risControl 12 2022

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Reisen

Traditionell legen wir in der Dezember-Ausgabe viel Wert auf ein „soziales Miteinander“, wir setzen uns dafür ein, Unternehmen, Aktionen und Menschen vor den Vorhang zu holen, die sich sozial engagieren.

Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 12 - 2022 | Heft 520 | 44. Jahrgang risControl
Sustainable Finance: Vieles läuft nicht nach Plan von Andreas Dolezal Fehlende Versicherungslösung? Gibt es für Überschwemmungsschäden in Folge von Hochwasser ausreichend Versicherungsschutz?
bildet Interview mit Wolfgang Lackner, CEO und Makler-Chef Klaus Kretz, Europäische Reiseversicherung
Miteinander
Ein soziales

Servicefreundlichster Versicherer 2023

risControl startet wieder die Wahl zum „Servicefreundlichsten Versicherer“!

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner meine-weiterbildung starten wir die größte Umfrage der Branche, in der ermittelt wird, wie zufrieden Sie als Vertriebspartner mit den Leistungen und der Zusammenarbeit mit den Versicherern sind.

Deshalb bitten wir Sie, sich 5 Minuten Zeit zu nehmen und an unserer Umfrage auf meine-weiterbildung.at teilzunehmen.

Unter allen Teilnehmenden werden folgende Preise ausgelost:

1. Platz: Tankgutschein im Wert von € 500,--

2. Platz: Tankgutschein im Wert von € 300,--

3. Platz: Tankgutschein im Wert von € 200,--

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Weihnachtsgedanken

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ein wunderschönes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich Ihnen im Namen der Redaktion und aller Mitarbeiter! Es sollen Ihre Wünsche in Erfüllung gehen und es soll Ihnen viel gemeinsame Zeit mit Ihren Lieben beschert sein. Das nächste Jahr wird viel Neues bringen. risControl wird in einem neuen Format erscheinen, der „Servicefreundlichste Versicherer“ wird wieder verliehen werden und die Redaktion wird sich noch mehr unabhängig für Sie und Ihre Interesse einsetzen. Was wir Ihnen noch auf den Weg zum Jahresende mitgeben möchten, ist ein Gedicht von Wilhelm Busch.

Hätt' einer auch fast mehr Verstand als wie die drei Weisen aus Morgenland und ließe sich dünken, er wäre wohl nie dem Sternlein nachgereist, wie sie; dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt, fällt auch auf sein verständig Gesicht, er mag es merken oder nicht, ein freundlicher Strahl des Wundersternes von dazumal.

rC 12/2022 | 03 | EDITORIAL

Editorial

Weihnachtsgedanken

News

Nachruf

Fachgruppenobmann

Fachgruppe Versicherungsmakler Salzburg Key-Account-Management

DONAU Brokerline Auszeichnung

Fachverband der Versicherungsmakler Neue Struktur im Vertrieb Zürich Versicherungs AG Organisationsdirektion Merkur Versicherung

Versicherungsmakler nicht betroffen

Fachverband der Versicherungsmakler/BIPAR Vorstandsteam

Vienna Insurance Group Geschäftsleitung

KOBAN Südvers GmbH

Grundstein gelegt TIROLER Versicherung Leitung Versicherungssektor EY Österreich

Soziale Projekte

Tue Gutes und sprich darüber von Mag. Christian Sec Ein soziales Miteinander

Markt

VERDAS NAFOR – Das Nachfolgekonzept für den Versicherungsvermittler MaklER GO! Wir sagen Danke für erfolgreichen Vertrieb. Es ist Zeit, in Großbritannien zu investieren!

Bericht zur Versicherungswirtschaft FMA

Ein Sicherheitsnetz für jeden Wiener Städtische Versicherung Neues Produkt

Versicherungsmakler Fachgruppe Steiermark Blackout-Stresstest FMA

Digitale Anbindung Fehlende Versicherungslösung? Die gemeinsame Reise hat begonnen Generali Produktwelt als innovative Privatversicherung der Zukunft Digitale Schadenmeldung – so einfach wie noch nie!

rC 12/2022 | 04 | INHALT
28 12 18 24 36 36 37 37 38 44 48 52 53
26
03 06 06 06 07 07 08 08 09 09 10 10
20 26 16

Interview

Handschlagqualität und Hausverstand

Vereint

Doris

Kolumne

Eine kleine Weihnachtsgeschichte von Mag. Christian Sec

Finanzen

Sustainable

rC 12/2022 | 05 | INHALT 14 50 54 16
Finance: Vieles läuft nicht nach Plan von Andreas Dolezal Rezessionsgefahr und weiteres Inflationspotenzial von Michael Kordovsky
20 40 34 35 42
Veranstaltung Immer wieder Großpetersdorf von Mag. Sigrid Hofmann Wissenschaftliche Arbeiten prämiert Hagelversicherung/BOKU Blackout! Der Bestseller-Autor beim 16. Partner Cercle
VAG Assekuradeur GmbH g&o brokernet mit neuer Gewerbeplattform und Produktinnovationen
Antoni, Marketing und Vertrieb g&o brokernet Reisen bildet
Wolfgang Lackner, CEO und Makler-Chef Klaus Kretz, Europäische Reiseversicherung
42 50 54 44

Nachruf

Milan Frühbauer, der ehemalige Chefredakteur der Fachverbandszeitschrift der Versicherungsmakler, Herausgeber und Geschäftsführer des Manstein Verlag und Lektor am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien, ist im 75. Lebensjahr verstorben.

Er wurde 1947 geboren und startete seine Karriere in der Kommunikationsbranche 1972 als Mitarbeiter der Presseabteilung der Vereinigung Öster-

reichischer Industrieller. Ab 1979 übernahm er die Leitung der Presseabteilung sowie die Chefredaktion der Wochenzeitschrift „industrie“. 1980 wurde Frühbauer mit der Gesamtleitung des Bereiches Kommunikation der Industriellenvereinigung betraut. Ab 1989 war er beim Manstein Verlag tätig, zuerst als Herausgeber und dann als Geschäftsführer. Ein Großer geht von der Bühne, ein Lehrmeister, den es so nie wieder ge-

Fachgruppenobmann

Fachgruppe Versicherungsmakler Salzburg

Wie geplant, trat KommR Christoph Berghammer, MAS mit 1.12.2022 von der Funktion des Obmannes der Fachgruppe Versicherungsmakler Salzburg zurück, die er seit 2005 ausübte. Berghammer bleibt Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler in der WKÖ (seit 2015).

Als Fachgruppenobmann in Salzburg folgt ihm Hannes Pfeifenberger nach, er ist geschäftsführender Gesellschafter der Hannes Pfeifenberger Versicherungstreuhand GmbH in St. Michael

im Lungau und seit 1994 selbständig als Versicherungsmakler tätig. Ehrenamtlich engagiert er sich seit 1984 auch bei der Feuerwehr, im Dienstgrad „Oberbrandrat“ ist er seit 2001 Bezirksfeuerwehrkommandant des Lungaus. Seit 2007 ist Pfeifenberger auch Mitglied des Fachgruppenausschusses der Versicherungsmakler Salzburg und seit 2021 Fachgruppenobmann-Stellvertreter und auch Mitglied des Fachverbandsausschusses. Als Obmann-Stellvertreter

Key-Account-Management

DONAU Brokerline

Die DONAU Versicherung setzt auf die klare Aufstellung ihrer zentralen Maklerbetreuung.

Ab sofort verstärkt Nicole Wlasak das Key-Account-Management der DONAU Brokerline mit Fokus auf das Gewerbekundengeschäft. Damit ist sie neben Peter Feuchtinger, der schwerpunktmäßig für das Privatkundenge-

schäft zuständig ist, für die Betreuung der TopMakler sowie Vertriebspartner engagiert.

Nicole Wlasak startete ihre Versicherungs -

ben wird. Wir sprechen der Familie unser tiefstes Mitgefühl aus.

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Nicole Wlasak, Anja Lenz und Peter Feuchtinger der Fachgruppe Salzburg unterstützen ihn Dr. Franz Josef Fiedler und Ing. Mag. Herbert Orasche. Hannes Pfeifenberger

laufbahn im Jahr 2006 bei der Wiener Städtischen, wo sie 2009 in den Außendienst als Kundenbetreuerin wechselte. Ab 2014 sammelte sie Erfahrung als Bankenbetreuerin der Ergo Versicherung und wechselte 2016 in die Maklerbetreuung von ARISECUR. 2018 wurden ihr die Leitung des Innendienstes

Auszeichnung

und die Maklerbetreuung übertragen. Im April 2021 wechselte Nicole Wlasak zur DONAU Brokerline ins regionale Vertriebsmanagement in Wien.

Peter Feuchtinger begann als klassischer Quereinsteiger und erlernte die Betreuung von Versicherungsmaklern in der Praxis. Sein Berufsweg führte

ihn über die Basler zur Helvetia Versicherung. Seit 2015 ist Peter Feuchtinger im Key-Account-Management der DONAU tätig. Mit seiner mehr als drei Jahrzehnten langen Versicherungserfahrung trägt er entscheidend zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Maklerpartnern bei.

Fachverband der Versicherungsmakler

Prof. Heinz Schinner erhielt für seine 60-jähriges Berufsjubiläum die „Goldene Ehrennadel“ des Fachverbandes der Versicherungsmakler verliehen.

KommR Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien, überreichte in Vertretung für den Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS die höchste Auszeichnung der Berufsgruppe. Vor 60 Jahren startete Heinz Schinner seine berufliche Laufbahn in der Versicherungswirtschaft. Über verschiedene Stationen führte sein Weg schließlich 1985 zur Gründung des eigenen Unternehmens, der Schinner Ver-

mögenstreuhand und Versicherungsberatungs GmbH.

„Ich habe im Leben immer Ziele gehabt. Das hat mich vorangetrieben“, beschreibt der Versicherungsexperte seinen Werdegang, „und es braucht natürlich Fleiß, Konsequenz und Freude an der Arbeit!“ Im Fokus seiner Beratung standen seit vielen Jahren Versicherungsangelegenheiten für Industrie und Hausverwaltungen.

Neue Struktur im Vertrieb

Zürich Versicherungs AG

Mag. Klaus Riener übernimmt zusätzlich zu seiner Verantwortung für den Maklervertrieb auch die Verantwortung für den angestellten Außendienst. Unter seiner Gesamtführung wird Klaus Kurz, bisher Regionaldirektor für Oberösterreich und Salzburg, die Leitung des Maklervertriebs übernehmen.

Riener: „Das bisherige Modell im Maklerservice hat sich bewährt und auch in der neuen Aufstellung ändert sich an den Hauptansprechpartnern für unsere Maklerpartner nichts. Die regionalen Einheiten bleiben bestehen. Es gibt weiterhin in jeder Region einen Lei-

ter Maklerservice und die Teams der Maklerbetreuer und der Kolleginnen und Kollegen im Innendienst sind auch in Zukunft für die Anliegen der Maklerpartner da.“ Peter Auer, bisher Regionaldirektor für Tirol und Vorarlberg, wird Leiter des angestellten Außendiensts von Zurich. Die Zurich Life Spezialisten, die in Fragen rund um Lebensversicherungen und BAV beraten, werden unter die Leitung von Thomas Sprung gestellt. Das dezentrale Underwriting bleibt unter der Führung von Thomas Tiefenbacher und wird weiterhin als Unterstüt-

Sein Credo seit jeher unterstreicht seine gelebte Hands-on-Mentalität: „Ich packe überall mit an. Jedes Problem ist lösbar. Ein ‚Geht nicht‘ gibt es bei mir nicht!“

zung im Bereich Firmenkunden vor Ort tätig sein. Mit diesen Teams hat Zurich Kompetenzen und Ressourcen vor Ort aufgestellt, um nahe bei Geschäftspartnern sowie Kunden zu sein.

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Mag. Klaus Riener Obmann KR Helmut Mojescick und Prof. Heinz Schinner

Organisationsdirektion Merkur Versicherung

Paul Pittino hat die Leitung der neuen Organisationsdirektion der Merkur Versicherung übernommen. Mit dieser zentralen Einheit sollen Kommunikationswege verkürzt, junge Talente gefördert und vor allem regionale Befindlichkeiten besser berücksichtigt werden.

„Paul Pittino ist nicht nur Vertriebsexperte und Branchenkenner, er versteht den Markt wie kein anderer und was noch viel wichtiger ist: die Kundenbedürfnisse. Mit seiner Unterstützung sind wir bereit für den nächsten Schritt“, freut sich Markus Spellmeyer, Vertriebsvorstand der Merkur Versicherung. In

seiner Funktion als Organisationsdirektor ist Paul Pittino die strategische wie auch kommunikative Drehscheibe zwischen Vertriebsvorstand, Vertriebsdirektionen und Fachbereichen.

„Mit seiner langjährigen Erfahrung ist er die richtige Unterstützung zur richtigen Zeit und wird mit seinen Impulsen Sparring-Partner für alle Vertriebswege sein“, freut sich Spellmeyer. Seine Schwerpunkte werden unter anderem Vertriebsstrategie sowie Konzeptionierung und Durchführung von Projekten sein. Zuletzt war Pittino

Versicherungsmakler nicht betroffen

Fachverband der Versicherungsmakler/BIPAR

Der „Digital Operational Resilience Act“ kurz DORA sieht die Einführung eines umfassenden Rechtsrahmens auf EUEbene vor, der Vorschriften zur digitalen Betriebsstabilität für alle Finanzinstitute enthält. DORA soll eine Harmonisierung der Regeln von Meldungen von Cyberangriffen und digitalen Risiken beinhalten. Weiters sollen Belastbarkeitstests definiert werden, um Risiken besser erkennen zu können. Es sollen Schutz- und Präventionsmaßnahmen sowie die Erarbeitung von Notfall- und Wiederherstellungsplänen zur Pflicht werden, die konkreten Anforderungen werden sich nach europäischen anerkannten technischen Normen richten.

Nun wurde im EU-Parlament über den Rechtsakt abgestimmt. Die Versicherungsvermittler, Rückversicherungsvermittler und Versicherungsvermittler in Nebentätigkeit – Kleinstunternehmen und KMU –können erleichtert sein, denn sie sind

aus dem Anwendungsbereich von DORA ausgenommen. Im Kommissionsvorschlag waren Versicherungsvermittler im Anwendungsbereich von DORA miteingeschlossen. BIPAR, der Fachverband und weitere nationale Vermittlerverbände begrüßten zwar die grundsätzliche Zielsetzung DORAs, waren jedoch der Meinung, dass die Anforderungen DORAs für Versicherungs- und Finanzvermittler operativ und finanziell einfach nicht machbar seien. DORA sei nicht an den Versicherungsvertriebssektor angepasst und eine verhältnismäßige Anwendung

Paul Pittino

bei der Allianz Elementar Versicherung als Head of Central Sales tätig und für Vertriebsplanung und -steuerung sowie Ausbildung verantwortlich.

seiner zahlreichen und detaillierten Anforderungen wäre in der Praxis schwer zu gewährleisten. Für den Fachverband und BIPAR war daher klar, dass Versicherungsvermittler (und insbesondere sogenannte Kleinstunternehmen und KMU) vollständig von DORA ausgenommen werden müssen. Für Versicherer, Anlageinstitute und große Versicherungsvermittler gilt DORA. Es ist allerdings Proportionalität zu wahren. D. h. für Tätigkeiten großer Vermittler hängt das Ergebnis von DORA in Zukunft von der weiteren Auslegung des Grundsatzes der Proportionalität ab. Es wird auf europäischer und nationaler Ebene weiter an einer ausgewogenen Lösung gearbeitet. Nach Veröffentlichung des Rechtsaktes im Amtsblatt der EU müssen die Mitgliedstaaten die neuen Maßnahmen innerhalb von 24 Monaten umsetzen.

Definition nach Art. 3 DORA

• Kleinstunternehmer: weniger als 10 Mitarbeiter, Jahresumsatz/-bilanzsumme < 2 Millionen Euro

• Kleinunternehmer: weniger als 50 Mitarbeiter, Jahresumsatz/-bilanzsumme < 10 Millionen Euro

• Mittleres Unternehmen: weniger als 250 Mitarbeiter, Jahresumsatz max. 50 Millionen Euro oder Jahresbilanzsumme max. 43 Millionen Euro

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Vorstandsteam

Vienna Insurance Group

Der Vorstand der VIG wird sich ab 1. Juli 2023 wie folgt zusammensetzen: Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstands, Peter Höfinger, Generaldirektor-Stellvertreter und stellvertreten-

der Vorsitzender des Vorstands, Liane Hirner, CFRO, Gerhard Lahner, Gábor Lehel und Harald Riener. Alle Vorstandsmandate laufen bis 30. Juni 2027.

Die künftige Konstellation des VIG-Vorstands hat der Aufsichtsrat der Vienna Insurance Group in seiner Sitzung vom 29. November 2022 einstimmig beschlossen. Er folgt damit dem Vorschlag des Nominierungsausschusses des Aufsichtsrats der VIG vom September 2022.

„Mit der frühzeitigen Festlegung der Zusammensetzung des Vorstands ab 1. Juli 2023 zeigen wir nicht nur jene Stabilität und Kontinuität, für welche die VIG steht. Das qualifizierte und fachlich breit auf-

Geschäftsleitung

KOBAN Südvers GmbH

Die KOBAN Südvers GmbH hat ihre Geschäftsleitung neu strukturiert.

Neben dem bestehenden Geschäftsführer Christian Sinabell, der als CEO für das operative Management und für internationale Verbindungen verantwort-

lich zeichnet, wurden folgende Personen neu in die Geschäftsleitung nominiert: Florian Traußnig – Versicherungstechnik, Risikomanagement, Christofer Micelli – Regionalleiter Süd-West (Kärnten, Steiermark, Osttirol, Salzburg) und

gestellte Vorstandsteam ergänzt sich hervorragend und ist sehr gut eingespielt“, erklärt Dr. Günter Geyer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vienna Insurance Group.

Elisabeth Stadler und Peter Thirring werden auf eigenen Wunsch ihre bis 30. Juni 2023 laufenden Mandate wegen geplanter Pensionsantritte nicht mehr verlängern.

Daniel Ladinig – Regionalleiter NordOst (Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland). Alle drei konnten in den letzten Jahren in ihren operativen Verantwortungen in der KOBAN Südvers GmbH Erfolge aufweisen.

Neben ihren bisherigen Agenden werden sie sich in der Geschäftsleitung um die erfolgreiche Fortsetzung der Wachstumsstrategie des Unternehmens kümmern.

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Ing. Florian Traußnig, MBA Christofer Micelli Mag. Daniel Ladinig Hartwig Löger Peter Höfinger

Grundstein gelegt TIROLER Versicherung

Wie bereits berichtet, plant die TIROLER Versicherung, das erste Hochhaus mit begrünter Fassade in der Innsbrucker Innenstadt zu errichten. Ende November wurde der Grundstein gelegt. Der Baustart erfolgte im Juni 2022, der Abriss des Altbestandes ist nun abgeschlossen, die Baugrube gesichert und damit liegen die Arbeiten im Zeitplan. Besonderes Augenmerk liegt beim Neubau auf Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Angestrebt wird der klimaaktiv Gold Standard. Josef Geisler: „Dieser Bau ist beispielhaft für ganz Tirol. Die TIROLER zeigt, dass es möglich ist, auch in dieser Größenordnung und in dieser Lage ein Objekt zu verwirklichen, das einen aktiven Beitrag zu einer Verbesserung des Klimas leistet. Wir werden im Land noch viele solcher Initiativen brauchen, um die Klimawende zu schaffen.“

„Wir errichten ein Bauwerk, von dem auch die kommenden Generationen profitieren werden“, so Vorstandsvorsitzender Franz Mair, „einen nachwachsenden Rohstoff zu nutzen und aktive Maßnahmen gegen die Erwärmung der Innsbrucker Innenstadt zu ergreifen, ist nur ein Aspekt unseres Vorhabens. Der Neubau wurde notwendig, da das alte Gebäude schlichtweg zu klein geworden ist und eine Erweiterung nicht möglich war. Gegen den Branchentrend setzen wir neben Digitalisierung auf den Ausbau der persönlichen Beratung und Betreuung. Mit dem Neubau bieten wir

Leitung Versicherungssektor

EY Österreich

Gerald Kogler, der ehemalige CEO der MERKUR Versicherung, übernimmt bei EY die Leitung des Versicherungssektors. Ab sofort wird er das Team für Versicherungsberatung leiten und weiter ausbauen.

Seine Schwerpunkte liegen auf der strategischen Gesamtausrichtung von Banken und Versicherungen, der Steuerung großer Konzernprojekte, speziell im Technologie- und Digitalisierungsbereich, und der Begleitung von Unternehmensübernahmen. Kogler wird gemeinsam mit seinem Team Versicherungsunternehmen bei großen Transformationsprojekten begleiten: „Sinkende Kaufkraft, zunehmende Naturkatastrophen, moderne Mobilitätskonzepte und neue technologische Möglichkei-

ten – globale Megatrends wie Wirtschaftsentwicklung, Digitalisierung und Klimawandel haben veritable Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen, sie müssen sich an die neuen Rahmenbedingungen laufend anpassen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Team Kunden ganzheitlich bei Transformationsprojekten zu begleiten.“ Kogler studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, schon im Zuge seiner Magisterarbeit widmete er sich der Versicherungsbranche. Bevor er seine Karriere in der Beratung startete, war er als Profifußballer aktiv. Nach seinem Berufseinstieg war er als Berater von Finanzdienstleistern bei KPMG, EY und IBM in Wien, London und Berlin

unseren hochqualifizierten Spezialistinnen und Spezialisten einen modernen, gesunden Arbeitsplatz im Zentrum der Landeshauptstadt.“

Die Grundsteinlegung war auch der perfekte Anlass, um eine Zeitkapsel zu versenken. Der Inhalt: Die Statuten der TIROLER, in denen die Grundsätze des Vereins auf Gegenseitigkeit festgelegt sind, sowie das Magazin „Grün“, das die Vision des Projektes festhält.

tätig. Ende 2009 wurde er CFO bei der Merkur Insurance Group in Graz, wo er nach vier Jahren zum CEO und Generaldirektor gewählt wurde. Kogler ist neben seiner Tätigkeit bei EY auch im Aufsichtsrat der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse.

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Gerald Kogler Josef Geisler (Aufsichtsratsvorsitzender TIROLER), Isolde Stieg (Vorstandsdirektorin) und Franz Mair (Vorstandsvorsitzender)
¹ Ausschluss möglich ² Bei der Eigenheimversicherung inkludiert, bei der Haushaltversicherung einschließbar. BESSER GUT ABGESICHERT: MIT DER UMFASSENDEN HAUS & HEIM VERSICHERUNG. ■ 3 Jahre Prämiengarantie¹ ■ Homeoffice-Schutz und Junge-Erwachsene-Paket ■ Mobilitäts-Schutz sowie Schutz von E-Ladestationen für Fahrzeuge² WÜSTENROT GRUPPE (Bausparkasse Wüstenrot AG | Wüstenrot Versicherungs-AG) Wüstenrot Versicherungs-AG | Alpenstraße 61 | 5020 Salzburg Irrtum, Änderungen und Druckfehler vorbehalten

VERDAS NAFOR – Das Nachfolgekonzept für den Versicherungsvermittler

Rund die Hälfte der österreichischen Mehrfachagenten und Versicherungsmakler weiß noch nicht, wer ihren Betrieb in der Zukunft weiterführen soll. Dabei kann die Unternehmensnachfolge gar nicht früh genug geplant werden und insbesondere ein Notfallplan, um bei Krankheit oder Tod des Vermittlers schnell handeln zu können, ist essenziell.

von Mag. Erich Dulle

Diese Herausforderungen sehen wir jedoch als Potenzial und wir möchten die Nachfolge-Krise als Chance nutzen: NAFOR bringt zukünftige Unternehmer und bestehende Versicherungsvermittler zusammen.

Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, uns der Thematik der Unternehmensnachfolge anzunehmen und die Zukunft der Vermittlerbranche zu sichern. Mit NAFOR wurde ein Konzept geschaffen, welches den Nachfolgeprozess von der Findung geeigneter Nachfolger über die Vorbereitung des Bestandes bis hin zur Nachbetreuung ganzheitlich optimal begleitet – wie von VERDAS gewohnt auf Augenhöhe und mit Handschlagqualität.

Dieser Prozess wurde ins Leben gerufen, um den Verkauf beziehungsweise Zukauf von Beständen sowohl für den bestehenden Vermittler als auch für den Nachfolger erfolgreich zu gestalten. NAFOR bietet eine umfassende Struktur, welche eine Vielzahl an Parametern berücksichtigt. Es geht uns nicht darum,

eine geschäftliche Transaktion abzuhandeln, sondern wir möchten dabei unterstützen, das Lebenswerk eines Vermittlers respektvoll an einen Nachfolger zu übergeben. Gleichzeitig treffen wir Vorkehrungen, um die wirtschaftlich positive Zukunft des Unternehmens sicherzustellen.

rC 12/2022 | 12 | MARKT
Mag. Erich Dulle

Auswahl von Beständen und Unternehmen

Im ersten Schritt analysieren wir Unternehmen und Bestände, um bewerten zu können, ob eine erfolgreiche Bestandsübernahme anhand unserer Kriterien möglich ist.

Analyse und Vorbereitung des Bestands

Bestand und Unternehmensstrukturen werden analysiert und aufbereitet, damit der Nachfolger eine gut gepflegte Datenbank übernehmen kann. Potentiale werden genutzt, um den Unternehmenswert anzuheben.

Mit NAFOR möchten wir einerseits Vermittler dabei unterstützen, ihr Lebenswerk in einem geordneten Rahmen an einen passenden Nachfolger zu übergeben, andererseits aber auch Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit und beim Hineinwachsen in ihre neuen Aufgaben als Unternehmer begleiten. Mit der Betreuung beider Seiten können wir als Mediator fungieren und so die Unternehmensnachfolge innerhalb der Versicherungsbranche für alle Beteiligten verbessern. Auch im Bereich der Unternehmensnachfolge im Todesfall ist es uns ein Anliegen, einen möglichst ganzheitlichen Prozess für eine geordnete Übergabe bieten zu können. Unser Konzept geht weit über eine Checkliste für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge hinaus – wir unterstützen bestehende Vermittler und interessierte, potenzielle Nachfolger als „Match-Maker“ und Mediator.

NAFOR

Mag. Erich Dulle erich.dulle@verdas.at https://www.verdas.at/nafor/

Gemeinsame Auswahl der Kandidaten

Wir finden und akquirieren gemeinsam geeignete Kandidaten für eine Unternehmensnachfolge.

Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten

Wir bereiten die ausgewählten Kandidaten vor und fördern sie - neben der individuell zugeschnittenen Aus- oder Weiterbildung profitieren Kandidaten auch von einem begleitenden Mentoring-System.

"Match-Making"

Gemeinsam finden wir ein Unternehmen und einen Kandidaten, die sich decken. Wir legen darauf Wert, dass die regionale Zuordnung und fachliche Ausrichtung des Nachfolgers mit dem Bestand übereinstimmt und der Wille zur Weiterführung des Betriebs gegeben ist. Eine Absichtserklärung wird verfasst.

Verhandlungen auf Augenhöhe

Respekt vor dem Lebenswerk und die Wahrung beiderseitiger Interessen stehen bei uns an erster Stelle. Die Verhandlungen zwischen Vermittlern und potentiellen Nachfolgern werden ganzheitlich - und selbstverständlich diskret - geführt.

Eingliederung in den Betrieb

Je nach Präferenz ist eine vorzeitige Eingliederung in den Betrieb als Mitarbeiter möglich. Mit einem MentorenProgramm kann ein on-the-job-Training optimal verwirklicht und die Firmenkultur aus erster Hand erfahren werden, was eine Orientierungshilfe am neuen Arbeitsplatz bietet.

Schrittweise Übernahme

Das Lebenswerk wird im vereinbarten Rahmen übertragen. Dabei werden die Wünsche des Übergebers in Bezug auf Standort, Übernahme der Mitarbeiter oder eine eventuelle Weiterbeschäftigung berücksichtigt und mit dem Nachfolger abgestimmt.

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Handschlagqualität und Hausverstand

Was haben vier Versicherungsvereine gemeinsam, wer steht hinter der Vereint VAG Assekuradeur GmbH und was waren die Beweggründe für das gemeinsames Projekt.

Wer ist die Vereint VAG Assekuradeur GmbH und wer steht dahinter?

Armin Bertolin (Zillertaler Versicherung VaG): Dahinter stehen vier Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Die Zillertaler Versicherung VaG und die Wälder Versicherung VaG aus dem Westen Österreichs. Die Ostangler Brandgilde VVaG als Risikoträger kommt aus Kappeln nahe der dänischen Grenze. Spannend für uns war, dass sich die Kieler Rück VVaG als Rückversicherer spontan für unsere Idee begeistern ließ und sich ebenfalls mit 25% am Unternehmen beteiligt!

Was waren die Beweggründe dieses Unternehmen zu gründen?

Christoph Mennel (Wälder Versicherung VaG; GF Vereint): Über ganz Österreich verteilt gibt es noch 30 kleine Versicherungsvereine auf Gegenseitig-

keit (VaG). In Deutschland sind es sogar noch 300! Sie stellen die Urform der heutigen Versicherung dar und wurden oft schon im Mittelalter von Bauern oder Kaufleuten gegründet. Unsere vier Gesellschafter können auf 729 Jahre zurückblicken.

Bertolin: Das österreichische Versicherungsaufsichtsgesetz teilt den VaGs Gebiete zu, in welchen wir tätig sein dürfen. Durch unsere unmittelbare Nähe zu den Kunden sind wir in unseren Einzugsgebieten stark verankert. Darüber hinaus schätzen unsere Kunden, aber auch unsere Maklerpartner unsere kundenorientierte rasche Dienstleistungsqualität in allen Bereichen. Sie ist geprägt von Handschlagqualität und Hausverstand. Zwei Eigenschaften die in der heutigen Zeit leider immer seltener anzutreffen sind.

Mennel: Immer wieder wurden wir von Maklern in ganz Österreich angesprochen, ob wir nicht auch in ihrer Region tätig werden können. Sie haben von unseren Maklerpartnern vor Ort erfahren, dass sie oft schon jahrzehn-

telang mit unserer Partnerschaft auf Augenhöhe und einer sehr guten Servicequalität sehr zufrieden sind. Rasche und unkomplizierte Entscheidungen sind besonders in der Sachversicherung wichtig, damit der Kunde seinen Schaden rasch beheben lassen kann.

Bertolin: Mit der Ostangler Brandgilde VVaG haben wir nun einen Risikoträger gefunden, der die gleiche DNA in sich trägt und in ganz Österreich Sach- und Technikversicherungen anbieten darf. Die Abwicklung erfolgt im Hause der Wälder Versicherung VaG.

Welche Versicherungsprodukte werden angeboten?

Mennel: Zum Start dieses Projekts haben wir den Privatkunden in den Fokus gestellt. Hier möchten wir dem Makler eine umfassende Absicherung aus einer Hand anbieten: Eigenheim, Haushalt,

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Christoph Mennel Armin Bertolin

Naturkatastrophendeckung, Photovoltaik und Haustechnik, Fahrrad und Foto.

Jens-Uwe Rohwer (Ostangler Brandgilde VVaG; GF Vereint): Unser Eigenheim Premiumprodukt soll der aktuellen Entwicklung mit unkalkulierbaren Bauund Dienstleistungspreisen Rechnung tragen. Anstatt einer konkreten Höchsthaftungssumme ist der ortsübliche Neubauwert zum Schadentag versichert. Das schützt den Makler und Kunden vor möglichen unvorhersehbaren Mehrkosten in einem Totalschaden.

Ein weiteres Highlight ist die Naturkatastrophendeckung mit einer Deckung bis zu 100% der Höchsthaftungssumme! Für den Kunden besonders von Vorteil: Die Summe steht für Gebäudeund/oder Inhaltsschäden zur Verfügung. In Deutschland sind solche Lösungen üblich und haben auch ein Ereignis wie im Ahrtal überstanden.

Mennel: Meist etwas vernachlässigt wird die Privathaftpflicht-Versicherung, auch wenn jeder von uns eine umfangreiche Versicherungsdeckung benötigt. Zu den wichtigsten Erweiterungen zählen die Mitversicherung von Gefahren außerhalb des täglichen Lebens, die Vereinbarung der Zahlfunktion bei deliktunfähigen Personen oder die Mitversicherung von Personen- und Sachschäden unter mitversicherten Personen, um nur einige zu nennen. Immer mehr an Bedeutung

gewinnt die Absicherung von PV-Anlagen, der Haustechnik aber auch von teuren Fahrrädern und Fotoausrüstungen. Der Makler kann seinen Kunden alle diese Deckungen in einer Polizze anbieten!

Wie ist der Vertrieb der Produkte geplant?

Bertolin: In Vorarlberg und Tirol werden wir mit unseren beiden VaGs die Kooperationen mit den Maklern vor Ort pflegen und ausbauen. Darüber hinaus suchen wir mit der Vereint VAG Assekuradeur GmbH die Partnerschaft mit Makler in ganz Österreich. Wichtig ist für uns, dass solche Partnerschaften auf Augenhöhe langfristig ausgerichtet sind. Dazu benötigt es gegenseitiges Vertrauen, Handschlag-qualität und Ehrlichkeit auf allen Ebenen.

Mennel: In der Zusammenarbeit setzen wir auf die Nähe des Maklers zu seinen Kunden! Er ist unmittelbar vor Ort und kann im Leistungsfall den Kunden, aber auch den Versicherer so unterstützen, dass Leistungsfälle rasch, unbürokratisch und fair abgewickelt werden. Die Vision und Mission unserer Vereine erklären wir gerne in einem persönlichen Gespräch!

Welche Personen stehen hinter der Vereint VAG Assekuradeur GmbH?

Mennel: Ich darf mit meinem Team im Bregenzerwald dem Makler im operativen Tagesgeschäft zur Seite stehen. Dabei kann ich persönlich auf 33 Jahre Versicherungserfahrung zurückgreifen. Gemeinsam mit meinem damaligen Partner Tone Fuchs habe ich 1996 ein erfolgreiches Maklerunternehmen im Bregenzerwald gegründet. Es ist heute auch noch der größte Maklerpartner der Wälder Versicherung VaG. Ich durfte beide

Seiten kennenlernen. Diese Erfahrung werde ich auch weiterhin im Sinne der gemeinsamen Anstrengungen für die gemeinsamen Kunden mit viel Leidenschaft einbringen.

Rohwer: Ich bin seit 30 Jahren bei der Ostangler Brandgilde VVaG und davon 25 Jahre Vorstand. In Gesprächen hat sich die Vision entwickelt, dass wir mit unseren starken regionalen Versicherungs-vereinen die traditionelle Idee einer Gefahrengemeinschaft für ganz Österreich realisieren können. Wir liefern die Produktlösungen. Die Wälder Versicherung VaG und die Zillertaler Versicherung VaG bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen für die Bedürfnisse in der Servicequalität ein. Natürlich bin auch ich für alle Vertriebspartner immer persönlich erreichbar.

Welche Ziele hat sich die Vereint VAG Assekuradeur GmbH gesetzt?

Bertolin: Wir möchten der verlässliche und faire Qualitätspartner an der Seite des Maklers und seiner Kunden sein. Produkte sind austauschbar. Was nicht kopiert werden kann, sind die handelnden Menschen und die gelebten Werte in den Unternehmen. Und da können wir auf eine lange Geschichte verweisen.

Mennel: Mit uns hat der Kunde Partner an seiner Seite, die jene Leistung garantieren, die ihm mit der Versicherungspolizze versprochen wurden. So werden wir uns, wie schon ab 1788, im Leistungsfall fragen, was für einen versicherten Schaden spricht! Zudem besteht für alle immer der direkte Kontakt zu den Entscheidungsträgen.

Rohwer: Unser Ziel ist es, möglichst viele Maklerpartner von der gemeinsamen Mission für unsere Kunden zu gewinnen. Langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe ist unser erklärtes Ziel! Wir möchten alle einladen, direkt Kontakt mit uns aufzunehmen! Wir möchten alle von der Idee begeistern!

Wir danken für das Gespräch.

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Jens-Uwe Rohwer

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

„Nehmt die Kinder als Vorbild, wenn ihr vielleicht daran zweifelt, ob es ein Christkind oder einen Weihnachtsmann gibt“, erklärte ein etwas älterer Professor bei der ersten Vorlesung über Kritischen Rationalismus.

von Mag. Christian Sec

Wir fragten uns ernsthaft, was das nun mit dem eigentlichen Thema zu tun haben solle, wenn es dabei doch um so wichtige Dinge wie Falsifikation und Dialektik gehen sollte. Jedoch wusste er unsere Neugierde und damit unsere Aufmerksamkeit zu schüren.

Wobei auch sein seltsames Aussehen dazu beitrug. Irgendwie sah der Professor aus, als wäre er der Weihnachtsmann höchstpersönlich, der nur für die Vorlesung gerade seine Mütze und seinen roten Mantel beiseitegelegt hatte, um nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sein Outfit zu lenken. Sein Haar war schneeweiß und sein weißer Bart hatte bereits eine ansehnliche Länge erreicht.

„Die Kinder wissen, dass es einen Weihnachtsmann gibt, ohne dass sie einen Beweis der Vernunft dazu brauchen“, fuhr er forsch fort. „Wenn ihr also zweifelt daran, ob es einen Weihnachtsmann oder ein Christkind gibt, könnt ihr ja genauso gut daran zweifeln, dass es Liebe gibt. Will man aber in so einer Welt gerne leben?“

Die Vernunft könne uns kein erfülltes Leben bescheren, so der Professor. Er gab ein Beispiel aus der Palliativpflege. Dort zeige sich, dass die glücklichsten

Erinnerungen, die den sterbenden Menschen noch einmal ein Lächeln ins Gesicht zauberten, nicht die der Vernunft seien, auch nicht die des Erfolges, sondern die der Unvernunft, der Liebe und des Widerstands. Diese seien die Basis für die Leidenschaft, die wir für ein gelungenes Leben benötigten. Die Vernunft sei nur der Wasserträger der Leidenschaft. Wir dürften den Glauben an die Wunder nicht verlieren, forderte er das Auditorium auf.

„Nur weil man etwas nicht beweisen kann, heißt es noch lange nicht, dass es nicht existiert.“ Die Skeptiker würden die Türen zur Magie und der Fantasie schließen. „Lasst euch nicht allein von der so begrenzten Vernunft leiten, denn die Welt der Vernunft verhält sich zur tatsächlichen Welt wie das Sandkorn zur Wüste.“

Die Welt der Erwachsenen sei zu einem halblustigen Wettbewerb der Vernunft geworden. Man sei auf sich stolz, wenn man jemandem erklären könne, warum etwas nicht gehe oder gehen könne, weil man sich damit als rationales Wesen beweise, das Bewunderung verdiene. „Dies ist jedoch das Vorgeben einer Weisheit, die man gar nicht besitzt“,

rC 12/2022 | 16 | KOLUMNE

erklärte der Professor mit Bestimmtheit.

Kinder kämen nie auf die Idee, zu sagen, das gehe nicht oder das gebe es nicht, denn sie hätten immer eine Lösung parat, egal ob Elfen, Heinzelmännchen oder Superhelden die Lösung seien, erzählte er. „Seid wie die Kinder und ihr werdet immer eine Lösung finden“, forderte er daher seine Zuhörer auf, denn alles Leben sei Problemlösen, zitierte er Karl Popper, den Begründer des Kritischen Rationalismus.

Es gibt also eine Welt, die sich der Vernunft verschließt. Sie ist viel größer als die der Vernunft zugängliche Welt. Diese Welt ist wie das philosophische Gefühl, das überall allgegenwärtig ist, welches jedoch im Gegensatz zur Philosophie niemals gelesen werden kann. Sie ist ein Geschenk, das wir alle erhalten haben, und das wir verpflichtet sind zu öffnen.

Vielleicht ist diese Welt wie ein Tresor voller Reichtümer, der sich irgendwann einmal schließt, dann, wenn wir den Glauben an das Christkind oder den Weihnachtsmann verloren haben und lieber den Erkenntnissen der Forschung oder den Reden der Politiker Glauben schenken. Dann eben, wenn wir in die Welt der vernünftigen Erwachsenen eintreten.

„Ja, es gibt das Christkind, genauso wie es den Weihnachtsmann gibt“, posaunte er. „Die fehlende Sicherheit einer Behauptung ist kein notwendiger Grund zum Zweifel an ihrer Wahrheit“, so der Professor. „Das ist ein Grundsatz des Kritischen Rationalismus“.

Dann meinte er: Für den Skeptiker gebe es keinen Weihnachtsmann, weil man seine Existenz nicht beweisen könne. „Wieso eigentlich?“, fragte er ins Publikum.

Der Professor ging hinter das Rednerpult zurück und griff in eine Lade. Von dort holte er einen dicken roten Mantel und eine rote Mütze hervor. Er zog die Utensilien hastig an und beendete seine Vorlesung, als echter Weihnachtsmann, mit den Worten: „Euer Weihnachtsmann wünscht euch allen Frohe Weihnachten“.

Dann winkte er unter dem Gejohle des Auditoriums zum Abschied und meinte: „Damit erkläre ich die Diskussion zur Existenz des Weihnachtsmannes für eröffnet. Und das ist die erste Lektion des Kritischen Rationalismus.“ Dann verschwand er aus dem Saal. Und ob diese Geschichte wahr oder auch nicht wahr ist, macht eigentlich auch keinen Unterschied, man kann nämlich, auch wenn sie nicht wahr ist, trotzdem daran glauben.

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MaklER GO! Wir sagen Danke für erfolgreichen Vertrieb.

Sie sind unabhängiger Vermittler der ERGO Versicherung. Ob mit unseren Produktinnovationen, mit persönlichem Service oder über digitale Schnittstellen verbunden. Bei ERGO stehen Sie als unser Partner im Fokus.

ProduktgestaltER GO!

Das Jahr 2022 brachte viele innovative ERGO Produktlösungen und Innovationen. Bereits im Frühjahr haben wir unseren Kfz-Tarif „MobilER GO!“ auf das Thema Elektromobilität ausgerichtet und haben im Herbst auch den Fuhrpark-Tarif neu ausgerollt. Insgesamt bieten wir für E-Autos – ob im Fuhrpark oder einzeln – bis zu 17% Preisnachlass an. Das wesentliche Highlight unserer neuen Fuhrparkversicherung ist aber, dass wir es den Vermittlern so einfach wie möglich machen wollen. Dazu bieten wir die Möglichkeit, dass der Vermittler die Daten seiner Fuhrpark-Liste mit Copy & Paste auf unser ERGO Excel-Template überträgt und dann in unser Portal hochladen kann. Das Portal liest die Liste aus und erstellt automatisch für jedes einzelne Fahrzeug die Deckungsangebote und die Berechnung. Der Fokus liegt bei 5 bis 70 Kfz im Fuhrpark.

Im Sommer kam „KinderparER GO!“ als neues Vorsorgeprodukt auf den Markt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass den Kunden die Möglichkeit geboten wird, flexibel zwischen klassischem Deckungsstock und 100% Fondsveranlagung wählen zu können. Da es sich um ein Ansparprodukt handelt, entspricht das Fondsinvestment auch entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien. Während der Ansparphase fungiert ERGO als „Schutzengel“: Stößt demjenigen, der für das Kind anspart, etwas zu (schwere Krankheit oder Tod), über-

nimmt ERGO die Prämienzahlung. So ist sichergestellt, dass das Ansparziel erreicht wird und das Kind mit 18 oder 25 Jahren das Startkapital ausbezahlt bekommt. Neu ist auch, dass das Kind zum Versorgungszeitpunkt entscheiden kann, ob es das Kapital ausbezahlt haben möchte oder ob es die Versicherung übernehmen will.

ErfolgreichER GO!

„Der Markt der unabhängigen Vermittler ist für ERGO ein wichtiger Wachstumsmarkt. Bei unserer Zusammenarbeit stehen der gemeinsame Erfolg, aber auch die speziellen Bedürfnisse der Makler im Fokus“, so Patrick Rechberger, Leiter Makler- und Agenturvertrieb. „Betreffend Services bauen wir laufend unsere Schnittstellen aus und möchten unseren Partnern digital sowie auch individuell und persönlich zur Seite stehen. Danke für Ihren Beitrag als unabhängiger Ver-

mittler zu diesem erfolgreichen Vertriebsjahr.“

VorausblickER GO!

Es bleibt spannend. ERGO hat im Gewerbegeschäft einen Wachstumsschwerpunkt. Hier haben wir viele SynergieMöglichkeiten für die Zukunft. Patrick Rechberger gibt zu seinen Zielen als neuer Makler- und Agenturvertriebsleiter an: „Die neue Herausforderung ist, den Makler- und Agenturvertrieb der ERGO auf der bestehenden soliden Basis weiterzuentwickeln und auszubauen. Insbesondere der Ausbau der Servicequalität für unsere Vertriebspartner steht für mich im Fokus, da sie aus meiner Sicht eines der entscheidenden Erfolgskriterien im ungebundenen Vertrieb ist.“

ERGO Makler- und Agenturvertrieb: ergo-versicherung.at/makler

rC 12/2022 | 18 | MARKT

Sustainable Finance: Vieles läuft nicht nach Plan

Die Ziele des europäischen Grünen Deals sind epochal. Entsprechend dicht ist das zugehörige Regelwerk. Vielleicht sind die Ziele der EU aber doch ein wenig zu hoch angesetzt. Denn die Probleme beim Umsetzen in die Praxis werden zunehmend sichtbar. Auch erste Kritik von höchster Ebene ist zu vernehmen. Nachhaltigkeitsexperte Andreas Dolezal gibt einen Überblick.

Noch im Sommer 2021 zeigten Studien, dass nachhaltige Finanzprodukte jedem zweiten Anleger wichtig sind. Ein Jahr später wird das Interesse an Nachhaltigkeit bei der Geldanlage von anderen Alltagssorgen gedämpft. Hohe Inflationsrate, steigende Energiepreise sowie der Ukraine-Konflikt, der den Finanzmärkten und nachhaltigen Finanzprodukten Kursverluste beschert, führen dazu, dass viele Investoren wieder Risiko und Rendite in den Fokus stellen.

Immer mehr Anleger stellen sich zudem die Frage, ob „hellgrüne“ und „dunkelgrüne“ Finanzprodukte im Sinne der EU-Kriterien tatsächlich halten was sie versprechen. Die Zahl jener, die Klima- und Umweltschutz bei der Geldanlage als Modetrend – um nicht zu sagen als Werbe-Schmäh – betrachten, nimmt zu. Zumindest Skepsis macht sich unter Investoren breit. Befeuert wird diese Skepsis durch Berichte über Klagen von Verbraucherschutzverbänden gegen große Fondshäuser und Geldbußen wegen Verdacht auf Greenwashing.

Ein Blick in die Produktinformationen, beispielsweise von Investmentfonds, zeigt außerdem, dass zahlreiche Fonds, die nachhaltige Investitionen anstreben (sich also mit dem Attribut „Artikel 9“ bzw. „dunkelgrün“ schmücken), tatsäch-

lich nur sehr geringe Mindestanteile an nachhaltigen Investitionen enthalten.

Die ab 1. Januar 2023 im European ESG Template, einem einheitlichen Datenformat, verpflichtend offenzulegenden Daten weisen manchmal nur 1 (!) Prozent Mindestanteil an tatsächlich nachhaltigen Investitionen aus. Das ist lächerlich wenig. Welcher Kunde gibt im Rahmen der Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen an, dass er zu einem Mindestanteil von 1 Prozent Taxonomiekonform investieren möchte?

Greenbleaching

Den Produktherstellern ist kein Vorwurf zu machen. Sie sind die Leidtragenden der nach wie vor unvollständigen und lückenhaften Regularien. Verschwindend geringe Mindestanteile an EU-konformen Investitionen und Herabstufungen von Finanzprodukten von Artikel 9 auf Artikel 8 („hellgrün“) sind direkte Folgen der Versäumnisse des europäischen Gesetzgebers. Immer mehr Fondsanbieter, beispielsweise DEKA, Amundi und

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Über Andreas Dolezal

Andreas Dolezal ist seit 25 Jahren in der Wertpapierdienstleistungsbranche aktiv und Gesellschafter einer Wiener Wertpapierfirma. Als Compliance Officer und Experte für Sustainable Finance unterstützt er Finanzdienstleister beim Bewältigen der regulatorischen Herausforderungen. Darüber hinaus ist er zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager (Certified CSR Expert) und berät Unternehmen beim wirksamen Umsetzen von Corporate Sustainability.

DWS, verzichten angesichts der regulatorischen Unsicherheiten auf die Kennzeichnung als „dunkelgrün“.

Im Final Report der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA zu den Leitlinien zur MiFID IIEignungsbeurteilung taucht der Begriff „Greenbleaching“ auf. Gemeint ist damit die Vorgehensweise von Fondsmanagern, zwar in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu investieren, dies aber nicht anzugeben (also auf das Attribut „Artikel 8/9“ zu verzichten), um jene Datenprobleme, Berichtspflichten sowie Aufsichts- und Rechtsrisiken zu vermeiden, die sich aus den unvollständigen EU-Regularien ergeben. Die Behörde wurde gefragt, wie sie damit umzugehen gedenkt, schien aber überrascht und antwortete ausweichend.

Kritik und Widerspruch

Niemand geringerer als Verena Ross, Vorsitzende der ESMA, äußerte Kritik am ESG-Regelwerk der EU. Sie bezeichnete das bestehende Regelwerk als „echte Herausforderung“ und stellte fest, dass es für die Marktteilnehmer „extrem schwierig“ sei, sich darin zurechtzufinden.

Ins selbe Horn stößt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen EIOPA in den neuen Leitlinien zur Eignungsbeurteilung: „Wichtige Regulierungsinitiativen zur Ermittlung und

ordnungsgemäßen Offenlegung von Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten, auch im Rahmen der EU-Taxonomie, sind noch nicht abgeschlossen.“, gibt die ranghohe Aufsichtsbehörde unverblümt zu.

Mark Branson, Präsident der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin, kommt in einem Kurzkommentar zum Schluss, dass „ein einfaches Labelling ‚grün‘ oder ‚nicht-grün‘ kaum den heterogenen und unterschiedlich differenzierten Präferenzen von Anlegern gerecht werden kann.“ Auf EU-Ebene wird bereits über eine diesbezügliche Erweiterung der Taxonomie diskutiert. Einfacher wird das Selektieren nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten auf Basis von EU-Kriterien damit sicher nicht.

Am 27. Oktober 2022 verkündete die EU-Kommission das Aus für PKW mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035. Nur eine Woche später, am 4. November, warnt EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton vor Elektroautos und ermutigt Hersteller, weiterhin Autos mit Verbrennungsmotoren zu bauen. Planungssicherheit für die Automobilwirtschaft sieht anders aus.

Unvollständige Taxonomie

Die Vertreter der Aufsichtsbehörden sprechen Tatsachen an, die die Finanzindustrie derzeit vor enorme Herausforderungen stellt. Im Sinne des europäischen Grünen Deals sollen Anlagegelder verstärkt in nachhaltige Investitionen umgelenkt werden. Die EU-Offenlegungsverordnung definiert dazu nachhaltige Investitionen auf Basis der ESG-Kriterien: nachhaltig ist eine Wirtschaftstätigkeit dann, wenn sie dem Erreichen von Umweltzielen (Environmental) oder sozialen Zielen (Social) dient und dabei Aspekte der guten Unternehmensführung (Governance) beachtet werden sowie gleichzeitig keines der anderen Ziele erheblich beeinträchtigt wird.

Sechs Umweltziele hat die EU-Kommission in der Taxonomie festgelegt. Es fehlen jedoch soziale Ziele und die As-

pekte der guten Unternehmensführung. Über die Sozial-Taxonomie wird, auf Basis von Vorschlägen der Platform on Sustainable Finance, einem vielköpfigen Beratungsgremium, bis dato diskutiert. Schuldig bleibt der europäische Gesetzgeber auch die meisten Bewertungskriterien zu den bekannten Umweltzielen. Für zwei gibt es diese seit Anfang 2022, für die restlichen vier Umweltziele sollen die Bewertungskriterien am 1. Januar 2023 folgen. Dieser Termin wird jedoch nicht halten.

Wie sollen Asset Manager also EUkonform im Sinne der ESG-Kriterien investieren, wenn ihnen die EU das dazu notwendige Regelwerk schuldig bleibt?

Fehlende Unternehmensdaten

Selbst vollständige Regelwerke würden das Problem für Hersteller von nachhaltigen Finanzprodukten nicht lösen. Vollständige ESG-Ziele und zugehörige Bewertungskriterien sind die eine Sache, um aber in deren Sinne nachhaltige Investments zu bestimmen, müssten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsinformationen Taxonomie-konform berichten. Die Pflicht dazu gibt es aber noch nicht.

Auf die neuen Regeln zur nicht-finanziellen Berichterstattung, in Form der Corporate Sustainability Reporting Directive CSRD, haben sich die EU-Institutionen zwar politisch geeinigt, die fertige Richtlinie lässt jedoch auf sich warten. Damit sie von den Unternehmen angewendet werden kann, muss diese Richtlinie von den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zuerst in nationales Gesetz umgewandelt werden. Planmäßig sollen Unternehmen erstmals im Jahr 2025 über das Jahr 2024 berichten, Unternehmen aus Drittländern mit einem Nettoumsatz von mehr als 150 Millionen Euro in der EU sogar erst 2029 über 2028.

Breit streuende ESG-Ratings

So lange können Asset Manager natürlich nicht auf jene Unternehmensdaten warten, die sie schon heute für die Selektion nachhaltiger Unternehmen be-

rC 12/2022 | 21 | FINANZEN

nötigen. Also kaufen sie ESG-Daten von Rating-Anbietern, wie beispielsweise Refinitiv/Reuters, MSCI oder Sustainalytics, zu. Dabei stellt sich die Frage, wie EU- bzw. Taxonomie-konform die gelieferten Daten sind. Man darf sich auch fragen, woher die Datenlieferanten ihrerseits die Unternehmensdaten beziehen, noch dazu weltweit von Unternehmen, die den europäischen Pflichten gar nicht unterliegen.

In der Praxis sowie im Vergleich der zahlreichen Anbieter von ESG-Ratings zeigt sich, dass die Ratings sehr breit streuen. Ein und dasselbe Unternehmen wird von einem Anbieter als mittelmäßig nachhaltig bewertet, von einem anderen Anbieter hingegen hochgradig nachhaltig. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) kommt zum Ergebnis, dass die Korrelation von ESGRatings bei sechs verschiedenen Anbietern im Durchschnitt bei gerade einmal 0,54 liegt. Den Daten welchen Anbieters ist tatsächlich Glauben zu schenken?

Vorsicht mit „grünen“ Etiketten

Nun könnte man angesichts dieses Daten-Dilemmas sagen, wir lassen Gnade vor Recht ergehen, bemühen uns nach bestem Wissen und Gewissen und nähern uns der nachhaltigen Wahrheit bei Unternehmensdaten im Verlauf der kommenden Jahre und Regulierungen schrittweise an. So genau wird, gerade jetzt in der Frühphase des nachhaltigen Investierens sowie angesichts der unvollständigen Regelwerke, schon niemand hinschauen. Dieser falschen Hoffnung sollten man nicht erliegen. Aufsichtsbehörden ebenso wie Rechtsanwälte und Verbraucherschützer schauen heute schon sehr genau auf „grüne“ Aussagen. Nicht zuletzt, weil unabhängig von Taxonomie & Co. das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb gilt.

In ihrem Supervisory Briefing vom 31. Mai 2022 weist die ESMA die nationalen Aufsichtsbehörden darauf hin, dass Fondsnamen nicht irreführend sein sollen. Begriffe wie „ESG“, „grün“, „nachhaltig“, „sozial“ oder „ethisch“ sollten nur

dann verwendet werden, wenn sie durch Nachweise von Nachhaltigkeitsmerkmalen, -themen oder -zielen wesentlich unterstützt werden, die sich in den Anlagezielen und der Anlagepolitik des Fonds angemessen und konsistent widerspiegeln.

Die deutsche Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wirft der Deutsche Bank-Tochter DWS Greenwashing vor und klagt gerichtlich wegen irreführender Werbung. Rechtsanwälte mahnen zu größter Vorsicht im Zusammenhang mit „grünen“ Werbeaussagen. Auch Beratern ist zu empfehlen, Begriffe wie „umweltfreundlich“, „nachhaltig“ und „klimaschonend“ im Kundengespräch sowie auf ihrer Internetseite wohlüberlegt und nicht zu euphorisch zu verwenden.

Der Vorschlag für eine neue EU-Verbraucherschutz-Richtlinie vom 30. März 2022 geht noch weiter. Ziel der Anpassungen ist es, Verbraucher für den ökologischen Wandel durch besseren Schutz gegen unlautere Praktiken zu stärken (Zitat aus der Überschrift des RichtlinienEntwurfes). Dazu sollen allgemeine Umweltaussagen, denen keine anerkannte hervorragende (sic!) Umweltleistung zu Grunde liegt, verboten werden.

Als Beispiele für allgemeine Umweltaussagen, die in dieser Kurzform zu wenig konkret sein sollen, zählt der RichtlinienEntwurf so gut wie alle bekannten Nachhaltigkeitsbegriffe auf: „umweltfreundlich“, „umweltschonend“, „öko“, „grün“, „naturfreundlich“, „ökologisch“, „umweltgerecht“, „klimafreundlich“, „umweltverträglich“, „CO2-freundlich“, „CO2neutral“, „CO2-positiv“, „klimaneutral“, „energieeffizient“. Auch der auf Verpackungen oft gesehene Hinweis „biologisch abbaubar“ ist dann viel zu allgemein und in dieser lapidaren Form nicht mehr erlaubt.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Seit 23. Februar 2022 liegt der Entwurf für eine Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive CSDDD),

auch bekannt als EU-Lieferkettengesetz, vor. Für Unternehmen sind darin hinsichtlich tatsächlicher und potenziell negativer Auswirkungen von Geschäftstätigkeiten auf Menschenrechte und Umwelt weitreichende Sorgfaltspflichten vorgesehen.

Umfasst von den Sorgfaltspflichten sind die eigenen Tätigkeiten der Unternehmen sowie die Tätigkeiten ihrer Tochterunternehmen und – jetzt kommt der Hammer! – die Tätigkeiten von (allen) Unternehmen in der (globalen) Wertschöpfungskette, mit denen das jeweilige Unternehmen eine etablierte Geschäftsbeziehung unterhält.

Das am 1. Januar 2023 in Kraft tretende deutsche Lieferkettengesetz beschränkt sich auf die erste Ebene der Lieferkette, also auf direkte Lieferanten. Die Pläne der EU sehen hingegen die Betrachtung der gesamten, weltweiten Lieferkette vor. Da verwundert es nicht, dass die europäische Wirtschaft gegen diese Pläne Sturm läuft. Denn Unternehmen sollen auch für Verstöße gegen die gesetzlichen Verpflichtungen haften. Wie das in der Praxis in unserer global vernetzten Wirtschaft überhaupt funktionieren kann, fragen sich auch Experten zurecht.

Berichtsirrsinn

Eigentlich hätte die Finanzindustrie die Technischen Regulierungsstandards, kurz RTS, zur Offenlegungs-Verordnung schon am 10. März 2021, dem Start der nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten, benötigt. Seit 15. August 2022, also mit fast eineinhalb Jahren Verspätung, gibt es sie in Form der Delegierten Verordnung (EU) 2022/1288 endlich. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung gab die EU-Kommission eine erste Überarbeitung der RTS in Auftrag. Kernenergie und Gas werden bekanntlich (unter bestimmten Voraussetzungen) als nachhaltig eingestuft, diese Neuerung muss in die RTS nachträglich eingearbeitet werden.

Auf Basis der in den RTS enthaltenen Vorlagen veröffentlichen Finanzmarktteilnehmer ab 1. Januar 2023 detail-

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lierte nachhaltigkeitsbezogene Informationen für ihre Finanzprodukte. Ab 30. Juni 2023 finden diese Informationen auch Einzug in die regelmäßigen bzw. jährlichen Berichte der nachhaltigen Finanzprodukte. Dabei müssen in einem bemerkenswerten Detailgrad auch Informationen zu nachhaltigen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren, kurz PAIs, offengelegt werden, wie zum Beispiel der CO2-Fußabdruck eines Investments und die Treibhausgas-Emissionsintensität der Unternehmen, in die investiert wird.

Es reicht außerdem nicht, diese Werte einmal im Jahr aus den Nachhaltigkeitsberichten der investieren Unternehmen herauszulesen, nein, es muss der Durchschnittwert der quartalsweise erhobenen Werte berichtet werden. Ein enormer Aufwand für Produkthersteller. Dazu kommt das Problem, dass viele der verlangten Daten auf Grund fehlender Regularien, Stichwort CSRD und einheitlicher europäischer Berichtsstandard, noch gar nicht verfügbar sind.

Es hat den Anschein, dass sich die Katze in den sprichwörtlichen Schwanz beißt. Die Motivation der Produkthersteller, EU-konforme nachhaltige Finanzprodukte anzubieten, nimmt folglich eher ab als zu. Dazu kommen Anleger, die statt auf Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wieder mehr auf Risiko und Rendite achten.

Risiken und Herausforderungen

Zum enormen Aufwand gesellen sich aufsichts- und zivilrechtliche Risiken, die dazu führen, dass auch die Complianceund Rechts-Abteilungen der Produkthersteller auf der Bremse stehen. Asset Manager sehen sich mit der Unmöglichkeit konfrontiert, bis in alle Details EUkonform nachhaltig zu investieren.

Zumal auf Grund der fehlenden Bewertungskriterien – die es bis dato nur für zwei von sechs Umweltzielen sowie für nur etwa 100 ausgewählte Wirtschafts-

tätigkeiten gibt – viele potenzielle Zielinvestments schlichtweg durch den Rost fallen. Gibt es für eine Wirtschaftstätigkeit keine Bewertungskriterien, ist sie – selbst, wenn sie in der Realität noch so „grün“, klimaneutral, usw. ist – nicht Taxonomie-konform. Wird das Attribut „Artikel 9“ angesichts dieser massiven regulatorischen Lücken gar zum Rohrkrepierer?

Wo bleibt die Wirksamkeit?

In all den Regularien sowie dem verständlichen Bestreben von Produktherstellern und Finanzberatern, aufsichtsund zivilrechtliche Risiken zu vermeiden, geht der wesentlichste Aspekt von Sustainable Finance und Nachhaltigkeit komplett unter: die tatsächliche Wirksamkeit für Klima und Umwelt.

Schade, denn die Idee des nachhaltigen Investierens ist grundsätzlich gut. Aber leider verbockt die EU die praktikable und rechtssichere Umsetzung.

www.nv.at FROHE WEIHNACHTEN und ein erfolgreichesglückliches, neues Jahr!

Es ist Zeit, in Großbritannien zu investieren!

Sie erinnern sich? Wir haben den Gewerbeimmobilienfonds CORUM XL im Jahr 2017 aufgelegt, um die Chancen des Brexit zu nutzen. Fünf Jahre später ist unsere Strategie immer noch aktuell. Das Pfund Sterling ist attraktiv, und die guten Geschäfte in Großbritannien gehen weiter.

Nach zwei Jahren Pandemie und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sorgt die Inflation für zusätzliche Ungewissheit und Verwirrung und Banken erhöhen ihre Zinssätze, um einen weiteren Preisanstieg einzudämmen. Mit diesem Zinsanstieg geht auch eine gewisse Verkrampfung der Immobilienpreise einher, was paradoxer Weise wiederum zu guten Geschäften für ein Unternehmen wie dem unsrigen führen kann. Denn die Kaufgelegenheiten vervielfachen sich und wir haben die Möglichkeit, von den Wechselkursen zu profitieren.

Investieren mit weniger Fremdkapital

Unsere Fondsmanager konnten alleine im 3. Quartal vier Immobilien im Gesamtwert von 149 Mio. EUR für das Portfolio von CORUM XL erwerben. Das unterscheidet uns von vielen anderen professionellen Anlegern, die derzeit Schwierigkeiten haben ihre Käufe abzuschließen, weil die Kreditaufnahme schwieriger und teurer geworden ist. Aber warum kann CORUM hier anders agieren? Die Antwort ist einfach: Wir verfügen aufgrund unseres sehr erfolgreichen Fundraisings und der damit verbundenen hohen Einlagen unserer Kunden über eine hervorragende Liquidität. Da-

durch können wir unter Aufnahme von sehr viel weniger Fremdkapital investieren als andere Marktteilnehmer. Das verleiht uns eine deutlich bessere Verhandlungsposition gegenüber den Verkäufern.

Angesichts der Inflation: Indexierte Mieten

Um unsere Renditeziele für unsere AnlegerInnen weiterhin erreichen zu können braucht es aber nicht nur gute Immobilien, sondern vor allem auch die passenden Mieter. Sie müssen finanzstark sein und in der Lage, die Inflation in ihren Verkaufspreisen weiterzugeben, um aktuelle Mieterhöhungen auch tragen zu können, wie z. B. Barclays, Boeing oder Véolia, denn die Mieten der Immobilien im Portfolio sind in der Regel an die Inflationsrate gekoppelt. Und auch wenn ich mich wiederhole: Der Mieter ist das Kernstück unserer gesamten Strategie. Er ist es, der unsere Strategie trägt. Das hat sich während der Covid-19-Krise bestätigt und das bestätigt sich jetzt aufs Neue.

Konkret sollte sich unsere Vorgangsweise für CORUM XL im Jahr 2022 in einer Rendite* niederschlagen, die über seinem Ziel von 5 % liegt. Unter Berücksichtigung der Erhöhung des Anteilspreises um +3,2 % im Juni dieses Jahres dürfte CORUM XL heuer eine reale Rendite von fast 9 % erwirtschaften.

* Die Rendite zum Zeitpunkt des Kaufs ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance von CORUM Origin. Sie entspricht der Jahresmiete im Verhältnis zum Kaufpreis der Immobilie einschließlich aller Kosten (einschließlich Eintragungsgebühren und Vermarktungshonorare).

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Frédéric Puzin gründete CORUM Asset Management im Jahr 2011. Heute managt er mit seinem Unternehmen einen Portfoliobestand von rund 6 Milliarden

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Tue Gutes und sprich darüber

Gerade in den USA ist Charity ein wichtiger Teil jeder Unternehmenskultur. Kein Superreicher kann es sich leisten, keinen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Non-Profit-Organisationen brauchen Geld, um ihre Tätigkeit im Sinne der Allgemeinheit durchführen zu können, und die Großspender brauchen gute Publicity. Die Brookings Institution ist eine NonProfit-Organisation in den USA, die in den Schwerpunktbereichen Außenpolitik, Wirtschaftswissenschaften, Weltkonjunktur/Entwicklung, Regierungsfähigkeit und Stadtentwicklung forscht.

Zu den größten Unterstützern zählen Microsoft sowie die Bill Gates Foundation oder die Bank JPMorgan Chase. Aber auch Regierungen wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar zählen dazu. Die New York Times berichtete, dass sich die Unternehmen und Regierungen mit Spenden nicht nur Zugang zur Polit-Elite in Washington verschaffen, sondern obendrein Werbung in Form von freundlichen Studien bekommen. Wenn die Spendensummen sehr hoch sind, dann ist auch der Anreiz groß, die Tätigkeiten der Non-Profit-Organisationen in bestimmter Weise zu lenken.

Die Superreichen

Immerhin spendeten Bill & Melinda Gates 2021 über ihre Stiftung 15 Milliarden US-Dollar an verschiedenste Or-

ganisationen in aller Welt. Beim Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seiner Frau sind es immerhin über eine Milliarde und bei Elon Musk 5,7 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Aufgrund des kaum vorhandenen Sozialnetzes ist es für die Superreichen zur gesellschaftlichen Verpflichtung geworden, einen Teil ihres Vermögens an die Wohltätigkeit zu übergeben.

Mittlerweile gab der MicrosoftGründer bekannt, dass er 20 Milliarden US-Dollar an die Bill & Melinda Gates Foundation überwiesen hat, mit dem Zusatz, er wolle in Zukunft sein ganzes Geld spenden. Er hoffe, mit den höheren Spenden einen Teil des Leids in der Welt lindern zu können und Menschen eine Chance auf ein gesundes und produktives Leben zu geben. Noch braucht man sich jedenfalls keine Sorgen um ihn zu machen. Sein Vermögen wird mit rund 105 Milliarden US-Dollar angegeben, also auch bei einer weiteren Überweisung ähnlichen Ausmaßes wäre noch genug für ihn selbst da. Während die Gates-Foundation eine private Stiftung ist, hat der Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, mit seiner Chan-Zuckerberg-Initiative keine steuerbefreite Charity-Organisation geschaffen, son-

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dern eine GmbH. Damit hat die Organisation mehr Flexibilität in ihrer Zielsetzung. Sie kann neben Charity auch in gewinnorientierte Start-ups investieren und Geld für Lobbying ausgeben. Die Chan-Zuckerberg-Initiative listet ihre Zuwendungen öffentlich auf, was bei privaten Stiftungen nicht notwendig ist. Die Aktivitäten der Chan-Zuckerberg-Initiative legen ihren Fokus auf die Bereiche Bildungswesen, Wohnen, wirtschaftliche Chancen und wissenschaftliche Forschung. So gründete die Gesellschaft 2019 in Zusammenarbeit mit der San Francisco Foundation und anderen philanthropischen Wirtschafts- und Gesundheitsorganisationen eine Partnerschaft, die bezahlbaren Wohnraum in der San Francisco Bay Area bereitstellen soll, wo hohe Immobilienpreise ein Problem sind und sich immer mehr Menschen das Wohnen schlichtweg nicht mehr leisten können und daher auf der Straße landen.

Charity-Arme

Die großen US-Unternehmen haben meist einen eigenen Unternehmensarm, der sich ausschließlich der Verteilung von Spendengeldern widmet. Microsoft Philanthropies hat im letzten Jahr in Kooperationen mit Non-Profit-Organisationen 20 Millionen US-Dollar investiert, um Menschen den Zugang zur digitalen Ökonomie zu ermöglichen, die in sozial und wirtschaftlich benachteiligten Gemeinschaften hineingeboren wurden.

Die Coca-Cola Foundation investierte 2021 zwei Prozent des operativen Gewinns des Konzerns in soziale Programme. Dies entspricht rund 200 Millionen US-Dollar an Charity-Investments. Eckpfeiler des Engagements sind gesellschaftliche Anliegen wie die Unterstützung von Frauen in der Gesellschaft. 2010 definierte der Konzern das Ziel, binnen zehn Jahren durch die Kooperation mit anderen Organisationen fünf Millionen Frauen in ihren beruflichen Ambitionen zu fördern, was nach eigenen Angaben auch gelungen sei. Ein anderer Schwerpunkt liegt in der Verbesserung der Bereitstellung medizinischer Versorgung in afrikanischen Gemeinden.

Auch der US-Einzelhandelsriese Walmart zeigt durch seine unternehmenseigene Stiftung soziales Engagement. Insgesamt fließen dadurch mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar jährlich in philanthropische Aktivitäten. Die Schwerpunkte liegen in der Stärkung vulnerabler Gemeinden rund um den Globus. Hierbei geht es um den Zugang zu gesunder Nahrung, stabilen Jobs und Unterstützung im Katastrophenfall. Ein weiterer Eckpfeiler der Charity-Aktivitäten des Einzelhändlers sind Rassengerechtigkeit und Diversität.

Auch große US-Ölkonzerne wie Exxon Mobile haben einen eigenen Arm, mit dem sie soziale Projekte unterstützen. Die Foundation des Ölkonzerns legt einen strategischen Fokus auf die Förderung der Bildung und hier insbesondere auf die MINT-Fächer (Mathe, IT, Naturwissenschaften). Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Förderung der Frauen und dem Ziel, das Malariasterben zu beenden. Für die Bekämpfung von Malaria spendete der Konzern zwischen 2000 und 2020 125 Millionen US-Dollar. 1,25 Milliarden US-Dollar vergab das Ölunternehmen im gleichen Zeitraum für Bildungsprogramme weltweit und 120 Millionen US-Dollar wurden seit 2005 in die Förderung der Frauen gesteckt.

Amazon verfolgt ein anderes Spendenkonzept. Über den Service „Amazon Smile“ spendet der Online-Riese 0,5 Prozent jedes Einkaufs an wohltätige Einrichtungen. Dabei fallen laut Amazon für die Kunden keine zusätzlichen Kosten an. Laut Amazon konnten seit dem Start der Spendenaktion im Jahr 2013 allein in den USA über 200 Millionen US-Dollar an wohltätige Organisationen gespendet werden. Die Käufer können unter mehr als 10.000 Organisation wählen, wohin der Spendenbeitrag gehen soll.

Rassenunruhen als Anlass

Einen riesigen Betrag in die Hand zu nehmen, hat die US-Investmentbank JPMorgan 2020 versprochen, um die Vermögensungleichheit bei Rassen endlich in den Griff zu bekommen. Die Groß-

bank hat verkündet, dafür 30 Milliarden US-Dollar zu investieren. Das Paket umfasst Hypotheken, Darlehen für Kleinunternehmen und Darlehen an große Entwickler, die günstigen bzw. bezahlbaren Wohnraum schaffen. Auch viele andere US-Banken sind zu dieser Zeit im Zuge der Rassenunruhen in den USA auf den Plan getreten, um gegen die Rassenungleichheit vorzugehen. Die Citibank hat ein Volumen von immerhin einer Milliarde US-Dollar dafür bereitgestellt. Natürlich ist das Spenden nicht nur auf US-Unternehmen beschränkt. Der deutsche Technologiekonzern Siemens setzt sich mit seiner Stiftung für nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung ein. Dazu gehören eine gesicherte Grundversorgung, hochwertige Bildung und Verständigung über Kultur. So werden soziale Unternehmen unterstützt, die mit innovativen Ideen und technischen Lösungen die Gesellschaft positiv verändern. Der Fokus liegt dabei bei Projekten im Bereich Wasser, Energie und E-Mobilität in Subsahara-Afrika sowie zahlreichen Förderungen von Sozialunternehmern weltweit, von der Beratung über Netzwerke und Wissenstransfer bis hin zur Finanzierung.

Indonesien ist Weltmeister

Die USA gehören jedenfalls zu den großzügigsten Ländern der Welt. Nur zwei Länder stehen laut dem World Giving Index noch weiter vorne. Indonesien führt den Index vor Kenia an. Der Index sieht dabei die religiöse Tradition als Hauptgrund. In Indonesien sind die wohlhabenden Muslime verpflichtet, den Hilfsbedürftigen zu helfen. Auch die jüngere Generation in Indonesien hat laut dem Bericht großes Interesse in der Unterstützung wohltätiger und philanthropischer Aktivitäten. Dabei treiben die jungen Menschen die Akzeptanz digitaler Spenden voran. Damit sollen Spendenprozesse schneller, sicherer und einfacher ablaufen. Und wo liegt Österreich, das sich selbst gerne als Spendenweltmeister bezeichnet? Es liegt an 33. Stelle, hinter Norwegen und vor Nordmazedonien.

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Ein soziales Miteinander

Traditionell legen wir in der Dezember-Ausgabe viel Wert auf ein „soziales Miteinander“, wir setzen uns dafür ein, Unternehmen, Aktionen und Menschen vor den Vorhang zu holen, die sich sozial engagieren. Die Zahl derer, die Gutes tun, aber nicht darüber reden, wird immer größer. Schlecht bestellt wäre es, wenn nur das an Gutem geschähe, was auch öffentlich gezeigt wird, daher verstehen wir die vielen Akteure und ihre Entscheidung, freuen uns dennoch, dass wir einiges zu berichten haben.

Zusammenarbeit hilft

Wir leben nun fast drei Jahre mit der Pandemie. Was bleibt? Die Fälle von Long Covid nehmen zu, das hat verheerende Folgen für die Betroffenen. Einige rutschen in die Berufsunfähigkeit, müssen beim Sozialversicherungsträger einen Antrag auf Berufsunfähigkeitspension stellen – dieser wird häufig abgelehnt. Was tun? Es bleibt nur der Weg zu Gericht. ARAG-Kunden sind in diesem Fall gut geschützt. Aber was, wenn die Rechtsschutzversicherung zu spät abgeschlossen wird? Der Verein ChronischKrank Österreich ist die zentrale Anlaufstelle, wo Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung allumfassende Hilfe bekommen. Der Verein bietet persönliche, telefonische oder Beratung per Videocall kostenlos in ganz Österreich. ARAG hat schon während der Pandemie Rechtsberatung für alle zum Thema Corona angeboten, auch für Nicht-ARAG-Kunden.

Menschen den Zugang zum Recht zu ermöglichen, ist eine Mission bei ARAG – daher will man in Zusammenarbeit mit dem Verein ChronischKrank gerade in solchen Situationen Hilfe anbieten. Wie sieht die Unterstützung genau aus?

In Fällen, in denen Long Covid zu einer Berufsunfähigkeit führt,

sind Kunden des Rechtschutzsspezialisten über den SozialversicherungsRechtsschutz gut geschützt, sofern sie sich rechtzeitig versichert haben. Für neue ARAG-Kunden, bei denen der Versicherungsschutz noch nicht greift, würde ARAG bis Ende des Jahres 2023 die Hälfte der Kosten des Vereins für das Berufsunfähigkeitsverfahren mit dem Sozialversicherungsträger übernehmen. Durch den sozialen Beitrag und die Unterstützung des Vereins ChronischKrank ermöglicht es ARAG, dass Long-Covid-

Erkrankte ihr Recht durchsetzen können, insbesondere dann, wenn sie es sich ohne Unterstützung nicht leisten könnten.

Alle packen für eine saubere Umwelt an

Rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DONAU Versicherung haben sich 2022 gemeinsam für den „Social Active Day“ engagiert. Im Rahmen der Aktion wurde in ganz Österreich in insgesamt 3.600 Stunden Arbeitszeit entlang

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Mag. Jürgen Holzinger, Obmann Verein ChronischKrank Birgit Eder, CEO ARAG SE Direktion für Österreich

einzusetzen, ist in diesem Zusammenhang wesentlich und mehr als nur ein Zeichen. Für die DONAU ist es der Ausdruck eines langfristigen und nachhaltigen Engagements für die Regionen, in denen wir leben und arbeiten. Ich bin beeindruckt, dass sich so viele Kolleginnen und Kollegen unserer Initiative angeschlossen haben. Ich möchte allen sehr herzlich persönlich dafür danken, dass sie gemeinsam für die Umwelt angepackt haben“, sagt Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende der DONAU.

Unterstützung ohne Marketing oder PR

„CORUM unterstützt einige ganz konkrete soziale Projekte sowohl mit finanziellen Mitteln wie auch durch persönlichen Einsatz unserer

Im Rahmen des „Social Active Day“ wurde durch Mitarbeiter der DONAU Versicherung entlang von Flüssen, Seen und Wäldern Müll gesammelt.

ren uns aus einem einzigen Grund: Wir halten es sowohl aus Unternehmenssicht wie auch aus ganz persönlicher Sicht für selbstverständlich und richtig, der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben. Was wir nicht tun, ist dabei Fotos zu machen und sie für Marketing- oder PR-Zwecke zu nutzen. Wir sehen immer wieder Aktionen, die viel mehr Greenwashing als echtes soziales Engagement sind. Bei diesem Spiel wollen wir nicht dabei sein. Uns geht es um die Sache und darum, dass die Hilfe tatsächlich ankommt. Und wir konzentrieren uns lieber darauf, über das zu sprechen, was unser Team tagtäglich für unsere Investoren tut, um ihr uns anvertrautes Kapital bestmöglich zu verwalten“, so Carlos Romero, Head of International.

Soziales Engagement

Soziales Engagement ist besonders wichtig, deswegen unterstützt die Generali Organisationen, die sich für die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Gesellschaft einsetzen. Hilfe soll dort ankommen, wo sie gebraucht wird – bei Menschen in Not. Im Rahmen der weltweiten Generali-Stiftung „The Hu-

man Safety Net“ wurde in Österreich gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation „Big Brothers Big Sisters“ das Family-Mentoring-Programm FAME entwickelt. Es verbindet Eltern-Kind-Workshops mit begleitendem 1:1-Mentoring. Nach zahlreichen erfolgreichen Durchgängen in Wien können seit 2022 auch Familien in Graz an FAME teilnehmen. Das Programm stärkt gleichzeitig die Elternkompetenz und unterstützt Kinder während der wichtigsten Entwicklungsphase ihrer Persönlichkeit. Weil sie sich nicht damit zufriedengeben, Spenden zu sammeln, wirken viele Mitarbeiter der Generali Österreich aktiv an FAME mit: Sie stehen einem Kind oder Elternteil als Mentoren zur Seite oder nehmen als Co-Trainer an den Kompetenztrainings teil. Auch die Organisation und Durchführung wird ehrenamtlich von GeneraliMitarbeitern begleitet.

Die Generali ist zusätzlich Partnerin der CliniClowns und ermöglicht ClownVisiten im St. Anna Kinderspital. So können Kinder lachen, wenn sie es am meisten brauchen. Seit 2009 trägt die Generali auch verlässlich zur Hilfsaktion „Ein Funken Wärme“ bei. Damit

wird sichergestellt, dass Jahr für Jahr tausende Menschen in akuter Not den Winter hindurch ein warmes Zuhause haben.

Mit (gutem) Geld die Welt verändern

Die fair-finance Vorsorgekasse AG wurde 2010 von Markus Zeilinger gemeinsam mit einer Gruppe von Privatpersonen, der GLS Bank und der Concordia Versicherung in Wien gegründet. Ihre Vision: die Gelder des gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgekassensystems in Österreich ausschließlich verantwortungsvoll und wirkungsorientiert zu veranlagen – also mit (gutem) Geld die Welt zu verändern.

In der Kapitalanlage gelingt das über einen Fokus auf Impactinvestments, die unmittelbar und direkt ihre messbare positive Wirkung in Form von eingespartem CO2, erzeugtem Ökostrom, gereinigtem Wasser oder geschaffenen Arbeitsplätzen entfalten. Sozial ist auch der Blickwinkel, wenn es um gesellschaftliches Engagement geht. So wird im Sinne des nachhaltigen und fairen Grundkonzeptes der fair-finance Vorsorgekasse mit dem „JUCA – ein Haus für junge Erwachsene“ ein Projekt der Caritas der Erzdiözese Wien unterstützt, das den

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Carlos Romero, Viele Mitarbeiter der Generali Österreich wirken aktiv an FAME mit

Bewohnern ein Dach über dem Kopf gibt, sie bei ihrer Zukunftsplanung begleitet und in dem sie Hilfe zur Selbsthilfe erfahren. Das Haus bietet Sicherheit und Stabilität am Weg zu einem neuen und selbstbestimmten Leben. Hausinterne Projekte (Werkstatt JuCan, Lernküche JuCantine, Barservice im Saftbeisl) helfen den Bewohnern dabei, in einen geregelten Tagesablauf zu finden, und bieten zudem die Möglichkeit, etwas Taschengeld dazu zu verdienen. In diesem Jahr feiert das JUCA sein 40-jähriges Bestehen und fair-finance ist stolz darauf, seit zehn Jahren einen Beitrag zu diesem Haus zu leisten, das bisher für mehr als 3.500 junge wohnungslose Erwachsene einen wichtigen Zufluchtsort und Perspektiven bot.

Soziale Verantwortung wird gelebt

Als österreichischer Leitbetrieb und führender Regionalversicherer nimmt die Niederösterreichische Versicherung AG ihre soziale Verantwortung ernst und ist bestrebt, ihre gesellschaftlichen Aufgaben wahrzunehmen. Dies versteht das Unternehmen als Teil seiner grundsätzlichen sozialpolitischen Ausrichtung und unterstützt daher zahlreiche Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst & Kultur, Sport und Soziales. So engagiert sich die NV bereits seit vielen Jahren für Organisationen wie das NÖ Rote Kreuz, das NÖ Hilfswerk, den Verein Grüner Kreis, die NÖ Eltern-Kind-Zentren, das Ambulatorium Sonnenschein und andere regionale Einrichtungen. Die NV ist auch seit vielen Jahren ein vertrauensvoller Partner des NÖ Landesfeuerwehrverbandes. Dabei unterstützt die NV sowohl regionale Feuerwehraktivitäten als auch Großevents wie z. B. die Landesfeuerwehrleistungsbewerbe. Ziel dabei ist es, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sportlichen Ereignisse im Land zu begleiten und das Freiwilligenwesen zu fördern. Bei der Auswahl der Projekte achtet das Unternehmen auf einen starken

Niederösterreich-Bezug und eine Ausgewogenheit bei den unterschiedlichen Projekten. So engagiert man sich für Kinder und Erwachsene, für Prävention und Heilung, für Hilfebedürftige und Helfende – dies stets mit dem Motiv der ethischen Verantwortung für unsere Gesellschaft.

Einen guten Beitrag leisten

Die VAV Versicherung ist Teil der VHVGruppe, die im Jahr 2014 die VHV-Stiftung gegründet hat. Diese fördert seit Jahren Projekte im sozialen und kulturellen Bereich. So auch im Jahr 2022, als die fürchterlichen Ereignisse und das Leid der Menschen in Folge des Krieges in der Ukraine eine Welle der Hilfsbereitschaft innerhalb der VHV-Gruppe hervorgerufen haben. Nicht nur haben einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Anfang 2022 privat geholfen, auch die VHV-Gruppe hat es als ihre gesellschaftliche Verantwortung gesehen, den Mitmenschen in der Ukraine oder auch Geflüchteten zu helfen und damit einen Beitrag zu leisten, ihr Leid zu lindern. Die VHV-Stiftung hat deshalb einen Betrag von einer Million Euro zur Verfügung gestellt, um geflüchteten Müttern und Kindern aus der Ukraine eine

längerfristige Unterbringung zur Verfügung zu stellen.

Darüber hinaus unterstützt die VHVGruppe die Kinderhilfsorganisation BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“. Es handelt sich dabei um eine der bekanntesten Hilfsorganisationen, die sich in Deutschland und der ganzen Welt für in Not geratene Kinder einsetzt. „Ein Herz für Kinder“ unterstützt Familien, Krankenhäuser, Schulen, soziale Einrichtungen und medizinische Forschungsprojekte. Das bedeutet, „Ein Herz für Kinder“ hilft möglichst direkt und unmittelbar. Des Weiteren unterstützt die VAV nach wie vor das „Projekt 2028“, die größte digitale Bienenschutzinitiative in Österreich, mit dem Ziel, bis 2028 die Bienenpopulation um zehn Prozent zu erhöhen und damit die Artenvielfalt zu sichern.

LEBENSWERTE Momente

In herausfordernden Zeiten ist es wichtig, stabile und verlässliche Partner: innen an seiner Seite zu haben. Für uns bei HDI LEBEN bedeutet soziales Engagement für unsere Gemeinschaft nicht nur Akzente vor Weihnachten zu setzen, für uns ist das eine Frage der Hal-

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Dipl.-Oek. Sven Rabe, Vorsitzender des Vorstandes VAV VersicherungsAktiengesellschaft Michael Miskarik, Hauptbevollmächtigter der HDI Lebensversicherung AG Österreich

tung und wesentlicher Teil unserer Unternehmensführung. Wir wollen uns dort engagieren, wo wir gebraucht werden und LEBENSWERTE Momente schenken, die in Erinnerung bleiben“, sagt Direktor Michael Miskarik, Hauptbevollmächtigter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich.

Gemeinsam mit seinem Team wählt der Vorsorgeexperte vor allem Projekte aus, die einen sinnstiftenden Mehrwert im Alltag der Menschen erzeugen. So ist HDI LEBEN seit vielen Jahren Partner des Vereins ChronischKrank Österreich. Der Verein unterstützt und berät chronisch kranke und beeinträchtigte Menschen sowie deren Angehörige in den unterschiedlichsten Bereichen – unter anderem leistet er Hilfestellung rund um individuelle finanzielle und rechtliche Ansprüche sowie Unterstützung bei Behördenwegen.

2022 wurde auch die Österreichische Parkinson-Gesellschaft mit einem Spenden-Scheck in Höhe von 2.000 Euro unterstützt. Die Mittel werden unter anderem dafür verwendet, junge Wissenschafter im Rahmen ihrer Forschungsprojekte finanziell zu unterstützen.

Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden von HDI LEBEN für die Menschen in der Ukraine eine Spendenaktion unterstützt. Insgesamt wurden 1.050 Euro eingesammelt, der Betrag wurde von HDI LEBEN am Ende verdoppelt. In Summe konnte ein Gesamtbetrag von 2.100 Euro übergeben werden.

Hilfe im Sozialbereich

Die Wiener Städtische Versicherung übernimmt soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, Kunden und der Gesellschaft. Das Unternehmen unterstützt partnerschaftlich zahlreiche Projekte und Initiativen im Sozialbereich.

Seit 2011 stellt die Wiener Städtischen allen Mitarbeitern, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, einen Arbeitstag zur Verfügung. In den vergangenen Jahren waren mehr als 4.000 Mitarbeiter im Dienst der guten Sache unterwegs. Die Liste der möglichen Aktivitäten ist lang: von der Arbeit mit so-

zial schwachen oder benachteiligten Kindern, Mithilfe im Sozialmarkt, Suppenausgabe, bis hin zur Betreuung von älteren Menschen.

Mit der Unterstützung der Wiener Städtischen errichtete CAPE 10 ein Gebäude im zehnten Wiener Gemeindebezirk, in dem unverschuldet in Not geratenen Menschen, mit besonderem Augenmerk auf Kinder, geholfen wird. Die Kooperation mit CAPE 10 ist ein Teil des Gesamtkonzepts der Wiener Städtischen, Kinder und Jugendliche aus finanziell benachteiligten Familien zu fördern.

Zudem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren große österreichische NGOs im Pflegebereich und leistet damit einen Beitrag zur Finanzierung und den Ausbau deren Pflegedienste sowie zu den benötigten Investitionen in die Ausund Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

Die Wiener Städtische ist Partner der „Alles Clara“-App. In dieser App können sich pflegende Angehörige mit all ihren Fragen, Sorgen und Ängsten rund um Pflege- und Betreuung vertrauensvoll an professionelle Online-BeraterInnen wenden. Seit dem Sommer 2022 können Mitarbeiter der Wiener Städtischen die App kostenfrei testen.

Soziale Verantwortung ist tief verankert

Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft: „Wir als Zurich sind ein Unternehmen mit Herz. Soziale Verantwortung ist in unserer Unternehmenskultur tief verankert. Einen großen Schwerpunkt bildete heuer die Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine. Schon kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine starteten die ersten Hilfsaktionen. Zurich unterstützte Sachmittelsammlungen und Spendenaktionen für Hilfsorganisationen sowie private Initiativen von Mitarbeitenden, etwa die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine. Unter anderem erhielten Geflüchtete Gutscheine in

Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes der Zürich VersicherungsAktiengesellschaft

einem Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro, um sich zeitnah mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Schon seit vielen Jahren unterstützen wir Partnerorganisationen, die sich Jugendlichen und Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen annehmen. So verbindet uns beispielsweise mit dem Verein lobby.16 eine langjährige Partnerschaft. Allein im heurigen Jahr stellten wir ihnen über einen längeren Zeitraum Räumlichkeiten und Material zur Verfügung. Außerdem boten Zurich Mitarbeitende Schulungen für die betreuten Jugendlichen an. Auch heuer fand im Frühjahr die Zurich Community Week statt. Es gab 13 Aktivitäten, bei denen sich Mitarbeitende von Zurich sozial engagieren konnten. Rund 300 Personen nahmen daran teil und leisteten in Summe 646 Stunden an Freiwilligenarbeit. Bei der Mitarbeit in Altersheimen, durch Spendensammlungen für karitative Partnerorganisationen oder beim Kochen für geflüchtete Kinder zeigten sie besonderen Einsatz für den guten Zweck. Es freut mich, dass unsere Mitarbeitenden ein großes Herz haben. Als Zurich unterstützen wir dieses Engagement gerne und stellen dafür auch Arbeitszeit zur Verfügung.“

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Immer wieder Großpetersdorf

Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Technologie des Fachverbandes Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten mit Vertretern der Versicherungsunternehmen und der Softwaredienstleister zu intensiven Gesprächen. Diese Veranstaltung hat eine lange Tradition und wurde heuer zum 17. Mal abgehalten.

OMDS 3 und BiPRO

Drehten sich früher die Gespräche um das Thema Maklerdatensatz OMDS 2, haben sich in den letzten Jahren die Normierungsinitiativen OMDS 3 und BiPRO und die damit verbundenen Änderungen prozessualer inner- und außerbetrieblicher Prozesse an die erste Stelle der Prioritätenliste geschoben. So berichteten Philip Steiner, BiPRO, und Manfred Klaber, OMDS 3, über den Stand der Projekte. Dabei sieht BiPRO im automatisierten Dokumenten- und Datenaustausch den größten Gewinn für die Maklerbetriebe. Die sogenannte „Maklerpost“ spielt den Makler frei von administrativen Vorgängen. In der so gewonnenen Zeit kann er seinen ursprünglichsten Aufgaben, das sind Beratung und Akquise, nachkommen. Dabei wird auch der Normierungsprozess für Tarifierung, Angebot und Antrag nicht links liegen gelassen.

OMDS 3 hat die umgekehrte Vorgehensweise gewählt und nahezu alle Normen in den Massensparten für den bei OMDS 3 BOA genannten Berechnungs-, Offerts- und Antragsprozess fertiggestellt, hier wendet man sich nun den normierten Services für Dokumentenund Datenaustausch zu. Obwohl das Projekt OMDS 3 von den Versicherungsunternehmen finanziert wird, hält sich der Eifer, die BOA-Prozesse zu imple-

mentieren, noch in Grenzen. Dem Wunsch der Softwareerzeuger und Makler, Auskunft über bereits realisierte oder in Planung befindliche Vorhaben in den Unternehmen zu geben, wird nur sehr zögerlich nachgekommen.

Ein Versicherer

Die UNIQA mit einem neuen und äußerst engagierten OMDS-3-Team lieferte als einziger Versicherer einen Status- und Erfahrungsbericht. Die Botschaft, dass in Zukunft im Vertriebs- und Verwaltungsbereich verstärkt auf Digitalisierung der Prozesse gesetzt werden muss, ist an höchster Stelle angekommen. So startet das Uniqa-Team mit neuem Schwung, ausgestattet mit entsprechenden Mitteln und mit Unterstützung von obersten Stellen in die Implementierung der BOA-Prozesse.

TOGETHER CCA und riskine präsentierten ihre Neuentwicklungen, manche davon auch auf Basis von OMDS 3. Josef Hausleitner, VARIASsign, nahm die Präsentation seines Vergleichsrechners für die Sparte Kfz zum Anlass, über gemachte Erfahrungen während des Entwicklungsprozesses zu berichten. Der Makler wünscht durchgehende Prozesse ohne Bruchstellen. Bekommt er diese nicht, wird er analoge Vorgehensweisen

den digitalen vorziehen. Der Softwarehersteller steht immer im Spannungsfeld zwischen Versicherern und Maklern, wobei er auf seinen nicht unerheblichen Aufwänden sitzen bleibt.

Für eine den Ansprüchen der User entsprechende Anwendung fallen bis zu 500 Stunden an Entwicklungsaufwand an. Support und Wartung kommen noch dazu.

BiPRO Deutschland

Volle Aufmerksamkeit schenkten die Teilnehmer auch den Vortragenden Hen-

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ning Plagemann und Michael Trosien von BiPROWerft, welche zum Thema „BiPRO – Segen oder Fluch“ referierten. Die BiPRO-Initiative, der deutsche Bruder von OMDS 3, besteht bereits seit 2016. Die beiden sind profunde BiPROExperten. Sie beraten derzeit ein großes österreichisches Versicherungsunternehmen bei der Umsetzung von OMDS 3.

Henning Plagemann und Michael Trosien schilderten in ihrem Vortrag eindrücklich, was die Digitalisierung in der gesamten Branche, also im Maklermarkt, bei Versicherungsunternehmen und Aggregatoren an Veränderungen mit sich gebracht hat. Welche Änderungen, Verwerfungen und Fehler es gab und welche Rolle BiPRO dabei spielte. Wurden

die Bedürfnisse der kleineren und mittleren Makler ausreichend gewürdigt und wurde ihnen Rechnung getragen? Kleine und mittlere Unternehmen fühlen sich alleingelassen und wenden sich den immer größer werdenden Pools zu, welche dadurch mehr Einfluss gewinnen. Auch Vergleicher gewinnen immer mehr an Bedeutung und Größe und diktieren mitunter den Versicherungen die Ausgestaltung ihrer Produkte. Die Gegebenheiten in Österreich sind nicht unbedingt mit Deutschland vergleichbar, dennoch heißt es, wachsam zu sein. Als einer der ersten Hightech-Giganten steigt nun auch Amazon ins Versicherungsvermittlungsgeschäft in Europa ein, weitere werden folgen.

Digitale Fitness

Mittels einer online durchgeführten Umfrage möchte der Fachverband die „Digitale Fitness“ erforschen. Die Umfrage soll jährlich wiederholt und mit deren Ergebnissen eine Aussage zur digitalen Entwicklung der österreichischen Maklerschaft, eine Standortbestimmung, getroffen werden. Michael Selb, der Vorsitzende des Arbeitskreises Technologie im Fachverband der Versicherungsmakler, referierte die Ergebnisse.

Alles in allem war der 17. EDV-Tag wieder eine gelungene Veranstaltung in guter Atmosphäre mit zufriedenen Teilnehmern, interessanten Referaten und guten Gesprächen.

Wissenschaftliche Arbeiten prämiert

Bereits zum elften Mal in Folge hat die Österreichische Hagelversicherung den Förderpreis für herausragende wissenschaftliche BOKU-Arbeiten verliehen.

„Die prämierten Arbeiten haben stets einen sehr hohen Praxisbezug zur Landwirtschaft und die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten ist das Ergebnis der hervorragenden Lehre und Forschung an der BOKU“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, die Motive für den seit 2012 gestifteten Förderpreis. Eine diesjährige Preisträgerin ist DI Dr. Anna Christine Herzog (Dissertion), ihre Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Tierwohlverbesserung auf österreichischen Milchviehbetrieben unter der Berücksichtigung der

Umweltwirkungen der Milcherzeugung.

Die vorliegenden Ergebnisse der Arbeit sind ein wichtiger Beitrag zu einer nach-

haltigen sowie tiergerechteren und damit auch zukunftsweisenden Form der Milchtierviehhaltung in Österreich. Des Weiteren erhielt DI Stephan Grasserbauer (Masterarbeit) den Förderpreis für seine Masterarbeit, die sich mit der Übertragbarkeit des kanadischen Einkommenversicherungsmodells AgriStability auf österreichische Marktfruchtbetriebe beschäftigt.

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Hagelversicherung/BOKU Univ.-Prof. MMag. Dr. Eva Schulev-Steindl, LL.M, DI Stephan Grasserbauer, DI Dr. Anna Christina Herzog, Dr. Kurt Weinberger, Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Obinger

Bericht zur Versicherungswirtschaft

FMA

Die Entwicklung des österreichischen Versicherungsmarktes im Jahr 2022 ist durch die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges geprägt, den Russland gegen sein Nachbarland Ukraine führt: Inflationsschub, extrem volatile Kapitalmärkte, Eintrübung der Konjunktur bis hin zu Rezessionsängsten und die abrupte Zinswende haben massive Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft. So ist allein zwischen 1. Jänner und 30. Juli heurigen Jahres insbesondere wegen massiver Verluste auf den Kapitalmärkten das verwaltete Vermögen der Versiche-

rungsunternehmen um neun Prozent auf rund 125 Milliarden Euro geschrumpft. Die Kurse vieler Aktien sind massiv gefallen, das niedrigverzinste Anleiheportfolio büßte angesichts steigender Zinsen signifikant an Wert ein. Im gleichen Zeitraum sind die Prämieneinnahmen aber um rund sieben Prozent gestiegen.

Stabile Versicherer

„Unsichere Zeiten hinterlassen nicht nur tiefe Spuren bei den Finanz- und Kapitalanalgen der Assekuranzen, sie erhöhen

Ein Sicherheitsnetz für jeden Wiener

Städtische Versicherung

Berufsunfähigkeit kann tatsächlich jeden treffen. Die Ursachen sind vielfältig: Hauptursache Nummer 1 sind bei 44 Prozent aller Betroffenen mittlerweile psychische Erkrankungen und Burn-out. Danach folgen Erkrankungen des Bewegungsapparats (14 %), des Herz- und Kreislaufsystems (8 %) oder Krankheiten des Nervensystems (7 %).

Damit gesundheitliche Probleme nicht zu finanziellen Sorgen werden und die Existenz der Familie bedrohen, bietet die Wiener Städtische ihren Kunden ab sofort ihre nochmal verbesserte Absicherung – je nach Einkommen und finanziellen Möglichkeiten – in zwei Varianten: den umfassenden Berufsunfähigkeitsschutz „Work Life Airbag“ oder den Existenzschutz „Multi Protect“. Wird jemand berufsunfähig, bedeutet das aber nicht nur eine – oft deutliche – Minderung des Erwerbseinkommens, sondern damit einhergehend auch geringere Pensionsbeiträge und in der Folge eine geringere Alterspension. Das heißt: Wer

nicht mehr arbeiten kann, muss mit teilweise hohen Einkommensverlusten rechnen.

In den letzten Jahren wurden Berufsunfähigkeitspensionen von den Sozialversicherungsträgern nur sehr restriktiv zuerkannt, im Fokus stehen Rehabilitation und Umschulung. Nur etwa ein Drittel der Antragsteller erhält letztendlich auch dauerhaft eine entsprechende Pension. Zumeist deckt die Pensionshöhe nicht die Kosten des gewohnten Lebensstandards. Fixkosten wie Miete, Strom oder Kreditraten können mit der privaten Berufsunfähigkeitsrente deutlich leichter finanziert werden.

„Für einen Neuwagen schließen die meisten Österreicherinnen und Österreicher eine Vollkaskoversicherung ab. Aber nur die wenigsten sind bereit, die eigene Arbeitskraft gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit abzusichern, da braucht es noch viel Aufklärungsarbeit“, Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städ-

gleichzeitig auch das Bedürfnis nach Sicherheit und damit Versicherungsschutz merklich. Die steigenden Zinsen drücken zwar einerseits die Kurswerte des bestehenden Anleiheportfolios, andererseits attraktivieren sie jedoch gleichzeitig das Geschäft mit den Lebensversicherungen als Anlageprodukt, das sehr zinssensibel ist“, erklärt der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, die Ambivalenz der aktuellen Entwicklungen. Die österreichische Versicherungswirtschaft sei in diesen schwierigen Zeiten aber gut kapitalisiert, so der FMA-Vorstand: „Zwei Drittel der Versicherungsunternehmen weisen einen Solvabilitätsgrad von über 200 Prozent aus. Das heißt, sie verfügen über doppelt so hohe Eigenmittel, um etwaige negative Entwicklungen zu kompensieren, als regulatorisch vorgeschrieben.“

tischen. Der Berufsunfähigkeitsschutz „Work Life Airbag“ bieten eine garantierte Berufsunfähigkeitsrente ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit. Als Neustarthilfe einmal sechs Monatsrenten zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess (max. 6.000 Euro). Es wird eine Assistance angeboten, Beratung und Information von medizinischen Dienstleistungen, Therapien, Ärzte, usw. Eine Nachversicherung, ohne weitere Gesundheitsprüfung, ist um maximal 100 Prozent bis zum 46. Lebensjahr möglich, nachher nur um maximal 250 Euro. Es gibt keine

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Manfred Bartalszky

Meldepflicht bei beruflicher Veränderung und einen Verzicht auf abstrakte Verweisbarkeit.

Als Existenzschutz ist der „Multi Protect“ die kostengünstigere Lösung, eine gute Alternative für Menschen, die manuell arbeiten (Handwerker, Facharbeiter,

Neues Produkt

Pfleger etc.), junge Familien und Alleinerzieher, Selbständige und Firmengründer. Abschließbar ab 16 Jahre bis zum 55.Lebensjahr, der Versicherungsschutz besteht bis zum 65. Lebensjahr. Die Rentenhöhe kann zwischen 150 Euro und 2.000 Euro monatlich gewählt werden.

Der Existenzschutz bietet eine monatliche Rente bei Verlust der Grundfähigkeiten, bei Pflegebedürftigkeit (Pflegeaufwand mehr als 65 Stunden pro Monat) kritischen Erkrankungen und im Falle einer Krebserkrankung einmalig das 36-Fache der monatlichen Rente.

Versicherungsmakler Fachgruppe Steiermark

Der Fachgruppenobmann der steirischen Versicherungsmakler KommR Gunther Riedlsperger, Akad. Vkfm. und ObmannStv. Fachverband, zeigt sich über eine Innovation aus der Steiermark erfreut. Alexandra Morocutti, Fachgruppenausschussmitglied und akad. gep. Versicherungskauffrau, hat sich auf Pferdeversicherung spezialisiert und bietet nun im gesamten deutschsprachigen Raum über die VC GmbH Pferdeversicherungen der MARKEL Equine France an. Angeboten

werden eine Pferdeablebensversicherung und Tierarztkostenversicherung für Pferde. Die begeisterte Reitsportexpertin ist neben ihrer Tätigkeit als Versicherungskauffrau seit 2016 als Pferdetrainerin tätig und weiß ob der Expertise von MARKEL Equine France.

Blackout-Stresstest

FMA

Die FMA hat einen eigenen BlackoutStresstest, das „Blackout Maturity Level Assessment“, entwickelt und bei Pensionskassen das erste Mal durchgeführt.

Ziel ist es, die Verwundbarkeit von Finanzdienstleistern gegenüber dem Risiko sowie die Folgen eines Blackouts zu evaluieren. Im nächsten Schritt wird dieses neue Aufsichtsinstrument auf Versicherungsunternehmen angewandt und in der Folge dann auf weitere Finanzdienstleister.

Das Blackout-Risiko-Assessment der FMA beurteilt den Reifegrad der Maßnahmen in drei Phasen: die Vorbereitung auf einen möglichen Blackout, die Bewältigung und Reaktion bei einem Blackout sowie das Wiederanlaufen und die Wiederherstellung des

Betriebes nach einem Blackout. Die österreichischen Pensionskassen haben dabei im Assessment über alle drei Phasen hinweg im Großen und Ganzen gut abgeschnitten: 50 Prozent erfüllten dabei die Kriterien der höchsten Reifegradstufe, 38 Prozent jene der mittleren und lediglich 13 Prozent waren als niedrig einzustufen. Die besten Ergebnisse brachten dabei die allgemeinen Vorbereitungen auf einen möglichen Blackout und die vorgesehenen Maßnahmen im Falle des Blackouts. Die größten Verbesserungspotenziale wurden für die Phase des Wiederanlaufens und der Wiederherstellung des Normalbetriebes identifiziert.

Für die Phase „Vorbereitung auf einen Blackout“ wurden die Vorberei-

tungsmaßnahmen zur Sicherstellung der Fortführung der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur (IKT-Business-Continuity-Policy), die Berücksichtigung in den Notfallplänen, Zusammensetzung und Organisation des Notfallstabes, Risikoanalysen und „Business-Impact“-Analysen, Einbindung externen Know-hows sowie regelmäßige Tests der Notfallpläne analysiert.

Für die Phase „Bewältigung & Reaktion“ wurden die Kriterien der Auslösung der Notfallpläne, die Zugänglichkeit der Notfallpläne, der Schutz der IKT-Infrastruktur und der Informationssicherheit, die Absicherung der Betriebsgebäude, die Dienstanweisungen und Schulungen der Mitarbeiter sowie die Notstromversorgung bewertet. Die Phase „Wiederanlaufen & Wiederherstellung“ fokussierte auf den Notbetrieb bis zur Rückkehr zu einer stabilen Funktionsweise sowie das Wiederanlaufen des Normalbetriebes

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Alexandra Morocutti, akad. gep. Versicherungskauffrau und KommR Gunther Riedlsperger, Akad. Vkfm.

Digitale Anbindung

Courtage Control hat die digitalen Services der Janitos Versicherung AG integriert. Bestandsdaten, Provisionsdaten, BiPRO Maklerpost und Single Sign-On zum Portal.

KommR Arno Slepice, Geschäftsführer der Courtage Control Consulting GmbH: "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Janitos Versicherung AG eine weitere wertvolle technische Schnittstellenanbindung für unsere Kunden realisieren konnten. Ab Anfang 2023 stehen den Courtage Control Kunden Bestandsdaten, Provisionsdaten, die BiPRO Maklerpost und auch ein Single Sing-On Zugang zum Janitos Portal zur Verfügung. Wir arbeiten bereits an weiteren Anbindungsprojekten, damit wir so viele Bestandsund Provisionsdaten wie möglich zu Verfügung stellen können. Die elektronische Dokumentenlieferung über eine Polizzenkopie hinaus, spielt dabei eine immer wichtigere Rolle auf der Wunschliste der Vermittler. Die Technik für die Aufbereitung, die Bereitstellung und die Verteilung von Dokumenten haben wir im Courtage Control Portal geschaffen. Nun wünschen wir uns noch viele weitere Versicherer, die mit uns gemeinsam den Weg der digitalen Dokumentenbelieferung gehen wollen, bzw. die uns eine entsprechende Schnittstelle zur Abholung der PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme seitens der Versicherungswirtschaft."

Christian Kaspar, Vertriebsleiter Österreich der janitos Versicherung: "Janitos hat

sich in der österreichischen Maklerschaft in der Vergangenheit einen Ruf für ausgezeichnete Produktqualität erarbeitet. Beim technischen support für die Makler gab es bis dato allerdings Luft nach oben – das ändert sich durch die Partnerschaft mit Courtage Control schlagar-

tig. Ab Beginn 2023 werden wir unseren Vertriebspartnern in Form der Maklerpost und weiteren digitalen Services einen umfassenden Datentransfer bieten können. Damit sind wir als kleiner Nischenversicherer auch in dieser Hinsicht für die Zukunft bestens gerüstet."

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KommR Arno Slepice Christian Kaspar

ARAG Versicherung

Rechtsschutz smart –Rechtsstreit verhindern!

Ein Rechtsstreit ist oft belastend und ein Urteil wird nicht immer als gerecht empfunden. Im Fall einer Auseinandersetzung stärken wir Ihnen den Rücken, begleiten und unterstützen Sie bestmöglich.

Eine gute Rechtsschutzversicherung deckt die Kosten Ihres Rechtskonflikts, nicht aber die Zeit und Energie, die Sie dafür aufwenden müssen.

Eine smarte Rechtsschutzversicherung sorgt dafür, dass Ihnen Rechtskonflikte ganz erspart bleiben. Rechtsstreit verhindern, bevor er entsteht.

Wir zeigen Ihnen wie das funktioniert.

Auf www.ARAG.at Hotline: 01 53102-1600

Neue digitale Services

Warum es sich lohnt, zwischenzeitlich „erzkonservativ“ zu veranlagen

Rezessionsgefahr und weiteres Inflationspotenzial

Hoffnungen auf eine Leitzinsanhebungspause in den USA stützen Bondmarkt und Aktienmärkte. Die Risikofreude der Anleger ist zwischenzeitlich wieder gestiegen. Trotzdem sollte sich niemand verfrüht engagieren, denn Aktien sind noch nicht günstig genug und auch die Attraktivität der Bondmärkte sollte kritisch hinterfragt werden. Gold und Sparkonten sind derzeit die sichere Basis.

von Michael Kordovsky

Die Unternehmensgewinne stehen unter Druck. Der Aktienmarkt hat zwar schon einiges Negatives eingepreist, doch im Vergleich zur jüngsten Inflationsdynamik sind die Analystenprognosen noch immer relativ optimistisch. Was nämlich bei US-Unternehmen in letzter Zeit auffällt, ist, dass im dritten Quartal die noch im Schnitt veröffentlichten Gewinnüberraschungen zwar positiv sind aber von der Größenordnung mittlerweile weit unter ihren mehrjährigen Durchschnitten liegen – so eine aktuelle S&P 500-Datenauswertung von FactSet. Bereits im vierten Quartal werden leicht rückläufige Gewinne erwartet. Ein Forward-KGV von 17,2 im S&P 500 Index, das noch marginal über dem 10-Jahres-Schnitt liegt, ist in so einem Umfeld schlichtweg zu hoch, denn für die USA gab es ein zuverlässiges Rezessionssignal, das bis dato seit den frühen 70erJahren jede der 8 Rezessionen vorhergesagt hat, nämlich eine inverse Zinskurve gemessen an einer negativen Renditedifferenz zwischen 10jährigen US-Staatsanleihen (Treasuries) und 3-Monats-T-Bills. Zwischen dem erstmaligen Auftreten der inversen Struktur und dem Rezessionsstart vergingen zwischen 6 und 17 Monate (Durchschnitt seit 1969: 12 Monate). Seit 25. Oktober ist die Zinskurve nun bereits

durchgehend invers. Zuletzt (25.11.) lag die Rendite Dreimonatiger Staatstitel 73 Basispunkte über jener zehnjähriger USStaatsanleihen.

Immer mehr Institutionen revidieren die Konjunkturprognosen nach unten, während durch die jüngsten Corona-Lockdown-Maßnahmen China als Wachstumsmotor ausfällt und die Konjunktur in Europa im Würgegriff der Ukraine-Krise ist. Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für 2023 auf 0,3 Prozent gesenkt (2022 werden noch 3,2% erwartet). Da ist eine Rezession nicht mehr weit entfernt und diverse Einkaufsmanager-Indizes deuten auf eine Kontraktion der Privatwirtschaft hin. Nimmt man in so einem Umfeld den MSCI World Index (USD), so liegt trotz knapp 20 Prozent Minus bis Ende Oktober 2022 das KGV noch immer bei 17,4 – schlichtweg zu hoch! Auch die Dividendenrendite ist mit 2,2 Prozent zu niedrig, denn mit Staatsanleihenrenditen zwischen 3 und 4 Prozent gibt es im sogenannten „risikolosen“ Spektrum bereits sichtbare Erträge.

Sind Anleihen nun attraktiv?

Sehr kurzfristig gesehen mit der Konsolidierung der Renditen am Bondmarkt

sind kleinere Kursgewinne möglich, die aber primär für Futures- oder CFD-Trader ein Thema sind, da diese gehebelt davon profitieren können. Doch Vorsicht: Beispielsweise waren vom 23. Oktober bis 25. November die Renditen zehnjähriger US-Treasuries am Terminmarkt bereits von 4,23 auf 3,69 Prozent rückläufig – also um satte 54 Basispunkte.

Für die Fed-Entscheidung am 14. Dezember preisen die Fed Fund Futures per 27. November eine weitere Leitzinsanhebung von 3,75 bis 4,00 auf 4,25 bis 4,50 Prozent mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 76 % Prozent ein. Der Zinsen-Peak wird zwischen 22. März und 14. Juni 2023 erwartet und sollte voraussichtlich bei 5,00 bis 5,25 Prozent liegen, was aufgrund der hohen Staatsschuld ein plausibler Höhepunkt sein könnte. Dem steht allerdings das nachhaltige Inflationsziel von 2 Prozent gegenüber. Ein leergefegter Arbeitsmarkt spricht eher dafür, dass für eine zweite Welle eine Lohn-PreisSpirale entfacht wird.

Die kurzfristige Entwicklung am Bondmarkt hängt von aktuellen Kommentaren geldpolitischer Entscheidungsträger der Fed bis Mitte Dezember 2022 ab. Mittelfristige Faktoren sind neben dem US-Arbeitsmarkt der weitere Verlauf des

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Konfliktes zwischen Russland und dem Westen sowie der Corona-Politik Chinas. Blickt man auf vergangene Hochinflationsphasen zurück, so haben diese durchaus mehrere Jahre angehalten. Die aktuelle geopolitische Gemengelage und die leergefegten Arbeitsmärkte in den USA und teilweise auch in Europa bergen hohes Inflationspotenzial.

Auf jeden Fall gibt es eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren, wobei vorsichtige Anleger wie folgt vorgehen sollten: Defensiv bleiben – Es zählt das Altbewährte

Während schuldenfreies Wohneigentum eine gute Absicherung gegen steigende Mietpreise ist und bei größeren Geldvermögen (über 700.000 Euro) durchaus eine solide Grundbasis darstellt, könnte eine reine defensive Veranlagung jenseits von Immobilien wie folgt aussehen:

Ca. 60 Prozent Cash kurzfristig auf Sparkonten veranlagt: Hier aktuelle Beispiele (25.11.): Das BestFlex-Konto bei der Santander Consumer Bank bietet täglich fällig 1,25 Prozent p.a..

Das be green Sparkonto Festzins der Oberbank bietet bereits ab einer Mindesteinzahlung von 1000 Euro auf 18 Monate fix 1,50 % p.a. und bei Addiko gibt es für 6 bzw. 12 Monate Bindungsdauer (Festgeld Mindesteinlage 5000 Euro) bereits je 1,90 bzw. 2,30 Prozent. Auf 36 Monate gebunden (Mindesteinlage 2500 Euro) gibt es auf dem BestFix-Konto bei Santander bereits 2,70 Prozent p.a.. Zwischen den einzelnen Konten kann gesplittet werden. Eine Obergrenze könnte beispielsweise die staatliche Einlagensicherung von 100.000 pro Person und Institut sein.

Ca. 35 % Edelmetalle: Hier sollte der Schwerpunkt in Bulliongold liegen. Goldmünzen wie Mapple Leaf, Philharmoniker und Krugerrand sowie Goldbarren sollten ca. 80 Prozent der Edelmetalle ausmachen. 20 Prozent (also 7 % des Gesamtinvestments) kann in Silber entweder differenzbesteuert in Form von Bullion-Münzen oder Beständen in Schweizer Zollfreilagern investiert werden. Letztere haben den Vorteil, dass sie umsatzsteuerfrei gehandelt werden können, solange sie nicht aus dem Lager entnommen werden.

Ca. 5 Prozent entweder defensive Einzelaktien oder Private-Equity-Fonds im Mantel einer Lebensversicherung.

Diese Anlagestrategie hat mehrere Vorteile:

• Erhalt der Handlungsfähigkeit, sollten sich nach einem Blitz-Crash Sonderchancen am Aktienmarkt ergeben.

• Sollten die Zinsen weiter steigend, dann passen sich die Einlage-Zinsen nach Ablauf der Bindungsfrist oder im Falle von Tagesgeld sofort an das höhere Niveau an. Entwickeln sich die Zinsen aber wieder rasch rückläufig war man im Genuss eines zwischenzeitlich höheren Niveaus.

• Schutz vor Extremszenarien und Inflation durch ca. 40 Prozent Sachwerte

• Zinserträge

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Blackout! Der Bestseller-Autor beim 16. Partner Cercle

Über 600 Gäste folgten der Einladung von Helvetia zum 16. Partner Cercle. An fünf Stationen in ganz Österreich erzählte Blackout-Autor Marc Elsberg über sein Buch, die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts und wie man sich am besten darauf vorbereitet.

Der Helvetia Partner Cercle besticht jedes Jahr mit spannenden Gastvorträgen am Puls der Zeit. Mit Marc Elsberg ist es der Versicherung wieder geglückt, die Hallen in der Steiermark, Salzburg, Tirol, Wien und Oberösterreich mit Helvetia-Partner des Partnervertriebs zu füllen.

Unsichere Zeiten brauchen Versicherung

Bedeutung von Versicherungsgesellschaften: „Die Welt hat sich verändert. Unsicherheit macht sich breit. Wir als Versicherer müssen dafür sorgen, dass sich die Menschen sicherer fühlen. Dafür steht unsere Branche.“

Bild oben: Alexander Neubauer, Werner Panhauser, Marc Elsberg, Thomas Neusiedler und Andreas Gruber

Helvetia Vorstand Werner Panhauser eröffnete die Abende. »Klimaextreme, Energieengpässe, Inflation – nach wie vor Corona«, Werner Panhauser reflektierte die letzten Krisenjahre und wie Helvetia gemeinsam mit den anwesenden Partnerinnen und Partnern die aufgetretenen Herausforderungen gemeistert hat. 200.000 Schäden wurden erledigt, 93 Prozent davon innerhalb von drei Werktagen – die Kundenansprüche somit mehr als erfüllt. Das zeigt sich auch im Bestandswachstum. Gemeinsam mit dem Maklervertrieb wuchs Helvetia auf über 555.000 Kundinnen und Kunden in den vergangenen Monaten.

In seiner Eröffnungsrede unterstreicht der Vertriebs- und Marketingvorstand die

Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb bei Helvetia, bedankt sich bei allen Partnerinnen und Partnern in ganz Österreich: »Das erfolgreiche Wachstum ist eine gemeinsame Erfolgsgeschichte. Wir schätzen das Vertrauen unserer Maklerinnen und Maklern in uns und unsere regionalen Servicekräfte – und in unsere schnellen Abwicklungsprozesse, digitalen Antragsstrecken und Portalen. Nur wenn unsere Partnerinnen und Partner optimal betreut sind, können sie den Betreuungsauftrag bei Ihren Kunden bestmöglich erfüllen.“

Blackout: Keiner kann wissen, was kommt

Anschließend trat der Keynotespeaker des heurigen Partner Cercle auf die Bühne. Ein drohender, kurzzeitiger Totalausfall des Stromnetzes, der sogenannte Blackout, ist immer wieder in aller Munde und

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scheint nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Energiekrise wahrscheinlicher denn je. Autor und Gastredner Marc Elsberg hat das Thema bereits 2012 in Form seines Thrillers „Blackout“ in einen spannenden Bestseller verwandelt. Mit seinem Vortrag „Blackout: Keiner kann wissen was kommt“ fesselte er die Besucherinnen und Besucher des Helvetia Partner Cercles.

„Stellen Sie sich vor, hier geht jetzt das Licht aus.“ In Anlehnung an seinen Erfolgsroman sprach er über Ursachen und mögliche Folgen eines Blackouts. Wie sich der Autor selbst auf einen möglichen Blackout vorbereitet, verriet der den Gästen zum Abschluss. Stromgenerator ist keiner im Hause Elsberg, die Vorräte lauf Empfehlung des Bundes jedoch schon.

1 3 4 2 1 Finster beim Vortrag von Marc Elsberg 2 Außergewöhnliche Orte beim Partner Cercle wie hier in Salzburg 3 Gute Stimmung in der Steiermark 4 Signierstunde mit Marc Elsberg 5 Volle Halle in Wien 5

Fehlende Versicherungslösung?

Das Institut für Versicherungswirtschaft hat heuer sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums beleuchtet das Institut ein brisantes Thema und stellt eine harte Aussage in den Raum: Gibt es für Überschwemmungsschäden in Folge von Hochwasser ausreichend Versicherungsschutz?

Laut Othmar Nagl, Vorsitzender der JKU Linz: „Die Schäden aus Naturkatastrophen zeigen immer kürzere Wiederkehrperioden mit immer größeren Schadenausmaßen. Dabei sind Hagelund Sturmschäden die Folgen jener Elementarereignisse, die die österreichische Versicherungswirtschaft für Kunden zur Gänze abdeckt. Nicht so hingegen für Überschwemmungsschäden in Folge von Hochwasser führenden Flüssen oder Starkregenereignissen. Hier gibt es bislang keine ordentliche Versicherungslösung. Wir können daher unsere Kunden nicht im gewünschten Ausmaß unterstützen.“

sitzer gegen sämtliche Elementarrisiken versichern müssen, wäre auch die Versicherungsprämie jedes Einzelnen besser leistbar, weil damit eine größere Versicherungsgemeinschaft solidarisch zusammensteht. Der Vorteil für die Betroffenen wäre, dass sie nicht mehr Bittsteller wie etwa bei Auszahlungen vom Katastrophenfonds sind, sondern Rechtsanspruch auf Ersatzleistungen hätten“, erklärt Othmar Nagl.

Quellen: VVO, KFV, JKU

Seit zwanzig Jahren fordern immer mehr Versicherer, dass die KatastrophenVersicherung, wie etwa in der Schweiz, eine Pflichtversicherung wird. Keine Regierung hat bisher diese Forderung unterstützt, und es ist auch weiterhin keine Änderung der Haltung erkennbar. „Wenn sich alle Gebäude- und Wohnungsbe-

Dass Naturkatastrophen Existenzen gefährden, wird uns laufend deutlich vor Augen geführt. Die Bevölkerung wird zunehmend dafür sensibilisiert, dennoch sind sich nicht alle der damit einhergehenden Gefahren bewusst, zum Beispiel die Nichtdeckung der Folgen durch Versicherungen. Überschwemmungen sind längst nicht mehr nur ein Problem für wassernahe Gebäude.

Klar ist, dass Hochwasser und Starkregen natürliche Ereignisse und als solche nicht verhinderbar sind. Hans Starl,

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der Bereichsleiter Elementarschadenprävention des EPZ (Elementarschadenpräventionszentrum) Linz, dazu: „In Österreich kann eine erfolgreiche Anpassung an die künftig zu erwartenden Naturgefahren gelingen. Dafür braucht es aber eine optimale Zusammenarbeit aller im Risikokreislauf Beteiligten. Also von der Prävention zur richtigen und sicheren Intervention bis hin zum Risikotransfer, wenn die Natur das ein oder andere Mal doch extremer kommt, als erwartet.“

Die effektivsten Schutzmaßnahmen sind die Freihaltung von überflutungsgefährdeten Bereichen und das Einbremsen der Bodenversiegelung durch Verbauung. Darüber hinaus muss in der Bevölkerung die Kenntnis und das Bewusstsein der möglichen Gefahren gestärkt werden. Die Ausweisung und Darstellung überflutungsgefährdeter Flächen ist ebenfalls eine bedeutende bewusstseinsbildende Maßnahme. Neben der Erstellung der parzellengenauen Gefahrenzonenpläne ist mit dem Internetportal www.hora. gv.at (HORA) in den letzten Jahren eine umfassende Plattform für Naturgefahren entwickelt und laufend erweitert worden.

Durch die Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten im Bereich der Oberflächenwassermodellierungen in Verbindung mit digitalen Informationen bezüglich Geländeoberfläche, Bodenkennwerten und Niederschlag können außerdem Simulationen mit zuverlässigen Resultaten für große Flächen ausgeführt werden. Die Wissenschaft liefert dafür fundierte Analysen und Grundlagen. Diese Ergebnisse dienen in weiterer Folge als Informationsgrundlage für Risikoeinschätzungen, woran natürlich die Versicherungswirtschaft ein gesteigertes Interesse hat.

Auch Rückversicherer fordern Umstellung

Angesichts der hohen Inflation und der gestiegenen Risiken durch Naturkatastrophen fordert die Swiss Re aktuell von den Versicherern, einen größeren Anteil der Risiken selbst zu übernehmen, also weniger Risiken an Rückversicherer abzugeben.

„Im Vergleich zur Periode 2000–2010 haben sich die globalen Überschwemmungsschäden im letzten Jahrzehnt verdoppelt. Nur 15 Prozent dieser Schäden waren versichert. Wir rechnen damit, dass der Klimawandel und sozioökonomische Entwicklungen Überschwemmungsschäden in Zukunft weiter in die Höhe treiben werden.

Dieser Entwicklung müssen wir mit einem besseren Verständnis von Hochwasserrisiken, erfolgreicher Risikoprävention und effizienten Versicherungslösungen entgegenwirken. Im europäischen Vergleich weist Österreich eine geringe Versicherungsdichte auf und Elementarpolizzen offerieren meist nur niedrige Deckungssummen. Ist Österreich für zukünftige Überschwemmungsereignisse gut gewappnet?“, fragt sich Jan Winkler, der Natural Hazard Specialist des Schweizer Rückversicherers.

Um weniger Rückversicherungskapazitäten zu brauchen, müsste der Risikoausgleich in der Erstversicherung verbessert werden. Das kann nur über größere Versicherungsgemeinschaften funktionieren. Dazu Franz Prettenthaler, Direktor des „Joanneum Research“-LIFEInstituts für Klima, Energie, Gesellschaft in Graz: „Die größte finanzielle Gefahr in Oberösterreich und Österreich durch den Klimawandel geht eindeutig von Veränderungen im Hochwassergeschehen aus. Bereits heute hat Österreich das zweithöchste Hochwasserrisiko von allen europäischen Ländern. Der einzelne Haushalt ist durch den Katastrophenfonds aber nur ungenügend (zu rund 50 %) durch diese finanzielle Bedrohung geschützt und es gibt auch keinen ausreichenden privaten Versicherungsschutz. Daher gehört eine bessere finanzielle Risikovorsorge zu einer der vordringlichsten Aufgaben für die Anpassung an die steigenden Gefahren durch den Klimawandel neben der ebenso dringend gebotenen Dekarbonisierung der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft.

Die gute Nachricht im Hinblick auf die Bewältigung des Hochwasserrisikos ist, dass das Risiko als Ganzes betrachtet

versicherbar ist, das heißt, wenn die öffentliche Hand und der private Versicherungssektor zusammenarbeiten, kann das Risiko zu leistbaren Prämien gestemmt und auch an internationale Rückversicherer ausgelagert werden, wenn man das möchte.“

Othmar Nagl abschließend: „Wie also können wir mit dem Risiko umgehen? Kurz zusammengefasst so: Das Risiko erkennen, vermeiden und eine ordentliche Versicherungslösung entwickeln. Ich könnte mir eine Lösung nach dem Vorbild der Hagelversicherung in der Landwirtschaft vorstellen. Man könnte mit der Bündelung aller Sturmversicherungen beginnen und schrittweise eine österreichische Katastrophen-Versicherung aufbauen, die als alleinige Anlaufstelle diese Risiken versichert und damit den regionalen Risikoausgleich schafft, weil nicht gleichzeitig in ganz Österreich schwere Schäden entstehen. Im Idealfall gibt es staatliche Zuzahlungen bei den Versicherungsprämien ebenfalls in Analogie zur Hagelversicherung bei landwirtschaftlichen Kulturen. Dafür würden keine Katastrophenfonds der Länder mehr gebraucht werden und die Länderbudgets entlastet.“

HORA

Im Jahr 2002 starteten das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft und der

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Othmar Nagl

Im Jahr 2002 starteten das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft und der VVO das Projekt HORA. Im Jahr 2006 wurde die digitale Gefahrenkarte freigeschaltet - hier der Donauverlauf von der Wachau bis Korneuburg.

VVO das Projekt HORA. Im Jahr 2006 wurde die digitale Gefahrenkarte freigeschaltet. Vorerst war nur eine erste Gefahrenabschätzung für das Risiko einer möglichen Überschwemmung entlang von insgesamt mehr als 25000 Flusskilometer mittels Adresseneingabe möglich.

Im Jahr 2021 erfolgte eine österreichweite Neuberechnung der Überflutungsflächen. Mit aktuell hydrologischen Daten und eine Erweiterung auf nunmehr insgesamt fast 40000 Flusskilometer. Ziel von HORA sind die Schärfung der Risikowahrnehmung, die Sensibilisierung der Bevölkerung für Naturgefahren und die Anregung zur Eigenvorsorge. HORA wird laufend weiterentwickelt. Die Darstellung der verschiedenen Naturgefahren entspricht dem heutigen Stand der Technik. HORA hat sich damit in den letzten Jahren zu einem Leuchtturm-Projekt im Bereich der Risikokommunikation von Naturgefahren entwickelt und wurde bereits vielfach auf internationaler Ebene als beispielgebendes Modell präsentiert. Die Verwendung von HORA in der Versicherungswirtschaft geht heute weit über eine individuelle Risikoeinschätzung hinaus. Sie ist ein weiteres Einsatzgebiet eine einheitliche, originäre Basisinformation für Schadenmodellierung von zukünfti-

gen Großschäden für den gesamten österreichischen Versicherungsmarkt.

NaturkatastrophenBewusstsein

Wie fühlen sich die Österreicher hinsichtlich der Bedrohung durch Naturkatastrophen in ihren eigenen vier Wänden? Katastrophenereignisse stellen Betroffene nicht nur vor große psychische, sondern auch vor finanzielle Belastungen. Ungewissheit, wie es weitergeht, ob es finanzielle Hilfe gibt und welche Schritte die nächsten sein müssen. Obwohl wir in Österreich von Naturkatastrophen nicht ausgenommen sind, ist die Informationslage der Bevölkerung nicht besonders gut. In betroffenen Gebieten hält die Präsenz der Thematik nach einem Naturereignis zirka fünf Jahre an, dann gerät auch dort das Thema in den Hintergrund. In Wien z. B. haben sich 42 Prozent (Naturkatastrophenstudie KFV) überhaupt noch nicht mit den Auswirkungen von Naturkatastrophen in Österreich auseinandergesetzt. 60 Prozent haben keine Informationen zur Gefährdungslage am Wohnort eingeholt und 27 Prozent wissen nicht, ob bzw. gegen welche Naturkatastrophen sie versichert sind.

Versicherungsprodukte

Welche Deckungen bieten die Versicherungsunternehmen im Eigenheim/ Haushalt zum Thema Naturkatastrophenschutz an?

Bei der Generali Versicherung kann ein erweiterter Katastrophenschutz miteingeschlossen werden. In Deckung werden Hochwasser-, Niederschlagswasser- und Erdbebenrisiken genommen, je nach Produktvariante automatisch mit einem Sublimit von bis zu 4.000 Euro. Je nach Risikozone und individueller Bedrohung kann das Sublimit auf maximal 50.000 Euro erhöht werden.

Bei „ERGO fürs Wohnen“, die Eigenheim- und Haushaltversicherung der ERGO Versicherung, ist der Katastrophenschutz in der Variante „Basis“ bis 4.000 Euro bzw. in der Variante „Plus“ bis 7.500 Euro prämienfrei eingeschlossen. Die Summen für Haushalt und Eigenheim gelten additiv, sodass beispielsweise in der Variante Plus bis zu 15.000 Euro gedeckt sind. Im Katastrophenschutz versichert sind Niederschlags- und Schmelzwasser, Hochwasser, Überschwemmung, Lawinen, Lawinenluftdruck, Erdsenkung, Muren, Erdbeben (Selbstbehalt 350 Euro)

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und witterungsbedingter Kanalrückstau. In der Variante Plus ist auch das Ansteigen des Grundwasserspiegels eingeschlossen. Eine Erhöhung der Summen für Katastrophenschutz auf zehn Prozent oder sogar 25 Prozent der gewählten Höchsthaftungssumme der Eigenheim- und/oder Haushaltversicherung ist möglich, sofern der Risikoort nicht in der Hochwasserrisikozone 1 (HoraZone 1, HQ 30) liegt.

Bei der Niederösterreichischen Versicherung kann ein erweiterter Katastrophenschutz gegen Mehrprämie vereinbart werden, abhängig davon, in welcher Risikozone das Gebäude liegt, ein zusätzlicher Deckungsschutz bis 50.000 Euro kann ebenfalls eingedeckt werden. Im Rahmen der Sturmschadenbzw. Haushaltsversicherung ist eine Katastrophenschutzdeckung bis je 5.000 versichert.

Die Zürich Versicherung unterscheidet beim Naturkatastrophenschutz in ihren Produkten zwischen Katastrophenschutz 1 (Hochwasser und Überschwemmung) und Katastrophenschutz 2 (Erdbeben, Vermurungen, Lawinenund Lawinenluftdruck, Erdsenkung). Es werden vier Versicherungssummen angeboten, von 4.000 Euro bis 100.000 Euro. Zusätzlich verfügt das Eigenheim-/Haushaltsprodukt auch noch über die Möglichkeit, Witterungsniederschläge/Kanalrückstau miteinzuschließen, mit unterschiedlichen Versicherungssummen von 7.500 Euro bis 20.000 Euro.

Bei der Wüstenrot besteht – wie bei den meisten anderen angefragten Versicherungsunternehmen – eine Basisde-

ckung für Schäden durch Hochwasser, Überschwemmung, Muren, Lawinen, Erdsenkung, Erdbeben, Anstieg des Grundwasserspiegels sowie Niederschlagswasser inkl. Rückstau jeweils bis zur Entschädigungshöchstgrenze von 4.000 Euro. Die Entschädigungshöchstgrenze für den Katastrophenschutz kann gegen Mehrprämie für das Gebäude bis zehn Prozent der GebäudeHöchsthaftungssumme (maximal 60.000 Euro) und für den Wohnungsinhalt bis 30 Prozent (maximal 40.000 Euro) erhöht werden. Bei Einschluss des Upgrade-Pakets Premiumschutz gilt für die Katastrophendeckung ein Summenausgleich, d. h.: Wird im Versicherungsfall die maximale Katastrophenschutz-Ersatzleistung für das Gebäude nicht völlig ausgeschöpft, so steht der verbleibende Betrag bei Bedarf zusätzlich zur maximalen Katastrophenschutz-Ersatzleistung für den Wohnungsinhalt zur Verfügung (bzw. umgekehrt).

Die Wiener Städtische Versicherung bietet Kunden Katastrophenschutz-Erhöhungsvarianten gegen Hochwasser auf eine Versicherungssumme von 20.000 Euro (Variante 1) bzw. auf 50.000 Euro (Variante 2) im Eigenheim- und Haushaltsversicherungsbündel an. Die Variante 2 kann jedoch nicht für HQ-30-Zonen abgeschlossen werden. Hinsichtlich Erdbeben ist Österreich nicht stark gefährdet, dennoch hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 2021 mehr als 1600 Erdbeben in Österreich registriert. Die Basisabdeckung im Eigenheim-Haushaltsversicherungs-Bündel liegt bei 5.000 Euro. Bei einer Erhöhung

auf 10.000 Euro beträgt die Mehrprämie rund 9 Euro pro Jahr (abhängig vom Risikogebiet für 100 m²). Die Mehrprämie bei einer Erhöhung auf 20.000 Euro beträgt rund 17 Euro pro Jahr.

In der Haushalts- bzw. Eigenheimversicherung der DONAU Versicherung ist die Deckung für Elementarereignisse zweigeteilt in Katastrophendeckung Wasser (mit Hochwasser, Überschwemmung sowie Regen, Schnee und Schmelzwasser) und Katastrophendeckung Erdbeben. Die Katastrophendeckung Wasser und Erdbeben ist in Variante Basis und Plus mit jeweils 5.000 Euro automatisch mitversichert. Das heißt gesamt 10.000 Euro, wenn Haushalts- und Eigenheimversicherung bei der DONAU abgeschlossen werden. Die Gefahren Vermurung, Lawinen und Lawinenluftdruck sind obligatorisch mitversichert – in der Variante Basis bis 5.000 Euro und in der Variante Plus bis 30.000 Euro. Die Versicherungssummen für Katastrophendeckung Wasser und Erbeben können unabhängig voneinander auf bis zu 30.000 Euro erhöht werden. In der HORA-Zone HQ30 und bei Risiken ohne HORA-Zonenbestimmung ist keine Erhöhung der Katastrophendeckung Wasser möglich. Jedoch ist mit der Katastrophenschutz-Zusatzversicherung für den jeweiligen Risikoort eine maximale zusätzliche Versicherungssumme von 150.000 Euro für Gebäude & Inhalt möglich, wenn die Summen der Haushalts- und Eigenheimversicherung voll ausgeschöpft sind, das Risiko nicht in einer HQ30Zone liegt und keine Vorschäden verzeichnet werden.

Frohe Weihnachten sowie ein gutes und sicheres Neues Jahr wünscht Ihre Kärntner Landesversicherung!

Die gemeinsame Reise hat begonnen

Das Jahr 2022 war ein besonderes Jahr: Nicht nur für die Merkur Versicherung, sondern auch für die Merkur Lebensversicherung, die aus der Nürnberger Versicherung hervorgegangen ist.

Ingo Hofmann, CEO der Merkur Versicherung, bringt es auf den Punkt: „Gemeinsam haben wir es geschafft. Viele Etappen haben wir gemeistert, nun ist die Merkur Familie um ein neues Mitglied reicher. Damit wachsen nicht nur zwei Unternehmen zusammen, es verbinden sich viele Geschichten und vor allem Menschen, die diese Geschichten weiterschreiben. Als ein Team an zwei Standorten.“ Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der Merkur Lebensversicherung, freut sich: „Als Teil der Merkur Gruppe haben wir alle Voraussetzungen, um in Zukunft weiter erfolgreich wachsen zu können. Auf der anderen Seite wollen wir mit unserer Expertise dazu beitragen, dass die Merkur Versicherung ihre Position im Bereich der Personenversicherung weiter ausbauen kann.“

Chancen in Vertrieb und Produktentwicklung

Durch dieses gewachsene Miteinander ergeben sich große Chancen, in erster Linie für Kunden und Vertriebspartner. Zum einen im Vertrieb, durch die Nutzung der gemeinsamen Vertriebskanäle und Partnernetzwerke, zum anderen wird das Produktangebot deutlich erweitert. So hat die Merkur ihre Stärken traditionell in der Gesundheitsversicherung, die Merkur Lebensversicherung gilt als Spezialist in der Berufsunfähigkeitsversicherung und ist Pionier in der Fondsgebundenen Lebensversicherung in Österreich. Molterer: „Für die Zukunft sind auch interessante Paketlösun-

gen aus beiden Welten denkbar, etwa im Bereich BU, Gesundheits- oder Pflegeversicherung.“

Umfassende Personenversicherung

Was die Zukunft betrifft, hat die Merkur Versicherung eine klare Vision. Ingo Hofmann beschreibt sie so: „Wir wollen die erste Wahl für eine umfassende Absicherung des Wunders Mensch sein. Für uns hat die Customer Journey im Großen wie im Kleinen Priorität, es geht uns um die sich dynamisch ändernden Kundenbedürfnisse. Hier innovative Lösun-

gen anzubieten, sehen wir als unsere Verantwortung.“ Der Kunde in fünf oder zehn Jahren wird nicht ein Versicherungsprodukt kaufen, und der Makler wird keinen Vertrag vermitteln, sondern eine individuelle Lösung, die der jeweiligen Lebensphase entspricht. Das kann eine Risikoübernahme sein, ein Assistancepaket, Maßnahmen zur Gesundheitsprävention, eine Perspektive für die Zeit nach dem Erwerbsleben oder ein Plan B im Falle der Berufsunfähigkeit. „Diese Vision wahrzumachen, daran arbeiten wir als Team Merkur, gemeinsam mit unseren engagierten Vertriebspartnern und Freunden.“

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Kurt Molterer und Ingo Hofmann
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g&o brokernet mit neuer Gewerbeplattform und Produktinnovationen

Wir haben mit Doris Antoni verantwortlich für Marketing und Vertrieb über die Gewerbeplattform und Produktinnovationen bei g&o brokernet gesprochen.

Frau Antoni, Sie sind bei g&o brokernet unteranderem für die Akquisition und Betreuung von Maklerpartnern zuständig, was sind Ihre Erfahrungen bei den Gesprächen mit Vertriebspartnern am Markt?

Doris Antoni: Bei meinen Erstgesprächen mit einem Makler steht jeweils eine Frage im Vordergrund: Wodurch unterscheidet sich die g&o brokernet GmbH von anderen Gruppierungen? Allein aus einer Website oder aus Inseraten ist es nicht möglich, das zu erkennen.

Wir verstehen uns als Dienstleister und Unterstützer genau dort, wo es einem einzelnen Maklerbüro schwerfällt, herausragende Leistungen zu erhalten. Aufgrund der wertschätzenden und professionellen Zusammenarbeit mit den einzelnen Versicherungsunternehmen und der Qualität der kooperierenden Makler ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, insbesondere die EDV/IT-

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Wir verstehen uns als Dienstleister und Unterstützer genau dort, wo es einem einzelnen Maklerbüro schwerfällt, herausragende Leistungen zu erhalten.

Lösungen wie auch die Produktepalette in ihrer Leistungsstärke wie auch Qualität zu optimieren und zu erweitern. Vor allem für den Gewerbebereich haben wir in den letzten beiden Jahren Lösungen erarbeitet, die ihresgleichen suchen.

Wie sehen die Lösungen aus und was meinen Sie damit?

Antoni: Ein gutes Beispiel dafür ist die aktuellste Produktentwicklung – eine Excedentendeckung für das Bau- und Baunebengewerbe, die Lösung von g&o brokernet für nicht kündbare Grundverträge.

Oft übernimmt man als Versicherungsmakler Verträge, die noch ein lange Restlaufzeit haben oder derart günstig sind, dass man diese nicht kündigen möchte, jedoch die Versicherungssumme für einen optimalen Schutz nicht ausreicht. Für genau diese Fälle haben wir gemeinsam mit unserem Versicherungspartner eine Praxislösung erarbeitet: Es steht eine Versicherungssumme nach dem Grundvertrag von 10 Millionen Euro zur Verfügung, die Deckung ist auf die Bauwirtschaft abgestimmt und enthält ein umfassendes Klauselpaket. Selbstverständlich ist auch eine DIC/ DIL Lösung mit hohen Sublimits von drei Millionen Euro inkludiert. Damit können Deckungslücken des Grundvertrages aufgefangen werden – der Makler kann sofort einen Mehrwert für seinen Kunden liefern.

In unserem Gespräch, haben Sie auch erwähnt, dass eine neue Gewerbeplattform entwickelt wurde?

Antoni: Wir haben eine neue g&o brokernet Gewerbeplattform entwickelt –ohne die so oft notwendigen Mehrfacheingaben und Brüche. Der Makler oder Kunde wird einfach und zügig durch den Beratungsprozess geführt, für Neukunden sind alle notwendigen Dokumente, wie z.B. Vollmacht und Maklervertrag hinterlegt und können mit digitaler Un-

terschrift erstellt und versendet werden. Vom Angebot bis zur fertigen Polizzierung sind die jeweils involvierten Personen laufend informiert, die notwendigen Dokumente stets gespeichert und abrufbar. Damit werden Qualität und Geschwindigkeit gesteigert, über Courtage Control können sämtliche Dokumente automatisiert in das CRM System übernommen werden, ohne etwas zu klicken oder hineinziehen zu müssen.

Jährliche Abfragen wie Jahresumsatz, Gewerbeberechtigungen etc. übernimmt die Plattform automatisch. Kommen vom Kunden keine Daten retour, wird urgiert und der Makler wird informiert. Mit diesem Prozess ist uns bei g&o brokernet eine einfache und praxisgerechte Lösung gelungen, die wir natürlich auch für weitere Produktlösungen nutzen werden bzw. bereits nutzen.

Auf welchen elektronischen Devices kann man die Gewerbeplattform nutzen?

Antoni: Die Gewerbeplattform ist mobil responsive gestaltet und kann somit auf allen Geräten genutzt werden – egal ob Laptop, Tablet oder Mobile-Phone.

Welchen Vorteil können die Vertriebspartner generieren?

Antoni: Die mit uns kooperierenden Makler sollen durch die von uns gestalteten Arbeitsprozesse, die Vereinfachung und Optimierung von Arbeitsschritten und die fertig gestalteten Produktlösungen mehr Zeit für die Gespräche mit ihren Kunden haben. Gerade im Falle von Schadensereignissen ist der Makler jene Person, die sein Kunde braucht. Dafür muss jene Zeit eingesetzt werden können, die woanders eingespart werden konnte.

Natürlich zählen der regelmäßige Austausch und Wissenstransfer untereinander zu den wichtigsten Leistungen, die eine Gruppierung erbringen kann, basierend auf der Qualität der einzelnen Mitglieder. Die alljährlichen g&o brokernet Veranstaltungen, wie dem heurigen Adventumtrunk, sind immer gut besucht und wirken sich positiv auf ein konstruktives Miteinander aus. Durch den eigens gegründeten Beirat bestehend aus kooperierenden Maklern, wird der Gruppenzusammenhalt zusätzlich gestärkt. Unser Ziel ist es, weitere einzigartige oder herausragende Produktlösungen auf den Markt zu bringen und die Digitalisierungsprozesse so zu gestalten, dass jeder g&o brokernet Maklerpartner auch seinen Kunden gegenüber Alleinstellungsmerkmale anbieten kann.

Wir danken für das Gespräch.

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Generali Produktwelt als innovative Privatversicherung der Zukunft

Die Generali entwickelt sich laufend weiter und passt ihre Produkte und Leistungen den Bedürfnissen ihrer Partner und Kunden entsprechend an. Dank des innovativen, digitalen Verkaufssystems – der Generali Produktwelt – werden Versicherungs-, Assistance- und Präventionslösungen proaktiv, rasch und unkompliziert umgesetzt.

Seit fast zehn Jahren wird die Generali von ihren Vertriebspartnern als eine der besten Eigenheim/Haushalt- und Gewerbeversicherungen sowie als herausragende Servicepartnerin ausgezeichnet. Das Erfolgsrezept sind höchste Qualität und Flexibilität in den Produkten und der gesamten Dienstleistungskette.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Generali Produktwelt – ein innovatives Verkaufssystem, mit dem die Vertriebspartner voll automatisiert und zugleich höchst flexibel den individuellen Versicherungsbedarf der Kunden abdecken können. Mit einem einfachen Klick werden die modular aufgebauten Versicherungs- und Serviceleistungen ein- und ausgeschlossen. Dies reicht von einer klassischen Eigenheim- und Haushaltversicherung über eine Rechtsschutz- und Unfalldeckung bis hin zu einer Jahresreiseversicherung.

Assistance- und ServiceLeistungen gefragt

Großes Interesse besteht bei präventiven Assistance- und Service-Leistungen gerade auch im Privatbereich. Von qualitativ hochwertigen Handwerkernetzen bis hin zu einer medizinischen Betreuung im Rahmen des Rehabilitations-Managements in der Unfallversicherung bietet die Generali umfassende Services und Dienstleistungen. Mit der Generali IT& Cyberassistance hilft die Generali ihren Privatkunden 24/7 bei allen Fragen

und Problemen hinsichtlich IT und Unterhaltungselektronik – z.B. bei PCs, Laptops, Druckern, TV-Geräten oder Spielkonsolen. Damit unterstützt und begleitet die Generali – gemeinsam mit ihrer Kooperationspartnerin Europ Assistance – als Lifetime Partner ihre Kunden in außergewöhnlichen Situationen bestmöglich.

Eigenheim- und Haushaltversicherung mit Green IT Assistance

Gerade in Zeiten zunehmender Cyberkriminalität sind präventive IT-Services sehr hilfreich. Oft können schon mit geringen Maßnahmen, wie beispielsweise der Aktualisierung einer Firewall oder regelmäßigen Updates von Passwörtern, größere Schäden vermieden werden. Mit Experten-Know-how ist IT-Sicherheit auch im privaten Bereich gut umsetzbar. Ein Großteil der Fragen und Problemstellungen wird umgehend telefonisch oder remote beantwortet bzw. gelöst. Ein professionelles Team von IT-Experten berät auch hinsichtlich Cybervorsorge, unterstützt bei allen Fragen zu IT-Themen und steht auch im Falle eines Schadens für Kundenanfragen bereit.

Die IT- und Cyberassistance ist im Rahmen der aktuellen Eigenheim- und Haushaltversicherung im Premiumschutz automatisch mitumfasst und ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Generali.

Mit der Green IT Assistance hat die Generali Ende November einen weiteren, neuen Beratungsservice auf den Markt gebracht. In Kooperation mit der Europ Assistance unterstützt die Generali ihre Kunden bei allen Fragen zum Thema Energie, Energiesparen, Recycling und Fördermöglichkeiten in diesem Bereich. Die Green IT Assistance ist im Rahmen des Tip&Tat Pakets in allen neu abgeschlossenen Haushalt- und Eigenheimprodukten der Generali mitversichert.

Als Lifetime Partner bietet die Generali individuelle Lösungen, die den persönlichen Bedürfnissen ihrer Kunden entsprechen. Attraktive Assistance- und Service-Pakete ergänzen die umfangreichen Versicherungslösungen. Dem hohen Sicherheitsbedürfnis der Generali Kunden wird damit verantwortungsvoll Rechnung getragen.

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Dr. Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate der Generali Versicherung

Digitale Schadenmeldung – so einfach wie noch nie!

Automatische Datenübernahme

Alle für die Schadenmeldung wichtigen Kundeninformationen zusammenzutragen ist oft eine kleinteilige und zeitraubende Arbeit. Auf der TOGETHERPlattform und in CCA sind in der Regel alle kundenrelevanten Daten bereits gespeichert und werden gleich ins Schadenformular übernommen. Mühsames Eintippen der Daten inklusive Fehler, die dann in der Eile passieren können, gehören damit der Vergangenheit an. Das spart Zeit und Nerven. Zudem können Dokumente und Fotos ganz einfach per Drag & Drop hinzugefügt werden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – aber schnell soll es gehen

Bevor Sie die Schadenmeldung an den Versicherer abschicken, erhalten Sie zur

Kontrolle eine vollständige Übersicht, damit Sie keine wichtigen Informationen übersehen. Wenn Ihnen dann noch etwas auffällt, können Sie das ändern und ergänzen. Sie können die Schadenmeldung auch jederzeit pausieren und dann wieder an der Stelle starten, wo Sie gerade waren, ohne alle bereits durchgeführten Schritte wiederholen zu müssen. Die Schadenmeldung wird unter einer eigenen Geschäftsfallnummer gespeichert und ist damit jederzeit von überall abrufbar.

Sichere Datenübertragung und -speicherung

Als führender Anbieter für digitale Geschäftsfallabwicklung ermöglicht TOGETHER CCA auch ein vollelektronisches Schadenmanagement. Mittlerweile ist dieses sogar so weit ausgebaut, dass das Einreichen bereits bei Endkundinnen und -kunden beginnen kann. Für all jene, die diese Dienstleistung noch nicht kennen und nutzen, gibt es jetzt Videos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen im TOGETHER CCA VideoVersum. Versicherungs-

Sicher ist sicher – das Credo der Versicherungsbranche betrifft auch die Übermittlung einer Schadenmeldung. TOGETHER CCA übermittelt alle Daten über eine gesicherte Verbindung an den jeweiligen Versicherer. Auch das Abrufen der Daten ist nur mit ei-

nem personalisierten Zertifikat (auf der TOGETHER Plattform) oder mit Username und Passwort (in CCA) möglich.

Im TOGETHER CCA VideoVersum stehen Videos zum Thema Schadenmeldung für Sie bereit, in welchen Sie Schritt für Schritt angeleitet werden, wie ein Schaden abgewickelt werden kann und welche Vorteile das für Sie beinhaltet: https://servicebytogether.togethercca.com/ videoversum

Übrigens können Sie auch Ihre Kundinnen und Kunden ein wenig für Sie arbeiten lassen. Wie das geht? Ganz einfach mit unserem Kundenportal myVersUm. Alle Infos hierzu finden Sie auf unserer Website: https://www.togethercca.com/myversumfaq-fuer-makler

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Sie möchten sich selbst überzeugen?
meldet Schaden ein Schaden wird auf TOGETHER oder CCA erfasst Schaden wird an VU gesendet Schaden kann eingesehen werden Schaden aktualisiert auf TOGETHER und CCA VersicherungsnehmerIn erfasst Daten und Dokumente, z.B. im Kundenportal
VermittlerIn kontrolliert und ergänzt gegebenenfalls fehlende Daten. Automatisiert über unsere direkten Schnittstellen zu den Versicherungen Live-Zugriff auf VU-Portal jederzeit via Deeplink möglich Automatisch mit Hilfe von OMDS 2.x Daten der Versicherungen Wickeln Sie Schadenmeldungen elektronisch ab! https://togethercca.com/schadenmeldung Zum Video:
nehmerIn
myVersUm

Reisen bildet

Wie war der Sommertourismus? Hat es einen Mehrbedarf an Reiseversicherungen gegeben, wie waren die Schadensverläufe?

Lackner: Aus der Sicht des Reiseversicherers sieht die Reisezeit sehr gut aus, denn die Reisebuchungen sind fast wieder auf Vor-Corona-Niveau (2019), die Abschlüsse bei Reiseversicherungen sogar darüber. Das hat zwei Gründe: Einerseits entwickelt sich die Branche generell positiv. Alle Bereiche des Tourismus boomen, die Lage ist momentan sehr gut und das Sicherheitsbewusstsein der Reisenden hat sich verstärkt. Fast alle ins Ausland Reisenden schließen eine Reiseversicherung ab, die Nachfrage ist gegenüber den Vorjahren enorm gestiegen und liegt weit über den Vorkrisenjahren. Es steht das Thema Stornoversicherung im Vordergrund, insbesondere das Thema Absicherung bei Erkrankung (mit Storno und auf Reisen). Begleitend sind aber auch durch die mehrmaligen Corona-Erkran-

kungswellen die Schadensmeldungen rasant gestiegen sind.

Wir sind einer der wenigen Reiseversicherer, der Corona als Erkrankung anerkennt und mitversichert.

Das Bewusstsein für Sicherheit beim Reisen ist bei den Kunden enorm gestiegen. Üblicherweise sehen wir diese Entwicklung in Krisenzeiten kurzzeitig, seit der Coronapandemie ist das Bewusstsein und das Bedürfnis nach Sicherheit bis heute geblieben und wird länger anhalten. Was heuer auch ein besonderes Anliegen der Kunden war, ist die Versicherungsbestätigung für das Urlaubsland, da unterschiedliche

Länder unterschiedliche Bestätigungen verlangten. Hier gab es einen hohen Arbeitsaufwand für unsere Mitarbeitenden, auch im Bereich der Aufklärungsarbeit für unsere Kunden waren wir sehr eingesetzt.

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Wolfgang Lackner, CEO Europäische Reiseversicherung, und Makler-Chef Klaus Kretz zu den Sicherheitsgedanken der Reisenden und über das Reisejahr 2022.
Alle Bereiche des Tourismus boomen, die Lage ist momentan sehr gut und das Sicherheitsbewusstsein der Reisenden hat sich verstärkt.
„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.“
- Freiherr Alexander von Humboldt
Wolfgang Lackner

Aber natürlich ist der Krieg in der Ukraine ein großes Thema bei uns, nach der Reisewarnung für die Ukraine mit den VISA-Problemen für Russland, auch hier waren unsere Mitarbeiter sehr gefordert. Gemeinsam haben wir heuer sicherlich sehr viele Herausforderungen bewältigt.

Nachdem der Tourismus wieder boomt: Wie ist die ärztliche Betreuung am Urlaubsort, welche Hilfestellungen bietet die Europäische Reiseversicherung ihren Kunden?

Kretz: Das Jahr war von einem geänderten Reiseverhalten geprägt. Es sind immer mehr Menschen wieder auf Reise gegangen, aber sie sind in Europa geblieben. Zum Beispiel meldete Griechenland eine der besten Sommerreisesaisonen der letzten Jahre, aber auch Italien und Kroatien waren sehr gut besucht. Die Reise innerhalb Europas wähnt Urlauber in Sicherheit, so sicher ist es aber oft bei medizinischen Notfällen nicht. Leider sind noch immer viel zu viele Urlauber der Meinung, dass der Einsatz der E-Card

die Kosten einer medizinische Versorgung im Urlaubsland übernimmt. Das ist aber leider nicht so, denn auch die medizinischen Versorgung bei unserem Nachbarland Kroatien kann schnell zu einem hohen finanziellen Aufwand führen, da-

her ist auch bei Reisen innerhalb Europas eine Reiseversicherung unabdingbar. Wenn Urlaubsreisen nach Amerika geplant sind, sollte man nicht nur über eine Reiseversicherung nachdenken, sondern sich auch unbedingt über die Deckungssummen der Reiseversicherung informieren. Die Kosten bei einer ärztlichen Konsultation oder womöglich bei einem Spitalsaufenthalt in Amerika kann zu wirklichen existenziellen finanziellen Problemen führen.

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Leider sind noch immer viel zu viele Urlauber der Meinung, dass der Einsatz der E-Card die Kosten einer medizinische Versorgung im Urlaubsland übernimmt.
Klaus Kretz

Wir sind als Spezialversicherer, als Reiseversicherer, in der glücklichen Lage, bei unseren Kunden ein Produkt im Zusammenhang mit dem freudigen Ereignis (Urlaub) anzubieten und somit nur das Positive ansprechen zu können. Was gibt es Besseres, als mit seinem Kunden über seinen Urlaub zu sprechen. Daher ist meiner Meinung nach die Reiseversicherung sowohl ein positiver Einstieg für Versicherungsvermittler bei ihren Kunden als auch ein unabdingbares Thema im Gespräch.

Wir bieten mit unserer UrlauberiaApp und dem ReiseDoc unter anderem eine Unterstützung am Urlaubsort, die für die erste Information besonders wichtig ist, nämlich die Möglichkeit, sofort mit einem deutschsprachigen Arzt in Kontakt zu treten.

Gibt es schon erste Schätzungen für die weiteren Reisetrends Winter und Frühjahr 2023?

Lackner: Noch hört man bei unseren Partnern, dass das Buchungsaufkommen für den Winterurlaub (Interview wurde Mitte November geführt) zögerlich ist. Aber es wird sich meiner Meinung nach noch gut entwickeln. Österreich dürfte heuer im Winter keine Buchungsprobleme haben. Noch wollen die Menschen verreisen und nachholen, was in den letzten Jahren nicht möglich war. Wie sich

das jedoch im Frühjahr entwickeln wird, hinsichtlich des Ukraine-Krieges, der Inflation und den steigenden Energiekosten kann man noch nicht abschätzen. Es wird sicherlich weiterhin eine Kundengruppe geben, die teure Reisen unternimmt, aber wie es sich im Gesamten entwickelt, muss man abwarten.

Von einem bin ich aber überzeugt: Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft wird weiterhin eine Wachstumsbranche bleiben. Die Menschen wollen die Welt entdecken, Reisen bildet und sie möchten ihre Freizeit einfach genießen können. Sicherlich wird für viele Reisende auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, es wird sich die Art des Reisens verändern, aber es wird weiterhin die Welt bereist werden.

Kretz: Und damit sind wir auch bei der Jahresreiseversicherung. Diese wird immer stärker nachgefragt, einmal aus dem Aspekt heraus, dass es sinnvoll ist, wenn man öfters verreist, aber auch von dem Gesichtspunkt, dass die gesamte Familie bei unterschiedlichen Reisedestinationen versichert ist.

Wie sieht es mit den Geschäftsreisen aus?

Kretz: Geschäftsreisen sind sehr stark von der Branche und dem Grund der Dienst-

reise abhängig. Auch während der Pandemie hat es Dienstreisen gegeben, wenn z. B. ein medizinisches Gerät von einem Techniker betreut werden musste. Aber Dienstreisen für Meetings und Kundenbetreuung sind in der Pandemie natürlich zurückgegangen. Aktuell verzeichnen wir wieder eine Steigerung bei Dienstreisen. Auch wenn sich die Arbeitsweise verändert hat, mit dem Einsatz von Videocalls und elektronischer Unterschrift, benötigt man für manche Geschäfte immer noch den persönlichen Kontakt. Es ist der soziale Kontakt auch weiterhin sehr wichtig.

Lackner: Die Geschäftsreisen sind von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Es gibt zwar derzeit wie erwähnt eine signifikante Steigerung, wie sich diese in den kommenden Monaten entwickelt, wird sich zeigen.

Wir danken für das Gespräch.

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Die Menschen wollen die Welt entdecken, Reisen bildet und sie möchten ihre Freizeit einfach genießen können.

Wir leben vollen Fokus.

Günther Sauberer, Verkaufsleiter Partnervertrieb in Niederösterreich und leidenschaftlicher Golfspieler Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet?

Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Günther Sauberer, der auf dem Arbeitsund Golfplatz immer das Wesentliche im Blick hat.

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Strategie 2023
Interview mit Dr. Philipp Wassenberg, Vorstansvorsitzender ERGO Versicherung AG

www.donauversicherung.at

Sicherheit für meinen Betrieb.

Die DONAU überzeugt Einzelunternehmer, Freiberufler sowie Klein- und Mittelbetriebe mit Top-Lösungen für Konvertierungen und Vermittlung von Neugeschäft.

Wir sind Teil einer Welt voller Menschen, die von dem Willen und dem Wunsch geleitet werden, eine Innovationskultur im Dienste der Menschheit zu schaffen.

Generali wünscht Ihnen ein glückliches 2023.

Die Zeichnung „Innovation für die Menschheit“ von Elena Xausa, aus der wir einen Ausschnitt zeigen, ist eines der Kunstwerke des Projekts „Heute ist morgen“.

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www.generali.com

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