risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation
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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M
NR. 06 | 2018 HEFT 468 39. JAHRGANG
Die Europ Assistance präsentiert heuer die umfangreichste Urlaubsstudie über das Reiseverhalten seit Beginn der Befragungen vor 18 Jahren.
"REISEN IST WIEDER IN." Interview mit CEO und CFO Mag. Wolfgang Lackner und Klaus Kretz, Leiter des Maklervertriebes bei der Europäischen Reiseversicherung
ZUR VERSICHERUNG VON NATURKATA STROPHENRISIKEN Interview mit ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler
AUFBRUCH IN EINE POSITIVE ZUKUNFT Interview mit Georg Eisenzopf und Franz Eidenhammer, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter der SIVAG GesmbH
GEMEINSAM STATT EINSAM IN DAS DIGITALE ZEITALTER risControl veranstaltete einen CEO-Talk der Versicherungsmakler
GEBALLTE INFORMATION Die Continentale Assekuranz Service GmbH lud zu einem zweitägigen Workshop zum Thema Berufsunfähigkeit
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EDITORIAL
DSGVO Die Datenschutzgrundverordnung ist seit Datenschutzgrundverordnung ist mir 25. Mai 2018 gültig und bei Verstößen bereits als kleines Kind im Hinblick auf kann es zu hohen Strafen für Unternehdie unverhältnismäßige Anwendung der men kommen. Personenbezogene Daten Rechtsprechung unserer Großmutter besind besonders schützenswert und desgegnet. Wir sind eine große Familie und halb ist der Umgang mit diesen nur noch einige von uns leben über dem großen unter höchster Vorsicht zu bewältigen. Teich. Dort, wo DatenschutzgrundverFür viele Unternehmen in Österreich und ordnung genauso streng gelebt wird, wie auch in anderen europäischen Staaten bei uns der Mardi Gras. Wenn damals ist die korrekte Anwendung und Impledie lieben Kleinen alle zusammenkamen, mentierung im Geschäftsbetrieb mit viel sowohl die „Hiesigen“ als auch die „DrüNr. 785 monetärem Einsatz verbunden gewesen. bigen“, ging es schon laut und ungestüm Es gibt auch sicherlich nicht viele, die sich zu. Und es herrschte eine klare Regel: riscontrol.at über die Thematik DatenschutzgrundBei Feierlichkeiten werden keine Türen verordnung freuen, außer Whistleblower, zugeschmissen! Die älteren von uns online.riscontrol.at die darauf warten, ihre Mitbewerber „schlimmen“ Kindern stifteten immer die issuu.com/riscontrol endlich an den Karren fahren zu können, Kleinen dazu an, die Wohnzimmertüre zu facebook.com/riscontrol Anwälte, die sich in den letzten zwei öffnen, schnell durchzulaufen und dabei Jahren darauf vorbereitet haben, um die Tür hinter uns zuzuschmeißen. Denn etwaige Verstöße sofort und rechtlich Großmutter, nennen wir sie diesmal „Die fundiert untermauert an die zuständigen Behörden schönste Großmutter von Obereichen“ (der kleine Ort zu melden, und so weiter. Die Liste derer, die aus der liegt in Niederösterreich und dort fanden die meisten Thematik auch etwas Positives herausziehen können, Feierlichkeiten statt), saß immer neben einer Tür, und wird wahrscheinlich nicht so kurz bleiben. Aber wenn wenn diese nicht ordnungsgemäß geschlossen wurde, wir uns hier in Europa dem Schutz der Daten hingeben dann setzte es den berühmten Klaps auf den Hinter– hingebungswürdig wie wir braven, gesetzestreuen kopf, der bei wiederholtem Verstoß immer heftiger Europäer so sind – wenn wir Firmen beauftragen, die wurde. Wie bei der DSGVO und deren Strafandrohung unseren Büroalltag überprüfen, kontrollieren und heutzutage. Jedoch wenn unser amerikanischer Couder neuen Gesetzesregelung anpassen und unseren sin sich dieser Straftat schuldig machte, da war nichts Arbeitsablauf strengstens an den neuen Richtlinien mehr von Strafe, Klaps oder Ähnlichem zu erkennen. ausrichten, dann erinnert es mich an eine Geschichte Denn der arme Bub konnte das doch nicht wissen, aus der fast schon vergessenen Vergangenheit. Die der arme Bub hat doch keine Ahnung, der arme Bub, wenn er doch nur so selten bei uns ist. Die Großmutter schützte unseren kleinen „Ami“ immer besonders. Wahrscheinlich hatte der daheim keine Türen, nahmen wir an. Was ist die Essenz der Geschichte? Wir europäischen Kinder haben uns, soweit wir es konnten und wollten, an die Regeln der DSGVO gehalten, um Strafen zu vermeiden. Unser Überseecousin wusste zwar von den Regeln, nur brauchte er diese nicht zu beachten, weil es ihm – gelinde gesagt – vollkommen egal war, für ihn galten diese einfach nicht. Ihre Doris Schachinger risControl 06/18 03
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INHALT EDITORIAL 03 DSGVO
NEWS 06 06 06 06 07 07 08 08 08 09 09 10 10 10 10 10 11 11 11
Vertrieb | D.A.S. Rechtsschutz Service-App | Wiener Städtische Donau Leasing Prokura | DONAU Versicherung Lizenz | Lloyd`s Insurance Company S.A. Goldene Ehrennadel | Vienna Insurance Group Grüne Fassade in Graz | UNIQA Insurance Group WAG 2018 | Literatur Service-Angebot | Zurich Rechtsschutzversicherung Vorstandswahl | Verband der akademischen Versicherungskaufleute jusIT Spezial: DS-GVO | Literatur Professur Kundenservice | ÖBV Versicherung Dividende | Vienna Insurance Group Schnittstelle | DIE Maklergruppe Auszeichnung | VIG Bulgarien Präsident Insurance Europe | UNIQA Group „Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Cyberversicherung“ | Literatur Venture-Capital | UNIQA Insurance Neuer Partner | g&o-Gruppe
TITELGESCHICHTE 28 Urlaubsbarometer
INTERVIEW 16 "Reisen ist wieder in." | Mag. Wolfgang Lackner und Klaus Kretz 22 Zur Versicherung von Naturkatastrophenrisiken | ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler 40 Aufbruch in eine positive Zukunft | Georg Eisenzopf und Franz Eidenhammer
FINANZEN 14 Sachwert-Investments als Inflationsschutz | Michael Kordovsky
MARKT 20 26 27 27 32 32 32 33 33 34 34 36 36 36 37 37 37 38 38 38 39 39 56
Grenzenlos versichert im Katastrophenfall CCA9 | Softwareanbieter Quartalsergebnis | Vienna Insurance Group Leasingfinanzierungen | Österreichische Kontrollbank Urlaubsgeld | Statistik Austria Entwicklung der Kriminalstatistik | Bundeskriminalamt Ergebnis 2017 | Merkur Versicherung AG Tätigkeitsbericht 2017 | Rechtsservice- und Schlichtungsstelle Wachstumsbilanz und neue Strukturen | Wüstenrot Gruppe Fondsgebundene Produkte im Aufwind | NÜRNBERGER Versicherung Mobilitätstrends in Österreich | Allianz Partners Jahresbericht | Finanzmarktaufsicht Datenschutz | GfK Austria Gebühren bei Investmentfonds | FMA Autotarif verbessert | Zurich Versicherung Kooperationsvertrag | Erste Group / Vienna Insurance Group Spezialversicherungen | HDI Global / Hannover Rück Robustes Wachstum | Continentale Assekuranz Service GmbH FMA-Konzession | FINABRO Psychologische Hilfe | R + V Versicherung Starke Kooperation | VARIAS / RATHBERGER Markenschutz und Reputation | GrECo JLT Naturkatastrophen und ihre Auswirkungen | Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO)
VERANSTALTUNG 12 Geballte Information | Continentale Assekuranz Service GmbH 24 Biometrietage | Dialog Lebensversicherung 24 Vermögensberater 2018 gesucht | Fachverband der Finanzdienstleister 44 Fakt oder Fake? | Country Risk Conference 44 Ausstellungseröffnung | ÖBV 45 Schutzwald | Helvetia Versicherung 45 Bücherspende | Wiener Versicherungsmakler 46 MaklerForum 2018: Cyber-Risk und Gehirntraining | UNIQA Versicherung 46 Maklerworkshop | ARAG Rechtsschutz 47 Speed-Dating | FinanzAdmin 47 Recommender | Finanz-Marketing Verband 48 Gemeinsam statt einsam in das digitale Zeitalter 54 Roadshow | ARISECUR
SCHLUSSPUNKT 58 Vorschau 58 Impressum risControl 06/2018 | Heft-Nr.: 468 | 39. Jahrgang risControl 06/18 05
NEWS
D.A.S. Rechtsschutz
Wiener Städtische Donau Leasing
Thomas Sauter wurde zum Leiter des Hauptberuflichen Vertriebes (HBV) der D.A.S. Rechtsschutz AG bestellt. Der vormalige Verkaufsleiter des Partnervertriebes Ost übernimmt ab 1. Juli seine Funktion. Thomas Sauter kann auf über 20 Jahre Erfahrung im Versicherungsvertrieb zurückblicken und kennt den Rechtsschutzmarkt sowie die Strukturen der D.A.S. bestens. Er war vor seiner Zeit im Partnervertrieb der D.A.S. in leitender Funktion im CEE-Geschäft der ERGO tätig, bei der UNIQA für den Exklusivbetrieb zuständig und zu Beginn bei der AXA Versicherung beschäftigt. Ziel der D.A.S. ist es, neben dem erfolgreichen Partnervertrieb und dem im Aufbau befindlichen Onlinevertrieb, auch den Hauptberuflichen Vertrieb weiterhin als tragfähige und verlässliche Säule zu etablieren. „Der HBV soll in der Lage sein, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern und sich an neue Begebenheiten anzupassen. Um das umzusetzen, ist in den letzten Monaten schon viel geschehen. Aber große Veränderungen wie die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD und die Datenschutzgrundverordnung stehen ins Haus. Hier gilt es, sich entsprechend anzupassen und weiterzuentwickeln und vor allem aus den Veränderungen zu lernen“, erklärt Sauter. Außerhalb seiner Arbeit findet der gebürtige Wiener, der nun mit seiner Familie in Niederösterreich wohnt, Ausgleich und Erholung in der Natur und beim Sport.
Mit der neuen Service-App eLeasing 24 bietet die Wiener Städtische Donau Leasing die Möglichkeit, den bestehenden Leasingvertrag sowie relevante Daten, Restlaufzeit und offene Posten während der Vertragslaufzeit komprimiert über eine App zu verwalten. Bei Bedarf ermöglicht die App auch eine einfache und selbstständige Adaption persönlicher Daten, wie etwa Bankverbindung oder Adresse. Neben einer zweckmäßigen Vertragsverwaltung eröffnet die App noch andere profitable
Vertrieb
Service-App
Vorteile. Die Wiener Städtische Donau Leasing Vorteilskarte ist in digitaler Form immer dabei. Via Push-Benachrichtigung werden die umliegenden Kooperationspartner angezeigt, um sich bis zu 30 Prozent Rabatt zu sichern. Aktuelle Angebote oder persönliche Gutscheine kommen so gerade zur rechten Zeit. Für alle App-Nutzer verbirgt sich zudem eine attraktive Schatzsuche in der App, bei der 100 OMV-Tankgutscheine im Wert von je 10 Euro gewonnen werden können.
DONAU Versicherung
Prokura
Dem Leiter der Schadenabteilung im Bereich Nicht-Leben, Mario Dienstl, wurde mit 1. Mai 2018 die Prokura erteilt. Der studierte Betriebswirtschafter startete seine Karriere als Werkstudent bei der DONAU Versicherung, ab 2006 war er im Bereich Schadencontrolling tätig, darauf folgten mehrere Jahre im Controlling der Versicherungstechnik, das er von 2010–2013 leitete. Seit 2013 ist Dienstl Leiter der Schadenabteilung. Internationale Erfahrung sammelte er bei der Mitarbeit in einem Effizienzprogramm der Vienna Insurance Group in Kroatien. Mit seiner Expertise ist er in den konzerninternen Zukunftsprogrammen MOVE und Fit for Future für die DONAU federführend aktiv. „Mario Dienstl ist mit seinem Team für einen wesentlichen Teil unseres Kundenservice verantwortlich. Im Schadenservice löst die
Mario Dienstl
DONAU ihr Versprechen als Versicherer punktgenau ein“, erläutert Vorstandsdirektor Reinhard Gojer. „Darüber hinaus arbeitet er für die DONAU federführend am Thema Digitalisierung und bei unserem Zukunftsprogramm Fit for Future mit.“
Lloyd`s Insurance Company S.A.
Lizenz
Thomas Sauter 06 risControl 06/18
Ab Jänner 2019 nimmt die Lloyd`s Insurance Company S.A. (Lloyd`s Brüssel) in Belgien ihre Geschäftstätigkeit auf. Die belgische Nationalbank hat dem Unternehmen die Lizenz erteilt, NichtlebenRisiken aus dem EWR zu zeichnen. Damit wird das Bekenntnis zum europäischen Markt gewährleistet, auch nach dem Brexit, so die
Aussage der Lloyds. Die Grundsatzentscheidung für den neuen EU-Standort fiel bereits im März 2017. Hauptsitz des Versicherungskonzerns wird weiterhin London bleiben. Die ersten Mitarbeiter für Brüssel werden bereits gesucht, kolportiere 40 Mitarbeiter werden im Jänner 2019 in Brüssel für Lloyds tätig werden.
NEWS
Vienna Insurance Group
Goldene Ehrennadel Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl hat drei österreichischen, herausragenden Managern die Goldene Ehrennadel der Österreichischen Wirtschaft verliehen. Außerdem handelt es sich, so Leitl in seiner Laudatio, bei allen dreien um Persönlichkeiten, „die Menschen Ermutigung und Lebensperspektiven gegeben haben. Und alle drei sind große Europäer“, so Leitl. Sie hätten die von ihnen geführten Betriebe zu europaweit bedeutsamen Unternehmen gemacht. Die Auszeichnung erhielten Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereines, Gerhard Wölfel, der bis 2017 die Geschäfte der BMW Motoren GmbH in Steyr führte, und Frank Hensel, der seit Jahresanfang Aufsichtsrat der Rewe International AG ist. „Ich fühle mich sehr geehrt und bedanke mich herzlichst bei der Wirtschaftskammer Österreich sowie ihrem Präsidenten Christoph Leitl für das mir ent-
gegengebrachte Vertrauen. Mein Dank gilt auch allen Kolleginnen und Kollegen der Unternehmensgruppe der Vienna Insurance
Group, für die ich stellvertretend diese hohe Auszeichnung entgegennehme“, sagte Geyer anlässlich der Verleihung.
WKÖ-Präsident Christoph Leitl, Günter Geyer und WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser
UNIQA Insurance Group
Grüne Fassade in Graz
Die UNIQA Versicherung begrünt die Fassade ihrer steirischen Landesdirektion in der steirischen Hauptstadt mit Pflanzen. Damit wird eines der größten nachhaltigen Projekte im Bereich der Bestandsgebäude der Stadt Graz verwirklicht. Die bestehende Natursteinfassade des UNIQA Gebäudes wird zu einem vertikalen Grün-Raum. In einer nach hinten springenden Fassadennische werden drei versetzte Tröge an der bestehenden Aufzugsrückwand verankert. Diese beinhalten jeweils ein Vegetationsvolumen von etwa 2,3 Kubikmetern, wobei in jedem der drei Tröge ein Baum verankert wird. Weiters wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert.
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Hans Peter Höfler (Baumschule Höfler), Vera Enzi (Verband für Bauwerksbegrünung) und Johannes Rumpl (UNIQA Steiermark) risControl 06/18 07
NEWS
Literatur
Zurich Rechtsschutzversicherung
Das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 (WAG 2018) ist seit 3. Jänner 2018 in Kraft und es erfolgte damit die Umsetzung der MiFID-II-Richtlinie (RL 2014/65/EU). Auch wenn europäisches Recht immer mehr direkt Anwendung findet, bleibt das WAG 2018 in Österreich das zentrale Gesetz für die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen. Aufgrund der für die Rechtsanwender besonderen praktischen Bedeutung, enthält das vorliegende Werk neben dem österreichischen Gesetzestext samt Materialien und Kurzkommentierung auch die delegierte Verordnung (EU) 2017/565, die die MiFID II ergänzt und auf die das WAG 2018 in zahlreichen Bestimmungen verweist.
Seit Anfang April können Kunden des Beratungs-Rechtsschutzes der Zurich Versicherung sich auch am Telefon anwaltlichen Rat holen. Die telefonische Rechtsberatung wird von renommierten Partneranwälten zu Bürozeiten durchgeführt. Bei Verträgen, die länger als drei Monate bestehen, kann die telefonische Anwaltsberatung einmal im Monat kostenlos genutzt werden. „Mehr als 15 Prozent aller anwaltlichen Beratungsgespräche finden bereits am Telefon statt“, sagt Dr. Richard Fabsits, Leiter Bereich Leistung bei Zurich.
WAG 2018
Die Autoren • Prof. Dr. Christian Winternitz, LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien und vornehmlich in den Bereichen Bank-, Kapitalmarkt- und Versicherungsrecht tätig. Dr. Winternitz ist Autor zahlreicher Publikationen und hält laufend Vorträge. • Mag. Gregor Beer, LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien und Partner der Beer & Steinmair Rechtsanwälte OG. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind das Wirtschafts- und Unternehmensrecht, insbesondere Gesellschaftsrecht
Service-Angebot
sowie Prozessführung und er hält zum Themenbereich des Wertpapieraufsichtsgesetzes laufend Vorträge. • MMag. Boris Steinmair ist Rechtsanwalt in Wien und Partner der Beer & Steinmair Rechtsanwälte OG. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind das Finanzmarktrecht sowie IP-Recht und Unlauterer Wettbewerb. Zu diesen Themengebieten publiziert er auch regelmäßig und hält Vorträge. € 98 | Wien 2018 | 512 Seiten | ISBN 9783-7007-7082-41
Dr. Richard Fabsits
Verband der akademischen Versicherungskaufleute
Vorstandswahl
Der Verband der akademischen Versicherungskaufleute an der Wirtschaftsuniversität Wien hat bei seiner 31. Generalversammlung Präsidium und Vorstand neu gewählt. Das bestehende Team wurde einstimmig bestätigt. Personelle Veränderungen sind durch freiwilliges Ausscheiden aus dem Verband entstanden. Neu im Vorstand ist Franz Reisinger, als Sekretärin wird Petra Deli-Kolros den Verband zukünftig unterstützen. Der Verband hat unter anderem zum Ziel, für die Absolventen des Universitätslehrgangs an der WU Wien Fortbildungen zu organisieren, eine unabhängige Plattform zu bieten und die Netzwerke unter den Lehrgangsteilnehmern zu fördern. 08 risControl 06/18
Vizepräsident Akad.Vkfm. RA Mag. Stephan Novotny, Vorstand Akad. Vkfm. Erich Dworak, Verbandssekretärin Petra Deli-Kolros, Präsident Akad.Vkfm. Egbert Michel, Vorstand Akad.VMkl. Franz Reisinger
NEWS
Literatur
jusIT Spezial: DS-GVO Das Thema Datenschutz ist aufgrund der DS-GVO in aller Munde. Die neuen Bestimmungen sind ab 25. Mai 2018 anwendbar und die Auswirkungen in der Praxis vielfaltig. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Datenschutz ist für jedes Unternehmen – nicht nur aufgrund der massiv verschärften Strafdrohungen – unerlässlich. Diese Spezialausgabe enthält die gesammelten (zum Teil noch nicht veröffentlichten) jusIT-Artikel zur DS-GVO und zum Datenschutzanpassungsgesetz 2018 in übersichtlich aufbereiteter und aktueller Form. Die Beiträge enthalten die neuesten Ansätze aus Wissenschaft und Praxis. Die Autorinnen und Autoren behandeln die zentralen Fragen u.a. zum Datenschutzbeauftragten, zur Stellung der Datenschutzbehörde sowie zu den vorgesehenen Geldbußen, zu Informationspflichten oder zur Rollenverteilung nach der DS-GVO in komprimierter und lösungsorientierter Form. Eine Übersichtstabelle zur alten vs neuen Rechtslage ab 25. Mai 2018 bietet zusätzlichen Überblick über die Neuerungen.
schaftliche Grundlagen der Karl-FranzensUniversität Graz. Seine Lehrbefugnis umfasst die Fächer Rechtsinformatik und IT-Recht, Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Datenschutzrecht. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. • Ao. Univ.-Prof. Dr. Dietmar Jahnel ist Professor am Fachbereich Öffentliches Recht der Universität Salzburg mit den Forschungsschwerpunkten Datenschutzrecht
Die Autoren • Assoz. Prof. Mag. Dr. Christian Bergauer ist assoziierter Professor am Fachbereich Recht und IT des Instituts für Rechtswissen-
und Rechtsinformatik, und Vortragender des Universitätslehrgangs für Informationsund Medienrecht an der Universität Wien, sowie Herausgeber der Rechtsdatenbank RidaOnline. • Univ.-Prof. Dr. Peter Mader ist Professor für Bürgerliches und Römisches Recht an der Universität Salzburg. Er ist Mitautor bei mehreren namhaften Kommentaren zum ABGB und BGB, Verfasser von wissenschaftlichen Publikationen und Studienliteratur zum Römischen Recht, Bürgerlichen Recht, Gesellschaftsrecht und der Rechtsinformatik sowie seit vielen Jahren regelmäßiger Vortragender bei Praktikerseminaren. Besondere Forschungsschwerpunkte bilden das private Informationsrecht sowie die angewandte Rechtsinformatik. • Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Staudegger ist Leiterin des Fachbereichs Recht und IT des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie ist Sprecherin des interdisziplinären Forschungsnetzwerks „The Human Factor in Digital Transformation“ an der Universität Graz und leitet für diese das transfakultäre H2020-Projekt „TRUESSEC.eu“ (https:// truessec.eu). € 49 | Wien 2018 | 320 Seiten | ISBN 9783-7007-7188-3
Professur Mag. Erwin Gisch, dem Geschäftsführer des Fachverbandes der Versicherungsmakler, wurde vom Bundespräsidenten der Berufstitel „Professor“ verliehen. Beantragt von Univ.Prof. Dr. Straube (ehemals Institutsvorstand für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht der juristischen Fakultät der Universität Wien), von Univ.-Prof. Dr. Perner ( Johannes Kepler Universität Linz) begutachtet und von drei weiteren Universitätsprofessoren der Universitäten Donau-Universität Krems, Wirtschaftsuniversität Wien und Universität Salzburg befürwortet, wurde das Dekret durch Landeshauptmann Hans Niessl dem neuen Professor bei einem Festakt übergeben.
Landeshauptmann Hans Niessl und Mag. Erwin Gisch
Ausschlaggebend für die Auszeichnung war die Konzeption und Einrichtung der Versicherungslehrgänge an der Donau-Universität. An der Fachhochschule Wien und an der
Executive Academy der WU Wien lehrt Gisch Versicherungsvertragsrecht sowie Unternehmens- und Gesellschaftsrecht und ist Autor von zahlreichen Fachpublikationen. risControl 06/18 09
NEWS
DIE Maklergruppe
Schnittstelle
Rudolf Böck
ÖBV Versicherung
Kundenservice Seit 2. Mai leitet Rudolf Böck den Bereich Kundenservice der österreichischen Beamtenversicherung. Der Bereich gliedert sich in die Abteilungen Servicecenter sowie Vertrags- und Leistungsservice. Letztere wird Mag. Rudolf Böck selbst verantworten. Der 47-jährige Jurist kann auf vielfältige und profunde Erfahrungen in der Versicherungsbranche zurückgreifen. Zuletzt war Mag. Böck Leiter des Vertrags- und Produktservice bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung und in dieser Funktion unter anderem für die Produktentwicklung und das Vertragsmanagement zuständig. Mag. Böck freut sich sehr auf die neue Herausforderung: „Ich bin sicher, durch meine jahrelange Führungserfahrung im Versicherungsbetrieb einen wertvollen Beitrag zum Unternehmenserfolg der ÖBV leisten zu können“.
Vienna Insurance Group
Dividende
Im Zuge der Hauptversammlung der Vienna Insurance Group (VIG) wurde die Erhöhung der Dividende von 80 auf 90 Cent beschlossen. Weiters wurde das strategische Arbeitsprogramm Agenda 2020 und der Ausblick auf die geplante Geschäftsentwicklung von Prof. Elisabeth Stadler vorgestellt. Die VIG peilt bis 2020 ein Prämienvolumen von mindestens 20 Milliarden Euro und eine Steigerung des Gewinns (vor Steuern) von über 500 Millionen Euro an. 10 risControl 06/18
Die Maklergruppen-Partner können ab sofort mit High Speed im eigenen Schnellrechensystem einen KFZ-Versicherungsvergleich durchführen und direkt aus diesem die Antragsdaten digital zur Polizzierung an die Donau Versicherung übermitteln. Die Makler erhalten vollautomatisiert die Polizzen und der Kunde in kürzester Zeit das Originaldokument. Der gesamte anwesende Vorstand rund um Generaldirektor Dr. Peter Thirring zeigte sich begeistert. „Das ist für die Donau Versicherung ein geschichtsträchtiger Mei-
lenstein in der Digitalisierung“, lobte auch Vorstandsdirektor Mag. Harald Riener das Projekt. Die erfolgreiche Umsetzung der ersten Dunkelverarbeitungsschnittstelle zu einer Gruppierung hat die Donau Versicherung unmittelbar in der Vorstandssitzung dazu veranlasst, ihre Digitalisierungsstrategie auf weitere Produktgruppen auszudehnen. In einem nächsten Schritt wird daher auch eine Schnittstelle für die Eigenheim- und Haushaltsversicherung in Zusammenarbeit mit der Maklergruppe entwickelt und umgesetzt.
VIG Bulgarien
Auszeichnung
Die bulgarische Nichtlebensgesellschaft Bulstrag wurde von der VUZF Universität in Kooperation mit dem bulgarischen Versicherungsverband zum „Versicherer des Jahres“ in Bulgarien gewählt. Für die Bewertung wurden Kriterien wie Marktanteil, technisches Ergebnis, Solvenzquote, Prämieneinnahmen,
Kostenentwicklung sowie erledigte Schadenfälle herangezogen.Nedyalko Chandarov, Vorstandsvorsitzender der Bulstrad Nichtleben, nahm den Preis Ende Mai 2018 in Anwesenheit von Vertretern der EU-Kommission sowie der europäischen Versicherungsaufsichtsbehörde (EIOPA) entgegen.
UNIQA Group
Präsident Insurance Europe
Andreas Brandstetter wurde für die kommenden drei Jahre zum Präsidenten von Insurance Europe, der Interessenvertretung der europäischen Versicherungen und Rückversicherungen, gewählt. Als Interessensverband der europäischen Versicherungsverbände steht Insurance Europe in einem intensiven Dialog mit den entscheidenden Institutionen der EU. Dazu zählen neben dem Europäischen Parlament und seinen Mitgliedern insbesondere die Kommissare für Finanzmarkt, Konsumentenschutz und Binnenmarkt sowie die Arbeitsgruppen des Europäischen Rates. Brandstetter über die Themen der kommenden Jahre: „Ich sehe neben dem bevorstehenden Review von Solvency II sowie notwendigen Adaptierungen bei regulatorischen Vorschriften zwei große Themen für die nächsten Jahre: einerseits die europaweite Unterversicherung bei Naturkatastrophen, Pensionsvorsorge so-
wie Cyberrisiken und andererseits die Frage des sorgfältigen Umgangs mit Kundendaten in digitalen Zeiten.“
Andreas Brandstetter
NEWS
Literatur
„Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Cyberversicherung“
Im Manz Verlag in Wien ist als Ergänzung zum 3. Kremser Versicherungsforum an der Donau-Universität Krems traditionell ein neuer Sammelband erschienen. In der Ausgabe werden durch die Herausgeber Dr. Arlinda Berisha (Donau-Universität Krems), Mag. Erwin Gisch (Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten) und Dr. Klaus Koban (Koben Südvers Group) versicherungsrechtliche Beiträge aus den Bereichen Haftpflicht-, Rechtsschutz- und – erstmals in der österreichischen versicherungsrechtlichen Fachliteratur – auch aus dem Bereich Cyberversicherung beleuchtet und in praxisorientierter Weise die unterschiedlichen Möglichkeiten und Blickwinkel sowie Grenzen der versicherungsmäßigen Absicherung aufgezeigt. Dr. Johannes Stögerer skizziert in seinen Ausführungen zum Thema Risikomanagement in der Haftpflichtversicherung unter dem Eindruck zusehends verschärfter Haftungssituationen Schwerpunkte im Haftpflichtversicherungs-Risikomanagementprozess. Ass.-Prof. Dr. Daniel Rubin beschreibt Funktion und Wirkungsweise von Pflichthaftpflichtversicherungen und analysiert dabei unter anderem die Unterschiede zwischen dem Haftpflicht-
versicherungsrecht des Versicherungsvertragsgesetzes und den verschiedenen verwaltungsrechtlichen Materiengesetzen. Akad. VersMakler Patric Grosse, LL.M. widmet sich Abgrenzungsproblematiken zwischen Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung und beschreibt diese am Beispiel der D&O- und der Manager-Versicherung. Mag. Erwin Gisch, MBA widmet sich der sogenannten freien Anwaltswahl in der Rechtsschutzversicherung und skizziert neben den rechtlichen Grundlagen unter anderem die Themen Interessenkollision beim Rechtsschutz-Versicherer sowie Selbstbehaltsvereinbarung. Mag. Erwin Gisch, SenPräs. Hofrat Dr. Gerhard Hellwagner und Mag. Christian Wetzelberger geben einen fundierten Überblick über die Spruchpraxis der Rechtsservice- und Schlichtungsstelle (RSS) des Fachverbandes der Versicherungsmakler zur Rechtsschutzversicherung. Dabei bereiten sie unter anderem Fälle zum Versicherungsfall und zeitlichen Geltungsbereich, zu Risikoausschlüssen sowie zu Fragen des Deckungsumfanges und von Deckungsabgrenzungen auf. Mag. Kerstin Keltner widmet sich schließlich – erstmals ausführlich und in strukturierter Weise in der österreichischen versicherungsrechtli-
chen Fachliteratur – der Versicherbarkeit von Cyber-Risken. Sie greift dabei zentrale und für die Praxis essenzielle Abgrenzungsfragen der Sparten Cyber-, Vertrauensschaden-, D&Ound Betriebshaftpflichtversicherung auf.
UNIQA Insurance
g&o-Gruppe
UNIQA Ventures investiert schon heute in marktreife Jungunternehmen aus den Themengebieten FinTech, Health Tech, Smart Home und Mobility. In Zukunft wird das Partnering mit europäischen Venture-Capital-Playern und Innovatoren aus anderen Branchen noch ausgeweitet. Dazu werden die Venture-Capital-Aktivitäten künftig in der UNIQA Ventures GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der UNIQA Insurance Group AG (UNIQA), gebündelt und das Investitionskapital um 25 Millionen Euro aufgestockt. Die Ventures-CapitalAktivitäten werden auch weiterhin durch das UNIQA Ventures-Team unter der Leitung von Andreas Nemeth verantwortet. „Wir sind im Bereich Corporate Venturing Vorreiter in Österreich und setzen den seit 2016
Die EKÜ & Partner GmbH aus Wiener Neudorf ist neuer Partner der g&o-Gruppe. Erich Kücükoglu, Geschäftsführer von EKÜ und Riskmanager, ist seit 1999 in der Branche tätig. „Überzeugt hat mich die fachliche Kompetenz und der gelebte gegenseitige Knowhow-Transfer innerhalb der Gruppe. g&o unterstützt mit seiner Philosophie das Berufsbild des Versicherungsmaklers und transportiert es nach innen und außen. Das gesamte EKÜ-Team lebt das schon seit Jahren. Wir werden gut harmonieren“, meint der Geschäftsführer von EKÜ. Bis Ende des Jahres wird die g&o-Gruppe noch weitere Kooperationspartner in die Gruppe aufnehmen – österreichweit – und somit ihre fachliche Kompetenz weiter ausbauen.
Venture-Capital
Neuer Partner
Andreas Nemeth
eingeschlagenen Weg mit der Bündelung der Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft nun konsequent fort. UNIQA Ventures freut sich auf die Zusammenarbeit mit herausragenden Gründerteams, die wir als proaktive Investoren gerne auf ihrem Weg bei der Eroberung neuer Märkte begleiten wollen“, so Andreas Nemeth.
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VERANSTALTUNG | CONTINENTALE ASSEKURANZ SERVICE GMBH ÖSTERREICH
Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer Continentale Assekuranz Service GmbH
Karl Ferstl, Leiter Kundendienstzentrum Nürnberg
Geballte Information Die Continentale lud zu einem zweitägigen Workshop zum Thema Berufsunfähigkeit. Die beiden Geschäftsführer Mag. Gerfried Karner und Urban Vogt eröffneten den Management- und BU-Workshop mit einem kurzen Überblick über die Geschäftsergebnisse des Versicherers und den aktuellen Marktstandard. Der Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit konnte im Jahre 2017 Beitragseinnahmen von 3,8 Mrd. Euro verzeichnen. Das Kapitalanlagevolumen nahm wie erwartet wieder zu und lag bei 22 Mrd. Euro. Der Versicherungsverbund weist ein Geschäftsergebnis von 422 Mio. Euro aus. Insgesamt sind rund 7.500 Menschen im Innen- und Außendienst für das Unternehmen tätig. 12 risControl 06/18
IDD in Deutschland Thomas Pollmer, Leiter Produktmanagement Leben, machte einen kurzen Ausflug in die Thematik IDD und deren Auswirkungen auf die Vermittler, wobei er die Situation am deutschen Markt darstellte. Denn Deutschland hat die Umsetzung der IDD Richtlinie ins nationale Recht bereits abgeschlossen. Die Situation am österreichischen Markt ist noch von einer gewissen Unsicherheit, was die nationale Umsetzung betrifft, geprägt. Der Blick hinter die Kulissen Im nächsten Schritt des Workshops zeigten Michael Gigl, Leiter Produktentwicklung
Leben, und Thomas Pollmer die Bedeutung der langjährigen Erfahrung in der Produktgestaltung und Kalkulation für die Beitragsstabilität auf. Im digitalen Zeitalter, in dem so manches Versicherungsunternehmen auf Internetberatung und -produktverkauf setzt, steht für die Continentale die individuelle, persönliche Beratung und Betreuung von Kunden und Interessenten weiterhin im Mittelpunkt. Die Entwicklung per Ende 2016 zeigt, dass sich die Segmente Biometrie und fondsgebundenes Geschäft weit über den Markt entwickelten. Einen weiteren Detailausblick gaben die beiden Experten zum Thema Beitragsstabilität. Die langjährige Erfahrung in der Gestaltung der Produkte und deren Versicherungsbedingungen in Ver-
CONTINENTALE ASSEKURANZ SERVICE GMBH ÖSTERREICH | VERANSTALTUNG
Mag. Gerfried Karner im Gespräch mit Mag. Maximilian Hoff und Dr. Thomas Lederer
Marc Hübner, Risikoprüfer im Kundendienstzentrum Nürnberg
Günter Wagner, Leiter Servicecenter Leben Leistung
bindung mit dem Früherkennen von Trends bzw. Veränderungen sowie der Einbezug der Rückmeldungen aus Kalkulation, Risikoprüfung und Leistungsprüfung kommen der Beitragsstabilität zugute. Leistungsfälle Wichtig bei Workshops sind nicht nur Zahlen und Ergebnisse, sondern auch der Blick in die Praxis. Günter Wagner, Leiter Servicecenter Leben Leistung, erklärte anhand einiger Details, welche Leistungskompetenz bei der Continentale eingesetzt wird. 12 Leistungsprüfer, die überwiegende Mehrzahl IHK-zertifiziert, bearbeiten 1.100 BU Leistungsanträge im Jahr. Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass der Kunde im kompletten Leistungsprüfungsverfahren durchgehend einen persönlichen Ansprechpartner hat. Über den Tele-Support ist der Kunde mit dem umfassenden Fragebogen nicht auf sich alleine gestellt. Offene Fragen können sofort im
Gespräch geklärt werden und die Leistungsprüfung wird dadurch beschleunigt. Auch die Vorteile der Außenregulierung wurden dargelegt. Bei den geprüften Leistungsanträgen erhielten 76 Prozent der Versicherten eine Leistung. Die Continentale verzeichnet weiterhin als Hauptursache für den Fall einer Berufsunfähigkeit eine psychische Erkrankung (30%), gefolgt von Erkrankungen am Bewegungsapparat (24%), Tumorerkrankungen (16%), Unfälle (7%), Herzkreislauferkrankungen (6%), Nervenkrankheiten (5%) und sonstige Erkrankungen (12%). Leben in der Praxis Martina Hagspiel, erfolgreiche Versicherungsmaklerin, stand mitten im Leben, als die willenstarke junge Frau mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wurde. Mit schwarzem Humor, einer unglaublichen Widerstandsfähigkeit stellt sie sich der Aufgabe, nicht aufzugeben. Sie erschafft nach der Rück-
Martina Hagspiel
kehr ins aktive Leben das Projekt „Kurvenkratzer“ - ein Buchprojekt mit 25 Berichten von persönlich Betroffenen. Ihre Geschichte, auch im Hinblick auf den Umstand, mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung den finanziellen Aspekt abgefedert zu haben, machte auf die Teilnehmer enormen Eindruck. Streitigkeiten vor Gericht Es kommt auch bei den besten Versicherern vor, dass Leistungsfälle vor Gericht enden. Die beiden Anwälte Dr. Thomas Lederer und Mag. Maximilian Hoff erklärten die meisten Stolperfallen, wie etwa Verletzungen bei der vorvertraglichen Anzeigepflicht, wenn Kunden beim Ausfüllen von Gesundheitsfragen wichtige oder anscheinlich unwichtige Details vergessen. Die beste Absicherung ist eine peinlich genaue Protokollierung des Beratungsgespräches, um im Falle des Falles detaillierte Informationen über die Situation wiedergeben zu können. risControl 06/18 13
FINANZEN
Serie Teil 3 | Sachwerte jenseits des Mainstreams
Sachwert-Investments als Inflationsschutz In den beiden ersten Teilen ging es um ausgefallenere SachwertInvestments mit überdurchschnittlichen Performance-Aussichten. In diesem Teil geht es um Investments mit InflationsschutzCharakter. Das sind offene Immobilienfonds und diverse Rohstoffe. von Michael Kordovsky In den USA droht Lohninflation. Im Mai 2018 fiel nämlich die US-Arbeitslosenquote auf 3,8%. Zuletzt war sie im April 2000 so niedrig. Somit ist es nicht verwunderlich, dass in den USA der Anstieg der Stundenlöhne in der Privatwirtschaft mittlerweile über der Inflationsrate liegt. Es herrscht Personalmangel. Im Mai stiegen daher die Stundenlöhne (ex öff. Verwaltung u. Agrar) auf Jahressicht um 2,7% auf 26,92 USD Im Vergleich dazu lag die Jahresinflation im April 2018 bei 2,5% (Vorjahresniveau: 2,2%). Ebenfalls langsam ein Thema wird Lohninflation im Euroraum, wo sich die Arbeitslosenquote schrittweise dem letzten Tief nähert. Bereits seit Dezember 2017 liegt die Kerninflationsrate bei mindestens 1,1% und erreichte im Mai einen Wert von 1,3%. Nachdem die Energiepreiskomponente im Verbraucherpreisindex (HVPI) infolge steigender Ölpreise im Mai auf Jahresbasis um 6,2% anstieg, sprang die Teuerung im Mai von 1,2% (April) auf 1,9%. Weitere Faktoren sind steigende Preise für unverarbeitete Lebensmittel und ein Anziehen der Dienstleistungstarife.
Inflationsschutz wird immer mehr zum Thema. Guten Inflationsschutz bieten Immobilien, da die Mieterträge an den Verbraucherpreisindex gekoppelt sind. Somit steigen die Immobilienpreise langfristig im Einklang mit den Verbraucherpreisen. In den vergangenen 10 bis 15 Jahren entwickelten sich die Immobilienpreise infolge sinkender Zinsen sogar wesentlich besser. Eine Anlegerwohnung wäre ein klassisches Inflationsschutzinvestment. Die Nachteile sind allerdings hohe Investitionskosten und Kaufnebenkosten von rund 10%. Kostengünstige Alternativen für Kleinanleger sind offene Immobilienfonds, denn: Offene Immobilienfonds mit beständigen Wertsteigerungen Wer nicht das nötige Kleingeld für Anlegerwohnungen hat, kann sich über offene Immobilienfonds bereits mit minimalen Beträgen an einem breiten Immobilienportfolio bestehend aus Wohn- und Gewerbeobjekten beteiligen. Doch die Verwaltung kostet, was die Renditen
schmälert. Hinzukommt noch ein gewisses Liquiditätsrisiko, denn: Der Umstand, dass langfristige Immobilienprojekte mit jederzeit verfügbaren Mitteln finanziert werden, wurde vor allem im Zuge der Finanzkrise vielen Immofonds zum Verhängnis. Es kam infolge massiver Kapitalabflüsse zu Schließungen. Die Fonds wurden dann an der Börse zu Abschlägen in häufig zweistelliger Größenordnung gehandelt. Scheitert eine nachhaltige Öffnung, kommt es zur Liquidation. Dann stehen die Verwalter mit dem Immobilienverkauf unter Zeitdruck und erzielen nicht unbedingt optimale Preise. Derzeit ist so ein Szenario nicht in Sicht. Diese Anlagekategorie erfreut sich hoher Mittelzuflüsse, sodass es die Fondsmanager bereits schwer haben, noch halbwegs rentable Objekte zu finden. Die Konjunktur läuft und die Nachfrage nach Büroflächen ist groß. Der Leerstand sinkt. In diesem Zusammenhang gelangte eine aktuelle Untersuchung der Ratingagentur Scope zu folgendem Ergebnis: 12 der 18 untersuchten Portfolios konnten ihre Vermietungsquote steigern und die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote der Fonds stieg gegenüber dem Vorjahr von 94,5 auf 95,3%. Das schafft noch mehr Vertrauen und steigert die Nachfrage. Die richtige Auswahl
Eine Anlegerwohnung wäre ein klassisches Inflationsschutzinvestment. Die Nachteile sind allerdings hohe Investitionskosten und Kaufnebenkosten von rund 10%. 14 risControl 06/18
Durch Auswahl von Immofonds mit entweder zahlreichen Kleinanlegern oder loyalen Kerninvestoren können die Risiken einer Schließung vermindert werden, vor allem dann, wenn in den vergangenen 5 Jahren die PerformanceZahlen stimmen und das Fondsmanagement einen Investment-Fokus im deutschsprachigen Raum oder zumindest Europa hat, denn im
FINANZEN
führen. Auf der anderen Seite sind diese Edelmetalle auch eine Art Fluchtwährung im KrisenPerformance ISIN fall. Für Inflationsschutz sind 1 Jahr 5 Jahre Gold und Silber aufgrund dieser grundbesitz europa DE0009807008 2,72% 14,18% Unsicherheiten nicht geeignet, Real Invest Austria AT0000634365 2,42% 14,07% aber sie sind eine KrisenabsiFolgende Fonds erscheinen cherung. zweckmäßig, vor allem wenn SemperReal Estate AT0000615158 2,01% 13,96% Ein klassischer Inflationsrohzumindest auf 3 verschiedene Immofonds 1 AT0000632195 1,95% 12,32% stoff hingegen ist Erdöl. Energie gestreut wird: Erste Immobilienfonds AT0000A08SH5 1,74% 10,66% und Treibstoffe fließen in alle Produktkategorien und viele grundbesitz europa: HighQuelle: Mountain-View | 4. 6. 2018 Dienstleistungen als Kostenlights: 94,1% Vermietungsquofaktor mit ein. Für steigende te, im März Fertigstellung des S 5 International Quarter, eines Bürokom- Deutschland ist 40 zu 60%. Beispiele des Ölpreise bzw. Energierohstoffpreise (z.B. plexes im Großraum London inmitten des Portfolios sind das Ramada-Hotel in Inns- Heizöl...) sprechen: ehemaligen Olympiageländes. Mit 53,4% bruck, der Grazer Büroturm „Maxtower“ im • Steigende globale Ölnachfrage des Jahressollmietertrages liegt der Fokus auf Stadtteil Gries, und das Forum Schönbrunn • OPEC hält Angebot bewusst knapp bzw. ist um Abbau der globalen Ölvorräte bemüht Büro und Praxis. Ein gutes weiteres Drittel Bauteil 1, ein multifunktionelles Büro- und generiert der Einzelhandel. Der Fonds ist quer Geschäftsgebäude in 1120 Wien (10060 m2). • Geopolitische Spannungen • Angebotsausfälle in Venezuela durch Europa investiert, wobei Deutschland und Großbritannien zusammen mehr als die Erste Immobilienfonds: 74% des Immobi- • Weltweiter Mangel an Raffineriekapazitäten lienvermögens fallen auf Wohnimmobilien, • In den USA ist von davon auszugehen, dass Hälfte der Verkehrswerte ausmachen. ein beschleunigter Raffineriebetrieb zum 18% auf Büros und der Rest auf Geschäfte. Abbau der US-Rohölbestände beiträgt. Real Invest Austria: 70% der Verkehrswerte Mit 81% Österreich und 19% Deutschland bestehen aus Wohnanlagen und Infrastruk- ist der Fonds solide aufgestellt. Die Hohe tur und 30% verteilen sich auf die Segmente Wohnimmobilienquote macht den Fonds zu Bei Erdöl winken aufgrund der Backwardation-Situation an den Märkten (Kassapreis über Büro, Handel und Gewerbe. Ausschließlich einem Stabilisator im Portfolio. Terminpreis und fallende Terminpreiskurve) österreichische Immobilien vorwiegend in noch zusätzliche Rollrenditen. Zunehmend Rohstoffe Stadtregionen. mehr Rohstoffe gehen in Backwardation. SemperReal Estate: Vermietungsquote von Bei der Absicherung gegen Inflation fällt den 95,8%; 52% des Immobilienwertes fallen auf meisten sofort Gold und Silber ein. Doch leider Kleinanleger können über die ETCs (exchange Deutschland, 48% auf Österreich. Je 32%, 30% hält sich die konkrete Inflationsschutzwirkung traded commodities) von ETF Securities über bzw. 19% fallen auf Büros, Einzelhandel und in Grenzen. Beide Edelmetalle unterliegen im die Konstruktion einer Nullkoponanleihe Hotels. Der Rest verteilt sich auf Logistik, Laufe der Jahre enormen Schwankungen. Null- ohne bestimmte Laufzeit, die jedoch über zinsen wirkten bis zuletzt preisstützend. Doch besicherte Swapgeschäfte die Performance Grundstücke und Wohnimmobilien. was passiert, wenn im Laufe der kommenden der betreffenden Rohstoffkontrakte abbildet, Immofonds 1: 69% des Immobilienvermögens Jahre im Einklang mit höheren Inflationsraten an steigenden Rohstoffpreisen profitieren. fallen auf Büros, 17% auf Einzelhandel und weltweit die Zinsen ansteigen? Dies kann hier Interessant erscheinen der ETFS WTI Crude die geographische Verteilung Österreich zu zu größeren zwischenzeitlichen Korrekturen Oil (ISIN: DE000A0KRJX4) und der ETFS Cotton (ISIN: DE000A0KRJW6). Letzterer überzeugt mit relativ hohen Rollrenditen bei Baumwolle. Betreffend der anderen Agrarrohstoffe ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Besser können Anleger über Aktien markenstarker Nahrungsmittelkonzerne an steigenden Nahrungsmittelpreisen profitieren. Diese Firmen haben nämlich die Pricing-Power, höhere Preise an den Handel weiterzugeben. Zu den weltgrößten Verarbeitern von Agrarprodukten zählt Archer Daniels Midland, während Nestle Erdöl ist ein und der Frühstücksflocken-Anbieter Kellogg klassischer über besonders starke Marken verfügen. Inflationsrohstoff Gegensatz zu den USA sind die Zinsrisiken (steigende Zinsen = fallende Immobilienpreise) in unseren Breiten noch überschaubar.
Offene Immobilienfonds (gereiht nach 5jähriger Performance
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INTERVIEW | EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG
"Reisen ist wieder in." CEO und CFO Mag. Wolfgang Lackner und Klaus Kretz, Leiter des Maklervertriebes bei der Europäischen Reiseversicherung, im Gespräch über neue Aufgaben, herausfordernde Regulatorien und positive Erfahrungen. Herr Kretz, Sie sind seit Anfang des Jahres bei der Europäischen Reiseversicherung für den Maklervertrieb zuständig … Kretz: Die Europäische Reiseversicherung ist der einzige österreichische Spezialreiseversicherer. Im Haus sind 82 Mitarbeiter beschäftigt und seit Beginn meiner Tätigkeit habe ich mich herzlich aufgenommen gefühlt. Wie ist es zur Entscheidung für die Europäische Reiseversicherung gekommen? Kretz: Ich habe mich ganz bewusst für einen österreichischen Versicherer entschieden, weil die Erfahrung mir gezeigt hat, dass es wichtig ist, Entscheidungsträger direkt vor Ort zu haben. Die Kombination aus einem regionalen Versicherer mit einem internationalen Netzwerk und einem starken Eigentümer, der Generali Gruppe, war für mich sehr wichtig. Wo sehen Sie die Stärken der Europäischen Reiseversicherung? Kretz: Die Stärke liegt in unserer Erfahrung. Die Europäische Reiseversicherung hat vor Kurzem ihr 111. Bestandsjahr gefeiert und konzentriert sich seit Beginn auf die Kernkompetenz, dem Reisenden das Leben zu verbessern. Sowohl die Erfahrung als auch unser Wille, für den Reisenden da zu sein, ist unsere Stärke. Unser Vorteil ist es, auch mit einem starken internationalen Partner, der Europ Assistance, für unsere Reisenden überall auf der Welt erreichbar zu sein. Wo sehen Sie die Herausforderungen für das heurige Jahr? Kretz: Das heurige Jahr hält viele Herausforderungen für die ganze Branche bereit. Ich denke, dass wir diese Aufgaben jedenfalls gut bewältigen werden. Gerade im Privatkundenbereich liegt die Herausforderung darin, dass 16 risControl 06/18
einerseits ein klar definierter und nachvollzieh- bereich ist es die Jahresversicherung. Denn barer Verkaufsprozess ermöglicht wird, wel- viele Reisende unternehmen nicht nur einen cher die gesetzlichen Vorgaben entsprechend Urlaub im Jahr, und viel unterwegs zu sein, birgt auch viel Risiko. abdeckt und gleichDer zweite Bereich ist zeitig den Vermittler Sowohl die Erfahrung als die Jahresreiseversiim Verkaufsprozess auch unser Wille, für den cherung für Unterunterstützt. In meiner nehmen und deren Funktion als Leiter Reisenden da zu sein, ist Mitarbeitenden. des Makler- und unsere Stärke. Denn die Haftung Agenturvertriebes eines Unternehmers bei der Europäischen Reiseversicherung sehe ich meine Aufgabe für seine Mitarbeiter, die für ihn auf Reisen gedarin, unsere Vertriebspartner von der Ser- hen, sollte man nicht unterschätzen. Mit einer vicequalität und vom Versicherungsumfang Geschäftsreiseversicherung sind die meisten Bereiche abgedeckt, sei es eine Erkrankung mit unserer Produkte zu überzeugen. einer Rückholungsmöglichkeit des Patienten Wo liegen Ihre Schwerpunkte heuer im nach Österreich oder die Übernahme von Krankenhauskosten auch außerhalb Europas. Vertrieb? Es sind oft ein großer finanzieller Einsatz und Kretz: Es gibt zwei Bereiche, die ich persönlich ein umfassendes Netzwerk nötig, um solche stärker forcieren möchte: Im Privatkunden- Ereignisse positiv erledigen zu können. Zum
EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG | INTERVIEW
CEO Wolfgang Lackner und Vertriebsleiter Klaus Kretz
Beispiel musste vor Kurzem ein Mitarbeiter eines Unternehmens aus China aufgrund eines Unfalls rückgeholt werden. Für einen Klein- und Mittelbetrieb können die dadurch entstehenden Kosten existenzgefährdend sein. Mein Ziel ist es, den Maklervertrieb in der Europäischen Versicherung noch stärker zu positionieren. Sie sind kürzlich in der Generalversammlung der abta – Austrian Business Travel Association - zum erweiterten Vorstands-
mitglied gewählt worden. Was macht man dabei? Kretz: Die abta setzt sich für professionelles Geschäftsreisemanagement mit der Zielrichtung Kostensenkung ohne Qualitätsverlust ein, von der Buchungsanfrage bis zur Mietwagenorganisation. Es werden Weiterbildungsmöglichkeiten der Geschäftsreisespezialisten abgehalten und es finden regelmäßig Workshops und Austausch-Meetings statt. Als Vertreter der Europäischen Reiseversicherung
vertrete ich deren Interesse, zeige die Risiken bei Geschäftsreisen auf und kann unsere Versicherungslösungen präsentieren. Gibt es noch Bedarf hierfür am Markt? Kretz: Zweifelsohne besteht Bedarf am Markt. Viele Unternehmen sind sich auch bewusst, ihre Mitarbeiter absichern zu müssen. Aber es trifft nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine, deren Mitarbeiter nur in Europa unterwegs sind. Auch hier sollte man vorsorrisControl 06/18 17
INTERVIEW | EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG
haben die klassischen Vertriebswege wie Versicherungsmakler und Versicherungsagenten, den Angestellten-Außendienst einiger Versicherungsunternehmen, aber insbesonders auch Reisebüros, Hoteliers und sonstige Annexvertriebe, wo auch noch weitere gesetzliche Neuerungen berücksichtigt werden müssen. Die Begeisterung der noch mehr werdenden Bürokratie bei einigen unserer Hotelierpartnerunternehmen hält sich besonders in Grenzen. Von den technischen Umsetzungen bis zur Implementierung bei Buchungsstrecken haben wir eine ganz andere Dimension zu bewältigen als andere Versicherungsunternehmen. Nicht zu vergessen, dass Touristikunternehmen bis Mitte des Jahres die neue Pauschalreiseverordnung umsetzen müssen, die ebenfalls eine vorvertragliche Informationspflicht beinhaltet. Wie weit müssen Sie dem Annexvertrieb in sind, nicht nur geschäftlich, sondern auch im den Abläufen Unterstützung anbieten, wie privaten Bereich. Der Österreich-Tourismus weit müssen Sie Ihre Prozesse verändern? hat sich sehr gut entwickelt. Als Partner der Was sind Ihre Erfahrungen mit der Euro- Österreichischen Hoteliers Vereinigung ÖHV Lackner: Wir streben danach, wie bei allen bieten wir über Hotels auch eine eigene Ho- Dingen, dem Kunden und Vertriebspartner päischen Reiseversicherung? Prozesse möglichst telstornoversicherung leicht und ohne graKretz: Reisen ist immer schon ein Hobby von an, die aufgrund der Als Partner der vierenden manuellen mir. Ich bin letztes Jahr 850 Kilometer den Entwicklung sehr gut Österreichischen Hoteliers Eingriff zu ermögliJakobsweg zu Fuß marschiert, abgesichert angenommen wurde. Vereinigung ÖHV bieten wir chen. Aber ganz ohne mit der Europäischen Reiseversicherung. Im Das Firmengeschäft über Hotels auch eine eigene Mithilfe des Partners Mai bin ich 14 Tage mit meiner Gattin den der Corporate Traist es nicht möglich. portugiesischen Jakobsweg gegangen, auch velling Insurance hat Hotelstornoversicherung an, Unsere Challenge wieder abgesichert. Denn es kann immer sich ebenfalls sehr die aufgrund der Entwicklung wird es sein, inteletwas passieren und mit unserer Notfalls-App positiv entwickelt, sehr gut angenommen wurde. ligente, aber auch bekommt man überall Hilfe und kann im und die bereits anpragmatische LöZweifelsfall auch in unwegsamen Gebieten gesprochene Jahresreiseversicherung gewinnt immer mehr an sungen zu finden, sodass wir einerseits den geborgen werden. Attraktivität. Auch die ersten Monate des rechtlichen Anforderungen entsprechen, aber Mag. Lackner, wie zufrieden sind Sie mit der heurigen Jahres lassen ein sehr vielverspre- der Kunde und der Vertriebspartner möglichst wenig zusätzlichen Aufwand haben. Wir Geschäftsentwicklung des letzten Jahres? chendes Ergebnis erwarten. arbeiten an den Themen sehr intensiv und Wo sehen Sie die haben sicherlich einige gute Lösungen parat. Lackner: Ich bin mit größten Heraus- Für mein Erachten würde ich lieber mehr dem letzten Jahr, das Wir streben danach, wie bei forderungen für das Ressourcen und Zeit für ein noch besseres für uns schon wieallen Dingen, dem Kunden Service und eine noch bessere Kundenbindung heurige Jahr? der weit zurückliegt, aufbringen, aber man muss die gesetzlichen sehr zufrieden. Es und Vertriebspartner Lackner: Die größten Anforderungen erfüllen. sind drei positive Prozesse möglichst leicht und Herausforderungen Entwicklungen einohne gravierenden manuellen für das heurige Jahr Wie verändert sich das Reiseverhalten getreten: Nach den Eingriff zu ermöglichen. sehe ich bei der re- Ihrer Kunden? gedämpften Reiselativ großen Zahl an jahren 2015 und 2016 war 2017 wieder ein sehr positives Reisejahr, in regulatorischen Veränderungen, da wir im Lackner: Unsere Reisestudie zeigt: Reisen ist dem Österreicher auch wieder vermehrt gereist Vertrieb enorm breit aufgestellt sind. Wir wieder in. Die Menschen reisen wieder mehr, gen, denn wie schon gesagt: Krankenhauskosten können schnell existenzgefährdend werden.
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EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG | INTERVIEW
das Buchungsverhalten zeigt einen Anstieg Kunde seine Reise sucht, diese bucht oder Lösungen anzubieten. Wir arbeiten gerade an beim Suchen und Buchen im Internet. Gleich- über Reisen nachdenkt. Deswegen versuchen einem neuen EDV-System, um das tägliche wir, möglichst breit Leben des Kunden und des Vermittlerpartzeitig erleben wir als Spezialversiche- ners leichter zu gestalten. Weiters entwickeln eine Renaissance der Wir wollen als Europäische rer aufgestellt zu sein wir permanent unsere App weiter, die mit Reisebüros, insbesonReiseversicherung immer und alle Vertriebs- vielen Features ausgestattet ist und mit ihren dere die komplexeren dort sein, wo der Kunde seine kanäle zu bedienen. vielen Funktionen zu einer Notfalls-App hochpreisigen Reisen Wir setzen große gewachsen ist. werden vermehrt im Reise sucht, diese bucht oder Erwartungen auf das Reisebüro gebucht. über Reisen nachdenkt. Thema Jahresreise- Welche Produktneuheiten wird es heuer Was die Studie noch versicherung, da das geben? aufgezeigt hat: Personen, die grundsätzlich versicherungsaffin Produkt eine umfassende Deckungsvariante sind, würden ihre Reiseversicherung auch bei beinhaltet – bei geringen Kosten und einem Lackner: Traditionell werden bei uns immer im Herbst die Produktneuheiten vorgestellt. ihrem Berater abschließen. Daher sehe ich sehr attraktiven Provisionsniveau. Heuer werden wir durchaus Potenzial für unsere Vertriebspartner. aufgrund der IDDWas bedeutet DigiUnsere Reisestudie zeigt: Umsetzung nicht Welche Vertriebskanäle nutzt die Europäi- talisierung für Ihr neue Produkte kresche Reiseversicherung? Wie sehen Sie die Unternehmen? Reisen ist wieder in. ieren, sondern besteEntwicklung des ungebundenen Vertriebes hende Produkte optiLackner: Digitaliund was erwarten Sie? sierung ist ein Trend, dem sich niemand mieren und unsere Position als bekanntester Lackner: Eine unserer strategischen Grund- entschließen kann. Digitalisierung bedeutet österreichischer Reiseversicherer ausbauen. satzaussagen ist: Wir wollen als Europäische für mich als modernes Unternehmen, Kunden Reiseversicherung immer dort sein, wo der und Vertriebspartnern moderne und effiziente Wir danken für das Gespräch.
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MARKT
Grenzenlos versichert im Katastrophenfall Ob nun durch Menschenhand verursacht oder nicht, ist der Klimawandel Realität geworden, der auch die Versicherungswirtschaft stark belastet. Unwetter verursachen bei den Kunden der Versicherungsunternehmen fast jährlich neue Rekordschäden. Die Versicherungswirtschaft fordert daher weltweit die Regierungen auf stärker mit den Assekuranzen zu kooperieren.
Der Global Risk Report 2018 des Weltwirtschaftsforums in Davos bewertet die extremen Wetterereignisse hinsichtlich ihrer Auswirkungen nach den Massenvernichtungswaffen als das größte Risiko weltweit. Nicht zu Unrecht: 2017 stieg der Schaden durch Naturereignisse weltweit auf den Rekordwert von 330 Milliarden Euro, wie aus einer Studie des Rückversicherers Munich Re hervorgeht. Nicht nur die Höhe der Schadenereignisse, auch die Anzahl der Katastrophen stieg an. So erfasste die Munich Re im letzten Jahr 710 relevante Schadenereignisse, was über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre liegt. Im Schnitt wurden in diesem Zeitraum 605 Ereignisse registriert, beim 30-Jahre-Vergleich sind es im Vergleich dazu nur 490 Ereignisse. Auch die österreichischen Versicherungen mussten letztes Jahr tief in die Tasche greifen, um die Unwetterschäden ihrer Kunden zu begleichen. Bei der UNIQA lagen die Kosten bei rund 100 Millionen Euro, bei der Generali und der Wiener Städtischen waren es rund 90 Millionen Euro. Privat-Staatliche-Partnerschaften In Österreich gilt durch die Topografie jedes Bundesland als Risikogebiet für Naturkatastrophen. Allein in den letzten zwei Jahren betrugen die Schäden durch Unwetter, Dürre, Frost, etc. in Österreich rund 520 Millionen Euro, wie eine Statistik der Österreichischen Hagelversicherung zeigt. Trotzdem unterschätzen immer noch viele Menschen dieses Risiko, erläutert VVO-Präsident Generaldirektor Dr. Othmar Ederer. So zeigt sich bei einer jährlich durchgeführten Befragung über die Gefahreneinschätzung der Österreicher durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), dass die Menschen die Gefahren durch 20 risControl 06/18
Extremwetter, stärker unterschätzen als angenommen, erläutert KFV-Direktor Dr. Othmar Thann. Trotz einiger Hochwasserereignisse in den letzten Jahren, wissen derzeit nur 40 Prozent der Befragten, dass sich ihr Wohnort in einer Hochwassergefährdungszone befindet. Dieses Phänomen ist nicht auf Österreich beschränkt. „Es ist eine paradoxe Situation: Die Risiken in der Welt nehmen ständig zu, doch die Menschen geben weltweit einen immer geringeren Anteil ihres Einkommens für ihre Absicherung aus“, erklärt Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. Heise verlangt in dieser Hinsicht eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Industrie, um diesen „Protection-Gap“ zu schließen (Nur 140 Mrd. Euro von 330 Mrd. Euro Schadenssumme waren 2017 versichert). Schon jetzt haben sich diesbezüglich Privat-StaatlichePartnerschaften am Versicherungsmarkt etabliert. Gerade staatliche Prämienunterstützungen liegen derzeit weltweit im Trend, wie Mario Winkler, Sprecher der Österreichischen Hagelversicherung erklärt. Solche Modelle des Private-Public-Partnership wurden z.B. bereits in China, USA, Kanada, Russland, Indien, Türkei usw. ins Leben gerufen. In Österreich findet z.B. eine staatliche Prämienunterstützung Anwendung in der Österreichischen Hagelversicherung. Mit dem Private-Public-Partnership-System werden 50 Prozent der Prämie aus der öffentlichen Hand bezuschusst (25% Länder/25% Bund). Das gilt für die Risiken Hagel, Frost, Sturm, Dürre und Überschwemmung, für alle landwirtschaftlichen Kulturen. Die Vorteile gegenüber ad hoc-Zahlungen aus dem Katastrophenfonds, erklärt Winkler wie folgt: Einerseits hat der Landwirt einen Rechtsanspruch auf Entschädigung, andererseits kann der Staat sein öffentliches Budget kalkulieren. Denn
der Klimawandel wird zukünftig mehr Wetterextremereignisse mit sich bringen. Diese Form der Partnerschaft zeigt auch, dass die gefährdeten Menschen gerne bereit sind die staatliche Subvention in Anspruch zu nehmen. „Wir haben mittlerweile 85 Prozent der Agrarflächen gegen das Risiko Hagel und 65 Prozent gegen andere Risiken (Sturm, Dürre, Frost, Überschwemmung, etc.) versichert." Europäische Diversität Neben der Prämienunterstützung gibt es europaweit verschiedene Arten, wie der Staat Versicherungskapazitäten bereitstellt. In einigen Ländern (Spanien, Frankreich, Schweiz) finden sich staatliche oder halb-staatliche Monopolversicherungen, in anderen Ländern (Deutschland, Italien, Großbritannien) dagegen rein privatwirtschaftlich getragene Marktlösungen, in wieder anderen Ländern, wie in Österreich oder Dänemark sind es wiederum steuerfinanzierte Katastrophenfonds und in den Niederlanden besteht sogar ein gesetzliches Versicherungsverbot gegen die private Versicherung von Sturmflutschäden. In Spanien gibt es eine umfassende Pflichtversicherung gegen Elementarschäden und andere außergewöhnliche Ereignisse, wie Terroranschläge und politische Unruhen, die allesamt durch einen staatlichen Monopolversicherer angeboten werden. In Frankreich ist der Versicherungsschutz gegen Naturgefahren obligatorisch an sämtliche Sachversicherungsverträge geknüpft. Jeder Kunde, der z.B. eine Gebäude-, Kfz- oder gewerbliche Betriebsunterbrechungsversicherung erwirbt, ist gebunden diesen Schutz mit zu erwerben. Marktmäßig versicherbare Risiken, wie Sturm, Frost, Hagel, Schneedruck usw. verbleiben im normalen Geschäft der Versicherer und
MARKT
Rückversicherer. Die nicht versicherbaren Risiken werden von einer staatlichen Rückversicherungsanstalt übernommen, die die Versicherungen mit Garantien für Naturkatastrophen versorgt. Der Staat legt dabei auch im Einzelfall fest, ob es sich um ein Naturkatastrophenereignis handelt, oder nicht. Die Schweiz verfügt über eine verpflichtende Elementarschadenversicherung für Hausrat, Geschäftsinventar und Gebäude. Sie ist zwingend in die Gebäude-Versicherung integriert. Ein Eigenheimbesitzer, der über eine Feuer- und eine Hausratversicherung verfügt, ist damit neben Feuer auch gegen die Elementarrisiken Hochwasser, Überschwemmungen, Sturm, Hagel, Lawinen, Schneedruck usw. versichert. Die kantonalen Gebäudeversicherungen garantieren eine unbegrenzte Deckung versicherter Schäden. Der britische Versicherungsmarkt, ist traditionell wiederum ein Beispiel für die Wirkungsweise eines Marktes ohne staatliche Eingriffe. Die Versicherung von Elementarschäden wird ausschließlich von privaten Unternehmen angeboten. Ein Gentlemen Agreement zwischen dem Staat und der Versicherungswirtschaft sorgt dafür, dass sich der Staat um die präventiven Maßnahmen des Katastrophenschutzes kümmert und die Versicherungswirtschaft die Schäden deckt. Das Problem der negativen Auslese wird dabei durch zwei Mechanismen außer Kraft gesetzt. Einerseits durch Bündelversicherungen von Naturkatastophen, um so die Versicherungsgemeinschaft zu vergrößern. Hinzu kommt, dass Überschwemmungsversicherungen für Hauseigentümer obligatorisch sind, weil Banken diese Polizze bei der Vergabe eines Hypothekarkredits verlangen. Auch in Deutschland erfolgt die Versicherung durch individuelle Prämienkalkulation bei Überschwemmungsschäden. Bei Naturkatastrophen größeren Ausmaßes kommt es regelmäßig zu Ad-hoc-Hilfen von staatlicher Seite. Katastrophenfonds in Österreich In Österreich erfolgt die Entschädigung für Opfer und Schäden aus Naturgefahren seit 1966 durch den staatlichen Katastrophenfonds. Da die Finanzierung des Katastrophenfonds vor allem aus Mitteln der Einkommen- und Körperschaftssteuer erfolgt, sind die Reserven des Katastrophenfonds
Schwankungen des Wirtschaftswachstums unterworfen. Vielfach wurden Überschüsse des Fonds in ereignisarmen Perioden für andere politische Zwecke abgeschöpft, sodass in ereignisreichen Perioden, wiederum nachträgliche steuerpolitische Maßnahmen nötig wurden. Kritikpunkte sehen die Experten, vor allem in der Gefahr von Charity Hazard, also dem Verzicht eines Erwerbs einer individuellen Versicherung, da sich die Betroffenen auf die Leistungen aus dem Katastrophenfonds im Schadenfall verlassen (siehe Interview mit Prof. Eszler). Der überwiegende Teil der Ausgaben aus dem Katastrophenfonds wurde 2017 für Vorbeugungsmaßnahmen (236,6 Mio. Euro) verwendet. Die restlichen rund 120 Millionen Euro wurden für Schäden Privater (27,5 Mio. Euro), Ernteversicherung (27,9 Mio. Euro), Einsatz der Feuerwehr (37,0 Mio. Euro) sowie Schäden Bund, Länder usw. ausgegeben. Trotz der hohen Ausgaben durch den Katastrophenfonds fordert Doris Wendler, Vorstandsdirektorin eine obligatorische Naturkatastrophen-Absicherung, wie sie in der Schweiz oder Frankreich praktiziert wird. „Der Katastrophenfonds bietet den Menschen keinen ausreichenden Schutz, weil sie nicht Vertragspartner, sondern Bittsteller sind. Eine verpflichtende Lösung hätte den Vorteil, dass es eine umfassende Absicherung zu einer geringfügig höheren Prämie gäbe“, so Wendler. Rückversicherungen als Rettungsanker Um sich vor zu große Schadenssummen zu schützen begrenzen die Versicherer ihr Kumulrisiko (Ereignis löst gleichzeitig bei mehreren versicherten Einheiten Schäden aus) indem sie eine Kumulschadensgrenze einziehen. Bei den meisten österreichischen Versicherungen liegt dieser Wert bei 30 Millionen Euro. Falls z.B. der Gesamtschaden eines Hochwassers bei einem Versicherer – dessen Kumulschadensgrenze bei 30 Millionen Euro liegt – 60 Millionen Euro erreicht, so wird dem betroffenen Versicherungsnehmer die Leistung um 50 Prozent gekürzt. Auch die Versicherungssummen für Schäden durch Elementarereignisse, wie Überschwemmungen werden begrenzt. Die durchschnittliche Standarddeckung liegt hier bei ca. 5.000 bis 15.000 Euro. Ein Betrag, der jedoch bei Hochwasserkatastrophen leicht überschritten wird.
Dr. Michael Heise
Gerade die Möglichkeiten des Instruments der Rückversicherung könnten zumindest teilweise, für eine höhere Deckungsquote sorgen. Allein die Zahlen zeigen, dass die Rückversicherer trotz Jahre mit großen Naturkatastrophen auf einem riesigen Kapitalpolster sitzen, wie aus einer Studie des weltgrößten Rückversicherungsmaklers Aon Benfield hervorgeht. Zum Jahresende ist demzufolge das weltweit verfügbare Rückversicherungskapital auf den Rekordwert von umgerechnet fast 500 Milliarden Euro gestiegen. Neben dem riesigen Kapitalberg, kann durch die Rückversicherer gerade das Kumulrisiko und die Schadensschwankungen durch Diversifikation der gezeichneten Risiken über verschiedene Regionen hinweg sehr gut begrenzt werden, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Tristan Nguyen. Im Zuge einer Quotenrückversicherung zwischen zwei Versicherern können ganze Bestände von Naturkatastrophenrisiken wechselseitig rückversichert werden und es kann so die statistische Korrelation im Risikobestand jedes Versicherers günstig beeinflusst werden“, ergänzt Prof. Erwin Eszler, vom Institut für Banken und Versicherungen an der WU-Wien. Auch gehen die Versicherungen immer häufiger dazu über, ihre gezeichneten Katastrophenrisiken auf den Finanzmarkt zu überwälzen. So hat das Emissionsvolumen der Katastrophenanleihen (Cat-Bonds) im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht (12,56 Milliarden Euro) und war damit rund doppelt so hoch, wie noch 2012. risControl 06/18 21
INTERVIEW
Zur Versicherung von Naturkatastrophenrisiken ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler beschäftigt sich seit über dreißig Jahren an der Wirtschaftsuniversität Wien (Institute for Finance, Banking and Insurance) mit der Versicherbarkeit von Naturkatastrophenrisiken.
Welche Grenzen gibt es bei der Versicherbarkeit von Risiken, vor allem in Bezug auf Naturkatastrophenrisiken? Eszler: Es gibt Kriterien der Versicherbarkeit, die für eine Beurteilung herangezogen werden können, ob ein Risiko besser oder schlechter versicherbar ist. Der Schadensfall soll unvorhersehbar und unbeeinflussbar sein, es soll klar sein, wann der Versicherungsfall eingetreten ist, es muss eine dem Risiko entsprechende Prämie ermittelt werden können und die Risiken sollen voneinander unabhängig sein. Im Hinblick auf die Versicherbarkeit von Naturkatastrophenrisiken wird gerade die mangelnde Erfüllung des Kriteriums der Unabhängigkeit oft als das wesentliche Problem angesehen, da hier ein Ereignis zugleich eine Vielzahl von versicherten Risiken treffen kann (Kumulrisiko) und damit der sogenannte Risikoausgleich im Kollektiv nicht funktioniert. Was können die Versicherer gegen dieses Problem tun? Eszler: Versicherungstechnisch ist es möglich, auch nur einen einzelnen Naturkatastrophenversicherungsvertrag mit Risiken aller anderen Sparten zum Risikoausgleich im Kollektiv zusammenzubringen. Ein Naturkatastrophenrisiko stellt formal betrachtet eine Zufallsvariable mit der Möglichkeit von zufallsbedingten Überschäden oder Unterschäden dar, und diese Über- und Unterschäden können mit individuellen Über- und Unterschäden der Risiken jedweder anderen Art zum Risikoausgleich im Kollektiv zusammengefasst werden. Die Probleme liegen dabei eher in den spartenbezogenen Verwaltungskosten für dieses eine Risiko. Aber auch dieses Problem lässt sich etwa durch die Schaffung entsprechender Einrichtungen (unabhängige Risikobeurteilung und Schadensfeststellung) 22 risControl 06/18
auf der Ebene des Versicherungsverbandes lösen. Ein großer Bestand an bestimmten Naturkatastrophenrisiken bei einem Versicherer ist also versicherungstechnisch gar nicht erforderlich und es kann schon durch eine entsprechende versicherungstechnische Portfoliopolitik (spartenmäßige Diversifizierung) dem Kumulrisiko begegnet werden, ebenso wie auch schon innerhalb der Naturkatstrophenversicherung durch eine regionale bzw. geographische Diversifizierung. Auch gibt es ja hier entsprechende Rückversicherungen. Welche Prinzipien müssen beim Versichern von Naturereignissen eingehalten werden?
Eszler: Es ist hier völlig verfehlt, an die „Solidarität“ zu appellieren: In der Individualversicherung hat jeder Versicherungsnehmer eine seinem Risiko gemäße Prämie zu zahlen. Es kann nicht Aufgabe der privaten Versicherungswirtschaft sein, Umverteilungen zu bewirken, sodass ein Teil der Versicherungsnehmer zu viel Prämie zahlen muss, damit andere weniger zahlen brauchen. Sollen Katastrophenrisiken weiterhin von der privaten Versicherungswirtschaft versichert werden, oder soll sich der Staat beim Versagen marktwirtschaftlicher Lösungen an der Versicherung von Katastrophenrisiken beteiligen?
Eszler: Es geht vor allem wie in jeder anderen Eszler: Ich denke, dass Lösungen im RahSparte um die Verrechnung risikoäquiva- men der Individualversicherungswirtschaft lenter Prämien. Dies ist insofern wichtig, möglich und vorzuziehen sind. Wesentlich ist, dass zunächst weil dadurch adverse risikoäquivalente Selektion und UmVersicherungstechnisch Prämien ermittelt verteilungseffekte ist es möglich, auch und verrechnet werzwischen Versicherungsnehmern verden. Diese sind dann nur einen einzelnen vielleicht für stark mieden werden. Dass NaturkatastrophenGefährdete nicht von Vertretern der versicherungsvertrag leistbar. Wenn man Versicherungswirtmit Risiken aller nun hier Unterstütschaft hier immer anderen Sparten zum wieder Pflichtverzung möchte, dann ist das eine politische sicherungsmodelle Risikoausgleich im Kollektiv Entscheidung von (mit Hereinnahme zusammenzubringen. politischen Entscheieiner Vielzahl von Gefahren in die dungsträgern, die den Feuerversicherung mit einem einheitlichen Wählern gegenüber für die damit verbundene oder zu wenig differenzierenden Prämien- Umverteilung von der Gesamtheit der Steuzuschlagsatz) propagiert werden, würde zu erzahler hin zu Gefährdeten rechenschaftseiner verdeckten Umverteilung zwischen den pflichtig und verantwortlich sind. Versicherungsnehmern führen, und eine Umverteilung ist in der Individualversicherung Wie sollten solche staatlichen Unterstütentschieden abzulehnen. zungen aussehen? Wie steht es da um die Solidarität der Versicherungsgemeinschaft?
Eszler: Solche Unterstützungen sollten mit höchstmöglicher Transparenz und im Vorhi-
Wir sorgen dafür, dass Sie zu Ihrem Recht kommen! INTERVIEW
nein z. B. in Form einer Prämienunterstützung erfolgen, wie dies etwa in der Hagelversicherung bereits der Fall ist. Hierbei wird aber besonders auf die Förderungswürdigkeit zu achten sein. Jemand, der in einem bekanntermaßen gefährdeten Gebiet eine Liegenschaft erwirbt und vielleicht deshalb auch weniger dafür gezahlt hat, wird anders zu behandeln sein, als jemand, dessen Liegenschaft durch unverschuldete Änderungen nun gefährdet oder in höherem Ausmaß gefährdet ist. Wie beurteilen Sie die Gefahr von Fehlallokation von Risiken, wenn der Staat Risiken versichert, die für den privaten Versicherungsmarkt nicht versicherbar sind? Eszler: Bei nicht risikoäquivalenten Prämien haben wir auch hier wieder die problematischen Effekte der adversen Selektion (bei Freiwilligkeit) bzw. der Umverteilung (bei Zwangsversicherung). Auch ist bekannt, dass im Hinblick auf das Risiko zu niedrig bemessene Prämien zu Ansiedelungen in exponierten Gebieten (ver-)führen können, was im Hinblick auf die Gefährdung von Leben und Gesundheit auch ein ethisches Problem darstellt. Übrigens: Bestimmte Risiken, die auch im Zusammenhang mit Naturkatastrophen zu berücksichtigen sind, sind vom Staat im Rahmen der Sozialversicherung gedeckt, nämlich die personenbezogenen Risiken Krankheit, Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit, Tod (Vorsorge für Hinterbliebene). Was halten Sie von einer Vereinheitlichung der Naturgefahrenabsicherung und des Risikotransfers auf europäischer Ebene? Eszler: Es ist zu befürchten, dass es dann unter dem Deckmantel der Versicherung zu versicherungswidrigen, intransparenten Umverteilungsprozessen kommt. Ich würde dem sehr skeptisch und eigentlich ablehnend gegenüberstehen. Wie sinnvoll ist der Katastrophenfonds? Eszler: Viele Leistungen aus dem Katastrophenfonds sind sinnvoll und zu befürworten, ich denke hier z. B. an die Finanzierung von Maßnahmen zur Vorbeugung gegen künftige Katastrophenschäden. Unterstützungen von einzelnen Privatpersonen sollten allenfalls eher im Vorhinein durch Förderung von risikogerecht ermittelten Versicherungsprämien erfolgen. Damit würde auch das ansonsten auftretende Problem gelöst werden, dass Gefährdete sich auf die Leistungen aus dem Katastrophenfonds nach einem Schadenfall verlassen und daher auf Versicherungsnahme verzichten. Besonders verschärft ist die Problematik bei einem System, wo erfolgte Leistungen der Individualversicherung dann für den betroffenen Versicherungsnehmer die Leistungen aus dem Katastrophenfonds mindern.
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DAS ORIGINAL IM RECHTSSCHUTZ
Vielen Dank für das Gespräch.
Ein Unternehmen der
Group risControl 06/18 23
VERANSTALTUNG
Dialog Lebensversicherung
Biometrietage
Die Veranstaltungsreihe Biometrietage 2018, der Dialog Lebensversicherung ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Die vier Veranstaltungen in Ansfelden, Innsbruck, Graz und Wien waren hervorragend besucht; insgesamt wurden über 300 Makler, Finanzdienstleister und Agenten gezählt. Für den Besuch der Biometrietage erhielten Versicherungsmakler 20 Credit für das Weiterbildungszertifikat des Fachverbandes. Bei den Veranstaltungen wurde unteranderem das erweitere Bedingungswerk der Berufsunfähigkeitsversicherung im Bereich der Dread Disease Option. Bei Eintritt einer schweren Krankheit oder bei Verlust einer der Grundfähigkeiten Sehen, Hören und Sprechen wird von der Dialog eine Einmalzahlung von bis zu 150.000 € geleistet. Diese Zusatzleistung ist unabhängig davon, ob eine Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit besteht. Mit der
Arbeitsunfähigkeits-Option („Gelbe-ScheinRegelung“) wird nach ärztlicher Bescheinigung sofort für max. 24 Monate eine Pension in Höhe der vereinbarten Berufsunfähigkeitspension bezahlt. Des Weiteren gibt es jetzt ergänzend zu der ereignisabhängigen Nachversicherungsgarantie eine ereignisunabhängige Nachversicherungsgarantie. Innerhalb von fünf Jahren nach Versicherungsbeginn kann ohne Angabe von Gründen eine einmalige Erhöhung der Rente um bis zu 100% gewährt werden. Diese Zusatzleistung gibt es ohne Aufpreis. Aber auch externe Referenten waren zu Gast bei den „Biometrietagen 2018“, Josef Hausleithner von der Varias OG gab den Teilnehmern der Veranstaltungen einen umfassenden Überblick, was heute und in der Zukunft beachtet werden muss. Fachexperten aus den regionalen Gebietskrankenkassen
informierten darüber, wie deren Infoportal optimal für das Kundengespräch genutzt werden kann. Der Experte Wolfgang Staudinger stellte die professionelle Vergleichssoftware fynup.pro vor. Mag. Willi Bors, Direktor Österreich der Dialog Lebensversicherung, zieht ein positives Fazit: „Wir sind sehr erfreut über die außerordentliche Resonanz auf die Biometrietage 2018. Unsere Verbesserungen in der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung stellen einen wichtigen Meilenstein in der Steigerung der Marktdurchdringung und den positiven Geschäftsperspektiven der freien Vermittler dar. Unsere Serviceverbesserungen helfen dem Vermittler, noch schneller zum Ziel zu kommen. Die regen Diskussionen auf unseren Veranstaltungen haben gezeigt, dass wir mit unseren Innovationen und Informationsangeboten ins Schwarze treffen.“
Fachverband der Finanzdienstleister
Vermögensberater 2018 gesucht
Bereits zum fünften Mal haben Kunden von gewerblichen Vermögensberatern und Wertpapiervermittler die Möglichkeit, ihre Finanzberater online auf www.wko.at/publikumswahl zu bewerten. Beim Voting stehen die Kompetenz und Beratungsqualität zertifizierter Fachverbands-Mit24 risControl 06/18
glieder im Fokus, die in mehreren Kategorien und fünf Abstufungen von „außerordentlich“ bis „unzureichend“ beurteilt werden können. Derzeit sind knapp 500 Mitglieder dazu berechtigt, sich der jährlichen Publikumswahl zu stellen, da sie sich der Standes- und Ausübungsregeln des Fachverbandes unterworfen
haben. Die Siegerehrung wird am 15. Jänner 2019 im Rahmen der Weiterbildungsveranstaltung BILDUNGS-KickOff 2019 stattfinden. Sämtliche Träger des Gütesiegels sowie die Sieger der Publikumswahlen der letzten vier Jahre sind auf www.wko.at/pro-kunden zu finden.
Er versendet gerade eine Schadensmeldung. Er versendet gerade einen Kfz-Antrag. Er empfängt das gute Gefühl, dass er mit OMDS bestens vernetzt ist.
OMDS 3.0 setzt neue Maßstäbe in der Kommunikation zwischen Versicherungsunternehmen und Vertriebspartnern. Vereinheitlichte und standardisierte Geschäftsprozesse zum Vorteil aller Beteiligten. Noch nie war es einfacher und sicherer, Daten auszutauschen. Eine Initiative des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. https://omds.vvo.at
MARKT
Softwareanbieter
CCA9
Darum prüfe, wer sich lange bindet! Wer gerade seine Software erneuern möchte oder als freier Vermittler durchstartet hat die Qual der Wahl. Damit die Entscheidung leichter fällt, setzen wir unsere Vorstellungsrunde, in deren Mittelpunkt in Österreich angebotene Bestandsverwaltungssysteme stehen, mit CCA9 einem Produkt der Firma TOGETHER CCA GmbH fort. Eine große Bandbreite CCA9 ist ein, über die Jahre gewachsenes Programm, das flexibel auf die Wünsche seiner Kunden eingeht. Dem Anwender steht eine Vielfalt von unterstützenden Funktionalitäten und automatisierten Prozessen zur Verfügung. Das CRM-System entspricht den Anforderungen eines modernen Kundenmanagements, wobei im operativen CRM Marketing- und Vertriebsprozesse ausreichend unterstützt werden. Analytische Komponenten des CRM helfen bei innerbetrieblichen Entscheidungsfindungen. CCA9 hat eine dreistellige Anzahl an vorgefertigten Berichten, die die Bereiche Produktion, Bestand und Provision abdecken. Der User hat auch die Möglichkeit individualisierte Berichte anzulegen. Neben dem Kernprodukt CCA9 wird das browserbasierte CCA Online angeboten.
Ing. Mag. Gerhard Schuster, Geschäftsführer der TOGETHER CCA GmbH 26 risControl 06/18
Prozesse werden elektronisch unterstützt CCA bildet alle wesentlichen Prozesse ab. Dazu gehören nicht nur elektronische Schadens-, Angebots- und Antragsprozesse, sondern auch Vertragsänderungen, Adressänderungen und Änderungen von Bankverbindungen, Provisionskontrolle und Subvermittlerverrechnung. Das integrierte Dokumentenmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Software. Integrierte Schnittstellen, zu den Portalen der Versicherungsunternehmen sowie den Vergleichsrechnern DVM, VARIAS und chegg.net verbessern die Abläufe im Büro des ungebundenen Vermittlers.
„riskine“. „riskine“ stellt die Lebensverhältnisse des Kunden in den Mittelpunkt und sichert so eine umfassende Kundenberatung, bei der kein Lebensbereich vergessen wird. Ein wesentlicher Punkt bei IDD ist die Pflicht zur Weiterbildung. Das festgelegte Mindestmaß sind 15 Stunden pro Jahr, die anhand von Leistungskontrollen nachgewiesen und zertifiziert werden müssen. CCA9 bietet in Zusammenhang mit der IMC information multimedia communication GmbH, IDD-konforme E-Trainings zu verschiedenen Themen auf der zum Unternehmen gehörenden TOGETHER-Plattform an. DSGVO in Aller Munde
Worauf es derzeit ankommt IDD soll den Beratungsprozess, transparenter und konsumentenfreundlicher gestalten. Um Bedarfsanalyse und Beratungsprozess zu optimieren, kooperiert CCA9 mit dem Softwaretool
Eine weitere EU Verordnung, die Datenschutzgrundverordnung stellt eine große Herausforderung für die österreichische Unternehmerschaft dar. CCA9 trägt den Anforderungen mit einer Reihe von entsprechenden Änderungen und Program-
Mit einem digitalen Beratungstool können sowohl der Versicherungsbedarf des Kunden einfach und gesetzeskonform erhoben als auch automatisiert Deckungskonzepte erstellt werden
MARKT
mergänzungen Rechnung. So erhalten die Kunden bis Ende Mai ein rechtskonformes Verarbeitungsverzeichnis zur Verfügung gestellt. Das Berechtigungssystem wird in ein „rollenbasiertes Berechtigungssystem“ umgebaut, um so Berechtigungen und Einsicht auf sensible Daten besser zu kontrollieren. Zur Erfüllung der Auskunftspflicht wird von CCA eine entsprechende Vorlage zur Verfügung gestellt werden. Der Löschprozess wird den gesetzlichen Erfordernissen angepasst und es wird die Möglichkeit geschaffen Datensätze zu anonymisieren oder zu sperren. Durch die enge Zusammenarbeit mit der TOGETHER-Plattform können Anträge, Schäden und Adressände-
rungen verschlüsselt an die verschiedensten Versicherungen übermittelt werden. Auch erwähnenswert Grundsätzlich ist das CCA9-Verwaltungsprogramm unlimitiert einsetzbar. Für Ein-Personen-Unternehmen, kleine und mittlere Unternehmen sind günstige Einstiegsmodelle mit limitierter Personen- bzw. Vertragsanzahl erwerbbar. Hinsichtlich der Anzahl der Arbeitsplätze und Usern ist ein Concurrent-User-Lizenzmodell hinterlegt. TOGETHER CCA bietet sowohl Lizenzals auch Abo-Modelle an. Zudem können viele Features, wie die elektronische Unter-
schrift, kostenlos verwendet werden. Weitere digitale Werkzeuge, wie die digitale Bedarfserhebung oder E-Trainings sind im Abo-Modell inkludiert. Projekt- und Beratungsleistungen werden, je nach Bedarf, pauschaliert oder auf Stundenbasis angeboten. CCA unterstützt Outlook, Lotus Notes und Tobit. OMDS-Schnittstellen und das Abo-System OLE, zur automatischen Aktualisierung von Provisions- und Bestandsdaten, runden das Leistungsangebot ab. TOGETHER CCA setzt auf ein mehrstufiges Schulungs-Konzept, bestehend aus Basis-, Aufbau- und Expertenmodulen. Diese können auf Wunsch auch direkt beim Kunden durchgeführt werden.
Vienna Insurance Group
Quartalsergebnis
Prof. Elisabeth Stadler, CEO Vienna Insurance Group
Im ersten Quartal hat die VIG Group den Gewinn vor Steuern um sieben Prozent auf 117,3 Mio. Euro erhöht, die Combined Ratio im Vergleich zum ersten Quartal 2017 auf 96,2 Prozent verbessert. Das Gesamtprämienvolumen erreichte in den ersten drei Monaten 2,83 Mrd. Euro – ein Wachstum von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Die VIG Re (inklusive des verbundenen serbischen Rückversicherers Wiener Re) hat 2017 ein konsolidiertes Prämienvolumen von rund 460 Mio. Euro erzielt. Der Prämienanteil jener
Rückversicherungsverträge, die nicht aus den VIG-Konzerngesellschaften resultieren, sind um 31,2 Prozent auf 125 Mio. Euro gestiegen. Die Anzahl der Drittkunden ist im ersten Quartal von 304 auf 331 gewachsen. Für den geplanten kontrollierten Markteinstieg in Westeuropa wurden die ersten Schritte gesetzt. Im Herbst 2017 wurde in Frankfurt eine Niederlassung der VIG Re eröffnet. Eine weitere Niederlassung zur Betreuung von Kunden in Frankreich, Belgien und Luxemburg ist für den Herbst 2018 in Paris geplant.
Österreichische Kontrollbank
Leasingfinanzierungen
Das im Jahre 2016 gestartete Produkt Exportinvest wurde von der OeKB nun auch für Neu- oder Ersatzinvestitionen im Inland auf leasingfinanzierte Geschäfte ausgeweitet. Mit Exportinvest können Unternehmen mit einer Exportquote von über 90 Prozent die vollständigen Anschaffungskosten einer Investition decken. Besonders im Technologiebereich weisen viele österreichische Unternehmen sehr hohe Exportquoten auf. Wenn der Prozentsatz ins Ausland transportierter Güter niedriger ist, wird eine Finanzierung in Höhe der abgerundeten Exportquote ermöglicht, bei 54 Prozent
beispielsweise 50 Prozent der tatsächlichen Investitionssumme. Eine Exportquote von mindestens 20 Prozent sowie eine Investitionssumme von über 2 Millionen Euro sind Grundvoraussetzungen, um sich für eine Finanzierung zu qualifizieren. „Wir wollen Groß- genauso wie Klein- und Mittelbetriebe bei ihrem Expansionskurs unterstützen. Der Bedarf an neuen Produktionsmaschinen, Lagerhallen oder Transportmitteln ist da schnell gegeben. Mit der Finanzierung dieser Investitionen werden Wachstumsimpulse gesetzt, die nachhaltig wirken können. Die entsprechende Nachfrage spüren wir“,
Helmut Bernkopf
so Helmut Bernkopf, Vorstandsmitglied der OeKB. Bereits im ersten Quartal 2018 wurden damit 20 Projekte mit einem Volumen von knapp 250 Millionen Euro finanziert. risControl 06/18 27
TITELGESCHICHTE
Urlaubsbarometer Die Europ Assistance präsentiert heuer die umfangreichste Urlaubsstudie über das Reiseverhalten seit Beginn der Befragungen vor 18 Jahren. Denn erstmals wurden vom Meinungsforschungsinstitut IPSOS auch jeweils Personen aus Indien und China befragt. Insgesamt wurden im März und April des heurigen Jahres 16.000 Befragungen in 14 Ländern durchgeführt. Sparen war gestern! Wir Österreicher geben heuer um 9 Prozent mehr für den Urlaub aus als letztes Jahr; das durchschnittliche Urlaubsbudget liegt bei 2.645 Euro. Reisende: Insgesamt werden 66 Prozent der Österreicher eine Urlaubsreise antreten, im Jahr 2012 waren es nur 58 Prozent. Destination: 29 Prozent der Österreicher wollen in diesem Sommer nach Italien reisen, 23 Prozent nach Kroatien und 11 Prozent nach Deutschland. Dennoch bleiben 30 Prozent in Österreich, das sind 2 Prozent mehr als im Urlaubsjahr 2017. Die Urlaubsreise geht für 20 Prozent in eine Stadt, 19 Prozent werden ihren Urlaub in den Bergen verleben
und 24 Prozent im ländlichen Raum. Knapp die Hälfte der Österreicher will dorthin, wo sie schon einmal waren. Das Traumziel der Urlaubsreise ist für 23 Prozent New York, gefolgt von Paris, London und Rom. Für fast ein Viertel ist der Entscheidungsgrund für eine Urlaubsdestination das Wetter, für knapp ein Fünftel entscheiden die sportlichen Möglichkeiten den Reiseort. Die Arbeit hinter sich lassen und nicht erreichbar sein ist für 64 Prozent der Österreicher wichtig. Auch die vielen Sportveranstaltungen sind eine Reise wert, besonders vorne im Beliebtheitsranking liegen für Österreicher der Grand Prix in Monaco, die UEFA
Das Traumziel der Urlaubsreise ist für 23 Prozent New York 28 risControl 06/18
2020 und die FIFA 2018 in Russland. Als Urlaubsunterkunft kommt für 61 Prozent nur ein Hotel in Frage, 26 Prozent mieten sich ein Haus oder ein Apartment und 17 Prozent ziehen eine Frühstückspension vor. Weltweit In Europa werden durchschnittlich 1.957 Euro pro Haushalt für die Urlaubsreisen ausgegeben. In Brasilien sind es 1.238 Euro, in China 2.035 Euro, in den USA 2.163 Euro und in Indien sogar 2.234 Euro. Sieht man sich Europa genauer an, führen die Schweizer mit 2.710 Euro knapp vor den Österreichern (2.645 Euro) und den Deutschen (2.376 Euro). Schlusslicht bilden die Polen mit 1.030 Euro. „Allen politischen und wirtschaftlichen Verunsicherungen im neuen Jahr zum Trotz blickt die Reisebranche optimistisch in die Zukunft. Eine stabile Lage am Arbeitsmarkt, eine günstige Prognose für das Wirtschaftswachstum, sowie die aktuell andauernde Niedrigzinsphase lässt die Österreicher konsumieren. Davon profitieren auch die Reisebüros“, so Besim Akinci, Geschäftsführer von Europ Assistance Österreich und Schweiz. Als Urlaubsdestination stehen heuer Italien, Kroatien und Deutschland hoch im Kurs. Die größte Gruppe der Befragten will den Urlaub im eigenen Land verbringen. 57 Prozent der Franzosen, 46 Prozent der US-Bürger und 32 Prozent der Chinesen zieht es nicht in die Ferne, sie bevorzugen Urlaub auf Balkonien oder zumindest nicht außerhalb der Landesgrenzen. 67 Prozent der Urlauber zieht es ans Wasser. Nur die Chinesen (68 %) und die Italiener (70 %) sind noch affiner, was das Meer anbelangt. Dort Urlaub zu machen, wo man schon einmal war, ist
TITELGESCHICHTE
risControl 06/18 29
TITELGESCHICHTE
für fast alle Europäer ein Thema. Brasilianer, Amerikaner, Inder und Chinesen zieht es hingegen dorthin, wo sie noch nie waren. Die romantischste Stadt ist und bleibt Paris, das exotischste Land Thailand und das abenteuerlichste Südafrika. Eines haben alle Urlaubsreisenden gemeinsam: Alle wollen nach New York. 25 Prozent der Europäer wollen den Big Apple einmal in ihrem Leben sehen. Brasilianer würden gerne nach Paris reisen (16 %), gefolgt von New York (10 %) und London (9 %). Auch die Inder zieht es nach Paris (17 %), London (14 %) und New York (13 %). Wobei die chinesischen Urlauber auch Destinationen in China wählen, so würden zwar 15 Prozent gerne nach Paris reisen, aber Beijing liegt mit 14 Prozent fast gleich auf, New York ist für 9 Prozent der Chinesen interessant, erst mit 8 Prozent folgt London. Die beliebtesten Urlaubsaktivitäten der Europäer sind zu 54 Prozent Entspannen und Erholen, 44 Prozent Familientreffen und Zeit mit Freunden verbringen, 43 Prozent wollen Neues entdecken. In China liegt an erster Stelle der Urlaubsaktivität, Neues zu entdecken und andere Kulturen zu erforschen, an zweiter Stelle liegt der Bildungsurlaub, knapp dahinter, mit 30 Prozent, Urlaub mit sportlichen Aktivitäten. Die Arbeit hinter sich lassen und nicht erreichbar zu sein, ist für Inder und Chinesen fast nicht
Besim Akinci, Geschäftsführer von Europ Assistance Österreich und Schweiz 30 risControl 06/18
Die beliebtesten Urlaubsaktivitäten der Europäer sind zu 54 Prozent Entspannen und Erholen.
vorstellbar. Nur 40 Prozent der Urlauber aus diesen Ländern könnten sich vorstellen, im Urlaub nicht erreichbar zu sein. Für 71 Prozent der Engländer ist das sehr wohl vorstellbar. 56 Prozent der Europäer nutzen im Urlaub die Social Networks weniger als üblich, und 54 Prozent wollen auch weniger Fotos teilen. Bei den chinesischen Urlaubern verhält es sich etwas anders, hier verzichten nur 31 Prozent auf ihr tägliches Quantum Social Networks, und Fotos auf den elektronischen Medien zu teilen, darauf können sogar nur 22 Prozent verzichten. Bei der Buchung einer Unterkunft steht das Hotel (48 %) zwar immer noch an erster Stelle, aber Plattformen wie Airbnb, auf welchen private Unterkünfte gebucht werden können, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Mittlerweile sind 32 Prozent der Buchungen Apartments und Häuser. Die Generation der Millennials gilt als gut ausgebildet, zeichnet sich durch einen technikaffinen Lebensstil aus und es handelt sich um die erste Generation, die größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen ist. So überrascht es nicht, dass der Anteil an Buchungen alternativer Übernachtungsmöglichkeiten in dieser Gruppe deutlich höher ist. Haben 46 Prozent der Europäer schon einmal eine Privatunterkunft angemietet, sind es 59 Prozent der sogenannten Generation Y. In den USA ist der Unterschied
noch drastischer: 38 Prozent im Schnitt stehen 59 Prozent der Millennials gegenüber. Auch der Wohnungstausch über das Internet findet bei der neuen Generation auf breites Interesse. Schlussendlich geben sie auch deutlich mehr Feedback im Internet ab und bewerten Unterkünfte, Restaurants und Airlines deutlich öfter als die ältere Generation. Diese Bewertungen spielen auch eine zunehmende Rolle bei der Entscheidung, wohin die Reise gehen soll. Stehen Preis und Leistung immer noch an erster Stelle und die Destination an zweiter Stelle, sind die Bewertungen in den diversen Portalen schon der drittwichtigste Entscheidungsfaktor. Für Chinesen, traditionell preissensibel, spielen nach dem Preis die Onlinebewertungen sogar die zweitwichtigste Rolle bei der Urlaubsplanung. „Auch wenn sich Österreich nicht als TopDestination in den Rankings ganz vorne findet, der Motor der heimischen Tourismusbranche brummt. Die Zahl der Übernachtungen steigt auf ein Rekordniveau und treibt die österreichische Wirtschaft kräftig an. Vor allem mit den Themen Sicherheit, Service und der Kultur kann Österreich punkten. Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, dass die Tourismusbranche die neuen Medien zu nutzen weiß, um auch die nächste Generation auf den Geschmack zu bringen, Österreich einen Besuch abzustatten“, resümiert Besim Akinci.
Demner, Merlicek & Bergmann
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MARKT
Statistik Austria
Urlaubsgeld
Die Statistik Austria hat die aktuelle Bewertung des „Urlaubseuros“ bekanntgegeben. Für in Österreich 100 verdiente Euro erhält man in dem beliebten Urlaubsland Kroatien vergleichbare tourismusrelevante Waren und Dienstleistungen im Wert von durchschnittlich 153 Euro, in Portugal 131 Euro, in Grie-
chenland 129 und in Spanien 123 Euro. In Italien, eines der beliebtesten Urlaubsländer von uns Österreichern, liegt der Wert noch bei 108 Euro. Bei Reisen in osteuropäische Länder erhält man wie in den Vorjahren für einen Wert von 100 Euro rund um die Hälfte mehr an vergleichbaren Produkten, Bulgarien
steht dabei an erster Stelle als preisgünstige Destination mit 213 Euro. Rumänien liegt bei 191 Euro, Ungarn bei 165 Euro, Tschechien bei 164 Euro und Slowakei bei 144 Euro. Der starke Euro-Wechselkurs macht auch Reisen in bekannte Überseedestinationen günstiger, zum Gegenwert von 105 Euro.
Bundeskriminalamt
Entwicklung der Kriminalstatistik
Das Bundeskriminalamt fasst die fünf Kriminalitätsfelder mit dem größten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Gesellschaft unter dem Begriff „Big Five“ zusammen. Die Statistik der erfassten Wohnraumeinbrüche ist in den letzten zehn Jahren (Vergleichszeitraum 2008 bis 2017) deutlich gesunken. Das Jahr 2017 zeigt die niedrigste
Einbruchsquote des Vergleichzeitraumes auf: Wurden 2009 noch 21.165 Einbrüche gemeldet, waren es 2017 nur mehr 11.802. Bei über 43,7 Prozent aller Wohnraumeinbrüche in Österreich 2017 blieb es bei einem Einbruchsversuch. Bei den Tatverdächtigen stehen 387 Inländer 1.669 Fremden gegenüber. Dass die Zah-
len der Einbrüche zurückgeht, ist auf die steigenden Präventionsmaßnahmen sowohl seitens der Polizei, aber auch der Haus- und Wohnungseigentümer zurückzuführen. Haupteinbruchszeit ist nicht wie angenommen die Urlaubszeit Juli und August, sondern immer noch die „Dämmerungszeit“ in den Wintermonaten.
Euro – das entspricht einem Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
letzten Jahr, die Prämien in dem Segment konnten um 7 Prozent auf 372,3 Mio. Euro erhöht werden. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen erhöhten sich auf 250,4 Mio. Euro. In der Sachversicherung stieg das Prämienvolumen um 1,1 Prozent auf 20,4 Mio. Euro. In der Unfallversicherung musste ein geringes Minus von 0,9 Prozent verzeichnet werden, das Prämienvolumen liegt bei 29,2 Mio. Euro. Das Lebensversicherungsgeschäft ist um 3,4 Prozent auf 48 Mio. Euro gesunken.
Merkur Versicherung AG
Ergebnis 2017
Das Jahr 2017 war laut Generaldirektor Mag. Gerald Kogler ein Rekordjahr für die Merkur Versicherung. Das EGT ist auf 15 Mio. Euro gestiegen, die Summe der abgegrenzten Prämien erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 470 Mio. Euro. Die gesamten Aufwendungen für Versicherungsfälle belief sich auf 334,6 Mio.
Sparten Die Krankenversicherungssparte ist der Erfolgstreiber der Merkur Versicherung im
Der Konzern
Merkur Vorstandsdirektor Christian Kladiva, Generaldirektor Gerald Kogler und Vorstandsdirektor Andreas Stettner 32 risControl 06/18
Das Prämienvolumen wurde um 3,8 Prozent auf 573,1 Millionen Euro gesteigert – davon entfallen 18,3 Prozent auf die Merkur Versicherungstochtergesellschaften in Südosteuropa. Insgesamt erzielte die Merkur Versicherung in der Region CEE Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina sowie Serbien ein Prämienvolumen von 102, 1 Mio. Euro. Das Konzern-EGT ist von 21, 3 Mio. Euro im Jahre 2016 auf 19,4 Mio. Euro zurückgegangen.
MARKT
Rechtsservice- und Schlichtungsstelle
Tätigkeitsbericht 2017
Im Jahr 2017 hat die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle unter dem Vorsitzenden Hofrat Dr. Gerhard Hellwagner 91 Fälle bearbeiten und erledigen können. Die Mehrzahl der eingebrachten Fälle betraf, wie bereits in den Vorjahren, Deckungsstreitigkeiten zwischen Versicherungsnehmer und deren Versicherungsmakler als Antragstellervertreter einerseits und den Versicherern andererseits. Drei im Jahr 2017 eingebrachte Schlichtungsanträge richteten sich gegen Versicherungsmakler, vier Fälle betrafen Provisionsstreitigkeiten zwischen Versicherungsmakler und Versicherer. Im Jahr 2017 kam beinahe jeder dritte Schlichtungsantrag aus der Steiermark. Bei den behandelten Sparten war die Rechtsschutzversicherung mit rund 30% an erster Stelle, dahinter stand der Bereich der Eigenheimversicherung samt den darin enthaltenen Sparten, insbesondere die Einbruchsdiebstahl-, Sturmschaden- und Lei-
tungswasserschadenversicherung. Auch im vergangenen Jahr war der Anteil an Fällen aus den betrieblichen Versicherungen wie Betriebsbündelversicherung und Betriebshaftpflichtversicherung hoch. Von den 91 behandelten Fällen wurden 23 Schlichtungsanträge auf Grund von vergleichsweiser Lösung oder wegen offenbaren Aussichtslosigkeit von der Sitzung zurückgezogen. Zu den restlichen 68 Schlichtungsanträgen gab es 51 Empfehlungen (29-mal pro Antragssteller, 18-mal pro Antragsgegner, 4-mal teilweiser Zuspruch) und 17 Zurückweisungen, davon zwei mit Tendenzen in der Begründung pro Antragsteller, eine mit Tendenz pro Antragsgegner und 14 ohne Tendenzen. Die Zurückweisungsgründe waren mehrheitlich offene Beweisfragen, die nur in einem streitigen Verfahren zu lösen sind (16mal). In einem Fall war keine Zuständigkeit der Rechtsservice- und Schlichtungsstelle gegeben, da der dem Streitfall zugrunde lie-
Dr. Gerhard Hellwagner
gende Versicherungsvertrag nicht von einem Versicherungsmakler vermittelt worden ist. Die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle steht den Mitgliedern des Fachverbandes der Versicherungsmakler und Berater auch in versicherungsrechtlichen und maklerrechtlichen Fragestellungen zur Verfügung. Im Jahr 2017 wurden rund 380 schriftliche und mündliche Anfragen beantwortet.
Wüstenrot Gruppe
Wachstumsbilanz und neue Strukturen
Die Wüstenrot Gruppe hat die Kennzahlen für das Jahr 2017 bekannt gegeben und der Aufsichtsrat hat die Vorstandsmandate von Dr. Susanne Riess, Dr. Andreas Grünbichler und Mag. Gerald Hasler verlängert. Vorstandsvorsitzende GD Dr. Susanne Riess, Vorstandsdirektor Prof. Dr. Andreas Grünbichler und Vorstandsdirektor Mag. Gerald Hasler sind somit bis zum 31.5.2023 in ihren Funktionen bestätigt worden. Die Konzernbilanzsumme betrug im Geschäftsjahr 2017 11.536,7 Millionen Euro. Das Konzern EGT 31,4 Millionen Euro und die verrechneten Prämien Gesamt in der Versicherungsgruppe erreichten 541,9 Millionen Euro. Wüstenrot-Generaldirektorin Dr. Susanne Riess zeigte sich sehr erfreut über das positive Geschäftsergebnis: „Die Wüstenrot Gruppe hat in allen Bereichen eine außerordentlich gute Performance gezeigt. Trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen und einer historisch niedrigen Sparquote von 6,4 Prozent konnten wir im Einlagengeschäft zulegen und erzielten bei den Finanzierungsleistungen das
Dr. Andreas Grünbichler, Dr. Susanne Riess, Mag. Gerald Hasler
zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Auch die Versicherung leistete mit dem Finanzergebnis – es konnte eine Rendite von 3,1 Prozent erwirtschaftet werden – einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.“ Die Wüstenrot hat sich neu aufgestellt, so sind aus neun Landesdirektionen drei Regionaldirektionen geworden. Es wurde ein einheitliches Kundenbackoffice für die Bausparkasse und Versicherung umgesetzt. Und
der Vorstand wurde auf drei Personen verkleinert. Neu eingeführt wurde das Management Board. Auch die Funktion des Chief Sales Officer, die Manuel Tauchner, MBA, Anfang April als Mitglied des Management Board übernommen hat, ist neu. Manuel Tauchner war bisher Regionaldirektor der Region West. Die Leitung der Regionaldirektion West, die künftig aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg besteht, verantwortet seit Amfang April 2018 Manuel Bichler. risControl 06/18 33
MARKT
NÜRNBERGER Versicherung
Fondsgebundene Produkte im Aufwind
Bei der NÜRNBERGER Versicherung hat sich die Nachfrage nach fondsgebundenen Vorsorgeprodukten in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt. So hat sich die jährliche Neugeschäftssteigerung bei den Fondspolizzen mit laufender Prämie, gemessen an der Prämiensumme von 5,5 Pro-
Kurt Molterer
zent (2014 auf 2015), auf zuletzt 12 Prozent (2016 auf 2017) erhöht. Besonders erfreulich verlief das 1. Quartal 2018 mit einer Neugeschäftssteigerung von 74 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres. Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER: „Wer Vermögen für die Zukunft bzw. für die Pension aufbauen möchte, kommt um die Fondsgebundene Lebensversicherung (FLV ) nur schwer herum. Es freut mich, dass wir seit einigen Jahren einen stetigen Aufwärtstrend in der Nachfrage verzeichnen können. Gleichzeitig setzen immer mehr Vertriebspartner auf Tarife mit aufgeteilten Abschlusskosten.“ Vor fünf Jahren war die NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich einer der ersten Anbieter, die FLV-Tarife mit aufgeteilter Provision am Markt angeboten hat. Inzwischen wird annähernd die Hälfte des Beitragsvolumens im Vertriebsweg Makler und Mehrfachagenten in Form von Verträgen mit laufender Provision vermittelt – Tendenz steigend. „Unsere Kunden können
aus einer Vielzahl von Anlagekategorien und unterschiedlichen Risikoklassen wählen. Der Kunde kann auch entscheiden, ob er lieber ein fixfertiges Portfolio bevorzugt oder die Fonds selbst bzw. mit seinem Berater auswählen will“, so Molterer. Zusätzlich achtet ein kostenfreies Ablaufmanagement darauf, dass vorhandenes Kapital gegen Ende der Laufzeit nicht unbeobachtet den Schwankungen an den Kapitalmärkten ausgesetzt ist. Ergänzend zum Anspartarif sorgen Risikozusätze für den Fall einer Berufsunfähigkeit oder Pflege dafür, dass das Sparziel abgesichert und der Lebensstandard im Alter gewahrt wird. Seit rund einem Jahr haben Kunden und Vertriebspartner die Möglichkeit, über das Online-Fondsportal einen taggleichen elektronischen Fondswechsel durchzuführen. Molterer: „Wir haben mit diesem Feature einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht, der unseren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert bietet und die Fondsgebunde Lebensversicherung noch flexibler macht.“
Allianz Partners
Mobilitätstrends in Österreich
Aus der aktuellen Allianz Partners-Umfrage geht hervor, dass vier von zehn Österreicher ein fahrerloses Auto befürworten. Die Einstellung zur E-Mobilität ist hingegen im letzten Jahr
etwas skeptischer geworden. Insbesonders im Bereich Sicherheit, befürchten mehr als die Hälfte der 500 Befragten den Kontrollverlust beim Einsatz unausgereifter Technik. Zwar
Aus der aktuellen Allianz Partners-Umfrage geht hervor, dass vier von zehn Österreicher ein fahrerloses Auto befürworten. 34 risControl 06/18
nutzen 4,8 Prozent der Befragten – damit ein Drittel mehr als im Vorjahr – bereits ein Elektro- oder Hybridauto, die Zahl der komplett Ablehnenden ist aber von 10,6 auf 15,6 Prozent gestiegen. Ähnlich divergent wird übrigens auch der Einsatz fahrerloser Öffis beurteilt. Voll im Trend liegt hingegen derzeit jede Art des Sharings. Auch Space Sharing, die private Vermietung von Wohnungen, Häusern oder Büros zu Urlaubs- oder Arbeitszwecken, ist nach wie vor ein brandaktuelles Thema und wird von 28,2 Prozent der Befragten als attraktiv eingestuft. „Generell stehen die Menschen in unserem Land den neuen Mobilitätstrends sehr aufgeschlossen gegenüber, auch wenn vieles noch längst nicht im Alltag angekommen ist. Vor allem die Generation der Unter-30-Jährigen zeigt sich an technologischen Trends ebenso interessiert wie an Sharing-Angeboten“, kommentiert Allianz Partners Österreich-Geschäftsführer Dipl.Kfm. Erik Heusel die Umfrageergebnisse.
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MARKT
Finanzmarktaufsicht
Jahresbericht
„Wir haben die Krise gut gemanagt, die richtigen Lehren gezogen, Regulierungslücken konsequent geschlossen und die Aufsicht sowohl in der Breite, als auch in der Tiefe intensiviert. Die Finanzdienstleister sind heute viel stärker, viel stabiler und viel schockre-
Helmut Ettl
sistenter aufgestellt als dies vor der globalen Finanzkrise der Fall war“, so das Resümee von Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, Vorstände der Finanzmarktaufsicht (FMA), bei der Präsentation des Jahresberichtes 2017. Die Kernkapitalquote der Banken im Jahr 2017 wurde um 7 Prozent auf 15,1 Prozent erhöht, die Solvabilitätsquote der Versicherungen erreichte mit 279 Prozent einen Rekordwert, die Banken haben ihre faulen Kredite vom Höhepunkt mit 8,7 Prozent auf 4,3 Prozent aller Kredite halbiert, die Marktkapitalisierung der Wiener Börse verdoppelte sich nahezu, von 18,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 33,5 Prozent. Im Bereich der Aufsicht wurden im letzten Jahr 119 Ermahnungen ausgesprochen, 80 Straferkenntnisse für schwere Verstöße erteilt. Finanziert wird die FMA zu rund 94 Prozent von den Beaufsichtigten, 4,0 Mio. Euro bezahlt der Bund pauschal. 4,8 Mio. Euro werden durch Gebühren und sonstige Einnahmen
gedeckt. 10,4 Mio. Euro hat die FMA als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben. Auf die Banken entfällt ein Kostenbeitrag von 36,8 Mio. Euro oder 55,5 Prozent, auf Versicherungsunternehmen 11,6 Mio. Euro oder 17,5 Prozent, auf Pensionskassen 1,3 Mio. Euro oder 1,9 Prozent und auf die Wertpapieraufsicht 16,7 Mio. Euro oder 25,2 Prozent.
Internet oder im Alltag – tendenziell zurückhaltend. Weiters sind 15 Prozent eher offen im Umgang mit ihren eigenen Daten. Das Vertrauen der Konsumenten in diverse Branchen hinsichtlich der Datensicherheit ist vor allem im Bereich des Gesundheitswesens,
gerade bei Ärzten, sehr ausgeprägt. Dringenden Handlungsbedarf sehen die GfK-Experten in den Medien und beim Verlagswesen, aber auch im Einzel – oder Elektrohandel. Hier muss das Vertrauen der Konsumenten in die Branchen noch gestärkt werden.
Klaus Kumpfmüller
GfK Austria
Datenschutz
Das Marktforschungsunternehmen GfK Austria erhob das Konsumentenverhalten sowie Reaktionen der Konsumenten auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Zwei Drittel der Befragten sind bei der Weitergabe von persönlichen Daten – sei es im
FMA
Gebühren bei Investmentfonds
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat die jährliche Marktstudie geltend per 31.12.2017 über die Gebühren bei österreichischen Investmentfonds veröffentlicht. Die laufenden Kosten, die für Anleger in österreichischen Investmentfonds pro Jahr anfallen, betragen im Durchschnitt 1,15 Prozent des Fondsvermögens. Die maximalen Ausgabeaufschläge, die beim Erwerb von Fondsanteilen anfallen, liegen im Durchschnitt bei 3,66 Prozent. Damit waren die 36 risControl 06/18
Kosten im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,37 Prozent und 3,71 Prozent niedriger. Die nach Veranlagungsstrategie geringsten Fondsgebühren weisen Geldmarktfonds und kurzfristige Rentenfonds, gefolgt von Rentenfonds, Immobilienfonds, Mischfonds und Aktienfonds auf. Das gilt sowohl für die laufenden Kosten, als auch für den maximalen Ausgabeaufschlag. So waren Rentenfonds im Vergleich zu Aktienfonds günstiger bei den laufenden Kosten
(0,70 % zu 1,76 %) und den maximalen Ausgabeaufschlägen (3,42 % zu 4,39 %). Während in der geringsten Risikoklasse 1 die laufenden Kosten im Schnitt bei 0,82 Prozent liegen, belaufen sie sich bei der höchsten Risikoklasse 7 auf 1,87 Prozent. Die Gebühren von Publikumsfonds sind – neben Zielen und Anlagepolitik, sowie Risiko- und Ertragsprofil eines Fonds – in dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationsdokument (KID) anzugeben.
MARKT
Zurich Versicherung
Autotarif verbessert
Die Zurich Versicherung hat ihren Autotarif überarbeitet und um einige Features erweitert. Der neue Tarif ist einfacher gestaltet und ermöglicht daher einen rascheren Abschluss. Sonderausstattungen sind bis zu einem Wert von 4.000 Euro prämienfrei und ohne Deklaration mitversichert. Vorschäden können ab sofort nicht nur beim ÖAMTC, sondern auch bei ausgewählten ARBÖ-Prüfstellen besichtigt werden. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Fotos von Vorschäden per Smartphone an die Versicherung zu übermitteln. Neu ist auch die Assistance-Versicherung, die Abschleppkosten (im Inland bis zu 300 Euro, im Ausland bis zu 875 Euro), bei Reparaturen
die Taxirechnungen (bis zu 75 Euro pro Tag für maximal 4 Tage, wenn das Fahrzeug nicht binnen 2 Stunden repariert werden kann) oder die Kosten für einen Leihwagen übernimmt. Ebenfalls in der Leistung der AssistanceVersicherung inkludiert sind medizinische Kosten für Behandlungen, Medikamente und Spitalsaufenhalte im Ausland, wenn die versicherte Person dort schwer verunfallt. Die Assistance-Versicherung gilt für alle Insassen des Autos. Kurt Möller, Vorstandsmitglied der Zurich Versicherung, dazu: „Gerade bei Reisen ins Ausland ist es sinnvoll, im Rahmen der Kfz-Versicherung eine AssistanceVersicherung abzuschließen. Denn das Bergen
Kurt Möller
des Fahrzeuges nach einer Panne kann teuer werden.“
Erste Group / Vienna Insurance Group
Kooperationsvertrag
Peter Bosek
Der Kooperationsvertrag zwischen der Erste Group und der Vienna Insurance Group wurde bis 2033 verlängert. Die Vienna Insurance Group kooperiert mit der Erste Group bereits in zehn Ländern. Die 2008 geschlossene Partnerschaft zielt auf ein Allfinanzangebot für Kunden ab. Peter Bosek, Vorstandsmitglied der Erste Group: „Bei dieser Kooperation geht es ausschließlich um unsere Kunden und deren bestmögliche Servicierung. Sie sollen aus einem umfassenden Allfinanzangebot wählen
können, in den Filialen oder online. Es geht uns auch darum, Modelle für möglichst flexible Versicherungsprodukte zu entwickeln, die sich an die Lebenssituation der Kunden anpassen, einfach und unkompliziert.“ Die VIG sieht vor allem Potenzial im Ausbau des Kranken- und Sachversicherungsgeschäftes über den Bankenvertrieb. Die ersten Versicherungsprodukte werden in Österreich bereits über die Plattform „George“ angeboten. Ein gemeinsamer digitaler Hub wird mit Standort Tschechien installiert.
HDI Global / Hannover Rück
Spezialversicherungen
Die Hannover Rück SE und die HDI Global SE starten gemeinsam unter dem Dach der Talanx AG ein neues Joint Venture für Spezialversicherungen. Die neue HDI Global Specialty SE wird Agentur- und Spezialerstversicherungsgeschäft für die Sparten Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftplicht, Rechtsschutz, Sports and Entertainment, Luftfahrt, Offshore Energy und Tierversicherungen zeichnen. Im ersten Schritt wird die HDI Global SE die Mehrheit der Anteile an der International Insurance Company of
Hannover SE (Inter Hannover), einer Tochtergesellschaft der Hannover Rück, erwerben. Der zu zahlende Kaufpreis für den Anteil hat eine Größenordnung von rund 100 Mio. Euro. Danach soll die Inter Hannover in HDI Global Specialty SE umfirmieren. Die HDI Global SE bringt ihr Specialty-Portfolio in die neue Gesellschaft ein. Die HDI Global SE wird 50,2 Prozent an der neuen Gesellschaft halten, Hannover Rück 49,8 Prozent der Anteile. Mit aufsichtsrechtlicher Genehmigung soll die operative Tätigkeit per 1.1.2019 starten.
Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG risControl 06/18 37
MARKT
Continentale Assekuranz Service GmbH
Robustes Wachstum
Der Continentale Versicherungsverbund ist in Österreich mit der Continentale Assekuranz Service GmbH vertreten. Der Verbund konnte auch im Jahre 2017 ein robustes Wachstum erzielen. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich 2017 um insgesamt 4,1 Prozent auf 3,82 Milliarden Euro. Das Rohergebnis liegt bei 600 Millionen Euro. Der Kapitalanlagebestand stieg um 4,7 Prozent; Ende 2017 verwaltete der Versicherer ein Anlagevolumen von rund 22 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich um 1,9 Prozent auf 736 Millionen Euro. Das handelsrechtliche Eigenkapital weist eine Summe von 789 Millionen Euro auf,
ein Zuwachs von 33 Millionen Euro im Jahre 2017. Starken Zuwachs gab es im Bereich Lebensversicherung mit einem Beitragsplus von 3,4 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Im Gegensatz zum Markttrend konnte im Bereich der „laufenden Prämie“ ein Zuwachs von 6,1 Prozent gemeldet werden. Der Einmalerlag ging um 7,1 Prozent zurück. Die EUROPA-Lebensversicherung verbuchte 2017 einen Zuwachs von 1,3 Prozent und liegt bei Beitragseinnahmen von 358 Millionen Euro. „Unsere Geschäftsstrategie 'Wachstum mit Ertrag und aus eigener Kraft' geht auch in einem anspruchsvollen Umfeld auf“, so Dr. Christoph Helmich, der Vorstandsvorsitzende
des Continentale Versicherungsverbundes. „Zugleich haben Solidität, Sicherheit und Zuverlässigkeit für unsere Versicherten nach wie vor oberste Priorität.“
die günstigste und vernünftigste Form für langfristigen Vermögensaufbau anzubieten. Dabei konnten sie unter anderem UNIQA Ventures, die im Mai ihren 25-MillionenFonds vorgestellt hat, als Investor gewinnen. Mit einer unkomplizierten Online-Abwicklung wurde eine digitale Finanzberatung und Vermögensverwaltung für jeden geschaffen. Konkret bietet FINABRO Produkte zum Thema Geldanlage und Sparen, Pensions-
vorsorge sowie betriebliche Altersvorsorge. „Die Konzessionserteilung ist ein wichtiges Zeichen an unsere Kunden und Partner“, so Søren Obling, FINABRO-Geschäftsführer. „Wir verfolgten das Ziel einer Konzessionsbeantragung bereits seit unserer Gründung und konnten nun gemeinsam mit der FMA als erstes FinTech den gesamten Prozess durchlaufen“, ergänzt FINABRO-Geschäftsführer Oliver Lintner.
Dr. Christoph Helmich
FINABRO
FMA-Konzession
Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat FINABRO die Konzession als Wertpapierfirma erteilt. Zur Umsetzung dieser Erlaubnis wird die FINABRO Gruppe um die FINABRO Vermögensverwaltungs GmbH erweitert, die auch der Anlegerentschädigung von Wertpapierfirmen (AeW ) beitreten wird. FINABRO wurde von den Finanzexperten Søren Obling und Oliver Lintner mit dem Ziel gegründet,
R + V Versicherung
Psychologische Hilfe
Die R + V bietet eine neue Assistanceleistung für Kunden der Kautions- und Kreditversicherung an: eine psychologische Hilfe nach Arbeitsunfällen. Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitsunfall im Zusammenhang mit einem bei R+V abgesicherten Auftrag steht: Ein Fliesenleger hat beispielsweise im Rahmen seiner Kautionsversicherung für einen Großauftrag von R+V eine Garantie erhalten. Auf der Baustelle ereignet sich ein schwerer Unfall, bei dem ein Mitarbeiter zu Schaden kommt. Der Versicherer bietet die psychologische Unterstützung über das Tochterunternehmen HumanProtect Consulting (HPC) an. Das 38 risControl 06/18
Expertenteam von HPC ist im Akutfall rund um die Uhr über eine Hotline erreichbar. Unfallopfer und deren Angehörige erhalten psychologische Betreuung über eine telefonische Beratung. Traumatisierte Kollegen des verunglückten Mitarbeiters werden bei Bedarf in Gruppensitzungen betreut. Die Unfallhilfe ist seit 01.06.2018 für alle österreichischen Neu- und Bestandskunden der Warenkredit- und Kautionsversicherung automatisch inbegriffen. „Die neue Zusatzleistung hilft nicht nur unmittelbar den verunglückten Mitarbeitern, sondern auch den Angehörigen und Kollegen der Betroffenen. Für unsere
Dkfm. Dr. Martin Beste
Firmenkunden lassen sich darüber hinaus Ausfallkosten und Fehlzeiten reduzieren“, so Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer und Hauptbevollmächtigter der R+V Niederlassung in Österreich.
MARKT
VARIAS / RATHBERGER
Starke Kooperation
VARIAS und RATHBERGER, zwei starke Softwareanbieter, sind eine zukunftsweisende Kooperation eingegangen. Die Softwareprodukte beider Unternehmen ergänzen sich perfekt. Miteinander hat man bereits alle erforderlichen Komponenten zur Automatisierung des Beratungsprozesses. Eine Kooperation beider Unternehmen war so gesehen naheliegend. VARIAS und RATHBERGER zählen mit gemeinsam über 500 Kunden und knapp 4000 Usern zu den führenden Anbietern in der Branche. Schritt für Schritt werden die Tarifvergleiche aller wesentlichen Sach- und Personensparten in den bereits fertiggestellten digitalen VARIAS-Beratungsprozess voll eingebunden. Somit steht dem Vermittler zukünftig ein durchgängiges System von der Kundenanlage über Wünsche, Bedürfnisse, Risikoanalysen, Vorsorgelücken, Tarifvergleiche in allen gängigen Sparten bis hin zur Empfehlung des Beraters, der elektronischen Unterschrift und der fertigen Antragsgenerierung zur Verfügung. Soweit es sinnvoll und möglich ist, wird eine doppelte Dateneingabe vermieden. Dazu wird unter anderem bereits an Schnittstellen zu gängigen CRM-Systemen gearbeitet beziehungsweise werden bestehende Schnittstellen ausgebaut. Das VARIAS-Team wird sich um die Vermarktung der gemeinsamen Lösung und den weiteren Ausbau der
Personensparten kümmern. Bei RATHBERGER steht die weitere fachliche Ausgabe und die tarifliche Wartung aller Sachversicherungssparten im Fokus. Inhaber Roland Rathberger: „Wir freuen uns, mit VARIAS einen beständigen Partner gefunden zu haben, um dem Vermittlermarkt eine optimale ganzheitliche Lösung bieten zu können. Unsere Kernkompetenz bleibt dadurch erhalten und unsere bestehenden und zukünftigen Kunden
können davon nur profitieren.“ Arno Slepice, Geschäftsführer von VARIAS: „Wir haben uns bewusst für die Zusammenarbeit mit der Firma RATHBERGER entschieden, weil hier eine jahrelange Erfahrung und Kompetenz im Bereich Tarif- und Leistungsvergleich gegeben ist. Die örtliche Nähe und die gute persönliche Beziehung sehen wir als weiteres Erfolgskriterium für eine rasche Umsetzung der gemeinsamen Aktivitäten.“
Christa Rathberger, Roland Rathberger, Arno Slepice, Josef Hausleithner und Anita Hausleithner
GrECo JLT
Markenschutz und Reputation GrECo bietet gemeinsam mit seinem Aktionär JLT eine Reputationsabsicherung mit einem Bilanzschutz von bis zu 50 Millionen Euro an. Noch im Juni folgt ein weiteres Versicherungsprodukt von der Allianz Global Corporate & Speciality SE für die Absicherung von Reputationsrisiken, das in Österreich exklusiv über GrECo JLT angeboten wird. „Wir haben im Vorjahr mit Managern von Markenunternehmen unterschiedlicher Branchen gesprochen und wahrgenommen, dass Reputationsrisiken ein großes Thema sind. Mit unseren Angeboten sind wir am Puls der Zeit und entsprechen damit auch den Wünschen der Wirtschaft“, so Mag. Dr. Christian Oppl,
Vorstand bei GrECo International AG, zuständig für den Bereich Sales & Account Management. So macht die Reputation zwischen 20 bis 60 Prozent eines Unternehmenswertes aus. Der Reputationsverlust und die Beeinträchtigung des Markenwerts wiegen dementsprechend schwer und zählen mittlerweile zu den Top Ten der Unternehmensrisiken. Der digitale Wandel, der Aufstieg der sozialen Medien und die Verunsicherung durch FakeNews begünstigen Reputationskrisen. Mehr als zwei Drittel aller Krisen verbreiten sich innerhalb eines Tages weltweit. Eine negative Berichterstattung im Krisenfall kann einen Umsatzverlust, einen Wertverlust der Marke,
kostspielige Gerichtsprozesse, regulatorische Maßnahmen, Aktienkursverluste und eine sinkende Attraktivität des Arbeitgebers nach sich ziehen. Reputationskrisen können – nach Branchen unterschiedlich – durch mangelnde Produktoder Servicequalität, durch Arbeitsbedingungen, Datenschutzverletzungen, Korruption, Managementfehler, Umweltschäden und vieles mehr entstehen. Wenn nicht sofort nach Ausbruch einer Krise mit großer Empathie auf negative Berichte reagiert wird und das Krisenmanagement nicht rasch greift, entsteht eine systematische Vertrauenskrise, die sich zu einem Unternehmensschaden auswächst. risControl 06/18 39
INTERVIEW | SIVAG GESMBH
Aufbruch in eine positive Zukunft Seit über 21 Jahren wächst die SIVAG GesmbH kontinuierlich. Georg Eisenzopf, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter, ist seit Beginn seiner Karriere ein erdgebundener Visionär, der immer versucht, den Dialog zwischen Versicherungsindustrie und Unternehmen auf Augenhöhe zu führen, stets den Kundenvorteil im Fokus. Die Herausforderungen im heurigen Jahr lassen für ihn und Franz Eidenhammer, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter, nur eine Schlussfolgerung zu:
Schluss mit lustig oder Aufbruch in die Zukunft? Eisenzopf: Schluss mit lustig? Besser: Aufbruch in die Zukunft! – weil wir endlich die Chance haben, alles, was in der Vergangenheit verabsäumt wurde, aufzuarbeiten und zu verwirklichen. Dies erwarten unsere Kunden, die Versicherungswirtschaft oder unsere Mitarbeiter von einem professionellen Versicherungsmaklerbüro. Wer heute in seinem Maklerunternehmen die regulatorischen Anforderungen innovativ umsetzt, kann sein Geschäftsmodell verstärken, noch mehr Kundenbindung generieren und sich einen starken Auftritt in der Versicherungsbranche verschaffen. Daher lautet unser Motto „Aufbruch in die Zukunft“. Wir empfehlen unseren Versicherungsmaklerkollegen, vor den Regulatorien nicht die Augen zu verschließen. Wer diese nicht umsetzen kann oder will, wird in längerer Zukunft nicht mehr am Markt teilnehmen können. Wir haben mit vielen Kollegen über die Thematik IDD und DSGVO gesprochen und ich muss zugeben, die Ergebnisse waren erschreckend, denn viele haben sich damit noch immer nicht auseinandergesetzt. Dafür müssten einige Abläufe in den Versicherungsmaklerbüros verändert und angepasst werden. Welche ersten Schritte sind dafür notwendig? Was hat die SIVAG unternommen?
Georg Eisenzopf 40 risControl 06/18
Eidenhammer: Wir haben vor eineinhalb Jahren mit der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung begonnen, denn die Umsetzung endet mit 25. Mai und beginnt nicht mit diesem Datum. Die Branche weiß seit mehr
SIVAG GESMBH | INTERVIEW
als zwei Jahren von der Thematik und alle Wo lagen die größten Herausforderungen miteinander haben dafür viel zu wenig getan. bei der Umsetzung der bereits bekannten In der SIVAG arbeiten wir im Moment an den Regulatorien und sind Sie öfters an die Grenzen des Machletzten Umsetzungsbaren gestoßen? schritten. Bei uns ist Wir erheben den Anspruch, es wie im Sprichwort Eisenzopf: Wir sind „Alles neu macht der einer der ersten in Österreich öfters an die GrenMai“. Wir transferietätigen Versicherungsmakler zen des Machbaren ren alle unsere Dazu sein, welcher eine gestoßen, weil die ten in eine zentrale vertriebsorientierte, Auslegungen von externe Datenbank, betreuungsoptimierte verschiedenen Beraalle Arbeitsgeräte tern nicht mit unserer von unseren Partnern Umsetzung der neuen Philosophie und unwerden ausgetauscht, Regulatorien geschaffen hat. serer Vision vereinbar Vorlagen für die diwaren. Nach einem gitale Unterschrift vorbereitet, alle Abläufe auf die Einbindung dreiviertel Jahr des Meinungsaustausches in Schnittstellen umgestellt. Wir stecken mit vielen externen Beratern haben wir ein gerade in den Schulungen aller Partner und Gesamtkonzept erarbeitet, das von RechtsanMitarbeiter in unserer Unternehmensgruppe. wälten und Datenschützern überprüft worden Alle Umstellungen und Neugestaltungen sind ist. Darunter auch Hans Georg Kainz, der auf Vertriebsorientierung ausgerichtet, wir uns maßgeblich bei der Entwicklung untersind daher bestens gerüstet für die Zukunft, stützt hat. Anfang April haben wir mit der die uns den Weiterbestand als Versicherungs- endgültigen Umsetzung begonnen. Daher kann ich mit Stolz sagen: Wir erheben den makler sichert.
Anspruch, einer der ersten in Österreich tätigen Versicherungsmakler zu sein, welcher eine vertriebsorientierte, betreuungsoptimierte Umsetzung der neuen Regulatorien geschaffen hat. Was bedeutet das im täglichen Arbeitsprozess? Eidenhammer: Es wird einfacher werden, da das Zusammenspiel mit den neuen Unterlagen und digitalen Unterstützungen unsere tägliche Arbeit erleichtert. Die verschiedenen Tätigkeiten und Arbeitsprozesse wurden weitgehend auf die zukünftige Digitalisierung ausgerichtet. Wir haben in unserem System die IDD-Richtlinie und die DSGVO so verwirklicht, dass der Kunde mit einer einzigen digitalen Unterschrift alle gesetzlichen Anforderungen bestätigen kann. Zusammenfassend: Die neuen Regulatorien umzusetzen ist nur für große Organisationen machbar oder auch für Einzelvermittler?
EN, HTL, G R E B A, LI IC D A D T O A A T W I N I , L N R, , K E A A R E Z , K E N U R F E A E R A R BER MERLOH LFERSTO R, VEREN STIAN K E N I B R, ME IG,CHRI CA EFAN HE SA E O E U H N I H C T I CHRIS L HAAS, ST N, CLAUDIAANIEL KÖN RKUS SCH DANIE HÖRMAN STEINER, D HNAGL, MACHETZ HERTANE KOPPENPETRA NOT GMAR SÜS SIMO IN MURTH, ZINGER, DA EK. MART SCHWAR TURETSCH TANJA OLFGANG AS. t. W D rschaf e n D N t r E N a F P U AF H Starke . C m S a e R T s WI Starke e: rservic e l k a NV M
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INTERVIEW | SIVAG GESMBH
Eisenzopf: Wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind, ist die Umsetzung für jeden Versicherungsmakler möglich, meiner Meinung nach aber nur für größere Organisationen aufgrund der Ressourcenbindung vernünftig machbar. Für alle kleineren Organisationen oder Einzelunternehmer ist es de facto eine große zeitliche und finanzielle Belastung.Hier hätte ich mir von allen offiziellen Stellen und Vereinigungen mehr konkrete Unterstützung gewünscht. Wie zum Beispiel bei der Frage, ob der Versicherungsmakler einen Datenschutzbeauftragten braucht oder nicht. Dazu eine verbindliche Auskunft zu erhalten ist unmöglich, nicht einmal das dafür zuständige Bundesministerium gibt Auskunft darüber. Hier werden wir als Unternehmer ziemlich alleine gelassen. Was sieht die Vision der SIVAG für die nächsten Jahre aus? Eisenzopf: Unsere Vision ist es, noch mehr Partner für unsere Gruppe zu gewinnen und gemeinsam noch stärker zu werden, weiterhin unsere familiäre Firmenphilosophie zu leben und ein starker Partner innerhalb der SAFE7-Gruppe zu sein. Da die SIVAG ein partnerschaftlich orientiertes Unternehmen ist und kein „Geschäftsmodell“, werden wir in Zukunft noch mehr Augenmerk darauf legen, dass wir nur durch ausgewählte Partnerschaften wachsen. Was hat der Versicherungsmakler für Vorteile, wenn er eine Partnerschaft mit SIVAG eingeht? Eidenhammer: Es gibt bei uns keine losen Kooperationen. Jeder SIVAG-Kollege ist bei uns zu 100 Prozent als vollwertiger Partner oder auch als Gesellschafter integriert. Der Vorteil ist, dass wir unseren Partnern sämtliche organisatorische Dienstleistungen und Hilfsmittel zur Verfügung stellen, z.B. Durchführung der Buchhaltung bis zur Bilanzierung, von der Lohnverrechnung bis hin zu den Innendienstkräften, Schadenerledigungen, Sonder- und Rahmenprodukte und dergleichen. Der Bestand des Partners bleibt in seinem Eigentum, obwohl er Teil der SIVAG-Gruppe wird. Es gibt auch Ruhestandsregelungen in der Gruppe oder wenn ein Partner seinen Bestand verkaufen will, kaufen wir den Bestand schon zu 42 risControl 06/18
Franz Eidenhammer
fixen, im Vorhinein vereinbarten Konditionen. Man nimmt nicht nur an der Philosophie der SIVAG teil, sondern nutzt diese auch als Kostengemeinschaft. Ein weiterer Vorteil sind auch die höheren Absicherungssummen in der Vermögensschadenhaftpflicht und in der D&O Versicherung usw. Hat Versicherungsmaklersein noch Zukunft und macht es noch Spaß? Eisenzopf: Versicherungsmakler zu sein macht Spaß und hat extrem viel Zukunft. Wenn man sich im Vergleich den englischen Markt ansieht,
dort haben die Veränderungen schon vor zehn Jahren eingesetzt. Versicherungsmakler, die gestärkt aus den Veränderungen hervorgehen wollten, haben mit viel Innovation und intelligenten Zusammenschlüssen sogar Google (Google Compare) im Versicherungsvermittlerbereich am britischen Markt verdrängt. Wir sind noch am Beginn des Umbruches und es macht Spaß, von Anfang an dabei zu sein, um die Zukunft selbst mitgestalten zu können und den Beruf des Versicherungsmaklers für die Zukunft gesichert zu wissen! Danke für das Gespräch.
VERANSTALTUNG
Country Risk Conference
Fakt oder Fake?
Wie kann man Fakten von Fake News unterscheiden und wie soll man mit dieser Herausforderung umgehen? Das war die Kernfrage der diesjährigen Country Risk Conference der Coface. „Falsche Informationen können fatal sein, wenn sie als Grundlage für Entscheidungen herangezogen werden“, unterstreicht Gastgeber Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Österreich. Die unterhaltsame und extravagante Keynote-Speech „Fake vs. Fact! The Fight of the Century” hielt Futurist und TransformationsExperte Dietmar Dahmen. „Business ist wie der Fightclub. Du darfst nicht k.o. gehen”, so Dahmen. Essenziell fürs Überleben im Zeitalter der Digitalisierung sei der Kampf um die Wahrheit. „Big Data und künstliche Intelligenz helfen, Wahrheiten zu finden“, betont Dahmen. Diese sollte man ebenso wie Blockchain-Technologie klug nutzen. Politwissenschaftler Peter Filzmaier zum Thema Medienkompetenz, die er als „Basisqualifikation in der demokratischen Gesellschaft“ einmahnte: Jeder sei sein eigener Chefredakteur und müsse wichtig von unwichtig und seriös von wahnwitzig unterscheiden können. „Selbstver-
Peter Filzmaier
antwortung ist das neue Selbstverständnis“, so Filzmaier. Corporate Trust-Geschäftsführer Alfred Czech betonte in seinem Beitrag, dass Fake News nichts Neues seien. „Fake News sind Desinformationen. Das bedeutet die gezielte Verbreitung von falschen und irreführenden Informationen, um jemandem zu schaden. Neu ist dabei nur die Medienlandschaft“, so Czech, der davor warnt, wenn Fake News von der Politik Richtung Wirtschaft wandern und welchen Schaden sie besonders bei börsenotierten Unternehmen anrichten könnten. „Die Digitalisierung macht Unternehmen auf der einen Seite konkurrenzfähi-
ger, aber auf der anderen Seite angreifbarer“, unterstreicht Czech. Jedoch: „Kein einziges Ereignis konnte im vergangenen Jahr die Erholung des globalen Wachstums stoppen“ betont Grzegorz Sielewicz, Economist für Central & Eastern Europe (CEE,) bei seiner Analyse der aktuellen Situation der Weltwirtschaft. Coface erwartet für 2018 erneut eine Wachstumsrate von 3,2 Prozent. Der globale Handel wuchs 2016 um 1,5 Prozent. 2017 hat er sich nahezu verdreifacht und lag bei 4,4 Prozent. Für das Jahr 2018 erwarten die Experten ein weiteres Wachstum des globalen Handels von 3,7 Prozent.
ÖBV
Ausstellungseröffnung
Erfolgreich war die Vernissage zur derzeit laufenden Ausstellung von Heidrun Widmoser im ÖBV Atrium. Das kunstinteressierte Publikum zeigte sich sowohl von Widmosers Werken, wie auch von den Musikeinlagen der Sängerin Eloui begeistert. Die Multiinstrumentalistin selbst spielte auf der Ukulele und wurde von Christoph Mateka auf der Geige sowie am Piano begleitet. Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin der ÖBV Marketing- und Unternehmenskommunikation, hielt die einleitenden Worte. Die Kunsthistorikerin Mag.a Maria Christine Holter würdigte die künstlerische Besonderheit der Eitemperamalerei von Heidrun Widmoser, erläuterte diese Technik näher und nahm Bezug auf Widmosers Werdegang. Die Ausstellung „Großstadt.Landschaften“ im ÖBV Atrium kann noch bis 14. September 2018 besucht werden. 44 risControl 06/18
Christoph Mateka (Geiger), Eloui (Sängerin und Multiinstrumentalistin), Heidrun Widmoser (Künstlerin), Mag.a Maria Christine Holter (Kunsthistorikerin), Jacqueline Chanton (Kuratorin), Astrid Valek, MAS, MBA (Leiterin ÖBV Marketing und Unternehmenskommunikation)
VERANSTALTUNG
Helvetia Versicherung
Schutzwald
Die eisige Kältewelle im Jahre 2014 hatte unter anderem schwerwiegende Folgen für die Wälder der Österreichischen Bundesforste (ÖBf ). Aufgrund langanhaltender tiefer Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit bildete sich innerhalb weniger Tage tonnenschwerer Eisanhang an den Bäumen. Äste, Wipfel und ganze Bäume konnten dem nicht standhalten und brachen ab. Die Folge davon waren ungewöhnlich große Kahlflächen, an deren Wiederbewaldung noch heute gearbeitet wird. Die Helvetia Versicherung unterstützt die Aufforstungsarbeiten mit 10.000 Jungbäumen für das Gebiet der Ostalpen. Gepflanzt werden großteils die auch von Natur aus vorkommenden Lärchen, aber auch seltene Baumarten wie Elsbeere, Holzapfel oder Wildbirne. Der Wald dient in der Region unter anderem als Schutz vor Bodenerosion und ist ein wertvoller Wasserspeicher – besonders bei Starkregenereignissen. Helvetia engagiert sich
seit nunmehr fünf Jahren für die Pflege und Aufforstung von Österreichs Schutzwäldern. In Zusammenarbeit mit den Bundesforsten wurden seit 2013 jährlich Schutzwaldprojekte umgesetzt. Jeweils 10.000 Jungbäume wurden bereits in ÖBf-Revieren im Salzkammergut, im Pinzgau,
im Zillertal und im steirischen Ausseerland gepflanzt. „Wir freuen uns, dass wir mit der fünften Schutzwaldinitiative einen Beitrag zur Erhaltung des wichtigen Naherholungsgebietes Wiener Alpen leisten und möchten diesen Weg auch künftig weitergehen“, zeigt sich Thomas Neusiedler erfreut.
Wiener Versicherungsmakler
Bücherspende
Die Wiener Versicherungsmakler spendeten 150 Exemplare des zweisprachigen Kinderbuches „Der Blaubeerfuchs“ an die Kinderkrebshilfe Wien. Gemeinsam mit der Autorin Karin Pfolz besuchten sie das St. Anna Kinderspital und übergaben die Bücher an Barbara Hahn, Pflegedirektorin des St. Anna Kinderspitals. „Die intensiven und langwierigen Therapien hinterlassen meist tiefe Spuren, nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Mit den Büchern von Karin Pfolz wollten wir den Kindern Mut und ein paar Stunden Auszeit von ihrer Krankheit schenken. Das ist uns auch gelungen“, freute sich Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. „Der Blaubeerfuchs“ ist ein Zauberbuch in Deutsch und Englisch, vollgefüllt mit liebevollen Illustrationen und einer kleinen Überraschung. Es ist ein wertvolles Kinderbuch über Probleme und deren Lösung. Das Buch ist hervorragend dafür geeignet, Sprachen zu erlernen und ein paar Augenblicke in eine Welt voll Zauber
Sabrina Benedik (Kinderkrebshilfe Wien), Barbara Hahn (Pflegedirektorin St. Anna Kinderspital), KR Helmut Mojescick (Obmann der Wiener Versicherungmakler), Karin Pfolz (Autorin), Brigitte Kreuzer (stv. Obmann)
einzutauchen. „Oft müssen die Kinder viele Wochen im Krankenhaus bleiben und sich der Routine im Spital unterordnen. Sie mit meiner Geschichte zu motivieren und ihnen dabei spielerisch eine Fremdsprache näher
zu bringen, ist eine Herzensangelegenheit für mich“, erklärte Karin Pfolz, die darüber hinaus einen Teil der Erlöse aus dem Verkauf von „Der Blaubeerfuchs“ für krebskranke Kinder spenden wird. risControl 06/18 45
VERANSTALTUNG
UNIQA Versicherung
MaklerForum 2018: Cyber-Risk und Gehirntraining
Das Veranstaltungsformat ist den Wiener Versicherungsmaklern bekannt – die inhaltlichen Themen sind immer spannend und neu. Ende Mai waren rund 80 Makler der Einladung von Landesdirektor Franz Stiglitz und Regionalleiter Peter Prinz zum heurigen UNIQA MaklerForum zum Thema CyberRisk und Gehirntraining gefolgt. Am Wiener Karlsplatz, direkt neben der Wiener Secession, erhielten die Gäste einen Überblick über die
Varianten und Stärken der neuen Cyber-RiskVersicherung von UNIQA. Die Infos kamen direkt von Andreas Wimmer, dem Experten für das Thema aus dem Corporate Business Bereich von UNIQA. Wer sich die zahlreichen IT-Bedrohungen und die vielen Vorteile der Cyber-Risk-Deckung nicht mehr merken konnte, dem wurde dann durch den Vortrag von Dr. Werner Schwarz geholfen. Der Gründer von“Vital4Brain“ ist nach einer sehr sportlichen
Karriere jetzt Schuldirektor in Wr. Neustadt und anerkannter Experte für Gehirntraining. Er schafft es, seine persönliche Begeisterung für ein wissenschaftliches Thema gut auf das Publikum zu übertragen. Die Anwesenden waren voll bei der Sache und trainierten ihre Nervenbahnen und -verknüpfungen aktiv. Viele der gezeigten Übungen und Tipps können gut selbstständig ausgeführt werden und dadurch auch den beruflichen Alltag erleichtern.
samen als auch die besonderen Bestimmungen. Regelungen, die in der Praxis häufig zu Fragen führen, wurden ausführlich anhand von konkreten Beispielen und Fallkonstellationen durchgespielt: Was genau ist eigentlich ein Fahrlässigkeitsdelikt, was unterscheidet es von einem Vorsatzdelikt und warum ist diese Unterscheidung im Zusammenhang mit dem Versicherungsschutz relevant? Wie bestimmt sich der Versicherungsfall und warum sind die Behauptungen der Gegenseite zu berücksichtigen? Vermeintliche „Basics“, die sich in der Praxis nur allzu oft als kompliziert herausstellen und viele Fettnäpfchen bieten. Es wurden zahlreiche Fragen aus dem
Publikum gestellt, wodurch sich eine rege und konstruktive Diskussion entwickelte. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv. So hielten Teilnehmer danach fest: „Die Schulung war extrem informativ und hatte allerhöchstes Niveau. Wir gehen jetzt mit viel tieferem Fachwissen an unseren Arbeitsplatz zurück.“ Beim anschließenden Buffet blieb noch Zeit dafür, sich auszutauschen. Aufgrund des großen Erfolges und weiterer Anfragen wird die Schulungsreihe fortgesetzt und macht am 3. Oktober 2018 Station in Tirol (9.00 – 12.00 Uhr für Agenten und 14.00 – 17.00 Uhr für Makler, jeweils im Reschenhof Gastronomie GmbH, Bundesstraße 7, 6068 Mils).
Peter Prinz, Dr. Werner Schwarz, Franz Stiglitz
ARAG Rechtsschutz
Maklerworkshop
An vier Terminen folgten in Linz, Graz, Salzburg und Klagenfurt über 380 Teilnehmer der ARAG-Schulung zu den Musterbedingungen des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) mit dem Thema „Rechtsschutzbausteine – was ist versichert, was ist ausgeschlossen? - Erklärt anhand von Beispielen“. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl und der anhaltenden Nachfrage wurden die Schulungen 2018 auch in den Bundesländern durchgeführt, nachdem 2017 allein am Standort Wien über 400 unabhängige Vermittler an diesem Weiterbildungs-Modul teilnahmen. Erläutert wurden dabei sowohl die gemein46 risControl 06/18
VERANSTALTUNG
FinanzAdmin
Speed-Dating
Die Veranstaltungsreihe Speeddating der FinanzAdmin Wertpapierdienstleistungen GmbH ist erfolgreich in ein weiteres Jahr gegangen. Das Format bietet den Vertriebspartnern die Möglichkeit zum aktiven Networking nicht nur untereinander, sondern auch mit Produktanbietern und Lagerstellen. In den ersten vier Monaten 2018 waren die Veranstaltungen in Graz, Ansfelden und Wien
großteils frühzeitig ausgebucht. Neben dem Networkingaspekt zählt die Versorgung mit Informationen aus erster Hand zu den wichtigsten Gründen für den Erfolg. Auch die genannten Produktanbieter und Lagerstellen möchten nicht mehr auf diesen Vertriebskanal verzichten. Zu den bekannten Namen der diesjährigen Reihe gehörten Flossbach von Storch, die Plattform, Seven Reason Base Fonds, C-Quadrat, Managed Profit Plus,
FTC, Comgest, Patriarch, FFB, Superfund, Spängler, Franklin Templeton, J.P. Morgan und Hello Bank. Darüber hinaus haben viele Vertriebspartner die Gelegenheit genutzt, sich mit einer Teilnahme die garantierte Zertifizierung für die geforderte Dokumentation im Product Governance vorzeitig zu sichern. Im Herbst gibt’s die nächsten Speeddating-Veranstaltungen in Wien, Ansfelden und Graz.
Finanz-Marketing Verband Österreichs. In der Kategorie „Direkt-, Spezial- und Privatbanken“ erreichte die easybank den Spitzenplatz. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich erzielte den ersten Platz in der Kategorie „Großbanken“. Den Preis „Regionalbanken“ erhielt die Volksbank Salzburg. In der Kategorie „Überregionale Versicherungen“ holte sich die GRAWE wieder den ersten Platz mit einer „Hervorragenden Kundenorientierung“ (NPS-Wert: 21,4 Prozent) gefolgt von der Merkur Versicherung mit 20,5 Prozent NPS. Als „Bankenversicherer“ wurde die Sparkassen Versicherung mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Der Gewinner der Kategorie „Spezial- und Direktversicherung“ lautete muki Der Versicherungsverein mit einer „Exzellenten
Kundenorientierung“ und einem NPS-Wert von 30 Prozent. Mit einem NPS-Wert von 26,7 Prozent lag die Zurich Connect gleich dahinter. Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes von Zurich Österreich: „Wir freuen uns sehr über den Recommender Award. Er hat als Gradmesser des Kundenerlebnisses einen ganz besonderen Stellenwert für uns.“ Den ersten Platz bei den „Regionalversicherungen“ wurde diesmal an die Vorarlberger Landesversicherung verliehen, mit einer „Exzellenten Kundenorientierung“ und einem NPS-Wert von 40,7 Prozent. Erstmals wurde auch ein Preis für die beste Kundenberatung vergeben. Diesen Preis erhielten im Bankenbereich die Volksbank Gruppe und in der Versicherungswirtschaft die Mitarbeiter der UNIQA Versicherung.
Finanz-Marketing Verband
Recommender
Bereits zum zwölften Mal wurde der Recommender Award für die Weiterempfehlungsbereitschaft in Österreich vom FMVÖ (FinanzMarketing Verband Österreich) verliehen. Über 8.000 Kunden in der Banken- und Versicherungswirtschaft Österreichs hatten 63 Unternehmen bewertet und beurteilt 63 Unternehmen. Von diesen untersuchten Unternehmen haben sich 27 für das Recommender-Gütesiegel qualifiziert. Dieses wird an jene Unternehmen vergeben, deren Ergebnis zumindest fünf Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitts-NPS der letzten fünf Jahre liegt „Unsere Gütesiegel und unser Award fungieren damit sowohl als Orientierungshilfe für Kunden als auch als Benchmark für Finanzinstitute“, so Erich Mayer, Präsident des
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VERANSTALTUNG
Herbert Orasche (Gründungsmitglied und selbstständiger Kooperationspartner g&o Gruppe), Josef Sylle (Geschäftsführender Gesellschafter CBN Brokernet), Gunther Pahl (Head of CEE C-QUADRAT Kapitalanlage AG), Dr. Philip Steiner (Vorsitzender BiPRO), Christoph Berghammer, MAS (Geschäftsführender Gesellschafter CEBCO GmbH und Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler), Doris Schachinger (Chefredaktuerin risControl), Franz Meingast (Vorstandsvorsitzender Safe7 Holding AG), Margit Eidenhammer (Geschäftsführerin OVB Allfinanzvermittlungs GmbH), Rainer Vogelmann (Geschäftsführer DIE Maklergruppe), Josef Graf (Vorstand EFM AG)
Gemeinsam statt einsam in das digitale Zeitalter Beim CEO-Talk der Versicherungsmakler in den C-QuadratRäumlichkeiten in Wien ging es nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen heiß her. In der von risControl geladenen Diskussionsrunde debattierten Geschäftsführer von Maklergruppierungen und –unternehmen über die Herausforderungen der Digitalisierung für Maklerunternehmen. Die Diskussion war einerseits von dem Vorsatz zu mehr Gemeinsamkeit und andererseits von Zukunftsängsten geprägt. Ein wenig verspürte man die Existenzangst unter den Maklern, als über die möglichen Gefahren nachgedacht wurde, die von der Digitalisierung im Versicherungsvertrieb ausgehen. „Digitalisierung senkt die Vertriebskosten der Versicherer, daher müssen wir als Makler schauen, unsere Daseinsberechtigung zu erhalten“, 48 risControl 06/18
meinte Rainer Vogelmann, Geschäftsführer von der Maklergruppe. „Man merkt die Luft wird dünner“, wusste Rudolf Mittendorfer von der Wiener Verag Versicherungsmakler GmbH zu berichten. Viele Makler wären angesichts der Überalterung in dieser Branche nicht mehr gewillt, in die Digitalisierung zu investie-
ren und könnten wieder zu Agenten werden, folgerte der stellvertretende Fachverbandsobmann. Franz Meingast, Vorstandsvorsitzender der Safe7 Holding AG, erwartete indessen keinen Makler-Exodus: „Es werde vielleicht in Zukunft weniger Makler geben, aber der Marktanteil der Makler werde steigen.“
VERANSTALTUNG
In der Diskussion wurde von Christoph Berghammer auch über die Problematik der Schnittstellen gesprochen. (Links Oben)
Josef Graf verdächtigte die Versicherer, den Digitalisierungsprozess zu behindern vorsätzlich. (Rechts Oben)
„Man merkt die Luft wird dünner“, meinte Rudolf Mittendorfer. (Links Mitte)
Diskussionsleiter Dr. Philip Steiner (Rechts Mitte)
Franz Meingast: "Es ist besser gemeinsam, als getrennte Wege zu gehen." (Links Unten)
Böse Versicherer Neben der Angst ist es auch Ohnmacht, die sich mancherorts breitmachte. „Der Makler nimmt im Digitalisierungsprozess die undankbarste Rolle ein und ist abhängig von anderen“, beschrieb Dr. Philip Steiner, Vorsitzender der BiPRO in Österreich und neben risControl Organisator des Treffens, die Sandwichpositi-
Beim CEO-Talk ging es nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen heiß her. (Rechts Unten)
on der Makler zwischen Softwarehäusern auf der einen und den Versicherern auf der anderen Seite. Resultat dieser Situation ist das ungelöste Schnittstellenproblem, das die Branche schon jahrelang heimsucht. Es gehe nicht an, Daten, Adressen, Geburtsdaten mehrfach eingeben zu müssen, schilderte Margit Eidenhammer, Geschäftsführerin der OVB, die Problematik durch verschiedene Abwicklungsplattformen.
Josef Sylle, geschäftsführender Gesellschafter von CBN Brokernet, schlug in die gleiche Kerbe: „Es ist weder für Versicherer noch für den Makler verkraftbar zehn oder 20 verschiedene Systeme zu unterstützen“. Die Schuldigen der nicht zufriedenstellenden Situation wurden schnell gefunden: „Die Versicherer lassen uns im Regen stehen“, erklärte Herbert Orasche, Gründungsmitglied und selbstständiger KorisControl 06/18 49
VERANSTALTUNG
Rainer Vogelmann sprach über die Erhaltung der MaklerDaseinsberechtigung. (Links Oben) Herbert Orasche: "Die Versicherer lassen uns im Regen stehen." (Links Mitte) Auch Thomas Hajek, CEO von netinsurer, beteiligte sich an der Diskussion. (Links Unten)
operationspartner der g&o Gruppe. Josef Graf, Vorstand der EFM AG, verdächtigte dabei die Versicherer, vorsätzlich den Digitalisierungsprozess zu behindern. „Ich habe das Gefühl, für die ganz großen Versicherer ist es gar nicht gut, wenn alles automatisiert funktioniert, denn dann ist der Markt wirklich offen.“ So wünschte sich Graf, „dass es für uns Makler genauso einfach ist wie für Agenten oder den Außendienst.“ Amazon als Vorbild Mit normierten Maklerplattformen wie BIPRO oder OMDS soll die Vereinheitlichung der Plattformen schlussendlich auf 50 risControl 06/18
Margit Eidenhammer sprach die Problematik durch verschiedene Abwicklungsplattformen an. (Rechts Oben) Doris Schachinger führte durch die Gesprächsrunde. (Rechts Mitte) „Es wird nicht funktionieren, wenn jeder Makler, jede Gruppe eigene Lösungen durchsetzen will“, erklärte Josef Sylle. (Rechts Unten)
den Weg gebracht werden. „Versicherer, die sich nicht daran beteiligen, bleiben auf der Strecke“, meinte dazu Christoph Berghammer, geschäftsführender Gesellschafter der CEBCO GmbH. Die Hoffnung auf Lösung in der Schnittstellenproblematik sei für die Maklergemeinde essentiell, weil sie die Bedingung für die Erfüllung der Kundenerwartungen darstelle, die sich in letzter Zeit durch Automatisierung und Digitalisierung stark geändert habe, wie Sylle betonte. Daher wünschte sich Sylle, dass Prozesse beim Versicherungsmakler bald so funktionierten wie bei Amazon, wo der Kunde über jeden Schritt von der Bestellung bis zur Lieferung informiert werde.
Schulterschluss als Überlebensstrategie Langsam erkennen die Makler, dass der gemeinsame Kuchen jedenfalls nicht größer wird, falls man nicht beginnt an einem Strang zu ziehen. „Es wird nicht funktionieren, wenn jeder Makler, jede Gruppe eigene Lösungen durchsetzen will“, erklärte Sylle. Die Vernunft scheint also unter den Maklern eingekehrt zu sein, die allesamt einen Schulterschluss gegenüber den Versicherungen befürworteten, um der Forderung nach Vereinheitlichung der Schnittstellen mehr Nachdruck zu verleihen. So brachte Meingast am Ende der Diskussion seinen Wunsch auf den Punkt: „Es ist besser gemeinsame als getrennte Wege zu gehen.“
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EFM Jahreskongress 2018 Mehr als 350 Personen aus der Versicherungsindustrie trafen sich im Congress Schladming für einen regen Erfahrungsaustausch.
Am 16. und 17. Mai fand der alljährliche EFM Jahresskongress statt. Dabei durfte man neben zahlreichen EFM Franchiseunternehmern und Front Office-Kräften auch über 30 Versicherungsunternehmen als Aussteller begrüßen. Neben spannenden Fachvorträgen am ersten Tag, unter anderem von Dr. Gernot Kramer, Sachverständiger in der Unfallversicherung sowie Dr. Walter Niederbichler, der die EFM Franchiseunternehmer über die Maklerhaftung informierte, gab es im Anschluss dazu eine Podiumsdiskussion zum Thema Unfallversicherung. Zudem wurden am ersten
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Kongresstag die Innovationen in der EFM vorgestellt, die neuen Franchiseunternehmer begrüßt sowie langjährige Franchiseunternehmer bzw. Front-Office-Kräfte geehrt und der neue EFM Beirat gewählt. Der zweite Tag startete mit einer interessanten Podiumsdiskussion der Front Office-Kräfte, die sich über die ideale Büroorganisation austauschten. Anschließend klärte Philip Barwinek alle Teilnehmer über die bevorstehende Datenschutzgrundverordnung & IDD auf und informierte über die Lösungen innerhalb des Unternehmens. Zusätzlich dazu gab es
an Tag zwei noch Motivationsvorträge. So erzählte uns Lauri Kult wie die Persönlichkeit zum Erfolgsfaktor wird und Koch Johann Ebner von biochi machte deutlich, wie man seinem Körper durch einen basisch-veganen Lebensstil etwas Gutes tut. Ebenso stand der Networking-Gedanke an diesen zwei Tagen im Vordergrund. Tagsüber konnte man sich an den Messeständen der Versicherer über Neuigkeiten und Produkte aus ihrem Unternehmen informieren und auch beim zünftigen Trachtenabend im Hotel Royer wurde fleißig genetzwerkt.
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VERANSTALTUNG
ARISECUR
Roadshow
Seit nunmehr zehn Jahren lädt ARISECUR zwei Mal jährlich zur mittlerweile traditionellen Top-Produkte-Roadshow. Mit einem neuen Besucherrekord fand die Roadshow dieses Jahr an sechs Standorten österreichweit statt. Die Veranstaltungsreihe bot wieder spannende Vorträge und Einblicke in die vertrieblichen Möglichkeiten mit ARISECUR. Zwölf renommierte Produktgesellschaften präsentierten die Highlights ihrer Tarifwelt und vor allem Sonderprodukte, sowie Konditionen für die Kooperationspartner. 84 Vorträge, sechs Tage, zwölf Versicherungsunternehmen – eine mehr als effektive Veranstaltungsreihe. Das ist Network! Die Veranstaltung wurde diesmal begleitet von easyleasing, ARAG, Allianz, Helvetia, UNIQA, Wüstenrot, Wiener Städtische, schlau-finanziert, Merkur, Donau, InterRisk und Dialog. Themen-Highlights waren: die Rechtsschutz-Rahmenvereinbarung mit der ARAG, Absicherung der Arbeitskraft und die Betriebsunfähigkeitstarife der Dialog Lebensversicherung, Mobilien- und KFZLeasing der easyleasing, die neue fondsgebundene Lebensversicherung der UNIQA, Sonderprodukte, Haushalt und Eigenheim der Helvetia, Ablebenstarife und Leistungen der Risikoabsicherung von InterRisk, die Rechtsschutzversicherung All-Inclusive-Paket 2018 sowie Privatschutz Wohnen der Donau Versicherung, umfassende Gesundheitsversicherung in der Privatklasse „Novum“ von Merkur, das Konzept hinter dem neuem
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Martin Winkler, Vertriebsleiter ARISECUR, mit neuen Interessenten
Kooperationspartner schlau-finanziert, Unfallversicherung und KFZ-Versicherung für junge Lenker der Wüstenrot sowie die neue limitierte indexgebundene Lebensversicherung der Wiener Städtischen, die neue leistungsstarke Kombination der Allianz Körperkasko sowie die Vorteile moderner Technik wie etwa die gemeinsam entwickelte Quote&BuyPlattform mit einer bislang unvorstellbaren Geschwindigkeit und Einfachheit in der Abwicklung. „Mit wenigen Klicks bekommt der Makler eine Prämie – und die Garantie, dass diese Prämie hält“, erklärt René Brandstötter, Leiter Sondervertrieb der Allianz Elementar Versicherungs-AG. Neben zwölf spannenden
Vorträgen der Versicherungsgesellschaften, durften sich die Teilnehmer dieses Mal auch über zwei Kurzvorträge von ARISECUR selbst freuen. Vorgestellt wurden hier die neuen Kooperationen mit der AXA und dem Versicherungsassistenten, sowie das meist gefürchtete Thema aktuell – die DSGVOUmsetzung. „…besonders erwähnenswert ist, dass ARISECUR in Bezug auf DSGVO und IDD bestens gerüstet ist und ihren Partnern sowohl die Sorge um dieses Thema nimmt wie auch unterstützende Dienstleistungen zur rechtskonformen Abwicklung übernimmt“, kommentiert Akad. Vkff. Regina Schieder, Key Account Managerin von Dialog Lebensversicherungs-AG. Außerdem gab es für alle Partner eine Übersicht der verfügbaren Webinare im Jahr 2018, sowie eine Kurzvorstellung zur Bestandsübertragung und Betreuungswechsel. Nicht nur hochspannende Vorträge locken immer mehr Makler, an der ARISECUR Roadshow teilzunehmen, sondern auch die Gelegenheit für Fachgespräche mit den Referenten und Maklerbetreuern bei einer kulinarischen Stärkung. Auch die neuen Partner und Interessenten kamen heuer nicht zu kurz. Im Rahmen der ARISECUR Neumaklertage, die im Anschluss an die Top-Produkte-Roadshows stattfanden, gab es die Möglichkeit, das RundumSorglos-Paket kennenzulernen und Teil des ARISECUR-Networks zu werden.
VERANSTALTUNG
Stimmen zur Roadshow im April 2018 „Die ARISECUR Roadshow 2018 war ein Hit: Informative gut besuchte Vorträge, tolle Gespräche mit positiver Resonanz und eine
Vermittleranfrage in Höhe von über EUR 5 Mio. Was für ein easyleasing Frühling!“, erläutert Andreas Langenhan, Vertriebsleiter Wien bei der easyleasing. „Die ARISECUR Frühjahrsroadshow 2018 war wieder einmal
ein voller Erfolg. Spannende Vorträge der teilnehmenden Produktgeber, wertvolle und gewinnbringende Gespräche mit ARISECUR-Partnern sowie Vortragsräumlichkeiten, die aufgrund des großen Andrangs aus allen Nähten geplatzt sind. Vielen Dank für die Möglichkeit, ein Teil dieser Roadshow gewesen zu sein“, kommentiert Patrick Gremlica, Regionalleitung Makler der UNIQA Versicherungen AG. „Seit zehn Jahren ist die Helvetia verlässlicher Partner der Kundinnen und Kunden von ARISECUR. Wir legen den allergrößten Wert darauf, von ihnen im ARISECUR-Netzwerk als berechenbarer Partner mit Handschlagqualität gesehen zu werden. Deswegen auch die vielen außergewöhnlichen Deckungen im Bereich Haushalt und Eigenheim zu Bestkonditionen“, so Rainer Polleichtner MBA, MLS, Helvetia. „Vor großem Publikum fanden die Produkte großen Anklang und positives Feedback seitens der Teilnehmer,“ so Gerlinde Galler-Fischill, Wüstenrot Versicherungs-AG.
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Unter den Flügeln des Löwen. risControl 06/18 55
MARKT
Die ersten schweren Schäden 2018 gab es bereits im April. In Summe entstand ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft in der Höhe von mehr als 2 Mio. Euro, primär bedingt durch Hagel und Überschwemmungen.
Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO)
Naturkatastrophen und ihre Auswirkungen
Wie schon im Artikel „Grenzenlos versichert im Katastrophenfall“ nachzulesen war, verur-
Dr. Othmar Thann 56 risControl 06/18
sachen Unwetter nun bereits fast jährlich neue Rekordschäden. Und noch immer werden die Auswirkungen von Naturkatastrophen sowohl in materieller als auch in psychischer Hinsicht unterschätzt. Die vielen Ereignisse der letzten Jahre bestätigen, dass auch Österreich von Extremwetterereignissen beziehungsweise Naturkatastrophen nicht verschont bleibt. Hierzulande sind es vor allem Stürme, Hochwasser, Schnee und Hagel, Hitzewellen sowie Erdbebengefahren, die Präventivmaßnahmen immer wichtiger machen. „Die gesamtwirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen steigen weltweit. Im Jahr 2017 verursachten Naturkatastrophen Gesamtschäden von 340 Milliarden US-Dollar. Damit entstand im vorigen Jahr die zweithöchste Schadenssumme überhaupt. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr 2016 mit 175 Milliarden US-Dollar. Der Wert entspricht grob der
Wirtschaftsleistung eines gesamten Jahres eines Landes wie Dänemark“, erläutert VVO-
KR Mag. Dr. Othmar Ederer
MARKT
Präsident Vorstandsvorsitzender KR Mag. Dr. Othmar Ederer. Die weltweiten Ereignisse aus dem Jahr 2017 lassen folgenden Trend in Österreich erkennen: Auch hierzulande wird die Zahl der Extremwetterereignisse weiter ansteigen. „Schäden in Höhe von jährlich weit mehr als 200 Millionen Euro verursacht durch Naturkatastrophen sind möglich. Die ersten schweren Schäden 2018 gab es bereits im April. In Summe entstand ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft von mehr als 2 Millionen Euro, primär bedingt durch Hagel und Überschwemmungen“, so Ederer. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV ) hat erstmals auch die psychischen Folgen von Extremwettereignissen in Österreich in Form einer Studie untersucht. Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV: „Augenscheinlich sind es natürlich materielle Schäden, welche durch Naturkatastrophen verursacht werden. Aber auch die immateriellen Beeinträchtigungen durch das Erlebte wiegen oft schwer.“ So schildern Betroffene das einprägende Gefühl der Ohnmacht und den Kontrollverlust („Du stehst da und weißt, du kannst nichts mehr machen.“) verbunden mit (Überlebens-)Ängsten in der unmittelbaren Ereignissituation („Am ärgsten waren die Geräusche und der Geruch.“). Für viele
Betroffene bleibt nach dem Schockerlebnis des unmittelbaren Ereignisses ein großes Gefühl der Unsicherheit zurück. Auch langfristige psychische Folgen sind in Österreich nach Naturkatastrophen keine Seltenheit. So gab ein Großteil der bereits durch Extremwetterereignisse Betroffenen an, sich unmittelbar nach dem Ereignis in ihrer eigenen Umgebung nicht mehr sicher gefühlt zu haben. Dies äußerte sich darin, dass 40 Prozent der Betroffenen angaben, sich wegen einer Wiederholung der Naturgewalt zu sorgen. 17 Prozent führten an, seit dem Ereignis schreckhafter beziehungsweise unsicherer zu sein, jeweils 6 Prozent der Befragten litten zumindest in der Zeit nach dem Erlebten unter Schlafstörungen. „Die psychischen Folgen von Extremwetterereignissen in Österreich umfassen nicht nur ein beeinträchtigtes Sicherheitsgefühl, sondern führen oft auch dazu, dass sich das Leben der Betroffenen schlagartig ändert. Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Angst z. B. vor der Natur und Schlafstörungen sind die noch häufig leichteren Probleme, mit denen Betroffene nach einem Ereignis konfrontiert sind“, erklärt Thann. Oftmals führt das Erlebte zu traumatischen Belastungen, die psychologisch behandelt werden müssen. Die Studie zeigt auch, wer
Die vielen Ereignisse der letzten Jahre bestätigen, dass auch Österreich von Extremwetterereignissen beziehungsweise Naturkatastrophen nicht verschont bleibt.
Dr. Michael Staudinger
in den letzten zehn Jahren einmal selbst von einer Naturkatastrophe betroffen war, verfolgt das Thema aufmerksamer, zeigt sich informierter beziehungsweise sucht aktiver nach Informationen und hat Präventivmaßnahmen getroffen. Dr. Michael Staudinger, Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sieht in der Sensibilisierung der Bevölkerung eine wichtige Präventions- und Warnarbeit. „Ein einfaches Beispiel, das im Sommer fast täglich vorkommt: Wenn wir eine Gewitterwarnung der niedrigsten Warnstufe ausgeben, hat das für jemanden daheim oder im Büro keine unmittelbare Relevanz. Wer aber an so einem Tag eine Bergtour macht, kann innerhalb kurzer Zeit in Lebensgefahr kommen. Wir versuchen daher mit sogenannten auswirkungsorientierten Warnungen genau dieses Bewusstsein zu schärfen: Wen kann das bevorstehende extreme Wetterereignis in welcher Situation besonders betreffen.“ Je früher und intensiver sich alle Beteiligten mit möglichen Klimaänderungen auseinandersetzen, desto besser sind die Möglichkeiten, die Bevölkerung und die Infrastruktur in den nächsten Jahren zu schützen. „Wir arbeiten auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene mit vielen Regionen zusammen. Ziel ist, die Herausforderungen des Klimawandels genau zu definieren und effiziente Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Viele direkte Schäden oder wirtschaftliche Probleme können durch geeignete Maßnahmen vermieden werden“, sagt ZAMG-Direktor Staudinger. risControl 06/18 57
SCHLUSSPUNKT
Vorschau
Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherungund Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann; Mag. Jan L. Kleinschek.
Interview mit Dr. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter ROLAND Rechtsschutz in Österreich
Fotos: Adobe Stock, Christoph Schönfellner, Michael Maier, Andreas Semrad, Oliver Wolf, Klaus Titzer, S. Fuchs, Wolfgang Sziderics, www. fotoschuster.at, Markus Dlouhy, Mag. Sebastian Reich, Joel Kernasenko, Martin Steinthaler | tinefoto.com, ideenwerk werbeagentur gmbh, Michael Markl, Mag. Barbara V. Ederer, Martin Birkner, Wolfgang Simlinger, Richard Tanzer, VVO/ APA-Fotoservice/Hautzinger, Erste Bank / Daniel Hinterramskogler. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.
Interview mit Dr. Norbert Griesmayr – Ein Rückblick über 10 Jahre
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Jahreshalbzeit – wohin geht der Trend?
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