WINTER 2013/14 KOSTENLOS
HELL EPICA ORCHID MAJESTY PRO-PAIN ALESTORM SKULL FIST SEPULTURA AVATARIUM KATAKLYSM THAUROROD SUICIDAL ANGELS LEGION OF THE DAMNED
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VEREHRER DER NACHT
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A grandiose masterpiece of Heavy/Blues Rock! ein großartiger ritt durch die finstere ecke des blues rock. Paul Schmitz /
A HIDING PLACE this original stereo recording should be enjoyed at maximum volume
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LIEBE METALHEADS!
Die Blätter fallen, die Temperaturen auch – Zeit also, sich mit ein paar erstklassigen Neuerscheinungen vor der heimischen Stereoanlage aufzuwärmen!!! Wer sich nicht so recht entscheiden kann, was denn als Nächstes in die Plattensammlung bzw. unter den Weihnachtsbaum soll, findet auf den vorliegenden Seiten ein paar gute Anregungen: Unsere Titelhelden NIGHTWISH haben sich mal wieder nicht lumpen lassen und werden Euren DVD / Blu-ray-Player mit „Showtime, Storytime“ füttern! Und nebenbei schreibt unser Interviewpartner Tuomas Holopainen auch schon an neuen Songs. Taufrische Extreme-Klänge bieten euch unter anderem SUICIDAL ANGELS, KATAKLYSM, LEGION OF THE DAMNED und SEPULTURA. Traditionelle Metal-Fetischisten kommen beispielsweise bei MAJESTY, THAUROROD, SKULL FIST und HELL auf ihre Kosten und der Winter 2013/14 wird außerdem etliche geniale Tourneen & Live-Packages mit vielen der genannten Bands zu bieten haben, die ihr auf keinen Fall verpassen dürft! Holt euch eure Tickets und limitierten Fanpacks dafür auf www.HARDTICKET.eu! Übrigens, das Gewinnspiel dieser Ausgabe findet ihr dieses Mal auf Seite 14, mit freundlicher Unterstützung von Schecter. Und wer so richtig gar keinen Bock auf Winter und Co. hat, kann sich schon mal mit Infos zum OUT & LOUD-Festival und dem METALFEST LORELEY aufs nächste Jahr vorfreuen! Die Ausgabe Noizeletter # 21 wird ab Anfang Februar erhältlich sein, somit wünschen wir euch allen schon mal ein metallisches X-Mas sowie einen feucht-fröhlichen Rutsch ins Jahr 2014. In Metal We Trust! Noizeletter - MoM 10-13_Layout 1 23.10.2013 09:52 Seite 1 Kutte und Wintermützchen nicht vergessen, Euer Noizeletter-Team www.noizeletter.com
IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber & Verlag: Brainstorm Music Marketing AG Weidachstr. 13 87541 Bad Hindelang DEUTSCHLAND geprüfte Auflage: 75.000 Stück Satz und Layout: b.stegh Kreativagentur Bernhard Stegh Kneippstraße 18/6 4614 Marchtrenk ÖSTERREICH Redaktionelle Mitarbeiter: Nadine Fiebig Marlies Wimmerer Harald Günagel Ronald Koch Vincent Albert Wager Druck / Produktion: KKW Druckerei GmbH Heisinger Str. 17 87437 Kempten DEUTSCHLAND Ständige Fotografen: Markus Ceglarski
NUCLEARBLAST .DE
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Phililip Ph i p S., pu urc rcha hase se man a agger
MACH DEINE TRÄUME WAHR! wie Nervosität bzw. Lampenfieber aufkommen kann. Tuomas überrascht mit der Enthüllung, dass ihm und seinen Bandkollegen dann doch gehörig die Muffe ging angesichts der riesigen Meute und des Vorhabens, alles möglichst perfekt für die DVD / Blu-ray festhalten zu wollen: „Ich habe mir wirklich allergrößte Mühe gegeben, mir von Anfang an einzureden, dass es nichts Besonderes sei. Keine Kameras, nichts dergleichen – um den zusätzlichen Druck abzumildern. Also bin ich einfach auf die Bühne gegangen und hatte eine verdammt gute Zeit! Wir haben übrigens auch direkt vor der Show untereinander darüber gesprochen: vergesst die Kameras und tut stattdessen genau dasselbe, was ihr seit eineinhalb Jahren tut!“ Das gegenseitige Mutmachen scheint geholfen zu haben: NIGHTWISH lieferten eine energetische und perfekte Show ab, die mit erstklassigen Performances, wunderschönem Bühnenbild und vielen Schmankerln glänzt. Fans, die es nicht zum Wacken Open Air geschafft haben, werden dankbar sein für dieses beeindruckende LiveDokument! „Ja, die DVD ist wirklich gut geworden“, stapelt Herr Holopainen tief. „Ich habe das Endprodukt selbst erst vor einigen Wochen zum allerersten Mal gesehen. Ich persönlich hatte mit dem Mixing und dem Schnitt wirklich Nullkommanull zu tun. Beim ersten Sichten war ich einfach völlig weggeblasen davon, wie gut das Ganze aussieht und klingt!“
Tuomas Holopainen, seines Zeichens Bandkopf und Keyboarder von NIGHTWISH, hat einen kolossalen Interview-Marathon plus eine Autogrammstunde in den Nuclear Blast-Headquarters im schwäbischen Donzdorf hinter sich. Kein Wunder – jeder will mit dem sympathischen Finnen über die anstehende NIGHTWISHDVD / Blu-ray »Showtime, Storytime« reden! Tuomas ist trotzdem immer noch bester Laune, stets zu Scherzen aufgelegt und verrät dem NOIZELETTER alles Wissenswerte rund um den sehenswerten Konzertfilm, die Verpflichtung von Neu-Sängerin Floor Jansen und das anstehende Studioalbum der finnischen Superstars! „Das war natürlich eine ganz besondere Show“, denkt der Bandleader an das Mammut-Konzert beim Wacken Open Air im Sommer 2013 zurück, das auf »Showtime, Storytime« verewigt wurde: NIGHTWISH spielten einen umjubelten Headliner-Gig vor rund 85.000 Fans! „Es war definitiv die größte Show, die wir je gespielt haben – zumindest, was die reinen Zuschauerzahlen angeht. Die Größe war einer der vielen Gründe, warum wir in Wacken auftreten wollten.“ Man fragt sich allerdings, ob nach all den Jahren, all den gigantischen Shows überhaupt noch so etwas
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Eingfleischte NIGHTWISH-Fans werden sich aber mindestens genauso hungrig auf die Tour-Dokumentation stürzen, die Teil des Pakets ist und ungewöhnliche und tiefschürfende Einblicke in das Leben hinter den Kulissen gewährt. „Hoffentlich werden unsere Fans die Doku für informativ, intim und interessant halten – wir haben schließlich nie etwas derart Ausuferndes gemacht! Unser Regisseur Ville ist monatelang mit uns gereist und hatte im Anschluss stundenweise Material. Wenn wir auf unseren vorigen Veröffentlichungen Deleted Scenes oder Dokumaterial hatten, war das eher spaßiger Kram; Parties und so. Jetzt bekommt man hoffentlich einen tieferen Einblick in die Band und die Persönlichkeiten der einzelnen Mitglieder.“ Aus der Dokumentation wieder entfernt wurde leider ein Tischtennis-Turnier, das in seinem Quatschkopf-Gestus wohl nicht so recht zum Rest passte – immerhin findet man es unter den Deleted Scenes von »Showtime, Storytime«. „Haha, es ist eher Tisch-Hockey. Wir wollten eine kleine Auflockerung in der Doku, deswegen haben wir das gefilmt. Als wir aber den finalen Schnitt sahen, war es einfach zu viel. Der dramatische Aspekt der Dokumentation klappt so gut, und dann kommt plötzlich dieses Herumgeblödele. Es hat einfach die ganze Atmosphäre gekillt, und deswegen haben wir es herausgeschnitten und nur als Bonusmaterial verwendet.“
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Dream Theater live – Perfektion pur! Aufgenommen in HD mit brillantem Bild und Ton. Das Konzert bietet 6 verschiedene Multi-Angel-Optionen! Ein Best-Of aus ihrer Karriere! Plus Dokumentation, Trailer, Behind The Scenes, Comic-Intro u.v.m.. Auch als limitiertes Deluxe-Boxset erhältlich: Großformat (ca. 30 x 30cm), enthält die Tonträger 2-DVD, Blu-ray und 3-CD! Dazu gibt es ein fettes 60seitiges Booklet. Die Auflage ist streng limitiert.
» Floor hat dieses Amazonenhafte Charisma und die Fans haben sie von Anfang an ins Herz geschlossen. «
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Neben »Showtime, Storytime« gibt es allerdings noch weitere grandiose News aus dem NIGHTWISH-Camp – denn die Band hat Interims-Sängerin Floor Jansen als permanentes Bandmitglied bestätigt. Bevor sich Tuomas in Lobeshymnen stürzt, wird erst einmal Unfug mit dem Namen der Holländerin getrieben: „Es ist jetzt schon ein Dauerwitz, „caution - wet floor“, hahaha! Wenn man einmal dieses gelb-schwarze Warnschild für frisch gewischte Böden gesehen hat, kriegt man es nicht mehr aus dem Kopf. Am Anfang war Floor nur ein Ersatz, um die Band am Leben zu erhalten. Aber sie fühlt sich so sehr auf der Bühne zuhause und klingt fantastisch. Sie hat dieses Amazonen-hafte Charisma und die Fans haben sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Also dachten wir schon bald: ob sie wohl dauerhaft bei uns bleiben will? Ehrlich gesagt könnte es ja gar nicht besser kommen! Also haben wir im Juni all unseren Mut zusammengenommen und sie gefragt. Die Antwort war ein aus der Pistole geschossenes „Ja!“ und eine dicke Umarmung. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es keinerlei negatives Feedback gab. Alle lieben sie. Es ist echt ein Traum, denn sie ist so gut, so bescheiden und so charismatisch! Sie hat ja auch eine lange Geschichte im Metal – mit AFTER FOREVER seit 1999. Also brachte sie auch gleich Glaubwürdigkeit mit.“
Wer Tuomas bzw. NIGHTWISH kennt, weiß, dass beide nicht viel von Auszeiten halten – die Kreativität fließt hier quasi unaufhörlich! Manchmal auch in Richtungen, die man nicht erwartet hätte: so erschien mit der finnisch-kanadischen Koproduktion »Imaginaerum« 2012 nicht nur ein Fantasy-Film, sondern quasi ein NIGHTWISH-Film mit entsprechendem Soundtrack. Welche Metal-Band hat das schon geschafft??? Film-Fan Tuomas ist nach wie vor äußerst stolz auf die Errungenschaft, es auf die große Leinwand geschafft zu haben. „Für mich geht es im Leben um
» Für mich geht es im Leben um nichts anderes, als die eigenen Träume ausfindig zu machen und dann alles daran zu setzen, diese Wirklichkeit werden zu lassen.« nichts anderes, als die eigenen Träume ausfindig zu machen und dann alles daran zu setzen, diese Wirklichkeit werden zu lassen. Und das war einer dieser Augenblicke. All diese Jahre wollte ich meinen eigenen Film haben und die Musik dafür komponieren. Es war eine ziemlich große Herausforderung und verschlang enorm viel Zeit und Geld. Es war der größe Energie-Vampir meines Lebens. Aber wenn ich mir das Resultat anschaue, könnte ich stolzer nicht sein!!!”
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» MUSIKALISCH GIBT ES NOCH VIELE VERSCHIEDENE REGIONEN, DIE DARAUF WARTEN, ERKUNDET ZU WERDEN.« Oh je, aber nicht, dass hier jetzt ins Lager der Filmkomponisten gewechselt wird und NIGHTWISH zu kurz kommen? Pustekuchen. „Ich würde das schon noch mal gerne machen. Mir liegen auch einige Angebote vor, aber hauptsächlich von finnischen Produktionsfirmen. Bisher war ich immer beschäftigt mit Touren, Songschreiben und meinem Solo-Kram. Aber in der ferneren Zukunft würde ich es gerne noch einmal ausprobieren!“ Zum Zeitpunkt des Interviews hat der finnische Keyboarder auch schon den ein oder anderen Gedanken an ein neues Album verschwendet – doch konkret wird das noch namenlose Unterfangen erst Ende des Jahres. „Das ist alles noch sehr vage. Ich habe schon Ideen für vier neue Songs, aber ich kann mich halt erst ums Songschreiben kümmern, wenn ich Zuhause meine Ruhe habe. Von November bis Juni nächsten Jahres werde ich mich so gut wie komplett daheim einsperren und auf die neuen Songs konzentrieren!“ Es ist schön zu merken, wie sehr der Komponist für NIGHTWISH brennt – und was er alles mit der Band noch vorhat! „Oh, da gibt es noch so viele Orte, an denen wir noch nie live gespielt haben! Island, Afrika, Neuseeland, einfach unzählige. Aber auch musikalisch gibt es noch viele verschiedene Regionen, die darauf warten, erkundet zu werden. Ich hoffe einfach, dass wir das noch fünfzig weitere Jahre machen können und dabei immer neue Ideen haben und stets innovativ bleiben.“ VINCENT ALBERT WAGER
»Showtime Storytime« VÖ: 29.11.2013
Einziger Festival-Auftritt von BLIND GUARDIAN IN DEUTSCHLAND 2014! zählen zu den erfolgreichsten deutschen Metal-Bands, und das nicht nur auf nationaler Ebene. Insbesondere in Japan und Südeuropa sind die sympathischen Musiker gefeierte Superstars. Auf dem OUT & LOUD wird die Band nicht nur ein spezielles 90-minütiges Best Of-Set präsentieren, das neben aktuellen Songs auch viele alte Gassenhauer beinhalten wird, der Auftritt stellt auch die EINZIGE Festival-Show in Deutschland 2014 dar und eigentlich schon Grund genug, nach Geiselwind zu pilgern. Die Metal-Chartstürmer POWERWOLF warten mit einer besonderen „10 Years Anniversary“-Show auf, und die Urgesteine von RAGE toppen das Ganze noch mit einer Sondereinlage zum 30. Bandgeburtstag. Die Briten von SAXON wissen ebenfalls ganz genau, wie man eine klassische Metal-Sause schmeißt, und Metal-Queen DORO wird fordern: Raise your fist!!! Und dann wären da noch die Könige der Death / Black-Finsternis – BEHEMOTH! Und ENSIFERUM, MOONSPELL, ARKONA, MAJESTY, DELAIN, GRAVE, HAIL OF BULLETS, SOLSTAFIR… etliche Hochkaräter jeder harten Gangart werden Euch amtlich einheizen!!! Noch nicht genug? OK. Ein weiteres Highlight des Festivals: die schillernden Deutsch-Metaller DIE APOKALYPTISCHEN REITER werden das Festival quasi zum REITER-Fantreffen umfunktionieren, und so werden ein REITER-Fan Camp, ein exklusives Listening des brandneuen Albums zwei Tage vor Veröffentlichung, Mitternachtsverkauf, 100 Liter Freibier (!!!) und ein Akustik-Set der Söhne Weimars angekarrt! Also ZWEI Shows der legendären APO REITER auf EINEM Festival, mit jeder Menge Extras! Natürlich ist das nur der Anfang, denn in den kommenden Monaten wird Euch das OUT & LOUD mit weiteren sagenhaften Line Up-News in Sachen Metal, exklusiven Shows und sonstigen Specials den Mund wässrig machen!!! Werft daher regelmäßig ein Auge auf www.outandloud.eu und www.facebook.com/ outandloudfestival! Tickets gibt es wie immer unter www. hardticket.eu und momentan läuft gerade die Out & Loud/Metalfest Doppelpack-Aktion: 2 Festivals für schlappe 129 Euro!
Einen mehr als erfolgreichen Einstand feierte das BEASTIVAL im Sommer 2013 in Geiselwind: es wurde (Thrash) Metal-Geschichte mit den BIG TEUTONIC 4 geschrieben, und Tausende von Euch haben mit Gourmethappen wie etwa SABATON oder WINTERSUN abgerockt! Doch manchmal muss aus etwas Tollem etwas noch Besseres werden – aus Raider wurde Twix, aus TORMENTOR wurden KREATOR, und aus dem BEASTIVAL wird OUT & LOUD!!! Stattfinden wird das OUT & LOUD Nummer eins vom 29. bis 31. Mai 2014 wie sein Vorgänger in Geiselwind, genauer gesagt beim Festivalerprobten Eventzentrum Strohofer. Hier locken bekanntermaßen ideale Verkehrsanbindungen, ein Wind- und Wetter-festes Gelände, Hotels, Restaurants, Shopping-Möglichkeiten und schlichtweg alles, was man so braucht, um ein metallisches Wochenende ohne Reibereien zu verbringen. Dabei wird das OUT & LOUD nicht nur „out“, also draußen, sein – es wird auch eine Indoor-Bühne geben! Insgesamt umfasst das Festival drei Stages, die auch bitter nötig sein werden, um die Urgewalt an Bands jeglicher Couleur zu beherbergen. Ziel des OUT & LOUD ist es nicht nur, euch den perfekten schwermetallischen Sommer-Start zu bieten, sondern auch reichlich Exklusivitäten aufzufahren. So geben sich die lebenden Legenden von BLIND GUARDIAN ein ganz besonderes Headliner-Stelldichein: Die Krefelder
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SEPULTURA
Frei sein »The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart« - ein komplexer und vielsagender Albumtitel, den sich SEPULTURA da ausgedacht haben! Aber wer wird sich wundern? Die brasilianischen Urgesteine waren noch nie für hirnloses Gebolze zu haben, sondern sind stets offen für die vielseitigsten Einflüsse, smartes Textwerk und Klänge, die nach all den Dekaden immer noch Überraschungsfaktor besitzen. Gitarrist, Songwriter und Gründungsmitglied Andreas Kisser plus Sänger Derrick Green standen dem NOIZELETTER Rede und Antwort! „Den Titel habe ich von „Metropolis“, erklärt Andreas. „Ein Fritz-Lang-Klassiker von 1927. Ein sehr mächtiger und beeindruckender Film. Das Zitat bedeutet, dass ohne den menschlichen Faktor – das Herz – alles an Information und Handlung nur bloßes Roboter-haftes Verhalten ist. Meiner Meinung nach reflektiert das die heutige Situation, in der sich Menschen in Roboter verwandeln, ohne Fähigkeit zu argumentieren. Ja, es ist ein langer Titel, aber er ist komplett und hat uns dazu inspiriert, dieses Album zu schreiben.“ Dann fügt er hinzu: „Es ist aber kein „Metropolis“-Konzeptalbum. Das wollten wir nicht – wir wollten alle Freiheiten und uns nur inspirieren lassen.“ Was aber nicht bedeuten soll, dass »The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart« nicht von vorne bis hinten durchdacht ist! So spiegelt natürlich auch das Cover-Artwork die Message des Albums wieder. „Es stammt von einem brasilianischen Künstler namens Alexandre Wagner. Das Bild hatte er schon vor ein paar Jahren gemalt.
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Aber es passt einfach so perfekt zum Titel: eine Kreatur, die ihre menschlichen Attribute verliert.“ Sänger Derrick Green hingegen beleuchtet ein wenig den intensiven Entstehungsprozess der musikalischen Seite für uns: „Die Wiedervereinigung mit Ross Robinson (Produzent – Anm. d. Verf.) hatte so eine große Wirkung auf die Energie der Scheibe. Wir hatten eine Menge Songs geschrieben, bevor wir zu Ross stießen, aber alles erhielt eine noch größere Potenzierung mit ihm. Wir haben die Arbeit mit Ross dokumentarisch festgehalten, aber es war eine sehr persönliche Erfahrung für uns als Gruppe: wir haben in diesem Haus gelebt und dort gearbeitet, also waren wir sehr fokussiert. Wir als Team haben etwas erschaffen, das es zuvor noch nicht gab.“ Derrick ringt hörbar nach Worten, um diese anscheinend magische Erfahrung festzuhalten – und erzählt uns dann, dass Wechsel eine Konstante bei SEPULTURA ist. Die Chamäleon-Thrasher lassen sich eben verdammt ungern festnageln! „Oh ja, das war von Anfang an die Devise! Als ich eingestiegen bin, haben viele Anwärter einfach nur versucht, Max zu kopieren – bei mir war das anders. Sie dachten wohl, dass sie mit mir Schubladen-frei kreativ sein können. Wir wollten das letzte Album toppen oder zumindest etwas Neues ausprobieren. Das ist für uns als Künstler verdammt wichtig zu erreichen.“ Und wer die wirklich komplett scheuklappenfreien – und äußerst aggressiven – Songs von »The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart« live erleben will, hat gute Karten: SEPULTURA werden im Februar 2014 auf großer HeadlinerTour mit Verstärkung von LEGION OF THE DAMNED unterwegs sein! NADINE FIEBIG
LEGION OF THE DAMNED
Rabenschwarze Thrash-Keule Endlich darf der Thrash Metal Hammer wieder kreisen! Nach einer quälenden Wartezeit steht das neue Album von LEGION OF THE DAMNED vor seiner Veröffentlichung. Und das Warten hat sich gelohnt! Selten zuvor klang die Band um Frontmann Maurice Swinkels so energiegeladen und hungrig. Das Gaspedal wird bis zum Boden durchgetreten und man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Band vielleicht sogar ihre bis dato beste Arbeit abgeliefert hat. Ich frage den gut gelaunten und auskunftsfreudigen Maurice, ob das Album eine Art ,Wiedergeburt’ für die Band darstellt? „Es ist eine Art von Wiedergeburt“, bekomme ich als Antwort, „wir betrachten es aber nicht aus diesem Blickwinkel. Allerdings musste „Ravenous Plague“ ein starkes Album werden, da „Descent into Chaos“ aufgrund Richards fehlender Inspiration wohl das schlechteste Album unserer Karriere darstellt. Das ist auch ein Grund warum er die Band nach diesem Longplayer verlassen hat. Mit Twan als unseren neuen Gitarristen, mussten wir den Fans zeigen, dass wir das Level an Brutalität und Thrash nicht nur halten, sondern auch übertreffen können. Ich glaube, das haben wir geschafft. Live werden wir ab sofort von einem zweiten Gitarrenspieler unterstützt und das gab uns im Studio noch mehr Möglichkeiten. Von daher glaube ich, dass „Ravenous Plague“ ein sehr starkes und vielschichtiges Album geworden ist. Und es ist auch recht melodiös – für unsere Verhältnisse [lacht].“ Maurice hat in seiner Antwort zwei wichtige Punkte angesprochen, den Albumtitel und den neuen Gitarristen. Ich fragen ihn zuerst nach dem Titel und will wissen, worauf dieser
anspielt und ob es sich vielleicht um ein Konzeptalbum handelt? “Nein, es handelt sich um kein Konzeptalbum im eigentlich Sinn“, erklärt der Sänger, „es gibt keine Geschichte, die sich durch alle Texte zieht. Außer vielleicht ,Apokalypse’ als roten Faden, als wiederkehrendes Motiv. Spirituelle, religiöse Ansichten zur Apokalypse, aber auch in politischer und persönlicher Hinsicht. Das Album vereint alle diese einzelnen Elemente.“ Und nun zum neuen Gitarristen – Twan van Geel. Wie läuft es mit Twan und ist es nicht schwierig, ein neues Mitglied in das Line-Up einzuarbeiten? „Er ist jetzt seit zwei Jahren Mitglied von LEGION OF THE DAMNED und ich glaube, dass es am Anfang recht schwer zu akzeptieren war. Wir hatten abgesehen von den Bandaktivitäten einfach keine Zeit, um uns privat kennenzulernen, da wir nach Richards Ausstieg nur 7-8 geprobt hatten, um auf den Sommer Festivals zu spielen. Wir hatten verschiedene Ansichten, da er aus einer Band kam, die nicht so wie wir, als eine gut geölte Maschine funktionierte. Wir sind oft auf Tour und Festivals. Außerdem sind wir sehr fokussiert und haben auch das Business im Auge. Manchmal gab es deshalb Diskussionen, aber nach der Tour mit BEHEMOTH hat sich das alles gebessert und ich kann mir LEGION OF THE DAMNED nicht mehr ohne Twan vorstellen. Er ist eine wahre Bereicherung für die Band und wir sind alle sehr glücklich, ihn an der Gitarre zu haben.“ Und wir sind glücklich, dass LEGION OF THE DAMNED ein wahres Meisterwerk am Start haben und die neuen Songs – neben ihren Klassikern – auch live präsentieren werden! Möge der Thrash Hammer noch lange kreisen! HARALD GRÜNAGEL
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Vertrieb für Deutschland und Österreich: MUSIK MEYER GmbH · Postfach 1729 · D-35007 Marburg · www.musik-meyer.de
ORCHID
Sternzeichen: Erfolg So, jetzt mal alle zurücklehnen, ein paar Dosen Bier aufreißen und zufrieden schauen im Hause ORCHID! Hat man sich schließlich auch verdient nach all dem emsigen Getoure und dem durchschlagenden Erfolg von »The Mouths Of Madness«. Um alle neuen Fans mit dem Frühwerk der Band vertraut zu machen, packt man jetzt allerdings noch »The Zodiac Sessions« in die Regale: mitnichten neues Material, sondern die erste EP »Through The Devil`s Doorway« (2009) plus das Debütalbum »Capricorn« (2011) in remasterter Form. Das Ganze kann entweder gesammelt in einem Digipak oder als separate Vinyl-Veröffentlichungen erworben werden. „Um ehrlich zu sein, habe ich das Endresultat noch gar nicht gehört“, schmunzelt Gitarrist Mark Thomas Baker. „So grundlegend verändern wird es die Aufnahmen natürlich nicht. Alles ein bisschen mehr Hi-Fidelity, würde ich mal sagen.“ Der Gedanke an eine Wiederveröffentlichung schwebte ORCHID allerdings schon ein ganzes Weilchen vor: „Das wollten wir schon seit der Vertragsunterzeichnung mit Nuclear Blast machen. Diese Compilation schien uns der einzig vernünftige Weg, das hinzukriegen. »Capricorn« erschien vor über zwei Jahren, und wir haben nicht den geringsten Plan, wie viel Stück damals hergestellt oder verkauft wurden. Für uns in der Band fühlt es sich so an, als ob jeder es schon gehört haben müsste, aber vermutlich gibt es da draußen Tausendschaften, die das Album nicht kennen. Es wurde schließlich nicht wirklich Mainstream-tauglich promotet.“ Und da ORCHID ganz sicher keine Freunde von halbherzigen Dingen sind,
wurden »The Zodiac Sessions« mit einem brandneuen und sehr stilvollen Artwork von Theo Mindell versehen! „Wir haben alle ein wenig daran herumgebastelt. Wir haben das Konzept miteinander durchgesprochen und auch darüber diskutiert, was ihm im Kopf herumspukte. Das Ganze musste allerdings ziemlich schnell passieren, und viel Zeit für Herumgeeiere gab es da nicht.“ Generell ist Mark eher irritiert, konfrontiert man ihn mit der stolzen Erfolgsbilanz ORCHIDs: „Naja, an meinem Tagesablauf hat sich eher wenig verändert. Falls wir tatsächlich immer populärer werden, ist das irgendwie an mir vorbeigegangen.“ Sänger Theo Mindell, der nebenher noch als Tätowierer arbeitet, ist allerdings ganz schön weggefönt: „Als wir die Band gegründet haben, dachten wir, das wird so ein Spaßprojekt – so ein bisschen Barmusik im BLACK SABBATH-Stil. Ich dachte, das hält höchstens ein Jahr. Manchmal denke ich, wir waren einfach nicht darauf vorbereit, dass sich darüber hinaus etwas tun würde. Alles darüber hinaus ist also ein Bonus!“ Zum Zeitpunkt des Interviews bereitet man sich gerade auf eine HeadlinerTour vor, die am Laufen ist, während ihr gerade im NOIZELETTER schmökert: „Wir haben zwischenzeitlich ein paar Shows zuhause gespielt, aber hauptsächlich bereiten wir gerade das nächste Album vor. Und jetzt geht es ja auch gleich wieder nach Europa!“ Besagte Tour hat auch die Label-Kollegen von SCORPION CHILD und BLUES PILLS an Bord – ein echtes Traum-Package für Retro-Gourmets. Mark freut sich ebenfalls über die Zusammenstellung der aktuellen Tour. „Oh ja, ich stehe auf beide Bands! Es macht immer Spaß, solche Unternehmungen mit coolen Leuten zu starten, mit denen man auch privat gerne rumhängt. Vor kurzem haben wir SCORPION CHILD live mit KADAVAR hier in San Francisco gesehen! Mit Aryn (Jonathan Black, SCORPION CHILD-Sänger – Anm. d. Verf.) chatte ich auch manchmal online, deswegen ist es wirklich toll, mit ihnen live zu spielen.” NADINE FIEBIG
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„EINES DER ALBEN DES JAHRES. KNIEFALL.“ – Metal Hammer „ES IST MEHR ALS EIN COMEBACK, ES IST EIN WUNDER.“ – Welt Kompakt
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BETZEFER - The Devil Went Down To The Holy Land (SPV/Steamhammer) von Nadine Fiebig Israel genießt immer noch so etwas wie einen Exotenbonus, wenn es um Metal-Exporte geht - doch allen voran ORPHANED LAND arbeiten schwer daran, das zu ändern. Und dann sind da natürlich noch BETZEFER, die allerdings einen musikalisch komplett anderen Pfad als ihre Landsmänner einschlagen! Auf dem dritten Album »The Devil Went Down To The Holy Land« stürzen sich die Herrschaften erneut in einen brutalen und groovigen Batzen…hmm…soll man es Modern Thrash(core) nennen? Man zitiert PANTERA, HATESPHERE oder neuere SEPULTURA, vernachlässigt aber nicht die eigene, punkig-rotzige Note. Die 15 neuen Songs drücken das Gaspedal voll durch und machen Laune auf ein wahres Moshfest – coole Sache, das. BLUES PILLS - Devil Man EP (Nuclear Blast)
von Nadine Fiebig
Man muss schon unter einem Stein leben, um nicht mitbekommen zu haben, dass die schwedischen / französischen / amerikanischen BLUES PILLS die Blues- und Heavy Rock-Band der Stunde sind! Und das alles durch Mundpropganda und einige vorzügliche Auftritte…nun, den Rest der Zweifler (gibt’s die?) wird dann wohl die EP »Devil Man« verstummen lassen. Die blutjungen Newcomer haben wohl einfach die richtigen Platten gehört: LED ZEPPELIN, HENDRIX, CREAM und so. Während die Instrumentalfraktion eher unaufdringlich und geschmackvoll agiert, ist die Bühne frei für Wahnsinnssängerin Elin Larsson: Soul, Schmackes, Joplin, Franklin! Ein unglaublicher Auftakt, aus dem wohl bald neue Szene-Superstars hervorgehen werden! DREAM THEATER - Live At Luna Park 2-DVD/Blu-ray (Edel/Eaglevision)
von Harald Grünagel
DREAM THEATER, die ewigen Mund-Offen-Stehen-Lasser des Prog Metals, begaben sich 2011 und 2012 auf gigantische »A Dramatic Turn Of Events«-Welttournee. Im Herzen Argentiniens (sprich: Buenos Aires) schließlich wurde vorliegende 2-DVD / Blu-ray vor einer tobenden, riesigen Fanmenge mitgefilmt. Kleckern kommt da natürlich nicht in die Tüte, und so präsentiert sich das Live-Dokument hübsch aufgeplustert in HD und mit sechs verschiedenen, anwählbaren Multi-Angle-Optionen! Die Setlist strotzt vor Hits, und neben der kompletten Show lockt man zusätzlich noch mit einer Dokumentation, Trailern, Behind The Scenes undundund. Ein vorbildliches Paket, das einmal mehr verdeutlicht, warum DREAM THEATER an der Spitze des Genres stehen. GENERATION KILL - We‘re All Gonna Die (Nuclear Blast)
von Nadine Fiebig
Da isses ja wieder, das zweite Dampfablass-Ventil von EXODUS-Frontsau Rob Dukes! GENERATION KILL legten 2011 schon mal gut mit dem Debüt »Red, White And Blood« vor – doch jetzt erst strebt man ernsthaft die Königsklasse mit »We`re All Gonna Die« an! Das Nuclear Blast-Debüt der Amis ist der gelungene Versuch, die Tugenden der alten Schule mit modernen Hörgewohnheiten zu fusionieren, und so knutscht EXODUS-Geprügel auch gerne mal mit kongenialen Vokalmelodien (‘Born To Serve‘) oder Crossover-Anstrich inklusive Gangshouts (‘Friendly Fire‘). Ewiggestrige werden die Nase rümpfen, weil GENERATION KILL tatsächliche Songs mit Wiedererkennungswert schreiben, aber die Mehrheit wird ein schlicht brillantes Album abfeiern, das konkurrenzlos dasteht! LEAVES‘ EYES - Symphonies Of The Night (Napalm Records)
von Harald Grünagel
Auf seinem fünften Album »Symphonies Of The Night« lädt das deutsch-norwegische Konglomerat LEAVES` EYES ein in eine düsterromantische Welt von elf Heldinnen aus Sagen, Romanen und Geschichte! Dieser märchenhafte Spirit passt natürlich hervorragend zu den schmeichelnden Symphonic Metal-Klängen der Band und Liv Kristines alles überstrahlendem Gesang, der sich an Alexander Krulls schroffen Growls bricht. Das Duo weckt angenehme Erinnerungen an die Hochzeiten des Gothic Metal, doch auch folkloristische Sprengsel finden hier Platz. Ein elegantes und vielseitiges Werk, an dem Freunde von Female Fronted-Metal nicht vorbeikommen werden!
MAJESTY - Banners High (NoiseArt Records)
Noizeletter - MoM 10-13_Layout 1
von Harald Grünagel
Bei MAJESTY müssen Traditions-Metaller wenigstens nie schwitzen, wenn ein neues Album ansteht: denn hier wird nicht lange gefackelt, sondern es gibt straight True Metal von früh bis spät auf die Mütze!!! Nicht anders ist es bei »Banners High«, dem zweiten Album seit der Wiedervereinigung der deutschen Stahlarbeiter. Die Hymnen gehen sofort ins Ohr, und galoppierende Riffs treffen auf Tareks schmetterndes Organ – ja, hier werden Headbanger-Träume wahr! Neu ist allerdings, dass MAJESTY erstmals ein Konzeptalbum abliefern: Krieger und Schlachten galore. Fans sollten definitiv zum limitierten Digipak auf dem es zwei abwechslungsreiche Akustik-Tracks zu bestaunen gibt. 23.10.2013 09:52 Seite greifen, 1 VÖ: 20.12. MONSTERS OF METAL 9 DVD/Blu-ray (Nuclear Blast)
von Nadine Fiebig
Auch schon in die neunte Runde geht die Nuclear Blast-Samplerreihe »Monsters Of Metal«! Und man muss es mal so platt sagen: es gibt wenig andere Möglichkeiten, sich gemütlich im Heimkino stapelweise Videoclips reinzuziehen und sich gleichzeitig umfassend zu informieren, was denn in der Metal-Welt alles an Neuheiten ansteht! Dabei wird so gut wie jedes Genre berücksichtigt: Oldschool, Newschool, Symphonic Metal, Thrash, Heavy Rock, Death Metal, Power Metal – es bleiben schlichtweg keine Wünsche offen! »Monsters Of Metal Vol. 9« klotzt mit u.a. NIGHTWISH, AVANTASIA, SABATON, POWERWOLF, DEVILDRIVER, TESTAMENT, ACCEPT, EPICA, CHILDREN OF BODOM, IN FLAMES, GRAVEYARD, ORCHID und KADAVAR ran – insgesamt 45 Clips. Das Ganze kommt im formschönen Digibook – in your face, Youtube und Co.! VÖ: 10.01.
SALTATIO MORTIS - „Provocatio“ DVD/BluRay (Napalm Records) von Harald Grünagel Der kometenhafte Aufstieg der fleißigen und umtriebigen Spielleute hat dieses Jahr mit der Nummer 1 in den Media-Control-Charts seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Doch die Jungs von SALTATIO MORTIS ruhen sich nicht auf den Lorbeeren für ihr bejubeltes Rock Album „Das schwarze IXI“ aus, sondern wenden sich auf der audio-visuellen Vollbedienung „Provocatio“ wieder ihren Wurzeln zu – der Marktmusik des Mittelalters. Hier gibt es über drei Stunden feinste Unterhaltung mit allen Klassikern der Bandhistorie, noch nie gespielten Songs, neuen Versionen bekannter Stücke und vieles mehr. Somit ein prall geschnürtes Paket, mit dem man sich die ungezügelte (Mittelalter-)Energie der Band direkt in das heimische Wohnzimmer ONLINESTORE, VIDEOS, BANDINFOS & MEHR: WWW. NUCLEARBLAST .DE holen kann! VÖ: 13.12. www.FACEBOOK.com/NUCLEARBLASTEUROPE
SUICIDAL ANGELS - Divide And Conquer (NoiseArt Records)
von Nadine Fiebig
Ist es nicht wieder traumhaft morbide geworden, Ed Repkas Cover-Artwork zu »Divide And Conquer«? Man muss die SUICIDAL ANGELS einfach dafür lieben, dass sie keine halben Sachen machen: geschmackvoller Thrash Metal von außen wie von innen! Das fünfte Album der Griechen gibt der Meute eindeutig, was sie will – Oldschool-Gebolze, topmodern in Szene gesetzt. Frontmann Nick nennt die Scheibe „schlichtweg unsere beste bisher“, und da kann man ihm nur schwer widersprechen: die SUICIDAL ANGELS klingen tight wie nie, die Riffs könnten durch Beton schneiden und alles an Songmaterial besitzt höchsten Wiedererkennungswert! Oder sagen wir es so: Moshfaktor 5000!!! VÖ: 10.01. ZODIAC - A Hiding Place (Napalm Records)
von Nadine Fiebig
Nachdem der klassische Heavy Rock aktuell einigermaßen abgefrühstückt ist, scheint Onkel Blues Rock an Fahrt aufzunehmen! Die deutschen Newcomer ZODIAC klingen dabei aber nicht so entspannt und soulig wie etwa die BLUES PILLS, sondern locken mit hartem Uptempo und monströsen Hooks. »A Hiding Place«, das zweite Album der Band um einige ex-MISERY SPEAKS und LONG DISTANCE CALLING-Musikanten, weist gleichermaßen Einflüsse von etwa THIN LIZZY wie auch STEVIE RAY VAUGHN auf – und schlenzt dann noch ein paar psychedelische Zwischentöne rein. Die lässig-kratzigen Vocals von Nick van Delft sind dabei der Hauptgewinn, und Liebhaber von erdigen, handgemachten Klängen werden an »A Hiding Place« ihre helle Freude haben!
KATAKLYSM
Immer schön nach vorne schauen! Für die frankokanadischen Extreme Metal-Monster KATAKLYSM gibt es zwei große Fremdwörter: „Stagnation“ und „Auszeit“. Lieber unterzieht sich der Vierer aus Montreal einer beständigen Frischzellenkur: anhand von »Waiting For The End To Come« kann man das bestens sowohl visuell, als auch musikalisch nachvollziehen. Man hat sich auf dem Cover vom „Heartbeast“ verabschiedet, lässt im Videoclip zu ‘Elevate‘ Zombies von der Leine und gibt sich klanglich äußerst modern. Sorry an alle Death Metal-Puristen an dieser Stelle. Gitarrist und Produzent J-F Dagenais tut das allerdings gar nicht leid: “Meiner Meinung nach haben wir ein tolles, modernes Album geschaffen, das auch einen klassischen Touch besitzt. Ich bin stolz auf uns, und man kann wirklich hören, dass jeder in der Band hart gearbeitet hat. Wir haben hier einige der extremsten, schnellsten und herausforderndsten Songs, die wir je geschrieben haben, und das trifft dann auf unsere dunkelste, melancholischste und melodischste Seite. Es ist von Anfang bis Ende eine emotionale Achterbahnfahrt!” Erste Reaktionen seitens Fans und Presse geben dem knuffigen Kanadier auf jeden Fall Recht. „Bisher haben wir nur Positives zu hören bekommen. Die Fans stehen auf die Tracks, die wir vorab gepostet hatten, und in den Magazinen fahren wir hohe Punktzahlen ein. Es ist schön, auf diese Weise für all die harte Arbeit und Opfer belohnt zu werden – die Leute bemerken nicht immer, wie viel Blut und Schweiß in einem Album stecken. Deswegen glaube ich auch immer noch daran, dass man sich Musik
KAUFEN sollte. Der intellektuelle Wert von Musik als Kunstform ist ja wohl einen Dollar auf iTunes wert. Oder kauft Euch das Vinyl, Tape oder die CD, wenn ihr Sammler seid.“ Als der Titel »Waiting For The End To Come« bekannt wurde, gab es nicht wenig Gefrotzel online. Frei nach dem Motto: seid ihr jetzt endlich am Ende oder was? Doch mitnichten! KATAKLYSM halten eine spezielle Botschaft für Euch bereit: „Es geht um einen alten Mann, der kurz vor seinem Tod steht. Er reflektiert über sein Leben: hat er alles erreicht, was er wollte? Hat er sein Leben ausgekostet? Dein Haus und alle Besitztümer kannst Du nicht auf die andere Seite mitnehmen. Das ganze Album dreht sich darum, sein Leben so zu leben, wie man es will und das zu tun, was richtig für einen ist. Mach Dich selbst glücklich, denn das Leben ist kurz und kostbar!“ Dabei hatte J-F diverse Einflüsse – insbesondere für das Komponieren der Musik selbst, für die er fast ausschließlich im Alleingang zuständig ist. „Natürlich werden mich immer klassische Bands wie IRON MAIDEN inspirieren. Aber generell inspirieren mich Musiker, die keine Angst davor haben, Grenzen zu überschreiten! Momentan höre ich oft die Neue von FLESHGOD APOCALYPSE, und die machen genau das – Neuland beschreiten. Solche Leidenschaft für Musik beeinflusst mich.“ Na, da kann sich Monsieur Dagenais ja bald ganz viel inspirieren lassen – im Januar und Februar werden KATAKLYSM nämlich auf Europa-Tour mit FLESHGOD APOCALYPSE und KRISIUN unterwegs sein!!! „Schaut auf jeden Fall vorbei, wird werden mördermäßige Shows auffahren! Wir freuen uns darauf, mit unseren Freunden zu touren – und auf BBQs und Parties!“ NADINE FIEBIG
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Das Metal-Fest in Deutschlands schönster Festival-Location! Wer einmal einen Teil seines Sommers beim METALFEST LORELEY verbracht hat, kommt auch garantiert wieder: wo sonst könnt Ihr die größten Bands jeglicher Metal-Spielrichtungen abfeiern und Euch gleichzeitig so fühlen, als wärt ihr gerade auf Erholungsurlaub??? 2013 ließen sich etliche Tausend Fans pro Tag von Top-Acts wie SLAYER, ACCEPT, CHILDREN OF BODOM oder DOWN ins HeadbangerNirwana transportieren, um zwischen den Shows extrem relaxt auf den schönsten Festival-Grounds Deutschlands abzuhängen. Die dritte METALFEST-LORELEY-Ausgabe steigt vom 19. bis 21. Juni 2014, und wir können Euch schon jetzt versichern, dass Ihr dort den heaviesten und unvergesslichsten Urlaub Eures Lebens haben werdet… Während andere Festivals auf die übliche, schlichte Mischung aus Headbanging, Bier und Camping bauen, hat sich das METALFEST LORELEY zur Pflichtveranstaltung für anspruchsvollere Metalheads gemausert: nicht nur ersetzt die traumhafte Rheintal-Kulisse jeden 3-SterneUrlaub, auch ist die Atmosphäre hier komplett anders als auf jedem anderen Metal-Happening – gechillter, familiärer und stressfreier. Nicht umsonst pilgern auch gerne ganze Headbanger-Familien samt Kind und Kegel zum METALFEST LORELEY. Und: es drängt sich quasi auf, neben den drei Festivaltagen auch die fantastische Umgebung drumherum zu erkunden und das Rheintal besser kennenzulernen. Bei aller Idylle ist das Wichtigste natürlich immer noch, wer zum Tanz aufspielt – und bisher haben sich schon mal einige Granaten angekündigt. So geben sich die deutschen Thrash-Legenden KREATOR, die mit dem kürzlich erschienenen Live-Paket „Dying Alive“ Bock auf „the real thing“ machen, die Ehre und auch POWERWOLF, die mit dem aktuellen Album „Preachers of the night“ mal eben die deutschen Charts toppten, sind mit von der Partie. Ebenfalls auf # 1 der Charts: SALTATIO MORTIS, die mit ihrer ur-
eigenen, spannenden Mischung aus treibendem Rock und mittelalterlichen Elementen einheizen werden, während die absoluten Legenden DEATH (DTA) in Gedenken an Chuck Schuldiner Gassenhauer wie „Pull The Plug“ in die Todesblei-hungrigen Massen feuern werden! Die Schweizer ELUVEITIE begeistern mit ihrer Version von Folk Metal, und die Kanadier KATAKLYSM bringen den Groove mit dem brandneuen „Waiting For The End To Come“. Ebenfalls bereits bestätigt werden konnten GRAVE DIGGER, TANKARD, ENSIFERUM, STEELWING, FUELED BY FIRE und in den kommenden Wochen und Monaten werden sicherlich noch weitere Bomben platzen! Das auf 500 Stück limitierte Early-Bird-Special wird samt 3-TagesTicket inkl. Camping nur 79 € kosten, und für läppische 89 € gibt es wieder den begehrten Fan Pack zu erstehen, der neben dem Ticket ein Festival-Shirt und eine NoiseArt-CD nach Wahl enthält!!! Oder holt euch den Festival-Doppel-Pack: Metalfest 2014 und Out & Loud Festival 2014 - 2 Festivals für schlappe 129 Euro. Erhältlich exklusiv auf www. hardticket.eu Macht Euch also bereit für das METALFEST LORELEY 2014, erneut vor der sicherlich schönsten Festival-Kulisse Deutschlands und mit der vollen Ladung Metal in bester Urlaubs-Atmosphäre!
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PRO-PAIN
Groove für alle! Ihre größten Erfolge feierten PRO-PAIN sicherlich in den 90er Jahren mit Kultscheiben wie »Foul Taste Of Freedom« und »The Truth Hurts«. Vielen von uns werden wahrscheinlich noch Aggro-Hymnen wie ‘Make War Not Love‘ im Kopf herumschwirren – aber lassen wir das Ewiggestrige sein! Denn die Amis, deren Markenzeichen eine Mischung aus Hardcore, Metal und Thrash ist, haben kontinuierlich weiter erstklassige Alben veröffentlicht und sind unbeirrbar ihrem Weg gefolgt – mit oder ohne Hype! Nun legen PRO-PAIN mit »The Final Revolution« ihr vierzehntes Studioalbum vor. „Die Musik ist ziemlich düster, zudem erinnern Grooves und Tempi an den klassischen Stil von PRO-PAIN, im Gegensatz zu unserem letzten Album »Straight To The Dome«, das etwas thrashiger klang. Die neuen Songs kommen aggressiv und angepisst daher, und dafür stehen PRO-PAIN schließlich”, erzählt uns Frontmann und Bassist Gary Meskil. Aufgenommen wurde im August 2013 in der Schweiz zusammen mit Intimus und GURD-Mucker V.O. Pulver, der auch schon für »Absolute Power« (2010) und »Straight To The Dome« (2012) hinter den Reglern saß. An Songs und Texten hat Gary allerdings lieber zuhause in Florida gefeilt: „Um die Dinge möglichst interessant zu gestalten, habe ich mich entschieden, das Ruder fest in die Hand zu nehmen und sämtliche Songs in Eigenregie zu komponieren. Dies ist das erste PRO-PAIN-Album seit den Neunzigern,
auf dem ich alles alleine geschrieben habe.” Und das zahlt sich aus: die Band gibt sich auf »The Final Revolution« bissig, energetisch und groovig wie schon lange nicht mehr – eben typisch PRO-PAIN, aber mit reichlich nötigem Abwechslungsreichtum! Über die Texte verrät uns Gary folgendes: „Meine Texte kommen direkt von Herzen und reflektieren meine Lebenserfahrungen. Ich bin sehr leidenschaftlich am Lauf der Dinge und an meiner Rolle in der Welt interessiert. Ich singe über die Notlage des einfachen Mannes und versuche gleichzeitig, die Menschen nicht zu belehren. Denn wenn man möchte, dass seine Meinung respektiert wird, muss man im Umkehrschluss den gleichen Respekt auch anderen Meinungen entgegenbringen. Als Inspirationsquelle nutze ich nur mich selbst, deshalb sind meine Texte immer ehrlich und leidenschaftlich.” Einen ganz besonderen Platz nimmt für den Shouter dabei der Song ‘Southbound‘ ein, den er als Abriss einer ganz persönlichen Pilgerreise bezeichnet. Und nur so viel zum Albumtitel: nein, »The Final Revolution« ist ganz sicher kein Schwanengesang, denn Gary Meskil und PRO-PAIN haben der Welt noch so einiges mitzuteilen!!! Zum Beispiel live auf der Bühne, denn der Vierer wird im November und Dezember diesen Jahres auf ausgedehnte Europatournee gehen, um die Granaten von auf »The Final Revolution« auch stilvoll einzuführen. Das letzte Wort gebührt dem kahlköpfigen Frontmann: „Wir hoffen, dass allen Fans das neue Album genauso viel Spaß bereitet wie uns selbst! Wir sehen uns auf Tour!” NADINE FIEBIG
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SUICIDAL ANGELS
Thrash mit Köpfchen Bis vor einigen Jahren war die Thrash Metal-Welt noch ziemlich in Ordnung: a) Bay Area, b) Ruhrpott. Man wusste, was wie wo klang und was man vom wem erwarten konnte – doch herrje, der gute alte Onkel Thrash hat inzwischen definitiv überall Wurzeln geschlagen, und seit »Eternal Domination« (2007) haben die SUICIDAL ANGELS quasi eigenmächtig Griechenland auf die Landkarte gepackt!!! Unbeirrt oldschoolig geht es auch auf »Divide And Conquer« weiter… Sänger Nick plaudert aus dem Nähkästchen: „Wir haben von Sommer bis Herbst 2013 aufgenommen. Um genauer zu sein, haben wir die Vorproduktion in den Zero Gravity Studios in Athen Mitte Juli erledigt. Das war ziemlich hart, weil alle Details stehen mussten – wir gehen immer 200%ig vorbereitet ins Studio! Dann ging es in die Music Factory und die Prophecy Studios, wo wir ja seit 2009 Stammgäste sind. Da herrscht immer gute Atmosphäre und die richtige Zusammenarbeit für das optimale Resultat. Gemixed und gemastered hat Fredrik Nordström in seinen Fredman Studios. Ihm ist es gelungen, das Oldschool-Feeling unserer Musik mit einer topmodernen Produktion zu verbinden, Killer!“ Daher bleibt ihm auch nur über Album Nummer fünf zu sagen: „Es ist schlichtweg unsere beste Platte bisher. Ich weiß, das ist ein Klischee – aber eben auch die Wahrheit!“ Auch bezüglich des Cover-Artworks verließ man sich auf das geübte Händchen eines alten Bekannten – MetalLegende Ed Repka, der schon für u.a. MEGADETH, DEATH, MUNICIPAL WASTE und natürlich auch die SUICIDAL ANGELS gearbeitet
und im gegenwärtigen zweiten Frühling des Thrash Metals wahrlich alle Hände voll zu tun hat! „Im Pit kämpfen Zombies, keine Menschen. Auch das Publikum setzt sich aus Zombies zusammen. Das sind die Seelen von Wesen, die keine menschlichen Gefühle mehr haben. Das Artwork zeigt die Hässlichkeit und Unmenschlichkeit der Bevölkerung. Wenn man sie in etwas anderes verwandelt, sind sie einfacher zu überwältigen und manipulieren.“ Das düstere, durchdachte und gar nicht mal so unbrisante Cover trifft dann auch erwartungsgemäß auf tiefsinnige Lyrik – denn wer sagt, dass es im Thrash Metal hauptsächlich um Horror, Titten und Büchsbier gehen muss? Eben. Und genau deshalb beobachten die SUICIDAL ANGELS ganz genau, was um sie herum passiert und halten unserer Gesellschaft den Spiegel vor! „In der gegenwärtigen Situation liegt so viel Macht in den Händen von Wenigen, die alles erreichen könnten, und sie fürchten nur den einfachen Mann. Also ist es die einfachste Lösung, die Bevölkerung mental zu verseuchen, bis diese sich selbst gegenseitig an die Gurgel geht, weil sie nicht mehr unterscheiden kann, was wirklich zählt und was nicht. Ohne Zusammenhalt ist es einfacher, ein Sklave zu werden.“ Doch genug geheult. Bei soviel Gehirnfutter möchte selbiges im Anschluss natürlich auch gut durchgelüftet bzw. durchgeschüttelt werden! Zieht Euch also die SUICIDAL ANGELS auf großer »Divide And Conquer«-Headlinertour in Europa rein: Zusammen mit FUELED BY FIRE, LOST SOCIETY und EXARSIS wird sich im Januar und Februar 2014 ein astreines Thrash Metal-Package in Eure Nähe schieben. NADINE FIEBIG
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HELL
Gläserrücken „Die Hölle, das sind die Anderen“, wusste schon Jean-Paul Sartre. In diesem Fall sind die Anderen HELL und eine in die Gegenwart gerettete NWOBHM-Kultband. Die Band aus Nottingham katapultierte sich 2011 mit dem Debüt (!!!) »Human Remains« drei Dekaden nach Bandgründung ins Bewusstsein von Jung- und Altmetallern! Jetzt wird »Curse And Chapter« nachgelegt – eine Mischung aus neuem Songmaterial und neu aufgenommenen Klassikern. „Als wir vor zwei Jahren »Human Remains« fertig produziert hatten, gab es noch immer sechs bis sieben Tracks aus der damaligen Zeit, die wir nicht auf das Debüt gepackt haben“, erinnert sich Gitarrist und Gründungsmitglied Kev Bower zurück. „Darunter waren erstklassige Stücke und einige der damaligen Fan-Favoriten wie z.B. ‚Land Of The Living Dead‘, die wir unbedingt für unser neues Album verwenden wollten und nun auf dieselbe Art und Weise restauriert haben wie auf dem Debüt. Für uns ist das enorm wichtig, denn damit können wir gleichfalls einen Schlussstrich unter unsere Vergangenheit ziehen, die wir auf den beiden Alben komplett aufgearbeitet haben. Inzwischen sind wir zu einer neuen Bandeinheit gewachsen und haben uns weiterentwickelt, was wir mit den aktuellen Songs auch zeigen wollen. Unsere dritte Scheibe wird daher ausschließlich neues HELL-Material enthalten.“ Man will schließlich kein Kapital aus bloßer Nostalgie schlagen – dazu schreibt die Band viel zu gerne Songs. „Kreativität versiegt niemals, auch wenn sie rund 25 Jahre in uns ruhte. Wenn ich mir die
neuen Tracks anhöre, so bin ich auch unheimlich stolz darauf, wie gut diese neben unserem Backkatalog dastehen und klingen. Ich wage zu behaupten, dass ein Außenstehender nicht beurteilen kann, welche Songs auf »Curse And Chapter« alt oder neu sind.“ Kev gewährt uns noch einen Blick hinter die finsteren und mehr als nur okkult angehauchten Kulissen von HELL – da können die ganzen Freizeit-Wiccas mit ihrer Triangelmusik erstmal einpacken gehen! „Das Konzept haben Andy Sneap und ich uns erträumt“, schmunzelt der Gitarrist. „Inspiriert wurde es vom aufkommenden Spiritualismus im England des 19. Jahrhunderts, als Séancen und Versuche, mit den Toten zu kommunizieren, nahezu alltäglich waren. Gleichzeitig wurden zahllose Geheimkulte und aristokratische Organisationen gegründet, die sich bei geheimen Treffen versammelten, um Geister anzurufen und versuchten, die andere Seite zu betreten. Wir wollten außerdem das Phänomen der postmodernen Fotographie ergründen. Denn Fotographie war früher eine kostspielige Angelegenheit, und gewöhnliche Familien konnten die finanzielle Belastung nur dann rechtfertigen, wenn jemand gestorben war. Wir sind fasziniert von diesen makabren Aufnahmen aus der Viktorianischen Ära, auf denen verstorbene Familienmitglieder und kleine Kinder gemeinsam mit der Verwandtschaft abgelichtet wurden. Oft geschah dies in standardisierten Posen, mit gleichsam makabrentechnischen Vorrichtungen, die eigens für diesen grausamen Zweck geschaffen wurden. Das Hauptproblem der Geisterkommunikation ist, dass niemand weiß, wer oder was dabei heraufbeschworen wird – und es kam häufig vor, dass böswillige Wesen während einer Séance Unruhe stifteten.“ HARALD GRÜNAGEL
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MAJESTY
Hoch die Banner! MAJESTY – ein Name wie Donnerhall! Und das zu recht, denn die Deutschen werden aus gutem Grunde als die (mittlerweile) besseren MANOWAR gefeiert und gelten als absolute Instanz, was schwer hymnischen und elegischen Heavy Metal in Reinkultur angeht. Nachdem der Fünfer schon im Januar 2013 die Konkurrenz mit dem ComebackAlbum »Thunder Rider« plättete, legt man jetzt eindrucksvoll mit »Banners High« nach. Weg vom Fenster waren MAJESTY ja nie – da gab es eben nur diese eigenartige Phase, in der sich die Combo METALFORCE nannte. Frontmann und „Keep It True“-Festivalgründer Tarek „MS“ Maghary zeigt sich im Nachhinein auch ein wenig verwirrt und kann die Entscheidung nicht mehr ganz nachvollziehen: „Damals fühlte es sich eben richtig an, METALFORCE zu gründen. Doch es war einfach nicht dasselbe, und das fühlten auch die Fans, die MAJESTY zurückwollten. Das war 2011 eine verdammt richtige Entscheidung!“ Allerdings, und die Fans dankten es den zurückgekehrten Stahlschmieden gleich mal mit dem Einstieg von »Thunder Rider« auf Platz 55 der deutschen Albumcharts. Tarek kommentierte den Charteinstieg seinerzeit wie folgt: „„Ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich ich über das fantastische Chart-Entry von »Thunder Rider« in den deutschen Top 100 Album Charts bin. Es zeigt einfach, dass wir die großartigsten Fans haben, die die Band mit Leidenschaft und Hingabe unterstützen.“ Kein Wunder, dass sich MAJESTY anschließend mit noch mehr Elan ans Schreiben neuer Songs und eine Flut an Live-Shows machten – zum Zeitpunkt des Interviews befindet sich die
Band beispielsweise auf den „Wolfsnächten“ mit den Abräumern von POWERWOLF! Mit von der Partie sind auch zwei neue Bandmitglieder: Gitarrist Robin Hadamovsky und Bassist Carsten Kettering! Tarek lobt beide Neuzugänge und bezeichnet sie als „menschlich und musikalisch perfekt für MAJESTY“. Frisches Blut hat noch keiner Band geschadet, und so bekommt man auf »Banners High« eine blendend aufgelegte Inkarnation zu hören, die mit wuchtigen Songs, gloriosen Vocals und unvergesslichen Riffs glänzt! Wir haben es außerdem mit dem ersten Konzeptalbum der Band zu tun, welches eine großartige Fantasy-Story erzählt, die von MAJESTY-Sänger Tarek „MS“ Maghary geschrieben wurde. Tarek dazu: „Wir sind verdammt stolz, unser erstes Konzeptalbum zu veröffentlichen. Die Geschichte handelt von einem unterdrückten Volk, welches in die Schlacht zieht, um endlich frei zu sein. Keinesfalls wollten wir aber eines dieser Konzeptalben machen, auf denen irgendwelche langweiligen Hörspiel-Parts und tausende Intros sind. Die Geschichte wird durch zehn Heavy-MetalHymnen erzählt, die auch super alleine stehen können. Daher kann man das Album auch einfach gut anhören, ohne sich zu sehr mit dem Konzept zu befassen. Wer allerdings in die Geschichte eintauchen will, erfährt ein unglaublich episches Erlebnis und wird in eine Welt gezogen, in der Werte wie Ehre, Freundschaft, Aufopferung und Freiheitsliebe noch etwas zählen.“ Freut Euch außerdem auf einen Schwung Live-Shows von MAJESTY als Special Guests von RAGE /LINGUA MORTIS ORCHESTRA im Dezember plus eine große Tour im Februar und März 2014! MARLIES WIMMERER
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THAUROROD
Pferde, Schlachten, höllische Bannkreise! Nachdem die finnischen Newcomer THAUROROD mit ihrem Debüt »Upon Haunted Battlefields« 2010 wie eine Meteorit im Symphonic Metal-Genre einschlugen, häuften sich kurz darauf (und leider auch auf Tour mit SABATON und SYMPHONY X / NEVERMORE) die Line-Up-Probleme – Bäumchen wechsel dich! Inzwischen strahlen THAUROROD aber in neuem Glanz und konnten endlich auch ihr zweites Album »Anteinferno« fertig stellen! Bassist Pasi Tanskanen läuft es immer noch eiskalt den Rücken runter, wenn er an all die Komplikationen denkt, mit denen seine Band in den letzten zwei Jahren zu kämpfen hatte. „Wir befanden uns in einer Situation, die ich keiner Band wünsche. Unser Sänger stieg während der Tour aus, und wir mussten das Ganze mit einem Ersatz eher schlecht als recht durchziehen. Dann hatten wir endlich einen guten Sänger in Luppi gefunden – aber nichts ging vorwärts. Es war einfach nur noch frustrierend, auf einen Typen zu warten, bis der endlich die Gesangsdemos aufgenommen hatte. Es half alles nichts, wir mussten Luppi rauswerfen, und Vili ging gleich mit ihm. Es ist einfach ärgerlich, dass uns keine bisherige Tour so präsentieren konnte, wie wir wirklich sind – so, wie wir jetzt mit Andi sind!“ Das wäre dann der neue Sänger Andi Kravljaca, der einen wirklich eindrucksvollen Einstand auf »Anteinferno« gibt! „Die Songs sind jetzt eingängiger und einfacher strukturiert. Wir haben unsere Grenzen ausgedehnt und viele verschiedene Stimmungen eingefangen. Natürlich klingen auch die Vocals anders.
Die Songs gehen jetzt einfach mehr in eine 80er / 90er Jahre-Richtung als zuvor. Generell sind Sound und Songwriting um Längen besser, und ich kann es kaum erwarten, bis unsere Fans »Anteinferno« hören!“ Textlich gibt man sich erstaunlich vielseitig – aber natürlich darf auch ein gewisser Prozentsatz an kriegerischer Poesie nicht fehlen! „Wir haben vier Songs auf diesem Album, die sich um Schlachten drehen. Zum Beispiel die Schlacht von Towton (ein Teil der Rosenkriege) – einer der blutrünstigsten Kriege Englands. ‘Planet X‘ dreht sich um das Armageddon, das die Mayas für Dezember 2012 vorausgesagt hatten. Der Titeltrack basiert auf dem „Inferno“-Teil von Dantes „Göttlicher Komödie“. Dem Buch nach gehen die, die Gott treu waren, ins Paradies, und die Bösen bzw. Rebellen wandern ins Inferno. Ein Teil davon nennt sich „Anteinferno“, wo all die traurigen Seelen landen, die nur um ihrer Selbst willen gläubig waren. Die Türen von sowohl Paradies als auch Inferno bleiben ihnen verschlossen.“ Das Cover-Artwork von MANOWAR-Haus-und-HofKünstler Ken Kelly passt da natürlich wie die Faust aufs Auge, und THAUROROD scheinen wirklich große Fans seiner Arbeit zu sein, da seine Kunst auch schon das Debüt schmückte. „Ich bin auf das Bild gestoßen und fand, dass die starken Farben der Flammen und der berittene Krieger perfekt zum Albumtitel passen würden, aber auch die kriegerischen Themen perfekt widerspiegeln würden. Der letzte Song auf dem Album dreht sich auch noch um die weltgrößte Pferderasse – Shire-Pferde wurden in mittelalterlichen Kämpfen eingesetzt. Das Bild ist einfach wie gemacht für »Anteinferno«!“ NADINE FIEBIG
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SKULL FIST
No false metal! Wie, aus Kanada kommt nur seltsamer Tech Death? Da habt Ihr aber die Rechnung ohne SKULL FIST gemacht!!! Die Jungspunde aus Toronto verfassten mit »Head Öf The Pack« 2011 eine unverfälschte Metal-Huldigung, die sich gewaschen und mächtig Spaß in den Backen hatte! Definitiv der große Durchbruch für die Spandex-liebenden Newcomer, die jetzt endlich mit »Chasing The Dream« nachlegen. Mainman und Quatschkopf extraordinaire Jackie Slaughter nahm sich die Zeit und uns auf die Schippe. Viele führten »Head Öf The Pack« in ihren jährlichen Top-Listen an, was Jackie einerseits stolz macht, andererseits auch wieder zu Schabernack anleitet: „Ach echt? Das Ding haben wir in 5 Tagen eingerockt. Wir haben uns spätnachts im Studio – Tageszeit konnten wir uns nicht leisten – ordentlich die Kante gegeben und dann viel Quatsch aufgenommen. Das ist dann leider nicht auf der Platte gelandet.“ Ansonsten waren SKULL FIST viel auf Tour, was wiederum mehr Anlass für Umtrünke und anderen Unfug war. Irgendwelche besonderen Tour-Stories, Jackie? „Das kann ich hier jetzt nicht erzählen – das kann man ja nicht drucken. Aber es gab viel Kotze. Frauen, die sich als Männer herausstellten. Feuer in Bars. Schlägereien in Bars. In Griechenland bin ich mal ein paar Tage verloren gegangen, und alle in der Band dachten, ich wäre im Gefängnis gelandet. Ach so, und Deutschland – ich liebe Euch, aber fickt Euer Wasser mit Kohlensäure!!!“ Wer jetzt aber denkt, SKULL FIST wären (ähnlich STEEL PANTHER) eine lebende Parodie, hat sich geschnitten –
denn Metal wird hier verdammt ernst genommen! „Wir haben unser ganzes Leben nach Heavy Metal ausgerichtet. Es betrifft einfach jeden Aspekt des Lebens und gibt Dir Rat in jeder Situation. Outfits sind mir im Übrigen egal. So sehen wir eben aus, und ich bin eben keiner von diesen Alltagstrotteln, die Kanadas Straßen bevölkern. Ich finde es verdammt geil, wenn man draußen herumläuft und einen jeder mit diesem dummen Gesichtsausdruck anglotzt, hahaha.“ Doch zum eigentlichen Gesprächsthema: »Chasing The Dream«! Aufgenommen wurde in den Vespa Studios in Toronto: „Das gehört Harry Hess von HAREM SCAREM, wie geil ist das denn??? Gemixed und Gemastered hat Eric Ratz. Die Vocals haben wir wie letztes Mal mit Dan Tsourounis in den Lenz Studios aufgenommen. Und mit Wodka, Tonnen von Koffein und Zigaretten habe ich das dann auch alles problemlos durchgehalten!“ Nur – wieso gab es denn eigentlich fast drei Jahre Pause zwischen »Head Öf The Pack« und »Chasing The Dream«??? „Geld wächst ja bekanntlich nicht auf Bäumen, und wir hatten nicht genug, als wir ins Studio wollten. Also haben wir den Studiotermin nach hinten geschoben, und dann bin ich ja noch egoistischerweise vom Skateboard gehagelt und habe mir alle Knochen gebrochen!“ Und da sage nochmal jemand, Metal sei kein gefährlicher Lifestyle…drum Carpe Diem, holt Euch »Chasing The Dream« und zieht Euch SKULL FIST live rein, wenn sie Ende Januar und im Februar auf Europatour zusammen mit ENFORCER die Clubs unsicher machen! NADINE FIEBIG
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AVATARIUM
Götzenanbetung So sehr CANDLEMASS von ihren treuen Fans verehrt werden, so sehr klebt den Epic Doomern das Pech an den Hacken: Labelwechsel, Auszeiten, ständiges Vokalistendrama (nach Robert Lowe sind wir jetzt bei Mats Leven angekommen…). Irgendwie erstaunt es da wenig, dass sich CANDLEMASS-Bassist, Songschreiber und Kopf Leif Edling woanders sein Heil suchen mag! Der sichere Hafen lautet auf den Namen AVATARIUM, und von dort aus (samt gleichnamigem Debüt im Gepäck) steuert der Schwede manchmal neue Ufer an… Es ist ja schon fast ein wenig unheimlich, für wie viele Bands und Projekte Leif Edling Energie hat: neben seiner Solo-Arbeit hob er ABSTRAKT ALGEBRA aus der Taufe, zelebrierte deftigen Doom mit KRUX und schrieb MetalGeschichte mit CANDLEMASS. Da drängt sich doch die Frage auf, warum man ein weiteres Vehikel als Ventil braucht? „Die AVATARIUMSongs sind manchmal etwas softer, und sie geben mir die Möglichkeit, weit mehr über den Tellerrand zu schauen, als das mit CANDLEMASS der Fall ist“, freut sich Leif über die neu gewonnene Freiheit. Neben einem erwartungsgemäß im Doom verankerten Fundament gehören auch ruhige und melancholische Klänge, ein wenig warmer Blues und ein kräftiger Schuss Prog zu AVATARIUM! Der Maestro selbst beschreibt den Sound als „groß, heavy, schön und episch. Wie Du schon sagtest, bei AVATARIUM kann es viele Herangehensweisen geben, um interessante Musik zu erschaffen. Sogar Pop und 60er-Jahre-Einflüsse. Das macht das Endresultat nur noch stärker!“
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Am erstaunlichsten an »Avatarium« ist sicherlich, dass Leif Edling zum ersten Mal in seiner langjährigen Karriere mit einer Sängerin zusammen arbeitet. „Ehrlich gesagt habe ich die meisten Songs für einen männlichen Sänger geschrieben. Ich war auf der Suche nach einem Prog-lastigeren Sound und dachte an jemand wie etwa Ian Anderson (JETHRO TULL). Aber da kam ich nicht weit. Und dann traf ich Jennie-Ann, und sie hat mich echt umgehauen! Mit ihr am Mikrofon muss ich überhaupt nicht über den Unterschied Sänger / Sängerin nachdenken. Sie ist so gut, dass sie einfach alles singen kann.“ Hinter dem ungewöhnlichen Bandnamen versteckt sich übrigens ein smartes Konzept, das man im Alleingang höchstens über den bekannten Begriff ‘Avatar‘ halbwegs entschlüsseln kann. Inspektor Edling, übernehmen Sie! „Auf den Bandnamen bin ich gekommen, als ich den Song ‘The Avatarium‘ geschrieben habe. Es ist ein Ort, an dem man seinen Halbgöttern huldigt. Das kann in Deinem Kopf sein, im Keller, Schrank, Bett oder auch auf dem Klo, hahaha. Ich glaube, jeder hat einen Ort, an dem er seine Avatare anbetet – wer auch immer diese sein mögen.“ So gibt es denn auch gewissermaßen ein textliches Konzept auf dem Debüt, das wenig überraschend nicht direkt lebensbejahend ausgefallen ist. „Dieses Mal wollte ich mich bei den Songtexten neuen Inhalten widmen. In ‘Moonhorse‘ geht es um einen kranken kleinen Jungen, in ‘Tides Of Telepathy‘ um einen psychisch kranken Soldaten, und in ‘Bird Of Prey‘ haben wir eine sterbende Prostituierte, die ihr Leben in der Gosse davon schwimmen sieht, umgeben von Glasscherben und Blumen. Ich wollte es poetisch halten, aber das ist wohl so, als ob man ein Nilpferd ans Klavier setzt, hahaha!“ NADINE FIEBIG
EPICA
Endlich wieder Grunzen! Am 23. März 2013 feierten die holländischen Extrem-Symphonic Metaller von EPICA ihr zehnjähriges Bestehen mit einem ganz speziellen Konzert: das Ganze hörte auf den Namen »Retrospect«, dauerte drei Stunden und wartete mit einem 70-köpfigen Orchester auf! Das ist natürlich zu schade, um es den Fans, die es nicht zu der Show schafften, vorzuenthalten – und so gab es das gigantische Spektakel a) als Live-Stream zu beobachten, und b) nun für den kuscheligen Abend zuhause vorm TV als 2DVD/3CD und 2Blu-ray/3CD zu erstehen. Gitarrist, Growler und Bandkopf Mark Jansen verrät, wie viel Arbeit ins Unternehmen »Retrospect« geflossen ist: „Die Idee hatten wir ein Jahr vorher. Es war auch das erste große Event, das wir selbst organisiert haben. Wir hatten das Orchester und einen Chor auf der Bühne, Floor Jansen, drei ehemalige Bandmitglieder, zwei Akrobaten und die Band selbst – also 82 Leute. Hinter der Bühne waren auch an die 60 Leute am Ackern, alles von Monteuren bis hin zur lokalen Crew. 4500 Fans aus der ganzen Welt waren da, und die Show war ausverkauft! Mehr als 2000 Fans haben sich den Livestream reingezogen.“ Der Livestream war dabei ein besonderes Bonbon für alle, die außen vor bleiben mussten: „Wir haben sehr viele Mails von Fans überall auf der Welt bekommen, die sich bei uns bedankt haben, dass wir das angeboten haben. Der Stream war einfach nur ein Geschenk für unsere Die-Hard-Fans, die der Show leider nicht beiwohnen konnten.“
Ein Drei-Stunden-Set, gespickt mit alten und neuen Gassenhauern – und die Songs von EPICA stellen auch nicht gerade leichte Kost dar! War es denn schwer, sich auf dieses Mammut-Unternehmen vorzubereiten bzw. es durchzuhalten? „Das muss eher für die Chorund Orchestermusiker krass gewesen sein, denn die sind es nämlich gewöhnt, in der Mitte Pause zu haben! Das war aber nicht möglich, also mussten sie die vollen drei Stunden durchhalten. Viele unserer Kollegen waren überwältigt davon, so ein intensives und langes Konzert einzustudieren. Die Setlist war natürlich eine Herausforderung, weil wir gleichzeitig unsere bekanntesten Songs spielen wollten – aber auch die, die am besten für ein Orchester geeignet sind.“ Wobei EPICA damit ja Erfahrung haben dürften – mit der »Classical Conspiracy« gab es 2009 ja schon ein ähnliches Unterfangen. „Ja, aber dieses Mal saßen wir am Drücker“, freut sich Mark. „Bei »The Classical Conspiracy« bestimmten die Festival-Veranstalter die Setlist mit und wollten die Sachen mit dem wenigsten Gegrunze.“ Zu einer Retrospektive gehört aber auch der Blick auf Dinge, die sich in der Zukunft abzeichnen. Und da hat Herr Jansen frohe Kunde für alle EPICA-Fans! „Wir haben schon 15 oder 16 neue Songs in petto. Wir sind dabei, etwas verdammt Cooles zu kreieren. Unsere Batterien sind voll aufgeladen, wir haben einige Veränderungen vorgenommen und gehen jetzt wieder mehr in eine melodischere Richtung. Ich denke, dass das neue Album wie eine Kreuzung aus »Design Your Universe«, unseren frühen Sachen und frischen Elementen klingen wird. Mit den Resultaten bislang bin ich sehr glücklich!“ NADINE FIEBIG
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ALESTORM
Echte Bühnen-Piraten Da haben die Schotten aber ein schönes Paket geschnürt! Das komplette Melbourne Konzert von Anfang 2013 wurde auf eine DVD gebannt. Dazu noch ein schöner Haufen Bonusmaterial und das Konzert als Audio CD. „Live at the End of the World“ ist ein weiterer Meilenstein in der beeindruckenden Historie der Pirate Metal Band, die mit dieser DVD ihren Ausnahmestatus noch einmal eindrucksvoll untermauert. So eine DVD veröffentlicht man ja nicht alle Tage. Von daher die Frage, wie man sich auf eine Setlist einigt? „Ich denke, dass wir das in etwa nach der Mehrheit innerhalb der Band entscheiden“, erklärt Frontmann und Oberpirat Chris Bowes, „wir wollten, dass diese DVD unsere komplette Diskographie repräsentiert. Deshalb haben wir versucht, von allen Scheiben einen ausgewogenen Teil von Material zu präsentieren. Natürlich haben wir auch das Übliche gemacht und eine Ballade im Mittelteil eingebaut, ,Keelhauled’ am Ende gespielt und so weiter. Aber es ist ein waschechtes Best-Of Set. Oder besser gesagt, wir denken, dass es sich dabei um unsere besten Songs handelt. Euer Geschmack unterscheidet sich vielleicht von unserem!“ Gibt es den Songs, die Du besonders gerne live spielst? „,The Sunk‘n Norwegian’ ist immer ein großer Spaß! Es ist meistens der zweite Song in unserem Set und sobald wir das erste Riff starten, dreht das Publikum komplett durch! Es ist einfach ein extrem starkes Gefühl, so etwas zu erleben. Zusätzlich folge ich meistens auch diesem Ritual, das
ich während dieses Songs unglaublich viel Bier trinke. Das ist immer ein schöner Bonus!“ Wenn wir schon von den Reaktionen des Publikums sprechen, habt ihr das eigentlich im Hinterkopf wenn ihr neue Songs schreibt? Ist die Live-Tauglichkeit des neuen Materials ein wichtiger Faktor? „Oh ja, auf jeden Fall“, stimmt Chris zu, „wir schreiben so gut wie alle unsere Songs so, dass sie live gut klingen. Es geht also darum, einen möglichst mitreißenden Sing-A-Long Refrain und starke Riffs zu schreiben. Also wir könnten komplizierte Stücke schreiben wenn wir wollten, aber wir haben eingesehen, dass diese auf den Konzerten nicht gut ankommen. Das Publikum gibt uns dann nur einen seltsamen Blick und das ist dann schon alles – und ziemlich peinlich! Wir schreiben gerade neues Material und bei einigen Stellen kann ich mir schon vorstellen wie das Publikum abgeht und mitsingt. Das wird sicher ein Spaß und ich muss jetzt schon grinsen!“ Apropos Songwriting! Du bist jetzt schon so viele Jahre kreativ (ALESTORM, GLORYHAMMER, etc.), fließen die Ideen noch immer so stark wie zu Beginn? Was können wir in Zukunft von eurer Seite erwarten? „Ich könnte bis in alle Ewigkeit Musik schreiben! Wir haben schon einen Großteil des Songwritings zum nächsten ALESTORM Album abgeschlossen und wollen schon im Januar oder Februar ins Studio gehen. Der Longplayer soll dann ein paar Monate später erscheinen. Es ist einfach schon zu lange her seit unserem letzten Album! Euch erwartet richtig epischer Stoff!“ Die Wartezeit bis dahin kann somit ideal mit „Live at the End of the World“ überbrückt werden! HARALD GRÜNAGEL
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