risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation
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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M
NR. 08 | 2018 HEFT 470 39. JAHRGANG
"ES IST IMMER NOCH PIONIERARBEIT" Interview mit Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich
WACHSTUMSKURS Interview mit Christian Nuschele, Head of Sales Deutschland und Österreich der Standard Life
EIN POSITIVES MITEINANDER Interview mit Mag. Christian Eltner, Leiter der Abteilung Recht und Internationales sowie der Informationsund Beschwerdestelle im österreichischen Versicherungsverband
Pflege in der Zukunft Wer wird in Zukunft wen pflegen? Im Jahre 2017 waren in Österreich über 450.000 Menschen Pflegegeldbezieher mit steigender Tendenz. Mehr als ein Drittel der zu Pflegenden werden durch mobile Dienste oder Angehörige gepflegt. Nun wird prognostiziert, dass in einigen Jahren die Anzahl der Pflegebedürftigen enorm steigen wird.
HOOH, DAS PFERD IN DER HOSENTASCHE Interview mit Michael Gfrerer, Kärntner Versicherungsagent und Erfinder der App "Hooh"
DIE DATEN-SAUGER Durch den Datenboom entstehen zahlreiche Fin-Techs, die sich mit der Generierung und Aufbereitung von Daten beschäftigen.
Information zur Berufshaftpflichtversicherung Neuer Tarif und Prämiensenkung
Prämiensenkung
in der Berufshaftpflichtversicherung für Versicherungsvermittler (Makler und Agenten) Deckungserweiterungen unbegrenzte Nachdeckung, Rechtsund Datenschutzpaket, Compliance-Deckung „Mit unserem neuen Tarif können Sie die Vorgaben zur Versicherungspflicht gem. § 137c GewO zu sehr attraktiven Konditionen und Prämien einkaufen – hierzu ein paar Prämienbeispiele.“ Prämien gelten für Versicherungsmakler und Versicherungsagenten
Jahresumsatz
Deckung
Selbstbehalt
Prämie brutto
EUR
50.000
EUR 1,5 Mio.
EUR 1.000
EUR
666,00
EUR
140.000
EUR 1,5 Mio.
EUR 1.000
EUR
888,00
EUR
280.000
EUR 1,5 Mio.
EUR 1.000
EUR
1.776,00
EUR
850.000
EUR 1,5 Mio.
EUR 1.000
EUR
3.552,00
EUR
2.500.000
EUR 1,5 Mio.
EUR 1.000
EUR
6.660,00
Prämien inkl. 11 % VSt, exkl. Policenausstellungsgebühr – Prämienberechnungsgrundlagen: Jahreslimit das 3fache der Deckungssumme, Nachdeckung (5 + 5 Jahre) – alle Angaben in EUR und vorbehaltlich Antrags- und Risikoprüfung
Für Versicherungsmakler betrug die Prämie für einen Jahresumsatz von EUR 50.000 bisher EUR 1.471,86. Mit dem neuen Tarif kostet diese nun EUR 666,00 – dies ist eine Prämienreduktion von rund 54%(!). Prämienfrei inkludiert ist die für Versicherungsagenten wichtige Deckungserweiterung der Agentenklausel. Als weitere Ergänzung kann das Rechts- und Datenschutzpaket eingeschlossen werden, dies gewährt bedingungsgemäßen Versicherungsschutz, wenn (österreichische/europäische) Aufsichtsbehörden, Schutzverbände oder berufliche Standesvertretungen gegen den Versicherungsnehmer aktiv werden. Sämtliche Informationen, wie Bedingungswerk und Fragebögen sowie einen Prämienrechner, finden Sie auf unserer Homepage (www.hoeher.info/produkte/versicherungsvermittler). Wenn Sie Interesse an einem persönlichen Angebot haben, laden Sie auf unserer Homepage den Fragebogen runter und senden Sie diesen ausgefüllt und unterschrieben an uns retour. Sie erhalten umgehend Ihr persönliches Angebot (www.hoeher.info/frageboegen).
www.hoeher.info
WICHTIG!!!
Sofern Sie sich zu einem Wechsel entschließen, vergessen Sie nicht Ihren bestehenden Vertrag fristgerecht zu kündigen (üblich sind hier 3 Monate vor Ablauf) - wenn Sie bei Ihrem Vertrag z.B. Hauptfälligkeit 01.01. haben, muss die Kündigung bis zum 30.09.2018 beim aktuellen Versicherer einlangen!
Höher Insurance Services GmbH * Ludwig-Boltzmannstraße 4, A-2700 Wr. Neustadt Tel. : +43 (0) 2622 269 02 * Fax : +43 (0) 2622 269 04 40 * E-Mail: office@hoeher.info
Eingetragen im Versicherungsvermittlerregister unter 12391967 als Versicherungsvermittler und zum Empfang von Kundengeldern berechtigt * Aufsichtsbehörde: Wirtschaftsministerium, Stubenring 4, 1010 Wien * Firmenbuch: FN 375694t LG Wr. Neustadt - Agenturverhältnisse: Allianz Global Corporate Specialty SE * W.R. Berkley Insurance (Europe)
UN TERNEHMEN
EDITORIAL
Kann denn Parken Sünde sein? Inspiriert von der großen Zarah Leander und Innenstadt durch die späte Anreise und die ihrem Lied „Kann denn Liebe Sünde sein?“ lange Aufladedauer des E-Töffs umschifft zu fällt mir im Hinblick auf die innovative Idee haben. Die Citymaut ist nämlich nur zwischen der großen fahrradfreundlichen Wiener Versieben und neun Uhr fällig, hat einen besonkehrsstadträtin nur die Abwandlung – Kann deren Effekt: Ab fünf Minuten vor neun kann denn Parken Sünde sein – ein. Die Tageszeiman in Wien sowieso nicht mehr fahren, sontungen haben bereits ausführlich darüber dern nur mehr stauen. Die Staubeobachter berichtet: 77 Parkplätze werden rund um den wundern sich zwar jeden Morgen, warum das Naschmarkt – der Wienzeile – dem fahrradso ist, aber bei der nächsten Citymautnovelle freundlichen Wien zum Opfer fallen. Wer wird irgendein Gutachter das mit einem saubraucht schon Parkplätze, benützen Sie doch teuren Gutachten schon aufklären. Der TerNr. 785 die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Unterirmin wurde positiv erledigt, das kilometerweit dischen werden jetzt sogar speisefrei geführt. entfernte E-Töff abgeholt, nach der Bezahlung riscontrol.at Oder machen Sie endlich Sport und bewegen einer exorbitanten Parkgebühr wird die Reise Sie sich mehr und hasten Sie zu Fuß von eiin das benachbarte Bundesland angetreten. online.riscontrol.at nem Termin zum anderen. Vorbei werden bald Dass es sich um den Spätnachmittag eines issuu.com/riscontrol die Zeiten sein, wo man unbedacht sein Auto Freitages handelt, ist zu erkennen. Nicht facebook.com/riscontrol nur die bösen Pendler, Wienbesucher und mit nach Wien nehmen durfte. Die Zukunft wird sich bald so gestalten: Bevor man seine Terminer sind unterwegs, auch das WienerReise in die Hauptstadt von Österreich antritt, müssen volk möchte seine Reise antreten, nämlich in die andere einige Fakten geklärt werden: Mit welcher Antriebsart Richtung: hinaus aus der Stadt, hinein ins Landleben. darf man in welchem Bezirk fahren. Zur Not müssen einiTrotz Zukunftsszenario brauchen die Wiener Autofahrer ge Umfahrungen eingeplant werden, ist ja kein Problem, keine Maut beachten, die sie bei Anreise in eine ländliche denn das Elektroauto kann, sollten sich die UmfahrunStadt treffen könnte. Das Parken ist weniger schwierig gen als zu lang für die Kilometerleistung des E-Töff heroder mehr noch einfacher zu bewältigen. Alles einfach ausstellen, bei einem Pausenstopp aufgeladen werden. und normal, wie halt in Wien vor Jahrzehnten. Zurück Einige Verzögerungsstunden später geht die Wienexzur Gegenwart, es gibt auch ein anderes Miteinander pedition dann weiter zur Parkexpedition. Wo darf wer, zwischen Auto, Radfahrer, Autobus und Fußgänger. Man wann und wie lange parken? Auf der linken Seite nur die glaubt es nicht, es ist keine Zukunftsmär, denn in HolWieneinwohner, auf der rechten Seite die Auswärtigen. land funktioniert das. Dort können alle gemeinsam die Irgendwie fühlt man sich eher wie aussätzig, aber es hat Straße benutzen, miteinander und nicht nacheinander. alles seinen guten Grund. Respektvoll und achtsam, Dann, wenn endlich die wobei selbstverständlich richtige Stelle gefunden auch in Holland Straßenwurde, darf man parken, verkehrsregeln sowohl von zwar kilometerweit weg den Fußgängern als auch vom angestrebten Ziel, von den Radfahrern einaber macht ja nichts, endgehalten werden. Diesen lich sportlich ambitioniert Eindruck hat man in Wien hat auch das einen positieher selten. So mancher ven Effekt. Der ist zwar im aus der Wiener StadtregieHochsommer gleich wieder rung sollte seinen Somweg, weil der angestrebte merurlaub nicht im fernen Termin mit einem durchgeGriechenland, sondern im schwitzten Bürooutfit nicht etwas kühleren Holland mehr so spritzig ist. Und verbringen, um sich das dennoch kann man sich hautnah anzusehen. noch glücklich schätzen, die zeitlich beschränkte Ihre Einfahrmaut in die Wiener Doris Schachinger risControl 08/18 03
INHALT
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36 28
04 risControl 08/18
26
14
42
INHALT
INTERVIEW 14 28 36 42
"Es ist immer noch Pionierarbeit" | Michael Miskarik Ein positives Miteinander | Mag. Christian Eltner Hooh, das Pferd in der Hosentasche | Michael Gfrerer Wachstumskurs | Christian Nuschele
FINANZEN 46 Rendite-Falle vs. Investmentchance | Michael Kordovsky
MARKT
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INHALT EDITORIAL 03 Kann denn Parken Sünde sein?
NEWS 06 06 06 06 07 07 07 08 08 08 09 09 09 09 09 10 10 10 11 11 11 11
Zahlungsmoral | CRIF Ski-Familie | UNIQA Investition in Schiene | Talanx/Deutschland Internet-Ausgaben Österreichische Standards gefordert | WKO Insolvenzschutz vereinheitlichen | EIOPA Kredite | FMA Sommer-Aktion | Allianz Travel Line Manager | Chubb Österreich Insolvenzstatistik | Creditreform Spende | UniCredit Austria Digitale Klara | DONAU Versicherung Ehrung | Versicherungsmakler Fachgruppe Niederösterreich Werbekampagne | D.A.S. Rechtsschutz AG Ein Volk der Sparer | J.P.Morgen Asset Management Management | EFM Versicherungsmakler Leitbetrieb | D.A.S. Rechtsschutz AG Autoschäden im Ausland | Wiener Städtische Versicherung Einkauf im Baltikum | GrECo JLT Gruppe Auszeichnungen | Allianz Partners Generalsekretär | IGV Austria Fürchtet Euch
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Taufpaten der Fußballtempel Naturkatastrophen-Schäden | Munich Re Kooperation mit Playbrush | UNIQA Österreich Trübe Wirtschaftsstimmung | Allianz Invest Brexit | Chubb European Group Limited Guter Kurs | Oberösterreichische Versicherung Vorarlberg | UNIQA Polizze ohne Beratung bleibt Ausnahme | NÜRNBERGER Versicherung Handyverzicht | UNIQA Insurance Group Eigenmittel | FMA Unfallversicherer im Test | ÖGVS Rating bestätigt | D.A.S. Rechtsschutz Starkes Halbjahr | ARAG Österreich Steigerung | Generali Group Die Daten-Sauger
TITELGESCHICHTE 30 Pflege in der Zukunft
VERANSTALTUNG 38 38 39 39 40 40 41
EU-Nachhaltigkeitsagenda | Vienna Insurance Group „Glück schenken“ | DONAU Versicherung Salzburger Festspiele | UNIQA Österreich Frühstücksdialoge | TOGETHER CCA / riskine 10-Jahres-Fest | Immobilienrendite AG Top Service Österreich 2018 Kinder Business Week | Wiener Versicherungsmakler
SCHLUSSPUNKT 50 Vorschau 50 Impressum risControl 08/2018 | Heft-Nr.: 470 | 39. Jahrgang risControl 08/18 05
NEWS
CRIF
Zahlungsmoral
Die Zahlungsmoral der Österreicher ist erneut zurückgegangen. Der Anteil der Österreicher mit Zahlungsrückständen ist leicht gestiegen. Burgenland, Tirol und Niederösterreich sind die Bundesländer mit der besten Zahlungsmoral und der niedrigsten Forderung. Die unter 30-Jährigen sind am häufigsten überschuldet. Frauen haben durchschnittlich niedrigere Schulden als Männer. Das sind die zusammengefassten Ergebnisse einer Erhebung der Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich.
UNIQA
Ski-Familie
Talanx/Deutschland
Im slowakischen Skisport gibt es ein neues Testimonial: Petra Vlhová, die Nummer eins des Landes und die amtierende Nummer vier im Slalomweltcup, wird ab sofort ihre Rennen mit dem UNIQA-Logo auf dem Helm bestreiten. Damit löst sie Veronika Velez-Zuzulova ab, welche die letzten 13 Jahre das Aushängeschild von UNIQA Slowakei war. Aktuell starten im ÖSV fünf Top-Athleten mit UNIQA-Helm: Matthias Mayer, Bernadette Schild, Marco Schwarz, Christine Scheyer und Nadine Fest. Dabei blickt UNIQA im Skisport auf eine lange Tradition zurück und hat schon viele erfolgreiche Sportler durch ihre Karriere begleitet – Olympiasieger Stephan Eberharter, Olympiasieger Benjamin Raich und Weltmeisterin Marlies Schild (jetzt Raich).
Petra Vlhová 06 risControl 08/18
Investition in Schiene Eines der größten europäischen Versicherungsunternehmen, der Talanx Konzern, investiert im deutschen Schienenpersonennahverkehr. Privatbank Berenberg, MEAG (Asset Management Gesellschaft der Munich Re und ERGO) und Talanx strukturieren gemeinsam die erste Finanzierungslösung durch institutionelle Anleger im deutschen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) über eine Leasingstruktur mit der DAL (Deutsche Anlagen-Leasing). Finanziert werden neue Züge der Bayerischen Eisenbahngesellschaft für den Raum Ulm. „Mit diesem Investment
unterstreichen wir unsere Bereitschaft, langfristige Finanzierungen in wichtige Kerninfrastruktur wie z. B. Mobilitätssicherung zu realisieren und den lokalen Technologie-und Industriestandort zu unterstützen. Ich freue mich, dass das Angebot von Finanzierungen durch institutionelle Investoren im Bereich Infrastruktur zunehmend an Bedeutung gewinnt“, sagt Dr. Thomas Mann, Chief Investment Officer bei Talanx Asset Management. Über das investierte Volumen und die zu erwartende Rendite wurde Stillschweigen vereinbart.
Internet-Ausgaben Die neue E-Commerce-Studie wurde veröffentlicht. Die Österreicher haben im Untersuchungszeitraum von Mai 2017 bis April 2018 7,9 Milliarden Euro im Internethandel ausgegeben. An erster Stelle steht Bekleidung, gefolgt von Elektrogeräten und Büchern. Mehr als 90 Prozent der Distanzhandelsausgaben werden bereits online getätigt (7,2 Milliarden), was einem Ausgabenwachstum von 6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Aber: Mittlerweile kaufen 57 Prozent der Konsumenten bei ausländischen Online-Händlern ein, die Loyalität
zu heimischen Anbietern nimmt weiter ab. Zurückgegangen sind auch die Ausgaben im klassischen Versandhandel, das Minus beträgt 12 Prozent bzw. 100 Millionen Euro. „Die Dynamik beim Online-Shopping wird noch übertroffen vom Boom beim Smartphone-Shopping. Ein Viertel der Österreicher kauft im Internet bereits via Smartphone ein, die Ausgaben liegen aktuell bei 640 Millionen Euro", bestätigt Harald Gutschi, Vizepräsident des Handelsverbandes und Leiter der Plattform "Versandhandel und E-Commerce".
NEWS
WKO
Österreichische Standards gefordert
KommRat Prof. Burkhard Ernst, Landesgremialobmann Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer Österreich, fordert, dass österreichische Standards auch für europäische Anbieter von Kfz-Versicherungen selbstverständlich sein sollten. Denn die neuen europäischen Anbieter machen vielversprechende, preislich attraktive Angebote, erfüllen dabei jedoch nicht die Bedürfnisse und Erwartungen der Kfz-Kunden und -Betriebe. Versicherungsnehmer und Kfz-Betriebe sind an professionelles und rasches Service gewöhnt und haben dementsprechend hohe Erwartungen an das Versicherungsunternehmen. Bei den neu am Markt agierenden Versicherungsunternehmen gibt es jedoch oft lange Wartezeiten bei Schadenserledigungen, wie zum Beispiel bei der kroatischen Versicherung Euroherc, die laut Aussendung der WKÖ eine 90-tägige Wartezeit hat. „Es geht um mehr als den Preis. Es geht um erstklassiges Service, rasche Abwicklung und Kundenzufriedenheit. Das
ist es, was der österreichische Fahrzeughandel gemeinsam mit Versicherungen seit jeher bietet. So werden Standards gesetzt und an die sollten sich alle Anbieter am österreichi-
EIOPA
Insolvenzschutz vereinheitlichen Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA möchte einen einheitlichen Rahmen für Insolvenzschutz von Versicherungsunternehmen schaffen. Bis 26. Oktober hat die europäische Versicherungsbranche die Möglichkeit, Kommentare zum Diskussionspapier abzugeben. EIOPA-Chef Gabriel Bernardino begründet diesen Schritt damit, dass es in Europa derzeit unterschiedliche Lösungen gebe, um Verbraucher vor der Insolvenz eines Versicherers zu schützen. Die Finanzierung und Funktionsweise solcher Einrichtungen weichen stark voneinander ab, auch ihre Eingriffsmöglichkeiten und der Umfang, in dem Verluste ausgeglichen werden. In Deutschland gibt es etwa für Lebensversicherungen die Auffangeinrichtung „Protektor“. Eine vergleichbare Institution existiere aber nicht für die Schaden-und Unfallversicherung. „Diese Fragmentierung schafft besondere Schwierigkeiten, wenn es zu Insolvenzen kommt, die grenzüberschreitende Geschäfte
berühren“, sagte EIOPA-Präsident Gabriel Bernardino anlässlich der Studie „Opinion to Institutions of the European Union on the Harmonisation of Recovery and Resolution Frameworks for (re) Insurers across the Member States“. Die Studie hat drei grundsätzliche Lösungswege aufgezeigt, zu denen man nun Rückmeldungen aus der Branche wünscht. Der erste Weg sieht vor, alles beim Status quo zu belassen. Die zweite Möglichkeit sei die Errichtung einer europaweiten, einheitlichen Schutz- und Auffangeinrichtung für die Assekuranz. Die EIOPA bevorzugt aber einen Mittelweg: Ein Netz von verschiedenen nationalen Schutzmechanismen – eine sogenannte „Mindest-Harmonisierung“ aus Sicht der Behörde. „Die konkrete Ausgestaltung der Auffangeinrichtungen wird eine sehr wichtige Rolle dabei spielen, das Vertrauen der Verbraucher in den europäischen Markt zu stärken“, so Bernardino.
schen Markt halten. Gerade in einer Zeit des digitalen Wandels ist hochklassiges Service auch für Kfz-Betriebe lebensnotwendig“, sagt KommR Prof. Burkhard Ernst.
FMA
Kredite
Am Ende des 1. Quartals 2018 entsprach der Fremdwährungsanteil an allen aushaftenden Krediten an privaten Haushalten 10,5 Prozent und liegt somit 3,4 Prozentpunkte niedriger als noch ein Jahr zuvor. Mit 96,2 Prozent entfiel ein Großteil des Forderungsvolumens nach wie vor auf Schweizer Franken, der Rest beinahe zur Gänze auf Japanische Yen.
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NEWS
Allianz Travel
Sommer-Aktion
Die Aufbauarbeiten für das 185. Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese laufen bereits. Voll im Gange ist auch der Marken-Refresh bei der Reiseversicherung, denn aus Allianz Global Assistance wird Allianz Travel, die neue Reiseversicherungsmarke bei Allianz Partners. Für Vertriebspartner ein Grund zur Freude, denn der Allianz-Travel-Sommer startet mit einer Sommer-Aktion zum „Jahr der Reise“. Verlost werden aktuell 6 x 2 Plätze für die Münchner Wiesn für den 23. September 2018. Inkludiert sind der Besuch des Münchner Oktoberfests samt Tisch im beliebten Löwenbräu-Zelt und inklusive zwei Maß Bier und einem halben Grillhendl. Gewinnen ist ganz einfach: Alle bestehenden und neuen Vertriebspartner, die bis 31. August 2018 ein originelles selbst geschossenes Foto
oder einen selbst getexteten kreativen Spruch zum Thema „Jahr der Reise“ an stammtisch@ allianz.com schicken, nehmen an der Verlosung
Chubb Österreich
Creditreform
Gerald Gregor hat die Funktion des Line Managers für den Bereich Financial Lines bei Chubb Österreich in Wien übernommen. In dieser Funktion wird Gregor das bestehende Portfolio in den Sparten Financial Lines und Cyber weiter ausbauen sowie die Entwicklung innovativer Versicherungslösungen vorantreiben. Der akademisch geprüfte Versicherungskaufmann verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich der Industrieversicherungen. Seine Karriere startete er bei der Generali Versicherung AG. Zuletzt war er bei der Zürich Versicherungs-AG als Manager für den Bereich Versicherungstechnik in den NichtKFZ-Sparten tätig. „Mit Gerald Gregor haben wir einen führenden Experten der Versicherungsbranche gewonnen. Mit seinen Markt- und Fachkenntnissen, seiner Serviceorientierung sowie seinen ausgezeichneten Kontakten werden wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Maklerpartnern und das Wachstum der Sparten fortsetzen“, erklärt Walter Lentsch, Country President und Hauptbevollmächtigter der Chubb in Österreich.
Für das erste Halbjahr vermeldet die Creditreform bei den Firmeninsolvenzen einen leichten Rückgang von 1 Prozent. Die eröffneten Verfahren liegen bei 1.578 und die mangels Vermögen abgewiesenen Fälle stehen bei 1.107. Bei allen Insolvenzverfahren waren in Summe rund 9.000 Arbeitsplätze und 31.000 Gläubiger betroffen. Die Insolvenzverbindlichkeiten werden auf ca. 1 Milliarde Euro geschätzt. Gab es im 1. Quartal noch einige Großinsolvenzen (NIKI,
Line Manager
08 risControl 08/18
teil. Die Gewinner werden Anfang September bekannt gegeben und vom Außendienst-Team verständigt.
Insolvenzstatistik Wienwert), so wurden im 2. Quartal wieder mehr Klein- und Kleinstunternehmen insolvent. Im Privatbereich ist es, wie erwartet, zu einer hohen Anzahl an Privatkonkursen gekommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gibt es eine Steigerung von 81,5 Prozent. Die Durchschnittsverschuldung hat sich ebenfalls stark erhöht und beträgt nun über 100.000 Euro. Das wird damit erklärt, dass nun auch ehemalige Selbstständige sich leichter entschulden können.
NEWS
UniCredit Austria
Versicherungsmakler Fachgruppe Niederösterreich
Bei dem groß angelegten Umzug der UniCreditBank, der CEE-Einheiten und aller Konzerngesellschaften in ihr neues Headquarter in den Austria Campus in Wien sind viele Möbelstücke sozusagen herrenlos geworden. In Zusammenarbeit mit der Caritas Wien wurde die Initiative „Mein Schreibtisch tut Gutes“ gestartet. Bis Mitte August werden über 20.000 Möbelstücke an die Caritas Wien übergeben, entweder werden die Möbel in den Einrichtungen der Caritas weiterverwendet, in den Läden der Caritas verkauft oder in europaweiten Online-Auktionen für einen guten Zweck versteigert. In Kooperation mit der ÖBB werden die Möbel in zwei Lagerhallen zwischengelagert. Der Verkauf läuft von Anfang August 2018 bis Oktober 2019 und steht allen Interessierten offen. Ab September 2018 gibt es die Möglichkeit direkt vor Ort an zwei Tagen pro Woche Mobiliar zu kaufen.
Gottfried Pilz, Obmann der Fachgruppe der Versicherungsmakler Niederösterreich und Spartenobfraustellvertreter der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Niederösterreich, wurde der Berufstitel „Kommerzialrat“ verliehen. Der Inhaber des Versicherungsmaklerbüros VFS ist seit 2013 Obmann der Niederösterreichischen Versicherungsmakler und hat bereits fast 30 Jahre Erfahrung in der Beratung und Begleitung seiner Kunden.
Spende
DONAU Versicherung
Digitale Klara
Das Kunden-Bedarfsanalysetool „Klara“ ist seit März 2018 flächendeckend in ganz Österreich im Einsatz. Damit wird der ab Oktober verpflichtenden Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD bereits jetzt Genüge getan. Es ist ein wesentlicher strategischer Schritt in die Zukunft. Das Tool wird auch von drei Compensa-Gesellschaften in Estland, Litauen und Lettland übernommen. In Rumänien werden die Konzerngesellschaften Asirom und Omniasig „Klara“ einsetzen.
Ehrung
Gottfried Pilz
D.A.S. Rechtsschutz AG
Werbekampagne
Die D.A.S. Rechtsschutz AG hat wieder eine neue Werbekampagne. Seit Ende Juni sind die neuen Fernsehspots „gegen Rechtsverdreher“ im ORF und auf privaten TV-Sendern zu sehen. Wie bereits im letzten Jahr wurde auch heuer der Fokus auf alltägliche Rechtsprobleme gelegt, die jeden treffen können. Gemeinsam mit der Werbeagentur Fessler wurden drei neue Spots und Sujets kreiert, in denen die D.A.S. gegen dreiste Rechtsverdreher
vorgeht. Dabei wurde darauf geachtet, dass die dargestellten Situationen aus dem Leben gegriffen sind, jedem passieren könnten und der Humor nicht zu kurz kommt. Die Spots sind mit Jerk Film selbst produziert und werden so wie im vergangenen Jahr sowohl im Fernsehen (ORF und Privatsender) als auch digital veröffentlicht. Die Digitalwerbung setzt sich dabei aus Online-Pre-Rolls und Online-Bannern zusammen, die zielgruppengenau abgespielt werden.
J.P.Morgen Asset Management
Ein Volk der Sparer
„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ – diesem Sprichwort folgen die Österreicher. J. P. Morgen veröffentlicht in seinem Income Barometer Ergebnisse einer Umfrage zum Sparverhalten in Österreich. 92 Prozent der Befragten geben an, regelmäßig zu sparen und
das Geld für Notfälle bereit zu haben. Mehr als ein Drittel spart für eine größere Anschaffung wie ein Auto oder eine Traumreise. Auch für Immobilien wird Geld zurückgelegt und jeder Fünfte spart für die Ausbildung der Kinder oder Enkel. Für die Altersvorsorge
spart jedoch nur jeder Dritte in Österreich. Das zeige, dass die Rentenlücke unterschätzt werde, so Christoph Bergweiler, Leiter der Regionen Österreich, Deutschland, Zentralund Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgen Asset Management. risControl 08/18 09
NEWS
EFM Versicherungsmakler
D.A.S. Rechtsschutz AG
Franz Meingast hat mit Juli die Funktion des Vorstandsvorsitzenden bei der EFM Versicherungsmakler AG übernommen. Damit besteht das Vorstandsteam aus EFM-Gründer Josef Graf, Peter Schernthaner und Franz Meingast. Der gebürtige Welser ist für die Bereiche Vertrieb und Verwaltung verantwortlich. „Franz Meingast verfügt über eine langjährige Erfahrung in der heimischen Versicherungsbranche. Sein Know-how speziell im Versicherungsvertrieb wird uns bei den weiteren Expansionsschritten sehr nützen. Im Bereich der Verwaltung wird er Prozesse harmonisieren, damit wir mit schlanken Strukturen für die nächsten Erweiterungen gerüstet sind“, informiert Josef Graf.
Die D.A.S. Rechtsschutz wurde wegen ihres nachhaltigen Unternehmenserfolgs sowie für ihre Innovationen und Maßnahmen im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung als „Leitbetrieb Austria“ ausgezeichnet. Als Leitbetriebe werden nach einem umfassenden Screening jene Unternehmen ausgezeichnet, die nachhaltigen Unternehmenserfolg nachweisen können und sich daneben zur gesellschaftlichen Verantwortung und Innovation bekennen. Diese Qualifikationen müssen anhand eines Kriterienkatalogs dokumentiert sein. Überprüft werden dabei nicht nur Größe und Erfolg des Unternehmens, es muss in seiner Branche auch einen besonderen Stellenwert einnehmen. „Seit Jahren achten wir bei der Ausrichtung unserer Unternehmensstrategie auf ökonomischen Erfolg, Nachhaltigkeit und sozialen Mehrwert. Es freut mich daher ganz besonders, dass unser wirtschaftlicher Erfolg sowie die Bestrebungen für mehr Chancengleichheit in der Gesellschaft durch dieses Zertifikat ausgezeichnet wurden und wir nun Teil des Netzwerks der Leitbetriebe Austria sind“, so D.A.S.-Vorstandsvorsitzender Johannes Loinger. Neben dieser und vielen weiteren Auszeichnungen wurde dem Unternehmen durch Standard & Poor‘s bereits zum zehnten Mal in Folge das A-Rating verliehen.
Management
Ihre Ziele? Meingast: Aktuell betreuen wir derzeit an über 80 Standorten mehr als 100.000 Kunden und davon sind mehr als 5.500 Gewerbebetriebe, die uns ihr Vertrauen schenken. Zu den bisherigen 17 Betriebszukäufen und 17 internen Betriebsübernahmen im letzten Jahr, werden sicherlich noch einige folgen. Unser Bestreben ist es über Zukäufe, Bestandsnachfolgen und organischem Wachstum weiter zu expandieren. Weiters möchte ich den Fokus auf das Thema Nachfolge und den Bereich
Leitbetrieb
Franz Meingast
der Weiterbildung legen. Mein vorrangiges Ziel ist es den Markt darüber zu informieren, dass eine Partnerschaft mit der EFM nicht Geld kostet, sondern Geld bringt. Sie bleiben ja auch in der Safe7 Holding AG Vorstandsvorsitzender - wie werden Sie die Beiden Funktionen miteinander verbinden? Meingast: Mein Bestreben ist, in Personalunion die Stärken von SAFE7, der EFM Versicherungsmakler AG und den weiteren Initiatorenunternehmen miteinander zu vereinen. Ziel ist die Vorteile noch besser für die Gruppe sowohl im technischen als auch im vertrieblichen Bereich einzusetzen.
Wiener Städtische Versicherung
Autoschäden im Ausland
Es ist Haupturlaubszeit und das Auto ist das beliebteste Reisemittel der Österreicher. Mehr als 33 Prozent aller Kfz-Auslandsunfälle der Österreicher passieren nicht im klassischen Urlaubsland Italien sondern in Deutschland. „Ein Verkehrsunfall im Urlaub und noch dazu im Ausland passiert schneller, als man sich vorstellen kann, und zählt sicher zu den unangenehmsten Ereignissen. Verständigungsprobleme und strittige Schuldfragen können einen Traumurlaub kräftig vermiesen“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen. Hinter Deutschland stehen im Unfallsranking Italien mit elf Prozent und Ungarn mit knapp zehn Prozent. Im 10 risControl 08/18
beliebtesten Autoreiseland der Österreicher, Kroatien, passieren knapp sechs Prozent der Auslands-Kfz-Schäden, das zeigt eine Analyse der Wiener Städtischen Versicherung. Auch bei der Betrachtung der Schadenshöhe liegt Deutschland an der Spitze. Rund 30 Millionen Euro zahlte die Wiener Städtische in den vergangenen zehn Jahren an Kfz-Besitzer und Beteiligte aus, die durch einen von einem österreichischen Lenker verursachten Unfall zu Schaden gekommen sind. Dahinter folgen Italien (5,5 Mio. Euro) und Ungarn (4,7 Mio. Euro).
Insgesamt betrugen die Kosten knapp 60 Millionen Euro seit 2008, diese beinhalten Kfz-Haftpflicht-Schäden wie etwa Reparaturen oder Zahlungen bei Personenschäden. Im Hinblick auf diese Zahlen wird den Reisenden empfohlen, eine Reisekasko-Versicherung für die Urlaubszeit abzuschließen.
NEWS
GrECo JLT Gruppe
Einkauf im Baltikum
Die GrECo JLT Gruppe kauft 56,95 Prozent der estnischen Versicherungsmakler IIZI Gruppe. Für das Online-Geschäft bleibt die Marke IIZI bestehen, das CorporateGeschäft wird künftig unter dem Namen GrECo JLT weitergeführt. Das Management, welches den restlichen Anteil von 43,05 Prozent hält, bleibt an Bord. IIZI sei die perfekte Ergänzung für die Präsenz GrECo JLTs im Baltikum. Die Niederlassung in Estland werde
gestärkt und Lettland als neuer Markt hinzugefügt. Das bestehende Office in Litauen komplettiere die flächendeckende Präsenz im Baltikum. Georg Winter, für das Baltikum zuständiges Vorstandsmitglied der GrECo JLT-Gruppe, erläutert: „Seit über 30 Jahren treiben wir die Expansion in Osteuropa voran. Die Akquisition von IIZI ist ein entscheidender Impuls für die Wachstumsstrategie unserer gesamten Gruppe.
Thomas Litschauer
IGV Austria
Allianz Partners
Generalsekretär
Allianz Partners hat bei dem ÖGVS-Servicetest drei Auszeichnungen erhalten und zwar in den Bereichen Transparenz, Kundendienst und Internetauftritt. Für Erik Heusel, Geschäftsführer von Allianz Partners Österreich, spielen in diesem Jahr Service, Modernisierung, Benutzerfreundlichkeit, Transparenz und Datensicherheit eine besonders große Rolle. „Wir wollen die Besten auf dem Markt
Thomas Litschauer ist der neue Generalsekretär bei der Interessensgemeinschaft österreichischer Versicherungsmakler. Litschauer war zuletzt Leiter des VermittlerService der Wüstenrot Gruppe und hatte verschiedene leitende Vertriebsfunktionen bei der Generali Bank, BAWAG oder BKS Bank AG inne. Der gelernte Bankfachmann war unter anderem Geschäftsführer der Generali FinanzService GmbH und für die Positionierung der Gesellschaft am Markt verantwortlich.
Auszeichnungen sein und haben viel investiert“, erklärt Heusel. Umso mehr freuen und bestärken ihn die Auszeichnungen, die von der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) gemeinsam mit dem Magazin „trend“ vergeben wurden. „Ich bin stolz, dass wir unsere Kunden auf allen getesteten Ebenen überzeugen konnten. Ich danke vor allem meinem Team für diese Spitzenleistung“, so Heusel.
Fürchtet Euch Eine Studie hat sich mit der globalen Arbeitsmarktsituation in den 2020er-Jahren beschäftigt. Bain & Company zeigt auf, dass die nächste Dekade eine extreme sei und dass es aufgrund der rapide alternden Bevölkerung und dem beispiellosen Technologieboom Instabilität in Wirtschaft und Gesellschaft geben wird. Durch die Automatisierung droht in den Industriestaaten eine Vernichtung von bis zu einem Viertel aller Arbeitsplätze. Und weltweit werden die Risiken für Unternehmen durch einen möglichen Zinsanstieg, starke Regulierungen und höhere Steuern zunehmen. Am Ende der Dekade wird die Erosion in der Mittelschicht sowie das Abflauen der Investitionen die Weltwirtschaft bremsen. Walter Sinn, Deutschlandchef von Bain & Company: „Die kommende Dekade wird durch ein ungewöhnlich hohes Niveau an Volatilität geprägt sein." Auch die sozialen Folgen von Alterung, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit
stellen eine Bedrohung dar. Zudem kann es durch die schnell wachsende Zahl von Rentnern, die von immer weniger Berufstätigen unterhalten werden müssen, zu ernsthaften Finanzierungsproblemen in den Sozialsystemen kommen. Derartige Generationenkonflikte verschlechtern die durch die steigende Ungleichverteilung der Einkommen ohnehin instabile politische Situation weiter. Regierungen dürften darauf mit strikterer Regulierung der Märkte, verschärftem Kartellrecht oder höheren Steuern reagieren. „Unternehmen können sich auf die extreme Volatilität der 2020er-Jahre vorbereiten“, erklärt Sinn. „Gefragt sind Flexibilität und Widerstandsfähigkeit. Und sie müssen insbesondere mit ihrem Produktportfolio ein breiteres sozioökonomisches Spektrum
abdecken. Sich rein auf die Nachfrage einer relativ wohlhabenden Mittelschicht zu verlassen, reicht dann nicht mehr aus.“ Wir blicken also freudig in eine glückliche Zukunft. (Anm. d. Redaktion). risControl 08/18 11
Gutes Recht in allen Lebenslagen So versichert man Rechtsschutz heute. Die VAV Rechtsschutzversicherung punktet mit einer hohen Versicherungssumme, innovativen Deckungen und günstigen Extras. So sind Ihre Kunden zukünftig TOP geschützt bei Streitigkeiten in den Bereichen Privat- und Verkehrsrecht. Erhöhte Prozessbereitschaft, steigende Anwaltskosten, komplizierte Rechtsprechung – damit haben Ihre Kunden in der heutigen Zeit immer öfter zu kämpfen. Vor allem die finanziellen Folgen von Rechtsstreitigkeiten sind groß. Mit der Rechtsschutzversicherung bietet die VAV ein einzigartiges Produkt im Bereich Privatrechtsschutz und Verkehrsrechtsschutz und sichert Ihre Kunden optimal gegen finanzielle Folgen ab. Gutes Recht braucht besten Schutz. Die VAV ist bekannt für preisattraktive Konditionen bei qualitativ höchsten Schutzmaßnahmen. Mit einer Versicherungssumme von bis zu EUR 250.000,00 setzt die VAV Rechtsschutzversicherung neue Maßstäbe am österreichischen Markt. Es handelt sich dabei um die höchste Versicherungssumme im Bereich der privaten Standard-Rechtsschutzversicherung. Das Rechtsschutzprodukt ist in zwei Deckungsvarianten – Top Exklusiv und Exklusiv/Individuell – erhältlich und setzt sich aus Privatrechtsschutz und Verkehrsrechtsschutz zusammen. Beide Komponenten können in Kombination oder einzeln abgeschlossen werden. Die Versicherungssumme kann individuell gewählt werden. Zur Wahl stehen EUR 250.000,00 und EUR 125.000,00. Einzigartig ist nicht nur die hohe Versicherungssumme, sondern auch der umfangreiche Schutz. So sticht vor allem der europaweite Beratungs-Rechtsschutz ins Auge. Ihre Kunden erhalten einen Kostenersatz für eine rechtliche Erstberatung von bis zu EUR 75,00. Diese kann einmal monatlich in Anspruch genommen werden. Dabei können Ihre Kunden entweder den Anwalt frei wählen oder einen der VAV Vertrauensanwälte in Anspruch nehmen. Ein weiterer Bonus des 12 risControl 08/18
Rechtsschutzproduktes ist der europaweite Vertragsrechtsschutz. - Ihr Kunde lässt sich beispielsweise Maßmöbeln von einem Tischler in Ungarn zimmern. Leider wird bei der Anlieferung festgestellt, dass diese Möbel nicht maßgenau gefertigt wurden. Sollte es nun zu Streitigkeiten aus diesem Vertragsverhältnis kommen, sind etwaige Anwalts- bzw. Gerichtskosten gedeckt. - Denn der VAV Versicherungsschutz besteht auch bei schuldrechtlichen Verträgen über bewegliche Sachen sowie bei Reparatur- und Werkverträgen über unbewegliche Sachen im europäischen Raum. Weiters kann in beiden Deckungsvarianten – Top Exklusiv und Exklusiv/Individuell – gegen Mehrprämie der Arbeitsgerichts-Rechtsschutz auf ganz Europa (im geografischen Sinne) aus-
geweitet werden, sofern die Geltendmachung in Österreich, Deutschland, Liechtenstein oder der Schweiz erfolgt. Im Privatrechtsschutz sticht auch die umfangreiche Deckung für Datenschutzstreitigkeiten ins Auge, die Ihren Kunden trotz der gesetzlichen Veränderungen im Bereich Datenschutz hohe Sicherheit bietet. Ebenso ist ab sofort die Nutzung nicht zulassungspflichtiger E-Bikes/ Roller mitversichert, und Ihre Kunden sind auch als Fahrgast öffentlicher Verkehrsmittel rechtlich abgesichert. Im Verkehrsrechtsschutz besticht vor allem der weltweite Lenker-Rechtsschutz. Als Lenker von fremden Fahrzeugen (beispielsweise Leihwagen) haben Ihre Kunden weltweiten Schutz bis zur gewährleisteten Versicherungssumme.
Neuer Cyber-Schutz mit Fokus auf Prävention Seit Kurzem bietet die Generali Versicherung eine neue CyberLösung auch für KMUs an. Dabei sticht insbesondere das innovative Präventionstool RiskCheckIT hervor. Dr. Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate der Generali Versicherung, nimmt im Interview zum veränderten Risikobewusstsein Stellung.
Dr. Christoph Zauner
Herr Dr. Zauner, die Generali hat erst vor Kurzem ihr Leistungsportfolio in der Gewerbeversicherung um den Baustein Cyber erweitert. Wie stark hat sich das Bewusstsein für Cyber-Sicherheit gewandelt? Zauner: Ob Freiberufler, Selbständiger oder Unternehmer – Cyber-Attacken stellen eine immer größere Bedrohung dar. Viele heimische Betriebe mussten damit bereits ihre Erfahrungen machen, jedoch werden nur wenige Cyber-Angriffe öffentlich bekannt. Mit der verstärkten Vernetzung und dem Einsatz digitaler Technologien steigen die Risiken. Mehr und mehr KMUs erkennen die Notwendigkeit, sich hier vor den finanziellen Folgen zu schützen. Die Nachfrage ist groß – insbesondere seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung. Worauf kommt es beim Cyber-Schutz an? Zauner: Die Generali IT&Cyber Lösung besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten. Erstens bieten wir eine monatliche automatisierte Schwachstellenanalyse zur Risikoprävention. Wichtig ist uns, dass diese Analyse nicht nur einmal bei Vertragsabschluss
durchgeführt wird, sondern laufend. Denn auf Grund der enormen Dynamik in diesem Bereich ändern sich die Bedrohungsszenarien ständig. Mit der 24/7 Beratung durch unsere IT-Experten der Europ Assistance bieten wir unseren KundInnen zusätzlich eine umfassende Unterstützung bei der Behebung von Schwachstellen und allen sonstigen Fragen oder Problemen hinsichtlich ihrer IT. Und drittens umfasst unser IT&Cyber Baustein einen umfassenden Versicherungsschutz vom Datenverlust bis hin zur Absicherung im Falle einer Betriebsunterbrechung. Mit unserem Ansatz unterstützen wir Betriebe dabei, sich selbst zu schützen und sich auf mögliche Cyber-Angriffe vorzubereiten. Die Schadeneintritts-Wahrscheinlichkeit erheblich zu reduzieren, ist wohl die effektivste Cyber-Lösung. Welches Präventionstool hat die Generali dazu im Einsatz? Zauner: Wir haben gemeinsam mit der Europ Assistance – weltweit eine der größten Notfall- und Serviceorganisationen – und der Firma Radar Services das automatisierte Tool RiskCheckIT entwickelt, welches die IT-Sicherheit des Betriebes monatlich bzw. anlassbezogen bei bekannten Bedrohungsszenarien durchleuchtet und Schwachstellen in Form eines Ampelsystems aufzeigt. Eine mangelhafte IT-Sicherheit führt zu einer unmittelbaren Kontaktaufnahme durch die Generali IT-Assistance und zur Einleitung entsprechender Maßnahmen. Darüber hinaus erhält das Unternehmen einen 24-StundenIT-Support und Cyber-Crime-Beratung. Mit welcher Versicherung kann der CyberSchutz abgeschlossen werden? Zauner: Der Generali Cyber-Schutz bestehend aus den drei Bausteinen Prävention/
RiskCheckIT, Consulting/IT-Assistance und Versicherungsschutz ist im Rahmen der Elektronik-Pauschalversicherung und der Tip&Tat BusinessAktiv inklusive Cyber in Verbindung mit einer Gebäude- und/oder Inhaltsversicherung abschließbar. Insgesamt klingt der Generali Cyber-Schutz nach weit mehr als einer klassischen Versicherung. Haben sich denn die Bedürfnisse der Kunden so stark verändert? Zauner: Wir wollen unsere Kunden in Versicherungsfragen langfristig als Risikomanager und Partner unterstützen. Dies setzt eine hohe Kompetenz und Einsatzbereitschaft in der gesamten Dienstleistungskette voraus – beginnend bei einer lückenlosen Erfassung des Risikobedarfs über umfassende Lösungen ohne unnötige Komplexitäten bis hin zu AssistanceLeistungen und zur Schadenregulierung. Nur versichern war gestern. Das verdeutlicht auch die große Nachfrage unserer KMU-Kunden nach proaktiven Präventionsmaßnahmen.
Die Abhängigkeit vieler KMUs von digitalen Technologien führt zu einem großen Bedarf an intelligenten Cyber-Lösungen. Der neue Generali Cyber-Schutz bietet hier umfassenden Service im Bereich Prävention und jederzeit verfügbare IT-Hilfe. risControl 08/18 13
INTERVIEW | HDI LEBENSVERSICHERUNG AG
"Es ist immer noch Pionierarbeit" In der Tageszeitung KURIER fällt die österreichweite Informationskampagne schon seit Wochen auf: HDI Lebensversicherung AG widmet sich darin den Basisinformationen zu den Themen LEBENSVERSICHERUNG und BERUFSUNFÄHIGKEIT. Michael Miskarik, Leiter der Niederlassung Österreich, gibt im Interview mit risControl einen Motivenbericht für diese nicht alltägliche Aktivität. von Milan Frühbauer Miskarik: Es gibt keine Alternative, die uns und emotionaler Bedeutung oft unterschätzt. ein Leben lang eine Privatpension garan- Es braucht daher Vertrauen in den Vermittler, den Versicherer und tiert. Wir müssen seitens der Assekuden Menschen klar Es braucht daher Vertrauen ranz ein Maximum an und zeitgerecht vor in den Vermittler, den EinfühlungsvermöAugen führen, dass Versicherer und seitens der gen für den Kunden. die Erhaltung eines bestimmten LebensAssekuranz ein Maximum an Dem jetzt Zuckerln, Miskarik: Vorweg eine Klarstellung: Das ist standards im Alter Einfühlungsvermögen für den wie etwa führzeitikeine Werbekampagne, sondern eine quali- private EigeninitiKunden. ge Teilauszahlungen tätsvolle Informationsoffensive. Diese ist aus ative braucht. Die bei Liquiditätsbeunserer Sicht dringend geboten. Ich bin seit d e m o g r a p h i s c h e 29 Jahren im Lebensversicherungsgeschäft Entwicklung ist so, dass aus dem staatlichen darf oder prämienfreie Zeiträume angetätig und leiste zu diesem Thema in Öster- Umlageverfahren keine Ausweitungen bei der boten werden. reich noch immer Pionierarbeit. Es geht um Senkung der Nettolücke im Alter zu erwarten Bewusstseinsbildung unter dem Generalmotto sind. Im Gegenteil, die Bedeutung der priva- Miskarik: Dazu ein klares Statement von „LEBENSWERT“. Konkret handelt es sich ten kapitalgedeckten Alterseinkommen wird mir: Das ist schlicht und ergreifend Unfug, bei dieser Initiative um die möglichst breite rasch ansteigen. Das zeigt die demographische denn nur jene, die früh beginnen und kontinuierlich ihre Prämienleistung einhalten, Verankerung der volkswirtschaftlichen Be- Entwicklung sehr anschaulich. deutung von kapitalgedeckter Altersvorsorge Deshalb haben wir völlig neue Unterlagen erreichen das vereinbarte Ziel. Flexibilität in für den Vertrieb er- der Ansparphase einer privaten Altersvorsorge und einer rechtzeitiarbeitet, die sehr klar, ist definitiv Fehl am Platz. Sobald diese in gen Absicherung für Wir müssen den Menschen verständlich und pra- Aussicht gestellt wird, nutzt sie der Kunde. den Fall einer Beklar und zeitgerecht vor xistauglich gestaltet Aus diesem Grund empfehle ich, Flexibilität rufsunfähigkeit. Also Augen führen, dass die sind. Unsere Ge- nicht in einem Produkt abzubilden, sondern um die Absicherung schäftspartner sind ja durch die intelligente Kombination meheines lebenswerten Erhaltung eines bestimmten ausschließlich selbst- rerer Produkte. Das lässt sich auch bereits Ruhestandes, auf Lebensstandards im Alter ständige Vermittler, mit kleinen Beiträgen bewerkstelligen. Es der Grundlage der private Eigeninitiative also Makler, Agenten braucht allerdings Langfristorientierung und Werterhaltung in braucht. und Finanzdienstleis- Konsequenz. Alles andere ist Schönrederei. Sachwerten und um ter. Sie sind gleichsam Ziel muss ein möglichst hoher Substanzwert die Absicherung des bei Übertritt in die Pension sein. Alles andere Lebens im Falle eines Verlustes der beruflichen die Brücke der Vertrauensvermittlung. Denn die Strategie von HDI LEBEN baut auf führt später zu beträchtlicher Enttäuschung. Fähigkeiten. langfristiger Vertrauensbildung auf. Der Kunde Sie gehen mit dieser Informationsoffensive geht – wenn er sich für eine ZEITWERT- Die Versicherungsmakler haben in jüngerer sehr ins Detail und argumentieren sehr sicherung entscheidet – eine jahrzehntelange Vergangenheit dem Produkt Leben – eben plastisch auch an Hand konkreter Rechen- Partnerschaft mit dem Versicherer ein. Nicht wegen der bekannten Turbulenzen auf den beispiele. Ist das im gegenwärtigen der LV nur in der Ansparphase, sondern dann auch Finanzmärkten und der lang anhaltenden gegenüber so kritischen Umfeld überhaupt viele Jahre als Leistungsempfänger. Das wird in Niedrigzinsphase – deutlich weniger Aufder Langfristigkeit und deren wirtschaftlicher merksamkeit geschenkt. erfolgversprechend? Die Lebensversicherung hat schon bessere Zeiten erlebt. In Deutschland ist von einer existenziellen Krise der Lebensversicherer die Rede und auch hierzulande sinkt die Prämie insgesamt. Sie haben sich zu einer Kampagne in einem Medium entschlossen – wollen Sie gezielt gegensteuern?
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INTERVIEW | HDI LEBENSVERSICHERUNG AG
Miskarik: Ein grober Fehler, der korrigiert werden muss. Es gehört zu den Beratungspflichten des Maklers, wie sie etwa auch die neue IDD postuliert, im Zuge der Risikoanalyse für den Kunden auch die Alters- und Berufsunfähigkeitsvorsorge konkret anzusprechen und auf die Notwendigkeit einer kapitalgedeckten Vorsorge hinzuweisen. Der Berater muss am Point of Sale auch das Pensionskonto der Pensionsversicherung thematisieren. Die Grundlage für weitere Gespräche. Leider gibt es dazu zwischen Politik, Verbraucherschutz und Versicherungswirtschaft unterschiedliche Auffassungen. Dies führt zu Verwirrung beim Kunden. Deshalb unsere Aufklärungsstrategie, zu der wir auch namhafte Experten wie etwa Professor Bernd Marin und Jürgen Holzinger vom Verein ChronischKrank Österreich eingeladen haben. Welche Produkte bieten Sie an? Miskarik: Wir haben die kapitaleffiziente Rentenversicherung „neuer Bauart“ und die Fondsgebundene im Portefeuille, es gibt aber bei uns auch nach wie vor die Möglichkeit des Einmalerlages.
Welche sind die flankierenden Maßnahmen des faktenorientierten Marktauftrittes?
Miskarik: Es gibt unter anderem eine Ausbildungsoffensive. Wer das Risiko der Berufsunfähigkeit beraten und absichern will, Miskarik: Bekanntlich ist die ARBEITS- der muss exzellent ausgebildet sein. HDI WERTsicherung in Form der Berufsunfä- LEBEN bietet für die qualifizierte und prohigkeitsversicherung in Österreich noch nicht fessionelle Beratung ein breites Aus- und sehr entwickelt. Vielfach werden die staatli- Weiterbildungsprogramm an, welches mit bis zu 60 Credits anchen Leistungen im gerechnet wird. Denn Invaliditätsfall krass Wir brauchen dringend schließlich geht es überschätzt. Es geht steuerliche Anreize in nicht um bloße Proauch hier um seriöse sämtlichen Bereichen der duktkenntnis, sonInformation. Leider dern um gesetzliche sind die gegenwärkapitalgedeckten Vorsorge – Rahmenbedinguntigen steuerlichen betrieblich wie privat. gen, ein ausgeprägtes Bedingungen in der Verständnis zur Risiprivaten Vorsorge unzureichend. Auch die Versicherungssteuer kobeurteilung bis hin zur Mitbemühung im in Höhe von 4 bzw. 11 Prozent sind in Anbe- Leistungsfall. Der Versicherungsmakler, der tracht der aktuellen Zinssituation nicht mehr ja als Interessenvertreter des Kunden agiert, zeitgemäß. Hier ist akuter Handlungsbedarf muss über einen profunden Informationsstand gegeben. Wir brauchen dringend steuerliche verfügen. Die gegenwärtige AufklärungsAnreize in sämtlichen Bereichen der kapital- Kampagne in Kooperation mit der Tageszeigedeckten Vorsorge – betrieblich wie privat. tung KURIER soll als sachorientierte InforDas hat der Finanzminister ja erfreulicher- mation gegen die Negativberichterstattung weise jüngst als eines der Ziele im Umbau des und die Ressentiments gegenüber privater Steuersystems für 2020 ausdrücklich erwähnt. Vorsorgemaßnahmen verstanden werden. Wie steht es hierzulande um die Berufsunfähigkeitsversicherung?
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Sie verzichtet auf billigen Alarmismus und weist deutlich auf wichtige Vorsorgelücken und Vorsorgebedarf hin. Mit unserem neuen LEBENSWERTprogramm geben wir uns die entsprechende Identität und verstehen uns als aufklärende Experten. Auf facebook. com/HDI.Lebenswert laden wir auch ein, sich an einem konstruktiven Diskurs zum Thema LEBENSWERT einzubringen und sich mit uns über kapitalgedeckte Vorsorge auszutauschen. Wo liegen Ihre Vertriebsschwerpunkte? Miskarik: HDI LEBEN setzt traditionell auf den selbstständigen Qualitäts-Vermittler. Dabei kommen rund 80 Prozent des Neugeschäfts von Versicherungsmaklern. Der Rest wird über Agenten und Vermögensberater generiert. Wir arbeiten aktuell mit rund 1.100 Vermittlern in Österreich. Damit sind wir breit aufgestellt und stehen für kompetente Sachinformation, Vertrauensbildung, hochwertige Produkte, sowie exzellente Serviceund Beratungsqualität. Unser Anspruch ist für uns Programm und lautet nicht umsonst: HDI LEBEN macht das Leben lebenswert! Danke für das Gespräch.
PERSÖNLICHE BERATUNG. KOMPETENTE BETREUUNG.
Lebenssituationen sind vielfältig. Unsere Lösungen auch. Um zu verstehen, muss man zuhören. Sprechen Sie mit uns und wir finden die Lösung, die am besten für Sie passt. generali.at/partner Unter den Flügeln des Löwen.
MARKT
Taufpaten der Fußballtempel In den USA sind Sportarenen schon seit den 1930er-Jahren nach Sponsoren benannt. Schlussendlich hat auch in Österreich das Namenssponsoring für Sportstätten Einzug gehalten, wobei gerade die Versicherungen sehr starkes Engagement zeigen. Große Konzerne sind für Sentimentalitäten nur wenig empfänglich und sehnen sich nicht wie viele Fußballfans zurück in die guten alten Zeiten, als noch im Sankt Hanappi oder im Liebenauer-Stadion gekickt wurde und die Stadien nach legendären Fußballern oder nach Grätzln wie Prater und Hohe Warte getauft wurden. Heute gibt es kaum ein größeres Stadion, das nicht von den großen Konzernen als Sponsorenplattform ausgebeutet wird. Dabei sind es sind nicht zuletzt die Versicherungen, welche die Sportstätten als Werbeplattform nutzen. In Österreich tragen vier von zehn Fußballstätten in der ersten Fußball-Bundesliga das Namenslogo von Versicherungen – das Allianz-Stadion (Rapid Wien), die Generali-Arena (Austria Wien), die Merkur-Arena (Sturm Graz) und die NV-Arena (St.Pölten). Allianz als Wegbereiter Vor allem die Allianz-Versicherung hat eine Vorreiterrolle in der Namensgebung von Stadien weltweit eingenommen. Begonnen hat alles mit der Fertigstellung der Allianz-Arena in München im Jahre 2005. Mittlerweile hat die deutsche Assekuranz ein weltweites Portfolio von acht Stadien, die allesamt den Namen des Versicherers tragen. München, Sydney, London, Nizza, Sao Paulo, Wien, Turin und Minnesota gehören zur AllianzStadionfamilie. Für das Namensrecht an der Münchner Allianz-Arena zahlt die Assekuranz jährlich kolportierte sechs Millionen Euro. In Turin werden rund drei Millionen pro Jahr fällig. Es stellt sich dabei die Frage nach Sinn und Zweck eines solchen Engagements. So ist vor allem das Engagement der Versicherungen in diesem Bereich so groß, weil Sportstätten die Möglichkeit bieten leblose Produkte wie Versicherungen emotional aufzuladen. „Bei einer abstrakten Marke wie Allianz wird ein Stadion schnell zu einem ausdrucksstarken Symbol, mit dem sich unsere Mitarbeiter und 18 risControl 08/18
Partner identifizieren und auf das sie stolz sein können“, erklärt Christian Deuringer, Head of Brand Management bei der Allianz. „Die Stadionpartnerschaften und damit zusammenhängende Aktivitäten steigern nicht nur den Wiedererkennungswert der Marke Allianz, sondern lassen sich auch sehr gut mit dem weltweiten Engagement der Allianz auf dem Gebiet der „sozialen Verantwortung“ verbinden.“ So veranstaltet die Assekuranz jährlich das Allianz Junior Fußball Camp in München, wo die zukünftigen Stars von FC-Bayern-Coaches trainiert werden, das Training der Profis beobachten können, ein Match der Bayern-Stars in der Allianz-Arena live erleben können und anschließend die Möglichkeit zu einem Meet & greet mit den Stars des FC Bayern München haben. In Wien ist die Allianz sowohl Namensgeber des Allianz-Stadions als auch Trikotsponsor. Im Rahmen der Kooperation mit dem SK Rapid ist die Allianz auch Partner des SpecialNeeds-Teams von Rapid. Steigerung der Bekanntheit Ein großer Vorteil beim Namenssponsoring liegt in seiner Langfristigkeit. Die Vergabe wird meist auf fünf oder mehr Jahre vergeben. Für den Münchner Fußballtempel hat sich die Allianz das Namensrecht bis 2041 gesichert. „Diese langfristige Vergabe zeichnet das Namenssponsoring aus und ist das größte Plus für die Sponsoringpartner“, erklärt das deutsche Sportmarketingunternehmen Infront in einer Aussendung. Naming Rights bei Sportstätten können die Bekanntheit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene erhöhen. So steigerte sich die Bekanntheit des Kreditversicherers Coface in einer B2B-Befragung während des Engagements als Namenssponsor des Mainzer Stadions um das Doppelte. Mittlerweile wurde die Stätte zur Opel-Arena. „Wir schätzen den Werbewert der Namensgebung hoch ein, bereits
die regelmäßige Nennung beispielsweise bei Spielankündigungen in Rundfunk und Print schafft Identifikation und Wiedererkennung“, erklärt Günther Waldhäusl, Sprecher der Oberösterreichischen Versicherung. Weiterhin ist die Oberösterreichische Versicherung Namensgeber der Linzer Keine Sorgen Eis Arena, der Austragungsstätte der Heimspiele des EHC Linz. Regionales Commitment Vielen Unternehmen geht es primär jedoch nicht so sehr darum, die nationale oder internationale Bekanntheit zu steigern, sondern darum Commitment in der Region zu zeigen. Bis vor kurzem war die Oberösterreichische Versicherung mit ihrer Marke Namensgeber der Heimstätte des SV Rieds. „Der Markenclaim „Keine Sorgen“ im Stadionnamen sorgt für starke Präsenz unseres Unternehmens und Verankerung in der Region. Für uns als Regionalversicherer ist dies ein idealer positiver Imagetransfer“, erklärt Waldhäusl. Auch SK Rapid und die Allianz verbindet die geografische Nähe im Westen Wiens. Sehr intensiv hat sich auch die Merkur Versicherung dem Branding der Sportstätten in ihrer Heimatregion angenommen. Seit dem 1. März 2016 ist die steirische Assekuranz für zehn Jahre im Besitz der Namensrechte für die Heimspielstätte des SK Sturm Graz und löste damit die UPC als Namensgeber ab. Neben der Merkur-Arena wurde auch die Eishalle Liebenau zur Merkur-Eisarena. Aber das Engagement in diesem Bereich beschränkt sich nicht nur auf die steirische Landeshauptstadt. Auch in Tschechien zeigt Merkur ihr Sport-Engagement. So trägt die Eisarena Prag/Ricany den Namen des Unternehmens – Merkur Ice Arena. Im Rahmen solcher Sponsoring-Maßnahmen will man auch die Unternehmensphilosophie nach außen tragen. „Diese Kooperation steht unter dem Blickwinkel, die Menschen zu einem
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bewussten, aktiven Lebensstil zu motivieren. Mit dem Engagement im Spitzensportbereich erreicht dieser Gedanke ein breites, und vor allem junges Publikum“, heißt es in einer Aussendung der Merkur Versicherung. Schon seit 2010 ist die Niederösterreichische Versicherung als Namensgeber für das neugebaute Stadion in St. Pölten aktiv. „Das neue Stadion wird einen wichtigen Impuls für den Breiten- und Spitzensport in Niederösterreich setzen, daher ist dieses Sponsoring nur die logische Ergänzung zu unseren bestehenden vielfältigen Engagements im Sportbereich“, erklärte Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor der Niederösterreichischen Versicherung, anlässlich der Einweihung der NV-Arena 2010. Refinanzierungshilfe für Stadionbau Auf Seiten der Eigentümer bzw. Rechteinhaber wird die Finanzierungsfunktion weitgehend als Hauptargument für eine Vergabe der Namensrechte an einer Sportstätte angesehen. Austria Wien investierte im Rahmen des S.T.A.R. Projektes 48 Millionen in Stadion, Trainingsplätze, Akademie und ein regionales
Nachwuchszentrum. Neben einer Kreditfinanzierung, deren Raten durch die Mehreinnahmen des neuen Stadions finanziert werden sollen, sollen auch die Namensrechte, die bis 2023 bei der Generali liegen, zur Refinanzierung beitragen. Im internationalen Vergleich sind diese Beträge jedoch nur Peanuts. Im Rahmen eines 600-Millionen-Euro-Projektes modernisiert Barcelona seine komplette Infrastruktur, unter anderem den Fußballtempel „Camp Nou“. Laut dem Barca-Präsidenten befinde man sich aktuell in Verhandlungen mit zwei oder drei Unternehmen um die Namensrechte am Stadion. Die Summe aus dem angestrebten Naming-Right soll helfen die geplanten Kosten des 600-Millionen-EuroProjektes zu finanzieren. „Wahrscheinlich kann eine Einigung zur Hälfte des Investments beitragen“, meinte der Clubpräsident gegenüber Medien, der demnach mit einer Summe für die Vergabe der Namensrechte von 300 Millionen Euro kalkuliert. Auch Barcelonas Erzrivale Real Madrid sucht aktuell einen Namensgeber für sein Stadion und wurde bis dato ebenfalls nicht fündig. Die Königlichen wollen bis zu 400 Millionen Euro mit dem Recht erlösen um damit, zumindest teilweise
die Neugestaltung des Bernabeu-Stadions zu finanzieren. Polarisierung erwünscht Die hohe Emotionalität und Identifikation, die eine Heimstätte eines Sportvereins mit sich bringt, führt auch dazu, dass das Namenssponsoring auch Mut zur Polarisierung durch die Namensgeber benötigt. So hat sich etwa der Versicherungskonzern Signal Iduna als Namensgeber des ehemaligen Westfalenstadions von Borussia Dortmund und zudem als Anteilseigner beim BVB zum roten Tuch für alle Schalke-Fans und Sympathisanten gemacht. Und ob umgekehrt die Borussia Fans viel Veltins trinken, in Anbetracht dessen, dass die Brauerei Namensgeber der SchalkeArena ist, wird zu bezweifeln sein. Ähnliches gilt auch in Wien. „Meines Wissens und Vernehmens nach beläuft sich das Verhältnis bei mir 99,9 zu 0,1“, erklärt der AllianzVersicherungsberater Florian Sturm auf die Frage, nach dem Verhältnis von Rapid zu Austria Kunden in seinem Portfolio. Jedoch muss dabei auch gesagt werden, dass Sturm in den Jahren 2002 bis 2005 bei Rapid kickte. risControl 08/18 19
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Munich Re
Naturkatastrophen-Schäden
Die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2018 sind so niedrig ausgefallen wie zuletzt 2005. Die Gesamtschadensumme aus Stürmen, Erdbeben, Unwetter und anderen Naturkatastrophen beliefen sich im ersten Halbjahr auf 33 Milliarden US-Dollar. Ausgeblieben sind Groß- und Größtkatastrophen, auch die Anzahl der weltweit registrierten Todesopfer belaufen sich auf einen niedrigen Stand. Dennoch haben 3.000 Menschen ihr Leben bei einer Naturkatastrophe verloren. Der NatCatSERVICE von der Munich Re hat im ersten Halbjahr rund 430 relevante Ereignisse registriert. Die teuersten Sachschäden hat Sturm Friederike im Jänner mit einer Gesamtschadenssumme von 2,7 Milliarden US-Dollar beschert, davon waren 2,1 Milliarden US-Dollar versichert. Der Wintersturm im März verursachte in Amerika Schäden in Summe von 2,2 Milliarden US-Dollar, versichert waren nur Schäden in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar. Weitere Großschadenereignisse waren ebenfalls in den USA, welche mit jeweils über 1 Milliarde US-Dollar zu Buche schlugen. Trotz der niedrigen Gesamtschadensumme müssen Versicherer und Rückversicherer immer mehr für Naturkatastrophen bezahlen, denn immer
mehr Menschen versichern sich gegen solche Schadenereignisse, nicht nur in den Industriestaaten. Wenn man die Gesamtschäden des ersten Halbjahres auf die vier Gefahrentypen geophysikalisch, meteorologisch, hydrologisch und klimatologisch aufteilt, fällt auf, dass weltweit fast doppelt so viele meteorologische Ereignisse aufgetreten sind wie in der Zeitreihe von 1980 - 2017. Mit 76 Prozent gegenüber 44 Prozent gab es hier die größte Veränderung. Die anderen Gefahren haben sich dagegen deutlich reduziert. So entfielen lediglich 5
Prozent auf geophysikalische Ereignisse wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche, 10 Prozent auf Überschwemmungen und 8 Prozent der Gesamtschäden auf klimatologische Ereignisse, zum Beispiel Hitzewellen. Die teuersten Ereignisse waren allesamt Winterstürme und Unwetter in Europa und den USA. Eines ist aber zu vermerken, die Hurrikan-Zeit hat noch nicht begonnen, es bleibt daher nur zu hoffen, dass sich die Gesamtschadenentwicklung des heurigen Jahres nicht noch signifikant verändert.
UNIQA Österreich
Kooperation mit Playbrush
UNIQA Österreich kooperiert mit dem österreichischen Start-up Playbrush. Die Zahnputzgadgets von Playbrush sollen einen Beitrag
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dazu leisten, die Zahnhygiene von Kindern zu verbessern. Eine App und ein Aufsatz, der auf jede Zahnbürste gesteckt werden kann, misst wie intensiv und wie lange sich die Kinder der Zahnpflege widmen und spornt mittels Spielen dazu an, die Zähne noch besser zu putzen. Durch die Kooperation mit der UNIQA kann nun auch pro Abo jeweils ein in Deutschland oder Österreich lebendes Kind
zahnunfallversichert werden. Die maximale Erstattungsleistung pro Unfall beträgt für Kunden des Spiele-Abos 1.000 Euro, Kunden des Zahnartikel-Abos können sich bis zu 2.000 Euro erstatten lassen. Für den Versicherungszeitraum werden bis zu 80 Prozent der Behandlungskosten übernommen. Alexander Bockelmann, CDO/CIO UNIQA Österreich: „Mit Playbrush wollen wir eine weitere Möglichkeit ausloten, mit einem Zusatzangebot ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen. Wir sehen großes Potential bei digitalen Projekten, bei denen UNIQA Zusatzleistungen zu einem Produkt unserer Partner liefert. In diesem Umfeld könnten in Zukunft weitere Partnerschaften folgen.“
MARKT
Allianz Invest
Trübe Wirtschaftsstimmung
Die extrem positiven Prognosen zu Jahresbeginn haben sich nicht erfüllt, die effektiven Wirtschaftsdaten blieben weltweit hinter den Erwartungen zurück. „Zwar ist das globale Wachstum im Vergleich zu den letzten Jahren hoch und robust, das Momentum flacht allerdings deutlich ab“, erklärt Mag. Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, im Rahmen seines InvestmentAusblicks für das dritte Quartal. Geopolitische Risiken und die protektionistische Handelspolitik Donald Trumps sorgen für erhebliche Verunsicherung der Märkte, das Wachstum in China verlangsame sich, die europäische Integration mache nur mäßige Fortschritte. Die weltwirtschaftliche Gesamtstimmung habe sich leicht eingetrübt, so Ramberger, statt stürmischer Offensive an den Märkten stehe eher eine Saison für Defensiv-Strategen ins Haus. Während die weltweite Konjunkturdynamik im vergangenen Jahr noch von allen Regionen unterstützt wurde, ist das aktuelle Wachstum nicht mehr so synchron wie erwartet. Die Inflation zeigt weiterhin nur einen leichten Aufwärtstrend, obwohl der Ölpreis deutlich zugelegt hat. „Die Inflationserwartungen sind in den letzten eineinhalb Jahren kaum nach oben gegangen“, erklärt Ramberger. „In Summe bleibt die Geldpolitik unterstützend für die Wirtschaft, die Impulse für die Finanzmärkte gehen jedoch zurück. Zudem könnte die Verflachung der US-Zinskurve ein erstes Warnzeichen für die nächste Rezession in den USA darstellen“, prognostiziert der Allianz-Experte. Für die weitere Entwicklung zeigt sich Ramberger insgesamt nur verhalten zuversichtlich: „Derzeit ist kein klarer Trend abzulesen. Es könnte aber wirklich schwierig werden, was die weltweite Wachstumsdynamik betrifft.“ Die geopolitischen Risiken würden weiterhin bestehen bleiben, auch die Gefahr verschärfter wirtschaftlicher Konflikte bis hin zu Handelskriegen sei nicht gänzlich auszuschließen, fasst Ramberger zusammen. „Konkret raten wir Anlegern, im aktuellen Umfeld Aktien gegenüber Anleihen leicht überzugewichten“, erklärt Mag. Doris Kals, Leiterin des Multi Asset Management in der Allianz Invest KAG, die Anlagestrategie der Allianz für
Geopolitische Risiken und die protektionistische Handelspolitik Donald Trumps sorgen für erhebliche Verunsicherung der Märkte
das kommende Quartal. Zwar sprechen der fortgeschrittene Wirtschaftszyklus und die langsame Rücknahme der geldpolitischen Maßnahmen für volatilere Finanzmärkte, dies sollte aber vorerst noch nicht das Ende des Aktienbullenmarktes bedeuten. Aktienseitig empfiehlt Kals, die USA und Europa überzugewichten, die Emerging Markets unterzugewichten und Japan neutral zu halten. In den USA werden die nach der Steuerreform ohnehin hohen Erwartungen hinsichtlich Gewinnwachstum und Profitabilität von den Unternehmen noch übertroffen, und es gibt weiterhin starke positive Gewinnrevisionen. Zunehmende Arbeitskosten, steigende Rohstoffpreise und höhere Zinsbelastungen werden von den US-Unternehmen durch Umsatzsteigerungen und Kostensenkungen bis dato gut kompensiert. Die Bewertung europäischer Aktien sei nach den Abflüssen aus dem Markt aufgrund schwächerer Konjunkturdaten und politischer Unsicherheiten derzeit gegenüber US-Aktien deutlich günstiger. „Die Abschwächung des Euro in den letzten Wochen wird sich zudem positiv auf die Gewinne auswirken“, ist Kals überzeugt. In den Emerging Markets sei das Momentum aufgrund des gestiegenen US-Dollars und
weiter steigender US-Zinsen ebenso negativ wie das Bild, das die Unternehmensgewinne zeigen. Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Anleihen aus den Emerging Markets leicht überzugewichten, Euroland-Anleihen neutral zu halten und Unternehmensanleihen sowie Anleihen aus den USA unterzugewichten. Für EM-Anleihen, die in Hartwährung notieren, spricht der attraktive laufende Ertrag von aktuell 6,3 Prozent. Eine solide Entwicklung erwartet die Allianz auch am EM-Unternehmensanleihenmarkt, von Lokalwährungsanleihen wird hingegen abgeraten. „Bei Eurolandanleihen ist ein kurzfristiger deutlicher Anstieg der Renditen unwahrscheinlich, da die Inflation auch in absehbarer Zukunft deutlich unter der Zielmarke bleiben dürfte“, betont Kals. Im Segment der Unternehmensanleihen kam es sowohl bei Euro- als auch bei US-Anleihen zuletzt zu deutlichen Spread-Ausweitungen, welche die Allianz als Beginn einer längerfristigen Korrektur einschätzt und daher zur Vorsicht rät. Bei US-Staatsanleihen, deren Ertrag im 10-jährigen Bereich als attraktiv anzusehen ist, sollten Euro-Investoren das Fremdwährungsrisiko beachten. risControl 08/18 21
MARKT
Chubb European Group Limited
Brexit
Chubb European Group wird mit 1. Jänner 2019 von Societas Eiropean (SE) übernommen. Mitte Juli sind sowohl Chubb European Group als auch ACE Europe Life an Societas Europaea (SE) übergegangen. Dadurch können diese Unternehmen ihren Sitz in ein anderes EU-Rechtsgebiet verlagern und weiterhin geschäftliche Aktivitäten in der EU sowie in Großbritannien über eine Niederlassung wahrnehmen. Zuvor hatte Chubb die Genehmigung vom Aufsichtsrat der französischen Behörde ACPR (Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution) erhalten, die Unternehmen unter der Voraussetzung der Erfüllung bestimmter administrativer Auflagen bis Ende 2018 am 1. Januar 2019
nach Frankreich zu verlagern. David Furby, Regional President bei der Chubb European Group, sagte dazu: „Wir freuen uns, diese wichtigen Meilensteine im Rahmen unserer Brexit-Vorbereitungen bekannt zu geben. Von Beginn an war unser Hauptziel, einen reibungslosen Übergang sicherzustellen sowie unseren Kunden und Geschäftspartnern Gewissheit und Servicekontinuität zu bieten, und dies unabhängig vom Standort oder dem endgültigen Ergebnis der Brexit-Verhandlungen. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Ziele mit unserer neuen Unternehmensstruktur erreichen werden. In jeder Prozessphase haben wir eng mit den französischen und britischen Aufsichts- und Regierungsbehörden zusam-
David Furby
mengearbeitet, die im Rahmen der Umsetzung unserer Strategie eine große Hilfe waren.“
Oberösterreichische Versicherung
Guter Kurs
Mag. Othmar Nagl und Dr. Josef Stockinger
Aufgrund der ausbleibenden Naturkatastrophen im ersten Halbjahr konnte die Oberösterreichische Versicherung verzeichnen, dass die Schadensquote um 1,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückgegangen ist. In der Schaden-Unfallversicherung gibt es einen Zuwachs von 4,6 Prozent. In der Lebensversicherungssparte musste ein Rückgang der Bestände um 2,7 Prozent verzeichnet werden. „Eigentlich ist diese Zurückhaltung der Kunden unbegründet. Trotz Minizinsen am Sparbuch zahlt die Oberösterreichische Versicherung auch bei Neuverträgen noch immer 2,25 Prozent Gesamtverzinsung auf das Ansparkapital in den Lebensversicherungs-
verträgen“, erläutert der Finanzvorstand der Oberösterreichischen, Generaldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl. „Für Langfristdenker ist die klassische Lebensversicherung noch immer die unschlagbare und sichere Basis der Altersvorsorge, besonders in Form einer lebenslangen Rente.“ Trotz der erfreulichen Zahlen sieht Generaldirektor Dr. Josef Stockinger noch lange keinen Grund zum Jubeln: „Denn im vergangenen Jahr war die zweite Jahreshälfte durch zwei Sturmereignisse und Großbrände deutlich schadensträchtiger. Die vergangenen Monate sind aber eine solide Basis für das zweite Halbjahr. Die Oberösterreichische Versicherung liegt 2018 auf gutem Kurs.“
UNIQA
Vorarlberg
UNIQA Vorarlberg hat das Jahr 2017 mit vollem Erfolg abgeschlossen. Die Landesdirektion Vorarlberg erzielte ein verrechnetes Prämienvolumen von 227,5 Millionen Euro und hält damit einen Marktanteil von 30 Prozent. Im Jahresvergleich zu 2016 ergibt das eine Prämiensteigerung von 1,5 Prozent. An Schäden 22 risControl 08/18
und Leistungen wurden 169,4 Millionen Euro ausgezahlt. Als Gesundheitsversicherer im Ländle unterstützt das Unternehmen gemeinsam mit der Sportunion das Trendsportfestival in Lochau. Es bestehen auch Kooperationen mit dem Symphonieorchester Vorarlberg und mit der Aktion „Herzkinder“.
Markus Stadelmann
MARKT
NÜRNBERGER Versicherung
Polizze ohne Beratung bleibt Ausnahme
Mag. Erwin Mollnhuber, Vorstand für den Bereich Marketing und Vertrieb, sieht die Zukunft des selbstständigen Vertriebes in Österreich auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Moderne Beratungs- und Vertriebstechnologie wird die Arbeit der Berater dabei wesentlich erleichtern, aber niemals ersetzen. „Ich gehe davon aus, dass die qualitativ hochwertige Beratung des Kunden künftig noch wichtiger als bisher sein wird. Es gibt zwar im Internet eine Fülle an Informationen zu Versicherungsthemen und -produkten, doch tragen diese kaum dazu bei, den Kunden in die Lage zu versetzen, selbständig die geeignete Versicherungslösung zu finden und
abzuschließen. Beim Thema Vorsorge und Risikoabsicherung geht es um die gesamte Lebenssituation des Kunden, und die lässt sich nicht einfach in ein standardisiertes Schema pressen“, so Mollnhuber. Die Fülle an Informationen und Regulatorien führe zwangsläufig dazu, dass der Kunde erst nach einer guten Beratung suche, und diese insbesondere beim selbständigen Vermittler auch finde. „Ein gutes Beispiel dafür ist die Berufsunfähigkeitsversicherung“, ergänzt Mollnhuber. Sehr wohl auf Technologie setze das Unternehmen, wenn es um die Unterstützung ihrer Vertriebspartner im Rahmen ihrer Beratungs- und Vertriebstechnologie gehe. „Dort, wo es im Beratungs-
prozess sinnvoll ist, bieten wir Beratungstools wie beispielsweise Lückenrechner an, die der Berater im Kundengespräch einsetzt. Dort, wo dies nicht notwendig ist, versuchen wir Prozesse zu digitalisieren, zum Beispiel in der Überleitung von Antragsdaten zur Polizzierung oder beim elektronischen Fondswechsel“, erläutert Mollnhuber. Neben dem Vertriebsressort in der NÜRNBERGER Versicherung verantwortet er auch die Vertriebsagenden in der GARANTA Versicherung. Damit werden die beiden Unternehmen, die bereits im Produkt- und Verwaltungsbereich eng zusammenarbeiten, auch auf Vertriebsseite noch besser koordiniert“, so Mollnhuber abschließend.
UNIQA Insurance Group
Handyverzicht
Handy am Steuer ist in den letzten Jahren zur Unfallursache Nummer eins geworden. UNIQA greift dieses Problem auf und belohnt Kunden, welche beim Autofahren auf das Handy verzichten, mit Prämiengutschriften. Damit wird Sicherheit im Straßenverkehr mit Prämienersparnis und Sicherheitsfeatures wie einer automatischen Unfallmeldung oder einem Notfallknopf im Auto und in der App kombiniert. Seit der Einführung von SafeLine wurden mehr als 4.000 Notfälle und 3.000 Unfälle gemeldet sowie mehr als 200 gestohlene Fahrzeuge konnten wiedergefunden werden. Wie
hoch die Ersparnis beim Handyverzicht ist, kann bequem mit der Angabe der PS- oder KWWerte auf www.uniqa. at berechnet werden. Der Rechner ermittelt sofort eine Preisindikation für die monatliche Autoversicherungs-Prämie und die maximale Ersparnis bei der Nutzung von SafeLine.
FMA
Eigenmittel
Die Versicherungsunternehmen in Österreich haben ihre Eigenmittelausstattung verbessert. Die Eigenmittel der 37 in Österreich konzessionierten Versicherungen betrugen Ende 2017 im Mittelwert 251,5 Prozent der aufsichtlichen Solvenzkapitalanforderungen. Im Jahresvergleich bedeutet das eine Verbesserung um 14 Prozent und der österreichische Versicherungssektor liegt damit deutlich über dem europäischen Mittelwert. In dem SFCR (Solvency and Financial Condition Report)
wird die finanzielle Stabilität der Versicherungsunternehmen nicht rein zahlenmäßig betrachtet. Er gibt auch einen Überblick über die Qualität ihrer Geschäftsorganisation und ihres internen Kontrollsystems. Die Analyse der FMA ergab, dass zum Stichtag 31.12.2017 alle 37 in Österreich konzessionierten Versicherungsunternehmen ihr SCR mindestens zu 100 Prozent erfüllten. 31 Unternehmen verfügten über eine Quote von mehr als 200 Prozent, weitere fünf Unternehmen lagen über
150 Prozent und lediglich ein Unternehmen lag mit 142,3 Prozent unter dieser Schwelle. 21 Unternehmen konnten eine höhere Quote als im Vorjahr ausweisen, 16 lagen darunter. Die Detailanalyse zeigt die wesentlichen Treiber der Eigenmittelanforderungen. Von den laut Standardformel ermittelten SCR entfielen 81 Prozent auf das Marktrisiko, also das Risiko, das aus der Veränderung des Marktwerts der Finanzanlagen entsteht. Lediglich 3 Prozent entfielen auf das Gegenparteirisiko. risControl 08/18 23
MARKT
ÖGVS
Unfallversicherer im Test
Die ÖGVS (Gesellschaft für Verbraucherstudien) hat sich mit der privaten Unfallversicherung beschäftigt. Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit und in diesen Fällen sind die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung meistens nur sehr unzureichend, wenn überhaupt vorhanden. In Kooperation mit Durchblicker und dem Trend-Magazin wurden nun zehn Versicherer einem Test unterzogen. Dem Testurteil liegen folgende Kategorien zugrunde: Tarif und die inkludierten Tarifleistungen, Transparenz und Komfort: Wie klar ersichtlich sind die Versicherungs- und Vertragsbedingungen und wie komfortabel ist
die Website des Versicherungsunternehmens. Als dritte Testkategorie der Kundendienst: Wie freundlich, kompetent und umfassend wird der Kunde betreut. Die Leistungen in den Kategorien Tarif und Transparenz wurde durch Experten analysiert. Der Punkt Kundendienst wurde durch verdeckte Tester bewertet. Das Testergebnis hat große Unterschiede bei Prämie und Leistung ergeben, jedoch auch den Hinweis, dass nicht immer der teuerste Tarif die höchsten Leistungen erbringt. In der Hauptkategorie Preis-Leistungs-Verhältnis erreichte die Zurich Versicherung den ersten Platz, gefolgt von muki und der Kärntner Landesversicherung. Kurt Möller, Mitglied des
Vorstandes bei Zurich: „Wir freuen uns über die erneute Auszeichnung. Sie bestätigt, dass wir mit unseren kundenorientierten Produkten richtig liegen. Eine Unfallversicherung sollte genau auf die jeweilige Person und ihre Lebenssituation zugeschnitten sein. Unser Tarif ist sehr flexibel und kann damit optimal auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden.“ In der Kategorie Transparenz der Website lautete das Ergebnis: Nicht bei allen Unternehmen waren Beschreibungen der angebotenen Tarife und Zusatzpakete mit den jeweils zentralsten Versicherungsleistungen auf der Website ersichtlich. Und auch die detaillierten Versicherungsbedingungen zu den angebotenen Tarifen fanden sich nur bei knapp der Hälfte der Anbieter. Einen Prämienrechner zur Ermittlung des individuellen Beitrags stellten nur drei der zehn getesteten Unternehmen zur Verfügung, was jedoch bei einem beratungsintensiven Produkt wie der Unfallversicherung nicht allzu kritisch zu bewerten ist. Den ersten Platz erreichte in dieser Kategorie die ERGO Versicherung. In der Kategorie Kompetenz und Erreichbarkeit des Kundendienstes waren einige Defizite zu erkennen, aber auch positive Kundenerlebnisse. Gewinner der Kategorie war die MERKUR Versicherung. Den ersten Platz im Gesamtstudienergebnis konnte die muki erreichen, gefolgt von Zurich Versicherung und VAV Versicherung.
D.A.S. Rechtsschutz
Rating bestätigt
Der Rechtsschutzspezialist überzeugte bereits zum zehnten Mal in Folge die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Wie bereits in den letzten Jahren blickt das Unternehmen auf ein starkes Geschäftsjahr zurück. S&P bewertet die Finanzkraft der D.A.S. erneut mit "A" samt stabilem Ausblick. Seit mehr als 60 Jahren behauptet sich die D.A.S. als Spezialversicherer erfolgreich in einem Nischenmarkt. „Umso erfreulicher ist es, dass wir bereits zum zehnten Mal von S&P mit einem ‚A stable‘ bewertet wurden“, erklärt Johannes Loinger, D.A.S.Vorstandsvorsitzender. „Dieses Rating stellt uns 24 risControl 08/18
trotz starkem Wettbewerbsdruck in eine Reihe mit größeren Versicherungsunternehmen und bestätigt unsere nachhaltige Geschäftspolitik der letzten Jahre“, so Loinger weiter. Die von S&P hervorgehobenen Erfolgsfaktoren sind die Vorrangstellung als Rechtsschutzspezialist am österreichischen Markt, die sehr starke Kapitalausstattung der Gesellschaft sowie das Wachstumspotential in den mittel- und osteuropäischen Ländern (CEE). Die festgestellte strategische Bedeutung der D.A.S. für die Münchner Rück Versicherung unterstreicht den Wert dieses Ergebnisses. „Dieses Rating
Johannes Loinger
bestätigt und betont die Rolle der D.A.S. Österreich als stabiler, zuverlässiger und unabhängiger Versicherer am österreichischen Markt und in CEE“, so Loinger.
MARKT
ARAG Österreich
Starkes Halbjahr
Das erste Halbjahr der ARAG Österreich zeichnet sich durch ein hervorragendes Ergebnis aus. Die erwirtschafteten Neu- und Mehrprämien waren noch nie so hoch wie im ersten Halbjahr 2018, nämlich 3,6 Millionen Euro. Dies entspricht einem weiteren Anstieg von 11,0 Prozent im Vorjahresvergleich (3,3 Millionen Euro). Dabei belief sich die reine Neuprämie auf 2,8 Millionen Euro (+10,2 %). Die Bestandsprämie ist um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und beträgt per 20. Juni 64 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2018 wird ein Wachstum von rund 6 Prozent erwartet. Die Combined Ratio liegt für den Zeitraum bei 71,6 Prozent. Entsprechend konnte auch die rollierende 10-Jahres-Durchschnitts-Combined-Ratio auf 104,6 Prozent weiter deutlich verbessert werden (Vorjahr 108,0 %). „Diese Betrachtung ist am lokalen Markt notwendig, um die starke Ergebnis-Zyklizität durch auftretende Massenschaden-Phänomene in der Rechtsschutzsparte zu glätten“, so FinanzChef Alexander Plank. Gestiegene Ausgaben für Provisionen (wachstumsbedingt) sowie
Sonderaufwendungen wie beispielsweise für Solvency II oder weitere regulatorische Anforderungen (DSGVO, IDD) konnten durch gutes Kostenmanagement aufgefangen werden. Die Gesamtschadenreserve ist gegenüber dem Jahresabschluss 2017 leicht, um 0,8 Prozent, gesunken und beträgt jetzt 127,7 Millionen Euro. Wir haben jahrelang intensiv in Kundenorientierung und Produktoptimierung investiert und dabei kontinuierlich kritischkonstruktives Feedback der ungebundenen Vermittler und des Maklerbeirates umgesetzt. Die erzielten positiven Ergebnisse bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir werden ihn konsequent fortsetzen. Bei all diesen großen Anstrengungen konnten wir jederzeit auf unsere höchst zuverlässige und hoch engagierte Belegschaft und Führungsmannschaft vertrauen“, so das Resümee von CEO Dr. Matthias Effinger. „Wir werden uns auf unseren Erfolgen keineswegs ausruhen, sondern weiter hart daran arbeiten, um unsere Position als führender Rechtsschutzspezialist der ungebundenen Vermittler konsequent auszubauen“, fasst Mag. Birgit Eder zusammen. Für das zweite
Dr. Matthias Effinger
Halbjahr stehen umfangreiche Investitionen in die Digitalisierung auf der Agenda. Die Digitalisierung der Geschäftsabläufe steht im Vordergrund. Dabei wird unter anderem ein neues Customer Relationship System eingeführt und eine Innovationsplattform für neue digitale Services umgesetzt. Darüber hinaus wird ein neues Konvertierungstool auf Basis der neuen Tarifgeneration konzipiert, um den ungebundenen Vermittlern deutliche Erleichterung über einen digital unterstützten Konvertierungsprozess anbieten zu können.
Generali Group
Steigerung
Die Generali Group hat im ersten Halbjahr 2018 das operative Ergebnis um 2,7 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro gesteigert. Die Combined Ratio lag bei 92 Prozent. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 1,329 Mio. Euro, ein Wachstum von 8,8 Prozent. Bei den Prämieneinnahmen gab es eine Steigerung von 6,5 Prozent auf 35,1 Mrd. Euro. Der auf das Jahr berechnete operative Return on Equity liegt bei 12,5 Prozent. Der Durchschnittswert der Periode 2015 bis 1. Halbjahr 2018 entsprach mit 13,4 Prozent dem strategischen Ziel von über 13 Prozent. Solide Kapitalausstattung mit einer Regulatory Solvency Ratio von 201 Prozent und einer Economic Solvency Ratio von 221 Prozent, trotz volatiler Märkte im zweiten Quartal 2018. Erwartete Einnahmen aus vereinbarten Verkäufen zur Optimierung der geografi-
schen Präsenz lagen mit 1,5 Mrd. Euro über dem Ziel von 1 Mrd. Euro. Philippe Donnet, Group CEO der Generali Group, sagte dazu: „Die Ergebnisse des ersten Halbjahres verdeutlichen die solide Kapitalausstattung der Generali und die hervorragende technische Performance im Umfeld einer globalen Volatilität. Darüber hinaus möchte ich den Plan zur Veräußerung und zur geografischen Optimierung hervorheben, mit dem das Ziel frühzeitig deutlich übertroffen wurde, sowie den jüngsten Übergang der Generali Leben in Deutschland – eine innovative Transaktion, mit der wir die Erreichung unserer strategischen Ziele im Leben-Segment beschleunigen können. Auch die operative Performance des Schaden-/Unfall- und Lebensversicherungsgeschäfts war ausgezeichnet, ebenso wie die Aktivitäten des Investment-, Asset- und
Philippe Donnet
Vermögensmanagements, die unsere Fähigkeit bestätigen, den strategischen Plan entschlossen umzusetzen. Damit haben wir eines der höchsten Halbjahres-Konzernergebnisse aller Zeiten erzielt." risControl 08/18 25
MARKT
Die Daten-Sauger tenanalysetools zu imEin modernes Auto Durch den Datenboom, wachsen Fin-Techs, die sich mit der plementieren“, erklärte produziert stündlich Generierung und Aufbereitung von Daten beschäftigen die Generali damals in rund 25 Gigabyte an einer Aussendung die Informationen, was weltweit wie Schwammerln aus dem Boden. Nebenbei könnte ungefähr der Datendieser Megatrend auch den Telematiktarifen zum endgültigen Motivation für den Kauf. Zur Beruhigung menge von sieben HDDurchbruch verhelfen. aller soll trotzdem der Filmen in voller Länge Datenschutz gewährentspricht. Während die Autoindustrie Milliarden in die Entwicklung lionen. Otonomo erhält für die Bereitstellung leistet bleiben. „Alle aufgezeichneten Daten konnektiver Systeme investiert, besteht die der Daten einen Prozentsatz der Verkäufe, über das Fahrverhalten des Kunden liegen bei Angst, dass die Datenimperien von Google ähnlich wie es Apple oder Google mit ihren Mydrive, die dem Versicherer nicht zugänglich und anderer softwaregestützter Unternehmen App-Stores praktizieren, der Großteil der sind und umgekehrt weiß aber auch Mydrive die Profite dieses Datenstroms einstreifen. Der Einkünfte bleibt dabei bei den Autoherstellern. nicht, wer gefahren ist, weil man bei dem Startup nur die ID-Nummer des Kunden Markt für Konnektivität bei Fahrzeugen wird kennt, aber nicht wer dahintersteckt“, erklärt laut Einschätzung von McKinsey &Co bis Datenschutz trotz Datengenerierung Ulrich Rieger, Vorstandsmitglied der Generali 2030 rund 750 Milliarden US-Dollar betragen. Startups wie das israelische Unternehmen Mydrive, ein Start-up aus London hat sich Deutschland in einer Podiumsdiskussion. Otonomo oder Mydrive aus Großbritannien ganz der Datengenerierung über das Fahrver- Der Algorithmus der App vergleicht jeden helfen dabei der Autoindustrie, dass sie von halten von Autofahrern für das Kundenseg- einzelnen Fahrer mit einem Idealfahrer. Dabei den Daten, die ihre Systeme entwickeln auch ment der Kfz-Versicherer verschrieben. 2015, handelt es sich um einen kontextbezogenen profitieren. Otonomo kollektivert und verpackt nur fünf Jahre nach seiner Gründung wurde die Algorithmus. Je nachdem auf welchem Stradie gewonnenen Daten und vertreibt sie an Plattform vom italienischen Generali-Konzern ßentyp (Landstraße, Autobahn, Stadtverkehr, Händler, Stadtplaner oder Versicherer. Mehr akquiriert. „Der Kauf von MyDrive ist ein Hauptstraße, Nebenstraße) man sich befindet, als zwei Millionen Autos sind bereits auf der wichtiger Schritt um die Strategie der Gene- wird das Fahrverhalten nach Geschwindigkeit, Otonomo-Plattform angemeldet. Bis zum rali-Gruppe in Richtung Kundenzentrierung Beständigkeit, vorausschauende Fahrweise, Jahresende rechnen die Gründer mit fünf Mil- bzw. den Einsatz neuer Technologien und Da- ruhige Fahrweise, ausgewertet und mit der 26 risControl 08/18
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Idealfahrweise in Vergleich gesetzt und dabei ein einziger Score-Wert berechnet, der zur Tarifberechnung herangezogen wird. Insgesamt plant die Generali zwischen 2015 und 2018 Investitionen in der Höhe von 1,25 Mrd. Euro in die Weiterentwicklung von Telematiklösungen, wobei die Generali Österreich auf die Einführung von Telematiktarifen noch verzichtet: „Die Konsumenten hierzulande, stehen aufgrund der damit verbundenen Datenerfassung und Transparenz der Privatsphäre solchen Tarifen skeptisch gegenüber“, erklärt die Generali auf eine risControl Anfrage. Ein Drittel aller Unfälle durch Handy verursacht Bereits Ende 2016 (aktuellste Daten) verzeichnete der europäische Markt rund 6,8 Millionen Telematik-Polizzen. Während man also in anderen Ländern wie Deutschland und Italien schon erfolgreich Telematiktarife eingeführt hat, ist man in Österreich damit noch etwas zögerlich. Aber trotz der Skepsis gibt es auch in Österreich TelematikUnternehmen, die den Versicherungen helfen innovative und personalisierte Tarifmodelle zu entwickeln. Basierend auf Studien, die zeigen, dass rund ein Drittel aller Unfälle auf die Handy-Nutzung zurückzuführen sind, hat die UNIQA gemeinsam mit dem österreichischen Telematikentwickler Dolphin Technologies
die Plattform goSmart entwickelt, die den Straßenverkehr sicherer machen soll, indem Menschen belohnt werden, die während des Autofahrens auf das Smartphone verzichten. Zusätzlich sollen detaillierte Fahranalysen dabei helfen den Fahrstil zu verbessern. Fahrer, die auf ihr Smartphone verzichten sammeln sogenannte Goodies, die sie bei OMV VIVA Shops, oder für ein Gratis-Kipferl in allen Mann Filialen einlösen können. Mehr als 50.000 User sollen sich laut eigenen Angaben mittlerweile auf der kostenlosen App registriert haben. Die App verfehlt dabei nicht ihre Wirkung. In einer Studie auf Basis der goSmart-App in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Wirtschaftsuniversität Wien wurde festgestellt, dass mit Feedback und Anreiz eine Verbesserung des Fahrverhaltens um durchschnittlich zehn Prozent erreicht werden kann. Der bereits zehn Jahre alte SafeLine-Tarif der UNIQA wird durch die goSmart-App grundlegend erweitert, indem der Handyverzicht erstmals so genau erfasst werden kann, dass darauf die Prämienberechnung aufgebaut werden kann. Kernstück von SafeLine ist eine TelematikBox, die ins Auto installiert wird und mit einem GPS, einem Telefonmodul und einem Crash-Sensor ausgestattet ist. Nach der Fahrt senden sowohl die SafeLine-Box als auch die App die Fahrtdaten an den SafeLine-Server, der die reine Fahrzeit mit dem Handyverzicht
Ein modernes Auto produziert stündlich rund 25 Gigabyte an Informationen, was ungefähr der Datenmenge von sieben HD-Filmen in voller Länge entspricht.
Harald Trautsch, CEO Dolphin
abgleicht. Sobald man über 50 Prozent der Fahrtzeit auf das Handy verzichtet, beginnt die Ersparnis zu wirken – für jedes weitere Prozent Handyverzicht gibt es ebenso viel Prämienersparnis in Prozent (insgesamt bis zu 50% Ermäßigung). Der neue Weg für Versicherer Neben UNIQA sind renommierte Versicherungen wie AXA, Nürnberger Versicherung, Generali bereits Kunden des österreichischen Telematikspezialisten Dolphin. Insgesamt lukriert das Unternehmen, laut eigenen Angaben, rund sieben Millionen Euro Umsatz allein durch die telematischen Dienste für Versicherungen. Dolphin-CEO Harald Trautsch sieht den tieferen Sinn in den Telematik-Tarifen in der Vermeidung von Risiko. Smart-Contracts, wie das automatische Anbieten von Incentives bei bestimmten Verhalten, wie z.B. Auto garagieren bei Gefahr von Hagel, Wechsel auf öffentliche Verkehrsbetriebe, etc, werden in Zukunft stärker angeboten werden, erklärt Trautsch seine persönlichen Zukunftsaussichten für den Markt. Hinzu erwartet Trautsch in Zukunft eine Grundversicherung nach dem Autokauf, bei dem der Versicherer ein anonymes Profil vom Fahrer erhält und auf Basis des Fahrverhaltens der Tarif bestimmt wird. Schlussendlich könnten Unternehmen wie Dolphin, MyDrive oder Otonomo dafür sorgen, dass die Versicherungen vom Regulierer bereits entstandener Schäden zum wertvollen Begleiter ihrer Kunden im Alltag werden, die gutes Verhalten belohnen. risControl 08/18 27
INTERVIEW | VERSICHERUNGSVERBAND ÖSTERREICH
Ein positives Miteinander Wir haben mit Mag. Christian Eltner, Leiter der Abteilung Recht und Internationales sowie der Informations- und Beschwerdestelle im österreichischen Versicherungsverband, über aktuelle Themen in der Versicherungsbranche gesprochen. Ein heißes Thema heuer in der Versicherungsbranche ist die Umsetzung der IDDRichtlinie ins nationale Recht.
makler sicherlich Gespräche führen müssen, wie ab dem 1. Oktober gehandelt werden kann und muss.
Eltner: Wir sind, für die Versicherungswirt- Eine unverständliche Situation – sowohl schaft sprechend, soweit gut vorbereitet. Die für Versicherungsmakler als auch für die Umsetzung des VAG in den Versicherungs- Versicherungsunternehmen? unternehmen wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Ziel war es, relativ früh weitgehende Eltner: Es ist eine sehr unverständliche SituRechtssicherheit zu erlangen, und dies ist ge- ation und niemand kann sich erklären, woran das liegt. Ich gehe lungen. Die Versichedavon aus, dass das rungsunternehmen Dem VVO ist im Zuge der Wirtschaftsministesind gut vorbereitet. rium sich jedenfalls Durchaus probleDigitalisierung wichtig, dass am Text des VAG matisch sehen wir in Zukunft die elektronische orientieren wird. die fehlende UmsetKommunikation mit dem zung in der GewerKunden einfacher geht Das Thema „Lebensbeordnung. Wie man und diese durch keine langes Rücktrittsab 1. Oktober damit recht in der Lebensumzugehen hat, wird gesetzlichen Bestimmungen versicherung“ ist sich zeigen. Es sind gehemmt wird. vom Tisch. Es gibt einige Rechtsfragen ab 2019 eine neue offen, die im aktuellen Status nicht zu beantworten sind. Es wird Regelung beim Rücktrittsrecht. Wie sieht wohl die IDD ohne einer dementsprechenden der Versicherungsverband die EntwickUmsetzung in der Gewerbeordnung anzu- lung? wenden sein. Versicherungsagenten haben es sicherlich leichter, da diese über die Ver- Eltner: Der Gesetzestext ist ein Kompromiss sicherungsunternehmen kurzfristig entspre- aus den verschiedenen Gesprächen in der chende Informationen erhalten können. Für Vergangenheit. Das Thema ist damit gelöst. Versicherungsmakler wird es ab Oktober Mag. Eltner, Sie sind auch Leiter der Inmöglicherweise kompliziert. formations- und Beschwerdestelle des österreichischen Versicherungsverbandes, Wie beurteilen Sie die Situation? was können Sie uns über Ihre Tätigkeit Eltner: Die Situation ist neu für alle Betei- berichten? ligten. Man ist bis vor Kurzem davon ausgegangen, dass die Umsetzung der Gewerbeord- Eltner: Der Versicherungsverband hat vor nungsnovelle rechtzeitig erfolgen wird. Nun fast 30 Jahren die Informations- und Bemuss man davon ausgehen, dass dem nicht schwerdestelle eingerichtet. Diese wird von so sein wird. Es bestehen nun verschiedene Versicherungsnehmern, Vermittlern aber Bandbreiten von der unmittelbaren bis zur auch Interessenvertretungen wie der Wirtteilweisen Anwendung der Richtlinie. Die schaftskammer, der Arbeiterkammer, dem Versicherungsunternehmen werden gemein- Konsumentenschutz und der Volksanwaltsam mit dem Fachverband der Versicherungs- schaft sehr gut angenommen. Die Anzahl 28 risControl 08/18
der Beschwerden und Informationen halten sich über die Jahre konstant. Die Anzahl der Geschäftsfälle orientiert sich im Wesentlichen im am Spartenaufkommen in den Versicherungsunternehmen, das heißt im Vergleich viele Fälle im Bereich KFZVersicherung und weniger in der Landwirtschaftsversicherung. Die Beschwerden oder Fragen werden innerhalb von 2–3 Wochen beantwortet. Es funktioniert ähnlich einer Mediation, wir leiten die Geschäftsfälle weiter an unsere Ansprechpartner beim betroffenen Versicherungsunternehmen und informieren die Kunden über das Ergebnis, allenfalls mit unseren Kommentaren. Ein System, welches sich über die Jahre bewährt hat. Welches Thema beschäftigt die österreichische Versicherungswirtschaft noch? Eltner: Das Thema Digitalisierung ist mittlerweile in aller Munde, auch wenn niemand genau definieren kann, was damitgemeint ist bzw. versteht jeder etwas anderes darunter. Dem VVO ist im Zuge der Digitalisierung wichtig, dass in Zukunft die elektronische Kommunikation mit dem Kunden einfacher geht und diese durch keine gesetzlichen Bestimmungen gehemmt wird. Es passiert zwar schon ein Großteil elektronisch, dennoch ist das Papier noch immer ein Regelfall. Zurzeit ist vonseiten des Gesetzgebers die Papierform der Standard und die elektronische Kommunikation ein Sonderfall, das sollte umgedreht werden. Welchen Einfluss hat die DSGVO auf die Digitalisierung? Eltner: Die DSGVO macht Dinge vielleicht komplizierter oder aufwendiger, aber sie wird nichts aufhalten. Wie sehen Sie die Entwicklung der Digitalisierung in den nächsten Jahrzehnten?
VERSICHERUNGSVERBAND ÖSTERREICH | INTERVIEW
Eltner: Ich bin jetzt seit fast 20 Jahren im die Prozesse digitalisieren, aber das VersiVersicherungsverband und damals war die cherungsprodukt wird auch in Zukunft ein große Fantasie der Online-Vertrieb. 20 Jahre Gesicht brauchen. später muss man gestehen, dass in Österreich relativ wenig zu diesem Thema geschehen Wie stehen Sie zu der KPMG-Studie „Insuist. Wie es in Zukunft weitergehen wird? rance 4.0“, laut der es in Zukunft keinerlei persönliche BeraIch denke, dass der tung mehr geben Online-Vertrieb naOnline-Vertrieb kann man wird? türlich zunehmen zusätzlich nutzen und die wird, jedoch nicht Eltner: Da müsste den Stellenwert des Prozesse digitalisieren, aber sich die Branche stark klassischen Vertriebs das Versicherungsprodukt wandeln, damit dieerreichen wird. Verwird auch in Zukunft ein ser Fall eintritt. Wir trieb ist nach wie vor Gesicht brauchen. sehen es auch bei der sehr personenbezojüngeren Generation, gen und hängt stark von persönlichen Kontakten ab. Online- dass diese ihre Versicherungen eher nicht online Vertrieb kann man zusätzlich nutzen und abschließt. Was man beobachten kann, ist, dass
die Leute sich vermehrt online informieren, der Abschluss von Versicherungen erfolgt jedoch auch bei den Jüngeren traditionell also offline. Wie schätzen Sie die Gefahr eines verstärkten Konkurrenzkampfes in der Branche durch den Einstieg eines Online-Riesen wie Google oder Amazon ein? Eltner: Wenn sie sich dazu entschließen, sehe ich die Versicherungsbranche durch die Regulierungen geschützt. Denn durch die zahlreichen Regulierungen und komplexen Vorschriften stellt sich mir die Frage, ob die Versicherungswirtschaft für Quereinsteiger überhaupt attraktiv ist. Wir danken für das Gespräch. risControl 08/18 29
TITELGESCHICHTE
Pflege in der Zukunft Wer wird in Zukunft wen pflegen? Im Jahre 2017 waren in Österreich über 450.000 Menschen Pflegegeldbezieher mit steigender Tendenz. Mehr als ein Drittel der zu Pflegenden werden durch mobile Dienste oder Angehörige gepflegt. Nun wird prognostiziert, dass in einigen Jahren die Anzahl der Pflegebedürftigen enorm steigen wird. getechnisch für einen Älteren aufkommen. Die Joblücke in der Altenpflege wird immer größer. Auch die Veränderung im familiären Lebensraum, weg von den Großfamilien hin zum Singlehaushalt, hat Auswirkungen auf die Zukunft der Pflege. Die Entwicklung ist in der momentanen Betrachtung mehr als erschreckend. Denn wie soll diese Problemstellung gelöst werden? Die Anreize, in einem Pflegeberuf zu arbeiten, sind eher marginal. Es mangelt sowohl an Ausbildungsplätzen als auch an finanziellen Mittel für eine entsprechende Entlohnung. Die Babyboomer-Generation wird sicherlich vor der einen oder anderen Herausforderung stehen: zu wenig Pflegeplätze, zu wenig Pflegepersonal und keine ausreichende private Vorsorge. Denn die Möglichkeit, eine Pflegeversicherung abzuschließen, ist nur bis zu einem gewissen Alter gegeben. Auch der VKI hat sich dem Thema angenommen und Tarife der in Österreich angebotenen Pflegeversicherungsprodukte verglichen. Einen Hinweis, dass die private Vorsorge im Falle des Falles die finanzielle Absicherung der häuslichen Pflege gewährleisten könnte, gab es von den Konsumentenschützern nicht. Nur einen Tipp, dass man sich geDer Prototyp des Hobbits wurde bereits in Privatwohnungen getestet. nauestens über die
Laut WIFO wird im Jahre 2050 die Zahl der über 85-Jährigen auf rund 600.000 ansteigen. Im Jahre 2012 hat im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz die Gesundheit Österreich GmbH eine Studie über die Zukunft der Pflege erstellt. Darin wird dargestellt, dass sich der Versorgungsgrad in Österreich im Jahre 2010 von 23,2 Leistungsstunden pro Einwohner im Alter von 75 Jahren und mehr bis ins Jahr 2025 auf 26,5 Stunden im Bereich der mobilen Dienste erhöhen wird. Mehr Zeitaufwand bedingt auch mehr Betreuungseinsatz. Von 2013 bis 2030 wird in Österreich der Bevölkerungsanteil im Alter von 65 plus laut Statistik Austria von 18,6 auf 23,6 Prozent steigen. Bis dahin müssten im Schnitt 2,4 Menschen finanziell und pfle-
30 risControl 08/18
Leistungen informieren solle und dass es beachtenswerte Details gebe. Die Durchdringung der österreichischen Bevölkerung mit Pflegeversicherungsprodukten ist leider noch sehr gering. Aber die mediale Berichterstattung und die Aufklärung über die Notwendigkeit der Absicherung des Alters wird sich in den nächsten Jahren sicherlich verbessern. In einer regen Diskussion unter Versicherungsexperten wurde unter anderem auch die Thematik, wie es mit der Pflege in Zukunft aussieht, besprochen. Das schon beschriebene Szenario ist jedem bekannt. Interessant war die Aussage, warum man sich vor einem Pflegenotstand in 20 Jahren fürchten solle, denn bereits heute gebe es in der Forschung von künstlicher Intelligenz Erfindungen, welche die Pflegearbeit in einigen Jahren erleichtern werden. Es sind bereits Forschungsprojekte am Start und in der Entwicklung, die so manche menschliche Tätigkeit ersetzen werden. Haushalts- und Pflegeroboter, tragbare Außenskelette, mit deren Hilfe die Beweglichkeit stückweise ermöglicht wird. Wir haben uns etwas umgehört und stellen in diesem Beitrag folgende Entwicklungen vor: „Hobbit – ein Pflegeroboter auf der Stufe eines Assistenzhundes“, Emma, ein Roboter, der Memory spielen, tanzen und Witze erzählen kann und Paro – eine Kuschel-Roboter-Robbe für Demenzkranke. Hobbit – Pflegeroboter auf der Stufe eines Assistenzhundes Ein mittlerweile ausgelaufenes EU-Förderprojekt (November 2011 bis August 2015) ist der Pflegeroboter Hobbit, von dem ein Prototyp bereits in Privatwohnungen getestet wurde. An diesem von der Technischen Universität Wien koordinierten Projekt
TITELGESCHICHTE
risControl 08/18 31
TITELGESCHICHTE
nahmen folgende Institutionen teil: Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit, HELLA Automations GmbH, Metralabs GmbH Neue Technologien und Systeme (Deutschland), Otto Bock Mobility Solutions GmbH (Deutschland), FOUNDATION FÜR RESEARCH AND TECHNOLOGY HELLAS (Griechenland) und die LUNDS Universität (Schweden). Der Hintergrund: Stürze in privaten Haushalten führen häufig zu bleibenden Beeinträchtigungen und hohen Kosten für das Gesundheitssystem. Sie sind die häufigste Ursache für den Eintritt in ein Pflegeheim. Systeme zur Sturzvermeidung, die am Körper getragen werden (z.B. Sturzarmbänder), werden aber wenig genützt. Die Ziele des HobbitProjektes liegen daher in der Sturzprävention und einer Verstärkung der Sicherheit im Falle eines Sturzereignisses durch automatische Sturzerkennung (bzw. eines anderen Notfalls) und Notfallalarmierung. Ein weiterer Aspekt ist der „Mutual Care“-Ansatz. Hier können die User sich um den Roboter wie um einen Partner kümmern, was reale Gefühle und Emotionen erzeugt. Ein Pflegeroboter wird von den alten Leuten besser akzeptiert, wenn er in manchen Situationen auch menschliche Unterstützung benötigt. Doch zu menschliches Aussehen ist dabei kontraproduktiv. Laut Hobbit-Projektkoordinator DI Dr. Markus Vincze, Professor am Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU-Wien, machen humanoide Roboter den alten Leuten Angst. Deshalb ist Hobbit als unterstützende Maschine mit klassischem Roboter-Aussehen entworfen. Mit seiner Unterstützung sollen Menschen möglichst lange unabhängig von Pflegeeinrichtungen leben können. Der Roboter soll dabei fordern, fördern und fit halten. Um diese Ziele zu erreichen, verfügt er über folgende Funktionalitäten: • Multimodale Bedienung: Spracheingabe, Gestik und auch via Touchscreen am Bildschirm • Sturzprävention: Ausgestattet mit einem Greifarm und zwei Kameras, die Farbinformationen aufnehmen und auch Distanzen erfassen können, kann Hobbit den Boden freiräumen und auf Befehl des Benutzers Objekte bis zu einem halben Kilogramm vom Boden aufheben. Nach Aktivierung des Befehls muss der Benutzer auf das am Bo32 risControl 08/18
den liegende Objekt hinzeigen, worauf der Roboter dort hinfährt, es aufhebt und es zum Benutzer bringen kann. Um unnötige Wege zu ersparen, kann Hobbit auch als Transporthilfe dienen. Er kann mit auf ihm abgestellten Gegenständen durch die Wohnung geschickt werden. • Eine besonders wichtige Funktion ist laut Vincze die Suche nach Gegenständen, da Senioren viel Zeit damit verbringen, verlegte Gegenstände wiederzufinden. In diesem Zusammenhang sind, laut Vincze gegenüber dem risControl, noch zusätzliche Studien erforderlich. • Automatische Sturzerkennung und aktive Notfall-Alarmierung: Dank der Mobilität des Roboters müssen keine Matten oder Sensoren in der Wohnung installiert werden. Auch ist das Risiko, einen Sturz zu „übersehen“, im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden geringer. Hobbit erkennt per Kamera eine direkt vor ihm zu Boden gehende Person. Sollte er sich während des Sturzes in einem anderen Raum aufhalten, dann kommt die zweite Absicherungsmethode zum Tragen, nämlich die Patrollierfunktion. Drei Stunden nach der letzten Interaktion mit dem User fährt der Roboter automatisch die gesamte zuvor erfasste Wohnung ab und sucht nach dem Menschen – eine Verhaltensweise ähnlich einem Assistenzhund, nur mit dem Unterschied, dass Hobbit die am Boden liegende Person mit Hilfe einer Kamera und berührungsloser Temperatursensoren aufspürt. Liegt die betreffende Person am Boden, fährt er zu ihr und bietet einen Notruf an. Der erste Anruf ergeht an eine zuvor eingetragene verwandte Person und erst danach an einen Notfalldienst. Das Sturzopfer kann dann beispielsweise mit der Rettung Situation und konkrete Vorgangsweise abklären. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, den Notruf per Sprachsteuerung („Hobbit, hilf mir“), einer Geste mit beiden Armen oder zweier Knöpfe am Roboter selbst abzusetzen. • Erinnerungsfunktion: Per Sprachausgabe erinnert Hobbit an Medikamente und Arzttermine • Fitnesstraining: Auf spielerische Weise sollen alte Menschen noch möglichst lange aktiv bleiben können. Hobbit zeigt am Display eine Auswahl an Fitnessübungen. Während des Trainings gibt der Roboter Feedback und
korrigiert Fehler bei den Übungen. Kameras erkennen dabei den Bewegungsablauf. • Objekte lernen, die nachher gesucht werden können: Das ist eine sehr wichtige Funktion und es geht noch weiter. Als markttaugliche Variante soll Hobbit seine Besitzer dank Gesichtserkennung von Besuchern und statischen Objekten unterscheiden können. Ein Prototyp von Hobbit wurde an 16 alleinstehenden Personen ab 75 in Haushalten in Österreich, Schweden und Griechenland erprobt. Alle hatten den Roboter für drei Wochen bei sich zu Hause. Die Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit fasste die Ergebnisse sinngemäß wie folgt zusammen: Zwar wurde das subjektive Sicherheitsgefühl, sprich die Angst vor dem Sturz, durch den Roboter nicht signifikant beeinflusst, doch die Funktionen „Gegenstand vom Boden aufheben“, „Dinge transportieren“, „Notfallalarm“ und „Erinnerungen“ wurden als hilfreich erachtet. Der Roboter wurde positiv, aber mehrheitlich immer als programmierte Maschine wahrgenommen. Zuverlässigkeit ist daher den Usern besonders wichtig. Derzeit ist eine Leistbarkeit für die meisten potenziellen Kunden noch nicht gegeben, da die Anschaffung 15.000 Euro kosten würde. Bis zu einem um unter 5000 Euro erhältlichen sozialen Roboter für den Massenmarkt sind noch weitere Verbesserungen erforderlich. Die dafür erforderlichen Investitionen beziffert Vincze mit 40 bis 50 Millionen Euro. Teilweise hat die US-amerikanische Robotik-Firma Aeolus, die auch über eine Niederlassung in Wien verfügt, das HobbitKonzept aufgenommen. Paro – Kuschel-Roboter-Robbe für Demenzkranke Für 5.000 Euro ist die drei Kilo schwere Baby-Robby mit flauschigem Fell erhältlich. Sie verfügt über 32-bit Prozessoren, Mikrofone, eine Menge kleiner Motoren und Sensoren. Insgesamt sind es fünf Arten von Sensoren, jeweils zuständig für das Erkennen von Licht, Temperatur, Körperhaltung sowie Tastsinn und Gehörsinn. Die japanische Entwicklung kann Stimmen und Bewegungen erkennen und Laute wie Quietschen und Pfeifen von sich geben und auch mit dem Schwanz wedeln. Der
TITELGESCHICHTE
Kuschelroboter zeigt laut einer japanischen Studie aus dem Jahr 2014 eine positive Wirkung auf Demenzkranke. Er erhöht die Bereitschaft, mit dem Krankenpersonal zu kommunizieren und zu arbeiten und animiert die Menschen, ihn zu streicheln und mit ihm zu sprechen. Die Wirkung: Weniger Stress nicht nur beim Patienten, sondern auch beim Pflegepersonal.
schwere Roboter kann mit seinen Roboterhänden ein Gewicht von 500 Gramm halten und tragen. Um auf die Gesichtsanalyse seines Gesprächspartners zu reagieren, verändert sich der helle Bereich der Roboteraugen durch eingebaute LEDs von rosa, blau und grün bis zu weiß. Ist der Energiestand niedrig, kann sich der Roboter zum Ladegerät hinbewegen.
„Emma“
Wohin geht der Trend bei Pflegerobotern?
Die Fachhochschule Kiel untersuchte im Rahmen des Forschungsprojektes Care/Bots in Kooperation mit Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften den praxisnahen Einsatz von Robotern in der Altenpflege. Der humanoide Roboter der französischen Firma Aldebaran Robotics „Emma“ gehört zur Modellserie „Pepper“ und ist eine gemeinschaftliche Entwicklung mit dem japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern SoftBank Mobile Corp. Der Roboter ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gestik zu analysieren und auf deren Emotionszustände zu reagieren. Das Äußere von „Emma“ ist freundlich, in der Größe eines Kindes mit rundem Kopf und großen Augen, sie soll in Pflegeheimen zum Einsatz kommen und nicht nur gute Laune verbreiten, sondern Senioren dabei helfen, körperliche Übungen zur allgemeinen Fitness und als Prävention gegen Stürze zu unternehmen. Der 1,20 kleine und 28 Kilogramm
Von einem zuverlässigen Robotereinsatz in fortgeschrittenen Pflegestufen ist die Entwicklung aber noch weit entfernt, denn zu Körperpflege, Wechseln von Bekleidung, der Verabreichung von Medikamenten und dem Eingeben von Essen sind heutige Entwicklungen noch nicht in der Lage. Bis Pflegeroboter so weit sind und die Tätigkeiten von Pflegepersonal übernahmen können, werden laut Einschätzung von Vincze noch 30 bis 50 Jahre vergehen. Investoren agieren deshalb noch relativ vorsichtig, denn das Risiko von Fehlschlägen ist im aktuellen Stadium nicht zu unterschätzen. „Etwas schneller könnte die Entwicklung in sensiblen Bereichen wie Duschen und Toilette vorangehen, da hier die Akzeptanz eines Roboters auch größer ist“, ergänzt Vincze gegenüber risControl. Indessen als wertvolle Hilfe im Pflegealltag bald Einzug halten könnten intelligente Exoskelette, die
Emma ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gestik zu analysieren und auf deren Emotionszustände zu reagieren.
u.a. die Pfleger von adipösen Patienten unterstützen. Dabei gibt es aktive und passive Exoskelette. Bei letzteren dienen lediglich mechanische Elemente wie Federn oder Ausgleichsgewichte der Kraftunterstützung. Da Antriebssysteme fehlen, sind die passiven Exoskelette weniger wartungsintensiv und günstiger in der Anschaffung. Beispiele sind die Produkte des niederländischen Herstellers Laevo, die in der Industrie und im Handwerk zum Einsatz kommen. Altenpfleger, die schwer heben müssen, können damit ihre Arbeit erleichtern. Auf der Seite der Pflegefälle hingegen sind primär aktive, also softwaregesteuerte Exoskelette mit vielen Sensoren und Aktuatoren erforderlich. Der Antrieb kann elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Während im industriellen Einsatz vor allem Arme und Rücken unterstützt werden, ist in der Altenpflege und im medizinischen Bereich die Bein-Unterstützung von Bedeutung. Dazu folgende Beispiele: Das Modell H-MEX von Hyundai ermöglicht Sitzen, Stehen, Laufen und Treppensteigen trotz Querschnittslähmung. Das US-Unternehmen ReWalk erhielt sogar eine FDA-Zulassung für den rehabilitativen Einsatz des Exoskeletts „ReWalk Personal 6.0“. Eine Metall-Orthese stützt Beine und den unteren Teil des Oberkörpers. Gesteuert wird das Exoskelett über eine Fernbedienung am Handgelenk. In Deutschland ist diese Gehhilfe bereits im Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen. Das Listung ermöglicht betroffenen Personen die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen. Bereits 2015 haben die ersten Krankenkassen die Kosten übernommen. Damals lag der Preis bei 70.000 Euro pro Stück. Ein renommierter Anbieter von roboter- und sensorgestützten Geräten zur funktionellen Bewegungstherapie, die in der Rehabilitation zur robotergestützten Physiotherapie eingesetzt werden, ist die Firma Hocoma aus der Schweiz. Die Entwicklung von robotergestützten Exoskeletten schreitet voran, während unterstützende Roboter wie zum Beispiel Hobbit in den kommenden Jahren in der Altenpflege Einzug halten könnten. Doch bis ein Roboter als Pfleger-Ersatz dienen kann, dürften voraussichtlich noch mehrere Jahrzehnte vergehen. risControl 08/18 33
EFM gut gerüstet für IDD und DSGVO unser Netzwerk ist Speziell große Monatelang liefen die Vorbereitungen für die IDD-Richtlinie mit den gesetzten Gruppierungen und die DSGVO in der gesamten Versicherungsbranche. Vor Maßnahmen wiewaren unter Zugallem für Versicherungsvermittler waren die angekündigten der Vorreiter in zwang, um ihren Gesetzesänderungen eine große Herausforderung, aber noch der Branche.“, so Versicherungsmakimmer herrscht große Unsicherheit über die richtige Umsetzung Philip Barwinek, lern Sicherheit und L eiter Gr uppe Stabilität während der neuen Gesetze. Datenschutz. dieser Zeiten zu bieten. Innerhalb der EFM – Mit über 50 prozess umprogrammiert und automatisch Leider kursieren in der Branche noch immer Standorten die Nr. 1 in Österreich - wurden generierte Anträge wurden an die DSGVO Gerüchte, dass viele Versicherungsmakler nicht rechtzeitig alle Vorkehrungen getroffen, sodass angepasst. Um den EFM Franchiseunterneh- bzw. nur mangelhaft auf DSGVO und IDD im Herbst 2016 bereits mit der Umsetzung mern die richtigen Qualifikationen hinsichtlich vorbereitet sind. Dazu erklärt Josef Graf: „Auch IDD und DSGVO zu vermitteln wurden in wir kennen diese Gerüchte, hoffen aber für die begonnen wurde. Den EFM Büros wird von der Systemzentrale der EFM Akademie Schulungsvideos, Praxis- Branche, dass es wirklich nur Gerüchte sind. eine IDD- und DSGVO konforme und ständig Leitfäden, Checklisten sowie To-do-Listen Wer sich über das Thema IDD und DSGVO informieren möchte, ist herzlich eingeladen gewartete Infrastruktur zur Verfügung gestellt. erstellt. „Alle EFM Versicherungsmakler sind nun unseren Stand am AssCompact Trendtag zu Dazu wurde in der EFM die Software EFM 3.0 für einen DSGVO-konformen Beratungs- bestens für die IDD und DSGVO gerüstet und besuchen!“ 34 risControl 08/18
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INTERVIEW
Hooh, das Pferd in der Hosentasche Michael Gfrerer, Kärntner Versicherungsagent, hatte im Jahre 2015 eine zündende Idee: Als begeisterter Pferdebesitzer und Sportler machte er aus der Not eine Tugend und erfand die Hooh-App, eine umfassende Pferdeversicherung. Der innovative Vertriebsprofi wurde mit seiner Idee der Pferdeversicherung über die Pferdeapp unter die Top 100 Jungunternehmer des Jahres 2016 gewählt. abschluss, Einsicht in den Versicherungsvertrag Vom Versicherungsagent zum Softwareentund 24-Stunden-Hotline. Damit haben wir wickler? die Nische Pferdeversicherung für uns erobert. Gfrerer: Ich wollte etwas machen, was es Wir bieten die Pferdeversicherungs-App auch Gfrerer: Es ist zum zweiten Standbein für uns noch nicht in dieser Art in Österreich ge- in Deutschland an und hier sind wirkliche geworden. Wir haben auch schon einige AnfraUnterschiede in der gen von Maklerkollegen erhalten, die sich für geben hat. Eine VerAbwicklung beim unsere App interessieren, denn wir verbinden sicherungsmöglichMit 1. April 2016 sind wir Kunden zu erkennen. langjähriges Wissen im Bereich Pferdesport keit für Pferde und online gegangen und können In Österreich wird der und Pferdesicherheit mit einer umfassenden das online und damit Kunde bei Abschluss Versicherungslösung. Nicht jeder Vermittler vor Ort abschließbar. bereits über 3.000 User zu einer Operationskos- kann sich mit der Nische Pferdeversicherung Als Turnierreiter und unseren Kunden zählen. tenversicherung sehr und den daraus entstehenden Spezialthemen Versicherungsmakler zeitnah telefonisch auskennen. Wenn Versicherungsmakler über wurde ich bei Turnieren immer wieder von Interessenten ange- kontaktiert, um im Beratungsgespräch alle unsere App eine Pferdeversicherung für ihre sprochen, nur hat es zur damaligen Zeit kein Details noch einmal zu besprechen. Es wird mit Kunden abschließen, erhalten sie eine Abentsprechendes Produkt gegeben und von einer der Beratung auch die IDD-konforme Rege- schlussprovision. Der Pferdehalter erhält eine Versicherungs-App waren damals noch alle lung beachtet. In Deutschland wollen Kunden umfassende Absicherung für seinen vierbeiweit entfernt. Nach einiger Recherche in der keine Beratung, es besteht aber in der App die nigen Liebling. Versicherungsbranche haben wir mit der R + Möglichkeit, eine Beratung anzufordern. Wer bedient die Hotline? V Versicherung den Partner für die Versicherungslösung gefunden und die Entwicklung Was sind Ihre Pläne mit der App-Software? Gfrerer: Die Hotline wird von der R + V Versider App kommt direkt aus unserem Hause. Wir haben 8 Monate intensive Arbeit in das Gfrerer: Die Entwicklung ist schon so weit cherung betreut. Wir haben die Dienstleistung Projekt gesteckt und unsere Pionierarbeit hat gediegen, dass Versicherungsunternehmen bereits selbst in Anspruch nehmen müssen und sich ausgezahlt. Mit 1. April 2016 sind wir schon an uns herantreten, um die Software können nur bestätigen, die Betreuung funktioniert wirklich rund online gegangen und können bereits über zu kaufen. Wir sind um die Uhr. Die Berabereits in Verhand3.000 User zu unseren Kunden zählen. Nicht jeder Vermittler tung bei der Hotline lungen, die Software kann sich mit der Nische wird von Menschen In der App steckt viel Herzblut Ihrerseits, für andere Sparten mit Fachwissen und auszubauen und in was war der schwierigste Teil? Pferdeversicherung und Empathie durchgeLizenzen anzubieten. den daraus entstehenden führt und es ist noch Gfrerer: Die Zusammenarbeit mit der R + V Die Weiterführung Spezialthemen auskennen. keine KI eingesetzt. Versicherung und unseren eigenen Program- und Entwicklung der mierer und Entwickler war ausgezeichnet, App für die Pferdedenn wir mussten die Möglichkeit schaffen, versicherung wird weiterhin bei uns bleiben, Was ist ihre Philosophie hinter der App? ohne elektronischer Unterschriftsmöglichkeit die R+V Versicherung wird die Versicherungseine gültige Unterschrift zu erhalten. Das war lösung auch in Deutschland, Holland und Gfrerer: Meine Philosophie war immer, in auch Neuland für den Versicherungspartner. Bei Luxemburg zum Einsatz bringen. Wir haben großen Schritten zu denken. Den Arbeitsalltag der App können nun User mittels Code den viele Interessenten an der Versicherungslösung mit vorhandener Technik zu erleichtern und Versicherungsabschluss bestätigen und nach von deutschen Versicherern, wenn das Inter- sich selbst die Zukunft zu gestalten. Einfach Erhalt einer Bestätigungsmail muss der User esse auch einmal von einem österreichischen mit weniger Zeiteinsatz mehr zu erreichen. den übermittelten Code nochmals rechtsver- Versicherungsunternehmen käme, würde uns Wir danken für das Gespräch. bindlich eingeben. Eine App mit Versicherungs- das freuen. Was waren Ihre Beweggründe, eine Pferdeversicherungs-App zu erfinden?
36 risControl 08/18
INTERVIEW
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VERANSTALTUNG
Vienna Insurance Group
EU-Nachhaltigkeitsagenda
Um die Klima- und Energieziele bis 2030 zu erreichen, werden laut EU-Kommission pro Jahr 180 Milliarden Euro an nachhaltigen Investitionen benötigt. Ein wesentlicher Teil soll von privaten institutionellen Investoren wie Versicherungsunternehmen kommen. Nach dem EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ folgen nun schrittweise die gesetzlichen Grundlagen dafür. Die Vienna Insurance Group war als einziges Versicherungsunternehmen eingeladen, ihre nachhaltigen Investitionen als Case Study bei der EIOPA in Frankreich zu präsentieren. Investitionen werden allgemein dann als nach-
haltig bezeichnet, wenn sie die drei Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung erfüllen - im Englischen „Environment Social Governance“, weshalb auch von ESG-Kriterien gesprochen wird. Der Faktor Soziales steht zwar auf der EU-Agenda, wird derzeit aber nachrangig behandelt. Daher der Appell, den Faktor Soziales stärker zu integrieren. „Jeder zehnte EU-Bürger lebt laut Eurostat in leistbarem Wohnraum und der Bedarf steigt weiter. Leistbares Wohnen ist in vielen Mitgliedsstaaten ein dringliches Thema. Daher sollte der Faktor Soziales besser heute als morgen in der EU-Nachhaltigkeitsagenda
vorangetrieben werden“, betont Prof. Elisabeth Stadler, CEO VIG Group. Im Herbst startet der europäische Gesetzgebungsprozess zum Thema nachhaltige Investitionen. In einem ersten Schritt wird ein einheitliches Bewertungssystem („Taxonomie“) beschlossen, damit Investoren Klarheit darüber bekommen, was als nachhaltig angesehen werden kann. Der europäische Gesetzgeber hat dabei die Chance, dem Faktor Soziales mehr Bedeutung zu geben. In weiterer Folge soll nach Ansicht der EU-Kommission Nachhaltigkeit auch in die Aufsichtsvorschriften von Versicherungen Eingang finden.
DONAU Versicherung
„Glück schenken“
Auf Empfehlung des „Regional Aktiv“-Beirates in Oberösterreich unterstützt die DONAU Versicherung die Initiative „Glück schenken“ des Ordensklinikums Linz. Vorstand Harald Riener und Landesdirektor Johann Haidinger übergaben den symbolischen Scheck gemeinsam mit „Regional Aktiv“-Beirat Franz Danninger an die Gründerin der Initiative Dr. Manuela Baumgartner, Leiterin der Ambulanz für Entwicklungsneurologie und Neuropädiatrie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. „Die DONAU ermöglicht mit ihrem sozialen Engagement eine wertvolle Zeit für viele Familien, die im Alltag sehr oft durch die Pflege und Betreuung ihrer Kindern belastet sind“, erläutert Harald Riener, DONAU-Vorstandsdirektor und Initiator von "Regional Aktiv". „Mit ‚Regional Aktiv‘ leben wir die soziale Verantwortung direkt in den Regionen. Ich freue mich besonders, dass unser Beirat dieses hervorragende Projekt ausgewählt hat.“ „Die Unterstützung der DONAU Versicherung ist für uns sehr wertvoll. Sie ermöglicht die intensive Betreuung der Familien mit entwicklungsbeeinträchtigten Kindern“, sagt Dr. Manuela Baumgartner, Leiterin des Projekts „Glück schenken“. „Unsere Erfahrung zeigt, dass unser Angebot eine enorm wertvolle Entlastung und Bereicherung für Eltern und Geschwister bedeutet.“ „Glück schenken“ 38 risControl 08/18
„Regional Aktiv“-Beirat Franz Danninger, DONAU-Vorstand Harald Riener, Dr. Manuela Baumgartner („Glück schenken“), DONAU-Landesdirektor Johann Haidinger
ermöglicht Familien mit entwicklungsbeeinträchtigten Kindern Intensivwochen in Lignano und Münster. Dabei rücken die Bedürfnisse der Eltern und Geschwister in den Vordergrund. Bereits seit dem Jahr 1995 bietet „Glück schenken“ diese Intensivwochen an. In entspannter Atmosphäre wird Zeit und Raum geschaffen, Fragen und Sorgen anzusprechen und gemeinsam aufzuarbeiten. Die Erfahrungen der ReferentInnen sowie der Familien selbst bringen neue entlastende Sichtweisen. Für Kinder mit Beeinträchtigung gibt es vielfältige Angebote. Jeder Familie
stehen eine 40-Stunden-Kinderbetreuung und umfassende Therapien zur Verfügung, unter anderem zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der Vermittlung des Gefühls „Ich bin nicht alleine“ und der Weiterentwicklung eigener Fertigkeiten. Auch Schwestern und Brüder sind meist durch die besondere Familiensituation herausgefordert. Sie müssen zurückstecken und können oft nicht mit der Beeinträchtigung ihrer Geschwister umgehen. Ganz bewusst werden sie daher in dieser Woche in den Vordergrund gerückt und in speziellen Geschwistergruppen gestärkt.
VERANSTALTUNG
UNIQA Österreich
Salzburger Festspiele Dass Oper Spaß macht, erfahren die Jüngsten beim Jugendprogramm der Salzburger Festspiele. Die UNIQA ist seit 2013 Partner des Jugendprogrammes der Salzburger Festspiele und fördert diese bis 2020. Peter Humer, Vertriebsvorstand von UNIQA Österreich und Landesdirektor in Salzburg: „Die KinderOper ist ein Spaß für Groß und Klein. Für viele Kinder ist es der erste Kontakt mit der großen Welt der klassischen Musik. UNIQA
ist hier als Partner dabei, um ein kleines Stück Lebensfreude zu schenken.“ Heuer wird beim Jugendprogramm der Salzburger Festspiele die Oper „Die Zauberflöte“ gegeben. Basierend auf Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder kreieren Tomo Sugao und Aki Schmitt eine Neuproduktion der Zauberflöte für Kinder ab 6 Jahren. Das junge Publikum ist eingeladen, gemeinsam mit Pamina in eine fantastische Welt einzutauchen und mit ihr die magische Kraft der Musik zu entdecken.
Peter Humer, Helga Rabl-Stadler und Kurt Svoboda
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TOGETHER CCA / riskine
Frühstücksdialoge
Von 18. September bis 4. Oktober informieren Together / CCA und das Wiener Fintech riskine bei ihren „Frühstücksdialogen“ über die Neuerungen der IDD-Richtlinie. Ebenso erhalten Vermittler und Makler detaillierte Informationen zu IDD-konformen Services und Produkten. Das Veranstaltungskonzept inkludiert ein gemeinsames Frühstück, Vorträge und bietet darüber hinaus Gelegenheit zum Netzwerken, sowie die Möglichkeit, offene Fragen mit den Experten vor Ort zu
diskutieren. Im Fokus stehen das neue digitale Beratungstool von riskine, das elektronische Unterschriftentool TOGETHERsign und insbesondere die sichere Übertragung von Dokumenten an den Endkunden. Darüber hinaus werden weitere Highlights aus dem Produktund Serviceportfolio von TOGETHER CCA präsentiert, die die tägliche Geschäftsabwicklung digital unterstützen und konformes Arbeiten hinsichtlich der IDD-Richtlinie sowie DSGVO ermöglichen.
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VERANSTALTUNG
Immobilienrendite AG
10-Jahres-Fest
Auf der Donauterrasse des Hilton Vienna Danube feierten 200 Gäste mit den Immobilienrendite-AG-Vorständen Mathias Mühlhofer, Markus Kitz-Augenhammer und Michael Rajtora ihr 10-jähriges Unternehmensjubiläum. Majoris Geschäftsführer Walter Schuster begrüßte bei Barbecue und stimmungsvoller
Musik die zahlreichen Gäste. Über die Majoris stellte die Immobilienrendite AG anlässlich des Firmenjubiläums ein neues Anlageprodukt vor: Die „profitbox“, die von Vertriebsleiter Florian Fritz präsentiert wurde. Das Anlageprodukt weist eine jährliche Fixverzinsung von 5,5% bei fünf Jahren Laufzeit
und einem Mindestinvestment von 5.000 Euro auf. Das Investorengeld werde dabei in wertsteigende Projekte der Immobilienrendite AG investiert, so Walter Schuster, der den Gästen auch einen kurzen Abriss der Erfolgsstory des Unternehmens der letzten 10 Jahre präsentierte.
Mag. Michael Rajtora, Markus Kitz-Augenhammer, Mag. Mathias Mühlhofer und Walter Schuster
Top Service Österreich 2018 Im Rahmen der „fête d’excellence“ erhielten 21 österreichische Unternehmen das Qualitätssiegel Top Service Österreich 2018 für besondere Kundenorientierung verliehen. Basis für die Auszeichnung ist eine wissenschaftlich entwickelte Befragung von Kunden und Management sowie ein Audit für die besten Unternehmen. Abgefragt wurden unter anderem Unternehmenskultur, Strategie, Prozesse, Produkt- und Dienstleistungsangebot, Vertrieb und Preis, Weiterempfehlung und die Wirkung auf den Kunden. Nur Unternehmen, die einen gewissen Schwellenwert überschreiten, sind berechtigt das Gütesiegel zu verwenden. Im Endkundengeschäft konnte die ÖBB Personenverkehr AG im Kundenservice den ersten Platz erreichen. Im B2B Geschäft wurde Brainloop Austria auf den ersten Platz gewählt. In der Exzellenzgruppe waren unter anderem vertreten: ING-DiBA Austria, UNIQA Leasing GmbH, BNP Paribas, Cardif. Dass sich kundenorientiertes Handeln auszahlt, beweisen die Ergebnisse bei der Weiterempfehlung. 40 risControl 08/18
Die Bandbreite des Net Promoter Scores im heurigen Wettbewerb lag zwischen -4 und + 92. Bei den Unternehmen intern falle auf, dass das Top Management sich selbst bereits höchst kundenorientiert sieht, die Organisationen dahinter jedoch nicht Schritt halten können. Anlaufstellen für Kundenanliegen seien organisatorisch fast überall festgelegt, es fehle aber noch an Freiraum für eigenständiges
Handeln und Entscheiden. 80 Prozent der befragten Managements geben zu, dass ihre Belegschaften durch Hierarchien und Verfahrensrichtlinien im Denken und Handeln beeinflusst werden. UNIQA Leasing, das gemeinsame Tochterunternehmen der UNIQA Insurance Group und Raiffeisen Leasing, hat sich heuer erstmals der branchenübergreifenden Bewertung gestellt.
VERANSTALTUNG
Wiener Versicherungsmakler
Kinder Business Week
Die Wiener Versicherungsmakler sensibilisieren die junge Generation bei der Kinder Business Week ganz nach dem Motto ihres diesjährigen Informationstages „Generationen bilden“. In dem interaktiven Workshop „Einer für alle, alle für einen – so geht Versicherung“ konnten Kinder zwischen 11 und 14 Jahren das Thema Versicherung spielerisch erleben und heute schon für morgen üben. Unter dem Schlagwort „Generationen bilden“ zeigten die Wiener Versicherungsmakler heuer im Rahmen ihres Informationstages auf, wie wichtig Bildung ist und was die einzelnen Generationen voneinander lernen können. Diesem Motto getreu gaben sie auch heuer bei der Kinder Business Week – einer Initiative der Wirtschaftskammer Österreich – Einblicke in die Versicherungswelt und den Beruf eines Versicherungsmaklers. Denn, wenn man einmal Pech hat und etwas im Leben schiefgeht, weiß ein Versicherungsmakler genau, welche Versicherungen man unbedingt braucht und
was passiert, wenn man nicht richtig versichert ist. „Wer jung ist, kann sich die Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls sowie Invalidität, BerufsunAlfred Ebert und Brigitte Kreuzer bei der Kinder Business Week fähigkeit oder Haftung mit dem Privatvermögen nur sehr geht Versicherung“ erarbeiteten am Montag schwer vorstellen. Je früher Kinder und Ju- fünfzehn Kinder zwischen 11 und 14 Jahren gendliche für die richtige Absicherung sen- verschiedene Alltagsszenarien und erhielten sibilisiert werden, umso besser finden sie sich spielerisch Antworten auf Versicherungsfraals Erwachsene im Versicherungsdschungel gen. „Die vielen positiven Rückmeldungen zurecht. Denn die Kids von heute sind die der Kinder zeigen, dass Wissen zum Thema KonsumentInnen von morgen“, betont Versi- Absicherung nicht nur wichtig ist, sondern cherungsmakler Alfred Ebert, Leiter des PR- auch Spaß machen kann“, freut sich Brigitte Ausschusses der Wiener Versicherungsmakler. Kreuzer, die bereits zum zweiten Mal bei der Im Workshop „Einer für alle, alle für einen – so Kinder Business Week dabei war.
E N E D E I R ZUF DEN. KUN WIR AFFEN SCH . DAS
Recommender Award 2018: Wir freuen uns, dass unsere Kunden die NV gerne weiterempfehlen.
Die Niederösterreichische Versicherung
www.nv.at
Wir schaffen das.
risControl 08/18 41
INTERVIEW | STANDARD LIFE
Wachstumskurs Christian Nuschele, Head of Sales Deutschland und Österreich, hat große Pläne für Standard Life in Österreich. Wie lauten Ihre Pläne für heuer?
12 Personen teilnehmen. Der erste Kurs ist Ende Juni gestartet, der nächste Start ist für Ende 2018 geplant.
weder am deutschen noch am österreichischen Markt. Es fehlt auch die Spezialisierung des Beraters auf ausschließlich Finanzberatung bzw. Finanzplanung, denn die Märkte sind nicht groß genug dafür. Zudem lässt die Regulatorik das auch in der Art, wie es in England abläuft, nicht zu. In Großbritannien ist der Berater direkt reguliert und muss für seine Regulierungskosten selbst geradestehen und muss alle seine Prozesse dokumentieren und nachweisen. Daher wird die Compliance auf der Plattform gefördert, da man zu jeder Zeit Einsicht in alle Prozesse hat und die Vergütung läuft ebenfalls über den Dienstleister, der die Plattform führt, ab. Es sind zu viele Unterschiede in den Märkten vorhanden und meiner Meinung nach wird es auch noch eine Zeit so bleiben.
Nuschele: Wir möchten auf „Wachstumskurs“ in Österreich kommen und in fünf Jahren Marktführer im Einmalerlagsbereich und bei Was bedeutet Digitalisierung für Sie? Fondspolizzen ohne Garantien sein. Wir bauen unsere bereits starke Vertriebsmannschaft Nuschele: Meiner Meinung nach gibt es bei weiter aus und suchen in Vorarlberg und Tirol der Digitalisierung eine sehr großen Bandeinen Maklerbetreuer – Sales Consultant. Das breite bei der Interpretation des Begriffs. Für für den österreichischen Markt speziell ent- die einen ist Digitalisierung die Optimierung von Prozessen worfene ungezillmerund die Auslagerung te Produkt B-Smart Wir sehen die neue der Arbeit auf GeInvest ist mit dem schäftspartner, für neuen ProvisionsDokumentationspflicht nicht andere ist es ein Mitmodell erfolgreich besonders besorgniserregend, tel zur Kommunikaplatziert worden. denn bisher wurden Kunden tion. Digitalisierung Hier wollen wir uns mit einer umfassenden wird auch als Weg weiter positionieren. Risikoexpertise beraten gesehen, einen tatWir setzen sehr stark sächlichen Bedarf zu Die Vergütung wird im Zuge der IDD neu darauf, dass ein unund es wurde auch schon generieren und damit geregelt, wie ist Ihre Meinung dazu? abhängiger Vertrieb dokumentiert. den Vertriebsprozess auch seitens des zu fördern sowie zu Nuschele: Die Courtagevereinbarungen in Verbraucherschutzes trotz der umfassenden Regulierungen unterstützen. Wir haben mit unserer Extra- Deutschland haben sich durch die IDD fast seine feste Position finden und sich weiterhin net-Lösung für unsere Vertriebspartner eine nicht verändert. Was sich geändert hat, ist das Plattform geschaffen, die es möglich macht, Verbot des Anreizes und es darf keine Verbehaupten wird. Investments zu beobachten und Rückkaufs- gütungsvereinbarung mit zugrunde liegender Es gibt ein neues Ausbildungskonzept von werte direkt zu berechnen. Noch in Arbeit ist Volumenabhängigkeit geben. Wir sehen dem der Bereich Beratung, hier stehen wir noch mit Gelassenheit entgegen, da es bereits seit Standard Life in Österreich? am Anfang, da unsere Erfahrungen vom Jahren keine volumenabhängige Vergütung Nuschele: Mit unserem Projekt „Future rea- britischen Markt nicht 1:1 auf den deutschen bei Standard Life mehr gibt. Bonusvereinbady“ möchten wir unsere Vertriebspartner, und österreichischen Markt übertragbar sind. rungen sind ebenfalls seit Jahren Geschichte. Als Versicherer sind wir dazu verpflichtet, zu ausgewählte Versicherungsmakler und gewerbliche Vermögensberater, zukunftsfähig Es gibt sehr große Unterschiede zum überprüfen, ob im Zielmarkt beraten wird. machen. Innerhalb von einem Jahr und in britischen Markt, was müsste man hier Diesen Punkt haben wir in die Verträge mit unseren Vermittlern sechs Modulen bieten wir in Kooperation mit und in Deutschland aufgenommen, soder FAF den Teilnehmern die Möglichkeit, verändern, um die Starke Partnerschaften und dass wir innerhalb ein nachhaltiges Geschäftsmodell für ihr Märkte vergleichen Synergien werden bei den der Einhaltung der eigenes Unternehmen zu entwickeln. Von der zu können? DatenschutzgrundErarbeitung der Vision des Unternehmens neuen Regulatorien sicherlich verordnung Einsicht über wirtschaftliche Kenntnisse. Von der N u s c h e l e : D i e hilfreich sein. nehmen können. Wir Prozessoptimierung, Standardisierung bis Märkte können nicht sehen die neue Dohin zu Marketing, um nur einige Details zu verglichen werden. In nennen, wird alles angeboten. Das Weiter- England können wir unsere Produkte dem kumentationspflicht nicht besonders besorgbildungskonzept wurde in Deutschland von Vertrieb in einer übergeordneten Plattform niserregend, denn bisher wurden Kunden mit Standard Life in Kooperation mit der Berliner anbieten. Nur zertifizierte Produkte werden einer umfassenden Risikoexpertise beraten Akademie für Finanzberatung „GOING dort angeboten und die Datenstandards sind und es wurde auch schon dokumentiert. Wie PUBLIC“ entwickelt. Pro Lehrgang können für alle gleich. Diese Möglichkeiten gibt es weit das in Österreich anwendbar sein wird, 42 risControl 08/18
STANDARD LIFE | INTERVIEW
können wir erst nach Vorlage der neuen Gewerberechtsnovelle sagen. Machbar für kleine Versicherungsbetriebe oder nur für Verbünde oder Pools? Nuschele: Starke Partnerschaften und Synergien werden bei den neuen Regulatorien sicherlich hilfreich sein. Verbände, Gruppierungen oder Pools – es gibt viele Mög-
lichkeiten. Alles alleine zu bewältigen, wie in früheren Zeiten, wird schwierig werden, wahrscheinlich fast unmöglich. Wo sehen Sie Standard Life Österreich in fünf Jahren? Nuschele: Unser Unternehmen wird in Österreich für Finanzplanung stehen. Wir werden Marktführer im Bereich der garantiefreien
Vorsorgelösungen sein und einen nennenswerten Anteil am Einmalerlagsgeschäft innehaben. Standard Life Österreich wird eine feste Größe für den unabhängigen Vertrieb, sei es bei Versicherungsmaklern oder im Bereich der gewerblichen Vermögensberater. Wir fühlen uns in Österreich zu Hause und unsere Erfolge zeigen uns, dass wir am richtigen Weg sind. Wir danken für das Gespräch. risControl 08/18 43
AssCompact Trendtag 2018: Neue Normen, neue Perspektiven Vizekanzler a.D. Reinhold Mitterlehner, Trendforscher Harry Gatterer, Facebook-Kläger Max Schrems, „Digital-Therapeutin“ Anitra Eggler – prominente Keynote Speaker, topaktuelle Themen und spannende Diskussionen gibt es am AssCompact Trendtag am 18. Oktober in der Pyramide in Wien/Vösendorf. Der Branchenevent des Jahres steht unter dem Motto „Neue Normen, neue Perspektiven. Wegweiser für eine erfolgreiche Zukunft – IDD, Digitalisierung & Co“. AssCompact Herausgeber und Trendtag-Veranstalter Franz Waghubinger zum Themenschwerpunkt: „Der AssCompact Trendtag 2018 fällt terminlich perfekt in die Umsetzung diverser neuer Normen und Regulatorien. Wir wollen beim Trendtag weniger die Probleme aufzeigen, die sich möglicherweise mit den neuen Normen ergeben, sondern auf den Fakten aufbauend, die bis dahin stehen, lösungsorientiert Umsetzungsstrategien und Chancen aufzeigen.“ Die Besucher erwartet ein umfangreiches Vortragsprogramm im Hauptkongress und in den Workshop-Reihen. Ein paar Highlights im Telegrammstil: • Vizekanzler a.D. Reinhold Mitterlehner, Trendforscher Harry Gatterer und Zurich CEO Andrea Stürmer gehen der Frage nach: „Wohin steuert Österreich?“ • Führungskräfte aus der Versicherungswirtschaft und Vertreter der Maklerschaft diskutieren über das Thema Vergütung wie z. B. die Rahmenbedingungen der künftigen Bonifikationen • Datenschutz-Aktivist und Facebook-Kläger Max Schrems referiert über die Praxis der Datensicherheit nach der DSGVO • „Digital-Therapeutin“ Anitra Eggler geht der Handy-Hysterie, dem E-Mail-Wahnsinn, dem Sinnlos-Surf-Syndrom und der Facebook-Inkontinenz auf den Grund und gibt Tipps zu weniger Digital-Konsum – besseren Kussbilanz inklusive Auch das Workshop-Programm steht unter dem Trendtagmotto „Neue Normen, neue Perspektiven“ und bietet Ihnen Anregungen, aktuelle Informationen und Orientierung. Die Workshop-Themen: 44 risControl 08/18
• IDD und Maklerrecht • Digitale Strategien • Dauerbrenner BU • Rechtspraxis aus OGH Urteilen • Innovationen der Gesellschaften Spannende Preisverleihungen gibt es am 18. Oktober im Doppelpack: Verliehen werden heuer die AssCompact Awards in den Kategorien bAV, Gewerbeversicherung, KfzVersicherung, Rechtsschutz und bester Service inklusive Onlineservice. Bei der Verleihung der Jungmaklerawards 2018 werden Qualitätsoffensiven, innovative Vertriebsstrategien, Produkt- & Zielgruppen-Spezialisierungen sowie neue Ideen für Abwicklung & Büroorganisation und in der Kunden-Kommunikation ausgezeichnet. Nutzen Sie den AssCompact Trendtag 2018 zum Wissensupdate und zum Networking an den Ständen der rund 70 Aussteller und sichern Sie sich schon heute Ihr Gratisticket:
AssCompact Herausgeber und TrendtagVeranstalter Franz Waghubinger
Anmeldung und detailliertes Trendtagprogramm unter www.asscompact.at
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Demner, Merlicek & Bergmann
ICH BIN STÄNDIG UNTERWEGS. ABER WER GIBT MIR NEUES WISSEN MIT AUF DEN WEG?
FINANZEN
Renditestarke Immobilienunternehmens-Anleihen und nachrangige Darlehen nur für Risikofreudige
Rendite-Falle vs. Investmentchance Je höhere Renditen Veranlagungen mit Immobilienbezug versprechen, desto größer wird der Jubel der Anleger. Doch Vorsicht: Die mit wenig Risiko erzielbaren Renditen werden im Immobiliensektor immer magerer und vereinzelt geraten „renditestarke“ Anleihen und Nachrangdarlehen von Immobiliengesellschaften sogar in Schieflage. Angesichts dieser Tatsachen sollten Anleger einen genaueren Blick auf „renditeträchtige“ Angebote von Immobilienfirmen werfen. risControl zeigt, u.a. anhand einer aktuellen Anleihen-Emission, worauf Anleger achten sollten. von Michael Kordovsky Die Renditen von Zinshäusern in österreichischen Großstädten bewegen sich zwischen 2,5 und 4,0%. Bei Anlegerwohnungen in Städten wie Bregenz, Graz oder Wien muss man sich mittlerweile mit Renditen zwischen 2 und 4% zufriedengeben. Auch die Renditen von Gewerbeimmobilien sind im Laufe der Jahre gesunken. In Haupteinkaufstrassen sind die Spitzenrenditen, also Renditen für TopObjekte, mittlerweile bei 3,50% angelangt. Einkaufszentren und Fachmarktzentren haben noch Spitzenrenditen von 4,00 bzw. 5,00 %. Offene Immobilienfonds renommierter Anbieter, die verschiedene Immobilieninvestment-Kategorien, wie Büros, Geschäftsflächen, Hotels, Logistik und Wohnungen miteinander kombinieren, bringen es mittlerweile nur noch auf rund 2% p.a.. Auf der anderen Seite locken via diverser Crowd-Investing-Plattformen, wie zum Beispiel Home Rocket, zur Finanzierung von Bauträger-Projekten (Fokus: Wohnbau) bei qualifizierten Nachrangdarlehen auf 2 bis 3 Jahre Zinsen von 4,75 bis 7,50% p.a.. Die Projekte befinden sich in österreichischen und deutschen Großstädten. Bauträger, die noch relativ günstig zu Baugründen kommen oder gar mit Baurechten arbeiten, können in den passenden Gegenden auch heute noch ordentlich verdienen, weshalb diese Renditen unter normalen Marktbedingungen infolge des Mehrwertes aus der Immobilienentwicklung durchaus finanziert werden können. Aller46 risControl 08/18
dings sollte jedes Business-Modell genau hinterfragt werden, denn nicht immer verläuft alles nach Plan. Immo-Crowdinvesting-Pleite in Deutschland Dazu ein Fall aus Deutschland: Am 19. September 2017 ging der Insolvenzantrag eines als zuvor eigentlich als „risikoarm“ eingestuftes Projektes durch die Medien. Konkret
ging es um die Conrem-Ingenieure GmbH und die Arplan Projektgesellschaft Alpha 1 GmbH, welche in Berlin-Templhof mittels Schwarmfinanzierung (Plattform Zinsland.de) den Bau von Mikroapartmenthäuser (Projekt „Luvebelle“) realisieren wollten. Das Projekt an sich war überschaubar: 7,5 Mio. EUR waren benötigt worden, wovon alleine 2,2 Mio. vom Projektentwickler Conrem stammen sollten. Weitere 4,8 Mio. Euro machte ein Bankkredit aus, 0,5 Mio kamen via Conrem
Einkaufszentren und Fachmarktzentren haben noch Spitzenrenditen von 4,00 bzw. 5,00 %.
FINANZEN
von 274 Investoren und 0,75 Mio. EUR von 12 Investoren über Arplan. Die in Aussicht gestellten Zinsen lagen bei 7 bzw. 9% p.a.. Nachdem sich der Baufortschritt verzögert hat und Kaufpreiszahlungen von diesem abhängen verschlechterte sich die Liquiditätssituation und es wurde überraschend der Insolvenzantrag gestellt. Was Außenstehende, sprich Anleger, bei Immo-Crowd-Investments nicht sehen, sind 2 wesentliche Dinge: 1.) Wie knapp ist der Zeitplan eines Bauprojektes kalkuliert und wie wahrscheinlich sind hier Verzögerungen und Zusatzkosten? 2.) Überwindung von Liquiditätsengpässen durch Factoring: Hier finanziert die Factoring-Bank 80% der Forderungen. Hingegen auf weitere Liquiditätsengpässe kann eine rasche Insolvenz folgen. Die hohen Zinsen bieten die Emittenten in der Regel nur für qualifizierte Nachrangdarlehen. Alle besicherten (Banken, die Hypothekarkredite vergaben) und normalen Gläubiger (z.B. Lieferanten, Handwerker...) werden im Insol-
venzfall zuerst bedient. Bleibt dann noch Geld übrig, sind erst die nachrangigen Gläubiger an der Reihe. Insolvenzen sind keine „GeldWunder“. Es droht nachrangigen Gläubigern dann der Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Doch nicht nur die nachrangigen Papiere der Immo-Crowd-Investment-Plattformen sind gefährlich. In Österreich als Skandal durch die Medien ging die Pleite des Wiener „Zinshaus-Sanierer“ Wienwert. Vom Konkurs der Wienwert AG (KSV-Mitteilung von 16.03.18) waren 2 Anleihen, jeweils mit maximalen Emissionsvolumen von 5 Mio. EUR betroffen. 2 weitere Anleihen traf der Konkurs der WW 5 WH 150 GmbH. Einst wurden diverse Anleihen dieser Immobilien-Unternehmensgruppe groß angepriesen. Dann folgte bald die Ernüchterung. Folgende Passage aus dem Online-Artikel des Kurier vom 5. Juli 2018 (https://kurier. at/wirtschaft/wienwert-mit-zinshaeusernanlegergeld-verbrannt/400062239) erübrigt jeglichen weiteren Kommentar: „Fakt ist, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen drei ehemalige Wienwert-
Vorstände wegen des Verdachts der Untreue, der betrügerischen Krida, des Betruges und der Bilanzfälschung ermittelt. Anfang April 2018 wurden sämtliche Geschäftsunterlagen der Wienwert-Gruppe durch die Kripo sichergestellt. Die Vorwürfe werden bestritten“. Immobilienrendite-Anleihe auf dem Prüfstand Aktuell mehren sich die Anfragen interessierter Anleger bezüglich der „ImmobilienrenditeAnleihe“ mit 5,5%, die aber nicht an der Börse gehandelt wird und noch bis 27.09.2018 zeichenbar ist. Online wird die Anleihe u.a. wie folgt beworben: „Wir sehen Potentiale, die andere nicht sehen. Denn wir suchen gezielt nach Immobilien-Perlen – und finden diese auch. Diese glänzen nicht immer, wie schmucklose Gewerbeflächen, leere Erdgeschosse oder verwaiste Großraumbüros zeigen. Trotzdem sind sie für uns Rohdiamanten. Denn wir erkennen Potentiale und kennen die Risiken. Dazu bedarf es natürlich eines umfassenden Experten
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FINANZEN
Know-Hows“. Das sieht grundsätzlich interessant aus. Doch Laut Zeichnungsprospekt stehen bei der Emittentin per 30.06.2017 einer Aktiva von 6,64 Mio. EUR Verbindlichkeiten von 6,72 Mio. EUR gegenüber. Der ausgewiesene Bilanzverlust liegt bei rund 132.000 EUR. In diesem Zusammenhang stellen sich viele die Frage: Wo liegt dann die Sicherheit?
nen Seite sinken die Renditen neuerworbener Immobilien und Bauträger müssen sich immer häufiger im Zuge hoher Grundstückspreise mit niedrigeren Margen zufriedengeben. Deshalb sollten sich Anleger hier, genauso wie bei den diversen Immo-Crowd-Investing-Projekten, folgende Standard-Kernfrage stellen: Wie können bei 10% Vertriebskosten (einmalig) auch noch 5,5% p.a. an Zinsen erwirtschaftet werden?
Diesbezüglich und bezüglich der Sicherheiten konfrontierte risControl die Emittentin „Während am Wohnimmobilienmarkt 1 bis mit einer kritischen Anfrage, worauf Walter 3% p.a. Rendite marktkonform sind, sind bei Schuster, Geschäftsführer der Majoris Mak- Gewerbeimmobilien Anfangsrenditen von 5 lerservice GmbH, folgendes Statement abgab: bis 7% p.a. zu finden. Die Immobilienrendite „Die Emittentin ist ein Familienbetrieb und ist kauft aber unterbewertete Immobilen, die nicht gerated. Die Sicherheit liegt zum einen mit neuen innovativen Nutzungskonzepten in der jahrzehntelangen Branchenerfahrung aufgewertet werden. In unserem Portfolio sind der Eigentümerfamilien, den nachvollziehba- daher Renditen von 10 bis 12% p.a. die Norm. ren Projekterfolgen der letzten 10 Jahre, der In der Immobilienentwicklung, z.B. Neubau Streuung auf viele Immobilien-Assetklassen von Wohnhäusern und Sanierung von Dachund es werden ausschließlich Immobilien im geschoßen sind hingegen Überschüsse von 20 österreichischen Markt gekauft“. Bezüglich bis 30% durchaus erzielbar“, erklärt Schuster anfänglicher Verluste äußerte sich Schuster den hier vorzufindenden Ausnahmefall. wie folgt: „In der Wachstumsphase einer Im- Positiv kann in diesem Zusammenhang die selektive Vorgangsmobilienfirma wird weise betrachtet wervorwiegend investiert, Immobilienrendite-Anleihe den: „Seit wir 2016 oftmals in noch leerunser bisher letztes stehende Immobilien. Emittent: Immobilienrendite Prime Wohnungsprojekt Daher fallen in den Investment GmbH erfolgreich verkauft ersten Jahren Verluste Erstausgabekurs: 100 % haben, war uns bei an. Jede der ImmoISIN: AT0000A1YZX7 allen Angeboten bilien erwirtschaftet Laufzeit: 5 Jahre (01.10.2018 – 30.09.2023) das Ertragspotential einzeln betrachtet Volumen: EUR 10.000.000,zu gering. Erst im binnen 1 bis 2 JahStückelung: EUR 1.000,Vorjahr haben wir ren Gewinn, auch Mindestabnahme: 5 Stück wieder ein solches unter Einbeziehung Agio, Provision: keine Kosten "Ausnahmeschnäppder Vertriebs- und Rendite: 5,5% p.a. abzgl. KESt, chen" gefunden und Verwaltungskosten“. quartalsweise ausgezahlt wieder ein WohnimEin Blick sollte auf Rang: unbesichert, unmittelbar, mobilienprojekt bzw. die Vertriebskosten unbedingt und nicht nachrangig das Grundstück dageworfen werden, für gekauft“, skizziert denn für die „Immobilienrendite-Anleihe“ gibt es keinen Ausga- Schuster die selektive Vorgangsweise. Das beaufschlag bei Zeichnung. Ausgabe- und Ertragspotenzial skizzierte Schuster wie folgt: Tilgungspreis sind 100%. Dazu Schuster: „Die „Allerdings reicht auch hier nicht, konzeptlos gesamten Kosten sind, wie im Kapitalmarkt- drauflos zu bauen. Wir werden dort den großen prospekt angegeben, 10%. Diese werden von Bedarf an durchdachten Kleinwohnungen ab der Emittentin an die Majoris Maklerservice 30 m2 bauen, damit auch leistbaren Wohnraum gezahlt, die dafür das gesamte Marketing, ab 100.000,- Euro schaffen. Damit rechnen Marktauftritte im Finanzberatermarkt sowie wir mit 30 bis 40% Gewinn. Dabei muss man die Vermittlerprovisionen bezahlt und an der aber auch den Zeitraum und ev. Verzögerungen Produktentwicklung beteiligt ist“. Auf der ei- beachten, sodass letztlich auch hier unserer 48 risControl 08/18
Walter Schuster, Geschäftsführer der Majoris Maklerservice GmbH
Rendite p.a. zwischen 10% und max. 15% liegen wird“. Der geographische Fokus liegt auf Wien und Niederösterreich. Die boomende Gegend zwischen Wien und Stockerau ist im Portfolio seit längerem stärker gewichtet, wobei die Gewerbeimmobilien als Renditebringer gelten. Erst kürzlich hat die Gesellschaft ihr neuestes Projekt in Korneuburg erworben, die Immobilie eines ehemaligen Pharmaunternehmens, für die bereits eine kreative Nachnutzung samt Mietern besteht. Urteil Die Anleihe der Immobilienrendite Prime Investment GmbH stellt durchaus eine interessante Beimischung für ein diversifiziertes Langfristportfolio dar, wobei nur Gelder investiert werden sollten, die in den kommenden 5 Jahren nicht benötigt werden. Grundsätzlich soll auf eine ausgewogene Mischung zwischen liquiden jederzeit handelbaren Investments und nicht börsennotierten Alternativen mit langfristig hohen Renditechancen geachtet werden. Mögliche börsennotierten Immo-Investments zur weiteren Diversifikation auf der Sachwert-Seite wären: S-Immo, da diese bei 6,1% Mietrendite des Portfolios und zuletzt starker Steigerung des NAVs als Übernahmekandidatin gilt und Atrium European Real Estate, die nachhaltige Ertragssteigerungen mit Einkaufszentren in Osteuropa erzielte und bei 3,90 EUR fast 24% unter ihrem EPRA-NAV notiert.
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Sommergespräch: Wolfgang Kaiser (HDI Versicherung) und Brigitte Kreuzer (Versicherungsmakler)
Fotos: Adobe Stock, Gage Skidmore, Roland Pelzl CityFoto, UNIQA/Birgit Probst Photografie, Lukas Lorenz, Peter Frolo, Meinrad Hofer, Martin Steinthaler | tinefoto.com, Ingo Folie, Christian Proyer, Sabine Tauscher Fotografie, APA-Fotoservice/ Jamnig, Foto Wilke, Giuliano Koren, Jakob Polacsek, Kurt Patzak, Haus der Barmherzigkeit/APAFotoservice/Pauty, Neumayr/Probst Photographie, Christian Husar, Klaus Mitterhauser Fotografie, www.timeline.at/Rudi Handl. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.
Interview mit Dr. Louis Norman Audenhove, Generalsekretär VVO
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