Handelszeitung 13.04.2017 - Special Aussenhandel

Page 1

| 13. April 2017

Special

29

«Sind offen für Opportunitäten» Offenheit ist wichtiger für Erfolg als Genialität, sagt Zur-Rose-Chef Walter Oberhänsli. Seite 31

Aussenhandel Die Nominierten für den Export Award Am Aussenwirtschaftsforum wird zum zehnten Mal der Export Award verliehen. Diese fünf Firmen sind im Rennen. SEITE 32

Junge Versicherer auf dem Vormarsch Wie die sogenannten Insurtechs die Branche in Bewegung bringen. Und wie die Grossen darauf reagieren. SEITE 32

Systematische Innovation Was GeschäftsmodellInnovation bedeutet und wie die Unternehmen diese erarbeiten können. Eine Anleitung. SEITE 33

Neue Generation – neues Geschäft Weshalb insbesondere bei der Nachfolgeregelung das Geschäftsmodell genau überprüft werden sollte. SEITE 34

Sechs Berater von Switzerland Global Enterprise (S-GE) in Zürich: (oben von links nach rechts) Stefan Barny (Japan/South Korea), Annina Bosshard (North America), Fabio Speciale (South America); (unten von links nach rechts) Nadja Kolb (Germany/Austria/UK + Ireland), Daniel Bont (China/Hongkong/Taiwan), Angela Di Rosa (South East Asia).

Kein falscher Respekt

Geschäftsmodell-Innovation Nicht die Finanzkraft oder die Grösse einer Firma entscheiden über den Erfolg im Export. Gefragt sind innovative Ideen und die Agilität, sich den unterschiedlichen Märkten anzupassen. ROBERTO STEFANO

Die Geschäftsmodell-Innovation bereitet vielen Unternehmern grossen Respekt. Insbesondere in KMU ist die Meinung verbreitet, dass diese Aufgabe den Grossunternehmen vorbehalten ist. Dabei ist die Zurückhaltung nicht angebracht. Denn bei der Geschäftsmodell-Innova­tion geht es vor allem um Kreativität und Querdenken und weniger um die Finanzkraft eines Betriebes. Allerdings «braucht es häufig keinen genialen Geist, um eine neue Geschäftsidee zu entwickeln, es reicht, wenn man die Augen und die ­Ohren offen hält», sagt etwa Walter Oberhänsli, Chef der Ver-

sandapotheke Zur Rose (siehe Interview Seite 31). Tatsächlich basieren viele Geschäftsmodelle nicht auf genialen Ideen, die noch nie jemand zuvor gedacht hat, sondern es wurde sehr oft von anderen ­Industrien abgekupfert. Ein Beispiel: Mit einem Leasing-Angebot für Hotelmatratzen hat sich die Firma Elite neue Märkte erschlossen, auf denen ein Schweizer ­Anbieter zuvor nicht konkurrenzfähig war. Eine gelungene Geschäftsmodell-Innovation braucht einen Betrieb auch nicht radikal auf den Kopf zu stellen. Vielmehr erfolgt der Wandel in der Regel schrittweise. Der Kolbenkompressoren-Hersteller Burckhardt Compression beispielsweise hat seine Serviceleistungen ausgebaut –

und betreut nun auch Konkurrenzprodukte. «Um höchste Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, unterstützen und begleiten wir unsere Kunden über den gesamten Lebenszyklus des Kompressorsystems, egal von welchem Hersteller», so Burckhardt-Chef Marcel Pawlicek (siehe Seite 36). In den Fokus der Firmen ist die Geschäftsmodell-Innovation vor allem mit der Digitalisierung gerückt. Doch die Technologie alleine bringt noch keine Innovation. Es ist die Geschäftsanwendung und der spezifische Nutzen einer Technologie, die den Unterschied ausmachen. Schliesslich sind bei der Suche nach ­einem innovativen Business-Modell wie

bei der Entwicklung neuer Produkte ein systematisches Vorgehen (siehe Seite 33) und Beharrlichkeit effektiver als ein genialer Einfall einer Forschungsabteilung oder einer Organisation, die sich alleine um die Geschäftsmodell-Innovation kümmert. Und auch die Grösse des Unternehmens spielt in der Regel keine Rolle. Dies be­weisen die zahlreichen kleinen Startup-­ Unternehmen, die mit neuen Lösungen den etablierten Firmen regelmässig das Fürchten lehren. Am Ende braucht es eine gesunde Portion Mut, um die sich bietenden Gelegenheiten zu nutzen. Doch dann steht einer erfolgreichen Geschäftsmodell-Innova­ tion nichts mehr im Weg.

Wie Elite, Burckhardt Compression und «We Are Play Lab» die GeschäftsmodellInnovation gelöst haben. SEITE 36

VERANTWORTLICH FÜR DIESEN SPECIAL: ROBERTO STEFANO

FOTO-PORTFOLIO Wie müssen Exporteure ihr Geschäftsmodell an die jeweiligen Exportmärkte anpassen? Diese Frage stellen sich viele Unternehmer. Sechs Berater von Switzerland Global Enterprise (S-GE) antworten. Fotos: ZVG

DANIEL WINKLER

FOTOS: ZVG

Neue Ideen für Erfolg im Export

Impressum Der Special «Aussenhandel» ist eine ­redaktionelle E­ igenbeilage der «Handelszeitung» und Bestandteil der aktuellen Ausgabe. Herausgeber: Redaktion und Verlag, «Handelszeitung», Ringier Axel Springer Schweiz, 8021 Zürich.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.