Feste feiern
Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
Bald und gut!
d Fall
der Berliner Mauer, November 1989
© Jürgen Lottenburger
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
November 2014 / Dezember 2014 / Januar 2015
6. / 9. 11. 14
DO / SO 20 Uhr / Philharmonie Berlin Tickets 030 / 25 48 89 99 Karol Szymanowski »Stabat mater« op. 53 für Soli, Chor und Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
7. 11. 14
FR 20 Uhr / Philharmonie Berlin Tickets 030 / 25 48 89 99 György Kurtág »Grabstein für Stephan« op. 15c für Gitarre und Instrumentalensemble Helmut Lachenmann »Tableau« für Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
8. 11. 14
SA 19 Uhr / Philharmonie Berlin Tickets 030 / 25 48 89 99 Bohuslav Martinů Klavierkonzert Nr. 4 H. 358 »Incantation« Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
11. 11. 14
DI 20 Uhr / Georg-Friedrich-Händel-Halle Halle / Saale Tickets 0341 / 980 00 98 Helmut Lachenmann »Tableau« für Orchester
Sally Matthews Sopran Bernarda Fink Mezzosopran Christian Elsner Tenor Hanno Müller-Brachmann Bassbariton Jürgen Ruck Gitarre ( 7. 11.) Ivo Kahánek Klavier ( 8. 11.) Rundfunkchor Berlin Simon Halsey Berliner Philharmoniker Simon Rattle Dirigent
d Sir
Simon Rattle
© Monika Rittershaus
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
Schnös und Jörg Schneider d Rainer
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
16. 11. 14
SO 17 Uhr / Schloss Friedrichsfelde 1. KammermusikPodium Tickets 030 / 20 29 87 22
»Sänger komponieren« Werke von Jörg Schneider und Rainer Schnös Barbara Kind Sopran Christine Lichtenberg Mezzosopran Judith Simonis Alt Holger Marks Tenor Aaron Dan Flöte Daniel Göritz Gitarre Jörg Breuninger Violoncello
24. 11. 14
MO 20 Uhr / Philharmonie Berlin 1. Abonnementkonzert Tickets 030 / 20 29 87 22 elix Mendelssohn Bartholdy »Elias« op. 70 F Oratorium für Soli, Chor und Orchester
Sophie Klußmann Sopran Clémentine Margaine Mezzosopran Daniel Behle Tenor Markus Brück Bariton Andreas Hörl Bass Melinda Parsons Sopran Bianca Reim Sopran Isabelle Voßkühler Sopran Annerose Hummel Alt Hartmut Schröder Tenor Axel Scheidig Bass Rundfunkchor Berlin Michael Gläser Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Marek Janowski Dirigent
Nur ein Jahr vor seinem Tod komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy sein opulentestes Werk: ein Oratorium über den alttestamentarischen Propheten Elias. Zur Uraufführung 1846 in Birmingham sangen 270 Sänger die »dicken, schweren Chöre« (Mendelssohn), im ersten Abonnementkonzert der Saison 2014 / 15 übernimmt der Rundfunkchor Berlin allein diese anspruchsvolle Aufgabe. In der Titelpartie ist Markus Brück von der Deutschen Oper Berlin zu erleben.
SO 17 Uhr / Schloss Friedrichsfelde 2. KammermusikPodium Tickets 030 / 20 29 87 22
Schnös, Judith Simonis und Judith Engel
Judith Engel Gesang Judith Simonis Gesang Barbara Sadowski Violine Rainer Schnös Gitarre, Arrangements
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
»Europäische Weihnachtslieder« Arrangements für zwei Stimmen, Gitarre und Violine
d Rainer
14. 12. 14
22. / 23. 12. 14
MO / DI 20 Uhr / Berliner Dom 2. Abonnementkonzert Tickets 030 / 20 29 87 22 Ēriks Ešenvalds »O salutaris hostia« für Chor a cappella Jan Sandström »Es ist ein Ros entsprungen« für zwei vierstimmige Chöre a cappella Uģis Prauliņš »O lux beatissima ( Veni, Sancte Spiritus)« Motetten für Chor a cappella Arvo Pärt »Which Was the Son of …« für Chor a cappella
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
Alessandro Scarlatti »Exultate Deo« für Chor a cappella Ēriks Ešenvalds »Stars« für Chor, drei bis vier tibetische Klangschalen und sechs Gläser Ottorino Respighi »Lauda per la Natività del Signore« für Soli, Chor und Instrumentalensemble Ēriks Ešenvalds »Long Road« für Chor a cappella
Dorothee Mields Sopran Kristine Larissa Funkhauser Mezzosopran Krystian Adam Tenor Polyphonia Ensemble Berlin
d Festlich
© Amin Akhtar
erleuchtet: Der Berliner Dom
Rundfunkchor Berlin Māris Sirmais Dirigent
d Marek
Janowski
© Felix Broede
DI 20 Uhr / MI 16 Uhr / Konzerthaus Berlin Tickets 030 / 20 29 87 22 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
Anja Kampe Sopran Silvia Hablowetz Mezzosopran Dominik Wortig Tenor Juha Uusitalo Bassbariton Rundfunkchor Berlin Nicolas Fink Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Marek Janowski Dirigent
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
30. / 31. 12. 14
22. / 23. / 24. 1. 15
DO / FR 20 Uhr / SA 19 Uhr / Philharmonie Berlin Tickets 030 / 25 48 89 99 Johannes Brahms »Ein deutsches Requiem« op. 45 für Soli, Chor und Orchester
Sibylla Rubens Sopran Christian Gerhaher Bariton Rundfunkchor Berlin Gijs Leenaars
d Christian
Thielemann
© Matthias Creutziger
Kalender Nov 2014 / Dez 2014 / Jan 2015
Berliner Philharmoniker Christian Thielemann Dirigent
Das Deutsche Requiem von Johannes Brahms, so genannt, weil es nicht auf Latein, sondern auf Deutsch gesungen wird, ist ein Paradestück des Rundfunkchores Berlin. Nun wird der Chor es zum ersten Mal unter Leitung von Christian Thielemann aufführen. Dem Berliner Star-Dirigenten bedeutet das Werk, wie er sagt, »besonders viel. Vielleicht ist es diese besondere Mischung aus Strenge und Pathos, die mich so berührt.«
d Sir
Simon Rattle
© Stephan Rabold
SA 19 Uhr / Philharmonie Berlin Tickets 030 / 25 48 89 99 Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 c-Moll für Soli, Chor und Orchester (»Auferstehungssinfonie«)
Kate Royal Sopran Magdalena Kožená Mezzosopran Rundfunkchor Berlin Simon Halsey Berliner Philharmoniker Simon Rattle Dirigent
Mahlers Auferstehungssinfonie mit dem ergreifenden Schlusschor hat der Rundfunkchor Berlin schon mehrfach unter Simon Rattle gesungen. Kurz nach seinem 60. Geburtstag hat der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker das Werk erneut auf den Spielplan gesetzt. Denn: »Dass ich Dirigent wurde, ist Mahlers Schuld«, so Rattle. »Mit zwölf habe ich Mahlers Zweite in Liverpool gehört, da hatte ich plötzlich den Wunsch, dort in der Mitte zu sein. Da hat mich der Virus befallen, ein unheilbarer Virus.« Impressum Herausgeber
Rundfunkchor Berlin
Texte
Druck
Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin
Chefdirigent
Arnt Cobbers
Druckpunkt Druckerei und Repro GmbH
Gesellschafter
Chordirektor
Deutschlandradio Bundesrepublik Deutschland Land Berlin Rundfunk Berlin-Brandenburg
Hans-Hermann Rehberg
Geschäftsführer
Thomas Kipp
Simon Halsey
Redaktion
Michael Hofmeir Redaktionelle Mitarbeit
Justin Pöhler
Lektorat
Kathrin Kurz Konzept
State, Berlin Gestaltung
Inga Wilde
www.rundfunkchor-berlin.de info@rundfunkchor-berlin.de © 2014 Rundfunkchor Berlin Änderungen vorbehalten.
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31. 1. 15
Š Amin Akhtar
d
Josette Micheler, Mitglied des Rundfunkchores Berlin, beim Weihnachtskonzert 2013
Von Italien ins Baltikum
D
as traditionelle Weihnachtskonzert des Rundfunkchores Berlin im Berliner Dom schlägt in diesem Jahr eine Brücke vom Mittelmeer zur Ostsee, vom italienischen Barockmeister Alessandro Scarlatti und seinem Landsmann Ottorino Respighi zu den zeitgenössischen baltischen Komponisten Arvo Pärt, Ugis Praulins und Eriks Esenvalds. „Das ist der schönste Meridian, auf dem wir musikalisch wandeln können“ sagt dazu Maris Sirmais, der zum ersten Mal das Weihnachtskonzert dirigieren wird. „Die italienische solistenbasierte, überhitzte und intensive Musik versus baltische tief-intime Chormusik. Italienische Einzelstimmkraft versus baltische Klarstimmigkeit und Ensemble-Fokussierung.“ Sirmais’ Begeisterung lässt aufhorchen, schließlich gilt der Este als einer der interessantesten Chordirigenten unserer Tage. Der 45-jährige Rigenser unterrichtet Chordirigieren an der Musikakademie in Riga und leitet den Staatlichen Akademischen Chor Latvija. Mit dem von ihm gegründeten Jugendchor Kamer... gewann er drei Mal bei der Chorolympiade. „Weihnachten symbolisiert mit Christi Geburt das Wiederkommen des Lichts“, sagt Sirmais. „Genauso empfinde ich die Weihnachtszeit als Möglichkeit für eine künstlerische Wiedergeburt.“ In den Mittelpunkt des Programms hat er Respighis selten aufgeführte Weihnachtskantate aus den 1920er-Jahren gestellt: „Das Werk ist eine frische Brise im üblichen Weihnachtsrepertoire. Außerdem bildet Respighi in gewisser Weise eine Brücke zwischen Ost und West, weil er in St. Peters– burg bei Rimski-Korsakow studiert hat. Mich inspirieren sein Mut und seine musikalische
Leidenschaft – und dass er immer bereit war, sich weiterzuentwickeln.“ Gleich drei Mal erklingen Stücke des Letten Eriks Esenvalds, dem sich Maris Sirmais besonders verbunden fühlt: „Sein Œuvre beschäftigt sich mit Naturgewalten und sphärischen Phänomenen. Dieses unendliche Streben zum Schönen, zu den Idealen passt besonders gut zu Weihnachten. Der Mensch wird sehr zart und aufnahmefähig in dieser Zeit der Ruhe.“
CD-Tipp
In dulci jubilo Sie ist die perfekte Einstimmung auf die Weihnachtszeit: die CD In dulci jubilo, die der Rundfunk chor Berlin unter Leitung von Simon Halsey im letzten Jahr auf genommen hat. Darauf finden sich 24 der beliebtesten deutschen Advents- und Weihnachtslieder in traditionellen Sätzen für vier- bis sechsstimmigen Chor. Viele davon hat der Rundfunkchor Berlin 2013 auch im Adventskonzert im Ber liner Dom gesungen, das von rbb Fernsehen aufgezeichnet wurde und am 18. Dezember 2014 um 22 45 Uhr erneut ausgestrahlt wird.
Der Zeitzeuge herr taube, kurz nach dem mauerfall, am 23. und 25. dezember 1989, haben Sie unter leonard Bernstein Beethovens 9. Sinfonie gesungen – zwei aufführungen, die in die bundesdeutsche geschichte eingingen. wie haben Sie die Konzerte persönlich in erinnerung? d
Georg Taube
Georg Taube gehört dem Rundfunkchor Berlin seit 1981 an. Der gebürtige Südthüringer entstammt einer alteingesesse nen Pfarrersfamilie und studier te zunächst Theologie, ehe er professioneller Sänger wurde. Beethovens Neunte hat er schon Hunderte Male gesungen, doch noch immer freut er sich auf jedes einzelne Konzert.
Es war großartig! Den Kern der Musiker bildeten Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks, hinzu kamen Orchestermusiker aus der DDR und den vier alliierten Staaten, aus Dresden, Leningrad, London, New York und Paris. Dazu der Kinderchor der Dresdner Philharmonie und Mitglieder des Rundfunkchores Berlin. Als Bernstein in der Probe sagte, Beethoven hätte sicherlich nichts dagegen, wenn wir zu diesem besonderen Anlass „Freiheit schöner Götterfunken“ sängen – das war ein unglaublich emotionaler Moment. Diese Worte zu singen, ging vor allem uns Ossis unter die Haut, die wir 40 Jahre lang die Freiheit entbehrt hatten.
wie war die arbeit mit Bernstein? Er hat die Proben unwahrscheinlich straff durchgezogen und sehr klar gesagt, was er wollte. Bernstein war eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Die Musik sprudelte geradezu aus ihm heraus, in den Proben und im Konzert war sein ganzer Körper Musik. Eine inspirierende Begegnung! Beethovens Neunte ist ja eines unserer Paradestücke, allein zu Silvester haben wir sie zu DDR-Zeiten jedes Jahr drei Mal im Palast der Republik aufgeführt, mittlerweile noch zwei Mal unter Marek Janowski im Konzerthaus Berlin. Aber die Konzerte mit Bernstein waren schon ganz besondere Erlebnisse.
25 Jahre nach dem mauerfall werden Sie die neunte nun vier mal mit Simon rattle in der Berliner Philharmonie aufführen. Das werden sicher wieder Highlights. Jedes Konzert ist eine Herausforderung, und jede Aufführung mit Rattle und den Berliner Philharmonikern eine Freude. Durch den Anlass des Jahrestages bekommen die Konzerte ein besonderes Gewicht, das setzt uns Sänger natürlich unter besondere Spannung. Ich freue mich darauf!
25 Jahre Mauerfall
© Jürgen Lottenburger
D
as Festkonzert am 9. November 2014 ist für den Rundfunkchor Berlin mehr als nur ein ehrenvoller Pflichttermin. Denn der Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren bedeutete für den Chor einen gravierenden Einschnitt. Buchstäblich über Nacht stand den Sängerinnen und Sängern aus Ostberlin die Welt offen. Und sie nutzten das Geschenk des Schicksals. Während andere Institutionen aus dem Ostteil Berlins und Deutschlands erst einmal darum kämpfen mussten, gegen die neue Konkurrenz aus dem Westen zu bestehen, eröffneten sich dem Rundfunkchor Berlin ungeahnte Chancen. Professionelle Chöre dieser Qualität gab und gibt es auf der Welt nur sehr wenige, entsprechend groß war die Neugier der Dirigenten, Orchester und Veranstalter in aller Welt. „Wir waren unglaublich viel unterwegs in den ersten Jahren“, erinnert sich Chordirektor Hans Rehberg, der 1981 als Bariton zum Chor gestoßen war und 1990 das Management übernahm. „Allein 1990/91 haben wir um die einhundert Konzerte gegeben, in der ganzen Bundesrepublik, in Griechenland und in Japan. Die Veranstalter rissen sich um uns.“ Zur Bühne wurde auch das vereinte Berlin: Im Westteil der Stadt gab
es zwar gleich mehrere großartige Orchester, aber keinen Profichor für den Bereich der großen Chorsinfonik. Das Benefizkonzert des Bundespräsidenten 1990, bei dem der Rundfunkchor Berlin und die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Daniel Barenboim Beethovens Missa solemnis aufführten, kommentierte Kritiker-Großmeister Klaus Geitel mit den Worten, es habe „die Besten der Stadt“ zusammengebracht. Nicht nur mit den Philharmonikern hat sich seitdem eine enge Partnerschaft entwickelt. Das Aufgabenspektrum wie auch die Zahl der künstlerischen Partner hat sich für den Rundfunkchor Berlin beträchtlich vergrößert, was auch daran liegt, dass das Ensemble 1989/90 die Gelegenheit beherzt beim Schopfe packte: Es ist autark im Rahmen der später gegründeten Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin, nicht einem Orchester angegliedert, sondern frei in der Wahl seiner Partner und seines Programms. Das bietet die Chance für eine Vielzahl ungewöhnlicher Projekte, die den Rundfunkchor Berlin heute, 25 Jahre nach dem Fall der Mauer, zu einem der innovativsten und interessantesten Konzertchöre der Welt machen.
Drei auf einen Streich U
m zwei neue CDs und eine DVD/Blu-Ray erweitert sich in diesen Monaten die bereits umfangreiche Diskografie des Rundfunkchores Berlin. Den Anfang machte im Juni der Mitschnitt zweier großartiger Aufführungen e ines grandiosen, hierzulande fast unbekannten Werkes: Im Januar 2013 dirigierte Tugan Sokhiev in der Berliner Philharmonie Prokofjews Oratorium Iwan der Schreckliche und arbeitete dabei, als frisch gebackener Chef des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, erstmals mit dem Rundfunkchor Berlin zusammen. „Mit welcher Klarheit tritt dieser Dirigent vor seine Musiker, beflügelt sie zum ganz großen Atem, zu gleißender Härte und sakralem Leuchten“, schwärmt nun Tagesspiegel-Redakteur Ulrich Amling in seiner CD-Kritik und attestiert dem Rundfunkchor Berlin, einstudiert von Tobias Löbner, ein „untrügliches Gespür für klingende Weiten“.
Zu einem auf ganz andere Art eindrucksvollen Erlebnis wurde im Frühjahr 2014 Bachs Johannes-Passion in der Berliner Philharmonie. Vier Jahre nach der Matthäus-Passion schuf der Regisseur Peter Sellars auch von Bachs erster Passion eine halbszenische Fassung, in der dem Chor eine tragende Rolle zukommt. Ein Mitschnitt des Abends mit Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern, dem Rundfunkchor Berlin und Solisten wie Mark Padmore, Camilla Tilling, Magdalena Kozená und Christian Gerhaher ist am 19. September als DVD und als Blu-Ray auf den Markt gekommen und über den Shop der Berliner Philharmoniker erhältlich. Außerdem erscheint am 1. November beim Label Carus wieder eine eigene Studio-CD des Rundfunkchores Berlin. Unter der Leitung des Esten Risto Joost, eines der aufgehenden Sterne am Dirigentenhimmel, hat das Ensemble zwei bedeutende Chorwerke in ungewohnten Versionen aufgenommen: das Requiem von Charles Gounod in einer Fassung für Chor und Orgel mit der Organistin Hye-Lin Hur und die Messe D-Dur von Antonín Dvorák in einer Bearbeitung für Chor und Bläser mit dem Polyphonia Ensemble Berlin. Ein goldener Herbst für Liebhaber von Aufnahmen des Rundfunkchores Berlin!
Verborgene Talente
© Lotse
D
as KammermusikPodium, die Kammermusikreihe des Rundfunkchores Berlin im festlichen Schloss Friedrichsfelde, bietet die schöne Möglichkeit, die Sängerinnen und Sänger des Chores einmal von ganz anderen Seiten kennenzulernen als im großen Sinfoniekonzert. Und da zeigt sich: In so manchem Chormitglied schlummern verborgene Talente. Etwa im Bassisten Rainer Schnös, der gleich in den beiden ersten KammermusikPodien der Saison in ungewohnter Rolle zu erleben sein wird: zunächst als Liedkomponist, dann als Schöpfer folk-jazziger Weihnachtslied-Arrangements. Dass Sänger des Rundfunkchores Berlin Lieder für ihre Kollegen komponieren, die diese dann bei einem KammermusikPodium aufführen, ist in den vergangenen Jahren eine vom Publikum geschätzte Tradition geworden. Ebenso, dass sie jedes Mal eine andere, ausgefallene Besetzung wählen. In diesem Jahr kombinieren die Rundfunkchorsänger und Komponisten Jörg Schneider und Rainer Schnös die Stimmen von Barbara Kind, Christine Lichtenberg, Judith Simonis und Holger Marks mit dem aparten Klang von Gitarre, Flöte und Violoncello. Passend zum Shakespeare-Jahr 2014 haben sie vor allem Gedichte und sogar eine Theaterszene des englischen Schriftstellers vertont. Im zweiten KammermusikPodium der Saison unternehmen die Sopranistin Judith Engel und die Altistin Judith Simonis von Friedrichsfelde aus eine musikalische Reise durch das vorweihnachtliche Europa. Dabei präsentieren sie Lieder aus den verschiedensten Musikkulturen in den Originalsprachen und in ungewöhnlichen zweistimmigen Arrangements, begleitet von Barbara Sadowski an der Geige und wiederum Rainer Schnös an der Gitarre – der hiermit ein weiteres verborgenes Talent von sich preisgibt.
d
Rainer Schnös
Letzte Chance auf ein Abo Mit dem ersten KammermusikPodium am 16. November und Mendelssohns Elias am 24. November begin nen die beiden je sechs Konzerte umfassenden AbonnementReihen des Rundfunkchores Berlin. Noch können Sie Ihr Abonnement – KammermusikPodium oder Chorsinfonik – erwerben. Nutzen Sie dafür die wenigen ver bleibenden Tage vor dem ersten Konzert der jeweiligen Reihe!
Dear Friends of Rundfunkchor Berlin,
O
ne of the high-points of Rundfunkchor Berlin’s 2014/15 season is its joint concert with the Berliner Philharmoniker under Sir Simon Rattle on 9 November 2014 in the Philharmonie Berlin observing the 25th anniversary of the fall of the Berlin Wall. That momentous event on 9 November 1989 marked a great caesura in the choir’s history. The whole world opened up over night, offering an unprecedented opportunity to the East Berlin radio chorus, whose possibilities for development had previously been highly circumscribed. It quickly became the reunited Berlin’s most sought-after concert choir and appeared with world-class orchestras and conductors: for example, the Berliner Philharmoniker, Berlin’s Deutsches Symphonie-Orchester and Rundfunk-Sinfonieorchester, and under Claudio Abbado, Leonard Bernstein and Daniel Barenboim. Many of these encounters developed into close, long-term partnerships. Musical organizations throughout the world have engaged Rundfunkchor Berlin, and since 1990 it has been able to undertake many artistically rewarding international tours. But, most importantly, since the reunification it has succeeded in establishing for itself a relatively independent position. Rundfunkchor Berlin is not permanently paired with an orchestra but free in its choice of partners and repertoire. Thus it has the constant opportunity of mounting unconventional programmes and innovative projects with the world’s finest collaborators – possibilities that were inaccessible to Rundfunkchor Berlin until 25 years ago. Szymanowski’s Stabat Mater and Beethoven’s Ninth Symphony comprise the contrasting
programme that Rundfunkchor Berlin will present in November with the Berliner Philharmoniker under Sir Simon Rattle. On New Year’s Eve it will sing the Ninth with the RundfunkSinfonieorchester Berlin under Marek Janowski. Other core works of its repertoire to be performed this quarter include Mendelssohn’s Elijah, again with the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin under Marek Janowski, Brahms’s German Requiem with the Berliner Philharmoniker under Christian Thielemann, and Mahler’s Second Symphony with the Berliner Philharmoniker under Simon Rattle. Rundfunkchor Berlin’s traditional Christmas Concert in Berlin Cathedral (Berliner Dom) will be directed this year by Maris Sirmais from Riga. The programme ranges from Scarlatti and Respighi’s Christmas Cantata to wonderful works by the contemporary Baltic composers Pärt, Praulins and Esenvalds. And, in closing, we mustn’t forget the KammermusikPodium series, in which the singers of Rundfunkchor Berlin display unexpected aspects of their musical artistry. In November two basses will be revealed as song composers, and in December two singers will present Christmas songs and carols from all over Europe in folk-jazz arrangements. I wish you many evenings of musical enjoyment! Yours,
Managing Director
human requiem Endlich wieder in Berlin: Das human requiem, die auf Gastspielen im In- und Ausland gefeierte „Verkörperlichung“ von Brahms’ Deutschem Requiem durch Jochen Sandig, kehrt nach knapp zwei Jahren nach Berlin zurück. Am 26., 27. und 28. März ist der ebenso ungewöhnliche wie faszinierende Abend, an dem Sänger und Zuschauer eine sich immer wieder wandelnde Gemeinschaft im Raum bilden, wieder am Ort seiner Uraufführung zu erleben: im Radialsystem V an der Spree. Sichern Sie sich schon jetzt Ihre Karten für die begehrten Aufführungen!