtet. Hier muss uns bewusst sein, dass die Entscheidung über eine arbeitgeberfinanzierte Beitragsleistung in eine freiwillige Säule der betrieblichen Altersvorsorge immer noch vom Arbeitgeber getroffen wird und man ihm hier durchaus mehr Flexibilität und Reaktionsmöglichkeiten auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen einräumen sollte, bevor ihn ein zu enges Korsett abschreckt und er gar keinen Beitrag zur Vorsorge seiner Arbeitnehmer leistet. 4. Zu hohe Komplexität Wenn man einem Arbeitgeber zu freiwilligen Beiträgen für die Vorsorge der Mitarbeiter bewegen möchte, dann sollte man ihm nicht zumuten, dass er sich zuvor viele Tage mit

einer komplexen Materie und einer Vielzahl von unterschiedlichen Durchführungswegen herumquälen muss, die zwar alle dasselbe Ziel verfolgen, jedoch auf verschiedensten rechtlichen Zugängen basieren. So unterliegen beispielsweise Vorsorgekassen (VK) dem Bankwesengesetz, Lebensversicherungen (Zukunftssicherung, Pensionsrückdeckungsversicherung, betriebliche Kollektivversicherung) dem Versicherungsaufsichtsgesetz, Pensionskassen dem Pensionskassengesetz. Die Pensionskassen müssen lebenslange Renten ausschütten, die Lebensversicherungen können, müssen aber nicht, die VK darf gar keine lebenslange Rente bieten, sondern muss das Kapital auszahlen bzw. dieses an eine Pensionskasse oder BKV zur lebenslangen Rentenzahlung überweisen. Bei Pensionskassen und betrieblichen Kollektivversicherungen sind Eigenbeiträge des Arbeitnehmers möglich, bei der VK nicht. Bei Kollektivversicherungen sind die Beiträge für den Arbeitnehmer ab der ersten Einzahlung unverfallbar, bei Pensionskassen unter Umständen erst nach 3-5 Jahren. Diese Liste lässt sich noch ziemlich lange weiterführen und soll einfach zeigen, vor welchem Dschungel an Information ein Arbeitgeber bei der Entscheidung über ein betriebliches Vorsorgemodell steht. Hinzu kommt, dass der Sinn gewisser Regelungen einfach auch schwer nachzuvollziehen ist und manchmal sogar Arbeitgeber von der Implementierung eines Vorsorgemodells abhält. Auch bei den beliebten direkten Leistungszusagen gäbe es den einen oder anderen Verbesserungsbedarf. Generell ist festzustellen, dass es kein integriertes Gesamtkonzept zu einem Drei-Säulen Modell in Österreich gibt, sondern vielfach ein loses Stückwerk mit einigen guten Ansätzen und Einzellösungen, die aber, wie die eben dargestellten Beispiele demonstrieren sollten, viel zu komplex sind und noch kein rundes Bild ergeben. 5. Mangelndes Vertrauen in den langfristigen Bestand momentaner steuerlicher Regelungen Nachdem die Einführung eines Modells der betrieblichen Altersvorsorge auf Langfristigkeit ausgelegt ist, sollte sich der Arbeitgeber womöglich auch darauf verlassen können, dass sich wichtige Parameter, auf die er seine


TITELGESCHICHTE

Entscheidungen gestützt hat, wie etwa die steuerliche Behandlung der Beiträge, nicht laufend (zum negativen) ändern. Aber genau hier ist das Vertrauen in die österreichische Steuergesetzgebung und den längerfristigen Bestand aktueller Regelungen nicht gegeben. Denkt man nur an die schrittweise Reduktion der Absetzbarkeit von Lebensversicherungsverträgen bei den Sonderausgaben im privaten Vorsorgebereich, an die Einschränkung der Möglichkeiten zur Gehaltsumwandlung oder an die plötzliche Sozialversicherungspflicht von Beiträgen im Rahmen der Zukunftssicherung nach einem Gehaltsverzicht, an bestimmte anlassbezogene Änderungen im Pensionskassengesetz oder den Wegfall des Hälftesteuersatzes bei Pensionsabfindungen. Viele Vorstände von Aktiengesellschaften, Geschäftsführer von GmbHs oder andere

Führungskräfte, die jetzt gerade über die Implementierung eines betrieblichen Vorsorgemodells für die Arbeitnehmer entscheiden sollen, sind auch direkt von einer unangenehmen steuerrechtlichen Änderung betroffen, was deren Vertrauen in die Beständigkeit heutiger Vorteile nicht unbedingt erhöht. Auch die Angst, dass Bezieher von Firmenpensionen vielleicht später geringere staatliche Pensionsleistungen erhalten könnten, taucht in Gesprächen immer wieder einmal auf. Hier wird Kontinuität somit zu einem wichtigen Stichwort. Zusammenfassung Man erkennt, dass es noch ein weiter Weg ist, hin zu einer wirklich flächendeckenden Versorgung der Österreicher mit Leistungen aus betrieblichen Versorgungswerken und

dass es noch großer Anstrengungen und eines klaren politischen Bekenntnisses bedarf, diese als tragfähige Säule etablieren zu wollen. Die Politik und Sozialpartner sind hier vor allem in der Verbesserung der Rahmenbedingungen gefordert (Kollektivverträge, steuerliche Förderungen, Kontinuität, flexiblere Durchführungswege, etc.). Daneben ist an verbesserten Informationsmöglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu arbeiten. Hier könnten vor allem auch Institutionen, welche diese Produkte vertreiben, wie Versicherungen und Banken einen wesentlichen Beitrag leisten. Auch eine verbesserte Qualifikation der in diesem Bereich eingesetzten Berater bzw. ein klares Berufsbild eines „BAV Beraters“ könnte hier zu einem besseren Informationslevel führen, aber auch das Engagement jedes einzelnen, der im täglichen Umgang mit der betrieblichen Altersvorsorge beschäftigt ist.

Betriebliche Altersvorsorge ist zu wichtig um in Vergessenheit zu geraten Dass es noch ein weiter Weg ist hin zu einer flächendeckenden Versorgung der Österreicher mit betrieblicher Altersvorsorge hat Mag. Dr. Ralph Felbinger in seinem Gastartikel deutlich beschrieben. Wir haben uns sowohl bei den Vertriebsexperten als auch bei Produktgebern und Pensionskassen umgehört. Leider haben viele Vertriebsexperten die Einladung zur Teilnahme an der Umfrage nicht genutzt und so die Möglichkeit den Produktgebern ihre Wünsche mitteilen zu können nicht wahrgenommen.

DONAU Versicherung Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? Der Grund für die immer noch untergeordnete Rolle, die die betriebliche Altersvorsorge in Österreich spielt, liegt in einer Mischung aus Bereitschaft und Kosten, aber nicht un-

bedingt an der Komplexität; Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind die beiden „Haupteinzahler“ in das gesetzliche Pensionssystem. Die gesetzlichen Grundlagen für die BAV sind gut, echte Förderungen oder steuerliche Besserstellungen für die Kosten gibt es aber nicht – mit Ausnahme des §3-1-15a EStG, der einen Freibetrag von EUR 300,00 p.a. und Mitarbeiter vorsieht – allerdings besteht auf die Nutzung dieses Freibetrages kein Rechtsanspruch durch den Arbeitnehmer. An der Komplexität der BAV-Lösungen liegt es nicht, die Durchführung ist für fachlich ausgebildete Vertriebspartner jedenfalls bewältigbar. Was bieten Sie Ihren Partnern als Vertriebsunterstützung und Support an? (Workshops, Schulungen etc.) Die DONAU Versicherung bietet zwei BAV – Maklerkollegs im Jahr an – für Einsteiger und für Experten. Diese sind im Weiterbildungskatalog der WKO gelistet. In den Bundesländern veranstalten wir anlassbe-

Michael Slechta, Leiter der Abteilung Betriebliche Altersvorsorge bei der DONAU Versicherung zogen so genannte Meisterklassen, in denen einzelne BAV-Sparten behandelt werden risControl 09/17 19


TITELGESCHICHTE

Praxisbezug in zeitsparenden, kompakten Tagesveranstaltungen an.

und dann bieten wir österreichweit generell Vertriebsunterstützung inklusive Begleitung zum Kundengespräch an, denn alle unsere BAV-Vertriebsmitarbeiter sind zertifizierte BAV-Berater.

Zurich Versicherung Sehen Sie als Versicherer die bAV als Wachstumsmarkt und welche Chancen bietet diese dem Vermittlermarkt?

Sehen Sie als Versicherer die BaV als Wachstumsmarkt und welche Chancen bietet diese dem Vermittlermarkt? Ja – das Wachstum im Markt ist seit Jahren messbar. Der Bedarf und auch das Bewusstsein ist aktueller denn je - Stichwort: Pensionskonto. Wenn ein Unternehmer die Möglichkeit hat, sein eigenes Unternehmen zu seinem zusätzlichen Pensionsträger zu machen, so muss er das meiner Ansicht nach nutzen! Die Chancen im Vermittlermarkt sind für jene, die sich fachlich spezialisieren und auch Berater sind, am besten, denn eine BAV ist kein Abschlussgeschäft, sondern dafür braucht es individuelle Beratung und regelmäßige Betreuung – zumindest einmal jährlich sollte man hierzu das Gespräch mit dem Kunden suchen.

Wiener Städtische Versicherung Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? In erster Linie liegt es daran, dass es in Österreich nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, Bruttogehalt in betriebliche Vorsorge umzuwandeln. Dafür wäre eine Gesetzesänderung analog Deutschland notwendig. Der Vorteil dabei wäre, dass die Versteuerung erst in der Pensionsphase und damit in einer niedrigeren Progressionsstufe stattfinden würde. In vielen europäischen Ländern habe Mitarbeiter sogar das Recht, von ihrem Dienstgeber zu verlangen, dass Gehaltsbestandteile für ihre Altersvorsorge verwendet werden. Diese Bereitschaft wäre auch in Österreich sehr hoch, wenn der Gesetzgeber das ermöglichen würde – das würde wirklich etwas auf diesem Sektor bewegen! Sehen Sie als Versicherer die BAV trotz der aktuellen Niedrigzinsphase zukünftig als Wachstumsmarkt? 20 risControl 09/17

KR Gerhard Heine, Partnervertriebschef Wiener Städtische Versicherung Die BAV ist auch in Zeiten niedriger Zinsen attraktiv, da steuerliche Vorteile und Lohnnebenkostenersparnisse genützt werden können und somit die Nettorendite erhöht wird. In der Betrieblichen Kollektivversicherung gibt es einen begünstigten Versicherungssteuersatz von nur 2,5 %. Mit der demografischen Entwicklung geht auch ein Arbeitskräftemangel einher. Schon heute findet ein immer größerer Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter statt. Im Rahmen der Mitarbeiterbindung werden daher Zusatzleistungen immer wichtiger. Die betriebliche Altersvorsorge ist die wichtigste Zusatzleistung. Dadurch werden Mitarbeiter motiviert und an das Unternehmen gebunden.

Die betriebliche Altersvorsorge ist ein Markt mit viel Potenzial. Bei den staatlichen Pensionen zeichnet sich ab, dass diese auf lange Sicht nicht finanzierbar sind. Schon jetzt werden die Pensionen zu einem großen Teil aus anderen Steuereinnahmen subventioniert. Daher werden langfristig Alternativen gefragt sein. Angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfelds wird die 3. Säule, also die private Pensionsvorsorge, ohne staatliche Anreize an Attraktivität verlieren. Die 2. Säule, also die betriebliche Altersvorsorge, bietet steuerliche Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Damit ist sie für die Vorsorge langfristig eine sehr interessante Option. Für Vermittler ergeben sich mit der bAV attraktive Ansatzpunkte, um Kunden langfristig zu binden. Im Vergleich zum Privatkundengeschäft ist der Betreuungsansatz in der bAV jedoch auch umfangreicher. Als Berater erhält man einen tiefen Einblick ins Unternehmen

Was bieten Sie Ihren Partnern als Vertriebsunterstützung an, Workshops, Schulungen etc.? In der „experts-Variante“ unserer erfolgreichen Ausbildungsoffensive „Partnercollege“ werden den Teilnehmern komplexe Inhalte wie zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge (aber auch Haftpflicht- und fondsgebundene Lebensversicherung) näher gebracht. Das Partnercollege kann von Mitarbeitern unserer Vertriebspartner österreichweit kostenlos besucht werden und bietet breit gefächerte Versicherungswissensvermittlung mit hohem

Gerhard Danler, Leitung BaV & Spezialisten Personenversicherung Zurich Versicherung


TITELGESCHICHTE

und daraus ergibt sich die Chance für Up- und Cross-Selling. Gleichzeitig sind natürlich aufgrund des weiten Themenfeldes auch einige Risken gegeben, weil in der Beratung vieles zu beachten ist. Wir lassen Zurich-Maklerpartner jedoch nicht allein und unterstützen sie mit Schulungen, Checklisten, Bedarfsanalysen und Experten vor Ort. Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen bAV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? Bei den kleinen und mittleren Unternehmen ist grundsätzlich Bereitschaft für das Thema vorhanden, aber die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger wissen oft zu wenig über die bAV. Es kommt also darauf an, im Beratungsgespräch die Vorteile, etwa die Steuervorteile und Mitarbeiterbindungseffekte, proaktiv und transparent zu kommunizieren. Wichtig dabei ist, dass der Nutzen für die Geschäftsführung nachvollziehbar ist. Wenn es gelingt, Bewusstsein zu schaffen, ergeben sich gute Chancen für Abschlüsse bei existierenden oder neuen Kunden. Die im Markt angebotenen Produkte sind aus unserer Sicht adäquat. Jede Alternative, ob Versicherungslösung oder Pensionskasse, hat Vor- und Nachteile. Was am besten ist, hängt von der jeweiligen Situation des Kunden ab. Daher ist es für Vermittler durchaus anspruchsvoll, den Überblick zu bewahren. Welche bAV-Lösung für Unternehmen oder Mitarbeitende attraktiv ist, hängt vom Bedarf ab. Je nach persönlicher Ausprägung ist das eine oder andere Produkt besser. In jedem Fall bieten betriebliche Vorsorgelösungen steuerliche Vorteile und daher sollte sich jedes Unternehmen damit beschäftigen. Was bieten Sie Ihren Partnern als Vertriebsunterstützung und Support an? (Workshops, Schulungen, etc.) Wir unterstützen unsere Maklerpartner mit einem umfassenden Angebot, das die gesamte Bandbreite abdeckt. Neben Analysetools, Checklisten und Unterlagen setzen wir auf einen Mix von Wissensvermittlung und Coaching in der Praxis. In Schulungen eignen sich Vermittler Know-how an. Un-

sere bAV-Experten stehen auch direkt vor Ort bei Beratungsgesprächen zur Seite und unterstützen mit ihren detaillierten Fachkenntnissen. So bauen Vermittler „Do-how“ und Praxiserfahrung für das Thema auf. Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Unser Ansatz kommt bei unseren Partnern gut an und ist wohl mit ein Grund dafür, dass wir beim heurigen Assekuranz Award Austria mit dem ersten Platz für die betriebliche Altersvorsorge ausgezeichnet wurden und die Maklerpartner Zurich als BAV-Anbieter anderen Maklern empfehlen!

Valida Holding AG Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? Pensionskassenlösungen schaffen eine WinWin-Situation: Unternehmer nutzen Steuervorteile und positionieren sich als attraktive Arbeitgeber. Mitarbeiter profitieren von einer späteren Zusatzpension. Leider sind vielen Unternehmern – aber auch Arbeitnehmervertretern – die Vorteile der betrieblichen Vorsorge nicht bekannt. Sicher ist unser Geschäft komplex – aber der Nutzen ist evident. Was bieten Sie Ihren Partnern als Vertriebsunterstützung und Support an? Unsere internen Vertriebs-Experten koordinieren ein bundesweites Netz an Vertriebspartnern, mit denen sie ständig im Austausch sind und veranstalten laufend Workshops und Schulungen. Sehen Sie als Versicherer die BaV als Wachstumsmarkt und welche Chancen bietet diese dem Vermittlermarkt? Im Geschäftsfeld Pensionskasse sehen wir starkes Potenzial durch die Übertragungen von der Abfertigung Neu – zwecks sinnvoller Verwendung des Abfertigungs-Guthabens als lebenslange steuerfreie Zusatzpension. Für den Vermittlermarkt ist die Abfertigung Neu als ein standardisiertes Pflicht-Produkt ideal geeignet und durch Firmenneugründungen ein ständiger Wachstumsmarkt. Für

Mag. Martin Sardelic, Vorstandsvorsitzender der Valida Holding AG den Pensionskassenmarkt wäre es wichtig, dass er in Kollektivverträgen verstärkt berücksichtigt wird.

Generali Versicherung AG Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? Die betriebliche Altersvorsorge hat sich in den letzten Jahren sehr erfreulich entwickelt, auch wenn sie in der öffentlichen Diskussion nur in geringem Ausmaß vorkommt. Der Fokus der Pensionsvorsorge liegt in Österreich auf der staatlichen Pension, die die Basis für weitere Ansätze sein soll. Bei der Gestaltung einer bAV-Lösung sind vor allem steuerliche Auswirkungen sowie betriebliche und kollektivvertragliche Themen zu berücksichtigen. Dies erfordert eine intensive Aufklärung speziell in Klein- und Mittelbetrieben, um die Vorteile der verschiedenen Modelle zu transportieren und individuelle Lösungen für das jeweilige Unternehmen zu finden. Was bieten Sie Ihren Partnern als Vertriebsunterstützung und Support an? (Workshops, Schulungen etc.) risControl 09/17 21


TITELGESCHICHTE

und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter?

Dr. Martin Sturzlbaum CIO Leben/ Kranken Generali Versicherung AG Die Generali arbeitet sehr eng mit ihren Vertriebspartnern zusammen und bietet Unterstützung in Fachfragen durch eigens geschulte Spezialisten, die sogenannten BusinessCoaches. Diese unterstützen bei der Auswahl des geeigneten Vorsorgemodells ebenso wie bei der Abwicklung des Antrags. Sofern gewünscht begleiten sie auch unsere Partner bei Kundengesprächen, wenn es um spezifische Fragestellungen geht.

Es liegt weniger an mangelnder Bereitschaft der Unternehmen, sondern eher an mangelnder Aufklärung. Die bAV ist zwar in Österreich nach wie vor eine Wachstumssparte, hinkt aber im internationalen Vergleich immer noch stark hinterher. Das liegt zum einen daran, dass es bei uns kein Recht für Mitarbeiter auf betriebliche Altersvorsorge in Form einer Bezugsumwandlung (Gehaltsverzicht) gibt, wenn dies nicht vom Unternehmen explizit angeboten wird. Zum anderen wissen viele Entscheidungsträger in den Unternehmen wenig bis nichts über die teils sehr komplexen Möglichkeiten und Vorteile der bAV. In Großbetrieben wo sich Unternehmensvertreter und Betriebsräte um die bAV kümmern ist eine Durchdringung von über 40% gegeben. Bei den KMU liegt die Durchschnittsquote nur zwischen 10% und 15% je nach Unternehmensgröße. Was könnten Produktgeber unternehmen um das Thema attraktiver zu machen, sowohl für den Vertrieb als auch für den Kunden? Die am Markt verfügbaren Produkte der Versicherungen sind in Ordnung. Das Problem ist

Sehen Sie als Versicherer die BaV als Wachstumsmarkt und welche Chancen bietet diese dem Vermittlermarkt? Die bAV zeigt großes Potenzial im Bereich der Lebensversicherung. Während große Unternehmen diese Form der Vorsorge ihren Mitarbeitern bereits häufig zugute kommen lassen, sind den KMUs die Vorteile noch nicht so bewusst. Für Vertriebspartner bietet dieser Vorsorgebereich neben einer langfristigen Kundenbeziehung auch die Möglichkeit der Differenzierung gegenüber Mitbewerbern.

business point consulting & vorsorge GmbH Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert 22 risControl 09/17

Arno Slepice, Geschäftsführer business point consulting & vorsorge GmbH

hier, dass der Gesetzgeber seit vielen Jahren keine weiteren Anreize oder erleichterte Zugänge für die Säule der bAV zugesteht. Die Zukunftssicherung gem. § 3/1/15 ist z.B. nach wie vor mit EUR 300,- pro Jahr limitiert, das waren zu Schillingzeiten damals auch schon ATS 4.000,- pro Jahr. Als BAV-Consulter für andere Vermittler kann ich bestätigen, dass viele Versicherungsvermittler das Thema der bAV aufgrund der Komplexität nicht selbst aufgreifen und sich für die wenigen Fälle im Jahr auch das erforderliche Fachwissen nicht aneignen möchten. Von den Produktgebern ist hier in erster Linie Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung der Kunden gefragt. Es sollten aber auch die bestehenden Strukturen der Vertriebsunterstützung hinterfragt werden, ob die hohen Kosten für die vor Ort BAVBetreuungsmannschaften, die vom Makler ohnehin nur bedingt angenommen werden, heute noch zeitgemäß sind.

Schwaiger Eurorisk GmbH

selbständiger Kooperationspartner der g&o Gruppe Liegt es an der mangelnden Bereitschaft der Unternehmen oder sind die am Markt befindlichen BaV Lösungen zu kompliziert und zu wenig attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeiter? Die Bereitschaft von Unternehmen, betriebliche Vorsorgesysteme zu etablieren, ist grundsätzlich vorhanden, doch gibt es andere Aspekte, die oft hinderlich sind. §3 gilt für die breite Masse und ist attraktiv für Unternehmen, aber kompliziert in der Umsetzung mit Gruppenbildung, MA-Eigenbeiträgen, Lohnverrechnung. Bei hoher Mitarbeiterzahl ist die Liquiditätsbelastung für Unternehmen oft enorm, außerdem für die Mitarbeiter wenig attraktiv, da die Beiträge (z.B. Bei §3 mit € 300 p.a.) zu klein sind, um wirklich eine Pensionsvorsorge zu schaffen. Bei höheren Beiträgen ist der Mitarbeiter oftmals zwischen Gehaltserhöhung oder Beitragsleistung in die eigene Pension hin- und hergerissen. Auch steigt der administrative Aufwand. Bei Pensionszusagen ist nicht der administrative Aufwand das Thema. Sondern die Komplexität des interdisziplinären Zusam-


TITELGESCHICHTE

menwirkens von unterschiedlichen Rechtsbereichen. Hier ist es vor allem der Investmentgedanke der über dem Vorsorgedanken steht. Es ist dann schwierig eine lebenslange Rente oder Risikokomponenten wie z.B. Witwenversorgung oder Berufsunfähigkeit entsprechend zu kommunizieren. Für das Unternehmen ist es die langfristige Beitragsverpflichtung. Was könnten Produktgeber unternehmen um das Thema attraktiver zu machen, sowohl für den Vertrieb als auch für den Kunden? Eigentlich sollte man meinen, die Attraktivität der BAV leidet im Niedrigzinsumfeld. In Wirklichkeit minimiert es die Konkurrenzprodukte, denn die BAV bietet zusätzlich Rendite in Form von z.B. LohnnebenkostenBefreiung, Rückstellungsbildung in der Bilanz und Steuerbegünstigungen. Diese Betrach-

tungsweise ist jedoch oft schwer vermittelbar, vor allem wenn die Beiträge höher ausfallen als die garantierte Rente. Es ist in Österreich so, dass für BAV Verträge nahezu die gleichen Regeln gelten wie für private Lebensversicherungen. Das ist in vor allem in jenen Fällen bedenklich, wo ein Arbeitnehmer bei einem Vertragsabschluss Gesundheitsfragen ausfüllen muss (z.B. Abfertigungsrückdeckung mit Ablebensschutz), und so der Arbeitgeber indirekt über eventuell bestehende Erkrankungen informiert wird. Es gibt Stornoabschläge, obwohl die Vertragsbeendigung nicht im Einflussbereich des Versicherungsnehmers liegen muss, nämlich dann wenn ein Mitarbeiter kündigt. Erhöhungen von BAV Verträgen sind zur Zeit oft nur mittels Neuvertrag – und somit aktuellen Rechnungsgrundlagen – möglich. Kurz gesagt: Den derzeitigen Produkten am Markt fehlt es an Flexibilität, um auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können.

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KOMMENTAR

Betriebliche Altersvorsorge – die noch unerledigte Aufgabe Selbst mit gewohnt zweistelligen Prämien-Wachstumsraten kommt die Marktdurchdringung für Lösungen der betrieblichen Altersvorsorge (BAV) in Österreich seit Jahren kaum von der Stelle: eine somit unverändert große Aufgabe für Makler als Betreuer von Unternehmen.

Zweistellige Zuwachsraten im Neugeschäft sind im BAV-Geschäft seit Jahren an der Tagesordnung. Dennoch ist in Österreich erst ein Viertel der Erwerbstätigen in eine freiwillige BAV-Lösung eingebunden, während es beim Nachbarn Deutschland bereits 65 Prozent sind. „Österreich ist da Schlusslicht im internationalen Vergleich – doch sollten wir auf deutsches Niveau aufschließen“, erklärt Dipl.-Ing. Wolfgang Weisz, Verantwortlicher für Betriebliche Altersvorsorge bei der Allianz in Österreich und Vorsitzender der Arbeitsgruppe BAV im Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs. Denn es gelte zwar seit 2003 mit den Vorsorgekassen ein Obligatorium für die Abfertigung Neu, trotzdem sei nirgendwo in Europa die Abhängigkeit von staatlichen Pensionsleistungen so hoch wie hierzulande. Drei-Säulen-Modell umsetzen Während die staatliche Pension die Finanzierung von Grundbedürfnissen absichert, fällt der privaten und betrieblichen Altersvorsorge die Aufrechterhaltung des Lebensstandards zu. Für Unternehmen ergibt sich daraus die Chance, im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Nase vorn zu haben. Als Bestandteil des Vergütungsmodells bringt der Einsatz betrieblicher Vorsorgemodelle klare Vorteile sowohl für das Unternehmen als auch die Mitarbeiter. „Vorsorgelohn ist um fast ein Drittel billiger als Barlohn“, erklärt Weisz. Ein Spruch, den er seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholt. Und der zu greifen beginnt. Denn BAV-Lösungen für Unternehmen gewinnen immer mehr an Bedeutung beim Recruiting und haben für die Mitarbeiterbindung die Rolle der früheren Abfertigung übernom24 risControl 09/17

men. Bei Neueintritten ist das Interesse an BAV-Lösungen folglich sehr hoch und deren Vorhandensein oftmals das entscheidende Argument für Job-Interessenten. Nadelöhr Firmenchef Doch ohne Zustimmung des Arbeitgebers gibt es in Österreich nach wie vor keine BAV-Lösung. Das Thema BAV anzusprechen und Unternehmer dafür zu gewinnen sei deshalb auch die Aufgabe der Makler als Betreuer der Unternehmen. Angesichts der aktuellen Marktdurchdringung sieht Weisz das als eine vielfach noch immer unerledigte Aufgabe und appelliert an die bei Unternehmen erfahrungsgemäß stark positionierten Maklerpartner. Als Einstieg biete sich das Thema steuerfreies Gehalt an. Denn gemäß § 3/1/15a EStG kann jeder Arbeitgeber für seine Arbeitnehmer pro Jahr bis zu 300 Euro für Zukunftssicherungen gegen Invalidität, Unfall, Krankheit, Pflege, Alter oder Tod aufwenden: völlig abgabenfrei für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Bei der Allianz sei die Risikoprüfung für solche Gruppengeschäfte nun deutlich vereinfacht worden und mit drei Antragsfragen erledigt.

Dipl.-Ing. Wolfgang Weisz

Neues Einsatzgebiet Jubiläumsgeld

intelligente Versicherungslösung anbietet. „Dafür gibt es eine klar steigende Nachfrage im Markt“, erklärt Weisz.

Ein Dauerbrenner sei die Abfertigung Alt: Selbst eineinhalb Jahrzehnte nach Start der Vorsorgekassen gibt es noch immer geschätzt 800.000 Dienstnehmer mit Abfertigung-Alt Verpflichtungen als tickende Zeitbombe für Unternehmen – denn nur knapp ein Zehntel davon ist über Versicherungen gedeckt. Ähnlich verhält es sich bei den meist mehrfach in steigender Höhe fälligen Jubiläumsgeldern, wofür die Allianz seit Neuestem eine

„Die Allianz ist der einzige Komplettanbieter für BAV in Österreich und will mehr Geschäft mit mehr Maklerpartnern machen“, bekräftigt Weisz und bietet dafür jede nur erdenkliche Unterstützung an: die Ausbildung mit der BAV-Akademie, und von der Kundenselektion über die Terminvorbereitung bis zur Begleitung beim Kundentermin. „Am besten ist, die Maklerpartner probieren unser Angebot einfach“, so Weisz.


Forum Assekuranz Die Versicherungsbranche befindet sich im Umbruch und zahlreiche Veränderungen klopfen an die Tür. Kunden profitieren von den unzähligen Möglichkeiten sich zu informieren, wodurch auch die Konkurrenz massiv angestiegen ist und eine reine Differenzierung über das Produkt oder den Preis nur mehr wenig profitabel scheint. Insurtechs lassen mit smarten Geschäftsmodellen aufhorchen, die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und sowohl die DSGVO als auch IDD und die PRIIPVerordnung halten die Branche auf Trab und lassen keine Verschnaufpause zu. Wie sollte bzw. muss die Versicherungsbranche auf diese Veränderungen reagieren? Vor allem aus den technologischen Möglichkeiten ergeben sich große Chancen, jedoch beinhalten diese Entwicklungen für Versicherungen auch ein gewisses Risiko.

Muss die Versicherungsbranche ihr gesamtes Geschäftsmodell überdenken? Sind ihre traditionellen Geschäftsmodelle überhaupt noch zukunftsfähig?

Welche Stolpersteine und Hürden müssen aus dem Weg geräumt werden, damit die Branche erfolgreich in die Zukunft blicken kann?

Neuen Anbietern ist es bereits gelungen, die veränderten Kundenbedürfnisse wahrzunehmen und sie schaffen es Kunden mit maßgeschneiderten Versicherungsleistungen – im Idealfall noch dazu online und auf allen Kanälen – anzusprechen. Die Verantwortlichen der Versicherungsbranche sollten sich also frühzeitig über die grundlegenden Entwicklungen klar werden und sich auf die digitale Reise machen.

Das imh Forum Assekuranz geht dieser Frage auf den Grund und analysiert mit Experten und Praktikern aus der Branche, welchen Anforderungen die Versicherung der Zukunft gerecht werden muss. Seien Sie von 27. – 29. November 2017 dabei und erfahren Sie an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit Sie die Veränderungspfade erfolgreich beschreiten können, denn es wäre falsch, wenn nicht gar fatal, abzuwarten und nichts zu tun.

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Forum Assekuranz Seien Sie von 27. bis 29.11.2017 dabei und erfahren Sie, welche Stolpersteine und Hürden aus dem Weg geräumt werden müssen, damit die Versicherungsbranche erfolgreich in die Zukunft blicken kann. Wählen Sie zwischen 4 Konferenzen:

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KOMMENTAR

Kein gutes Leben für die Bevölkerungsmehrheit ohne 2. Säule Mag. Markus Zeilinger, Gründer und Vorstandsvorsitzender der fair-finance Vorsorgekasse über unser Pensionssystem

Man muss kein Versicherungsmathematiker sein, um sehen zu können, dass die anstehende Pensionierung der Babyboomergeneration, die leider nicht wirklich sinkende Arbeitslosigkeit sowie vor allem die steigende Lebenserwartung bei stagnierendem Pensionsalter eine wachsende Herausforderung für das Pensionssystem darstellen. Dankenswerterweise haben wir ein gut funktionierendes und politisch breit verankertes staatliches Pensionssystem in Österreich, das niemand ernsthaft in Frage stellt. Ich vertraue auch darauf, dass Sozialpartner und Politiker sorgsam und verantwortungsvoll mit unserem Pensionssystem umgehen und dieses somit grundsätzlich zukunftssicher ist. Es muss aber erlaubt sein, ohne sofort in ein unsoziales, altenfeindliches und kapitalistisches Eck gestellt zu werden, darüber nachzudenken, ob sich ein angehender Pensionist auch weiterhin ein vergleichbares und so gutes Leben leisten wird können, wie er das als Aktiver konnte. Es ist ja nicht mehr so, dass Pensionisten geringere finanzielle Mittel benötigen als aktiv

fair-finance Vorsorgekasse in 2010 gegründet, verfügt über 5,2 % Marktanteil, 280.000 Anspruchsberechtigte und EUR 440 Mio. Kundenvermögen. Die durchschnittliche Veranlagungsperformance der letzten 5 Jahre (20122016) beträgt 3,58 % p.a. gegenüber 2,89 % im Marktdurchschnitt. Arbeitende. Die Kinder kommen später und sind länger in Ausbildung, man möchte als Pensionist jene Dinge nachholen, zu denen man früher keine Zeit oder kein Geld hatte 26 risControl 09/17

(Reisen, Hobbies, Kulturbesuche, Gesundheit, ..). Maßgeblich für ein weiterhin gutes und auch weitgehend unverändertes Leben ist die Nettoersatzrate, also das Verhältnis des verfügbaren Pensionsbezugs zum letzten Aktivbezug. Wenngleich die Nettoersatzrate in Österreich noch im Spitzenfeld der OECD-Staaten liegt, sinkt sie seit Jahren kontinuierlich und wird, allein aufgrund der geltenden Gesetzeslage, auch weiter sinken. Eine sinkende Nettoersatzquote läuft aber den Interessen und finanziellen Bedürfnissen der aktuellen und vor allem der zukünftigen Pensionisten zuwider. Und wir sprechen hier nicht von Spitzenverdienern, sondern von der großen Mehrheit der Unselbständigen und Selbständigen. Um auch der großen Mehrheit aller Pensionisten ein gutes Leben und nicht nur ein Überleben zu ermöglichen, ist eine möglichst hohe Nettoersatzquote sicherzustellen. Medien und politisierende Scharfmacher stellen unrichtigerweise gerne die Sicherheit unserer Pensionen in Frage und würgen damit jede sachliche Diskussion mit dem Ziel eines guten Lebens im Alter ab. Auch unsere Politiker meiden das Thema Vorsorge oder bagatellisieren es, weil sie sich vor der wachsenden Anzahl der Pensionisten an den Wahlurnen fürchten. Herr und Frau Österreicher sind also sich selbst überlassen und das umso mehr, je jünger Mann oder Frau ist. Der Zugang zu einer effektiven 2.Säule der betrieblichen oder kollektiven Altersvorsorge ist de facto nicht gegeben und die Angebote der 3.Säule, der privaten Altersvorsorge, sind durch Eingangs- und Endsteuer, also Versicherungs- und Einkommenssteuer weitgehend unattraktiv. Somit hat der Durchschnittsbürger kaum Chancen selbst vorzusorgen. Abgesehen von wenigen Vermögenden, die versuchen sich mit Vorsor-

Mag. Markus Zeilinger gewohnungen, Wertpapieren, Fonds oder Edelmetallen abzusichern. Dabei wäre es relativ einfach. Die Produkte und Durchführungswege sind alle vorhanden und haben sich - abgesehen von der „GrasserPension“, die getarnt als prämiengeförderte Zukunftsvorsorge wohl eher eine Förderung des Aktienmarktes war und somit floppen musste - bewährt. Besonders für die 2.Säule sehe ich Chancen und Nachholbedarf. Österreich liegt hier im Vergleich zu jenen Ländern, mit denen wir uns sonst schon gerne vergleichen, zurück und zwar unabhängig davon, ob man die Welt mit einer roten oder schwarzen Brille betrachtet.


KOMMENTAR

Als sozialpartnerschaftliche Erfindung der letzten Jahrzehnte haben sich Vorsorgekas-

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sen und davor auch schon Pensionskassen als kosteneffizient, transparent und sicher erwiesen. Auch Versicherungen haben durch die Übernahme der biometrischen Risiken ihre Vorteile. Aus den vielen Vorschlägen zur Verbesserung oder eher Einführung einer breiten die Nettoersatzquote signifikant verbessernden ergänzenden Altersvorsorge, möchte ich die moderne Form der freiwilligen Abfertigung, die es ja auch schon früher gab, anführen. Gemeint ist die kollektive Möglichkeit, auf Betriebsebene die bescheidenen verpflichtenden Beiträge von bisher 1,53 % des Entgelts zur Mitarbeiter- und/oder Selbständigenvorsorge zu erhöhen. Arbeitgeber könnten anstelle von Prämien oder überkollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen also einfach mehr einzahlen, ohne kompliziert neue Verträge aushandeln oder den MitarbeiterInnen neue Produkte erklären zu müssen. Dies

natürlich in Kombination mit der Verpflichtung, die so angesparten Guthaben auch wirklich als Zusatzpension zu verwenden. Denn derzeit werden die Guthaben bei den Mitarbeitervorsorgekassen annähernd bei jedem Jobwechsel ausbezahlt, so dass die Einrichtungen richtigerweise Abfertigungsund nicht Vorsorgekasse heißen müssten. Wenn jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin dann auch noch die Möglichkeit hätte, einen gewissen Prozentsatz seines Bezugs als individuelle Zuzahlung zu verwenden, wäre das heranwachsende Problem schnell gelöst und ein gutes Leben im Alter gesichert. Bei Härtefällen wie langer Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit müsste es Ausnahme vom Auszahlungsverbot geben. Unternehmen, die bereits Pensionskassen- oder Versicherungslösungen haben, sollten die bestehenden Systeme entsprechend erweitern können.

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Neues aus Bad Ischl Direkt im Herzen des Salzkammerguts liegt Bad Ischl und auch der Hauptsitz des muki Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit. Mit 1. September hat es personelle Veränderungen bei dem erfolgreichen jungen Versicherungsunternehmen gegeben. Mag. Helmut Geil, ehemals Geschäftsführer von Aon Benfield, ergänzt nun den Vorstand. Wir haben mit dem Vorstandsvorsitzenden Wenzel Staub, MBA und Mag. Helmut Geil über Marktgegebenheiten und Chancen des Marktes gesprochen.

Herr Magister Geil, was hat sie dazu bewogen, zur muki zu wechseln? Und bitte auch einige Worte zu Ihrer Person. Geil: Ich bin 1971 in Salzburg geboren und in Hallein in die Schule gegangen, das Versicherungsblut wurde mir bereits in die Wiege gelegt. Nach meinem Rechtswissenschaftsstudium in Salzburg habe ich bei der Assitalia bzw. Generali in London begonnen und bin nach knapp drei Jahren zu Aon Benfield in Hamburg gewechselt. 2003 ging ich wieder zurück nach Österreich, um den Aufbau von Aon Benfield in Wien zu unterstützen. Mitte

werden mit Mag. Geil auch zusätzliche neue Visionen bei uns einziehen. Das, was uns ausmacht, ist unsere Philosophie eines Ver-

Wir sind der Partner für den kleinen und mittelständischen Vertriebspartner und werden das auch weiterhin bleiben. sicherungsvereins auf Gegenseitigkeit, der seinen Kunden – unseren Mitgliedern –, den Mitarbeitern und den Vertriebspartnern verpflichtet ist. Ich werde in absehbarer Zeit in Pension gehen, und es ist die Weitsicht,

Das, was uns ausmacht, ist unsere Philosophie eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit, der seinen Kunden – unseren Mitgliedern –, den Mitarbeitern und den Vertriebspartnern verpflichtet ist. 2008 übernahm ich als Geschäftsführer den weiteren Ausbau von Aon Benfield in Österreich. Nach 16 Jahren Konzerntätigkeit war es für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung zu suchen, daher kam die Anfrage aus dem Hause muki zur rechten Zeit. Bereits in meiner beruflichen Vergangenheit habe ich die muki als Rückversicherungsmakler seit 2009 betreut und kenne daher sehr viele Mitarbeiter im Haus, auch mit Wenzel Staub bin ich schon seit langer Zeit freundschaftlich verbunden. Die Veränderung war für mich ein passender nächster logischer Schritt.

die muki auszeichnet, bereits heute an meine Nachfolge zu denken, um einige Jahre gemeinsam die Agenden zu führen und dadurch einen friktionsfreien Übergang zu gewährleisten. Es ist unser gemeinsames Bestreben, Gutes zu erhalten, aber mit neuer Dynamik und neuem Input.

Herr Staub, was wird sich bei der muki verändern?

Geil: Neben der langfristigen Vision gibt es auch kurz- und mittelfristige Pläne. Diese sind durch die auf uns zukommenden Regulatorien geprägt. Sowohl die IDD als auch die Datenschutzgrundverordnung stellen eine

Staub: Wir sind bestrebt, das, was wir aufgebaut haben, zu bewahren. Aber natürlich 28 risControl 09/17

Herausforderung für uns dar, wie auch für alle anderen Unternehmen in der Branche. Wir setzen alles daran, dass die Vielfalt im

Geil: Es wird eine nächste dynamische Phase beginnen, aber sicherlich kein Umbruchszenario. Gibt es konkrete Pläne?

Bereich der Vertriebspartner im Allgemeinen weiterhin erhalten bleibt. Wir sind der Partner für den kleinen und mittelständischen Vertriebspartner und werden das auch weiterhin bleiben. Um für die neuen Regulatorien gerüstet zu sein, planen wir eine Unterstützung für unsere Vertriebspartner, die ihnen die Arbeit unter den Voraussetzungen der neuen IDD erleichtern wird. muki hat den Vorteil, sich als sehr junges Versicherungsunternehmen in Österreich relativ rasch und effektiv auf Marktveränderungen einstellen zu können, da es keine Altlasten gibt, die es vorher zu beseitigen gilt. Wir haben hier in Bad Ischl hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter, viele seit Beginn dabei, und daher sind wir auch für alle zukünftigen Marktanforderungen gut gerüstet. Staub: Die Datenschutzgrundverordnung ist vor allem für kleine Versicherungsunternehmen im Hinblick auf Ressourcen sowohl bei den Mitarbeitern als auch finanziell eine Herausforderung. Wir leben seit Beginn unseres Unternehmens eine klare einfache Kommunikation und haben dadurch einen gewissen Vorteil. Für die neuen Anforderungen haben wir uns gut aufgestellt und unsere Hausaufgaben erledigt. So werden wir etwa die Kommunikation zum Kunden und Vertriebspartner im Bereich der Kran-


INTERVIEW

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INTERVIEW

kenversicherung an die neuen Anforderungen anpassen. Veränderungen auch im Bereich IT? Staub: Aufgrund der Anforderungen durch die neuen Aufsichtsregulatorien und die IDD haben wir uns entschlossen, unsere IT neu aufzustellen. Wir werden mit Ende 2018 ein komplett neues Verwaltungsprogramm live schalten, es wird das modernste seiner Art sein. Der Einsatz all unserer Mitarbeiter in den kommenden anderthalb Jahren wird es ermöglichen, diesen Schritt in diesem Zeitrahmen zu schaffen. Wird sich am Standort Bad Ischl etwas verändern? Staub: Bad Ischl war zu Beginn der muki in einigen Bereichen ein Nachteil. In den

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Anfängen war es schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, viele Ausbildungen haben wir intern vorgenommen, und diese Mitarbeiter sind bis heute ein wichtiger Teil unseres Erfolges. Inzwischen hat sich ge-

besten Bewerber entwickelt, deshalb werden wir daran nichts ändern. Geil: Eines ist klar, wenn man sich entscheidet, von einer großen Versicherungsgesellschaft

Unser Hauptsitz in Bad Ischl hat sich mittlerweile auch zu einem Vorteil im Wettbewerb um die besten Bewerber entwickelt, deshalb werden wir daran nichts ändern. zeigt, dass neben der reizvollen beruflichen Herausforderung der attraktive Standort im Salzkammergut ein zusätzliches Argument für die Verlegung des Lebensmittelpunktes hierher ist. Erst vor kurzem haben sich zwei hoch qualifizierte Mitarbeiter aus Wien entschlossen, nach Bad Ischl zu ziehen. Unser Hauptsitz in Bad Ischl hat sich mittlerweile auch zu einem Vorteil im Wettbewerb um die

zu uns zu kommen, dann ist es eine bewusste Entscheidung, denn es gehen auch Standortwechsel und familiäre Übersiedlung mit einher. Internetverkauf versus persönliche Beratung? Staub: Ich bin davon überzeugt, dass es „face to face“ im Vertrieb immer geben wird. Vertrauen


INTERVIEW

Geil: Es wird davon abhängig sein, wie jeder Einzelne persönlich strukturiert ist, denn im Endeffekt geht es uns auch nicht anders. Als mit 1.1.2016 die neuen Aufsichtsregelungen schlagend geworden sind, war für alle im Vorfeld die Frage, wie geht man damit um, ist man offen für eine neue Herausforderung, oder lässt man sich von seinem eigenen inneren Widerstand ausbremsen? Neue Regulatorien sind eine Chance, einen neuen Weg zu gehen, neue Möglichkeiten zu suchen und eingetretene Pfade zu verlassen. Der Versicherungsmakler muss sich auf das konzentrieren, was er am besten kann, auf die Beratung, auf die Risikoanalyse beim Kunden – und wir werden unsere Vertriebspartner dabei tatkräftig unterstützen. Sich in einen Verbund oder bei den vielen Zusammenschlüssen einzubringen ist, meiner Meinung nach, nur dann erfolgreich möglich, wenn der Versicherungsmakler von diesem Schritt überzeugt ist und er nicht aufgrund von Marktgegebenheiten dazu gezwungen wird. Wo soll der Weg der muki hingehen?

ist wichtig in der Beratung beim Privat- und Firmenkunden, und dieses Vertrauen kann nur bei der persönlichen Beratung entstehen.

in der Früh auf und verspürt den Drang, sich ein Versicherungsprodukt zu kaufen, einfach so. Viel interessanter ist der Ansatz,

Neue Regulatorien sind eine Chance, einen neuen Weg zu gehen, neue Möglichkeiten zu suchen und eingetretene Pfade zu verlassen. Geil: Wenn man von einem standardisierten Produkt spricht, kann es sicherlich unter Umständen übers Internet verkauft werden. Was wir aber bemerken und unsere Kunden uns widerspiegeln, ist, dass persönliche Beratung noch immer gewünscht wird. Mich stört bei der Diskussion über Digitalisierung in unserer Branche, dass der Fokus immer nur im Vertrieb liegt. Denn Versicherungsprodukte sind kein Push Produkt, kein Kunde steht

Digitalisierung dort einzusetzen, wo wir dem Kunden einen Mehrwert über den normalen Versicherungsschutz hinaus anbieten können. Sich nur auf den Verkauf im Internet zu fokussieren, ist meines Erachtens nach ein zu engfokussierter Ansatz. Wie sehen Sie die Chancen des Berufes Versicherungsmakler? – Einzelkämpfer, Verbund oder Zusammenschlüsse?

Staub: Wir haben letztes Jahr in allen Sparten mit die größten Zuwächse aller in Österreich tätigen Versicherungsunternehmen verzeichnen können. Wir werden heuer knapp 100 Millionen Jahresprämieneinnahme erzielen und können damit sagen, dass unser Weg ein erfolgreicher ist – denn immer mehr Kunden erkennen die Vorteile eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit, der ausschließlich seinen Mitgliedern verpflichtet ist und nicht anonymen Shareholdern. Unser Ziel ist es, die Position der muki noch mehr zu schärfen. Geil: Die muki hat sich die Latte des Erfolges selbst sehr hochgelegt. Es wird auch in Zukunft sehr wichtig sein, Gutes zu bewahren, um auch weiterhin erfolgreich unterwegs zu sein. Auch die Kundenzufriedenheit zeigt, dass nicht nur unsere Vertriebspartner, sondern auch unsere Mitglieder – unsere Kunden – mit uns zufrieden sind. Mit unserer Solvabilitätsquote von 170 Prozent stehen wir als Versicherungsverein am Markt gut da und können eine solide finanzielle Stabilität aufweisen. Das ist unser Weg, und den werden wir weiterhin gehen. Wir danken für das Gespräch. risControl 09/17 31


VERSICHERUNG

Allianz Versicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Das Risiko berufsunfähig zu werden wird noch immer massiv unterschätzt. 79 % der Österreicher fühlen sich von der Gefahr einer möglichen Berufsunfähigkeit kaum bedroht. Das hat eine Onlineumfrage, durchgeführt durch das market Institut im Auftrag der Allianz Gruppe, in Österreich ergeben. Die größte Angst vor Berufsunfähigkeit haben Menschen, die im Gewerbe und in einem Handwerk tätig sind, die geringste Angst besteht im öffentlichen Dienst. Daher haben zwei Drittel dafür auch keinerlei Vorsorgemaßnahmen getroffen – trotz geringen Vertrauens in die staatliche Absicherung, wie aus der Umfrage hervorgeht. Tatsächlich beziehen hierzulande derzeit rund 143.000 Menschen, die noch nicht das reguläre Pensionsalter erreicht haben, eine Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspension. Deren Höhe liegt im Schnitt bei monatlich rund 1.000 Euro – oft nicht genug um die anfallenden Lebenskosten zu decken. Höhere Bildung – weniger Angst vor Berufsunfähigkeit „Berufsunfähigkeit zählt nicht zu den großen Sorgen der Menschen in unserem Land“, ortet Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich, aufgrund der Umfragedaten. Nur 23 % der Männer und 20

% der Frauen fürchten sich davor, eines Tages ihrem Job nicht mehr nachgehen zu können. Bei Pflichtschulabsolventen ist diese Angst deutlich stärker ausgeprägt als bei Menschen mit höherer Bildung, in Vorarlberg und Tirol stärker als im Rest des Landes. Personen mit niedriger privater und beruflicher Stressbelastung, hohem Lebenswertgefühl und niedrigem Burnoutrisiko schätzen die Gefahr deutlich niedriger ein als der Rest der Befragten. Erhebliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Berufsgruppen: Während sich 31 % der Handwerker und Gewerbetreibenden und 27 % der Beschäftigten im Tourismus vor Berufsunfähigkeit fürchten, tun dies nur 13 % der Lehrer und 11 % der öffentlich Bediensteten. „Auch der Wiedereinstieg nach temporärer Berufsunfähigkeit könnte nach Meinung der Befragten zum Problem werden: 68 % glauben nicht, dass sie nach ein bis eineinhalb Jahren Ausfall problemlos an ihren Arbeitsplatz zurückkehren könnten, selbst bei langjähriger Firmenzugehörigkeit“, berichtet Oswald. Gering ist auch das Vertrauen in die staatliche Hilfe im Fall des Falles. Nur 15 % der Berufstätigen insgesamt fühlen sich durch Pflichtversicherungen ausreichend gegen finanzielle Engpässe bei Berufsunfähigkeit abgesichert, bei den Selbständigen und Freiberuflern gar nur 9 %. Dennoch hat nur ein knappes Drittel

Dr. Johann Oswald laut eigenen Angaben im Rahmen der privaten Vorsorge das Thema einer möglichen Berufsunfähigkeit berücksichtigt. Verglichen mit einer Allianz Umfrage aus 2012 sind dies sogar noch etwas weniger geworden als vor fünf Jahren. „Offensichtlich rechnen nur wenige Menschen damit, dass sie von Berufsunfähigkeit persönlich betroffen sein könnten“, so Oswald. Allein im vergangenen Jahr sind aber in Österreich rund 10.000 Männer und 5.700 Frauen berufsunfähig geworden.

Helvetia Versicherung

Deutliches Wachstum

Die Helvetia Versicherung hat im ersten Halbjahr des Jahres 2017 ein deutliches Wachstum im Geschäftsaufkommen um 32,2 % gegenüber dem Vergleichsvorjahreszeitraums gemeldet. Das Gesamtprämienaufkommen liegt nun bei 291,2 Mio. Euro, das überdurchschnittliche Wachstum ist geprägt durch den 170 % Zuwachs im Bereich Einmalerlag in der fondsgebundenen Lebensversicherung. Das Wachstum wird aber laut dem Unternehmen im Lebensversicherungssegment bis zum Jahresende deutlich abflachen, man erwar32 risControl 09/17

tet einen ähnlichen Jahreswert wie im Jahre 2016. Im Schaden und Unfallbereich sind die Prämieneinnahmen um 3,9 % auf 153,4 Mio. Euro angestiegen. Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb und Marketing: „Das hohe Wachstum in den Bereichen Schaden-Unfall und Leben ist auch das Resultat unserer Ausrichtung auf Top Service für unsere Vermittler und Kunden.“ Die Combined Ratio ist auf 92,8 % gesunken. Mag. Thomas Neusiedler, Vorstand SchadenUnfall von Helvetia Österreich: „Die neuerliche Verbesserung der operativen Ertragskraft

ist auch auf unsere konsequente Fokussierung auf profitables Geschäft zurückzuführen. Zudem freut mich besonders, dass wir von österreichischen Vermittlern unter die Top 5 Versicherer mit bestem Schadenservice gewählt wurden“. Zum Gesamtergebnis in Österreich zeigt sich Dr. Otmar Bodner, Vorstandsvorsitzender von Helvetia Österreich, sehr zufrieden: „Es ist uns erneut gelungen, innerhalb eines schwierigen Marktumfelds über alle Sparten hinweg profitabel zu wachsen und ein hervorragendes versicherungstechnisches Resulat zu erzielen“.


KOMMENTAR

Lebensversicherung am Prüfstand In der Ausgabe 08/2017 haben wir die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Lebensversicherung veröffentlicht. Lesen Sie hier nachträglich die Meinung von Vorstandsvorsitzenden Mag. Josef Adelmann, ERGO Versicherung AG . Zu welchem Lebensversicherungsprodukt tendieren Kunden in Zeiten wie diesen? Die seit Jahren rückläufige Entwicklung der Zinsen hat dazu geführt, dass die Lebensversicherer die produktpolitischen Antworten auf den Bedarf ihrer Kunden in diesem veränderten Umfeld neu bewertet haben. Flexibilität bei der Gestaltung des Produktes – und dazu gehört insbesondere auch die Wahl und Änderbarkeit der Veranlagung – wird ein höherer Stellenwert beigemessen als langfristige Zinsgarantien am aktuellen Niveau. Dennoch wird die Möglichkeit sehr geschätzt, bei turbulenten Entwicklungen auf den Märkten oder um erreichte Wertzuwächse abzusichern, uneingeschränkt in die klassische Lebensversicherungsveranlagung wechseln zu können. Daher liegt der Fokus in der Lebensversicherung in Zeiten wie diesen auf dualen Angeboten, also einer Kombination von klassischer Lebensversicherung gepaart mit Elementen der fondsgebundenen Lebensversicherung in einem Produkt. Damit kann sich der Kunde sicher sein, ohne Mehrkosten immer adäquat auf sich ändernde Märkte reagieren zu können. Mit der flexiblen Lebensversicherung ERGO fürs Leben tragen wir diesen geänderten Kundenbedürfnissen optimal Rechnung. Das Hybridprodukt bietet aber auch eine Reihe von fixen und wählbaren Zusatzleistungen, wie z. B. einen flexiblen Ablebensschutz. Eine Absicherung der Sparraten bei Arbeitslosigkeit komplettiert das Produktangebot und macht es zu einem idealen Vorsorgeinstrument für viele Einsatzbereiche. ERGO fürs Leben ist damit ein lebensbegleitendes Vorsorgeprodukt, das dem Kunden die Sicherheit gibt, dass eine heute getroffene Entscheidung, die sich durch nachfolgende Änderungen der Marktgegebenheiten als nicht mehr optimal erweist, auf unbürokratische Weise wieder revidiert und den neuen Verhältnissen angepasst werden kann.

Wie verhält es sich mit der Wiederveranlagung bei den Erlebensversicherungen? Wie mit den Stornos? Die Wiederveranlagung von abreifenden Verträgen war in unserem Haus immer ein von den Kunden und den Vertriebspartnern geschätztes Angebot. Das ist auch heute noch so – wenngleich die Quoten rückläufig sind, da die rückläufige Zinslandschaft dazu geführt hat, dass die Mindestlaufzeiten der Folgeverträge bei jenen für das Neugeschäft liegen und damit für ältere Kunden nicht immer attraktiv sind. Die Stornoraten waren bei Erlebensversicherungen immer sehr gering und das hat sich nicht geändert. Die Kunden schätzen das sehr gute Risiko-/Ertragsprofil dieser Produktkategorie und sehen daher keinen Anlass, aus diesen Verträgen vorzeitig auszusteigen. In welchen Anlageklassen wird der Deckungsstock veranlagt? Beim klassischen Deckungsstock steht der Aspekt Sicherheit im Vordergrund. Das ist es auch, was die Kunden von uns erwarten. Zum 31.12.2016 waren rund 91 Prozent des klassischen Deckungsstocks in Anleihen bzw. Kontoguthaben investiert. Der Anleihenanteil besteht schwergewichtig aus Staatsanleihen bzw. staats-/landesgarantierten Anleihen (rund 53 %) und Pfandbriefen (rund 23 %); zum Großteil aus Ländern der Eurozone mit guter Bonität. Der Aktienanteil belief sich zum Stichtag auf etwa drei Prozent, weitere rund drei Prozent waren in Immobilien veranlagt. Auf Alternative Investments, Darlehen und Beteiligungen entfielen insgesamt ebenfalls rund drei Prozent. Das gesamte Portfolio ist nach den Anlagegrundsätzen Sicherheit, Rentabilität, Liquidität, Mischung und Streuung ausgerichtet. Sicherheit hat, wie schon erwähnt, oberste Priorität. Daher hat das klassische Portfolio

Mag. Josef Adelmann kaum Fremdwährungsrisiken und ist zu rund 98 Prozent in Euro investiert. Legen Kunden Wert auf nachhaltige Veranlagung bei Lebensversicherungsprodukten? Bei der Gestaltung von ERGO fürs Leben wurde dem Aspekt Nachhaltigkeit viel Raum eingeräumt. Weil wir aus Gesprächen mit unseren Kunden wissen, dass die Sensitivität für dieses Thema steigt, wurde bei allen Produktausprägungen für alle Vertriebspartner das Angebot in Richtung Nachhaltigkeit geschärft. Dies gilt für beide Segmente, klassischer Deckungsstock und Fondsveranlagung, gleichermaßen: Im klassischen Deckungsstock folgt die Veranlagung bei ERGO – als Teil der Munich Re Gruppe – weitgehend nachhaltigen Anlagekriterien im Rahmen einer konzernweit verbindlichen General Investment Guideline. Bei der fondsgebundenen Veranlagung im Rahmen von ERGO fürs Leben können diese vier Fonds gewählt werden: MEAG Nachhaltigkeit (investiert in Aktien internationaler Unternehmen, die nachhaltig agieren und somit einen Beitrag zu einem verantwortungsbewussten Wirtschaftswachstum leisten), Pioneer Global Ecology Fonds (investiert in Aktien von Unternehmen, die umweltfreundliche Produkte herstellen oder die an der Schaffung einer saubereren Umwelt mitwirken), C-Quadrat Global Quality ESG Equity Fund (weltweite Qualitätstitel in etablierten Märkten, die überwiegend bestimmte Mindeststandards in den Bereichen Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung erfüllen) und PIA Ethik Fonds (Aktien und Anleihen, die Kriterien eines ethischen Investments erfüllen). ERGO fürs Leben vereint daher die Langfristigkeit von Verträgen zur Altersvorsorge in idealer Weise mit dem Thema Nachhaltigkeit. risControl 09/17 33


VERSICHERUNG

Rückversicherer

Herausfordernde Zeiten

Das 61. Treffen der Rückversicherer in Monte Carlo wird diesmal von den beiden Stürmen „Irma“ und „Harvey“ überschattet. Noch sind die Schäden nicht absehbar, aber es wird von Schäden in Milliarden Dollar Bereichen gesprochen.

Es wird die Branche beeinflussen, wie weit die Jahresergebnisse der Rückversicherer betroffen sein werden, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Jedoch muss man davon ausgehen, dass Rückversicherungsschutz in den betroffenen Regionen teurer werde. Das Rendez-Vous de Septembre der Rückund Erstversicherer gilt als das wichtigste Treffen der Branche um Prämien und Konditionen abzustecken. Die Hurrikans Harvey und Irma zeigen wieder wie groß die signifikante Unterversicherung im Elemen-

tarschadenbereich ist. Die Anforderungen an Versicherer ändern sich rasant, nicht aber ihre grundlegende Aufgabe, Werte abzusichern. Neben dem reinen Schadenersatz steigt die Beudeutung von Schadenverminderung oder -Vermeidung. Regierungen nutzen zunehmend die Kompetenz und Finanzkraft der Versicherungswirtschaft um nach großen Schadenereignissen schnelle Hilfe zu erhalten. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied Munich Re: „Vor allem wirtschaftlich schwächere Länder werden durch Naturkatastrophen oder andere Großschadenereignisse immer wieder in ihrer Entwicklung über Jahre zurückgeworfen. Hier gilt es im Zusammenwirken von Staat und Privatwirtschaft Lösungen zu finden, die Risiken reduzieren, um den Wohlstand in diesen Ländern zu festigen.“

ARAG / Swiss Life Select

Top-Dienstleistungsqualität bewertet

Das Unternehmen Swiss Life Select hat kürzlich den 2. Service Award verliehen. Bewertet wurde die Dienstleistungsqualität der rund 80 Produktpartner. Die Beurteilung wurde von den Swiss Life Select-Financial Planner auf

Basis verschiedener Fragen vorgenommen. Der Rechtsschutzspezialist ARAG wurde unter die Top 3 gewählt. ARAG Key Account Manager Mag. Bernhard Schweder: „Diese Auszeichnung hat uns sehr gefreut.

Es zeigt, dass unsere starke Fokussierung auf Dienstleistungsqualität von unseren Partnern klar wahrgenommen wird. Das motiviert uns sehr, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuführen.“

Die exklusive Kooperation mit der Erste Group und auch die Mehrmarkenstrategie werden als starke Wettbewerbsvorteile gesehen. Die VIG profitiert laut Ratingagentur

von der prosperierenden Wirtschaft in Österreich und CEE, wobei das Wachstumspotential primär in den Märkten in Zentral- und Osteuropa gesehen wird.

VIG Vienna Insurance Group

Aktuelles Rating

Die internationale Ratingagentur Standard & Poor‘s hat der Vienna Insurance Group das Rating „A+“ mit stabilen Ausblick bestätigt, verbunden mit der Erwartung weiterhin starke Erträge und hoher Kapitalausstattung. Standard & Poor‘s bewertet das Geschäftsrisikoprofil der VIG als „stark“ aufgrund der weiter führenden Marktposition in Österreich und in Zentral- und Osteuropa. Positiv werden auch die geografische und produktspezifische Diversifikation, sowie die gut etablierte Multikanalvertriebsstrategie hervorgehoben. 34 risControl 09/17


VERSICHERUNG

UNIQA Insurance Group

Halbjahreszahlen

Die UNIQA hat ihre Ziffern des ersten Halbjahres 2017 veröffentlicht. Die verrechneten Prämien der UNIQA Group sind im ersten Halbjahr in allen Sparten um 6,6 % auf 2,79 Mrd. Euro (inkl. Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) gewachsen. In der Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien um 3,4 % auf 522,5 Mio Euro, in der Lebensversicherung um 9,1 % auf 834,4 Mio Euro. In der Schaden-Unfallversicherung wuchsen die Prämieneinnahmen um 6,4 % auf 1,41 Mrd. Euro. Die gesamten Aufwendungen für den Versicherungsvertrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen stiegen in den ersten sechs Monaten um 2,4 % auf 645,7 Mio.

Euro. Die Combined Ratio verbesserte sich auf 96,8 %. Andreas Brandstetter, CEO: "Wir sind auf einem guten Weg: Prämienvolumen, Combined Ratio und Kostenquote haben sich positiv entwickelt. Wir haben im 1. Halbjahr 2017 ein zufriedenstellendes Vorsteuerergebnis von 95,5 Millionen Euro erzielt - um 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Dämpfer ist jedoch, dass wir in Folge der Insolvenz der italienischen Veneto Banca eine Kaufpreisanpassung im Rahmen der Veräußerung unserer italienischen Konzerngesellschaften vornehmen müssen. Die daraus resultierende einmalige Belastung des Ergebnisses aus aufgegebenen Geschäftsbereichen reduziert das Konzernergebnis im 1. Halbjahr 2017 auf 41,3

Andreas Brandstetter Millionen Euro. Davon unbenommen und auch nach den Unwetterschäden im Sommer erwarten wir aktuell für das Geschäftsjahr 2017 unverändert eine leichte Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr und beabsichtigen, die Dividende je Aktie auch in 2017 wieder leicht zu erhöhen."

VAV Versicherung

Neues Kundenportal

„meinVAV“ ist das neue VAV Kundenportal, welches rund um die Uhr von überall erreichbar ist und den Vertriebspartnern die Arbeit erleichtern soll. Es bietet einen Zugriff auf sämtliche Polizzen, Vertragsgrundlagen und Schadensfälle, auch die „Grüne Karte“ kann über das Portal angefordert werden und Änderungen in den Stammdaten sind ebenfalls unkompliziert schnell erledigt. Auch die Schadensmeldung ist ab sofort über meinVAV möglich. Die Stammdaten des Kunden sind dabei bereits vorausgefüllt, was die Befüllung des Formulars erheblich beschleunigt. Ähnlich

wie bei einer Paketverfolgung können Kunden mit dem Schadentracking anschließend den aktuellen Stand der Bearbeitung beobachten. Rückfragen beim Vertriebspartner werden dadurch reduziert, weshalb meinVAV auch für den Vertriebspartner eine optimale Ergänzung zum Service darstellt. Die Kunden haben so die Möglichkeit, rund um die Uhr Informationen einzuholen und bei Detailrückfragen voll und ganz auf die individuelle und persönliche Betreuung ihres bewährten Vertriebspartners zurückzugreifen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ganz bequem auf die

elektronische Kommunikation umzusteigen. Auf Wunsch werden sämtliche Dokumente und Informationen künftig auf dem Portal zur Verfügung gestellt. Dr. Norbert Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der VAV: „Die Einführung von meinVAV ist für uns ein wichtiger Schritt beim Ausbau unserer Spitzenposition im Service. Dies nützt einerseits den Kunden, aber andererseits auch den Vertriebspartnern, die dadurch Zeit für die wirklich wichtigen Dinge sparen: Für persönliche Beratungsgespräche.“

bined Ratio wurde auf 96,9 % verbessert. Das Finanzergebnis liegt bei 488,4 Mio Euro. Die Solvenzquote hat sich auf 224,5 % per Ende Juni 2017 erhöht. „Mit unserem Halbjahresbericht 2017 weisen wir in allen wesentlichen Kennziffern bessere Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Damit manifestieren wir unsere Botschaft an unsere Stakeholder:

Ein stabiler und verlässlicher Partner zu sein. Wir arbeiten dazu konsequent und effizient an unserem Managementprogramm ,Agenda 2020‘, wo wir seit dem letzten Quartal vor allem im Assistancebereich deutliche Fortschritte erzielt haben.“, zieht Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, ein zufriedenes Resümee zum Halbjahr 2017.

Vienna Insurance Group

Halbjahresbericht

Das Halbjahresergebnis der VIG wurde veröffentlicht, die Konzernprämien sind rund um 1 % gestiegen, das Wachstum wird durch den Rückgang bei den Einmalerlägen beeinflusst, ohne Einmalerläge würde das Wachstum bei plus 5,2 % liegen. Der Gewinn vor Steuern ist um 10 % auf 220,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Die Com-

risControl 09/17 35


VERSICHERUNG

Continentale Lebensversicherung

125-jähriges Bestehen

Die auch in Österreich aktive, Continentale Lebensversicherung feiert ihr 125-jähriges Jubiläum: Am 14. August 1892 wurde sie in München von Stadt- und Marktschreibern als „Pensionsverein“ mit 193 Mitgliedern aus der Taufe gehoben. Nach einer durch zwei Weltkriege und eine verheerende Wirtschaftskrise geprägten schwierigen Anfangszeit wuchs der Pensionsverein seit den frühen 50er Jahren kontinuierlich. Früh bewiesen die Verantwortlichen Weitblick und schlossen 1952 einen Organisationsvertrag mit der Continentale Krankenversicherung a.G. Gemeinsam bildeten die beiden Versicherungsvereine die Basis für den Continentale Versicherungsverbund. Bis heute ist die Lebensversicherung eine tragende Säule des Konzerns, die ihre Innovationskraft aus der Verknüpfung von Tradition und Fortschritt gewinnt. In der Sparte Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Continentale Lebensversicherung eines der wesentlichen Unternehmen – mit einem

Marktanteil von mehr als 6 Prozent im Neugeschäft. In Österreich gehört sie ebenfalls zu den erfahrensten und erfolgreichsten Anbietern in diesem Bereich. 6,9 Milliarden Kapitalanlagen insgesamt, 881 Millionen Euro Leistungen für die Versicherten und eine große Substanzstärke, die durch verschiedene Kennzahlen belegt wird: Diese Eckdaten würden die Gründer sicher mehr als zufrieden stimmen. Das sieht auch Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund, so: „Schon die Tatsache, als Lebensversicherer so lange zu bestehen, ist ein Grund zur Freude. Wir aber blicken gleichzeitig auf eine sehr positive Geschäftsentwicklung.“ Denn in den vergangenen Jahren ist das Unternehmen stets stärker gewachsen als die Branche. „Ich bin stolz darauf, dass uns dies durch Geschäft gegen laufenden Beitrag mit nachhaltig und verlässlich kalkulierten Produkten gelungen ist. Dies macht uns zu einem zuverlässigen Partner für Kunden und Vermittler. In mehr

Dr. Helmut Hofmeier als 60 Jahren mussten wir die eingangs kalkulierten Nettobeiträge kein einziges Mal erhöhen. Auch 2017 sind die Beiträge stabil geblieben, obwohl der Rechnungszins gesenkt wurde“, betont Dr. Hofmeier.

UNIQA Österreich

Millionen Schäden durch aktuelle Unwetter

Einer ersten Prognose zufolge erwartet UNIQA Österreich durch die Unwetter der letzten Tage Schäden zwischen fünf und

zehn Millionen Euro, wobei mit rund 1.000 Schadenmeldungen gerechnet wird. Bei den Unwettern, die sich auf die Steiermark und

Andreas Kößl, Vorstand UNIQA Österreich und Michael Fassnauer, CEO von UBIMET 36 risControl 09/17

Tirol konzentriert haben, wurden großteils Einfamilienhäuser beschädigt, daher kommen die Versicherungsleistungen vorwiegend aus den bestehenden Eigenheimversicherungen. „Es gab wegen des Starkregens vor allem überflutete Keller, die ausgepumpt werden mussten. Vom Hagel, der diesmal punktuell Schäden anrichtete, werden aktuell nur wenige Autos betroffen sein. Hier hilft nur eine Kfz-Kasko-Versicherung.“, sagt Andreas Kößl, Vorstand für Sachversicherungen bei UNIQA Österreich. Um die Kunden vor nahende Unwettern zu warnen, erhalten jene, die mehrere Versicherungen abgeschlossen haben, von UBIMET eine Unwetterwarnung per SMS. „Mit der Unwetterwarnung können UNIQA Kunden besser vorsorgen. Das wird immer wichtiger, weil wir in den vergangenen Jahren eine Häufung von Extremwetterereignissen feststellen.“, sagt Michael Fassnauer, CEO von UBIMET.


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VERANSTALTUNG

Wiener Städtische Versicherung

Summerstage Afterwork

Am 9. August lud die Wiener Städtische Versicherung zum Afterwork in den SummerstagePavillon an der Roßauer Lände. Rund 170 Vertriebspartner folgten der Einladung von Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried und Partnervertriebschef KR Gerhard Heine. In lockerer Atmosphäre wurde gemeinsam mit den Produktpartnern Comgest, Ethenea, Fidelity und Flossbach von Storch Wissenswertes über die fondsgebundene Vorsorge dargeboten. Zunächst präsentierte Dalibor Miceski, Verkaufsleiter der Maklerdirektion Wien, den neuen „Performance Plan“, eine ungezillmerte

fondsgebundene Lebensversicherung, die sich durch freie Auswahl aus mehr als 140 Fonds weltweit, hohe Flexibilität und jede Menge Freiheiten sowie transparente und niedrige Kosten auszeichnet. Auf Einladung des Partnervertriebes Wien, Niederösterreich und Burgenland beschäftigten sich die Vorträge ausgewählter Fondsexperten mit Möglichkeiten im aktuellen Zinsumfeld und lieferten Antworten auf die Frage, wie man in der Nullzinsphase brauchbare Renditen erwirtschaften kann. Christian Pabst von Fidelity sprach über das Thema „Vorsorge im

Nullzinsumfeld – leicht gemacht“, Alexander Koschar (Ethenea) präsentierte „Die Kunst der Balance zwischen Rendite und Risiko“. Alexander Platz (Flossbach von Storch) stellte seinen Vortrag unter das Motto „Robust investieren in fragilen Zeiten“ und Dieter Wimmer von Comgest präsentierte schließlich den „Magellan C“ als „Dauerbrenner in Emerging Markets“. Die Wiener Städtische war bei der gelungenen Veranstaltung neben KR Gerhard Heine und Dalibor Miceski auch mit dem Landesdirektor-Stellvertreter von Niederösterreich, KR Paul Ambrozy und Landesdirektor von Burgenland, Mag. Gerold Stagl vertreten. Was die fondsgebundenen Vorsorge betrifft, waren sich die Fondsexperten einig: Trotz Nullzinsphase und moderatem Wirtschaftswachstum hat diese Vorsorgeform auf alle Fälle Zukunft. Der „Performance Plan“ der Wiener Städtischen bietet, neben den langfristigen Ertragschancen einer Fondsveranlagung, zahlreiche Vorteile, wie der flexibel wählbare Ablebensschutz zwischen 5.000 und 50.000 Euro und vor allem die kostenlose Rententafelgarantie, ein unschätzbarer Vorteil in Zeiten steigender Lebenserwartung.

g&o Gruppe

Sommerfest

Ein geschichtsträchtiger Ort in Thalgau – die Hundsmarktmühle – bot den Gästen den idealen Rahmen für das diesjährige Sommerfest. Die Kooperationspartner der g&o Gruppe nutzten die Gelegenheit, sich bei den Maklerbetreuern, Bereichsleitern und Landesdirektoren der kooperierenden Versicherungsunternehmen für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Im ehemaligen Stallraum gab es ein rustikales Buffet mit Gegrilltem, geliefert vom Mondseer Biobauern, Saucen und Salaten und im oberen Stockwerk, der ehemaligen Tenne, konnten sich die Gäste mit Bier aus Salzburg, Oberösterreich und Tirol, sowie österreichischen Weinen versorgen. Auch Kuchen und Plunder kamen von einem traditionsreichen Bäckereibetrieb aus der Nähe. So bleibt die Gruppe ihrem Prinzip 38 risControl 09/17

treu, die Regionalität in den Vordergrund zu stellen und heimische Unternehmen zu unterstützen. Herbert Orasche, geschäftsführender Gesellschafter der g&o GmbH, hob in seiner Begrüßungsrede die hervorragende Beziehung zwischen den Versicherungsgesellschaften und den Mitgliedern der g&o Gruppe hervor und freute sich über den steten Zuwachs an Prämienvolumen, resultierend auch durch den Beitritt neuer Versicherungsmakler. Mittlerweile liegt das Gesamt-Prämienvolumen weit über 100 Mio. – Gespräche mit potenziellen Kooperationspartnern sind im Laufen. Das Ziel ist weiterhin der stetige, langsame Zuwachs und die Kooperation mit professionellen und erfahrenen Versicherungsmaklern, die die Zeichen der Zeit erkennen – Digitalisierung und Best Advice durch Experten mit Erfahrung.

Herbert Orasche Christoph Berghammer, Fachverbandsobmann WKO, zeigte sich vom stilvoll-gemütlichen Rahmen des Veranstaltungsortes und der Anzahl der Gäste beeindruckt und wünschte der g&o Gruppe weiterhin viel Erfolg.


AssCompact Trendtag 2017: Knowhow updaten, Netzwerken und Heliskiing gewinnen! Es gibt viele Gründe, den AssCompact Trendtag am 19. Oktober in der Pyramide in Wien/ Vösendorf nicht zu versäumen: Knowhow lässt sich in den sechs Workshop-Reihen updaten. Netzwerken kann man an den Ständen der 70 Aussteller. Und gewinnen kann man obendrein: Heuer ein perfektes HeliskiingAbenteuer in Kanada!

Nach dem Top-Vortrag von Blind Climber Andy Holzer („Den Sehenden die Augen öffnen“ – Beginn um 15.45 Uhr im Hauptkongress) wird unter den Anwesenden im Saal ein Heliskiing-Trip nach Kanada verlost. Der Trip von CMH Heliskiing hat einen Wert von insgesamt 6.850 Kanadischen Dollar und findet Mitte Dezember 2017 statt. Sechs Workshop-Reihen bieten beim AssCompact Trendtag ein Wissensupdate nach dem Motto „1 Tag investieren, 365 Tage profitieren“. Die Themen: Versicherungsrecht & Schadenmanagement, Vorsorge im Niedrigzinsumfeld, Vertrieb, Digitalisierung, Innovationen der Gesellschaften und erstmals

AssCompact Trendtag 19. Oktober 2017 in der Pyramide Wien/Vösendorf

ALLES BLEIBT ANDERS – Orientierung in bewegten Zeiten

www.asscompact.at/trendtaganmeldung

ein Workshop für Versicherungsagenten. Im Hauptkongress diskutieren TV Moderator

Armin Wolf, Microsoft Österreich General Managerin Dorothee Ritz und Genetiker Prof. Markus Hengstschläger nach jeweils 15-minütigen Impulsvorträgen zum Thema „Der Einfluss der Digitalisierung und der Stellenwert der individuellen Aus- und Weiterbildung auf die Arbeitswelt der Zukunft“. Das brisante Thema IDD steht im Fokus einer Podiumsdiskussion mit den drei Bundesobmännern Christoph Berghammer (Versicherungsmakler), Horst Grandits (Versicherungsagenten) und Hannes Dolzer (Finanzdienstleister), Allianz-Vorstand Werner Müller und Maklerkonsumentensprecher Rudolf Mittendorfer unter Diskussionsleitung von Klaus Koban. Anmeldung und detailliertes Trendtagprogramm unter www.asscompact.at risControl 09/17 39


VERANSTALTUNG

Johannes Kepler Universität

Absolventenfeier

Den 14. Universitätslehrgang für Versicherungswirtschaft an der Linzer Johannes Kepler Universität haben 22 Teilnehmer erfolgreich absolviert. Die neuen Akademischen Versicherungskaufleute haben ihr Diplom aus den Händen des Dekans der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher und dem Vorsitzenden des Instituts für Versicherungswirtschaft, Generaldirektor Dr. Josef Stockinger, entgegengenommen. Insgesamt 356 Versicherungsakademiker haben seit dem Wintersemester 1988 den Universitätslehrgang für Versicherungswirtschaft erfolgreich abgeschlossen. „Ziel unseres Lehrganges ist es vor allem ein breites Wissen rund um die Versicherungswirtschaft zu erlangen und den Teilnehmern so einen möglichst ganzheitlichen Zugang zu den einzelnen Fachbereichen aber auch ein Verständnis für die verschiedenen Aspekte und ihre Zusammenhänge zu eröffnen. Kompetenz, theoretische Fundierung und Praxis werden hier optimal verbunden.“, unterstreicht der wissenschaftliche Leiter des Lehrganges, o.Univ.-Prof. Dr. Helmut Pernsteiner. Der Vorstandsvorsitzende des Instituts für Versicherungswirtschaft, Generaldirektor Dr. Josef Stockinger, sieht in dem dreisemestrigen

Die 22 frischgebackenen Versicherungsakademiker freuen sich mit Lehrgangsleiter o.Univ.-Prof. Dr. Helmut Pernsteiner (letzte Reihe/4.v.l.), GD Dr. Josef Stockinger, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Versicherungswirtschaft (letzte Reihe/ 3.v.r.) und dem Dekan der SoWi-Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher (letzte Reihe, ganz rechts) über den erfolgreichen Abschluss des Versicherungslehrganges. Lehrgang vor allem ein ideales Fundament für angehende Führungskräfte in der Versicherungswirtschaft: „Die berufsbegleitende Ausrichtung und hohe Praxisorientierung stellt einen wichtigen Beitrag zur Personalentwicklung und fachlichen Qualifizierung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Versicherungsunternehmen, in Maklerbüros aber auch in den spezialisierten Versicherungsabteilungen großer Unternehmen anderer Branchen

dar.“ Das Institut für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität besteht seit 1982 und versteht sich als Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und der Versicherungswirtschaft in der Praxis. Im kommenden Oktober startet die 15. Auflage des Universitätslehrganges. Anmeldeschluss ist der 15. September 2017. Weitere Informationen, sowie Anmeldung auch unter http://www.versicherungslehrgang-jku.at.

HDI Versicherung

Österreichischer Kabarettpreis

Die Preisträger (v.l.n.r.) Roland Penzinger, Robert Blöchl (BlöZinger), Ulrike Haidacher, Antonia Stabinger (Flüsterzweieck), Stefanie Sargnagel, Lukas Resetarits, Verna Scheitz, Wolfgang Kaiser, Julia Sobieszek (Veranstalterin) 40 risControl 09/17

Zum siebenten Mal tritt die HDI Versicherung als Hauptsponsor der wichtigsten Auszeichnung für Österreichs Kabarettisten auf. a„Das kann gar nicht langweilig werden! Ganz im Gegenteil, es ist eine Freude, zu sehen, wie sich die heimische Kabarettszene weiterentwickelt und der Award an Bedeutung gewonnen hat, mittlerweile fast schon eine Institution ist“, so Wolfgang Kaiser, HDI Marketingleiter. Für ihn ist Kabarett nicht nur reine Unterhaltung, es spielt auch eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Manchmal regt es zum Nachdenken an, denn: „Meist steckt ja doch ein Fünkchen Wahrheit im offensichtlichen Witz“, so Wolfgang Kaiser.


Auf die Donau ist Verlass.

Was mir an der Donau so gefällt? Als regionaler Versicherer spricht sie wie ich einfach die Sprache unserer gemeinsamen Kunden. Und ich kann Versicherungen mit umfangreichem Deckungsumfang anbieten. Dank der breiten Produktpalette der Donau ist fßr jeden Kunden etwas dabei. So stell ich mir das vor. Mehr auf donaubrokerline.at


VERANSTALTUNG

Wiener Versicherungsmakler

Kinder Business Week

Brigitte Kreuzer und Tibor Nehr mit den Kids „Einer für alle, alle für einen – so geht Versicherung“ lautete das Motto der Wiener Versicherungsmakler im Rahmen der Kinder Business Week 2017. Die junge Generation für das Thema Absicherung zu sensibilisieren und den Alltag eines Versicherungsmaklers zu veranschaulichen stand in dem interaktiven Workshop im Vordergrund. Kinder zwischen neun und 14 Jahren konnten dabei Unternehmerluft schnuppern und Versicherung spielerisch erleben. Was meinen eigentlich

Wiener Städtische Versicherung

Kinderpiratenfest

Am Gelände von Sand in the City, einer beliebten Sommerlocation in Wien, wurde zum zweiten Mal das Kinderpiratenfest der Wiener Städtischen Versicherung veranstaltet. Schatzsuchende und abenteuerlustige Kinder bis zehn Jahre konnten Münzen gegen wertvolle Beute tauschen. Wer die 15 Fragen und Aufgaben des kniffligen Piratenrätsels gelöst und sich als würdiger Freibeuter der Meere herausgestellt hat, durfte bei der großen Schatzsuche teilnehmen und attraktive Schätze in Form von Sachpreisen oder wertvollen Münzen von Münze Österreich mit nach Hause nehmen. 42 risControl 09/17

Erwachsene damit, wenn sie sagen „Kein Problem, ich bin versichert!“? Diese Frage stellten sich die Kinder im Workshop der Wiener Versicherungsmakler, die Ende Juli in der Wirtschaftskammer Österreich stattfand. Gemeinsam mit den Versicherungsmaklern Brigitte Kreuzer und Tibor Nehr erarbeiteten die Kinder verschiedene Alltagsszenarien und erhielten spielerisch Antworten auf Versicherungsfragen. Denn wenn man einmal Pech hat und etwas schief geht im Leben,

weiß ein Versicherungsmakler genau, welche Versicherungen man unbedingt braucht und was passiert, wenn man nicht versichert ist. „Wer jung ist, kann sich das Ausmaß eines Unfalls oder einer Krankheit, wie Invalidität, Berufsunfähigkeit oder Haftung mit dem Privatvermögen nur schwer vorstellen. Je früher wir Kinder und Jugendliche für die richtige Absicherung sensibilisieren, umso besser finden sie sich als Erwachsene im Versicherungsdschungel zurecht. Das wäre auch eine wichtige Bildungsmaßnahme in den Schulen. - Denn die Kids von heute sind die KonsumentInnen von morgen“, erklärt Brigitte Kreuzer, Fachgruppenobmann-Stv. der Wiener Versicherungsmakler. Die positiven Rückmeldungen der Kinder und deren Eltern zeigen, dass Wissen zum Thema Versicherung nicht nur wichtig ist, sondern auch Spaß machen kann. Deshalb wollen die Wiener Versicherungsmakler auch bei der Kinder Business Week 2018 Einblicke in die Versicherungswelt geben. Infos und Fotos von heuer finden Sie unter: www.kinderbusinessweek.at Wie wichtig Bildung ist und was die einzelnen Generationen voneinander lernen können, zeigen die Wiener Versicherungsmakler auch im Rahmen ihres 16. Informationstages auf. Unter dem Motto „Generationen bilden“ findet dieser am 28. Februar 2018 in den Wiener Sofiensälen statt.


VERANSTALTUNG

Gothaer Lebensversicherung

„Tour de Franz“

Helmut Karner, Franz Klammer, Armin Assinger

Die Gothaer Lebensversicherung AG zeigte sich diesmal von ihrer sportlichen Seite: Österreich Direktor Helmut Karner nahm an der „Tour de Franz“ teil, einer Radausfahrt, die von Velden am Wörther See zur Burg Taggenbrunn bei St. Veit führte. Erfunden von Ski-Kaiser Franz Klammer geht es bei der Benefiz-Tour darum, möglichst viel Geld einzusammeln, um damit notleidenden Kärntner Familien zu helfen. Auf den 100 Kilometern bei hochsommerlichen Temperaturen standen daher Spaß und der gute Zweck im Vordergrund. „Die Gothaer unterstützt anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens in Österreich ganz bewusst wertvolle Aktionen wie diese, wo punktgenau geholfen werden kann“, so Karner. In diesem Fall übernahm die Gothaer das Sponsoring für die 120 Startnummern.

Österreichische Beamtenversicherung

Kinderhospiz MOMO

Die ÖBV hat mit dem mobilen Kinderhospiz MOMO eine dreijährige Partnerschaft vereinbart. Das mobile Kinderhospiz- und Palliativteam des Vereins MOMO betreut Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzend oder lebensbedrohend erkrankt sind. Der Verein ist zu 100 % spendenfinanziert und erhält keine staatliche Unterstützung. „Soziales Engagement ist uns wichtig. Mit dieser Partnerschaft möchten wir einen kleinen Beitrag leisten, Kindern in einer Zeit beizustehen, in der sie Geborgenheit und Schutz besonders bedürfen. Ziel unserer Zusammenarbeit ist aber auch, den Bekanntheitsgrad des Vereins MOMO zu erhöhen, dazu tragen wir im Rahmen der ÖBV Öffentlichkeitsarbeit gerne bei.“, sagen Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender und Werner Summer, Vorstandvorsitzender-Stellvertreter. „Hinter MOMO steht ein Team, das mit Herz bei der Sache ist und tagtäglich Unglaubliches leistet. Die ÖBV übernimmt soziale Verantwortung und unterstützt MOMO bei seiner wertvollen und dringend nötigen Arbeit.“, erklärt Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation ÖBV. risControl 09/17 43


MARKT

Institut für Versicherungswesen der TH Köln

Telematik Tarife

Empfinden Versicherte Telematik Tarife als gerecht? – Ja, wenn sich diese auf beeinflussbare Verhaltensmerkmale beziehen. Werden eine schwer veränderbare Lebenssituation oder das Schicksal der Versicherten einbezogen, sinkt die Akzeptanz deutlich. Das ist ein Ergebnis einer Studie von Prof. Horst Müller-Peters vom Institut für Versicherungswesen der Technischen Hochschule Köln. Es handelt sich um eine Studie aus Deutschland, die aber sehr wohl auch auf den österreichischen Markt übertragbar wäre. Es wurden 1.070 repräsentativ gewichtete Personen in einer 15-minütigen Online-Befragung zum Thema interviewt. Telematik-Tarife – also die Verbindung von Versicherungstarifen mit elektronisch erfassten Daten über das Verhalten der Menschen – eröffnen der Versicherungsbranche neue Möglichkeiten. Durch die Vernetzung der Autos kann beispielsweise ermittelt werden, wie viel tatsächlich mit dem Fahrzeug gefahren wurde und auf welche Art. Für eine risikoarme Fahrweise könnte die Versicherung günstiger werden. „Wir wollten in unserer Studie untersuchen: Entspricht das dem Gerechtigkeitsempfinden der Versicherten? Und welche Merkmale dürften eine Rolle spielen und welche sind tabu?“, erläutert Müller-Peters.

geschwindigkeit bei der KFZ-Versicherung berücksichtigt werden. Der Wohnort des Halters oder häufige Nachtfahrten werden als ungerechte Kriterien wahrgenommen. Bei der Krankenversicherung werden unter anderem die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen sowie Tabak- und Alkoholkonsum als gerechte Merkmale empfunden; vererbte Krankheiten, genetisch bedingte Risiken oder der ausgeübte Beruf nicht. „Natürlich ist die Einschätzung von Gerechtigkeit höchst subjektiv. So halten es nur 13 Prozent der befragten Raucher für gerecht, wenn rauchende Versicherte einen Aufschlag bezahlen müssen, während über 70 Prozent der Nichtraucher dies gerecht finden“, so Müller-Peters. „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die Versicherten bei der Krankenversicherung etwas skeptischer sind gegenüber telematischen Merkmalen als bei der KFZ-Versicherung“, sagt Müller-Peters. Das korrespondiere mit ihren Bewertungen der verschiedenen Versicherungsbranchen: So halten es 68 Prozent der Befragten für legitim, wenn eine Autoversicherung Gewinne erwirtschaftet, aber nur 36 Prozent bei der gesetzlichen Krankenkasse.

Verhalten darf berücksichtig werden, Schicksal nicht

Stellt man die Frage, ab wie viel Prozent Ersparnis die Befragten einen TelematikTarif abschließen würden, ähneln sich die Ergebnisse für die KFZ- und die Krankenversicherung: Jeweils etwas mehr als 30 Prozent der Befragten wären zu einem Tarifwechsel bereit – ab einem Preisvorteil von 30 Prozent. „Allerdings gibt es auch eine relativ große Gruppe, die unter keinen Umständen einen

Der Großteil der Befragten unterscheidet zwischen leicht beeinflussbaren, sowie nicht oder nur schwer veränderbaren Merkmalen. So halten es jeweils über 60 Prozent der Befragten für gerecht, wenn die Punkte in Flensburg und das Überschreiten der Höchst-

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Wieviel Ersparnis muss und welche Technik darf sein?

Prof. Horst Müller-Peters solchen Tarif abschließen würde: Bei der KFZ-Versicherung sind das 31 Prozent, bei der Krankenversicherung 38 Prozent“, sagt Müller-Peters. Als Aufzeichnungsinstrumente könnten sich 39 Prozent der Autofahrer, die für solche Tarife offen sind, einen Stecker im Zigarettenanzünder vorstellen, 35 Prozent eine Box im Motorraum. Bei der Krankenversicherung sprechen sich 53 Prozent der Befürworter für ein Fitnessarmband aus, 45 Prozent für eine intelligente Armbanduhr. Selbst ein Chip unter der Haut kommt für zwölf Prozent in Frage. Sinkende Kosten durch Verhaltensänderung und Negativselektion? Würden die Versicherungsprämien vom Fahrstil oder vom Gesundheitsverhalten abhängen und gäbe es regelmäßig eine Rückmeldung, dann erwarten die meisten Befragten eine Verhaltensänderung. 70 Prozent denken, dass die meisten Menschen vorsichtiger fahren und 67 Prozent, dass sie mehr auf ihre Gesundheit achten würden. Bei der Wirkung auf die eigene Person sind sie skeptischer: Nur 46 Prozent erwarten eine Änderung beim eigenen Fahrstil und nur 48 Prozent beim eigenen Gesundheitsverhalten. „Wenn wir davon ausgehen, dass sich durch Telematik-Tarife das Verhalten positiv verändert, sinken auf lange Sicht die Versicherungskosten und die Versicherer werden ihre Tarife entsprechend anpassen. Allerdings müssen wir annehmen, dass vor allem diejenigen wechseln, die davon profitieren. Übrig bleibt eine Negativselektion an Versicherungsnehmern, für die – wenn sich Telematik-Tarife sehr stark verbreiten – die Kosten auch steigen können“, so Müller-Peters.


MARKT

PwC Studie

Digitalisierung am Arbeitsmarkt

Der demografische und technologische Wandel beeinflusst die Arbeitswelt der Zukunft maßgeblich und stellt dabei Arbeitnehmer quer durch alle Branchen vor neue Herausforderungen. Jedoch sind fast drei Viertel (74 %) der Beschäftigten weltweit bereit, neue Fertigkeiten zu erlangen oder sich auch vollständig umschulen zu lassen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu wahren. Zudem sind sie überwiegend der Ansicht, dass sie selbst für ihre Fortbildung verantwortlich sind und nicht ihre Arbeitgeber. Dies ist ein Kernergebnis der aktuellen PwC Studie „Workforce of the future: the competing forces shaping 2030“ bei der weltweit mehr als 10.000 Arbeitnehmer befragt wurden. Dieses Ergebnis bestätigt die Tendenz zum kontinuierlichen, berufsbegleitenden Lernen, damit Arbeitnehmer mit den Auswirkungen der Technologie auf ihre Tätigkeiten und Arbeitsplätze Schritt halten

können. 37 % der Befragten befürchten jedoch, dass ihr Arbeitsplatz durch die Automatisierung gefährdet ist. Insgesamt vertreten 73 % der Befragten die Ansicht, dass Technologie niemals die menschliche Intelligenz ersetzen kann und der überwiegende Teil ist überzeugt, dass menschliche Fähigkeiten immer gefragt bleiben werden. „Das lebenslange Lernen setzt sich in der Erwerbsbevölkerung zunehmend und altersunabhängig durch. Den Umfrageergebnissen zufolge glauben 60 % der Befragten, dass nur wenige Personen in der Zukunft stabile, langfristige Arbeitsverhältnisse haben werden“, sagt Bianca Flaschner, Leader Human Ressource Management, People and Organisation bei PwC Österreich. „Während in der Vergangenheit Qualifikationen für das gesamte Berufsleben erworben wurden, findet heute ein Umdenkprozess statt. Arbeitnehmer sind zunehmend bereit, alle paar Jahre neue

Fertigkeiten zu erwerben, kombiniert mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer persönlichen Fähigkeiten, beispielsweise Führungskompetenzen. Die Studie umreißt vier verschiedene Szenarien, von denen jedes einzelne die uns vertraute Arbeitsweise stark verändern wird. Niemand kann heute mit Gewissheit sagen, wie die Welt im Jahr 2030 aussieht, aber die wahrscheinlichen Aspekte dieser vier Bereiche werden auf gewisse Weise und in absehbarer Zeit Wirkung zeigen. So werden maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz beispielsweise dazu beitragen, die Arbeitskräfteplanung in der Zukunft erheblich zu verbessern. Wir dürfen jedoch nicht untätig warten bis die Zukunft der Arbeitswelt Gegenwart ist. Unternehmen und Beschäftigte, die die potenziellen Zukunftsszenarien und deren Auswirkungen nicht unterschätzen, sondern verstehen, sowie vorausschauend planen, haben die größten Erfolgschancen.“

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D.A.S. RECHTSSCHUTZ AG

Mediation Mag. Sabine Tatusko-Freiberger, ausgebildete Mediatorin und Referentin im RechtsService Wien der D.A.S. Rechtsschutz AG.

Was bedeutet Mediation für sie persönlich und was kann es für Streitparteien bewirken? Mag. Sabine Tatusko-Freiberger: Für mich persönlich ist Mediation ein wunderbares Mittel, Konflikte in einer privaten Atmosphäre, auf gleicher Augenhöhe mit allen Beteiligten rasch und schnell zu lösen. Wichtig ist dabei, dass die Mediation unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, d.h. nur die beteiligten Personen anwesend sind. In diesem Rahmen kann man als Mediator mit den Leuten ganz anders arbeiten, als dies zum Beispiel in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung möglich ist. Für die Streitparteien kann Mediation im Idealfall bedeuten, dass diese ihren Konflikt in friedlicher Weise beilegen und selber die Lösungen erarbeiten. Dadurch ist die Akzep-

Für die Streitparteien kann Mediation im Idealfall bedeuten, dass diese ihren Konflikt in friedlicher Weise beilegen und selber die Lösungen erarbeiten. tanz der Vereinbarung größer und bietet auch die Möglichkeit für ein faires Miteinander nach Beendigung der Mediation. Ich denke hier vor allem an Auseinandersetzungen im Rahmen einer Scheidung, wenn es um Unterhalt oder Obsorgestreitigkeiten geht. Erfreulicherweise konnte ich als Mediatorin schon oft helfen, dass für alle Seiten positive Lösungen ausgearbeitet wurden, die von den Beteiligten nachhaltig mitgetragen werden. Ist jeder Streitfall für den Einsatz von Mediation geeignet. Wie holen Sie die Streitparteien im besten Fall ins Boot? Tatusko-Freiberger: In sehr vielen Fällen ist Mediation geeignet, erfährt aber dort seine Grenzen, wo es gesetzliche Regelungen gibt. 46 risControl 09/17

Denken Sie an den ablehnenden Bescheid über eine Invaliditätsperson. Hier kann nur mit Klage dagegen vorgegangen werden. Mediation bietet sich vor allem in familienrechtlichen Konflikten an, aber auch bei nachbarschaftsrechtlichen Auseinanderset-

zungen. Selbstverständlich kann Mediation auch im Wirtschaftsleben bei Vertragsauseinandersetzungen zwischen Geschäftspartnern sehr dienlich sein, vor allem dann, wenn die Vertragsbeziehung aufrecht bleiben soll. Mediation kann aber nur dann funktionieren, wenn


INTERVIEW

beide Streitparteien daran teilnehmen wollen. Es kann daher auch natürlich vorkommen, dass es einen geeigneten Mediationsfall gibt, aber eine der Parteien nicht daran teilnehmen will.

bereits erwähnten Mediationsscheck zur Verfügung. Einer der wesentlichsten Merkmale der Mediation ist die Freiwilligkeit. Daher können wir immer nur den Vorschlag machen

Mediation bietet sich vor allem in familienrechtlichen Konflikten an, aber auch bei nachbarschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen. Umgekehrt kann es natürlich auch Sachverhalte geben, die im ersten Augenblick nicht der typische Mediationsfall sind. Wenn es beide Parteien versuchen wollen, dann kann auch hier eine tragfähige Lösung aufgrund einer Mediation entstehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Streitparteien ins Boot geholt werden. Idealerweise sind alle vom positiven Einfluss einer Mediation überzeugt. Manchmal kommt es auch vor, dass eine Partei eine Mediation durchführen möchte, die andere aber noch nicht bereit dafür ist. In diesem Fall gibt es unterschiedlich Zugänge. Die D.A.S. stellt in einem solchen Fall zum Bespiel einen Mediationsscheck zur Verfügung. Dabei werden die Kosten für die Durchführung eines Mediationsgesprächs übernommen. Diese Rechtsauskunft umfasst die Aufklärung der Konfliktparteien über das Wesen des Mediationsverfahrens bis zum Abschluss des Mediationsvertrages. Im Anschluss daran kann gemeinsam entschieden werden, ob gemeinsame Basis vorhanden ist, ein Mediationsverfahren zu starten. Wie ist der Zugang zu dieser Streitlösung, kommen die Streitparteien auf sie zu oder gibt es Empfehlungen seitens des Rechtsschutzversicherers? Tatusko-Freiberger: Wie schon oben erwähnt, gibt es verschiedene Zugänge zu dieser Streitlösung. Erst vor einigen Tagen ist ein Kunde mit einer Schadenmeldung auf mich zugekommen und hat von sich aus gleich bezüglich einer Deckung für eine Mediation bei einer Scheidung angefragt. Dieser Kunde war bereits mit seinem Partner einig, dass ein Mediationsverfahren durchgeführt werden soll und auch der Mediator wurde von diesen bereits ausgewählt. Manchmal versuchen wir aber auch, unseren Kunden ein Mediationsverfahren vorzuschlagen, wenn wir den Fall für besonders geeignet halten. In diesem Fall stellen wir dann den

und unseren Kunden die Vorteile für ein Mediationsverfahren erklären. Ob sie dieses annehmen wollen liegt in ihrem Ermessen. Hier kommt mir natürlich meine persönliche Erfahrung als Mediatorin zu Gute. Wie verhält es sich mit den Kosten, werden diese zur Gänze von Rechtsschutzversicherung übernommen, ist ein Kostenvorteil für den Versicherer? Tatusko-Freiberger: Mein Arbeitgeber zahlt die ab der 2. Mediationssitzung auf den Versicherungsnehmer entfallenden Honorarkosten des Mediators und die Kosten der Verfassung der abschließenden Mediationsvereinbarung (Punktation), bis 2 % der Versicherungssum-

erstreckt sich nicht auf Kosten beigezogener Sachverständiger sowie Kosten der Verfassung formalrechtlich wirksamer Schriftsätze, Vereinbarungen und Behördeneingaben, wie von Dienstverträgen, Mietverträgen, Grenzberichtigungsanträgen, Servitutsverträgen, Scheidungsvergleichen, etc. Einen Kostenvorteil kann es für den Versicherer dann geben, wenn die Mediation erfolgreich ist, und kein Gerichtsverfahren durchgeführt wird. Denn ein Mediationsverfahren ist immer rascher und schneller als ein allfälliges Gerichtsverfahren. Gibt es ausreichend Verständnis für Mediation im Bereich von Streitbeilegung seitens der Konsumenten? Tatusko-Freiberger: Mir ist als Mediatorin und Rechts-Referentin aufgefallen, dass Personen die bereits von Mediation gehört oder schon auf dieses Instrument zurückgegriffen haben, besonders großes Interesse für für diesen Weg zeigen. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass vor einiger Zeit ein Nachbar von mir auf mich zugekommen ist, der wusste, dass

Einer der wesentlichsten Merkmale der Mediation ist die Freiwilligkeit. Daher können wir immer nur den Vorschlag machen und unseren Kunden die Vorteile für ein Mediationsverfahren erklären. me. Sind auch nicht versicherte Personen als Partei am Mediationsverfahren beteiligt, trägt der Versicherer die Kosten anteilig im Verhältnis versicherter zu nicht versicherten Personen. Bei familien- und kindschaftsrechtlichen Konfliktfällen werden die Kosten eines Teams von zwei Mediatoren (Co-Mediation) bis maximal 2 % der Versicherungssumme

ich Mediatoren bin. Er hat mir sein Problem geschildert, ich konnte ihm erklären was eine Mediation für ihn tun kann und er hat sich dafür entschieden. Besonders schön finde ich, dass diese Auseinandersetzung mittlerweile im Zuge einer Mediation erfolgreich gelöst wurde Trotzdem muss ich leider sagen, dass die Me-

Schön wäre es, wenn bei allen passenden Fällen, immer zuerst die Mediation überlegt werden würde – mal sehen, wie sich das entwickelt. übernommen, sofern und soweit diese nicht durch hoheitliche Zuschüsse oder Förderungen abgedeckt werden. Scheitert die Mediation und verlangt der Versicherungsnehmer Deckung für die Vertretung vor Gericht oder einer Verwaltungsbehörde, zahlt der Versicherer die Kosten für maximal 3 zweistündige Mediationssitzungen. Die Versicherungsleistung für Mediation

diation und die Möglichkeiten zu relativ raschen, friedlichen und nachhaltigen Lösungen von Konflikten in der großen Öffentlichkeit immer noch zu wenig bekannt sind. Schön wäre es, wenn bei allen passenden Fällen, immer zuerst die Mediation überlegt werden würde – mal sehen, wie sich das entwickelt. Wir danken für das Gespräch. risControl 09/17 47


HDI LEBENSVERSICHERUNG AG

Das Leben ist lebenswert Die HDI Lebensversicherung positioniert sich am Österreichischen Markt neu und startete die Kampagne „HDI macht das Leben lebenswert“ sowohl mit einer österreichweiten Roadshow als auch mit einer Plakatwerbung.

"Aktuell ist in der Versicherungswirtschaft ein hohes Maß an Austauschbarkeit im Hinblick auf Produkte und Leistungen zu beobachten. Die Leistungen ähneln sich stark, genauso wie der Service", erklärt Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich bei der Auftaktveranstaltung der Roadshow in Wien. Produkte sind austauschbar, Philosophien nicht Mit der neuen Positionierung will sich der Lebensversicherer abheben und einen Mehrwert für Kunden und Geschäftspartner schaffen. Kern der Neuausrichtung ist die Besetzung eines gesellschaftsrelevanten Themas. "'HDI Leben macht das Leben lebenswert' ist für uns kein platter Werbeslogan, sondern ein ernsthaftes Anliegen und ein Auftrag, dem wir uns verpflichtet fühlen", erklärt Miskarik: "Die Menschen suchen heute nach sinnstiftenden Angeboten. Dieser Entwicklung wollen wir mit unserer Haltung, unserem Angebot und unseren Leistungen entsprechen. Wir wollen die öffentliche Wahrnehmung der Versicherungswirtschaft verbessern und unsere Produkte sind flexibel und lebenswert.“ Mit großem Engagement und Enthusiasmus präsentierte Michael Miskarik die neue Philosophie der HDI Leben in Österreich samt der neuen Werbemittel. Ein Quadratmeter Information neu gestaltet und weit weg von Produktvorstellung hin zu Themenerklärung, die neuen Broschüren wurden in vier Bereiche gegliedert, die den Versicherungsthemen einen positiven Touch verleihen. Arbeitswertsicherung für Berufsunfähigkeit, Zeitwertsicherung für die Bereiche Lebensversicherung bzw. Vorsorge, Existenzsicherung und Sozialwertsicherung. Auch die Website wurde neu gestaltet und bietet Beratern die Möglichkeit mit ihrem 48 risControl 09/17

Christian Wagner, Leiter Produktmanagement, und Michael Miskarik, Leiter der Niederlassung Österreich eigenen Profil unter dem Punkt Beratersuche vertreten zu sein. Die Neuausrichtung spiegelt sich auch in dem Serviceversprechen in Richtung Vertriebspartner. Innerhalb von drei Werktagen werden Kundenfragen beantwortet, Bestandsverträge bearbeitet und Anträge polizziert. Auch die Kommunikation soll „Lebenswerter“ werden, einfach und weg vom Fachchinesisch, Kunden sollen keinen Übersetzer brauchen, um Schreiben des Versicherers zu verstehen. Die „neue“ HDI Leben will als freundliches, offenes und transparentes Unternehmen gesehen werden. Um die neue Philosophie zu untermauern hat das Unternehmen für die neue Leitfrage „Was macht Ihr Leben lebenswert“ einen öffentlichen Diskurs gestartet, die neue Kommunikationsplattform auf Facebook bietet Raum und Möglichkeit, sich öffentlich zum Thema zu äußern.


Oben: Die Teilnehmer freuen sich über die spannenden Vorträge sowie die Möglichkeit, sich mit allen Ansprechpartner direkt vor Ort austauschen zu können. Rechts: Michael Miskarik präsentiert auf der Roadshow einen Quadratmeter Information, neu gestaltet und weit weg von einer Produktvorstellung. Unten links: Michael Miskarik erklärt den RoadshowTeilnehmern, dass „HDI LEBEN macht das Leben LEBENSWERT“ kein bloßer Werbeslogan, sondern ein ehrliches Anliegen ist, welches das gesamte Handeln der HDI Versicherung bestimmt. Unten rechts: Christian Wagner stellt das neue Mitglied in der bewährten TwoTrust Produktfamilie vor.


MARKT

Österreichische Hagelversicherung

Kampf gegen den Bodenfraß

Gedanken über Themen macht, die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit dem Bodenverbrauch stehen. Der Klimawandel, die Temperaturerhöhung und Zunahme von Naturkatastrophen spielen dabei die größte Rolle. Die Gefährdung der Lebensmittelproduktion, sowie eine zunehmende Verschandelung der Landschaft werden ebenso als Sorgen genannt. Damit spiegelt sich wider, wovor die Österreichische Hagelversicherung seit Jahren warnt. Denn Bodenverbauung macht arbeitslos, es sind 500.000 Arbeitsplätze in und um die Landwirtschaft gefährdet. Brot-

los – denn immer weniger Böden gefährden die Versorgung Österreichs mit heimischen, regionalen Lebensmitteln. Als prominenten Mitkämpfer konnte Dr. Kurt Weinberger Tobias Moretti gewinnen, Schauspieler, Landwirt und langjähriger Unterstützer der Kampagne gegen den rasanten Bodenverbrauch. Moretti: „In Zeiten, in denen jeder die Regionalität von Lebensmitteln einfordert, machen wir uns gleichzeitig durch den hohen Flächenverbrauch in Österreich von multinationalen Agrar- und Lebensmittelstrukturen zunehmend abhängig. Ganz abgesehen von der rasanten Verbauung unserer Grün- und Ackerflächen. Es gibt ja kein Zurück mehr! Es braucht nicht jedes Dorf sein eigenes Industrie- bzw. Shoppingcenter. In und um Innsbruck gibt es mittlerweile vier bis fünf große Einkaufszentren, in einem Gebiet, das vielleicht 15 km umfasst. Die Gemeinden sagen klarerweise nicht nein, wenn es die effizienteste Einnahme zu sein scheint. Was die Verbauung angesichts der Klimaveränderung bedeutet, hören wir alle seit Wochen ständig in den Nachrichten. Der Boden als Wasser- und CO2- Speicher geht zunehmend verloren, wir taumeln zwischen Hochwasserkatastrophen und extremer Trockenheit hin und her. Man braucht nie mehr von Kultur zu reden, wenn man die Kultur des eigenen Lebens und Lebensraumes vernichtet."

Berufsschulen im Herbst gestartet. Zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen für Unternehmer und Mitarbeiter der Versicherungsbranche sind geplant.

Die Lehrinhalte für den Befähigungslehrgang werden umfangreich aktualisiert und als Trainer fungieren ausschließlich Vertreter der Versicherungsagenturen.

Beutelmeyer, Moretti und Weinberger unisono: „Verbauen wir nicht die Zukunft unserer Kinder. Jetzt unterschreiben und was bewegen!“ Dr. Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung, macht Prominente mobil um dem „Bodenfraß den Kampf“ anzusagen. Denn täglich wird in Österreich die Fläche eines Bauernhofes, das ist eine Fläche von rund 20 Hektar, versiegelt. - Ein Flächenverbauungswahn der wertvollen Ackerböden vernichtet. Seit Ende Juli 2017 besteht nun die Möglichkeit die Kampagne auf www. bodenlos.info zu unterstützen. Die im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung beim market Institut aktuell durchgeführte Studie zeigt, dass sich die österreichische Bevölkerung

Steirische Versicherungsagenturen

Bildungsoffensive

Das Führungsteam des Landesgremiums der Versicherungsagenten der Wirtschaftskammer Steiermark traf sich zur traditionellen Sommerklausur in Grundlsee. „Der Nachwuchs ist das zukünftige Kapital unserer Branche. Sorgfältige und hochwertige Ausbildung ist der zentrale Wettbewerbsvorteil, den wir uns sichern müssen um auch in Zukunft herausragende Serviceleistungen für unsere Kunden bereitstellen zu können.“, meinte Obmann KommR Karlheinz Hödl. Die Strategie lautet Nachwuchs sichern, somit wird eine engere Zusammenarbeit mit den 50 risControl 09/17


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Netzwerk

Ansprechpartner, Ausschüsse, Fachabteilungen und Experten aus der gesamten SAFE 7 Gemeinschaft bieten ein breites Netzwerk an Know-how und Erfahrung im gesamten Finanzdienstleistungsbereich.

Akademie

Laufende Aus- und Weiterbildungen fördern den Nachwuchs innerhalb der Branche und stellen die Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen für Büro und Vertrieb sicher.

Gewinnbeteiligung

Zusätzlich partizipiert jeder Partner mit seinem Umsatz am Gesamtgewinn der SAFE 7.

Die neue Dimension der Versicherungbranche


MARKT

RWB Group / Universität St. Gallen

Nachhaltigkeit

Neun von zehn Private-Equity-Managern halten den Umgang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) für wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Universität St. Gallen gemeinsam mit dem Private-Equity-Spezialisten RWB Group unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof. Dr. Stefan Morkötter durchgeführt wurde. Von 85 weltweit befragten PE-Managern gaben 70 % an, dass die Kriterien insbesondere in den letzten drei Jahren wichtiger geworden sind. "Die Anlageklasse Private Equity ist der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt, obwohl sie gerade für die langfristige Geldanlage sinnvoll ist. Durch das Einhalten von ESG-Kriterien fördern Fondsgesellschaften die Akzeptanz für Private Equity bei Anlegern", sagt Prof. Dr. Stefan Morkötter, Assistenzprofessor an der Universität St. Gallen (HSG) und geschäftsführender Institutsdirektor am St. Gallen Institute of Management in Asia (SGI-HSG). Horst Güdel, Vorstand der RWB Group, erklärt: "Die Branche hat die hohe Relevanz nachhaltigen Handelns erkannt. Ihre Beteiligungen laufen häufig über fünf Jahre und mehr. Fehlendes nachhaltiges oder gar unethisches Handeln in dieser Zeit kann daher schnell finanzielle Einbußen beim

Wiederverkauf nach sich ziehen. Allein unter diesem Gesichtspunkt ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell im Sinne eines jeden PrivateEquity-Managers." Über alle Phasen einer Beteiligung hinweg sehen die Befragten in Zukunft weiteres Potential, wie ESG-Aspekte die Wertschöpfung steigern können. 71 % erwarten weitere Verbesserungen für das Risikomanagement, während 57 % Impulse für das Wachstum bzw. 43 % für eine höhere Effizienz sehen. Nur etwa jeder Zehnte (9 %) glaubt, dass die Entwicklung bereits am Ende ist. "Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Nachhaltigkeitsaspekte auch zur Wertschöpfung beitragen sollen. Der wissenschaftliche Nachweis, ob sich dieser Effekt auch positiv auf die Renditen für Unternehmensbeteiligungen und Private-Equity-Fonds auswirkt, steht noch aus. Die große Beteiligung von Private-Equity-Fonds an der Umfrage zeigt aber deutlich, dass die Branche das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst nimmt", erläutert Morkötter. Der Haupttreiber für verantwortungsvolles Investieren liegt nicht im Druck der Investoren begründet, sondern in der Risikoprüfung. Über 90 % der Befragten achten in der Due-Diligence-Phase auf ESG-Kriterien, während fast 60 % ESG beim Fundraising berücksichtigen. "Nachhaltigkeitskriterien gehören heute zum Standardrepertoire, um

ein mögliches Zielunternehmen zu bewerten. Defizite bei ESG-Aspekten können daher den Ausschlag bei der Entscheidung geben, sich an einem Unternehmen zu beteiligen oder nicht", sagt Norman Lemke, Vorstand der RWB Group. 78 % der weltweiten PEManager geben an, bereits Unternehmensbeteiligungen aufgrund von Bedenken bei der Nachhaltigkeit abgelehnt zu haben. Auch in der Halteperiode geben acht von zehn Befragten an, auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien zu achten. Drei Viertel der PE-Manager glauben, dass sich die Berücksichtigung von ESG-Aspekten positiv auf die Reputation eines Zielunternehmens auswirkt, etwa die Hälfte erwartet Effekte auf die Marge. In der Verkaufsphase hängt die Relevanz von der jeweiligen ExitStrategie ab: Beim Börsengang geben über 60 % an, ESG-Aspekte als "sehr wichtig" bzw. "essentiell" zu betrachten. Sind es bei der Übernahme durch ein Unternehmen noch über 50 %, sinkt die Relevanz beim Verkauf an eine andere Private-Equity-Gesellschaft - dem sogenannten Secondary Buyout - aus Sicht des Verkäufers auf unter 40 %. Trotz der offensichtlich hohen Relevanz von ESGKriterien für PE-Manager gibt es noch Nachholbedarf: Bislang bekennen sich nur zwei von fünf Befragten öffentlich zum Handeln nach ESG-Richtlinien.

Versicherungsvertriebsgesetz Am 9.8.2017 wurde der Gesetzesentwurf zum Versicherungsvertriebsgesetz 2017 im Nationalrat eingebracht. Die Begutachtungsfrist endet Ende August. Der Entwurf hat gute Chancen umgesetzt zu werden, einige Passagen werden jedoch heiße Diskussionen auslösen, wie zum Beispiel die Verordnungsermächtigung der FMA im Bezug auf die Vergütungs- und Bewertungspraktiken, ein Schelm würde hier das berühmte „Hintertürchen“ erkennen, das auf ein zukünftiges Provisionsvergütungsverbot hinweisen könnte. Hier ein kurzer Kommentar von Christoph Berghammer, MAS, Fachverbandsobmann der 52 risControl 09/17

Versicherungsmakler und Berater: „Mit dem vorliegenden Entwurf sind wir grundsätzlich nicht unzufrieden zumal in wesentlichen Punkten das Bundesministerium für Finanzen kein „Gold Play Team“ verfolgt, sondern den Inhalt der Richtlinie ohne Verschärfung umzusetzen plant. Zu einigen Punkten wie zum Beispiel beratungsfreier Verkauf oder Verordnungserweiterung der FMA wird es noch Diskussionen geben müssen. Wir sind aktuell dabei eine Stellungnahme vorzubereiten.“ Sobald es neue Vorschläge bzw. konkrete Ergebnisse gibt, werden wir darüber berichten.

Christoph Berghammer, MAS


MARKT

Valida Vorsorge Management

Nachhaltigkeitsbemühungen

Die Valida Vorsorge Management hat im Zuge Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen einige wichtige Schritte getan. Als erster Vertreter der Branche hat sie sich in die Teilnehmerliste der SDG Bewegung eingetragen. Zur Erreichung der Sustainable Development Goals leistet das Unternehmen Beträge zum Thema „Nachhaltige Energie“ meint Mag. Martin Sardelic, Vorstandsvorsitzender Valida Holding AG: „Wir fördern bei der Veranlagung des Vermögens unserer Kunden nachhaltige Energiegewinnung, indem wir diese als Positivkriterien in der Kapitalanlage unserer Vorsorgekasse definieren. Zu den Ausschlusskriterien in der Veranlagung zählt Atomkraft und bei Staatsanleihen auch „passive Klimapolitik“. Für den Bereich „Bekämpfung des Klimawandels“ liegt unteranderem auch die Maßnahme der regelmäßigen Messung des CO2 Fußabdrucks des Aktienportfolios in

der Vorsorgekasse. Unser Ziel lautet, diesen Wert bis Jahresende 2017 weiter zu senken. Unsere Kunden können sich sicher sein, dass ihr Kapital ethisch einwandfrei und forcierter in Unternehmen mit geringem CO2-Ausstoß investiert wird.“ Im Bereich des Ziels „Gerechtigkeit“ verpflichtet sich die Gruppe zu strengen Code of Conducts des Eigentümers Raiffeisen Bank International AG. Dieser Verhaltenskodex gilt auch für Mitarbeiter und Lieferanten. Der neue Nachhaltigkeitsbericht der gesamten Valida Vorsorge Management Unternehmensgruppe über das Bilanzjahr 2016 ist gemäß der internationalen Standards GRI (Global Reporting Initiative) gestaltet. Die Auditierung durch den Wirtschaftsprüfer EY (Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.) gemäß ISAE 3000 (International Standard on Assurance Engagements, limited assurance)

ergab mit „Comprehensive/Umfassend“ die bestmögliche Bewertung.

jetzt und in Zukunft bestmöglich zu wahren; gleichzeitig soll die Kommunikation zu den Mitgliedern weiter ausgebaut werden. Die Informationsoffensive umfasst die Webseite, die sich aktuell in der Startphase befindet und in den nächsten Monaten laufend um wichtige Neuigkeiten und interessenspolitische Informationen ergänzt wird. Den „Fit for IDD“-Flyer, der bereits österreichweit an alle Mitglieder versendet worden ist und die „Fit for IDD“-Facebook Gruppe, die den Mitgliedern zusätzlich die Möglichkeit bietet, sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen, Fragen zu stellen und Feedback zu geben. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer

kommentiert: „Durch großes Engagement, viel Einsatz und hohe Fachkompetenz seitens vieler Mitglieder des Fachverbandsausschusses der Versicherungsmakler ist es uns in den letzten Jahren gelungen, viele negative Auswirkungen der Richtlinie, von denen die österreichischen Versicherungsmakler betroffen gewesen wären, zu verhindern. In diesem Sinne werden wir uns auch in Zukunft für die Interessen unseres Berufsstandes stark machen. Es lohnt sich also, auf unserer Website www. fitforidd.at regelmäßig vorbeizuschauen, um sich zum Stand der IDD-Umsetzung auf dem Laufenden zu halten und „fit for IDD“ zu werden.“

Mag. Martin Sardelic

Fachverband der Finanzdienstleister

Offensive

Auch Online ist der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater „fit for IDD“, unter www.fitforidd.at wurde eine Informationsoffensive gestartet, die den Mitgliedern auf allen Ebenen bei der Umsetzung der EUVersicherungsvertriebsrichtlinie (Insurance Distribution Directive/IDD) in die nationale Rechtsprechung unterstützt und ihnen die Möglichkeit gibt, sich auf die künftigen Regelungen ausreichend und rechtzeitig vorzubereiten. Die IDD mit ihren neuen Regeln für die Versicherungsvermittlung und den Versicherungsvertrieb ist im Februar 2016 in Kraft getreten und bis zum 23. Februar 2018 in nationales Recht umzusetzen. Die dafür notwendigen Reformen bedeuten eine große Umstellung für die gesamte Versicherungsbranche; somit werden auch die Versicherungsmakler von den künftig neuen Regelungen zum Versicherungsvertrieb betroffen sein. Der Fachverband der Versicherungsmakler als bundesweite Interessenvertretung arbeitet mit allen Kräften dahingehend mit, die Interessen der österreichischen Versicherungsmakler

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ACREDIA Versicherung AG

Zahlungsziele

Acredia veröffentlicht für das zweite Quartal 2017 die Top 10 Exportländer mit den höchsten Zahlungsverzügen gegenüber ihren Versicherungsnehmern. Verglichen wurden die Zahlen zum Ende des zweiten Quartals mit jenen des ersten Quartals 2017. „Zahlungsverzüge sind für die österreichische Wirtschaft ein wichtiger Indikator. Denn genau in den betroffenen Ländern werden erfahrungsgemäß künftig auch die Zahlungsausfälle steigen“, erklärt Karolina Offterdinger, Mitglied des Vorstandes von Acredia Versicherung AG, Österreichs marktführende Kreditversicherung. Aktuell würden Versicherungsnehmer der OeKB Versicherung – eine Marke der Acredia – besonders die globalen protektionistischen Maßnahmen spüren. „Nicht nur die Weltwirtschaft leidet unter den internationalen Sanktionen, sie stellen auch unsere Exporteure und deren Abnehmer vor große Herausforderungen“, bemerkt Offterdinger. „Die Zahlungsverzüge bei unseren nach Russland liefernden Versicherungsnehmern sind im vergangenen Quartal sprunghaft angestiegen“, stellt Offterdinger fest. „Österreichs Exporteure haben treue Abnehmer. Aber die russische Wirtschaft befindet sich noch immer in einer Talsohle und so warten die Lieferanten zunehmend auf ihr Geld.“ Die Ursachen dafür sieht die Kreditversicherung

vor allem in den internationalen Sanktionen, im zu niedrigen Ölpreis und in der Abwertung des Rubels. Die geltenden Wirtschafts- und Finanzsanktionen der EU gegenüber Russland wurden vom EU-Rat bis Ende Jänner 2018 verlängert und die EU-Krim-Sanktionen – konkret Export- und Investitionsverbote – bis Ende Juni 2018. Außerdem hat der US-Senat zuletzt ein Gesetzespaket verabschiedet, das eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland vorsieht. Davon werden nach derzeitiger Expertenmeinung auch europäische Unternehmen betroffen sein. Kanada ist erstmals auf der Liste jener Länder zu finden, aus denen Zahlungen an österreichische Unternehmen am häufigsten ausbleiben. Für Offterdinger spiegelt dies die aktuell unberechenbare Handelspolitik mit dem wichtigsten Wirtschaftspartner USA wider, sieht aber insgesamt eine positive Tendenz: „Auch wenn die derzeitige Unsicherheit zu einem Aufschub mancher Investitionsentscheidungen führt, bietet Kanada zukünftig verstärkte Chancen für österreichische Exporteure, besonders für jene aus der Fahrzeug- und Maschinenbranche.“ Denn der amerikanische Protektionismus und damit die Unsicherheit über das nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) stärken insgesamt den Handel zwischen der EU und Kanada. Das Wirtschaftswachstum in den

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Karolina Offterdinger Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hat sich durch den anhaltend niedrigen Ölpreis verlangsamt, das Investitionsklima hat sich insgesamt eingetrübt. Darunter leide laut Offterdinger derzeit auch die Zahlungsmoral der Abnehmer in den VAE und sie rät daher den Exporteuren, Außenstände gut im Auge zu behalten. Die heimischen Qualitätsprodukte finden regen Absatz am – nach wie vor chancenreichen – chinesischen Markt. Daher sind mit dem gestiegenen Obligo im vergangenen Jahr ebenso die Zahlungsverzüge angewachsen. Schäden aus Zahlungsausfällen sind im Vergleich zum März 2017 gesunken – laut Acredia eine insgesamt erfreuliche Entwicklung für die österreichischen Exporteure.

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Michael Kordovsky

Private Equity – Performance Bonus für geduldige Anleger Wer einen bestimmten Geldbetrag die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht benötigt, kann jenseits ausgetretener Börsenpfade in Private-Equity Dachfonds investieren. Diese häufig übersehene Anlagekategorie bringt nämlich höhere Renditen als klassische Aktieninvestments. Dieser Beitrag setzt sich mit Chancen- und Risiken von Private Equity-Investments auseinander und zeigt Anlagealternativen für ein breites Publikum.

Die Zeiten, in denen Aktien junger Industrien sich binnen kürzester Zeit im Wert mehr als verzwanzigfachten und teilweise sogar auf über das Hundertfache stiegen, sind vorbei. Start-Ups sind „in“ und immer mehr private und institutionelle Investoren begeben sich auf die Suche nach den besten Geschäftsideen, um diesen mit frischem Kapital Leben einzuhauchen. Das ist gut für Gründer, die so über „Mundpropaganda“ bei Business-Angels oder über Crowd-Investing-Plattformen schon in einer frühen Entwicklungsphase zu Geld kommen, aber schlecht für Aktieninvestoren, denn nach den genannten Investment-Pionieren kommen große Private-Equity-BeteiligungsFonds, vor allem Venture-Capital (VC)-Fonds, die in die Unternehmensführung eingreifen und dem Managment „den richtigen Schliff“ verpassen. Diese Gesellschaften sind auch bestrebt, die optimalen Renditen zu erzielen und halten die Beteiligungen häufig fünf bis neun Jahre, um dann beim Exit (Börsengang oder Verkauf an Unternehmen oder andere Beteiligungsgesellschaften) möglichst hohe Verkaufspreise zu erzielen. Die interessantesten Internet-Aktien der vergangenen Jahre, wie beispielsweise Alibaba, Facebook oder Twitter verzeichneten ihre größten Wertsteigerungen nicht mehr an der Börse sondern außerbörslich. Beispiele börsennotierter Internet-Firmen und deren Investoren vor dem Börsengang: Alibaba: Im Jahr 2000 stellte eine Investorengruppe unter Führung der Sotftbank 56 risControl 09/17

20 Millionen Dollar zur Verfügung. Heute liegt die Marktkapitalisierung bei Rund 430 Mrd. USD. Facebook: Im Mai 2005 investierten Peter Thiel (Präsident von Clarium Capital) und Accel Partners 12,7 Mio. USD. Das Unternehmen war damals mit 87,5 Mio. USD bewertet vgl. mit heute über 496 Mrd. USD Börsenwert. Jene Investoren, die bei weiteren Finanzierungsrunden vor Börsengang einstiegen, wie z.B. Elevation Partners oder Goldman Sachs, genossen ausgezeichnete Performance-Chancen. Twitter: Auf Basis außerbörslicher Handelsdaten stieg der Unternehmenswert von Mai 2008 bis Juli 2011 von 104 Mio. auf 9,25 Mrd. USD (vgl. mit heute 12,8 Mrd. USD Börsenwert). Am 21. Mai 2008 stieg Spark Capital ein. Zu den weiteren Investoren im frühen Entwicklungsstadium zählten u.a. Union Square Ventures, Charles River Ventures und Benchmark Capital. Going Private: „Qualitätsaktien“ verschwinden in PE-Fondsportfolios Während vor allem VC-Fonds in innovative junge Firmen einsteigen und den Börsengang als Exit anstreben, läuft es bei den BuyoutFonds anfangs umgekehrt. Sie kaufen günstig bewertete oder passende börsennotierte Gesellschaften auf, strukturieren sie um (Zerschlagung, Fusionierung...) und verkaufen entweder die neue Gesellschaft oder schrittweise einzelne Bereiche der Unternehmensgruppe an Firmen, neue Investoren oder über einen

Börsengang. Ein konkretes Beispiel ist der weltweit größte Ketchup-Hersteller Heinz, der 2013 von 3G Capital und Warren Buffett´s Beteiligungsgesellschaft, Berkshire Hathaway für 23 Mrd. USD aufgekauft und im Juli 2015 mit Kraft Foods zu Kraft Heinz fusioniert wurde. Weitere berühmte Going-Private-Deals waren 2013 Dell Computers (CEO Michael Dell und Silver Lake Partners), 2010 Burger King (3G Capital), 2007 Equity Office Properties (39 Mrd. USD Volumen, Blackstone Group) und im April 2017 die US-Bäckerei Panera Bread ( JAB Holding Company). Alleine diese Beispiele zeigen, dass Buyout-Funds gezielt qualitativ hochwertige Unternehmen von der Börse nehmen. Dadurch können Überrenditen zum gesamten Aktienmarkt in die PE-Fonds wandern. Starke Nachfrage Die Zinsen sind niedrig und der Cambridge Associates Global ex US Developed Markets PE/VC-Index (Benchmark für Private-Equity und VC-Fonds entwickelter Länder außerhalb der USA) brachte es 2016 auf eine Performance von 11,7 Prozent. Das beflügelt die Nachfrage nach PE-Investments. Massive Kapitalzuflüsse und teilweise ein Mangel an passenden Investments führten dazu, dass Private Equity-Fonds immer mehr Cashreserven anhäufen. Alleine in den Jahren 2014 bis 2016 flossen insgesamt über eine Billion Dollar in neu aufgelegte geschlossene PE-Fonds. Laut den Analysten der Preqin Ltd. erreichten weltweit die Cashbestände von


KOLUMNE

PE-Fonds im Juli 2017 bereits einen Wert von 963 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu lag Ende 2016 deren verwaltetes Volumen bei 2,58 Billionen Dollar. Der Kaufdruck nimmt immer weiter zu, weshalb in der ersten Jahreshälfte 2017 das M&A-Deal-Volumen mit Beteiligung von Private-Equity-Gesellschaften um 29 Prozent auf 143,7 Mrd. USD und somit laut Thomson Reuters auf den höchsten Level seit 2007 stieg. Diese Entwicklung dürfte sich weiter fortsetzen, mit der Folge, dass weitere Qualitätsaktien von der Börse verschwinden werden. Mit welchen Renditen können Investoren rechnen? PE-Fonds haben Laufzeiten von meist sieben bis 15 Jahren und erst in einem reiferen Stadium, in dem bereits Gewinne absehbar sind, finden sich an Sekundärmärkten vereinzelt Käufer, denen man aber als Kaufanreiz entsprechende Abschläge vom „inneren“ Wert gewähren muss. Ansonsten sollte man auf Auszahlungen im Zuge von Portfolio-Abverkäufen warten. Für die fehlende Liquidität werden Anleger mit Überrenditen gegenüber dem liquiden Aktienmarkt entschädigt. Aus diversen historischen Daten werden Renditeerwartungen von zwei bis fünf Prozentpunkte p.a. über herkömmlichen Aktieninvestments abgeleitet. Misst man die Performance am internen Zinsfuß nordamerikanischer und europäischer PE-Veranlagungen, so lag diese in den kritischen zehn Jahren von 1999 bis 2009 bei 4,5 Prozent p.a., was einer Überrendite von ca. vier Prozent p.a. entsprach (vgl. Thomson Reuters, Investment Horizon Performance 10 Yr). Einen längeren Horizont bis zum Jahr 2013 decken die Daten der EVCA (European Private Equity And Venture Capital Association) ab. Untersucht wurden

1455 europäische Private Equity Fonds der Auflegungsjahre 1980 bis 2013, deren Gesamtvolumen bei ca. 400 Milliarden Dollar liegt. Quelle ist die ThomsonOne-Datenbank. Ergebnis: Die Durchschnittsperformance aller Private-Equity-Fonds lag bei 9,24 Prozent p.a., wobei Buyout-Fonds mit 11,41 Prozent p.a. am besten abschnitten, während es aufgrund der Rendite-Verteilung VC-Funds im Schnitt nur 1,68 Prozent p.a. erzielten. Schneidet man aber jene Hälfte der Fonds mit der schwächsten Performance heraus, dann wären es bereits 11,28 Prozent p.a. vgl. mit 15,13 Prozent p.a. bei den Buyout-Fonds. Besonders aufschlussreich sind die Daten von Cambridge Associates. Hier werden die Performance-Zahlen von PE-Fonds und ihres Börsen-Äquivalentes auf Basis einer einheitlichen Berechnungsgrundlage verglichen. Der Stichtag ist der 31.12.2016. Ergebnis: Der Cambridge Associates Global ex US Developed Markets PE/VC-Index brachte es in den vergangenen 25 Jahren auf eine Performance von 13,1 Prozent p.a. (USD-Basis), während es der MSCI EAFE-Index lediglich auf 4,1 Prozent p.a. (USD-Basis) brachte. Nimmt man die vergangenen fünf Jahre, stehen in diesem Vergleich 11,0 Prozent p.a. bei PE 7,3 Prozent p.a. am Aktienmarkt gegenüber. Finanzkrise gut überstanden Die fünf Jahre vor Ausbruch der Finanzkrise 2008/09 mussten PE-Fonds bereits hohe Einstiegsbewertungen in Kauf nehmen. Dann kam die Krise und in den Jahren 2009 bis 2011 kam die Transaktionstätigkeit fast zum Erliegen. Private Equity Zielfonds konnten in diesem Zeitraum kaum Beteiligungen verkaufen. Die Experten beim Private Equity Dachfonds-Anbieter RWB skizzieren dabei die relative Stabilität von PE-Fonds in

den kritischen Jahren wie folgt: „Die von vielen vorhergesagte Pleitewelle ist jedoch komplett ausgeblieben. Das Gegenteil war der Fall. Die Private Equity Fonds haben ihre reichliche Liquidität – das berühmte „Dry Powder“ – als Eigenkapital in die betroffenen Unternehmen gepumpt und diese so stabilisiert bzw. auch vor den geänderten Rahmenbedingungen dadurch die Bonität der Unternehmen gestärkt. Im Ergebnis hat sich die durchschnittliche Haltedauer eines solchen Unternehmens durch einen Private Equity Fonds von fünf bis sechs Jahren auf acht bis neun Jahre durch die Finanzkrise verlängert. Sehr viele dieser „Vorkrisen-Unternehmen“ wurden inzwischen mit Verkaufsmultiplikatoren um die 2,0x und mehr veräußert.“ Was sich dabei auch positiv auswirkte, war die überdurchschnittliche Einflussnahme der Fondsmanager auf die Unternehmensführung (aktives Gegensteuern). Wie können Privatanleger in Private Equity investieren? Während direkte Investments in PE-Fonds meist enorme Summen erfordern und dabei noch hohe Verlustrisiken bestehen, kann über PE-Dachfonds schon ab wenigen Tausend Euro breit gestreut in zahlreiche Zielfonds investiert werden. Welche Sicherheit eine Streuung über mehrere Fonds bringt, zeigt ein Research-Paper der BVCA (British Private Equity & Venture Capital Association) anhand einer Monte Carlo-Simulation auf Basis der Daten von Pevara. Das am TVPI gemessene Verlustrisiko (TVPI < 1) nach zehn Jahren liegt bei einem einzigen Fonds bei 28 Prozent, sinkt im gesamten Portfolio von fünf Fonds auf zehn Prozent und bei einer Selektion von 20 PE-Fonds bereits auf 1,4 Prozent der Fäll. risControl 09/17 57


KOLUMNE

Chancen/Risiko-Verhältnis von börsennotierten PEBeteiligungsgesellschaften: Korrelation MSCI World LPX Direct Dax MSCI World 1 LPX Direct 0,80 1 Dax 0,88 0,69 1 MSCI World LPX Direct Dax

Rendite p.a 5,0% 7,9% 4,5%

Volatilität 14,3% 21,6% 23,4%

Zeitraum: 31.12.1998 - 31.08.2017 Währung: EUR Quelle: LPX, Bloomberg Ein bewährter Anbieter dieser PE-Dachfonds ist RWB. Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB PrivateCapital (Austria) GmbH skizziert die bisherige Wertentwicklung anhand eines reiferen Dachfonds: „Das aussagekräftigste Ergebnis liefert mit Sicherheit der RWB Global Market Fonds III, der erste in Österreich vertriebene RWB Dachfonds. Er ist mittlerweile schon sehr reif, hat durch seine Größe - 581 Mio. gezeichnetes Kapital und 734 Mio. bisher zugesagtes Kapital - eine unglaubliche Streubreite auf rund 130 verschiedene Zielfonds und rund 1.700 Unternehmen und hat mit einem Realised Multiple von 1,9 einen Wert, der eine sehr relevante statistische Aussagekraft besitzt.“ Die nachfolgenden Generationen sind noch jünger und statistisch weniger aussagekräftig. Aber auch hier hat Schmolmüller gute Nachrichten: „Es zeichnet sich ab, dass der durchschnittliche Realised Multiple oberhalb von zwei liegen wird. Diese statistischen Werte würden bedeuten, dass der Anleger in seiner Laufzeit ca. eine Vermehrung seiner Einlage um das 2,5fache schafft.“ In Österreich sind die Rahmenbedingungen für PE-Investments derzeit noch etwas herausfordernd. Aber österreichische Anleger können sich die Mühe machen und sich in Deutschland vor Ort beraten lassen und auch dort abschließen. Aber es ist im Jahr 2018 eine Besserung der heimischen Rahmenbedingungen in Sicht. Dazu Schmolmüller: „Mit der Gesetzesnovelle wurde eine Verbesserung erzielt, die aber unserer Meinung nach erst einen Startschuss für eine weitere Entwicklung bedeuten kann. Ein Privatkunde muss immer noch 100.000 Euro 58 risControl 09/17

unbelastetes Finanzvermögen vorweisen, um dann zehn Prozent davon, also mindestens 10.000 Euro, in einen einzelnen Alternativen Investmentfonds (AIF) investieren zu dürfen.“ RWB PREMIUM SELECT – Die Private- Equity-Lebensversicherung Neben den altbewährten Private Equity Dachfonds der RWB gibt es nun seit fast drei Jahren auch eine Fondsgebundene Lebensversicherung mit Schwerpunkt Private Equity, nämlich RWB PREMIUM SELECT. Dieses Produkt führt das bewährte Investitionsprinzip in Private Equity weiter, ergänzt durch physische ETFs. Diese Polizze ist weltweit einzigartig mit einem angepeilten Private Equity-Anteil von 60 Prozent. Hier kann der Anleger schon mit 5.000 Euro einmalig und ab 100 Euro monatlich einsteigen. Einen weiteren Vorteil beschreibt Schmolmüller wie folgt: „Im Unterschied zu den herkömmlichen Private Equity Dachfonds hat der Anleger hier deutlich mehr Flexibilität in der Vertragsgestaltung, z.B. Zuzahlungen, Teilentnahmen, Ratenerhöhungen bzw. – reduzierungen etc. Das Produkt stellt eine sehr interessante Möglichkeit dar, renditestark und steuergünstig vorzusorgen“. Listed Private Equity als Ausweg? Börsennotierte Private-Equity-Gesellschaften, die aus ihrer eigenen Bilanz heraus in Unternehmen investieren, entwickeln sich im Schnitt auf lange Sicht rund drei Prozentpunkte p.a. besser als der globale Aktienmarkt. Diese Renditen werden aber vor allem mit einer höheren Volatilität in Krisenzeiten erkauft. Dazu Michel Degosciu, Gründungspartner der LPX-Group: „Während der Finanzkrise haben wir festgestellt, dass Private Equity Aktien zu einer hohen Volatilität neigen, insbesondere auch im Vergleich zum Gesamtmarkt“. Ein interessantes Fondsinvestment ist der PPF - LPActive Value Fund (ISIN: LU0641442941), der es in Euro umgerechnet in den vergangenen fünf Jahren (per 7.9.) auf eine Performance von über 86 Prozent brachte. Als ETF attraktiv erscheint der iShares Listed Private Equity UCITS ETF (ISIN: IE00B1TXHL60), der den aus 62

Gesellschaften bestehenden S&P Listed Private Equity Index abbildet und in den vergangenen fünf Jahren (per 7.9.) 81 Prozent im Plus liegt. Alternativ gibt es noch den db x-trackers LPX MM® Private Equity UCITS ETF 1C (ISIN: LU0322250712), der die Wertentwicklung des LPX Major MarketIndex widerspiegelt und auf Fünfjahres-Sicht bereits über 103 Prozent im Plus (per 7.9.) liegt. Der Index umfasst die 25 liquidesten Listed Private Equity-Unternehmen und ist bezüglich Regionen, Anlagestile und Währungen diversifiziert. Bei der Suche nach einzelnen Beteiligungs-Gesellschaften, sollte man als Schnäppchenjäger vorgehen und auch jetzt gibt es noch attraktive PE-Aktien, was Degosciu wie folgt skizziert: „Es gibt momentan einige Beteiligungsgesellschaften, die noch relativ günstig bewertet werden. Dazu zählen z.B. eine Altamir aus Frankreich oder Eurazeo. Diese Aktien weisen einen Discount zum Buchwert auf, waren aber in den letzten Jahren immer in der Lage, eine höhere Bewertung als die Bewertung in der Bilanz zu erzielen. Hier schlummert also noch ein Bewertungspuffer, den man sonst kaum noch am Aktienmarkt findet.“ Aufgrund der langfristigen Outperformance des durchschnittlichen Aktienmarktes kann ein Teil des Aktienportfolios durchwegs in Listed Private Equity veranlagt werden. Allerdings können hier die Wertschwankungen ständig mitverfolgt werden, was bei den nicht notierten Private-Equity-Investments nicht der Fall ist. Trotzdem kann deren Wert während der Laufzeit – je nach Wirtschaftslage und Marktsituation – Schwankungen unterliegen. Betrachtet man all diese Aspekte, so könnte ein mögliches Portfolio für einen ausgewogenen Anleger derzeit wie folgt aussehen: Portfolio Ausgewogen (Investment-Summe: EUR 100.000,--) • 20% Online-Sparkonten • 15% Emerging Markets Bonds (Hart- u. Lokalwährung) • 15% Unternehmensanleihen (High Yield u. Investment Grade) • 15% Aktien (z.B. über Dividendenfonds) • 10% Bundesschätze • 10% Geschlossene Private Equity Fonds • 10% Listed Private Equity-Veranlagungen • 5% Physisches Gold und Silber


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Das Schlimmste überhaupt? Von heute auf morgen kein Einkommen mehr zu haben. Bernhard D., 39, Eisenstadt

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Ertragsausfallversicherung bietet weit höheren Umfang als klassische Betriebsunterbrechungsversicherungen.

R+V-Betriebssachversicherung mit Top-Deckungsstandard R+V Österreich ist nun auch ins Sachgeschäft eingestiegen und bietet mit der neuen Betriebssachversicherung kleinen und mittelständischen Unternehmen die Absicherung ihrer Betriebsrisiken aus einer Hand. Dank Ertragsausfallversicherung ist der R+V Deckungsschutz außergewöhnlich umfangreich.

Praxisbeispiel: Bei einer Modekette kommt es aufgrund von Lieferschwierigkeiten eines Zulieferbetriebes zu Engpässen im Sortiment und somit zu einem nicht unerheblichen Umsatzverlust. Der Grund für die Lieferausfälle waren schwere Unwetter und die daraus folgenden Überschwemmungen im Keller einer Schneiderei. Die gerade erst angelieferten Stoffe aus Fernost konnten vor den Wassermengen nicht mehr gerettet werden und waren unbrauchbar. Der Betrieb konnte die bestellte Modekollektion nicht mehr zeitgemäß liefern. R+V-Ertragsausfallversicherung deckt auch Rückwirkungsschäden Eine klassische Betriebsunterbrechungsversicherung würde die Umsatzeinbußen dieser Modekette nicht ersetzen. Denn hierbei handelt es sich um einen sogenannten Rückwirkungsschaden. Klassische Betriebsunterbrechungsversicherungen zahlen aber nur bei Sachschäden, die sich im eigenen Betrieb ereignen. Die R+V-Ertragsausfallversicherung deckt jedoch auch Rückwirkungsschäden und Nutzungsbeschränkungen, die aufgrund von Schäden in Fremd- oder Zuliefererbetrieben entstehen. Im Schadensfall werden sowohl entgangene Gewinne ausgeglichen wie auch bei Betriebsunterbrechung sämtliche Leistungen und Betriebskosten inklusive der Gehälter bis zur Wiederherstellung des normalen Geschäfts60 risControl 09/17

betriebes erstattet. Der Versicherungsnehmer kann sich dadurch - frei von finanziellen und existenziellen Sorgen - auf die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes nach Beseitigung des Schadens konzentrieren. Darüber hinaus übernimmt R+V sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit einem Schadensfall entstehen wie beispielsweise Ausgaben für Werbemaßnahmen zum Kundenerhalt oder sogar für Vertragsstrafen. Umfangreicher Deckungsumfang und R+VSorglos-Zertifikat Die R+V-Betriebssachversicherung beinhaltet selbstverständlich auch eine Gebäude- und Inhaltsversicherung. Dabei lassen sich neben herkömmlichen Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl oder Glasbruch auch hohe Summengrenzen für EC-Gefahren absichern. Außerdem wird mit dem R+V Sorglos-Zertifikat jedem Kunden mindestens den Deckungsumfang des Vorversicherers in den bei R+V versicherten Sparten garantiert. Online-Tarifrechner und Webinare unterstützen Makler Ein Tarifrechner unterstützt die R+V Vertriebspartner beim Abschließen von Verträgen via Internet. Makler können über das neue Online-Tool für ihre Kunden individuelle Angebote mit selbstgewähltem Deckungsumfang erstellen. Die integrierte OnlineRisikoprüfung erlaubt zusätzlich die unmittel-

bare Annahme des Risikos mit gleichzeitiger Ausstellung einer Deckungsbestätigung. Dies trägt wiederum zur Flexibilität der Makler bei. Überdies bieten die Experten von R+V zur neuen Betriebssachversicherung praxisorientierte Online-Seminare für Makler an. Im Rahmen der Webinare werden alle Details zum Produkt sowie die Handhabung des Tarifrechners erläutert. Alle Informationen rund um das neue Produkt finden sich auf www.sach.ruv.at. Die Highlights der neuen R+V-Betriebssachversicherung auf einen Blick: • Nebenkosten bis 200 % der Versicherungssumme (max. 2,5 Mio. EUR) mitversichert • Einschlussmöglichkeit von unbenannten Gefahren • Neu hinzukommende Betriebsstätten gelten in den ersten 8 Wochen als automatisch mitversichert • Schäden durch Terrorismus bis zu 15 Mio. EUR automatisch mitversichert (jeweils max. 5 Mio. EUR für Gebäude, Inhalt, Ertragsausfall) • Online-Tarifrechner: vollumfängliche Risikoermittlung, unverbindliche Anhaltsquotierung, rasche Angebotslegung, eine sofortige Deckungsbestätigung. • Das R+V-Sorglos-Zertifikat! Mit R+V erhalten Sie nicht nur einen Top-Versicherungsumfang. Wir garantieren auch mindestens den Deckungsumfang des Vorversicherers in den versicherten Sparten.


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Niederlassung Österreich


VERANSTALTUNG

Expertentreffen in Alpbach Das 12. Alpbacher Expertentreffen der österreichischen Versicherungsmakler stand unter dem Generalmotto „Fit for IDD – Fit für den Markt“. Im Februar 2016 wurde die von der EU Kommission vorgegebene Richtlinie Insurance Distribution Directive (IDD) in Brüssel verabschiedet und muss bis 23. Februar 2018 in nationales Recht umgesetzt werden.

Mag. Erwin Gisch (Fachverbandsgeschäftsführer), Akad. Vkfm. Michael Schopper (Fachgruppenobmann-Stellvertreter Tirol), Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger (Fachverbandsobmann-Stellvertreter), Dr. Franz Fischler (Präsident Europäisches Forum Alpbach), Christoph Berghammer, MAS (Fachverbandsobmann) und KR Rudolf Mittendorfer (Fachverbandsobmann-Stellvertreter) Nach unzähligen intensiven Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern ist es gelungen, viele negative Auswirkungen und Einschränkungen der Richtlinie zu verhindern. „So wären beispielsweise vom Provisionsverbot für die unabhängige Beratung von Versicherungsanlageprodukten, das der IDD-Entwurf der Europäischen Kommission noch vorgesehen hatte, ausschließlich Versicherungsmakler betroffen gewesen. Auch die automatische Provisionsoffenlegung ist nun hoffentlich vom Tisch, was wir sehr begrüßen, denn die Provision eines Versicherungsmaklers ist sein Umsatz von dem die gesamten Kosten des Unternehmensbetriebes bezahlt werden müssen, während die Provision im Versicherungsvertrieb nur ein Entgelt ist. Diese Ungleichheit des Begriffes Provision würde zu massiven Verzerrungen in der 62 risControl 09/17

Wahrnehmung des Konsumenten führen“ so Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, MAS. Für den Fachverbandsobmann sind die Transparenz am Markt und eine hohe Serviceorientierung besonders wichtig. Denn nur ein fairer Wettbewerb unter den Vermittlern führt zu qualitativ hochwertiger und kundenfreundlicher Beratung, die dem Kunden den entsprechenden Mehrwert bringt. Bereits am Vortag des komplett ausgebuchten Expertentreffens fand ein IDD Workshop der Versicherungsmakler mit den Vertretern der für die IDD Umsetzung betrauten Ministerien, sowie der FMA statt. Der Initiator des Workshops Fachgruppengeschäftsführer Mag. Erwin Gisch: „Der Fachverband als Bundesvertretung der österreichischen Versicherungsmakler befasst sich seit langer Zeit intensiv mit einer kleinen Gruppe von

Personen mit der Umsetzung der IDD in das nationale Recht. Mit dem gegenständlichen Workshop sollten einerseits die Maklervertreter der regionalen Fachgruppen auf denselben Wissensstand zur Richtlinienumsetzung gehoben werden. Andererseits sollte ihnen ganz bewusst auch die Möglichkeit geboten werden, sich im direkten Gespräch mit den Ministerienvertretern fachlich einbringen zu können.“ Für Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, MAS war der Workshop in vielerlei Hinsicht sehr wichtig: „Der Workshop war harte und intensive Arbeit. An einem einzigen Nachmittag mit so vielen wichtigen Ministerienvertretern „geballt“ diskutieren zu können und dabei unsere Standpunkte wiederholt inhaltlich zu untermauern, ist sehr anspruchsvoll und ein großer Erfolg für unsere Branche. Unserem Ruf als fachkundige und


VERANSTALTUNG

Christoph Berghammer, MAS konstruktive Gesprächspartner wurden wir jedenfalls wieder gerecht, wenngleich wir über einige Themen inhaltlich weiter debattieren und verhandeln müssen.“ Standpunkt Erklärungen und Diskussionen fanden am nächsten Tag beim offiziellen Teil des 12. Versicherungsmakler Expertentreffens statt. Die Ministeriumsvertreter nahmen zur aktuellen Situation der Richtlinien-Umsetzung Stellung. Ministerialrat MMag. Stefan Trojer vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, das federführend bei der IDD-Umsetzung für die Neugestaltung der Regeln zur Versicherungsvermittlung in der Gewerbeordnung ist, führte in seinem Referat einige Punkte aus, bei dem allgemeiner Konsens auch innerhalb der Ministerien herrscht und zeigte bei anderen Punkten den möglichen Spielraum auf. Er nahm auch

MMag. Stefan Trojer

Mag. Herwig Draxler, Josef Sylle, Christoph Berghammer, MAS, Doris Schachinger, Christian Proyer Bezug auf die Finanzkrise der vergangenen Jahre und zog einen kurzen philosophischen Bogen über Egoismus und Konkurrenzdenken als Auslöser der selbigen. Er begrüßte die Kooperation der handelnden Personen in Bezug auf die Umsetzung der Richtlinie, sieht aber noch einige Diskussionspunkte. Was die verpflichtende Weiterbildung betrifft, so sieht Ministerialrat Trojer die schon bisher vom Fachverband angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen inkl. Weiterbildungszertifikat als ausreichend an: „Hier erfüllen die Versicherungsmakler schon bisher das geforderte Maß an Weiterbildung sehr zufriedenstellend.“ Die Weiterbildung gelte für alle Mitarbeiter, die in Kundenkontakt stehen – jedoch nur für den jeweiligen Aufgabenbereich, aber auch für Angestellte von Versicherungsunternehmen. Bei der Frage nach einer Verpflichtung zur Beratung stellte MMag. Trojer fest, dass die Versicherungsmakler kraft Gesetzes immer schon im besten Interesse des Kunden handeln und den bestmöglichen Versicherungsschutz aus dem Markt sondieren. Basierend auf den jeweiligen Angeboten gibt der Versicherungsmakler eine entsprechende Empfehlung für das jeweilige Versicherungsprodukt, das für die Bedürfnisse des Kunden am besten geeignet ist. Ein Vertrieb bestimmter Produkte ohne Beratung scheint für den Ministerialrat möglich, wiewohl es hier noch großen Diskussionsbedarf gebe.

Der Fachverband der Versicherungsmakler hat sich in einem gemeinsamen Papier mit den Versicherungsagenten, sowie dem Österreichischen Versicherungsverband unter anderem für den Erhalt des Provisionssystems, für keine Provisionsoffenlegung, für eine verbindliche Beratung, für Technikneutralität (auch der Onlinevertrieb soll verpflichtend beraten müssen), sowie eine klare Unterscheidung zwischen Versicherungsmakler und Versicherungsagent. Zudem solle es bei der Umsetzung von IDD grundsätzlich zu keinem golden plating – einer Übererfüllung der internationalen Verpflichtungen – kommen. Die IDD verpflichtet zur Statusklarheit und der Trennung zwischen

Dr. Beate Blaschke risControl 09/17 63


VERANSTALTUNG

Univ-Prof. Dr. Michael Gruber Versicherungsmakler und Agenten, hier sieht Ministerialrat Trojer aber noch einen holprigen Weg in Richtung Umsetzung der Richtlinie um alle Forderungen und Wünsche der handelnden Personen unterzubringen. Hinsichtlich der Vergütungsregelung kommt aus dem Bundesministerium für Soziales, vertreten durch stv. Sektionschefin Dr. Beate Blaschek, die Forderung nach strengeren Regeln, auch beim Ausbildungsstandard und bei der Kontrolle der Weiterbildung gibt es laut Dr. Blaschek Handlungsbedarf. Bei der Weiterbildung könnte sich die stv. Sektionschefin vorstellen, eine verpflichtende Eintragung der absolvierten Weiterbildungskurse in das Gewerberegister aufzunehmen. Die in der

Richtlinie bezeichnete Vergütung betrifft jedweden wirtschaftlichen Vorteil, daher sieht das Konsumentenschutzministerium einen Handlungsbedarf in Richtung Vergütungssysteme. Auf Verlangen sollen Kunden jedenfalls eine Provisionsoffenlegung erhalten und eine Information über die Art der Vergütung soll den Kunden ebenfalls vor Vertragsabschluss überreicht werden. Der Kunde soll entscheiden, ob Honorarvergütung oder Provisionssystem. Dr. Klaus Koban, Leiter des Arbeitskreis Recht im Fachverband, äußerste sich in der Diskussion zum Punkt Honorarverpflichtung, dass ein Provisionsverbot und eine Einführung der Honorarvergütung auch eine Einführung von Honorartarifen in Anlehnung von Rechtsanwaltstarifen kommen müsste. Das Maklergesetz ist bereits der beste Schutz für den Konsumenten. Im Privatkundenbereich gibt es laut Dr. Koban keine Alternative zum Provisionsvergütungssystem, alles andere könnte zu einem Beratungsnotstand im Privatbereich führen. Dr. Blaschke sieht auch im Hinblick auf Bonifikationen und hinsichtlich der Zielmarktdefinition vor Produktverkauf noch Diskussionsbedarf. Die Kontrolle der Vertriebsstrategie und Zielmarktdefinition muss durch die Versicherungsunternehmen erfolgen und im weiteren Sinne daher unter Kontrolle der FMA stehen. Raunen ging durch den voll besetzen Raum als Dr. Blaschke meinte, die Richtlinie würde in der Umsetzung auch Raum für kostenlose Beratung einräu-

Dr. Ludwig Pfleger, MMag. Martin Ramharter, MMag. Stefan Trojer, Christoph Berghammer, MAS, Dr. Beate Blaschek, Dr. Sonja Bydlinski, Mag. Erwin Gisch, Dr. Klaus Koban 64 risControl 09/17

men, aber das Konsumentenschutzministerium wird diese nicht fordern, zum Glück. Univ-Prof. Dr. Michael Gruber vom Forschungsinstitut für Privatversicherungsrecht an der Universität Salzburg: „Was die Honorierung betrifft, so gibt es durch die IDD erstmalig umfassende Vorgaben hinsichtlich Vergütungen.“ Kritik sieht der versierte Universitätsprofessor an der langen Umsetzungszeit der Richtlinie, sowohl in der Ausgestaltung auf Seiten der EU als nationalrechtlich. „Ruhenlassen ist nur positiv beim Kuchenbacken aber nicht in der Umsetzung von Richtlinien.“ Die IDD regelt das Thema Vergütung auf zwei Ebenen, seine Expertise kann nur eine vorläufige Einschätzung sein, da im Moment nur ein Entwurf zur nationalen Richtlinie besteht. Die zwei Ebenen betreffen die Transparenz im Sinne von Offenlegung und zum anderen in der Beschränkung möglicher Vergütungen. Vergütung ist alles, sowohl monetäre als auch nicht monetäre abstrakte Leistungen. Auf alle Fälle besteht ein Verbot für sämtliche Vergütungen, die mit der Pflicht der Vertreiber, im bestmöglichen Interesse ihrer Kunden zu handeln, kollidieren. Es genügt auch eine generell- abstrakte Eignung zur Kollision. Durch die neue Richtlinie ist die FMA ermächtigt, die Vergütungspraktiken der Versicherungsunternehmen zu kontrollieren, was dann indirekt auch die Versicherungsmakler betreffen wird. Verboten werden laut Univ.Prof. Dr. Gruber jene Vergütungen, die mit der Pflicht der Vertreiber, im bestmöglichen Interesse der Kunden zu handeln, kollidieren. Auch bei den Bestimmungen für Versicherungsanlageprodukte gibt es noch keine klare Definition, welche Produkte als Versicherungsanlageprodukte erfasst werden. „Hier fordern wir Rechtssicherheit, welche Produkte als Versicherungsanlageprodukte gelten sollen. Von den für Versicherungsanlageprodukte zusätzlich geltenden Bestimmungen ausgenommen werden sollten neben der Risikolebensversicherung auch die Pensionszusatzversicherung, die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge, sofort beginnende Rentenversicherungen, aufgeschobene Rentenversicherungen, Risikoversicherungen (Ablebens-, Pflege-, Begräbniskosten-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, Arbeitsunfähigkeits-, Grundfähigkeits- und Dread-Desease-Versicherungen) und die


VERANSTALTUNG

Bei der Podiumsdiskussion kamen einige Emotionen hoch. betriebliche Altersvorsorge“, fordert Fachverbandsobmann Christoph Berghammer. „Es muss für uns alle ein Anliegen sein, die Ziele der IDD nach einem Mindeststandard an Regeln zu erfüllen und trotzdem unter gleichen und fairen Marktvoraussetzungen im Sinne der Kunden arbeiten zu können“, so Berghammer weiter. Bei der Podiumsdiskussion kamen einige Emotionen hoch. Im Bezug auf Kontrollfunktion durch die Gewerbebehörde sieht Dr. Beate Blaschke Handlungsbedarf auch hinsichtlich der geforderten Überprüfung der Weiterbildungsmaßnahmen, denn die Gewerbebehörde führe in einigen Bundesländern Kontrollen nur nach Beschwerden durch, in einigen Bundesländern käme es durch gewerbebehördliche mangelnde Manpower zu fast keinen Überprüfungen. Ministerialrat MMag. Michael Troyer verwehrte sich gegen diese Aussagen. Mag. (FH) Susanne Hofer, Internationale Angelegenheiten im VVO, sieht durch die neue IDD Richtlinie einen Paradigmenwechsel auf die Versicherungsbranche zukommen. Was den VVO besonders beschäftigt ist die Rechtssicherheit bei der

Umsetzung durch die zeitliche Verzögerung und der Wunsch einer positiven Formulierung betreffend des Vergütungssystems. Der Zeitablauf der Umsetzung der IDD Richtlinie ins nationale Recht umfasste MMag. Martin Ramharter, Legist im Finanzministerium, mit den Worten, dass die Begutachtung im Nationalrat noch vor den Nationalratswahlen Mitte Oktober erfolgen sollte. Die Produktentwicklung für die Praxis war das zweite große Schwerpunktthema, zu dem Mag. Wolfgang Fitsch, Vorstand der Vero Management AG, Rechtsanwältin Dr. Svenja Richartz, sowie der Vorstand der Allianz Elementar Versicherungs AG, Dr. Johann Oswald referierten. Ziel der Aufsichts- und Lenkungsanforderungen der IDD und der delegierten Verordnung – kurz POG (=Product Oversight and Gouvernance) – ist ein erhöhter Verbraucherschutz u.a. durch die Definition von Zielmärkten durch die Produktgeber, ein internes Freigabeverfahren für Versicherungsprodukte, ein unabhängiges Nebeneinander von Beratungs- und Produktfreigabeverpflichtungen, sowie erhöhte interne Sorgfaltspflichten zur

Vorbeugung von strukturellen Fehlverkäufen. Versicherer, aber auch Vermittler, soweit sie Versicherungsprodukte konzipieren, haben durch die IDD ein Verfahren für die Genehmigung jedes einzelnen Versicherungsprodukts durchzuführen. Dieses unternehmensinterne Produktprüfverfahren umfasst auch jede wesentliche Anpassung bestehender Versicherungsprodukte, bevor sie Kunden angeboten werden können. Für jedes Produkt muss ein Zielmarkt festgelegt und „alle einschlägigen Risiken“ müssen für den definierten Zielmarkt bewertet werden. Versicherungsmakler, die ihren Kunden auch weiterhin Maklerdeckungskonzepte zur Verfügung stellen möchten, müssen diese Leitlinien erfüllen, soweit sie selbst „manufacturer“ sind. Abgerundet wurde das zwölfte Expertentreffen des Fachverbandes der Versicherungsmakler mit Informationen aus erster Hand über die möglichen Auswirkungen des Brexit auf die österreichische Wirtschaft von EU-Abgeordnetem Dr. Paul Rübig. Der EU-Abgeordnete zeigte Wege auf, wie der Brexit erfolgen könnte und betonte dabei, dass gute Handelsbeziehungen im Sinne eines Soft-Brexit in Österreichs Interesse liegen. risControl 09/17 65


SCHLUSSPUNKT

VORSCHAU Interview mit Besim Akinci, Hauptgeschäftsführer Europ Assistance Gesellschaft m.b.H.

Vertriebsunterstützung – Seminare, Workshops – ein Spektrum der vielen Angebote am Markt Interview mit Tobias Kohl, MBA, MSc - Leiter der Regionaldirektion Wien, NÖ und Burgenland der Wüstenrot Gruppe

Helvetia Österreich PartnerCercle Spannendes Programm bei der österreichweiten Roadshow

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