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Gerecht teilen
Macht teilen, Demokratie lernen Mitglieder des Jungen Rats Kiel sprechen über ihr politisches Engagement Wie lernen Menschen eigentlich, wie demokratische Prozesse funktionieren? Natürlich wie alles andere auch: durch Selbermachen und Ausprobieren! Wenn Erwachsene bereit sind, Kinder teilhaben zu lassen an Entscheidungsprozessen, wenn sie die Macht, die sie haben, in für Kinder relevanten Gebieten abgeben und teilen, dann lernen schon die Kleinsten etwas über sich und die Gesellschaft, in der sie leben und die sie formen werden. Natürlich nehmen Kitakinder nicht an Gremiensitzungen teil, natürlich begeistern sich Grundschulkinder nicht für formelle Anträge bei der Stadtverwaltung und nicht alle Jugendliche für langwierige Parteiarbeit. Deshalb ist es wichtig, konkrete Wege zu suchen, wie Entscheidungen von Kindern getroffen werden können. Das können Abstimmungen per bunte Murmeln sein, das kann das gemeinschaftliche Probeessen beim zukünftigen Betreiber der Schulmensa sein oder auch die Mitwirkung in der Schülerverwaltung oder der Kommunalpolitik, wo es Raum gibt für Interessen und Ideen. Die Schülerselbstverwaltung geht auf das Menschenbild der Reformpädagogik der Weimarer Republik zurück und spielte beim Aufbau eines demokratischen Schulsystems nach 1945 eine entscheidende Rolle. Denn nur, wenn Menschen gelernt haben, dass sie selbst Einfluss auf ihre Lebenswirklichkeit haben, sind sie geschützt davor, ständig andere Mächte, den Zufall oder äußere Einflüsse für ihr Glück oder Unglück verantwortlich zu machen. Angstmacher, Verschwörungsschwurbler und faschistoide Hetzer haben es schwer, bei Menschen zu punkten, die sich als mitbestimmend und selbstwirksam erleben!
Sila Akcay, 17 Jahre Was war deine Motivation, dich für den Jungen Rat aufstellen zu lassen? Schon bevor ich mich im Jungen Rat als Kandidatin aufstellen ließ, interessierte ich mich sehr für das politische Geschehen. Und auch Engagement spielte stets eine große Rolle in meinem Leben. Für mich war es schon immer selbstverständlich, mich für Menschen einzusetzen, denen es aus verschiedenen Gründen nicht so gut geht oder die an Benachteiligungen leiden müssen. Als ich dann genau vor einem Jahr erfuhr, dass ein neuer Junger Rat gewählt wird, habe ich die Möglichkeit genutzt und mich zur Wahl gestellt. Ich wollte die Stimme für unsere Kieler Jugend sein und diese in den Gremien und weiteren politischen Organen vertreten, wo normalerweise der Altersdurchschnitt bei 40 Jahren liegt. Was liegt dir bei deinem politischen Engagement besonders am Herzen? Es ist von großer Wichtigkeit eine Angelegenheit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Jedes Kind, bzw. jede/r Jugendliche/r lebt in anderen Standards und Lebensumständen. Besonders während der Homeschooling-Phase bedingt durch Corona wurde dieser Aspekt sehr deutlich. Es ist deshalb von großer Bedeutung, diese Realitäten einzusehen und gegen diese anzutreten, um Gleichheit zu verschaffen. Was macht politische Arbeit manchmal schwierig? Wenn man an dieser Stelle eine ehrliche Antwort von mir erwartet, muss ich zugeben, dass es unsere älteren Amtsgenossen außerhalb des Jungen Rats sind. Natürlich sind sie aber auch diejenigen, die uns zu gleich unterstützen. Doch man bekommt oft das Gefühl vermittelt, dass uns nicht viel zugetraut wird. Obwohl wir die Personen sind, die am meisten die Probleme und Sorgen der Jugendlichen wiederspiegeln können, haben manche Erwachsene Schwierigkeiten uns Glauben zu schenken. Aber man lernt in kürzester Zeit, wie man mit diesen Einzelfällen klarkommt.
Runa Bischoff, 13 Jahre Was war deine Motivation, dich für den Jungen Rat aufstellen zu lassen? Mein Vater ist engagiertes Mitglied der Grünen in Kiel und so wurde das Thema schon früh an mich herangetragen. Ich habe mich schon oft mit schwierigeren Themen auseinandergesetzt und tatsächlich habe ich im Moment vor, später mal Jura zu studieren und in die Politik zu gehen. Seit Jahren nun bin ich dabei in diesem Bereich Erfahrung zu sammeln. Ich hatte unter anderem schon meinen Girlsday im Rathaus bei Ulf Kämpfer, war auf Grünen- und SPD-Veranstaltungen und verfolge interessiert die Geschehnisse in der Welt. Der Junge Rat hat mir aber nicht nur Erfahrung in Bereichen wie Wahlkampf und Pressemitteilungen gegeben, sondern ich habe auch neue, politisch engagierte Leute kennengelernt. So komme ich meinem Ziel näher. Ich hoffe natürlich, dass ich auch noch viel lernen werde. Was liegt dir bei deinem politischen Engagement besonders am Herzen? Mir persönlich ist es sehr wichtig mich einzubringen, gehört zu werden und natürlich Erfahrung zu sammeln. Daneben interessieren mich politische Themen wie Containern (Lebensmittel, die sonst weggeschmissen werden, können besser genutzt werden) oder Kinderarmut, da ich finde, dass alle Kinder eine faire Chance verdient haben. Was macht politische Arbeit manchmal schwierig? Oft wird man von den Erwachsen nicht ernst genommen, dabei geht es in ihren Entscheidungen oft um unsere Generation. Außerdem existiert der Junge Rat noch nicht so lange und es ist eine große Aufgabe ihn populärer zumachen, um mehr Einfluss auf Entscheidungen zu haben und somit auch die Kinder- und Jugendlichen aus Kiel besser vertreten zu können.
Kieler Institut für Gymnastik und Tanz
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Vorbildung für das Ballett – Neue Kurse! Tänzerische Früherziehung ab 3 J. Kreativer Kindertanz ab 5 J. • Ballett ab 6 J. Und noch mehr: Hip Kids ab 8 J. • Jazztanz ab 10 J. • Hip Hop ab 12 J. Stepptanz ab 13 J. • Modern Dance ab 15 J. Information und Probestunde: Boninstr. 10 • 24114 Kiel • Tel. 0431/62140 • www.kigt.de
DRAUSSEN NASS?
Das Hörnbad und die Schwimmhalle Schilksee machen auch bei Schietwetter Riesenspaß.
DRINNEN NASSER!
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Kinderkram Nr. 223 · Oktober 2020