risControl 09 2022

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Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und FinanzinformationNr.09-2022Heft51743.Jahrgang risControl Wissensmanagement am Puls der Zeit Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer der R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich im Gespräch über die starke Nachfrage an Warenkreditversicherungen, steigende Risiken und über den neuen Chatbot RUVus. LeistungsstarkeAbsicherung RechtsschutzdeckungGewerbeversicherungThemenschwerpunkt:unddiepassende VerantwortungSoziale Vertrieb im Zentrum: Andrea VorstandsvorsitzendeStürmer,vonZurich,blicktmitOptimismusindieZukunft.

4/5/2023MessezentrumSalzburgInnovation.Strategie.Netzwerk.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Dabei wäre es doch aufgrund der ge lebten Gleichberechtigung endlich an der Zeit. Gleichberechtigung ist sowieso ein Thema, das niemals von Klimawandel, Ukraine-Krieg, Armut und Corona-Pan demie unterzukriegen sein wird (Sarkas mus off). Gleichberechtigung auch in der Sprache, bitte! Es sollte endlich eine Re vision der deutschen Sprache angedacht werden: keine männlichen Titel, über haupt keine geschlechtlich andenkenden Titel, also einfach Titel weglassen. Auch bitte keine rassistischen Ausdrücke mehr. Schon allein der Gedanke an die „BimboBinder-Promenade“ in Sankt Pölten be reitet den korrekt denkenden Menschen Magendrücken.Undhaben wir uns in den letzten Jahren trotz Klimaerwärmung, CoronaPandemie, Altersarmut usw. nicht sozial weiterentwickelt, so haben wir uns zu mindest um die wirklich wichtigen The men gekümmert: die nachträglich zu ver ändernden Bücher. Wir sprechen nicht von einer Zeit, wo Bücher „verbren nungswürdig“ oder ihre Inhalte „wider den deutschen Geist“ waren.

Wir sprechen von einer Zeit, wo man mit Hilfe des Smartphones den Staub sauger startet, wo Autos selbstfahrend ge worden sind und wir durch die Vernet zung der Welt in Realtime mit unseren Angehörigen in jedem Winkel der Welt sofort Kontakt aufnehmen können.

Ihre Doris Wrumen

Wir legen großen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung. Aufgrund der Lesbarkeit der Texte wird bei Bedarf nur eine Geschlechtsform gewählt. Dies impliziert keine Benachteiligung der anderen Geschlechter.

Im Herbst wird es „heiß“ hergehen. Die 14. Bundespräsidentenwahl steht vor der Tür. Viele rittern um die begehrten Unterstützungserklärungen, bis Ende August waren es deren drei, die genug geschafft haben: der amtierende Bundes präsident Alexander Van der Bellen, Do minik Wlazny und Walter Rosenkranz. Es sind bis zu 15 Kandidaten und wieder einmal keine Frau in Sicht.

Dieses moderne hyperaktive Leben lässt Erdenbürgern Zeit dafür, Bücher durchzusuchen, die nicht mehr den An sprüchen der neuen Welt entsprechen. Die Revision der deutschen Sprache steht an: „Vernichtet also Bücher mit rassisti schen, veralteten und politisch nicht kor rektenPippiAusdrücken!“Langstrumpf und der umstrit tene „Negerkönig“ – wird auf „Südseekö

Auch wenn die beiden Autoren schon lange nicht mehr unter uns weilen, sie ha ben damals nicht die richtige Wortwahl getroffen, hoffentlich ist ihnen das pos tum auch bekannt. „Die zehn kleinen Ne gerlein“ – ein Kinderreim, der von politi scher Unkorrektheit nur so strotzt. Man soll die Erdenbürger, egal welcher Haut farbe und welchen Geschlechtes – und von denen gibt es ja, wie wir wissen, eine große Anzahl – nicht mit diesen Ausdrü ckenObbeleidigen.auchTheaterstücke neu verfasst werden müssen? Oder Kabarettisten ihre Werke der letzten Jahrzehnte sofort ent sorgen? Die politische Korrektheit lässt grüßen, ist aber nicht das Ende der Fah nenstange. Kurz vor dem Ende der Fah nenstange ist meiner Meinung nach der Rückzug der Buchveröffentlichung von „Der junge Häuptling Winnetou“, weil in diesem Buch das politisch nicht kor rekte Wort „Indianer“ verwendet wird. Zum Glück haben wir auf der Welt keine anderen Probleme.

Ein Lösungsansatz? Den Deutschak tivisten wird ein Büchereiausweis der Na tionalbibliothek Wien in die Hand ge drückt, sie müssen alle Bücher durchlesen und jedes nicht politisch korrekte Wort wird mittels Post-it gekennzeichnet. Es gäbe keine Weltliteratur, keine überlie ferten Geschichten aus dem Altertum und keine Bibel aus dem 18. Jahrhun dert mehr ohne Post-it. Wenn wir keine anderen Probleme haben, dürfen wir uns zu dieser Zeit gratulieren.

HERBSTHEISSEREIN

Wir lieben alle Menschen!

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nig“ geändert. In den beschriebenen Vor zeiten wäre das Buch einfach verbrannt worden. Sämtliche Karl-May-Bücher –in den Kachelofen – wer möchte schon das Wort „Indianer“ lesen.

Markt

rC 09/2022 | 04 | INHALT 08080809091010101112122021343642565858

Digitales Werkstattbuchungssystem ERGO Österreich/Schaden-Manager.com Zwischenbilanz Brickwise Halbjahresergebnis Talanx Warenkreditversicherung Aon/Munich Re/Walbing Cyber-Alert Helvetia Versicherungen AG Übernahme CLARK Österreich Kooperation Höher Insurance Service/Beazley Insurance dac Medical Home Service Continentale Assekuranz Erfolgreiches Halbjahr Allianz Österreich Halbjahr 2022 Vienna Insurance Group Stabiles Kerngeschäft UNIQA Firmenkunden gemeinsam absichern Große ÜbernahmewefoxRechtsschutzLeistungsstarkeVertriebBranchenstudiemitHerzundHausverstandAbsicherung–Gewerbeversicherungforfree.Durchstartenwirdbelohnt. GrECo International Eigentümerwechsel ERGO Versicherung AG/D.A.S. Rechtsschutz 0606030707 Editorial Ein heißer Herbst News Vorstand Vienna Insurance Group Gleichenfeier Wiener Städtische Versicherung/DONAU Versicherung Soziales Engagement Zürich Versicherungs AG Vorstandsmandat Talanx AG 44 16 32

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Finanzen

Kolumne

Wissensmanagement am Puls der Zeit

Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer der R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich Dynamisches Duo

Vertrieb im Zentrum

rC 09/2022 | 05 | INHALT 4426305054143252

Veranstaltung Stimmung

602216

Josef Graf, Gründer EFM Versicherungsmakler AG Digitales Service

Mario Woltsche und Martin Kaiser, Hannoversche Expansionskurs

Positive

Jürgen Henschel, Geschäftsführer von CarVita Holding GmbH

Soziale Verantwortung

Immobilienpreise können auch mal fallen von Michael Kordovsky Hände weg von politisch exponierten Aktien von Michael Kordovsky

Interview

Genetische Schubladen von Mag. Christian Sec Blockhaus am See von Thomas Beckstedt Die zwei Gesichter der Inflation von Mag. Christian Sec

Gerald Urban (Strabag AG), Wolfgang Petschko (DONAU Versicherung), Lina Streeruwitz (StudioVlayStreeruwitz), Alexander Nikolai (Bezirksvorsteher Leopoldstadt), Christine Dornaus (Wiener Städtische Versicherung), Erwin Größ (STRABAG Real Estate Österreich), Thomas Auböck (Felicius 3 Immobilien & KIBB Immobilien), Martin Kaftan (Strabag AG)

Vorsitzende des Vorstandes bis zum Ende des laufen den Mandates wahrnehmen. Nach Ablauf des Vorstands mandates wird sie weiterhin der VIG-Gruppe, vor allem für Aufsichtsratsfunktionen, zur Verfügung stehen.

Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin WienerGroßerStädtische.Beliebtheit erfreut sich das Projekt nicht zuletzt wegen der sehr gu ten Lage zwischen Wiener Innenstadt und Donauinsel: Neben der Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und „Dermöglichkeitenban-Nature-ParküberzeugenChristine-Nöstlinger-BildungscampusdemeinneunHektargroßerUrundzahlreicheFreizeitinfußläufigerUmgebung.inderStadtwildniserlebbareNatur

Vorstand

Elisabeth Stadler

raum ist für Wien einzigartig. Der Mix aus Lebensräumen für Tier- und Pflan zenarten, Freiflächen für Spiel als auch Sport sowie Rückzugsorten für Ruhe suchende bietet einen hohen Mehrwert für Mieterinnen und Mieter und run det das aufstrebende Nordbahnviertel ab“, so Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor DONAU Versicherung. Insgesamt ent stehen im Nordbahnviertel auf einer Ge samtnutzfläche von über 408.000 m² rund 5.250 Wohnungen – zwei Drittel davon sind „preiswert“ bzw. „gefördert“, ein Drit tel betrifft freifinanziertes Wohnen. Ge werbeflächen nehmen rund zehn Prozent der Nutzfläche ein. Das Gesamtprojekt soll im Jahr 2026 abgeschlossen werden.

Wie schon berichtet entstehen bis An fang 2023 auf rund 31.000 m² weitere 460 Wohnungen für rund 1.200 Menschen. In Anwesenheit von Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher Leopoldstadt, Chris tine Dornaus, Vorstandsdirektorin Wie ner Städtische Versicherung, Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor DONAU Versicherung, Erwin Größ, Geschäfts führer der STRABAG Real Estate, und Thomas Auböck, Geschäftsführer der KIBB Immobilien, wurde der Baufort schritt bei der Gleichenfeier festlichWohnungengefeiert.gibt es ab 32 m² und in den Segmenten „Freifi nanziert“ und „Preiswert“, aber auch größere Wohnungen mit rund 100 m² werden angeboten, um die neuen, durch die Pande mie entstandenen Wohnraum bedürfnisse zu erfüllen.

„Als einer der größten Im mobilieninvestoren des Lan des legt die Wiener Städtische den Schwerpunkt auf die Ent wicklung von preisgünstigem Wohnraum. Hier im Nord bahnviertel ermöglichen wir es Dutzenden Familien so wie Singles, in einem attrakti ven, modernen Wohnquartier ihr Zuhause zu finden“, sagt

Vienna Insurance Group

Gleichenfeier

Wiener Städtische Versicherung/DONAU Versicherung

Vienna Insurance Group-CEO Elisa beth Stadler wird nach 7,5 Jahren Tä tigkeit als Vorsitzende des Vorstandes für eine Verlängerung ihres am 30. Juni 2023 auslaufenden Vorstandsmandates im Hinblick auf das im Jahr 2021 er reichte Pensionsalter nicht zur Verfü gung stehen. Sie wird ihre Funktion als

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Zürich Versicherungs AG

drohten und betroffenen Menschen mit Geld- oder Sachspenden zu unterstützen. Schon seit vielen Jahren findet alljähr lich im Frühjahr die Zurich Community Week statt. Heuer gab es 13 Aktivitäten, bei denen sich Mitarbeitende von Zu rich sozial engagierten. Rund 300 Per sonen nahmen daran teil und leisteten in Summe 646 Stunden an Freiwilligenar beit. Bei der Mitarbeit in Altersheimen, durch Spendensammlungen für karitative Partnerorganisationen oder beim Kochen für geflüchtete Kinder zeigten sie großen Einsatz für den guten Zweck.

Vorstandsmandat

Diese Initiative vereint österreichi sche Unternehmen und Unternehmer in ihrem Bemühen, die vom Krieg be

„Für Zurich hat soziale Verantwortung einen hohen Stellenwert. Als Unterneh men tun wir viel, um unseren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, aktuell auch an gesichts des Kriegs in der Ukraine. Es freut mich, dass auch unsere Mitarbei tenden ein großes Herz haben. Als Zu rich unterstützen wir dieses Engagement gerne“, sagt Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes von Zurich.

Andrea Stürmer (Zweite von links) bei der Scheckübergabe

Das Vorstandsmandat des Vorstandsvor sitzenden der Talanx AG, Torsten Leue, wurde vorzeitig bis Mai 2028 verlängert. „Seit seiner Bestellung zum Vorstands vorsitzenden der Talanx AG im Mai 2018 hat Herr Leue den Konzern sehr erfolg reich weiterentwickelt. Dies gilt sowohl für den wirtschaftlichen Erfolg wie auch für den kulturellen Wandel der Gruppe. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Leue für diese hervorragende Arbeit und ist über zeugt, dass Herr Leue und sein Team

tuationen zum Trotz wurde gemeinsam gelacht. Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte Zurich-CEO Andrea Stür mer einen Scheck der Z Zurich Foun dation an die gemeinnützige Organisa tion austrian aid community.

diesen Weg, zum Wohle aller Sta keholder, in den folgenden Jahren fortsetzen werden“, sagte Herbert K. Haas, Aufsichtsratsvorsitzender der TalanxTorstenAG. Leue, Vorstandsvorsit zender der Talanx AG: „Ich bedanke mich herzlich für das in mich ge setzte Vertrauen und freue mich sehr auf die vor mir liegenden, herausfor dernden Aufgaben. Es bereitet mir sehr viel Freude, gemeinsam mit allen meinen

Die ersten Hilfsakti onen starteten kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Mit Sachmit telsammlungen und Spen denaktionen, sowie privaten Initiativen von Mitarbei tenden. Am 9. August lud Zurich in Kooperation mit austrian aid community Geflüchtete aus der Ukra ine und Mitarbeitende zu einem gemeinsamen Abend ein. Bei ukrainischen Spe zialitäten entspann sich ein lebhafter Austausch zwi schen den Kulturen. Aller sprachlichen Barrieren und persönlich schwierigen Si

Talanx AG

Kollegen am weiteren Erfolg der TalanxGruppe zu arbeiten.“ Torsten Leue

Soziales Engagement

Eine erfreuliche Zwischenbilanz zieht Michael Murg, CEO und Co-Founder vonNachBrickwise.demMillioneninvestment von Yabeo und SevenVentures Austria konn ten innerhalb der ersten Monate im heu rigen Jahr sechs Immobilienobjekte im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro in Form digitaler Genussscheine über die Handelsplattform verkauft werden. Laut Murg nutzen bereits 11.000 User die Plattform. Um das Angebot für je den einfach und schnell zugänglich zu machen, zerteilt Brickwise die Immo

onsvolumen beträgt zwischenzeitlich be reits mehr als 3,5 Millionen Euro.

Talanx

Der Schaden kann wie gewohnt di rekt auf der ERGO-Website ergo-versi cherung.at online gemeldet werden. Hier

Digitales Werkstattbuchungssystem

schäden, die potenziellen Belastungen aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die derzeitige Inflations steigerung. Das Kapitalanlageergebnis lag mit 1,9 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,4 Milliarden Euro. Die Solvency-2-Quote zum 30. Juni 2022 lag ohne Übergangsmaßnahme bei 211 Prozent (31. März 2022: 214 %) und liegt damit weiter auf komfortablem Niveau. Der Rückgang im zweiten Quar tal beruhte unter anderem auf der Rück

Michael Murg erläutert dazu: „Langwierige, kostspielige und kom plexe Immobilientransaktionen ge hören somit der Vergangenheit an.“

zess, mit vielen exklusiven Vorteilen der Plattform. Ebenso wurde die Plattform um eine Chatfunktion erweitert.

ERGO Österreich/Schaden-Manager.com

bilien und überträgt die Anteile in ein Blockchain-basiertes Register. Die Blockchain übernimmt dabei die Funktion eines digitalen Regis ters, auf dem alle Transaktionen ver schlüsselt und fälschungssicher do kumentiert sind.

Michael Murg

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Diese macht es leichter, im Zuge der Schadenabwicklung bei Bedarf auch ein Service, einen Reifenwechsel oder die §57a-Überprüfung mitmachen zu las sen. Diese Services werden von den Part nerwerkstätten mitabgedeckt. Die Werk stattauswahl und Beauftragung wurde digital mit der ERGO-Kfz-Schaden meldung verbunden.

Die Tendenz zum Sekundärmarkt ist steigend, bereits ein Fünftel wird dar über abgewickelt, das gesamte Transakti

Halbjahresergebnis

hat der Kunde im letzten Schritt nun die Möglichkeit, sich Partnerwerkstätten in seiner Nähe anzeigen zu lassen, Bewer tungen durchzulesen und die gewünschte Werkstatt für die Reparatur seines Kfz zu beauftragen. Der große Vorteil liegt in einem schlanken und schnellen Pro

zahlung einer nachrangigen Anleihe im Juni 2022. Die Talanx-Gruppe hält auf Basis der veröffentlichen Zahlen an ih rem Ausblick auf das Konzernergebnis für das Gesamtjahr 2022 in der Spanne zwischen 1,050 und 1,150 Millionen Euro fest und hebt die Erwartungen auf einen hohen einstelligen Prozentsatz an. Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG: „Trotz der Belastung durch Naturkatastrophen, Inflation sowie durch den russischen Angriffskrieg in der Ukra ine bestätigen wir insgesamt unsere Ziele für das Gesamtjahr und heben zusätzlich aufgrund der guten Entwicklung im ers ten Halbjahr unsere Wachstumserwar tungen an.“

Brickwise

Die Prämieneinnahmen der TalanxGruppe sind im ersten Halbjahr 2022 um 17,7 Prozent auf 28,3 Milliarden Euro gestiegen. Das Konzernergebnis verzeichnet ein Plus von 560 Millionen Euro. Das operative Ergebnis zeigt eine Steigerung auf 1,4 Milliarden Euro. Die Combined Ratio stieg auf 98,4 Prozent. Gründe hierfür sind eine sich normali sierende Schadenbelastung infolge der gestiegenen Mobilität nach dem Lock down-Ende, die Häufung von Groß

Die ERGO bietet gemeinsam mit Scha den-Manager.com ein digitales Werk stattbuchungssystem für alle Kunden im Kfz-Bereich an.

Zwischenbilanz

Helvetia Versicherungen AG

Aon/Munich Re/Walbing

Dr. Kai Engelsberg, Mitglied der Ge schäftsleitung Aon Credit Solutions Deutschland, sagt: „Unternehmen wol len heute online wachsen. Durch diese In itiative werden wir zukünftig in der Lage sein, Versicherungsschutz dort anzubie ten, wo er im Kerngeschäft unserer Kun den gebraucht wird. Mit der ‚Embedded Trade Credit Insurance‘-Lösung unserer Partner und uns ist dies gelungen. In ei ner Zeit, in der neue Formen von Vola tilität durch digitale Transformation ent stehen, können Unternehmen nun auch online Geschäfte sicher abschließen und skalieren, ohne dass ihre ‚User Journeys‘ unterbrochen werden."

Cyber-Alert

denstruktur oft volatil, Kunden sind neu und kaufen nur einmal. B2B-Plattformen können den Versicherungsschutz als so genannte auszuwählennächstinvestieren,Sanya-Plattformvestmenttoring-UnternehmenzierungspätergestellteLieferantübertragenVersicherungsschutzüberoniertgeht.dits,dieintegrieren.Embedded-Insurance-LösungDieVersicherunggarantiertFinanzierungdesLieferantenkrewennderLieferantinVorleistungDieseArtderVersicherungfunktiauchdann,wenndieFinanzierungDritteläuft.Dasbedeutet,dassderauchaufInvestorenwerdenkann,solltesicheindazuentscheiden,dievonihmForderungausseinerRechnungimRahmenderForderungsfinanüberWALBINGzuverkaufen.FürInvestoren,wiez.B.Banken,FacoderAlternativeInFunds,dieüberWALBINGsinB2B-ForderungenbestehtdieMöglichkeit,zunochunfinanzierteForderungenunddieseimAnschlussin

fahrenhinweis. Handlungsempfehlungen erfolgen durch den jeweiligen Systeman bieter wie z. B. Microsoft. Diese Empfeh lungen werden in einem weiterführenden Link in den Cyber-Alert integriert.

Dieser informiert Abonnenten über schwerwiegende Sicherheitslücken im Cyberraum. Kunden sowie interessierte Personen können sich auf dem Web auftritt der Helvetia Cyber-Versiche rung unkompliziert registrieren. Nach

Universitätslehrgänge in Versicherungsrecht

der Registrierung werden Abonnenten mit einer kurzen E-Mail auf neu bekannt gewordene schwerwiegende Cyberrisi ken hingewiesen. Anhand dieser proak tiven Kommunikation macht Helvetia zeitnah auf bestehende Gefahren auf merksam und animiert die Empfänger dazu, schnell zu handeln. Das Augen merk liegt seitens Helvetia auf dem Ge

Warenkreditversicherung

Michaela Steininger, Versicherungs technik Schaden-Unfall Firmenkun den bei Helvetia Österreich: „Damit es erst gar nicht zu einem Cyber-Vorfall kommt, wollen wir mit unseren ‚Früh warnmeldungen‘ zu schwerwiegenden Bedrohungen Cyber-Kriminellen einen Schritt voraus sein und folglich Schäden entschärfen oder sogar abwenden.“

Aon hat über sein Tochterunternehmen One Underwriting gemeinsam mit Great Lakes Insurance, eine Tochtergesellschaft von Munich Re, und dem Hamburger FinTech WALBING eine neue, auf Ein zelrechnungen basierende Warenkredit versicherungs-Lösung entwickelt, die sich speziell an das B2B-eCommerceGeschäft richtet. Das Angebot steht Kun den auch in Österreich zur Verfügung.

8. Versicherungs-Kremserforum8.Nov.2022 Universität für Weiterbildung Krems

klusive Versicherungsschutz anzukau fen. B2B-Forderungen haben sich in den letzten Jahren aufgrund ihrer Eigenschaf ten – wie attraktive Renditen, niedrige Ausfallquoten, kurze Kapitalbindungs dauern, Selbstliquidation, Unkorreliert heit mit anderen Anlageklassen und di rekte und nachhaltige Unterstützung der Real-Wirtschaft – zu einer eigenen An lageklasse entwickelt und nehmen un ter institutionellen Fonds eine wachsende Bedeutung ein.

Helvetia lanciert in Deutschland, Ös terreich und der Schweiz per sofort den „Helvetia Cyber-Alert“.

LieferantenRegensburg.benötigen daher eine Absicherung für den Eventualfall, dass die vereinbarte Zahlung nicht geleistet wird. Im Online-Geschäft ist die Kun

Die traditionelle Warenkreditversiche rung stößt laut Aon im Bereich des On line-Handels an ihre Grenzen: Anbie ter möchten nichts liefern, bevor nicht bezahlt wird, und Kunden wollen im mer weniger in Vorkasse treten, so die Situation laut der „B2B-E-Commerce 2020“-Studie von ibi research der Uni versität

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Höher Insurance Service und Beazley Insurance dac kooperieren im Bereich Cyber- und Materiewerden.WebsitezursungenD&O-Versicherung.pflicht-VersicherungenVermögensschadenhaftinkl.derSparteDieVermittlungderVersicherungslöstehtfüralleVersicherungsmaklerVerfügung.Anfragenkönnenüberdiewww.cyberprotect.at®gestelltAufgrundderKomplexitätderwirdimRahmendesVermittler service Unterstützung bei der Um setzung der Absicherung von CyberRisiken angeboten. Rene Hompasz, MBA,LL.M. Geschäftsführer: „Es besteht auch die Möglichkeit, wie bereits in anderen Versicherungslö sungen von uns umgesetzt, dass der Beratungsprozess an uns übertragen wird, wobei der Versicherungsmak ler in die gesamte Kommunikation eingebunden ist.“

CLARK hat die Versicherungssparte von Compera übernommen. Die Transaktion wird mit sofortiger Wirkung umgesetzt und gibt Compera die Möglichkeit, sich ab sofort nur mehr auf ihr Kerngeschäft, den Gas- und Energievergleich, zu kon zentrieren.„DieTransaktion ist ein weiterer Mei lenstein für unseren Wachstumskurs in Österreich sowie für die CLARK Group auf ihrem Weg, Europas größter Makler zu werden. Auch die Kunden von Com pera profitieren von dem Wechsel und

Rene Hompasz, MBA, LL.M.

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Höher Insurance Service/Beazley Insurance dac

Continentale Assekuranz

ter kann der Kunde kurzfristig und flexibel vereinbaren. Das speziell ausgebildete, versicherungsmedizi nisch geschulte Fachpersonal trifft sich mit dem Kunden an einem Ort seiner Wahl, zum Beispiel zu Hause oder am Arbeitsplatz. Durch die Untersuchung braucht er zusätzli che Gesundheitsfragen im Antrag Dr. Helmut Hofmeier

nimmt”, sagt Karl Grandl, Geschäftsfüh rer Compera Vertriebs GmbH. Philip Steiner

Kooperation

haben dank unserer App ihre Versi cherungsverträge jederzeit auf dem Smartphone im Blick. Gleichzeitig können sie jederzeit Kontakt zu un seren Experten per In-App-Chat, Telefon, E-Mail und Video-Call aufnehmen”, erklärt Philip Steiner, Managing Director CLARK Ös terreich.„Mit CLARK Österreich haben wir einen vertrauensvollen Partner gefunden, der unser Versicherungsge schäft inklusive unserer Mitarbeiter über

CLARK Österreich

Die Continentale bietet beim Abschluss einer Berufs- und Erwerbsunfähigkeits vorsorge ein neues Feature an.

Der oft mit langer Wartezeit verbun dene Besuch beim Arzt kann entfal len, denn es wird eine Überprüfung des Gesundheitszustandes über das Medi cal Home Service angeboten. Den Ter min mit dem medizinischen Dienstleis

Übernahme

Medical Home Service

In der Schaden-/Unfall- und in der Krankenversicherung beträgt der Zuwachs 5,7 Prozent. Die Prä mien aus der Lebensversicherung konnten um 10,5 Prozent gesteigert werden. Der Trend hielt sowohl in der laufenden Prämie als auch bei den Einmalerlägen an. Die Com bined Ratio ist auf 85,7 Prozent gesunken. Das operative Ergebnis wurde um 22,9 Prozent auf 112,1 Millionen Euro erhöht. „Die robusten Ergebnisse bestätigen unsere Strategie und stärken unsere Wettbewerbsfähig keit. Unser Fokus auf Kundenzentrie rung und Digitalisierung sowie Maß nahmen zur Effizienzsteigerung greifen – das sehen wir gerade in volatilen Zei ten wie diesen ganz besonders“, kom mentiert Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich, die Halbjahreser gebnisse und ergänzt: „Gleichzeitig ist

Erfolgreiches Halbjahr

Allianz Österreich

Rémi Vrignaud

RLV-TarifeFlexible RISK-vario® Premium | RISK-vario® 6 Summenverläufe, 3 Beitragsarten Bis zu 9 verbundene Leben Vollständig digitaler e-Antrag Einschluss Motorradfahren ohne PreisgekröntDreadAufpreisDisease-Zusatzversicherung Dialog StadtbergerLebensversicherungs-AGStr.99,D-86157Augsburg

es uns gelungen, die Inflation infolge der verheerenden Situation in der Ukraine und der nach wie vor unterbrochenen Lieferketten bislang wirtschaftlich gut abzufedern sowie dem steigenden Mar gendruck entgegenzuwirken.“ Der Aus blick auf das gesamte Jahr 2022: „Unter der Voraussetzung, dass sich die makro ökonomischen Prognosen nicht deutlich verschlechtern, bleibt die Allianz vor sichtig optimistisch.“

„Wer seine Arbeitskraft verliert, be findet sich in einer schwierigen persön lichen Situation. Daher lassen wir un sere Versicherten nicht allein, sondern unterstützen sie bestmöglich“, sagt Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund. Auf Wunsch des Kunden hilft ihm der Versicherer deshalb schon beim Aus

dann nicht mehr zwingend auszufül len. Das Angebot ist für den Kunden in vielen Regionen Österreichs kosten los erhältlich. Es steht ihm bereits ab einer versicherten Rente von mehr als 2.500 Euro zur Verfügung. Doch nicht nur bei der Antragstellung, sondern auch im Leistungsfall spielt der Service bei der Continentale eine große Rolle.

füllen des Leistungsantrages mit einem Tele-Support.Innerhalbvon 48 Stunden nach Mel dung der Berufs- oder Erwerbsunfä higkeit nimmt die Continentale zudem Kontakt zu ihrem Kunden auf. Darüber hinaus stellt sie ihm während der Leis tungsprüfung einen festen, persönlichen Ansprechpartner zur Seite. Außerdem werden alle eingehenden Unterlagen innerhalb von vier Wochen abschlie ßend bearbeitet. Eventuelle Nachfra gen stellen die Sachbearbeiter gebün delt. Dieses Service-Versprechen gibt die Continentale ihren Kunden sogar schriftlich. Und sollte es einmal nicht eingehalten werden können, zahlt sie dem Versicherten 50 Euro.

Die Allianz Österreich konnte im Vergleich zum Vorjahresvergleichs zeitraum die Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr über alle Geschäfts bereiche um 6,7 Prozent auf 910,2 Millionen Euro steigern.

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aufgrund des schwächeren Kapitalergeb nisses um 21,9 Prozent auf 216,4 Milli onen Euro. Die Solvency-II-Quote be lief sich zum 30. Juni 2022 auf rund 234 Prozent. Für das Jahr 2022 rechnet die UNIQA mit steigenden Prämieneinnah men und einer soliden Entwicklung des versicherungstechnischen Kerngeschäf tes. „Aktuell ist jedoch eine solide Ein schätzung der Kapitalmarktentwicklung und damit eine stabile Prognose zum Ka pitalanlageergebnis nicht möglich. Un verändert gibt UNIQA daher keine Er gebnisprognose für das Gesamtjahr“, so Brandstetter.

UNIQA

Trotz hoher Abschreibungen auf russi sche Anleihen in Höhe von 127 Milli onen Euro bestätigt Andreas Brandstet ter, CEO UNIQA Insurance Group, für das erste Halbjahr ein solides Ergebnis. Das Ergebnis vor Steuern ist aufgrund der Abschreibung um 22 Prozent auf 169 Millionen Euro gesunken. Die verrech neten Prämien sind im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent gewachsen. Die Scha den- und Unfallversicherung hat um 4,4 Prozent, die Krankenversicherung um 3,8 Prozent und die Lebensversicherung um 2,5 Prozent zugelegt. Die Combined Ra tio ist auf 95 Prozent gestiegen. Dafür wa ren einerseits höhere Belastungen durch Großschäden und Naturkatastrophen, andererseits inflationsbedingte Teuerun gen bei Reparaturleistungen verantwort lich, beides primär bei der österreichi schen Tochtergesellschaft. Gleichzeitig konnte UNIQA die Gesamtkostenquote weiter leicht von 26,9 Prozent auf 26,8

Prozent verbessern. Die gesamten Aufwendungen für den Versiche rungsbetrieb abzüglich der erhalte nen lionenHalbjahrnische26,8RsichnenauslichdengenhältnisaufVersicherungsabschlussten834,3desstiegenRückversicherungsprovisionenindenerstensechsMonatenJahres2022um4,0ProzentaufMillionenEuro.DabeierhöhsichdieAufwendungenfürdenum14,6Prozent568,0MillionenEuro.DieGesamtkostenquote–dasVerdergesamtenAufwendunfürdenVersicherungsbetriebzuabgegrenztenPrämieneinschließderNettosparanteilederPrämienderfonds-undderindexgebundeLebensversicherung–reduzierteunterEinbeziehungdererhaltenenückversicherungsprovisionenleichtaufProzent.DasversicherungstechErgebniserhöhtesichimerstenum7,6Prozentauf119,5MilEuro.DasoperativeErgebnissank

Aufgrund des Krieges in der Ukra ine hat die Vienna Insurance Group das laufende Strategieprogramm „VIG 25“ auf eventuellen Anpassungsbedarf über prüft: „Die in VIG 25 gestarteten Initi ativen unterstützen das sehr positive ak tuelle Ergebnis und werden auch nach einer Evaluierung in Bezug auf die aktuel len Herausforderungen weiter konsequent umgesetzt“, erklärt Generaldirektorin Eli sabeth Stadler. Die Entwicklung des Ge schäftsjahres 2022 bleibt jedoch durch Unsicherheitsfaktoren, allen voran durch die Kriegssituation in der Ukraine und ih rer unvorhersehbaren Konsequenzen be einflusst. Deshalb wird derzeit von einer Jahresendprognose abgesehen. Die VIGGruppe sieht sich jedoch in der Lage, die Herausforderungen gut zu managen und strebt für 2022 eine positive operative Per formance an.

sätzlich zu den bereits im 1. Quartal 2022 gebildeten Vorsorgen eine weitere Maß nahme, sodass zum Halbjahr bereits für mehr als drei Viertel des rund 165 Millio nen Euro umfassenden Exposures an rus sischen Staats- und Unternehmensanlei hen der VIG-Gruppe vorgesorgt wurde. Das Finanzergebnis (exkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) be trägt zum Halbjahr 2022 315,5 Millio nen Euro (-10,1 %). Das Nettoergebnis ist mit 202,3 Millionen Euro um 8,6 Pro zent besser als im Vorjahr.

Die Halbjahreszahlen der VIG wur den veröffentlicht. Das Prämienvolumen wurde um 11,6 Prozent auf 6,44 Milliar den Euro gesteigert.

Die Combined Ratio lag bei 94,3 Pro zent die Solvenzquote stieg auf 285 Pro zent. Die größten Verbesserungen in der Combined Ratio weisen die Segmente Österreich, Polen und erweiterte CEE

Andreas Brandstetter

Halbjahr 2022

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Vienna Insurance Group

– hier vor allem Bulgarien und Albanien inkl. Kosovo – auf.

Die Steigerungen sind über alle Spar ten zu verzeichnen, besonders aber in den Nichtlebenssparten. Die Lebensversiche rung mit laufenden Prämien stieg um 4,1 Prozent, die Lebensversicherung gegen Einmalprämie um 8,9 Prozent. Die prä mienmäßig höchsten Steigerungen erziel ten die Segmente Tschechische Republik, Österreich und erweiterte CEE, wobei hier vor allem Rumänien und die bal tischen Staaten hohe Prämienzuwächse verzeichnen. Der Gewinn hat sich vor Steuern um 10,3 Prozent auf 277,3 Milli onen erhöht. Das Ergebnis beinhaltet zu

Stabiles Kerngeschäft

Günther Sauberer, Verkaufsleiter Partnervertrieb in Niederösterreich und leidenschaftlicher Golfspieler Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet? Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Günther Sauberer, der auf dem Arbeitsund Golfplatz immer das Wesentliche im Blick hat. Mehr auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner

Ihre Sorgen möchten wir haben.

Wir vollenlebenFokus.

Genetische Schubladen

von Mag. Christian Sec

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Der Versicherer bedient sich dabei den verfügbaren Mittel, um diesen In formationsnachteil zu begrenzen. So ist der Versicherungswerber verpflichtet, auf alle gefahrenrelevanten Umstände (wie z.B. Krankheiten) laut VersVG hinzu weisen. Eine Begrenzung dieser Daten erhebung für die Versicherer bildet z.B. dasDerGentechnikgesetz.§67GTGverbietet es Versiche rern Ergebnisse von genetischen Analysen von Versicherungswerbern zu erheben, zu verlangen, anzuneh men oder sonst zu verwerten. D.h. diese Daten dürfen unter keinen Umständen in die Prämienberech nung einfließen. Die Zielsetzung des Gesetzes ist es die genetische Privat sphäre und deren Unantastbarkeit zu gewährleisten.Verbotenist nicht nur die For derung nach Durchführung ei ner genetischen Analyse von Sei ten des Versicherers, sondern auch die Annahme freiwillig vorgeleg ter Analyseergebnisse. Die katego rische Tabuisierung zur Ermittlung (Mit Ausnahme von Typ 1-Unter suchung, siehe Kasten) von geneti

schen Daten vor Vertragseintritt bricht mit dem Grundprinzip der privaten Ver sicherungswirtschaft, nachdem die Höhe der Prämie von der Höhe des Risikos ab hängt.Wenn der Kunde Ergebnisse aus Un tersuchungen kennt und sie der Versiche rungsgesellschaft nicht mitteilen muss, besteht ein Ungleichgewicht.

Die Informationspflicht und die detaillierten Fragebögen der Versicherer dienen vor allem dem Zweck, das übernommene Risiko zu beurteilen und eine präzise Prämienberechnung zu gewährleisten. Der Datenerhebung zur Beurteilung des Risikos sind jedoch Grenzen gesetzt, die Informationsasymmetrien verursachen, die von den Versicherungsnehmern zum Schaden des Versicherers ausgenutzt werden können.

Dies kann in weiterer Folge zu gefährli cher Adverse Selektion führen. Grund sätzlich herrscht auf den Versicherungs märkten eine Informationsasymmetrie zwischen Versicherten und Versicherern.

So kann der Wissensvorsprung des Kunden dazu führen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine unheil bare Krankheit arbeitsunfähig wird und daher eine Berufsunfähigkeitsversiche rung abschließt, ohne dass der Versicherer

von diesem genetischen Defekt Kenntnis hat. Falls mir aufgrund einer genetischen Analyse Informationen über eine schwere Krankheit vorliegen, würde es nur öko nomisch rational sein, eine Krankenver sicherung abzuschließen, ohne dass der Krankenversicherer von meinem bevor stehenden Daueraufenthalt im Kranken hausDiewüsste.Folge könnte eine ungewollte Ansammlung schlechter Risiken in den betroffenen Versicherungssparten sein (Adverse Selektion). In dieser Hinsicht legitimiert das Gesetz den Versiche rungsbetrug.

Versicherer hätten keinen Zugriff auf Gesundheitsdaten und damit keine Möglichkeit ihre Risikoanalyse für Le bens- oder Gesundheitsversicherungen zu bedienen. Die Versicherer müssen ei nen höheren Risikozuschlag kalkulieren, da sie das Risiko eines wichtigen Risiko merkmals nur noch unzureichend mes senDaskönnen.würde

Die Verwandten könnten aufgrund „schlechter Gene“ des Versicherungs werbers auf die Schwarze Liste auf genommen werden. Die Diskriminie rung könnte dann so weit gehen, dass nur Menschen mit Versicherungen be stimmte Orte besuchen könnten bzw. die Nicht-Versicherten von einem Teil des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlos senDieseswerden.dystopische Beispiel zeigt, dass eine Aufweichung des Gesetzes sofort das Gesetz als Gesamtes zahn los machen könnte. Jedoch ist gerade in dieser Problematik mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen. Denn die Technologie schreitet voran und ge nanalytische Untersuchungen werden bald die Norm werden. Dabei muss nicht nur der Schutz der Grundrechte beach tet werden, sondern auch der Schutz ei ner ganzen Branche, die für Bevölke rung und Allgemeinheit von großem Nutzen ist.

§ (1)67Arbeitgebern und Versicherern einschließlich deren Beauftragten und Mitarbeitern ist es verboten, Ergebnisse aus genetischen Analysen von Arbeitnehmern, Arbeitsuchenden oder Versicherungsnehmern oder Versicherungswerbern zu erheben, zu verlangen, anzunehmen oder sonst zu verwerten. Von diesem Verbot sind auch das Verlangen nach Abgabe und die Annahme von Körpersubstanz für genanalytische Zwecke umfasst.

Dystopische Welt

Mit einem Entscheid des Verfas sungsgerichtshofes aus dem Jahr 2015 seien gentechnische Untersuchungen des Typs 1, die ähnlich anderer konventio neller Labortests bei einer bereits beste henden Erkrankung zum Beispiel zur Vorbereitung einer Therapie oder zur Kontrolle des Verlaufes durchgeführt werden, zu gestatten. Ausgeschlossen bleiben weiterhin alle anderen Genun tersuchungen, zum Beispiel solche, wel che eine Prädisposition für eine Krank heit klären könnten.

im Extremfall dann so weit gehen, dass der Risikozuschlag der Versicherer steigt, sodass das Angebot keine Abnehmer finden würde. Der Ver sicherer kann nicht die neuesten wissen schaftlichen Erkenntnisse nutzen, die darauf aufbauen, dass das Gesundheits risiko von der genetischen Prädisposi

Eine Risikolebensversicherung kos tet nun für eine Frau mehr, die Pflege versicherung für eine Frau weniger. Wür den nun alle Menschen rational handeln, dann würden bestimmte Versicherungen nur noch entweder von Männern oder von Frauen abgeschlossen. Aufgrund des Uni-Sex-Tarifes würde zumindest in der Theorie Adverse Selektion entstehen.

tion abhängt. Auf der anderen Seite ist der Schutz der genetischen Privatsphäre wohl die wichtigste Begründung für eine solche scharfe Schutzregel im Gentech nikgesetz.Dabeiist die kategorische Regelung nicht ohne Grund getroffen. Der Ge setzgeber ist gerade in unseren Breiten sehr hellsichtig was Tendenzen betrifft, die aufgrund körperlicher Dispositio nen Möglichkeiten zur Diskriminierung eröffnen.Dabei

Grundsätzlich berührt die Frage, der Verwendung genetischer Analysen Grundrechte, die durch das Recht auf Datenschutz, das Diskriminierungsver bot und das Recht auf Privatleben ge schützt sind. Aber was passiert in einer Zukunft, in der faktisch jede Untersu chung gentechnisch erfolgt?

bestehe eine nicht absehbare Gefahr, dass bestimmte genetische In formationen über einen Menschen, auch dazu führen könnten, dass diese in Zu kunft gegen ihn verwendet werden kön nen, und zwar „zum Wohle der Allge meinheit“. Dabei folgt der Gesetzgeber nur konsequent den europäischen Ent scheid aus dem Jahr 2012, die geschlech terspezifischen Tarife für unzulässig er klärte. Dieser Anspruch führte auch zu den schwerkritisierten Unisex-Tarifen.

(2) Abs. 1 1. Satz gilt nicht für Versicherer einschließlich deren Beauftragte und Mitarbeiter, soweit es sich um Ergebnisse aus genetischen Analysen des Typs 1 von Versicherungsnehmern oder Versicherungswerbern handelt, und daraus keine Rückschlüsse auf Ergebnisse aus genetischen Analysen des Typs 2, 3 oder 4 möglich sind.

Anwendung kommen, noch verstär ken. Warum der Gesetzgeber auch die freiwillige Zustimmung zur ge nanalytischen Ermittlung nicht er laubt, scheint in seiner Weitsicht beim Thema Diskriminierung nur konsequent.Durchdie Freiheit des Versi cherers Kunden ablehnen zu dür fen, wäre es nur logisch, würde er die Zustimmung bzw. Nicht-Zu stimmung in seinen Entscheidungs prozess miteinbeziehen. Das könnte wiederum dazu führen, dass nur die jenigen mit einer geeigneten gen technischen Prädisposition zu einer Privatversicherung kommen.

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Mit dem Verbot der Verwendung ge nanalytischer Daten, würde sich der Ef fekt der adversen Selektion in den Be reichen, wo beide Schutzgesetze zur

Gesetzestext

Dabei stellt sich die Frage, ob dieser strenge Datenschutz auch verhältnismä ßig ist. Den Interessen des Versicherers stehen die schützenswerten individu ellen Grundrechte gegenüber. Geneti sche Informationen erheben zu lassen sei als „unantastbarer Bereich privater Le bensgestaltung“ der Einwirkung öffent licher Gewalt entzogen, heißt es in ei nem Kommentar zu dem Gesetz.

Europa müsse aufpassen, „nicht unter die Räder“ zu kommen. Laut Kern muss man sich die Frage stellen, welche Aus wirkungen die Krise auf das politische System haben wird. Muss das Gemein wohl überdacht werden? Muss man sich von bekannten Ideologien verabschie den und dem Staat die Möglichkeit ge ben, in gewissen Bereichen zu interve nieren? Das Geschäftsmodell der letzten Jahrzehnte müsse überdacht werden, wir müssten uns neu positionieren, denn ei nes sei sicher: Es gebe ausreichend Tech nologien sowohl im Klimaschutzbereich als auch im medizinischen Bereich, um Optimismus erkennen zu lassen. Unbe queme Wahrheiten sollten angesprochen und Dogmen müssten verändert wer den. Sein Abschlusssatz: „Machen ist wie Wollen, nur krasser.“

Helmut Bauer,

Positive Stimmung

und KommR

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Nach den üblichen Begrüßungswor ten von Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS, Fach gruppenobmann KommR Helmut Bauer und dem Ruster Bürgermeister KommR Mag. Gerold Stagl wurde mit dem ers ten Festvortrag sofort in das Thema ein gestiegen.DerFestvortrag von Bundeskanz ler a. D. Mag. Christian Kern beschäf tigte sich mit dem Thema Sicherheit in Europa und die Auswirkung der Flut an Problemen, die im Moment entste hen und uns aktuell beschäftigen. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, die damit einhergehende Energiekrise und die Probleme in der Wertschöpfungs kette betreffen nicht nur die Ärmsten der Armen, sondern sind auch zu ei nem großen industriellen Problem ge worden. Mag. Kern ist der Meinung, dass es zu einer massiven Verschiebung der Investitionsströme kommen werde. Es herrsche ein globaler Wirtschafts krieg mit dem großen Profiteur USA.

Dem Thema Regulatorik und damit dem wichtigen Thema „Eckpunkte der IDD-Review“ widmeten sich BIPARChef Nic De Maesschalck und der Le gal and Policy Officer der EU-Kommis

Die Risikomanagement.RegulatorikAnforderungenKrisen,geboten.Sonne,wider,VeranstaltungsthemendieRust.diesmalzusammengefunden,ihremhabenVersicherungsmaklersichtraditionellzuExpertentreffeninderFreistadtDasWetterspiegelteStimmungderRegenundalleswurdeKatastrophen,Kriege–neueanund

Bild oben: KommR KommR Christoph Berghammer, MAS, Mag. Christian Kern Mag. Gerold Stagl

sion Dr. Nico Spiegel. Der Austausch der beiden zeigt, wie sich das Verhältnis zwischen Interessensvertreter und EUKommission in den letzten Jahren ver bessert hat, das gemeinsame Gespräch stand im Vordergrund. Das Wichtigste in Kürze: Die IDD-Revision wird in die nächste EU-Kommissionsperiode ver schoben, denn ein anderes Projekt – die „Retail Investment Strategy“ – steht in der EU-Kommission am Terminplan. Wobei diese ebenfalls die IDD im Be reich der Versicherungsanlageprodukte betreffen wird. Dr. Spiegel: „Es ist zu begrüßen, dass man den Anpassungsbe darf nochmals erhebt und sich die Frage stellt, wie viel mehr eine Verbesserung bringt und welche Kosten dadurch ent

Dr. Nico Spiegel, Legal and Policy Officer in der EU Kommission, und Nic de Maesschalck, Director der europäischen Vermittlervereinigung BIPAR

Für besondere Dienste und unermüdlichen Einsatz um die österreichische Maklerschaft wurden Brigitte Kreuzer und Dkfm. Walter Zizelsberger die „Goldene Ehrennadel“ verliehen.

Der Festvortrag von Bundeskanzler a. D. Mag. Christian Kern beschäftigte sich mit dem Thema Sicherheit in Europa und die Auswirkung der Flut an Problemen, die im Moment entstehen und uns aktuell beschäftigen.

rC 09/2022 | VERANSTALTUNG17

deckte den Bereich des Bundesministe riums ab. Dr. Pfleger: „Regulatorik kann vieles, aber nicht alles.“ Das Thema In formationspflicht hat die Branche selbst in der Hand, je früher man Informatio nen in die Produkte einbaut, desto frü her hat der Kunde ausreichend Infor mation. Die ersten Untersuchungen der FMA bei den Nachhaltigkeitsinformati onen für Konsumenten wurden bei Ver sicherungsunternehmen und 100 Ver treibern durchgeführt. Noch ist man in der Auswertungsphase, eines mahnt Dr. Pfleger jedoch: Es sei schon allein für den Beweissicherheitsaspekt – sowohl für den Kunden als auch für den Vertrei ber – wichtig, sämtliche Arbeitsschritte zu dokumentieren. Wenn die FMA und die Gewerbebehörde einen Verstoß ahn den müssten, würden die Namen der Un ternehmen auf der Website der FMA veröffentlicht werden. Inwieweit Perso nen oder Anwälte diese Informationen zum Anlass nähmen, daraus Kapital zu schlagen, solle sich jeder selbst überle gen. (Zum Beispiel Abmahnwelle „Goo gle Fonts“)

Beim Themenblock „Arbeitsschwer punkte der nationalen Aufsichtsbehörde“ wurde die Sicht der Finanzmarktaufsicht von Dr. Ludwig Pfleger, Leiter Busi ness Conduct, dargelegt. MMag. Ste fan Trojer, Legist im Bundesministerium,

Gesprächsrunde zum Abschluss mit Dr. Wolfgang Petschko, Werner Panhauser (Vorstand Helvetia Versicherung AG), KommR Rudolf Mittendorfer (Konsumentensprecher des Fachverbandes), KommR Helmut Bauer (Fachgruppenobmann Burgenland) und Moderatorin Yvonne Pirkner

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stehen könnten.“ Von einem stärkeren Vergütungsreglement in der MIFid, welches auch bei der IDD-Revision im Raum steht, ist Dr. Spiegel nicht über zeugt. Er sieht die nationale Gesetzge bung in der Verantwortung, eine länder übergreifende Lösung würde im EU-Rat auf Widerstand stoßen. KommR Chris toph Berghammer bezeichnet die ewige Diskussion zur Vergütung als eine ideo logische und keine faktenbasierende Dis kussion. Eine MIFid-Regelung, welche auf die IDD übertragen werde, würde den Makler faktisch mit einem Provisi onsverbot belegen, so Berghammer. Er mahnt auch in Anlehnung an Länder, wo das Provisionsverbot bereits durchgesetzt wurde, dass es dadurch keinen Wettbe werb gebe, keine neuen Produkte in den Markt kommen könnten und es somit Konsumenten im Endeffekt schade.

Die Themen des zweiten Informa tionsblocks beschäftigten sich mit den politischen Ansichten zum Thema „Die österreichische Wirtschaft und ihre Herausforderungen“ sowie die „Wirt schaftliche Entwicklung Europas in Krisenzeiten“. Dr. Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor der DONAU Versi cherung AG, stellte in seinem Beitrag die Frage zum Thema „Risikomanage ment 2.0 – Wie weit dürfen Versicherer in der Risikoabdeckung gehen, wie ist es den Unternehmen mit der Corona-Pan demie ergangen?“. Besondere Aufmerk samkeit schenkte er dem Thema Natur katastrophen. Der weltweite Anstieg von Naturkatastrophen fordere nicht nur die Versicherungsunternehmen. „Dass ge wisse Schäden nicht versicherbar sind, heißt nicht, dass der Schaden nicht ent steht. Es bedarf bei seitrungswirtschaftpolitischeten,licherVersicherungslösungen,NaturkatastrophendievonstaatSeiteunterstütztwerdenmüssaberleidergibtesdazunochkeineEntscheidung.DieVersichehatLösungsvorschlägeLangembereitsvorbereitet.“

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Agenten und verwandten Berufs gruppen steigt die Zahl auf mehr als 10.000. Mehr als zwei Drit tel der Versicherungsagenten sind hauptberuflich tätig. Sie investieren durchschnittlich 43 Wochenstun den in ihre Arbeit. Fast 40 Prozent der hauptberuflichen Versicherungs profis betreuen mehr als 750 Kun den. Die Mehrheit der Versiche rungsagenturen (57 %) arbeitet als Einfachagentur, der Rest als Mehr fachagentur für zwei oder mehrere Versicherer. Knapp die Hälfte der Versicherungsagenten sind zwischen 50 und 64 Jahre alt. „In Krisenzeiten haben sich die Versicherungsagenten als Stabilitätsanker der österreichi schen Wirtschaft bewiesen und sind auf Wachstumskurs. Die Gründungs quote hat sich seit 2015 verdoppelt. Trotz der Coronakrise konnten wir als Bundes gremium 2021 914 Personen in Öster reich beim Schritt in die Selbstständig keit begleiten. Die Zufriedenheitsquote in der Branche ist sehr hoch: 94 Prozent sind mit ihrer Rechtsstellung zufrieden, 90 Prozent mit der wirtschaftlichen Ent wicklung“, sagt Bundesgremialgeschäfts führer Sinan Ibili, MSc.

Satte 96 Prozent der Versicherungs agenturen messen der kontinuierlichen Weiterbildung hohe Bedeutung bei. 88 Prozent kennen und schätzen die dies bezüglichen Angebote der Landesgre mien, nur 4 Prozent sind unzufrieden. Als wichtigste Herausforderungen der nächsten Jahre sehen die Versicherungs agenten laut Studie die Themen Digita

Große Branchenstudie

Mehr als 7.700 aktive Unternehmen wer den durch das Gremium der Versiche rungsagenten vertreten. Mit inaktiven

Die Ergebnisse der bisher größten Stu die des Gremiums wurden bei einer Pres sekonferenz präsentiert und stellen die wesentlichen Charakteristika sowie die Entwicklung der Branche dar. Sie offen baren spannende Einblicke in die Struk turen der Unternehmen und belegen die Attraktivität dieser Sparte des Versiche rungsvertriebs.„Ein-Personen-Unternehmen (EPU) machen mehr als die Hälfte aller Un ternehmen in Österreich aus und sind eine tragende Säule der österreichi schen Wirtschaft. Die Versicherungs agenten sind ein äußerst relevanter Teil dieser tragenden Säule. Mit 74,3 Pro zent EPU-Anteil und einem kleinstruk turierten, familiengeführten Unterneh mertum sind die Versicherungsagenten das Rückgrat der österreichischen Wirt schaft“, sagt KommR Horst Grandits, Bundesgremialobmann der Versiche rungsagenten. Tatsächlich sind laut Stu die 90 Prozent der Versicherungsagen ten mit ihrem Geschäftserfolg zufrieden. Das ist eine von vielen aufschlussreichen Zahlen, die die Studie offenbart. Dank knapp 600 Teilnehmern liefert diese re präsentative Werte für die gesamte Bran che. „Die Studie ist für die Zukunftspla nung unerlässlich, zeigt es auch wie breit die Berufssparte Versicherungsagent auf gestellt ist und wie viele Möglichkeiten der Beruf bietet“, sagt Grandits bei der Präsentation.

Das Bundesgremium der Versicherungsagenten führte gemeinsam mit der KMU-Forschung Austria erstmals eine österreichweite Branchenstudie durch.

Das größte Netzwerk wächstVersicherungsvertriebimweiter

KommR Horst Grandits

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lisierung, Unternehmensübergabe sowie wachsende Bürokratie- und Verwal tungsaufwände. „Bestehende Gesetze müssen künftig evaluiert werden, be vor neue Regulierungen kommen. Sonst ist der bürokratische Aufwand nicht zu bewältigen“, sagt Grandits. Das Thema Unternehmensübergabe ist jedoch für 74 Prozent der Befragten noch nicht va kant. 53 Prozent werden ihr Unterneh men in den nächsten zehn Jahren nicht übergeben, 21 Prozent sind sich noch nicht sicher, die restlichen 26 Prozent haben ihre Unternehmensübergabe be reits in Arbeit. Beim allgegenwärtigen Energiethema unterstützt das Bundes gremium seine Mitglieder mit der For derung nach einem eigenen Energiekos tenzuschuss „Die Verhandlungen dazu laufen auf Hochdruck“, verrät Ibili. Alle Ergebnisse der Branchenstudie sind auf der Website des Bundesgremiums der Versicherungsagenten und im aktuellen Branchenfolder zu finden.

Weiterbildung, Bürokratie und Energie

für 1995 geplante Expo Wien die Ein familienhäuser- und Wohnungspreise in Wien. Die gesamten Wohnimmobilien preise stiegen 1988, 89 und 1990 um je weils 11,5, 18,2 bzw. 26,1 Prozent. Nach dem im Mai 1991 die Volksabstimmung über die Expo negativ ausfiel, folgte auf eine kurze Enttäuschung die Antizipation des EU-Beitritts 1995. 1991 und 1992 stiegen zwar die Preise noch um 20,6 bzw. 16 Prozent, doch im Sommer 1992 löste die Deutsche Bundesbank mit einer re striktiven Geldpolitik und Leitzinsan hebungen auf Niveaus von über 8 Pro zent ein Währungschaos im EWS aus und auch der Immobilienmarkt wurde beeinträchtigt, da die Österreichische Na tionalbank sich an der Deutschen Bun desbank orientierte. Stieg im zweiten Quartal 1992 der Wiener Wohnimmo bilienmarkt noch um sensationelle 20,9 Prozent folgte bereits im dritten und vier ten Quartal eine Abkühlung auf jeweils 11,7 bzw. 9,8 Prozent. Es kam zu einem Konjunkturabschwung und in den beiden ersten Quartalen 1993 waren die Wiener Wohnimmobilienpreise bereits jeweils 0,4 bzw. 1,2 Prozent rückläufig. 1993 begann

Aber auch Spekulationen auf und An tizipation wichtiger preistreibender Er eignisse können die Immobilienpreise be einflussen. Vor allem bis in die 90-er Jahre hinein gab es häufig die Abfolge von spe kulativen Hypes und Durststrecken.

Letzteres war in den späten 80-er Jahren und frühen 90-er Jahren in Wien der Fall. Zuerst beflügelten Ostöffnung und die

Seit 2004 kannten die Wohnimmobilienpreise in Wien nur noch eine Richtung, nämlich aufwärts und seit dem vierten Quartal 2020 stiegen vor allem infolge einer Preisaufholjagd in ländlichen Gegenden bundesweit in Österreich die Wohnimmobilienpreis jedes Quartal im Vorjahresvergleich um 10 bis 13,1 Prozent. Eine Inflation an Immobilieninvestment-Coachings garniert mit Mediengeschichten über superreiche ImmobilienInvestoren befeuern den Mythos, dass man mit Immobilien nur gewinnen kann. Doch was die jüngere Generation noch nicht selbst erlebt hat, aber in der Vergangenheit häufig vorkam, ist die Tatsache, dass die Immobilienpreise auch fallen können.

großen Makroebene kommen noch In flationstrends und die Entwicklung von Abgaben und Steuern hinzu. Bei Logis tikflächen, Industriehallen, Büros und auch Fachmarkt- und Einkaufszentren kommen noch verstärkt konjunkturelle Faktoren ins Spiel.

Wohnimmobilien sind eine Kombina tion aus Sach- und Finanzwerte. Der Sachwertcharakter beruht zum einen auf Gebrauchs- und Substanzwert und zum anderen auf der Tatsache, dass Mieten üb licherweise an den Verbraucherpreisindex gekoppelt sind und somit die Mieterträge im Einklang mit der Inflation ansteigen. Doch der Finanzwertcharakter resultiert aus einer Konkurrenz der Geldanlagen um die Gunst der Anleger. Anleihen sind die Substitutionskonkurrenten von Im mobilien. Je höher die Anleihenrenditen sind, desto höher müssen die Mietrendi ten sein, um in punkto Attraktivität der Immobilienanlage mit den Anleihen wie derDarübermitzuziehen.hinaus gibt es noch die re gionalen Marktmechanismen basie rend auf Angebot und Nachfrage. An zahl der Neubauten und Leerstände sowie Zu- bzw. Abwanderung sind relevante Marktfaktoren genauso wie Entwick lung der regionalen Kaufkraft. Entste hen beispielsweise durch bestimmte Be triebsansiedlungen hochwertige Jobs oder wandern Unternehmen ab? Das hat al les Einfluss auf die Kaufkraft. Auf der

von Michael Kordovsky

Immobilienpreise können auch mal fallen

Doch am wichtigsten für alle Seg mente des Immobilienmarktes ist und bleibt die Geldversorgung durch die Ban ken. Je leichter der Zugang zu Immobi lienkrediten ist und je niedriger die Zin sen sind, desto größer ist die Nachfrage auf breiter Front.

Wiener Immoboom der späten 80-er und frühen 90-er Jahre1

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Platzen der Immobilienblase in Japan 1991 bis 2002

Mit dem Zusammenbruch der Sowjet union und des Ostblocks brachen wich tige Absatzmärkte weg. Zeitgleich bra chen auch noch die Holzpreise ein. 1991 schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 7 Prozent. Vorangegangen ist dem ein Im mobilienboom. Vom ersten Quartal 1975 bis zum 2. Quartal 1990 stiegen die Im mobilienpreise um 383,5 Prozent bzw. um 8,9 Prozent p.a. ehe bis Ende 1995 im Nominalindex ein Rückgang um 33,9 Prozent folgte². Dieses Umfeld war auch von einer Bankenkrise geprägt.

dem Plaza-Abkommen führte zudem zu massiven Geldzuflüssen. Immobilien wurden aufgekauft und dann beliehen, um noch Aktien hinzuzukaufen. Die Ak tienkurse stiegen in den 1980-er Jahren dreimal so schnell wie die Gewinne japa nischer Unternehmen. Die Immobilien in Tokio machten zwei Drittel des gesamten Immobilienwertes der Welt aus. Um die Spekulation einzudämmen, wurde zwi schen Mai 1989 und August 1990 von der japanischen Notenbank der Diskont satz von 2,50 auf 6,00 Prozent angehoben und eine Abwärtsspirale der Immobili enpreise begann. Vom zweiten Quartal 1991 bis zum zweiten Quartal 2009 fie len die japanischen Hauspreise inflati onsbereinigt um 47,3 Prozent (Quelle: Mack, A., and E. Martínez-García. 2011. "A Cross-Country Quarterly Database of Real House Prices: A Methodological Note." Globalization and Monetary-Po licy-Institute Working Paper No. 99, Fe deral Reserve Bank of Dallas).

Startschuss der Megaspekulationen gab das Plaza-Abkommen, das zwischen den Vertretern der G5-Staaten im Plaza Ho tel in New York am 22. September 1985 beschlossen wurde. USA, Frankreich, UK, Japan und Deutschland vereinbarten eine graduelle Abwertung des hohen Dollar kurses gegenüber D-Mark und Yen. Zu vor führte die geschlossene japanische Volkswirtschaft, deren Exporte boomten, dazu, dass bereits von 1956 bis 1986 in Ja pan die Immobilienpreise auf das 50-fa che stiegen. Die Yen-Aufwertung nach

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1991 und 1992 platzte eine Immobi lienblase in Schweden und führte zu ei ner Bankenkrise. Interessant ist, dass die Krise in eine Hochzinsphase mit Wäh rungschaos fällt, in der 1992 die Schwedi

1) Quelle der Daten: Wohnimmobilienpreisindex veröffentlicht von der OeNB

2) Quelle: Mack, A., and E. Martínez-García. 2011. "A Cross-Country Quarterly Database of Real House Prices: A Methodological Note." Glo balization and Monetary Policy Institute Working Paper No. 99, Federal Reserve Bank of Dallas.

Schweden 1991 bis 1995

Immobilienkrise Finnland 1991 bis 1995

eine längere Durststrecke, die bis 2004 anhielt und in der die kalenderjährlichen Preisveränderungen zwischen +1,8 Pro zent (2002) und -4,9 Prozent (1998) la gen. In den Jahren 1995, 1998, 1999 und 2001 waren die Preise Rückläufig und in den Jahren 2000 und 2003 unverändert.

Immobilienkrise USA 2006 bis 2012

Die Fed unter der Führung von Alan Greenspan hat von Mitte Mai 2000 bis Juni 2003 ihren Leitzins von 6,50 auf au ßergewöhnlich niedrige 1,00 Prozent ge senkt ehe bis Ende Juni 2005 wieder ein gradueller Anstieg auf bis zu 5,25 Prozent folgte. Die zwischenzeitlich niedrigen Zinsen befeuerten Immobilienspekula tionen. Zudem ermöglichte eine voran gegangene Liberalisierung des Kredit wesens in den USA, dass dort ein Markt für Immobilenkredite an besonders bo nitätsschwache Schuldner entstand, die eigentlich gar nicht in der Lage waren, jemals im Leben die Verbindlichkeiten zurückzuführen. Man nannte diesen Be reich „Subprime-Hypotheken“. Dieser

Die Geldmengenausweitung infolge von Corona-Programmen der Notenbanken

und Zwangsversteigerungen nahmen zu. Nimmt man den S&P Shiller Case 20City Composite Home Price Index, so fiel dieser von April 2006 bis März 2012 um 33,9 Prozent.

Laufzeit 30 Jahre 1.035,36 Euro Monatliche Kreditrate 1.250,41 Euro

Kaufpreis der Wohnung 300.000 Euro 30.000 Euro Nebenkosten 30.000 Euro

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sche Reichsbank die Krone mit utopisch hohen Zinsen, nämlich 500 Prozent!!! verteidigen musste. Ausgehend vom Peak im ersten Quartal 1990 fielen bis zum vierten Quartal 1995 die Immobilien preise um aggregiert 31,9 Prozent - so die vierteljährlichen Realpreisverände rungen laut den Daten von Oust und Hrafnkelsson (2017) angeführt in Wi kipedia.

zumindest Abdeckung der Nebenkosten Erforderliche Eigenmittel zusätzlich 30.000 Euro vom Kaufpreis (also 20 % bzw. 60.000 Euro) 1,50 Prozent p.a. Zinsen für 20-jährige Fixzinsbindung 3,75 Prozent p.a. 300.000 Euro Kreditbedarf 270.000 Euro 30 Jahre

Viele konnten sich dann die Kre dite nicht mehr leisten. Die Immobili enpreise brachen ein und die Ausfälle

Markt boomte und vermittelte den Ein druck, dass selbst Einkommensschwa che in der Lage wären, Immobilien der Mittelklasse zu erwerben. Zusätzlich wurde es diesen Schuldnern ermöglicht, im Falle steigender Immobilienpreise, die Immobilien weiter zu belehnen (Mort gage Equity Withdrawal).

Damit die Kreditrate zum heutigen Zins wieder bei 1035,36 Euro liegt, müsste die Kreditsumme auf 223.564 Euro sinken. Damit dies wieder 90 Prozent des Kaufpreises sind, müsste der Wohnungspreis von 300.000 auf 248.404 Euro, also um 17,2 Prozent sinken. Doch dann läge der Eigenmittelbedarf noch immer mit 49.681 Euro um 19681 Euro über dem ursprünglichen Level. Allerdings gibt es bei den Kreditinstituten in einem gewissen Rahmen Ausnahmekontingente, was dem Ganzen etwas entgegenwirkt. Dennoch erscheinen am heimischen Wohnungsmarkt zwischenzeitlich Preisrückgänge von 10 bis 15 Prozent durchaus möglich.

Die Folge: Eine Immobilienblase in den USA entstand in den Jahren 2006 und 2007, nachdem sich in teuren Küs tengebieten in Florida und Kalifornien die Immobilienpreise teilweise binnen weniger Jahre vervielfacht hatten. Da durch kam es quer durch die größten Bal lungszentren zu starken Preisanstiegen, die zu einem über eine Billion US-Dol lar großen Finanzierungssegment, dem Subprime-Hypothekarkreditmarkt, führ ten. Vom vierten Quartal 1999 bis zum ersten Quartal 2007 stiegen die Häuser preise nominal um 68,7 Prozent bzw. 7,5 Prozent p.a.. Höhere Preise und dann die höheren Zinsen in der zweiten Jahres hälfte 2007 belasteten neue Immobilien käufer doppelt. Die erforderlichen Neu kreditvolumina stiegen und gleichzeitig auch die Zinsen.

Anzeichen Immobilienblasenvon heute

Finanzierungs-Beispiel

früher

heute 300.000 Euro

Viele Hausbesitzer wurden obdach los oder mussten in billige Appartements umziehen. Und es kam noch schlimmer. Da die schlechten Kredite in verschie denen Geldanlagekonstruktionen der Banken verpackt waren, verbreiteten sich diese sogenannten toxischen Papiere im globalen Bankensystem, während immer mehr Höhepunktderenfangen,vonwerden.diegrößtenanzierungen.weigertenreaktion,pleitegingen.Subprime-HypothekenbankenEskamzueinerKettenMarktpanikundBankenvereinanderÜberbrückungsfiGleichzeitigschlittertederKreditausfallversichererAIGinKriseundmusstevonderFedgerettetZahlreicheGroßbankenwurdenderFedundUS-RegierungaufgenichtjedochLehman-Brothers,Pleiteam15.September2008denderFinanzkrisedarstellte.

befeuerte am Immobilienmarkt eine re gelrechte Asset-Inflation. Von Jänner 2000 bis uni 2022 stiegen beispielsweise in den USA gemessen am S&P Shiller Case 20-City Composite Home Price Index die Wohnimmobilienpreise um 43,5 Prozent! Von 2009 bis 2021 stie gen die Wohnimmobilienpreise in Ös terreich um 6,3 Prozent p.a.. Vom vierten Quartal 2019 bis zweiten Quartal 2022 waren es bereits 32,5 Prozent Preisan stieg bzw. 11,9 Prozent p.a.. Bezüglich dem OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien schreiben die Ex perten der OeNB in der Juni-Ausgabe von „IMMOBILIEN AKTUELL“: „Die Abweichung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien von der Entwicklung der im Fundamentalpreisindikator ent haltenen Faktoren hat sich damit in den letzten Quartalen deutlich beschleunigt, was auf eine zunehmende Überhitzung des Wohnimmobilienmarktes hindeu tet“. In Wien weichen die Fundamental preise im ersten Quartal 2022 bereits um

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Da die Mietpreise mit den Immo bilienpreisen nicht mehr Schritt halten konnten, stieg der Index für das Ver hältnis von Immopreisen zu Mieten von 2017 bis zum vierten Quartal 2021 in Österreich von 106,5 auf 134,1 Punkte. Noch stärker war der Anstieg in der Slo wakei von 112,4 auf 155,6 Punkte so

2022 | 25 | FINANZEN

wie in Luxemburg von 109,7 au166,5 Punkte.

Abgesehen von strengeren Kreditverga berichtlinien, die seit 1. August in Ös terreich gelten und beispielsweise ne ben der Bezahlung der Nebenkosten (ca. 10 Prozent) beim Immobilienkauf auch noch eine maximale Loan-To-Value-Ra tio von 90 Prozent vorsehen und die ma ximale Kreditlaufzeit auf 35 Jahre festle gen, spielt vor allem der Zinsfaktor eine wichtige Rolle. Betrachtet man histori sche Immobilienkrisen, so waren häufig steigende Zinsen im Spiel. Im laufenden Jahr haben sich beispielsweise 20jährige Fixzinsbindungen um 2,00 bis 2,25 Pro zentpunkte und variabel verzinste Kre dite um ca. 1,40 Prozentpunkte verteuert. Die höheren Zinsen erfordern höhere Mietrenditen und niedrigere Immobi lienpreise.

Zinsaspekte beim Platzen spekulativer Blasen

40,1 Prozent vom langjährigen Durch schnitt seit 1989 ab. Der Fundamental preisindikator der OeNB setzt sich dabei ausfolgenden Teilindikatoren zusammen: Reale Immobilienpreise, Leistbarkeit, Immobilienpreise zu Mieten, Immobi lienpreise zu Baukosten, Kredittragfä higkeit, Wohnbauinvestitionen zu BIP undNimmtZinsrisiko.man den Index für das Ver hältnis von Immobilienpreisen zum Ein kommen, so stieg dieser in Österreich von 2017 bis zum vierten Quartal 2021 von 107,9 auf 140,9 Punkte. Ähnlich war die Entwicklung auch in Tschechien. Noch stärker war der Anstieg in Portu gal von 109,4 auf 146,8 Punkte.

Was hat sich in den letzten Jahren im Bereich Beste:grundlegendWarenkreditversicherungverändert?

Unsere Verträge zeichnen sich oderDeckungsinhaltedurchaus,welchevonunserenMitbewerbernnichtnichtinunseremUmfangangebotenwerden.

Das der Kreditversicherung zu grunde liegende Geschäft der Unter nehmen - Verkauf von Waren und/oder Dienstleistungen - ändert sich kaum. Aus diesem Grund gibt es auch keine grund legenden Veränderungen in der Branche. Allerdings geht die R+V ganz bewusst ei nen anderen Weg als der Mitbewerb. Un sere Verträge zeichnen sich durch De ckungsinhalte aus, welche von unseren Mitbewerbern nicht oder nicht in unse rem Umfang angeboten werden.

Beste:wirkt?

Frühjahr 2022 eine Zunahme von Zah lungsausfällen. Die Lockdowns in vie len Staaten der Welt hatten und haben Lieferengpässe zur Folge. Diese werden durch die Energiethematik aufgrund des Ukraine-Konfliktes sowie der Inflation noch verstärkt. Und diese Auswirkungen spüren wir als R+V auch. In vielen Bran chen steigen die Umsätze aufgrund der höheren Preise und damit einhergehend auch die Höhe der Außenstände. Diese Tatsachen vor dem Hintergrund der stei genden Insolvenzen führen dazu, dass das Risiko in der Kreditversicherung steigt.

Die Warenkreditversicherung si chert Forderungen gegen Zahlungsausfall (Insolvenzfall des Abnehmers) oder auch schon Zahlungsverzug (der Kunde wird

nicht insolvent, bezahlt aber auch nicht) ab. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Monaten, ist die Wa renkreditversicherung mehr denn je ein wichtiges Instrument zur Steue rung von Risiko in einem Unterneh men. Die Warenkreditversicherung trägt somit wesentlich zur Sicherung der Liquidität und damit der Er haltung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens bei. Die Planbarkeit ist in vielen Branchen kaum noch gegeben. Warenkreditversicherung wird dadurch noch stärker nachgefragt.

rC 09/2022 | 26 | INTERVIEW

Wissensmanagement am Puls der Zeit

Die LiquiditätzurträgtversicherungWarenkredit-wesentlichSicherungderunddamitderErhaltungderZahlungsfähigkeiteinesUnternehmensbei.

Wie sehen Sie die Entwicklung in dem Beste:Bereich?

Beste: Die staatlichen Maßnahmen zur Stützung der Unternehmen in der Pan

Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer der R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich im Gespräch über die starke Nachfrage an Warenkreditversicherungen, steigende Risiken und über den neuen Chatbot RUVus.

Corona-Schutzschirm, Zahlungsauf schub – das hat es alles in der Pan demie-Zeit gegeben, nun sind viele Stützungsprogramme ausgelaufen. Hat das auch Auswirkungen auf die Warenkreditversicherung bzw. auf die Bewertung der Waren?

Wie hat sich die Corona-Pandemie und nun der Ukraine Krieg auf die Warenkreditversicherung ausge

Die Auswirkungen der CoronaPandemie haben zwei wesentliche Aus prägungen. Zum einen haben alle Mitbewerber am Beginn der Pan demie ihren Deckungsschutz teils massiv eingeschränkt. Man ging da von aus, dass die Zahlungsausfälle (Insolvenzen) stark ansteigen wür den. R+V hat sich in dieser Phase als stabiler und starker Partner po sitioniert, der gerade in schwierigen Zeiten zu seinen Versicherungsneh mern steht. Wir haben unsere Versi cherungsdeckungen nicht reduziert. Zum anderen kommen die Auswir kungen aufgrund der vielen staat lichen Maßnahmen erst zeitverzö gert. Wir registrieren erst seit dem

demie haben dazu geführt, dass der er wartete Anstieg der Insolvenzfälle zu nächst nicht eingetreten ist, sondern erst zeitverzögert sichtbar wird und damit auch Auswirkungen auf Kreditversiche rungen haben wird (steigende Insolven zen, verstärkte Zahlungsverzögerungen und höhere Ausfälle). Nicht zuletzt auch aufgrund der Lieferengpässe und des Uk raine-Konfliktes. Ein weiterer Punkt, der an dieser Stelle noch zu nennen ist, ist der Anstieg der Zinsen. Viele Unternehmen sind zu einem hohen Anteil fremdfinan ziert. Die steigenden Zinsen treffen die

Die KernkompetenzRisikobewertungistdieeinerKreditversicherung.

Gibt es in Ihren Verträgen be sondere Unterscheidungsmerk

Die Angebote der R+V unter scheiden sich in vielen Punkten von den Lösungen der Mitbewerber. Bei uns ste hen die Bedürfnisse der Versicherungs nehmer im Vordergrund. Dement sprechend individuell sind auch unsere Lösungen. So haben wir standardmäßig hohe Selbstprüfungsgrenzen, welche die Versicherbarkeit des gesamten Portfo lios erhöhen, bieten Blinddeckungen an, decken Rechtsverfolgungskosten für be strittene Forderungen, haben den Ver trauensschutz und versichern Unterneh men auch gegen die Nichtzahlung von Privatpersonen - um nur einige zu nen nen. Auch die Handhabung der Poliz

rC 09/2022 | 28 | INTERVIEW

male zu anderen Beste:cherungsprodukten?Warenkreditversi

Die nehmerndenArbeitsablaufderHandhabungPolizzenistimtäglichenbeiVersicherungs-sehreinfachgehalten.

Bis zu welcher Summe werden Lösungen angeboten?

Unternehmen zusätzlich und belas ten diese finanziell. In die Bonitäts bewertungen von Unternehmen flie ßen diese Risikofaktoren ein. Diese haben derzeit aber noch keine Aus wirkung auf die Prämie.

Beste: In der Kreditversicherung gibt es keine Versicherungssumme je Vertrag. Die Kreditversicherungen bewerten das Ausfallsrisiko individuell nach Unter nehmen, das versichert werden soll. Die Risikobewertung ist die Kern kompetenz einer Kreditversicherung. Der Versicherungsnehmer fragt ei nen Versicherungsschutz in Höhe des Außenstandes mit dem jewei ligen Abnehmer an. Die Höhe des Versicherungsschutzes hängt somit vom Bedarf des Versicherungsneh mers und der Bonität des abzusi chernden Unternehmens ab.

Wieviel Digitalisierung bzw. Pro zessoptimierung verträgt die Versi

sere Vertriebspartner jederzeit bei Ihren täglichen Anforde rungen mit einem verlässlichen und kompetenten Assistenten unterstützen. RUVus ermög licht es damit, ein fortschritt liches Wissensmanagement am Puls der Zeit zu gestalten. Bei der gesamten Digitalisie rungsthematik darf aber eines nicht vergessen werden: Ge rade im Versicherungsgeschäft sind Vertrauen und Beständigkeit ganz wichtig – das kann man nicht digitali sieren. Daher bauen wir auch weiterhin auf unsere Mitarbeiter, die im persönli chen Kontakt für unsere Vermittler und Versicherungsnehmer da sind.

Die kontinuierliche Weiterent wicklung von digitalen Lösungen und Services, das Eingehen von Kooperati onen und das Abholen der Kunden und Vertriebspartner auf unterschied lichen Kanälen hat und wird we sentliche Wettbewerbsvorteile brin gen. Auch wir arbeiten permanent an der Ausweitung und Optimie rung von digitalen Lösungen. So können wir beispielsweise mit un serem neuen Chatbot unsere Ser viceleistungen erweitern und un

Beste: Wir unterstützen unsere Vermitt ler in allen Phasen der Geschäftsbezie

Beste:cherungssparte?

RUVus wir die Existenz von vielen

ermöglicht es damit, WissensmanagementfortschrittlicheseinamPulsderZeitzugestalten. Wir Geschäftsbeziehung.inunsereunterstützenVermittlerallenPhasender GemeinsamUnternehmenabsichern. Ihr Versicherungspartnerverlässlicher für KMU in Österreich. Jetztwww.ruinformieren!v.at Gemeinsam sichern

landwirtschaftlichenUnternehmen,BetriebenundFreischaffendenab.

hung. Beginnend mit der Angebotsle gung, über die Abschlussphase und der Schulung der Versicherungsnehmer nach dem Start der Zusammenarbeit. Wir un terstützen bei Fragen zu Versicherungs summen aber auch im Falle von Schäden während der laufenden Geschäftsbezie hung. Gerne begleiten wir auch zu Ter minen bei Interessenten und Versiche rungsnehmern. Ein weiterer Fokus ist die Weiterbildung unserer Vertriebspart ner, denn sie bilden die Basis für unse ren Erfolg. Gemeinsam sichern wir die Existenz von vielen Unternehmen, landwirtschaftlichen Betrieben und Freischaffenden ab. Deshalb ist die Wissensvermittlung über regelmä ßige Webinare und Fachveranstal tungen in Präsenz ein wesentlicher Baustein unserer Partnerschaft.

zen ist im täglichen Arbeitsablauf bei den Versicherungsnehmern sehr einfach ge halten. Es gibt kaum Obliegenheiten, die zu beachten sind.

Wir danken für das Gespräch.

Inwieweit stehen Sie Ihren Vermitt lern bei der Vermittlung und Betreu ung derer Kunden zur Seite?

Mario Woltsche und Martin Kaiser sind bei der Hannoversche die Ansprechpartner für die Vermittler in Österreich. Nach fast dreijähriger Tätigkeit haben wir sie nun zu einem Interview gebeten.

Es AnbieterHerausforderungnatürlichwareinefüreinenhierunbekanntendenMarktzuerschließen.Eine,dieichabergerneangenommenhabe.Mario Woltsche Regionalleiter Österreich Ost 0043 664 mario.woltsche@hannoversche.at2005944

Sie unterstützen jetzt die Hannover sche seit rund drei Jahren in Öster reich. Was ist Ihr Resümee, wo ist der Unterschied zu anderen, hier bereits etablierten Versicherungen?

es viele – aber mit unserem Produkt kann man alles rund um Familien sowie Fi nanzierungsangelegenheiten zu beson ders günstigen Beiträgen absichern und maßgeschneidert anbieten. Im Produkt der Hannoversche vereinen sich alle wichtigen Eigenschaften, die für eine gute Ablebensversicherung ste hen: solide, leistungsstark und preis günstig. Darüber hinaus besticht das Produkt durch hohe Flexibilität und Individualität und wird dadurch mittlerweile von vielen Vermittlern angenommen. Die Produkte der Hannoversche und ihr Vermittler service sind vielfach ausgezeichnet.

Martin Kaiser: Ergänzend möchte ich sagen, dass wir in Anbetracht der kurzen Zeit schon gut etabliert sind. Wir haben eine gute und vertrauens volle Beziehung zu vielen Vermitt lern. Sicherlich können wir unsere Marktbekanntheit noch weiter aus

Dynamisches Duo

Mario Woltsche: Es war natürlich eine Herausforderung für einen hier unbe kannten Anbieter den Markt zu erschlie ßen. Eine, die ich aber gerne angenom men habe. Ablebensversicherungen gibt

Wie sehen Sie die weiteren Markt

Kaiser: Durch meine langjährige Er fahrung in der Betreuung von unabhän gigen Vermittlern, weiß ich, dass Verläss lichkeit einer der wichtigsten Punkte ist und durch diese Verlässlichkeit zeichne ich mich auch aus. Vermittler können si cher sein, dass sie immer den Service und die Unterstützung erhalten, die sie benö tigen. Mir ist auch wichtig zu erwähnen, dass bei uns jeder Vermittler gleichbe handelt wird.

zuführen und uns langfristig unter den Top- Versicherern für die Ablebensver sicherung bei unseren Vermittlern zu po sitionieren.

Woltsche: Seit Mitte Juli 2022 bieten wir jetzt auch die Ablebensversicherun gen mit fallenden Versicherungssummen mit konstanten Beiträgen an, womit wir bei den Vermittlern sicher weiter punk ten können. Grundsätzlich sehen wir ne ben der Absicherung von Finanzierungen in Österreich die Chancen für die Able bensversicherung vor allem im Bereich der Familienabsicherung. Hier liegt aus unserer Sicht noch großes Potential. Wir haben mit den Tarifen Basis, Plus und

Woltsche: Biometrie ist bei mir nicht nur ein Beruf sondern eine Be rufung, sowohl theoretisch als auch praktisch durch meine mehrjährige Berufserfahrung bei sowohlnernissedurchmeinerVersicherungsgesellschaftenverschiedenenundselbständigenTätigkeit.DakenneichauchdieBedürfundWünschederVermittlerundeiderwichtigstenistdieErreichbarkeittelefonischalsauchschriftlich.

Kaiser:chancen?

Wodurch zeichnet sich Ihre Be treuung der Vermittler aus?

Exklusiv für jeden Bedarf das indi viduell passende Produkt im Portfo lio. Gepaart mit unserer persönlichen Berufserfahrung sind dies die besten Voraussetzungen und der Erfolgsga rant, auch in Österreich den Erfolgs weg weiter auszubauen.

Wir danken für das Gespräch.

Ich

einererstmalsagen,selbstbewusstkannwennwirKontaktmitVermittlernhaben,dannkommtesinderRegelauchzulangfristigenZusammenarbeit. Martin Kaiser Regionalleiter Österreich West 0043 664 martin.kaiser@hannoversche.at2005944

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In Deutschland ist die Hanno versche im Bereich der Ablebensversi cherung Marktführer. Dadurch dass wir uns in den letzten drei Jahren immer wie der in verschiedenen Bereichen verbessert haben und uns weiterentwickeln werden, sehe ich die Chance, den Erfolgslauf der Hannoversche auch in Österreich fort

bauen. Aber ich kann selbstbewusst sa gen, wenn wir erstmal Kontakt mit Ver mittlern haben, dann kommt es in der Regel auch zu einer langfristigen Zu sammenarbeit.

„Also ehrlich“, sagt mein Freund Kurt unlängst zu mir, „schön langsam drückt die ganze Geschichte mächtig auf mein Gemüt. Eskalation, Sanktion, Inflation! Diese Begriffe beherrschen die Schlagzei len. Alles wird teurer, eine Krise jagt die andere, und das Einzige, was den Leuten dazu einfällt, sind Waffen und Sanktio nen und noch mehr Waffen und Sankti onen. Ich mag mir die Nachrichten gar nicht mehr anschauen.“

Nachdem die einflussreichen Mehr heiten auf dieser Welt in den letzten Jahr zehnten eifrig an der Globalisierung ge

schaffen und den Fortschritt zu beför dern, lässt sich jedes Grüngebiet mit Be ton versiegeln. Kurt beantwortet meine Frage nicht, stattdessen sagt er plötzlich: „Am meisten stört mich die Abhängig keit von allen möglichen Strukturen und Organisationen: Wasser, Energie, Le bensmittel: Alles kommt von außen! Die Preise explodieren und die Steuern stei gen mit. Aber was kann man tun? Wenn man nicht über so viel Geld verfügt, dass es einem egal ist, was wieviel kostet, wird die Geschichte auf Dauer ziemlich zähund möglicherweise bleibt uns am Ende, wie ein österreichischer Politiker unlängst meinte, nur die Betäubung mit Alkohol undKurtPsychopharmaka.“lachtböseundruft: „Lass uns da rauf trinken! Runter damit.“ – „Ja, runter damit!“, erwidere ich entschlossen, und wie zwei Synchronschwimmer leeren wir unsere Bierdosen. Kurt bringt zwei neue und erklärt: „Weißt du, ich über lege ernsthaft, meine Zelte hier abzubre chen und woanders neu zu beginnen.“ –„Na ja“, erwidere ich etwas überrascht. „Und wohin …?“

Über Konsumverzicht, ein Blockhaus am See und Beer Drinkers & vonHellraisersThomas Beckstedt

Ich seufze und murmle: „Stimmt schon. Seit einiger Zeit spüre auch ich so ein merkwürdiges Unbehagen in mir. Ich kann mich nicht erinnern, je so ein ungutes Gefühl gehabt zu haben …“ Wir sitzen in Kurts Garten unter einem Sonnenschirm und trinken Bier. Dieser Nachmittag ist sehr ruhig. Kurt wohnt am Rand eines kleinen Dorfes mit Blick auf ein paar Felder und einen Wald da hinter. Außer einem leisen Blätterrau schen und dem weit entfernten Krähen eines Hahnes ist nichts zu hören. „Es ist schön hier“, sage ich, um ein ande res Thema zu beginnen. „Ja“, sagt Kurt. „Aber wie lange noch?“ – „Wie meinst du das?“, frage ich beunruhigt. „Fangen sie auch hier an, Flächen umzuwidmen?“

Blcokhaus am See

Mit dem Argument, Arbeitsplätze zu

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www.das.atEinUnternehmen der Group

Aliquote Leistung Streitwertüberschreitungbei D.A.S.

Ich weiß nicht, wie viele glattrasierte Männer es gibt. Aber nachdem rund acht Milliarden Menschen auf diesem Planten leben, könnte ich mir vorstellen, dass wir von wenigstens 500 Millionen Nassrasierern aus gehen dürfen. Das ist ein Hammer: 500 Millionen Ra sierschaumdosen jeden Monat eingespart macht sechs Milliarden in nur einem Jahr. Außerdem würde ich es sehr amüsant finden, wenn die Politiker, die uns laufend auf harte Zeiten einschwören, alsbald aussehen wie An dreas Hofer oder Billy Gibbons von den ZZ-Top. Du kennst doch „Natürlich“,ZZ-Top?“lacheich. „Höre ich noch immer gern. Vor allem die alten Songs wie Beer Drinkers & Hellrai sers oder Hi Fi Mama!“ Kurt zwinkert mir zu, aktiviert seine Gartenmusikanlage und wir hören eine Weile ZZTop unter dem Sonnenschirm. „Tja, und wenn die Si tuation nach fünf Jahren noch immer nicht besser ist“, sagt schließlich Kurt, „rasiere ich meinen zu diesem Zeitpunkt vermutlich sehr, sehr langen Bart wieder ab und mach mich vom Acker.“ Damit dreht er die Musik lauter und beginnt zu Lowdown in the Street zu tanzen. oder nichts“ war gestern: Wir leisten bei Streitwertüberschreitungen im Firmen-Rechtsschutz in jedem Fall aliquot. Rechtsschutz AG

„Konsumverzicht!“, werfe ich ein und beginne zu er läutern, wie ich mich organisiere, damit ich im Win ter nicht frieren muss und weiterhin wohlig warm du schen kann. Kurt hört geduldig zu, gibt sich aber nicht sonderlich beeindruckt. Ich frage: „Weißt du etwas Besseres? Ich meine abgesehen von deiner Blockhaus ideeDarauf…?“

Ich runzle die Stirn: „Und was soll ich deiner Meinung nachtun? Soll ich mich auf die Straße kleben oder ir gendwo anketten? Was ist eigentlich dein Plan zu pro testierten?“ Kurt lächelt und verkündet feierlich: „Ich werde mich nicht mehr rasieren! Ich rasiere mich nicht mehr, bis die Kosten für Energie auf ein normales Ni veau zurückgegangen sind. Alle, mit denen ich zu tun habe, werden meinen Protest sehen und mit mir darü ber reden. Außerdem leiste ich damit einen großartigen Betrag zum Umweltschutz. Keinen Rasierschaum und keine Klingen mehr! Stell dir vor, alle heute glattrasier ten Männer würden sich diesem Protest anschließen.

Kurt: „Deine Überlegungen sind gut und vernünftig. Aber alles, was du vorhast, passiert im Stil len. In deinen Plänen liegt kein öffentlicher Protest.“

„Auf alle Fälle schwebt mir ein Blockhaus an einem Fluss oder See vor, wo ich mich selbst versorge und mein nächster Nachbar mindestens zehn Kilometer entfernt lebt. Aber jetzt kann ich noch nicht weg. Fünf Jahre habe ich noch bis zur Pension, erst dann bin ich frei. Ich habe also noch Zeit, mir etwas zu überlegen. Bleibt die Frage, wie ich diese Zeit bestmöglich nutze ohne meine Ersparnisse aufzubrauchen.“

arbeitet haben, sind auch die Konflikte und Krisen inzwischen ausgesprochen global. „Ich weiß noch nicht so recht“, räumt Kurt ein.

PROTECTStreitwertNEU: „Alles

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Der muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit stellt die neue Vertriebsdirektorin für Wien, Niederösterreich und das Burgenland vor: Barbara Weiß übernimmt die Aufgaben von Hermann Sattler, der mit Erreichen der Altersgrenze in Pension geht.

Barbara Weiß

Vertrieb mit Herz und Hausverstand

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Der Leiter des muki Partnerver triebs Österreich Michael Brunner freut sich über das neue somitVorgängersdasWeißterstützen.“sietiertundserebei,SietentätHandschlagqualidiedenrektorenserepetenz,auchlichefügt„BarbaraTeammitglied:WeißverüberdiefachundvorallemsozialeKommitderunVertriebsdivorOrtinBundesländernbekanntemukiaufrechterhalundausbauen.trägtidealdazudasswirfürunPartnerraschvertriebsorienhandelnundbestmöglichunBarbaraübernimmtGebietihresundistfürWien,Niederösterreich und

treffen sowie gute Gespräche bei einem Glas Wein. „Ich lasse mich gerne ins pirieren und bin immer offen für neue Ideen und Herausforderungen“, sagt Barbara Weiß – damit ist sie die Ide albesetzung als neue muki Vertriebs partnerbetreuerin, ebenso wie mit ih rem persönlichen Vorsatz: „Ich möchte für unsere Vertriebspartner das perfekte Bindeglied mit Herz und Hausverstand sein und kann dies durch meine berufli che Laufbahn perfekt umsetzen.“

Barbara Weiß bezeichnet sich selbst als junge Frau „mit viel Herz und Ehr geiz“: „Ich wusste schon immer, was ich will. Wenn ich mir etwas in den Kopf ge setzt habe, ziehe ich das durch.“ Sie ist sportlich (läuft und fährt Ski) und liebt ihren Garten. Sie schätzt es, Freunde zu

Die erfahrene Vertriebspartnerbetreu erin Barbara Weiß begann ihre Karri ere in der Versicherungsbranche 2007 im Backoffice bei einem Makler. Spä ter war sie bei einem weiteren Makler zusätzlich als Schadenbearbeiterin tätig und legte, um ihre Kenntnisse und Fä higkeiten noch zu vertiefen, die Lehrab schlussprüfung zur Versicherungskauf frau ab, kurz bevor sie im Jahr 2017 zu muki kam. Hier war sie zunächst im In nendienst tätig und übernahm unter an derem 2018 die stellvertretende Leitung der bundesweiten muki Kfz-Zulassungs stellen.Thomas Ackerl, Vorstandsvorsit zender bei muki, heißt Barbara Weiß herzlich willkommen: „Unsere Partner betreuer legen ihren Fokus auf die di rekte Betreuung draußen vor Ort, sie sind die Visitenkarte unseres Unterneh mens am Markt. Frau Weiß ist lang jähriger Branchenprofi und identifiziert sich mit muki – damit passt sie ideal in unser Vertriebsteam.“ Dabei tritt sie in große Fußstapfen: „Hermann Satt ler hat vor fast anderthalb Jahrzehnten den muki Maklervertrieb mit aus der Taufe gehoben und das Gesicht unse res Unternehmens im Osten geprägt“, so Ackerl weiter. „Wir hoffen, dass unsere Vertriebspartner ihr Vertrauen auf seine kompetente Nachfolgerin Frau Barbara Weiß übertragen!“ Gleichzeitig spricht Thomas Ackerl Hermann Sattler sei nen Dank für die langjährigen hervor ragenden Leistungen bei muki aus. „Wir wünschen ihm für den neuen Lebensab schnitt alles Gute, viel Freude und vor al lem Gesundheit!“

das Burgenland zuständig; die bisherigen Agenden ihrer Kollegen, der Partner betreuer Martin Decrinis und Helfried Sagburg, bleiben ebenfalls unverändert.

> KFZ-Flottenversicherung > www.hdi.at/kfz-flotte zuOptimalerKFZ-FLOTTENVERSICHERUNGVersicherungsschutzknappkalkuliertenPreisen

Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat eindeutig gezeigt, dass digitale Werkzeuge niemals den professionellen Anwender ersetzen können, weshalb wir konsequent weiter den Weg gehen, der Werkzeugen den zutreffenden Wert gibt und nicht darauf abzielt, Menschen durch Werkzeuge zu ersetzen.

Sebastian Ratcliffe, Head of Business bei der riskine GmbH

Rainer Polleichtner

Der Gewerbeversicherungsmarkt ist deutlich heterogener als für Privatkun den, wodurch es wichtig ist, zwischen unterschiedlich komplexen Risiken zu unterscheiden. Speziell bei weniger kom plexen Risiken haben digitale Abläufe das Potenzial, Zeit, Geld und Nerven zu spa ren – für Versicherungsmakler, Versiche rungen und Endkunden.

- Rainer Polleichtner

Die richtige Beratung im Bereich der Ge werbeversicherung ist deutlich komplexer und umfangreicherer als im Privatbereich. Da jedes Unternehmen individuell ist, be nötigt es auch eine maßgeschneiderte Lö sung. Das Erkennen von Risiken und de ren Bewertung kann nur gemeinsam mit dem Kunden erfolgen. Das erarbeitete Ri sikobild ist die Basis für ein angepasstes Deckungskonzept für den Betrieb.

und für den Kunden leichter darstellbar zu machen.

Im Gewerbemarkt ist der wichtigste Kanal nach wie vor der Maklervertrieb, der jedoch mit immer größeren Heraus

Mit einer digitalen Unterstützung sammeln wir relevante Schadensfälle und können so individuelle Risiken bei Gewerbeunternehmen noch effizienter bewerten. Der enge Austausch mit den Experten innerhalb der EFM ermöglicht es, Kompetenzzentren für unterschiedliche Branchen auf zubauen.Vieleunserer Partner haben sich in unterschiedlichen Branchen – wie etwa Landwirtschaft, Baubranche, Juweliere und viele weitere – spezi alisiert und dort teilweise jahrzehn telange Expertise aufgebaut. Durch das Teilen von diesem Spezialwis sen profitieren alle EFM-Partner. Die digitalen Werkzeuge dazu bie ten unseren Fachleuten eine Unter stützung, um ihre Arbeit effizienter

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Leistungsstarke Absicherung

Wie viel digitale Unterstützung bzw. wie viele Abläufe verträgt eine Gewerbeversicherung?

Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich laufend neue Herausfor derungen ergeben. Etwa das Cyber risko. Die zunehmende Digitalisie rung steht in einer engen Verbindung mit Bedrohungen im Cyberbereich, die auch existenzbedrohende Aus maße annehmen können. Jedoch or ten wir gerade in diesem Bereich, dass bei vielen Unternehmen dieses Thema noch unterschätzt wird.

Rainer VorstandPolleichtner,fürVertrieb und Marketing bei der werbeversicherungen?derungWoVersicherungsmaklerEFMAGsehenSiediegrößteHerausforbeiderVermittlungvonGe

Eine Gewerbeversicherung ist nicht mit wenigen Worten erklärbar, denn es müssen die unterschiedlichsten Risiken abgesichert werden. Wie weit haben sich automatisierte Prozesse in der Gewerbeversicherung bereits etabliert? Welche Herausforderungen bei der Vermittlung müssen bewältigt werden und wie wichtig ist der persönliche Kontakt in diesem Versicherungssegment? Wir haben Branchenexperten zu ihrer Meinung befragt.

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Wo sehen Sie die größte Her ausforderung bei der Vermitt lung von Gewerbeversiche rungen?

ders zu betreuen als ein gestandenes Un ternehmen.Nochherausfordernder ist dann die laufende Betreuung des Unternehmens. Die dynamische Entwicklung des Versi cherungsmarktes, der Produkte und die oft laufenden Veränderungen beim Kun den sind die zu beachtenden Faktoren. Zusätzlich darf man den Kunden zeitlich nicht überfordern und muss versuchen, ihm die abstrakte Materie Versicherung greifbar machen, um richtige Entschei dungen treffen zu können.

Digitale unterstützenLösungenBerater auch zunehmend bei Prozessen außerhalb der erlaubt.TaxonomiederBeispielVersicherungsberatung.traditionellenEinistunserESG-Analyser,eineBeratungzurEU-undKlimarisiken

Die größte Herausforderung ist nicht die Vermittlung von Gewerbeversicherungen per se, sondern jene, bei dem Kunden ein Bewusstsein für die pas sende Risikopolitik eines Un ternehmens zu schaffen. Wel che Absicherung ist in der jeweiligen Situation des Unter nehmens ein Muss, ein Kann oder (noch) nicht notwendig. Hier ist ein Start-up meist an

Wie viel digitale Unterstützung bzw. wie viele Abläufe verträgt eine Gewerbeversicherung?

Eine Risikobesichtigungnotwendige und der regelmäßige, persönliche Kontakt zum Gewerbekunden sind jedoch unersetzbar.

- Sebastian Ratcliffe

siko die richtigen Fragen parat haben. Von voll digitalen, ge samtheitlichen Bedarfserhebun gen über Produktberatung, di gitales Angebot und Vergleich bis hin zur Dunkelverarbeitung – all das ist längst nicht mehr nur Privatkunden vorbehalten. Zudem können digitale Lösun gen auch Privatkundenberater dabei unterstützen, das Poten zial von Gewerbeversicherun gen zu heben.

Die Beratung ist einfach viel hybrider geworden.

Prok. Mag. Reinhard Kröpfl

- Prok. Mag. Reinhard Kröpfl

Ein weiterer Trend, den wir be obachten, ist der Self-Service-Ka nal. Es werden zwar kaum Produkte online abgeschlossen, aber eine di gitale Strategie für Versicherungen und Makler ist ohne Self-Service-Kompo nente bzw. hybride Lösungen, die SelfService und traditionelle Beratungen ver binden, kaum noch vorstellbar. In vielen traditionellen Digitalisierungsstrategien wurden oftmals verschiedene Kundenty pen in unterschiedlichen Abschnitten in ihrem „Customer Life Cycle“ durch die selben Lösungen „gejagt“. Eine moderne Self-Service-Lösung passt sich hinge gen an die individuellen Bedürfnisse der Kunden an. So können z. B. Jahresge spräche für KMU digital durchgeführt und der Bestand voll automatisiert be dient werden.

Prok. Mag. Reinhard Kröpfl, AGON Finanzmanagement

Seit der Corona-Krise hat sich das (di gitale) Beratungsumfeld stark verändert, da viele Kunden gezwungen wurden, die Vorteile der digitalen Beratung zu er kennen. Insbesondere in der Folgebe ratung kann die technische Unterstüt

Sebastian Ratcliffe

forderungen konfrontiert wird: 1) Die Arbeitsweisen und Beschäftigungsfel der der KMU verändern sich (Homeof fice, E-Commerce). 2) Der Klimawandel und die damit einhergehenden regula torischen Vorgaben setzen einige KMU unter Druck. 3) Cyberrisiken sind längst nicht mehr nur für große Unternehmen ein Thema. Dadurch wird es selbst für er fahrene Makler immer schwieriger, den tatsächlichen gesamtheitlichen Bedarf ei nes KMU zu bestimmen und zu den in dividuellen Wünschen und Bedürfnissen zu beraten. Im Gegensatz dazu bedeu tet das für Versicherungen einen signi fikanten administrativen Aufwand bei Maklerbetreuern und im Underwriting. Hier können digitale Lösungen und die damit einhergehende Automatisierung der Prozesse einen erheblichen Mehr wert schaffen. Intelligente Fragestrecken stellen sicher, dass Berater zu jedem Ri

Mag. iur. Sarah werbeversicherungen?derungWoKGSchadenserviceVersicherungsmaklerundAbteilungsleitungKleindienst,SchadenRechtStyriawestundGmbH&Co.sehenSiediegrößteHerausforbeiderVermittlungvonGe

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ist vielseitig und durchaus mit an spruchsvoller Vermittlungstätigkeit verbunden und bedarf im Einzel fall einer umfassenden Risikoana lyse. Die größte Herausforderung liegt mit Sicherheit darin, dass jede Unternehmensart stets ihr eigenes Risiko in sich birgt. Eine Komple xität, die bisher – und dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern – nur Spezialisten meistern konnten bzw. können. Fundiertes Fachwissen so wie regelmäßige Weiterbildungen sind daher essenziell. Darüber hin aus muss man sich auch selbst aktiv auf die Suche nach dem Kunden von Morgen machen. Der ständig stei gende Preiswettbewerb sowie steigende Qualitätsansprüche machen es zuneh mend schwerer, neue Kunden zu gene rieren. Wichtig dabei ist mit Sicherheit eine ständige Marktpräsenz, um potenti elle Gewerbekunden anzutreffen.

Kunden online Prä mien zu berechnen, Versiche rungen abzuschließen sowie Schäden online zu melden und abzuwickeln, hat sich im Privat kundengeschäft bereits zuneh mend etabliert. Im Firmenkun dengeschäft sind die Prozesse jedoch viel komplexer und her ausfordernder.ImIdealfall verfügt der Ver sicherungsmakler über ein um fangreiches Fachwissen, um komplexe Versicherungspro dukte anschaulich und ver ständlich zu erklären.

Die fachliche Kompetenz des Beraters, aber auch jene des Underwriters bei den Versicherungen, ist eine der größten He rausforderungen bei der Gewerbever sicherung. Wir müssen immer wieder feststellen, dass die neuen Sparten wie Vertrauensschadenversicherung, Cyber crime und D&O-Versicherungen ent weder gar nicht oder mit Basis-Fach wissen an den Gewerbekunden verkauft wurden und zum Teil bei einem mög lichen Schaden hier Haftungsfälle ent stehen können. Eine weitere große He rausforderung sind die oft notwendigen Klauseln in den Verträgen, wo manche Versicherer kaum mehr bereit sind, „Mak lerklauseln“ zu akzeptieren. Besser wird es mit der Akzeptanz der Sonderklau seln im Großgeschäft/Industriegeschäft. Die Implementierung von notwendigen, oft branchenspezifischen Maklerklauseln wird eine der größten Herausforderungen in der Zukunft für uns Makler werden.

Die Vermittlung von Gewerbeversiche rungen – und das unabhängig davon, ob im KMU- oder Großkundengeschäft –

Akad. Vkfm. Georg Eisenzopf, Geschäftsführer SIVAG werbeversicherungen?derungWoVersicherungsmaklerGesmbHsehenSiediegrößteHerausforbeiderVermittlungvonGe

Mag. iur. Sarah Kleindienst

zung beiden Seiten viel Zeit sparen. Die Überprüfung von unternehmensspezifi schen Daten, Angebotsbesprechung mit tels Meeting-Plattformen, digitale Un terschrift und Protokollierung haben in den Beratungsprozess Einzug gehalten.

Durch die herausfordernde Neukunden akquise, ständige Bestandskunden-Be treuung, DSGVO und IDD ist es für Versicherungsmakler nicht immer leicht, den stetig wachsenden Anforderungen, die der digitale Wandel mit sich bringt, gerecht zu werden. Die Digitalisierung ist dabei mit Sicherheit auch nicht das beliebteste Thema von Versicherungs vermittlern.Fürden

Wie viel digitale Unterstützung bzw. wie viele Abläufe verträgt eine Gewebeversicherung?

Digitale Prozesse vereinfachen den täglichen Arbeitsablauf immens, können jedoch gute Kundenbeziehungen und Expertenwissen keinesfalls ersetzen und helfen dem Makler auch während der Digitalisierungfortschreitendendabei, gut im Geschäft zu bleiben.

- Mag. iur. Sarah Kleindienst Akad. Vkfm. Georg Eisenzopf

Die dritte Herausforderung sehe ich bei den Mitarbeitern der Zukunft. Hier bedarf es besondere Anstrengungen, um diese zu rekrutieren und im Unternehmen zu halten, wobei die ständige Lernbereit

würde, wenn digitale Risiko erfassungstools direkt mit dem Verwaltungsprogramm ver bunden sind, daraus automati siert Ausschreibungen generiert werden können und diese Da ten auch der Versicherer schnell und digital verarbeiten kann. Zumindest in den Gewerbe massensparten sollte dies ver wirklicht werden können. Eine besondere Herausforderung ist hier natürlich, die Bereitschaft des Versicherers zu finden, aber auch die notwendigen Gelder aufzutreiben, um dies zu realisieren. Aber auch in der Betreuung spielt das Kundeportal oder auch automatisierte Fassionsmeldungs- Abfragen eine ge wisse Rolle. Egal, ob die jährliche Ab frage für die Sparte Rechtsschutz, KfzFlotte, Vertrauensschadenmeldung usw., es könnte alles digital abgewickelt wer den. Dabei hätten alle einen großen Nut zen davon: der Kunde, der Makler und der Versicherer!

Waren verarbeitet oder entsprechende Materialien lagert.

KommR Christian Schäfer

Die Herausforderungen bei der Vermitt lung von Gewerbeversicherungen sind nicht einfach darstellbar. Zu heterogen sind die Gewerbe. Manche sind sehr ho mogen und einfach zu tarifieren, viele Selbständige üben gleichzeitig mehrere Gewerbe aus und bei allen ist nicht nur der laut IDD geforderte „Wünsche- und Bedürfnistest“ zu beachten, sondern der Betreuer muss intensiv in die Tätig keit des Betriebes und die Abläufe „einsteigen“. Der Begriff „unbewus ste“ Exporte mag hier nur stellver tretend für vieles stehen, woran die Kunden selten denken, der verant wortliche Versicherungsmakler je doch denken muss. Viele kleinere Betriebe sind Zulieferer für große Konzerne, die bestimmte Deckun gen verlangen. Oder am Beispiel von Gebäudeversicherungen: Wenn ein Mieter im Keller feuergefährliche

schaft natürlich die Grundvoraussetzung ist. Diese Herausforderung haben nicht nur die Versicherungsmakler, sondern na türlich auch die Versicherer zu meistern.

Es gibt viel zu wissen, viel zu fragen. Und vieles ist mit Risikofragebögen schwer zu erheben – denn: Wenn sie genau sind, steigen Kunden oft aus, und sind sie kurz, drohen Deckungslücken.

Ing. Walter Gandler, MBA werbeversicherungen?derungWobrokernetGesellschafterGeschäftsführenderg&oGmbHsehenSiediegrößteHerausforbeiderVermittlungvonGe

Meiner Meinung nach wird das echte Fachwissen mit der echten Beratung beim Kunden, insbesondere bei größeren KMU, nie durch einen Computer ersetzt werden können. 20 oder 30 Jahre Beratungserfahrung wird nie durch ein digitales Tool ersetzt werden können.

Und genau in diesem Bereich wäre eine Digitalisierung erstrebenswert. Zwar gibt es durchaus interessante Anbieter am Markt, die aber verständlicherweise nur standardisierte Risikofragebögen an bieten, bei deren Verwendung langjäh rig erarbeitetes Know-how des jewei ligen Maklerbüros fehlen würde. Eine individuelle Anpassung oder Ergänzung wäre daher unbedingt notwendig, wo bei es aus praktikablen Gründen möglich sein sollte, dass der Makler diese selbst durchführt.Damitsind wir auch schon an der Grenze der Digitalisierung angelangt.

Wenn der Berater nicht mehr da ist, dann kommt der Roboadvisor und macht dann seinen Job!? Zum Teil ja, sehen wir dies doch bereits in manchen Ländern Eu ropas im Kommen. In einigen Ländern gibt es bereits ausschließlich den digita len Vertrieb im Konsumentengeschäft. Im Gewerbegeschäft werden in benach barten Ländern bereits zum Beispiel die Betriebshaftpflichtversicherung von be stimmten Branchengruppen voll digital abgewickelt (IT, Betriebsberatung, Archi tekten, Werbeagenturen usw.). Eine digi tale Beratungsstrecke, ein Callcenter und der Vertrag ist polizziert. Dieses Szenario wird auch in Österreich kommen. Was uns als Makler digital helfen

KommR Christian Schäfer, VersicherungsmaklerChristianGeschäftsführerSchäferGmbH

- KommR Christian Schäfer

- Akad. Vkfm. Georg Eisenzopf

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Bei uns im Büro werden im Gewer bebereich (leider) nach wie vor analoge Fragebögen verwendet. Im Privatbereich haben wir teilweise selbst erstellte ExcelFragebögen, die auch Berechnungen und Anträge generieren können. Durch die von uns selbst erarbeiteten Fragebögen sichern wir uns die notwendige Flexibi lität und schaffen die Möglichkeit, unsere langjährige Erfahrung in die Kundenge spräche einfließen zu lassen.

Wie viel digitale Unterstützung bzw. wie viele Abläufe verträgt eine Ge werbeversicherung?

Es gibt zwei wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt: Welche Art von Gewerbe soll versichert werden und wie komplex ist die Struktur des Unternehmens. Die besondere Herausforderung bei der Bera tung eines Unternehmens ist es, die kost bare Zeit der Verantwortlichen nicht zu sehr zu strapazieren und den Beratungs prozess so einfach wie möglich zu halten. Diesen Spagat erfolgreich zu meistern, ist die wahre Kunst. Oft weiß der Unterneh mer selbst nicht genau, worauf er achten muss und der Vergleich unterschiedlicher Versicherer ist nicht wirklich möglich. Zu verschieden sind die Tarife und Deckun gen. Abhängig von der Art des Gewerbes sind die Anfragen daher meist sehr indi

Hotels bringt eine enorme Zeiterspar nis. Der digitale Onboarding-Prozess ist gut durchdacht, Risikoanalyse und Bera tungsdokumentation, Angebotsberech nung und Abschluss der Versicherung – all das funktioniert online und ist so fort im CRM-Programm hinterlegt. Alle notwendigen Deckungsbausteine sind berücksichtigt, viele optionale Deckun gen möglich. Mit nur drei Unterneh menszahlen kann die Prämie berechnet werden, der Kunde erkennt sofort sei nen Mehrwert. Dabei bleibt der Makler mit seinem Kunden stets im Gespräch und kann nichts Wesentliches überse hen. Auch für andere Branchen wird g&o brokernet Hybrid-Varianten im selben Stil entwerfen.

Ing. Walter Gandler, MBA

Wieviel digitale Unterstützung bzw. Abläufe verträgt eine Gewerbever sicherung?

Dr. Peter Loisel, Head Austria

Den Beratungsprozess für Gewerbebe triebe technisch abzubilden, haben schon Einige versucht, doch sind diese OnlineBeratungstools unvollständig und er fordern Zeit – oft bis zu zwei Stun den. Natürlich wünscht sich jeder Unternehmer und auch Mak ler, dass dieser Prozess verkürzt wird, doch sollten im besten Fall sogar Lücken geschlossen wer den, die gar nicht angesprochen werden, an die man zunächst als Kunde gar nicht denkt. Welche Frage stellt man dann in einem Online-Frageboden?UnsereLösungist eine Hy brid-Variante: Wir haben erst mals ein Konzept entworfen, das individuelle Beratung und weitestmögliche Automatisie rung miteinander vereint. Da ist g&o brokernet Vorreiter! Un ser Versicherungskonzept für

Der Versicherungsmakler ist vor allem dann in der Pflicht, wenn ein Schaden eintritt. Wir haben daher bei g&o brokernet den Ansatz ge wählt, bestimmte Branchen aus führlich zu analysieren und jenen Versicherer zu wählen, der in einer bestimmten Branche erfahren und vor allem gut in der Abwicklung von möglichen Schäden ist. So kann der Antrag über bestehende Tarifmo delle sogar automatisiert erfolgen, im Hintergrund gibt es intelligente und starke Deckungserweiterungen, die für Kunden der g&o brokernet Mit glieder Gültigkeit haben. Unsere jahre lange Erfahrung als Versicherungsmakler spiegelt sich bei der Auswahl der Versi cherungsunternehmen wider, die Koope ration beruht auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Darauf aufbauend sind hervorragende Lösungen für Gewerbe kunden aller Art möglich. Und der Kunde vertraut mit Recht auf unsere Expertise.

Gegenfrage: Kann es ein zu viel an trans parenter digitaler Markterfassung oder an bequemen digitalen Prozessen geben? Im österreichischen Gewerbegeschäft be findet sich die Digitalisierung noch im Dornröschenschlaf. Da weist das Privat kundengeschäft schon ein deutlich hö heres Niveau auf. Dort gehören digitale Abläufe schon zum Standardrepertoire zukunftsfitter Marktteilnehmer – sowohl für Makler als auch für Versicherer. Sie Digitale Unterstützung ist gut und wichtig, aber die persönliche Beratung kann nicht zur Gänze durch technische Prozesse ersetzt werden. Der Erfolg beim Kunden ist einzig und allein abhängig von einer kompletten Bestandsaufnahme und individueller Risikoanalyse. Vor allem im Beratungstools.hierbeiGewerbegeschäftgehobenenversagenbestehendeOnline-

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Dr. Peter Loisel

- Ing. Walter Gandler, MBA

digitale Unterstützung bzw. Abläufe verträgt eine Gewerbeversi cherung?

viduell und sollten genauso individu ell versorgt werden.

WieFinlexviel

ERREICHTES

keit am 1. Januar haben, sind die Versi cherer im Herbst überlastet. Gerade die Top-Kunden der Makler werden den di gitalen Quantensprung enorm schätzen, der die überfällige digitale und somit um ein Vielfaches effizienteren Abwicklung des Gewerbegeschäfts endlich in Öster reich mit sich bringt.

MARKT

Im Gewerbegeschäft sind insbeson dere die Abläufe in den Wachstums-Pro dukten Cyber und D&O noch mühsam. Jeder Versicherer besteht hier auf seinem eigenen und teilweise sehr komplexen Ri sikofragebogen. Bis dann ein passendes Angebot kommt, sind manchmal Wo chen statt nur Tage vergangen. Vor al lem in der sogenannten Renewal-Periode im Herbst ist eine derart lange Antwort dauer schlimm. Denn bei den jährlichen Laufzeiten von Cyber- und D&O-Ver trägen, die in der Regel ihre Hauptfällig

gital die Angebote der führenden Versi cherer des europäischen Marktes. Denn in langjährigen Verhandlungen ist es den Finlex-Experten gelungen, alle Versiche rer zu überzeugen, sich dem „Finlex Spe zialkonzept“ anzuschließen. Dieses bie tet eine Deckung, die deutlich über das Standard-Wording einzelner Versicherer hinausgeht. Digital lassen sich die De ckungen in einer übersichtlichen Synopse transparent miteinander vergleichen. Das spart dem Makler enorm viel Zeit, erhöht die Professionalität und das Level für den „Best Advice“ der Finlex-Kooperations partner, denn im Schadenfall kann auch ein Ökosystem an Partner mit ihrer jewei ligen Expertise eingebunden werden. Bis zu 25 Stunden Service sind je Schadenfall im Rahmen der Kooperation gratis inklu diert. Generell sieht es so aus, als hätte der österreichische Markt nur auf den FinlexStart gewartet. Wir freuen uns über das enorm positive Echo und konnten hier schon in den ersten Monaten zahlreiche Kooperationspartner gewinnen.

profitieren bereits von einer verbesserten Datenqualität und sparen Zeit für die Ad ministration, die sie viel wertstiftender für die Beratung der Kunden verwenden können. Doch auch im Privatkundenge schäft sind die Möglichkeiten der Digita lisierung noch nicht ausgeschöpft. Mak lern bemängeln zurecht, dass Versicherer primär Standardprodukte digital anbie ten. Das passt gut für den eigenen Au ßendienst, für einen professionellen Mak ler aber nicht so richtig.

Welche Dienstleistung bietet Finlex an?

Finlex vereint Expertise mit Technolo gie. Es ist die führende digitale Plattform für Gewerbe- und Industriegeschäft in Deutschland mit Schwerpunkt auf den sogenannten Financial Lines, also Cyber-, D&O- und Vermögensschadenversiche rungen. Das InsurTech wickelt mit inzwi schen mehr als 100 Mitarbeitern etwa 100 Millionen Euro Prämienvolumen voll ständig digital ab. Anfang 2022 ist Fin lex in Österreich gestartet und präsen tiert seinen Kooperations-Maklern mit einem einheitlichen Risikofragebogen di

www.nv.atWir schaffen das. Das findenProduktinformationsblattSieaufunsererWebsite.ERREICHTES BEWAHREN. ZUKUNFT ERMÖGLICHEN. WIR SCHAFFEN DAS. GewerbeplusSicherheitfür den Betrieb. k Übersichtliches Komplettpaket für jeden Betriebstyp k Individuelle Zusatzbausteine und flexible Vertragsgestaltung k Umfassende und professionelle Risikoanalyse und Beratung durch Experten vor Ort VersicherungNiederösterreichischeAG NeueMaklerserviceHerrengasse 10 3100 St. Pölten Tel. 02742/9013-6411 makler.office@nv.at

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Als Rechtsschutz-Spezialist bietet ROLAND sowohl Privat- als auch Ge werbekunden bedarfsgerechte Lösungen zur Absicherung rechtlicher Risiken. Ge rade im Firmenbereich sind viele dieser Lösungen nahezu einzigartig am Markt. Dies gilt beispielsweise für unseren Ver anstaltungs-Rechtsschutz, der als Absi cherung neben der Veranstaltungshaft pflicht- sowie Ausfallversicherung nicht fehlen darf. Weiters kann hier auf die Produktangebote „ProduktsicherheitsRechtsschutz“ sowie als Innovation den neuen herschutz“„D&O-Deckungsklage-Rechtsverwiesenwerden.EinenSchwerpunktsetzenwirseitaufAngebotezurAbsicherungdes

strafrechtlichen Risikos, sodass man an unserem Universal-Straf-Rechtsschutz in all seinen Facetten bei gewissenhaf tem Deckungsvergleich kaum vorbei kommt. Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Business-Rechtsschutz mit sei nen Möglichkeiten im Allgemeinen Ver trags-Rechtsschutz.Einweiteresentscheidendes Unter scheidungsmerkmal zu großen Kom positversicherern sind einerseits unsere grundsätzliche Bereitschaft sowie die Kompetenz zur Absicherung von Risi ken mit Auslandsbezug und andererseits unser Anspruch, eine individuelle Risiko prüfung und Quotierung vorzunehmen. Die bloße Ablehnung eines Risikos wird man bei uns selten erleben. Vielmehr ist es unser Ansatz, aktiv Lösungen aufzu zeigen, wie eine Risikoabsicherung aus sehen könnte. Insofern sind wir auch im Umgang mit „schweren“ Risiken erprobt. Grundsätzlich können alle unsere Versicherungsneh mer– auch Gewerbekunden –im Bedarfsfall unsere telefoni sche Rechtsberatung sowie die ROLAND-Soforthilfe in An spruch nehmen. Neben der freien Anwaltswahl gibt es so mit ergänzend die Möglich keit der Unterstützung durch fachkundige Mitarbeiter von ROLAND – und zwar ohne Mehrkosten. Last but not least können wir mit einer Schaden regulierung aufwarten, für die die Abwicklung komplexer Ri siken zum Tagesgeschäft gehört

und die somit über hohes Know-how samt Fingerspitzengefühl verfügt. Hier bei spielt uns auch unsere überschaubare Einheit als Niederlassung in die Hände, die den raschen formlosen Austausch der einzelnen Bereiche ermöglicht.

Rechtsschutz – Gewerbeversicherung

Mag. Martin Moshammer Johannes Loinger

Johannes Loinger, CEO der RechtsschutzversicherungD.A.S.

RechtsschutzversicherungROLANDHauptbevollmächtigterMoshammer,

Mag. Martin

Nicht zu vergessen ist eine umfassende Rechtsschutzdeckung in der Gewerbeversicherung. Wir haben die Spezialversicherer gefragt, ob sich Ihre Spezialprodukte im Rechtsschutz für den Gewerbebereich zu denen der klassischen Kompositversicherer unterscheiden. Ihre Antworten:

Auf Basis von aktuellen Marktfor schungsergebnissen hat die D.A.S. Rechtsschutzversicherung im Juli eine neue, innovative Tarifgeneration im Pri vat- und Firmen-Rechtsschutz auf den Markt gebracht. Diese sticht vor al lem mit dem branchenweit einzigarti gen Streitwert PROTECT im Premium Firmen-Rechtsschutz hervor: Statt einer Ablehnung leistet die D.A.S. in jedem Fall eine aliquote Deckung bei Über

Mag. Birgit Eder

Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ Mi. Steiermark19.10. Do. Oberösterreich20.10. HERBST 2022 www.arisecur.com Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ Mi. Steiermark19.10. Do. Oberösterreich20.10. HERBST 2022 www.arisecur.com Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ Mi. Steiermark19.10. Do. Oberösterreich20.10. HERBST 2022 www.arisecur.com Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ HERBST 2022 Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ HERBST 2022 Wir bedanken uns bei all unseren Kunden, Partnern und Freunden für die gute Zusammenarbeit ARISECUR ROADSHOW Mi.Tirol12.10.Di. Vorarlberg11.10. Do.Salzburg13.10. Di. Wien18.10./NÖ Mi. Steiermark19.10. Do. Oberösterreich20.10. HERBST 2022 www.arisecur.com

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Der Strafbereich hat sich gerade in den letzten Jahren als kritisch für Unter nehmer entwickelt. Wir haben uns des halb sehr intensiv mit der Absicherung in strafrechtlichen Belangen beschäftigt – bei ARAG gibt es bereits in der Ba sisdeckung eine sehr gute Strafrechtsab sicherung inklusive Verbrechensdelikte, Vorsatzdelikte und Diversionsverfah ren. Bei exponierten Branchen kann man diesen Schutz mit einem Baustein aus weiten - dem erweiterten Strafrechts schutz inklusive Gewerbeentzugsverfah ren. Unser weitestgehender Schutz ist auch Stand Alone für Firmen abschließ bar – der ARAG Top-Strafrechtsschutz für das Unternehmen. Hier entfallen die im Strafrechtsschutz üblichen Sublimits, werden Leistungen erweitert und steht eine Versicherungssumme bis zu 1 Mio. zurEineVerfügung.aktuelle Gefahr für Firmen sind Cyberattacken. Wir bieten seit dem Ta rif 2020 im Betriebs-Rechtsschutz Pre mium eine Cyber-Rechtsschutzdeckung an. Gehen bei einem Hackerangriff Daten verloren wird man sehr schnell vom Op

fer zum Täter. Etwa wenn Kundendaten nicht richtig geschützt waren. Dann dro hen enorm hohe Strafen nach dem Da tenschutzgesetz und man ist unter Um ständen mit Schadenersatzforderungen konfrontiert. Wir helfen mit rechtlichem Beistand, auch bei der Abwehr von Scha denersatzansprüchen. Unser IT Partner Europe Assistance unterstützt unsere Kunden in technischen Belangen – eine schnelle technische Abklärung ist uner lässlich für weitere rechtliche Unterstüt zung durch unsere ARAG Inhouse-Juris tinnen und ZusätzlichJuristen.profitieren unsere Firmen kunden von unseren zahlreichen Services – so kann man mit unserem digitalen website-check rechtliche Schwachstel len feststellen und somit Rechtsproble men vorbeugen. So hat vor kurzem ein Datenschutzanwalt wegen Verwendung von Google-Schriftarten Schadenersatz forderungen per Mail an tausende öster reichische Firmen versandt. Mit der Ver wendung unseres digitalen website-check sind unsere Firmenkunden vor solchen Rechtsproblemen sicher.

schreitung des vereinbarten Streitwerts. Damit gehört das Prinzip „Alles oder nichts“ der Vergangenheit an. Rechtlich in der Cyberwelt abgesichert sind Unternehmen mit dem neuen Cy ber-Rechtsschutz, der einen präventiven Cyber Security Check sowie Unterstüt zungsleistungen nach einer Cyber-Atta cke umfasst. Der D.A.S. Website-Check hingegen prüft Websites von Firmenkun den auf rechtliche Konformität. Insbe sondere im Bereich Datenschutz-Grund verordnung hat diese Serviceleistung aufgrund der Google Fonts-Causa große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Seit Juli im Firmen-Rechtsschutz Premium automatisch enthalten ist außerdem die EU-Deckung. Diese wird sonst meist nur separat in Verbindung mit einem Aufpreis angeboten.

Rechnungen an. Neben unseren spe ziellen Produkten für verschiedene Branchen, wie etwa Apotheken, The rapeuten, Ärzte oder Kfz-Werkstät ten und -händler, haben wir vor kur zem für Unternehmensgründer ein eigenes Produkt – den GründerRechtsschutz – gelauncht. Unter nehmensgründer haben eigene Be dürfnisse, aber dafür nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Wir kommen den Gründern nicht nur mit speziellen Leistungen entgegen, sondern auch mit Prämienerleichte rungen in der Gründungsphase. So ist etwa der Verkehrsbereich die ers ten 3 Versicherungsjahre gratis dabei.

Rechtsstreitigkeiten können für Unter nehmen existenzbedrohend sein. Der Anspruch nach Absicherung ist je nach Firmenform sehr unterschiedlich. Ein Standardprodukt reicht oft nicht aus, um individuelle Bedürfnisse risikoadäquat ab zusichern. Als Rechtsschutzspezialist bie ten wir daher einerseits ein professionelles Underwriting und Vertriebsunterstützung an, andererseits haben wir eine Vielfalt von unterschiedlichen Produkten und modularen Bausteinen für passgenaue Lösungen. Im Vertrags-Rechtsschutz bie ten wir höchste Flexibilität. Das Produkt gibt es in verschiedenen Ausführungen, Unter- und Obergrenzen, Streitwertüber schreitungen und sogar als Stand-AloneProdukt. Als digitales Service bieten wir unseren Kunden unser Inkassoportal zum Managen und Verwalten von unbezahlten

Mag. Birgit Eder, CEO ARAG SE Direktion für Österreich

Andrea Stürmer: Ich habe keinen Zweifel, dass die persönliche Beratung wichtig bleibt. Gleichzeitig wollen Kundinnen und Kunden Versicherungen auch online abschließen können. Vor allem bei einfacheren Produkten, die man besser kennt. Je komplexer, desto wichtiger ist der persönliche Kontakt. Etwa bei der Vorsorge. Daraus ergeben sich neue Chancen für Maklerinnen und Makler, um Kundengespräche noch wertvoller zu machen. Die Beratung kann damit auf das Wesentliche fokussieren, also etwa auf die konkrete Lebenssituation und damit auf den individuellen Versicherungsbedarf. Vor allem auch, da das Beratungsgespräch immer mehr durch digitale Tools unterstützt wird. Wir bieten unseren Maklerpartnern digitale Assistenten an. So hilft etwa unser Robo-Advisor ALFONDS dabei, die Fondszusammensetzung in der fondsgebundenen Lebensversicherung

Die Pandemie hat uns als Branche um Jahre nach vorne katapultiert. Zum Beispiel bei der Digitalisierung. Was zuvor eine strategische Notwendigkeit schien, ist sowohl bei Maklern als auch bei Versicherern heute vielfach schon zur Selbstverständlichkeit geworden. Heute ist es ganz normal, Beratungsgespräche virtuell zu führen. Oder nehmen wir die neue Arbeitswelt. Home Office ist zur fixen Erwartungshaltung von Bewerberinnen und Bewerbern geworden. Bei Kundinnen und Kunden sind durch die Pandemie Sicherheit und Absicherung als Werte wieder wichtiger geworden. Wer hätte erwartet, dass trotz Kurzarbeit und Lockdowns die Prämieneinnahmen der Branche im COVID-Jahr 2021 einen Rekordwert erreichen? Die Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wenig vorhersehbar unsere Welt geworden ist und uns gelehrt, uns rasch und flexibel auf neue Gegebenheiten einzustellen. Bei Zurich profitieren wir davon. Wir sind stärker und wendiger geworden.

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Werden digitalen Services den persönlichen Kontakt mit den Beratern und Maklern ersetzen?

WieZurich,ZürichVerantwortungSozialeVersicherungs-AktiengesellschaftAndreaStürmer,VorstandsvorsitzendevonblicktmitOptimismusindieZukunft.WelchePotenzialesiefürdieBranchesiehtundwassozialeVerantwortungdamitzutun,beantwortetsieexklusivfürrisControl.hatsichdieVersicherungslandschaftdurchCoronaverändert?AndreaStürmer:

rC 09/2022 | 46 | Vertrieb im Zentrum

Zur Pandemie kam im Februar der Angriff Russlands auf die Ukraine hinzu, welche Auswirkungen sehen Sie auf die Versicherungsbranche und auf die Zurich Group im speziellen?

Die Sorgen der Österreicherinnen und Österreicher, dass die staatliche Pension zukünftig nicht mehr ausreicht, sind sehr berechtigt.

Ist das Risikobewusstsein der Konsumenten gestiegen durch die Ereignisse der letzten Jahre?

Andrea Stürmer: In der Pandemie hat sich gezeigt, welche soziale Verantwortung wir als Versicherer haben. Viele Betriebe und Privatpersonen erlebten aufgrund der Lockdowns finanzielle Engpässe und mussten sich neu aufstellen. Als Zurich waren wir immer für unsere Kundinnen und Kunden da und haben ihnen über unsere vertraglichen Verpflichtungen hinaus geholfen. So haben wir etwa Prämienstundungen angeboten, Schadenbesichtigungen durch Fotonachweise ersetzt und Beratungsgespräche mittels Videokommunikation geführt. Die Krise in der Ukraine hat die Lage für viele weiter verschärft. Als Teil der Zurich Gruppe haben wir eine klare Haltung und verurteilen den Angriffskrieg der russischen Regierung. Die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen in der gesamten Region sind in die-

Studien zeigen, dass die viele Menschen der Überzeugung sind in der Alterspension nicht mehr ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Wie kann

Andrea Stürmer: Die Menschen sind in den letzten Jahren risikobewusster geworden. Die Pandemie, die Verknappung der Lieferketten, jetzt der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise haben die existenziellen Risken wieder mehr in den Fokus gerückt. Das spüren wir insbesondere in den Bereichen der Vorsorge und der Absicherung. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist wieder wichtiger geworden gemeinsam mit dem Wunsch nach Vorsorge, um gut durch die unsicheren Zeiten zu kommen.

sen traurigen Zeiten ein zentrales Anliegen. Unserer sozialen Verantwortung sind wir uns auch in dieser Situation bewusst und unterstützen auf vielfältige Weise. Was unsere Geschäftstätigkeit betrifft, hat die Zurich Gruppe schon kurz nach Ausbruch des Krieges verlautbart, sich aus Russland zurückzuziehen und die russische Gesellschaft an die Mitarbeitenden vor Ort zu verkaufen. Die Zurich Gruppe steht trotz Pandemie und Ukrainekrieg aktuell gut da: Wir sind fitter, schneller und widerstandsfähiger als je zuvor. Insgesamt sind wir gut positioniert.

maßgeschneidert und interaktiv gemäß der Kundenpräferenzen zu gestalten.

Momentan gibt es Diskussionen über eine Deckelung der Provisionen im Lebensversicherungsgeschäft. Was halten Sie davon?

Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche, ist machbar oder lediglich ein Wettbewerbstrend?

rC 09/2022 | 47 | Vertrieb im Zentrum

unsere Palette der nachhaltigen Fonds massiv aufgestockt. Mit dem Zurich For Future Invest haben wir ebenfalls im Vorjahr ein Produkt geschaffen, das zur Gänze aus nachhaltigen Fonds bestückt wird.

Es ist eines der wenigen Versicherungsangebote, das mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet ist. Ich denke, dass es auch in diesem Bereich noch viel Potenzial gibt – für uns als Versicherer und auch für unsere Maklerpartner.

Die Herausforderung liegt darin, in einem regulierten Rahmen Spielraum für individuelle Lösungen und Kreativität zu finden und den technischen Fortschritt und die Kundenorientierung nicht zu behindern.

man das Bewusstsein für Altersvorsorgeprodukte aktivieren. Wie sensibilisiert man Konsumenten für ein bestimmtes Thema?

Sehen Sie noch Potenziale für Versicherungsunternehmen?Andrea

Stürmer: Die Versicherungsbranche entwickelt sich in der Digitalisierung aktuell sehr dynamisch. Damit schaffen wir neue Möglichkeiten, Versicherungen in die Lebenswelten unserer Kundinnen und Kunden zu integrieren. Das wird traditionelle Vertriebskanäle nicht ersetzen, aber künftig auf interessante Weise ergänzen. Auch orten wir, dass das Thema Nachhaltigkeit für unsere Kundinnen und Kunden auch bei der Vorsorge immer wichtiger wird. Bei Zurich widmen wir uns diesem Trend schon seit längerem und bieten Produkte, die strengen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor vier Jahren haben wir mit den Nachhaltigkeits-Fondsbaskets für unsere fondsgebundene Lebensversicherung ein attraktives Paket geschnürt und voriges Jahr

Gibt es Ihrer Meinung nach eine Überregulierung in derAndreaVersicherungswirtschaft?Stürmer:Regulierung ist natürlich notwendig. Sie schützt die Versicherungsnehmer, schafft transparente Bedingungen und damit ein „level playing field“ für alle. Wie viel Regulierung ist das richtige Ausmaß? Darüber lässt sich immer diskutieren. Die Herausforderung liegt darin, in einem regulierten Rahmen Spielraum für individuelle Lösungen und Kreativität zu finden und den technischen Fortschritt und die Kundenorientierung nicht zu behindern.

Andrea Stürmer: Es wäre zu kurz gegriffen, die Diskussion nur zur Deckelung zu führen. Vielmehr geht es darum, als Branche zu überlegen, wie wir die Lebensversicherung langfristig gestalten können. Denn die Kundenbedürfnisse und die Rahmenbedingungen haben sich in den Jahren verändert. Hier sind neue Ideen gefragt, die einer ausgewogenen Balance im Dreieck Kunde –Vermittler – Versicherer gerecht werden und natürlich auch wirtschaftlich erfolgreich sind.

Andrea Stürmer: Ich sehe das Thema Nachhaltigkeit als gesellschaftlich nicht verhandelbar. Und als großer Investor in Europa kommt der Versicherungsbranche eine bedeutsame Rolle zu. Wir kennen globale Risiken und verstehen, wie sie zusammenhängen. Bisher haben wir dieses Wissen primär in der Versicherungstechnik eingesetzt. Als Branche können wir dies aber auch im Sinne unserer gesellschaftlichen Verantwortung einsetzen. Die Frage ist also, wie wir damit umgehen und wie wir als Teil der Gesellschaft unser Wissen einsetzen, sodass wir gemeinsam eine bessere Welt gestalten. Und da gibt es viele Ansatzpunkte. Von großen strategischen Hebeln, etwa der Gestaltung unserer Investment-Portfolios, bis hin zu Produkten, mit denen wir nachhaltiges Verhalten fördern wollen. So unterstützen wir beispielsweise mit einem innovativen Angebot in der Eigenheim-Versicherung jene Kunden, die eine leasingfinanzierte Photovoltaik-Anlage errichten.

Andrea Stürmer: Die Sorgen der Österreicherinnen und Österreicher, dass die staatliche Pension zukünftig nicht mehr ausreicht, sind sehr berechtigt. Denn angesichts der demografischen Entwicklung kommt unser Pensionssystem unter Druck. Damit steigt die Bedeutung der zweiten und der dritten Säule. Das Bewusstsein dafür hat in Österreich noch Potenzial. Gerade für Frauen ist es wichtig, sich mit ihrer Altersvorsorge zu beschäftigen und aktiv zu werden. Denn die durchschnittlichen Alterspensionen der Frauen liegen nach wie vor mit 1.150 Euro deutlich unter jenen der Männer – um mehr als 38 Prozent. Für Unternehmen bietet unsere betriebliche Altersvorsorge eine gute Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Und für Maklerinnen und Makler ergibt sich daraus die Chance, Zukunftsperspektiven und langfristige Beziehungen aufzubauen. Es führt aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und der Altersvorsorge einen fixen Platz in jedem Beratungsgespräch zu geben.

Wie sehr nachhaltig muss ein sein?rungsunternehmenVersiche-AndreaStürmer:

Als Zurich Gruppe beziehen wir dazu klar Position. Schon 2017 haben wir uns öffentlich dazu bekannt, keine Verträge mit Unternehmen abzuschließen, die mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen aus dem Kohleabbau und der Kohleverarbeitung lukrieren. 2019 haben wir diese Schwelle weiter auf 30 Prozent gesenkt. 2021 sind wir noch einen Schritt weiter gegangen. Wir haben uns zu einem vollständigen Ausstieg aus der Kraftwerkskohle aus unserem Versicherungsportfolio bis 2030 für die OECD und die EU-27-Länder verpflichtet, um bis 2040 auch im Rest der Welt aus Kohle ausgestiegen zu sein. Und wir wollen Unternehmen bei der Umstellung

Als weiteren Hebel können wir bei unseren operativen Tätigkeiten ansetzen. Die Zurich Gruppe beabsichtigt, die Emissionen des Unternehmens bis 2030 auf netto Null zu reduzieren. Dies entspricht dem Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Ein weiterer Hebel ist die Veranlagung unseres Kapitals. Wir als Versicherungsbranche verwalten weltweit riesige Summen an Kapital für unsere Kundinnen und Kunden und können entscheiden, in welche Unternehmen wir investieren. Wir bei Zurich haben seit vielen Jahren ESG-Kriterien in unsere Anlageentscheidungen integriert und prüfen sehr genau, wie klimaverträglich unsere Investments sind. So haben wir uns als Gründungsmitglied der Net-Zero Asset Owner Alliance der Vereinten Nationen als Zurich Gruppe schon 2019 verpflichtet, das eigene Anlageportfolio bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen zu senken. Damit wir dieses ambitionierte Ziel erreichen, haben wir Zwischenziele für die CO2Emissionsreduktion formuliert, die dem Klimaziel von 1,5°C entsprechen. Etwa, die Minderung von Emissionen im Portfolio oder Direktinvestitionen in Klimalösungen. 2021 haben wir unser Engagement

Wir haben uns zu einem vollständigen Ausstieg aus der Kraftwerkskohle aus LänderVersicherungsportfoliounserembis2030fürdieOECDunddieEU-27-verpflichtet,umbis2040auchimRestderWeltausKohleausgestiegenzusein.rC09/2022| 48 | Vertrieb im Zentrum

auf klimafreundliche Produkte und Prozesse begleiten, mit ihnen in Dialog treten und mit ihnen gemeinsam den Weg in eine CO2-neutrale Zukunft gehen.

Die Ur-Idee der Versicherung ist schon dem Grunde nach auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Unsere Verträge laufen häufig über mehrere Jahrzehnte. Kundinnen und Kunden vertrauen uns ihre Gelder an und erwarten zurecht Stabilität und einen hohen Grad an Verantwortung. Bei Zurich setzen wir auf mehrere Säulen. Dazu zählt unsere Zeichnungspolitik. Wir entscheiden, welche Risiken wir zeichnen wollen.

Andrea Stürmer: Wir sehen es als zentrale Aufgabe, unseren Kundinnen und Kunden die Sorgen um ihre Existenz abzunehmen und ihnen die Sicherheit zu geben, dass sie im Fall des Falles finanziell abgesichert sind. Es ist Teil unserer DNA, fürsorglich zu sein und bei unerwarteten Ereignissen und Schicksalsschlägen rasch und unbürokratisch zu helfen. Das wollen wir mit unserer Partnerschaft mit Walter Ablinger noch deutlicher zum Ausdruck bringen. Er hat es nach seinem Sturz vom Dach und dem daraus resultierenden Leben im Rollstuhl mit mehrfachem ParalympicsGold bis an die Weltspitze der Para-Athleten geschafft. Mit seinem eisernen Willen, und auch mit unserer Unterstüt-

Andrea Stürmer: Bei Zurich halten wir an unserer Ambition in Bezug auf Nachhaltigkeit fest. So ist nicht nur die fondsgebundene Lebensversicherung Zurich for Future Invest mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet, sondern auch alle Fonds, die wir hier unseren Kundinnen und Kunden zur Auswahl stellen, entsprechen den strengen Anforderungen des Umweltzeichens. Dieses schließt Nuklearenergie aus. Unsere Maklerpartner und unsere Kundinnen und Kunden können somit versichert sein, dass sie mit ihrer Vorsorgewahl einen echten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Unsere Beratungsstrecke haben wir auch so gestaltet, dass das Thema Nachhaltigkeit einen zentralen Stellenwert einnimmt.

Welche Rolle spielen soziale Aspekte für die Zurich?

Die österreichische Wirtschaft spricht von eklatantem Arbeitskräftemangel. Auch die Versicherungswirtschaft ist davon betroffen, was könnte man dagegenAndreaunternehmen?Stürmer:Wir müssen es als Branche schaffen, gute Leute zu rekrutieren und zu halten. Wenn sich unsere Maklerpartner und wir als Versicherer nicht als attraktiver Arbeitgeber positionieren können, dann wird es uns allen nicht gutgehen. Wir haben als Branche ohne Zweifel viele interessante Tätigkeiten zu bieten. Für Bewerberinnen und Bewerber sind aber mittlerweile vor allem die Unternehmenskultur und die Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausschlaggebend. Deshalb sollten wir als Branche die während der Pandemie gelebte Flexibilität als Arbeitgeber beibehalten und weiter darauf aufbauen. Ich bin stolz, dass Zurich in Österreich als überaus attraktiver Arbeitgeber gesehen wird. Wir legen viel Wert auf das Miteinander und vor allem auf Diversität, wofür wir bereits viele Auszeichnungen erhalten haben. Das Feedback sowohl von unseren Mitarbeitenden und auch von Bewerberinnen und Bewerbern ist herausragend und Ansporn, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen.

Danke für das Gespräch.

zung. Dabei ist er nur einer von vielen Menschen, denen wir in schwierigen Lebenssituationen helfen. Unsere Ambition geht aber darüber hinaus, denn wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft und sehen unseren Auftrag breiter: Als Zurich Gruppe wollen wir eines der verantwortungsvollsten und wirkungsvollsten Unternehmen weltweit sein. Für uns alle – unsere Kundinnen und Kunden, unsere Mitarbeitenden, unsere Partner und uns als Gesellschaft – wollen wir eine bessere Zukunft gestalten. Und damit adressieren wir die Bedürfnisse der Menschen, die sich erwarten, dass Unternehmen ihren Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen leisten.

Wir sehen es als zentrale Aufgabe, unseren Kundinnen und Kunden die Sorgen um ihre Existenz abzunehmen und ihnen die Sicherheit zu geben, dass sie im Fall des Falles finanziell abgesichert sind.

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Wenn sich unsere Maklerpartner und wir als Versicherer nicht als attraktiver Arbeitgeber positionieren können, dann wird es uns allen nicht gutgehen.

Die EIOPA hat zum Thema Sustainable Finance nun keine Leitlinien, sondern nur einen Leitfaden veröffentlicht. Atomstrom und Gas wurden plötzlich, aufgrund der Energiekrise „grün“. Wie sehen Sie die Veränderung, welche Auswirkungen kann das auf die Versicherungswirtschaft haben?

noch ausgeweitet und sind der Net Zero Insurance Alliance beigetreten. Dieses von der UN einberufene Bündnis setzt sich mit der komplexen Thematik auseinander, wie wir auf der Versicherungs- und Produktseite unseren Fortschritt messen können.

Graf: In den letzten sieben Jahren haben wir uns kennen und schätzen gelernt. In dieser Zeit konnten wir viele Gemein samkeiten entdecken. Unsere Unterneh men sind jeweils familiengeführte Un ternehmen, mit langjähriger Expertise im Versicherungsmaklergeschäft. Da die beiden Joint Venture-Partner eine nach haltige und auch langfristige Geschäfts ausrichtung haben, passen sie perfekt zur EFMMitUnternehmensphilosophie.derErweiterungdesVorstands

Die EFM Versicherungsmakler AG schließt vorbehaltlich einer kartellrechtlichen Prüfung ein Joint Venture mit den zwei internationalen Maklerunternehmen Martens & Prahl sowie Söderberg & Partner. Wir haben EFM Gründer Josef Graf nach den Hintergründen dieses Zusammenschlusses befragt.

Herr Graf, bei der EFM stehen nach der Erweiterung des Vorstands wich tige Veränderungen an. Können Sie unseren Lesern bitte erklären, wie es zum Kontakt mit den beiden interna tionalen Maklerunternehmen kam?

– Willi Brandstetter, Peter Scherntha ner und Rainer Polleichtner bilden den neuen Dreiervorstand – haben wir den notwendigen Rahmen für dieses Joint

Es handelt sich bei beiden Unter nehmen um Big Player im Mak lerbereich. Was sind die Über legungen von EFM, mit diesen beiden Gesellschaften ein Joint Venture einzugehen?

Welche Vorteile, neben finanzielle Überlegungen, bieten die beiden in ternationalen Gesellschaften?

Wie groß sind die beiden Unterneh men und wie lange sind sie bereits im Graf:Maklerbereich?

che. In Österreich werden in den nächs ten 10 Jahren rund 2.000 Makler eine Be triebsnachfolge benötigen und da wollen wir sowohl im Know-How-Bereich als auch finanziell gut aufgestellt sein.

Venture sowie die anstehenden Entwick lungen geschaffen.

Graf: Die EFM-Gemeinschaft hat sich entschlossen, das Unternehmen künftig mit drei großen Eigentümern auf brei tere Beine zu stellen. So werden wir ge meinsam die geplanten Expansions schritte zielgerichtet vorantreiben. Das Joint Venture ermöglicht uns einen so liden Finanzierungsplan, sodass wir Zu käufe durch unsere Franchiseunterneh mer und uns direkt in den nächsten fünf bis sieben Jahren in der Höhe von 30 Millionen Euro tätigen können. Mar tens & Prahl sowie Söderberg & Partner verfügen auch über langjährige Erfah rungen bei Zukäufen und Übernahmen. Gemeinsam haben wir im M&A Bereich

Graf: …Das stimmt. Wir haben bis jetzt 28 interne Betriebsnachfolgen und 31 Zukäufe von Maklerunternehmen be gleitet und damit die Erfahrung von fast 60 Bestandsübergaben. Ich traue mich zu sagen, dass wir im Maklerbereich mehr Erfahrungen haben als jedes heimisches M&A-Unternehmen; und mit der Er fahrung der beiden Joint Venture-Part ner erst recht.

Da die beiden GeschäftsausrichtungeineVenture-PartnerJointnachhaltigeundauchlangfristigehaben,passensieperfektzurEFMUnternehmens-philosophie.

rC 09/2022 | 50 | INTERVIEW

Expansionskurs

Martens & Prahl ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in der Hansestadt Lübeck, welches 1898 auch dort gegrün det wurde. Sie beschäftigen rund 900 Mitarbeiter, sind an mehr als 90 Mak lern im Gewerbe sowie Industriebereich beteiligt und erwirtschaften einen Um satz von rund 110 Millionen Euro. Die Gruppe zählt zu den Top fünf Versiche rungsmaklern in Deutschland.

Graf: Die Veränderung ist die größte in diesem Jahr in der Bran

Erfahrungen mit Betriebsübergaben hat die EFM…

Söderberg & Partner ist heute einer der führenden Berater und Vermittler von Versicherungs- und Finanzproduk ten in Nordeuropa. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und ist an rund 400 Maklerbetrieben in neun Ländern beteiligt. Die Gruppe erwirtschaf tet mit 3.000 Mitarbeitern rund 640 Millionen Euro an Provisionsvolu men. Darüber hinaus besitzt Söder berg & Partner wie wir Erfahrungen im Franchisebereich.

Wie werden sich die Eigentumsver hältnisse ändern? Mehr Eigentümer erschweren sicherlich Entschei

Graf:dungsfindungen?

Beim letzten EFM Jahrestag in Schladming haben sich die beiden Ge sellschaften präsentiert und wir gemein sam auf Managementebene unsere Ziele vorgestellt. Das Joint Venture wurde grundlegend sehr positiv von den EFM Partnern, Teilnehmern aus der Versiche rungsindustrie und uns aufgenommen. (Anm. Es waren durch Repräsentanten fast 15 Milliarden Euro des österreichi schen Prämienvolumens vertreten.)

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je EFM Makler bei 70.000 Euro, wobei dieser durch 80 Prozent Abschlussprovi sion erzielt wurde; das entsprach damals in etwa dem Marktdurchschnitt Heute erzielt der durchschnittliche EFM Mak ler rund 250.000 Euro mit 90 Prozent Folgeprovisionen; das liegt heute weit über dem Branchenschnitt. Der meiste Teil sind dabei sogenannte AVC-Kun den. Also jene, die über eine jährliche Be treuungsgebühr, unser aktives Versiche rungscontrolling in Anspruch nehmen.

Gibt es noch eine Hürde für dieses Joint Venture?

Graf: Aufgrund der Größen der einzel nen Gesellschaften mussten wir pflicht gemäß eine kartellrechtliche Anmeldung vornehmen. Das Ergebnis der kartell rechtlichen Prüfung sollte in vier bis sechs Wochen vorliegen.

Wir danken für das Gespräch.

Der durchschnittliche EFM Makler hat in den letzten Jahren deutlich vom EFM-System profitiert und wird auch durch die eingebrachte Expertise der bei den Unternehmen profitieren. So lag vor 17 Jahren der durchschnittliche Umsatz

Peter Ballauff (Martens & Prahl), Josef Graf (EFM), Gustaf Rentzhog (Söderberg), Julie Schellack (Martens & Prahl), Viktor Torkelsson (Söderberg), Thomas Großmann (Martens & Prahl), Samuel Kjellberg Lindfors (Söderberg), Wilhelm Brandstetter (EFM)

Durch die Abgabe von Anteilen vieler Kleinaktionäre, der Beteiligungsge sellschaft der Franchisepartner sowie der Familienstiftung der Gründerfamilie wird das geplante Joint Venture neu struktu riert. Martens & Prahl sowie Söderberg & Partner werden künftig 26 Prozent an der EFM AG halten, jedoch nur 13 Pro zent der Stimmen. Aus deren Sicht han delt es sich mehr um eine längerfristige strategische Investition und sie wollen wenig operativ auf den regionalen Märk ten tätig werden. Es ist geplant, dass in je der Region in Österreich eine Zukaufs-

eine gewaltige Expertise. Zusätzlich ar beiten allein im IT-Bereich bei Söder berg & Partner 120 Mitarbeiter, an deren Know-How auch wir profitieren werden.

Gesellschaft gegründet wird. An dieser sind auch alle EFM Partner beteiligen.

Wie sehen die EFM Partner dieses Joint Venture? Werden sie davon auch Graf:profitieren?

von Mag. Christian Sec

Die Inflation stieg in Österreich auf bis zu zehn Prozent. In Italien wurde eine Lohngleitklausel eingeführt, nach der die Löhne automatisch der Inflation folgen sollten. Jedes Quartal erfolgte dabei eine Anpassung der Löhne an die Preisent wicklung eines definierten Warenkorbs.

9,2 Prozent betrug die Inflationsrate im August. Aber dies könnte nur ein Vorläufer von einer noch viel stärkeren Preisexplosion sein. Der Großhandelspreisindex zeigt Wachstumsraten von rund 23 Prozent in den letzten zwölf Monaten. Diese Steigerungen werden mit Verzögerung auch den Endkunden treffen.

Wir tanzen auf der Lippe des Vulkans, meinte ein Ökonom zur heutigen Krise. Der Euro hat in den letzten 12 Mona ten um mehr als 20 Prozent an Wert ge genüber dem US-Dollar verloren. Da mit werden die Importe von Gütern, die in Dollar gehandelt werden für Europa teurer was zu einem weiteren Anheizen der Inflation führt.

Abhängigkeit verstärkt Krise

vanchierten sich mit einem Ölembargo gegen die USA und der Kürzung von Öl fördermengen.DiePreisestiegen zwischen 1973 und 1979 von drei US-Dollar pro Fass auf 38 US-Dollar. Die Ölkrise führte zu einer Zäsur in der Wirtschaft der Nachkriegs zeit. Gab es vor der Krise Wachstums raten von durchschnittlich 5,5 Prozent, lag diese nach der Krise nur noch halb so hoch. Österreich verbuchte zwischen den Jahren 1973 und 1979 zwei Jahre mit schrumpfender Wirtschaft, während die Preise aufgrund des hohen Ölpreises den nochAufanzogen.deranderen Seite hatten die Bür ger, trotz Lohnsteigerungen, aber weniger Geld in der Tasche, weil sie für Heizen und Benzin mehr von ihrem Einkommen ausgaben. Die Wirtschaft kam also von beiden Seiten unter Druck, was schließ lich zur Stagflation führte.

Die heutige Inflationskrise ähnelt frap pierend der Ölkrise in den 1970er Jahren. Auch damals führte ein Krieg zu Ener gieknappheit, zu Inflation und zu einer ökonomischen Zeitenwende. Auch da mals war die Ursache der Energieknapp heit ein ÄgyptischeÜberraschungsangriff.undsyrischeTruppen grif fen Israel an, nachdem Israel im 6-TageKrieg den Sinai und die Golanhöhen besetzten. Schlussendlich gingen die is raelischen Truppen mit Hilfe der westli chen Verbündeten, allen voran der USA, als Sieger hervor. Die OPEC-Staaten re

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Beim Strom-Großhandelspreis zeigt sich ein noch dramatischeres Bild. Der Strompreisindex ist im September ge genüber dem Vorjahr um 256,2 Prozent gestiegen. Die Ökonomen, wie der Prä sident des Deutschen Instituts für Wirt schaftsforschung, Marcel Fratzscher warnen vor einem permanenten Wohl standsverlust in großen Teilen der Be völkerung.Betroffen seien dabei gerade die un teren 40 Prozent der Gesellschaft, die fast ihr gesamtes Einkommen für ihren Lebensunterhalt ausgäben, meinte dazu Fratzscher. Alles nicht unbedingt Le bensnotwendige werde künftig von die ser Bevölkerungsgruppe deutlich zöger licher bis gar nicht mehr konsumiert, so Fratzscher weiter.

Die zwei Gesichter der Inflation

Ölkrise als Vorgänger

Angetrieben durch die Preis-LohnSpirale kletterte die Inflationsrate in Ita lien auf bis zu 22 Prozent. Die gleich zeitige Stagnation der Wirtschaft führte jedoch zu steigender Arbeitslosigkeit, weil die Betriebe ihre Produktion dros seln mussten und Arbeitskräfte entließen.

In Italien betrug die Arbeitslosigkeit am Höhepunkt über zehn Prozent. Vielerorts in Europa versuchte man durch staat liche Investitionen den Ausfall der un ternehmerischen Investitionen zu kom pensieren.Auch in Österreich unter Bruno Kreisky lag die Priorität im Sichern der Arbeitskräfte was dazu führte, dass sich der Schuldenstand der Öffentlichen Hand zwischen 1970 und 1983 verzehn fachte, was vor allem über die verstaat lichte Industrie erreicht wurde.

Dies gilt vor allem Rohstoffe, die an den Börsen in Dollar gelistet sind. Die Abhängigkeit Europas hört nicht bei Gas und Öl auf. Auch im Bereich der erneu erbaren Energien sind wir in allen Stufen der Wertschöpfungskette von China ab hängig, wie der ehemalige Verbund-Ma nager und Ex-Kanzler Christian Kern bei einem Vortrag erklärt. Je nach Produkti onsstufe liegt die Abhängigkeit zwischen

Aber Inflation kennt nicht nur Verlierer. Der rationale Konsument würde in Zei

ten starker Preissteigerungen konsu mieren und investieren, denn billiger wird es nicht mehr.

Ein extremes Beispiel stellt dabei die Hyperinflation dar, wie sie in Deutsch land nach dem Ersten Weltkrieg auftrat. Um die Zahlungsverpflichtungen gegen über den Siegermächten und der Rück zahlung von Kriegsanleihen zu gewähr leisten, brachte die Regierung mehr und mehr Geld in Umlauf.

Vor allem dann, wenn die Infla tion, die Zinslast übertrifft, wäre es eigentlich ratsam sich zu verschul den, weil die Inflation teilweise die aufgenommenen Schulden tilgt. Statt zu erleben, wie das Ersparte dahinschmilzt, müssten wir uns also Verschulden und hoffen, dass die Schulden mit steigender Inflation dahinschmelzen. Vor allem große Kreditnehmer wie der Staat aber auch Unternehmen mit einer hohen Fremdkapitalquote freuen sich über eine fortschreitende Geldentwer tung, die ihre Realschulden tilgt.

Damit konnten sich einerseits viele Landwirte, insbesondere, ihrer oft seit Generationen lastenden Hypotheken entledigen, andererseits eine Moderni sierung ihrer Höfe durch neue Techni ken vorantreiben. Der Industrielle Hugo Stinness nutzte in der Nachkriegsinfla tion die Inflation durch die aggressive Fremdfinanzierung seiner Unternehmen und wurde als Inflationskönig bekannt.

85 und 98 Prozent. Auch der Kupferbe darf, der sich durch die Energiewende verfünffachen wird, muss aus Russland, Asien oder Südamerika zugekauft wer den.Sogar der Kupferrecyclingmarkt in Europa wird seit einem halben Jahr von China aufgekauft, erklärt dazu Kern. All dies verschlechtert die Aussichten, rasch wieder stabile Preisentwicklungen zu er leben, die die Wirtschaft braucht, um zu planen und zu investieren.

Lehren aus Hyperinflationder

Ab ans Meer! Wir machen es möglich.

Mit unserer cloudbasierten Lösung bist du bestens vernetzt - wo auch immer du gerade bist.

Immer mehr Geld war bald immer weniger wert, Preise und Löhne explo dierten. Eine Straßenbahnfahrt kos tete zu einem Zeitpunkt sechs Milliar den Mark. Wer seinen Lohn nicht gleich nach Erhalt wieder ausgab, konnte sich schon Tage, manchmal Stunden später, kaum mehr etwas davon kaufen. Wer sei nen Lohn am Monatsende erhielt, war

buchstäblich mittellos. Zu den Gewin nern zählten diejenigen, die die Ent wicklung der Inflation vorausahnten und, möglichst auf Kredit rechtzeitig Sach werte wie Unternehmen, Grund und Bo den oder dauerhafte Konsumgüter kauf ten oder wie viele Landwirte Schulden nun mit wertlosem Papiergeld bedienten.

Marcel Fratzscher

IT

1924 war Stinnes an über 4000 Be trieben beteiligt. Wer Schulden hatte, war diese spätestens jetzt los. Sparer hatten je doch alles verloren. Ein großer Gewin ner dabei war auch der Staat, als Kredit nehmer. Das Bankensystem jedoch brach zusammen. Auch heute ist der Staat der Gewinner. Trotz aller Hilfspakete wird die Staatsschuldenquote in der EU in diesem Jahr, laut Statista, von 89,7 auf 87,1 Prozent zurückgehen, auch deswe gen, weil die Schulden zum Nominalbe trag rückzahlbar sind und sich mit der Inflation entwerten. Es ist also keine No tenpresse notwendig, um die Staatsschul den zu regulieren, dies macht die Infla tion für uns.

Welche Dienstleistung bietet Car Vita in Österreich an?

Mit unserer Technolo gie passen wir unsere digitale Ser vice- und Vertriebsplattform auf die Anforderungen von Versiche rungsmaklern und Versicherun gen an. Insbesondere mit unserem 360°-Schadenprozess sind Versi cherungen und Versicherungsmak ler in der Lage, eine vollständige Abwicklung aller Schäden ihrer Kunden zu gewährleisten. Damit hat der Versicherungsmakler bzw. die Versicherung ein digitales Produkt zur Verfügung, um gegen den zunehmen den Wettbewerbsdruck von Seiten der Automobilhersteller und Leasinggesell schaften gerüstet zu sein. Unsere Tech nologie führt zu digitalen Innovationen und verändert die Geschäftsmodelle un serer Kunden. Im Bereich der Sachschä den wird unsere Technologie auch zu sammen mit dem Schadendienstleister faircheck über homevita.at genutzt. Da mit stehen einmal geschaffene Schnitt stellen über Serviceplattformen sowohl für Kfz- als auch für Sachschäden zur Verfügung.

Digitales Service

inhabergeführtesunabhängiges,einUnternehmen,dassichaufdieDigitalisierungvonProzessenspezialisierthat.

Mit unserem 360°-Prozess können insbesondere Gewerbe- und Flotten kunden alle Schäden, egal ob versichert und nicht versichert, digital abwickeln.

Wir haben mit Jürgen Henschel, Geschäftsführer von CarVita Holding GmbH, über Digitalisierung von Prozesse, Schnittstellen und Pläne gesprochen.

Wer steht hinter CarVita?

schaften, Vinkulierungsgläubiger sowie Versicherungsnehmer inkl. Gewerbekun den und Flotten. Mit unserer Informati ons- und Kommunikationslogistik sor gen wir dafür, dass alle Beteiligten im Prozess immer die richtige Information bzw. Daten zum richtigen Zeitpunkt er halten bzw. einholen.

Von der Schadenmeldung über die Rechnungsprüfung bis hin zum digi talen Buchungssatz werden mit den vorhandenen Daten über M2MKommunikation definierte Prozesse ausgelöst und Mitar beiter punktgenau unterstützt. Wir lassen Daten für uns und unsere Kunden arbeiten, da mit digitale Prozesse gesteuert und überwacht werden. Damit kann jeder einen Schaden ein fach digital abwickeln. Spezi elle Kenntnisse sind nicht erfor derlich. Ein Internet-Browser genügt.

Mit 360°-ProzessunseremkönneninsbesondereGewerbe-undFlottenkundenalleSchäden,egalobversichertundnichtversichert,digitalabwickeln.

Unsere Technologie führt zu InnovationendigitalenundverändertdieGeschäftsmodelleunsererKunden.

CarVita ist

Welche Vorteile haben Versi cherungsmakler bzw. Versiche Henschel:rungsunternehmen?

rC 09/2022 | 54 | INTERVIEW

Henschel: CarVita ist ein unabhän giges, inhabergeführtes Unterneh men, das sich auf die Digitalisierung von Prozessen spezialisiert hat. Un sere Mitarbeiter kommen alle aus dem Bereich Automotive und Scha den und haben ein umfangreiches Detailwissen über Prozesse und Pro zessgestaltung. Gemeinsam haben wir KIM (künstlicher intelligenter Mitarbeitender) entwickelt, der uns und unseren Kunden in der Tages arbeit von Routineaufgaben befreit, sodass alle sich auf die wirklich wert schöpfenden Tätigkeiten konzentrieren können.

Henschel: Über unsere digitale Serviceund Vertriebsplattform CarVita.at ver binden wir Werkstätten, Versicherungen, Gutachter, Versicherungsmakler, Lea sing- und Fuhrparkmanagementgesell

Henschel: Viele Versicherungsmakler haben eigene Programme zur Abwick lung ihres Geschäftes. Hier wird über Schnittstellen (BiPro, OMDS 3.0 oder individuelle) eine Integration sicher gestellt. Falls es noch keine sinnvolle Schnittstelle gibt, benutzt der Versiche rungsmakler einfach unsere Plattform. Es gibt Versicherungsmakler, die mit unserer

Wir danken für das Gespräch.

rC 09/2022 | 55 | INTERVIEW

Wie können die Prozesse in den laufenden Betrieb eines Versicherungs maklers integriert werden?

Was sind die nächsten Pläne in Ös Henschel:terreich?

nutzen wollen. Die Nachfrage ist jetzt schon groß. Ferner werden wir 2023 un sere Plattform mit einem digitalen Ver triebskanal für Gewerbe und Flottenkun den erweitern, wo einige Versicherungen ihre Gewerbe- und Flottentarife online integrieren werden. Damit können so wohl Versicherungsmakler als auch Ver sicherungen und deren Gewerbe- und Flottenkunden alle Prozesse vollständig digital abwickeln.

Wir sind mit weiteren füh renden Versicherungen im Gespräch, die unsere digitale Service- und Ver triebsplattform zur Dunkelverarbeitung

Plattform ihren gesamten Prozess oder Teil-Prozesse von Vertrieb über Vertrag bis zum Schaden abwickeln. Am Ende entscheidet der Kunde, welchen digita len Servicegrad er nutzen möchte.

Versicherungsvermittlung, die Beratung des Kunden, investiert werden kann. Dies führt zu höheren Zuwächsen, wo durch die kostenlose Nutzung des wefox Partner Portals ermöglicht wird.

Mit dem wefox IT Komplettsystem wird den Partnern ein 360° Beratungs erlebnis geboten. Zahlreiche Vergleichs rechner für Privat- und Gewerbeversiche rungen verbinden sich im Beratungstool mit dem Kundenverwaltungsprogramm. Dieses ist außerdem mit den Versiche rungsunternehmen verbunden, was die Kommunikation um ein Vielfaches erleichtert. Zahlreiche Schnittstellen zur Direktpolizzierung sind geschaf fen worden und die Kundenverwal tung ist mit der wefox App ver knüpft. Mit dieser kann der Partner schnell und un kompliziert mit seinen Kunden in Kontakt treten.

Die Förderung und Un terstützung der Partner ist wefox wichtig. Die Devise lautet: Neue

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Raus aus der Steinzeit. Rein in die digitale Zukunft.

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Partner gewinnen und bestehende Part ner motivieren. Denn wefox for free bie tet mit fairen Kriterien eine großartige Chance, Kosten zu sparen.

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rC 09/2022 | 56 | MARKT

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wefox for Durchstartenfree.wird belohnt.

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Alles, was dazu benötigt wird, sind ein Handy und ein Laptop. Das we fox Partner Portal ist cloudbasiert, da rum kann man jederzeit und überall ar beiten. So ist es möglich, der eigenen

wefox ist ein junges und modernes Unternehmen, das ständig nach leistbaren Lösungen für seine Partner sucht. Und wer sich auf die Suche macht, der findet auch. Deshalb gibt es ab sofort die wefox Software für neue, aber auch bestehende Partner und Partnerinnen kostenlos. Wie das geht? Der Partner steigert durch die Nutzung des “all in one” wefox Partner Portals seinen Zuwachs und spart dadurch die Lizenzkosten.

wefox ist es sehr wichtig am Zahn der Zeit zu bleiben. Der Trend geht in Rich tung kostenlose IT-Tools. Darum hat we fox nach einer Lösung gesucht, dieses Konzept ebenfalls anbieten zu können.

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Dr. Philipp Wassenberg

Eigentümerwechsel

Johannes Loinger

GrECo International

ressort ausgeweitet werden. Für Kunden, Vertriebs- und Kooperationspartner sol len sich durch den Eigentümerwechsel und den damit einhergehenden erweiter ten Produktkombinationen neue Mög lichkeiten ergeben. Der Vorstandsvor sitzende der D.A.S., Direktor Johannes Loinger, bekräftigt: „Die starke und be kannte Rechtsschutzmarke D.A.S. wird als Produktmarke weiterhin beibehalten. Sie signalisiert damit auch in Zukunft produkt- und leistungsseitig höchste Kompetenz. Das wird unser gemeinsames Unternehmen und unser RechtsschutzAngebot in Österreich positiv von Mit bewerbern aus dem Mehrspartenbereich abheben.“

rC 09/2022 | 58 | MARKT

GrECo International übernimmt die österreichische Tochtergesellschaft der SCHUNCK GROUP. Die SCHUNCK GROUP Austria GmbH hat ihren Hauptsitz in Wien und Niederlassun gen in Innsbruck und Budapest.

arbeitenden können ihre Stärken und ihr Know-how optimal einbringen“, ergänzt Georg Neubrand, CFO der GrECo In ternational Holding AG.

Christoph Repolust

Die österreichische D.A.S. Rechtsschutz AG hat einen neuen Eigentümer. Die ERGO Versicherung AG in Wien er wirbt innerhalb der ERGO Group AG die Anteile an der D.A.S. Rechtsschutz AG, Wien, dem 1956 gegründeten Spezi alisten am österreichischen Rechtsschutz markt. Im Jahr 2023 sollen die beiden Un ternehmen verschmolzen werden, um die Marktposition der ERGO am Kernmarkt Österreich weiter auszubauen. Durch die Zusammenführung beider Gesellschaf

Das Unternehmen betreut schwer punktmäßig Klienten aus der Trans port- und Logistikbranche. Alle Mit arbeitenden werden von GrECo unter der Marke SCHUNCK übernom men. Christoph Repolust, Vorstand der GrECo International AG, dazu: „Die Verbindung des Transport- und Logis

tik-Spezialisten SCHUNCK mit der Marktstärke GrECos schafft Sy nergien. SCHUNCK ist die perfekte Ergänzung für unsere Spezialisie rung auf wichtige Branchen. Durch diese Zusammenarbeit können kom plexe Themen im zunehmend her ausfordernden Versicherungsmarkt kompetent und klientennah ge löst werden.“ „Mit der SCHUNCK GROUP Austria bekommen wir ein großartiges Team und attraktive Klien ten hinzu. Die lokale Geschäftsführung um Michael Hauswirth sowie die Mit

ERGO Versicherung AG/D.A.S. Rechtsschutz

Übernahme

ten ergeben sich neue Perspektiven: Den Kunden und Vertriebspartnern in Österreich können nochmals ver besserte Beratungs- und Produkt angebote unterbreitet und die In novationskraft insgesamt weiter gestärkt werden. Erzielbare Syner gien – vor allem in der Verwaltung und der IT – werden die Nachhal tigkeit des Geschäftsmodells der ERGO Versicherung in Österreich wei ter absichern. Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung in Österreich, ergänzt dazu: „Was das Marktpotenzial und die Marktstärke betrifft, haben All spartenversicherungen klare strategi sche Vorteile gegenüber Spezialver sicherungen. Insbesondere die weiter steigenden regulatorischen Anforde rungen erfordern strategische Anpas sungen. Es ist unser klares Ziel, die Stärken der D.A.S. in die ERGO einzubringen, zu erhalten und wei ter auszubauen.“ Die Marke D.A.S. bleibt weiterhin bestehen, unter dem ERGO-Dach soll das Rechtsschutz

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Waren heute noch bestimmte Branchen vom Staat begünstigt, kann sich das mor gen bereits schlagartig ändern. Egal, wer heute profitiert, eines ist sicher:

Förderungen von E-Autos nach, könnte das gravierende Veränderungen des Ver braucherverhaltens bewirken.

Doch welche Bereiche sind dann noch weitgehend frei von staatlichen Eingrif fen? Theoretisch kann der Staat überall einschreiten.WenigRegulierung gibt es jedoch noch in kreativen und künstlerischen Be reichen wie der Filmindustrie, bei Com puterspielen für den Mainstream, in der Modebranche und auch in der Software entwicklung. Firmen wie Microsoft, SAP und Oracle waren, sind und bleiben auf Wachstumskurs. Im kreativen Bereich ein Klassiker ist Walt Disney. Im Computer spiel-Bereich ist neben Microsoft noch Nintendo ein Thema, die auch fundamen tal günstig bewertet ist.

Mit zunehmend höheren Steuern und Abgaben, aber auch mit Auflagen sind die Bereiche Tabak, Erdöl/Erdgas und Trans port (insbesondere Fluglinien) konfron tiert. Rüstungsunternehmen sind indessen von der Ausgabenfreudigkeit des Staates als Nachfragemonopol abhängig, was bei Budgetkürzungen mit Umsatzeinbußen verbunden ist. Auch ab einer bestimmten Marktmacht und/oder Unternehmens größe kommt der Staat ins Spiel. So kön nen bestimmte Übernahmen von Unter nehmen kartellrechtlich untersagt werden, und verfügen Firmen über zu viel Infor mationen bezüglich der Gewohnheiten von Konsumenten, sind bereits – bei Fir men wie Meta Platforms, Alphabet oder Amazon – die Datenschützer am Zug. Gefährlich sind auch Investments in die Autoindustrie. Lassen nämlich die

Im Bereich Mode sollte indessen ein Blick auf den Arbeitsbekleidungsher steller Cintas und Hugo Boss geworfen werden. Ebenfalls viel Freiheit hat der wachstumsstarke Händler von Aftermar ket-Teilen für Fahrzeuge und Industrie geräte sowie Artikel für den Bürobedarf, Genuine Parts. Als größte Supermarkt kette in den USA ebenfalls freie Hand hat Walmart. Ähnliches gilt auch für die Deepest Discounter Dollar Tree und Dol lar General.

Politik kann Firmen begünstigen oder auch benachteiligen. Auf jeden Fall verzerren vonsichMarktgefüge.InterventionenstaatlichedasAuchändernpolitischePhasen.MichaelKordovsky

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Der Staat braucht aufgrund der höchs ten Staatsverschuldung, die es in globalen Friedenszeiten je gegeben hat, eines mehr denn je, nämlich Geld. Anstatt von Preis subventionen sind Preisobergrenzen bei sensiblen Produkten wie Wasser, Medi kamenten, Erdgas, Strom und manchen Grundnahrungsmitteln möglich. Das würde dann die Margen der betroffenen Unternehmen beschneiden.

Ziemlich freie Bereiche

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rC 08/2022 | 62 | SCHLUSS

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Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müs sen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manu skripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Ar tikels erwirbt der Verlag das ausschließ liche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jah res. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public re lation, oder namentlich gezeichnete Ar tikel), unterliegen nicht der Verantwort lichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe

besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstel len. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Branchenin formationen und den in Interviews geäu ßerten

Interview mit Tilo Saurin, Mitbegründer Spiritory GmbH

Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221

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Interview mit Mag. Thomas Neusiedler, CEO Helvetia Österreich

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