risControl 09 2024

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risControl

Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Nr. 09 - 2024

Heft 541

45. Jahrgang

Eine starke Partnerschaft

Interview mit Klaus Kretz, Managing Director und Country Head One Underwriting in Österreich, und Christoph Kirchmair, Geschäftsführer INFINA Credit Broker GmbH

Herausforderungen und Chancen in der Gewerbeversicherung

Innovationen nutzen, Risiken meistern

DORA nur für die Großen, oder doch auch für die Kleinen?

Lesen Sie alles zum Thema DORA in dieser Ausgabe

Wertvolles besser schützen.

gemeinsam besser leben

UNIQA Kunstversicherung

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Es scheint die Sonne, oder?

Es gibt ein Thema, das uns alle irgendwie eint, ob wir wollen oder nicht: das Wetter. Es ist dieses allgegenwärtige Gesprächsthema, das wir stets zur Hand haben, wenn uns die wirklich heiklen Themen zu unangenehm sind. Denn das Wetter, das kann man nicht persönlich nehmen, es hat keine politische Gesinnung, keine Nationalität und auch keine Lust auf Streitgespräche. Es ist einfach da – mal gut, mal schlecht, meistens irgendwas dazwischen, wobei die letzten Wochen doch eher im Bereich „Supersommer“ angesiedelt waren. Und so jammern wir darüber, mal mehr, mal weniger, wie über einen alten Bekannten, den man eigentlich mag, aber der auch mal gewaltig nerven kann. Manchmal erwische ich mich selbst dabei, das Thema Wetter hervorzuholen, wenn ich nicht über die anstehenden Wahlen reden will, nicht über die neusten politischen Entwicklungen oder die Frage, wie man mit Migration umgeht. Da kommt der Regen oder die Sonne gerade recht. „Haben Sie schon gehört, wie heiß es nächste Woche wird?“ – Das ist so ein Satz, der funktioniert immer. Niemand wird dadurch beleidigt, niemand fühlt sich ausgeschlossen. Und die paar Unentwegten, die tatsächlich einen Sonnenbrand als Anlass für hitzige Debatten nehmen könnten, findet man heutzutage ja auch eher selten.

Nur sollte man sich fragen: Was steckt dahinter? Die Flucht ins Banale

aus Bequemlichkeit? Oder ist es eben einfacher, sich über den sonnigen Himmel zu beschweren, als sich mit den grauen Wolken der gesellschaftlichen Probleme auseinanderzusetzen, die über uns schweben? Das Wetter ist unverfänglich, einfach, man muss nicht tief graben, man bleibt schön an der Oberfläche. Eine kurze Bemerkung über den Sommer, der so gar nicht enden möchte, und schon ist das Gespräch in sichere Bahnen gelenkt.

Doch vielleicht sollten wir uns ab und zu doch ein Herz fassen und die Wetterkarte gegen die Landkarte der Realität tauschen. Denn so praktisch das Wetter auch ist, es löst keine Probleme, es gibt keine Antworten auf die Fragen, die uns wirklich beschäftigen sollten. Wahlen stehen an, und ja, auch die schwierigen Themen wie Migration, Bildung, Sozialpolitik – all das steht im Raum, drängt nach vorne, will diskutiert werden.

Aber bis dahin bleibt uns das Wetter. Es wird regnen oder die Sonne wird scheinen oder sich hinter Wolken verstecken. Und wir werden weiter darüber reden, mal mit einem Lächeln, mal mit einem Stirnrunzeln. Bis wir bereit sind, das wirkliche Thema in Angriff zu nehmen, oder bis wir den Mut aufbringen, unsere eigene Meinung zu vertreten.

Ihre Doris Wrumen

Nachruf

20-Jahresjubiläum – Tiroler Versicherung Vorstandswechsel – Zurich Österreich

200-Jahres-Jubiläum – Wiener Städtische Versicherungsverein

Key-Account-Manager – Merkur Lebensversicherung

Leitung Exklusiv Vertrieb – Generali Medical Partner Center – UNIQA Regionalleitung Oberösterreich – Aon Österreich

Neuauflage der Ausbildungsskripten –Fachverband der Versicherungsmakler SME EnterPRIZE kürt nachhaltige Bauweise

Im Fokus

Herausforderungen und Chancen in der Gewerbeversicherung

DORA soll die digitale Widerstandsfähigkeit durch Regulierung erhöhen – von Rechtsanwalt Mag. Stephan Novotny

DORA nur für die Großen, oder doch auch für die Kleinen? – von Michael Herzhofer, Obmann der AFPA

Schützt DORA vor dem „Bluescreen des Todes“? – von Andreas Dolezal

Kooperation – ERGO/IGV

Soziale Aktion – EUROPA/Continentale

Einmalerlag – Helvetia Versicherung

Altersdiskriminierung in Österreich:

Eine Herausforderung für die Zukunft

Gemeinsam Herausforderungen

meistern – von Thomas Bayer, Leiter

Unabhängige Vertriebe der Generali Versicherung

AI Trust Survey – Deloitte

SMART Start – Generali Versicherung

Die Oberösterreichische – einzigartiges Service für Maklerpartner

Positives Ergebnis – HDI Global

Neues Angebot – Wiener Städtische Versicherung

Nachruf

Dr. Ilse Huber, frühere Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshof und Vorsitzende der Rechtsservice und Schlichtungsstelle ist unerwartet im Alter von 75 Jahren verstorben. In einem Nachruf würdigt der Fachverband die viel zu früh von uns gegangene Juristin.

Dr. Ilse Huber war seit 2015 für den Fachverband beratend tätig, seit 2020 gehörte sie der Rechtsserviceund Schlichtungsstelle des Fachverbands der Versicherungsmakler als Vorsitzende der Schlichtungskommission an und hat dabei vielzählige Causen und Verfahren juristisch begleitet und geleitet. Sie hat in dieser Funktion zur raschen und außergerichtlichen Erledigung vielzähliger versicherungsrechtlicher Auseinandersetzungen beigetragen und damit die österreichischen Versicherungsmakler und deren Kunden maßgeblich in der Rechtsdurchsetzung unterstützt.

Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer: „Ilse Huber war nicht nur ob ihrer fachlichen Kompetenz ein großer Gewinn für die Schlichtungsstelle und für den Fachverband – als ehemalige Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs sowie als Vorsitzende des versicherungsrechtlichen Spezialsenats beim OGH war

Feierliche Eröffnung

Tiroler Versicherung

Das Kundenbüro der Tiroler Versicherung in Innsbruck wurde feierlich eröffnet. Mit einem „Tag der offenen Tür“ wurde das Erdgeschoss der neuen Tiroler Zentrale im ersten Holzhochhaus der Innsbrucker Innenstadt der Öffentlichkeit präsentiert und bot den Besuchern die Gelegenheit, die modernen Räumlichkeiten kennenzulernen. In den nächsten Wochen und Monaten werden auch die Geschäftslokale im Erdgeschoss bezogen, und ab November werden alle Tiroler Mitarbeiter im Neubau tätig sein. Es handelt sich um

sie auf dem Gebiet des Versicherungsrechts schlichtweg eine echte Kapazität -; sie hat darüber hinaus insbesondere auch aufgrund ihrer umgänglichen, humorvollen und zuvorkommenden Art die Arbeit im Fachverband mitgeprägt. Der Fachverband verliert mit Ilse Huber nicht nur eine herausragende Juristin, sondern einen ganz besonderen Menschen.“

Dr. Gerhard Hellwagner, ein weiterer Vorsitzender der RSSSchlichtungskommission und Kollege von Frau Dr. Huber: „Für Ilse Huber war ihr Tun und Wirken als Juristin nicht nur Selbstzweck. Sie sah dahinter auch die Menschen und die Notwendigkeit, gerechte, aber dennoch praktikable Lösungen für diese zu finden. Das macht sie zu einem großen Vorbild nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen, der – auf welcher Ebene auch immer – Entscheidungen zu treffen hat.“

Dr. Ilse Huber war darüber hinaus für den Fachverband der Versicherungsmakler als Vortragende tätig und hat bei unzähligen Fachveranstaltungen der Versicherungsmaklerschaft bzw. der Versicherungsbranche ihr Wissen geteilt und weitergegeben und damit zum Wissenstransfer innerhalb der Branche und zur Wissenserweiterung in der Versicherungswirtschaft erheblich beigetragen. Fachverbandsobmann-Stellver-

das erste Holzhochhaus der Stadt mit begrünter Fassade. In nur rund zwei Jahren Bauzeit entstand das Gebäude, das insgesamt zehn Geschosse (davon 2 Untergeschosse) umfasst und ab dem ersten Obergeschoss zu fast 80 Prozent aus Holz besteht. Rund 2.000 Kubikmeter Holz wurden verbaut. Bemerkenswert ist auch die Begrünung: 220 Quadratmeter Grünfassade, 650 Quadratmeter Dachgärten und 15 Bäume im Innenhof tragen zur Abkühlung der Innenstadt bei. Die

treter KommR Gunther Riedlsperger, der Frau Dr. Huber während seiner Obmannschaft in den Fachverband bzw. in die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle geholt hat: „Ilse Huber war nicht nur im Hinblick auf ihre fachlichen und didaktischen Fähigkeiten ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen und Fachevents; sie war aufgrund ihrer unkomplizierten, freundlichen und leutseligen Art eine Person, die es geschafft hat, juristisch komplexe Sachverhalte für Nichtjuristen verständlich und spannend auf den Punkt zu bringen und zu erläutern. Ihr ganzes Wesen war mit ein Grund dafür, dass ich sie damals unbedingt für die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle gewinnen wollte. Ich bin über ihren plötzlichen Tod zutiefst erschüttert.“

Heizung und Kühlung erfolgen mittels Grundwasserwärmepumpe, und insgesamt 446 Photovoltaikmodule (916 Quadratmeter) decken ein Drittel des Stromverbrauchs.

Dr. Ilse Huber

Vorstandswechsel

Zurich Österreich

Andrea Stürmer legt mit 19. September 2024 auf eigenen Wunsch ihr Mandat als CEO der Zurich Österreich zurück. Kurt Möller wird ad interim CEO.

Andrea Stürmer startete 2007 bei der Zurich Gruppe in der Schweiz als

200-JahresJubiläum

Wiener Städtische Versicherungsverein

Der Ringturm wurde wieder verhüllt, diesmal steht die Verwandlung ganz im Zeichen des 200-jährigen Jubiläums des Wiener Städtischen Versicherungsvereines.

„Diesen besonderen Geburtstag wollen wir mit einer außergewöhnlichen Ringturmverhüllung gemeinsam mit allen Wienern und Besuchern der Stadt feiern. Das von Johanna Kandl geschaffene Werk symbolisiert auf eindrückliche Weise, dass die Erfolgsgeschichte unserer Gruppe auf mehr als nur finanziellen Kennzahlen beruht, nämlich auf stabilen Werten, die schon seit 200 Jahren unsere Basis bilden“, sagt Mag. Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereines, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG). Die renommierte österreichische Künstlerin Jo-

Leitung Transaction Support, führte später die Abteilung Finanzen & Operations der Konzernrückversicherung und wurde schließlich Strategische Assistenz des Group CEO von Zurich. Ab 2014 war sie als Chief Operating Officer für den KMU-Bereich bei Farmers Insurance Group in Kalifornien verantwortlich, bevor sie 2017 zur CEO von Zurich Österreich ernannt wurde. Sie wird Zurich künftig in beratender Funktion zur Seite stehen. Kurt Möller ist seit 2007 Mitglied des Vorstands und Chief Underwriting Officer (CUO) von Zurich Österreich. Zusätzlich zur Versicherungstechnik ist er für den Bereich Leistung und die Zentrale Serviceeinheit verantwortlich. Möller verfügt über umfangreiche Kenntnisse des österreichischen Marktes, insbesondere des Firmenkundengeschäfts, und darü-

hanna Kandl orientiert sich in ihrem Gemälde „Mit den besten Zutaten“ am Alltagsleben. Das anlässlich des Firmenjubiläums geschaffene Werk zeigt auf einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern eine Sammlung bunter Aufbewahrungsobjekte wie Vorratsgläser, Frischhaltedosen oder Lebensmittelbehälter. In verschiedenen Schriftfonts, vereinzelt auch in Handschrift, sind darauf Begriffe zu finden, die auf essenzielle immaterielle Inhalte hindeuten. Sie spiegeln damit die Leitmotive der Versicherungsgruppe wider, vermitteln Zuspruch und haben bestärkenden Charakter: Eigenschaften, die sowohl beruflich als auch privat unverzichtbar sind. „Inspiration für mein ,Mutmachbild‘ lieferte die Nummer ,Keine Angst‘ von Hansi Lang (1982), einer Legende des Austropop. Seine Musik war prägend für unsere Generation in Wien. Langs Sound hatte und hat Kraft

ber hinaus auch über Erfahrung in Zentral- und Osteuropa.

„Andrea Stürmer hat Zurich Österreich maßgeblich in Richtung Kundenorientierung ausgerichtet. Ich möchte Andrea Stürmer sehr herzlich für ihre Führung, ihr Engagement und den positiven Einfluss, den sie und ihre Teams auf Kundinnen und Kunden, Vertriebspartner und Zurich Österreich hatten, danken“, sagt Alison Martin, Chief Executive Officer EMEA & Bank Distribution.

und Mut - und was wäre passender für die Versicherungsgruppe, die heuer 200 Jahre feiert? Dazu spricht mein Bild in Sprachen aus ihrem Wirtschaftsraum, darunter einige, die auch in Wien häufig gesprochen, aber selten als Schrift sichtbar werden - wie beispielsweise Ungarisch, Slowakisch, Polnisch oder Türkisch“, sagt Johanna Kandl über ihr Werk.

Andrea Stürmer
Kurt Möller

Key-AccountManager

Merkur Lebensversicherung

Christian Blaskovic verstärkt den Vertrieb der Merkur Lebensversicherung im Team Süd Österreich. Christian Blaskovic, Jahrgang 1968, startete nach der Handelsschule in Klagenfurt seine Karriere im Bankensektor und war dort als Kundenberater im Veranlagungsbereich tätig. Nach seiner Ausbildung zum Börsenhändler war er in der Produktentwicklung und danach als Leiter im Bereich Investmentservices/Private Banking aktiv. 2008 wechselte er zur

Leitung Exklusiv Vertrieb

Sabine Ortner hat mit Anfang September 2024 die Leitung des Exklusiv Vertriebs der Generali Versicherung übernommen. Sie folgt damit auf Matthias Gerbavsits, der Anfang August die Funktion als Regionaldirektor für Wien, Niederösterreich und Burgenland übernommen hat.

„Mit Sabine Ortner haben wir eine erfahrene, kompetente und engagierte Kollegin für die Leitung unseres Exklusiv-Vertriebs gewonnen“, sagt Reinhard Pohn, Generali Vorstand für Vertrieb und Marketing. „Ich schätze sie fachlich und menschlich sehr und bin überzeugt, dass sie unseren angestellten

HDI Lebensversicherung AG Österreich und war dort als Vertriebsdirektor für die Region Süd (Kärnten, Osttirol und Steiermark) verantwortlich. Ab 2010 hat sich Christian Blaskovic um einen großen Key-Account mit Standorten in ganz Österreich gekümmert und seither seine Expertise im Bereich der Lebensversicherungen weiter ausgebaut.

„Mit Christian Blaskovic verstärkt ein Profi unser Vertriebsteam, der mit seiner Erfahrung, seiner Expertise und seiner Empathie im Umgang mit Menschen eine große Bereicherung ist. Neben inhaltlichem Know-how braucht es gerade im KeyAccount-Management Fingerspitzengefühl und das Ohr für Zwischentöne. Diese Mischung bringt Christian Blaskovic in unser Vertriebsteam und darauf freuen wir uns sehr“, so Markus Spellmeyer, Mitglied des Vorstands der Merkur Lebensversicherung.

Außendienst durch ihre langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche und innerhalb der Generali weiter stärken wird. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit in ihrer neuen Rolle und wünsche ihr viel Erfolg.“

Sabine Ortner studierte Internationalen Betriebswirtschaft an der WU Wien und Versicherungsrecht an der Donau Universität Krems. Ortner war sieben Jahre lang im operativen Verkauf als Versicherungsmaklerin in Wien tätig, bevor sie 2008 ihre Karriere bei der Generali als Trainee startete. Anschließend war sie als Vorstandsassistentin nominiert und wechselte 2014 ins Generali Head Office in Triest, um als Sales & Marketing Senior Manager maßgeblich an nationalen und internationalen Projekten mitzuwirken. In ihrer Rolle als Spezialistin Unabhängige Ver-

triebe war sie ab 2018 unter anderem für den Auf- und Ausbau von Kooperationen mit B2B2C-Partnern der Generali Österreich verantwortlich. Zusätzlich ist die 41-jährige Verwaltungsrätin des House of Insurtech Switzerland (HITS) der Generali Schweiz. Sabine Ortner absolvierte diverse interne und externe Weiterbildungsprogramme.

Medical Partner Center UNIQA

Das erste UNIQA Medical Partner Center, das Kompetenzcenter Gesundheit St. Stephan Wels in Oberöster-

reich, wurde eröffnet. Mit seinen über 40 Ärzten und Therapeuten aus verschiedenen Fachrichtungen bietet das Kompetenzcenter Gesundheit umfassende diagnostische und therapeutische Leistungen mit persönlicher Betreuung

und zeitnahen Terminen. Die LARAPartnerärzte aus verschiedensten Fachrichtungen bieten UNIQA Kunden mit einer Privatarzt-Versicherung weitere Vorteile, über die sie sich auf lara.uniqa. at laufend informieren können. Im Rahmen des Vorsorgeprogramms VitalCheck können anspruchsberechtigte UNIQA Kunden neben einem umfassenden allgemeinen Ge-

Christian Blaskovic
Generali
Sabine Ortner

sundheitscheck aus den Schwerpunkten „Gesundes Herz“ inklusive DualSource-CT der Herzkranzgefäße und „Darmvorsorge“ wählen. Als Akut-Versorgt-Partner sorgt das Kompetenzcenter für schnelle ärztliche Hilfe am Abend, am Wochenende und an Feiertagen. In der Radiologie stehen rasche Termine für MRT-, CT- oder Ultraschalluntersuchungen zur Verfügung. Auch ambulante Operationen in angenehmem Ambiente mit kurzen Wartezeiten werden offeriert.

„Auf 6500m² Fläche bietet unser Team aus mehr als 100 Mitarbeitenden ein umfassendes, fachübergreifendes medizinisches Angebot. Wir freuen uns, diese Kompetenz in die neue Ko-

Regionalleitung Oberösterreich

Aon Österreich

Seit dem 1. August ist Philipp Redl als Regionalmanager für Aon in Oberösterreich verantwortlich. Er folgt damit auf Dietmar Schimböck, der die Hauptverantwortung abgibt.

Redl begann seine Karriere 2005 bei der Vienna Insurance Group, wo er bis März 2022 in verschiedenen Funktionen tätig war. Die ersten zwei Jahre arbeitete er im Innendienst, danach

operation UNIQA Medical Partner Center einbringen zu können und sehen diese Weiterentwicklung auch als Bestätigung der bisherigen erfolgreichen, von vielen Kunden geschätzten Zusammenarbeit mit UNIQA“, sagt DDr. Andreas Artmann, medizinischer Koordinator des Kompetenzcenters Gesundheit St. Stephan Wels.

folgten verschiedene Positionen im Vertrieb. Mit seinem Wechsel zur ERGO Versicherung AG im März 2022 übernahm er die regionale Verantwortung für die Vertriebsregion Niederösterreich. Neben seiner Haupttätigkeit war Redl auch als Vortragender am Berufsförderungsinstitut (BFI) für Gewerbe- und Sachversicherung, Versicherungsaufsichtsrecht, Unternehmensführung und Management tätig. Er verfügt über einen Bachelor- und Masterabschluss in Betriebswirtschaft der IMC Fachhochschule Krems sowie über einen Mastertitel mit dem Schwerpunkt

Versicherungsrecht der Donau-Universität Krems.

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Philipp Redl
Alexander Schinnerl und DDr. Andreas Artmann

Neuauflage der Ausbildungsskripten

Fachverband der Versicherungsmakler

Seit 1. Juli 2024 ist in der Ausbildung für angehende Versicherungsmakler alles neu. Damit wurde auch das Skriptum für die Ausbildung „Aktuelles Rechts- und Versicherungswissen für Versicherungsmakler“ neu veröffentlicht.

„Als Fachverbandsobmann bin ich besonders stolz, dass wir mit der grafischen Neulayoutierung das zu vermittelnde Wissen optisch ansprechend aufbereiten konnten“, betont KommR Christoph Berghammer. „Die Lernunterlage wird von etablierten und angehenden Versicherungsmakler sowohl als aktuelles Nachschlagewerk als auch

Bereits zum vierten Mal fand heuer die Initiative SME EnterPRIZE der Generali statt, die sich an KMUs mit besonders nachhaltigen Geschäftsideen richtet. Den ersten Platz in der Kategorie „Nachhaltige Produkte“ belegte dieses Jahr das Bauunternehmen O.K. Energie Haus aus Großpetersdorf (Burgenland). Das Thema Nachhaltigkeit wird hier sehr großgeschrieben – durch den Einsatz regionaler Ressourcen werden die Transportwege minimiert und es wird viel Wert auf ökologische Baustoffe gelegt. Als Klimaaktiv-Partner des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Energie, Innovation und Technik sind die errichteten Gebäude besonders widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterbedingungen und können

als qualitative Lernunterlage sehr geschätzt. Aus- und Weiterbildung sind für unseren Berufsstand wichtig und tragen wesentlich zum Erfolg bei.“

In insgesamt 5 Bänden bzw. auf rund 1.400 Seiten wird profundes Fachwissen zu den Themenkomplexen Allgemeine Rechtskunde und Versicherungsvertragsrecht, Personenversicherungen und Kfz-Versicherungen, Sachversicherungen bzw. Vermögensversicherungen und schließlich Versicherungsmaklerrecht präsentiert. Didaktisch wurden die Lerninhalte mit Piktogrammen und Selbstkontrollfragen zur einfacheren Wissensvermittlung aufbereitet. Aktuelle Entwicklungen aus Gesetzgebung und Rechtsprechung werden dabei ebenso

so durch das Ministerium zertifiziert werden.

„Auch die Generali setzt bei Standortmodernisierungen stets auf ESG-Prinzipien, um sicherzustellen, dass Ressourcen effizient genutzt und geschont werden. Dieser Ansatz fördert eine moderne und nachhaltige Arbeitsweise, die sowohl ökologischen als auch sozialen und unternehmerischen Ansprüchen gerecht wird“, erklärt Gregor Pilgram, CEO der Generali Österreich, und betont die Wichtigkeit von umweltfreundlichen Praktiken in der Bauindustrie.

berücksichtigt wie aktuelle Marktentwicklungen. Ein eigener Band dient der spezifischen Vorbereitung auf die seit Mitte 2024 neu strukturierte Befähigungsprüfung.

Ab sofort ist das Skriptum in Buchform im WKÖ-Webshop erhältlich. Der Preis für fünf Bände beläuft sich auf 149 Euro (zzgl. Versandkosten).

Auf Platz Zwei schaffte es Öklo aus Wolkersdorf im Weinviertel, das mobile Komposttoiletten aus Echtholz anbietet, die ohne chemische Zusätze auskommen und statt Wasser Sägespäne verwenden. Die Trinkwasserersparnis pro Toilettengang liegt damit bei fünf bis sieben Litern. Der dritte Platz ging an das Unternehmen Lixtec aus Graz, das nachhaltige Beleuchtungslösungen für den öffentlichen Raum vertreibt. Dank Bewegungssensoren und LED-Steuerungen werden der Energieverbrauch und die CO2-Emission erheblich reduziert, wobei die Energieersparnis bis zu 85 Prozent beträgt.

KommR Christoph Berghammer

Kooperation

ERGO/IGV

Die ERGO Versicherung und die IGV Austria haben eine Partnerschaft im Bereich der Unfallversicherung etabliert. Helmut Hochnegger, Präsident der IGV Austria, äußerte sich nach den erfolgreichen Verhandlungen sehr positiv: „Ich möchte die Bedeutung dieser Kooperation hervorheben und bin überzeugt, dass sie sowohl für die IGV Austria als auch für unsere Mitgliederunternehmen von großem Nutzen sein wird. Die Wahl des neuen Partner-Versicherers unterstreicht unsere Strategie, weiterhin erstklassige Dienstleistungen

Soziale Aktion

EUROPA/Continentale

Sozial engagierte Kunden, die bis zum 31. Oktober 2024 eine Risikolebensversicherung im Tarif E-RL, E-RLP oder E-VRL abschließen, werden für ihr soziales Engagement mit einem Bonus in

Einmalerlag

Helvetia Versicherung

Die Helvetia hat eine neue indexgebundene Lebensversicherung „ChancenSicherheit“ auf den Markt gebracht, diese ist an die Wertentwicklung des MSCI World Preisindex gekoppelt ist. „Da derzeit die Zinsen für Anlegerinnen und Anleger noch auf einem relativ hohen Niveau sind, haben wir uns entschieden eine neue indexgebundene Lebensversicherung aufzulegen, welche eine hohe Sicherheit mit attraktiven Renditechancen kombiniert“, erklärt Mag. Andreas Bayerle, Vorstand Leben & Finanzen von Helvetia Österreich, und ergänzt: „Dieser Index bietet Zugang zu den Aktienmärkten von über 20 Industrieländern und kann

anzubieten und langfristige Beziehungen aufzubauen. Wir sind stolz darauf, unsere Partnerschaft mit einem renommierten Versicherungsunternehmen wie der ERGO Österreich bekannt zu geben, und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Zukunft.“ Auch Christian Noisternig, ERGO Vorstand für Vertrieb und Marketing, freut sich über die neu abgeschlossene Partnerschaft. Patrick Rechberger, Leiter des ERGO Makler- und Agenturvertriebs, zeigt sich ebenfalls motiviert: „Diese Zusammenar-

beit wird unser Ziel im Makler:Innenund Agenturvertrieb unterstützen, in den Sparten Schaden/Unfall weiter über dem Markt zu wachsen.“

Höhe von bis zu 75 Euro belohnt. Im Antrag geben sie an, wie sie sich sozial engagieren. Die EUROPA behält sich das Recht vor, dies zu prüfen. Kommt der Vertrag zustande, erhält der Kunde in den ersten fünf Versicherungsjahren jeweils einen Wunschgutschein im Wert von 15 Euro, sofern die Prämien fristgerecht gezahlt wurden und der Vertrag ungekündigt besteht. Die Wunschgutscheine sind in zahlreichen Webshops und Geschäften einlösbar. „Soziales Engagement ist der viel beschriebene Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Und das ist für ein funktionierendes Miteinander besonders wichtig“, sagt Mag. Josef Seyr, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH (CAS), die die Produkte der EUROPA in Österreich vertreibt. „Unser Helfer-Bonus ist ein wertschätzendes Dankeschön für alle, die sich neben Beruf, Schule oder Ausbildung sozial engagieren.“

eine Auszahlung von bis zu 170 Prozent der einbezahlten Prämie generieren“. Für das Sicherheitsnetz sorgt ein speziell zusammengestelltes Portfolio aus Staatsanleihen der Länder Österreich, Finnland und Frankreich. Am Ende der 15-jährigen Laufzeit sollen diese

100 Prozent der einbezahlten Prämie sicherstellen, unabhängig von der Entwicklung des MSCI World Preisindex. Helvetia arbeitet für dieses Produkt mit Morgan Stanley, einem weltweit führenden Finanzdienstleistungsunternehmen, zusammen. Diese Kooperation unterstreicht die Sicherheit und Expertise, die in das Produkt einfließen.

Zusätzlich zu den potenziellen Renditen bietet der neue Einmalerlag steuerliche Vorteile: Die Veranlagung ist von Kapitalertrag-, Einkommen- und

Substanzgewinnsteuer befreit. Kundinnen und Kunden können bereits ab dem fünften Jahr Entnahmen von bis zu 25 Prozent der einbezahlten Prämie ohne Stornoabschlag und Nachversteuerung tätigen. Die Tranche ist limitiert und der Abschluss ist bis längstens 11. November ab einer Mindestprämie von 5.000 Euro möglich.

Helmut Hochnegger und Mag. Christian Noisternig
Mag. Andreas Bayerle

Eine starke Partnerschaft

Klaus Kretz, Managing Director und Country Head der One Underwriting in Österreich, und Christoph Kirchmair, Geschäftsführer der INFINA Credit Broker GmbH, geben uns einen Einblick in die kürzlich eingegangene Partnerschaft zwischen ihren Unternehmen, die zur Entwicklung eines innovativen Produkts zur Absicherung von Wohnbaukrediten geführt hat. Wir werden erfahren, wie diese Kooperation zustande kam, welches Potenzial sie für den österreichischen Markt birgt und welche weiteren Pläne für die Zukunft bestehen. Weiterhin werden wir mehr darüber erfahren, wie Digitalisierung und maßgeschneiderte Versicherungsprodukte die Finanzdienstleistungsbranche transformieren und welche Vorteile sie für die Kunden mit sich bringen.

Wie ist es zur Partnerschaft in dieser besonderen Konstellation gekommen?

Christoph Kirchmair: Die Kooperation zwischen Infina und One Underwriting Agency wurde initiiert, um ein maßgeschneidertes und einzigartiges Produkt zur Absicherung von Wohnbaukrediten zu entwickeln. Das zentrale Ziel dieser Partnerschaft war die Schaffung einer Schnittstelle zwischen einer Versicherungsapplikation und der Infina-Technologie Profin. Dies ermöglicht eine

Die Kombination mit der AAA-Absicherung „Arbeitsunfähigkeit durch Krankenstand und Arbeitslosigkeit sowie Ableben“ sowie unserem starken und kompetenten Partner Infina ermöglicht uns den exklusiven Vertrieb des notwendigen Versicherungsschutzes.

nahtlose und effiziente Abwicklung für alle Beteiligten, insbesondere für unsere Kunden. Die vollständige Integration von FIN-Kasko in die Antragsstrecke von Infina ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Digitalisierung die Finanzdienstleistungsbranche transformiert.

Welches Potenzial sehen Sie in Österreich für die FinKasko und woraus begründet sich der erhöhte Bedarf zur Absicherung?

Klaus Kretz: Die Kombination mit der AAA-Absicherung „Arbeitsunfähigkeit durch Krankenstand und Arbeitslosigkeit sowie Ableben“ sowie unserem starken und kompetenten Partner Infina ermöglicht uns den exklusiven Vertrieb des notwendigen Versicherungsschutzes. Ein Wohnungskauf bzw. die Errichtung eines Eigenheimes ist schon eine Herausforderung. Wenn die Kreditrate in Folge von Krankenstand oder Arbeitslosigkeit nicht bedient werden kann, wird es kritisch. Dieses Risiko trifft jeden Arbeitnehmer – und kann jeden treffen!

Was unterscheidet FINKasko in der Absicherung von Wohnbaukrediten zu anderen, traditionellen Versicherungsprodukten (Kreditrestschuldversicherung, Risikolebensversicherung, etc.)?

Kirchmair: Die gezielte Aufklärung unserer Kunden über die Absicherung vor existentiellen Risiken ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern hat stets einen hohen Stellenwert in unserer Beratung. Mit FIN-Kasko erweitern wir das Leistungsangebot für unsere Kunden und bieten zusätzlich zu den Möglichkeiten einer Zinsabsicherung über Fixzinskredite auch die langfristige Sicherheit der Finanzierung durch einen umfassenden Risikoschutz gegen Zahlungsausfälle.

FIN-Kasko wurde für den Infina-Vertrieb gestaltet und steht ausschließlich eigenen Kunden zur Wahl. Ist geplant, FIN-Kasko künftig auch offen am

Markt anzubieten und sind weiter Kooperationen bzw. Produkte geplant?

Kirchmair: Derzeit wird der Kreditschutz FINKasko ausschließlich über Infina und unsere Verbundpartner platziert. Der Entwicklungs- und Integrationsaufwand des Produkts in die digitale Beratungsplattform von Infina war beträchtlich, um unseren Kunden diesen exklusiven Mehrwert bieten zu können.

One Underwriting ist seit Februar in Österreich am Markt, was ist aktuell geplant und wo geht die Reise hin?

Kretz: Unser Ziel ist klar definiert: Wir werden innovative und klar definierte Produkte mit einem Mehrwert

Die gezielte Aufklärung unserer Kunden über die Absicherung vor existentiellen Risiken ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern hat stets einen hohen Stellenwert in unserer Beratung.

für Kunden und Vertriebspartner anbieten. Dabei legen wir den Fokus auf Nischenprodukte. Im Herbst starten wir mit der ersten „Boutique-Versicherungslösung“, der One Underwriting Jahres-Reise-Versicherung. Wir haben den Markt mit unserer Expertise klar durchleuchtet und konnten gemeinsam mit Maklern und Risikoträger ein spezielles Maklerprodukt, entsprechend unserer Philosophie, entwickeln und freuen uns nun auf den Vertriebsstart. Wir danken für das Gespräch.

Herausforderungen und Chancen in der Gewerbeversicherung

Die Beratung und Vermittlung von Gewerbeversicherungen stehen aktuell vor zahlreichen Herausforderungen. Dynamische Einflussfaktoren wie Künstliche Intelligenz, unterbrochene Lieferketten, Naturkatastrophen und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld im Versicherungssektor (z. B. steigende Schadenhäufigkeiten) fordern Vermittler und Versicherer mehr denn je. Hinzu kommt die zunehmende Bedeutung der Cyberversicherung, da digitale Risiken in einer vernetzten Welt immer präsenter werden. Vermittler müssen sich nicht nur mit neu aufkommenden und veränderten Risiken ihrer Kunden auseinandersetzen, sondern auch mit einem zunehmend restriktiven Zeichnungsverhalten der Versicherer.

Auch die Absicherung gegen Cyberrisiken wird dabei immer wichtiger, da Unternehmen vermehrt Bedrohungen wie Datenlecks, Cyberangriffe und Systemausfälle ausgesetzt sind. Vermittler stehen vor der Herausforderung, diese komplexen Risiken zu verstehen und passende Lösungen anzubieten, während Versicherer ihre Bedingungen für Cyberdeckungen zunehmend verschärfen. Die FMA hat die „Crowdstrike“-Krise zum Anlass genommen, Finanzdienstleister und IKT-Anbieter eindringlich zu mahnen, sich rechtzeitig auf DORA vorzubereiten. Lesen Sie dazu auf den folgenden Seiten auch die Artikel zum Thema DORA.

Wir haben uns sowohl bei den Versicherungsunternehmen als auch bei den Vermittlern umgehört. Wie beeinflussen diese Entwicklungen Ihre tägliche Arbeit? Welche Rolle spielen digitale Tools und Künstliche Intelligenz in Ihrem Vermittlungsprozess? Wie gehen Sie mit den Herausforderungen im Bereich der Cyberversicherung um?

Das Resümee der Umfrage: Es herrscht Einigkeit, ob Cyber- oder Gewerbeversicherung. Die persönliche Betreuung wird sowohl jetzt als auch in

Zukunft von entscheidender Bedeutung sein.

Peter Wollenschläger, Leiter Firmenkunden Helvetia Österreich: „Helvetia bietet maßgeschneiderte Versicherungslösungen für Unternehmen aller Branchen. Mit der Firmenversicherung „Helvetia Best Business“ können Betriebe individuell kombinierbare Schutzpakete in den Bereichen Sachversicherung, Betriebsunterbrechung, Haftpflicht, Rechtsschutz und Cyberversicherung wählen. Zusätzlich gibt es spezielle Angebote für Berufsunfähigkeit, Immobilien- und Technikschutz sowie branchenspezifische Pakete, etwa für Landwirtschaft oder medizinische Berufe. Das Transportversicherungsgeschäft wird über die Helvetia Direktion für Österreich abgewickelt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird derzeit geprüft, um zukünftige Anwendungsmöglichkeiten in der Gewerbeversicherung zu optimieren. Neben der Absicherung von klassischen Unternehmensrisiken wie Feuer- oder Haftpflichtschäden

muss das Abdecken von Cyberrisiken in den Vordergrund rücken.

Auch das Zusammenspiel von DSGVO und Cyberrisiken ist für viele Unternehmen schwer fassbar und umsetzbar; viele sind bereits mit der Einhaltung der DSGVO überfordert. Generell ist festzustellen, dass der Versicherungsmakler im KMU-Bereich derzeit der wichtigste Risikomanager für den Unternehmer ist. Was für große Unterneh-

Peter Wollenschläger, Leiter Firmenkunden Helvetia Österreich

men noch gut verkraftbar ist, kann für kleine Firmen existenzgefährdend sein. Deshalb können Versicherungsmakler mit ihren Deckungskonzepten zur Unternehmenssicherheit beitragen.“

Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor Donau Versicherung: „Die Risiken für Unternehmen sind vielfältig – gerade die vergangenen Monate zeigen, dass die Deckung von Naturgefahren immer wichtiger wird. Starkregen gefolgt von Überschwemmungen oder Sturm bergen für Unternehmen große Gefahren. Nach einem Sachschaden muss auch das Thema der Betriebsunterbrechung berücksichtigt werden. Wir bieten hier umfassende Lösungen, die an das individuelle Risiko angepasst werden und ein Unternehmen in dieser Situation absichern. Als ein führender KMU-Versicherer kennt die DONAU die Bedürfnisse der Unternehmen sehr gut. Unseren Gewerbekunden bieten wir eine breite Produktpalette mit Versicherungslösungen für nahezu jede Branche. Wir haben stan-

dardisierte Lösungen für Einzelunternehmer, über KMUs bis hin zu größeren Gewerbebetrieben. Eine ausgewiesene Stärke der DONAU ist die regionale Aufstellung. Sehr stolz sind wir auf unsere Gewerbekoordinatoren. Diese sind in allen Bundesländern vor Ort leicht erreichbar, kennen die Region und bieten das persönliche Service und individuelle Beratung für Unternehmen und Makler zu unserer gesamten Produktpalette. Für KMUs empfiehlt sich eine klassische Betriebsversicherung oder unsere moderne Allrisk-Versicherung. Die Vorteile der Allrisk sind leicht erklärt. Es ist alles versichert, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist. Das macht die Gestaltung des Versicherungsschutzes einfach und übersichtlich. Eine Cyberversicherung ist ein weiterer wesentlicher Baustein, denn das Risiko eines Angriffs aus dem Internet ist unverändert hoch. Zusätzlich bieten wir maßgeschneiderte, attraktive Lösungen für die Landwirtschaft oder Gesundheitsberufe.

Ein weiterer Schwerpunkt der DONAU ist der intensive Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Optimierung interner Prozesse, was die Serviceorientierung stärkt und beispielsweise zu einer schnelleren Schadenerledigung führt. Die Kunden bemerken die KI-Unterstützung nicht direkt, profitieren jedoch von den verbesserten Abläufen. Gemeinsam mit der VIG-Gruppe wird der sinnvolle Einsatz von KI weiter geprüft, um sie effizient in die Versicherungswelt zu integrieren. Entscheidend ist, dass KI den Menschen dient und die Arbeit vereinfacht, damit der Fokus auf dem Kundenservice bleibt. In der Beratung legt die DONAU Wert auf persönliche Betreuung, um die individuelle Risikosituation im Gewerbebereich besser zu verstehen und die Unternehmen optimal zu versichern.“

Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor Donau Versicherung

Georg Eisenzopf, Geschäftsführer SIVAG GmbH: „Meiner Meinung nach spielen in der Gewerbeversicherung nicht nur die Erfahrung und das Fachwissen eine entscheidende Rolle, sondern auch der enge Kontakt zum Kunden, insbesondere zu seiner kaufmännischen Abteilung, sowie der direkte Draht zu den Versicherern. Das Fachwissen des Betreuers ist dabei besonders wichtig, da es maßgeblich die Qualität der Vertragsbedingungen (Wordings) beeinflusst. Nur durch dieses Zusammenspiel können optimale Versicherungslösungen angeboten und umgesetzt werden. Im Privatgeschäft nutzen wir alle gängigen digitalen Tools, sind jedoch von der Entwicklungsgeschwindigkeit enttäuscht. In den gewerblichen Bereichen haben wir bisher keine digitalen Prozesse gefunden, die über einfache Datenerhebung hinausgehen. Daher arbeiten wir weiterhin mit unserem selbst entwickelten Excel-Tool, das zwar nicht besonders ansehnlich ist, aber effizient alle notwendigen Daten erfasst, in Ausschreibungen überführt und automatisch ein Beratungsprotokoll erstellt. Dieses Tool ist ein einzigartiger Vorteil innerhalb der SIVAG-Gruppe und wird nicht extern weitergegeben, trotz mehrfacher Anfragen von IT-Dienstleistern. Vor Jahren wurde uns sogar angedroht, dass unser Vorsprung nur von kurzer Dauer sei, doch das hat sich nicht bewahrheitet. Künstliche Intelligenz (KI) könnte in der Gewerbeversicherung vielfältige Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise die Überprüfung von Polizzen, das Übernehmen von Vertragsanlagen und Daten, das Auslesen und Abholen von Bilanzen sowie das Berechnen und

Vorschlagen von BU-Meldungen. Auch könnte sie Datenerhebungen aus Quellen wie HORA, DORIS, dem Firmenbuch und Bilanzen vorbereiten. Dennoch bleibt die Beratung im Gewerbebereich unverzichtbar, insbesondere bei komplexen Versicherungsprodukten. KI ist zwar eingeschränkt einsetzbar, wird jedoch in Zukunft eine unverzichtbare Rolle spielen.“

Peter Humer, Mitglied des Vorstands UNIQA: „UNIQA bietet eine umfassende Gewerbe-Bündelversicherung speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) an, die sich durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Das zentrale Produkt „Betrieb & Planen“ besteht seit 2011 und wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert, um den steigenden Anforderungen und Bedürfnissen verschiedener Branchen gerecht zu werden.

Für mehr als 2.000 unterschiedliche Betriebsarten – darunter KMUs, Vereine, Bildungseinrichtungen, Gesundheitswesen, öffentliche Ämter und Organisationen – bietet UNIQA maßgeschneiderte Versicherungslösungen an. Derzeit nutzen wir Künstliche Intelligenz (KI) in der Gewerbeversicherung in verschiedenen Bereichen, um hier die Effizienz und die Präzision zu steigern. Besonders im Bestandsmanagement und bei der Bestandsumstellung setzen wir bereits intelligente Ansätze ein, die uns helfen, Daten und Kundensegmente gezielt zu analysieren und aufzubereiten. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Analyse unstrukturierter Daten wie etwa älterer Gutachten. Hier kommt KI zum Einsatz, um diese Daten zu verarbeiten, relevante Informationen zu extrahieren und für weitere Entscheidungen nutzbar zu machen.

Insbesondere in einem so komplexen Geschäftsfeld wie der Gewerbeversicherung ist der Einsatz von KI von großer Bedeutung. Wir investieren daher in die Forschung und Entwicklung neuer KI-basierter Lösungen, um unsere Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Darüber hinaus sind Firmen mit einem immer komplexeren Ge-

schäftsumfeld konfrontiert – von regulatorischen Nachhaltigkeitsanforderungen bis hin zu wachsenden Risiken durch Klimawandel und geopolitische Herausforderungen. Deshalb erweitert UNIQA mit ihrem neu gegründeten Tochterunternehmen UNIQA Sustainable Business Solutions die Schadenprävention über traditionelle Versicherungslösungen hinaus und hilft Unternehmen, potenzielle Gefahren proaktiv zu eliminieren und Risiken zu minimieren. Sie unterstützt bei ESG-basierten Transformationserfordernissen mit Analysen und Empfehlungen für Nachhaltigkeitslösungen im Sinne einer gesamtheitlichen 360-Grad-Perspektive auf die Kunden.“

Dr. Christoph Zauner, Leiter Corporate and Retail der Generali Versicherung: „Unternehmerische Risiken sind vielfältig, und eine individuelle Betreuung ist entscheidend für eine optimale Versicherungsdeckung. Die Generali erfüllt diese Anforderungen durch ihre mit ihrem Gewerbeprodukten, die voll automatisiert, modular aufgebaut und äußerst flexibel sind. Dadurch können sie optimal auf die spezifischen Absicherungsbedürfnisse der Unternehmen angepasst werden. Von einer Standard-Grundabsicherung bis zum umfassenden Premiumschutz bietet die Generali eine passgenaue Sicherheit.

Zusätzlich bieten wir umfangreiche Präventions- und Assistanceleistungen, die darauf abzielen, Schadenfälle zu verhindern oder deren Eintrittswahrscheinlichkeit zu minimieren.

Im Bereich der Gewerbeversicherung setzen wir auf eine umfassende Be-

Georg Eisenzopf, Geschäftsführer SIVAG GmbH
Peter Humer, Mitglied des Vorstands UNIQA

darfsanalyse, unterstützt durch Künstliche Intelligenz (KI), um individuelle Risiken zu identifizieren und passende Absicherungsmöglichkeiten zu empfehlen. Wir legen großen Wert auf die Balance zwischen technologischen Innovationen und persönlicher Betreuung, denn der „Human Touch“ ist für uns von größter Bedeutung. Die Generali bietet eine umfassende Cyberlösung, die präventive Maßnahmen sowie Unterstützung vor, während und nach einem Cyberangriff umfasst, um bestmöglich auf diese Herausforderungen zu reagieren.“

Sonja Brandtmayer, Stellv. Generaldirektorin Wiener Städtische Versicherung: „Die Absicherung von Unternehmensrisiken hat in Zeiten von Klimawandel, geopolitischen Spannungen und zunehmenden Cyberbedrohungen stark an Bedeutung gewonnen. Mit unserer Gewerbeversi-

cherung „Business Class“ bieten wir Unternehmen einen maßgeschneiderten Schutz, der flexibel auf individuelle Bedürfnisse eingeht und selbst grob fahrlässig verursachte Schäden abdeckt. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Schadensbearbeitung optimieren wir Prozesse und erhöhen die Effizienz – ein wesentlicher Vorteil in einer sich rasant verändernden Risikolandschaft. Die entsprechenden Verkaufsunterlagen sowie der Prozess der Dunkelverarbeitung ermöglichen es unseren Partnern, auch für sich selbst einen Mehrwert zu generieren, der im Dreieck mit dem Kunden eine Win-Win-Win Situation schafft. Die Risikosituation und Risikowahrnehmung haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert, vor allem durch geopolitische Entwicklungen und den Klimawandel. Diese betreffen auch die gesamte Wirtschaft und damit österreichische Unternehmen. Cyberattacken sind nicht neu. Mögliche Folgen können auch versichert werden, wenn technische Mindeststandards in den Unternehmen vorhanden sind. Hier ist das Risikobewusstsein der Unternehmen von zentraler Bedeutung. Bei Deckung von Naturkatastrophen sehen wir aufgrund der steigenden Häufigkeit eine Verteuerung. Daher muss die Risikoübernahme genau analysiert werden, und Versicherungen sind oftmals gezwungen, ihre Kapazitäten entsprechend zu verteilen. Künftig könnten PPP-Modelle (Private-Public-Partnership) eine größere Rolle spielen. Andere Risiken, speziell globale Lieferkettenprobleme, Energiepreisentwicklungen oder Kriege, fallen unter unternehmerisches Risiko und sind in dieser Form nicht oder nur sehr eingeschränkt versicherbar.“

Rene Besenbäck, Managing Director wefox Austria GmbH: „Starken Einfluss auf die Vermittlung nehmen sicherlich die sich ständig ändernden Einflussfaktoren (KI, Lieferketten, Naturkatastrophen) und ein schwieriges, wirtschaftliches Umfeld, auch

im Versicherungsbereich (Stichwort Schadenhäufigkeit). Berater sind mit neu aufkommenden oder sich verändernden Risiken ihrer Kunden konfrontiert und spüren gleichzeitig ein restriktiveres Zeichnungsverhalten der Anbieter. Der Anspruch an den Vermittler nimmt somit stark zu, holistische Risikoberatung zum Wohle des Kunden steht im Fokus - damit einhergehend ist eine starke Zunahme des eigenen Haftungspotenzials und damit immer öfter eine restriktive Haltung zur Vermittlung ebensolcher Verträge. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Markt sich immer noch im Umbruch befindet (harter Markt), und jene Vermittler erfolgreich sein werden, die ein Zusammenspiel all dieser Faktoren bestmöglich antizipieren und transparent gegenüber allen Marktteilnehmern agieren.

Digitale Tools spielen für uns eine essenzielle Rolle in der Beratung und sollen dabei unterstützen, die Bedürfnisse des Vermittlers und des Kunden so aufzubereiten, dass ein bestmögliches Betreuungserlebnis am Markt erzielt werden kann und auch der Risikoträger ein klares Bild über die Gesamtsituation seines (zukünftigen) Kunden erhält. Dabei setzen wir sehr stark auf Logik und Erfahrungen unserer Partner, unterstützen beispielsweise mit digitalen Risikoanalysen inklusive Handlungsempfehlungen zu etwaigen Risikofaktoren eines Kunden, automatisierter Verarbeitung von Wünschen/Bedürfnisprotokollen und natürlich auch einer Großteils digitalen Arbeitsweise in der Kommunikation mit Versicherungspartnern - Effizienz gepaart mit Logik und Knowhow. So hat der Vermittler auch die

Dr. Christoph Zauner, Leiter Corporate and Retail Generali Versicherung
Sonja Brandtmayer, Stellv. Generaldirektorin Wiener Städtische Versicherung
Rene Besenbäck, Managing Director wefox Austria GmbH

notwendige Zeit, sich auf den Kunden zu konzentrieren. Nach diesen Kriterien entscheiden wir, welche Tools auch zukünftig eingesetzt werden sollen.

Sieht man sich internationale Märkte genauer an, dann stellen wir fest, dass Risikobewertung, Benchmarks für Prämien und auch etwaige Handlungsnotwendigkeiten schon stark im Fokus von KI stehen und auch erfolgreich implementiert wurden. Das Potenzial ist riesig, man muss sich dem Thema nur öffnen und Dinge trotzdem bewusst hinterfragen, sollte nicht blind auf die ausgeworfenen Daten vertrauen. So wird auch der Vermittler, davon bin ich überzeugt, relativ rasch die Mehrwerte erkennen können und dadurch deutlich agiler auf Marktveränderungen oder Risikoveränderungen bei seinen Kunden reagieren können. Persönlich denke ich, dass vor allem in den Bereichen Underwriting, Schadensabwicklung und in der Verwaltung der Verträge bereits jetzt Know-how vorhanden ist, diese Prozesse kurzfristig zu unterstützen und teilweise auch zu ersetzen. Nehmen wir beispielsweise das Thema Ausschreibung eines Vertrags - durch die Vielzahl an vorhandenen Daten und einer entsprechenden Logik folgend, kann KI heute schon automatisierte Handlungsempfehlungen zum „Aufsetzen“ eines Versicherungsvertrags auswerfen und verarbeiten.“

Kurt Möller, Chief Underwriting Officer Zurich Österreich: „Unser Gewerbeversicherungsprodukt, Zurich Flexline, ist flexibel und passt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Betriebe an. Es deckt die wichtigsten Versicherungsbereiche wie Sach- und Haftpflichtversicherung ab.

Zusätzlich kann das Versicherungspaket um weitere Leistungen erweitert werden, wie z. B. Rechtsschutzversicherung, technische Versicherungen für Maschinen und Anlagen, Transportversicherung für den sicheren Gütertransport und eine Kollektivunfallversicherung zum Schutz der Mitarbeiter. Durch diese flexible Kombination verschiedener Versicherungsarten bieten wir unseren Kunden ein maßgeschneidertes und umfassendes Versicherungspaket in einer einzigen Polizze an. Wir selbst nutzen KI bereits in der Schadenbearbeitung, bei der Datenanalyse oder der Programmierung von Modellen. Wir setzen KI jedoch nur dort ein, wo es vorgelagerte Prozessschritte gibt und KI den Mitarbeitenden einen klaren Vorteil bringt. Es gibt ein enormes Potenzial für unsere Branche, aber auch wichtige gesellschaftliche und ethische Fragen, denen wir uns als Branche stellen müssen. Wir sind überzeugt, dass wir mit einem verantwortungsvollen Einsatz von KI unsere Dienstleistungen weiter verbessern können. Im Gewerbebereich wird die KI noch nicht genutzt, jedoch werden laufend mögliche Einsatzbereiche evaluiert, um etwaige KI-unterstütze Lösungen zu integrieren. „

Cyberversicherung

– Kriminalität und Absicherung

Cyberkriminalität stellt in der heutigen digitalen Welt eine zunehmende Bedrohung dar, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Diese Unternehmen sind oft unzureichend gegen Cyberangriffe geschützt, was sie zu bevorzugten Zielen für Cyberkriminelle macht. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich über 68 Prozent der Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs, wobei die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt. Die Gründe dafür sind vielfältig: KMUs investieren häufig weniger in Cybersicherheitsmaßnahmen als große Unternehmen, und es mangelt oft an Risikobewusstsein. Angreifer nutzen diese Schwächen gezielt aus und setzen zunehmend auf komplexe Angriffsarten wie Ransomware, Phishing, DDoS-Angriffe und Social Engineering. Besonders populär sind „Business E-Mail Compromise“ (BEC)-Angriffe,

bei denen gezielte Scam-E-Mails versendet werden, um Daten zu stehlen oder Geld zu erpressen. Auch Ransomware-Angriffe werden immer raffinierter, zum Beispiel durch „doppelte Erpressung“, bei der die gestohlenen Daten zusätzlich veröffentlicht werden, wenn das geforderte Lösegeld nicht gezahlt wird. Für KMUs können die Folgen von Cyberangriffen existenzbedrohend sein. Die finanziellen Schäden durch Datendiebstahl, Erpressung oder Betriebsunterbrechungen belaufen sich oft auf mehrere Tausend Euro pro Vorfall. Neben direkten Kosten wie Ausfallzeiten und Wiederherstellung fallen auch indirekte Schäden an, etwa durch Reputationsverlust und Vertrauensverlust bei Kunden.

Peter Wollenschläger: „Die Helvetia bietet eine individuell angepasste Cyberversicherung für Firmen an. Sie bildet ein bedeutendes Modul zur umfassenden Absicherung für Gewerbetreibende. Diese Cyberversicherung wird bereits gut angenommen, da die Gefahr durch mögliche Cyberangriffe zunehmend ins Bewusstsein rückt, auch wenn sie noch nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie eigentlich verdient. Daher ist eine umfassende Beratung nötig, um Unternehmen klarzumachen, wo ihre (Cyber-) Risiken liegen.“

Christoph Zauner: „Die Generali reagiert auf diese Bedrohung mit einer am österreichischen Markt einzigartigen Cyberlösung, die vor allem auf Prävention setzt.

Ein vollautomatisiertes Tool überprüft monatlich etwaige Sicherheitsmängel und Schwachstellen in den IT-Systemen und gibt Handlungsempfehlungen. Ergänzt wird dies durch ein IT-Expertenteam der Europ Assistance, das rund um die Uhr zur Verfügung steht – sowohl präventiv als auch im Schadensfall. Darüber hinaus bietet die Generali einen umfassenden Versicherungsschutz, der nicht nur das Risiko von Datenverlusten, sondern auch mögliche Betriebsstillstände abdeckt.“

Sonja Brandtmayer: „Die Gefahr durch Cyberkriminalität wächst ständig und es bedarf nachhaltiger Aufklärungsarbeit. Trotz eines jährlichen Anstiegs der Cyberattacken in Österreich um rund 30 Prozent, bleibt das Risikobewusstsein vieler Unternehmer unzureichend. Die IT-Sicherheit in Österreichs KMU ist aus Sicht der

Kurt

Wiener Städtischen noch stark ausbaufähig, was die Nachfrage nach dem Produkt Cyber-Protect bestätigt. Dabei zeigt sich, dass eine steigende Affinität für Cyberversicherungen am Markt vorhanden ist, auch wenn das Risiko von Großschäden und Kumulereignissen weiterhin eine Herausforderung bleibt.“

Peter Humer: „Ein steigender Bedarf nach Absicherung vor Cyberkriminalität ist durchaus gegeben – das sehen wir auch anhand der Anfragen von Unternehmen. Grundsätzlich bieten wir Cyber-Deckungen für bestehende UNIQA-Firmenkunden, mit Ausnahme von wenigen Branchen wie IT- und Finanzdienstleistern.

Die UNIQA Cyberversicherung ist kein Modul einer Gewerbeversicherung, sondern steht daneben zur Wahl und deckt einerseits Haftpflichtansprüche, die durch Datenschutzverletzungen oder Cyber-Angriffe entstehen. Andererseits sind auch Eigenschäden, wie Betriebsunterbrechungen durch CyberAngriffe und die Kostenübernahme im Rahmen der Wiederherstellung aller Systeme und Daten, sowie das gesamte Incident Management durch TOP-Experten gedeckt.“

Wolfgang Petschko: „Für unsere Kunden haben wir die DONAU Serviceline, die rund um die Uhr erreichbar ist. Spezialisten klären rasch, ob eine Fernwartung möglich ist oder ein Einsatz vor Ort nötig wird. Unser Netzwerk aus IT-Fachleuten, Krisenmanagern und Anwälten unterstützt in dieser kritischen Situation. Es geht nicht nur um Schäden durch Daten-

verlust oder Betriebsstillstand – ein Cyberangriff kann auch zu einem langanhaltenden Reputationsverlust führen. PR-Experten helfen bei der richtigen Kommunikation. Unternehmen müssen ihre Resilienz gegenüber Cyberangriffen selbst stärken, etwa durch Schulungen, moderne Sicherheitstechnologien und eine kluge Backupstrategie.“

Mag. Natascha Jäger, Geschäftsführerin Cogitanda Austria GmbH: „Als eine der größten Schadeneinheiten in Europa ist für uns die stringente Steuerung aller im Schadenfall eingesetzten Experten für den schnellen und sicheren Wiederaufbau der IT im Schadenfall entscheidend, um potenzielle Betriebsunterbrechungsschäden zu minimieren. Unser 24/7-verfügbares Dienstleister-Netzwerk mit internen und externen Spezialisten aller im Kriseneinsatz benötigten Fachgebiete steht unseren Kunden im Krisenfall „Cyber“ sofort zur Verfügung. Cybersicherheit erfordert eine Kombination verschiedener Maßnahmen, die nahtlos zusammenarbeiten müssen. Unsere Erfahrung aus über 200 Ransomware-Fällen zeigt, dass die wichtigsten Faktoren zur Verhinderung oder Minimierung solcher Angriffe ein effektives Patchmanagement, aktuelle Backups, Mehr-Faktor-Authentifizierung, aktuelle Virenscanner und Firewalls sowie verfügbare IT-Ressourcen sind.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterschätzen oft die Risiken, weshalb sie von Cyberangrif-

Mag. Natascha Jäger, Geschäftsführerin Cogitanda Austria GmbH

fen überrascht werden, und unüberlegte Reaktionen zeigen, wie das Klicken auf verdächtige Links. Im Ernstfall sollten Unternehmen Ruhe bewahren und gezielt handeln: externe Verbindungen trennen, infizierte Systeme vom Netzwerk abkoppeln, betroffene Nutzer-Accounts sperren und den Vorfall genau dokumentieren. Zu vermeiden sind das Unterbrechen der Stromversorgung, das Löschen von Daten, eigenständige Veränderungen an IT-Systemen, die Installation von Backups oder die Kontaktaufnahme mit Erpressern.

CyberversicherungAssekuradeure

Über Stoïk

Stoïk wurde in Paris von Jules Veyrat, Alexandre Andreini, Nicolas Sayer und Philippe Mangematin gegründet. Die Vision der vier Gründer: Cyberversicherung für KMUs mit einer umfassenden Risikoprävention und Support im Ernstfall. Dafür entwickelten sie Tools wie die Stoïk-Protect-Plattform und bauten ein spezialisiertes CERT-Team auf, um im Schadensfall ihren Kunden mit Hilfe zur Seite zu stehen. Stoïk agiert als Assekuradeur ohne eigene Versicherungslizenz und kooperiert mit Versicherern wie Axeria, Swiss Re und Tokio Marine als Risikoträger. Stoïk beschäftigt derzeit über 60 Mitarbeiter und arbeitet mit über 1.000 Maklern in Frankreich und Deutschland zusammen. Seit der Gründung im Jahr 2021 konnte sich das Unternehmen über 30 Millionen Euro von namhaften Investoren wie Munich RE Ventures oder Andreessen Horowitz (a16z) für sein Wachstum sichern und verfügt über Zeichnungsvollmachten bis zu 750 Millionen Euro.

Bei Stoïk zeigte sich im Jahr 2023, dass ein erheblicher Anteil der Schäden (42,1 %) auf kompromittierte Geschäftsmails zurückzuführen war, was darauf hindeutet, dass diese Art von Cyberangriffen besonders häufig und gefährlich für Unternehmen ist. Betrugsfälle machten mit 21,7 Prozent ebenfalls einen bedeutenden Teil der gemeldeten Schäden aus, gefolgt von Ransomware-Angriffen, die 19,4 Prozent der Vorfälle ausmachten. Der verbleibende Anteil von 16,8 Prozent entfiel auf andere Arten von Schadensfällen, was die Vielfalt und Komplexität der Cyberrisiken unterstreichen, mit denen Unternehmen heutzutage konfrontiert sind. Diese Verteilung verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere im Umgang mit E-Mails und Betrugsprävention.

DORA soll die digitale Widerstandsfähigkeit durch Regulierung erhöhen

Kommentar von Rechtsanwalt Mag. Stephan Novotny, ein auf Versicherungs- und Datenschutzrecht spezialisierter Anwalt der seit mehr als 10 Jahren mit eigener Kanzlei in Wien tätig ist.

Daher: Fragen Sie bei Ihren Partnern schon jetzt an, wie Sie sich die künftige Zusammenarbeit unter DORA vorstellen. Die Verordnung (EU) 2022/2554 des Europäischen Parlaments und Rates, auch bekannt als Digital Operational Resilience Act (kurz DORA), trat am 16.01.2023 in Kraft. Aufgrund des Verordnungs-Charakters bedarf es keiner nationalen Umsetzung und es kommt zu einer direkten Anwendung ab dem 17.01.2025.

Besonders im Finanz- und Versicherungsbereich hat die Nutzung von IKT-Systemen sowie die allgemeine Digitalisierung und Vernetzung stark an Bedeutung gewonnen. Die zunehmende Nutzung digitaler Technologien bringt mögliche Cyberbedrohungen und IKT-Störungen als Folge mit sich. Durch DORA werden die bestehenden Lücken der bereits geregelten operationellen Resilienz gefüllt, Risiken der IKT nicht mehr nur am Rande behandelt und es soll zu einer harmonisierten digitalen Betriebs- und CyberResilienz im Finanzsektor kommen.

DORA bringt zahlreiche Vorschriften für die Technik und das Management von IKT-Systemen.

IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnologie, worunter laut DORA fast alles fällt, außer die normale Telefonie. Konkret steht in Art. 21 Punkt 3:

„IKT-Dienstleistungen sind digitale Dienste und Datendienste, die über IKT-Systeme einem oder mehreren internen oder externen Nutzern dauerhaft bereitgestellt werden, einschließlich Hardware als Dienstleistung und

Hardwaredienstleistungen, wozu auch technische Unterstützung durch den Hardwareanbieter mittels Software- oder Firmware-Aktualisierungen gehört, mit Ausnahme herkömmlicher analoger Telefondienste“.

Diese IKT-Zulieferer sind künftig zu kontrollieren, vertraglich zu verpflichten und deren Verträge in einem Informationsregister zu dokumentieren, kritische IT-Anbieter müssen besonders strenge Vorgaben erfüllen und werden erstmals der Finanzmarktaufsicht unterworfen. Stresstests werden nötig, Strafen vorgeschrieben.

DORA, FMAPrüfschwerpunkt 2024

Bereits Anfang Jänner kündigten die beiden Vorstände der Finanzmarktaufsicht Österreich Helmut Ettl und Eduard Müller an: „DORA bringt sehr grundlegende und sehr weitreichende regulatorische Neuerungen. Es ist daher von essenzieller Bedeutung, dass sich die betroffenen Finanzdienstleister und Drittanbieter rechtzeitig auf dieses neue Aufsichtsregime vorbereiten“.

Und weiter: „Die FMA hat daher einen Aufsichtsschwerpunkt auf die rechtzeitige Vorbereitung des Marktes auf die Herausforderungen dieser neuen Regulierung gelegt und wird beaufsichtigte Unternehmen wie auch Drittanbieter dabei eng begleiten.“ Um das zu erreichen, wird die FMA „die für den österreichischen Finanzmarkt relevanten IKT -Dienstleister identifizieren“ und jene „IKT-Drittanbieter, die als kri-

tisch eingestuft werden, in den Anwendungsbereich der Finanzmarktaufsicht“ einbeziehen.

Für wen gilt DORA?

Vereinfacht gesprochen, betrifft DORA die verschiedensten „Arten von Finanzunternehmen“ und in letzter Konsequenz auch deren Berater und Vermittler. Konkret nennt Art 2 der DORA 21 Kategorien von Unternehmen, darunter unter anderem Kreditinstitute, Wertpapierfirmen, Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen, aber auch Versicherungsvermittler sowie IKT-Drittanbieter, die Verträge mit Finanzunternehmen abschließen. Durch das Einbeziehen von IKT-Drittanbietern spannt DORA den Bogen weiter als etwaige bisherige Regelungen. Dies ist aufgrund zunehmender Digitalisierung und Outsourcing geboten. Während große Akteure wie Microsoft, Google und Co aufgrund von nationa-

Mag. Stephan Novotny

len und EU-weiten Regelungen bereits hohe IT-Standards zu erfüllen haben, ist für kleinere IKT-Drittanbieter eine größere Veränderung durch DORA zu erwarten.

Verhältnismäßigkeit? Ausnahmen?

Die DORA definiert im Artikel 4 den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Das bedeutet, dass Finanzunternehmen, die von der Verordnung umfasst sind, grundsätzlich die Vorschriften einhalten müssen. Aber es doch „für Kleine“ Ausnahmen und Erleichterungen bei einigen Vorgaben gibt. Siehe dazu etwa Artikel 16 der DORA, wonach für kleine und nicht verflochtene Wertpapierfirmen ein vereinfachtes Risikomanagementsystem gilt. Ausgenommen vom Anwendungsbereich der Verordnung sind unter anderem Versicherungsvermittler, Rückversicherungsvermittler und Versicherungsvermittler in Nebentätigkeit, bei denen es sich um Kleinstunternehmen, oder kleine oder mittlere Unternehmen handelt.

Ein „Kleinstunternehmen“ ist gem. Art. 3 Z 60 DORA ein Finanzunternehmen, bei dem es sich nicht um einen Handelsplatz, eine zentrale Gegenpartei, ein Transaktionsregister oder einen Zentralverwahrer handelt, das weniger als 10 Personen beschäftigt und dessen Jahresumsatz bzw. -Bilanzsumme 2 Milllionen EUR nicht überschreitet. Ein „Kleinunternehmen“ ist gem. Art. 3 Z 63 DORA ein Finanzunternehmen, das 10 oder mehr, aber weniger als 50 Personen beschäftigt und dessen Jahresumsatz bzw. -bilanzsumme 2 Millionen Euro überschreitet, nicht jedoch 10 Millionen Euro. Ein „mittleres Unternehmen“ ist gem. Art. 3 Z 64 DORA ein Finanzunternehmen, das kein Kleinunternehmen ist, das weniger als 250 Personen beschäftigt und dessen Jahresumsatz 50 Millionen Euro und/oder dessen Jahresbilanzsumme 43 Millionen Euro nicht überschreitet.

Ziele und Säulen der Verordnung

Das Ziel von DORA, die Harmonisierung der digitalen Resilienz innerhalb

der EU, soll durch gemeinsame Ordnung der Anforderungen aufgrund von 4 Säulen erreicht werden.

IKT-Risikomanagement

DORA sieht vor, dass Finanzunternehmen eine klare Governance-Struktur sowie ein Risikomanagement einrichten, was regelmäßig überprüft werden soll.

IKT bezogene Vorfälle und deren Bewältigung

Bevor ein Service eines IKT-Drittdienstleisters in Anspruch genommen wird, hat das jeweilige Finanzunternehmen eine Überprüfung des Dienstleisters vorzunehmen, darüber hinaus soll es kategorisieren, ob es sich bei der Auslagerung um kritische oder wichtige Funktionen handelt.

Prüfung der digitalen Betriebsstabilität

Eine Prüfung der digitalen Betriebsstabilität soll durch externe Parteien vor-

genommen werden. Kann sichergestellt werden, dass kein Interessenskonflikt besteht, besteht die Möglichkeit, diese Prüfung auch von einer internen Partei durchführen zu lassen. Insbesondere sollen Schwachstellen, Mängel und Lücken identifiziert und bearbeitet werden. Falls es sich um kritische oder wichtige Funktionen handelt, ist die genannte Prüfung bei diesen einmal jährlich durchzuführen.

Steuerung von IKTDrittdienstleister-Risiken

Aufgrund ihrer Verantwortung für die Einhaltung aller Verpflichtungen von beauftragten Dienstleistern müssen Finanzunternehmen sicherstellen, dass ihre Drittanbieter ebenfalls hohen Sicherheitsstandards entsprechen. Es gilt, Strategien und Leitlinien für IKT-Drittdienstleister-Risiken zu entwickeln und regelmäßig zu überprüfen, um Ausfallrisiken zu minimieren. Außerdem sind vertragliche Vereinbarungen mit Drittdienstleistern in einem Informationsregister zu führen, welches durch die FMA jederzeit angefordert und geprüft werden kann.

Die DORA schreibt wörtlich im Erwägungsgrund (21)

„Um die vollständige Kontrolle über das IKT-Risiko zu behalten, müssen Finanzunternehmen über umfassende Kapazitäten verfügen, die ein leistungsfähiges und wirksames IKT-Risikomanagement sowie spezifische Mechanismen und Strategien für die Handhabung aller IKTbezogener Vorfälle und für die Meldung schwerwiegender IKT-bezogener Vorfälle ermöglichen. Ebenso sollten Finanzunternehmen über Leit- und Richtlinien für die Erprobung von IKT-Systemen, -Kontrollen und -Prozessen sowie für das Management des IKT-Drittparteienrisikos verfügen.“

Diese Ziele der Verordnung zu erfüllen bedeutet in der Praxis eine enorme Herausforderung, sowohl technisch, personell und finanziell. Vom Doku-

mentations- und Prüfaufwand und der damit einhergehenden Haftung für die Normunterworfenen gar nicht zu reden.

Wie weit der Prüfaufwand geht, zeigt Erwägungsgrund (73) der DORA

„Verträge über die Bereitstellung von IKT-Dienstleistungen zur Unterstützung kritischer oder wichtiger Funktionen sollten zudem Bestimmungen enthalten, die Zugangs-, Inspektions- und Auditrechte des Finanzunternehmens oder eines beauftragten Dritten sowie das Recht auf Anfertigung von Kopien regeln, die als wesentliche Instrumente für die laufende Überwachung der Leistung des IKT-Drittdienstleisters durch die Finanzunternehmen dienen, gepaart mit der uneingeschränkten Zusammenarbeit des Drittdienstleisters während der Inspektionen. In gleicher Weise sollte die für das Finanzunternehmen zuständige Behörde auf der Grundlage von Mitteilungen über das Recht verfügen, den IKT-Drittdienstleister vorbehaltlich des Schutzes vertraulicher Informationen zu inspizieren und zu prüfen.“

Ob und wie die FMA diese Prüfung durchführen kann, wenn der Server

des Cloud-Anbieters vielleicht in Manila steht, wird sich zeigen. Und ob der Cloud-Anbieter bereit sein wird, die in Artikel 43 definierte Pflicht, „die Gebühren für die Durchführung von Überwachungsaufgaben vollständig zu decken“, zu erfüllen, ebenso.

Allerdings gibt es schon ein wesentliches Druckmittel. Konkret schreibt Art.35 Punkt 8 „ein Zwangsgeld von pro Tag bis zu 1 Prozent des weltweiten Tagesumsatzes für eine Dauer von bis zu sechs Monaten“ vor. Und: Kritische IKT-Dienstleister aus Drittländern dürfen nur in Anspruch genommen werden, wenn sie binnen zwölf Monaten, nachdem sie als kritische IKT-Dienstleister eingestuft wurden, ein Tochterunternehmen in der EU gegründet haben (Erwägungsgrund 81).

DORA schafft einheitliche Rahmenbedingungen, aufgrund welcher aktuellen und zukünftigen Cyber-Bedrohungen und IKT-Störungen entgegengewirkt werden soll. Durch fortlaufende Angleichungen an moderne Technologien und sich stetig ändernde Gefahren wird sich einerseits die langfristige Effektivität der Verordnung zeigen und andererseits, wie gut Finanzinstitute in der Lage sind, die neuen Standards zu implementieren.

DORA nur für die Großen, oder doch auch für die Kleinen?

Wenn man sich die Ausnahmeregelungen ansieht, dann könnte man sich als Kleiner zurücklehnen. So konnte man kürzlich lesen, dass nur 3 Versicherungsmakler in Österreich auf über 250 Mitarbeiter kämen, alle anderen würden wohl unter die Ausnahmeregelungen fallen. Im Finanzbereich gilt die DORA für Wertpapierfirmen, für Wertpapierdienstleistungsunternehmen gibt es Ausnahmeregelungen nach Art 2 Abs 3 lit d DORAVerordnung (Kleinstunternehmen). Stimmt es also, dass DORA nur für die Großen gilt?

Wie sieht das Michael Herzhofer, Obmann der AFPA?

Im Gegensatz zu anderen Verbänden bin ich überzeugt davon, dass DORA auch den einzelnen Berater/ Vermittler treffen wird. Etwa weil die Produktgeber Vorgaben machen werden müssen, wie man aufgestellt sein muss, um als Berater / Vermittler künftig mit dem Versicherer, der Wertpapierfirma, der Bank etc. zusammenarbeiten zu dürfen. Ich denke, schon alleine deshalb, um z.B. im Hacker-Angriffsfall nicht vorgeworfen zu bekommen, man habe die Sorgfaltspflichten verletzt, etc.. Also wird die DORA, also der „Digital Operational Resilience Act“, sehr wohl in den unmittelbaren Arbeitsbereich des einzelnen Beraters und Vermittlers eingreifen.

Die Großen, also Banken, Versicherungen und Co, werden die DORA umsetzen, die eigenen Systeme ganz auf die neuen technischen Sicherheits-Anforderungen ausrichten. Und die firmeninternen Prozesse entsprechend aufstellen.

Danach wird man den Beratern und Vermittlern ganz exakte Vorgaben machen, was man tun muss und auf keinen Fall tun darf. Denken wir nur an die DSGVO, wo der Datenverantwortliche auch alle Aufgaben, Pflichten und Verantwortungen auf den Auftragsverarbeiter überbindet. Und es wird auch bei DORA eine lange Liste geben, unter welchen Bedingungen man künftig weiter mit dem „großen Partner“ zusammenarbeiten wird dürfen.

Das wird wohl Vorgaben hinsichtlich der zu verwendenden EDV- und ITTechnik umfassen. Die Prozesse werden

neu aufgesetzt. Neue Sicherheitsregeln für Zugriffe von außen und z.B. das Hochladen von Dokumenten, um Risken bewusst zu vermeiden, etc. werden folgen, um einen weitestgehenden Schutz gewährleisten zu können.

Wer diese DORA-Anforderungen der Wertpapierfirma, der Bank, etc. nicht erfüllen kann oder will, wird künftig von der Zusammenarbeit ausgeschlossen werden. Daher: Fragen Sie bei Ihren Partnern schon jetzt an, wie Sie sich die künftige Zusammenarbeit unter DORA vorstellen.

Für die Großen wird die DORAUmsetzung eine große Herausforderung für die Verantwortlichen von Technik aber auch Organisation werden. Investitionen und neue Aufgaben für die Risikoanalyse und Schulungen der Mitarbeiter (u.a. zum besseren Erkennen von Cybergefahren) werden die regelmäßige Folge sein.

Auch die Geschäftsführung wird sich intensiv um DORA kümmern müssen.

Tipp: Gerade die „üblich gewordenen“ Auslagerungen sollte man sich genau ansehen. Denn die oft gehörte Ausrede, Details dazu gehen mich nichts an, dafür habe ich eine Firma, die für die Ordnungsgemäßheit haftet, stimmt keinesfalls mehr. Sie als Geschäftsführer sind dafür persönlich haftbar.

Also ist es wichtig, dass die Geschäftsführung im Blick hat, dass sie selbst durch DORA haftbar werden

kann. Die persönliche Verantwortung der Geschäftsleitung stellt eine der wichtigsten Neuerungen durch DORA dar. So ist in Art. 5 Abs. 2 a ausdrücklich festgehalten, dass das Leitungsorgan „die letztendliche Verantwortung für das Management der IKT-Risiken“ trägt. Dies bedeutet, dass Geschäftsführer und Vorstand ihre diesbezügliche Verantwortung in Zukunft nicht mehr an die IT-Leitung abgeben können. Gemäß den Anforderungen des Art. 5 DORA kommen auf die Geschäftsleitung umfangreiche Genehmigungs-, Überwachungs- und Überprüfungspflichten zu, deren Nichtbeachtung haftbar macht. Auch müssen Mitglieder des Leitungsorgans in Zukunft regelmäßig spezielle Schulungen absolvieren, um ihre Kenntnisse und Fähigkeit bzgl. IKT-Risiken aktiv auf dem neuesten Stand zu halten. Es ist daher unerlässlich, dass Geschäftsführer und Vorstand sich intensiv mit DORA beschäftigen.

Michael Herzhofer

Schützt DORA vor dem „Bluescreen

des Todes“?

Die Finanzindustrie und deren externe IT-Dienstleister schwitzen bei der Vorbereitung auf DORA, dem Digital Operational Resilience Act der EU, der ab 17. Januar 2025 gilt. DORA ist sozusagen die DSGVO zum Quadrat für die Finanzwelt. Gegen die ausufernden Pflichten, die sich aus DORA ergeben, wirken jene der DSGVO geradezu hemdsärmelig. Schützt DORA zukünftig vor IT-Ausfällen wie wir sie Mitte Juli beim Softwareriesen Microsoft erlebt haben? Achtung, Spoiler: Die Antwort lautet nein.

Crowdstrike-Update crasht Microsoft-Software

Mitte Juli hatte der Software-Riese Microsoft ein globales Problem. Viele Millionen Windows-Rechner zeigten infolge eines kritischen Fehlers den „Bluescreen des Todes“, stürzten also ohne Vorwarnung ab, oder ließen sich nicht starten.

Verursacher war ein Update von Crowdstrike, einem Unternehmen, dessen Software die Aufgabe hat, IT-Systeme vor böswilligen Angriffen zu schützen. Betroffen waren beispielsweise Fluglinien, Kassensysteme, TV-Sender, Rettungsdienste und Krankenhäuser. Ein kleines Software-Update eines Sub-Dienstleisters führte uns vor Augen, wie verwundbar die IT-Welt ist –und wie machtlos als Nutzer.

DORA für digitale Resilienz

DORA und eine Serie von technischen Regulierungsstandards (RTS) sollen für die Sicherheit von Netzwerk- und Informationssystemen von Finanzunternehmen „ein

von Andreas Dolezal

hohes gemeinsames Niveau an digitaler operationaler Resilienz“ (Widerstandfähigkeit) gewährleisten.

Als Schlüssel dazu betrachten die Bestimmungen interne „Verfahren“. Dieser Begriff kommt in den 79 Seiten von DORA gezählte 87-mal vor, in den 37 Seiten der RTS zum Risikomanagement sogar 120-mal. Taugen „Verfahren“ als Bollwerk gegen globale IT-Risiken? Das zeigt sich am Microsoft-Crash.

Hätte DORA den MicrosoftCrash verhindert?

Die technischen Regulierungsstandards zum IKT-Risikomanagement verlangen unter anderem die Entwicklung und Implementierung von Richtlinien, Verfahren, Protokollen und Tools für die IKT-Betriebssicherheit und das IKT-Änderungsmanagement. All diese Maßnahmen hätten aber nicht verhindert, dass ein US-amerikanischer Soft-

ware-Konzern ein fehlerhaftes Update einspielt – und Windows-Rechner ohne Vorwarnung zum Absturz bringt. Die globale IT-Landschaft, die von US-amerikanischen Unternehmen wie Microsoft, Amazon (Amazon Web Service) und Alphabet (Google) dominiert wird, mit ihren weltweit verstreuten Serverfarmen und hochkomplexen Netzwerken wird sich mit europäischen Richtlinien, Verfahren und Protokollen nicht vor Ausfällen schützen lassen. Wenn irgendwo auf der Welt ein Software-Monopolist den falschen Stecker zieht – oder ein fehlerhaftes Update einspielt –, wird es finster. Mit oder ohne DORA.

DORA sorgt für Klumpenrisiken

Viele kleine und mittlere IT-Dienstleister wenden sich von der Finanzindustrie ab. Denn auch sie fallen, wenn sie Banken, Versicherungen oder Wertpapierfirmen als Kunden haben, unter den weiten Anwendungsbereich von DORA und die strenge (zudem kostenpflichtige) Kontrolle der Finanz-

marktaufsicht. Das tun sich viele IT-Firmen nicht an. Auf die vergleichsweise wenigen Großen, die DORA-konform sind, konzentriert sich zukünftig die IT-Landschaft der Finanzwelt. Ein weiterer Trend verstärkt die Konzentration auf wenige ITAnbieter zusätzlich. Für Finanzdienstleister sind die ausufernden Dokumentations- und Compliance-Pflichten aus DORA einfacher umsetzbar, wenn sie auf bekannte, große Marktführer setzen, die beispielsweise über anerkannte Zertifizierungen wie ISO 27001 verfügen. Im Asset Management würde man sagen: Aus breiter Diversifikation wird massives Klumpenrisiko.

IT-Risiken trotz Verfahren und Zertifizierungen

Microsoft verfügt über die Zertifizierung nach ISO 27001, Crowdstrike kann eine ganze Liste an Zertifizierungen vorweisen. Trotzdem haben, wie sich im Juli gezeigt hat, auch die-

Über die traditionelle Versicherung hinausgehen

+

Der

se großen Marktführer ihre Prozesse offensichtlich nicht immer im Griff. Irgendwo hakte es im Qualitätsmanagement und beim Testen, sonst wäre das fehlerhafte Update nicht global an Kunden ausgespielt worden. Gretchenfrage: Welches DORA-Verfahren hätte Finanzdienstleister vor diesem IT-Risiko geschützt? Antwort: Keines.

Andreas Dolezal

Millionen in IT investiert

Da die Digitalisierung künftig ein entscheidender Faktor in der Versicherungsvermittlerbranche ist, starten die EFM Versicherungsmakler eine weitere Investitionsoffensive. Philip Barwinek, EFM Prokurist für IT, informiert, wie das weitere Sonderbudget in den kommenden Jahren investiert wird.

Die EFM Versicherungsmakler haben bereits in der Vergangenheit stark auf Digitalisierung und auf eigene Software-Lösungen gesetzt. Welche Schwerpunkte sind künftig geplant?

Barwinek: Die EFM hat eine lange Tradition in der Erstellung eigener Softwarelösungen rund um die gesamte Produktpalette von Together CCA und Chegg.net. Diese sind eine Ergänzung des „All Inclusive Rechners“ für unsere Best Advice Produkte und optimieren die Risikoerfassung für unsere Franchiseunternehmer. Die letzten 15 Jahre waren geprägt von einem Fokus auf Digitalisierung und Verwaltung. Künftig planen wir, die IT-Landschaft zu harmonisieren und so noch effizienter zu werden. In den kommenden Jahren wird es um Effizienzsteigerung sowie weitere Verbesserungen für die Beratung gehen.

Werden die notwendigen Lösungen selbst erstellt oder möchte man mit externen Partnern arbeiten?

Barwinek: Wir arbeiten weiterhin mit Together CCA sowie Chegg.net und planen, dass auch weiterhin ein wesentlicher Teil intern entwickelt wird. Dafür sollen Personalressourcen aufgestockt werden. Gleichzeitig werden wir auch externe Experten für die Entwicklung beauftragen. Dadurch soll höchstmögliche Effizienz erzielt werden.

Wird die künftige IT-Infrastruktur lokal oder auf Cloud basieren?

Barwinek: Die EFM hat ihre Software immer zentral für die Franchiseunternehmer betrieben. In Zukunft wird auf eine Kombination aus eigenem Rechenzentrum sowie CloudServices gesetzt. So schaffen wir eine All-in-One-Lösung, also eine eigene Beraterwelt. Dadurch müssen sich die Franchiseunternehmer weder um ITServices noch um zukünftige Entwicklungen kümmern.

Welche genauen Vorteile haben Ihre Partner, also Ihre Franchiseunternehmer, von den Neuerungen?

Barwinek: Der Aufwand in der Verwaltung wird deutlich weniger und im täglichen Arbeiten wird die Komplexi-

tät reduziert. Die Prozesse lassen sich schneller durchführen und so bleibt mehr Zeit für den Vertrieb oder die Expansion. Das Investitionsvolumen der EFM in der Höhe von gesamt 7 Millionen Euro in neue IT-Landschaften und Verbesserungen durch KI-unterstützte Systeme schaffen Ressourcen für die Beratungsleistungen der Partnerbüros und somit für alle 450 Personen der EFM Welt. Auch die zukünftige Absolvierung des neuen KI-Lehrgangs vom Innoship-Institut in Verbindung mit ÖVM und DBU Berlin schafft Weichenstellungen für Innovationen, weil das Thema Künstliche Intelligenz in Zukunft in allen Belangen eine Grundvoraussetzung darstellen wird.

Wir danken für das Gespräch.

Mit unseren Partnern bleiben wir immer in Verbindung.

Unseren Partnern stehen wir österreichweit mit exzellentem Service zur Seite. Im persönlichen Gespräch, telefonisch und natürlich auch online.

#einesorgeweniger

Ihre Sorgen möchten wir haben.

Altersdiskriminierung in Österreich: Eine Herausforderung für die Zukunft

Die Menschen in Österreich werden immer älter – ein erfreulicher Trend, der jedoch auch neue gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Die Generation 65+ wird in Kürze den größten Anteil der österreichischen Bevölkerung ausmachen. Doch während diese Entwicklung voranschreitet, stellt sich die Frage: Sind ältere Mitbürger in finanziellen und versicherungstechnischen Angelegenheiten ausreichend abgesichert, oder werden sie von wichtigen Dienstleistungen ausgeschlossen? Die jüngste Studie der AFPA wirft ein Schlaglicht auf diese Problematik und liefert einige aufschlussreiche Erkenntnisse.

Finanzielle Hürden und Benachteiligung

Im Finanz- und Kreditbereich zeigt die Studie deutliche Benachteiligungen für ältere Menschen auf. Von den 1.100 befragten Personen im Alter von 55 bis 75 Jahren gaben nur 15,9 Prozent an, in den letzten fünf Jahren einen Kredit beantragt zu haben. Die Hauptgründe für die Kreditaufnahme waren der Erwerb von privatem Eigentum (32 %), Sanierungen oder Umbauten (28,6 %) und der Kauf von Wohnimmobilien (17,1 %). Dennoch empfinden 84,2 Prozent der Befragten eine klare Benachteiligung von Senioren bei der Kreditvergabe. Zudem fordern 82,9 Prozent der Befragten mehr politische Maßnahmen, um die Finanzierung für ältere Menschen zu erleichtern. Eine gesetzliche Änderung, die seit dem 1. Mai 2023 Kredite für ältere Personen ohne festgelegtes Endalter ermöglicht, ist weitgehend unbekannt: Nur 30 Prozent der Befragten waren darüber informiert. Trotz dieser Änderungen zeigt sich, dass die Kreditvergabe an Senioren weiterhin zurückhaltend gehandhabt wird. Die Studie verdeutlicht, dass Banken nach wie vor

als eher oder sehr vertrauenswürdig gelten (80,5 %), während Immobilienmakler (29,3 %) und Medien (19,5 %) weniger Vertrauen genießen.

Versicherungslücken und der Wunsch nach persönlicher Beratung

Im Versicherungsbereich offenbart die Studie ebenfalls große Defizite. Es

gibt erhebliche Lücken bei Spezialversicherungen, wie zum Beispiel Pflegeversicherungen, aber auch bei grundlegenden Versicherungsprodukten ist noch keine ausreichende Abdeckung erreicht. Über die Hälfte der Befragten gab an, ihr letztes Versicherungsprodukt vor längerer Zeit abgeschlossen zu haben; bei 21,9 Prozent liegt der Abschluss mehr als zehn Jahre zurück. Diese Lücken können zu einem unzu-

reichenden Versicherungsschutz führen, da bestehende Produkte nach so langer Zeit oft nicht mehr den aktuellen Risiken entsprechen.

Eine besonders bemerkenswerte Erkenntnis der Studie ist das starke Bedürfnis der älteren Generation nach persönlicher Beratung. Während der Online-Abschluss von Versicherungen für nur 26,2 Prozent eine Rolle spielt, wünschen sich 92,6 Prozent der Befragten eine persönliche Beratung. Sie schätzen vor allem das Vertrauen, das in einer langjährigen Beziehung zu einem Versicherungsvermittler aufgebaut wird (88,4 %). Die Unsicherheit beim Online-Abschluss, das „falsche“ Produkt zu wählen, ist ein weiterer Grund, weshalb viele Senioren sich gegen digitale Angebote entscheiden.

Informationsverhalten und das Recht auf ein analoges Leben

Die Studie zeigt außerdem, dass ältere Menschen überwiegend persönliche Kontakte zur Informationsbeschaffung nutzen. Online-Plattformen, soziale Medien und digitale staatliche Angebote wie das „Digitale Amt“ spielen

dabei eine untergeordnete Rolle. 58,5 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, das Recht auf ein analoges Leben gesetzlich zu verankern, um auch in einer zunehmend digitalisierten Welt ihre Bedürfnisse und Präferenzen zu schützen.

Fazit: Handlungsbedarf für Politik und Gesellschaft

Die AFPA-Studie verdeutlicht, dass die ältere Generation in Österreich weiterhin mit erheblichen Diskriminierungen im Finanz- und Versicherungsbereich konfrontiert ist. Es fehlt an spezifischen Produkten, die auf die Bedürfnisse der Senioren zugeschnitten sind, und an einer effektiven Kommunikation über bestehende Möglichkeiten. Zugleich bleibt der Wunsch nach persönlicher Beratung und maßgeschneiderten Lösungen groß.

Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die sicherstellen, dass die ältere Generation nicht benachteiligt wird – sei es bei der Kreditvergabe, im Versicherungsbereich oder im Zugang zu Informationen. Es ist an der Zeit, den gesellschaftlichen Wandel aktiv zu gestalten und die

Rechte und Bedürfnisse der älteren Bevölkerung zu stärken. Nur so kann ein diskriminierungsfreier Zugang zu Finanz- und Versicherungsdienstleistungen für alle gewährleistet werden.

Über diese und weitere Ergebnisse der Studie wird am 24. Oktober beim AFPA-Marktdialog mit Mag. Gabriele Zgubic (Arbeiterkammer Wien, Leiterin der Abteilung Konsumentenpolitik), Michael Herzhofer, BA MBA (Geschäftsführer der Secura GmbH und AFPA-Obmann), Dr. Peter Kostelka (Präsident des Pensionistenverbandes Österreich) und Michael Miskarik (Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich) ebenso diskutiert wie darüber, ob es wirklich die gesetzlichen Vorgaben im Kredit- und Versicherungsbereich sind, die Produkte für Senioren unmöglich oder so teuer machen. Oder hat die Branche vielleicht noch nicht gezielt darüber nachgedacht, spezielle Produkte für diese Zielgruppe zu entwickeln? Möglicherweise erfahren wir auch, wie man künftig trotz „KreditBremse“ im Bankenbereich und seitens der Aufsicht einen seniorengerechten oder energiesparenden Umbau finanzieren kann.

Gemeinsam Herausforderungen meistern

Die Welt entwickelt sich in einem noch nie dagewesenen Tempo weiter. Die ständige Veränderung birgt für Unternehmen sowohl Risiken als auch Chancen. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe können diese Entwicklungen bedrohlich wirken. Die Generali bietet für Sie individuelle Deckungen und Services, die über übliche Standardpakete hinausgehen und zahlreiche Vorteile bieten.

von Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe der Generali Versicherung

Während Schäden durch Einbruch oder Diebstahl in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, nimmt die Bedrohung durch Naturkatastrophen zu. Hagel und Sturmereignisse treten häufiger auf und stellen neue Anforderungen an die Versicherungsbranche. Auch die Gefahr durch Cyberangriffe aus dem Internet nimmt stetig zu. So ist es in Zeiten dynamischer Veränderungen wichtiger denn je, sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Es sind nicht nur flexible und individuelle Versicherungslösungen

gefragt, sondern es gilt, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen proaktiv entgegenzuwirken. Gerade im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe (KMU) können so viele Großschäden durch einfache Präventionsmaßnahmen vermieden werden.

Generali: Maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen

Die Generali Versicherung hat die Herausforderungen erkannt und bietet mit ihrer Produktwelt maßgeschneiderte Lösungen für Gewerbe und Privatkunden. Diese zeichnen sich durch ihre große Flexibilität aus: Insgesamt 18 verschiedene Sparten und Serviceleistungen können je nach Bedarf individuell kombiniert werden. Besonders hervorzuheben ist der starke Fokus auf Prävention. „Schäden zu vermeiden ist der beste Service, den eine Versicherung ihren Kunden bieten kann“, zeigt sich Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe

der Generali Versicherung, überzeugt. „Wir setzen daher auf umfassende Präventions- und Assistanceleistungen, die nicht nur helfen, Schadensfälle zu verhindern, sondern auch die Eintrittswahrscheinlichkeit erheblich zu minimieren.“

Die Generali strebt danach, ihre Kunden ein Leben lang zu begleiten und sie in allen Lebenssituationen bestmöglich zu unterstützen. Der menschliche Faktor bleibt dabei von großer Bedeutung. Auch in einer zunehmend digitalen Welt ist die persönliche Beratung unverzichtbar. Mit ihren regionalen Technik- und Schaden-Kompetenzzentren in allen neun Bundesländern und den hervorragend ausgebildeten Maklerbetreuungsteams vor Ort bietet die Generali lokale Unterstützung.

Fazit: Flexibel, präventiv und kundenorientiert in die Zukunft

Mit den flexiblen und präventiven Versicherungslösungen der Generali sind Unternehmen bestens gerüstet, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Durch individuelle Absicherung, umfassende Präventionsmaßnahmen, qualitativ hochwertige Beratung und eine enge Kundenbindung schafft die Generali die Basis für langfristigen Erfolg in dynamischen Zeiten.

Thomas Bayer

Urlauberin. Globetrotterin. Erholungssuchende. Backpacker. Cruiser. Workationer.Strandläuferin.

Faulenzer. Camper. Glamper.

BusinessTraveller.

Snowboarderin. Rundreisender. Interrailerin.

Der Reisedoc ist mit dir.

AI Trust Survey

Deloitte

Mit dem AI Trust Survey hat Deloitte im Sommer 2024 über 500 österreichische Führungskräfte zu ihrer Haltung gegenüber generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass viele Unternehmen der neuen Technologie noch skeptisch gegenüberstehen. So setzen 64 Prozent der Unternehmen GenAI bisher überhaupt nicht ein, und 44 Prozent dieser Gruppe haben auch in naher Zukunft nicht vor, die Technologie zu implementieren. Lediglich ein kleiner Teil der Unternehmen zeigt sich offener: 23 Prozent testen den Einsatz von GenAI, und 13 Prozent nutzen sie bereits regelmäßig in ihren Abläufen.

Evrim Bakir, Managing Partnerin bei Deloitte Österreich, kritisiert das langsame Vorgehen der Unternehmen und weist darauf hin, dass GenAI in der österreichischen Wirtschaft noch

SMART Start

Generali Versicherung

Die Generali hat die Einstellung junger Menschen zu Versicherungen erhoben: Eine Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse ist demnach 91 Prozent der 15- bis 25-Jährigen wichtig. Nur 13 Prozent geben an, sich bei Versicherungsthemen sehr gut auszukennen. Daher wenden sich zwei Drittel der Jugendlichen in Versicherungsfragen an den Kundenbetreuer der Eltern. Wenn es um die persönliche Absicherung geht, sind jungen Menschen vor allem Sachversicherungen wichtig: Je drei Viertel denken in erster Linie an eine Kfz- und Haushalt-/EigenheimVersicherung, gefolgt von der Rechtsschutzversicherung mit 72 Prozent. Lebens- und Unfallversicherung folgen mit je 67 Prozent.

Die Generali startet mit dem Produkt SMART Start für alle ab 15 Jahren bis zur Vollendung des 25. Lebensjahr. Für ein gültiges SMART Start Bün-

kaum verankert ist. Sie erklärt, dass das Thema bereits seit zwei Jahren an Bedeutung gewinne und die aktuelle Zurückhaltung bedenklich sei. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage und einer drohenden Rezession könnten ungenutzte Potenziale für Wachstum verloren gehen, wenn Unternehmen nicht schneller handeln.

Ein zentrales Hindernis für die breitere Akzeptanz von GenAI ist das mangelnde Vertrauen der Anwender. Fast ein Viertel (22 %) der befragten Führungskräfte gibt an, wenig oder gar kein Vertrauen in die Technologie zu haben. Die größten Bedenken betreffen Fragen zu Datenschutz sowie Verantwortung und Haftung bei fehlerhaften Entscheidungen, die durch GenAI getroffen werden. Evrim Bakir betont, dass die fehlende Transparenz bei Entscheidungsprozessen und die unbekannten gesellschaftlichen Auswirkungen ebenfalls nicht vertrauensfördernd sind.

Mohamed Omran, Partner bei Deloitte Österreich, ergänzt, dass die Skepsis der Unternehmen nicht unterschätzt werden dürfe. Er sieht die Politik in der Pflicht, die Bedenken der Unternehmen

del sind zumindest zwei Bausteine aus der Gesamtauswahl notwendig. Diese können individuell aus verschiedenen Sparten kombiniert werden: Kfz-, Haushalt-/Eigenheim-/ Haftpflicht-, Fahrrad-Diebstahl-, Unfall-, Rechtsschutz-, Reiseversicherung, Gesundheitsvorsorge und finanzielle Vorsorge. „Für junge Menschen ist die Absicherung ihrer Zukunft bedeutend. Spätestens wenn die Mitversicherung bei den Eltern endet, müssen sie sich Gedanken darüber machen, wie sie sich gegen unvorhersehbare Ereignisse im Leben schützen können“, sagt Generali CEO Gregor Pilgram. „Mit SMART Start unterstützen wir bei diesem Schritt und helfen ihnen dabei, eine Lösung zu finden, die zu ihrer Lebenswelt passt und gleichzeitig Prämienvorteile bietet.“

Attraktive Cashback-Boni gibt es, wenn innerhalb von zwölf Monaten mindestens zwei verschiedene Bausteine abgeschlossen werden:

• Für Kfz-Versicherungen und finanzielle Vorsorge gibt es zwei Monatsprämien zurück.

ernst zu nehmen und offene Fragen zu klären. Der kürzlich beschlossene EUAI-Act, der einen sicheren Umgang mit GenAI fördern soll, hat laut Umfrage bisher nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Nur zehn Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die neue Regulierung angemessene Rahmenbedingungen schafft. Omran fordert daher, dass die Politik nachbessert und klarere Regeln aufstellt, damit sich Unternehmen stärker auf die Implementierung von GenAI konzentrieren können.

Um das Vertrauen in GenAI zu stärken, sind laut den Befragten sowohl politische als auch unternehmerische Maßnahmen notwendig. Neben klaren regulatorischen Rahmenbedingungen sollten Unternehmen selbst aktiv werden. Ein Großteil der Befragten (56 %) sieht in der Steigerung interner und externer Erfahrungswerte eine wichtige Maßnahme, um das Vertrauen in GenAI zu erhöhen. Zudem halten 41 Prozent der Befragten die Risikobewertung durch unabhängige Experten für entscheidend, um das Vertrauen in die Technologie zu fördern und die Akzeptanz innerhalb der Organisationen zu erhöhen.

• Für den Abschluss von Gesundheitsvorsorge, Haushalt-, Eigenheim-, Haftpflicht-, Rechtsschutz-, Reise-, Fahrraddiebstahl- und Unfallversicherungen werden drei Monatsprämien erstattet.

Die Cashback-Auszahlung erfolgt drei Monate nach dem Abschluss der Versicherungsbausteine. Ausgenommen von dieser Regelung sind Produkte mit Einmalprämie oder kurzfristige Verträge, die eine Laufzeit von weniger als einem Jahr haben.

Gregor Pilgram

Die Oberösterreichische –einzigartiges Service für Maklerpartner

Die Oberösterreichische Versicherung setzt im Maklervertrieb nicht nur auf Digitalisierung. Das Team des Maklerservice steht für Service, Kompetenz und persönliche Beziehung. Dazu kommt die Unterstützung der Vertriebspartner mit Top-Produkten, wie etwa im Bereich der Gewerbeversicherung oder dem ITSicherheitspaket.

Vor allem der Kontakt zwischen Ihnen und unseren Maklerbetreuern bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir nehmen uns gerne die Zeit für Ihre Anliegen und wissen, dass so manches nur in einem persönlichen Gespräch erfolgreich und zufriedenstellend für alle Beteiligten erledigt werden kann. Das Maklerservice der Oberösterreichischen bietet Ihren Partnern gute Erreichbarkeit und hohe Problemlösungskompetenz.

So einfach wie möglich, so flexibel wie nötig: Im Geschäft – das Gewerbeprodukt der Oberösterreichischen

Die Oberösterreichische unterstützt Ihre Vertriebspartner mit Top-Produkten. Daher wird das sehr erfolgreiche Gewerbeprodukt laufend adaptiert und um entscheidende Vorteile erweitert:

• grobe Fahrlässigkeit mit 100% der Versicherungssumme – auch in der Sparte Feuer-Betriebsunterbrechung

• Ersatz des Verkaufspreises im Schadenfall

Bei bereits verkauften Waren und Vorräten

• Betriebsunterbrechung nach indirektem Blitzschlag auf 1. Risiko bis max. 50.000 Euro

• Europaweite Aussenversicherung für Ihre Vorräte, Waren und Betriebseinrichtungen

• EC-Allrisk-Baustein unser EC-Allrisk-Baustein schützt vor den finanziellen Folgen bei Sachund Betriebsunterbrechungsschäden durch benannte und unbenannte Gefahren

• Optische Beeinträchtigung für alle Baubestandteile der versicherten Gebäude inkl. Nachhaltigkeitsbonus (einmalige Schadenablöse)

• 24h-Notfallservice mit dem Keine Sorgen Schutzengel Gewerbe

Ergänzt wird das Gewerbeprodukt mit dem Keine Sorgen IT-Sicherheitspaket. Damit stellen wir Selbstständigen und KMU eine optimale Absicherung für die digitale Welt zur Verfügung, die über die reine Absicherung finanzieller Schäden hinausgeht.

Dieses Produkt ist ein idealer Mix aus einem vorgelagerten IT-SicherheitsCheck, Assistance-Paket mit 24/7–Support bei IT Problemen und Cyber-Notfällen und dem umfassenden Schutz einer Cyberversicherung.

Treten Sie mit uns in Kontakt. Unser Team freut sich auf Sie!

Positives Ergebnis

HDI Global erzielte weltweit ein Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Versicherungsumsatz stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent (währungskursbereinigt ebenfalls um 14 Prozent) auf 4,8 (4,2) Milliarden Euro. Diese

positive Entwicklung wurde vor allem durch Wachstum im Neugeschäft sowie inflationsbedingte Preisanpassungen in der Sach-, Haftpflicht- und Specialty-Versicherung getrieben. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich um 47 Prozent auf 429 (292) Millionen Euro, begünstigt durch eine verbesserte Schadenquote bei Frequenzschäden. Die Großschadenleistungen beliefen sich auf 128 (134) Millionen Euro und unterschritten

das vollständig gebuchte, periodenanteilige Budget um 86 Millionen Euro. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 91,1 (93,1) Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg aufgrund eines gestiegenen Anlagevolumens und höherer laufender Zinserträge auf 68 (49) Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich auf 305 (190) Millionen Euro, und der Beitrag zum Konzernergebnis der Talanx Gruppe wuchs auf 223 (151) Millionen Euro.

Erste Schadensbilanz

Österreichische Hagelversicherung

Das Jahr 2024 startete sehr warm. Hinter uns liegen der wärmste Februar und der wärmste März der Messgeschichte.

Aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen war der Vegetationsbeginn im heurigen Jahr um drei bis vier Wochen früher. Die darauffolgende sehr kalte zweite Aprilhälfte führte insbesondere im Obst- und Weinbau zu schweren Frostschäden. Im Mai nah-

men die Wetterextreme mit dem Start der Hagelsaison ihren weiteren Verlauf: Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen schädigten landwirtschaftliche Kulturen über alle Bundesländer hinweg. Und wie ist die Situation aufgrund der Dürre?

„Der ausbleibende Niederschlag und die Hitze der vergangenen Wochen machen sich insbesondere bei Herbstkulturen wie Mais, Soja, Zuckerrüben oder auch dem Grünland bemerkbar. Besonders betroffen ist der Osten des Landes, wo sich bereits deutliche Dürreschäden abzeichnen. Aktuell rechnen wir mit einem Gesamtschaden in der

Halbjahresergebnis

UNIQA

Das Halbjahresergebnis der UNIQA wurde veröffentlicht. Die verrechneten Prämien sind um 8,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern ist um 19 Prozent auf 277,5 Millionen Euro gestiegen. Die Combined Ratio liegt bei 87,3 Prozent und ist somit deutlich besser als erwartet, besonders das starke Wachstum und wenige Großschäden sind die wesentlichen Treiber dieser positiven Entwicklung. „Ein erfreuliches Wachstum in Österreich von 4,5 Prozent und in Osteuropa von ausgezeichneten 12,3 Prozent, eine moderate Schadenbelastung und eine sehr gute Performance unserer Kapitalanlagen sorgten für ein

deutliches Plus beim Ergebnis vor Steuern von knapp 20 Prozent“, so Andreas Brandstetter, CEO UNIQA Insurance Group.

Die verrechneten Prämien der UNIQA Insurance Group AG inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung stiegen in den ersten sechs Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent auf 4.071,3 Millionen Euro (1 –6/2023: 3.741,9 Millionen Euro). Insbesondere die Schaden- und Unfallversicherung (+10,7 %) und die Krankenversicherung (+10,2 %) trugen zum Wachstum bei.

Der Versicherungsumsatz – die versicherungstechnischen Erlöse nach IFRS 17 – der UNIQA Group stieg

Landwirtschaft in der Höhe von 200 Millionen Euro, 100 Millionen Euro nur aufgrund des Risikos Dürre“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer ersten Zwischenbilanz und ergänzt: „Die Situation für die Landwirtschaft - mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel - ist aufgrund des Klimawandels besorgniserregend. Man bedenke: 80 Prozent des Ertrags in der Landwirtschaft hängen vom Wetter ab. Die Niederschläge und die Temperaturen der kommenden Tage und Wochen sind ausschlaggebend dafür, wie sich die Dürre-Situation im heurigen Jahr noch entwickelt. Doch auch die Hagelsaison ist noch nicht überstanden, diese dauert noch bis Mitte September.“

in den ersten beiden Quartalen 2024 um 10,4 Prozent auf 3.211,6 Millionen Euro (1 – 6/2023: 2.909,2 Millionen Euro), wozu alle Sparten und Segmente beigetragen haben. In Österreich stieg der Versicherungsumsatz um 6,6

Andreas Brandstetter

Prozent, in den internationalen Gesellschaften um 14,0 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis von UNIQA erhöhte sich leicht auf 307,2 Millionen Euro (1 – 6/2023: 299,5 Millionen Euro). Das Kapitalanlageergebnis stieg im 1. Halbjahr 2024 auf 437,7 Millionen Euro (1 – 6/2023: – 310,8 Millionen Euro). Das daraus resultierende Fi-

Starkes Wachstum

VIG

Die verrechneten Prämien sind im ersten Halbjahr 2024 um 7,9 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro gestiegen. In allen Segmenten und Sparten konnte eine Prämiensteigerung erzielt werden. Besonders positiv entwickelten sich die Segmente Spezialmärkte (Deutschland, Georgien, Liechtenstein und Türkei) mit einem Prämienplus von 32,0 Prozent, Erweiterte CEE (Albanien inkl. Kosovo, Baltikum, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine und Ungarn) mit einer Prämiensteigerung von 11,5 Prozent sowie Österreich mit einem Prämienplus von 6,5 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis konnte um zehn Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Ergebnis vor Steuern wuchs um 3,9 Prozent auf 481 Millio-

Konzernergebnis

Generali

Im ersten Halbjahr verzeichnete der Generali Konzern ein signifikantes Wachstum in mehreren Kernbereichen. Die Gesamtbruttoprämien stiegen um 20,4 Prozent auf 50,1 Milliarden Euro. Dieses Wachstum wurde hauptsächlich durch Zuwächse im Lebensversicherungsgeschäft (+26,6 %) sowie im Schaden- und Unfallsegment (+10,5 %) getragen.

Die Nettomittelzuflüsse in der Lebensversicherung entwickelten sich positiv und erreichten 5,1 Milliarden Euro.

nanzergebnis liegt mit 129,5 Millionen Euro innerhalb der Erwartungen (1 –6/2023: 82,6 Millionen Euro).

Brandstetter: „Für das Geschäftsjahr 2024, das letzte unseres Strategieprogramms „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“, konzentrieren wir uns auf eine weitere Verbesserung unseres versicherungstechnischen Kerngeschäfts in un-

nen Euro, wobei die Steigerung vorwiegend durch Österreich, Polen und die Erweiterte CEE gestützt wird. In Österreich ist die Ergebnisverbesserung vor allem auf den Umsatzanstieg zurückzuführen. Der Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode im Segment Polen ist hauptsächlich auf das deutlich gestiegene Volumen in der Nichtlebensversicherung sowie die verbesserte Profitabilität in der Lebensversicherung zurückzuführen. Im Segment CEE resultiert die Steigerung im Wesentlichen aus der sehr guten Performance der rumänischen Versicherungsgesellschaften sowie einer besseren Combined Ratio im Baltikum. Aufgrund der positiven Schadensentwicklung liegt die Combined Ratio in den ersten sechs Monaten bei 93,3 Prozent. Die Solvenzquote beträgt 265 Prozent.

Zum Gesamtausblick auf das Jahr 2024 sagt Hartwig Löger, Generaldirek-

Dieser Anstieg resultierte ausschließlich aus den Bereichen fondsgebundener und RisikoVersicherungen. Der Wert des Neugeschäfts stieg um 3,7 Prozent auf 1.289 Millionen Euro. Die Combined Ratio lag bei 92,4 Prozent, was einer Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte entspricht. Die Undiscounted Combined Ratio verbesserte sich leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 94,9 Prozent.

Das operative Ergebnis der Gruppe wuchs um 1,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, vor allem durch positive Entwicklungen in den Segmenten Leben und Asset & Wealth Management.

Das bereinigte Konzernergebnis belief sich auf 2,0 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 13,1 Prozent

seren beiden Heimmärkten Österreich und CEE. Auf Basis einer Solvenzquote von mindestens 170 Prozent streben wir danach, unsere Aktionäre progressiv, das heißt mit jährlich steigenden Dividendenzahlungen, am Erfolg unseres Unternehmens zu beteiligen. Die Payout Ratio wird unverändert bis zu 60 Prozent betragen.“

tor und Vorstandsvorsitzender der VIG: „Mit unseren Ergebnissen zum Halbjahr 2024 zeigt die VIG ein starkes Wachstum in allen Segmenten und Geschäftsbereichen. Aufgrund dieser hervorragenden Entwicklung bestätigen wir den positiven Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 mit einem starken Jahresergebnis vor Steuern am oberen Ende der geplanten Bandbreite von 825 Millionen bis 875 Millionen Euro.“

entspricht. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf Kapitalgewinne und andere Einmaleffekte im ersten Halbjahr 2023 zurückzuführen. Ohne diese Effekte wäre das bereinigte Konzernergebnis stabil geblieben.

Das Gesamtvolumen des AssetsUnder-Managements der Gruppe stieg um 25,2 Prozent auf 821 Milliarden Euro, was vor allem auf die Konsolidierung von Conning Holdings Limited zurückzuführen ist.

Die Kapitalausstattung der Gruppe blieb robust, mit einer Solvency Ratio von 211 Prozent, gegenüber 220 Prozent im Vorjahr. Dieser Rückgang spiegelt hauptsächlich die Übernahme von Liberty Seguros und den Beginn des Rückkaufprogramms in Höhe von 500 Millionen Euro wider.

Hartwig Löger

Mögliche Vorboten herausfordernder Börsenzeiten

Wir steuern unruhigeren Zeiten entgegen. In den USA und Europa steigt die Rezessionsgefahr. Im Technologiesektor, der über einen längeren Zeitraum die Aktienmärkte beflügelte, mehren sich die Gewinnenttäuschungen, während in Japan eine langjährige Phase der expansiven Geldpolitik gerade endet. Gleichzeitig hat das Risiko eines weltumspannenden Krieges stark zugenommen. Einen ersten Vorgeschmack, in welch turbulentes Fahrwasser die Märkte geraten sind, gab am 5. August in Tokio ein Tagesverlust von 12,4 Prozent im Nikkei 225, der gleichzeitig der größte Tagesverlust seit dem Oktober 1987 war. Was führte zu dieser Entwicklung? Steuern wir auf ein größeres Crashszenario zu? Welche Ursachen und Auslöser hatten Crashszenarien in der Vergangenheit? Dieser Beitrag liefert Antworten.

Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in den USA haben bereits im Juli eine Kontraktion signalisiert, während der Service-Sektor noch Stärke zeigt. Wirft man einen Blick auf die Gewinnüberraschungen im S&P 500 Index, so liegt der Anteil der Unternehmen mit positiven Gewinnüberraschungen noch über dem Fünf- und Zehn-Jahresdurchschnitt, aber laut FactSet schrumpfte das Ausmaß der Gewinnüberraschungen auf 3,5 Prozent, verglichen mit einem Fünf-Jahresschnitt von 8,6 Prozent. Vor allem im IT-Bereich schrumpft das Ausmaß der positiven Gewinnüberraschungen. Auf den ersten Blick noch Zuversicht gibt das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2024: Die am 29. August von der US-Statistikbehörde (U.S. Bureau of Economic Analysis) veröffentlichte zweite BIPSchätzung ergab in den beiden ersten Quartalen 2024 ein BIP-Wachstum von jeweils 2,9 bzw. 3,1 Prozent. Im zweiten Quartal besonders stark waren der Warenexport, private Inlandsinvestitionen und die Staatsausgaben, die gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,7 Prozent stiegen. Vor allem die Rüs-

tungsausgaben sind im Anstieg. Doch die Staatsausgaben sind abhängig von der Politik des Kongresses, der diese jederzeit einschränken kann, während mögliche zukünftige Handelskonflikte mit China und der EU (vor allem wenn Trump im November die Wahl gewinnt) der Exportwirtschaft schaden können. Gefährlich werden staatliche Sparmaßnahmen, die früher oder später einsetzen werden, denn der Staatsschuldenstand lag 2023 bei 123 Prozent des BIP und somit nur knapp unter dem Peak von 127 Prozent im Jahr 2020. Hingegen im Jahr 2010 (kurz nach der Finanzkrise) waren es lediglich 91 Prozent. Mit den Zinsanstiegen 2022 und 2023 verteuerten sich die Refinanzierungskosten der Staatsschulden. 2023 lag das Haushaltsdefizit in den USA bereits bei 6,3 Prozent, verglichen mit 4,6 Prozent im Vor-Corona-Jahr 2019. Die hohe Verschuldung steht stärkerem zukünftigem Wachstum im Wege. Das globale konjunkturelle Umfeld ist zudem auch nicht gerade förderlich. Und schon mehren sich gewichtige Analystenstimmen in Bezug auf Rezessionsgefahren für die USA.

US-Rezessionsrisiken steigen

Die Analysten von J.P. Morgan Research revidierten im August gegenüber dem Ausblick zur Jahresmitte die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA und weltweit bis zum Jahresende 2024 von 25 auf 35 Prozent nach oben. Die Rezessionswahrscheinlichkeit bis Ende 2025 haben die Analysten von J.P. Morgan bei 45 Prozent belassen. Bruce Kasman, Chief Global Economist bei J.P. Morgan, verwies auf eine stärker als erwartete Abschwächung der Nachfrage am Arbeitsmarkt, frühe Anzeichen von Personalabbau sowie auf eine nachlassende Dynamik in der globalen Produktionswirtschaft und im Euroraum. Zudem schürten die US-Arbeitsmarktdaten von Juli Rezessionsängste: In den USA stieg nämlich im Juli die Arbeitslosenquote von 4,1 auf 4,3 Prozent und erreichte somit den höchsten Stand seit Oktober 2021. Die Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze außerhalb des Agrarbereichs lag im Juli mit 114.000 weit unter dem Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate (215.000). Allerdings

sind der Servicesektor und der Einzelhandel relativ solide. Im Juli lag der Zuwachs der US-Einzelhandelsumsätze höher als erwartet. Trotzdem gehen die Analysten von Goldman Sachs noch immer von einer US-Rezessionswahrscheinlichkeit von 20 Prozent für die kommenden zwölf Monate aus. Aber es gibt ein bis dato sehr zuverlässiges Signal, das von Dezember 1968 bis Mai 2019 acht Mal auftrat und dabei einer Rezession voranging. Es ist die Inversion der Zinskurve zehnjähriger US-Treasury Bonds und dreimonatiger T-Bills. Solange die Rendite des zehnjährigen Laufzeitspektrums höher ist als jene des dreimonatigen, ist die Welt in Ordnung. Doch jedes Mal, als die Zinsen am kurzen Ende (3 Monate) die langfristigen (10 Jahre) überstiegen, also die Zinskurve invertierte, folgte daraufhin zwischen sechs und 15 Monaten ab Eintritt der Inversion (im Schnitt nach 12 Monaten) eine Rezession der USWirtschaft. Die letzte Rezession folgte auf das Signal im Mai 2019 im März 2020 (Pandemie-Chaos). Mittlerweile

herrscht hier schon seit Oktober 2022 eine inverse Zinskurve. Am 30. August 2024 lag die Rendite zehnjähriger UST-Bonds um 1,3 Prozentpunkte unter jener dreimonatiger T-Bills. Fazit: Es braut sich bereits der nächste größere Abschwung zusammen und es gibt bereits erste Vorboten turbulenterer Zeiten.

Erste Vorboten turbulenterer Zeiten

In den vergangenen Jahren den Aufschwung angeführt haben die Technologiewerte, insbesondere Technologie-Riesen wie NVIDIA, Alphabet, Microsoft, Amazon etc. Der Nasdaq 100 Index hat somit in den vergangenen fünf Jahren bis zum 2. September 2024 mehr als 154 Prozent zugelegt, verglichen mit nur ca. 58 Prozent Plus im DAX und ca. 93 Prozent im S&P 500. Nun wird der Technologiesektor unruhiger. Auf Schlussstand-Basis hat der Nasdaq 100 bereits am 10. Juli sein Hoch erreicht und bis zum 7. August

13,6 Prozent eingebüßt, ehe wieder ein kräftiger Rebound folgte. Dabei prägte der Chart des AI-BoomFlaggschiffes NVIDIA bereits in den Monaten Juni und Juli ein Doppelhoch aus, ehe zwischenzeitlich schon eine kräftige Korrektur folgte. Es gab zwar wieder eine rasche Kurserholung, doch als am 28. August die jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht wurden, hielt sich – trotz dreistelliger Zuwächse bei Quartals-Umsatz und -Gewinnen – die Begeisterung in Grenzen und der Kurs bröckelte daraufhin ab. Am 23. Juli veröffentlichte Alphabet die Quartalszahlen. Dabei lagen die YoutubeWerbeeinnahmen unter den Markterwartungen und am nächsten Tag verlor die Aktie fünf Prozent an Wert. Was war bei Amazon? Am 1. August gab es den Quartalsreport. Schönheitsfehler: Die Umsatzprognose lag unter den Markterwartungen. Tags darauf folgte ein Kursverlust von 8,8 Prozent. Ein regelrechter Schock waren die Quartalsnachrichten von Intel, deren Aktienkurs am 2. August um rund 26 Prozent einbrach. Nun steht Intel ein tiefgreifendes Restrukturierungsprogramm bevor.

Japan: Vom Zinsdifferenzgeschäft zum Aktiencrash

In diesem Umfeld hat es japanische Carrytrader hart getroffen: In Japan sind spezielle Zinsdifferenzgeschäfte bei Großanlegern schon eine Art „Volkssport“: Sie nehmen Kredite in Yen auf und veranlagen diese Gelder in höher verzinsten Dollaranlagen. Geht alles gut, winken aus der Zinsdifferenz satte Gewinne. Doch der Risikofaktor bleibt der Wechselkurs des US-Dollar zum Yen, und dieser schwächte infolge gegenläufiger Zinserwartungen in den USA und Japan entsprechend ab. In Japan preisten die Märkte bereits im Vorfeld der Zinsentscheidung am 31. Juli eine (weitere) Leitzinsanhebung ein, die dann auch erfolgte. Die Bank of Japan hat beschlossen, ihren Leitzins von null bis 0,10 Prozent auf 0,25 Prozent

anzuheben und ihre Staatsanleihenkäufe bis zum ersten Quartal 2026 in etwa um die Hälfte zu reduzieren. So ist es nicht verwunderlich, dass vom 10. Juli bis zum 4. August der Yen zum Dollar um 11,3 Prozent aufwertete. Carrytrader zogen die Reißleine und wechselten Dollarpositionen wieder zurück in Yen, was dieses Ausmaß der Yen-Aufwertung erst ermöglichte. Ängste bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft keimten auf, nachdem bereits die Nachrichten aus den USA verunsichert hatten. Am 5. August entlud sich diese Gemengelage in Tokio im größten Tagesverlust seit 1987, nämlich minus 12,4 Prozent im Nikkei 225. Zwar folgte wieder ein Rebound, doch das Vertrauen der Anleger ist mittlerweile etwas gedämpft. Am 5. August gab es zudem an den Aktienmärkten eine Volatilitätsspitze. Zwar haben sich die Märkte danach wieder beruhigt, aber die Marktteilnehmer sind nun stärker sensibilisiert auf weitere „Alarmsignale“ seitens der Konjunktur und Unternehmensnachrichten.

Was man über Crashszenarien und BaissePhasen wissen sollte

Jeder Börsencrash bzw. jedes BearMarket-Szenario hat eine eigene Vorgeschichte und Ursachen sowie einen individuellen Crash-Auslöser. Unter einem Börsencrash versteht man einen deutlichen Kurssturz binnen kurzer Zeitspannen, meist zwischen einem oder weniger Tage. Am 6. Mai 2010 gab es sogar - ausgelöst durch Systeme des Hochfrequenzhandels - einen Flash Crash, in dem der Dow Jones in etwa binnen einer halben Stunde über neun Prozent an Wert verlor, ehe bis Börsenschluss wieder eine rasche Erholung einsetzte. Nicht immer, aber häufig sind Aktienmarkt-Crashs Teil eines Bärenmarktes. Von einem Bear Market spricht man, wenn ein Aktienindex vom Hoch bis zum nächsten Tief mindestens 20 Prozent an Wert verliert. Ein neuer Aufschwung (Bullenmarkt) beginnt dann erst, wenn der Schlussstand des Index mindestens 20 Prozent über dem vorangegangenen Tief liegt. Seit 1928 gab es im S&P 500 Index 27 Bear Markets mit einer durchschnittlichen Dauer von 289 Tagen oder rund 9,6 Monaten, während der durchschnittliche Bullenmarkt 965 Tage oder 2,6 Jahre andauerte – so aus einer Zusammenfassung der Hartford Funds

Management Group unter Berufung auf Daten von Ned Davis Research. Durchschnittlich verlor der S&P 500 Index in einem Bear Market 35,2 Prozent an Wert, wobei das Ausmaß sich zwischen -20,57 Prozent (15.06.1948 bis 13.06.1949) und -61,81 Prozent (09.11.1931 bis 01.06.1932) bewegte. In der 33 Tage andauernden Corona-Baisse (19.02.2020 bis 23.03.2020) lag das Minus bei 33,9 Prozent und im Zuge des Inflationsschocks und des Ukrainekriegs im Jahr 2022 bei 25,4 Prozent. (Quelle: Hartford Funds Management Group).

Bärenmärkte sind häufig eine Begleiterscheinung eines Wirtschaftsabschwungs, aber noch keine fixe „Rezessionsfolge“, denn: In die 27 Bärenmärkte seit 1928 fielen nur 15 Rezessionen.

Ursachen und Auslöser von Crashs und Baissephasen

Spekulationsblasen wie beispielsweise in den 20er-Jahren mit Aktien neuer Industrien wie damals Automobil und Radio oder die Technologie-Aktienblase der „Neuen Märkte“ der Jahre 1997 bis 2020, in der es zu einem exzessiven IPO-Boom kam, aber auch Spekulationsblasen am Immobilienmarkt wie in den Jahren vor der Finanzkrise 2008/09 gingen häufig Crashs und Bärenmärkten voran. Ein Indikator für das Bewertungsniveau des S&P 500 ist dabei die CAPE Ratio, auch Shiller-KGV genannt. Es ist ein geglättetes KGV auf Basis des Durchschnitts der inflationsbereinigten Unternehmensgewinne der vergangenen 10 Jahre und wies seit 1871 Durchschnitts- und Medianwerte von jeweils 17,1 bzw. 16,0 auf (Quelle: https://www.multpl.com/shiller-pe). Aktuell (3. September) nimmt es mit 35,9 einen hohen Wert ein. Am höchsten war der Wert im Dezember 1999 mit 44,2 (Höhepunkt der IT-Blase). Auch der MSCI World (Weltaktienindex) ist per Ende Juli 2024 mit einem Forward-KGV von 18,60 nicht mehr günstig bewertet. Interessant ist auch die Entwicklung des IPO-Volumens: Auffällig hohe Aktivitätsniveaus gab es beispielsweise in den USA in den Jahren 1986 und 1987 kurz vor dem größten Tagesverlust seit dem Zweiten Weltkrieg am 19. Oktober 1987 (-22,6 % im S&P 500). Ebenfalls war eine starke IPO-Aktivität in den Jahren 1999 und 2000 zu beobachten. Ein starkes IPO-Jahr war auch 2021. Allerdings hat hier die Geldpolitik diese Entwicklung unterstützt (Pan-

demieprogramme). Hingegen 1999 und 2000 gab es Leitzinsanhebungen, während kurz vor dem Crash von 1987 in den USA eine Leitzinswende nach oben stattfand. Wird die Geldpolitik restriktiver und entzieht die Notenbank beispielsweise durch Anleihenverkäufe dem Markt Liquidität, dann steigt die Crashgefahr. Ebenfalls können Crashszenarien auch Leitzinsanhebungen vorangehen. Vom 12. April 2022 bis 27. August 2022 reduzierte die Fed ihre Bilanzsumme von 8965,5 auf 7123,2 Milliarden US-Dollar – ein restriktives Signal und somit eher schlecht für den Aktienmarkt, genauso wie das aktuell (noch) hohe Leitzinsniveau, das aber laut Erwartungen der Marktteilnehmer bald sinken sollte. In Japan hingegen ist die Notenbank gerade dabei, eine langjährige Phase expansiver Geldpolitik anzupassen, was noch weitere Marktturbulenzen zur Folge haben kann.

Konkrete Auslöser eines stärkeren Kursverfalls können beispielsweise große Firmenpleiten oder Bankenzusammenbrüche wie zum Beispiel die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 sein. Überraschend restriktive Töne aus wichtigen Notenbanken wie Fed oder EZB, aber auch besonders schlechte Konjunkturnachrichten können einen stärkeren Kursverfall einleiten. Gefährliche Auslöser sind auch sogenannte „Schwarze Schwäne“, also unerwartete Ereignisse – oft in Form externer Schocks jenseits der Börse – wie zum Beispiel 9/11 oder der Beginn der Corona-Pandemie. Weitere Auslöser können geopolitische Krisen wie Kriege und Handelskonflikte sein. Bei den aktuellen Spannungen in Nahost, den Konflikten zwischen China und Taiwan sowie dem Ukrainekrieg ist das geopolitische Risikopotenzial an den Aktienmärkten nicht zu unterschätzen. Charttechnisch kritische Signale geben können M-Formationen in führenden Börsenindizes. Ebenfalls genau beobachtet werden sollten Situationen, in denen diese Indizes ihre 200-TagesDurchschnitte nachhaltig nach unten durchschreiten. Dann könnte es eventuell noch länger abwärts gehen.

Fazit

Das Risiko größerer Crashszenarien ist in den kommenden zwölf Monaten nicht zu unterschätzen. Vor allem US-Aktien sind bereits alles andere als günstig bewertet, während konjunkturelle Unwägbarkeiten zunehmen.

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Kein Ende der Geschichte

Im Jahr 1989 erklärte der US-Politikwissenschaftler Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“. Er vertrat die Ansicht, dass nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums die Prinzipien des Liberalismus — Demokratie und freie Marktwirtschaft — sich als die besten aller Systeme erwiesen hätten und es dafür keine Alternativen mehr gäbe. Warum sollte es also noch eine Transformation geben, wenn die beste aller Welten bereits gefunden war? Irrtum schien keine Option, denn der Beweis war erbracht.

Dieser Zeitgeist führte in den 1990erJahren dazu, dass die Liberalisierung der Märkte vorangetrieben wurde. Das Prinzip lautete Deregulierung: mehr Markt und weniger Staat. Auch den postkommunistischen Ländern verordnete man eine Art „Schocktherapie“, um die Marktwirtschaft in Windeseile zu entfesseln. Der Internationale Währungsfonds (IWF) spielte dabei eine Schlüsselrolle, indem er unter strengen Auflagen Kredite an die wirtschaftlich angeschlagenen Staaten des ehemaligen Ostblocks vergab. Der IWF propagierte das Evangelium des Neoliberalismus, das die „Heilige Dreifaltigkeit“ — fiskalische Austerität, Privatisierung und Marktöffnung — verkündete. Wie der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in seinem Buch „Die Schatten der Globalisierung“ bemerkt, hätte man in den 1990er-Jahren auf die Expertise des IWF verzichten können, wenn man einem Papagei diese drei Schlagworte beigebracht hätte. Der IWF betrachtete, so die Kritik des Nobelpreisträgers, diese Maßnahmen als Selbstzweck, ohne zu berücksichtigen, ob sie zu gerechterem und nachhaltigerem Wachstum führten. Der unerschütterliche Glaube an die Entfesselung des Marktes war so groß, dass der IWF die neoliberale Medizin mittels Schock-

von Mag. Christian Sec

therapie jedem Staat verabreichte, ohne seine spezifischen Vorbedingungen zu beachten. Dies galt auch für Russland, das immerhin über 70 Jahre eine Planwirtschaft betrieben hatte, mit festgesetzten Preisen und ohne einen Inputmarkt, da Produktionsmittel zentral zugeteilt wurden.

Misslungene Schocktherapie

Die Folgen der Schocktherapie in Russland waren verheerend: 1989 lebten in Russland nur rund zwei Prozent der Bevölkerung in Armut, 1998 war diese Zahl auf fast 25 Prozent

gestiegen. Zwischen 1990 und 1999 schrumpfte die Industrieproduktion um fast 60 Prozent, ein noch stärkerer Rückgang als das BIP selbst (54 %). Die kärglichen Ersparnisse der Bevölkerung wurden durch die Hyperinflation vernichtet. Um die Inflation zu bekämpfen, wurden die Zinsen drastisch erhöht, was jedoch private Investitionen abwürgte und die Binnennachfrage zum Erliegen brachte. Die Erlöse des Staates aus Privatisierungen und ausländischen Krediten wurden weitgehend veruntreut. Oligarchen, die Vermögenswerte zu Schleuderpreisen erworben hatten, verkauften diese

später für Milliarden und brachten ihr Kapital ins Ausland. Die Konsequenz: Der Staat und ein Großteil der Bevölkerung verarmten. Die Unternehmen konnten keine Waren verkaufen und ihre Arbeiter nicht bezahlen. Die verheerenden Folgen des Liberalisierungsprojekts—eines radikalen und unbedachten Übergangs zur Marktwirtschaft, getrieben von einem fanatischen Glauben an den freien Markt und die Demokratie—ließen den Glauben an eine offene Gesellschaft in Russland erodieren und führten schlussendlich zurück zu einer de-facto-Diktatur. Der fanatische Glaube an das Ende der Geschichte machte blind für die Risiken eines Scheiterns und alternative Ausgänge. Schlussendlich hatte die Freiheit ihren Kredit durch das Leid der Bevölkerung aufgebraucht, und der Wunsch der Bevölkerung nach einer starken Hand wurde schließlich erhört.

Ende des ostasiatischen Turbokapitalismus

Auch in Ostasien zeigte sich in den 1990er-Jahren eine ungehemmte Lust zur Deregulierung der Märkte, vor allem im Bankensektor. Um von den günstigen Zinsen auf den internationalen Finanzmärkten zu profitieren, verschuldeten sich die Banken vielfach in US-Dollar und Yen mit kurzen Laufzeiten. Die Kreditvergabe an die inländischen Kreditnehmer erfolgte jedoch in einheimischer Währung und meist langfristig. So kam es zu gravierenden Unterschieden bei Laufzeit und Währung. Zudem sicherten die Banken ihr Risiko nicht durch Termingeschäfte ab, da sie auf die Stabilität der eigenen Währung gegenüber dem US-Dollar vertrauten. Die günstigen Kredite führten zu einer Kreditblase und einem Boom auf den Aktienmärkten, da mit den Krediten neben Immobilien auch häufig in Aktien investiert wurde, die ebenfalls als Sicherheit für die Kreditaufnahme anerkannt wurden. Als dann in Thailand durch Währungsspekulationen die Währung innerhalb eines Tages um 25 Prozent abwertete, war das Unheil nicht mehr aufzuhalten. Die Abwertungsspirale hielt an, und die Banken konnten ihre Kredite

in Yen und Dollar nicht mehr bedienen. Der Staat verfügte nicht über genügend Währungsreserven, um den Absturz der Währung und gleichzeitig die Banken aus ihren Solvenzproblemen zu retten. Was folgte, war eine sich verstärkende Kapitalflucht, die einen Verfall der Vermögenswerte nach sich zog. Die thailändische Wirtschaft brach um zehn Prozent ein. Die Arbeitslosigkeit stieg in allen betroffenen ostasiatischen Ländern. Die Medizin, die der IWF den betroffenen Staaten verschrieb, war zuallererst eine Straffung der Geldpolitik, um den weiteren Verfall der Wechselkurse einzudämmen. Ein großer Teil der Hilfen (ca. 60 %) wurde zur Stützung des Währungskurses eingesetzt. Andererseits wurden beispielsweise in Indonesien Nahrungsmittel- und Brennstoffsubventionen für die Armen drastisch gekürzt, dem Dogma der Austerität folgend, was zu Unruhen führte und den IWF schließlich zur Umkehr bewegte.

Das Ende der Selbstgerechtigkeit

Schließlich musste nach den Erfahrungen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 auch in Europa und Nordamerika der Traum vom „Ende der Geschichte“ ein jähes Ende finden. Der Glaube an das „tausendjährige Reich“ entfesselter Märkte platzte wie eine Seifenblase. Das Ergebnis waren neue totalitäre Strömungen (siehe Interview mit dem Historiker Prof. Philipp Ther) und rigorose Regulierungsmaßnahmen der Gesetzgeber, die so manches Finanzunternehmen auch heute noch verärgern. Die Geschichte lehrt uns, jede Ideologie, die zu wissen glaubt, wie man die Menschheit in eine heile Welt voller Glückseligkeit führt, abzulehnen, weil ihre eigene Selbstgerechtigkeit zur Menschenverachtung der Andersdenkenden führt. Als Lebensratgeber könnte Karl Popper dienen, der meinte: In einer Welt, die niemals perfekt sein kann, werden wir nicht umhinkommen zuzugeben, dass man sich irren kann, dass der andere recht haben kann, und dass man gemeinsam vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen kann.

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Erstes Halbjahr

Das erste Halbjahr stand bei CORUM ganz im Zeichen von Zu- und Verkäufen. Es wurden in den ersten sechs Monaten 335 Millionen Euro in sieben Gewerbeimmobilien investiert. CORUM Origin verzeichnete einen Zuwachs von fünf Prozent auf 3,1 Mil-

Zukunftsvorsorge

Continentale

Nach den Sommerferien wechseln viele Schüler auf eine weiterführende Schule – ein idealer Zeitpunkt für Eltern, um frühzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen. Die Continentale bietet mit der „PremiumBU Start Schüler“ einen günstigen Einstieg für Kinder ab zehn Jahren, die eine weiterführende Schule besuchen. Dieser Tarif sichert nicht nur während der Schulzeit ab, sondern auch im späteren Berufsleben, unabhängig von der gewählten beruflichen Laufbahn. „Wir zählen zu den wenigen Versicherern mit so einem Angebot“, sagt Mag. Josef Seyr, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH (CAS), die die Produkte der Continentale in

liarden Euro, während CORUM XL um vier Prozent auf zwei Milliarden Euro gewachsen ist. Die finanzielle Auslastung betrug zum 30. Juni knapp 97,7 Prozent bzw. 96,6 Prozent. Auch in Österreich zeigen sich weiterhin positive Entwicklungen: Das Fundraising konnte im Vergleich zum Vorjahr bis Ende Juni um sechs Prozent gesteigert werden. „CORUM ist von Mittelabflüssen, unter denen viele Immobilienfonds derzeit leiden, deutlich weniger betroffen“, erklärt Martin Linsbichler, Country

Österreich vertreibt. „Unsere PremiumBU Start Schüler schützt junge Leute nicht nur während ihrer Schulzeit, sondern darüber hinaus auch im späteren Berufsleben – unabhängig davon, was sie dann machen.“

Die Continentale hat den Tarif kürzlich verbessert: Die maximal mögliche BU-Rente wurde auf bis zu 1.500 Euro monatlich erhöht. In den ersten drei Jahren zahlen Kunden nur die Hälfte der Prämie, die erst nach acht Jahren ihre volle Höhe erreicht. Ein weiterer Vorteil: Nach Schulabschluss passt sich der Vertrag ohne erneute Risikoprüfung dem neuen Berufsbild an, und das ursprüngliche Eintrittsalter bleibt bestehen.

Die BU-Vorsorge ist flexibel: In den ersten fünf Jahren kann der Versicherungsschutz ohne erneute Risiko-

Halbjahresergebnis

FMA

Die österreichischen Versicherungsunternehmen haben im zweiten Quartal 2024 ihre Prämieneinnahmen im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 um plus 6,01 Prozent auf 5,68 Milliarden Euro erhöht.

Diese Zunahme verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Versicherungssparten: Schaden- und Unfallversicherung um plus 7,27 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro, Lebensversicherung

um plus 0,21 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro sowie Krankenversicherung um plus 10,19 Prozent auf 791 Millionen Euro. Im gesamten ersten Halbjahr stieg das Prämienvolumen auf 12,65 Milliarden Euro (plus 760 Millionen Euro oder plus 6,39 Prozent im Jahresvergleich), wobei die Schaden- und Unfallversicherung im ersten Halbjahr um plus 7,34 Prozent auf 8,42 Milliarden Euro zulegte, die Lebensversicherung um plus 1,00 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro und die Krankenversicherung um plus 11,03 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro stieg. Dies geht aus dem von der Finanzmarktaufsichts-

Manager für Österreich. Im Jahr 2023 beliefen sich die Anteilsrücknahmen in Relation zur Kapitalisierung nur auf 0,9 Prozent und in Relation zu den Mittelzuflüssen auf 5,3 Prozent. Linsbichler fügt hinzu: „Dank des Vertrauens unserer Kunden können wir auch 2024 in einem herausfordernden Marktumfeld stark bleiben und zu wettbewerbsfähigen Preisen investieren. Aufgrund unserer soliden Kapitalisierung und einer niedrigen Fremdkapitalquote im einstelligen Bereich sind wir auch nicht von hohen Zinssätzen betroffen.“

prüfung erhöht werden. Zudem gibt es Zusatzpakete, wie das „Karriere-Paket“, mit dem die BU-Rente auf bis zu 2.500 Euro erhöht werden kann. Der Antrag ist unkompliziert und die Gesundheitsprüfung vereinfacht – was den Einstieg für Kunden und Vermittler erleichtert.

behörde (FMA) heute veröffentlichten Bericht zum zweiten Quartal 2024 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.

Gute Ertragslage

Das versicherungstechnische Ergebnis verringerte sich – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – im gesamten ersten Halbjahr um 10,16 Millionen Euro (minus 2,72 Prozent) auf 363,26 Millionen Euro, während sich das Finanzergebnis hingegen um 45,47 Millionen Euro (plus 3,05 Prozent) auf 1.536,06 Millionen Euro erhöhte. Dadurch stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in diesem Zeit-

Mag. Josef Seyr

raum um 84,50 Millionen Euro (plus 8,57 Prozent) auf 1,07 Milliarden Euro. Die Summe aller Assets zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung) der Versicherungsunternehmen lag zur Jahresmitte bei rund 106,3 Milliarden Euro, was in etwa 1,56 Milliar-

Neues Angebot

Wiener Städtische Versicherung

In Österreich können Taxi-Partner von Uber direkt über ihren Uber-Account die Kfz-Haftpflicht bis zum Vollkaskoschutz, das neue Zusatzpaket für Fahrzeuge mit Elektroantrieb und eine Insassenunfallversicherung abschließen. Das neue Versicherungsangebot wurde gemeinsam mit Aon, die bereits in sechs Ländern Europas und Südafrika eine Affinity Partnerschaft mit Uber verbindet, entwickelt. Für einen technisch reibungslosen Ablauf hat Aon eine direkte

den Euro höher ist als ein Jahr zuvor. Die stillen Reserven der Kapitalanlagen (ohne fonds- und indexgebundene Lebensversicherung) sanken gegenüber dem Vorquartal um 674 Millionen Euro oder minus 5,17 Prozent auf 12,36 Milliarden Euro. Die Reservequote betrug damit zum Ende des Berichtszeitrau-

mes 13,30 Prozent. Die Solvabilität der österreichischen Versicherungsunternehmen ist weiterhin sehr stabil. Rund neun von zehn Versicherungsunternehmen (87,5%) wiesen zur Jahresmitte einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 200 Prozent aus, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich.

Schnittstelle sowohl zum Uber-Account als auch zur Wiener Städtischen als Versicherungsträgerin programmiert. Die Anbindung zu Eurotax generiert automatisiert aus der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) alle relevanten

Daten für die individuelle Prämienberechnung. Alle persönlichen Daten und Dokumente zum jeweiligen KfzVersicherungsvertrag sind im mobilen Versicherungsordner im AonKundenportal

FLEXIBLE FINANZIERUNG

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übersichtlich und zentral abgelegt. So können Versicherungsnehmer diese jederzeit einfach online abrufen. Im Falle eines Unfalls kann sogar die Schadensmeldung direkt vor Ort online aufgenommen werden.

Mobile App für Cyberschutz

wefox Österreich und cyan AG haben in Kooperation mit Allianz Partners eine mobile App für Cyber- und Versicherungsschutz auf den Markt ge-

Digitales Angebot

Zurich Österreich/ TOGETHER

Bereits seit Jahresbeginn können Vertriebspartner neben dem bewährten Maklernetz auch über die TOGETHER CCA-Plattform auf ihre Zurich Bestandsdaten im OMDS2-Format zugreifen. In den vergangenen Monaten wurde die Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Nun können TOGETHER CCA-Benutzer mit wenigen Klicks auch Berechnungen und Angebote der Zurich erstellen sowie Anträge in einem einheitlichen digitalen Prozess direkt überleiten.

Klaus Riener, Leitung Außendienst- und Maklervertrieb von Zurich Österreich: „Mit der OMDS3-Anbindung an den BOAbot ermöglichen wir einen zusätzlichen, einfachen Zugang zu unserem Kfz-Produkt. Von der neutralen Gegenüberstellung der angebote-

Schnittstelle

ARAG/ARISECUR

Seit letztem Jahr bietet ARAG die Schnittstelle an, mit der eine technische Anbindung in das System der Makler möglich ist und Inhalte einfach vergleichbar gemacht werden.

In Zusammenarbeit mit ARISECUR ist damit Pionierarbeit am österreichischen Rechtsschutzmarkt gelungen: Während solche Schnittstel-

bracht. Die weprotect erkennt Cyberbedrohungen in Echtzeit und reduziert damit das Risiko von Cyberattacken drastisch, da sie den User vor Phishing-Angriffen, Malware, Ransomware und anderen bösartigen Attacken schützt. Sobald ein User beispielsweise auf einen schädlichen Link klickt, setzt die App eine Push-Warnung mit einer „BlockingPage“ ab. Laut den cyan Experten können mit weprotect bis zu 98 Prozent aller Phishing-Links geblockt werden.

nen Tarife bis zur Überleitung des Antrags kann alles direkt auf der Plattform abgeschlossen und damit wertvolle Zeit gespart werden. Wir freuen uns, unseren Vertriebspartnern damit einen noch besseren Service zu bieten. Der nächste Schritt in Richtung Prozessvereinfachung ist ebenfalls getan.“

Für den Fall der Fälle greift der kombinierte Versicherungsschutz. Das Produkt bietet Versicherungsschutz beim Online-Banking, Online-Shopping und deckt Schäden bei Phishing- Smishing Attacken, Identitätsdiebstahl oder Datenverlust. Ebenso ist Beschädigung aufgrund von Unfall sowie Diebstahl innerhalb von 30 Tage nach Kauf inkludiert und es gibt einen telefonischen IT-Support. Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Anzahl der im weprotect-Paket mitversicherten Devices.

Gerhard Schuster, CEO von TOGETHER CCA, begrüßt den nächsten Schritt in der Kooperation mit Zurich Österreich: „Die Zufriedenheit unserer Kunden hat oberste Priorität. Durch die Integration von Zurich im zentralen Versicherungsrechner BOAbot stärken wir die Partnerschaft und erhöhen die Effizienz im Arbeitsalltag unserer Vermittler.”

Dr. Jochen Zöschg (Mitglied des Vorstandes, Zurich Österreich), Mag. Susanne Strießnig, LL.M. (COO, TOGETHER CCA), Ing. Mag. Gerhard Schuster (CEO, TOGETHER CCA), Klaus Kurz (Leitung Maklervertrieb, Zurich Österreich), Mag. Klaus Riener (Leitung Außendienst- und Maklervertrieb, Zurich Österreich)

len in anderen Versicherungssparten - insbesondere in der Kfz-Versicherung - bereits üblich waren, ist die ARAG der Pionier auf dem österreichischen Markt und bot als Erster eine solche Schnittstelle für die Rechtsschutzversicherung an.

Die Schnittstelle bietet beiden Seiten enorme Zeitersparnis, sowohl ITseitig als auch für den Fachbereich. So erhält die ARAG etwa strukturierte Daten, welche automatisiert verarbeitet werden können. Maklerseitig sinkt dadurch der Aufwand, nicht zuletzt bei der Umstellung auf neue Tarife, erheblich, indem wichtige Inhalte nicht mehr ma-

nuell eingearbeitet werden müssen, sondern jederzeit aktuell über die Schnittstelle zur Verfügung stehen.

Die Schnittstelle zwischen ARAG und ARISECUR wurde jetzt um eine wichtige Funktion ergänzt: Zusätzlich zu Neuanträgen können nun auch Vertragskonvertierungen einfach und unkompliziert übermittelt werden.

Damit ist die Möglichkeit für eine automatisierte und beschleunigte Weiterverarbeitung von Konvertierungsanträgen von ARISECUR über die BiPRO-Schnittstelle auf Seiten der ARAG gegeben. Eine Win-Win-Situation.

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Der Ausgang ist offen

risControl diskutierte mit dem Historiker und Buchautor Prof. Philipp Ther über die Risiken und Chancen gesellschaftlicher Transformationen und darüber, warum die Geschichte manchmal zu Phänomenen wie Donald Trump führt.

Welche Risiken in einer Gesellschaft bringen gesellschaftliche Transformationen mit sich? Was können wir dabei aus der Geschichte lernen?

Ther: Große Transformationen stellen Gesellschaften ein Stück weit auf den Kopf. Vor allem wenn es sich um technologische Veränderungen handelt, wie beispielsweise im 19. Jahrhundert bei der Industriellen Revolution oder heute bei der bald anstehenden Transformation durch KI. Das erzeugt immer Gewinner und Verlierer. Am Anfang einer solchen Transformation gibt es häufig mehr Verlierer als Gewinner, und das sorgt für soziale Spannungen. Der nächste Punkt: Was für die Menschen gilt, trifft auch auf Unternehmen zu. Der dritte Punkt ist, dass diese Konsequenzen aus dem technologischen Wandel zu politischen Friktionen führen, wie wir in der Vergangenheit erlebt haben. Jede Transformation birgt das Risiko von politischen Zerreißproben mit der Gefahr, dass Rattenfänger verunsicherte Menschen hinter sich versammeln. Während wirtschaftliche Risiken im Zeitraum X kalkulierbar sind, sind politische Risiken sehr schwer zu kalkulieren. Jedoch zeigt sich klar, dass das politische Risiko seit der globalen Finanzkrise von 2008/09 sehr stark

Auch in Österreich muss man feststellen, dass Parteien, die einfachen Lösungen für komplexe Probleme versprechen, sehr an Zulauf gewinnen.

von Mag. Christian Sec

zugenommen hat. Es ist schwer zu sagen, wie stabil unsere Regierungen und politischen Systeme wirklich sind.

Sie schreiben in Ihrem Buch von der Pendelbewegung, die einmal mehr Freiheit fordert und dann wieder in Richtung Sicherheitsbedürfnis ausschlägt.

Seine These lautet, dass zu viel freier Markt soziale und politische Gegenreaktionen hervorruft, vor allem in Richtung Protektionismus. Seine zweite These ist, dass dies verschiedene Parteien und Politiker für sich ausnutzen.

Ther: Diese Theorie stammt vom Wirtschaftshistoriker Karl Polanyi, der sich mit dem globalen Finanzkapitalismus beschäftigte. Seine These lautet, dass zu viel freier Markt soziale und politische Gegenreaktionen hervorruft, vor allem in Richtung Protektionismus. Seine zweite These ist, dass dies verschiedene Parteien und Politiker für sich ausnutzen. Das kann entweder in die Richtung des demokratischen Sozialismus oder eben nach rechts gehen. Da Polanyi in der Zwischenkriegszeit in Wien lebte und dann ins Exil musste, ging es ihm konkret um den Aufstieg des Faschismus und des Nationalsozialismus. Unabhängig davon, wie man dazu steht, ist die Diagnose sehr aktuell. Spätestens seit der globalen Finanzkrise sieht man diese Gegenreaktionen gegen einen zu freien Markt. Weil auch der Glaube an die Rationalität der Marktteilnehmer oder dass der Markt alle Probleme lösen kann, seit 2008 sehr gelitten hat. Dann ka-

men noch die Euro-Krise und danach die populistische Wende mit dem Brexit und der Wahl von Trump.

Und auch Österreich ist davor nicht gefeit?

Ther: Auch in Österreich muss man feststellen, dass Parteien, die einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen, sehr an Zulauf gewinnen. Und das ist in der Tat besorgniserregend, weil es dazu führen kann, dass im Moment des Umbruchs genau das Falsche passiert. Beispielsweise die Forderung nach völliger Abschottung, die unseren Facharbeitermangel und den demografischen Wandel verschlimmern. Das ist einfach unsinnig und macht uns alle ärmer. Es ist besorgniserregend, dass es viele Fehler gibt, die nicht gesehen werden. Gerade Österreich ist ein exportorientiertes Land mit einem kleinen Binnenmarkt. Wir sind auf eine offene Welt angewiesen.

Francis Fukuyama hat 1989 voller Euphorie das Ende der Geschich-

te ausgerufen. Warum ist es nicht so gekommen?

Ther: Francis Fukuyama ist ein neokonservativer Politologe und hat 1989 den Sieg des Westens gefeiert, wobei er zwei Prognosen abgab. Die eine Vorhersage war, dass sich die liberale Demokratie als System durchgesetzt hat, mit einer völlig freien, entfesselten Marktwirtschaft. Er sprach vom Ende der Geschichte, weil es nun keine Systemalternativen mehr gebe. Das Problem von Fukuyamas These lag darin, dass sie den Sieg des Westens zu sehr ausgekostet hat und danach ein bisschen blind geworden ist für die Risiken und für systemische Alternativen. Die gab es schon 1989, konkret in China, wo die Proteste zwar niedergeschlagen wurden, und die Wirtschaft reformiert wurde, aber nicht das politische System. Seit der globalen Finanzkrise hat sich das autoritäre Modell immer weiter ausgebreitet.

Inwieweit kann man solche Transformationen gestalten?

Ther: Die Hoffnung der liberalen Demokratie ist es, dass wir es schaffen, über die nötigen Schritte der Veränderung einen Konsens herzustellen. Das wird immer schwieriger, wenn es eine Fundamentalopposition gibt, die zum Teil sehr irrational ist, wie beispielsweise bei der Covid-19-Pandemie. Dann spricht man gelegentlich von einer Spaltung der Gesellschaft, was so aber nicht stimmt. Es ist eher ein Abdriften bestimmter Teile. Daher wird es schwierig, einen Konsens herzustellen. Einerseits gibt es diese innere Krise, aber zugleich eine externe Herausforderung. Ein Beispiel hierfür ist Putin, der versucht, sowohl den Westen als auch Österreich zu spalten.

Die Transformation ist grundsätzlich der Menschheit immanent oder grundsätzlich dem Leben immanent. Wann wird das gefährlich oder wann ist ein Punkt erreicht, wo es zu viel Transformation ist?

Ther: Transformation beschreibt einen besonders schnellen, transsektoralen, also sehr viele Lebensbereiche be-

treffenden, Wandel. Und Menschen mögen schnelle Veränderungen in der Regel nicht sehr gern. Vor allem Kinder suchen eher nach Stabilität. In einem reichen Land wie Österreich kommt als Problem dazu, dass man ein sehr hohes Wohlstandsniveau erreicht hat und es halten will. Ich glaube, das macht Gesellschaften konservativer. Veränderungen machen uns heute wahrscheinlich mehr Angst als beispielsweise 1989, in einer Gesellschaft wie in der benachbarten Tschechoslowakei, wo diese Änderungen ja erwünscht waren. Da gab es ein populäres Mandat für einen tiefgreifenden Wandel, für eine Transformation. Das ist heute sehr viel schwieriger. Bei einigen Veränderungen, wie beispielsweise dem EU-Beitritt, war der Konsens durch große

Wohlstandsversprechen gegeben. Und in Österreich wurde dieses Versprechen auch eingelöst, aber eben nicht für alle. Und heute sind andere Transformationen notwendig, vor allem, um den Klimawandel aufzuhalten. Das wird uns Wohlstand kosten. Es ist auch viel schwieriger, klare Ziele zu bestimmen, über die man einen Konsens herstellen

Zur Person

Prof. Philipp Ther, geb. 1967 im Kleinwalsertal, forscht und lehrt an der Universität Wien. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit bilden u.a. vergleichende Analysen der Transformationsgeschichte in Ost- und Mitteleuropa seit den 1980er Jahren. Er ist Autor mehrerer Bücher. Für sein Werk „Die große Transformation. Eine vergleichende Sozialgeschichte globaler Umbrüche“, erhielt er den Wittgenstein-Preis.

kann. Ich glaube, das ist das eigentliche Problem.

Warum schaffen wir es nicht, in der Frage des Klimawandels einen Konsens zu erreichen?

Ther: In der grünen Transformation, der Agenda der EU, ist es sehr schwer, ein klares politisches Ziel zu bestimmen. Wenn wir beispielsweise von maximal 1,5 Grad Erwärmung des Weltklimas gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter sprechen, dann ist das ja eigentlich nur die Bewahrung eines keineswegs idealen Zustands. Das Artensterben und die Klimaerwärmung passieren ja die ganze Zeit, während wir reden. Und die 1,5 Grad sind eigentlich ein sehr defensives Ziel. Man müsste diese Transformation weiterfassen und mit einem positiven Ziel verbinden. Also beispielsweise, wenn man Energie spart, wenn man weniger pendelt, wenn man nachhaltiger lebt, dass es vielleicht ein besseres Leben ist, als mehrfach im Jahr zu Kurzurlauben zu fliegen. Es geht darum, unser Leben so umzugestalten, dass es klimaverträglicher wird. Das ist eine große Herausforderung. Da bräuchte man aber ein anderes Transformationsziel, also nicht nur maximal 1,5 Grad Welterwärmung, die wir ja schon demnächst erreichen werden. Sondern eines, das darüber hinaus geht. Aber das ist schwer zu formulieren, festzumachen und in die Praxis umzusetzen. Insofern ist die heutige Zeit tatsächlich sehr schwierig. Ich möchte nicht mit den Politikern tauschen, die jetzt in der Regierungsverantwortung sind.

Und wie kann es dann weitergehen?

Ther: Die neoliberale Transformation nach dem Kalten Krieg endete mit der rechtspopulistischen Wende von 2016. Im Westen wurden diejenigen gewählt, die gegen das existierende liberal-de-

mokratische System gewettert haben (Brexit, Trump). Das heißt nicht, dass sie produktivere Ansätze hätten, aber es gab erstmal eine umfassende rechtspopulistische Revolte. Das kann dazu führen, dass dann alles noch schlimmer wird. Ein Beispiel hierfür ist Donald Trump, der den Klimawandel leugnet und das Pariser Klimaabkommen aufgekündigt hat. Dann rutscht man ab einem bestimmten Zeitpunkt sicherlich in eine noch tiefere Krise. Generell ist das Problem des Neoliberalismus, dass er auf einem zu starken Wettbewerbsdenken beruht.

Es ist wichtig für eine Gesellschaft, dass sie sich ihre Menschlichkeit bewahrt, denn sonst leidet der gesellschaftliche Zusammenhalt und dann auch bald die Wirtschaft.

Und was ist mit den Menschen, die bei diesem Wettbewerb nicht mithalten können?

Also im Endeffekt ist also das Risiko der Ausgrenzung für alle da. Wir wissen nur nicht, wen es treffen wird in der nächsten Transformation?

Man kann nur hoffen, dass die Menschen keinen Rattenfängern mit einfachen Lösungen auf den Leim gehen, denn dann werden die Probleme nur größer.

Ther: Der Neoliberalismus ist insofern nicht besonders menschenfreundlich, als er sozial Schwache stigmatisiert und zum Teil auch ausgrenzt. Im Antiliberalismus á la Trump oder Orban richtet sich die Ausgrenzung vor allem gegen Menschen, die als fremd definiert werden. Also Migranten, in Österreich sind es oft Post-Migranten in der zweiten und dritten Generation. Da ist immer ein starkes Element der Menschenverachtung drin. Aber es ist wichtig für eine Gesellschaft, dass sie sich ihre Menschlichkeit bewahrt, denn sonst leidet der gesellschaftliche Zusammenhalt und dann auch bald die Wirtschaft. Also wenn eine radikal rechte Politik umgesetzt wird, werden wir hier massive Wohlstandseinbußen haben. Und das ist das Risiko solcher großen Transformationen. Wir haben jetzt aktuell den technologischen Wandel durch die Künstliche Intelligenz, die Klimakrise und den Angriff Russlands. Also drei große Herausforderungen. Wenn wir falsch reagieren, dann kann es schnell und steil bergab gehen. Das ist aktuell sowohl eine politische als auch soziale Herausforderung, bei der jeder Mensch vor seiner eigenen Haustüre kehren muss.

Ther: Ja, aber so ein tiefgreifender ökonomischer Wandel kann auch positive Effekte haben. Im 19. Jahrhundert gab es während der Industrialisierung zunächst viele Verlierer. Aber dann immer mehr Gewinner. Österreich-Ungarn konnte wirtschaftlich gegenüber den führenden Staaten, wie beispielsweise England, aufholen. Auch jetzt ist es so, dass einige Arbeitsplätze wegfallen werden, wie damals in der Industrialisierung. Dabei ging es letztlich um die Rationalisierung von unangenehmen und schweren Handarbeiten. Später hat die Einführung der Computer den Menschen viele stumpfsinnige Tätigkeiten am Fließband erspart. Man muss sich ein bisschen Optimismus bewahren. Nur ist heute eben schwer greifbar, wo die Reise hingeht. Letztlich werden sich bestimmte Berufsfelder verändern. Es braucht dann eine Gesellschaft, einen Staat, der Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt und aus dieser Transformation jeweils das Beste macht.

Was wäre die Idealvorstellung eines Staates, der in dieser schwierigen Transformationsphase agiert?

Ther: Es gibt verschiedene Schlagworte, wie man diese Transformation gestaltet: den fürsorglichen Staat, den reformierenden Staat. Diese verschiedenen Konzepte sind mit verschiedenen Parteien verbunden. Man kann nur hoffen, dass die Menschen keinen Rattenfängern mit einfachen Lösungen auf den Leim gehen, denn dann werden die Probleme nur größer.

Vielen Dank für das Gespräch.

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