1
SCHWEIZ IM ÜBERBLICK 1.1 Geografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Klima. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Politisches System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.4 Öffentliche Finanzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5 Neutralität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6 Bevölkerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.7 Weltoffenheit und Internationalität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.8 Die Schweiz in Zahlen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Bild Bundeshaus, Bern
Die Schweiz liegt eingebettet zwischen Alpen und Jura und ist Kommunikations- und Transportzentrum zwischen Nordund Südeuropa. Hier begegnen sich europäische Kulturen und Sprachen. Kein anderes Land bietet auf derart kleinem Raum eine so grosse Vielfalt. Die Schweizer Wirtschaft verdankt ihren hohen Entwicklungsstand dem liberalen Wirtschaftssystem, der politischen Stabilität und der engen Verflechtung mit ausländischen Volkswirtschaften. Der Staat schafft die nötigen Rahmenbedingungen und greift nur dort ein, wo es das allgemeine Interesse erfordert. Das hochstehende Bildungssystem und die hervorragende Infrastruktur sind Grundlagen der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft.
1.1 GEOGRAFIE
Die Gesamtfläche der Schweiz beträgt 41’285 Quadratkilometer. Geprägt von Gebirgs- und Hügelketten, Flüssen und Seen, bietet das Land auf kleinem Raum – 220 Kilometer von Norden nach Süden und 348 Kilometer von Westen nach Osten – eine grosse landschaftliche Vielfalt. Die Schweizer Alpen, das hügelige Schweizer Mittelland, das vom Bodensee bis zum Genfersee reicht, und der Schweizer Jura, ein lang gestrecktes, raues Faltengebirge, bilden die drei geografischen Haupträume des Landes. Wegen ihrer zentralen Lage ist die Schweiz ein Schnittpunkt unterschiedlicher Kulturen und gleichzeitig Kommunikations- und Transportzentrum zwischen Nord- und Südeuropa. Sechs Prozent der Süsswasservorräte Europas lagern in den Schweizer Alpen. Deshalb wird die Schweiz auch das «Wasserschloss Europas» genannt. Nebst zahlreichen Flüssen hat die Schweiz über 1’500 Seen. Die beiden grössten Schweizer Seen teilt sich das Land mit seinen Nachbarn: den Genfersee (Lac Léman) im Südwesten mit Frankreich und den Bodensee im Nordosten mit Deutschland und Österreich. www.swissworld.org Die Schweiz im Überblick Sprachen: dt., engl., franz., it., span., russ., chin., jap.
Übersichtskarte (ABB. 1)
Frankfurt 280 km
Paris 400 km
260 km
Basel
München Wien 750 km
Zürich Bern Genf 90 km
Lugano
Lyon
190 km
230 km Turin
65 km Mailand
Nizza Quelle: Eigene Darstellung
1.2 KLIMA
Das Klima der Schweiz wird stark vom nahen Atlantik beeinflusst. Mit den vorherrschenden Strömungen aus westlichen Richtungen gelangt vorwiegend feucht-milde Meeresluft in die Schweiz. Im Sommer wirkt sie kühlend, im Winter wärmend, und das ganze Jahr hindurch fällt in den meisten Gebieten regelmässig Niederschlag. Die Alpen wirken dabei als markante Klimaschranke zwischen der Nord- und der Südschweiz. Die hauptsächlich vom Mittelmeer her beeinflusste Südschweiz unterscheidet sich vom Norden vor allem durch deutlich mildere Winter. Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Im nördlichen Flachland liegt die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund 1° C, im Juli bei rund 17° C. Im Flachland der Südseite liegen die entsprechenden Durchschnittstemperaturen 2 bis 3° C höher. www.meteoschweiz.ch Wetter und Klima Sprachen: dt., engl., franz., it.
SCHWEIZ IM ÜBERBLICK
25
1.3
POLITISCHES SYSTEM
1.3.1 Föderalistische Struktur Die Schweiz ist eine Willensnation, gebildet von mehreren Volksgruppen mit verschiedenen Sprachen und Religionen. Die Gründung des modernen Staates Schweiz geht auf das Jahr 1848 zurück. Vor dieser Zeit bestand die Schweiz aus einem lockeren Bündnis zwischen unabhängigen Kantonen. Die Abkürzung CH für die Schweiz, wie man sie beispielsweise von Internetseiten her kennt, geht auf die offizielle lateinische Bezeichnung «Confoede ratio Helvetica» zurück. Der staatliche Aufbau ist föderalistisch und gliedert sich in die drei politischen Ebenen Gemeinden, Kantone und Bund. Der Bund ist überall dort zuständig, wo ihn die Verfassung dazu ermächtigt – z.B. in der Aussen- und Sicherheitspolitik, beim Zoll- und Geld wesen, in der landesweit gültigen Rechtsetzung und in der Verteidigung. Die 26 Kantone haben im weltweiten Vergleich ein Höchstmass an Souveränität. Gesundheitswesen, Bildung und Kultur gehören zu jenen Politikbereichen, in denen sie über grosse Handlungsspielräume verfügen. Als kleine und flexible politische Einheiten stehen die Kantone in verschiedenen Bereichen auch in Konkurrenz zueinander. Das föderalistische System zeichnet sich weiter durch grosse Bürger- und Wirtschaftsnähe aus. So werden viele öffentliche Aufgaben durch Kantone und Gemeinden erfüllt, die dabei über grosse Autonomie verfügen und somit den lokalen Bedürfnissen angemessene Lösungen umsetzen können. www.ch.ch Online-Informationen von Bund, Kantonen und Gemeinden Sprachen: dt., engl., franz., it.
1.3.2 Gewaltenteilung auf Bundesebene Das Schweizer Volk ist laut Bundesverfassung der Souverän des Landes, also die oberste politische Instanz, und wählt das Parlament. Zudem hat jede Stimmbürgerin/jeder Stimmbürger das Recht, mit einem Referendum oder einer Initiative bei der Ausgestaltung der Verfassung und Gesetzgebung mitzuwirken. Gesetzgebende Gewalt auf Bundesebene ist das Parlament, das aus zwei Kammern besteht: dem Nationalrat, Volksvertretung mit 200 Abgeordneten, und dem Ständerat als Vertretung der 26 Kantone mit insgesamt 46 Mitgliedern. Der Nationalrat wird alle vier Jahre durch das Volk in direkter Wahl gewählt, wobei jeder Kanton einen Wahlkreis bildet. Die Zahl seiner Abgeordneten wird nach der Bevölkerungszahl berechnet, doch stellt jeder Kanton mindestens einen Vertreter. Die Bundesregierung nennt sich Bundesrat und ist eine Kollegialbehörde. Jedes seiner sieben Mitglieder, die von der aus beiden Parlamentskammern bestehenden Bundesversammlung gewählt werden, leitet eines der sieben Ministerien (Departemente). Jedes Jahr wechselt nach einem bestimmten Turnus der Vorsitz der Landesregierung, der mit dem Titel des Bundespräsidenten bzw. der Bundespräsidentin verbunden ist. Die oberste Rechtsprechung in der Schweiz erfolgt durch das Bundesgericht in Lausanne. Daneben gibt es noch das Eidgenössische Versicherungsgericht in Luzern, das Bundesstrafgericht in Bellinzona sowie das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen. www.bger.ch Bundesgericht/Versicherungsgericht Sprachen: dt., franz., it. www.bstger.ch Bundesstrafgericht Sprachen: dt., franz., it. www.bvger.ch Verwaltungsgericht Sprachen: dt., franz., it.
Das politische System der Schweiz STIMMBERECHTIGTE Schweizer Bürger/-innen über 18 Jahre
(ABB. 2)
Instrumente Wahlen
OBERSTE GERICHTE Bundesgericht, Strafgericht und Verwaltungsgericht
Quelle: Präsenz Schweiz
PARLAMENT Nationalrat (200 Mitglieder) und Ständerat (46 Mitglieder)
BUNDESRAT (REGIERUNG) Schweizer Bürger/-innen über 18 Jahre
1.3.3 Direkte Demokratie und Konkordanzsystem In kaum einem Staat gibt es so weitgehende Mitbestimmungsrechte des Volkes wie in der Schweiz. Bürgerinnen und Bürger können einen Volksentscheid über eine von ihnen gewünschte Änderung oder Ergänzung der Verfassung verlangen (Volksinitiative) oder über Parlamentsentscheide im Nachhinein befinden (Referendum). Die lange demokratische Tradition, aber auch die vergleichsweise geringe Grösse und Bevölkerungszahl des Landes sowie schliesslich eine hohe Alphabetisierungsrate und ein vielfältiges Medienangebot sind ausschlaggebend für das Funktionieren dieser besonderen Staatsform. In der Regel sind die Stimmberechtigten viermal pro Jahr aufgerufen, über eidgenössische Vorlagen zu befinden. Eine Eigenheit der Schweizer Politik ist das Konkordanzsystem. Seit Jahrzehnten stellen die wichtigsten politischen Kräfte in einer Art Koalition die sieben Bundesräte. Im Parlament sind ebenfalls nicht nur die Wahlgewinner, sondern alle Parteien proportional nach Wählerstärke vertreten. Entscheidungen fallen je nach Interessenlage mit wechselnden Mehrheiten. So können möglichst viele Gruppierungen ihre Meinung zu einem Thema äussern und zu einem breit abgestützten Kompromiss beitragen. Dieses Bemühen um Konsens auf der Basis des Kollegialitäts- und Konkordanzprinzips trägt wesentlich zur politischen Stabilität der Schweiz bei. 1.3.4 Politische Stabilität und sozialer Friede Gemäss den einschlägigen Untersuchungen über Sicherheit, Privateigentum und sozialen Zusammenhalt sowie politische Stabilität belegt die Schweiz im internationalen Vergleich regelmässig Spitzenplätze (vgl. Abb. 3). Die Schweizer messen ihrer Unabhängigkeit grosses Gewicht bei. Trotz des Neben einanders unterschiedlicher Sprachgruppen und Kulturen ist die innere Stabilität gross. Es herrscht ein hohes Mass an Toleranz und persönlicher Freiheit. Das Konkordanzprinzip gilt auch für die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bzw. deren Vertretungen. Beide Seiten haben sich dazu verpflichtet, ihre Probleme auf dem Verhandlungsweg zu lösen. Dank dieses sozialen Friedens steigt das allgemeine Wohlstandsniveau seit Jahrzehnten an. www.admin.ch Schweizerische Bundesbehörden Sprachen: dt., engl., franz., it.
«In der Schweiz herrscht ein hohes Mass an Toleranz und persönlicher Freiheit.»
Politische Stabilität, 2016 Politische Richtung stabil = 10, instabil = 0 (ABB. 3)
1
Neuseeland
9,54
2
Schweiz
9,38
3
Norwegen
9,18
4
Dänemark
9,14
5
Kanada
9,16
6
Singapur
8,98
8
Vereinigtes Königreich
11 Niederlande
8,14 7,95
12 USA
7,83
14 Deutschland
7,77
17 Frankreich
7,40
18 Irland
7,40
20 Japan
7,19
22 China
6,74
23 Indien
6,71
26 Belgien
6,14
28 Italien
5,99
31 Hongkong SAR
5,63
39 Russland
5,19
56 Brasilien
2,29
Quelle: IMD World Competitiveness Yearbook 2016
SCHWEIZ IM ÜBERBLICK
27
1.4
ÖFFENTLICHE FINANZEN
Die Schweiz wird ihrem Ruf als stabilitätsorientiertes Land gerecht. Die Inflationsrate liegt klar unter jener der EU und der wichtigsten Industrienationen. Dasselbe gilt für die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote liegt regelmässig unter 4 %. Traditionell tief sind in der Schweiz auch die Zinssätze. Die Sparquote ist hoch (Volksersparnis in Prozent des Bruttohaushaltseinkommens 2013: 34,2 %). Die Staatsquote misst die Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen in Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Sie beinhaltet die Ausgaben der öffentlichen Haushalte sowie der obligatorischen Sozialversicherungen und liegt in der Schweiz bei 32,9% (2013). Die meisten europäischen Länder weisen eine deutlich höhere, über 50 % liegende Quote auf. Der staatliche Finanzhaushalt ist gesund. Dies gilt sowohl für das Finanzwesen des Zentralstaates, der Bundesebene, als auch für die Kantone und ihre Gemeinden. Die Überschussquote betrug im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (2011–2015) auf Staatsebene 0,04 %.
«Die Staatsverschuldung der Schweiz liegt deutlich unter derjenigen der meisten europäischen Länder.»
Auch die Staatsverschuldung liegt unter derjenigen der meisten europäischen Länder. Die gesamten Schulden der öffentlichen Hand machen 34,5 % des BIP aus (2014). Verglichen mit dem Durchschnitt der EU-27-Länder (86,8 %) ist die Schuldenquote der Schweiz relativ tief: Die Mehrheit der europäischen Länder weist deutlich höhere Werte auf (2014: Italien: 132,3%; Frankreich: 95,6 %; Deutschland: 74,9 %). www.efv.admin.ch Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) Sprachen: dt., engl., franz., it.
1.5 NEUTRALITÄT
Aussenpolitisch verfolgt die Schweiz den Grundsatz der Neutralität. Damit spielt sie indessen keineswegs eine weltpolitische Aussen seiterrolle: Seit 2002 ist die Schweiz Mitglied der UNO und arbeitet auch in den UNO-Sonderorganisationen aktiv mit. Darüber hinaus engagiert sich die Schweiz seit Langem in wichtigen wirtschafts politischen Organisationen wie der Europäischen Freihandels assoziation EFTA. Die Schweiz ist seit 1515 neutral, was nach den Napoleonischen Kriegen 1815 von den europäischen Grossmächten auch anerkannt wurde. Kein anderes Land in Europa kann auf eine so lange Tradition der Neutralität zurückblicken. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat die Schweiz ihr Neutralitätsverständnis gelockert. Da sich die Rolle der NATO gewandelt hat – sie leistet vermehrt friedenserhaltende Einsätze –, ist die Schweiz 1996 der NATOPartnerschaft für den Frieden beigetreten. Dank ihrer Neutralität tritt die Schweiz öfter als Vermittlerin auf. Ausserdem vertreten Schweizer Diplomaten in einigen Fällen die Interessen von Ländern, die untereinander keinen offiziellen Kontakt pflegen. Die Schweiz bietet ihr neutrales Territorium zudem für politisch delikate Treffen und Konferenzen an. www.eda.admin.ch Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Sprachen: dt., engl., franz., it.
1.6 BEVÖLKERUNG
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz beträgt rund acht Millionen. Der Anteil der 20- bis 39-Jährigen liegt bei 26,7 %, während 17,9 % 65-jährig und älter sowie 20,1 % jünger als 20 Jahre sind. Die Lebenserwartung ist eine der höchsten der Welt: 81,1 Jahre für Männer und 85,4 Jahre für Frauen. Die Siedlungsstruktur ist vergleichsweise dezentral und dadurch überschaubar: Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben in den fünf grössten Städten (Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne) und deren Agglomerationen. Es gibt vier anerkannte Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. In der Nord-, Ost- und Zentralschweiz wird Deutsch gesprochen, wobei in der mündlichen Kommunikation der Dialekt (Schweizerdeutsch) vorherrscht. In der Romandie, im Westen des Landes, sowie zum Teil im Mittelland ist die Alltagssprache Französisch. Italienisch wird in der Südschweiz (Tessin) gesprochen und Rätoromanisch in Teilen des Kantons Graubünden.
24,6 % der Bewohnerinnen und Bewohner besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit (Stand 2015). Während in der Vergangenheit vor allem sozial schwächere Personen in die Schweiz einwanderten, zieht das Land heute vermehrt besser ausgebildete Ausländerinnen und Ausländer an, wobei vor allem die Zuwanderung von hoch qualifizierten Arbeitskräften aus Deutschland zu erwähnen ist. www.statistik.admin.ch Bundesamt für Statistik (BFS) Sprachen: dt., engl., franz., it.
1.7
WELTOFFENHEIT UND INTERNATIONALITÄT
1.7.1 Sprachen und Herkunft Die meisten Schweizer sprechen mindestens eine Fremdsprache. Sie erlernen diese bereits in der Grundschule, wo vermehrt auch Englisch schon früh ins Lehrprogramm aufgenommen wird. Dank der Offenheit des Landes – auch für Zuwanderung – ist die Vielfalt der Sprachen gross, die tatsächlich gesprochen werden und in denen kommuniziert werden kann. Im internationalen Geschäftsleben ist neben der jeweiligen Landessprache Englisch sehr präsent und wird von den Führungskräften benutzt. Aus dem Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen und Religionen und dem grossen Anteil ausländischer Einwohner ergibt sich ein hohes Mass an Offenheit und Toleranz. Der Globalisierungsindex von Ernst & Young zählt die Schweiz zu den Top 5 der weltoffensten Volkswirtschaften (vgl. Abb. 4). Dies erleichtert es ausländischen Unternehmen, von der Schweiz aus tätig zu sein. Wenn auch Europa der wichtigste Wirtschaftspartner ist, sind die Beziehungen zu anderen Märkten, speziell zu Amerika und Asien, ebenfalls sehr intensiv. Insbesondere die Finanzplätze Zürich und Genf sind Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Auch im kulturellen Bereich hat die Schweiz eine weltoffene Tradition. Ihre Neutralität gestattet ihr den Zugang zu allen Ländern und sie öffnet sich selbst auch gegenüber diesen. Das hat es nicht nur weltweit operierenden Firmen, sondern auch zahlreichen internationalen Organisationen erleichtert, sich in der Schweiz anzusiedeln.
Die weltoffensten Volkswirtschaften, 2013 (ABB. 4)
Rang insgesamt
Ökonomisch
Sozial
1
Niederlande
4
5
9
2
Irland
2
4
25
3
Belgien
9
6
3
4
Österreich
13
1
4
5
Schweiz
27
3
10
6
Singapur
1
2
93
7
Dänemark
20
10
17
8
Schweden
24
15
7
9
Ungarn
7
23
23
10
Kanada
34
8
11
19
Frankreich
63
11
2
20
Vereinigtes Königreich
59
12
6
24
Italien
62
31
1
27
Deutschland
81
16
20
34
USA
89
28
16
45
Russland
111
56
18
48
Japan
124
53
30
73
China
126
87
47
75
Brasilien
123
111
8
144
151
22
107 Indien
Politisch
Quelle: KOF Globalisierungsindex 2016
1.7.2 Internationale Organisationen Dank ihrer politischen Ungebundenheit bei zugleich bewusstem Engagement, auch für die internationale Verständigung, dient die Schweiz vielen internationalen Organisationen als Plattform, unter anderem der UNO mit Sitz in Genf. Ihren Sitz in der Schweiz haben auch rund 250 Nichtregierungsorganisationen mit bera tendem Status bei den Vereinten Nationen.
SCHWEIZ IM ÜBERBLICK
29
Internationale Organisationen und wichtige Nichtregierungsorganisationen mit Sitz in der Schweiz (ABB. 5)
WIRTSCHAFT UND HANDEL
ACICI
Agentur für internationale Handelsinformation und -kooperation
Genf
www.aitic.org
BITH
Internationales Amt für Textilien und Bekleidung
Genf
–
BIZ
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
Basel
www.biz.org
EFTA
Europäische Freihandelsassoziation
Genf
www.efta.int
WEF
World Economic Forum
Genf
www.weforum.org
WTO
Welthandelsorganisation
Genf
www.wto.org
ACWL
Beratungszentrum für WTO-Recht
Genf
www.acwl.ch
Court OSCE
Vergleichs- und Schiedsgerichtshof innerhalb der OSZE
Genf
www.osce.org/cca
ISO
Internationale Organisation für Normung
Genf
www.iso.org
WIPO
Weltorganisation für geistiges Eigentum
Genf
www.wipo.int
RECHT
BILDUNG UND FORSCHUNG
CERN
Europäische Organisation für Kernphysikalische Forschung
Genf
www.cern.ch
ISSI
International Space Science Institute
Bern
www.issibern.ch
WMO
Weltorganisation für Meteorologie
Genf
www.wmo.int
GESELLSCHAFT UND KULTUR
IBE/UNESCO
Internationales Erziehungsamt/Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur
Genf
www.ibe.unesco.org
EBU
Europäische Rundfunk-Union
Genf
www.ebu.ch
GFATM
Globaler Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria
Genf
www.theglobalfund.org
IFRC
Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften
Genf
www.ifrc.org
IKRK
Internationales Komitee vom Roten Kreuz
Genf
www.icrc.org
ILO
Internationale Arbeitsorganisation
Genf
www.ilo.org
IOM
Internationale Organisation für Migration
Genf
www.iom.int
IPU
Interparlamentarische Union
Genf
www.ipu.org
IRU
Internationale Strassentransport-Union
Genf
www.iru.org
ITU
Internationale Fernmeldeunion
Genf
www.itu.int
OTIF
Zwischenstaatliche Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr Bern
www.otif.org
UNHCR
Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen
Genf
www.unhcr.org
UNOG
Büro der Vereinten Nationen in Genf
Genf
www.unog.ch
UPOV
Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen
Genf
www.upov.int
UPU
Weltpostverein
Bern
www.upu.int
WHO
Weltgesundheitsorganisation
Genf
www.who.int
WWF
World Wide Fund for Nature
Gland
www.wwf.org
FIFA
Weltfussballverband
Zürich
www.fifa.com
FIS
Internationaler Skiverband
Thun
www.fis-ski.com
IIHF
Internationaler Eishockey-Verband
Zürich
www.iihf.com
IOC
Internationales Olympisches Komitee
Lausanne
www.olympic.org
UCI
Internationaler Radsportverband
Aigle
www.uci.ch
FIBA
Internationaler Basketball-Verband
Mies
www.fiba.com
UEFA
Europäischer Fussballverband
Nyon
www.uefa.com
WADA
Welt-Anti-Doping-Agentur
Lausanne
www.wada-ama.org
SPORT
Quelle: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), eigene Recherchen
1.8
DIE SCHWEIZ IN ZAHLEN
Die Schweiz in Zahlen, 2016 (ABB. 6)
Lebenserwartung bei der Geburt (Jahre)
ALLGEMEIN
Währung
Schweizer Franken
Männer 81,1
Zeitzone
MEZ = UTC + 1
Frauen 85,4
Telefonvorwahl +41
Religion
Nationalfeiertag
Römisch-katholisch
38,0 %
Evangelisch-reformiert
26,2 %
Andere
35,8 %
1. August
WIRTSCHAFT
Bruttoinlandprodukt (nominal) in Mrd. CHF Volkseinkommen pro Kopf in CHF BIP-Wachstum Inflationsrate
645,6 59’708 0,9 % -1,1 %
Sprachen Deutsch
63,3 %
Französisch
22,7 %
Arbeitslosenquote
3,3 %
Italienisch
8,1 %
Importe in Mrd. CHF (Waren und Dienstleistungen)
243,8
Rätoromanisch
0,5 %
Exporte in Mrd. CHF (Waren und Dienstleistungen)
279,2
Andere
5,4 %
Defizit-/Überschussquote in % des BIP
-0,1
GEOGRAFIE
Schuldenquote in % des BIP
34,7
Fläche in km2 41’285
Fiskalquote in % des BIP
27,0
Grenze in km
Direktinvestitionen in Mio. Schweizer Franken Kapitalbestand im Ausland Kapitalbestand in der Schweiz Kapitalexporte ins Ausland Kapitalimporte in die Schweiz
1’056’265 755’785 -3’048 6’079
1’484
Höchster Berg (in m): Dufourspitze, Wallis
4’634
Grösster Gletscher: Aletsch, Wallis
8’327,1
117 km2/24 km
Grösster See (in km ): Genfersee
582
Zweitgrösster See (in km2): Bodensee
539
2
Hauptstadt:
BEVÖLKERUNG
Ständige Wohnbevölkerung in 1’000
1’881
Anzahl Seen
Bern
Grösste Agglomerationen in 1’000 Einwohnern
Bevölkerungsdichte pro km2 208,2
Zürich 1’334,3
Altersgruppen in %
Genf 579,2
0 – 19 Jahre
20,1
Basel 541,0
20 – 39 Jahre
26,7
Bern 410,9
40 – 64 Jahre
35,2
Lausanne 409,3
65 – 79 Jahre
12,9
POLITIK
80 Jahre und mehr Anteil Ausländerinnen und Ausländer Durchschnittliche Zahl der Kinder je Frau
5,0 24,6 1,5
Staatsform
Parlamentarischer Bundesstaat seit 1848, direkte Demokratie
Kantone 26 (20 Vollkantone, 6 Halbkantone) Gemeinden 2’294
Quellen: Bundesamt für Statistik (BFS); Schweizerische Nationalbank (SNB); Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV); Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
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