MQ Management und Qualität

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04/2016 | CHF 14.30 / € 13,50

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Erfolg dank Verbindlichkeit 04 Reanimation: Neue Guidelines 10 Rechtliche Grauzonen und Datenschutz

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ISO 9001:2015: Jetzt wird umgesetzt 24

30 Jahre Control: Im Dienst der Qualitätssicherung


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APROPOS INHALT Liebe Leserinnen und Leser

FLASH

Verbindlichkeit entscheidet über Glaubwürdigkeit 4 Politisch gesehen ist die Situation zwischen der Schweiz, der EU und den USA verzwickt. Dies zeigt sich besonders in den Verhandlungen um die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP). Seit 2013 wird übers eigentliche Ziel verhandelt, Zölle für Industrie- und Agrarprodukte zu reduzieren. Sollte die Schweiz aber wirklich in der TTIP eingebunden sein, bestellen die anderen Vertragspartner denn auch mehr Schweizer Exportprodukte wie Lebensmittel oder Medikamente, geben die Amerikaner beispielsweise mehr Geld für hier hergestellte Kopfwehtabletten her? Werden künftig massenweise US-Produkte in unseren Regalen zu finden sein? Die Vorhersage, ob die Schweiz überhaupt ohne ein Andocken an die TTIP, den grössten Handelsstrom der Welt, weiter erfolgreich wirtschaften könnte, ist und bleibt nebulös. Gemäss des Verbands Handel Schweiz finden zwei Drittel des Schweizer Aussenhandels im sich ausdehnenden Gebiet der TTIP-Länder statt. «Ein Abseitsstehen der Schweiz bringt Zollhemmnisse und längere Verfahren, sicher zweistellige Exportverluste mit sich», erklärt Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz. Indirekt könnten so auch der 13. Monatslohn der Bürger und Bürgerinnen zerrieseln. Ein weiterer offener Bereich: Im TTIP wird das staatliche Gesundheitswesen nicht explizit geregelt. Es heisst jedoch, dass Konzernen aus anderen Vertragsländern der gleiche Zugang wie einheimischen Produzenten eröffnet werden müsste. Die Crux ist dabei weniger, dass USKonzerne nicht automatisch schlechtere Leistungen erbringen würden als private Kliniken oder die Pharmaindustrie in der Schweiz. Das juristische Schlingern liegt eher darin, dass einmal vorgenommene TTIP-Privatisierungsgeschäfte rechtlich kaum noch durch einen Staat reguliert werden dürften. Zurzeit wird beispielsweise die Qualität von Medizintechnologien in den USA und der EU unterschiedlich festgeschrieben und bemessen. Möglicherweise bringt die TTIP definierte Vorteile für grössere Produzenten links und rechts des Atlantiks, es könnten jedoch auch europäische Normen und Standards «unterspült» werden. Eines gilt auf diplomatischer wie auf bürgerlicher Ebene: Wer komplexe Verträge unterschreibt, hat sie zu erfüllen. – Die vorliegende Ausgabe sieht vorerst von unlösbaren TTIP-Szenarien ab. Management & Qualität dreht sich lieber um funktionierende Systeme, stellt einmal mehr die Arbeitssicherheit und Gesundheit und andere konkrete Themen ins Zentrum.

Von Hans R. Hässig und Roland F. Stoff

BUSINESS EXCELLENCE

CAPA-Einführung: Die Mitarbeiter mit ins Boot holen 8 Von Kirsten Reinhardt

Aktualisierte Guidelines: Was wirklich neu ist 10 Von Stefan Kühnis und Helge Regener

Eintrittskarte für Business Excellence 13 Von Monika Betschart

Gewinnend kommunizieren im digitalen Zeitalter 16 Von Barbara Liebermeister

SAQ/SAQ-QUALICON AG RISIKEN MANAGEN

Reduzierter Aufwand bei IT-Schäden im Ex-Bereich 18 Von Horst Friedrich und Marco Antoni

Profunde Gründe, Datenschutz zu betreiben 20 Interview von Michael Merz

QUALITÄT SICHERN

Gastechnologien mit Zukunft 22 Von Thomas Berner

«ISO 9001:2015 gibt dem QM eine ganz andere Flughöhe» 24 Von Roland Glauser, Hubert Rizzi und René Wasmer

Erst Qualitätssicherung macht Effizienz messbar 27 Von Thomas Berner/pd

KOLUMNE

Hannes in der Auszeit 30 Von Stefan Häseli

RUBRIKEN Szene Produktenews Agenda/Impressum Michael Merz Redaktor MQ Management und Qualität 04/2016

Verbandsnachrichten

MARKT-INFOS 6 17 31

Meetingpoint Marketplace

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Titelbild: Pressedienst Control Messe 3


FLASH Warum unser Erfolg von Vereinbarungen abhängig ist

Verbindlichkeit entscheidet über Glaubwürdigkeit

Sind Aussagen nicht nachvollziehbar, können sie nicht überprüft werden und sind damit unverbindlich. So bewirken sie im wiederholten Falle Unglaubwürdigkeit.

Von Hans R. Hässig und Roland F. Stoff

Die Autoren dieses Artikels haben effiziente Instrumentarien entwickelt, mit denen Unternehmenskulturen sichtbar gemacht und die Authentizität von Werten und Werthaltungen in Unternehmungen geprüft werden können. Diese Resultate zeigen Wirkungsmechanismen auf und geben Hinweise auf Handlungsoptionen. Es sind Einflussfaktoren, die immer monetäre Wirkungen haben.

W

orin bestehen Verbindlichkeit und Glaubwürdigkeit? Verbindlichkeit ist der Begriff für den Akt, jemandem das zuzugestehen, das man miteinander vereinbart hat. Das alltäglichste Beispiel für Verbindlichkeit ist Pünktlichkeit. Sie ist die einfachste Form, Verbindlichkeit zu zeigen. Glaubwürdig zu sein beinhaltet den Anspruch, Versprechungen konsequent einzulösen. Entsprechend unglaubwürdig wirkt, wer seine Versprechen nicht ein-

hält. Vergesslichkeit kann eher entschuldigt werden als Unglaubwürdigkeit, da diese auch als Gleichgültigkeit gewertet wird.

Wie kommt Verbindlichkeit zum Ausdruck? Sowohl im beruflichen wie auch im privaten Umfeld ist generell

Beispiele aus Visionen, Strategien und Leitbildern: – wir wollen das Beste – wir lernen ständig dazu – wir leben individuelle Standards – wir sind erfolgreich, führend und prägend – wir verbessern uns kontinuierlich zur Excellence

festzustellen, dass die Verbindlichkeit abgenommen hat. Es ist nicht erstaunlich, dass Versprechen oder Bekenntnisse eher eingelöst werden, wenn sie schriftlich festgehalten werden. Die Angst der schriftlichen Beweislast oder die Strafandrohung erzwingen die Verbindlichkeit. Was sind die Gründe dafür? Fehlen uns Vorbilder, auf deren Wort man sich verlassen kann oder haben wir uns zu sehr an formelle Autoritäten gewöhnt, die Verbindlichkeit schriftlich einfordern. Woran orientieren wir uns heute? Unternehmungen orientieren sich nach Marktbedürfnissen und Trends, geben Versprechungen ab, die oft in einer unpräzisen Sprache unverbindlich wirken.

Wie kann man Verbindlichkeit fördern? Unternehmen, die an ihren Versprechungen und Leistungen gemessen werden wollen, sind klar im Ausdruck ihrer Zielsetzungen. Dies ist an folgenden Erkennungsmerkmalen feststellbar: – Schriftstücke sind so verfasst, dass sie jeder versteht. – Fremdwörter werden vermieden, weil diese unterschiedlich interpretiert werden können. – Produkte- und Dienstleistungsbeschreibungen werden mit präzisen Versprechungen formuliert, damit diese messbar sind. – Von Mitarbeitenden wird Machbares verlangt, um Erfolg

Hans R. Hässig hat langjährige Erfahrung als Führungskraft auf Geschäftsleitungsebene in KMU und arbeitete in Industriebetrieben im In- und Ausland auf Konzernebene. Roland F. Stoff hat langjährige Erfahrung als Führungskraft auf Geschäftsleitungsebene in KMU, in der Industrie, der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen. Im September 2015 ist ihr Buch «Unternehmenskultur verstehen – die Basis für langfristigen Erfolg» beim Cosmos Verlag in Bern erschienen. www.unternehmenskultur-controlling.ch

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Menschen kaufen von Menschen, denen sie vertrauen. Das hat sehr viel mit Verbindlichkeit zu tun.

Bild: tumsasedgars – Fotolia.com

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FLASH

in kleinen Schritten zu erreichen. – Angekündigte Sanktionen werden umgesetzt, auch wenn sie emotional unangenehm sind. – Fehler werden eingestanden, bevor sie andere entdecken. – Die Informationskultur ist eindeutig, zeit- und stufengerecht.

Die Folgen von Unverbindlichkeit Gehen Vorgesetzte wie Untergebene gegenseitig unverbindlich miteinander um, ist es wahrscheinlich, dass dies gegenüber Kunden und Geschäftspartnern ebenso geschieht. In solchen Beziehungen geht es meist darum, von anderen ohne Gegenleistung möglichst viel zu profitieren. Gleichzeitig ist es auch Ausdruck der Firmenkultur, die von Gleichgesinnten getragen wird. Sie zieht entsprechende Mitarbeiter an und hält jene fern, die mit ersteren nicht gerne zusammenarbeiten.

gig von Zeit, Geld und Status gelebt werden. Sich und andere vor Unglaubwürdigkeit zu schützen gelingt, wenn die Ziele von Vereinbarungen so gesteckt werden, dass sie in jedem Fall erfüllbar sind, mit einem machbaren

Erfolg ist nicht immer mit materiellem Gewinn gleichzusetzen. Kraft- und Zeitaufwand. Ein weiterer Schutz ist, sofort zu signalisieren, wenn die Vereinbarung nicht eingehalten werden kann, bevor z.B. die vereinbarte Frist abgelaufen ist.

Warum mündliche Vereinbarungen Verbindlichkeit vertiefen

Kann ich mich vor Unglaubwürdigkeit schützen?

Bei der mündlichen Abmachung steht ein gemeinsames Ziel im Vordergrund, das über die Befolgung von Handlungsrichtlinien von Werten zu erreichen ist. Die Grundabsicht ist das Erreichen der gemeinsamen Zielsetzung ohne Wenn und Aber. Die zusätzliche, unausgesprochene Erwartungshaltung ist das geschenkte Vertrauen, weil ohne Schriftlichkeit keine Einforderungen angedroht werden. Und dieses Vertrauen ist im Gegensatz zur schriftlichen Vereinbarung nicht direkt mit Sanktionen verbunden. Das Versprechen, das nicht über Angst eingelöst wird, sondern über die gemeinsame Erwartungshaltung, schafft eine tragfähige Beziehung zwischen beiden Parteien. Es ist die Verlässlichkeit. Sie verbindet und lässt Nähe zu.

Ja! Ich kann aufmerksam zuhören, nachfragen und mir Sachverhalte bestätigen lassen. Damit habe ich die Möglichkeit, vorgängig zu entscheiden, ob ich das Versprechen annehmen will oder nicht. Verbindlichkeit und Glaubwürdigkeit kann unabhän-

Eine Vereinbarung über einen Wertebegriff, wie z. B. Genauigkeit, verlangt keine detaillierte Ausführung, weil über den Wertebegriff nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine vernetzte Erwartungshaltung verknüpft ist.

Eine Erwartungshaltung zu erfüllen, heisst gegenseitige Akzeptanz und Glaubwürdigkeit zu leben. Die moralische Konsequenz ist Integration. Jede erfüllte Verbindlichkeit enthält einen Zwischenschritt zu unserem persönlichen Erfolg. Es ist die sicht- und fühlbare Konsequenz unserer Bemühungen. Die vereinbarte Erwartungshaltung nicht zu erfüllen, heisst der Lüge, der Faulheit oder der Gleichgültigkeit bezichtigt zu werden. Dies schafft Distanz, die moralische Konsequenz ist Ausschluss.

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Dabei entsteht eine Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen, weil kein Druck über mögliche Konsequenzen aufgebaut wird. Sich nach Werten auszurichten, diese mündlich einzufordern, beinhaltet automatisch den Wert Vertrauen zu leben – Vertrauen in sich und in das «vis-àvis».

Erfolg ist von Verbindlichkeit abhängig Erfolg ist nicht immer mit materiellem Gewinn gleichzusetzen. Vor allem Beziehungen sollen erfolgreich sein, weil sie den Alltag bereichern und uns gegenseitig auch in schwierigen Situationen stützen. Ist es nicht die Gruppe, die zum Erfolg führt und nicht der Einzelne? Dieses Bewusstsein soll uns, unabhängig ob im Geschäfts- oder Privatleben, stets

daran erinnern, dass Verbindlichkeit eine grosse Wirkung hat. Verbindlichkeit ist anstrengend, weil ein Versprechen eine Erwartungshaltung auslöst und ich dieser genügen muss. Ich werde dadurch selbst zu einer Orientierungsgrösse. Ohne diese Orientierung ist auch keine Selbsterfahrung möglich. Die Verbindlichkeit schafft Selbstsicherheit und damit Glaubwürdigkeit. Verbindlichkeit verbindet besonders dann, wenn sie ohne Sicherheitsnetz eingehalten wird und damit über Vertrauen zum gemeinsamen Erfolg führt. Eine Organisation wird über ihre Verbindlichkeit gemessen. Und diese zeigt den Grad ihrer Authentizität. ■

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SZENE

Berlinger-Gruppe gewinnt den Prix SVC Ostschweiz 2016 Gewinnerin des Prix SVC Ostschweiz 2016 ist die BerlingerGruppe (Ganterschwil), die innovative, präzise Elektronik- und Softwareprodukte sowie international standardisierte Dopingkontrollsysteme entwickelt und weltweit vertreibt. Die Plätze 2 und 3 belegen die Adcubum AG (St. Gallen) und die Wyon AG Swiss Batteries (Appenzell-Steinegg). Ebenfalls in den Final geschafft hatten es die Compass Security (Rapperswil-Jona), das Hotel Waldhaus (Sils-Maria) und die Treff AG (Degersheim). Mit einer über 100-jäh-

rigen Textiltradition habe es der diesjährige Sieger geschafft, sich aus eigener Kraft völlig neu zu erfinden. Die Berlinger-Gruppe, geführt von Andrea Berlinger Schwyter und ihrem Mann Daniel Schwyter-Berlinger, ist global tätig, wächst schnell und bringt dabei eine hohe Wertschöpfung und Arbeitsplätze ins ländliche Toggenburg. Das Jury-Urteil war einstimmig: «eine wunderbare Unternehmergeschichte mit viel Vergangenheit und Zukunft!»

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Agility erhält ISO-22000-Zertifizierung Mit der Zertifizierung nach ISO 22000 unterstreicht der weltweit agierende Logistikdienstleister Agility seine Kompetenz im Bereich Lebensmittelsicherheit während der gesamten Transportkette. Im Rahmen der Zertifizierung implementierte die Qualitätssicherung des Logistikdienstleisters zusätzliche Massnahmen, um den sicheren Transport der Produkte zu gewährleisten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ausgewähltes Equipment und Qualitätskontrollen vor und während des Transports bis zur Auslieferung stellen sicher, dass die Lebensmittel nicht in ihrer Qualität beeinträchtigt oder kontaminiert werden (z. B. durch Temperaturabweichungen oder unreine Container/Ladeflä-

chen). Die ISO-22000-Norm ist ein weltweit einheitlicher Standard für Lebensmittelsicherheit von Qualitätsmanagementsystemen.

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Strategien für passende Ersatzteile

Bild: © PHOTOPRESS/Dominik Baur

Die Gewinner des Prix SVC Ostschweiz 2016, Andrea Berlinger Schwyter und Daniel Schwyter-Berlinger.

Besuchen Sie www.m-q.ch Weitere News rund um Themen wie Qualitätssicherung, Zertifizierungen, Management, Personalia, Veranstaltungen etc. finden Sie auch online unter www.m-q.ch. Registrieren Sie sich zudem für den MQ-Newsletter.

Vor allem bei langlebigen Investitionsgütern, wie sie im Maschinen- und Anlagenbau, der Luft- und Raumfahrt sowie bei Schienen- und Nutzfahrzeugen häufig auftreten, sind elektronische Komponenten oft schon kurz nach Ende der Serienproduktion nicht mehr erhältlich. Genau hier sind Unternehmen aber darauf angewiesen, die Produktionsmittel möglichst lange intakt zu halten. Für die Instandhaltung nehmen sie daher oft immense Kosten auf sich. Ein sogenanntes Obsoleszenzmanagement ist vor allem für KMU entscheidend. Um der Obsoleszenz zu begegnen, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Eine Option ist die Langzeitlagerung oder Endbevorratung. Weiterhin sei es möglich, Refabrikation zu betreiben und eine Baugruppe selbst aufzuarbeiten. Es gibt so manch effiziente Möglichkeiten, Ersatzteile zu nutzen. Die Fraunhofer-Projektgruppe «Regenerative Produktion» ist dabei, mit dem Kooperationsnetzwerk Elektronik-Nachserienverfügbarkeit (E-NV ) und der Amsys GmbH neue Strategien in einem Leitfaden zu entwickeln.

__ Erste Auszüge aus dem Leitfaden «Obsoleszenzmanagement» finden Sie unter: www.am-sys.com/seminare/seminar-obsolescencemanagement

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SZENE

Von Helden- und anderen Reisen

Bildautor: TB

Moderatorin Sandra Studer im Gespräch mit Raul Krauthausen. Am diesjährigen ESPRIX Forum for Excellence, das am 10. März im KKL Luzern über die Bühne ging, stand nicht nur die Verleihung des ESPRIX Swiss Award for Excellence im Zentrum. Dem Publikum wurde auch sonst ein attraktives Rahmenprogramm geboten. «Leidenschaft und Exzellenz sollte das Ziel jeder Unternehmung sein»: Mit diesen Worten leitete Dr. Thomas Troger, Präsident der Stiftung ESPRIX Excellence Suisse, die Tagung ein. Und Leidenschaft kann auch als Teil von Leader-

ship Excellence verstanden werden, wie Cristián Galvez, Experte für Persönlichkeit, Motivation und Wirkung, in seinem Referat darlegte. Er zeigte, dass sich hinter vielen Erfolgsgeschichten eine sog. «Heldenreise» verbirgt: Helden folgen einem Ruf, werden durch Mentoren unterstützt, stossen aber nach dem Aufbruch zu ihrer Reise auch auf «Drachen», die es zu besiegen gilt, um am Schluss als Held das Objekt der Begierde erobern zu können. Anhand dieses Musters gelte es Unternehmen lebendig

zu gestalten – dies sei eine Leadership-Pflicht, so Galvez. Es gebe viele Heldenmomente, denen man sich oft nicht bewusst sei, entsprechend werde in Unternehmen viel zu wenig gefeiert. Um «Sozialhelden» ging es im Vortrag von Raul Krauthausen. Eindrücklich schilderte er seine alltäglichen «Kämpfe», die ihm das Leben im Rollstuhl überall erschweren. Er selbst sieht sich nicht durch seine Krankheit behindert, sondern durch unzählige bauliche, bürokratische, aber auch gesellschaftliche Hürden. Er wies darauf hin, dass gut 10 Prozent der europäischen Bevölkerung behindert sei. Doch zu oft werden Behinderte gleichsam «weggesperrt» zwecks «Förderung» und «Schonung», so Krauthausen. Sein Fazit: Behinderung sei ein gesellschaftliches Konstrukt; Menschen wie er wollen ganz normal Teil der Gesellschaft sein – und dafür kämpfen er und seine «Sozialhelden», etwa mit der Lancierung einer App, welche öffentliche Gebäude nach ihrer Barrierefreiheit bewertet. Das Publikum in den Bann zu ziehen vermochte auch der Men-

talmagier Christoph Kuch: Von Zahlenakrobatik bis hin zu – realem oder fiktivem? – Gedankenlesen bot er einen Einblick in sein Können. PS-stark krachen liess es im Anschluss an die Übergabe des ESPRIX Award for Excellence an die BMW-Niederlassung Zürich-Dielsdorf Motorrad-Rennfahrerin Sabine Holbrook. Sie lässt sich trotz Unfällen und männlichen Ressentiments nicht unterkriegen und fährt mit fast schon verbissener Leidenschaft Rennen in der Superbike-Klasse. Und Bernhard Wolff, Experte für Kreativität, zeigte dem Publikum eine neue, ungewohnte Perspektive: Wie klingen Dialoge, wenn man sie rückwärts spricht? Dazu zeigte der Referent ein paar unterhaltende Müsterchen – immer aber mit dem impliziten Hinweis darauf, dass es sich lohnt, auch mal Dinge anders anzusehen als gewohnt. Moderiert wurde das von über 700 Gästen besuchte ESPRIX Forum for Excellence von Sandra Studer. Der aus Kolumnen und Radiosendungen bekannte Satiriker und Psychoanalytiker Peter Schneider fasste das Geschehen lakonisch-humoristisch zusammen. (tb)

Bildungsstudie 2016 zum Thema Qualität eduQua, gefolgt von ISO-Zertifizierungen entsprechen den wichtigsten Qualitätskritierien im Kontext von Weiterbildungsangeboten und -Kompetenzen. Neben eduQua und ISO spielen vor allem bei grösseren Organisationen auch internationale Labels eine Rolle. Genutzt werden ausserdem branchenspezifische Qualitätsrichtlinien und -zertifikate. Dies belegt die aktuelle Bildungsstudie. Hierzu wurden Hunderte von Weiterbildungsanbietern aus allen Sprachregionen der Schweiz zu einem Fokusthema berücksichtigt. Die Bildungsstudie zeigt: Für die Mehrheit der Anbieter ist eine Weiterbildung dann gut, wenn sie den Bedürfnissen der Teilnehmenden entspricht. Das zweitwichtigste Quali-

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tätskriterium ist die Kompetenz der Kursleitenden. 80 Prozent der befragten Anbieter verfügen über ein oder mehrere Qualitätslabels, an erster Stelle steht eduQua, gefolgt von ISO-Zertifizierungen. An der aktuellen Ausgabe haben 336 Organisationen teilgenommen. Realisiert wurde die Bildungsstudie vom Schweizerischen Verband für Weiterbildung SVEB in Kooperation mit dem Veranstalter der Zürcher Bildungsmesse, apv communications ltd.

__ Weiterführende Details zur Studie finden Sie unter den SVEB/FSEA News: www.alice.ch

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BUSINESS EXCELLENCE Qualitätsmanagement im medizinischen Bereich

CAPA-Einführung: Die Mitarbeiter mit ins Boot holen Von Kirsten Reinhardt

Beatrice Schroetter ist selbstständige Qualitäts­ managerin für Medizintechnik. Die QM-Beraterin aus Aachen ist eine international gefragte Expertin rund um das Qualitätsmanagement nach ISO 9001 und ISO 13485 Medizintechnik mit fundiertem pharmazeutischem Hintergrundwissen. Die Diplomchemikerin gibt praxisnahe Einblicke in ihre Arbeit.

C

APA ist ein Konzept aus dem Qualitätsmanagement. CAPA steht als Abkürzung für ‹Corrective Action and Preventive Action›. Unter den Korrektur-Massnahmen versteht man Aktionen, die die Ursache, die zu einem erkannten Fehler führen, beseitigen. Preventive Action sind dagegen präventive Massnahmen, welche die Erkenntnisse aus KorrekturMassnahmen auf übertragbare Prozesse oder Systeme anwenden, um gleichartige Fehler von vornherein zu vermeiden. Kurz gesagt: Es geht darum, Fehlerquellen systematisch auszuschalten und immer besser zu werden. CAPA ist ein Qualitätswerkzeug, welches hauptsächlich in der Pharmazie und Medizintechnik Anwendung findet und darüber hinaus weniger bekannt ist. Noch! Es lohnt sich auch für andere In-

Kirsten Reinhardt betreibt ein Pressebüro in Köln.

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dustrien dieses sehr interessante Werkzeug näher zu betrachten. Frau Schroetter, was macht für Sie eine erfolgreiche CAPA aus? Beatrice Schroetter: Bei einer guten CAPA kann man aus den vorliegenden Dokumenten ersehen, was das Problem war und

Die Organisation sollte strenge Regeln auf­ stellen, wann eine CAPA zu eröffnen ist.

wie es gelöst wurde – und das für jeden verständlich! Zudem dürfen aus den vorgenommenen Änderungen keine weiteren Probleme entstehen. Das hört sich einfach an, muss aber höchste Ansprüche erfüllen, weil alle Details mit objektiven Beweisen abgebildet sein müssen. Es soll-

ten möglichst wenige Fragen offen bleiben. Eine CAPA behördengerecht zu dokumentieren, heisst penible Kleinarbeit, die der Experte meist gar nicht auf dem Schirm hat, weil sie für ihn selbstverständlich sind. Für einen Aussenstehenden jedoch kann das Fragen aufwerfen. Kommt es vor, dass beklagt wird, dass sich schon wieder alles ändert? Ja, CAPA ist ein Prozess mit starkem Verbesserungspotenzial und solche Prozesse unterliegen einem Wandel. Mit Veränderungen kommt nicht jeder Arbeitnehmer zurecht. Der CAPA-Prozess ist ein abteilungsübergreifender Vorgang, der nur funktioniert, wenn alle in die gleiche Richtung rudern. Letztendlich geht es darum, alle in das Boot zu bekommen. Dafür muss man manchmal auch zurückrudern. Wie holen Sie alle ins Boot, wenn es Widerstände bei Einführung des CAPA-Systems gibt? Die meisten Widerstände entstehen, weil das CAPA-System als zu aufwendig und zu zeitintensiv gesehen wird. Insbesondere der Dokumentenaufwand wird als Pedanterie angesehen. Dabei geht es gerade beim CAPA-System darum, dass die ausgeführ-

ten Untersuchungen und Massnahmen für jeden nachvollziehbar sind, nicht nur für den Inspektor der Behörde. Gerade in der Medizinprodukte-Industrie, in der sich der europäische GmPStandard noch nicht durchgängig durchgesetzt hat, sollte das CAPA-System intensiver betrieben werden. CAPA dient als Wegbereiter für eine bessere Qualität – nicht nur in Bezug auf untersuchte Fehler. Sie als Qualitätsmanagerin brauchen also Fingerspitzen­ gefühl? Ja. Ich stelle als erfahrene QMBeraterin die Frage nach der Schuld erst gar nicht. Sonst könnte die wahre Ursache vertuscht werden, zum Beispiel aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Es kommt vor, dass Mitarbeiter Fehler verheimlichen, um nicht zu viel Ausschuss zu produzieren. Ein behutsames Vorgehen ist wesentlich. Aus Erfahrung weiss ich, dass die Leute an der Linie oftmals wissen oder zumindest ahnen, warum ein Fehler entsteht. Ein gemeinsames und motivierendes Vorgehen kann den Weg zur Lösung des Problems abkürzen. Daher stelle ich das allgemeine Problem den jeweiligen Mitarbeiterteams vor

Beatrice Schroetter: «Es kommt vor, dass Mitarbeiter Fehler verheimlichen, um nicht zu viel Ausschuss zu produzieren.» MQ Management und Qualität 04/2016


BUSINESS EXCELLENCE

und mache daraus eine gemeinsame Knobelaufgabe. Ich schaffe damit eine Vertrauensbasis mit einer guten Stimmung, die alle in ein Boot ziehen soll. Wie sollte die Organisationsstruktur aussehen, damit die CAPAEinführung erfolgreich ist? Die gängigen Organisationsstrukturen sehen vor, dass es einen CAPA-Owner, Task-Owner, CAPACoordinator und eine CAPA-Review Board gibt. Der CAPA-Owner treibt als Projektmanager alle Aufgaben der CAPA voran – Untersuchungen, Planerstellung, Umsetzung der Massnahmen, Überwachung der Wirksamkeit und Berichterstattung an das CAPA-Review Board. Der Task Owner arbeitet seine spezifischen Aufgaben ab. Der CAPACoordinator hat organisatori-

sche Aufgaben und pflegt das CAPA-System. Das CAPA-Review Board (CRB) überprüft die CAPA hinsichtlich der regulatorischen Anforderungen sowie der gesetzten Anforderungen des QM-Systems der eigenen Organisation. Das CRB sollte regelmässig tagen, damit eine CAPA in den täglichen Arbeitsablauf aufgenommen wird. Was empfehlen Sie, wie oft das CAPA-Review Board tagen sollte? Das kommt darauf an, wie viele CAPAs in der Organisation eröffnet werden. Damit eine CAPA zügig vorankommt und gleichzeitig Steine aus dem Weg geräumt werden, empfehle ich wöchentliche Treffen. Das bringt eine regelmäs­ sige Struktur und integriert die CAPA in den Arbeitsalltag.

Allerdings: Die Organisation sollte dazu strenge Regeln aufstellen, wann eine CAPA zu eröffnen ist und wann es in eine Non-Konformität mündet – aber nicht wahllos jedem Problem den Namen CAPA geben. Das führt zu einer Überforderung der Organisation, weil eine CAPA erhebliche Ressourcen schluckt. Was gehört zum Pflichtprogramm, wenn ein CAPA-System eingeführt werden soll? Bevor das System ausgerollt wird, müssen erste Arbeitsanweisungen, Rollenverteilungen und die Review Strukturen genauestens in der Organisation abgestimmt werden – egal, ob die Organisation in der Papierversion startet oder mit einem elektronischem System. Dann startet die allgemeine CAPA-Einführung für alle betrof-

fenen Mitarbeiter, indem die beauftragten Mitarbeiter für die speziellen Aufgaben geschult und über die Zeit begleitet werden. Wie wichtig sind Schulungen bei der CAPA-Einführung und was empfehlen Sie als Capa-Trainerin? Als erfahrene CAPA-Managerin führe ich die Schulungen in den Unternehmen vor Ort oder als externe Trainerin durch. In der ersten Schulungsphase werden Mitglieder des Review Board sowie einige CAPA-Owner und der CAPA-Koordinator intensiv geschult. Die zweite Schulungsphase betrifft die möglichen Task-Owner. So lernt jeder erst einmal seine Rolle im System und kann sie später in der Praxis einstudieren. ■

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BUSINESS EXCELLENCE Betriebssanität: Erste Hilfe und Reanimation

Aktualisierte Guidelines: Was wirklich neu ist Von Stefan Kühnis und Helge Regener

Bei Unfällen mit verletzten Personen können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Gut ist es deshalb, dass es einheitliche Richtlinien für die Anwendung lebensrettender Sofortmassnahmen wie z.B. die Reanimation gibt. Im Oktober 2015 wurden die Reanimationsrichtlinien aus dem Jahr 2010 weltweit aktualisiert.

E

s ging nach diesem 15. Oktober 2015, als die neuen Guidelines präsentiert wurden, nicht mehr lange und erste Einschätzungen waren gemacht: nicht viel passiert, nichts Neues, nur 100 bis 120 Kompressionen pro Minute oder nur 5 bis 6 Zentimeter Kompressionstiefe – das machte die Runde unter den Betriebssanitätern. Auf den ersten Blick mag das auch zutreffen. Die technischen Änderungen für den Provider sind tatsächlich geringfügig. Bei genauerer Betrachtung aber lässt sich feststellen, dass 2015 im Vergleich zu früheren Jahren zwar deutlich am wenigsten technische Veränderungen publiziert wurden, dass sich die Art

Stefan Kühnis ist freischaffender Journalist BR (Bentomedia) und Vize-Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebs­ sanität (SVBS). Helge Regener ist Geschäftsführer des Schweizerischen Instituts für Rettungs­ medizin (SIRMED).

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der Betrachtung aber enorm entwickelt hat. Es ging darum, Klarheit über das zu gewinnen, was wir wissen und belegen können – und ebenso um eine Vorstellung davon, zu welchen Fragestellungen rund um die Reanimation und kardiozirkulatorische Notfallsituationen wir nichts oder zu wenig wissen.

Was ist neu? Neuerungen gibt es unter anderem deshalb so wenige, weil die Maxime nun darin besteht, nur zu ändern, was zu ändern sich wissenschaftlich seriös argumentieren lässt. Gegenüber früheren Detailbetrachtungen tritt 2015 der Systemansatz deutlicher in den Vordergrund. Dabei geht es beispielsweise um die Interaktion zwischen Laie, Dispatcher, Rettungsdienst und Spital als Gesamtsystem zur Steigerung von Überlebenschancen. Es geht darum, die Elemente Erkennen, Alarmieren, BLS-AED, A(C)LS und Postreanimationsversorgung systemisch zu integrieren und anzuerkennen,

dass die Chancen auf Überleben nur dann relevant beeinflusst werden können, wenn die einzelnen Systemelemente ineinandergreifen. Kurz: Die Überlebenskette wird reanimiert. Trainiere das System, heisst es erstmals – und ebenfalls erstmals wird die Notwendigkeit betont, neben den klassischen Skills insbesondere auch Non-Medical-Skills zu trainieren.

Neu ist 2015 demnach nicht nur das, was sich geändert hat – eine andere Kompressionsfrequenz, ein neues Medikament, eine adaptierte Dosierung. Derartige Veränderungen technischer Details sind in den vergangenen Guideline-Auflagen weidlich realisiert worden. Neu sind 2015 insbesondere Veränderungen der Bewertung und Betonung bei distanzierterer Betrachtung. Auf der anderen Seite gibt es viel Bestätigung dafür, dass Empfehlungen aus 2010 Bestand haben können. Aber Achtung: viele 2010er-Empfehlungen wurden deshalb nicht aktualisiert, weil sie nicht Gegenstand der Betrachtung waren. Die wesentlichen Änderungen lauten wie folgt: – Es wird empfohlen, dass Disponenten der Sanitätsnotrufzentralen Ersthelfer bei der Erkennung eines Kreislaufstillstandes und der Durchführung

Die SVBS Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) fördert das Ansehen und die fachliche Kompetenz der nichtärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betriebssanitätsdiensten, unterstützt den Erfahrungsaustausch der Betriebssanitäter, bietet und sichert einen hohen Standard im gesamtschweizerischen Ausbildungsangebot für Betriebssanitäter und verbessert und bewahrt ein hohes Qualitätsniveau in der betriebssanitätsdienstlichen Praxis. Die Tätigkeiten: – Führen einer zentralen Beratungs- und Dokumentationsstelle zum Thema Betriebssanität – Mitarbeit in diversen Fachgremien (z.B. EKAS, SECO, SUVA, ResQ) – Zusammenarbeit mit den Ausbildungspartnern zur Qualitätssicherung des Aus- und Weiterbildungsangebots für Betriebssanitäter – Beratung in Bezug auf Aus- und Weiterbildung für Betriebssanitäter – Organisieren von regionalen und gesamtschweizerischen Weiterbildungsanlässen für die Mitglieder Die Aufgaben der SVBS-Mitglieder: – Nothilfe leisten – Unterhalt der sanitätsdienstlichen Infrastruktur – Regelmässige Aus- und Weiterbildung in Nothilfe – Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz erkennen und beseitigen lassen, in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsverantwortlichen des Betriebs – Gesundheitsförderung – Erhalten der Leistungsfähigkeit und Reduzieren von Absenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Infos: www.svbs-asse.ch

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BUSINESS EXCELLENCE

der Basismassnahmen telefonisch unterstützen. – Die Wichtigkeit der Ersthelferausbildung, die Einrichtung von PAD-Systemen in spezifischen Settings sowie der Einsatz von First Respondern wird betont. – Weiterhin wird ein Verhältnis von 30 Thoraxkompressionen zu 2 Beatmungen empfohlen. – Herzmassage alleine soll durchgeführt werden, wenn ein Ersthelfer die Beatmung nicht erlernt hat. – Die Frequenz der Herzmassage soll 100 bis 120 Kompressionen pro Minute betragen. – Die Tiefe der Thoraxkompression wird für Erwachsene mit 5 bis 6 cm empfohlen.

Woher kommt das Neue? Die wichtigsten Dokumente sind in diesem Zusammenhang der ILCOR

Consensus on CPR an ECC Science sowie die daraus abgeleiteten Guidelines der American Heart Association AHA und des European Resuscitation Council ERC. Diese englischsprachigen Originaldokumentationen sind umfangreich, frei zugänglich und von ausgezeichneter Qualität. Zudem sind bereits unterschiedliche offizielle Sprachvarianten publiziert worden. Die ILCOR erstellt Handlungsempfehlungen. Diese Empfehlungen sind immer als Antworten auf die vorgängig formulierten Fragen zu verstehen. Im Kapitel Basic Life Support bei Erwachsenen wurden zu 23 PICOFragen hoher Priorität 32 Empfehlungen erarbeitet. PICO bezeichnet dabei den Patienten (oder das Problem), die Intervention, den Vergleich (Comparison)

Reanimation: Die Guidelines von 2010 wurden 2015 turnusgemäss aktualisiert.

und das Outcome. Zur Erläuterung hier das folgende Beispiel einer PICO-Frage zu einem zentralen BLS-Thema: «Ändert eine bestimmte Frequenz der externen Thoraxkompression (I) bei Erwachsenen und Kindern im

Kreislaufstillstand jedwelcher Art (P), verglichen mit einer Kompressionsfrequenz von 100/ min (C) das Überleben mit gutem neurologischem Outcome bei ROSC, Entlassung, 30 Tage (…) bzw. 180 Tage (O)?»

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Auf Basis dieser Frage wurden Studien gesucht, die sich mit dieser Frage befasst haben. Deren Bewertung kommt zu folgendem Ergebnis: «Verglichen mit einer Kompressionsfrequenz von 100 bis 119/min ergab sich eine Reduktion der Spitalentlassungsquote um 4 % bei einer Frequenz von 140/min, eine Reduktion um 2 % bei einer Frequenz von 120 bis 139/min, eine um 1 % bei unter 80/ min und um 2 % bei 80 bis 99/ min.» Daraus leitete die Task Force folgende Handlungsempfehlung (Treatment Recommendation) ab: «Wir empfehlen eine manuelle Thoraxkompressionsfrequenz von 100 bis 120/min (strong recommendation, verylow-quality evidence).»

Die ILCOR hat eine Liste aller 165 Fragestellungen publiziert, während die AHA zudem eine Übersicht aller Empfehlungen aus den Guidelines 2010 und 2015 erstellt hat. Eine Überraschung hat die ILCOR zum Schluss gleichwohl noch eröffnet: Es wird im Sinne des GLUpdates kein 2020 geben. Das heisst, dass Aktualisierungen inskünftig immer dann erfolgen, wenn die Erkenntnisse ausreichend stark sind. Wir wollen sehen, wie das umgesetzt wird.

Die SRC-Kursrichtlinien Die Kursrichtlinien des SRC wurden gegenüber 2010 gestrafft und vereinfacht. Grundsätzlich anerkennt der SRC Kursinhalte, die

BLS-AED-SRC Algorithmus 2015 nach ILCOR CoSTR* Achte auf: – Thoraxkompression 5 – 6 cm bzw 1/3 Brustkorbdurchmesser bei Kindern – minimale Unterbrechung – Druckpunkt in der Mitte des Brustkorbs – Komplette Entlastung – Beatmung: Thoraxbewegungen sichtbar!

Schnelle Umgebungskontrolle, ob sicher (v.a. bezüglich Intoxikationen und Strom) Bewusstlose Person Fehlende oder abnormale Atmung Nach Hilfe rufen, Alarmierung Tel. 144 AED holen oder anfordern 30 Thoraxkompressionen (100–120/min) gefolgt von 2 Beatmungsstössen oder Thoraxkompressionen ohne Beatmung AED trifft ein Anweisungen des Geräts folgen Quellen: – Travers AH, et al., 2015 *International Consensus on Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care Science With Treatment Recommendations. Part 3: adult basic life support and automated external defibrillation: Circulation. 2015;132 (suppl 1):S51–S83. – Maconochie IK, et al., 2015 International Consensus on Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care Science with Treatment Recommendations Part 6: Pediatric basic life support and pediatric advanced life support, Resuscitation 95 (2015) e147–e168

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Abkürzungen, Literatur, Links SRC = Swiss Resuscitation Council (Schweizerischer Rat für Wiederbelebung) BLS = Basic Life Support oder Lebensrettende Basismassnahmen AED = Automated external defibrillation oder Automatische externe Defibrillation ALS = Advanced Life Support ROSC = Return of spontaneous circulation (Rückkehr spontaner Kreislauftätigkeit) – www.americanheart.com (und .org), American Heart Association AHA – www.erc.edu, European Resuscitation Council ERC – www.resuscitation.ch, Swiss Resuscitation Council

sich auf den ILCOR CoSTR beziehen. Die drei Kursformate BLSAED-SRC-Kompakt, BLS-AEDSRC-Komplett, BLS-AED-SRC-Instruktor werden beibehalten, wobei die Unterscheidung zwischen komplett und kompakt geschärft wurde, Kinderreanimation wird nun einheitlich auf Stufe BLSAED-SRC-Komplett integriert. Beim Kursformat BLS-AED-SRCKompakt steht die effektive Vermittlung der Basismassnahmen der Wiederbelebung, mit möglichst geringen Zugangshürden im Vordergrund. Kompaktkurse fokussieren auf den Kompetenz­ erwerb einer korrekten Alarmierung, eines wirksamen Selbstschutzes sowie auf die korrekte Erstbeurteilung und die Anwendung von Grundfertigkeiten wie Herzdruckmassage, Beatmung und Defibrillation mittels AED beim Erwachsenen. Das Format BLS-AED-SRC-Komplett hat eine optimale Vertiefung und Anwendung von BLS-AEDFertigkeiten beim Herzkreislaufstillstand bei Erwachsenen und Kindern in unterschiedlichen Situationen zum Ziel. Dieser Kurs richtet sich an alle Personen, die berufsbedingt sichere BLS-Kompetenzen nachweisen müssen, wie Gesundheitsfachpersonen oder Firstresponder mit einem Versorgungsauftrag (Feuerwehrangehörige, Polizisten, Betriebssanitätspersonal, Bademeister, Samariter im Postendienst und viele mehr).

SVBS-Mitglieder in der Pole-Position Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) führte rund 30 Tage nach dem Erscheinen der neuen Guidelines in Zürich ihre biennale Zentraltagung durch. Als eine der ersten Veranstaltungen in der Schweiz machte sie die Änderungen ihren Mitgliedern in einer zusammengefassten und praxisbezogenen Aufarbeitung zugänglich. Rund 40 Teilnehmende erfuhren von Helge Regener (Geschäftsführer Sirmed) die wichtigsten Punkte, konnten ihre offenen Fragen kompetent beantworten lassen und lernten in einem weiteren Referat von PD Dr. med. Christophe Wyss (Herzklinik Hirslanden) eine Menge über die Prävention und über Massnahmen rund um das akute Koronarsyndrom. Die drei Regionaltagungen im Jahr 2016 werden das Thema wieder aufgreifen und mit den SVBS-Mitgliedern in der praxisnahen Anwendung vertiefen. Informationen zu den Regionaltagungen gibt es zu gegebener Zeit unter www.svbs-asse.ch. So stellt die SVBS sicher, dass ihre Mitglieder stets auf dem aktuellsten Wissensstand sind, der ihnen ihre Aufgabe im Betrieb erleichtert und ihnen Sicherheit verschafft – auch dem Betrieb und seinen Mitarbeitenden an sich. ■

MQ Management und Qualität 04/2016


BUSINESS EXCELLENCE Die revidierte ISO 9001:2015 Norm

Eintrittskarte für Business Excellence

dell seit Beginn verankert. Doch unterscheiden sich die Norm und das Modell einzig in der Zertifizierbarkeit? Oder bildete der Excellence-Gedanken die Basis für die Weiterentwicklung der ISO 9001 Norm? Die Abbildung 3 zeigt die Kapitel der ISO 9001:2015 Norm im Kriterienmodell des EFQM Excellence Modells. Die Angleichung der ISO 9001:2015 Norm wird so optisch nochmals verdeutlicht.

Von Monika Betschart

Die Förderung des risikobasierten Denkens und der Fokus auf die relevanten Ergebnisse bringt eine Annäherung ans EFQM Excellence Modell. Wo sind Parallelen, wo Differenzen? Dies fragt dieser Artikel und bildet damit eine Ergänzung zum Beitrag zur selben Thematik in Ausgabe 1-2/2016.

V

iele langjährig zertifizierte mittelständische Unternehmen sehen durch die Veränderungen in der Branche und in den bearbeiteten Märkten die bisherigen Strukturen in Frage gestellt. Die, durch diese Umstände, erhöhte Anforderung an die Führung verlangt nebst viel fachlichem und marktwirtschaftlichem Know-how ein strukturiertes Managementsystem, welches auf diese Umstände eingehen kann. Nebst den internen Herausforderungen müssen diese Unternehmen auch die Revision der Norm berücksichtigen und das gelebte System erweitern.

Gemeinsamkeiten der ISO 9001:2015 Norm und des EFQM Excellence Modells Auffallend an der Revision ist die Annäherung der ISO 9001:2015

Die Autorin Monika Betschart-Oechslin ist Absolventin des Nachdiplomstudiums Master of Advanced Studies in Business Excellence an der Hochschule Luzern Wirtschaft.

MQ Management und Qualität 04/2016

Norm an das EFQM Excellence Modell. Vergleicht man die Grundsätze der ISO 9000 Norm in Abbildung 1 mit den Grundkonzepten des EFQM Excellence Modell wie in Abbildung 2, fallen bereits erste Gemeinsamkeiten auf. Sowohl die ISO 9001 Norm wie auch das EFQM Excellence Modells fordern einen klaren Kundenfokus unter Einbezug weiterer Interessengruppen wie Mitarbeiter und Partner. Zudem spielen in der Norm und im Modell die Führung und die Prozess­ orientierung zentrale Rollen.

Annäherung und Unterschiede der ISO 9001:2015 an das EFQM Excellence Modell Doch welche Änderungen brachte die Revision? Nebst der Einführung des Risikoansatzes wurden die Stakeholder und der Kontext der Organisation eines Unternehmens in der Vorgängerversion der Norm nicht erwähnt. Weiter hat der Begriff Dienstleistung Einzug in den ISO 9001 Standard gefun-

den. Eine Terminologie, welche im EFQM Excellence Modell bestens etabliert ist. Ebenfalls neu in der Norm sind die Aufnahme des Begriffs Wissen und der Ergebnisfokus. Auch diese beiden Bausteine sind im EFQM Excellence Mo-

Vertieft man die Lektüre, wird klar, dass entscheidende Unterschiede bestehen. Die ISO 9001:2015 Norm definiert nach wie vor die Grundanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem. Wohingegen das EFQM Excellence Modell einen Idealzustand eines Unternehmens formuliert.

Abb. 1 Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000ff. (Quelle: Swiss TS, 2010) Grundsatz 1: Kundenorientierung Unternehmen und Organisationen im Allgemeinen sind von ihren Kunden abhängig. Es geht darum danach zu streben, die Erwartungen der Kunden zu übertreffen und die künftigen Erwartungen vorauszuahnen. Grundsatz 2: Leadership Leader schaffen Klarheit über Ziele und Leitlinien. Sie schaffen ein Umfeld, in dem sich die Mitarbeitenden voll engagieren können, damit die Ziele erreicht werden. Grundsatz 3: Engagement der Mitarbeitenden Menschen auf allen Stufen sind das Wesentliche einer Organisation. Ihr volles Engagement ermöglicht, dass ihre Fähigkeiten der Organisation einen Nutzen bringen. Grundsatz 4: Prozessorientierter Ansatz Die gewünschte Wirkung wird effizienter erreicht, wenn die Ressourcen prozessorientiert zusammenwirken. Grundsatz 5: Systemorientierter Ansatz Identifizieren, Verstehen und Führen eines Systems von in Wechselbeziehung stehenden Prozessen wirkt sich positiv auf die Effektivität und Effizienz aus, mit der eine Organisation ihre Ziele erreicht. Grundsatz 6: Ständige Verbesserung Ständige Optimierung der Leistung einer Organisation als Ganzes muss ein ständiges Ziel sein. Grundsatz 7: Sachbezogene Entscheidungsfindung Erfolgreiche Entscheidungen basieren auf Analysen von Daten und Informationen. Grundsatz 8: Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen Eine Organisation und ihre Lieferanten sind voneinander abhängig. Die gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit erhöht bei beiden die Fähigkeit, Nutzen zu generieren.

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BUSINESS EXCELLENCE

Der Einstieg in die Teilkriterien beginnt immer wie folgt: «exzellente Organisationen…». Diese Begrifflichkeit impliziert: Andere Unternehmen führt diese Praxis zum Erfolg. Aufgrund dieser Beschreibungen wird ein erstrebenswertes Ziel für die Anwender kreiert. Das Modell orientiert sich nicht an der Basis, sondern zeigt eine begehrenswerte und erfolgsversprechende Zukunft. Das EFQM Excellence Modell ist ein entwicklungsorientiertes Modell. Dies wird bei der Beurteilung der Ergebnisse durch die Radarmethodik deutlich. Die Ergebnisse sollen einen über 3 Jahre dauernden positiven Trend aufzeigen (EFQM-Organisation, 2013). Die ISO 9001 Norm hingegen soll die Leistung einer Organisation stabilisieren. Sie verlangt seit der Revision unter­ anderem neu, dass die Anwender für relevante Funktionen, Levels und Prozesse messbare Ziele festlegen. Dies ist eine präzisierte Forderung, durch welche die Zielsetzung nicht mehr freiwählbar ist, sondern wo die Ziele und die Ergebnisse im Kontext des Unternehmens relevant sein müssen (CEN Europäisches Komitee für Normung, 2015). Diese

Abb. 3

Die Kapitel der ISO 9001:2015 Norm im Kriterienmodell des EFQM Excellence Modell.

Befähiger

Ergebnisse

1. Führung

3. Mitarbeitende

4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes 4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien 4.3 Festlegen des Anwedungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems 4.4 Qualitätsmanagementsystem und dessen Prozesse 5 Führung 5.1 Führung und Verpflichtung 6.3 Planung von Änderungen

5.3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation 7.1 Ressourcen 7.2 Kompetenz 7.4 Kommunikation

2. Strategie 5.1 Führung und Verpflichtung 5.2 Politik 6 Planung 6.1 Massnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen

4. Partnerschaften und Ressourcen 4 Kontext der Organisation 8.4 Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen 7.1 Ressourcen

Veränderungen aktiv managen Mit Vision, Inspiration und Integrität führen

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9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung 9.2 Internes Audit

6. Kundenbezo­ gene Ergebnisse

9. Schlüssel­ ergebnisse 6.2 Qualitätsziele und Planung zu deren Erreichung 9 Bewertung der Leistung 9.3 Management­ bewertung 10 Verbesserung

9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung 9.2 Internes Audit

8. Gesellschaftsbe­ zogene Ergebnisse 9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung

10 Verbesserung

© EFQM 2012

Präzisierung ist eine Annäherung an das EFQM Excellence Modell, doch ist der Ergebnisfokus dennoch ausschliesslich auf den Kontext des Unternehmens ausgerichtet und wird nicht in die

Grundkonzepte der Excellence. (Quelle: EFQM-Organisation 2013)

Durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich sein

7.4 Kommunikation 8 Betrieb 8.1 Betriebliche Planung und Steuerung 8.2 Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen 8.3 Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen 8.5 Produktion und Dienstleistungs­ erbringung

7. Mitarbeiterbe­ zogene Ergebnisse

Lernen, Kreativität und Innovation

Abb. 2: EFQM Excellence Modell

Dauerhaft herausragende Ergebnisse erzielen

5. Prozesse, Produkte, Dienstleistungen

Nutzen für Kunden schaffen Die Zukunft nachhaltig gestalten

Die Fähigkeiten der Organisation entwickeln Kreativität und Innovation fördern

Kategorien Kunden, Mitarbeitende, gesellschaftliche und Schlüsselergebnisse aufgeteilt. Weiter ist das Ursache-Wirkungs-Prinzip durch die Befähiger und Ergebnisseiten bereits visuell schneller erfassbar. Das Prinzip ist auch in der ISO 9001 Norm vorhanden, jedoch weniger offensichtlich umschrieben und dargestellt. Was nebst der Zertifizierung einen weiteren grossen Unterschied darstellt, ist die Forderung nach Vergleichen im EFQM Excellence Modell. Das aktive Benchmarking mit anderen Organisationen wird im EFQM Excellence Modell in diversen Teilkriterien immer wieder erwähnt. Es soll sowohl auf der strategischen wie auch auf der Führungs- und Wertschöpfungsebene für den Anreiz sorgen, sich weiterzuentwickeln und sich an den «Klassenbesten» zu messen und seine eigene Leistung kontinuierlich zu verbessern. Der KVP ist auch Bestand-

teil des ISO 9001 Standards, wobei die Forderung nur die interne Leistungsbewertung als Mess­ grösse fordert. Die Nachhaltigkeit ist ein weiteres Element, das ausschliesslich im EFQM Excellence Modell verankert ist. «Exzellente Organisationen gestalten die Zukunft nachhaltig», so lautet eines der acht Grundkonzepte (EFQMOrganisation, 2013). Die Ansprüche an Organisationen umfassen sowohl ökonomische, ökologische wie auch soziale Bedingungen. Das Regelwerk der ISO kennt für diese Forderung einen eigenen Standard. Die ISO 14 000 befasst sich mit dem Umweltmanagement, in welchem das Thema ökologische Nachhaltigkeit den wesentlichen Bestandteil darstellt. Diese kurze und nicht abschlies­ sende Beschreibung soll aufzeigen, wo die beiden Systeme verMQ Management und Qualität 04/2016


Beginn in einem Bereich mit Potenzial Die neu geschaffene Geschäftseinheit für das Business Process Management (BPM) wurde im Bereich Group Aftersales angesiedelt, weil hier ein «Massengeschäft» betrieben gleichbar und wo sie unterschiedwird. «Das Optimierungspotenzial lich sind. der ganzen Unternehmung akzentuiert sich im Bereich Aftersales, hier Fazit werden täglich rund 20eine 000 PositiFür welchen Weg sich Orgaonen an entscheidet, unsere Partner ausgelienisation ist abhängig fert»,verschiedenen sagt Egger. «Deshalb haben wir von Einflüssen. So das Projekt für die Optimierung der müssen die Erwartung der StakeGeschäftsprozesse hier begonnen. holder berücksichtigt, die UmDas Ziel war, anderen Bereichen anweltfaktoren bewertet, die Veränhand konkreter Beispiele zu zeigen, derungen der Märkte und die wie man Ziele mit der Vorgeeigenen in gewählten die Evaluierung

mit einbezogen werden. Weiter

wurden zwölf Mitarbeitende motiviert, an der BPMN-Ausbildung teilzunehmen, wovon derzeit vier Personen als «wirklich aktive Modellierer» bezeichnet werden können. Dieses Kernteam trifft sich einmal monatlich für einen Erfahrungsnachmittag, andass welchem sich die kommt hinzu, im weltweiten BPMN-Spezialisten aktiv untereinVergleich die ISO-Normenreihe ander austauschen können.aufweist eine stärkere Verbreitung

als das EFQM Excellence Modell.

«Gelungenes Projekt» Doch führt genau dies dazu, dass in Belangen einallen Zertifikat nicht mehr als Wett-

«Wir bekamen Best Practices aufgebewerbsvorteil wahrgenommen zeigt, profitierten von derverkommt Erfahrung wird und zur Pflicht von Axon.ivy, mussten aber den(Moll & Kohler, 2013). noch selbst an der Definition der Wertschöpfung und GeschäftsproWird der eingeschlagene Weg zesse arbeiten und konnten konsequent begangen unddiese die

Schweizer Unternehmen. angeht. In Zukunft werden weitere www.amag.ch Bereiche aus der AMAG vom BPM profitieren, so soll nach der Personalabteilung und der IT bald auch das Flottenmanagement mit einbedellierung der Prozesse Ressourcen zogen werden. In einem nächsten binden. Nur wenn viele Kader den Schritt möchte Egger mit einer Nutzen dieser ManagementmethoBPM-Standortbestimmung de erkennen, werden sie demmehr Thedas Vordie eigene Organisation zu entnagementmodells nicht ma die notwendige Unterstützung haben stärken, indem er die Resultawickeln, ist die Wahl des Mader ausschlaggebende Faktor. ■ zukommen lassen und damit dem te der Geschäftsleitung präsentiert BPM Leben einhauchen.» ■ und eine Bestimmung des «Reifegrades» anregen will. «Um die OptiLiteraturverzeichnis mierung der Geschäftsprozesse in – CEN Europäisches Komitee für Normung (2015). Qualitätsmanagementsysteme – allen Bereichen Unternehmens Anforderungen ISO des 9001:2015. Winterthur: Schweizerische Normen-Vereinigung SNV. – EFQM-Organisation (2013).zu EFQMkönnen, Excellence Modell. Exzellente Organisation erzielen in die Wege leiten dauerhaft herausragende Leistungen, welche die Erwartung aller ihrer Interessengruppen braucht es eine strategiekonforme erfüllen oder übertreffen. Luzern: Hochschule Luzern Wirtschaft. Zielsetzung und ein Commitment – Moll, A., & Kohler, G. (2013). Excellence-Handbuch. Grundlagen und Anwendung des EFQM Excellence Modells. (A. Moll G. Kohler, Hrsg.) Düsseldorf: Symposion Publishing der Konzernleitung – &schliesslich – Swiss TS (2010). Swiss TS, abgerufen am 8. Dezember 2015 von Die 8 Qualitätsgrundsätze: werden die Aufnahme und die Mo-

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http://www.swissts.ch/de/zertifizierung-von-unternehmen/produkte/iso-9001/wissenswertes/ die-8-qualitaetsgrundsaetze/

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BUSINESS EXCELLENCE Fünf Tipps

Gewinnend kommunizieren im digitalen Zeitalter Von Barbara Liebermeister

Die modernen Kommunikationsmedien verleiten uns oft dazu, mit anderen Menschen «en passant», also beiläufig, zu kommunizieren. Das kann dramatische Konsequenzen für die Qualität unserer Kontakte und Beziehungen haben.

U

nser Kommunikationsverhalten hat sich stark verändert. Früher wurden kurze Fragen an oder von Kollegen, Kunden und Lieferanten meist mit einem Telefonat geklärt, heute geschieht das häufig per Mail oder ChatNachricht. Bei dieser «modernen» Kommunikation bleibt jedoch oft eines auf der Strecke: der Mensch mit seinen Bedürfnissen. Jeder Mensch möchte als Individuum wahr- und ernstgenommen werden. Als Kunde möchte er umworben werden, als Mitarbeiter wünscht er sich Wertschätzung und Anerkennung und als Geschäftspartner benötigt er den Augenkontakt, um Vertrauen aufzubauen. Ein unreflektierter Umgang mit diesen Bedürfnissen und den modernen Kommunikationsme-

Barbara Liebermeister leitet das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt (www.ifidz.de). Die Managementberaterin und Vortragsrednerin schrieb unter anderem das Buch «Effizientes Networking: Wie Sie aus einem Kontakt eine werthaltige Geschäftsbeziehung entwickeln».

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dien kann dramatische Auswirkungen auf die Qualität unserer Kontakte und Beziehungen haben. Deshalb hier einige Tipps, wie Sie im digitalen Zeitalter eine gewinnende, weil die Menschen wertschätzende Kommunikation führen.

Tipp 1: Human Awareness (persönliche Zuwendung). Der persönliche Kontakt zählt nach wie vor. Das wird bei der Vernetzung über die sozialen Medien oft vergessen. Eine hohe Zahl digitaler Kontakte mag beeindruckend auf Aussenstehende wirken, doch letztlich entscheidet die Qualität und nicht die Zahl der Kontakte über die Tragfähigkeit Ihres Netzwerks. Die Qualität Ihrer Kontakte können Sie vor allem dadurch steigern, dass Sie diese auch offline, also im realen Leben pflegen.

Tipp 2: Social Awareness (soziale Kompetenz). Eher «robuste» Zeitgenossen verstehen Empathie oft falsch. Sie sind überspitzt formuliert der Auffassung: Ich muss auch la-

chen, wenn dies mein Gegenüber tut. Und wenn er weint? Sollte ich das ebenfalls tun. Dies kann ein Ausdruck von Empathie sein, ist es aber nicht zwangsläufig. Viel wichtiger ist es, dem anderen zuzuhören und ihn als Mensch wahr- und anzunehmen. Aus der hieraus erwachsenden Verbindung und Vertrauensgrundlage entwickeln empathische Menschen dann Lösungen oder Ideen, die dem anderen im Idealfall helfen, beispielsweise sein Problem zu lösen.

Tipp 3: Incident Awareness (Gespür für den Moment). Die Wahl des Kommunikationsmediums beeinflusst den Verlauf und Ausgang einer Situation entscheidend. So macht es zum Beispiel einen gewaltigen Unterschied, ob man ein Lob per Mail, Telefon oder von Angesicht zu Angesicht formuliert. Dasselbe gilt für Kritik oder das Treffen von Absprachen. Gerade wenn wir unter Zeitdruck stehen, neigen wir oft dazu, mit anderen Menschen zum Beispiel per Mail zu kommunizieren – in der Hoffnung, Zeit zu sparen, und aufgrund der falschen Annahme, immer schnell reagieren zu müssen. Wer schnell reagiert, macht jedoch häufiger Fehler und vergisst entscheidende Details. Und vor allem bleiben bei

der schnellen Kommunikation per Mail oder Chat, so nebenbei, häufig die Wertschätzung und Anerkennung für den anderen auf der Strecke. Kommunikation reduziert sich auf Information.

Tipp 4: Digital Awareness (digitale Glaubwürdigkeit). Halten Sie (und Ihr Unternehmen) im realen Leben, was Sie online versprechen? Angenommen, Sie werben mit den Begriffen «persönlich» und «vertrauenswürdig» um Kunden. Dann passen Telefonate auf offener Strasse, in der Flughafenlobby oder im Zug – wo jeder mithören kann – nicht zu diesem (Werbe-)Versprechen. Bei der Digital Awareness geht es darum, die Botschaften, die Sie bei der digitalen Kommunikation aussenden, mit denen im persönlichen Kontakt zu synchronisieren, damit Sie (und Ihr Unternehmen) glaubwürdig wirken. Denn der Glaubwürdigkeit und Authentizität einer Person, Organisation oder Marke messen immer mehr Menschen bei ihren (Kauf-)Entscheidungen eine sehr hohe Bedeutung bei. Dessen sollten sich gerade Führungskräfte und Verkäufer bewusst sein.

Tipp 5: Timeout-Awareness (Auszeiten nehmen). Definieren Sie Zeiten, in denen Sie sich vor allem um sich selbst und die Ihnen oder für Sie wichtigen Menschen kümmern – Zeiten also, in denen Ihr PC und Smartphone ausgeschaltet ist. Denn woran messen Ihre Kollegen, Mitarbeiter oder Kunden zum Beispiel in Besprechungen, welche Bedeutung Sie ihnen und dem behandelten Thema beimessen? Auch daran, ob besagte Medien ausgeschaltet sind. Zu Recht! Denn nur dann können Sie sich voll und ganz auf die Situation und Ihr Gegenüber konzentrieren. ■

MQ Management und Qualität 04/2016


Swiss Association for Quality

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Managementsysteme in der Cloud >> Stellen Sie sich vor, Sie können unabhängig von Standort und Devices stets auf Ihre Daten zugreifen, an Ihren Projekten arbeiten, mit Partnern und Kollegen kollaborieren und dabei die unterschiedlichen Kommunikationskanäle wie E-Mail, Anrufe, Chat oder Online-Meetings nutzen. Es spielt keine Rolle, ob die Daten in Ihrer persönlichen Ablage oder auf dem konzernweiten Intranet in Projekt- oder Teamräumen abgelegt sind. Sie haben stets Zugriff auf die aktuellen Dokumente, ohne sich mit lästigen Doppelspurigkeiten herumzuschlagen.

Über eine einfache Berechtigungsvergabe wird definiert, wer welche Inhalte lesen und bearbeiten darf. Auch die Prozesse, Vorlagen und mitgeltenden Dokumente stehen überall zur Verfügung. Zu guter Letzt können Sie ein unternehmensinternes soziales Netzwerk aufbauen, in dem Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Expertise teilen können. All das ohne eine eigene IT-Infrastruktur, sondern im Mietmodell aus der Cloud. Man bezahlt, was man effektiv nutzt – pro User und pro Monat. Microsoft schafft mit dem Cloud-Produkt «Office 365» in vielen Bereichen Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung, sei MQ Management und Qualität 04/2016

Integration in SharePoint sowie die Begleitung bis zur ISO-Zertifizierung. Aufgrund der hohen Flexibilität lassen sich auch die neuen Normforderungen ISO 9001: 2015/ISO 14001:2015 bedürfnisgerecht in der Cloud abbilden. Zahlreiche Module unterstützen die Qualitätsverantwortlichen bei der täglichen Arbeit. Mit Unterstützung von Workflows lassen sich Prozesse und Arbeitsabläufe optimieren, Pendenzen aus internen und externen Audits steuern sowie die Wirksamkeit von KVP-Inputs jederzeit überprüfen. Quartalsweise veranstaltet die IOZ die «SharePoint & Office 365 Community Zentralschweiz». In den zweistündigen Events werden bewährte Praxislösungen sowie neuste Technologien vorgestellt. Die Teilnah-

me an den Events ist kostenlos. Im Anschluss an die Referate werden alle Teilnehmenden zu einem gemütlichen Apéro eingeladen, bei dem man nochmals die Möglichkeit hat, einen regen Erfahrungsaustausch zu pflegen. Weitere Informationen zu Community finden Sie unter www.ioz.ch/community.

IOZ AG Pius Renggli St.Georg-Strasse 2a CH-6210 Sursee T +41 (0)41 925 84 00 pius.renggli@ioz.ch www.ioz.ch

dies im Qualitätsmanagement, der Kommunikation, der Kollaboration oder im Verkauf. Die IOZ AG ist ein Beratungsund IT-Dienstleistungsunternehmen aus Sursee mit den Technologie-Schwerpunkten Office 365, SharePoint und Dynamics CRM. Dabei können die technischen Projektleiter jederzeit auf die langjährige Erfahrung des QM-Beratungsteams der IOZ AG zurückgreifen, welches seit über 20 Jahren Unternehmen und Organisationen beim Aufbau von Managementsystemen betreut. Die Rundumbetreuung umfasst neben der Konzeption und Planung der Managementsysteme auch die vollumfängliche I


Sektion Zürich

Risikobasiertes Denken nach ISO 9001:2015 >> Die ISO 9001:2008 wurde überarbeitet und ist seit dem 23. September 2015 als ISO 9001:2015 in Kraft. Diese Erneuerung wirft Fragen auf betreffend allfälligen Anpassungen, welche in einer Unternehmung getroffen werden müssen, um die aktuelle Norm einzuhalten. Urs Koller, Auditor bei SQS und Bruno Schuler, Unternehmensberater zeigten am 10. März 2016 die relevantesten Änderungen auf und sensibilisierten die Teilnehmer für ein risikobasiertes Denken.

amerika einen Auftrag für eine Schaltanlage, situiert in Argentinien, aufgeben möchte, kann das risikobasierte Denken im Sinne von ISO 9001:2015 beginnen. Im ersten Schritt muss man sich allen Risiken bewusst werden. Der zweite Schritt besteht darin, dass die Unternehmung ihre Prozesse überdenkt und bereits die eruierten möglichen Risiken mit einbezieht. Nach der Analyse folgt der dritte Schritt, der die Erstellung der geeigneten Massnahmen beinhaltet. Stets zu bedenken ist, dass die Resultate dieses Vorgangs sich abwandeln können, denn Bruno Schuler betonte: «Das Umfeld, die Chancen und Risiken in Projekten mit langer Laufzeit ändern sich.»

Dokumentation in der neuen Norm >> Bruno Schuler und Urs Koller bei ihren Ausführungen (v.l.n.r.) Urs Koller betonte in seiner Einleitung, da die junge Norm erst sechs Monate alt sei, herrschten Unklarheiten betreffend Umsetzung und Anwendung in den einzelnen Betrieben. Dies wird sich aber rasch durch die Praxis klären. Ein wichtiger Unterschied zwischen der alten und der aktuellen Norm ist, dass risikobasiertes Denken vom Management verlangt wird. Der Kern dieses risikobasierten Denkens ist nicht neu, denn viele Unternehmungen haben bereits eine solch verlangte Denkweise in ihren Prozessen entwickelt. Es geht neu mehr darum, systematischer und konkreter die II

Risiken zu analysieren. Die Referate sollten aufzeigen, auf welche Bereiche besonders viel Augenmerk gelegt werden soll, um eine reibungslose Umsetzung sicherzustellen.

Neu wird verlangt, dass die Unternehmung/Organisation Massnahmen zur Behandlung der Risiken einleitet und selber entscheidet, in welchem Umfang

die Informationen und die risikobasierten Überlegungen dokumentiert werden. Das bedeutet, dass die Organisation allein verantwortlich für die Dokumentation ist und selbst entscheidet, welche Nachweise für die Bestimmung der Risiken aufzubewahren sind. Nach Urs Koller empfiehlt es sich selbstverständlich, die Dokumentation weiterzuführen, so wie vor der Normänderung, da diese Nachweise rechtliche Beweiserleichterungen erbringen können. Sinnvoll ist eine Auflistung der möglichen Risiken, Chancen und Massnahmen. Koller ermuntert die Teilnehmer zu einer Dokumentation: «Nutzen sie die Chance, sich ihrer Risiken und Chancen bewusst zu werden und schreiben sie es sich auf.»

Umgang mit Risiken Nachdem die Risiken bestimmt und bewertet wurden müssen geeignete Massnahmen entstehen, welche die möglichen Probleme eindämmen. In erster Linie soll versucht werden, die Risiken zu vermeiden. Wo dies nicht möglich ist, wird versucht, die Konsequenzen und die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens zu vermindern und als weitere Option bietet sich das Teilen oder Übertragen von Risiken an.

Beispiele ISO 9001:2015 Um die Norm besser zu verstehen, erläuterte Bruno Schuler anhand vier Beispielen, welche Auswirkungen die neue Norm auf Unternehmungen hat. Das Einstiegsbeispiel behandelte diesen risikobasierten Denkprozess mithilfe eines Falls, indem eine Unternehmung Schaltanlagen produziert. Nachdem ein potenzieller Kunde aus SüdMQ Management und Qualität 04/2016


Swiss Association for Quality

Sektion Ostschweiz Die letzte Möglichkeit ist, das Risiko bewusst beizubehalten, aber durch klare und verantwortungsbewusste Entscheidungen mit den Konsequenzen umzugehen. Denn «Risiko ist die Unsicherheit auf die Erfüllung von Zielen».

Produktion von kundenspezifischer DNA – «One Piece Flow»-Konzept

Mitgliederversammlung Die 26. Mitgliederversammlung der SAQ-Sektion Zürich vom 10. März im Zentrum Glockenhof erfreute sich regen Zuspruchs. Der erste Präsident der SAQ-Sektion Zürich und Ehrenmitglied Erich Uehlinger beehrte die Versammlung mit seiner Anwesenheit. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom 12. März 2014 wurde von allen Mitgliedern ohne Bemerkungen genehmigt. Der gesamte Vorstand, der sich zur Wiederwahl stellte, wurde in corpore für die nächsten zwei Jahre gewählt. Wie bereits am 3. März 2015 bekannt gegeben wurde, trat Thomas Strickler aus dem Vorstand zurück, als Ersatz wurde Urs Koller, der bereits ein Jahr Erfahrung im Vorstand sammeln konnte, einstimmig gewählt.

Text und Bilder: Eliane Spirig

MQ Management und Qualität 04/2016

>> Das Qualitätsmanagement-System ist produktunabhängig einsetzbar – für die Massenfertigung in Millionenstückzahlen, das Herstellen von Unikaten in Fertigungsprojekten, in Dienstleistungsbetrieben, im sozialen Umfeld oder in Forschungszentren. Am ERFA-Meeting vom 17. Februar 2016 bei der Firma Microsynth AG durften wir Näheres erfahren über die Synthese von DNA Fragmenten sowie das dahinterstehende Produktionsund Logistiksystem. Der Qualitätsgedanke im Zusammenhang mit der automatisierten Fertigung wird bei der Microsynth AG auf beispielhafte Weise umgesetzt.

Zwischenlager (bestenfalls ohne Unterbrechung) werden implementiert. Das «One Piece Flow»Konzept ist bei Toyota entstanden und hat sich für die Just-in-time-Produktion (Teile werden ohne Lagerhaltung zum richtigen Zeitpunkt ans Band geliefert) bestens bewährt. Mit Einbezug von Qualitätsmanagement Tools wie 5S, Poka Yoke, Kaizen usw. wendet Microsynth AG etablierte Qualitätstechniken an. Diese bieten beste Voraussetzungen für hohe Effizienz mit guter Prozess- und Produktequalität.

>> Markus Schmid

Abschluss Die «DNA», ein aussergewöhnliches Produkt Die Microsynth AG wurde 1989 von Dr. Tobias Schmidheini gegründet. Im Laufe der Jahre ist Microsynth AG zu einem der führenden Anbieter von DNA/ RNA Synthesen, Analysen & Sequenzierungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland gewachsen. Dr. Markus Schmid, Co-CEO und COO bei der Microsynth AG gab uns detaillierte Einblicke unter anderem in die Anwendungsgebiete von synthetischer DNA, wie zum Beispiel Charakterisierung/Typisierungs-Nachweise im Lebensmittelbereich, Nachweise von Krankheitserregern, Verwandtschaftsabklärungen Gen-Analysen, und vieles mehr. Wussten Sie, dass die DNA in einer menschlichen Zelle zirka 2 m lang und im Durchmesser

etwa 0,01 mm dick ist und die Gesamtlänge an DNA in einem Menschen die Distanz 400’000 x Erde–Mond beträgt?

Bis zur «One Piece Flow»Fertigung Die erste industrielle Revolution hatte Anfang des 20. Jahrhunderts der US-Autofabrikant Henry Ford angestossen, indem er die Fliessbandfertigung (Push Prinzip) einführte. Diese wurde in den USA und Europa eingesetzt und hatte zum Ziel, die Effizienz in den Produktionsabläufen zu steigern. Dieses Fertigungs-Prinzip wird gerne bei Massenfertigung mit geringer Produktvielfalt und ohne konkreten Kundenbedarf angewendet und führt teilweise zu enormen Lagerbeständen. Die Microsynth AG hingegen setzt das «One Piece Flow»-Konzept um: Arbeitsstationen ohne

Nach dem interessanten Betriebsrundgang in den Produktionslabors wurde beim anschliessenden Apéro weiter diskutiert und wertvolle Erfahrungen ausgetauscht. Die ERFA-Gruppe QUSCoach ist ein aktives Netzwerk, bei dem jedes Mitglied die Möglichkeit hat, seine Unternehmung aus bester Sichtweise zu präsentieren und von den Erfahrungen der Anderen zu profitieren.

Text und Bild: Oezdilek Oezer und Markus Bohle

III


Sektion Aargau/Solothurn

Ein hautnah zu erlebendes Best-Practice-Beispiel

diesen Fahrzeugen funktioniert vollautomatisch und passt sich dynamisch an die Aussentemperatur an.

Interessanter Rundgang >> Das Rahmenprogramm der Veranstaltung drehte sich um das Thema «GDP – Qualität in der Pharma-Logistik». Dabei hatten die Veranstaltungsteilnehmenden Gelegenheit, die Galexis AG, Marktführerin in der Gesundheitslogistik, näher kennenzulernen. Nach der Mitgliederversammlung mit den klassischen Traktanden und der Wahl von Madlen Grütter als neues Vorstandsmitglied, stellten Ursina Tanner, Prozessmanagement, und Philipp Imwinkelried, Qualitätsmanagement, die Galexis AG vor.

litätsstandards, regelmässig durch Swissmedic überprüft. Um die durch die EU-Richtlinie GDP geforderte Temperaturzone von 15 bis 25 °C auch während der Lieferung an Kunden sicherstellen zu können, verfügt Galexis über speziell ausgerüstete Fahrzeuge für temperaturkontrollierte Transporte. Die Temperatursteuerung in

Einmal mehr konnte man an einer Betriebsführung hautnah erleben und darüber staunen, was all das Geschriebene, Geregelte und in der Theorie Gehörte in der Praxis bedeutet, was alles damit verbunden ist.

Text und Bild: Esther Salzmann

Schweizweit fürs Gesundheitswesen unterwegs Als erfahrener Vollgrossist und Dienstleistungserbringer gewährleistet Galexis schweizweit die termingerechte und lückenlose Medikamentenversorgung aller Partner im Gesundheitswesen. Zu den Hauptabnehmern der Galaxis zählen 1000 Apotheken, 450 Drogerien, 4000 Arztpraxen und 580 Spitäler/Heime, wobei der Geschäftsbereich Apotheken den grössten und der Bereich Spitäler/Heime den kleinsten Umsatz generiert.

Hohe Anforderungen Bei GDP (Good Distribution Practice) geht es um die Einhaltung der Good Manufacturing Practice (GMP) Vorgaben entlang der Logistikkette. GMP-Richtlinien beziehen sich auf die Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung für Arzneimittel und Wirkstoffe, aber auch für Kosmetika, Lebens- und Futtermittel. GDP beinhaltet die Sicherung der Qualität, Wirksamkeit IV

>> Madlen Grütter und Unbedenklichkeit eines Arzneimittels bei der Lagerung und dem Transport zum Anwender. Die regulatorischen Vorgaben beschreiben die Anforderungen unter andrem an Personal, Dokumentation, Räumlichkeiten und Einrichtungen, Lagerungsbedingungen.

Qualität ist von zentraler Bedeutung Als Spezialist für Medizinal- und Arzneimittellogistik trägt Galexis eine grosse Verantwortung bei der Versorgung ihrer Partner im Gesundheitswesen. Die Einhaltung von Produktsicherheit und Qualität ist im Bereich Healthcare Logistics von zentraler Bedeutung. Bereits geringste Qualitätsabweichungen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit des Patienten. Im Rahmen der GDP-Zertifizierung wird die Einhaltung, der von der Branche vorgeschriebenen Qua-

News

Zufriedenheits- und Bedür fnisanalyse Die SAQ erhebt Anfang April in Zusammenarbeit mit einem Studierendenteam der Fachhochschule St.Gallen eine Zufriedenheits- und Bedürfnisanalyse der Dienstleistungen und des Services der SAQ. Die Resultate, die aus der Befragung hervorgehen, werden mit den bestehenden Angeboten und Dienstleistungen verglichen. Ziel ist es, dass die SAQ Ihre Bedürfnisse kennt und dementsprechend ihr Angebot optimieren kann. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt und Ihre Anonymität bleibt voll-

umfänglich gewährleistet. Die Ergebnisse werden vom Studierendenteam in Form eines anonymisierten Berichts aufbereitet, der keine Rückschlüsse auf Ihre Person zulässt. Wir danken Ihnen schon heute für Ihre Unterstützung und das Ausfüllen des Fragebogens. Die Ergebnisse werden im Management und Qualität publiziert.

Ihre SAQ MQ Management und Qualität 04/2016


Swiss Association for Quality

Agenda g >> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch

>> Sektion Aargau/Solothurn Thema Datum Ort

Zwischen Delegation und Autorität – Die Kunst der richtigen Führung 21. April 2016 Swissprinters AG, Zofingen

>> Sektion Basel Regio Thema Datum Ort

Risikomanagement und Sicherheitsstrategien in der Forensischen Psychiatrie 21. April 2016 UPK Basel, Forensisch-Psychiatrische Klinik, Basel

>> Sektion Bern Thema Datum Ort

Strategien und deren Methoden 31. Mai 2016 Bildungszentrum Wald, Lyss

>> Section Genève Sujet Date Ort Sujet Date Ort

Bon du premier coup 20 avril 2016 Centre de formation FER, Genève Traçabilité des produits de santé: les challenges de la gestion des données-produit 12 mai 2016 Centre de formation FER, Genève

>> Section Nord Romande Sujet Date Ort

Changement normatif EN 9100 24 mai 2016 Neuchâtel

>> Sektion Zentralschweiz Thema Datum Ort

Agil versus Stabil – Wie viele Vorgaben braucht es für beherrschte Prozesse? 15. April 2016 Siemens Schweiz AG, Building Technologies Group, Zug

>> Sektion Zürich Thema Datum Ort

Besuch im SRF-Studio Zürich Leutschenbach 25. April 2016 SRF-Empfang, Zürich

Auf dem Weg der Excellence >> Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte die SAQ folgende Organisationen auszeichnen und gratuliert herzlich:

EFQM Anerkennung für Excellence (R4E) 3 Stern

EFQM Verpflichtung zu Excellence (C2E) 2 Stern

– Hirslanden Klinik Im Park, Zürich

– KS Kaderschulen, Zürich

MQ Management und Qualität 04/2016

V


News

Diplomfeier «Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF» >> Am 21. März 2016 erhielten 24 Studentinnen und Studenten ihr Diplom «Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF» im Zürcher Zunfthaus zur Meisen. In den Zeiten der Frankenstärke und wirtschaftlicher Unsicherheit sind Qualitätsexpertinnen und -experten mehr denn je gefragt. Stolz und beeindruckt sitzen die Angehörigen der glücklichen Absolventinnen und Absolventen im prunkvollen Zunfthaus. Dr. Peter Petrin, Direktor des SIB Schweizerischen Instituts für Betriebsökonomie, Beat Häfliger, Geschäftsführer der SAQQUALICON und Roger Jutzi, Studienleiter des NDS-Studienganges, verteilen die eidgenössisch anerkannten Diplome an die freudestrahlenden Qualitätsmanagementprofis, die durch

wichtigsten Komponenten, so Peter Petrin, sei die Praxiserfahrung während der Weiterbildung gewesen. «Die Praxissituation

war gelebte Realität für euch.» Umsetzungsfähigkeit sei massgebend für die Arbeitsmarktattraktivität. Auch die Persönlichkeitsentwicklung spiele eine wichtige Rolle. «Seid offen mit Absichten und Beweggründen», bemerkte Peter Petrin. Die wahre Motivation ehrlich mitzuteilen sei für Loyalität im Unternehmen essentiell und ein

das anspruchsvolle und berufsbegleitende Nachdiplomstudium erstklassig auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind.

Praxiserfahrung und Persönlichkeit «Ihre Abschlüsse sind sehr gut im Markt etabliert und in Ihrer Arbeitswelt hoch geschätzt», stellte Dr. Peter Petrin in seiner Rede fest. «Somit wird ein wichtiges Kapitel in Ihrer Lebensgeschichte eröffnet.» Eine der

>> Für herausragende Leistungen wurden Michaela Höring, Philip Grünwald und Veronika Heber (v.l.n.r.) geehrt

>> Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der NDS-Klasse 15-1 VI

MQ Management und Qualität 04/2016


Besondere Ehrung

wichtiger Bestandteil von Excellence.

Eine Auszeichnung für herausragende Leistungen erhielten Philip Grünwald (Pronatec AG, Winterthur/beste Praxisarbeiten in Modul II), Veronika Heber (Paul Scherrer Institut, Villigen PSI/beste Diplomarbeit) und Michaela Höring (Psychiatrische Klinik Zugersee, Oberwil b. Zug/beste Abschlussprüfung). Weitere Bilder zur Diplomfeier und zum Apéro sind auf der SAQ-QUALICON-Webseite unter www.saq-qualicon.ch abrufbar.

Excellence und Qualität Über Excellence sprach Gastreferent Marco Schöpf, selbst ein ehemaliger Absolvent des Nachdiplomstudiums, nun bei PostMail als Qualitätsmanagementleiter und bei der SAQQUALICON als Dozent für Lean Management tätig. «Gibt man das Wort ‹Excellence› in Google ein, so findet man 282 Millionen Suchergebnisse. Excellence ist allgegenwärtig», sagte Marco Schöpf. «Aber was bedeutet Excellence?» Kundenerwartung, Erwartungserfüllung und Zufriedenheit würden eine Topleistung definieren. Ein Unternehmen könne sich von der Konkurrenz abheben und ausserdem Kundenzufriedenheit generieren, indem seine Dienstleistung immer einen Schritt im Voraus sei und somit für einen Überraschungseffekt sorge. Die Pflicht eines Qualitätsmanagers bestehe darin, ein Unternehmensentwickler und Dienstleister zu sein. «Wählt das richtige Grundkonzept, versteht die Kultur und kommuniziert, denn Kommunikation ist äusserst wichtig», forderte Marco Schöpf die frischgebackenen Diplomandinnen und Diplomanden auf. Studienleiter Roger Jutzi schloss die Diplomübergabe mit der Message «von Excellence kommt Excellence» zum Thema Produkt- und Dienstleistungsqualität ab. Unter der herrlich geschnitzten Saaldecke feierten die Anwesenden ihren Erfolg während dem abschliessenden Apéro.

Zusatzstudiengang 2016

>> Gastreferent Marco Schöpf nen und -abgängern der Klasse NDS 15-1 zu ihrem eidgenössischen Diplom «Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF»: Ramiz Alijaj, Reto Baumann, Eva Baumgartner, Lorenz Braun, Giuseppe Ceravolo, Simon Dörig, Agim Emini, Joelle Glauser-Truan, Philip Grünwald, Veronika He-

ber, Michaela Höring, Michael Lanner, Beata Lüdtke, Hans Peter Martinucci, Malvina Müller, Martina Rütschlin, Christoph Steffen, Tamara Sterchi, Michael Stohler, André Strickler, Béatrice Tissot-Daguette, Ingrid Tolido, Cemal Ylmaz und Ulrich Zimmermann.

Aufgrund der grossen Nachfrage starten wir am 17. Juni 2016 einen weiteren Studiengang zum Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF.

Text und Bilder: SAQ-QUALICON

Wir gratulieren ganz herzlich Das Schweizerische Institut für Betriebsökonomie SIB und die SAQ-QUALICON gratulieren den folgenden StudienabgängerinMQ Management und Qualität 04/2016

VII


Weiterbildungsangebote g g Lehr- und Studiengänge

Nächste Termine

Dauer

Qualitäts- // Prozessmanagement NEU Assistent/in Qualitätsmanagement Qualitäts- und Prozessmanager Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF NEU Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen MAS Quality Leadership > CAS General Management > CAS Business Excellence > CAS Integrated Systems & Compliance > CAS Consulting & Communication > CAS Continuous Improvement > CAS Quality Assurance

63 7.10.2016 bis 21.1.2017 16 auf Anfrage 12 14.10.2016 bis 28.1.2017 12 10.6. bis 24.9.2016 14 10.6. bis 10.9.2016 12 28.10.2016 bis 10.2.2017 13

Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage

1. bis 22.6.2016 1. bis 22.6.2016 1. bis 22.6.2016 1. bis 22.6.2016 1. bis 22.6.2016

3 3 3 3 3

Tage Tage Tage Tage Tage

28.10.2016 bis 10.2.2017 13 19. bis 21.9.2016 3 10.5. bis 21.6.2016 6,5 30.5. bis 27.9.2016 13

Tage Tage Tage Tage

Qualitätssicherung CAS Quality Assurance Selbstprüfer Qualitätsprüfer Qualitätstechniker

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Supplier Quality Management

7.9. bis 8.12.2016

10 Tage

auf Anfrage auf Anfrage 22. und 23.9.2016 31.8. bis 2.9.2016 24.10. und 21.11.2016

12 2 2 3 2

Tage Tage Tage Tage Tage

6 5 4 5 3

Tage Tage Tage Tage Tage

Business Excellence CAS Business Excellence Journey to Excellence Leaders for Excellence EFQM Excellence Assessor Interner Excellence Assessor

Risikomanagement // Sicherheit NEU Safety Manager Business Continuity Management Risikomanager Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher NEU Externer Auditor Arbeitssicherheit

auf Anfrage 25.4. bis 29.4.2016 5.9. bis 11.10.2016 9. bis 13.5.2016 1. bis 22.6.2016

Umweltmanagement Umweltmanager NEU Externer Auditor Umweltmanagement

2.5. bis 6.9.2016 1. bis 22.6.2016

11 Tage 3 Tage

Lean Management // Lean Six Sigma NEU Lean Manager Lean Six Sigma Green Belt Lean Six Sigma Black Belt

26.10. bis 10.11.2016 7.9. bis 5.10.2016 16.8. bis 25.10.2016

4 Tage 6 Tage 12 Tage

Start: 31.8.2016

10 Mt

31.8.2016 bis 20.3.2017 18 Tage

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Qualitätsmanager Medizintechnik Managementsysteme in der Medizintechnik Regulatory Affairs NEU Externer Auditor Medizinprodukte

Seminare

22.8. bis 7.12.2016 22.8. bis 3.10.2016 26.10. bis 7.12.2016 1. bis 22.6.2016

15 7 8 3

Tage Tage Tage Tage

Nächste Termine

Dauer

23. und 24.5.2016 8. und 9.6.2016 29. und 30.6.2016 25. und 26.4.2016

2 2 2 2

6.10.2016 28.9.2016 27.5. und 10.6.2016

1 Tag 1 Tag 2 Tage

14.9. bis 21.11.2016 21.6.2016

4 Tage 1 Tag

Qualitäts- // Prozessmanagement Basiswissen Qualitätsmanagement Strategie und Prozessmanagement Prozessausrichtung und -gestaltung Prozessverbesserung – Methoden zur Leistungssteigerung Messung, Kennzahlen, Steuerung Einführung in das Beschwerdemanagement NEU Schulungskonzepte im Qualitätsmanagement Qualitätsmanager als Coach NEU Erfahrungsworkshop QM Coach

VIII

Dauer

QM in der Automobilindustrie – Einführung in ISO/TS 16949 Revision ISO 9001:2015 – Das QM-System optimieren NEU Prozessoptimierung mit statistischen Auswerteverfahren NEU Akkreditierung von Unternehmen

4. und 5.10.2016

2 Tage

16.9.2016

1 Tag

19.5. bis 2.6.2016

4 Tage

12. und 13.10.2016

2 Tage

18.10.2016 18.5.2016 21. bis 23.6.2016 8. bis 10.6.2016 19.5. bis 24.6.2016 14. und 15.9.2016

1 1 3 3 3 2

Tag Tag Tage Tage Tage Tage

11.5.2016 16. und 17.8.2016 23. und 24.5.2016 28. und 29.6.2016 8. und 9.6.2016 29. und 30.8.2016

1 2 2 2 2 2

Tag Tage Tage Tage Tage Tage

3 2 1 2 2

Tage Tage Tag Tage Tage

19.9.2016 5.9.2016 20.9.2016 10. und 11.11.2016

1 1 1 2

Tag Tag Tag Tage

23. und 24.11.2016 6.9.2016

2 Tage 1 Tag

27. und 28.4.2016 3.10.2016 25.5.2016

2 Tage 1 Tag 1 Tag

26. und 27.10.2016 23.8.2016 7. und 8.9.2016

2 Tage 1 Tag 2 Tage

20.5.2016

1 Tag

26.4.2016 18. und 19.5.2016 3. und 4.11.2016

1 Tag 2 Tage 2 Tage

24.6.2016

1 Tag

2.5. bis 7.6.2016 29. und 30.8.2016 29.6. bis 1.7.2016

4 Tage 2 Tage 3 Tage

27.4.2016

1 Tag

14. und 15.9.2016

2 Tage

Audits Erfahrungsworkshop – Masterklasse Erfahrungsworkshop für interne Auditoren Interner Auditor Interner Auditor in der Automobilindustrie Lieferantenaudit Interner Umweltauditor

Qualitätssicherung Grundlagen der Qualitätsprüfung Prüfmittelqualifikation Statistik Grundlagen Statistische Prozesslenkung Statistische Prüfmethoden Stichprobenprüfung nach AQL

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Lieferantenaudit Lieferantenauswahl und QSV Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung Reklamationsmanagement in der Beschaffung

19.5. bis 24.6.2016 22. und 23.9.2016 7.9.2016 7. und 8.12.2016 22. und 23.11.2016

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Abweichungen und Verbesserungen Design Control Dokumentation und Rückverfolgbarkeit Voraussetzungen für das Inverkehrbringen von Medizinprodukten Herstellung Medizinprodukte Lieferantenmanagement und Lieferantenaudit Marktüberwachung Medizinprodukte Qualifizierung und Validierung Qualitätsmanagement für Medizinprodukte nach ISO 13485 Regulatorische Grundlagen Risikomanagement für Medizinprodukte NEU Pharma & Medtech: Compliance in der Beschaffung NEU Revision ISO 13485:2016

Risikomanagement // Sicherheit

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen CAS FH Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen NEU Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen

Nächste Termine

Qualitäts- // Prozessmanagement 1. bis 9.6.2016 4 Tage 16.8. bis 6.12.2016 17 Tage 17.6.2016 bis 2.6.2017 40 Tage 31.8.2016 bis 20.3.2017 18 Tage

Audits Externer Auditor Qualitätsmanagement NEU Externer Auditor Umweltmanagement NEU Externer Auditor Energiemanagement NEU Externer Auditor Medizinprodukte NEU Externer Auditor Arbeitssicherheit

Seminare

Tage Tage Tage Tage

Einführung ISO 27001/27002 Vertiefung ISO 27001/27002 NEU ISO 45001:2016 – Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz NEU ISO 45001:2016 – Revision der OHSAS 18001

Umweltmanagement Umweltmanagement: Systemaufbau Umweltmanagement: Vertiefung Umweltgrundlagen: Umweltauswirkungen des Unternehmens Revision ISO 14001:2015 – Das UM-System optimieren Interner Umweltauditor

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen NEU Qualitätsmanager als Coach in Gesundheitsorganisationen Patientensicherheit Medizincontrolling und Kennzahlen Einführung in die EN 15224

19.1. bis 20.2.2017

3 Tage

18. und 19.10.2016 14. und 15.11.2016 25.4.2016

2 Tage 2 Tage 0,5 Tage

Events NEU IT-Forum Qualitäts- und Prozessmanagement

16.6.2016

1 Tag

MQ Management und Qualität 04/2016


PRODUKTENEWS

Kleine Ultraschall-Rotationsversteller

Schweizer Qualität für das Retail Management

Kompakte, schnelle Rotationsversteller braucht man in Industrie und Forschung, zum Beispiel zur Materialprüfung, zur Strahlführung in Mikroskopen und in weiteren Bereichen. Jetzt präsentiert Physik Instrumente Wenn es schnell gehen soll: Kleine Ultraschalldrei Ultraschall-Rotati- Rotationsversteller. onsversteller. Bei einem sehr dynamischen Start-Stopp-Verhalten erreichen sie Geschwindigkeiten bis 720 Grad pro Sekunde. Sie bauen sehr kompakt und lassen sich mit 20, 30 bzw. 50 mm Kantenlänge bei nur 10, 12 bzw. 19 mm Höhe auch bei begrenzten Platzverhältnissen gut integrieren. Bei den Ultraschall-Rotationsverstellern wirkt ein piezokeramischer Ringmotor direkt auf die Drehplattform. Da keine mechanischen Komponenten wie Getriebe zur Kraftübertragung notwendig sind, arbeiten die Antriebe nahezu verschleissfrei. Der integrierte, direkt messende, inkrementelle Encoder ermöglicht eine zuverlässige Positionsregelung und Wiederholgenauigkeit. Die kleinste Schrittweite beträgt je nach Ausführung 0,03, 0,006 bzw. 0,003 Grad.

Handelsketten nutzen gros­ se Datenmengen, etwa für den Ausbau des Filialnetzes oder den laufenden Betrieb. Im Gegensatz zu Insellösungen für einzelne Abläufe kann eine durchgängige Software den gesamten Prozess ohne Daten- und Medienbrüche abdecken. Mit der PX‘5 Store Solution liefert die Zürcher Perspectix AG breite Funktionen. Bidirektionale Schnittstellen zu CAD- und ERP-Systemen oder Sortimentsplanungs-Tools sorgen für eine unkomplizierte Integration der PX‘5 Store Solution in die Strukturen des Kunden, mit denen Änderungen in beide Richtungen möglich sind. Je nach Bedürfnissen kann die Software modular eingesetzt werden, etwa nur für den Verkauf (inklusive Marketing- und anderen Statistikdaten) oder nur für die Ladenplanung mit einem modernen Sortimentsplanungstool. Die Konzeptplanung funktioniert ohne CAD-Kenntnisse per Drag and Drop. Dank des Echtzeitrenderings begehen beispielsweise Visual Merchandiser den Laden in 3D und optimieren die Gestaltung von Auslageflächen.

__Infos: www.physikinstrumente.com ­__Infos: www.hightech.de

Neue europäische Rechenzentrumsnorm Ab sofort ist der Kriterienkatalog Trusted Site Infrastructure (TSI) in der Version 4.0 verfügbar und deckt damit alle Anforderungen der neuen europäischen Rechenzentrumsnorm EN 50600 ab. Die TÜV Informationstechnik GmbH (TÜViT) stellte die Weiterentwicklung des De-facto-Standards für die technische Prüfung von Rechenzentren, RZ, und sicherheitskritischen Infrastrukturen vergangenen März vor. Die TSI Version 4.0 erweitert und aktualisiert den seit dem Jahr 2002 von der TÜViT angebotenen Kriterienkatalog. Auf Basis der überarbeiteten Fassung können Unternehmen insbesondere prüfen und zertifizieren lassen, ob der Aufbau oder Betrieb eines RZ mit der neuen Rechenzentrumsnorm EN 50600 konform geht. Diese Norm geht über die bislang schon existierenden Standards und Verordnungen für einzelne RZ hinaus. TSI 4.0 stellt der EN 50600-Norm nun eine kompakte Prüfvorschrift zur Seite.

In vier Stufen zur «Smart Factory»

__Weitere Informationen unter: www.tuvit.de

__Zum kostenlosen Whitepaper-Download: www.mpdv.info/piwpi40konkret

Immer noch hängt «Industrie 4.0» ein begrifflicher Nebel an. Wie Fertigungsunternehmen für sich Klarheit schaffen und die eigene Produktion schrittweise fit für die Zukunft machen, erfahren Sie im neuen Whitepaper «Industrie 4.0 konkret!». MPDV präsentiert in diesem Paper sein Vier-Stufen-Modell «Smart Factory». Der Einsatz eines integrierten Manufacturing Execution Systems (MES) hilft dabei, jede der vier Stufen auf dem Weg zur «Smart Factory» zu erreichen. Mit starkem Praxisbezug beschreibt das Whitepaper, welche Schritte konkret notwendig sind und wie Unternehmen von deren Umsetzung profitieren. Das neue Whitepaper führt die Serie von Publikationen aus dem Hause MPDV fort. Frühere Whitepaper behandelten das Zukunftskonzept MES 4.0, welches die technologische, aber auch methodische Grundlage für das neue Vier-Stufen-Modell bildet.

Neuer Brandschutzschalter für höhere Ströme Siemens erweitert das Angebot von Brandschutzschaltern aus der Reihe 5SM6 um eine Variante für Bemessungsströme bis 40 Ampere (A). Die neuen Geräte werden in die Elektroinstallation eingesetzt und schützen vor elektrisch verursachten Bränden. Sie eignen sich besonders für Stromkreise mit grösseren elektrischen Verbrauchern, beispielsweise bei Motoren, sowie für Anwendungen in europäischen Ländern mit Stromkreisen grösser 16 A wie beispielsweise in Grossbritannien, Belgien oder der Schweiz. Brandschutzschalter reagieren auf serielle Fehlerlichtbögen, die durch Mängel in Elektroinstallationen entstehen können, und schalten Stromkreise innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde sicher ab. Serielle Fehlerlichtbögen können zu Kabelbränden führen und werden von gängigen Schutzgeräten wie Fehlerstrom- und Leitungsschutzschaltern nicht erkannt. Mit der Veröffentlichung der nationalen Norm DIN VDE 0100420:2016-02 «Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 4-42: Schutzmassnahmen – Schutz gegen thermische Auswirkungen» wird die Installation eines Brandschutzschalters in Deutschland für bestimmte Anwendungsbereiche Pflicht. Dazu gehören unter anderem holzverarbeitende Betriebe, Holzhäu-

Q Management und Qualität 04/2016 MQ

ser, Papier- und Textilfabriken oder Labore, öffentliche Gebäude, Bahnhöfe und Flughäfen sowie Schlaf- und Aufenthaltsräume von Kindertagesstätten und Seniorenheime. In der Schweiz empfiehlt der Verband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik «Electrosuisse» in seiner Norm NIN 2015 die Installation eines Brandschutzschalters. Die Brandschutzschalter 5SM6 in der Variante bis 40 A können auch in bestehenden Elektroinstallationen leicht nachgerüstet werden. Bei der Entwicklung der neuen Varianten hat Siemens die Handhabung der Brandschutzschalter nochmals verbessert. Der mechanische Auslösehebel wurde durch eine LED-beleuchtete Taste ersetzt. Diese dient gleichzeitig als Reset- und Testtaste. Die LED zeigt durch unterschiedliche Farben den Normalbetrieb oder einen Fehler an. Das Gerät nimmt automatisch alle elf Stunden einen Selbsttest vor. www.siemens.ch

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RISIKEN MANAGEN

Reduzierter Aufwand bei IT-Schäden im Ex-Bereich

Bild 3: Der Ex-sichere USB-RecoveryStick zur Sicherung und Wiederherstellung von Panel-PCs.

Von Horst Friedrich und Marco Antoni

Gerade bei herausfordernden Umgebungsbedingungen wie in explosionsgefährdeten Bereichen, bei extremen Temperaturen, Feuchtigkeit oder Vibrationen sind Defekte bei Panel-PCs nicht zu vermeiden. Typischerweise wird bei einem Ausfall ein neues Gerät aufgesetzt, was bis zur vollen Einsatzfähigkeit etwa einen halben Tag dauert. Ein cleveres RecoveryTool, das einen vor dem Defekt gespeicherten Zustand des ausgefallenen Geräts auf einen neuem PC «wiederherstellt», verspricht diese Aufgabe in weniger als einer halben Stunde zu lösen.

Horst Friedrich ist Direktor Produktmanagement und Softwareentwicklung bei R. Stahl HMI Systems GmbH. Mit 80 Jahren Erfahrung im Explosionsschutz und 25 Jahren in der Technologie der Mensch-ComputerSchnittstellen (Human-Machine-Interfaces, HMI) reicht das Angebot der R. Stahl HMI Systems GmbH vom kleinen 5''-MaschinenTerminal bis hin zum modernsten 24''-Widescreen-Terminal für explosionsgefährdete Produktionsbereiche. www.stahl-hmi.de Marco Antoni, dipl. Phys., ist Redaktor im Redaktionsbüro Stutensee.

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te, Ex-sichere Panel-PCs ermöglichen es, die Maschine auch vor Ort zu steuern (Bild 1). Meist werden dazu Panel-PCs mit Windows als Betriebssystem genutzt. Gerade im explosionsgefährdeten Umfeld ist die unmittelbare Umgebung der Maschinen jedoch oft sehr hart und extrem – entweder,

weil der Einsatzort solche Bedingungen vorgibt (offenes Meer, Sonneneinstrahlung, starke Temperaturwechsel), oder weil die Maschine selbst z.B. Abwärme, Vibrationen oder Stösse erzeugt. Nicht jeder Panel-PC hält das lange aus und auch die robustesten sind irgendwann defekt – natürlich immer zum ungünstigsten Zeitpunkt. Jede Sekunde Ausfall kostet Geld und gefährdet aufgrund der explosionsartigen Atmosphäre den Produktionsprozess oder sogar Menschenleben. Also muss schnellstmöglich Ersatz für den defekten PC her. Moderne Human-Machine-Interfaces und Netzwerke streben eine komplett ausfallsichere Kommunikation an, um eine permanente Kontrolle über den Produktionsprozess von der Bedienstation aus zu ermöglichen – das wird unter dem Stichwort «Ex 4.0» subsummiert.

Backup & Wiederherstellung spart Zeit – auch für OEMs Bei Ausfall einer Bedienstation sind mehrere Strategien zur Pannenbeseitigung möglich. Die naiv betrachtet einfachste Methode ist, ein neues bzw. Ersatzgerät von Grund auf passend zur Maschine neu zu installieren und

Bei Ausfall einer Bedienstation sind mehrere Strategien zur Pannenbeseitigung möglich.

konfigurieren. Bis man allerdings die komplette Software eingerichtet hat, vergeht schon mal ein halber Arbeitstag. Das bedeutet, der Ausfall kann je nach Anwendung extrem teuer werden. Intel-

Bild: Exicom

S

CADA-Systeme ermöglichen die Bedienung von Maschinen von einer Leitwarte aus. Den Bediener vor Ort im Ex-Bereich können sie aber nicht komplett ersetzen, denn dieser kann auch Informationen wahrnehmen, die von Sensoren nicht erfasst werden, und ist zur Wartung und Instandhaltung unverzichtbar. Ins SCADA-System integrier-

Bild: R. Stahl HMI Systems GmbH

Pfiffiges Tool mit grossem Nutzen

Bild 1: Im SCADA-System integrierte, Ex-sichere Panel-PCs mit Windows als Betriebssystem ermöglichen es, Maschinen vor Ort zu steuern. MQ Management und Qualität 04/2016


RISIKEN MANAGEN

ligenter wäre es, einen Panel-PC einmal passend einzurichten und davon ein Backup anzulegen. Im Fall der Fälle kann dann dieses Backup auf einem Ersatzgerät «wiederhergestellt» werden (Bild 2). Weil dabei automatisiert einfach die gespeicherten Daten kopiert werden, geht das viel schneller als die manuelle Installation und Einrichtung. Des Weiteren läuft der Prozess nach dem Starten auch selbständig weiter, so dass der Bediener effektiv nur wenige Minuten beschäftigt ist und während der Wiederherstellung andere Arbeiten verrichten kann. Auch OEMs profitieren von einer schnelleren Installation der auszuliefernden Geräte durch eine solche Lösung. Denn gerade hier wird oft auf gleiche Hardware die gleiche Software installiert, so dass ein einmal erstelltes Image auf sehr viele Geräte überspielt werden kann. Da der Kopiervorgang automatisch läuft, kann der Bediener, während das erste Panel «wiederherstellt», schon den gleichen Prozess für die nächsten Geräte starten. Die parallele Verarbeitung beschleunigt den Installationsvorgang nochmals gegenüber der manuellen Installation.

Einstellungen nicht vergessen – auch ohne Netzanbindung Die Sicherung in der vorgestellten Strategie enthält bisher nur das frisch eingerichtete Gerät. Einstellungen oder generell die Daten, die vor Ort anfallen und auf dem Panel-PC selbst gespeichert werden, gehen bei einem Defekt nach wie vor verloren. Das verursacht trotz schneller Einsatzbereitschaft des Ersatz-PCs immer noch unnötigen Aufwand. Eine Optimierung der Automatisierung der Geräteeinrichtung stellt die regelmässige Sicherung des Speichers auf einen Server dar. Wenn die eingesetzten Geräte regelmässig gesichert werden, kann im Falle eines Defekts einMQ Management und Qualität 04/2016

Bilder: R. Stahl HMI Systems GmbH

Bild 2: Im Fall der Fälle kann dann ein Backup auf ein Ersatzgerät «wiederhergestellt» und so viel Zeit gespart werden.

fach die letzte Sicherung auf ein funktionierendes Gerät wiederhergestellt werden. Die regelmässige Sicherung ist über das Netzwerk ebenfalls automatisiert möglich, z.B. nachts oder in Pausen, wenn die Geräte ohnehin nicht gebraucht werden. Um die Sicherung wiederherzustellen und damit den internen Speicher zu überschreiben, muss man das Gerät von einem externen Speicher starten. Nicht jeder PC kann über das Netzwerk booten, daher benötigt die Wiederherstellung einen mobilen Speicher, z.B. einen USB-Stick. Dieser bietet gleichzeitig Speicherplatz für Backups, sodass damit Sicherung und Wiederherstellung auch bei schlechter Netzwerk-Infrastruktur an jedem Panel-PC durchgeführt werden können.

USB-Recovery-Stick löst gleich zwei Probleme Beim Panel-PC-Hersteller R. Stahl HMI wurden die hergestellten

Geräte früher aufwendig manuell installiert. Die Entwickler des Unternehmens haben nach einer günstigeren, zeiteffizienteren Alternative gesucht und einen USB-Recovery-Stick letztendlich

Die regelmässige Sicherung ist über das Netzwerk automatisiert möglich.

selbst entwickelt, da sich auf dem Markt nichts Passendes finden liess (Bild 3). Ihre Recovery-Software PE wird auch im eigenen Haus eingesetzt, um die Geräte vor der Auslieferung zeiteffizient mit der vom Kunden gewünschten Software zu bespielen. Diese automatisierte Lösung zur Sicherung und Wiederherstellung von Panel-PCs besteht aus

einem robusten USB-Stick, der für explosionsgefährdete Einsatzbereiche auch Ex-geschützt verfügbar ist. Der Stick enthält ein direkt von ihm bootbares Windows PE (siehe Technikkasten Windows PE) und die Recovery-Software PE. So können auch im unmittelbaren Umfeld von Maschinen mit explosionsgefährlichen Betriebsstoffen die Bedien-PCs direkt wiederhergestellt werden. Gegen Aufpreis enthält der USB-Stick auch die Backup-Software. Die Logik dahinter ist einleuchtend: Die Backup-Software wird zu geplanten Zeiten eingesetzt und daher nur wenige Male benötigt, um Backups anzulegen. Die günstigeren, reinen Wiederherstellungssticks kann man dagegen überall vorhalten, wo die PanelPCs zum Einsatz kommen, damit die Bediener im Fall der Fälle schnellstmöglich reagieren können. Die Sticks und die Software haben sich bereits in der Praxis bewährt und werden immer wieder auf der Basis von Praxiserfahrungen weiterentwickelt. ■

Über Windows PE Ein normales Windows wird bei der Installation mit all seinen Treibern und Einstellungen auf die vorliegende Hardware optimal ausgelegt. Versucht man, dieses Windows auf einem anderen Computer zu booten, ist das Verhalten nicht vorhersehbar: Je nach Ähnlichkeit der Hardware kann zwischen problemlosem Funktionieren und Totalstreik alles passieren. Die Lösung für dieses Problem ist Windows PE, wobei das PE für preinstallation environment oder Vor-Installations-Umgebung steht. Dieses richtet sich beim dadurch verlangsamten Bootvorgang auf die aktuelle Hardware ein und ist so problemlos nacheinander auf verschiedenen Computern einsetzbar.

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RISIKEN MANAGEN Datensicherheit und Grauzonen

Profunde Gründe, Datenschutz zu betreiben Interview von Michael Merz

Regelungen, die sicher und gleichzeitig ökonomisch sein sollen, können ein Widerspruch in sich sein. Um den neuen technologischen Möglichkeiten gerecht zu werden, stehen sowohl Kleinunternehmen wie auch staatliche Institutionen vor rechtlichen Bürden. Bettina Hübscher, eine versierte Juristin und SNV-Dozentin, über Datenschutz und -sicherheit.

B

is August 2016 soll das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement einen Vorentwurf für eine Revision des DSG (Abk.: Datenschutzgesetz) eingeben. Die frühesten staatlichen Regulierungen dieses Gesetzes wurden in Zeiten vor der «mobilen Gesellschaft» formuliert. Bettina Hübscher, Expertin für Ar-

beitsrecht, Öffentliches Recht und Datenschutzrecht an der Hochschule Luzern (Kompetenzzentrum «Management & Law») über sicherheitsrelevante Bereiche in Unternehmen.

Ich meine, dass die Kenntnis, dass für entnommene Informationen Quel­len anzugeben sind doch gut verbreitet ist. Das ist nicht zuletzt auf die medialen Plagiatsvorfälle zurückzuführen.

«Wenn wir uns nur noch mit Bürokratie im Datenschutz beschäftigen müssen, haben wir wohl das Ziel verfehlt.» Es wäre noch besser, dass Mitarbeitende, die im Kommunikationsbereich tätig sind, sensibilisiert und diesbezüglich geschult werden.

Letztendlich scheint es mir auch wichtig, dass Falschmeldungen zu verhindern sind. Ich denke da ans Vier-Augen-Prinzip sowie an einfache Disclaimerhinweise, dass für falsche Informationen und Angaben auf der Unternehmensseite keine Haftung übernommen wird.

Stichwort: Smartphones in Sprechzimmern. Könnte es hier plötzlich mehr Klagen gegen die private Weitergabe von Datensätzen oder Personen­ daten geben? Es ist heute etwa in InnovationsUnternehmen Usus, dass Smartphones bereits vor dem Sitzungszimmer abgegeben werden. Viel gravierender würde ich die Nutzung von Geräten im mobilen Arbeitsbereich einstufen. Wenn ich sehe und höre, welche Informationen beispielsweise im öffentlichen Verkehr laut ausgetauscht werden, besorgt mich das eher als das Aufsichtragen von Smartphones in Meetings.

Würden für eine Unternehmenspräsentation direkt Fakten

Für welche Wirtschaftssektoren, denken Sie, sind Regelungen

Solche Negativ-Stimmen können sich durchaus auf das Image einer Unternehmung auswirken, können aber zugleich als Chance verwendet werden, indem diese Kritiken aufgegriffen und Optimierungen herbeigeführt werden.

Bettina Hübscher Dozentin, Projektleiterin an der Hochschule Luzern (Wirtschaft) sowie Juristin und Risikomanagerin im Bereich Datenschutz­management & Compliance Risk bei der Advokatur Sury AG, Luzern.

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Frau Hübscher, teilweise geraten Unternehmen, die via google & Co. heikle Daten nach aussen kommunizieren, in rechtliche Grauzonen. Was halten Sie von zu ausführlichen Unternehmensprofilen? Als Unternehmer kann ich durch Social Media kostengünstig ein breites Publikum erreichen und durchaus bei potenziellen Kunden eine grosse Aufmerksamkeit erlangen. Die Social-Media- Plattformen können jedoch ein Risiko bezüglich Kontrollverlust mit sich bringen, etwa dann wenn Meinungen im Internet anders ausfallen, als es sich die Unternehmung wünscht.

aus dem Netz kopiert und vervielfältigt, könnten dabei möglicherweise Immaterial­ güterrechte untergraben werden? Ja klar, das kann auch passieren. – In erster Linie geht es jedoch darum, im schnellen Gebrauch von Social-Media-Technologien sich nicht in einem unkoordinierten Aktionismus zu verlieren oder sich zu verzetteln.

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RISIKEN MANAGEN

für einen sicheren oder ökonomischen Umgang mit Daten unerlässlich? Zuerst müssen wir uns eingestehen: Eigentlich ist eine solche Regelung, die für Sicherheit sorgt und gleichzeitig ökonomisch sein soll, bereits ein Widerspruch in sich. Ich bin der Ansicht, dass eine Revision des DSG (Abk.: Datenschutzgesetz) notwendig ist, das Gesetz aber nicht zu einem «veradministrierten» Datenschutzrecht entwickelt werden darf. Es ist für Branchen wie beispielsweise den Gesundheitsbereich unerlässlich, dass hier striktere Vorschriften gelten. Jedoch ist auch hier die Abwägung von zusätzlichen Regulierungen zur möglichen Umsetzung im Geschäftsalltag zu evaluieren. Wenn wir uns nur noch mit Bürokratie im Datenschutz beschäftigen müssen, haben wir wohl das Ziel verfehlt.

Hier braucht es zwingend die Diskussion zwischen «der Gesetzgebung» und Wirtschaftsvertretern, um eben sichere wie ökonomische Regelungen zu entwickeln. Sie plädieren für einen betriebsinternen Datenschutz mit einer klar definierten, unabhängigen Anlaufstelle. Wie könnte so ein Stab im vielschichtigen Arbeitsalltag funktionieren? Entweder haben wir eine definierte betriebsinterne Datenschutzstelle oder dann eine unabhängige Anlaufstelle, bei einer externen Fachperson, einer Datenschutzbeauftragten. Wenn die Unternehmung strengen regulatorischen Vorschriften unterliegt, weil sie mit hochsensiblen Daten zu tun hat, macht die zweite Variante durchaus Sinn. Meiner Meinung nach gibt es aber nicht «das eine oder das andere». Es müssen interne Res-

Gründe, heute Datenschutz zu betreiben Kostensenkung: – Ressourceneinsparungen durch Kontinuität im Businessprozess – Nutzung von praxiserprobten Vorgehensmodellen – Verhindern von Datenschutzverletzungen/keine Verfahren Wettbewerbsvorteil: – Zertifizierung der Unternehmung – Zertifizierung von Produkten – Verbesserung Unternehmensimage – Bessere Chancen/Transparenz im Submissionsprozess – Stärkung Rechtssicherheit Sicherheit:

– Sicherheitsniveau sichert Kundenvertrauen – Aktueller Stand Technik & Wissenschaft – Aktualität – Transparenz

Vertrauliche Informationen gelangen heutzutage unverzüglich aufs Netz. Rechtliche Guidelines gehören daher in jede Betriebsordnung.

sourcen und verhandenes Knowhow differenziert werden. Wie sollten sich heute, in dynamischen Zeiten, Sicherheitsverantwortliche auf die überall kommunizierende, digital geprägte Businesswelt einstellen? Sie sollten die relevanten Risiken und Chancen mit den zugrundeliegenden Massnahmen definieren (s. Infobox als Orientierungshilfe). Damit haben sie den wichtigsten Schritt gemacht. Sie sollten beachten, dass sich die Schnittstellen zwischen Technik, Management und Recht optimal ergänzen, Prozesse adäquate

Lösungen herbeibringen. Sie benötigen übrigens alle am Prozess Beteiligten, denn die digitale Transformation hält so oder so Einzug. Letztendlich sollte man eine eindeutige Strategie, eine unternehmerische Richtung einhalten. Darauf gründend können sie weitere Massnahmen treffen und Potenziale ausschöpfen. ■

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Wir bringen Ihre Daten zum Sprechen.

(Quelle: SNV. Unterlagen aus dem Seminar für Produktrisiko-Manager «Risikobereich Information – Auswirkungen auf meine Arbeit»).

Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) Die SNV führt Seminare und Veranstaltungen zu aktuellen Normungsthemen, Richtlinien und Gesetzen bezüglich Datenschutz und anderen rechtlichen Themen durch. Ein topaktuelles Weiterbildungsangebot aus erster Hand finden Sie unter: www.snv.ch

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Rüchligweg 101 CH-4125 Riehen Tel. +41(0) 61 643 26 43 Fax +41(0)61 643 26 44 info@iqs-consulting.ch www.iqs-consulting.ch

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QUALITÄT SICHERN Erfolg mit Industriegasen

Gastechnologien mit Zukunft Von Thomas Berner

Die Firma Messer Schweiz AG feiert dieses Jahr das 125-jährige Bestehen des Standorts in Lenzburg. Industriegase sind heute aus vielen Prozessen nicht mehr wegzudenken. Und mit Innovationen – etwa dem Recycling von CO2 – ist der Gashersteller gerüstet für die Zukunft.

D

as Firmengelände von Messer Schweiz AG liegt etwas ausserhalb des Städtchens Lenzburg, leicht versteckt zwischen Hauptstrasse und Wald in einer idyllischen Senke, die vom Aabach durchflossen wird. Dort war es auch, wo 1891 die Cartonfabrik Lenzburg gegründet wurde. Diese begann 1911 mit der Herstellung von Sauerstoff, was dann 1961 zur Umfirmierung in «Sauerstoffwerk Lenzburg AG»

führte. Die Firma Messer kam 1971 ins Spiel; die Kooperation mit diesem deutschen Familienunternehmen – dem grössten eigentümergeführten Industriegase-Unternehmen weltweit notabene – gipfelte schliesslich 2003 in der kompletten Übernahme der Firmenanteile und der erneuten Umfirmierung in Messer Schweiz AG im Jahr 2005. Unter diesem Namen ist das Unternehmen einer der führenden Lieferanten für Industriegase in der Schweiz. Abnehmer sind Industrieunternehmen, Spitäler wie auch Forschungsinstitute. Geliefert werden hauptsächlich Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Wasserstoff, Helium und Gasgemische. Heute beschäftigt die Messer Schweiz AG über 100 Mitarbeitende.

CO2-Recycling für Mineralwasser

Blick in die Abfüllanlage für Gasflaschen. 22

Ein eher jüngeres «Steckenpferd» von Messer Schweiz ist das Recycling des Treibhausgases CO2. In Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen Asco Kohlensäure AG in Romanshorn wurde eine Pilotanlage entwickelt, mit welcher sich das Kohlendioxid

aus Verbrennungsprozessen zurückgewinnen lässt. Dieses Verfahren sei viel wirtschaftlicher als die Beschaffung von CO2 aus dem Ausland, erläutert Dr. Hans Michael Kellner, Geschäftsführer von Messer Schweiz AG. «Der CO2-Markt ist interessant: Gerade im Sommer besteht eine gros­ se Nachfrage nach diesem Gas – just in der Saison, in der die Raffinerien ihre Anlagen warten». Die hohe Nachfrage im Sommer kommt von der Getränkeindustrie, welche das CO2 für ihre Getränke benötigt. So entstehen regelmässig Lieferengpässe – «das schlaucht jeweils uns und unsere Kunden», fährt Kellner fort. Die Pilotanlage läuft inzwischen mit Produktionskapazität, Messer Schweiz AG beliefert bereits namhafte Kunden mit dem darauf erzeugten CO2. «Geliefert wird in Nahrungsmittel-Qualität, gemäss der bekannten «CocaCola-Spezifikation». Und damit können wir das erwähnte Sommerloch gut schlies­sen. Die Pilotanlage vermag auch unseren Eigenbedarf in dieser Zeit zu decken. Gleichwohl sind Überlegungen im Gange für den Bau einer grösseren Anlage», so Hans Michael Kellner.

Und immer wieder: Regulierungen wohin man schaut Wann immer eine Neuentwicklung in die Praxis umgesetzt werden soll, müssen Regeln und Vorschriften erfüllt sein. Davon kann

Hans Michael Kellner ebenfalls ein Lied singen. Er erzählt: «Erst wollten wir ja die Pilotanlage hier auf dem Gelände in Lenzburg einrichten, weil wir hier eine Anlage für die Erzeugung von Wasserstoff betreiben, die viel CO2 abwirft in einer Reinheit, die man gut nutzen könnte. Die behördlichen Auflagen waren aber so gross, dass diese den Wert der Anlage überstiegen. Wir sitzen im Grünen; wir haben Wälder sowie einen Fluss; da müssen die Abstände eingehalten werden. Während der Abklärungen wurde das Gesetz dazu dreimal geändert! Wir haben zudem Hochspannungsleitungen in nächster Nähe, Abwasserleitungen etc. Dies alles führte dazu, dass wir die Anlage derart hätten zerstückeln müssen und sich ihr Betrieb deshalb nie gelohnt hätte. Glücklicherweise hat sich ein Partner finden lassen, bei dem wir die Anlage doch noch installieren konnten – und dies gleich in der Nähe der grössten Abnehmer, sodass sich Transportkosten einsparen lassen.» Grundsätzlich erlebt der Geschäftsführer von Messer Schweiz AG die Zusammenarbeit mit den Behörden als positiv. Doch er stellt auch fest, dass die Koordination unter den Ämtern nicht immer vorhanden ist. Es gebe Regelungen, die sich zum Teil widersprechen, weiss er aus Erfahrung. «Manche Gesetze überlappen sich. Gemäss der einen Vorschrift darf man etwas genau nicht machen, was in einer anderen Regelung aber sogar gefordert wird. Da sitzt man dann irgendwann mal zwischen Stuhl und Bank, denn wir möchten ja alles richtig machen.» Aber für ein Unternehmen, das sich mit einer Vielzahl von verschiedenen Gasen beschäftigt – manche davon völlig ungefährlich, andere wiederum brennbar – ist der Umgang mit Vorschriften und Regulierungen gleichsam tägliches Brot. MQ Management und Qualität 04/2016


QUALITÄT SICHERN Sicherheit und Qualität dank hoher Fachkenntnis Qualität und Sicherheit werden in Lenzburg grossgeschrieben. Zusätzlich bietet die Messer Schweiz AG für die Kunden auch Seminare an, wo der richtige Umgang mit Gasen geschult wird. Diese Sicherheitsseminare sind inzwischen gut besucht – von Vertretern aus allen Industrien, zumal diese ebenfalls grossen Wert auf die Sicherheit legen. «Wenn Mitarbeitende praktisch geschult sind – Bilder und LiveErfahrungen prägen sich bekanntermassen besser ein, dann ist dies auch sicherer für sie. Wir geben auch den Nachweis durch ein Zertifikat, dass Mitarbeitende entsprechend im Umgang mit Gasen geschult sind – das fordert ja nicht zuletzt auch die ISO9001-Norm,» so Hans Michael Kellner. Selbstredend ist auch die Messer Schweiz AG nach ISO 9001 zertifiziert. Und wenn man sich auf dem Firmengelände umschaut, erhält man nie den Eindruck, dass überall eine latente Gefahr bestehen würde. Das hängt eng mit der hohen Fachkenntnis des Personals zusammen – der ganze Stolz des Unternehmens. Die dienstältesten Mitarbeitenden sind schon mehrere Jahrzehnte für das Unternehmen tätig. Und wenn mal gespart werden müsste, dann sicher nicht beim Personal, betont Hans Michael Kellner. «Wir machen keine betriebsbedingten Entlassungen, weil unsere Leute sehr spezialisiert sind. Unsere Branche ist eben sehr speziell. Wir setzen alles daran, Mitarbeitende zu fördern und zu entwickeln, Knowhow zu vermitteln. Es wäre eine grosse Verschwendung, Leute in wirtschaftlich schweren Zeiten zu entlassen, und wenn es wieder aufwärts geht, neue Leute einzustellen, für deren Schulung wir rund zwei Jahre benötigen, bis sie auf dem nötigen Wissensstand sind. Deshalb prüfen wir immer zuerst andere Möglichkeiten.» MQ Management und Qualität 04/2016

Geschäftsführer Dr. Hans Michael Kellner: «Wir liefern recyceltes CO2 mit der Coca-Cola-Spezifikation.»

Der Treibstoff aus Abgas Auch wenn Industriegase als Produkte nicht besonders «sexy» sein mögen, bilden sie dennoch die Basis für verschiedene Innovationen. Ein Stichwort in diesem Zusammenhang ist etwa der Wasserstoff, den die Messer Schweiz AG in einem eigenen Cracker in Lenzburg selbst herstellt. Zusammen mit der EMPA und dem PaulScherrer-Institut arbeitet das Unternehmen an der Weiterentwicklung von Wasserstoff-Motoren. Den Wasserstoff-Antrieb sieht Hans Michael Kellner als eine Alternative unter vielen – wie auch den Elektroantrieb. Er weist darauf hin, dass das Thema «Wasserstoff» in einem grösseren Zusammenhang gesehen werden sollte. Noch einmal kommt er dabei auf das CO2 zu sprechen: «Mit CO2 kann man methanisieren, mit Methan hat man praktisch Erdgas und damit den Treibstoff. Mit anderen Worten: Aus Kehricht entsteht letztlich ein betanktes Fahrzeug. Ganz Europa ist nun auf diesen Zug aufgesprungen. Wenn das funktioniert wie beim ElektroAuto, dann wird auch der Wasserstoff zu einem ganz interessanten Medium», glaubt Hans Michael Kellner. Und auch sonst beurteilt er die wirtschaftlichen Aussichten des Unternehmens als nicht schlecht. Denn grundsätzlich würde ohne Industriegase vieles in der Schweiz stillstehen. Man denke dabei nur schon an die Spitäler und deren Versorgung mit Sauerstoff. Viele Krankenhäuser investieren derzeit in die Erneuerung ihrer Versorgungssysteme. Auch da kann Messer Schweiz ein gewichtiges Wort mitreden. «Wir

liefern Gase, aber auch alles rund ums Gas. Wir sind also auch für die ganze «Hardware» und deren Installation besorgt. Bei uns befindet sich deshalb auch eine eigene Ingenieurabteilung», erklärt Hans Michael Kellner. Dass gerade jetzt eine Art Investitionsboom herrscht, kommt nicht von ungefähr. «Viele Materialien, die wir verwenden, kommen aus Deutschland. Da profitieren wir natürlich von einem tiefen Einkaufspreis, den wir unseren Kun-

den auch weitergeben.» Aber auf der anderen Seite spürte auch Messer Schweiz die Auswirkungen der Aufhebung des fixen EuroFranken-Kurses. Denn exportorientierte Unternehmen haben ihre Produktion zum Teil zurückfahren müssen, und damit sank auch der Bedarf an Industriegasen. Aber insgesamt ist die Messer Schweiz AG so aufgestellt, dass es immer einen Bereich gibt, indem genügend Nachfrage besteht und damit auch für Profit gesorgt ist. ■

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QUALITÄT SICHERN Jetzt wird umgesetzt

«ISO 9001:2015 gibt dem QM eine ganz andere Flughöhe» Von Roland Glauser, Hubert Rizzi und René Wasmer

Die Revision der Norm ISO 9001 ist vollzogen. Zertifizierte Unternehmen auf der ganzen Welt passen ihre Qualitätsmanagementsysteme (QMS) nach und nach dem neuen Standard an. Hier die wichtigsten Eckpunkte und erste Einschätzungen dazu aus der Praxis.

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ormen müssen sich der Entwicklung des Marktes anpassen. Deshalb werden sie von der ISO-Organisation in angemessenen Zeiträumen revidiert. Die offizielle Publikation der revidierten Norm durch die internationalen ISO-Gremien erfolgte im September 2015. Dadurch entsteht Handlungsbedarf bei allen zertifizierten Unternehmen. Dies zu erkennen ist deshalb wichtig, weil durch die neue, einheitliche Grundstruktur der ISO-Managementsystem-Normen in der Folge auch weitere branchenspezifi-

Roland Glauser ist CEO der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und ManagementSysteme (SQS) in Zollikofen. Die weltweit tätige Zertifizierungsorganisation unterstützt Betriebe gleichzeitig mit der Aufdeckung von Verbesserungspotenzial. René Wasmer ist stellvertretender CEO der SQS. Als Mitglied der internationalen ISOFachgremien hat er die Normenrevision ISO 9001:2015 an vorderster Front mitgeprägt. Hubert Rizzi ist Mitglied der Geschäftsleitung SQS und Geschäftsführer der Liechtensteinischen Gesellschaft für Qualitäts­ sicherungs-Zertifikate AG (LQS) mit Sitz in Vaduz.

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sche ISO-Normen betroffen sind und angepasst werden, etwa in der Lebensmittelindustrie, im Automobilsektor u.a.m.

Viel näher am Management Die wachsende Vielfalt der Anwendergruppen, neue Managementwerkzeuge, sich ändernde Nutzerinteressen, aber auch der dynamische Wandel in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt sind die Treiber solcher Revisionen. Mit der Revision von 2015 erfolgte der entscheidende Schritt in die heutige Welt moderner Unternehmensführung. Nicht nur die Kunden- und Lieferantenbeziehung, sondern auch die betroffenen, interessierten Parteien einer Organisation stehen nun im Fokus. Das integrierte Prozessmanagement orientiert sich ausgeprägter am jeweiligen Kontext (Umfeld) der Unternehmung. Zusammen mit dem systematischen Abwägen von Chancen und Risiken (SWOT) wird das operative Geschäft gezielter mit der strategischen Führung verknüpft. Das ist neu.

Stärkere Wirkungsorientierung Einige Beispiele dazu: Die verstärkte Einbindung des organisatorischen Umfelds sowie die entsprechende Berücksichtigung der Erwartungen interessierter Parteien öffnen den Blickwinkel für Themen, die für den längerfristigen Erfolg der Unternehmung entscheidend und im QMS zu berücksichtigen sind. Dank dieser Verbindung von Operativem und Strategischem werden die beiden Führungsebenen besser miteinander verzahnt. Die Forderung nach risikobasiertem Denken hilft, sich auf wesentliche Faktoren zu fokussieren sowie Chancen zu nutzen und Gefahren zu reduzieren. Diese verstärkte Wirkungsorientierung fördert auf allen Stufen das Verständnis für den Einfluss der eigenen Leistungen und Handlungen auf die beabsichtigten Ergeb-

nisse des Qualitätsmanagementsystems. Der Steuerung der Qualitätsleistung über Messgrössen und Zielsetzungen, inklusive deren Überwachung über einen längeren Zeitraum, kommt eine grössere Bedeutung zu. Darüber hinaus kann die Dokumentation des Managementsystems flexibler gestaltet werden. Beispielsweise könnte, wo geeignet, anstelle einer schriftlichen Prozessbeschreibung die bereits vorhandene prozessorientierte IT-Applikation im System integriert werden.

Vereinfachte Grundstruktur – KMU bleiben flexibel Die vereinheitlichte Grundstruktur (High Level Structure) stellt einen Basistext, gemeinsame Benennungen und Definitionen zur Verfügung. Für Organisationen, die ein «Integriertes Managementsystem» mit zwei oder mehr Normen betreiben, z.B. Qualitäts- und Umweltmanagementsystem, wird dieser Ansatz besonders hilfreich sein. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren davon, dass die Anforderungen der revidierten Norm ISO 9001 auch dem besonderen Charakter dieser Betriebsgrössen Rechnung tragen und deshalb flexibel gehalten sind. Die Anwender werden darin bestärkt, auf die jeweiligen Rahmenbedingungen abgestimmte, eigene Methoden und Instrumente zu entwickeln und ins System zu integrieren. Diese müssen nicht aufwendig sein.

In 8 Schritten zur Umstellung auf ISO 9001:2015 – Auseinandersetzung mit der neuen Norm ISO 9001:2015 – Systemlücken identifizieren – Geeigneten Zeitpunkt für die Umstellung festlegen – Implementierungsvorgehen bestimmen (z.B. Projektplan) – Einbeziehen der wichtigsten Anspruchsgruppen (Management, Mitarbeitende usw.) – Aktualisieren des bestehenden Qualitätsmanagementsystems – Überprüfen der erfolgreichen Implementierung durch interne Audits – Vorbereiten der Rezertifizierung

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QUALITÄT SICHERN Empfehlungen für die Anpassung Die Umstellung von bereits zertifizierten Managementsystemen auf die Anforderungen der neuen Norm ist innerhalb einer Übergangszeit von 3 Jahren ab dem offiziellen ISO-Publikati-

onsdatum vorzunehmen (September 2015). Nach Ablauf der Übergangszeit ist die alte Version nicht mehr gültig. Es lohnt sich also, möglichst bald die Anpassungen zu planen. Organisationen, die sich neu für die Zertifizierung entscheiden, empfeh-

len wir, sich gleich an der revidierten Norm zu orientieren. Durch das aktive Mitwirken und Mitgestalten in den internationalen Revisionsgremien verfügt die SQS über das Know-how für notwendige Anpassungsmass-

nahmen in den zertifizierten Organisationen. Konkrete Empfehlungen sowie Unterstützung an Audits und an regionalen Seminaren erleichtern die Umstellung (vgl. www.sqs.ch). ■

Erste Einschätzungen aus der Praxis Was sagen «Quality Cracks» zur neuen Norm? Und wie gehen sie die Umstellung an? Hier einige Einschätzungen von Profis dazu – eingefangen aus der Diskussion anlässlich von SQS-Seminaren: Urs Sturzenegger, Leiter OEHS-Management der Stadler Rail-Group, Altenrhein Im Sinne von Business Excellence ist der ganzheitliche Ansatz der Revision zu begrüssen. Der Einbau der SWOT-Analyse und die verstärkte Berücksichtigung von Stakeholders tragen wesentlich dazu bei. Am ordentlichen Erfahrungsaustausch aller Q-Manager der Stadler Rail Group vom April in Berlin war die Normenrevision ein Thema. Wir werden diese gruppenweit nach einer einheitlichen Roadmap umsetzen. Vorteil daraus: harmonisierte Management-Systeme aller Stadler-Werke mit möglichst geringem Aufwand. Nadja-Sternik-Mäder, stv. Geschäftsführerin, Joma-Trading AG, Aadorf Der neue Denkansatz und die verknüpfte Vorgehensweise im System erachte ich als logischer wie bisher. Insbesondere für uns aus einem Klein- und Mittelunternehmen ergibt sich daraus ein wertvolles Führungs-Tool. Wir werden die Realisierung zügig auf der Basis einer GAP-Analyse vornehmen. Anna Ravizza, Direktorin, Residenz Au Lac, Bienne Die Normenrevision mit dem Akzent auf Ergebnisorientierung kommt zum richtigen Zeitpunkt. Ich erachte den risikobasierten Ansatz, die Stärkung des Leaderships und die Betonung der Prozess-Lenkung als wichtige Wegmarken, um unser Unternehmen wirkungsvoll mit einem Managementsystem zu führen. Auf die Neuerungen aus der Normenrevision sind wir gut vorbereitet. Hilfreich ist, dass wir bereits über Instrumente wie IKS (Internes Kontrollsystem) und SWOT (Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren) verfügen. Wir werden nun schrittweise die Anpassungen vornehmen − zuerst die Chancen und Risiken validieren, dann die Prozesse überprüfen. Die Residenz Au Lac hat im Sommer 2015 bereits die Rezertifizierung durchgeführt. Somit können wir auf dem entsprechenden Bericht der SQS aufbauen und gezielt die nächsten Schritte planen. Hanspeter Hafner, Leiter QUS Facility Management, Cofely Zürich Derzeit wird bei uns in zwei autarken Systemen gearbeitet – einerseits im Management-System und anderseits im QM-System. Uns kommt sehr entgegen, dass wir das QM-System auf die Ebene des Management-Systems führen und integrieren können. Indem das QM durch die Revision nun näher zum MS rückt, erreichen wir eine andere «Flughö-

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he». Die Sache wird so besser verzahnt und schafft Durchgängigkeit. Wir werden die Neuerung zusammen mit der Geschäftsleitung angehen, denn einige der neuen Instrumente sind in unserem Management-System bereits verankert. Jürgen Schellander, Verantwortlicher Managementsysteme, Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Trogen Für unsere Nonprofit-Organisation mit NPO-Label ist der Erfolg von der Effizienz im Fundraising abhängig. Entsprechend setzen wir im Kinderdorf die Schwerpunkte im System anders. Die neue Norm hat den Vorteil, dass wir unsere Themen fortan im Management-System besser strukturiert abbilden und abwickeln können. Wir werden das Ganze aus der Optik der Führung mit Einbezug aller Prozesseigner gemeinsam anpacken. Jürg Hubmann, SOCAR Energy Switzerland, Zürich Die Normenrevision ruft nach dem direkten Einbezug des Managements. Der Zeitpunkt liegt günstig, denn Instrumente wie SWOT-Analyse, Risiko-Portfolio u.a.m. sind im Unternehmen bereits eingeführt. Über die Gestaltung des Wissensmanagements habe ich schon klare Vorstellungen. Robert Hoesli, Manager Quality System, Rockwell Automation, Aarau Als besonders wertvollen Anstoss der neuen Norm empfinde ich den Stellenwert des Wissensmanagements. Es wird sich lohnen, diese Anforderung in eine schlanke und praktikable Form zu giessen, damit vorhandenes Know-how erhalten werden kann. Der erste Schritt besteht darin, die Managementreview zusammen mit allen Verantwortlichen zu konzipieren und als Prozess zu gestalten. Stephan Weber, Leiter Qualitätsmanagement, Sensirion AG, Stäfa Wir sind, wie ich das heute erkenne, eigentlich schon gut aufgestellt für die Revision. Bei der Dokumentation der interessierten Parteien und ihres Managements wollen wir aber noch näher hinschauen. Ich werde die Revision zusammen mit unserem Manager ‹Strategische Entwicklung› koordinieren. Guido Müller, Beauftragter für Energie, Sicherheit, Umwelt und Gefahrengut, B. Braun Medical AG, Sempach Auf den ersten Blick ist der Mehrwert der Normenrevision nicht direkt erkennbar. Sobald wir uns aber an die Umsetzung machen werden, wird sich das wohl ändern. Schon heute einsehbar ist, dass die neue einheitliche Struktur bei der Harmonisierung eines

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Zukunftsweisende Technologien und Innovationen Qualitätssicherung auf Welt-Niveau

30. Control Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Messtechnik Werkstoffprüfung Analysegeräte Optoelektronik QS-Systeme/Service

26. – 29. APRIL 2016 STUTTGA RT www.control-messe.de

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Integrierten Managementsystems unterstützt. Die Anpassung an die neue Norm wird in unserem Unternehmen bis Mitte des Jahres 2016 umgesetzt und auditiert sein. Die Schritte dahin hielten wir in einem Umsetzungsplan fest. Bereits nach der neuen Norm wurde die Management-Review pro 2015 konzipiert. René Leuenberger, Leiter Pflege und Qualität, Klinik Sonnenhalde AG, Riehen Die neue Norm ISO 9001:2015 ist eine grundlegende Weiterentwicklung. Sie nimmt Strukturen und Gesamtheit einer Institution im Gesundheitswesen ideal auf und bildet sie ab. Das ist im Vergleich zur alten Norm ein echter Fortschritt. Sie bietet mehr Gestaltungsfreiheit in der Abbildung und Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems, bezieht die Klinikleitung mit ihrer Führungsverantwortung und -steuerung stärker mit ein und berücksichtigt die einflussreichen Umweltfaktoren. Wir werden im Hinblick auf die Rezertifizierung 2016 die notwendigen Anpassungen in unserem Qualitätsmanagementsystem vornehmen. Dazu werden die neuen Anforderungen in Q-Zirkeln und in der Klinikleitung besprochen und Veränderungsmassnahmen eingeleitet. Jürg Mosimann, Teilbereichsleiter Branche Bau, SQS Zollikofen Aus meiner Erfahrung in der Baubranche sehe ich zum heutigen Zeitpunkt Folgendes: Die Grossen der Baubranche: Viele fortschrittliche Bauunternehmen haben Teile der neuen Normenanforderungen bereits in ihren Managementsystemen verankert. Die SWOT-Analyse (Stärken und Schwächen, Chancen und Gefahren) ist ein gutes Beispiel dafür, wie gleichzeitig QMS-bezogene Risiken und Chancen bestimmt und bei der Planung des QMS genutzt werden können. Die mit der Normenrevision verbundene Öffnung des Blickwinkels von der «reinen» Qualität hin zum strategischen und integrierten Prozessansatz, zum risikobasierten Vorgehen und zum Stakeholder-Einbezug erhöht nicht nur den Wirkungsgrad

des Systems für beabsichtigte Unternehmens- und QMS-Ergebnisse, sondern fördert auch Effizienz, fortlaufende Prozessverbesserungen und Akzeptanz auf allen Ebenen. Die Normenrevision bringt auch den Vorteil, das vorhandene Managementsystem schlank gestalten zu können. Ein unbürokratisch angelegtes, aber ergebniswirksames Prozessmanagement liefert die Basis dazu. Die Kleinen und Mittleren der Baubranche: KMUs sind erfahrungsgemäss auf der Prozessebene gut aufgestellt. Ihr Fokus wird deshalb in erster Linie auf der Einführung geeigneter Führungswerkzeuge liegen. SWOTAnalysen etwa sind in KMUs noch eher wenig verbreitet. Die KMUs profitieren aber nach erfolgter Einführung der neu geforderten Managementwerkzeuge von einer zuverlässig abgestützten Entscheidungsfindung – nicht nur im Geschäftsalltag, sondern auch auf längere strategische Sicht. Verbessern wird sich auch die Nachweissicherheit im Rahmen der Legal Compliance oder überall dort, wo Konformitätsbestätigungen verlangt oder erwartet werden. Robert Schneeberger, Leiter QManagement und Arbeitssicherheit, Band-Genossenschaft, Bern Der Einbezug des Risikomanagements und die verstärkten Forderungen bezüglich «Verantwortung der obersten Führung» und «Prozessorientierung» tragen hoffentlich dazu bei, dass in den Unternehmen der Begriff «Qualität» vermehrt in seiner ganzen Breite verstanden und Qualitätsmanagement als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren erkannt wird. Die meisten neuen Anforderungen, wie zum Beispiel das Risikomanagement und die Prozessorientierung, erfüllen wir schon heute. Die Implementierung dieser Faktoren in unser Integriertes Managementsystem und die restlichen nötigen Anpassungen werden wir nach dem Aufrechterhaltungsaudit der SQS in Angriff nehmen.

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CONTROL-NEWS Control 2016 – 30 Jahre im Dienste der Qualitätssicherung

Erst Qualitätssicherung macht Effizienz messbar Von Thomas Berner/pd

Im Jahr 2016 feiert die Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung ihren 30. Geburtstag. Dahinter steht eine 30-jährige Entwicklungsgeschichte der Qualitätssicherung. 30 Jahre Control stehen vor allem aber auch für die Einsicht, dass Qualitätssicherung in Produktionsbetrieben kein lästiges und teures Übel ist, sondern heute eine die Wertschöpfung beeinflussende Querschnittsfunktion in Produktionsunternehmen aller Branchen und Grössenordnungen darstellt. Die Messe findet vom 26. bis 29. April in Stuttgart statt.

tigung in Losgrössen ab 1 und hoher Termindruck für die JIT-Belieferung – die Herausforderungen an die Produktion und damit die integrierte Qualitätssicherung könnten grösser und vielschichtiger nicht sein. Dem wird die Control im Jahresrhythmus gerecht und sorgt dafür, dass neue Entwicklungen, optimierte Produkte und Systeme sowie vielversprechende Innovationen zeitnah ihren Weg in die industrielle Praxis finden. Denn nur dann und nur dort sind sie schnell von Nutzen und helfen, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern.

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Nicht nur Industrie 4.0

ls der Messemacher Paul E. Schall im Jahr 1987 das Wagnis startete, eine speziell auf das komplexe Thema Qualitätssicherung ausgerichtete Fachmesse zu veranstalten, war «QS» vielfach noch mit dem Signet «Mauerblümchen» behaftet und wurde als Randthema abgetan. Doch mit den steigenden Ansprüchen der Kunden sowie wachsendem Wettbewerbsdruck aus aller Welt kam der Qualitätssicherung eine erweiterte oder ganz neue Rolle zu, die in der Veranstaltungsform zur praxisnahen Präsentation und Beschaffung Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung eine integrierte Informations-, Kommunikations- und Business-Plattform fand.

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Schnell den Weg in die Praxis finden Heute fungiert die Control zum einen als weltweit anerkannter Branchen-Event mit global akzeptiertem Leitmessen-Charakter. Zum anderen steht die Control als Technologie- und Trend-Barometer für Qualitätssicherung «State of the Art» und gibt den Takt an, wenn es um die Vorstellung von Weltneuheiten bis zukunftsweisenden Innovationen geht. Zudem bildet die Control mit knapp 1000 Ausstellern aus 32 Nationen das Weltangebot an Technologien, Komponenten, Baugruppen, Teilsystemen und Komplettlösungen in Hardund Software ab. Mehr Variantenvielfalt, geringere Stückzahlen, wirtschaftliche(!) Fer-

Selbiges gilt bei der Umsetzung neuer Produktions-Philosophien und -Strukturen wie etwa der Industrie 4.0. Längst ist die Quali-

tätssicherung hier nicht mehr nur Begleiter, sondern Treiber, denn vor allem auf der Basis realer QSDaten werden Prozesse (nach) gesteuert, um in allen Prozessschritten effizient und damit wirtschaftlich fertigen zu können. Die Control zeigt von Technologien und Verfahren bis hin zu Komplettsystemen und schnellem Datenaustausch Detail- und Systemlösungs-Kompetenz auf und ist damit wesentliches Element aktueller und künftiger Industrie4.0-Strukturen. Herkömmliche mechatronische Messgeräte oder 3-D-Messtechnik, Mikro- und Endoskopie oder Bildverarbeitungs- und Visionssysteme, manuelle Prüflings-/ Einzelteil-Handhabung oder robotergestützte Serienprüfung,– weltweit zeigt allein die Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung alle relevanten Mittel und Wege auf, um die rati­ onell-wirtschaftliche Fertigung und Montage von Qualitäts-Produkten aller Art sicherzustellen.

Ausstellerneuheiten In den folgenden Abschnitten stellen einige der insgesamt mehr als 900 Aussteller ihre Neuheiten vor. Die Besucher erwarten zudem eine Sonderschau «Berührungslose Messtechnik», seit Jahren ein etablierter Branchentreff, sowie Fachvorträge und Technologieparks. ■

Control 2016: Wichtiges in Kürze Als Weltleitmesse für Qualitätssicherung führt die Control die internationalen Marktführer und innovativen Anbieter aller QS-relevanten Technologien, Produkte, Subsysteme sowie Komplettlösungen in Hard- und Software mit den Anwendern aus aller Welt zusammen. – Mehr als 900 Aussteller aus 32 Ländern – Intensive Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Allianz Vision, Fraunhofer IPA, Deutsche Gesellschaft für Qualität DGQ – Sonderschauen: Berührungslose Messtechnik (Halle 1, Stand 1602), Fraunhofer Event-Forum «Technik verstehen und erleben» (Halle 7, Stand 7504), Fraunhofer-Allianz Vision (Halle 1, Stand 1502) – Datum und Ort: 26.–29. April 2016, Landesmesse Stuttgart, 70629 Stuttgart – Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr, am Freitag 9 bis 16 Uhr – Eintrittspreise: Tageskarte EUR 28.–; 2-Tageskarte EUR 45.– – Weitere Informationen: www.control-messe.de

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CONTROL-NEWS Präzisionsmesstechnik mit überragender Wiederholgenauigkeit Das digitale Passameter von Feinmess Suhl zur Überprüfung von Fertigungstoleranzen geht in Serie. Das Messgerät zur Überprüfung von Fertigungstoleranzen bietet FMS ab sofort in drei Grössen an. Es besitzt einen robusten Messmittelkörper und ein neuartiges Induktive-Messsystem. Neben einer hohen Messgenauigkeit zeichnet sich das Digitalpassameter besonders durch seinen grossen Messhub von 4 mm aus. In Kombination mit dem von unten herangeführten Messtaster und dessen konstanter Messkraft sichert dieser grosse Hub eine extrem hohe Wiederholgenauigkeit von < 0,3 µm. Ferner zeigt Feinmess Suhl auch DIGIZ, ein innovatives, digitales Messgerät zum Messen von Innen- und Aussenverzahnungen aller Verzahnungsgrössen und -typen bis Qualität 9. Es erlaubt schnelle Vergleichsmessungen durch den Werker – sogar bei eingespanntem Werkstück. Die Berechnung der

Regelkreis-Prinzip statt konventioneller Qualitätssicherung Der Software-Hersteller iqs aus Bühl (Baden, Deutschland) zeigt auf der Messe, wie ein effizientes und effektives CAQ-System funk­ tionieren muss. Das Unternehmen zeigt mithilfe des iqs-RegelkreisPrinzips, wie sich CAQ-Lösungen zum Autopiloten machen lassen. Denn konventionelle Qualitätssicherung spürt Fehler im Regelfall mit Prüfroutinen auf und behebt diese erst nachträglich. Wiederholfehler sind dabei nicht auszuschliessen und auch aus den Prüfungen resultierende Informationen fristen ein «Inseldasein», da sie kaum aktiv zur Wissensgenerierung genutzt werden. Anders das iqs-Regelkreis-Prinzip: Es basiert auf dem kontinuierlichen Verbesserungs28

Kollaboratives Qualitätsmanagement

Prüfmasse erfolgt softwaregestützt auf der Basis vorhandener Parameter auf dem Verzahnungsdatenblatt. Messkugeln und -rollen sind standardmässig mit Durchmessern von 6...50 mm lieferbar. Und schliesslich ebenfalls vorgestellt wird der deutlich erweiterte DAkkS-Akkreditierungsumfang für Langen-Prüfnormale und Kalibriersysteme.

Q.wiki ist der Ort im Unternehmen, in dem Prozesse transparent dokumentiert werden, jeder Mitarbeiter sein Wissen einbringt und das Unternehmen gemeinschaftlich weiterentwickelt wird. Der Grundgedanke Interaktiver Managementsysteme ist, durch Partizipation aller Mitarbeiter stets aktuelle, akzeptierte und wirksame Vorgaben im Unternehmen zu etablieren. Das ist – kurz zusammengefasst – das Messethema von Modell Aachen

Wiki und modulare QM-Lösungen

Feinmess Suhl Halle 3 Stand 3311

prozess KVP und dem PDCA-Zyklus. Alle Module sind darauf ausgerichtet; Entwicklungs- und Produktionsprozesse werden transparent abgebildet, Fehlerquellen bereits im Vorfeld eliminiert und teure Prüfroutinen vermieden. Zu diesem Zweck werden alle Daten zentral verwaltet und stehen allen Modulen zur Verfügung. Durch den Informationsrücklauf – beispielsweise von FMEA und Prüfplanung – werden Reklamationen und die Fehlererfassung permanent aktiv genutzt, um Know-how aufzubauen. Durch dieses ständig wachsende Wissen entsteht ein konsequenter Qualitäts-Regelkreis.

iqs Software GmbH Halle 3 Stand 3416

Bild: © dizain – fotolia.com

Auf der Control präsentiert das Aachener Unternehmen ConSense GmbH, Entwickler von intelligenter Prozess- und Qualitätsmanagement-Software, die aktuelle Version von ConSense IMS|QMS|PMS. Die Software­ lösungen sind modular aufgebaut. Die Basisprodukte ConSense IMS|QMS|PMS für Integriertes, Qualitäts- und Prozessmanagement, ConSense FORMS für Formularmanagement und ConSense GxP für Validierungsmanagement lassen sich individuell und ganz nach Bedarf durch eine Vielzahl von Modulen, von Audit- bis Qualifikationsmanagement, ergänzen. Die Enterprise-Version

GmbH. Der Auftritt des Unternehmens steht denn auch ganz im Zeichen dieser Lösung, die ganz an bekannte Werkzeuge wie Wikipedia, Google oder Word angelehnt ist. In einem Vortrag unter dem Titel «Social QM – Kollaboratives Qualitätsmanagement auf Wiki-Basis» (27. April 2016, Aussteller-Forum, Foyer Ost, Stand FO-01) erläutert Modell Aachen die Lösung dem Publikum.

Modell Aachen GmbH Halle 7 Stand 7220

von ConSense IMS|QMS|PMS unterstützt komplexe Organisationen mit mehreren nationalen und internationalen Standorten und verschiedenen Sprachen. Und mit ConSense WIKI hat ConSense jetzt eine Wissens­ datenbank realisiert, die auf der Basis von Social-Media-Technologien unter anderem die klassische QM-Dokumentation unterstützt. ConSense WIKI als Ergänzung zu ConSense IMS|QMS|PMS schafft einen Wissenspool, in dem Informationen geteilt und vielseitig genutzt werden können. Die Themeneinträge lassen sich untereinander oder z. B. mit QM-Dokumenten oder Prozessen verlinken. Das sorgt für schnelle Sucherfolge, funktionierenden Wissenstransfer und ein lebendiges Qualitätsmanagement, das den Arbeitsalltag erleichtert und Synergien schafft.

ConSense GmbH Halle 1 Stand 1315 MQ Management und Qualität 04/2016


CONTROL-NEWS Funktionscluster für die Arbeitswelt im Qualitätsmanagement von morgen

Der Ulmer MES-Hersteller Guardus Solutions liefert nach eigenen Angaben die Grundlage für erfolgreiche Industrie-4.0-Projekte. Aufgeteilt in die fünf Kernberei­ che «Mobilität», «Prozesstransparenz», «Online-Informationen», «Kennzahlen & KVP» sowie «Mitarbeiterqualifikation» liefert Guardus alle relevanten Bordmittel –

Breites QMS-Portfolio Seit Juni 2015 gehört die ehemalige IBS AG zur Siemens Industry Software GmbH in Köln. Auch unter neuer «Schirmherrschaft» tritt das Unternehmen mit seinen Lösungen für das Qualitätsmanagement (CAQ Software, CAQ System), Produktionsmanagement (MES MOM Software), Traceability und Compliance Management an der Control auf. Mit der IBS QMS-Software CAQ = QSYS® Professional etwa steht eine Lösung zur Verfügung, die durch ihre Prozessorientierung, Integrationsfähigkeit und Modularität kundenspezifische Anwendungen ermöglicht – unabhängig von Fertigungs- und Verfahrenstiefe, Produktionsverfahren und -modell sowie der Stufe der Zulieferkette. CAQ = QSYS® Professional ist eine mehrsprachige, branchenübergreifende CAQ-Standardlösung MQ Management und Qualität 04/2016

sowohl aus technologischer und funktionaler als auch arbeitsergonomischer Sicht. Auf diese Weise etablieren Unternehmen schrittweise ihr IT-Rückgrat für einen fertigungsintegrierten Qualitätsmotor, der in Sachen Prozesssteuerung alle Parameter rund um Mensch, Maschine, Produkt und Werkzeug in Echtzeit vernetzt, überwacht und analysiert. Im Zentrum des 4.0Funktionsnetzes stehen intelligente Assistenzsysteme, welche den Mitarbeiter von morgen bei seiner Arbeit als Entscheidungs- und Erfahrungsträger proaktiv und vor allem effizient unterstützen.

Guardus Solutions AG Halle 1 Stand 1617

(Qualitätsmanagement-Software) und unterstützt die Normen (DIN EN ISO 9000, TS 16949, Q 101 und VDA 6.1). Sie unterstützt die mobile Qualitätsdatenerfassung via Spracherkennung oder Handhelds und bietet einen hohen Bedienerkomfort. Ebenfalls bietet IBS Software-Lösungen für FMEA, APQP-Software, Lösungen für Garantie- und Gewährleistungs­ management, Auditmanagement, Suppliermanagement sowie für die Rückverfolgung von Produktund Prozessdaten an. Teil des breiten Produktportfolios ist auch die MES Software IBS:prisma, welche die Anforderungen an das Energieeffizienzmanagement nach DIN EN 16001 erfüllt.

Frankreich mit Gemeinschaftsstand Busi ness France, die nationale Agentur im Dienste der Interna­ tionalisierung der französischen Wirtscha ft, richtet zum ersten Mal einen Gemeinschaftsstand mit 126 m² auf der Control aus. Der französische Verband für Produktionsmaschinen und -technolo­ gien, SYMOP, ist bei dieser Veranstaltung der offizielle Partner des Länder-Pavillons. Die französische Industrie für Mess- und Kontrollsysteme zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt der für zahlreiche Anwendungen bestimmten Produkte aus: Bauwesen, Luftfahrtindustrie, chemische Indus­ trie, Nahrungsmittelindustrie sowie die Bereiche Energie und Transport sind Absatzmärkte für den Sektor. Die Marktführer in

3D-Inline-Prüfsystem für Zahnräder In Kooperation mit verschiedenen Universitäten hat der französische Hersteller Mesure-Systems-3D (MS3D) ein berührungsloses In­ line-Prüfsystem speziell für Getriebe entwickelt. Mit der sogenannten GearInspection kann beispielsweise eine Verzahnung mit 23 Zähnen in weniger als zehn Sekunden komplett in 3D vermessen werden. Durch die 3D-InlinePrüfung erhält der Hersteller bei jeder Änderung der Fertigungs­

diesem Bereich sind hauptsächlich Tochtergesellschaften von internationalen Konzernen wie Itron, Schlumberger, Zodiac Aerospace oder grosse französische Firmengruppen wie Thales und Safran. Zum Sektor gehören aber auch viele unabhängige Kleinstunternehmen sowie KMU: Davon haben viele ein spezifisches Know-how entwickelt, mit dem sie sich in Frankreich und im Ausland haben durchsetzen können. Diese Firmen sind im Allgemeinen auf Spitzenaktivitäten spezialisiert und in Nischenmärkten positioniert. Ein Beispiel ist etwa der Hersteller Mesure Systems 3D (siehe unten), der viele Kunden aus dem High-Tech-Bereich beliefert: Airbus, Audi, Boeing, Bombardier, Porsche, Volkswagen, Skoda und Siemens.

parameter in Echtzeit Informationen darüber, welche Auswirkungen diese haben. Bei einer vergleichbaren Kontrolle mit taktilen Messmaschinen, die mindestens fünf Minuten in Anspruch nimmt, ist das nicht möglich. Die GearInspection erlaubt somit eine Optimierung im laufenden Prozess, was mit entsprechend hohen Einsparungen einhergeht.

Mesure-Systems-3D Halle 1 Stand 1230

IBS Halle 5 Stand 5532 29


KOLUMNE Hannes managt

Hannes in der Auszeit Von Stefan Häseli

E

s ist soweit: Hannes darf aufgrund der Dienstalter-Regelung drei Monate Auszeit nehmen. Früher war es üblich, darauf zu verzichten. Das war ursprünglich auch Hannes’ Plan gewesen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Früher galt als «unbelastbar», wer «einfachmal» drei Monate abtauchte, inzwischen avanciert er zum Trendsetter.

Der moderne Mann zieht sich zurück, macht sich rar und zeigt, dass er die Abteilung so gut organisiert hat, dass es durchaus mal ohne ihn geht. In Weiterbildungen lernt man das schon lange und es ist wissenschaftlich bewiesen, dass alle Beteiligten davon profitieren. Aber erst seit der neue CEO die Geschicke leitet, wird die Erkenntnis wirklich in der Praxis umgesetzt. Auch Hannes’ Chef ging vergangenes Jahr drei Monate in einen Bildungsurlaub nach Hawaii. Work-Life-Balance unter Palmen. Einmal mehr zeigt sich, dass ein gutes Vorbild durch nichts zu ersetzen ist.

Stefan Häseli regt als ehemaliger Kabarettist und gefragter Infotainer täglich dazu an, wirkungsvolle Kommunikation mit Spass zu erleben. Als Coach und Trainer für Führungs-, Verkaufs- und Kommunikationsthemen begleitet er seit vielen Jahren Führungskräfte in grösseren Organisationseinheiten. «Hannes managt» ist eine Geschichtenserie, die mit feinsinniger Satire Themen aus der Managementetage aufs Korn nimmt. www.atelier-ct.ch und www.stefanhaeseli.ch

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Hannes räumt den Schreibtisch auf. Und zwar so, dass er drei Monate weggehen kann, sich aber nach dieser Zeit auch wieder zurechtfindet. Alles versorgen, aber nichts verstauen. Der Stellvertreter weiss Bescheid, wo er ihn zur Not erreichen kann. Hannes mochte denn doch nicht alle Geheimnisse aus der Kategorie «das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-ist-aber-nirgends-aufgeschrieben» preisgeben. Bei allem Vertrauen… man weiss ja nie, auf welche Ideen die Leute kommen, wenn seine Abwesenheit problemlos sein würde. Der Findungsprozess, was er in den drei Monaten tun will, war nicht ohne. Einmal mehr hat Hannes dank seinem Organisationstalent ein raffiniert austariertes Auswahlverfahren zelebriert. Von der grundsätzlichen Definition von «Bildung», «Erholung», «Zwischenbilanz im Leben ziehen» bis zu «Zeit für sich zu haben». Verknüpft mit einer in bewährter morphologischer Manier aufgelisteten SWOT-Analyse zu den gesammelten DreimonatsProgrammen kristallisierten sich die Favoriten heraus. Et voilà, nach mehreren Wochen akribischer Erkenntnissuche kam er zum Schluss: «Ich werde drei Monate Hausmann». Dafür geht seine Frau in den schon lange ersehnten Mal-dich-frei-Workshop, der just drei Monate dauert. Dort will sie ihre künstlerischen Fähig-

keiten vertiefen im Bereich «inneres Seelenleben auf Papier bringen». Hannes geht perfekt vorbereitet in diese Phase. Er hat bereits alle Menüpläne der nächsten drei Wochen aufgesetzt. Selbstverständlich auch optisch dargestellt samt der Verteilung der wichtigsten Vitamine pro Mahlzeit und Woche, denn er will ausgeglichen kochen. Daraus entwickelte er ebenfalls den Einkaufplan für die ganze Periode. Das hat ungeahnte Vorteile. Die Sonderangebote in den Kaufhäusern der Stadt und der Umgebung können so gezielt genutzt werden. Allerdings nur, wenn es langfristig geplant wird, ansonsten werden die Sparanstrengungen durch die Mehrarbeit wegen der Suche nach den besten Angeboten wieder zunichte gemacht. Seine Pausentermine sind im Mailsystem, das er sich zu Hause auch installiert hat, fixiert. Noch hat er nicht alle Pausenpartner kontaktieren können. Auf der Suche nach Gesinnungsgenossen, fand er im Internet bereits drei Männer, die ebenfalls Hausmann machen. Ein wichtiger Kontakt ist die Nachbarin, die er für Notfälle aller Art immer in Bereitschaft halten möchte. Denn seine Frau in den Workshops anzurufen, geht absolut nicht. Sie hats verboten. Ausserdem würde der störende Anruf wohl sofort auf einem der Bilder sichtbar. Und darauf will Hannes verzichten.

Ganz besonders stolz ist Hannes auf die neu eingerichtete Lagerbewirtschaftung. Seine jahrelange Erfahrung als Führungskraft in einem Produktionsunternehmen kommen ihm einmal mehr zupass. Er hat bereits alle vorrätigen Lebensmittel im Computersystem erfasst. Alles ist abrufbar: nach Stichwortsuche, Ablaufdatum, Vitamingehalt oder Lagerort. Die Vorräte hat er in wochenlanger Arbeit mit einem BarcodeLabel versehen. Mit dem auf e-bay erworbenen Scanner ist das System nun komplett. Vom ersten Hausarbeitstag an ist es möglich, dass sämtliche Lebensmittel, die aus dem Vorrat geholt werden, abgescannt werden können. Das System verbucht das Produkt im Ausgang und erstellt automatisch die Einkaufliste. Ein Kollege aus der IT hat das System so programmiert, dass die Einkaufsliste mit den manuell erfassten Sonderangeboten abgeglichen wird. Falls es dort keine Übereinstimmung gibt, löst das System automatisch einen Bestellvorgang in einem vordefinierten Online-Kaufhaus aus. Damit gar nichts schief gehen kann, erhält Hannes zusätzlich eine SMS-Nachricht mit den besten Angeboten etwa von frischen Teigwaren. Eine kurze Bestätigung auf die vorprogrammierte Nummer und schon wird die Ware vom Hauslieferdienst vor der Haustüre präsentiert. Hannes fühlt sich richtig gut vorbereitet. Die Auszeit soll ja ein Ausgleich sein. Mal was anderes erleben, ohne gleich die geordneten Lebensbahnen über den Haufen zu werfen. Genau diese Prise Vertrautheit macht Hannes Mut, dass er die drei Monate gut übersteht. Den Malkurs kann er dann immer noch nachholen, vielleicht gibt es ihn im Weiterbildungsangebot seines Unternehmens ja mal … ■

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AGENDA/VORSCHAU

IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare Swiss Information Management Forum

Am 11. Swiss Information Management Forum wird aufgezeigt, wie Unternehmen mit der digitalen Transformation umgehen. 21. April 2016, Swissôtel in Zürich-Oerlikon www.im-forum.ch

Zukunftsfähigkeit durch Digitale Transformation

Für Unternehmer und Führungskräfte, die sich mit der Digitalen Transformation ihrer Organisation auseinandersetzen, um ihr Geschäftsmodell auf die Zukunft auszurichten. 3. Mai 2016, Nottwil www.swiss-excellence-forum.ch

Tag der Schweizer Qualität

Mensch und Systeme und die Digitalisierung der Arbeitswelt. Die Veranstaltung endet mit einer Keynote über Fachkräftemangel und die Generation Y. 10. Mai 2016, Kursaal Bern www.saq.ch

ISO 9001:2015

Major Revision, Significant Chances 11. Mai 2016, Olten www.snv.ch

Sicherheit in Informationssystemen

Wissens-Management von Informationen und Systemen sowie deren Sicherheit. Beginn: laufend Campus ZHAW School of Management and Law, Winterthur www.zhaw.ch

Photonik Kolloquium der NTB Buchs

Neuartige Integrierte Mikro-Optik für Sensorik und schnelle Datenübertragung mit Dr. Felix Betschon, VarioOptics. 26. April 2016, NTB Buchs carsten.ziolek@ntb.ch

Digital Economic Forum

Where the digital industry and fintech world meets. Herausforderung Zukunft. 26. und 27. April 2016, Park Hyatt Zürich www.digitaleconomicforum.ch

Mitarbeitende für Nachhaltigkeit engagieren

Nachhaltigkeit – nicht nur Chefsache. 11. Mai 2016, Basel www.oebu.ch

energie-cluster.ch Jahrestagung 2016 Hauptthemata: «IT und Energie: Überblick, Innovationen, Anwendungsfelder» und Industrie 4.0. 31

TÜV-Seminare 23. Mai 2016, Stade de Suisse, 3014 Bern www.energie-cluster.ch

Business Risikomanager Lehrgang I

SVTI (Schweizerischer Verein für technische Inspektionen), siehe ISO 31000 und ONR 49000 (neue Ausgabe 2014). 23. bis 25. Mai 2016, 8304 Wallisellen http://akademie.swissts.ch

Photonik Kolloquium der NTB Buchs

Die Erfassung der Welt – eine digitale Herausforderung für die Photogrammetrie mit Rüdiger Wagner, Leica Geosystems 31. Mai 2016, NTB Buchs carsten.ziolek@ntb.ch

Operative Excellence

Das Excellence Führungsseminar für das mittlere Management und Unternehmensentwickler ab 1. Juni 2016, Luzern www.swiss-excellence-forum.ch

21. Symposium für präklinische und klinische Notfallmedizin

Nord

ISO 9001:2015 7 W-Fragen an die Unternehmensleitung 1. Juni, Stuttgart Good Manufacturing Practice, GMPLeitfaden zur «Guten Herstellungspraxis» 23. und 24. Juni, Frankfurt Auskunft: www.tuev-nord.de

Rhein

Qualitätsauditor (TÜV) 6. bis 10. Juni, Köln Qualitätsbeauftragter (TÜV) Industrie – Modul 2 6. bis 9. Juni, Hannover Auskunft: www.tuv.com

Qualitätsbeauftragter (TÜV) Dienstleistung – Modul 2. 6. bis 9. Juni, Hannover

Risikomanagement im QM Anforderung der DIN EN ISO 9001:2015 kennen und praktisch umsetzen 6. und 7. Juni, Nürnberg 27. und 28. Juni, Sulzbach Betrieblicher Gefahrstoffbeauftragter Aufgaben, Pflichten und Verantwortung 13. und 14. Juni, Sulzbach

Anlässe im Ausland Weiterbildung per Fernstudium

Auskunft: www.tuev-saar.de

Thüringen

Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitäts­ manager TÜV, Qualitätsauditor TÜV. Beginn: jederzeit www.fernschule-weber.de

Interner Umweltauditor – Umweltbetriebsprüfer (TÜV) 20. bis 23. Juni, Leipzig

QM Ausbildung

SÜD

Control 2016

Mittel und Wege, um die Fertigung und Montage von Qualitätsprodukten sicherzustellen. 26. bis 29. April 2016, Landesmesse Stuttgart www.control-messe.de

Analytica

25. Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie 10. bis 13. Mai 2016, Messe München www.analytica.de

Europäische Nachhaltigkeitswoche

2016 werden die Aktionen in Deutschland automatisch in die Europäische Initiative einfliessen. 30. Mai bis 5. Juni 2016 www.aktionstage-nachhaltigkeit.de

45. Jahrgang erscheint 10x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623

Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» der Fach- und Spezialpresse.

Herausgeber SAQ/galledia verlag ag Verlagsleitung: Rehné Herzig Druckauflage 6970 Ex. Verkaufte Auflage 2620 Ex. (wemf-beglaubigt) Redaktion Thomas Berner, lic. phil. I (MA) Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T 058 344 93 61, F 058 344 93 62 thomas.berner@galledia.ch Michael Merz T 058 344 98 64 michael.merz@galledia.ch Produktion galledia ag, CH-9230 Flawil

Saar

Blackout-Strommangellage im Spital 20. Juni 2016, Universitätsspital Zürich Anmeldungen an: blackout@usz.ch

Komplettlehrgänge für Qualitätsmanager Beginn: monatlich www.cqa.de

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Auskunft: www.tuev-thueringen.de Implementierung eines international funktionierenden Qualitätsmanagementsystems 6. und 7. Juni, Regensburg 27. und 28. Juni, Hamburg Auskunft: www.tuev-sued.de

WZL-Forum

Methodenseminar – Gestaltung effizienter Produktbaukästen 1. und 2. Juni, Aachen Logistik in Zeiten von Industrie 4.0 9. Juni, Aachen Auskunft: www.wzlforum.rwth-aachen.de

Management-Circle

Was etablierte Unternehmen von Startups lernen 6. und 7. Juni, Berlin Lean Startup anwenden – Vertiefungsseminar 8. Juni, Berlin Auskunft: www.managementcircle.de

Schweiz Verlag galledia verlag ag Hafnerwisenstrasse 1, CH-9442 Berneck T +41 (0)58 344 92-92, F -20 www.galledia.ch Product Manager: Rolf Gubelmann Anzeigen Kömedia AG Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 info@koemedia.ch, www.kömedia.ch Abonnenten-Service galledia verlag ag Hafnerwisenstrasse 1, CH-9442 Berneck T +41 (0)58 344 95 64, F -54 abo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch Einzelnummer CHF 14.30 Jahresabonnement CHF 128.– Ausland CHF 169.– Offizielles Publikationsorgan der SAQ Swiss Association for Quality, www.saq.ch Deutschland, Österreich Verlag TÜV Media GmbH Am Grauen Stein, D-51105 Köln Geschäftsführung: Gabriele Landes Anzeigen Gudrun Karafiol T 0221 806-3536, F -3510 gudrun.karafiol@de.tuv.com Abonnenten-Service Iris Weinmeister T 0221 806-3520, F -3510 iris.weinmeister@de.tuv.com Einzelnummer EUR 113.50 Jahresabonnement EUR 115.– Die Kündigung des Abonnements ist mit einer Frist von 6 Wochen zum 31. Dezember möglich und schriftlich an den Verlag TÜV Media GmbH zu richten. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Verlages. Weitere Titel der galledia: Marketing & Kommunikation, ORGANISATOR, Immobilien Business, TIR transNews, KMT kommunalTechnik, Moto Sport Schweiz, Moto Sport Suisse, UmweltPerspektiven, Carrossier


Wo Qualität Leben schützt, sichert IQSoft alles, was zählt. Daniel Brändle, Process Quality Manager, DYCONEX AG, Bassersdorf

«IQSoft einzusetzen, ist smart, ich gebe es nicht mehr her.» Messbare Verbesserungen, Zeitersparnis, Kostensenkung, Auditvereinfachung, Schulung im Griff und absolute Kontrolle über fast 7000 relevante Verknüpfungen aus rund 300‘000 Möglichkeiten. Das sind die Hauptvorteile des elektronischen Qualitätsmanagements mit IQSoft beim Medizinalzulieferer DYCONEX in Bassersdorf. Fehler wären hier fatal. Oder wie es Daniel Brändle, Leiter Prozessqualität ausdrückt: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, denn wir brauchen Tatsachenbeweise.»

IQS AG Untere Brühlstrasse 21 Postfach CH-4800 Zofingen Phone +41 62 745 10 45 Fax +41 62 745 10 55 info@iqs.ch www.iqs.ch

Genau dafür nutzt DYCONEX seit 12 Jahren IQSoft, den Schweizer Marktleader für elektronische Qualitätsmanagement. Alles Weitere, vom kostenlosen Upgrade bis zur einfachen Übernahme bestehender Datensätze, erfahren Sie hier: www.iqsoft.ch und: +41 62 745 10 45.

www.qualitymaker.ch


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