risControl 02 2018

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

NR. 02 | 2018 HEFT 464 39. JAHRGANG

„WIR SIND VON UNSEREM SYSTEM ÜBERZEUGT“ Interview mit Andreas Büttner, Geschäftsführer von ARISECUR

DIE ANDERE ART DER PFLEGEVORSORGE Interview mit Akad. Vkff. Raffaela MückschitzMittendorfer und Mag. Marcel Mittendorfer, Geschäftsführer von VERAG

SICHERHEITSLÜCKEN UND CYBERKRIMINALITÄT AUS SICHT EINES COMPUTERFORENSIKERS

Private Krankenversicherung boomt Der Bereich der privaten Krankenversicherung ist noch immer ein Wachstumsmarkt für die österreichische Versicherungswirtschaft. Österreicher werden häufiger in einem Krankenhaus stationär behandelt als in den meisten anderen europäischen Staaten.

Interview mit Kurt Wallasch, Computerforensiker beim LKA Tirol

NICHT GANZ ÖSTERREICHWEITE DACHMARKE Interview mit KR Horst Grandits, Bundesobmann der Versicherungsagenten in Österreich

ARAG ON TOUR Bericht über die Roadshow der ARAG SE Direktion für Österreich


Demner, Merlicek & Bergmann

ICH BIN STÄNDIG UNTERWEGS. ABER WER GIBT MIR NEUES WISSEN MIT AUF DEN WEG?

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IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


EDITORIAL

Überalterung – eine willkommene Ausrede? Eine illustre Gesellschaft von gestanein Paket an der Nebentüre abgegeben. denen Versicherungsmaklern, selbstNachdem der Kollege aber nicht zuhause verständlich waren auch gestandene war, hatte sich die Überwachungsapp Versicherungsmaklerinnen dabei, traf der Türanlage unmittelbar mit dem sich unlängst wieder zum monatlichen Paketboten vor der Tür verbunden und Stammtisch. Dabei wurden tagesaktuelle ihn angewiesen, das Paket nebenan Themen besprochen, man tauschte sich abzuliefern. Und was war nun in dem Paaus und pflegte seine Freundschaften. ket? Die langersehnten Elemente für die Nach den politischen Diskussionen kam Steuerung seiner Heizungsanlage. Damit das in der Branche allseits bekannte Thekönne er in Zukunft aus dem Urlaub, ma „Überalterung“ zur Sprache. Man sei dem Büro oder von wo auch immer die Nr. 785 doch überaltert, es sei doch so schwierig, Temperatur jedes Raumes steuern. Vor sich auf all das Neue einzustellen, doch lauter Vorfreude auf die neue Errungenriscontrol.at eigentlich bräuchte man (natürlich auch schaft eilte der Kollege nach Hause. Das frau) ein neues EDV-System, doch … Auto durfte selber einparken – ist ja kein online.riscontrol.at was das alleine wieder für IT-Probleme Problem dank der modernsten Elektroissuu.com/riscontrol verursachen würde … ach, das sei doch nik. Schnell das Paket vom Nachbarn facebook.com/riscontrol nichts mehr für uns. In diesen tief- und geholt, mittels Fingerprint die Haustür trübsinnigen Gedanken versunken, läugeöffnet – wie praktisch, nie wieder tete plötzlich das Handy eines knapp vor Schlüssel suchen –, Alexa angewiesen, dem Greisenalter stehenden Kollegen. Ein Leuchten angenehme Hintergrundmusik zu spielen und ab zur ging über sein Gesicht: Der Paketbote hatte soeben neuen Steuerung. Mit dem Tablet die Anleitungen elektronisch durchgearbeitet – wozu noch Papier im digitalen Zeitalter? –, vor dem Schlafengehen die Alarmanlage aktiviert, die Kaffeemaschine für den Morgen programmiert, Alexa um Einschlafmusik gebeten und aus der elektronischen Bibliothek ein paar Seiten gelesen. Am nächsten Tag im Büro zückte der Kollege den Handakt, spitze den Bleistift und dachte lange darüber nach, wie überaltert wir doch seien und dass man sich eigentlich mehr mit diesen elektronischen Dingen beschäftigten müsste – im Büro. Bis plötzlich das Handy läutete und die Überwachungsapp … Ihre Doris Schachinger risControl 02/18 03


INHALT

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INHALT

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KOMMENTAR 21 IDD und DSGVO bringen digitalen Fortschritt | Akad.Vkfm. Matthias Lindenhofer

MARKT

EDITORIAL 03 Überalterung – eine willkommene Ausrede?

NEWS 06 06 07 07 07 08 08 08 08 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11

„Simplr“ als Webversion | ARISECUR Internationaler Flughafen Doha | UBIMET Neuer CEO | Zurich Insurance/Schweiz Neu im Vorstand | Vienna Insurance Group Leitung Personalwesen | VAV Versicherung Sicherheitscheck mittels App | FMA Vorstand | Valida Vorsorgekasse Erratum Vertriebsleiter | Europäische Reiseversicherung Kooperation mit riskine | TOGETHER CCA Ausstieg | UNIQA Group Schauen Sie sich das an! | Wiener Versicherungsmakler Auszeichnung | VBV-Pensionskasse AG Skilehrer | Innovation Türkei Geschäft | Talanx Neuer Bereichsleiter | ACREDIA Versicherung Regionalleiter | VAV Versicherung Neuaufstellung | twinformatics CEO geht in den Ruhestand | ERGO Austria Leiterin RisikoControlling | D.A.S. Rechtsschutz

TITELGESCHICHTE 30 Private Krankenversicherung boomt 34 Leistungsorientierte Verrechnung soll beim Sparen helfen 37 Pflege in Österreich

INTERVIEW 26 „Wir sind von unserem System überzeugt“ | Andreas Büttner 38 Die andere Art der Pflegevorsorge | Akad. Vkff. Raffaela Mückschitz-Mittendorfer und Mag. Marcel Mittendorfer 51 Sicherheitslücken und Cyberkriminalität aus Sicht eines Computerforensikers | Kurt Wallasch 54 Nicht ganz österreichweite Dachmarke | KR Horst Grandits

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Rechtsschutzversicherer im Test | ÖGVS Start-up Nachwuchs | UNIQA Insurance Durch Kurswechsel voll auf Kurs | ROLAND Rechtsschutz Biometrie-Kasko | NÜRNBERGER Versicherung Carglass® | DONAU Versicherung Business Paket | VAV Versicherung Mission 120 | UNIQA Traumreiseziel Österreich | Allianz Global Assistance Risk Barometer | Allianz Gruppe Konzernergebnis: Erwartungen übertroffen | Talanx Bauwesen- und Montage-Projekte | GrECo JLT Kooperation verstärkt | Wiener Städtische Versicherung

VERANSTALTUNG 16 46 47 48 48 49 49 49 50

ARAG on Tour Wie groß ist die Pensionslücke tatsächlich Arbeitstreffen mit Blick auf Digitalisierung | VÖVM Schutzwaldpreis | Helvetia Versicherung Hans Glaser Ausstellung | ÖBV Versicherung Ringturmverhüllung | Wiener Städtischer Versicherungsverein Business Breakfast | AmCham Austria Jubiläumsbabys | Wiener Städtische Expertentag zur Datenschutzgrundverordnung | Tiroler Versicherungsmakler

FINANZEN 24 Immobilien-Investments für den kleinen Geldbeutel | Michael Kordovsky 56 Flexible Fondsstrategien erforderlich, aber...

STUDIE 42 Zukünftige Langlebigkeitsszenarien und deren Auswirkungen auf Versicherungsprodukte | Dipl. Ing. Mario Kasper

SCHLUSSPUNKT 58 Vorschau 58 Impressum risControl 02/2018 | Heft-Nr.: 464 | 39. Jahrgang risControl 02/18 05


NEWS

ARISECUR

„Simplr“ als Webversion

ARISECUR hat seinen mobilen Versicherungsmanager webfähig gemacht. Die simplr-App-Benutzer profitieren durch die Selbstverwaltung der Kundendaten. Adressoder Bankänderungen können viel schneller administriert werden und sogar Schäden lassen sich zukünftig von Betroffenen ganz einfach mit der Webversion bearbeiten. Damit können Daten nun auch über den Laptop bzw. PC komfortabler über das Keyboard eingegeben werden als über die kleine SmartphoneTastatur. Diese Funktion ist besonders für hochfrequente Nutzer, wie z.B. Firmen, interessant. Auch die größere Darstellungsform am Monitor ist für die Anwender wesentlich besser. Der Vergleichsrechner ist im neuen Format ebenfalls inkludiert. Zusätzlich ist nun die Webversion auf den Makler abgestimmt und individuell gelabelt, wodurch der Makler

seine Marke stärken kann. Im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung werden

auch in der Webversion der App persönliche Daten ausschließlich verschlüsselt übertragen.

UBIMET

Internationaler Flughafen Doha

Der Hamad International Airport liegt in Doha, der Hauptstadt Katars, einer der wichtigsten Flughäfen im Mittleren Osten. Der Flughafen wurde im Mai 2014 eröffnet und rangiert mit mehr als 120 Millionen Passagieren im Jahr 2017 auf Platz sechs der besten Flughäfen weltweit. Seit kurzem ist UBIMET nun offizieller Wetterdatenlieferant des Flughafens. „Hochpräzise Wetterinformationen auf Knopfdruck garantieren Flughäfen mehr Sicherheit für Passagiere und Personal bei Schlechtwetterereignissen. Sie tragen zu einer Minimierung der Unterbrechungen in der Abfertigung

bei, die für Flughäfen einen signifikanten Kostenfaktor darstellen. In Doha spielen hier insbesondere Sandstürme, Gewitter und die damit einhergehende Blitzaktivität eine große Rolle. Nach Aerocare in Australien dürfen wir nun außerhalb Europas auch den Flughafen Doha unterstützen. Bei Extremwetterereignissen bieten wir eine solide Entscheidungshilfe", sagt Mag. Manfred Spatzierer, CEO und Gründer von UBI-

MET. Der Vertrag wurde gemeinsam vom COO des Hamad International Airport, Engr. Badr Al Meer und Mag. Manfred Spatzierer, CEO und Gründer von UBIMET im Beisein des österreichischen Botschafters in Katar, Dr. Willy Kempel, unterzeichnet.

Unsere Visionen sind ihr Erfolg! Vereinbaren Sie ein Kooperationsgespräch. Versicherungs- und Finanzgruppe www.go-gruppe.at

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NEWS

Zurich Insurance/Schweiz

Vienna Insurance Group

Erst im März 2016 hat Marcus Nagel als Deutschland Chef Ralph Brand abgelöst, nun wurde bekannt, dass Nagel das Unternehmen bereits zum 1. Februar wieder verlassen hat. Seinen eigenen Angaben nach wird er sich „neuen beruflichen Herausforderungen“ stellen. Neuer CEO wird der ehemalige Generali COO Carsten Schildknecht. Zuletzt war er erfolgreich als Berater und Investor für Start-ups im Banken- und Versicherungssektor tätig.

Mit 1. Februar 2018 wurde Mag. Liane Hirner für eine fünfjährige Funktionsperiode in den Vorstand der Vienna Insurance Group berufen. Mit ihrem Eintritt in die VIG ist die studierte Betriebswirtin für den Bereich Finanz- und Rechnungswesen verantwortlich. Ab 1. Juli 2018 wird sie die Funktion des Finanzvorstandes von Dr. Martin Simhandl übernehmen. Dr. Simhandl wird, wie ebenfalls bereits mitgeteilt, mit Jahresmitte 2018 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheiden. „Wir gewinnen mit Mag. Liane Hirner eine sehr erfahrene und geschätzte Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin. Sie hat profunde Kenntnisse im Versicherungsbereich und ist Expertin für die neuen Bilanzierungsstandards nach IFRS 17. Diese bedeuten eine weltweit neue Ära der Rechnungslegung, nach denen wir ab 2021 bilanzieren müssen“, freut sich Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, auf die Zusammenarbeit. Mag. Hirner war seit 1993 und zuletzt als Partnerin für PwC tätig. Zu ihren Tätigkeitsbereichen für Versicherungen zählten bisher die Prüfung nach nationalen und internationalen Standards, IFRS-Beratung und Due Diligence Reviews. Ihre langjährigen Erfahrungen hat sie unter anderem in Verbandsfunktionen des Austrian Financial Reporting and Auditing Committees (AFRAC),

Neuer CEO

Carsten Schildknecht

Neu im Vorstand

Mag. Liane Hirner

des österreichischen Versicherungsverbandes als Mitglied der Arbeitsgruppe IFRS, des Institutes österreichischer Wirtschaftsprüfer (IWP), der „Insurance Working Party“ – der Vereinigung europäischer Wirtschaftsprüfer in Brüssel (Accountancy Europe) und des Fachsenats für Unternehmensrecht und Revision der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) erworben. Mag. Liane Hirner ist verheiratet und hat zwei Söhne. Der Vorstand der VIG besteht ab 1. Februar 2018 aus: Prof. Elisabeth Stadler (CEO), Dr. Martin Simhandl (CFO), Franz Fuchs, Dr. Judit Havasi, Mag. Liane Hirner und Mag. Peter Höfinger.

VAV Versicherung

Leitung Personalwesen

Dr. Sabine Hartzhauser leitet seit Anfang Jänner zusätzlich zur Abteilung Marketing & Unternehmenskommunikation auch den Bereich Personalwesen der VAV. Sie berichtet in dieser Funktion direkt an den Vorstand des Unternehmens. Die studierte Juristin ist bereits seit Juli 2016 für die VAV Versicherungs-AG tätig und kann bereits auf einige Erfolge zurückblicken. Die neu geschaffene Abteilung Personal/Unternehmenskommunikation & Marketing fördert vor allem die effiziente Weiterentwicklung bereichsübergreifender Themen wie beispielsweise Employer Branding, On-Boarding neuer Mitarbeiter oder die interne Kommunikation. „Mitarbeiter

sind der Grundstein für den Erfolg eines Unternehmens. Mit Dr. Sabine Hartzhauser wollen wir in diesem wichtigen Bereich neue Impulse setzen. Ich schätze ihre breite Erfahrung, Kompetenz und Kreativität, die sie mit viel Engagement für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens einsetzt“, so Dr. Norbert Griesmayr, Vorstandsvorsitzender. Sabine Hartzhauser: „Ich freue mich besonders auf diese neue Herausforderung, da ein wesentliches Element in einem perfekten MarketingMix eines Unternehmens auch die Menschen, also die Mitarbeiter sind. Anforderungen an die Mitarbeiter, Auftritts- und Servicequalität spielen eine wesentliche Rolle für eine optimale

Dr. Sabine Hartzhauser

Marktposition. Durch die Zusammenlegung der Abteilungen werden wir hier unserer Rolle als Service-Champion einmal mehr gerecht.“ risControl 02/18 07


NEWS

FMA

Sicherheitscheck mittels App

Die Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat ihre Unternehmensdatenbank sowie ihre Vermittler-Abfrage, die schon bisher über die FMA-Website abrufbar waren, für mobile Endgeräte optimiert und stellt diese allen Finanzinteressierten ab sofort auch als Mobile App zur Verfügung. Der neue, kostenlose Service soll insbesondere Kleinanleger und Verbraucher in die Lage versetzen, unmittelbar die Berechtigungen von Finanzanbietern zu überprüfen und so unseriöse Angebote besser zu erkennen. Die Vermittler-Abfrage gibt Auskunft, ob eine

natürliche bzw. juristische Person als Wertpapiervermittler oder als vertraglich gebundener Vermittler tätig ist. Aktuelle Investorenwarnungen können als Push-Nachrichten an das Handy oder Tablet gesendet werden und informieren über Unternehmen, die ihre Dienstleistungen unerlaubt auf dem österreichischen Finanzmarkt erbringen. Die Unternehmensdatenbank der FMA umfasst rund 8.500 Einträge. Die Palette der Unternehmen beinhaltet dabei Banken, Kapitalanlagegesellschaften, ImmobilienKapitalanlagegesellschaften, betriebliche

Vorsorgekassen, Zahlungsinstitute, E-GeldInstitute, Versicherungen, Pensionskassen, Wertpapierdienstleistungsunternehmen, Wertpapierfirmen, Alternative InvestmentfondsManager, European Venture Capital Funds, zentrale Gegenparteien, European Social Entrepreneurship Funds und Börseunternehmen. 2017 hat die FMA insgesamt 48 Investorenwarnungen veröffentlicht – 33 im Jahr davor. Die neue, kostenlose FMA-App steht unter https://www.fma.gv.at/fma-app/ in einer iOS- und Android-Version zum Download bereit.

Valida Vorsorgekasse

Europäische Reiseversicherung

Mag. Beate Wolf wurde in den Vorstand der Valida Vorsorgekasse, Valida Plus AG, berufen. Sie wird ihre Funktion am 16. Februar 2018 antreten und damit auf Stefan Teufer folgen, der sich im Oktober 2018 nach langjähriger erfolgreicher beruflicher Tätigkeit in den Ruhestand verabschieden wird. Sie wird künftig – in der Nachfolge von Herrn Teufer – für die Unternehmensbereiche Operative Abwicklung (Kundenservice), IT-Management, Finanzen und Risikomanagement zuständig sein und gemeinsam mit Mag. Martin Sardelic die Verantwortung für die strategische Ausrichtung sowie für die Umsetzung und Erreichung der Unternehmensziele übernehmen. Die studierte Handelswissenschaftlerin ist seit 2010 in der RSC Raiffeisen Service Center GmbH in führender Position tätig, ab 2015 fungierte sie als Mitglied der erweiterten Geschäftsführung. Mag. Beate Wolf ergänzt: „Die Abfertigung Neu ist ein spannendes Themenfeld. Von unseren Services profitieren Arbeitnehmer

Klaus Kretz zeichnet sich ab Jänner 2018 für die Position des Vertriebsleiters Corporate Travel - für Vertriebspartner der Europäischen Reiseversicherung verantwortlich. Der Vertriebsprofi kann auf eine annähernd 16-jährige Erfahrung in der Versicherungsbranche zurückblicken. Zuletzt war er als Vertriebsdirektor Makler und Agenturvertrieb bei der ERGO Versicherung tätig. Klaus Kretz: „Ich freue mich auf meine neue berufliche Herausforderung. Der Vertrieb über externe Versicherungsvermittler ist für die Europäische Reiseversicherung ein ganz wichtiger Zweig. Mit meinem Engagement möchte ich einen Beitrag für unser Unternehmen und unsere Vertriebspartner leisten, um gemeinsam noch erfolgreicher zu werden.“

Vorstand

Vertriebsleiter

Mag. Beate Wolf

wie Unternehmer. Die Valida Vorsorgekasse punktet mit Top-Performance-Werten und höchsten Nachhaltigkeits-Standards in der Veranlagung. Daran gilt es, mit voller Kraft weiter zu arbeiten. Es freut mich besonders, eine Vorstandsfunktion in diesem erfolgreichen und führenden Unternehmen übernehmen zu dürfen."

Erratum In der Ausgabe 1/2018 hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Auf der Seite 6 wurde irrtümlich unter der Überschrift „Ausstieg aus InsurTech“ UNIQA Group ein Artikel über 08 risControl 02/18

das Todesfallprodukt der Wiener Städtischen Versicherung abgedruckt. Wir bedanken uns für die vielen Anrufe betreffend des falschen Artikels und entschuldigen uns für den Fehler.

Klaus Kretz


NEWS

TOGETHER CCA

Kooperation mit riskine

Ab März können individuelle Deckungskonzepte und Beratungsprotokolle per Knopf-

druck direkt über die neu implementierte Schnittstelle TOGETHER und CCA9 ge-

Ing. Mag. Gerhard Schuster, CEO von TOGETHER CCA; Dr. Ralf Widtmann, Gründer und Gesellschafter von riskine sowie Dr. Georg Steinort, COO bei TOGETHER CCA

UNIQA Group

Wiener Versicherungsmakler

Nachdem sich INZMO entschieden hat, die Geschäftstätigkeit von Österreich in die Schweiz zu verlagern, wird sich UNIQA von ihrem Investment in das estnische InsurTech-Startup INZMO, das im Rahmen der Innovations- und Digitalisierungsoffensive eingegangen wurde, wieder trennen. Als neuer Investor und Kooperationspartner kommen nun der Helvetia Venture Fund ins Boot. Über die App werden in Österreich ab sofort keine Versicherungen mehr verkauft, die bestehenden Kunden werden von der UNIQA weiter betreut. „Wir freuen uns über die positive Wertentwicklung, die INZMO in den Monaten seit unserem Einstieg genommen hat und haben uns aufgrund des attraktiven Angebots für den finanziellen Exit entschieden“, begründet Andreas Nemeth, Head of UNIQA Ventures, den Ausstieg. INZMO kann als Erfolgsmodell für eine Corporate-Startup Partnerschaft gesehen werden. Insgesamt konnte UNIQA nicht nur den Wert des Investments in dieser Zeit deutlich steigern, sondern hat aus der Partnerschaft auch wichtige Erkenntnisse über den OnlineVertrieb gewonnen.

Damit nicht nur ihre Kunden, sondern auch die Wiener Versicherungsmakler schnell an ihr Ziel kommen, stellt die Fachgruppe ihren Mitgliedern auch 2018 wieder kostenlos einen Smart für zwei Monate zur Verfügung. Bereits zum dritten Mal wurden dazu bis Jahresende zehn Smarts vom Autohaus Wiesenthal angemietet und entsprechend gebrandet. Anfang Jänner haben die ersten zehn Mitglieder den Schlüssel zu ihrem Smart erhalten und machen in ganz Wien auf sich und die Versicherungsbranche aufmerksam. „Bewegung und Nähe waren die Schlagworte der letzten Jahre. Ganz im Zeichen unseres

Ausstieg

neriert werden. Damit setzt das Unternehmen hin zu mehr Effizienz und automatisierter Geschäftsabwicklung für Makler. „Durch die Kooperation mit riskine bieten wir Vermittlern die Möglichkeit, die Bedarfserhebung digital gemeinsam mit dem Kunden direkt durchzuführen. Das reduziert den Arbeitsaufwand erheblich und dem Makler bleibt mehr Zeit für die persönliche Kundenberatung. Wie es sein soll!“, sagt Ing. Mag. Gerhard Schuster, CEO. Das Protokoll basiert auf den Vorlagen der WKO und erfüllt alle Dokumentations- und Qualitätserfordernisse gemäß IDD-Richtlinie. Die nahtlose Integration der Schnittstelle erübrigt Anwendern externe Login-Vorgänge. Der gesamte Beratungsvorgang ist transparent und digital nachvollziehbar.

Schauen Sie sich das an! 16. Informationstages, der am 28. Februar 2018 unter dem Motto „Generationen bilden“ stattfindet, schauen wir heuer auf die Hoffnungen und Zukunftssorgen der einzelnen Generationen. Denn egal, ob jung oder alt – ein Versicherungsmakler begleitet seine Kunden in eine sichere Zukunft und ist für alle da“, erklärt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. Schauen werden auch alle Wiener, die in den nächsten Wochen ihren Kaffee "to go" genießen. Denn in einigen Gastro-Betrieben wird mit Coffee-to-go Bechern auf die Wiener Versicherungsmakler aufmerksam gemacht.

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NEWS

VBV-Pensionskasse AG

Innovation

Prok. Mag. Michaela Attermeyer wurde zur „Pension Personality of the Year“ der DACH Region gekürt. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des „Institutional Investor Swiss, German & Austrian Summit“ verliehen. Sie verantwortet seit 2006 den Bereich Veranlagung der VBVPensionskasse AG. Michaela Attermeyer ist eine ausgewiesene Spezialistin in Sachen Asset-Liability-Management, innovativer Veranlagung und Weiterentwicklung der Systeme, Strukturen und Prozesse. Ihr aktuelles Augenmerk liegt auf innovativen ESG- und Nachhaltigkeitsstrategien. Als Mitglied in den Investment Advisory Boards mehrerer nationaler und internationaler Immobilienfonds und -gesellschaften wirkt sie maßgeblich an deren Strategie mit, insbesondere auch an deren Strategien im Bereich Umwelt, Soziales und Governance (ESG).

Gerade zur rechten Zeit präsentiert die Urlaubsregion Schladming-Dachstein den „digitalen Skilehrer“. Über millimeterdünne Schuheinlagen werden Daten wie Geschwindigkeit, Druckverteilung der Füße, Kraftaufwand, Rotation oder Ausrichtung der Ski laufend gemessen und an eine Smartphone-App via Bluetooth gesendet. Die in Echtzeit analysierten Werte können dem Skifahrer bereits während der Fahrt auf In-Ear-Kopfhörern mitgeteilt werden. Nach dem Abschwingen am Lift oder in der Skihütte macht der digitale Skilehrer Verbesserungsvorschläge und hilft dabei über Aufgabenstellungen neue Ziele zu erreichen und so das Können des Skifahrers zu steigern. Betrieben wird das Projekt von Next-Incubator, dem Open Innovation Lab

Auszeichnung

Skilehrer

der Energie Steiermark. Das System steht interessierten Skifahrern derzeit in der steirischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein kostenlos zum Testen zur Verfügung.

Talanx

Türkei Geschäft

Prok. Mag. Michaela Attermeyer

Talanx will sein Geschäft in der Türkei verstärken. Die Talanx-Gruppe übernimmt 99,4 Prozent der Anteile an der Liberty Sigorta A.S., der türkischen Sachversicherungsgesellschaft der US-Amerikanischen Liberty Mutual Gruppe. Die Akquisition in der Türkei, auf die sich beide Unternehmen geeinigt haben, ermöglicht der Talanx, ihre Präsenz in einem der Kernmärkte der Gruppe zu stärken. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der relevanten Auf-

sichtsbehörden und soll im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden. HDI Sigorta operiert seit 2006 im türkischen Markt für Sachversicherungen. Die Gesellschaft bietet Versicherungsleistungen über ihre 305 Mitarbeiter, neun regionale Standorte und mehr als 1.350 Versicherungsmakler und -agenten sowie 1.200 Bankfilialen an. Im Jahr 2016 betrug das Bruttoprämienvolumen von HDI Sigorta 261 Mio. EUR, was einem Marktanteil von 2,5 Prozent entsprach.

ACREDIA Versicherung

Neuer Bereichsleiter

Die ACREDIA Versicherung hat den Bereich Commercial Underwriting neu besetzt. Norbert Kosbow, Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien ist der neue Leiter der Abteilung. Er verantwortet neben dem Vertragsportfolio die rechtlichen Aspekte von Versicherungsprodukten und die Rückversicherungsagenden. Sein Team betreut die Kunden der Kreditversicherung in allen Fragen der Vertragsgestaltung. Kosbow folgt auf Frank Henze, der zukünftig 10 risControl 02/18

in beratender Funktion im Unternehmen tätig sein wird. „Das Commercial Underwriting ist eine zentrale Position für unsere Perspektive auf den Kunden. Mit Norbert Kosbow wird uns weiterhin der faire Ausgleich zwischen Kunden- und Unternehmensinteressen gut gelingen. Nur so können wir langfristig Partnerschaften gestalten“, so Ludwig Mertes, Vorstand bei ACREDIA.

Norbert Kosbow


NEWS

VAV Versicherung

ERGO Austria

Seit Anfang Jänner 2018 ist Wolfgang Pfauser als Regionalleiter Tirol/Vorarlberg im Makler- und Agenturvertrieb bei der VAV Versicherungs-AG tätig. Der gebürtige Innsbrucker bringt über elf Jahre Erfahrung in der Versicherungsbranche mit und war zuletzt im Key Account KMU mit Schwerpunkt Baubranche bei Steinmayr & Co Insurance Broker GmbH tätig. Davor sammelte er umfangreiche Erfahrungen im Innen- und Außendienst bei verschiedenen Versicherungsmaklern und Versicherungsunternehmen. „Mit Wolfgang Pfauser sind wir optimal in der Region Tirol/Vorarlberg vertreten. Neben einem gut gepflegten Netzwerk aus Maklern und Agenten bringt er auch umfangreiche Erfahrung in der Versicherungsbranche mit“, so Joachim Klepp, Leitung Makler- und Agenturvertrieb. Wolfgang Pfauser: „Die VAV steht für innovative Produkte zu dauerhaft günstigen Preisen. Ich freue mich daher besonders darauf, diesen Erfolgsweg gemeinsam mit unseren unabhängigen Vertriebspartnern weiterzugehen und diese bestmöglich dabei zu unterstützen.“

Thomas Schöllkopf, Vorsitzender des Vorstandes der ERGO Austria International AG Wien, scheidet am 31. März 2018 aus dem Vorstand aus. Der 60-Jährige hat sich aus persönlichen Gründen und in Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat dazu entschieden, seine berufliche Tätigkeit zu beenden und in den Ruhestand zu gehen. „Thomas Schöllkopf hat in den letzten Jahren maßgeblich an der Entwicklung der internationalen Aktivitäten der ERGO, insbesondere in Österreich und Osteuropa, beigetragen und sie geprägt. Ich respektiere seinen Wunsch, seine berufliche Laufbahn ausklingen zu lassen und danke ihm herzlich für seine Leistung und sein Engagement“, sagt Alexander Ankel, Vorsitzender des Vorstandes der ERGO International AG. Thomas Schöllkopf trat 2005 in die ERGO ein, wurde 2008 in den Vorstand der ERGO International AG berufen und verantwortete dort die Region Zentral- und Osteuropa.

Regionalleiter

CEO geht in den Ruhestand

Im Zuge der Neuausrichtung der ERGO International wirkte er seit 2017 als Vorsitzender des Vorstands der ERGO Austria International AG.

D.A.S. Rechtsschutz

Leiterin RisikoControlling

twinformatics

Neuaufstellung

Die IT-Bereiche der VIG-Group, Wiener Städtischen Versicherung und der Donau Versicherung werden von der Tochtergesellschaft twinformatics ausgerichtet. Das IT-Systemhaus ist zentraler Ansprechpartner für alle IT-Themen der Versicherungsgesellschaften und wird die Digitalisierung vorantreiben. Markus Deimel komplettiert nun die Geschäftsführung. Der gebürtige Deutsche war zuvor in der Viridium Gruppe (vormals Heidelberger Leben Gruppe) als Mitglied des Vorstandes für die drei Lebensversicherungen der Versicherungsgruppe tätig. Davor war Deimel fünfzehn Jahre im Skandia/ Old Mutual-Konzern in unterschiedlichen Führungspositionen in Österreich und international zu finden. Nach dem Studium zum Wirtschaftsingenieur hat er seine Karriere bei Allianz Leben und SAP gestartet.

Thomas Schöllkopf

Petra Kernecker

Petra Kernecker leitet den Bereich RisikoControlling bei der D.A.S. Rechtsschutz AG. Sie ist für quantitative wie qualitative Themen des Solvency II Risikomanagements zuständig und bekleidet sowohl die Governance-Funktion Risikomanagement- als auch die Versicherungsmathematische-Funktion, entsprechend der EU Eigenkapitalmittelvorschriften Solvency II. „Ich möchte die

D.A.S. bei der Umsetzung des neuen europäischen Eigenmittelregimes Solvency II zur angemessenen unternehmenseigenen Bewertung von Risiken unterstützen. Der risikoorientierte Bewertungsansatz ist ein interessantes Aufgabengebiet mit substantieller Herausforderung für Aktuare und Risikomanager“, sagt Kernecker über ihre Position. Kernecker studierte an der Universität Siena, absolvierte das Bachelor- und Masterstudium der Technischen Mathematik an der TU Wien mit Schwerpunkt „Finanzund Versicherungsmathematik“ und ist seit 2014 anerkannte Aktuarin. Neben ihrer Tätigkeit bei dem Rechtsschutzspezialisten arbeitet Kernecker als externe Lektorin an der TU Wien und vermittelt versicherungsmathematisches Wissen durch die Vergabe und Betreuung von Bachelorarbeiten. Zwischen 2012 und 2017 war sie als Aktuarin für das Gruppen Aktuariat und Risikomanagement der UNIQA Versicherung AG tätig und konnte hierbei internationale Erfahrung sammeln. risControl 02/18 11


MARKT

ÖGVS

Rechtsschutzversicherer im Test wichtung in die Gesamtwertung eingingen. Kategorie Tarif: Zusammensetzung der Prämie für KFZ- und Privatrechtsschutz und welche Leistungen inkludiert sind. Die Ergebnisse machen 60 % der Gesamtwertung aus. Kategorie Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website? Diese Kategorie macht 20 % des Gesamtwertes aus. Tarif Kategorie Kundendienst: Wurden die Anbieter Zielerreichung Info Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt und umfassend Zurich Connect 85,3 % 2,0 | Gut kompetent beraten? Diese Kategorie Zurich 85,0 % 2,0 | Gut ist ebenfalls mit 20 % der GesamtWüstenrot 84,5 % 2,0 | Gut wertung gewichtet. Die Leistungen Tarife sowie Transparenz & Komfort wurden durch Experten analysiert. Transparenz & Komfort Die Kategorie Kundendienst wurde Anbieter Zielerreichung Info durch qualifizierte und verdeckte Tester bewertet. Jeder Anbieter wurVAV 100,0 % 1,0 | Sehr Gut de 5- mal per Email und 5- mal Zurich Connect 99,4 % 1,0 | Sehr Gut telefonisch getestet. Zur Analyse der Tarife wurden sowohl die Prämien ARAG 98,2 % 1,1 | Sehr Gut als auch die Versicherungsleistungen genauer betrachtet. Dazu wurden Kundendienst die Beiträge für eine KFZ-RechtsAnbieter Zielerreichung Info schutzversicherung (Single, 1 KFZ) sowie für eine PrivatrechtsschutzverZurich 93,8 % 1,4 | Sehr Gut sicherung (Paar mit zwei Kindern, HDI 90,9 % 1,6 | Gut Deckungsumfang: Schadenersatz-, Straf-, Allgemeiner Vertrags-, ArHelvetia 86,5 % 1,9 | Gut beitsgerichts-, SozialversicherungsDie Ergebnisse der einzelnen Kategorien Rechtsschutz) jeweils mit und ohne

Die Gesellschaft für Verbraucherstudien in Kooperation mit dem Trend Magazin hat die Rechtsschutzversicherungsanbieter in Österreich hinsichtlich Tarife und Servicequalität getestet. 17 Anbieter wurden näher untersucht. Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Versicherer in drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Ge-

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Kurt Möller

Selbstbehalt bei den Versicherern angefragt. Diese wurden in Relation zu den entsprechenden Tarifleistungen wie z.B. der Versicherungssumme oder den versicherten Fällen gesetzt. Das beste Gesamtergebnis und somit Platz 1 erzielte die Zurich Versicherung mit 88,4 %, gefolgt von Zurich Connect mit 87,6 %. „Wir haben den Anspruch, unsere Produkte sehr eng an den Kundenbedürfnissen auszurichten und sie laufend weiterzuentwickeln. Die ersten zwei Plätze beim aktuellen RechtsschutzVergleich bestätigen unseren Weg und wir freuen uns über die erneute Auszeichnung unserer Produkte“, sagt Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes von Zurich und verantwortlich für Produktentwicklung und Underwriting. Auf den Plätzen drei bis fünf liegen die Wüstenrot Versicherung (82,9 %), die ARAG Rechtsschutz (81,9 %) und die HDI Versicherung (81,5 %). Den 17. und letzten Platz nimmt mit 52,5 % die Kärntner Landesversicherung ein.

UNIQA Insurance

Start-up Nachwuchs

Andreas Nemeth 12 risControl 02/18

UNIQA hat sich wieder bei einem Start-up beteiligt: „bsurance“ ist auf B2B2C-Modelle spezialisiert, also Modelle, bei denen Partner den Endkunden Versicherungsprodukte anbieten. Die Kooperationspartner sind vor allem Unternehmen mit einer großen Kundenbasis: Handelsunternehmen, Energieversorger, Elektronikhändler, Mobilitätsanbieter oder auch Telekomunternehmen etc. UNIQA ist mit insgesamt 500.000 Euro in Form eines

Pre-Seed-Investments bei bsurance engagiert. Zusätzlich trägt die Versicherung das Risiko und entwickelt gemeinsam mit dem Start-up passende Produkte für dessen Plattform. Als Beispiel des Modells verweist Andreas Nemeth, Head of UNIQA Ventures, auf die seit Jahren angebotene Brillenversicherung über einen großen österreichischen Optiker. Das Modell der Brillenversicherung soll zukünftig auch in Zentral- und Osteuropa angeboten werden.


PERSÖNLICHE BERATUNG. KOMPETENTE BETREUUNG.

Lebenssituationen sind vielfältig. Unsere Lösungen auch. Um zu verstehen, muss man zuhören. Sprechen Sie mit uns und wir finden die Lösung, die am besten für Sie passt. generali.at/partner Unter den Flügeln des Löwen.


MARKT

ROLAND Rechtsschutz

Durch Kurswechsel voll auf Kurs

Mit diesen Worten beschreibt ROLAND Rechtsschutz sein erfolgreiches Jahr 2017. Es ist durch den besten Schadenssatz seit neun Jahren, einem Anstieg der Bestandsprämien im Gewerbe- und Industriebereich um 18 % und einer Erhöhung der Durchschnittsprämie im Neugeschäft um nahezu 33 % geprägt. Die ROLAND Rechtsschutz kann auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken. Der Schadenssatz weist die geringste Quote seit 2008 auf, das Netto-Neugeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr um 13 % gesteigert werden. Das Gesamtportefeuille hat zugelegt und das Zielsegment Gewerbe und Industrie legte sogar um 18 % zu. Der Anstieg der Durchschnittsprämie im Neugeschäft liegt bei nahezu 33 %. Darüber hinaus verzeichnet ROLAND Österreich überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten im Bereich des Gewer-

be- und Manager-Rechtsschutzes. Hieraus lässt sich ableiten, dass das Profil als SpezialVersicherer weiter geschärft wurde. Diese Entwicklung soll auch im laufenden Jahr konsequent vorangetrieben werden. Auch die Initiativen zum Schadenmanagement zeigen die gewünschte Wirkung, sodass trotz steigendem Bestandsvolumen eine Reduktion der Schadensmeldungen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Der im Herbst lancierte Tarif wurde seitens der Vermittler laut dem Unternehmen sehr gut angenommen. „Die Anfang 2016 vorgenommene strategische Neuausrichtung wurde damit nachhaltig bestätigt und hat unsere Erwartungen sogar übertroffen. Wir sehen uns in unserem Weg bestätigt, auch wenn es noch eine Strecke zu gehen gilt“, erklärt Mag. Martin Moshammer, Hauptbevollmächtigter ROLAND Österreich.

Auch die Bedeutung des Standortes Österreich innerhalb des ROLAND Konzerns wird abermals gestärkt. Bis Ende des heurigen Jahres soll der Personalstand auf 30 Personen angehoben werden und ein komplettes neues IT System wird implementiert.

Gesundheitsprüfung den Versicherungsschutz anzupassen. „Die NÜRNBERGER ,Biometrie-Kasko‘ ist aber nicht nur für den Kunden, sondern auch für den Vermittler ein interessantes Konzept“, so Vertriebsleiter Wolfgang Menghin. Derzeit werden diese Vorsorgelösungen in der Regel einzeln angeboten und abgeschlossen. Das bedeutet für den Berater zumeist einen dreifachen Aufwand. Mit der „Biometrie-Kasko“ werden alle drei Risiken mit einem Offert bzw. einer Prämie

abgedeckt. Der Kunde unterschreibt einmal und erhält eine Polizze. Im Leistungsfall kann es zu keiner unterschiedlichen Interpretation von Unterlagen kommen, denn es prüft, egal welches Risiko schlagend wird, ein Leistungsprüfer. Es gibt keine unterschiedlichen AVBs und keine differenten Einschätzungen. Zur Leistungseinschätzung bietet die NÜRNBERGER im Rahmen des Personal Claimings zudem auch das persönliche Gespräch vor Ort an.

Mag. Martin Moshammer

NÜRNBERGER Versicherung

Biometrie-Kasko

Die NÜRNBERGER Versicherung bündelt Berufsunfähigkeits-, Pflege- und Risikoversicherung im Produkt „Biometrie-Kasko“ und wendet sich damit an jüngere Kunden. Berufseinsteiger oder Studenten können vorerst eine Basisdeckung wählen und im laufe der Jahre die Deckungen an die neuen Lebenssituationen anpassen. Das Paket ist mit entsprechenden Nachversicherungsgarantien ausgestattet, sodass die Kunden die Möglichkeit haben auch ohne neuerlicher

DONAU Versicherung

Carglass®

Harald Riener 14 risControl 02/18

Die DONAU Versicherung kooperiert mit Carglass. Bei einer bestehenden Kasko- Versicherung reduziert sich der Selbstbehalt um 150,-- Euro. Kasko-Kunden erhalten bei ihren Versicherungsbetreuern einen Infofolder mit zwei Stickern, mit diesen kann die beschädigte Stelle vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz geschützt werden.

„Mit dem Auto mobil zu sein ist für viele Menschen unerlässlich. Schon ein kleiner Schaden an der Windschutzscheibe – speziell im Winter – erfordert eine rasche Lösung. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem neuen Service das Mobilitätsleben für unsere Kasko-Kunden viel einfacher machen“, betont Harald Riener, Vertriebsvorstand der DONAU Versicherung.


MARKT

VAV Versicherung

Business Paket

Die VAV Versicherung hat eine Inhalt- und Gebäudeversicherung für kaufmännische und technische Einrichtungen mit einer optimalen Warendeckung aufgelegt – das VAV Business Paket®. Das Produkt ist in zwei Varianten erhältlich: exklusiv und top exklusiv. Die Untergliederung in Grund- und Extrasparten ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung. Das Grundpaket setzt sich aus der Pflichtsparte Feuerversicherung und mindestens zwei Wahlsparten (Sturm-, Einbruchdiebstahloder Leitungswasserversicherung) zusammen. Individuell erweitert werden kann der Schutz durch die Kombination mit Extra-Sparten (Technik-, Glasbruch-, Kühlgut-, Betriebs-

unterbrechungs-, Betriebshaftpflicht- oder Firmenrechtsschutzversicherung). Der neue Tarif beinhaltet einen Unterversicherungsverzicht von bis zu 30 Prozent bei einer flexibel wählbaren Laufzeit sowie die Mitversicherung von Nebenkosten zuzüglich zur Versicherungssumme. Zusätzlich ist auch grobe Fahrlässigkeit in der Ausstattungsklasse top exklusiv inkludiert. Sturmversicherung, Schneerutschschäden und optische Schäden sind bis zu 5.000 Euro (in der Variante top exklusiv) bzw. 2.000 Euro (in der Variante exklusiv) abgesichert. Im Bereich Glasbruch wurde zudem gänzlich auf Flächenlimits verzichtet und im Firmenrechtsschutz wurden die Streitwerte auf bis zu 20.000 Euro erhöht. Weitere

Neuerungen sind eine flexiblere Gestaltung der Betriebsunterbrechungsversicherung, die Berechnung der Bürohaftpflicht auf Basis der Mitarbeiteranzahl und die Verbesserung der Transportklausel in der Technikversicherung. Auch der Abschluss eines auf Gastronomiebetriebe abgestimmten Paketes ist möglich. „Ein weiterer großer Vorteil für alle Betriebe ist die prozentuelle Errechnung von Zusatzdeckungen. Dies ermöglicht eine auf die Bedürfnisse und die Größe des Betriebes angestimmte Versicherungslösung“, erläutert Ing. Werner Blaschke, Ressortleitung Firmengeschäft bei der VAV. Mit dem Allrisk-Baustein für die Sachversicherung und Betriebsunterbrechung bietet die VAV ein weiteres Extra.

Andreas Rauter (UNIQA), Christine Jama (Impact Hub), Alexis Eremia (Impact Hub), Christoph Richter (zoomsquare, iJoule) – fünf Startups ausgewählt, die jetzt an dem sechsmonatigen Acceleratorprogramm teilnehmen werden. Die Startups erhalten inhaltliche Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Konzepte durch dieses maßgeschneiderte Programm im Impact Hub Vienna. „Wir bieten den Startups die Chance, in einem von Innovation durchfluteten Umfeld ihre Ideen weiterzuentwickeln. Für UNIQA als größten privaten Krankenversicherer in Österreich mit einem Marktanteil von rund 47 Prozent ist dieses Programm hervorragend eingebettet in unsere Verantwortung als Corporate Citizen“, betont Svoboda.

Folgende fünf Startups wurden ausgewählt:

UNIQA

Mission 120

Junge Köpfe machen sich Gedanken über das Altern. Mit Unterstützung der UNIQA startete das Impact Hub Vienna das Acceleratorprogramm „Mission 120“. Gesucht wird nach innovativen Ideen vor dem Hintergrund einer steigenden Lebenserwartung, für ein sicheres, besseres und längeres Leben – vielleicht sogar bis 120. „Wir wollen die besten Ideen von Jungunternehmern und Startups identifizieren, fördern und unterstützen“, sagt Kurt Svoboda, CFO/CRO der UNIQA Group und CEO von UNIQA Österreich, der auch den Bereich CSR im Unternehmen verantwortet. „Versichern bedeutet für uns, sich mit Zukunftstrends und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu beschäftigen. Unumstritten ist einer dieser Trends, dass wir immer älter werden. Wir investieren daher in innovative Köpfe, die sich heute Gedanken über Innovation in Gesundheitsvorsorge und Prävention für Menschen machen.“ Startups und Jungunternehmer, die sich mit diesen sozialen Herausforderungen befassen, konnten sich in den letzten Monaten mit ihren innovativen Lösungen beim Impact Hub Vienna melden. Am 25. Jänner wurden im UNIQA Tower schließlich von einer Experten-Jury – Florian Pomper (Caritas), Teresa Millner-Kurzbauer (Volkshilfe), Filip Kisiel (UNIQA), Gabriela Rusu (UNIQA),

• HDM 4.0: Health- and Disease Management – Chronisch Kranken eine längeres, aktives Teilnehmen am Leben ermöglichen. • Mindcoa.ch: Virtueller Coach für ältere Menschen auf Basis eines selbstlernenden Chatbots (artificial intelligence). • VivaBack: Mobiles Monitoring von Rückenbewegungen für neue Perspektiven bei Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen. • WGE!-Gemeinsam Wohnen: Vermittlungsplattform für Wohngemeinschaft von Jung und Alt. • Walkassist: Intelligenter Schuh, der Hindernisse erkennt. risControl 02/18 15


VERANSTALTUNG

ARAG on Tour Im Rahmen von österreichweiten Veranstaltungen präsentierte die ARAG SE Direktion für Österreich auch heuer wieder den zahlreich erschienenen Maklern neue tarifliche Inhalte im Privat- und Betriebs-Rechtsschutz. risControl war bei zwei Stationen dabei. Die ARAG präsentierte im Jänner die neuen tariflichen Inhalte in acht Stationen quer durch Österreich und durfte sich über einen regen Zustrom von Maklern bei jedem einzelnen Halt freuen. In der zweistündigen Präsentation von Gottfried Eisele, Leiter der Abteilung Produkt, wurden die Neuerungen in den Bereichen Versicherungsschutz für Mietausfall, CyberRechtsschutz im Betriebsbereich, InternetRechtsschutz ARAG web@ktiv® für den Berufsbereich, Mediative Konfliktberatung im Arbeitsgerichts-Rechtsschutz und Dinglicher 16 risControl 02/18

Herausgabe-Rechtsschutz im Betriebsbereich vorgestellt. Die Neuerungen wurden zur Auflockerung von Mag. Sarah Hutter (Versicherungstechnik, Kooperationsvereinbarungen, Schulung, Kommunikation und Online-Marketing) und Mag. Susanne Altmann-Millwisch (Vertriebsinformation und Schulung) an Hand zahlreicher Beispiele aus der Praxis erklärt, ebenso wurde die Mediationsmöglichkeiten durch die ARAG vorgestellt. Schon während der Vorträge wurde das große Interesse der Anwesenden deutlich: die zahlreichen Fragen

zu den Neuerungen wurden direkt vor Ort kompetent beantwortet. Zusätzlich nutzten die Teilnehmer das Buffet nach dem Veranstaltungsende, um sich untereinander auszutauschen und mit den Vortragenden sowie den jeweiligen Vertriebspartnern über die Neuerungen zu diskutieren. Die Diskussionen und Fragen bei den Veranstaltungen haben gezeigt, wie hoch das Interesse an der ARAG und deren Produkten ist und dass sich der Rechtsschutzversicherer mit über 80 Jahren Erfahrung noch immer am Puls der Zeit bewegt.


VERANSTALTUNG

Oben: Angeregte Gespräche in der Pause und nach der Veranstaltung zwischen den Veranstaltungs-Teilnehmern zeigten, dass die ARAG mit ihren neuen Tarifen am Puls der Zeit ist. Rechts: Auch während des Vortrages gab es zahlreiche Fragen der anwesenden Makler, die sofort und kompetent von dem anwesenden Team, wie etwa Gottfried Eisele, Leiter der Abteilung Produkt, beantwortet wurden. Unten links: Mag. Susanne AltmannMillwisch, Stabstelle Vertriebsinformation und Schulung, brachte den Teilnehmern anhand zahlreicher Praxisbeispiele die Vorteile der neuen Tarife näher. Unten rechts: Der große Andrang (hier in Ansfelden) war ein positives Feedback für die ARAG.

risControl 02/18 17


VERANSTALTUNG

Oben und links unten: Die Teilnehmer blieben auch bis lange nach dem Veranstaltungsende, um sich untereinander auszutauschen und mit den Vortragenden zu fachsimpeln.

Gottfried Eisele, Julia Rainprecht, Mag. Sarah Hutter und Josef Linortner repräsentierten die ARAG in Ansfelden.

Rechts unten: Mag. Sarah Hutter bei der Präsentation der zahlreichen Neuerungen in den Tarifen.

18 risControl 02/18


Leb ARAG. Auf ins

en.

n i e r u n s l a r ARAG – Meh ! r e r e h c i s r e v Rechtsschutz

on ARAG? v if r a -T s lt a h e euen Selbstb n n e d adenfall. n h o c h S c s im ie t S ä it n il e n Ken nd volle Flexib u ie m ä r P r e 20% wenig alt? Geht das?

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MARKT

Allianz Global Assistance

Traumreiseziel Österreich

Jeder zehnte Österreicher würde, auch wenn Zeit und Geld keine Rolle spielten, eine Reise innerhalb unseres Landes jedem anderen Reiseziel auf der Welt vorziehen. Inlandsurlaube liegen damit hinter einem Trip in die USA schon an zweiter Stelle des Rankings globaler Traumziele. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage von Allianz Global Assistance (AGA) hervor. Als stärkstes Argument für einen Urlaub im eigenen Land nannte knapp die Hälfte der Befragten Österreichs Naturschönheiten, gefolgt von der kurzen Anreise (39,6 Prozent), dem hohen Sicherheitsstandard (34,6 Prozent) und dem guten Essen (31,8 Prozent). Wetter und Preisniveau gelten hingegen nur für wenige als Argument, den Urlaub in der Heimat zu verbringen. Fast jeder hat im letzten Jahr eine private oder berufliche Reise im Inland

20 risControl 02/18

unternommen. Gegenüber dem Vorjahr hat vor allem die Zahl der Wochenendausflüge und Kurzreisen zugenommen. Alles in allem verreisen die Tiroler und Vorarlberger im Inland am häufigsten, die Wiener am wenigsten. Beliebtestes Bundesland der Inlandsurlauber ist die Steiermark. Das beliebteste Transportmittel ist das eigene Auto für Reisen innerhalb von Österreich, mit Abstand folgen Bahn (43,6 Prozent) und Bus (24,2 Prozent). Fahrrad- oder Motorradtouren zieht hingegen nur jeder Zwanzigste in Erwägung. Genächtigt wird – wie auch im Ausland – bevorzugt in Mittelklassehotels, gefolgt von Ferienhäusern und Appartements. Häufiger als anderswo nächtigen Österreicher im eigenen Land in Pensionen und Gasthöfen sowie in privaten Unterkünften bei Familie und Freunden.

Erik Heusel

Wie die Umfrage zeigt, werden Inlandsurlaube deutlich später gebucht als Auslandsreisen. 52,4 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher buchen einen Urlaub im eigenen Land üblicherweise frühestens vier Wochen vor der Abreise, 17,0 Prozent sogar erst in der letzten Woche. Reisende unter 30 Jahren tendieren zu späterer Buchung als ältere Reisende, spontan und ohne Buchung fahren aber auch im Inland nur die wenigsten los. Wie hoch das subjektive Sicherheitsgefühl bei Inlandsreisen ist, zeigt die Frage nach möglichen Risiken eines Österreich-Urlaubes: Stau (48,8 Prozent) und Schlechtwetter (42,2 Prozent) gelten mit Abstand als größte „Gefahren“, mit denen man sich bei einem Urlaub zwischen Burgenland und Vorarlberg konfrontiert sieht. Deutlich geringer als bei Auslandsreisen ist dagegen die Angst vor Kriminalität, Terror, Erkrankungen oder Unfällen. Dementsprechend ist nur knapp ein Viertel der Österreicher bei Inlandsurlauben reiseversichert, sieht man von der mitunter lückenhaften Deckung durch Kreditkarten oder Autofahrerclub-Mitgliedschaften ab. „So sicher Österreich auch ist, Unfälle oder Pannen, Diebstahl oder Gepäckverlust sind selbst beim Wellnessurlaub im eigenen Land jederzeit möglich“, betont Erik Heusel, Österreich-Geschäftsführer bei Allianz Global Assistance. Und wie gefährlich Sport und Wandern im alpinen Gelände ist, zeigen aktuelle Statistiken. So mussten in Österreich im vergangenen Jahr mehr als 2.000 verunfallte Personen per Helikoptereinsatz aus den Bergen ins Spital gebracht werden. „Die Kosten dafür können mehrere tausend Euro betragen und werden von der Krankenkasse in der Regel nicht übernommen“, warnt Heusel.


KOMMENTAR

IDD und DSGVO bringen digitalen Fortschritt Unabhängige Vermittler und Vermittlervereinigungen sind durch die IDD und DSGVO gezwungen ihre Beratungsprozesse gänzlich zu optimieren. Speziell eine IDD gerechte Beratung wird ohne digitale Tools und optimalen digitalen Beratungssystemen kaum in einem für den Vermittler und auch für den Kunden angemessenen oder auch erträglichen Zeitaufwand möglich sein.

TOP-Leistungen, Spaß inklusive.

Akad.Vkfm. Matthias Lindenhofer, Geschäftsführer DIE Maklergruppe Vergleichsrechensysteme, CRM Systeme und Kommunikationstools kommen künftig idealerweise aus „einen Guss“ um auf der einen Seite der Datenschutzgrundverordnung DSGVO gerecht zu werden und auf der anderen Seite die durch die IDD vorgegebenen Dokumentationspflichten zu erfüllen, nur wenige Anbieter am österreichischen Markt bieten eine vollautomatische Dokumentation, diese Automatisierung bringt aber viel Effizienz ins Maklerbüro. In anderen Branchen ist bspw. vor einem stattfindenden Telefonat der Satz „Dieses Gespräch wird zu Schulungszwecken aufgezeichnet!“ mittlerweile völlig normal – die Versicherungsbranche hinkt hier hinterher, eine Aufzeichnung der Gespräche würde aber das Haftungsrisiko für Versicherungsmakler massiv reduzieren. Die IDD wird die Qualität der Beratung heben. Vor einem etwaigen Deckungsvergleich muss über eine entsprechende, idealerweise digitale, Risikoanalyse der Bedarf erhoben werden. Viele Versicherungsmakler bieten dem Kunden derzeit, auch oftmals aus Zeitgründen, das billigste Angebot aus einem gängigen Tarifvergleichsprogramm. Das durch die IDD vorgegebene Aufzeigen von empfohlenem Angebot sowie vorhandener Alternativen, jeweils mit schriftlicher Begründung, birgt viel Potential für bessere Deckung bei gleichzeitig höherer Prämie. Voraussetzung ist natürlich eine optimale, auch optisch perfekte Aufbereitung, derartiger Ergebnisübersichten mit für den Kunden leicht verständlichen Begründungen für die jeweilige Empfehlung – auch hier ist durch eine gute

IT viel an Effizienz zu gewinnen. Um diesen gesamten Beratungsprozess, von Risikoanalyse, Generierung des Deckungskonzepts und Protokollierung zu optimieren, sollte somit dieser gesamte Ablauf digitalisiert werden. Der Entwicklungs- und Programmieraufwand für derartige Tools ist enorm, da unzählige digitale Prozesse und Schnittstellen aufgebaut werden müssen um eine Mehr an Qualität für den Kunden und ein Mehr an Effizienz für den Versicherungsmakler generieren zu können. Für den einzelnen Makler ist der Aufwand einer Eigenentwicklung nicht zu stemmen, der Zukauf einzelner Tools von den diversen Softwareanbietern aber auch mit enormen, monatlichen Kosten je Arbeitsplatz und auch einer Unsicherheit in Richtung DSGVO verbunden. Versicherungsmakler die sich in geeigneter Form zusammenschließen und in Kooperation mit der Versicherungswirtschaft die Potentiale, die derzeit in der Digitalisierung und auch Beratung oftmals noch brach liegen, generieren, werden schlussendlich als Gewinner aus dieser Zeit des Umbruchs hervorgehen.

Beste Leistungen für bedarfsgerechten Versicherungsschutz und günstige Konditionen – so muss eine optimale Ablebensversicherung aussehen. Ganz egal, ob Ihr Kunde gerne im Pulverschnee wedelt, in den Ferien im Mondsee taucht oder den Großglockner mit dem Motorrad bezwingt. Spaß gehört zum Leben und deshalb ist er bei allen unseren Tarifen mit dabei – ohne Zuschlag.

Mehr Infos unter www.dialog-leben.at!

Individuell: variable Versicherungssummen konstante oder variable Beiträge Nachversicherungsgarantie ohne Gesundheitsprüfung

DER Spezialversicherer risControl 02/18 21 für biometrische Risiken


MARKT

Allianz Gruppe

Risk Barometer

Die Angst vor Cybervorfällen wächst: Während lange Zeit vor allem Naturgefahren oder Betriebsunterbrechungen an der Spitze der Ängste österreichischer Unternehmen standen, gilt mittlerweile die Gefahr aus dem Netz als größtes Geschäftsrisiko. Dies geht aus dem aktuellen Allianz Risk Barometer hervor, einer in 80 Ländern durchgeführten Umfrage zu den Top-Unternehmensrisiken des Jahres. „In kaum einem anderen untersuchten Land wird die Gefahr durch Cybervorfälle so hoch eingeschätzt wie in Österreich. Die zunehmende Vernetzung in einer Industrie 4.0-Umgebung sowie die Raffinesse von Cyberattacken stellen ein großes Risiko für Unternehmen jeder Größenordnung dar“, kommentiert Ole Ohlmeyer, Country Manager Austria and Eastern Europe bei Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), die Ergebnisse. Österreich: Cyberrisiko unangefochtene Nr. 1 Die Risikolandschaft in Österreich hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verändert, wie ein Blick auf die Zusammensetzung der wichtigsten Unternehmensrisiken zeigt. Cybervorfälle werden zu 70 Prozent als größtes Geschäftsrisiko eingestuft. Das bedeutet einen Anstieg um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Allianz Risk Barometer 2017. „In der digital vernetzten Wirtschaft können auch durch Cyberangriffe oder IT-Pannen massive finanzielle Verluste entstehen, ohne dass Anlagen oder Gebäude beschädigt bzw.

zerstört werden“, erklärt Ohlmeyer. Mit deutlichem Abstand befindet sich das vorjährige Top-Risiko Betriebs- und Lieferunterbrechungen (45 Prozent) nunmehr auf Platz 2 der österreichischen Rangliste, gefolgt von Naturkatastrophen (30 Prozent) auf dem dritten Platz. Kritischer als im vergangenen Jahr – und damit erstmals in den Top 10 – sehen österreichische Unternehmen zudem Geschäftsrisiken durch den Verlust von Reputation oder Markenwert (25 Prozent) auf Platz 4. Neue Top-Risiken sind zudem Stromausfälle, Nachwuchskräftemangel (jeweils 15 Prozent) sowie Produktrückrufe (10 Prozent). Zum sechsten Mal in Folge liegt das weltweit größte Geschäftsrisiko in der Gefahr von Betriebs- und Lieferkettenunterbrechungen. Zusätzlich zu den traditionellen Ursachen für Betriebsunterbrechungen wie etwa Feuer oder

Naturkatastrophen, sehen sich Unternehmen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung zusehends mit neuen Risiken für einen Betriebsstillstand konfrontiert. Die Gefahr von Cybervorfällen nimmt auch im weltweiten Ranking einen Spitzenplatz ein und liegt mit 40 Prozent auf Platz 2. Ein wachsendes Problem für Unternehmen sind darüber hinaus Schäden aus Naturkatastrophen (Platz 3), wobei durch das rekordverdächtige Katastrophenjahr 2017 auch der Klimawandel und die zunehmende Wettervolatilität (Platz 10) erstmals in den Top 10 der wichtigsten Risiken auftauchen. Zudem zählen Risiken, die von neuen Technologien wie beispielsweise Nanotechnologie, Künstlicher Intelligenz oder Drohnen ausgehen, mit zu den größten Aufsteigern im weltweiten Gefahren-Ranking.

Talanx

Konzernergebnis: Erwartungen übertroffen

Die Ergebniserwartung der Talanx Gruppe für das Jahr 2017 wurde übertroffen. Der veröffentlichte Ausblick lag bei rund 650 Mio. Euro, das erwirtschaftete Ergebnis liegt nun bei 670 Mio. Euro (2016: 970 Mio. Euro). Neben der besseren Entwicklung in der Rückversicherung trugen das deutsche und internationale Privat- und Firmenkundengeschäft dazu bei, dass die Ergebniserwartungen 22 risControl 02/18

übertroffen wurden. Die Ergebnisbelastung zum Jahresende – bedingt durch eine Abschreibung steuerlicher Verlustvorträge von rund 40 Mio. Euro im Segment Konzernfunktionen – konnte somit mehr als aufgefangen werden. Die gebuchten Bruttoprämien wuchsen konzernweit um rund sechs Prozent auf 33,1 (2016: 31,1) Mrd. Euro. Deutliche Beitragszuwächse verzeichneten

die Geschäftsbereiche Rückversicherung sowie Privat- und Firmenversicherung International. Die konzernweite Netto-Großschadenlast lag insbesondere angesichts außerordentlich hoher Schäden aus Naturkatastrophen in der Industrie- und Rückversicherung durch die Hurrikane „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ sowie die Erdbeben in Mexiko bei 1,6 (2016: 0,9) Mrd. Euro.


MARKT

GrECo JLT

Bauwesen- und Montage-Projekte

Seit Ende November 2017 ist der Versicherungsmakler GrECo JLT autorisierter Zeichnungsberechtigter für die renommierte Versicherungsbörse Lloyd´s of London. Von den weltweit circa 4.000 Coverholdern at Lloyd´s zeichnet GrECo JLT als einziger in Zentral- und Osteuropa Risiken im Bauwesen und bei Montage-Projekten. Derzeit umfasst die neue Vollmacht eine Zeichnung von Bauwesen- und Montage-Projekten von bis zu 150 Millionen Euro und erstreckt sich auf 30 Märkte in Zentral- und Osteuropa sowie den GUS-Staaten. Zusätzlich können

auch noch assoziierte Deckungen im Bereich SRCC (Streik, Aufruhr und innere Unruhen) und Terrorismus (im gleichen Ausmaß) gedeckt werden. Es werden sowohl die Risiken im Wege der Erst- als auch der Rückversicherung gezeichnet. „Wir planen eine Expansion als Coverholder at Lloyd´s, um unsere Spezialisierung mit der Zeichnung von Risiken in unseren Schwerpunkt-Branchen und unseren Versicherungssparten zu untermauern“, so Georg Winter, Vorstand für Risiko- und Versicherungstechnik in der Gruppe.

Georg Winter

Wiener Städtische Versicherung

Kooperation verstärkt

Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische Versicherung wollen die seit zehn Jahren bestehende Kooperation noch weiter ausbauen. Dies bestätigten Generaldirektor Robert Lasshofer, Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes und Stefan Dörfler, Vorsitzender der Erste Bank Österreich, anlässlich einer Pressekonferenz im Ringturm. Bis 2020 ist eine Verdreifachung des Prämienvolumens in der Sach- und Krankenversicherung geplant. Der Verkauf von Unfallversicherungen soll jährlich um 15 Prozent gesteigert werden. In der Lebensversicherung ist ein kontinuierliches Wachstum geplant.

Kunden besteht nicht in der Komplexität eines Produktes, sondern in dessen Einfachheit“ betont Stefan Dörfler von der Erste Bank. Österreicher trauen gesetzlicher Vorsorge nicht Aus einer Umfrage der Sparkassengruppe geht hervor, dass die Österreicher der staatlichen

Altersvorsorge nicht mehr voll vertrauen. Ein hoher Prozentsatz der Interviewten hält die private Vorsorge für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Besondere Skepsis zeigt dabei die junge Generation. Gerhard Fabisch setzt auf die neue Regierung, welche sich zum Ausbau der dritten Säule, der Altersvorsorge, bekennt und zeigt sich hinsichtlich zukünftiger steuerlicher Förderungen optimistisch.

Einfache Produkte Für den Bankenvertrieb ist eine Vereinfachung der Produkte für den Privatkunden notwendig. Dies gilt nicht nur für den Vertrieb durch Banken, sondern für alle Vertriebskanäle. „Neue Regulatorien sowie das Voranschreiten der Digitalisierung machen einfache und für den Kunden transparente Versicherungslösungen notwendig. So wird es, zum Beispiel in einem Bündelprodukt, nur mehr einen einzigen Selbstbehalt geben. In der Vergangenheit gab es in jeder Sparte einen unterschiedlichen“ sagt Robert Lasshofer über die zukünftige Produktgestaltung der Wiener Städtischen. Dies gilt auch für Bankprodukte. „Der Mehrwert für

Stefan Dörfler, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank Oesterreich, Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung und Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes risControl 02/18 23


FINANZEN

Immobilien-Investments für den kleinen Geldbeutel Offene Immobilienfonds und Immoaktien sind neben Gold- und Silbermünzen die Sachwertinvestments des „kleinen Mannes“. Doch die Gefahr ist groß, dass die Spekulation auf langfristig ruhige Wertsteigerungen nicht aufgeht. risControl zeigt, worauf es bei diesen Investments ankommt. Michael Kordovsky

Anlegerwohnungen („kleine Vermietung“) und große Bauherrenmodelle sind beliebte „Steuersparvehikel“ mit Vorsorgecharakter. Das Problem: Es steht viel Geld auf dem Spiel – abhängig von Faktoren auf einen Zeitraum von über 20 Jahren. So weit kann niemand in die Zukunft blicken. In dieser Zeit kann das schönste bürgerliche Stadtviertel zum „Ghetto“ verkommen, was die Vermietung von Wohnungen erschweren würde. Doch es müssen z.B. bei Anlegerwohnungen von Anfang an die zukünftigen Mieterträge kalkuliert werden. Das Finanzamt will „Liebhaberei“ von Anfang an ausschließen. Im Falle der „kleinen Vermietung“ muss der Investor dem Finanzamt plausibel darstellen können, dass innerhalb eines Zeitraumes von 20 Jahren (zzgl. einer Bauzeit von maximal 3 Jahren) ein steuerlicher Totalüberschuss erzielt wird. Hat man sich dabei verschätzt, da es zum Beispiel zu höheren Leerstandsquoten kam und zu wenig Eigenmittel eingesetzt wurden, dann sind einstige Steuergutschriften samt Zinsen wieder ans Finanzamt zurückzuzahlen. Das kann teuer werden. Diese Risiken können mit offenen Immobilienfonds und Immoaktien vermieden werden. Darüber hinaus sind hier Anleger mit einem kleinen Investment von oft nur 3000 bis 5000 Euro auf zahlreiche Objekte diversifiziert, die laufende Mieterträge erzielen. Börsennotierte Immobiliengesellschaften können zudem Immobilien entwickeln und arbeiten auch mit einem gewissen Leverage. 40 bis 60% Fremdkapital sind üblich. Die richtigen offenen Immofonds Offene Immobilienfonds hingegen investieren mit wesentlich weniger Fremdkapital meist in 24 risControl 02/18

Anlegerwohnungen („kleine Vermietung“) und große Bauherrenmodelle sind beliebte „Steuersparvehikel“ mit Vorsorgecharakter. Das Problem: Es steht viel Geld auf dem Spiel – abhängig von Faktoren auf einen Zeitraum von über 20 Jahren.

bereits bestehende Objekte und müssen sogar einen Mindest-Cashanteil von 10% halten. In der Praxis ist er derzeit höher, denn in den vergangenen Jahren waren diese Fonds infolge der niedrigen Sparzinsen mit Anlegergeldern förmlich überschwemmt worden. Das Volumen offener Immobilienfonds stieg in Österreich von 2010 bis 2016 von 2.425

auf 6.699 Mio. Euro. Im gleichen Zeitraum stieg der Portfolio-Anteil von Bankguthaben und Wertpapieren von 14,9 auf 31,2%, während der Immobilienanteil von 85,1 auf 68,8% zurückging. Was vor allem lockt, ist der stetige lineare Kursverlauf renommierter offener Immobi-

Offene Immobilienfonds (gereiht nach langjähriger Performance) ISIN

Performance per 2.2. 1 Jahr

5 Jahre

SemperReal Estate

AT0000615158

2,12%

15,00%

grundbesitz europa

DE0009807008

3,47%

14,34%

Real Invest Austria

AT0000634365

2,08%

13,83%

Immofonds 1

AT0000632195

1,89%

12,35%

Erste Immobilienfonds

AT0000A08SH5

1,82%

11,06%

grundbesitz global

DE0009807057

1,88%

10,12%

Quelle: Mountain-View | Datum: 2.2.18


FINANZEN

Interessante Immoaktien ISIN

NAV**/Aktie in €

Aktienkurs 02.02. (in €)

Abschlag zum NAV

Dividendenrendite

CA Immobilien Anlagen AG

AT0000641352

28,18

24,50

-13,10%

2,65%

Immofinanz

AT0000809058

2,81

2,01

-28,50%

2,99%

S Immo

AT0000652250

16,06

14,74

-8,20%

2,71%

Unibail-Rodamco

FR0000124711

211

201,1

-4,70%

5,12%

Vonovia

DE000A1ML7J1

39,57

37,96

-4,10%

2,95%

Quellen: Publikationen der Unternehmen, Wiener Börse

lienfonds, auch wenn deren Wertzuwächse keinesfalls der Brüller sind. Steigende Immopreise und sinkende Renditen erschweren die Suche nach passenden Investitionsobjekten für die Fonds, die dann zunehmend mehr Risiko eingehen müssen, indem sie auf BLagen, neue Städte (Richtung Provinz) und Länder ausweichen. Oft investieren Fonds auch in noch im Bau oder Planung befindlich Projekte, die erst in den kommenden Jahren Erträge abwerfen. Und es gibt noch ein Risiko, nämlich eines Rückzugs der Anleger in Krisenzeiten. Das hatten wir bereits erlebt. Während der Subprime-Hypothekenkrise 2007/08 zogen Großanleger ihre Gelder ab. Die Fonds mussten geschlossen werden und wurden teilweise sogar liquidiert. Anleger konnten sie zwar an der Börse verkaufen, aber nur zu entsprechenden Abschlägen gegenüber dem Nettovermögenswert. Damit Fonds nicht erneut ins Wanken geraten, haben sich in Deutschland im Juli 2013 die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert: Die Rückgabe von Anteilen, die über 30.000 Euro pro Kalenderhalbjahr liegen, ist dort mit folgenden Fristen geregelt: Die Anteile müssen 24 Monate gehalten und können nur mit einer Frist von 12 Monaten rückgelöst werden. Ein Verkauf über die Börse ist aber immer möglich. In Österreich gibt es keine derartige Regelung. Mit der Auswahl von Immofonds mit entweder zahlreichen Kleinanlegern oder loyalen Kerninvestoren können die Risiken einer Schließung vermindert werden, vor allem dann, wenn in den vergangenen 5 Jahren die Performance-Zahlen stimmen und das Fondsmanagement einen Investment-Fokus im deutschsprachigen Raum oder zumindest Europa hat.

Folgende Fonds erscheinen zweckmäßig, vor allem wenn zumindest auf drei verschiedene gestreut wird • SemperReal Estate: 53% des Immobilienwertes fallen auf Deutschland, 47% auf Österreich. Je 33%, 29% bzw. 20% fallen auf Büros, Einzelhandel und Hotels. Der Rest verteilt sich auf Logistik, Grundstücke und Wohnimmobilien. • grundbesitz europa: Highlight: 94,2% Vermietungsquote, Mit 54,2% des Jahressollmietertrages liegt der Fokus auf Büro und Praxis. Ein weiteres Drittel generiert der Einzelhandel. Der Fonds ist quer durch Europa investiert, wobei Deutschland und Großbritannien zusammen mehr als die Hälfte der Verkehrswerte ausmachen. • grundbesitz global: 72,6% des Immobilienportfolios fallen auf Büro und Praxis. Rund die Hälfte der Verkehrswerte befindet sich in Europa und je rund ein Viertel in den USA und der Asien/Pazifik Region ( Japan: 7,2%, Australien: 6,1% und China: 5,2%). • Real Invest Austria: 70% der Verkehrswerte bestehen aus Wohnanlagen und Infrastruktur und 30% verteilen sich auf die Segmente Büro, Handel und Gewerbe. Ausschließlich österreichische Immobilien vorwiegend in Stadtregionen. • Erste Immobilienfonds: 74% des Immobilienvermögens fallen auf Wohnimmobilien, 18% auf Büros und der Rest auf Geschäfte. Mit 81% Österreich und 19% Deutschland ist der Fonds solide aufgestellt. • Immofonds 1: Der Fonds überzeugt mit 95,2% Vermietungsquote. 70% des Immobilienvermögens fallen auf Büros, 17% auf Einzelhandel und die geographische Verteilung Österreich zu Deutschland ist 40 zu 60%.

Worauf bei den Immoaktien zu achten ist Die Immobilienpreise sind keine Einbahnstrasse nach oben. Vor allem in einer Phase stärker steigender Zinsen und in Rezessionsphasen kann es zu Rückschlägen (vor allem bei Gewerbeimmobilien) kommen. Deshalb ist es wichtig, das ein gewisser Sicherheitspolster in Form einer Notiz zu einem Abschlag gegenüber dem Nettovermögenswert nach EPRA besteht. Zwar hat ein allzu großer Abschlag meist logische Gründe, doch es gibt auch Sonderchancen, wie zum Beispiel im Fall der Immofinanz, die mit dem Verkauf des Russland-Immobilienportfolios einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zog und nun ein potenzieller Fusions- oder gar Übernahmekandidat ist, denn der Abschlag zum EPRA-NAV liegt bei gut 28%. Ebenfalls eine Sonderchance stellt CA-Immo dar, die über lukrative Grundstücksreserven in interessanten Städten verfügt und zu einem EPRA-NAV-Abschlag von 13% notiert. Wer auf jeweils mindestens 3 offene Immobilienfonds und mindestens 3 Immoaktien diversifiziert, wird voraussichtlich 12.000 bis 20.000 Euro benötigen. Dann jedoch ist eine gewisse Risikostreuung gegeben. Wichtig ist dabei, dass die Immoaktien unter dem EPRANAV erworben werden. Sollten sie aber so stark steigen, dass sie den EPRA-NAV um 25% überschreiten, können die betreffenden Positionen um ein Drittel bis zur Hälfte reduziert werden. Im Falle eines Rückschlages auf den halben NAV sollte hingegen ein Nachkauf (Verbilligung des Einstandspreises) erwogen werden. Mit diesem Ansatz sollten langfristig jedenfalls Nettorenditen (nach Kosten und Steuern) erzielt werden können, die über der Inflationsrate in Österreich liegen. risControl 02/18 25


INTERVIEW | ARISECUR VERSICHERUNGS-PROVIDER GMBH

„Wir sind von unserem System überzeugt“ Seit 2006 ist ARISECUR der einzige am österreichischen Markt erfolgreich agierende Versicherungsprovider. Mehr als 900 Versicherungsmakler und Versicherungsmehrfachagenten arbeiten mit dem Prozessoptimierungsspezialisten zusammen. Moderne Kommunikationsmittel, Vergleichsrechner und eine cloudbasierte Bestandssoftware bieten den Vertriebspartnern hervorragende Arbeitstools. Wir haben mit Geschäftsführer Andreas Büttner über das Unternehmen gesprochen.

Das Jahr 2017 hat ARISECUR wieder zahlreiche neue Partner gebracht. Was ist Ihrer Meinung nach das Alleinstellungsmerkmal Ihres Unternehmens?

aufgrund der neuen gesetzlichen Anforderungen heuer einen massiven Ansturm. Deshalb haben wir unser Team auch im Bereich des Vertriebes aufgestockt.

mindestens 10 Prozent zu haben. Sollte er das nicht erreichen, erhält er die geleisteten Lizenzgebühren zurückerstattet, plus 500 Euro zusätzlich.

Büttner: Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist sicher die Qualität und Sicherheit unserer Software. Hinter ARISECUR steht die Unternehmensgruppe blaudirekt, ein höchst erfolgreiches Unternehmen am deutschen Versicherungsmarkt. An unserem Wiener Standort sind derzeit sechs Mitarbeiter für unsere Kooperationspartner tätig, wir werden den Personalstamm heuer in Österreich auf zehn erhöhen. Im Stammhaus in Lübeck sind ebenfalls vier Mitarbeiter nur für die österreichischen Belange zuständig. Und ein weiterer großer Vorteil ist unsere eigene Softwareentwicklung, die in einer eigenen IT-Firma in Berlin ausgelagert ist. Dort sind mittlerweile 35 hauptberufliche Programmierer tätig. Damit unterscheiden wir uns natürlich von unseren Mitbewerbern. Bereits seit fast zwölf Jahren bieten wir unseren Partnern ein cloudbasiertes Bestandsverwaltungsprogramm. Zu Beginn – 2006 – waren wir unserer Zeit absolut voraus. Erst im Jahre 2010 sind auch andere Dienstleister auf diesen Zug aufgesprungen. Damals wie heute gehen die Meinungen über Sicherheit offline gegenüber cloudbasierten Lösungen auseinander. Wir hatten in den elf Jahren unserer Tätigkeit noch kein Data Leak, eine Offline-Lösung birgt meines Erachtens weitaus größere Gefahren. Auch eignen sich Offline-Lösungen nicht wirklich für bidirektionalen Datenaustausch. Wir nehmen unseren Kooperationspartnern im Hintergrund bis zu 70 Prozent ihrer administrativen Tätigkeit ab. Wir haben alleine im November 2017 15 neue Partner dazugewinnen können und erwarten

Wie sieht Ihre Strategie für heuer aus?

Wie können Sie das versprechen?

Büttner: Mit unserem neuen Vertriebsleiter Martin Winkler werden wir regelmäßig Workshops in allen Bundesländern abhalten, wo wir unsere Software und die Vorteile von ARISECUR Interessenten und bestehenden Kooperationspartnern näherbringen. Weiters werden wie gewohnt die jährlichen Roadshows stattfinden. Als Neuigkeit bietet unser Unternehmen ab sofort die ARISECUR-Garantie an. Jeder neue Kooperationspartner, der einen Mindestprovisionsumsatz von 10.000 Euro über uns generiert, erhält die Garantie, nach einem Jahr ein Umsatzwachstum von

Büttner: Weil wir von unserem System überzeugt sind, und aufgrund der technischen Ausstattung, die wir unseren Kooperationspartnern anbieten. In Deutschland läuft das Garantiemodell seit drei Jahren erfolgreich. Natürlich geht unser Vertriebspartner auch eine Verpflichtung damit ein. Er muss bereit sein, sich weiterzuentwickeln, das gewohnte technische Umfeld zu verlassen und sich neu zu orientieren.

26 risControl 02/18

Digitaler Vertrieb versus persönliche Beratung?


ARISECUR VERSICHERUNGS-PROVIDER GMBH | INTERVIEW

risControl 02/18 27


INTERVIEW | ARISECUR VERSICHERUNGS-PROVIDER GMBH

Büttner: Ich bin der Meinung, dass es immer Bereiche und Personen geben wird, die persönliche Beratung bevorzugen und benötigen. Aber durch die neue Versicherungsvertriebsrichtlinie sieht man den Wandel der Versicherungsunternehmen bestätigt, was digitalen Vertrieb betrifft. Ich habe mich sehr bemüht, den Bereich „Execution Only“ auch für den Versicherungsvermittler zu reklamieren. Im Moment zeichnet sich aber ab, dass das nur die Versicherungsunternehmen exklusiv erhalten werden. Trotz der schwierigen Zeiten machen wir unsere Kooperationspartner „online-fit“. Der Kunde wird am Ende des Weges entscheiden, mit wem er zusammenarbeiten will. Es gibt bei der Nutzung der digitalen Welt keine Altersbeschränkung, und unsere Kooperationspartner können ihre Kunden natürlich auch im Netz abholen. BiPRO versus OMDS 3.0 – ein Miteinander oder ein Gegeneinander? Büttner: Das sind zwei konkurrierende For- terstützen wir aber auch den derzeit einzig mate mit im Grunde genommen gleichem bestehenden OMDS 3.0 Standard für KFZKonzept. Meiner Meinung nach ist OMDS Tarife. Unser Standard ist so hoch entwickelt, 3.0 sehr von BiPRO inspiriert. Was ist besser: dass es für manche ohne Demonstration nicht ein Konzept zu verwenden, das seit vielen vorstellbar ist. Jahren erfolgreich verwendet wird, oder eines, das erst von Grund auf neu entwickelt werden Gibt es etwas Ähnliches am Markt und muss? Es macht definitiv keinen Sinn, ein welche Vorteile hat ihr System noch? zweites Format zu entwickeln. Die nicht vorhandenen Fortschritte zeigen das auch. Einen Büttner: Im eigentlichen Sinne gibt es nichts automatisierten Dokumententransport – mit Ähnliches am Markt. Ein weiterer und wesenteingehenden Dokumenten als Auslöser für licher Vorteil ist, dass unsere Vertriebspartner weitere interne Arbeitsprozesse – gibt es über weiterhin eigenständige VersicherungsmakOMDS 3.0 derzeit nicht. Der momentane ler bleiben und immer die Bestandshoheit Standard im Dokumentenimport des einzel- haben. Auch wenn ein Partner in Pension nen Versicherungsvermittlers in Österreich geht oder seinen Gewerbeschein zurücklegt, werden seine Verträläuft also über einzelge weiterhin bedient ne DokumentenabruWas ist besser: ein Konzept und die Provision fe bei den einzelnen zu verwenden, das seit vielen weitergeleitet. Die Versicherungen ab, Haftung liegt bei uns, erst dann werden die Jahren erfolgreich verwendet der Vermittler haftet erhaltenen Daten in wird, oder eines, das erst von für seine Beratung. das bestehende VerGrund auf neu entwickelt Diese muss qualitawaltungsprogramm werden muss? tiv hochwertig sein, eingespielt. Bei uns und durch seine Kogibt es diese Art der Datenverwaltung nicht. Wir stellen unse- operation mit uns ist sein administrativer ren Kooperationspartnern rund um die Uhr Aufwand äußerst gering. Man kann das mit die eingegangenen Dokumente und Daten dem System eines Marktteilnehmers mit zur Verfügung, alles andere ist im digitalen Franchise System vergleichen, nur mit dem Zeitalter nicht lebbar. Selbstverständlich un- Unterschied, dass bei uns der Bestand nicht 28 risControl 02/18

für eine bestimmte Zeit gebunden ist. Bei uns kann der Makler jedes Jahr den Vertrag lösen und seinen Gesamtbestand transferieren. Für Mehrfachagenten bieten wir noch weitere Vorteile: Bei Agenten gehört der Bestand eigentlich dem Versicherungsunternehmen, d. h. unter gewissen Umständen wie Zurücklegung der Gewerbeberechtigung bei Pensionsantritt besteht zwar der Anspruch einer Ablöse von bis zu 40 Prozent der Provision, aber dann war´s das auch. Wenn der Agent Kooperationspartner von uns ist, halten wir den Bestand als ARISECUR und die Courtagen werden weiterhin durchgereicht. Abschließend noch kurz zur Datenschutzgrundverordnung… Büttner: Wir haben die ersten Anfragen unserer Kooperationspartner in diese Richtung. Weder bei der IDD noch bei der DSGVO sehen wir für uns Probleme bei der Umsetzung, da viele der neuen Regelungen bei uns seit langem Standard sind. Zum Beispiel die revisionssichere Kontakthistorie zu jedem Kunden und jedem Vertrag bieten wir seit Jahren. Und auch der Beratungs- und Analyseprozess wir derzeit mit einem Partner in unsere Software implementiert. Wir danken für das Gespräch.


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TITELGESCHICHTE

Private Krankenversicherung boomt Der Bereich der privaten Krankenversicherung ist noch immer ein Wachstumsmarkt für die österreichische Versicherungswirtschaft. Österreicher werden häufiger in einem Krankenhaus stationär behandelt als in den meisten anderen europäischen Staaten. Trend geht generell ter Behandlungen gezur Individualität. genüber der stationäKunden wollen sich ren Aufenthalte steigt ihren Arzt und ihr dank des mediziniSpital aussuchen schen Fortschritts. und über ihre BeDas Interesse an den handlungsmethomuki Sonderklasse den – auch alter‚Exklusiv‘-Tarifen nativmedizinische hält gleichwohl un– mitentscheiden. vermindert an.“ Patienten suchen Auch bei der Allianz private ZusatzbauVersicherung werden steine ergänzend zur Tarife für ambulante grundsätzlich guten Heilbehandlungen Grundversorgung, stark nachgefragt: um sich die Behand„Aber auch die lung ihrer Wahl zu Sonderklassetarife erfreuen sich einer Mag. Hermann Fried, Vorstandsdirektor ermöglichen. Die gestiegenen BeliebtWiener Städtische Versicherung Wiener Städtische verzeichnet daher heit, allen voran der „Österreich-Tarif“ mit gestaffeltem Selbst- sowohl bei den Sonderklasseversicherungen behalt: Bei jungen Menschen ist auch die als auch bei den ambulanten Versicherungen Beliebte Tarife bei privater Vorsorge Sonderklasseversicherung nach Unfall mit eine konstant hohe Nachfrage.“ Bei der muki Versicherung ist der „Wahlarzt Option zunehmend gefragt. Diese bietet einen Bei der UNIQA Versicherung konnte im Jahr Versicherungsschutz 2017 eine verstärkte Nachfrage bei den statiAmbulant“-Tarif befür die Mehrkosten onären Sonderklassetarifen mit Selbstbehalt sonders beliebt. Wender Sonderklasse beobachtet werden. zel Staub, Vorstandsnach Unfall. Darü- Die DONAU Versicherung sieht eine Steigevorsitzender: „Das ber hinaus besteht rung des Vorsorgebewusstseins in der Bevölkemag daran liegen, die Möglichkeit, rung und einen wachsenden Beratungsbedarf dass Patienten bei zu einem späteren in diesem Segment. Auch möchten sich immer ambulanten HeilbeZeitpunkt auf einen mehr Kunden ihre Gesundheit und die damit handlungen die VorVolltarif umzusteigen finanziellen Risiken beim Besuch des Arztes teile einer privaten – und zwar ohne neu- der eigenen Wahl und der stationären HeilKrankenversicherung, erliche Gesundheits- behandlung absichern. zum Beispiel bei der Diese Annehmlichkeit, bei Krankenhausaufprüfung.“ Terminvergabe, noch Zur Frage, zu wel- enthalten in Sonderklassezimmern bzw. Privatunmittelbarer wahrchen Produkten die spitälern untergebracht zu werden, erhöht laut nehmen, auch, da die Versicherungsneh- Generali Versicherung die Nachfrage nach der Anzahl der Wahlärzmer tendieren, meint privaten Krankenversicherung, beispielsweise te im Verhältnis zu Mag. Hermann Fried, in den Sonderklassetarifen. Besonders stark den niedergelassenen Vorstandsdirektor der steigend sei die Nachfrage im ambulanten Kassenärzten deutlich ansteigt. Auch Wenzel Staub, Vorstandsvorsitzender Wiener Städtischen Bereich, den der Versicherungsschutz für der Anteil ambulanmuki Versicherung Versicherung: „Der Wahlärzte und Therapeuten bietet. Die Gesundheitsversorgung in Österreich ist krankenhausorientiert. Allein 2016 wurden über 2,7 Millionen Menschen stationär behandelt. Das österreichische Spitalsystem ist durch Solidarität geprägt: Jeder erhält medizinische Erstversorgung, von einer Zwei-KlassenMedizin will niemand sprechen. Wobei es ein Faktum ist, dass das bereits jetzt ausgelastete Gesundheits- und Krankenhaussystem ohne private Krankenzusatzversicherung noch ausgereizter wäre. Die Wartezeiten in den Arztpraxen, die ausgelasteten Ambulanzen und das Gerücht, Privatpatienten würden bevorzugt behandelt, lassen immer mehr Menschen zu einer privaten Krankenversicherung greifen. Die Leistungen der privaten Krankenvorsorge werden dadurch nicht nur umfassender, sie orientieren sich auch an den wandelnden Bedürfnissen ihrer Klienten.

30 risControl 02/18


TITELGESCHICHTE

risControl 02/18 31


TITELGESCHICHTE

Regionaltarife Regionaltarife sind allseits beliebt, jedoch können Kosten für den Versicherungsnehmer entstehen, wenn ein Regionaltarif abgeschlossen wird und ein Krankenhausaufenthalt in einem anderen Bundesland gewählt wird. Versicherungsnehmer können bei der muki Sonderklasse „Exklusiv“ einen deutlich prämienreduzierten Regionaltarif wählen. Dieser ist nicht auf einzelne Bundesländer bezogen, sondern auf zwei größere Cluster. Muss die Behandlung aus medizinischen Gründen zwingend in einem der Cluster erfolgen, entfällt der Selbstbehalt. Bei akuten Erkrankungen und Unfällen sieht es meistens anders aus. Hier wird bei der Allianz Versicherung für die Erstbehandlung eine österreichweite Kostengarantie ohne Selbstbehaltsverrechnung ausgesprochen. Die DONAU Versicherung bietet bei Behandlungen von bestimmten schweren Erkrankungen im Krankenhaus trotz Regionaltarif österreichweit eine Deckung ohne Selbstbehalt. Dr. Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer Leben/Kranken der Generali Versicherung: „Um den Kunden die beste medizinische Versorgung zu bieten, ist in den Regionaltarifen Versicherungsschutz in ganz Österreich inkludiert. Wenn eine Erkrankung eines Generali-Kunden einen Krankenhausaufenthalt in einem höherpreisigen Bundesland erfordert, ist ein Selbstbehalt zu entrichten. Bei Unfall entfällt der Selbstbehalt. Mit einem Regionaltarif können auch öffentliche Krankenhäuser in Europa aufgesucht werden – der Selbstbehalt ist in der Höhe wie für Wien zu entrichten.“ Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen, Mag. Hermann Fried: „Regionaltarife bietet die Wiener Städtische als gerne gewählte Variante für preissensitive Kunden, die in ihrem Wohnsitzbundesland behandelt werden möchten. Diese Tarife sehen einen fixen Eigenanteil vor, der bei einer Behandlung in Österreich außerhalb des Wohnsitzbundeslandes anfällt. Dieser Eigenanteil entfällt bei bestimmten schweren Erkrankungen und nach Unfällen. Mit dem fixen Eigenanteil ist bei geplanten Operationen das Kostenrisiko für den Patienten gut einschätzbar. Neu sind unsere Selbstbehaltstarife MEDplus BASIC flex, die Österreichdeckung haben und je nach 32 risControl 02/18

scher Vorsorgecheck. Bundesland einen Dieser Vorsorgecheck unterschiedlichen ist als Leistung alle Selbstbehalt vorsezwei Jahre auch bei hen.“ den SonderklasseverDie UNIQA Versicherungen enthalsicherung bietet im ten. Mit dem DonauBereich Regionaltarif SecurmedAmbulant zwei unterschiedlisind Kosten für proche Tarifvarianten phylaktische Impan: den Tarif mit fungen und sogar Geltungsbereich für die jährlich wichtige ein Bundesland, wo Mundhygiene entdie Eigenleistung halten.“ pro KrankenhausBei der Allianz Veraufenthalt jedoch sicherung sind neben begrenzt ist und den „klassischen“ prävenÖsterreich-Tarif mit tiven Maßnahmen, unterschiedlichem Dr. Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer wie etwa Impfungen, S elbst behalt pro Leben/Kranken Generali Versicherung auch gesundheitsförBundesland. Bei allen Anbietern ist der Spitalsaufenthalt in Wien dernde Leistungen (Gesundenuntersuchung, Burnout-Prophylaxe, Fitness-Check, Rauam teuersten. cherentwöhnung, Ernährungsberatung und einiges mehr) in den Tarifen für ambulante Gesundheit präventiv stärken Heilbehandlung inkludiert. Zum Beispiel ist Präventionsmaßnahmen sind für manche der Tarif „PPZ1“ mit Leistungen für ZahnKunden auch ein Entscheidungsgrund. behandlung, Zahnersatz und Mundhygiene Die UNIQA Versicherung bietet im Tarif ausgestattet. „Sonderklasse Select PLUS Optimal“ die In Tarifen zur ambulanten Vorsorge leistet Möglichkeit zum Prämiensparen, wenn sich die Generali Versicherung für vorbeugende der Versicherungsnehmer einem Fitnesstest alternativmedizinische Maßnahmen, Gesundunterzieht. Zusätzlich im Tarif inkludiert heitsförderung und Prophylaxe, z.B. Massagen, ist ein VitalCheck, also eine erweiterte Ge- Schutzimpfungen, ärztlich verordnete Nahsundenuntersuchung, die alle zwei Jahre in rungsergänzungsmittel und sportmedizinische Anspruch genommen werden kann. Außer- Tests. Der Generali Gesundheits-Manager dem können bei diesem Tarif jährlich sechs unterstützt die Kunden persönlich bei der VitalCoach-Gutscheine für Fitnesstrainings Umstellung zu einem gesunden Lebensstil. Mit eingelöst werden. Als Zusatzbaustein bietet dem Zusatztarif „Rundum gesund“ können UNIQA Österreich den VitalPlan an, den sich Kunden mit einem Aufenthalt in einem Kunden zusätzlich zu einem stationären Tarif Wellnesshotel, mit Trainingseinheiten in eiabschließen können. Der VitalPlan inkludiert nem Fitnessstudio oder mit medizinischen pro Jahr sechs VitalCoach-Einheiten sowie Checks selbst etwas Gutes tun. Das neue ein FitnessProfil oder alle zwei Jahre einen Gesundheitsprogramm „Generali Vitality“ Gutschein für einen Aufenthalt in einem Vi- soll Nutzer auf ihrem Weg zu einem gesüntalHotel oder alle zwei Jahre einen VitalCheck. deren und längeren Leben unterstützen. Die Auch bei der DONAU Versicherung können Wiener Städtische Versicherung bietet in den Kunden ihre Gesundheit präventiv stärken. Sonderklassetarifen eine umfassende Gesun„DonauAktiv kann als Zusatz zu einer Kran- denuntersuchung an. Der Zusatzbaustein ken-, Lebens- oder Unfallversicherung abge- BESSER-LEBEN bietet ein umfangreiches schlossen werden. Die Vorteile für die Kunden Programm, aus dem sich frei wählen lässt. bringt die große Auswahl an Leistungen. Kun- Das Programm umfasst Wellness-Aufenthalte den können aus über 200 Fitness- und auch im In- und Ausland, Ernährungs- und FitWellnessangeboten in ganz Österreich wählen. nessangebote, Vorsorgeuntersuchungen sowie Ebenso wählbar: ein umfassender medizini- Coachings.


Auf das Glück vertrauen? Oder: Plan B Karriere. Wünsche. Ziele. Um all Ihre Pläne zu finanzieren, verlassen Sie sich auf Ihre Arbeitskraft. Doch was, wenn die Arbeitskraft Sie verlässt? Pflegevorsorge nach Maß. Durch Unfall, Krankheit oder andere Schicksalsschläge? Verschließen Sie nicht die Augen, sorgen Sie vor – mit Plan B, der Berufsunfähigkeitsversicherung der NÜRNBERGER. Solange wir gesund sind und es uns gut geht, ist der Gedanke, Pflege

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TITELGESCHICHTE

Leistungsorientierte Verrechnung soll beim Sparen helfen 1999 wurde in Österreich die leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung (LKF-System) im stationären Krankenhausbetrieb eingeführt und löste damit in den allgemeinen Krankenanstalten die pauschale Pflegegebühr pro Patient und Pflegetag ab. Mit dem LKF-System wird das Ziel verfolgt die Vorteile der zwei gegensätzlichen Philosophien – Pauschalverrechnung (administrative Zumutbarkeit) und Einzelabrechnung (Aufwandsbezogenheit, Kostentransparenz) – zu vereinen und deren Nachteile zu minimieren. So basiert im Gegensatz zu der administrativ äußerst aufwändigen einzelfallbezogenen Verrechnung die Verrechnung im LKF-System auf sogenannten Diagnosefallgruppen. Die aktuelle LKF-Liste des Bundes kennt rund 420 solcher Diagnosefallgruppen. Ähnlich einer Preisliste wird für jeden Krankheitstyp ein Punktewert festgelegt. Eine Blinddarmoperation erwirtschaftet bis zu 4814 Punkte, der Wert einer Entbindung kann bis zu 4793 Punkte hoch sein. Die Diagnose-Punkte sind allerdings nur ein Grundwert. Kommt nun ein Patient mit einer Blinddarmentzündung

34 risControl 02/18

ins Spital, dann wird nach einem sogenannten Entscheidungsbaum vorgegangen. Beispielsweise wird auch das Alter des Patienten berücksichtigt. Zu- und Abschläge erfolgen etwa wenn die durchschnittliche Aufenthaltsspanne für eine bestimmte Krankheit (z.B. bei Blinddarmoperation 3 bis 13 Tage) über- oder unterschritten wird. Großer Unterschied bei LKF-Werten Die Fondsspitäler erhalten für stationär aufgenommene Patienten einen bestimmten Euro-Betrag pro LKF-Punkt aus dem Landesgesundheitsfonds, der von Bund, Land und den gesetzlichen Sozialversicherungen gespeist wird. Die jeweiligen LKF-Gebühren für die öffentlichen Spitäler werden per Landesverordnung festgelegt. Für die Festlegung des

Kosten in Euro pro LKF-Punkt LK Tulln

1,02

LK Feldkirch

1,48

LK Bludenz

1,78

LK Innsbruck

1,3

BKH Lienz

0,95

LKH Eisenstadt

1,71

LKH Salzburg

1,44

LK-Klagenfurt

1,33

Eurowerts pro LKF-Punkt werden die Punkte aller Krankenanstalten in einem Bundesland zusammengezählt und durch die finanziellen Mittel des Landesfonds dividiert. Bundesweit variieren die LKF-Werte (Eurobetrag pro LKF-Punkt) sehr stark. So liegt dieser beim BKH-Lienz in Osttirol bei 0,95 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt hingegen bei 1,71 und im LKH Bludenz gar bei 1,78. 2016 gab es 117 Krankenhäuser mit insgesamt 45.224 Betten (70% der gesamten Bettenkapazität in Österreichs Krankenhäusern), die über die Landesgesundheitsfonds abgerechnet wurden. Auch der Fonds zur Finanzierung privater Krankenanstalten (PRIKRAF) verrechnet als Ausgleichsstelle für die Leistungen der Privat-Krankenanstalten, für die eine Leistungspflicht der sozialen Krankenversicherung besteht, nach dem LKF-Modell. Das System motiviert, durch die nur geringe Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer bei der Verrechnung die Spitäler, einerseits so viele Patienten wie möglich stationär aufzunehmen und diese so kurz wie möglich zu behalten. Österreich verzeichnete 2016 rund ein Drittel stationäre Aufnahmen (0,328) pro Einwohner. EU-weit liegt diese Quote bei


TITELGESCHICHTE

Pflegegebühren in Euro in allgem. Klasse AKH-Wien

1201

LKH St.Pölten

1230

LKH Graz

1082

LKH-Tulln

798

UKH-Salzburg

897

UKH-Böhler

876

rund einem Viertel. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten sank dabei von 5,64 im Jahre 2007 auf 5,30. Die höhere Kostentransparenz im Vergleich zum pauschalen Verrechnungssystem trägt auch dazu bei, die durchschnittlichen Steigerungsraten bei den stationären Krankenhauskosten zu senken. Während, laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit, die stationären Kosten bei landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten, die via LKF abgerechnet werden, zwischen 2007 und 2016 um rund 35 Prozent auf rund 10,2 Milliarden Euro anstiegen, lag der Anstieg bei den ambulanten Kosten, die pauschal verrechnet werden, im gleichen Zeitraum bei über 60 Prozent und stieg bis 2016 auf über 2,1 Milliarden Euro.

schnittlich österreichweit 2016 bei 813 Euro. In den allgemeinen Spitälern in Burgenland, Kärnten, Salzburg, Vorarlberg und Tirol wird bereits ausnahmslos auch bei Selbstzahlern, mit dem leistungsorientierten LKF-System abgerechnet. Während in der Allgemeinklasse fast durchgängig das leistungsorientierte Verrechnungssystem angewendet wird, werden die Aufzahlungen für Sonderklasse in den allgemeinen Krankenanstalten zum überwiegenden Teil mit einem pauschalen Tagessatz verrechnet. Dabei sind große Unterschiede beim Aufpreis in den einzelnen Spitälern festzustellen. Im LKH-Klagenfurt liegt dieser für die Mehrbett-Sonderklasse bei 111,60 Euro, in der Universitätsklinik St.Pölten bei 369 Euro. Ein wenig anders liegt der Sachverhalt in der Privatklinik Confraternität. Dort liegt der Tagsatz für Sozialversicherte bei 420 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Arzthonorare, Diagnostik und Eingriffe. Die Verrechnung in den sieben AUVA-Unfallkrankenhäusern erfolgt hingegen österreichweit weiterhin durch pauschale Tagessätze. Diese liegen bei rund 900 Euro. Die Bettenauslastung der AUVA-Krankenhäuser lag 2015 bei rund 87 Prozent und zeigt, dass Unfälle keine Einzelerscheinung in unserer Gesellschaft darstellen.

Aufzahlung auf Sonderklasse Mehrbett in Euro PKH Confraternität

420

AKH

256

LKH St.Pölten

369

LKH Feldkirch

180

LKH Klagenfurt

111,6

LKH-Innbruck

129,47

UKH-Böhler

203

Unfälle können jeden treffen Auch wenn es Risikogruppen gibt, die verstärkt dem Unfallrisiko ausgesetzt sind, so kann es jeden treffen, wie ein Blick auf die Unfallstatistik zeigt. Insgesamt verunglückten 2016 fast 795.000 Menschen. Mehr als 2.000 Menschen verletzen sich pro Tag in Österreich so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Etwa alle drei Stunden stirbt ein Mensch an den Folgen eines Unfalls. Damit zählen Unfälle neben Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs zu den höchsten Gesundheitsrisiken der öster-

Pauschaler Tagessatz nur noch Randerscheinung Die Verrechnung eines pauschalen Tagessatzes ist in den letzten zehn Jahren in den Krankenhäusern demgemäß immer seltener geworden und kommt nur noch in Ausnahmefällen zu Tragen. So wird in einigen Bundesländern wie Wien, Niederösterreich, Steiermark für Selbstzahler ohne gesetzliche Krankenversicherung (Selbstzahler) in den allgemeinen Krankenanstalten ein pauschaler Tagessatz in Rechnung gestellt, dabei sind diese Tagespauschalen in den Krankenhäusern großen Unterschieden ausgesetzt. So liegt die Pflegegebühr für Selbstzahler im AKH-Wien bei 1.201 Euro, in Tulln hingegen bei vergleichsweise niedrigen 798 Euro. Eine noch höhere Tagespauschale als das AKH-Wien wird für Selbstzahler beispielsweise in der Universitätsklinik St.Pölten mit 1.230 Euro pro Tag fällig. Im Vergleich dazu lagen die tatsächlichen stationären Endkosten je Belagstag durch-

In den eigenen vier Wänden passieren besonders viele Unfälle. So verletzten sich 306.800 in Österreich bei Haushaltsunfällen und machten damit das eigene Zuhause und die nähere Wohnumgebung zum häufigsten Unfallort. risControl 02/18 35


TITELGESCHICHTE

reichischen Bevölkerung. „Unfälle werden in Österreich generell gerne unterschätzt – das Bewusstsein für die Größenordnung dieses Gesundheitsrisikos, exzellente Unfallversorgung und Rehabilitation sowie gezielte Unfallprävention sind in Zukunft besonders gefordert“, erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Haushalt und in der Freizeit bzw. beim Freizeitsport, das zeigen die Auswertungen der Unfalldatenbank des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV ). Allein 595.600 Personen verunfallten bei Heim-, Freizeit- und Sportunfällen. In den eigenen vier Wänden passieren besonders viele Unfälle. So verletzten sich 306.800 in Österreich bei Haushaltsunfällen und machten damit das eigene Zuhause und die nähere Wohnumgebung zum häufigsten Unfallort. 288.800 Unfälle passierten in der Freizeit bzw. bei der Ausübung eines Freizeitsports, 81.900 Verletzte gab es bei Straßenverkehrsunfällen. Pensionisten stark gefährdet Auch der höchste Anteil an Schwerverletzten findet sich im Haushalt, gefolgt vom Straßenverkehr, wobei in den eigenen vier Wänden vorrangig ältere Personen verunfallen, während jüngere Personen eher im Straßenverkehr schwer verunglücken. Bei den Sportunfällen

dominiert der Männeranteil (68%), bei den Haushaltsunfällen der Frauenanteil (59%). Ausgenommen Arbeitsunfälle waren 2016 insgesamt 53 Prozent aller Verletzten männlich. Bei den Unfalltoten betrug der Männeranteil 56 Prozent. Während es in Österreich einen leichten Rückgang bei Kinderunfällen gibt, steigt die Unfallzahl der verletzten und getöteten Personen ab 65 Jahren deutlich an, wie das KFV zeigt. 218.300 Personen ab 65 Jahren wurden im Jahr 2016 bei Unfällen verletzt, im Vergleich dazu lag diese Zahl 2007 bei 192.400. Rund 73 Prozent der durch einen Unfall getöteten Personen sind in dieser Altersgruppe anzutreffen. Im Jahr 2016 haben Nichtberufsunfälle, also Unfälle, die sich in der Freizeit ereignen, materielle Kosten in der Höhe von 20,6 Milliarden Euro verursacht, wie eine Studie des KFV zeigt. Diese materiellen Kosten umfassen die medizinischen Heilungskosten, den Produktionsausfall, die Wiederbesetzungskosten, die Administrativkosten, Rechtsfolgekosten sowie Sachschäden. Financiers dieser Unfallfolgekosten sind zu etwa gleichen Teilen die Gebietskörperschaften, die Sozialversicherungen und Privatversicherungen. Der Straßenverkehr ist gemäß der Studie für 28 Prozent oder 5,7 Milliarden Euro der materiellen Kosten verantwortlich, obwohl sich in diesem Bereich gerade acht Prozent

Im Bereich der Arbeitsunfälle verzeichnete die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) im Jahre 2016 159.088 Schadensfälle. 36 risControl 02/18

Unfälle 2016 Bereich

Anzahl

Folgekosten in Mrd. Euro

Sport

288 800

5,3

Haushalt

306 800

9,6

Verkehr

81 900

5,7

AUVA

159 000

2,2

Gesamt

836 500

22,8

Quelle: AUVA und Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV)

aller Nichtberufsunfälle ereignen. Grund für den überproportionalen Anteil an den materiellen Kosten, sind die durchschnittlich schwereren Verletzungen und der Umstand, dass Sachschäden nur für diesen Bereich berechnet werden können. Die Haus- und Freizeitunfälle sind für 46 Prozent oder 9,6 Milliarden Euro Kosten verantwortlich und die Sportunfälle für 26 Prozent. Arbeitsunfälle verursachen Milliardenschaden Im Bereich der Arbeitsunfälle verzeichnete die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) im Jahre 2016 159.088 Schadensfälle. Davon entfielen 102.874 Arbeitsunfälle auf Erwerbstätige, 55.032 Unfälle betrafen Kindergartenkinder, Schüler sowie Studierende, 1.182 Berufskrankheiten wurden anerkannt. Zwar stieg die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger leicht (+1.406) jedoch lag die Zahl der Arbeitsunfälle pro 1.000 Erwerbstätige im Jahr 2016 bei 24,59 und damit unter dem Vergleichswert von 2015 (24,73). Zurückgegangen ist auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle von 124 auf 106. Arbeitsunfälle verursachten 2015 Folgekosten in der Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro. Diese beinhalteten die Kosten für die Betriebe, Heilkosten, Rentenzahlungen sowie der volkswirtschaftliche Schaden der durch den Produktionsverlust verursacht wurde. So beliefen sich die durch Arbeitsunfälle entstandenen Kosten für Betriebe auf rund 300 Millionen Euro. Die Heilbehandlungen in den Spitälern verursachte weitere 100 Millionen Euro. Die Kosten für Rentenzahlungen an die Betroffenen betrugen 468 Millionen Euro. Über eine Milliarde Euro betrugen die Kosten, die durch den Produktionsverlust entstanden.


TITELGESCHICHTE

Pflege in Österreich Ende November 2017 bezogen insgesamt 459.122 Personen Bundespflegegeld. Im November 2016 waren es 457.229 Personen im November 2017 waren es noch 453.305 Personen gewesen. Diese Leistung ist unterteilt in sieben Pflegestufen. Der Großteil der pflegebedürftigen Personen erhält Leistungen aus den drei ersten Pflegestufen. In Österreich wird die überwiegende Zahl der Pflegebedürftigen noch immer in der Familie betreut. Jedoch steigt die Zahl der älteren Menschen, die eine Pflege durch professionelle Organisationen bedürfen – wobei zu betonen ist, dass es in jedem Alter zu Pflegebedürftigkeit kommen kann. Auch Kinder werden pflegebedürftig und im Gegensatz zur allgemeinen Wahrnehmung gehen die meisten Pflegefälle bei Kinder auf schwere Krankheiten zurück und nicht auf Unfälle. Laut Statistik Austria werden 19

Prozent der Pflegegeldbezieher in Österreich stationär betreut. Das kann mit erheblichen finanziellen Kosten einhergehen. Durch die steigende Lebenserwartung ist auch mit einem Anstieg an Pflegebedarf sowohl stationär als auch mobil zu rechnen. Bereits jetzt ist von einem Mangel an Pflegekräften zu sprechen, wobei es laut mancher Experten nicht an Ausbildungsplätzen fehlt, sondern an interessierten und geeigneten Personen. Im Vergleich zu Deutschland wird in Österreich die staatliche Pflegeversicherung aus Steuermitteln finanziert. In Deutschland ist die Pflegeversicherung eine Pflichtversicherung, die sich jeder Privatversicherte mit seiner eigenen

Krankenkasse regeln muss. Zusätzlich zur gesetzlichen Regelung wird in Österreich die Möglichkeit einer privaten Pflegeversicherung angeboten, jedoch sind die Verkaufszahlen in diesem Segment in homöopathischen Größen zu beziffern. Letztes Jahr hat die Versicherungsmaklerkanzlei VERAG für die Gruppe der Freien Berufe eine Pflegegruppenversicherung kreiert. Mit viel Engagement und Herzblut ist das Produkt nach jahrelanger Arbeit seit November 2017 erhältlich. Wir haben mit Raffaela Mückschitz-Mittendorfer und Mag. Marcel Mittendorfer von der Kanzlei VERAG Veselka-Mittendorfer-Wanik über das Produkt gesprochen. risControl 02/18 37


INTERVIEW | VERAG VESELKA-MITTENDORFER-WANIK

Die andere Art der Pflegevorsorge Die Kanzlei VERAG Veselka-Mittendorfer-Wanik hat im letzten Jahr ein bahnbrechendes Projekt vorgestellt. Nach vier Jahren Vorarbeit, mühsamer Recherche, Ausschreibungsarbeit und höchstem persönlichen Einsatz, entstand eine Gruppenversicherung für freie Berufe. Unter Mitwirkung der Zahnärztekammer Wien wurde mit drei Versicherungspartnern ein Produkt kreiert, das es bisher in dieser Form noch nicht gab. Wir haben mit Akad. Vkff. Raffaela Mückschitz-Mittendorfer und Mag. Marcel Mittendorfer, Geschäftsführer von VERAG, über die Entstehung und die Geschichte des Projekts gesprochen.

Was waren Ihre Beweggründe, sich mit der umfangreichen Materie auseinanderzusetzen? Mückschitz: Mit dem Thema Pflege wurden wir nicht zuletzt durch persönliche Betroffenheit konfrontiert. Meine Großmutter wurde im Zuge einer Erkrankung zum Pflegefall. Dadurch haben wir erkannt, wie schwierig und finanziell herausfordernd es ist, ausreichend Hilfe zu erhalten. Das war der Beginn der Überlegung, etwas völlig Neues für die Pflegevorsorge zu schaffen, das einerseits ausreichend finanziellen Schutz zu leistbaren Konditionen bietet und andererseits einen unbedingt erforderlichen Standard in eine solche langfristige Absicherung einführt, wie zum Beispiel eine Wertanpassung im Leistungsfall. Mittendorfer: Je länger wir uns mit der Materie beschäftigt haben, desto mehr mussten wir erkennen: Jeder ist sich der Problematik bewusst, aber nur wenige möchten sich aktiv damit beschäftigen. Leider ist noch immer im Bewusstsein der meisten Österreicher verankert, dass der Staat sich um das Thema Vorsorge ausreichend kümmern wird. Das betrifft nicht nur das Thema Pflege, sondern auch Unfallversicherung im privaten Bereich und die Pensionsvorsorge. Wobei es im Pflegebereich aus meiner Sicht am schlimmsten ist. Denn die Abschaffung des sogenannten Pflegeregresses war eine reine Placebohandlung, die Menschen werden in einer ScheinSicherheit eingelullt. Wir sind überzeugt, das Thema Pflege löst weder diese noch die nächste Regierung. Es wird keine politische 38 risControl 02/18

Lösung geben. Keiner in Österreich zahlt in eine staatliche Pflegeversicherung ein, anders als etwa in Deutschland. Daher haben wir im

Pflegefall auch nicht – wie in der Sozialversicherung – einen Leistungsanspruch, sondern befinden uns im Sozialbereich. Pflege ist in


VERAG VESELKA-MITTENDORFER-WANIK | INTERVIEW

Österreich eine Sozialleistung für Bedürftige! Für breite Bevölkerungsgruppen in der Pflege wird es daher nur eine Lösung durch die Versicherungswirtschaft geben können. Mückschitz: Es besteht sowohl auf Beraterals auch auf Klientenseite ein großer Wissensnot-stand. Es gibt enorme Kostenunterschiede zwischen stationärer und ambulanter Pflege. Und die bekannte Grundabsicherung mittels E-Card gilt eben nur im Bereich der Krankenversicherung. Dort ist eine Versorgung so lange gegeben, wie im Krankenhaus eine Verbesserung erzielt werden kann. Ist keine Verbesserung mehr möglich, heißt das Ding dann Pflege, und es existiert keine Grundabsicherung durch den Staat mehr. Die private Krankenversicherung steigt ebenso aus, und der Betroffene ist grundsätzlich auf sich alleine gestellt. Hier gibt es dann nur noch das Bundespflegegeld, welches nicht annähernd für adäquate Pflege ausreicht. Je nach Pflegestufe können bei stationärer Pflege Kosten von 4.000 bis 7.000 Euro pro Monat anfallen. Mittendorfer: Wer bisher kein Vermögen oder ausreichendes Einkommen hatte, dem wurde z.B. in Wien durch den Fonds Soziales Wien der stationäre Aufenthalt bezahlt, als Förderung. Sämtliche Vermögenswerte mussten offengelegt werden und wurden bis auf ein geringes Schonvermögen eingezogen. Dafür gab es im Wesentlichen im stationären Bereich ein finanziertes System ohne große Wartezeiten. Das hat sich durch die Abschaffung des Pflegeregresses verändert. Was hat sich verändert?

fehlt. Aber es werden mehr Ansuchen gestellt werden von jenen, die bisher gefürchtet haben, ihr Erspartes zu verlieren.

Mittendorfer: Die Abschaffung des Pflegeregresses erfolgte als Verfassungsgesetz. Die Sachwerte des zu Pflegenden sind nun damit sicher, allerdings fehlt dieses Geld dem System. Wir sprechen hier von hunderten Millionen pro Jahr, und das System sind die Fördertöpfe, aus denen die stationäre Pflege bezahlt wird. Bisher war die Mehrzahl derer, die stationäre Pflege beanspruchten, förderwürdig. Je nach Bundesland gab es nur bis zu ca. 20 Prozent Selbstzahler ohne Förderanspruch. Zukünftig wird dieser Wert deutlich höher werden, weil schon bei gleichen Fördermitteln und gleicher Anzahl an Förderansuchen das Geld aus dem Pflegeregress

Mückschitz: Der Staat verursacht durch die Abschaffung des Regresses eine einseitige Bevorzugung stationärer Pflege. Das schafft den Anreiz, Menschen, die bisher auf eigene Kosten ambulant gepflegt worden sind, doch eher in einer stationären Pflegeeinrichtung unterzubringen. Die Experten gehen davon aus, dass 10.000 bis 30.000 bisher ambulant gepflegte Personen in das stationäre System drängen werden. Dafür fehlen Geld, die Unterbringungsmöglichkeiten und das Pflegepersonal. Also werden sich vermögende Personen Hilfe selbst finanzieren müssen, ob zu Hause oder in einer privaten Einrichtung. Und das kostet Geld.

Mittendorfer: Was keiner ausspricht: Der Knackpunkt ist überhaupt nicht der Pflegeregress. Alle, die so weit gekommen sind, dass sie den Förderanspruch bewilligt bekommen haben, sind ja schon erfolgreich gewesen. Für kleine und Kleinst-Vermögen ist das vermutlich eine gute Sache. Jedoch auf Förderungen gibt es keinen Rechtsanspruch. Und für Personen mit ausreichend Einkommen und Vermögen – sei es Pension oder durch Vermietung und Verpachtung oder was auch immer – wird es einfach keine Förderung mehr geben. Weil der Topf nicht ausreicht, nicht nach Wegfall der Pflegeregresserlöse und nicht für die gesteigerte Anzahl von Anspruchstellern. Und diese Bevölkerungsgruppe wird jetzt größer, jene der Selbstzahler. Das ist der Punkt und das wahre Nadelöhr. Und vielleicht noch schlimmer: Es gibt möglicherweise auch keine risControl 02/18 39


INTERVIEW | VERAG VESELKA-MITTENDORFER-WANIK

Pflegeplätze mehr für diese Personen! Zum fallversicherung – für jedes Alter. Wir wollen einen müssen also zusätzliche, voraussichtlich eine österreichweite Präsenz des Produktes privat geschaffene Pflegeplätze her. Und zum erreichen und so viele Personen wie möglich anderen müssen diese Personen erst recht für die Thematik der Pflege in Österreich wieder auf das vorhandene Vermögen unlimi- sensibilisieren. Es ist sicherlich kein Produkt, das jeder Versichetiert zur finanziellen rungsvermittler in Abgeltung der PfleEs wird viele Menschen sein Portfolio übergeleistung zurückund Anstrengungen geben nehmen wird. Jedoch greifen. Selbstzahler müssen, um den Bedarf Menschen, die sich in privaten Pflegeeinin der Beratung mit richtungen – das wird von Pflegevorsorge in der der Thematik bedie Folge der PfleBevölkerung zu wecken und schäftigen, sind von geregressabschaffung abzudecken. Das bedeutet unserem Produkt und für eine wachsende viele Anstrengungen dessen Ausgestaltung Bevölkerungsgruppe seitens der Berater und der überzeugt. sein! Wie man es aus dem Krankenbereich Produktgeber. Aber es ist Mückschitz: In der ja schon kennt. eine riesige Chance, sich als Zielgruppe, um die es Branche zu positionieren. geht – also FreiberufMückschitz: Ohne ler – ist die Leistbardie Einkünfte aus dem bisherigen Pflegeregress müssten die keit nicht das Problem. Problematisch ist die Länder die Fördertöpfe enorm höher dotie- Unwissenheit, wie es wirklich um die eigenen ren. Experten rechnen dafür mit einer halben Chancen steht, eine Förderung zu bekommen. Milliarde Euro im Jahr, die momentan fehlt. Aber das gibt sich gerade, wenn man die enorAuch wurden weder der Einkommens- noch me mediale Abdeckung des Themas beachtet, der Partnerregress abgeschafft. Das heißt, auch die seit dem Gesetz vom letzten Jahr so hoch der Ehepartner muss in mehreren Bundes- ist wie nie zuvor. Die Menschen wollen jetzt ländern weiterhin aus dem laufenden Ein- informiert werden über den Knackpunkt der kommen die Pflegekosten des pflegebedürftig Förderungsengpässe, dass sie laufend wie für gewordenen Partners tragen. Eigentlich ist es die Krankenversicherung eben auch für die ganz einfach: Niemand käme auf die Idee, Pflege monatlich mit einem überschaubaren seine Krankenbehandlung im hohen Alter Betrag vorsorgen müssen. Und sie nehmen aus dem Vermögen zu bezahlen. Man muss das dankbar an. In Wahrheit ahnt jeder, dass private Pflege wie die Krankenversicherung das so alles nicht stimmen und sich nicht als selbstverständliche Vorsorge des vermö- ausgehen kann. gendsten Drittels bis Viertels der Bevölkerung Für die Berater ist das Konzept so sehr aufs ansehen, mit monatlichen Beiträgen – je Wesentliche reduziert wie nur irgendwie möglich: bedarfsorientierte fertige Modelle für die früher begonnen, desto günstiger. ambulante und stationäre Pflegeabsicherung. Ist das Produkt leistbar und welche Ver- Ein offener Zugang zu den Gruppenversicherungen für alle Freiberufler mit einheitlichen kaufsstrategie empfehlen Sie? Prämien und Leistungen. Ein Antrag, der mit Mittendorfer: Die Prämien sind in der minimalen Angaben innerhalb von wenigen Kategorie einer privaten Krankenzusatz- Minuten und ganz einfach erstellt werden versicherung angesiedelt. Wir wollen den kann. Wir haben Klienten gehabt, die das Beratern Werkzeuge in die Hand geben, um sogar ganz allein geschafft haben! nachvollziehbar die Eigenvorsorge und den Vermögensschutz in den Vordergrund zu Von der Recherche bis zum fertigen Prostellen. Pflege ist an sich ein negativ besetztes dukt war es sicherlich ein langer Weg? Thema. Wir müssen daher weg von dieser Art der Beratung über die gesundheitliche Mittendorfer: Wir haben eine langwierige Entwicklung der Menschen, hin zu einer und hoch interessante Zeit der Produktfinsystemischen Notwendigkeit analog der Un- dung und Ausschreibung hinter uns. Unter 40 risControl 02/18

40 Anbietern am Markt konnten wir drei Anbieter finden, die sich mutig und innovativ mit der Thematik auseinandergesetzt haben und für unsere Idee einer rein bedarfsorientierten Pflegevorsorge Lösungen kreiert haben. Dies sind die Generali, die S-Versicherung und die Wiener Städtische. Die Wiener Zahnärztekammer, stellvertretend für alle Freiberuflerorganisationen, war seit Beginn der Ausschreibung an unserer Seite, da es bei so einem großen Projekt der Unterstützung einer starken Interessenvertretung bedarf. Und die Angehörigen der Freien Berufe sind es, die die finanzielle Kraft und auch den klaren Bedarf haben. Wir haben ein besonderes Zuckerl mit hineinverhandelt, ein Geschenk an uns als Branche: Das Produkt kann auch von den Versicherungsvermittlern selbst abgeschlossen werden, explizit zu den gleichen Konditionen, in einem parallelen aber inhaltlich identischen Extra-Gruppenvertrag. Bis wann kann man das Produkt abschließen und welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Mittendorfer: Das Höchstannahmealter ist je nach Anbieter unterschiedlich, aber maximal ist der Beitritt bis zum 71. Lebensjahr möglich. Wir haben bei der Gruppenversicherung Wert daraufgelegt, dass neben dem Partner und den Kindern des Versicherungsnehmers auch der Beitritt der Eltern möglich ist. Damit haben wir ein absolutes Alleinstellungsmerkmal am Markt. Voraussetzung ist die Beantwortung einer einfachen Gesundheitserklärung. Sollten bestimmte schwere Vorerkrankungen bestehen, ist eine erweiterte Gesundheitsprüfung mittels Fragebogen erforderlich. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Mittendorfer: Es wird viele Menschen und Anstrengungen geben müssen, um den Bedarf von Pflegevorsorge in der Bevölkerung zu wecken und abzudecken. Das bedeutet viele Anstrengungen seitens der Berater und der Produktgeber. Aber es ist eine riesige Chance, sich als Branche zu positionieren. Es gibt keinen Verdrängungswettbewerb und es handelt sich um die vielleicht existenziellste Absicherung in der Personenvorsorge überhaupt. Wir danken für das Gespräch.


Eigene Arbeitskraft für alle versicherbar machen Wenn Kinder Angst haben, halten Sie sich die Hände vors Gesicht – und schon scheint alles besser zu sein. Wenn es um die Absicherung der eigenen Arbeitskraft geht, hat sich der Großteil der Österreicher diese Fähigkeit augenscheinlich ins Erwachsenenalter gerettet.

Echte Gefahren verschwinden für Erwachsene durchs Wegschauen leider ebenso wenig wie für Kinder. Und das Risiko, durch Arbeitsunfähigkeit frühzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden und damit auch einen Gutteil des gewohnten Einkommens zu verlieren, ist evident. Die Pensionsversicherungsanstalt führte 2016 von den Pensionsneuzugängen mehr als 16 Prozent als Berufsunfähigkeits- bzw. Invaliditätspensionen. Früher lag der Anteil sogar noch höher, doch wird seit 2014 für alle Personen unter 50 anstelle einer befristeten Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension ein Rehabilitationsgeld bzw. ein Umschulungsgeld ausbezahlt und diese Regelung etappenweise auch auf über 50-Jährige ausgeweitet. Bedarf vorhanden Diese verschärften Zugangsbestimmungen haben jedoch wenig am Kundenverhalten geändert. „Als Allianz machen wir seit Jahren ganz gezielt auf dieses existenzbedrohende Risiko aufmerksam – trotzdem bleibt die Durchdringungsquote von zehn Prozent der Kunden ein Zielwert“, sagt Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz. Denn während Auto und Haushalt praktisch flächendeckend versichert sind, ist es die eigene Arbeitskraft als Basis für Existenz- und Vermögensaufbau kaum wo. Dabei stellt gerade die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) eine Versicherung im wahrsten Sinne dar. Doch glaubt man den Statistiken, hat nur etwa ein Drittel der Österreicher eine Krankenversicherung, und weniger als ein Zehntel eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Der seit Jahren wachsende Markt für Krankenversicherungen zeigt, dass dort Kunden ihren Bedarf bereits erkennen. Dass im Gegensatz dazu die Deckung gegen Berufsunfähigkeit noch immer um den ihr zustehenden Platz im Beratungsgespräch kämpfen muss, könnte

auch daran liegen, dass sie gerade für jene, für die es am wichtigsten wäre, oft zu teuer ist.

versichert werden können: etwa Profisportler, Piloten und künstlerisch Tätige.

Neue Lösungen für alte Probleme

Einfach macht die Allianz auch den Einschluss von Ablebensschutz oder Berufsunfähigkeit bei Modellen der Betrieblichen Altersvorsorge. Denn bereits ab zehn (!) versicherten Personen verzichtet die Allianz generell auf die Risikoprüfung – bei arbeitnehmerfinanzierten Modellen bis zu einer Ablebenssumme von 15.000 Euro, bei arbeitgeberfinanzierten Modellen (BKV, ZKS) sogar bis zu 75.000 Euro. Bis zu einer Ablebenssumme von 130.000 Euro oder auch einer BU-Leistung bis zu 8.000 Euro jährlich reicht eine Obliegenheitserklärung des Arbeitgebers. „Testen Sie uns!“, so Claudia Schosser.

Mit einem modifizierten Ansatz schafft da die Allianz Abhilfe: Bei der Körperkasko ist Leistungsauslöser nicht die Berufsunfähigkeit, sondern der Verlust oder die Beeinträchtigung einer körperlichen oder geistigen Fähigkeit bzw. der Eintritt einer schweren Erkrankung. Nur zwei Risikogruppen für keine/leichte bzw. schwere körperliche Tätigkeit machen diese Lösung im Beratungsgespräch einfach vermittelbar. Auch rücken dadurch Berufe in den Fokus, die über eine herkömmliche BU nicht oder nur mit erheblichen Aufschlägen

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STUDIE

Zukünftige Langlebigkeitsszenarien und deren Auswirkungen auf Versicherungsprodukte Dipl. Ing. Mario Kasper Aktuar AVÖ | Prokurist SCOR Global Life Deutschland | Niederlassung der SCOR Global Life SE Die grundsätzlichen Fragestellungen Der deutliche Anstieg der Lebenserwartung, den wir in den letzten Jahrzehnten beobachten konnten, ist ein außergewöhnliches Phänomen, das wesentliche Auswirkungen sowohl auf die Gesellschaft wie auch auf die Wirtschaft hat. Regierungen, Aktuare in Versicherungsunternehmen und Anbieter von medizinischen Dienstleistungen haben großes Interesse an der Erforschung der Gründe, da sie Prognosen für die weitere Entwicklung der Lebenserwartung erstellen müssen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über verschiedene Überlegungen, die sich mit den Ursachen der steigenden Lebenserwartung und auch mit der beobachteten Konvergenz der Lebenserwartung beschäftigen. Für Versicherungsunternehmen und gleichermaßen für Rückversicherer stellt sich in diesem Zusammenhang eine Reihe von Fragen:

• Was passiert als nächstes? • Gibt es eine maximale Lebenserwartung? • Welche Auswirkungen haben mögliche zukünftige Szenarien für Versicherungsprodukte? Erhöhung und Konvergenz der Lebenserwartung Grafik 1 zeigt die Entwicklung der Lebenserwartung in den letzten vier Jahrhunderten. Die vertikale Achse für die Lebenserwartung beginnt beim Wert von 22,5 Jahren, was der ungefähren “Überlebens-Untergrenze” entspricht, d. h. eine Bevölkerung mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung unter diesem Wert kann langfristig nicht existieren. Die Kurve zeigt die Entwicklung der “bestmöglichen” Lebenserwartung, das heißt, die zum jeweiligen Zeitpunkt weltweit höchste Lebenserwartung.

Grafik 1: Grenzen und Konvergenz der nationalen durchschnittlichen Lebenserwartung von Frauen ab Geburt | Quelle: J. Oeppen, 2006 42 risControl 02/18

Dipl. Ing. Mario Kasper

Das bedeutet, dass die historischen Werte der weltweit durchschnittlichen Lebenserwartungen zwischen der “Überlebens-Untergrenze” und der Kurve der “bestmöglichen” Lebenserwartung liegen müssen. Das Interessante an dieser Darstellung ist neben der massiven Steigerung der weltweiten Lebenserwartung die deutliche Reduktion des Streuungsbereiches. Diese Tatsache wird durch die drei vertikalen Balken verdeutlicht, die den Quartilabstand der Lebenserwartung von Ländern, die die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, darstellen. Daran erkennt man, dass im Jahr 1950 die Lebenserwartungen der Hälfte der Weltbevölkerung zwischen 38 und 65 Jahren lag (ein Abstand von 27 Jahren). Im Jahr 2000 lagen die Lebenserwartungen viel näher beieinander, der entsprechende Abstand betrug nur 8 Jahre (Lebenserwartung 65 bis 73 Jahre). Dennoch scheint der Abstand zwischen dem 75sten Perzentil und der „bestmöglichen“ Lebenserwartung größer zu werden.


STUDIE

Grundsätzlich kann man drei Dimensionen bei der Rektangularisierung der Überlebenskurve unterscheiden: - die “Horizontalisierung”: die dem Rückgang der Kindersterblichkeit entspricht: die Überlebenskurve wird flacher - die “Vertikalisierung” bedingt durch eine gewisse Konzentration von Sterbefällen Erwachsener in einem bestimmten Alter und - die Ausdehnung der Langlebigkeit, die einem möglichen Anstieg der menschlichen Langlebigkeit entspricht. Grafik 2 zeigt ein Beispiel für die Evolution der Überlebenskurve.

Grafik 2: Überlebenskurve von Frauen in der Schweiz, 1876-2002

Dies könnte man als Indiz für eine neue Divergenz in der Entwicklung deuten. Mögliche zukünftige Langlebigkeitsszenarien Wie kann die Entwicklung der Langlebigkeit weitergehen? Für die Beantwortung dieser Frage ist die „Überlebensdauer“ der etwas anschaulichere Begriff als die Lebenserwartung bei Geburt. Die „Überlebenskurve“ zeigt die Entwicklung eines Ausgangsbestandes von 100.000 Personen im zeitlichen Verlauf. Demographen und Epidemiologen haben die Überlebenskurve viele Jahre lang stu-

diert und lange Zeit nahmen sie an, dass die Überlebenskurve durch einen biologischen Grenzwert beschränkt sei. Man ging also von der Existenz einer „normalen Langlebigkeit“ aus. Der Anstieg der Lebenserwartung wurde primär durch den Rückgang der Sterblichkeit in immer höheren Altern verursacht. Dies führte zu der sogenannten “Rektangularisierung” der Überlebenskurve. In jüngster Vergangenheit wurden einige Studien im Hinblick auf die Sterblichkeit in den höchsten Altersgruppen durchgeführt, einschließlich der Überprüfung des tatsächlichen Sterbealters der am längsten lebenden Personen.

Die Überlebenskurve bekommt allmählich eine rechteckige Form, und das Rechteck selbst wird größer. Die Ausdehnung der Langlebigkeit entspricht dem Endpunkt der Überlebenskurve – dem Alter, in dem es keine Überlebenden mehr gibt. Wie wird die menschliche Überlebenskurve in Zukunft verlaufen? Dies ist eine der zentralen Fragen für die Versicherungswirtschaft. In der Tat können drei mögliche Szenarien ins Auge gefasst werden: 1. Vollständige Rektangularisierung und Verdichtung der Sterblichkeit Die Überlebenskurve wird immer rechteckiger. Die Wahrscheinlichkeit, vor dem Höchstalter zu sterben, wird extrem gering. Alle werden die menschliche “ideale Lebensdauer” erleben und dann schnell sterben. In diesem Fall gäbe

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STUDIE

1. Vollständige Rektangularisierung und Verdichtung der Sterblichkeit

2. Verschiebung des Sterblichkeitsszenarios oder Aufschub des Alterungsprozesses

3. Ausweitung des Höchstalters und “Entrektangularisierung”

es kaum eine Unsicherheit mehr, was die menschliche Lebensdauer betrifft. Es gäbe keine Nachfrage nach Rentenleistungen: die Menschen würden ihren Todeszeitpunkt gut vorhersehen können und somit das Interesse an bestimmten Versicherungsprodukten mit Risikocharakter zum Vorteil von reinen Sparprodukten verlieren. Es würde wahrscheinlich immer noch Nachfrage nach Schutz bei Unfalltod geben oder nach anderen Formen des Versicherungsschutzes, falls die Standardisierung der menschlichen Lebensdauer nicht mit der Standardisierung einer gesunden Lebensdauer einhergeht.

heitswesen oder der genetischen Disposition. Dies würde zu einer steigenden Nachfrage nach Produkten im Bereich Sterblichkeit in höherem Alter wie auch nach Rentenleistungen und Langzeitpflegeprodukten führen. Natürlich würde ein solches Szenario ein massives Problem für die Rentenversicherung darstellen, insbesondere für umlagefinanzierte Pensionssysteme.

tersvorsorge die Nachfrage für entsprechende Produkte stimulieren. Eine weitere wichtige Frage ist, ob dieser Anstieg der Lebensdauer mit einem Anstieg gesunder Lebensdauer einhergeht. Da insbesondere die Anzahl der „Hochaltrigen“ massiv steigt, ergeben sich daraus vielfältige Konsequenzen für die Bereitstellung und Finanzierung der Langzeitpflege. Was die Zukunft anbelangt, so wird viel Forschungsarbeit betrieben, um ein besseres Verständnis der genetischen und grundlegenden Ursachen des Alterns zu erlangen und um herauszufinden, wie die Seneszenz weiter aufgehalten werden kann. Deutlich ist jedoch, dass die Nachfrage nach Versicherungsschutz für Langzeitpflege, Invalidität und Critical Illness weiterhin steigen wird, da die Anzahl der älteren Menschen wächst. Das spielt in jedem Fall eine wichtige Rolle für Versicherer und Rückversicherer, da es sich um ein Problem mit niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit, aber hohem Schadenausmaß handelt. Um eine Zukunftsprognose zu erstellen, muss man die vergangene Entwicklung und die Eigenschaften des Fortschritts verstehen, der vor uns liegen könnte. Internationale Vergleiche, Daten aus Demographie, Biomedizin, soziale und biologische Wissenschaften sind allesamt sehr wertvoll, um die Trends von Sterblichkeit zu verstehen und vorherzusagen. Es ist deutlich geworden, dass die demographische Zukunft ganz anders aussehen wird als das, was wir in der Vergangenheit gesehen haben. Diese Tatsache wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Der Balanceakt zwischen privaten Versicherungen und staatlichen Sozialleistungen für ältere Menschen wird zu einer sehr bedeutenden Dynamik bei der Deckung des Versicherungsbedarfs der älteren Bevölkerung führen.

2. Verschiebung des Sterblichkeitsszenarios oder Aufschub des Alterungsprozesses Bei diesem Szenario wird die gesamte Überlebenskurve in höhere Altersgruppen verschoben. Das “Modalalter“ (das “häufigste” Alter beim Eintritt des Todes) steigt, aber ohne eine weitere Verdichtung des Lebensalters werden weiterhin genauso viele Menschen über dem Modalalter sterben wie zuvor. Dieses Szenario würde zu anhaltender Verunsicherung bezüglich der Lebensdauer des Einzelnen und damit zu anhaltender Nachfrage nach Versicherungsprodukten führen, insbesondere nach Rentenleistungen und Langzeitpflegeprodukten, da die Anzahl der „Hochaltrigen“ (über 100 Jahre) stetig steigen wird. 3. Ausweitung des Höchstalters und “Entrektangularisierung” Der Endpunkt der Überlebenskurve wird weiter nach rechts verschoben, so dass einige Menschen sehr viel länger leben und für eine größere Heterogenität in der Lebensdauer sorgen. Menschen werden “ungleicher”, was ihre Lebensdauer betrifft: entweder aufgrund des Lebensstils, des Zugangs zum Gesund44 risControl 02/18

Schlussfolgerungen Zwar ist weiterhin unklar, ob die Phase der Verdichtung sich dem Ende zuneigt, aber es scheint, dass im Hinblick auf die Ausdehnung der Langlebigkeit das Modalalter und das Höchstalter im Todesfall weiterhin ansteigen. Dieser Effekt zeigt sich in Japan sogar in beschleunigter Form. Man könnte den Schluss daraus ziehen, dass sich anscheinend noch keine Grenze für die menschliche Langlebigkeit abzeichnet. Im Augenblick sieht es danach aus, als würde die nahe Zukunft zwischen den Szenarien 1 und 2 liegen. Dieses Zwischenszenario kann man als relative Verdichtung der Sterblichkeit bezeichnen. Die Lebensdauer steigt weiter, wobei sie etwas homogener wird. Aber selbst wenn die Ausweitung der Lebensdauer auf nationaler Ebene zu sinken scheint, was bedeutet, dass die Lebensdauer der Menschen “einheitlicher” wird, so gibt es immer noch einen riesigen Unterschied in den Sterblichkeitsraten für die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Die Unsicherheit bleibt. Sie wird genährt durch die stetig steigende Lebensdauer: Inzwischen wächst das Bewusstsein bei den Menschen, dass sie länger leben werden als ihre Vorfahren und so wird der Bedarf an Al-


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VERANSTALTUNG

Wie groß ist die Pensionslücke tatsächlich Erstmals wurden im Rahmen einer vom Forum der Finanzjournalisten abgehaltenen Podiumsdiskussion Zahlen zum Pensionskonto präsentiert. Diese zeigen: Der Abstand zwischen Letztgehalt und Pension wird größer. Vor allem Frauen sehen einer finanziell ungewissen Zukunft entgegen. Im Rahmen der von Martin Kwauka, Leiter des Finanzjournalistenforums, organisierten und moderierten Veranstaltung, diskutierten Manfred Rapf (Sprecher der Sektion Lebensversicherung im VVO und Generaldirektor der S-Versicherung), Heinz Bednar (Präsident des VÖIG und Geschäftsführer der Erste Asset Management) und Winfried Pinggera (Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt PVA) zum Thema „Neue Daten zum Pensionskonto und reichen die künftigen Zahlungen aus?“ Das Pensionskonto Seit Einführung des neuen Pensionskontos mit 1. Jänner 2014, können die rund vier Millionen Erwerbstätigen in Österreich jederzeit Einblick auf den aktuellen Stand ihrer Pensionen nehmen. Das Pensionskonto gilt für Personen ab dem Geburtsjahr 1955 und kann online abgefragt werden. Martin Kwauka ist es erstmals 46 risControl 02/18

gelungen, Durchschnittszahlen zum Pensionskonto zu erhalten. „Ein Blick darauf bringt die große Ernüchterung“, kommentiert der Generaldirektor der PVA, Winfried Pinggera. So beträgt die gutgeschriebene Monatspension für einen 1962 geborenen Mann 2016 durchschnittlich 1.223 Euro. Die Pension für eine Frau mit dem gleichen Geburtsjahr ist um 28,8 Prozent geringer und liegt bei 871 Euro. Die erste Alterspension ( PVA und SVA) für Frauen lag 2016 im Schnitt bei 1.068 Euro, das sind nur 49,3 Prozent der durchschnittlichen Männerpension.

Leistungen, sind im schlechtbezahlten Dienstleistungs- und Gesundheitsbereich tätig und arbeiten oft Teilzeit. „Für unterschiedliche Karriereverläufe und Lebensläufe schafft das Pensionssystem keinen Ausgleich. Hier gibt es zu wenig gesellschaftliche Diskussion“, meint Winfried Pinggera. Ehepaarsplitting sei derzeit kein Thema. Und auch die Generation Praktika werde die Pensionsreform mit den langen Durchrechnungszeiträumen dramatisch spüren.

Mehr Niedrigpensionen

Mit dem Start des Pensionskontos erhielten alle betroffenen Personen ein Schreiben mit ihrer Kontoerstgutschrift. Danach erfolgt eine Zusendung nur mehr auf Wunsch. Das elektronische Pensionskonto verzeichnet pro Jahr rund 45.000 Abfragen. Manfred Rapf wünscht sich mehr Informationen durch die PVA – schriftliche Ver-

Die Anzahl der Bezieher niedriger Pensionen wird in Zukunft steigen. Frauen sind besonders betroffen. Der Gender-Pension-Gap hat viele, allen voran gesellschaftspolitische Ursachen. Frauen verdienen weniger als Männer, übernehmen einen großen Teil unentgeltlicher

Reicht Information und Aufklärung?


VERANSTALTUNG

ständigungen, ergänzt um Hochrechnungen und den Hinweis auf private Vorsorgemöglichkeiten. „Hochrechnungen, wie etwa in der Lebensversicherung, sind auf Grund der nicht prognostizierbaren Karriereverläufe der Menschen nur schwer möglich“ und „weitere Massenaussendungen wird es nicht geben, da mehr als eine halbe Million Poststücke nicht zugestellt werden konnten“, lehnt Winfried Pinggera den Wunsch ab. Die PVA bemühe sich jedoch, ihre Informationen verständlich und dennoch korrekt zu formulieren. Strategien gegen Altersarmut Längeres Arbeiten über den gesetzlich möglichen Pensionsantritt rechnet sich, ebenso wie ein rasches Job-Comeback und höhere Wochenstunden für Frauen nach der Karenz. Österreich hat mit 45 Prozent die zweithöchste Teilzeitquote bei Frauen in der EU. Heinz Bednar verlangt mehr Flexibilität bei langfristigen Veranlagungen.“ In Niedrigzinsphasen müsse man sich danach richten was Zinsen abwirft.“

Notwendig sei auch mehr „Financial Education“ um eine selbständige und mitverantwortliche Teilnahme der Menschen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, dazu gehört der Umgang mit Geld und Finanzdienstleistungen, zu ermöglichen.

geht hervor, dass 52 Prozent der Österreicher überzeugt sind, dass die private Vorsorge immer mehr an Bedeutung gewinnt. 73 Prozent bezweifeln, dass sich der Lebensstandard im Ruhestand nur mit der gesetzlichen Pension, aufrechterhalten lässt.

Alle drei Säulen sind gleich wichtig

Private Vorsorge und geförderte Zukunftsvorsorge

Darüber sind sich alle Diskutanten einig: Alle drei Säulen sind gleich wichtig. Manfred Rapf hält das österreichische Pensionssystem für eines der besten der Welt, die zweite und dritte Säule seien aber unabdingbar. „Zur zweiten Säule hat nicht jeder Zugang, eine Privatvorsorge durch eine Lebensversicherung ist aber alternativlos. Wir befinden uns in einer nie dagewesenen Niedrigzinsphase, die den Vergleich zwischen erzielbarer Rendite von heute und früher nicht zulässt. Man muss den Kunden darüber aufklären, dass die Realverzinsung vergangener Zeiten, aufgrund der höheren Inflation, nicht wirklich so hoch war, wie sie empfunden wurde“, meint Rapf. Aus einer von der S-Versicherung durchgeführten Umfrage

Wie kann die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge wieder flottgemacht werden? Darüber, dass sie Konstruktionsfehler aufweist, sind sich alle einig. Hohe Sicherheit und die Veranlagung in Aktien passt nicht zusammen. Eine Reform hat bereits Verbesserungen gebracht, es gibt aber noch weiteres Potential. „Neben einer Anlage in Aktien sollte es auch Veranlagungsalternativen, wie Investitionen in Infrastruktur oder Wohnbau, geben“ wünscht sich Manfred Rapf von der Politik. Bednar fordert mehr Wahlfreiheit bei Garantien, da diese teuer und bei einer langen Ansparphase nicht oder nur im geringeren Ausmaß notwendig sind, sowie mehr Diversifikation.

VÖVM

Arbeitstreffen mit Blick auf Digitalisierung

Der Verein der Österreichischen Versicherungsmakler hat im Jänner zum ersten Arbeitsessen im Palais Eschenbach im heurigen Jahr geladen. Als Keynotespeaker konnte Andrea Stürmer, CEO Zürich Versicherung, gewonnen werden. Unter dem Titel „Gemeinsam erfolgreich in einer digitalisierten Welt“ betonte sie, dass die Digitalisierung eine der größten Herausforderungen der Versicherungswirtschaft darstelle und die Innovationen dieser Branche die nächsten Jahre beherrschen werde. Wer hier „falsch abbiegt, wird verlieren.“ Dabei steht die Digitalisierung, die im privaten Umfeld noch stärker an Bedeutung gewinnt als im B2B-Bereich, im Spannungsfeld mit einem sich ändernden Kundenverhalten. Die Kundenerwartungen sind durch Erfahrungen aus anderen Branchen geprägt und Schnelligkeit, Einfachheit und Transparenz spielen dabei eine große Rolle. 2018 nimmt zusätzlich der Druck zur Regulierung des Geschäftslebens großen Einfluss auf die Branche. Wichtig sei es laut Stürmer, dass die

Prozesse im Versicherungsbereich alles nachbilden müssen, was den Kunden etwas wert ist. Kein Trend sei dabei zu ignorieren. Gerade der als traditionell betrachtete Versicherungssektor könnte von Jungunternehmern und Start-ups als große Chance wahrgenommen werden, um Kommunikation und Vertrieb zu revolutionieren und sich auf dem Markt auszubreiten. Die Zürich Versicherung hat sich seit den Tagen von Züritel in den 90er-Jahren immer mit den Möglichkeiten der aktuellsten Kundenkommunikation befasst. Über viele Zwischenstationen wurde seitdem eine Reihe von Tools und Anbindungen speziell auch für Versicherungsmakler geschaffen. Die weitere Prozessanpassung wird in zwei Richtungen verlaufen: „analog“ mit Bezug auf Beratung und Beziehungsmanagement und „digital“ zur Effizienzsteigerung bei allen Geschäftsprozessen. „Analog“ bedeutet speziell das Aufrechterhalten der regionalen Maklerbetreuung und des Underwriting im Firmengeschäft. Die digitale Entwicklung konzentriert sich

Andrea Stürmer

auf die Gestaltung digitaler Services und die Optimierung der Zusammenarbeit durch automatisierte Prozesse. risControl 02/18 47


VERANSTALTUNG

Helvetia Versicherung

Schutzwaldpreis

Bei der Verleihung des 12. Alpinen Schutzwaldpreises von Helvetia im bayrischen Kempten wurden Projekte aus Tirol, Bayern und St. Gallen prämiert. Zwei von drei Auszeichnungen wurden für Tiroler Initiativen verliehen. Zum Beispiel das Schulprojekt „Der Wald schützt, nützt und bildet“ der Volksschule Imst in Tirol, oder „Vogelschutz im Bergwald, Tirol, Österreich“ in der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartnerschaften. Insgesamt wurden 22 Projekte und Ideen aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz eingereicht. Ergänzend zum gruppenweiten Schutzwald-Engagement unterstützt Helvetia die renommierte Auszeichnung für herausragende Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum. Helvetia Österreich startet im Frühjahr 2018 ihr fünftes Aufforstungsprojekt im Forstrevier Wiener Wald. Die Waldfläche bei Pernitz in Niederösterreich war 2014 Schauplatz von schwerwiegendem Eisbruch. Tiefsttemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verursachten innerhalb weniger Tage tonnenschweren Eishang,

Ausgezeichnet wurde auch das Schulprojekt „Wichtelwald“, ein Waldkindergartenprojekt aus Naturns in Südtirol, das sich aus einer kleinen Spielgruppe entwickelt hat und jetzt sein eigenes Waldhaus bekommen hat. Ingo Reiss (rechts), Vorstandsmitglied von Helvetia Deutschland, übergab den Preis an die Vertreter/innen des Schulprojekts.

dem die Bäume nicht standhalten konnten und folglich zusammenbrachen. Aus gut gepflegten Jungwäldern im Naherholungsgebiet Wiener Wald entstanden riesige Kahlflächen. Nun werden die Flächen mit rund 7.000 Laub- und Nadelbäumen aufgeforstet. „Das SchutzwaldEngagement passt hervorragend zu unseren

Kernkompetenzen in Risikomanagement und Vorsorge“, erklärt Thomas Neusiedler, Vorstand für Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich. „Ich freue mich, dass wir mit dem fünften Aufforstungsprojekt einen Beitrag zur Erhaltung des Waldes im wichtigen Naherholungsgebiet Wiener Wald leisten.“

ÖBV Versicherung

Hans Glaser Ausstellung

Mit dem Wiener Künstler Mag.art Hans Glaser startete die ÖBV in das Ausstellungsjahr 2018. Unter dem Titel DAILY NEWS zeigt Glaser, geboren 1948 in Haag/Hausruck und seit

1952 in Wien lebend, einen repräsentativen Querschnitt seines vielfältigen Schaffens. Nach der Eröffnung durch ÖBV Vorstand Josef Trawöger brachte Laudatorin Dr. Silvie Aigner die

Josef Trawöger, ÖBV Vorstandsvorsitzender; Mag.art Hans Glaser, Künstler; Jacqueline Chanton, Kuratorin; Dr. Silvie Aigner, Laudatorin; Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation; Alexander Czjzek, Musik; Günter Blumthaler, ÖBV Aufsichtsrat vor Hans Glasers „Daily News“, Öl auf Leinwand, im ÖBV Atrium 48 risControl 02/18

Werke Glasers dem Publikum näher. Alexander Czjzek sorgte für die musikalische Begleitung. „Basis von DAILY NEWS sind Zeichnungen, deren Motive öffentlichen Printmedien entnommen sind. Das tägliche Nebeneinander von Abbildungen unterschiedlichen Inhalts wie Liebe, Mord, Mode u.a. inspiriert und fasziniert mich“, verrät Hans Glaser. „Mit den Arbeiten dieser Serie thematisiere ich die Absurdität des Nebeneinanders der täglichen Nachrichten und lasse daraus eine neue Geschichte entstehen.“ Glasers von Experimentierfreude gekennzeichnetes Œuvre, welches Grafik, Bildhauerei, Medien- und Fotokunst umfasst – darunter spezifische Verfahren wie die fotografische Mehrfachbelichtung, Cyanotypie und Stencil-Technik – spiegelt sein Studium und seine langjährige Lehrtätigkeit u.a. an der Universität für Angewandte Kunst in Wien wider, sowie seine extensive Reisetätigkeit in Europa, den USA, Asien und Afrika.


VERANSTALTUNG

Wiener Städtischer Versicherungsverein

Ringturmverhüllung

Der Wiener Ringturm – Sitz des Wiener Städtischen Versicherungsvereins – wurde im Sommer 2017 mit einem 4.000 Quadratmeter großen Kunstwerk des serbischen Künstlers Mihael Milunović verhüllt. Nun fertigten Mitarbeiter des sozialintegrativen Betriebs und Wiener Labels „gabarage upcycling design“ aus dem Kunstwerk Taschen in Handarbeit in limitierter Auflage

von 350 Stück. „Die Idee, aus der Ringturmverhüllung 2017 Taschen entwerfen zu lassen, ist nachhaltig, sozial und umweltfreundlich. So halten wir auch im Rahmen unserer zahlreichen Kunst- und Kulturprojekte unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich“, freut sich Dr. Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

AmCham Austria

Business Breakfast

Klaus Kumpfmüller, Vorstand der Finanzmarktaufsicht Österreich (FMA), eröffnete die diesjährige Serie der „AmCham Talks“, im Rahmen derer hochkarätige Finanz- und Wirtschaftsexperten bei Frühstücksgesprächen aktuelle Themen vortragen. Kumpfmüller gab zunächst einen Überblick über den heimischen Finanzmarkt und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Fintechs und Kryptowährungen. Er fordert unter anderem eine Prospektpflicht für Initial Coin Offerings. ICOs oder IPCO ist eine unregulierte Methode des Crowdfun-

dings auf Basis Krypthowährungen. Start-ups auf der ganzen Welt haben diese Art der Kapitalbeschaffung für sich entdeckt. Beim ICO spekulieren Anleger, dass sich das Unternehmen und deren Geschäftstätigkeit als erfolgreich erweist und setzen darauf, dass der Wert der Kryptowährung des Unternehmens steigt. Start-ups sind sich oft nicht bewusst, dass sie sich in einem streng regulierten Umfeld bewegen. Kumpfmüller: „Kryptowährungen sind eine unregulierte Ware. Wer in Bitcoins und ähnlichem investieren möchte, muss be-

reit sein, sein gesamtes Geld zu verlieren.“ Herausfordernd sieht er auch die „Digital Divide“ durch eine Überalterung der Gesellschaft, das erodierende Filialgeschäft der klassischen Banken und das Wachstum des Electronic Banking. „Wir haben derzeit ein Wirtschaftswachstum, müssen aber auf die nächste Krise vorbereitet sein.“ Daher spricht sich die FMA bei den Banken für eine weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis der beaufsichtigten Unternehmen und eine Optimierung der internen Kontrollsysteme aus.

Wiener Städtische

Jubiläums­babys

Am 24. Dezember 1824 wurde der Wiener Städtische Versicherungsverein, aus dem die heutige Wiener Städtische hervorgeht, gegründet. Zum 175-jährigen Jubiläum des österreichischen Traditionsunternehmens wurden alle am 24. Dezember 1999 geborenen Wiener mit einer Start-Vorsorgepolizze beschenkt. „Wir freuen uns sehr, mit unserer Aktion jungen Menschen finanziell unter die Arme greifen zu können. So steht einem erfolgreichen Start ins Erwachsenenleben nichts mehr im Weg“, erklärt Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Anlässlich ihres 18. Geburtstags lud die Wiener Städtische in Wien die „Jubiläumskinder“ in die Landesdirektion und überreichte ihnen ihr Geburtstagsgeschenk. Die jungen Erwach-

Wiener Städtische Landesdirektor Gerhard Hopfgartner (2. v. r.) mit den Wiener Jubiläumskindern und Wiener Städtische-Mitarbeiterin Fiona Auersperg

senen dürfen sich nun über eine Auszahlung im Wert von 2.750 Euro freuen. „Wir gratulieren den Jubiläumsbabys herzlich zu ihrem Ehrentag und hoffen, sie mit diesem Präsent

beim Start ins Leben unterstützen zu können. Denn, was die private Vorsorge betrifft, gilt – je früher, desto besser“, sagt Landesdirektor Gerhard Hopfgartner. risControl 02/18 49


VERANSTALTUNG

Tiroler Versicherungsmakler

Expertentag zur Datenschutzgrundverordnung

Der neunte Expertentag der Tiroler Versicherungsmakler stand unter dem Motto der Einhaltung und Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Versicherungsbranche ist von der DSGVO besonders betroffen, da hier heikle und teils personenbezogene Daten verarbeitet werden. Die DSGVO ändert sich hinsichtlich der bestehenden Datenschutzrichtlinien in erster Line darin, dass sich die Dokumentation und die Strafhöhe im Falle eines datenschutzrechtlichen Verstoßes erheblich erhöhen. Die Informationspflichten bei der Erhebung personenbezogener Daten werden mit Inkrafttreten der Verordnung deutlich erweitert. Kundendaten und Aktivitäten müssen zukünftig noch genauer dokumentiert und dargelegt werden, da es sich großteils um sehr sensible Daten handelt, wie etwa Gesundheitsinformationen. Diese Daten müssen entsprechend gesichert im Maklerunternehmen aufbewahrt werden. „Hier geht es in erster Linie auch um das Thema IT-Sicherheit. Datensicherung – feuerund diebstahlsichere Aufbewahrung – wird zukünftig viel strikter gehandhabt werden als das bisher der Fall war“, informierte Fachverbandsobmann Christoph Berghammer. Je genauer die Dokumentation, desto besser. „Generell sollte jedes Gespräch mit dem Kunden protokolliert werden. Werden die Daten

zum Beispiel an die Versicherungsgesellschaften weitergegeben, sollte auch dies gesondert dokumentiert werden“, empfiehlt Rechtsanwalt Roland Weinrauch. Aber auch bei Apps oder Websites, bei denen kundenbezogene Daten verarbeitet werden, ist eine entsprechende regelmäßige Kontrolle und Pflege zu beachten. Für die Daten haftet nämlich nicht der Hersteller der App oder Website, sondern der jeweilige Betreiber. Neben den neuen personellen Aufgaben steht auch die IT in den jeweiligen Unternehmen vor einer großen finanziellen Herausforderung. Um die Sicherheit digitaler Daten zu gewährleisten, muss man sich am neuesten Stand der Technik bewegen. Regelmäßige Programmupdates, eine

entsprechende Datensicherung sowie eine Auftragsdatenvereinbarung bei Weitergabe der Daten an Dritte sind nur einige Beispiele, die im Tagesgeschäft eingehalten werden müssen. Die Auftragsdatenvereinbarung beinhaltet, wann die Daten zur Verfügung gestellt werden und wann diese wieder gelöscht werden müssen. Dem Kunden gegenüber muss man diesbezüglich jederzeit eine Auskunft erteilen können. Wir haben uns informiert, wie die am Podium anwesenden Versicherungsunternehmen sich mit der Materie auseinandersetzen und mit dem Polizeiforensiker Kurt Wallasch, gerichtlich beeideter Sachverständige für Computerforensik, über die Thematik gesprochen.

Wenzel Staub (Vorstandsvorsitzender muki), IC Spartenobmann Dietmar Hernegger, Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, Fachgruppenobmann Thomas Tiefenbrunner, Fachgruppengeschäftsführer Kurt Lorbek, Moderator Ronald Barazon, Matthias Effinger (CEO ARAG), Harald Riener (Vorstandsdirektor DONAU Versicherung), Hermann Fried (Vorstandsdirektor Wiener Städtische Versicherung), Fachverbandsgeschäftsführer Erwin Gisch, Rechtsanwalt Roland Weinrauch 50 risControl 02/18


INTERVIEW

Sicherheitslücken und Cyberkriminalität aus Sicht eines Computerforensikers Firmen sind enormen Risiken durch Internet-Kriminalität ausgesetzt und viele davon sind zu wenig bekannt. risControl interviewte den beim LKA Tirol tätigen Computerforensiker, Kurt Wallasch, der schonungslos eine Reihe von Sicherheitslücken aufzeigt, die sowohl Unternehmen als auch private Haushalte betreffen können. In den Medien steht viel über PhishingAttacken, Ransomware (Erpressersoftware), DDoS-Attacken (kapern von PCs oder Smartphone, um Webseiten durch unsinnige Datenanfragen in die Knie zu zwingen) und Datendiebstähle. Für Aufsehen sorgte vor allem am 12. Mai 2017 der VerschlüsselungsTrojaner WannaCry, von dem über 200.000 Opfer in mehr als 150 Ländern betroffen werden. Die Angst vor Hackern aus Russland und der Ukraine, deren Erpressersoftware Daten verschlüsselt, die erst gegen Bezahlung in Bitcoins wieder freigegeben werden, ist weit verbreitet, genauso wie eine Reihe von Schadensstatistiken und Schätzungen. Die populärste Zahl stammt dabei von MicrosoftPräsident, Brad Smith, der den wirtschaftlichen Schaden von Cyberattacken bis 2020 auf 3 Billionen Dollar schätzt.

Der „Feind“ im eigenen Haus Als Praktiker kann Kurt Wallasch jedoch derartigen Zahlen wenig abgewinnen: „In meiner Dienstzeit hat noch nie eine, von einem "Angriff " betroffene, Firma den tatsächlich entstandenen Schaden beziffert. Meist wurden lediglich die Wiederherstellungskosten genannt. Vielmehr kommt es in sehr vielen Fällen nicht einmal zu einer Anzeige. Die Gründe sind unterschiedlich, liegen aber wohl oft im vermuteten Imageverlust.“ Auch räumt Wallasch mit dem Klischee des omnipräsenten aktiv angreifenden Hackers aus dem Ausland auf: „Die polizeiliche Praxis zeigt, dass mindestens 80 % der Angriffe auf Daten bewusst oder unbewusst von "innen" kommen. Das Anklicken einer infizierten Mailbeilage ist kein klassischer "Hackerangriff", sondern eine

unbewusste Handlung von "innen" mit einem oft dramatischen Datenverlust durch Verschlüsselung.“ Tatsächliche Angriffe von außen sind in der Praxis eher selten. Dazu Wallasch: „Ich bearbeite seit 18 Jahren Computerdelikte im weiteren Sinn, also nicht z.B. Betrügereien über das Internet. Für derartige Delikte gibt es beim LKA die Abteilung für Betrug. In diesen 18 Jahren meiner Tätigkeit hatten wir insgesamt 3 "echte" Angriffe auf Firmensysteme von außen - also solche, bei denen die Ermittlungen am Ende nicht zu einem "Innentäter" (entlassene Mitarbeiter, unberechtigte Remotezugriffe, sonstiger Datenabfluss usw.) geführt haben.“ Und er differenziert: „Nicht umfasst sind hier "Angriffe" mittels meist per Mail - übermittelter Schadsoftware (z.B. Ransomware - Verschlüsselungstrojaner), die zur Verschlüsselung der Daten führen. risControl 02/18 51


INTERVIEW

dem Internet). VerIm Jahr 2017 haben einfacht ausgedrückt wir ca. 30 derartige hat ein Computer, Delikte verzeichnet. der mit dem InterDie Dunkelziffer in net verbunden ist, diesem Bereich wird theoretisch ebenfalls hier sicher wesentlich ca. 65.000 mögliche höher sein“. Aus der Öffnungen (Ports) Sicht von Wallasch nach außen, von dewerden Firmen in nen die meisten eipunkto Cybercrime gentlich geschlossen am häufigsten mit sein müssten. Für die Schadsoftware "normale" Arbeit be(Downlaods, Mailnötige ich ca. 5 bis 10 Anhänge) oder indieser Ports z.B. Port fizierten Websites 80 für das Web, Ports konfrontiert sein. Kurt Wallasch 25, 110, 142 für Mail Das wird in Zukunft usw.. Viren, Trojaner, nicht nur Firmen be• 40 Jahre Gendarmerie/Polizei, System- und Admitreffen, sondern auch davon 30 Jahre im Kriminaldienst nistrationsfehler aber vermehrt Privatperbeim LKA Tirol (12 Jahre Ermittler auch "Innentäter" sonen. Doch dagegen für Wirtschaftsstrafsachen, 18 bewusst oder unbekann man sich einiJahre Computerforensik / Digitale wusst - können nun germaßen schützen: Spuren) andere Ports öffnen „Hier empfehle ich, • Gerichtlich beeideter und so einen Zugriff das Mailprogramm in Sachverständiger für von außen ermögeiner virtuellen OberComputerforensik lichen.“ Daher sein fläche (z.B. Sandbo• Sicherheitssprecher der Rat: „Unternehmen xie oder Comodo) zu politischen Gemeinderatsfraktion würde ich persönöffnen. Klicke ich hier "Für Innsbruck - Bürgermeisterin lich empfehlen, die auf die Beilage eines Christine Oppitz-Plörer" IT-Administration infizierten Mails, nie in eine Hand zu bleibt mein Rechlegen. Vertrauen ist ner sauber. Auch das "Surfen" im Internet in einer virtuellen Ober- gut, Kontrolle bei sensiblen Daten immer fläche reduziert die Gefahr einer Infizierung besser und realistisch gesehen, auch unbedingt meines Rechners. Zudem muss man sich notwendig. Ein regelmäßiger Port-Check intelligente Backup-Lösungen überlegen und durch Profis reduziert mögliche Gefährdungspotentiale und die Gefahr, dass man installieren“, erklärt Wallasch. unbewusst zum "Täter" wird. Fakt ist, dass der/die Administrator(in) der mächtigste Geheime Ports und offene WLAN-Netze Mensch eines Unternehmens ist, und nicht bieten „Angriffsfläche“ der Chef !!!“ Ein PC hat 30.000 Öffnungen nach außen Eine gewisse Vorsicht ist auch gegenüber Open und nur 5 sind allgemein bekannt, erklärte Source Applikationen angebracht, an denen Wallasch im Rahmen eines aktuellen Vortrags viele Entwickler arbeiten. Das ist grundsätzlich (Expertentag der Tiroler Versicherungsmak- positiv für die Entwicklung, kann aber laut ler). Gegenüber risControl illustriert er dies Wallasch auch bedeuten, „dass mögliche Zugänge oder ein "MasterKey" mitprogrammiert anhand eines einfachen Vergleiches: werden und somit der Zugang zum System „Der Turm des Kalifen in Dubai (828 m und Daten ermöglicht wird z.B. durch Öffnen hoch) hat ca. 30.000 Türen und Fenster und eines an sich geschlossenen Ports.“ in etwa nochmals gleich viele andere Öffnungen - nennen wir sie "PORTS" nach außen Nicht zu Unterschätzen sind vor allem die - zusammen also ca. 65.000 (lt. Plänen aus Gefahren, die von offenen WLAN-Netzen 52 risControl 02/18

ausgehen. Die anonyme Kommunikation erleichtert nämlich in hohem Ausmaß direkt und indirekt kriminelle Aktivitäten. „Durch offene (gänzlich anonyme) WLAN-Zugänge wird Terrorismus, Kriminalität, Kinderpornografie, Cybermobbing und Hassposting begünstigt. Gleichzeitig wird es der Exekutive und der Justiz nahezu unmöglich gemacht, entsprechende Ermittlungen durchzuführen und die Täter auszuforschen. Die Ermittlungen enden meist beim Anbieter des offenen WLAN“, erläutert Wallasch die Problematik und zeigt auch einen Ausweg: „Die niederschwellige Registrierung per SMS oder Mail soll eine präventive Maßnahme als Beitrag zur öffentlichen Sicherheit im Interesse möglicher Opfer, aber auch im eigenen Interesse sein. Erschweren wir die Kommunikation für potentielle Straftäter, reduzieren wir auch das Gefährdungspotential und geben den Behörden wenigstens die Möglichkeit von Ermittlungsansätzen z.B. wenn wir selbst betroffen sind“. Versehentlich „Geheimnisse“ via Google auffindbar Diese Problematik wird mit dem Internet der Dinge, der Verknüpfung von Geräten wie Überwachungskameras, Haushaltsgeräten und diversen Maschinen mit dem Internet zunehmen. Ohne technische Computer- oder Netzwerkkenntnisse kann heute schon jeder mit vielen Suchmaschinen nach bestimmter Hardware, aber auch Passwörtern im Internet suchen, was Wallasch wie folgt erklärt: „Es passiert relativ oft, dass ein Gerät in ein Netzwerk eingebunden ist, das Netzwerk aber nach außen nicht durch ein sicheres Passwort abgesichert ist. Vor einigen Jahren habe ich so einen Server einer großen österreichischen Firma gefunden. Ich hatte Zugriff zu sämtlichen Kalkulationen und bin jetzt ausreichend über Ein- und Verkaufspreis verschiedene Produkte informiert. Die Firma hat die Daten extern abgelegt und der neue Administrator hat vergessen, ein Passwort zu setzen. Ich selbst habe nur dienstlich nach einem gewissen Gerät für einen möglichen dienstlichen Ankauf gesucht. Ich habe aber auch Häuser-Web-Cams gefunden und diese von meinem Arbeitsplatz aus steuern können. Auch der Zugang in verschiedene Schlafzimmer war mir nicht versperrt“. Sein Rat: „Lassen Sie Ihr privates, aber auch Ihr geschäftliches


INTERVIEW

Netzwerk von einem Profi einrichten und von einem anderen Profi überprüfen. Das hat nichts mit Vertrauensbruch oder Misstrauen zu tun, sondern dient nur Ihrer persönlichen Sicherheit und der Sicherheit einer Firma, wenn diese Variante auch kostenintensiver ist“. Sensible Daten auf dem Flohmarkt Bei nicht fachgerecht entsorgten Computern und Handys gelangen sensible Daten nach außen, was diverse Festplattenankäufe am Flohmarkt (Projekt „Datatrash“) bewiesen haben. In Tirol sind sich bereits zahlreiche Firmen dieser Gefahren bewusst. Dazu Wallasch: „Die Vorträge und Medienberichterstattung über das Projekt "Datatrash" in ganz Österreich haben jedenfalls dazu geführt, dass Datenträger auf Flohmärkten nur mehr schwer zu finden sind, jedenfalls in Tirol. Das Projekt selbst habe ich deshalb gestartet, weil meine medizinischen und ganz persönlichen Daten auf einer nicht fachgerecht entsorgten Festplatte am Flohmarkt waren.“ Seine Erkenntnis aus den diversen „Flohmarkt-Funden“: „Ich war und bin entsetzt, mit welcher Leichtigkeit es mir möglich war, "europäische" Daten zu sammeln. Es ist nahezu unglaublich, mit welcher Leichtsinnigkeit Datenträger jeder Art entsorgt werden. Das grenzenlose Vertrauen in Dritte, denen ich meine Geräte und damit meine persönlichen Daten übergebe, ist für mich nicht nachvollziehbar. Einen Computer oder ein Smartphone unüberlegt und mit Daten zur Reparatur zu bringen ist nicht nur leichtsinnig, sondern der „Datenschutz-Supergau!“ Bei mir persönlich gibt es grundsätzlich keine Speicherung von sensiblen Daten (z.B. Fotos, Dokumente, Tabellen) auf der Festplatte des Gerätes, auch wenn diese noch so groß ist. Ich persönlich speichere alle Daten auf externe Festplatten oder Speichersystemen ab. Innsbruck bietet als einzige Stadt Österreichs beim Recyclinghof an, Datenträger zu shreddern“. Geldstrafen wegen Datenpannen Geraten durch ungünstige Zufälle via Elektroschrott sensible Daten in falsche Hände könnte diese Datenpanne für die betreffende Firmen teuer zu stehen kommen. Die Hintergründe erklärt Rechtsanwalt Rupert Manhart, Partner der Kanzlei Manhart Einsle Partner Rechtsanwälte in Bregenz: „Nach bestehendem

Recht - noch bis 25.5.2018 in Kraft - sieht § 14 Datenschutzgesetz vor, dass Maßnahmen zur Gewährleistung der Datensicherheit zu treffen sind. Dazu gehört auch, dass Daten Unbefugten nicht zugänglich gemacht werden dürfen. § 14 Abs 2 Datenschutzgesetz erwähnt ausdrücklich, dass "Datenverarbeitungsgeräte" gegen die unbefugte Inbetriebnahme abgesichert werden müssen. Wer diese Sicherheitsmaßnahmen gröblich außer Acht lässt, ist - zurzeit noch - mit Verwaltungsstrafe bis zu 10.000 Euro zu bestrafen. Diese Strafe trifft die jeweils organisatorisch verantwortlichen Personen (Geschäftsführer oder nach dem Verwaltungsstrafgesetz bestellte verantwortliche Beauftragte) sowie die jeweils handelnden Personen“. Im Falle frei zugänglicher Daten in ausrangierten Computern bedeutet dies laut Manhart: „In der Regel wird das nicht fachgerechte Entsorgen - etwa von Festplatten - eine gröbliche Vernachlässigung von Sicherheitsmaßnahmen sein und daher verwaltungsstrafrechtlich zu ahnden sein“. Ab dem 25.5.2018 gelten die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung. „Artikel 32 verlangt ähnliche Sicherheitsvorkehrungen; Artikel 83 sieht mittlerweile Geldstrafen bis 10 Mio. Euro vor. Neu ist auch, dass neben den angeführten Personen auch eine Bestrafung von juristischen Personen (§ 30 Datenschutz-Anpassungsgesetz) möglich ist“, erläutert Manhart die zukünftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die einzig sichere Maßnahme bei der Entsorgung von alten Computern beschreibt Wallasch wie folgt: „Meine persönliche Meinung ist, dass ausschließlich die mechanische Zerstörung der Datenträger den Zweck erfüllt, die Daten zu vernichten. Ich würde bei jedem mechanischen "Shreddervorgang" persönlich anwesend sein und die Datenträger nie ohne Vertrauensperson außer Hand oder außer Haus geben. Auch das ist kein Vertrauensentzug für "Entsorgungsfirmen", sondern dient nur der Sicherheit des Unternehmens und der ganz persönlichen Daten“. Wallasch hat diesbezüglich schon eine einschlägige persönliche Erfahrung gemacht: „Die mich betreffenden medizinischen Daten bzw. deren Vernichtung wurden auch professionell in Auftrag gegeben, aber dann halt nicht wirklich entsorgt,

Rechtsanwalt Rupert Manhart

sondern offenbar am Flohmarkt verkauft. Das Sicherheitsrisiko ist wie fast überall auch im Bereich von "Cybercrime" der Sicherheitsfaktor MENSCH. Bei der nicht fachgerechten und nachvollziehbaren Entsorgung spreche ich auch von Innentätern“. Macht die DatenschutzGrundverordnung die IT sicherer? risControl wollte wissen welchen Mehrwert die Datenschutz-Grundverordnung wirklich bietet. Dazu Wallasch: „Der Grundgedanke des umfassenden Datenschutzes und der Dokumentation ist sicher richtig und dringend notwendig. Es bedarf hier aber noch vieler "Updates", die sich aus Erfahrungswerten ableiten werden und es bedarf auch einer umfassenden Sensibilisierung. Ich befürchte aber, dass hier von unseriöser Seite "kreativ" vorgegangen wird, um die DSGVO zu umgehen.“ Sein ernüchternder Ausblick: „Persönliche Daten wie z.B. Altersstruktur, aktive Mailadressen oder Telefonnummern - aber insbesondere Gesundheitsdaten, die das Datengold der Zukunft sind - haben einen realen Wert, mit dem sich gut Geld machen lässt. Gegen dieses Geschäft hilft auch die beste gesetzliche Grundlage nicht wirklich“. Fazit: In Eigenverantwortung nach bestem Wissen und Gewissen, einfache Sicherheitsmaßnahmen mit IT-Absicherungen auf dem aktuellen Stand der Technik kombinieren – nur auf diese Weise können Firmen einen gewissen Level an Datensicherheit aufrechterhalten. risControl 02/18 53


INTERVIEW | VERSICHERUNGSAGENTEN

Nicht ganz österreichweite Dachmarke Seit 2015 ist Kommerzialrat Horst Grandits Bundesobmann der Versicherungsagenten in Österreich. Letztes Jahr wurde unter seiner Agenda ein Plan der Versicherungsagenten durchgesetzt, mit dem man sich bereits seit Jahrzehnten beschäftigt: ein gemeinsamer Markenauftritt unter der Dachmarke „Die Versicherungsagentur“ für alle Versicherungsagenten in Österreich, ausgenommen der Wiener Versicherungsagenten. Wir haben mit ihm über die neue Markenära und die Herausforderungen, die das Jahr 2018 bringt, gesprochen.

Im Herbst wurde die neue Dachmarke der Versicherungsagenten „Echt.Sicher. Sein“ vorgestellt. Wie möchte sich der Versicherungsagent positionieren, was ist die Hauptaussage?

Schritt könnte sein, in einem gemeinsamen Auftritt auch an unsere Kunden heranzutreten. Viele Kollegen haben bereits ihre Visitenkarten und Unterlagen auf das neue Logo abgestimmt.

Grandits: Seit Bestehen des Gremiums gab es Überlegungen einer gemeinsamen Dachmarke. Mit Beginn der laufenden Funktionsperiode 2015 haben wir uns entschlossen, eine österreichweite Dachmarke zu schaffen. Es soll eine gemeinsame Kommunikation und Informationsplattform für die Mitglieder des Gremiums sein. Wir haben das sehr professionell mit einem Auswahlverfahren betrieben und letztendlich wurde für die Agentur KOMMHaus entschieden. Es gab dafür auch Einstimmigkeit im Bund. Leider hat sich in der Umsetzungsphase das Bundesland Wien dazu entschlossen, nicht bei der Dachmarke dabei zu sein, was ich persönlich sehr bedaure. Wir stehen erst am Anfang des Projektes Dachmarke. Die Resonanz sowohl der Mitglieder als auch der Versicherungswirtschaft zeigt, wie positiv unsere Bemühungen angenommen werden.

Was bietet der Fachverband seinen Mitgliedern im Hinblick auf die gesetzlichen Neuerungen?

Welche sind die weiteren Pläne im Projekt Dachmarke?

Grandits: Die DSGVO ist keine Neuheit. Neu ist nur das ab Mai 2018 damit einhergehende höhere Strafausmaß. Trotzdem ist es ein sehr wichtiges Thema, da wir Versicherungsagenten ebenfalls direkt betroffen sind. Wir haben einen Rechtsanwalt damit beauftragt, uns einen praxisorientierten Leitfaden auszuarbeiten, um die Mehrfachagenten darüber zu informieren, was sie in Zukunft beachten müssen. Die Ausschließlichkeitsagenten müssen die Gegebenheiten der Versicherungsunternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten, anpassen. Jedoch ist bisher noch nicht allzu viel bekannt. Letztes Jahr sind die Fachverbände der Versicherungsmakler und der Versicherungsagenten bei Gesprächen zur Gestaltung der nationalen Umsetzung der IDD gemeinsam aufgetreten. Wie ist der Status heute?

Grandits: Der primäre Gedanke war, eine Kommunikations- und Informationsplattform nur für die Mitglieder anzubieten, sie unterei- Grandits: Es ist noch immer eine 100-prozennander zu vernetzen und zu verbinden. Eine tige Gemeinsamkeit gegeben. Wir sind stetig im regen Kontakt mit gemeinsame Mitgliedem Fachverband der derzeitschrift, um Die DSGVO ist keine Neuheit. Versicherungsmakler, alle ausreichend und Neu ist nur das ab Mai 2018 der Finanzdienstleisumfassend zu inforter und dem Versimieren, war und ist damit einhergehende höhere c her un gsver ba n d Teil der neuen MarStrafausmaß. Österreichs. Wir sind kenära. Ein weiterer 54 risControl 02/18

uns in fast allen Themenbereichen einig. Natürlich gibt es noch Eckpunkte, die besprochen werden müssen, aber da sehe ich kein wesentliches Problem auf uns zukommen. Einer der Punkte ist der Bereich der Statusklarheit mit dem Fachverband der Finanzdienstleister. Hier laufen noch Gespräche hinsichtlich einer gemeinsamen Lösung. Grundsätzliche bin ich der Meinung, dass mit der neuen Versicherungsvermittlerrichtlinie keine großen Probleme auf uns zukommen. Weiterbildung ist eine Selbstverständlichkeit, und auch sonst werden alle Punkte machbar und umsetzbar sein. Jedoch möchte ich betonen: Der bürokratische Aufwand, der uns aufoktroyiert wird, für die einfachste Haushaltsversicherung zum Beispiel, den halte ich für absolut nicht notwendig. Auch sehe ich im Hinblick auf das Verständnis der Kunden eher eine größere Verwirrung als eine Aufklärung. Produktinformationsblätter erklären das Produkt in seiner größtmöglichen Ausgestaltung, aber nicht den Detailbereich, den der Kunde gewählt hat. Hier könnte meiner Meinung nach der Boden für etwaige Streitereien in Bezug auf Unterdeckung, Unwissenheit u.Ä. aufbe-


VERSICHERUNGSAGENTEN | INTERVIEW

reitet werden. Denn auch wenn Kunden noch so informiert werden – die meisten wissen Monate nach einem Versicherungsabschluss nicht mehr über ihren Versicherungsumfang Bescheid.

Jedoch sehe ich auch die Notwendigkeit einer Veränderung in unserer Branche. Die Versicherungsgesellschaften schließen immer mehr Geschäftsstellen in den regionalen Gebieten, und das wäre der Weg der Positionierung der Versicherungsagenten als der Versicherungsvertreter vor Ort. Zusammenschlüsse in Bürogemeinschaften mit einem Ladenlokal, eine gemeinsame Nutzung des Backoffice, die Teilung der Kosten der EDV wären ein Weg, sich neu zu positionieren. Einzelkämpfer zu sein ist nicht lustig. Die Herausforderungen sind gewaltig und die Thematik wird immer komplexer. Ein soziales Gefüge, eine Kollegenschaft, hat seine Vorteile: Man kann sich austauschen und vom Wissen der anderen profitieren.

Die Versicherungs­ gesellschaften schließen immer mehr Geschäftsstellen in den regionalen Gebieten, und das wäre der Weg der Positionierung der Versicherungsagenten als der Versicherungsvertreter vor Ort.

Unter welchen Voraussetzungen ist der Beruf des Versicherungsagenten ein Beruf mit Zukunft?

Grandits: Bei einer gesamtheitlichen Betrachtung des Versicherungsvermittlermarktes sehe ich die Zukunft des Versicherungsagenten im Hinblick auf seine Qualifikation und sein umfassendes Know-how. Auch wenn sich immer mehr im Internet informieren, abgeschlossen werden Versicherungsverträge in der Hauptzahl noch bei einem persönlichen Berater.

Gibt es schon Erfahrungen in diese Richtung? Grandits: Dort, wo es Ausschließlichkeitsagenturen der großen Versicherungshäuser in Österreich gibt, zeigen die Erfahrungen, dass das System ausgezeichnet funktioniert. Daher sehe ich darin auch einen Weg für Mehrfachagenten, sich damit zu positionieren. Was gibt es noch Neues bei den österreichischen Versicherungsagenten? Grandits: Die Fachgruppe Niederösterreich ist in Verhandlung mit der Fachhochschule Wiener Neustadt, um einen Lehrgang zum akademischen Versicherungsagenten ab September 2019 anbieten zu können. Wir planen einen viersemestrigen Lehrgang an der FH mit einem akademischen Abschluss. Den Fachschwerpunkt setzen wir im ersten Schritt in der Biometrie. Wir danken für das Gespräch. risControl 02/18 55


FINANZEN

Flexible Fondsstrategien erforderlich, aber... In Europa zogen zuletzt am langen Ende die Zinsen an und die Nervosität am Aktienmarkt nahm wieder zu. Die Börse ist keine Einbahnstraße nach oben und in den bereits begonnenen bzw. nächsten Turbulenzen wird sich auch unter Multi-AssetProdukten und Absolute-Return-Funds die Spreu vom Weizen trennen, denn Markttiming ist äußerst schwierig.

Multi-Asset Dach/Mischfonds setzen auf die Diversifikation unterschiedlicher Anlageklassen, während es bei Absolute-ReturnAnsätzen darum geht, unabhängig von einer Benchmark, einfach eine positive Gesamtrendite zu erwirtschaften. Auf diese Weise können theoretisch auch in schlechten Börsenzeiten Wertzuwächse erzielt werden. In besonders turbulenten Phasen sollten Absolute ReturnFonds in der Lage sein, auch mal zu 100% in Cash zu gehen, um das Fondsvermögen zu erhalten. Doch die Praxis sieht ernüchternd aus, denn trotz guter Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren lag laut einer Untersuchung von Lupus Alpha auf Basis der Daten das Analysehauses Thomson Reuters Lipper auf 5 Jahre (per 30.06.17) die durchschnittliche Performance der in Deutschland zugelassenen Absolute Return Fonds und Alternatives bei lediglich 3,07%. 87% der Fonds waren in diesem Zeitraum positiv. Im Vergleich dazu brachte es der WeltaktienIndex (MSCI World) auf 11,4%. Immerhin auf 5 Jahre (Stichtag 30.06.17) mit 5,4% p.a. 56 risControl 02/18

im Plus liegt der alternative Ansatz „Long/ Short Equity Global“. Financial Engineering mit Dividendenaristokraten Das inspiriert zur Entwicklung einer eigenen Strategie: Man nimmt die 50 Dividendenaristokraten des S&P 500 Index. Das sind Aktien jener S&P 500 Firmen, die in der Lage waren, mindestens 25 Jahre hintereinander die Dividendenausschüttung zu steigern. Darunter sind u.a. der Industriebedarfsgüteranbieter W. W. Grainger, die Heimwerkermarktkette Lowe´s, der Spirituosen-Hersteller Brown-Forman, Das Biotech/Pharma-Unternehmen AbbVie und der Supermarkt-Gigant, Wal-Mart Stores. Die 50 Dividendenaristokraten brachten es per Ende Jänner 2018 in den vergangenen 10 Jahren auf eine Kurssteigerung von 9,64%, während die Performance inklusive Dividenden bei 12,74% p.a. lag. Also konnten im Schnitt über 3% an Dividenden kassiert werden. Sichert man sich die Dividende und

die Kurs-Outperformance der Dividendenaristokraten, dann sollten auch zukünftig vor KESt 4 bis 5% p.a. möglich sein. Dazu muss man aber im gleichen Ausmaß im S&P 500 short gehen wie man in den Dividendenaristokraten passiv veranlagt ist. Nimmt man ein Short-Hebelzertifikat auf den S&P 500 mit einem Hebel von 10, dann sind beispielsweise bei einem Portfolio im Wert von 50.000 Euro zur vollständigen Absicherung Short-Hebelzertifikate in Höhe von 5.000 Euro erforderlich (Abzusicherndes Volumen dividiert durch Hebel). In diesem Fall profitiert man dann an der Kursentwicklungsdifferenz zwischen Dividenden-Aristokraten (long) und S&P 500 (short) – waren auf 10 Jahre 2,2 Prozentpunkte p.a. (9,64% p.a. bei Dividendenaristokraten vs. 7,43% p.a. im S&P 500) und kassiert noch die Dividenden (derzeit ca. 2,3% p.a.). Fonds mit Total-Return Aktien-Strategien Wer lieber auf das Können von Fondsmanagern vertraut, wird in bewährten globalen Long/Short-Equity Fonds oder Special Situation-Aktienfonds fündig: In letztere Kategorie fällt der Greiff Special Situations Fund OP (ISIN: LU0228348941), der durch die Kombination von 4 verschiedenen StrategieBausteinen einen Absolute-Return-Charakter hat. Der Fonds überstand das Krisenjahr 2008 mit nur 4,3% Verlust. Per 5.2. liegt er auf 5 Jahre 36% im Plus und zeigt anhaltendes Momentum (12-Monats-Plus: 9,1%). Die beiden wichtigsten strategischen Bausteine mit einer Gewichtung von jeweils 48 bzw. 43% sind derzeit SAFETY (Beherrschungs-, & Gewinnabführungsverträge, Squeeze Outs) und SPECIAL SITUATIONS (Aktien in


FINANZEN

Spezialsituationen). Weitere Strategien sind EVENT (u.a. Merger Arbitrage) und Hidden Assets (Nichtbilanzierte Nachbesserungsrechte). Mit einer Long/Short-Equity-Strategie auf eine Performance von 30,4% in den vergangenen 5 Jahren und ein Plus von 6,1% in den vergangenen 12 Monaten (per 5.2.) brachte es der LOYS GLOBAL L/S (ISIN: LU0720541993). Der Fonds setzt auf 60 bis 80 Qualitätsunternehmen und hat eine leichte Long-Bias. Bereits im Laufe des Jahres 2017 hat dessen Management wegen der hohen Aktienbewertung das Risiko reduziert. Absolute-Return – eine große Herausforderung Je spezialisierter auf Marktsegmente und Sonderstrategien ein Fonds ist, desto leichter lassen sich marktunabhängige Gesamterträge erwirtschaften. Hingegen Timing-Versuche quer durch das Spektrum verschiedener Anlageklassen sind häufig zum Scheitern verurteilt.

Es bestehen nämlich folgende Herausforderungen: • Zeitverzögerung: Erst nach einer gewissen Zeit werden vorherrschende Trends oder Trendwenden von den Analysten oder Fondsmanagern erkannt. Danach kommt das Problem mit der Bürokratie: Das Entscheidungsprozedere (Sitzungen und Besprechungen) erfordert Zeit. Und auch nach der Entscheidung gibt es Verzögerungen durch Barrieren in der Abwicklung: Ganz besonders krass können die Zeitverzögerungen bei Fondsorders sein, denn jeder Fonds hat täglich gewisse Order-Schluss-Zeiten. Versäumt man diese, erfolgt die Ausführung erst am nächsten oder übernächsten Tag. Bei Tageskursverlusten von über 5% (wie zum Beispiel am 5. Februar 2018) sind diese Zeitverzögerungen besonders schmerzhaft. • Der versäumte Rebound: Auf die schwächsten Tage folgen häufig die stärksten und wer diese versäumt kann erheblich an Performance einbüßen.

• Transaktionskosten: Je öfter das Portfolio umgewälzt wird, desto mehr summieren sich die Transaktionsspesen. Das ist einmal fix, und: Aktionismus ist noch lange kein Garant für Trading-Erfolge. Eine ruhige Hand hat sich in schwierigen Marktsituationen nämlich häufig als richtig erwiesen. Trotz dieser Herausforderungen quer durch unterschiedliche Anlagekategorien durchaus erfolgreiche Absolute-Return-Fonds wären: • Flossbach von Storch - Multiple Opportunities R (ISIN: LU0323578657): liegt auf 5 Jahre (per 5.2.) 44,2% im Plus, auf 12 Monate noch plus 4,8%. Nach wie vor liegt der Fokus auf Qualitätsaktien, wobei u.a. mit Rohstoffen diversifiziert wurde. • Ethna-AKTIV (ISIN: LU0136412771): Das Fondsmanagement agiert offensichtlich vorsichtig. Per Ende Jänner hielt der Fonds 30% Cash und war nur noch zu 12% in Aktien, 44% in Anleihen und rund 3% in Edelmetalle. In den vergangenen 12 Monaten (per 5.2.) liegt er 6,7% im Plus.

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SCHLUSSPUNKT

Vorschau

Motorrad und der Oldtimer werden aus der Garage geholt, was ist zu beachten?

Interview mit Michaela Kumpitsch, Vertriebsrepräsentantin Kärnten und Steiermark der ARAG SE Direktion für Österreich

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