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INHALTSVERZEICHNIS Bd. 2, Nr. 6. 1932. Seite . . . . . . . . . . . . . . . . . . I33 Schriftleitung . Rückblick und Ausblick, Dr. B. Rüfenacht, SAS . . . . . . . . . I34 Rund um Surley, Dr. H. Hoek, SAS . . . . . . . . . . I37 Pioniere des Skilaufes im Engadin, Dr. H. Hoek, SAS . . . . . . . 150 Von alten Ski in Graubiiiiden, Dr. H. Hoek, SAS . . . . . . . 156 Hedi Braus, eine Skifahrer-Darstellerin, J. Dahinden . . . . . . . . . I73 Die Entwicklung des Abfahrtslaufes in Deutschland, Baron Le Fort . . 175 Eis, Dr. H. Hoek, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 Abfahrtsnoten und Kombination, Dr. K. Roesen, SAS . . . . . . . . . . . 185 Die 3er Kombination, Dr. F. Martin . . . . . . . . . I94 Kombination und Meisterschaft, Dr. Walter Amstutz, SAS . . . . . . . . . 203 Kombination und Einzelmeisterschaft, Fritz Erb . . . . . . . . . . 207 Wandlungen, Dr. H. Hoek, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Die FIS-Rennen in Cortina dlAmpezzo, Willy Ronomo, SAS . . . . . . . . . 213 Die Winter-Olympiade in Lake Placid, Cesare Chiogna . . . . 221 8. Akademische Skiwettkämpfe aller Länder und 8. Schweizerische Ski-Hochschulrneisterschaft, Dr. B. Rüfenacht, SAS . . . . . . . . . . . . . . . 227 Das dritte Kilometerlanc& auf Ski in St. Moritz, R. Straumann . . . . . . . . 240 Das 5. Rennen um den Zürcher Hochschulbecher, A. Naumann SAS . . . . . . 245 Das 5. Arlberg-Kandahar-Rennen, Werner Salvisberg, SAS . . . 249 Ski-Chilbi des SAS Zürich, Hugi SAS . . . . . . . . . . . . . . . . 257 Unsere Ehrenmitglieder : Conte Aldo Bonacossa, Schriftleitung . . . . . . . . . 260 Klubnachrichten und Mitteilungen der Schriftleitung . . . . . . . . . . . 261 Beilagen : 12 Tiefdrucke.
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Die S t a d t
Pnoto. H. K e m p f . Bern
VON DR. B. RÜFENACIIT ZE NTRALPRÄSIDENT
Der Titel allein könnte Betrachtungen über die politische und weltwirtschaftliche Lage vermuten lassen. Glücklicherweise hat der Schreibende sich mit solchen Angelegenheiten nicht zu befassen. Er kann sich darauf beschränken, in einigen Worten zu erwähnen, dass der Schweizerische Akademische Skiclub auch im Berichtsjahr floriert hat und dass ihm auch für die nächsten Jahre ein guter Stern zu leuchten scheint. Wenn auch der Mitgliederfang in grossem Stil nicht Grundsatz des SAS ist, so dürfen wir uns trotzdem über den nicht unerheblichen Zuwachs von 24 neuen Hasen herzlich freuen. Es ist uns dies ein erneuter Beweis dafür, dass es vorwärts und aufwärts geht, dass sich der SAS und seine Bestrebungen entwickeln und ausdehnen. Vor allem ist als wichtiger Schritt unserer territorialen Ausdehnung die Gründung einer Sektion an der Handelshochschule St. Gallen hervorzuheben. Heil SAS St. Gallen ! Nicht in territorialer, sondern vor allem in qualitativer Hinsicht darf die anlässlich der letzten Generalversammlung getroffene Wahl des Conte Aldo Bonacossa zum Ehrenmitgliede unseres Clubs gewertet werden. Es gereicht dem SAS zur Ehre, den Vorkämpfer und unermüdlichen Förderer des akademischen Skisportes in Italien zu seinen Mitgliedern zählen zu dürfen. Die Bewegungen im Mitgliederbestand während des Berichtsjahres ergeben folgendes Bild : Herbst 1931 : 7 Ehrenmitglieder, 92 Alte Herren und 60 Aktivmitglieder ; total I 59. Heutiger Bestand : 8 Ehrenmitglieder, 98 Alte Herren, 62 Aktive; total 168. Neueintritte : I Ehrenmitglied, 8 A. H . und 15 Aktive; total 24. Austritte : 15. Vermehrung : I Ehrenmitglied, 6 A. H., 2 Aktive; total 9. Heute an der Tagesordnung stehende Sparmassnahmen haben die Schriftleitung glücklicherweise veranlasst, nur wenig Raum für diesen Bericht zur Verfügung zu stellen. Es muss deshalb mit dem nur flüchtigen Streifen
der wichtigsten Ereignisse des Berichtjahres sein Bewenden haben. Als solche sind hervorzuheben : Die Inbetriebnahme des Trainingschalets in Mürren, die Herausgabe der Club-Hausschrift Der Hase )I, die Schaffung eines neuen Reglementes zur Erlangui~gder Würde eines Schneehasen die Beschickung bedeutender Skiwettkämpfe, das Niclztzustandekommen vorgesehener Konkurrenzen und nicht zu vergessen, die Durchführung eigener Rennen. Während der Neujahrsferien wurde in Mürren, dem Standort des Trainingsclzalet, unter der vorzüglichen Leitung unseres Mitgliedes Gottlieb Michel bei starker Beteiligung wacker und mit nicht geringem Erfolg geübt. Auch später noch stellte sich unser Mürren-Trainer den Mitgliedern in entgegenkommender Weise zu Ubungsfalzrten zur Verfügung. Die im vorhergehenden Jahr beschlossene Club-Schrift Der Hasen gelangte in 2 Nummern, die bei den Mitgliedern allgemein Anklang gefunden haben, zur Herausgabe. Infolge gewisser Schwierigkeiten konnten leider weitere Nummern nicht erscheinen. Durch einen izeuen Vertrag mit der Imprimerie Populaire in Lausanne ist es nun möglich geworden, für die nächsten Jahre die Herausgabe des Hasen » mit 4 Nummern jährlich sicherzustellen. Nachdem das von einer Spezialkommissio~lausgearbeitete erste Sclzileehasen-Reglement sich in der Praxis des letzten Winters nicht bewährt hat, beschloss die Frühlings-Generalversammlung Aufstellung eines neuen Reglementes. Dessen Bearbeitung liegt gegenwärtig in den Händen unserer bestqualifizierten Mitglieder. Es steht ausser Zweifel, dass das neue und nun hoffentlich endgültige Reglement diejenigen Bedingungen festlegt, die es nur unseren Besten ermöglichen, den Titel eines ((Schneehasen)) zu erlangen. Hervorgehoben darf in diesem Zusammenhange noch werden, dass im verflossenen Jahre die Statuten ausnalzmsweise keine Anderung erfahren haben. Wie üblich, hat der SAS auch im Berichtsjahre eine stattliche Anzahl von Wettkämpfen beschickt. Nicht selten hat der SAS-Pullover unter den Preisträgern hervorgestochen. Besonders erwähnt seien hier die für unsern Club erfreulichen Resultate des Parsenn-Derbys, des Schweizerischen Skirennens in Zermatt, verschiedener Sprungkonkurrenzen, des Grimselrennens U . a. m. Die Sektion Zürich ist mit ihren Mitgliedern Kielland, Streiff, Loopuyt und Luymes in überwiegendem Masse an diesen Erfolgen beteiligt. Ganz besonders seien hier auch noch ihre Bemühungen um die Förderung des Slalomlaufes im Toggenburg hervorgehoben. Als Opfer der Krisis müssen gebucht werden das Nichtzustandekommen der traditionellen Rennen England-Schweiz und DeutschlandSchweiz. Dagegen hat sich der SAS erstmals bei den österreichischen akademischen Ski-Meisterschaften durch sein Berner Mitglied Robert Büchi vertreten lassen, dem es gelungen ist, auch in dieser harten Konkurrenz iinsere Farben ehrenvoll zu verteidigen. ((
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Photo :ß r . Amstutr
Photo :Niedecken
Momentbilder vom Corviglia-Abfahrtsrennen : Links : Carl Nater, einer der besten schweizerischen Abfahrer, überholt einen Konkurrenten
A n eigenen Rennen stehen selbstverständlich an erster Stelle die 8. Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder und die 8. Schweizerischen SkiHochschulmeisterschaften von Grindelwald, über die an anderer Stelle noch eingehender zu berichten sein wird. Dazu kommen die von den betreffenden SAS-Sektionen durchgeführten Hochschul-Skimeisterschaften von Zürich, Basel und Genf. Mitbeteiligt an der Durchführung war der SAS traditionsgemäss an folgenden Rennen : Kilometerlanck in St. Moritz und kombiniertes Lauberhorn-Rennen in Wengen. Hiermit dürfte der summarische Rückblick abgeschlossen sein. Über den Ausblick breitet sich vorläufig noch der sehr schwer zu durchdringende Schleier der unbestimmten Zukunft. Immerhin darf heute so viel schon verraten werden, dass voraussichtlich nächstes Jahr erstmals ein Rennen zwischen Innsbrucker-Studenten und Aktivmitgliedern unseres Clubs, eine bernische Hochschulmeisterschaft, sowie ein grosser internationaler Staffellauf in Grindelwald, vom SAS allein oder mit andern Skiclubs zusammen organisiert, zur Austragung gelangen werden. Im weitern ist ein überraschendes Anwachsen des Clubvermögens im Laufe des nächsten Jahres nicht zu befürchten und es dürften deshalb die schönen Pläne eines Clubhauses abermals ein weiteres Jahr im Archiv ruhen. Eine lichte Stelle besitzt der undurchsichtige Zukunftschleier : Komme was kommen mag, so lange die Schneelieferungen nicht ganz gestrichen werden, ziehen wir SAS-ler auch nächsten Winter unsere Stahl-, Messing-, Fiber-, Bernina- und andern Kanten durch alle möglichen Schneearten; denn wo immer ein weisser Schneefleck sich zeigt, soll stets der Ruf erklingen : Heil SAS !
V O N D R H H O B I i , S11.S.
über dem See 1). « Sur Lej 1) - der Name ist romariiscli. Er heisst Uber den? See von Silvaplana liegt der kleine Weiler Surlej - einst war er grösser, aber ein Bergrutsch hat ihn zerstört - über dem See liegt ii-imitteil eines der schönstei~ Bergwälder der garizeil Alpen die Alp Surlej. Uber dem See liegt die Fuorcla Surlej, der Pass, der aus dem oberster1 Irintal liiriüber führt ins Roseg-Tal, der Pass, der dem Wanderer, der von Westen kommt und nach langem Aufstieg endlich die Höhe erreicht, eines der grossartigsten Bergbilder der Schweiz erscliliesst. Uber dem See liegt der Piz Surlej, ein selten nur besuchter und wenig bekaililter Berg, dessen Aussicht wetteifern kann mit der seiner berühmten Nacl-ibar~l: Piz Julier, O t oder Languard. Der Pass, die Fuorcla 1) mit ihrem saubere11 und gemütlicheil Gasthaus, ist für den Gast des Engadins, für den Sommertouristen und Skifahrer in St. Moritz wie in Pontresina zum eigentlichen Begriff Surlej geworden. Vier Aufstiege fül-iren hinauf nacli Surlej, vier Abfahrten - eine scliöner als die andere, leiten hinab in das Ini~taloder die Val Roseg. Vier hohe Berge sind von der Fuorcla aus mit Ski zu erreichen. D i e A U f s t i e g e nach Surlej : Ich werde mich kurz fassen, denn der Sinn einer Skitour liegt meist nicht im Aufstieg, soilderii iil der Abfahrt. Der Aufstieg wird von den meisten nur als iiotwendiges Ubel empf~lndei~, als eine « conditio sine qua i~oii)]. Denn die meisten sind keine Bergsteiger, sonderii Skifahrer. Der Bergsteiger freilich liebt auch den Aufstieg. Erst im rhythmiscl-ien Fluss des automatischen Steigens löst sich sein Geist von aller psychischeil Arbeit und werden Eilergieii frei für den Genuss der Landschaft oder der Natur. Bei der Abfahrt werden ständig allzuviele Aufgaben gestellt, werden zuviele Fragen gestellt, die rasch zu beantworteii sind. Das gilt i~iclitiiur für den Anfänger und Patzer, der von der Fülle der plötzlicl-i erscheinenden Aufgaben oft geradezu geistig erdrückt wird ; derart, dass er psychisch meist iloc1-i erschöpfter unten ankommt als körperlich erledigt - es gilt auch für den grossen Fahrer und I<ö~iner; nur sind bei ihm die Fragen des Geländes anderer A r t ; bei dem « Tempo», das ((
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der grosse Sportsmanil fährt, erhöht sich auch das Tempo der verlangten Antworten, und es steigert sich die Wichtigkeit einer richtigen Antwort . . . Nein, nur bei der kurzen Rast und dem langen Anstieg kommen wir zum Genuss der Natur - zu jener beinahe mystischen Verbundenheit mit den Bergen, die wir lieben. Wir . . . das ist meist die ältere Generation. Denn dem Wandertrieb und dem Bewegungsbedürfnis der Jungen liegt das Naturerlebnis in den meisteil Fällen s e l ~ rfern. Kein Blick fällt auf die Natur)) - sei sie Berg oder Blume, See oder Wolke ; es sei denn höchstens ein abschätzender Blick, der die ihnen innewohnenden Sportmöglichkeiten prüft. Man spricht nicht von der Landschaft, wenn man nach Hause kommt - man redet von Abfahrt und Rekord . . . Unser erste Aufstieg gellt von St. Moritz-Bad aus. Die Fuorcla Surlej liegt in 2760 Meter Höhe - es sind also runde 1000 Meter, die wir erklettern müssen. Man folgt dem Sommerweg bis zur grossen Lichtung (nördlich von Johannisberg))) und steigt diese hinan bis zu den letzten Bäumen. Den Hahnensee lassen wir rechts unter uns und gehen auch weiter fort stets oberhalb des Sommerweges, je nach Schneeverhältnissen im leichten gelegentlichen Auf und A b den Lawinenhängen ausweicl~end. Das letzte Stück ist steil. Drei bis vier Stunden werden wir brauchen. Der zweite Anstieg wird uns vielleicht eine halbe Stunde weniger kosten, obwohl auch er rund seine 1000 Meter Steigung bringt : Von Silvaplana gehen wir auf hölzerner Brücke über den Inn zum Weiler Surlej, wenden uns hier nach Süden und folgen dem Weg bis Alp Surlej, dann verlassen wir den Pfad, gehen östlich an Margun vorbei und immer weiter nach Süden, bis die auffallenden Türme der Umins (der Männer 1)) beinahe im Westen von uns stehen. Wir biegen scharf nach Osten um, suchen uns den besten Weg durch den steilen Hang hinüber zum Seelein bei Punkt 2494 und sehen dann schon von weitem, über uns (im Südosten), den Sattel, der unser Ziel. Oder wir kommen von Sils. Wiederum die obligaten 1000 Meter. Diesmal in langer sanft steigender Traverse über die Alp Prasüra zu den Grialetsch-Seen, zwischen Umins und Chastelets durch und die Route von Silvaplana dort treffend, wo wir nach Osten abbiegen. Schliesslich - und das ist das bequemste - - - wir steigen vom RosegGasthaus auf. Der faul veranlagte kann sich von Pontresina aus bis dahin einen Schlitten leisten. s1; 17leibei-i nur iloc11 750 Meter fast gradlinigen Aufstieges über die Alp Stir Ovel. Ilie Steigung ist beinahe gleichmässig, aber einige Stellen könne11 lawinengefährlicl~ sein. Ein bisschen Bergkenntnis tut hier Not. In I % bis 2 Stunden ist es leicht zu schaffen. D e r P a s s : Er liegt eingesenkt in der Mitte der langen Bergkette, die den Seengürtel des Engadins im Osten begrenzt. Seine Höhe ist 2760 Meter. Sein Wirtshaus ist gut und von einem bekannten, ja berühmten Bergführer betreut und geleitet. Die Aussicht : sie ist gross nach Westen - sie ist geradezu überwältigend nach Osten. Bernina, Scerscen und Roseg, im Kranze um das wilde Becken des Tschiervagletschers gelagert, sind von ((
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HAHNENSEE
PIZ ROSATSCH
IL CHAPUTSCHIN
Piz Corvatsch und sein verschneiter Gletscher
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märchenhafter Schönheit des Aufbaues. Im Süden aber liegt, wie in geöffneter Schale, der winterlich beruhigte Vadret da Roseg. Seine Brüche sind übersclineit. In scheinbar weichen erstarrten Wogen schmiegt es sich an das Gerüst seiner schirmenden väterlichen Berge : an die Gümels (die Zwillinge), an die Sella (den Sattel), an den Glüschaint (den .Glänzenden), an die h/longia (die keusche Nonne), an den Chapütschin (die kecke Kappe). Schön ist es, von Osten, aus dem Rosegtal aufsteigend, die Aussicht höher und weiter sich entwickeln zu sehen. Schöner aber ist es, von Westen zu kommen und plötzlich, schlagartig, von diesem wundervollen Bild sich überraschen zu lassen. Am schönsten : Eine Stunde an sonngewärmter Hüttenwand gelehnt beschaulich und beschauend diese Berge in sich aufzunehmen - ruhend und beruhigt das Glück und die Gnade des perlenden Lichtes zu geniessen.
Photo : A . Pedrelt
Im Rosegtal : Blick auf die Sellagruppe
2. Hinab nach St. Moritz-Bad : 1000 Meter mit einer kleinen Gegensteigung von etwa 20 Minuten. Ohne grosse technische Schwierigkeiten, aber doch nicht allzu einfach. Bei Nebel und im Schneesturm nicht immer leicht zu finden - und (wenn man nicht die richtige Route einhält) unter umständen nicht ganz harmlos. Für meinen Geschmack die lohnendste Abfahrt von Surlej in das Inntal. Zuerst ziemlich steil nach Nordwesten hinab zu den Moränenwällen am Ende des Vadret Alp Ota und fast bis zum Seelein (2494). Dann in gemächlicher Steigung auf die Runde Schulter westlich des Munt Arlas. Hier ein grosser Steinmann. Weiter in rassigen Schüssen und listigen Bögen bis kurz oberhalb Hahnensee. Man lässt ihn links liegen und fährt die grosse Schneise hinunter, die sich alsbald vor uns auftut. Wir folgen dem Bache, der hier fliesst, so gut es geht. ((Ovel Giorn)) ist sein Name. Er ist aber nicht auf allen Karten zu finden. 350 Meter sind es noch hinab bis zum Fluss und 35 Schwünge wirst du machen, mein Freund, willst du ohne Sturz durchkommen. Einige Bäume erhöhen den Reiz diese Tanzes in die Tiefe. Wer ohne Spitzkehre und ohne Fall sein Pensum erledigt, der darf sagen, dass er Skifahren kann. Aber erzähl keine Märchen! Denn deine Freunde in St. Moritz können dich mit dem Zeissglas sehen und erkennen ! Und eher wird dir dein Bridgepartner eine falsche Initialansage ohne hämische Bemerkung durchgehen lassen, als deine Freundin oder Frau einen Sturz !
I->hoto . - I . Sfai?rer
Winterabend im Rosegtal
3. Hinab nach Silvaplana : Die schnellste, die kürzeste, die rassigste unserer vier Abfahrten. Auf dieser Strecke wird das Surlej-Rennen)) gefahren. Der Rekord steht zur Zeit auf I I Min. 12 Sek. (Rominger). Wir brauchen uns - Gott sei Dank - von der Hütte weg ja nicht gleich wie eine Kugel in die Tiefe zu schiessen. Denn es geht zunächst verdammt steil hinab zu den Moränen des Gletscherleins, das im Sommer so hübsch naseweis vorleckt in die Mulde zwischen der Fuorcla und dem Punkt 3167. Jetzt ist alles weiss - und der nicht Kundige wird schwer nur sagen können, wo der Gletscher endet und wo das Gestein beginnt. Es scheert uns auch wenig. Wir sind auf Abfahrt eingestellt . . . Hole der Teufel die ganze Umgebung, die Berge, die Gletscher und Felsen; uns interessiert der Schnee - wir müssen im Voraus sehen, wie er die nächsten IOO Meter sein wird . . . Schlau jeden möglichen Höhenverlust vermeidend, queren wir hinüber zum Punkt 2494, wo später im Jahr ein Seeauge blinken wird. Weiter über einige Bänder durch den Steilhang hinab, immer Richtung (( Umins ». Haben wir das Bett des kleinen Baches, der zur Alp Margun fliesst, erreicht, so wenden wir uns entschlossen nach Norden. Es kommt der Wald ; welch ein Wald hundertjähriger Arven ! Doch die Hundertj ährigen stehen einzeln in stolzer Einsamkeit. Sie brauchen Platz - sie geben auch uns Platz zum
Drehen und Wenden. Schwieriger lvird es erst von der Alp Surlej a1i. Dichter stehen die Bäume ; die Jungen, sie kommen in Scharen, sie wirken durch ihre Masse - wie die Menschen auch - nicht eben allzu s~irnpathiscl~. Mit List und Tücke schwindeln wir schwingend uns durch. Dann tut die Wiese bei Surlej sich auf. In gerader Linie werfen wir uns hinaus in die Ebene. Erst an der Brücke endet das Gleiten und beginnt das Schleifen. W i r schaue11 dankbar zurück : Bei Gott, es war schön ! Auch wenn wir das mehrfache des Rennsiegers gebraucht ! 4. Hinab nach Sils : Die Abfahrt des Geniessers. Hinunter zu den Moränen des Gletschers, hinüber zum Seeleiii und weiter zum Fuss der ragenden Umins, genau so, wie bei der vorigen Abfahrt (nach Silvaplaiia). Dann aber weiter nach Südwesten, aber durchaus nicht etwa der Spur des Sommerpfades folgend ! Sondern : I n uiibedeutender Gegensteigung auf den kleinen Sattel zwischeii Umins und Cliastelets, in grossem Bogen nach Osten ausholend hinab zu den Grialetschseelein, die man freilich mehr al111t als sieht, zur Alp Margun und dann in wunderbarer Abfahrt über Alp Prasüra (1960) nach Sils und in die Filiale von Hanselmann. Sanft ist das Gefäll und kleine Gegensteigungen bringen Abweclisluiig und erfreuliche Unterbrechung. Man kai~iiverschnaufen ohne seiner SkiEhre zu vergeben. Man kann sich des Waldes und der Aussicht als geeignete Objekte bedienen, um eine Rast eii~zuschalten.Es hat gar keinen Sinn, hier zu eilen und zu hasten. Ein wunderbares Vergnügen, durch den fast stets guten Schnee dieser Nordliänge in gemächlicher Eile eine tadellose Spur zu ziehen, ohne Sturz und ohne Ermüdung sein Ziel zu erreiclien - und sich einzubilden, man könne wirklich Slzilaufen. Wirklich eine schöne, eine leichte und eine dankbare Abfahrt. Allen Naturschlen~mern sei sie empfohlen - und denen auch, deren sportliches Selbstbewusstsein in schwierigerem Gelände ein bisschen das Gleichgewicht verloren hat. DIE BERGE: I . Piz Surlej (3192 m). Er ist der Hochste ~ ö r d l i c hder Fuorcla, im Massiv des Rosatscli. Seine Aussicht ist sehr gut und steht kaum der gerühmten vom Corvatsch nach. Der Vordergrund ist vielleicht noch schöner . . . Kein Mensch würde diesem Gipfel ansehen, dass er ein Skiberg ist - ein Ski-Mugel allerdings nicht ! Denn wenn seine Besteigung auch technisch leicht ist - alpine Erfahrung verlangt sie immerhin. Vom Surlejhaus wenden wir uns zunächst nach Norden und steigen eine Viertelstunde 11i11auf zur ersten runden Schulter des felsigen Arlas. Eine milde Mulde geht es nach Nordwesten hinab und um die letzten Felsen des vielzerrissenen Grates herum gewinnen wir das Tälchen zwischen Arlas und unserem Berge. Ohii' alle Beschwer (falls wir hier unseren Rucksack lassen !) kommen wir zur Einsattelung 2986. Ein bissclien zweifelnd mustern
Photo : Perlyett
Alp Surlei
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Zur Fuorcla Grevasalvas
wir seine andere, bessere)) Seite. Aber das hilft nun nichts, hier müssen wir ein Stückchen hinunter, um von Osten her dann den Südgrat des Surlej oberhalb des ersten Gratabbruches zu erreichen. Und dieses Endchen kann bei gefährlichem Schnee uns die ganze Tour vereiteln. . . Einmal auf dem Grat, drängen unsere Schneerösser sozusagen von selbst dem Gipfel zu. W i r winken hinab nach den Liliputhäuschen von Bad und Dorf. Wir hoffen, dass man uns sieht. W i r packen unsere Vorräte aus - falls wir sie nicht schlauerweise im abgelegten Rucksack liessen -; wir trinken unseren T e e ; wir sehen die Wolken im Süden steigen, vom Winde geformt und geknetet; wir liegen eine Viertelstunde still, hingegeben der unendlichen Welt, die aus blauen Fernen grüsst. Dann mit einiger Vorsicht zurück zum Sattel. Mit weniger Vorsicht schon hinab zum Rucksack ; schliesslich beinahe hemmungslos die wunderbaren Skihänge hinab ; in einem Saus, so wir es können, nach Hahnensee. Die Tiefe lockt, uns packt ein Rausch - es gistet der Schnee und die Skier sie singen. . . 2. und 3. Piz Mortel (3442 m) und Piz Corvatsch (3456 m). Mortel und Corvatsch, sie gehören zusammen, sind Zwillinge, die neben einander liegen, wie die Brüste einer Frau. Vom Mortel bis auf den Corvatsch ist nur noch ein Katzensprung - aber manche Katze und mancher Kater hat auf dem Mortel schon jede Sprungkraft verloren . . . Die meisten, die sagen, sie wären auf dem Corvatsch gewesen, waren nur auf dem Mortel
Phofo : A . P e d ~ e t t
Piz Albana und Julier von oberhaalb Hahnensee
sei ihnen verziehen, denn lange hiess er Corvatschnordgipfel . . . Spreche ich hier vom Corvatsch, so meine ich den einen Gipfel wie den andern. Unter allen besseren Dreitausendern ist der Corvatsch wohl der idealste Skiberg - er ist der Skiberg aller Skiberge ! Im Sommer muss man sich erst eine Zeitlang durch Blockwerk und Moränengerümpel mühen, bevor man die glatten, fast spaltenlosen Firnhänge erreicht. Im Winter ziehen ohne Unterbrechung die prachtvollsten Schneehänge vom Surlejhaus bis zum Gipfel hinauf - und natürlich umgekehrt hinab. So leicht das alles, dass man im Nebel nach dem Kompass gehen kann. So leicht das alles, dass - bei gutem Schnee, versteht sich - auch der Anfänger wohl ohne Sturz in flüssiger Fahrt zur Fuorcla zurückkommt. Auch Anfänger ist freilich ein relativer Begriff. Ich denke hier an den Anfänger im alpinen Skilauf, der Steilhänge gewohnt ist hinab zu schauen, und der seine Technik nicht nach einigen Stunden Aufstieg verloren hat. Wer nicht das Bedürfnis nach einer Rast auf Surlej hat, der kann auch - falls der Schnee sicher ! - gleich von oben auf die Westzunge des Gletschers hinaus fahren und so in prachtvollster Fahrt auf die Route nach Bad oder Silvaplana kommen. Piz Corvatsch - das heisst Rabenspitze. Die Dohlen lieben diesen Berg . . . Müsste er heut getauft werden, cc Piz Ski» wäre ein guter Name geworden. Zum Skilauf ist er eben recht! - es
4. I1 Chapütschin (3391) : Südlicher Eckpfeiler der Rosatsch-Corvatsch-Kette, westlicher des Sellazuges. Seine Aussicht ist überragend, wenn auch nicht so umfassend wie die des Corvatsch. In malerischer Anordung der Einzelheiten ist sie vielleicht ganz unübertrefflich. Ein Glanzstück in der Reihe der einzelnen Bilder ist sicherlich der Monte Disgrazia, der ((Monte Belle)) der Italiener. I1 Chapütschin gilt als ein Bergziel, das man im Sommer aus dem Fextal oder von der Coazhütte aus, im Winter nur von dieser aus, erreicht. Und doch ist dieser schöne Berg von Surlej aus leicht zu besteigen, fast leichter als aus dem tiefen Rosegtal ! Vom Gasthaus Surlej aus wenden wir uns nach Süd-südosten und fahren in technisch einfacher Fahrt einige zweihundert Meter ab, Richtung Coazhütte. Einmal am Fuss der Felsen, die denvadret Alp Ota tragen, ist jede Schwierigkeit und jede Gefahr vorbei. Aber auch auf diesen nach Osten schauenden Hängen ist die Lawine nur nach Neuschnee zu fürchten. Sonnenharscht wird fast immer eine sichernde Decke geben. Was weiter kommt, ist eine Folge von breiten und durchaus harmlosen Geländestufen, von sanft aufwärtsführenden Terrassen, die uns leicht, beinahe bequem, empor führen zur Zunge des kleinen Gletscherleins unterhalb der Fuorcla Fex-Roseg. Nach Südwesten gehen wir dieses friedliche Firnfeld hinauf und erreichen den Grat südlich des Punktes 3208. Die beiden kleinen Felsköpfe, die nach Süden folgen, umgehen wir im Westen, und die sanftere Seite des Vadret da Chapütschin bringt uns alsbald zu Fuss der Gipfelfelsen. Wenige Minuten zu Fuss und wir blicken vom Gipfel hinüber zur marmornen Tremoggia. Die Abfahrt : Volle tausend Meter, Schwünge und Schüsse in gewechselter Wahl bis zur Coazhütte - und 400 Meter geniesserischen Gleitens über einen der harmlosesten Grossgletscher der Alpen, vorbei an Bergen vollendeter Schönheit. Surlej : Hoch über dem See - Pass über den Wäldern und über dem T a l ; hoch über Hotel, über Alltag und Ubungshang. Im Sommer das Ziel von Tausenden - im Winter immer noch verhältnismässig selten besucht, obgleich seine Abfahrten zu den besten und sichersten des ganzen Engadins zählen. Es hat seinen Grund ! Jeden Meter muss man selbst ersteigen, gewinnen ; nichts wird einem geschenkt. Was wir spielerisch in der Abfahrt lachend an gesammelter, gespeicherter Kraft vergeuden, das haben wir redlich verdient und gespart! Für diese ausgleichende Gerechtigkeit haben nicht alle verstehenden Sinn. Sie sehen es lieber, wenn sie die Groschen ihrer Stadtarbeit umsetzen können in Verfrachtung ihres Leichnams entgegen nach oben . . . Schon vielerorts ist man ihrem Bedürfnis gekommen. Warum nicht auch hier? Schon hörte ich vom Plan einer Autoverbindung nach Roseg . . . Wird er verwirklicht, dann wird Surlej ein Standardrun werden - ein Begriff » - wie Diavolezza und Corviglia . . . ((
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Parsennfahrt
photo: Dr. H. H o e k
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Rosegtal lind Piz Roseg
V O N DR. HENRY HOEK, SAS
I. CLAUDIO SARATZ Auffallend gleichzeitig beginnen die verschiedenen Versuche des Skilaufens in Mitteleuropa. U m nur einige Daten zu nennen : 1890 erscheint als erster der Franzose Pillet auf dem Feldberg im badischen Schwarzwald ; 1889 machen die Briider Branger ihre ersten ljbungen in Davos in aller Heimlichkeit ; 1890 (oder schon fr체her ?) zimmert sich Claudio Saratz in \ Pontresina, wohl angeregt durch irgend eine nordische Publikation, seine ersten Gleitholzer aus Fassdauben. Die weitere Entwicklung geht parallele Wege und braucht ungef채hr dieselbe Zeit. Vier Jahre dauert es, bis die Brangers auf Strela lind Br채menbuh1 die notige Erfahrung gesammelt haben, um ihre ersti ;:rosse Fahrt (von Davos uber die Mayenfelder Furka nach Arosa) zu wiig('ii. Vier Jahre ubt Claudio Saratz auf Muottas Muragl und der scl-iiieciqcii I iolie cles Berninapasses, bis er so weit ist, dass er die Tour uber tiic Il'i~orcl,~ Srirlej unternehmen kann. Man muss seinen Mut bewunclerii. Denn wohl stammt er aus einem Orte, wo (l,i:, 13iii;sI(~i~;cii 'Tradition ist, aus einem Mittelpunkt der Hochtouristik, w o ~ i i , i i iclir I3crgc nicht allzu sehr furchtet - andererseits kennt inan ihre, (;c*l;iliic.li,11)ri, ~ i i ( - I > gziilz genau; auf dem Friedhof von Pontresina liegt c . i i i c b i c l e ~ i ( * I \ i c . ~ i 11 , r l l > i i i 1) Vcriingluckten begraben ; ein englischer GeistJic.lic,i, ( 1 ~ 1 i N;f j i r i i S( lirrc'c's~iir-in am harmlosen Piz C11alchagi-i unik;il-ii, 11ii(1 ~ i oli( I H#'/ 111,it 111 I<iiiiiillci, bevor er mit No1 (ii!i ,I! ,1111 (1t.11 l'*i111 ,11i(:c>11t, ein Testament, drei Fuhrern clcii hcIiwi~ri~!c'~i in dem er fur deii 1',111 ciiic..; 11iii:lii~~I~~, t l i c . I " , i i t - i i l i i ~ i i scii~erBegleiter reich bedenkt - und ausgercc.liiic.i 1x.i ( : l , r i i ( l i o (i,ii,iiz, t l r , i i i cl,iinaligen Gemeindepr채sidenten, war dieser let zt c W i 1 I(' \ K ~ hi(>i:(,lI I 111i(1 l~eglaubigt hinterlegt worden ! Wir bewundern den Mut iintl t l i t , I Z i i i h( Iilri~~kr;iSt, rnit der Saratz am I 5 . April I 894 allein auszog, um den Si111t.jl ),ihs z i ~iiberschreiten. Sieben und eine halbe Stunde (Rasten mitgerechi~c.~) 11,it ( Y (1,izci gebraucht, mit seiner nach heutigen Begriffen primitiven Ausrcistiii-ig. Eine gute Zeit, wenn man uberlegt, dass er allein den ganzen Weg spcireri musste. Es liest sich leicht . . . Aber man uberlege, welcher moralisclier Mut dazu gehorte,
tliis neue Gerät im Hochgebirge zu erproben. Saratz wusste um die Tücken clci- Berge. Er wusste, dass es - wenn überhaupt möglich -- Tage dauern wiirde, bis man ilim Hülfe bringen könnte. Tatsäclilicli passierte ilim denn ;iucli ein kleines Missgeschick, von dem er halb lachend, halb indigniert zu Hause erzählte, und das lieute nocli mit Vergnügen berichtet wird. Als ci- glücklicli oben auf Surlej war und seine Ski ausgezogeii hatte um aii aussiclitsreicher Stelle ein kleines Gescliäft zu verricliteii, da lief ilim der eine Ski schamvoll davon, in das Rosegtal hinein. Doch blieb der Ausreisser sclioii nach wenigen hundert Meter bei einem allzu kühnen Freilieitssprung im Schnee stecken . . . Saratz hatte den uiiendliclien Reiz des Skifahreris kennen gelernt. Gerne hätte er aucli seine Frau dieses Vergnügens teihaftig werden lassen. Er machte erste Versuche mit ihr im Rosegtal. Aber in Pontresina erhob sich eine derartige Eiitrüstung gegen ein so uiimöglich, undamenliaftes und unmoralisches Beginnen, dass selbst der M u t dieses I<ühneii nicht ausreichte, hier durchzudringen. Im Ubrigen muss Herr Saratz über ein für die damalige Zeit erstaunliclies Köiinen im Skilauf verfügt liabeii - u m so erstaunlicher, wenn maii sein primitives Sportgerät bedenkt. Denn aus der Engadiner Post Nr. 11, vom 15. März 1894, entnehme ich folgendes : « E i n e sehr bemerkenswerte Rundtour hat am letzten Freitag Herr Claudio Saratz von Pontresina ausgeführt. Mit Ski bewaffnet, durchging er das ganze Rosegtal, überschritt daiiri die Fuorcla Surlej und langte um die Mitte des scliöiieii Nachmittags in Silvaplai~aan. Von hier aus legte der kühne und zähe Bergsteiger auch nocli den Weg bis Pontresina per Ski zurück. Ungünstige Schneeverhältnisse liahen an den Wanderer sehr W i r konnen nocli iiachfolgende grosse Anforderungen gestellt. 1) . . . Zeitangaben machen : Abgang von Pontresina 7.45. Beginn der Steigung bei der zweiten Alp 8 . 3 5 Nacli einer mühsamen Wanderung an den steilen Abhängen des Piz Rosatscli ob den Alpen Surovel und Margun, wurde die Höhe der Fuorcla in zirka 5 Stunden erreicht. Abwärts helfen alle guten Geister, iiameiitlich aucli dann, wenn das Menschenkind sich Ski an seine Schuhsohlen gesclinallt hat. So wurde deiiii nach einer scliiieidigeii Talfahrt Silvaplana in weniger als einer Stunde eingenommen. 1) . . . Neben dieser grössten Tour hat Saratz diesen Winter per Ski den Bernina- und Flüelapass überschritten. Der Weg vom Hospiz Bernina bis Poscliiavo (19 km) wurde in 80 Minuten zurückgelegt, die Strecke von Pontresina nach Süs in 4 Stunden 20 Minuten. » Das sind Zeiten, die heute noch keineswegs schlecht sind ! (C
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11. PHILIPP MARK Mit der Tour des Claudio Saratz über die Fuorcla Surlej war das Eis gebroclieii - oder soll maii in diesem Falle lieber sagen: W a r der Schnee gespurt ?
Photos : DY.H . Hoek
Bindung der Hnateck-Ski Sils 1859 oder 1860
Ski von P. Fopp, Pontresina 1895
Es gab ja schon eine stattliche Anzahl Leute, die mehr oder weniger Ski laufen konnten. Die Surlej-Fahrt gab ihnen das Zutrauen, das nötig war, um die Übungshänge zu verlassen. Schon im folgenden Jahre, 1895 ersteigt Johann Eggenberger (Sils) mit seinen Freunden Christian Zuan und Toni Fümm die Fuorcla Longhin und fährt nach Bivio ab. Andere folgen ihrem Beispiel. Es würde zu weit führen, alle kleineren Passfahrten aufzuzählen, die in den nächstfolgenden Jahren gemacht wurden. Auch wäre eine Vollständigkeit der Liste wohl ausgeschlossen. Einen grossen Skisprung vorwärts in der Entwicklung des Engadiner Skilaufs bedeutet die Ersteigung des ersten Hochgipfels mit Ski durch Philipp Mark (St. Moritz). Philipp Mark war Zeit seines Lebens ein regsamer, ((immer dem Neuen holder)) Mann. Ich kann mir vorstellen, wie dieser Mann, der Tag ein Tag aus die weisse, geneigte Nordkuppe des Piz Corvatsch (3456 m.) von St. Moritz aus vor sich sah, immer wieder verlangend und abwägend hinauf gesehen hat. Ich kann mir vorstellen, wie ihn der Gedanke einer möglichen Skibesteigung fasziniert und schliesslich ganz in ihren Bann gezwungen hat. Am 2. März des Jahres 1898 (bis dahin war erst ein einziger Dreitausender - der Oberalpstock - in den Alpen mit Ski bestiegen worden und auch der nicht ganz bis zum Gipfel), gelang der grosse Wurf. In der Engadiner Post)) war darüber nachher folgendes zu lesen : ((Die erste Skitour auf Piz Corvatsch. Letzten Freitag bestieg eine kleine Kolonie Fremder, wobei auch eine Dame, den Piz Corvatsch unter Anführung des Skiläufers Philipp Mark und in Begleitung der Führer Schlegel und Gutscher. Der Aufstieg dauerte 9 Stunden. Mark brachte seine Ski bis auf den Gipfel und fuhr nachher von da unter dem Erschrecken ((
Photos : DY.H . Hoek
Ski P. Fopp, Pontresina 1895
Bindung von 1900 auf Fopp'sche Ski nachträglich montiert
seiner Begleiter mit rasender Geschwindigkeit gegen die Fuorcla Surlej hinunter und haarscharf an der Eiswand linker Hand vorbei. Nur der grössten Gewandtheit war es zu verdanken, dass der forsche Skier nicht über die Wand hinunter auf die wohl 500 Meter tiefer liegenden Eisfelder geschleudert worden ist. Aus diesem Bericht können wir einmal entnehmen, dass tatsächlich der Gipfel nur von Mark allein mit Ski erreicht worden ist, zum andern, dass Mark schon damals nicht nur ein kühner und wagemutiger, sondern auch ein recht guter und sicherer Skiläufer gewesen sein muss, und zum dritten, dass schnelle Schussfahrten den Läufern jener Zeit immer noch eine recht problematische Sache waren, der sie mit unbegrenztem Misstrauen gegenüber standen. Rückblickend können wir heute freilich sagen, dass die Sache nur halb so schlimm und gefährlich war, wie sie den erschreckten)) Begleitern Marks vorkam. Denn noch waren die Doppelstöcke nicht « erfunden)). Der Skistock mit Bremsteller - eine merkwürdige Kreuzung zwischen Alpenstange und Holzpferd - war noch allgemein in Gebrauch'). Ihn unter die Achseln klemmend, oder gar darauf reitend, konnte man eigentlich nach Belieben halten, auch auf steilstem Hang. ))
111. CHRISTIAN KLUCKER U m 1900 gab es schon eine ganze Reihe begeisterter Skifahrer im Engadin und man begann mehr und mehr die Gleithölzer als Werkzeug des Bergsteigers anzuerkennen und zu benützen. Mit der Gründung des I) Dieser Skistock wurde zwar von Mark nicht mehr benützt - er wies übrigens schon damals auf die Technik des stockfreien Fahrens hin. Schriftleitung.
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Photo : DT.H. Hoek
1873. Lappenski des Dr. Spengler. Renntier-Fussbelag
ersten Skiklubs wurden sie dann (1903) offiziell ». Alles offizielle ist aber auch aktenmässig niedergelegt, in Vereinsarchiven (mehr oder weniger sorgfältig) aufbewahrt und der Nachwelt erhalten. Schwierigkeiten für den Historiker dieses kleinen Sportgebietes macht, was vor dieser Zeit liegt, und was nur mündlich überliefert wurde. Hier muss ich natürlich auch sichten. Und aus den vier Jahren nach Marks Aufsehen erregender Corvatschtour bis zur Geburt des Skivereins scheinen mir vor allem zwei Unternehmen wert, der schon fast neunzigprozentigen Vergessenheit entrissen zu werden. Beide sind sie hervorragende Leistungen, die wohl deshalb nicht soviel Beachtung fanden, wie Marks Corvatschtour, weil das Ziel - an und für sich unvergleichlich schwieriger als der leichte Corvatsch - nicht ganz mit Ski erreicht wurde. I n beiden Fällen ist der berühmte Führer des Fextales, Christian Klucker, der geistige Urheber - nicht nur Führer, sondern auch Anführer. Ein kluger und geistig hochstehender Mann, hatte er sehr früh schon die Vorteile der Gleithölzer erkannt, war eifrig bemüht, die neue Kunst zur Vollendung zu erlernen, nahm später Teil am ersten in Graubünden abgehaltenen Skikurs (1903 auf der Lenzerheide), und veranlasste
auch die ersten Norweger, Trygve Smith und T h . Heyerdalil, in das Engadin zu kommen. Im Winter 1899/19oo (genaues Datum leider nicht mehr zu erfahren) führte er seine Freunde Helferich, P. Steffani und Frau Balaster-Veraguth vom Fextale aus auf den Piz Tremoggia - wobei die Ski bis auf die Höhe der Fuorcla Fex-Scerscen benützt wurden. Steffani hatte den langen Brettern nicht getraut und machte die ganze Fahrt mit Schneereifen. Er lernte die Uberlegenheit der Ski zu seinem Schaden bergauf wie bergab kennen und blieb hoffnungslos hinter seiner Partie zurück. Andere Einzelheiten sind nicht mehr beizubringen. Viel mehr lässt sich erzählen von der zweiten bemerkenswerten Tour, deren geistiger Vater Klucker war : Die Besteigung des Piz Glüschaint (3660 m), wobei ebenfalls die Ski bis zum Fex-Passe gebraucht wurden. Teilnehmer waren : (ausser Klucker) : Peter Heinz (Silvaplana), Andrea Müller (Campfer), Pfarrer Pünchera (Silvaplana), Silvio Gaudenzi (Silvaplana), Ferdinand Barblan (Sils), Toni Fümm (Fex), Dr. Hemmi (Sils) und Andrea Müller-Meyer (Silvaplana). Wer einmal erfahren will, wie mächtig diese Tour in der Erinnerung der Teilnehemer sich eingrub, der gehe in Silvaplana zu dem jetzt über siebenzig jährigen Herrn Peter Heinz. Und wenn er das Zutrauen des alten Herrn gewinnen kann und ihn zum Erzählen bringt, dann wird er staunen, wie die alten hellblauen Augen Feuer bekommen, und wird sich freuen an der ungebrochenen Begeisterung, mit der der ehemalige Säumer jede Einzelheit dieser denkwürdigen Fahrt heute noch geniest. Am I I . März 1900 an einem bitter kalten Morgen, brachen die Freunde im Fextale auf. Schon bei der ersten Rast waren Speck und Eis wie Kristall))gefroren. Der Schnee war tief und sie spurten abwechselnd. Es blies kräftig auf der Höhe und es ist ein Wiiiider, dass sie alle (nachmittags 4 Uhr erst !) auf den Gipfel kamen. Es reiclite denn auch nicht rnelir für die ganze Partie bis in das Inntal nach Sils. Ein Teil von ihnen musste eine zweite Nacht in Fex bleiben. Später werden wohl alle sich mit viel Vergnügen bis zu ihrem Tode an dieses Abenteuer erinnert haben. Aber die Augenblicksurteile lauteten ziemlich herbe. Der Glüschaint hat mir einmal geleuchtet, und nicht wieder » (Fümm), einfach hirnwütig (Gaudenzi), ((bergaufgings gut, aber bergab war ich ganz dumm)) (P. Heinz, heute noch). In schöner geschnörkelter Schrift hat Herr Heinz alle Einzelheiten in einem grossen Buche stehen, das auch seine zahlreichen anderen Bergfahrten enthält. Im Sommer hatten wir keine Zeit, so mussten wir sie uns in der toten Saison, gelegentlich von der Arbeit stehlen. Tremoggia und Glüschaint sind fürwahr tüchtige Touren, die auch lieutigeri Tages nur ganz selten unternommen werden! ((
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WN ALTEN SKI M GRAUBDNDEN \,yfN DK HaHOEK SRS
I. Die Lappe71-Ski des Dr. Spengler in Davos
I).
Bekanntlich streiten sich 7 Städte um die Ehre, Geburtsort Homers zu sein. Das Datum liegt ein bissclien zurück und es ist für uns schwer zu entscheiden, wer Recht hat. Man sollte glauben, es wäre wesentlich leichter, einwandfrei festzustellen, wer zuerst in der Schweiz den Ski benützt hat und wo dies geschehen ist. Aber aucli das ist nicht so ganz einfach. Die ersten Versiiclie auf Ski wurden von der spottlustigen Umwelt und Mitwelt zu wenig ernst genommen, als dass man sich ilirer in späteren Jahren erinnert hätte. Auch mancher, der wirklich ein Pionier 1) war, verlor später jegliches Interesse und jeden Kontakt mit der neuen Sportbewegung und meldete sich nicht mehr zum Wort. Oder aucli er hatte diese Kinderei))seiner Jugend längst vergessen. Ein glücklicher Zufall hat mir diesen Winter bei einem festlichen Abendessen in Davos den Platz neben D r . Kar1 Spengler zugewiesen. Von ungefähr erfuhr ich von ihm, so ganz nebenbei, dass er schon 1873 die ersten Versuche im Skilauf unternommen, und dass er die damals benützten historischen Ski auch noch besitze ! Die musste ich unbedingt sehen ... Und sie sind wirklich der Besichtigung wert! Ich will sie kurz in Wort und Bild beschreiben, vorher aber mitteilen, wie sie nach Davos kamen : Sie waren ein Geschenk eines nordischen Patienten an den alten D r . Alexander Spengler, den berühmten Arzt und gewissermassen Gründer von Davos. Und nun zu den Ski selbst : Es sind lappische Flachlas~dslzivon ganz typischem Bau. Das Material ist Folirenliolz, heute noch sclirniegsarn und liarzreich ! Die beiden Ski sind von ungleicher Länge. Der eine (ob rechte oder linke ist nicht festzustellen) ist 285 cm lang und wiegt 2500 Gramm, der andere ist 258 cm lang und wiegt genau so schwer - aber nur weil seine Spitze mit schwerem Kupferblech beschlagen ist; Nieten dienen zur BefestiI) Die Schriftleitung hat angeregt, das historisch interessante Material möge zur Erlialtiing dem Engadiner Museum St. Moritz übergeben werden.
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Pearert. St. Moritz
Photo : D T . H . Hoek
Ski von Hnateck, Sils-Maria 1859 oder 1860. Wahrscheinlich die ersten in der Schweiz hergestellten Ski
Photos
Ski Martin Schocher Pontresina 1896 oder 1897
: Dr.
H . Hoek
Links : Ski aus Campfer 1892 Rechts : Eggenberg-Ski Sils 1892
gung und nicht Nägel. Wozu dieser Beschlag ? Das kann ich nicht sagen, denn die Spitze ist durchaus heil und gesund, weist nicht den kleinsten Riss auf. Die Bindung besteht ausschliesslich aus einem breiten Lederriemen. Dieser « Bügel » liegt bei dem einen Ski I 2 cm hinter der Mitte (Gesamtlänge gerechnet) bei dem anderen fast in der Mitte des Ski. Er geht durch ein Stemmloch, das aber nur das convexe Oberprofil durchbohrt. Warscheinlich hing an dem Lederbügel einmal eine Art Fersenriemen. Als « Fussplatte » ist Renntierhaut aufgenagelt. Die Ski sind vorne und hinten aufgebogen (hinten weniger) ; sie haben kein Spanne, im Gegenteil, sie wölben sich unter dem Fuss, wo sie auch am breitesten sind. Die vordere Spitze ist lanzettförmig, die hintere spitzeiförmig. Die grösste Breite des längeren beträgt 10 Cm, die des kürzeren 9,s Cm. Sehr sonderbar ist das Querprofil, das eine ganz breite flach concave
Eggenberg-Ski aus Lärchenholz (ca. 1900)
Photos : Dr. H . Hoek Ski aus Werkstatt Fopp 1895
Rinnenhöhlung zeigt. Dementsprechend ist jeder Ski fast der ganzen Länge nach convex gewölbt. O b der eine (der kürzere) als Abstoss-Ski » ursprünglich mit Fell bekleidet war, das lässt sich nicht mehr sehen. Dr. Spengler glaubt, das dies der Fall gewesen. Beide Hölzer sind in ganz flacher Schnitzerei (eigentlich sind sie nur geritzt) sehr reich verziert. Abgesehen von ornamentalen Motiven sind die einzelnen rechteckigen Schmuckfelder mit bildlichen Darstellungen versehen : Eine Lappenhütte, ein Haus, ein Tannenbaum, ein Renntiergeweih, ein Zweikampf, ein Schlitten mit vorgespanntem Renntier. Mit diesen Ungetümen hat Dr. Spengler als Knabe versucht, den Schnee zu meistern - wie ihm der Patient seines Vaters erzählt hatte, dass es die Lappen täten. Wir wollen ihm gerne glauben, dass sein Erfolg nur in blauen Flecken und in viel Hohn und Spott bestand . . . ((
Ph,oto : Dr. H . Hoek
Lappenski des Dr. Spengler 1873
11. Ski aus Sils-Maria. Eine von aussen unbeeinflusste, durchaus bodenständige und geschlossene Entwicklung hat der Ski in Sils-Maria im Engadin durchgemacht. Es ist höchst merkwürdig, dass bis heute niemand darauf hingewiesen hat. Hauptsächlich der eifrigen und freudigen Unterstützung durch den alten Bergführer Herrn Christian Zuan in Sils und durch Herrn Heinrich Müller in Campfkr verdanke ich es, dass es mir möglich wurde, hier noch einiges der immer rascher sich verdunkelnden Vergangenheit zu entreissen. Christian Zuan beginnt seinen Bericht, den er mir aus der von ihm peinlich genau weiter geführten alten Familienchronik zusammen gestellt hat, mit der Feststellung eines Irrtumes : Mehrfach würde - wie er genau weiss, dass es nicht stimmt - behauptet und veröffentlicht, der Schmied Pedrun (der Schwiegervater von Zuan !) hätte in den Sechziger Jahren die ort~~ebräuchlichen Schneereifen (die « Gianellas 1)) mit aufgebogener Blech-
I I Photo
D Y . H . Hoek
Lappenski des Dr. Spengler 1873
spitze versehen und zu einer Art Ski umgestaltet. Allerlei Anekdoten ranken sich um diese Erfindung 1). So wären beim Palmpflücken » (Weidenkätzchen!) am Palmsonntag die Silser Buben mit ihren Ski-Schneereifen im Vorteil gewesen denen aus anderen Orten im Engadin gegenüber. Die ältesten Silser wissen weder von diesen Urskiern noch vom Vorteil am Palrnsonntag etwas. Den Ursprung dieser Sage können wir uns zurechtlegen aus der Geschichte des Ski in Sils. Ende der Fünfziger Jahre wanderte ein Schreiner nach Sils ein. Er führte den ungewöhnlichen Namen Samuel Hnateck und kam - aus Berlin. Er war ein sehr guter und geschickter Arbeiter. Ihm kam der Gedanke, man müsse mit einem Brett über den Schnee gleiten können. Tatsächlich hat er 1860 die allerersten Skin - wohl die ersten in der Schweiz überhaupt - hergestellt. Sie sind einfach genug : ein 3 cm dickes, von vorn bis hinten 14 cm breites und 170 cm langes Tannenbrett, ohne Spitze, ohne Aufbiegung, nur vorne und hinten abgeschrägt. Genau in ((
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Photo : DT.H. Hoek
Ski aus Campfkr 1892
der Mitte ist ein Lederbügel aufgenagelt ... Viel einfacher ist es nicht mehr möglich und es herrscht kein Zweifel, dass dieser Berliner Schreiner nie in seinem Leben einen Ski gesehen hatte. Das Laufen mit diesen Dingern kann kein Spass gewesen sein. Sein Nachbar Johann Eggenberger Senior (gest. 1875) kam dann auf die Idee, diesen Brettern vorne in ganzer Breite die Hälfte einer hölzernen Tortenschachtel aufzusetzen. Da das auch nicht ging - der Vorsatz brach immer wieder - so probierte er es mit Blech, zuerst in ganzer Breite, dann als richtige Spitze ; aber das Blech verbog sich ... Die Ski wurden aus Arven- oder Lärchenholz gefertigt und hatten bereits eine Art Absatzkappe aus Blech oder aus Holz. Solche Ski sind tatsächlich benützt worden und zwar von Paul Zuan, Hnateck, Johann Caviezel und Anton Pedrun. Es kann uns nicht wundern, dass dieses Skilaufen bald wieder einschlief. 1892 sah dann Chr. Zuan in deutschen Zeitungen Bilder vom Skilaufen in Norwegen. Er suchte die alten Ski seines Vaters Paul wieder hervor, erkannte, dass der schwächste Punkt die Spitze war und liess von seinem Freund, dem Schreiner und Bergführer Johann Eggenberger junior massive, nicht gleichmässig gebogene, sondern gewinkelte Spitzen aufschrauben. Ein solches Paar Ski ist noch erhalten. Länge : 169 Cm, grösste Breite an der aufgewinkelten und aufgeschraubten Spitze : 9 cm, unter den Fuss 8 cm und hinten 7 Cm. Alle Linien verlaufen gerade, ganz ohne jede Schweifung.
Photo : DY. H . Hoek
Eggenberg-Ski (Sils) I 896 ( ?)
Ganz selbstverständlich und gradlinig geht die Entwicklung von diesem Modell zum Ski, der keine aufgeschraubte Spitze hat, sondern der im eigenen Holz aufgewinkelt ist. Ein solcher Ski aus dem Jahre 1895 hat folgende Masse : Länge 212 Cm, grösste Breite (19 cm hinter der Spitze) 9 % Cm, unter Fuss 8 % Cm, hinten 634 Cm. Die Form bleibt genau die selbe : ganz gerade Linien. A. Robbi in Sils liess dann Ende der neunziger Jahre ein Paar Ski von Jakober Glarus kommen und nun hatte Eggenberger ein brauchbares Vorbild. « Die Sache breitete sich immer mehr aus. Wir wurden allerdings ausgelacht und bespöttelt, und wenn wir uns den Hals gebrochen hätten, so wären wir kaum beklagt worden. 1) (Aus dem Bericht von Ch. Zuan.)
111. Vorläufer aus Campfir und Pontresina. Es gibt - oder gab - in den Lesebüchern der badischen Gymnasien ein nordisches Heldengedicht, das folgende Begebenheit schildert. Fünfzig schwedische, mit Ski ausgerüstete Soldaten wollen eine kleine norwegische Stadt überfallen. Sie kommen in finsterer Schneesturmnacht zum Gehöft eines Bauern im Gebirge und verlangen von ihm, dass er ihnen den geheimen Weg durch die Berge zur Stadt zeige. Dieser weigert sich. Dann werden wir 'dein Weib in Stücke schneiden und dein Kindlein braten. » Da willigt ((
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Faksimile-Abdruck der Faktura Gebrüder Thonet an Fopp, Pontresina
er ein, sie zu führen, um Weib und Kinder zu retten. Schon sieht man in der Tiefe einige Lichter. Eine steile Mulde fährt der Führer hinab. Er weiss, da ist eine Felsstufe. Mit lohender Fackel stürzt er sich in Tiefe und Tod - die Feinde, geblendet, sausen hinterher und sind alle mausetot.
Schneekristalle
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Pho los : DY.H . Hoek
Die Lappenski des Dr. Spengler 1873, Davos
Es wäre natürlich leicht herauszubringen, von wem das Gedicht ist. Es wäre leicht, den wirklichen Inhalt festzustellen. Aber das will ich nicht. Ich habe es schön grauslich in Erinnerung und will es schön aufregend neben iihnlichen Schätzen der Jugend mir bewahren. Auch in der Schule in Campfkr
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Phofo : Dr.
T$. Hock
Ski aus Campfkr 1392
Ski hergestellt hat, und auch verkauft hat. Vom Ansehen waren ihm diese seltsamen Gleithölzer schon einige Zeit bekannt. Sein Mitbürger Claudio Saratz besass ein Paar und probierte damit herum. Dem jungen Fopp leuchtete der Nutzen dieser Schneeschuhe ein. In einem Katalog der grossen Konkurrenz, nämlich der Firma Thonet - (c Fabriken massiv gebogener Holz-Arbeiten in Wien, Koritschan, Bistritz, Hallenkau, Wsetin, GrossUgrocz und Nowo-Radomsk - fand er dann eines Tages Ski angezeigt (schon unter der Bezeichnung « Ski »). Kurz entschlossen liess er sich zwei Paar kommen aus der Fabriks-Haupt-Niederlage » in München. Die Rechnung ist ausgestellt am 14. Februar 1893 und lautet summarisch über zwei Paar Ski und zwei Stöcke, die mit Verpackung und Porto 35.10 Mark kosten. Herr Fopp macht davon einen Abzug von Fr. 1.55 mit der Bemerkung : « Unpraktisch verpackt. Zuviel Porto ». Das eine Paar Ski wird mit 220 Cm, das andere mit 200 Cm Länge angegeben. Zu was hatte J. P. Fopp eine grosse Schreinerei ? Das dürfte doch kein Kunststück sein, selbst solche Hölzer herzustellen ! Gesagt, getan. Er nahm einen schönen Bergeschenstamm und ein Paar Ski wurde nach dem Wiener Modell herausgesägt. Doch der ganze Rest des Stammes war verloren und Herr Fopp machte - wie später so mancher andere - die Entdeckung, dass die Fabrikation von Ski kein übermässig lukratives Geschäft sein kann, es sei denn man spezialisiere sich ! Es blieb also im Ganzen bei vier Paar, von denen Fopp eines selbst behielt - und heute noch besitzt. Das Material - wie schon gesagt - ist sehr schweres Bergeschen Splintholz. Die Gesamtlänge beträgt 215 Cm, die grösste Breite (30 cm unterhalb der Spitze) 9 cm, die Breite unter dem Fuss misst 7 Cm, und hinten ist der ((
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Photo : D?. H . Hoek
Eggenberg-Ski (Sils) von 1892 ( ?)
Ski auch 7 cm breit. Er hat also gar keine Schweifung, sondern verjüngt sich vom Blatt bis zum Fuss gleichmässig, um dann mit parallelen Linien bis zum Ende zu verlaufen. Profiliert ist der Ski nicht, er hat aber einige karg eingeritzte Schmucklinien den Kanten entlang. Von einem « Blatt kann man eigentlich auch nicht reden, denn von der breitesten Stelle verlaufen die Kanten ohne Schweifung als grade Linien zur Spitze, die keinen Zierknopf trägt. Die Dicke unter dem Fuss beträgt einmal 3 und einmal 2 % cm ; sehr sorgsam ist also nicht gearbeitet worden. Eine kleine flache Laufrinne reicht vom Hinterende bis zur Mitte zwischen Fuss und Spitze. Man sieht : Es ist ein ziemlich primitives Gerät, insofern das Gleitholz in Frage kommt. Die Bindung sitzt in der Mitte der tragenden Fläche, also mechanisch richtig. Sie besteht zunächst einmal aus seitwärts beweglich aufgeschraubten Eisenringen. Durch diese gehen doppelt genommene sehr breite und kräftige verschnallbare Riemen, die über den Vorderfuss laufen, und die eine ganz gute Einwirkung auf die Hölzer ermöglichen. Dies um so mehr, als sie unterstützt werden durch eine ungemein kräftige Fersenkappe. Diese besteht aus schwerstem Leder mit einem Ristriemen und ist noch verstärkt durch einen unteren Eisenbügel. Die Kappe ist aufgenietet auf einer dreifachen Sohle (doppelter Balata-Riemen und Leder !). Diese Sohle ist ihrerseits mit einer Eisenplatte 5 cm vor dem Fuss aufgeschraubt. Zwischen Balata und Leder liegt unter dem Absatz des Fusses noch ein flacher Holzkeil. Dieser zwingt den Fuss in eine leicht gehobene Stellung, Das erscheint uns heute natürlich als Fehler - weil unser Skifahren zum ))
Photo : DP. H . Hoek
Bindung der Schncherski, Pontresina 1896 oder 97
grossen Teil aus Schwingen besteht. Andererseits ist diese Fuss-Stellung fürs Bergaufgehen ganz angenehm. Und das ist auch wahrscheinlich der Grund, warum dieser auffallende Keil eingeschoben ist. Alles in allem : Diese Fopp'schen Ski sind ganz brauchbare Möbel. Inwieweit sie dem Thonet'schen Modell naturgetreu nachgearbeitet sind, und was Fopp selbst dazu erfunden hat, das kann er heute nicht mehr sagen. Ich persönlich bin überzeugt, dass die « Balatabindung » diesen FoppJschen Ski erst später aufmontiert wurde. Als Vorbild hat wohl die Bindung gedient, die Jakober seinen Ski mit gab. Die Bindung auf den Fopp'schen Ski ist aber viel schwerer und massiver als alles, was ich je auf Jakober-Ski gesehen habe. Es ist schade, dass Fopp keine « Fabrikation » aufnahm. Das tat zuerst - in kleinen Masstab - ein anderer der Engadiner Skipioniere : der Schreinermeister Eggenberger in Sils. Er hat schon vor 1900 eine ganz nette Anzahl Ski, immer aus Lärchenholz, an seine verschiedenen Freunde in der Umgebung geliefert. Ein solches Paar, für Herrn Cl. Saratz gefertigt, ist auch in Pontresina noch zu sehen. Der erste, der dann im Engadin wirklich fabrizierte)) war Trygve Smith, der eine Leiter der ersten Graubündner Skikurse, der im Lande blieb. Aber auch er hat mit der Skiherstellung keine Seide gesponnen, nicht einmal Kunstseide - genau so wenig wie die allermeisten anderen auch.
Phsto : DT.H . Hoek
Links : Eggenberg-Ski (Sils) 1892 Rechts : Eggenberg-Ski (Sils) I 896
Photo : Albert Steine?
Eisnelken auf dem St. Moritzer See
Eiriqefrorene Luftblase11
Pnoto
A. Steinei. St. Moritr
EINE JKFAHRERP,'ällreiiddem die winterliche Landschaft, der Bereich des Skifahrers schon sehr früh von ilamhafteil Schneemalern auf der Leinwand dargestellt worden ist, begegneten wir bis heute sehr wenigen vollwertigen Icuiistwerken, die sich mit der reinen Bewegung des Skifahrers befassen. In der noch sehr jungeil Eritwicklungsgeschichte des Skisportes selbst liegt diese bis jetzt fast völlige Teilnahmslosigkeit des Künstlers begründet. Die Bewegungen waren nicht rein genug, zu wenig vollkommen, die Technik nicht genügend ausgeschliffen, u m einen künstlerischen Reiz auszuüben. Erst in den allerletzten Jahren sind aus den sportlichen Höchstleistungen einerseits, aus der techilischen Verfeinerung des Schulbetriebes anderseits Bewegungen herausgewachsen, die in ihrer vollendete11 Endgültigkeit den Eindruck des Harmoilischen und des Rhythmischen erwecken und deshalb deil bildenden Künstler interessieren. Erst mit der schwebenden Lauftechnik eines Nurmi ist das gestaltende Künstlerauge auf deii Lauf dieses Finnen aufmerksam geworden, und hat dieser Sportzweig sozusagen in der bildenden Kunst Unendlichkeitswert erhalten. Aus dem aussergewöhnlicheii Beispiel letzter Vollendung ist hier eine Bewegungstechnik l-iervorgegangeii, die in ilirer Rhythmik, in ihrer getragenen Schöilheit mit den vielen geschaffeilen Kunstwerken Ausdruck unseres Sportzeitalters zu werden verspricht. Der Sport in seiner letzten edelsten Form hat hier in einem Beispiel seine kulturelle Bedeutung bewiesen und die zahllosen Darstellui~geri, Plastiken uiid bildlicl~eii Figuren dieses Läuferwunders sind ein Triumpf des richtig verstandenen Sporttums. Es ist äusserst erfreulich, dass auch im Skisport die Begeisterung des gestaltenden Icünstlers für die reine Bewegung sich regt. Es ist daraus ersichtlich, wie nahe auch dieser Sportzweig seiner letzten Vollendung gekommen ist. Eine eifrige Darstellerin skisportlicher Bewegungeri habeii wir iii der Bildhauerin Hedy Braus zu begrüssen, Schülerin des bekaniiten Schweizer Bildhauers H. Haller. Vollendete Technik ist mit einer heiterfrohen Auffassungsgabe in dieser jungen Künstlerin vereint. Hedy Braus ist selbst begeisterte und ausgezeichnete Skifahrerin. Die Auffassung in ihrer geformten Plastik ist rein künstlerischer Natur. Sonniges Lachen spricht aus der Bewegung, kindliche Freude zuckt sozusagen aus jedem Muskel. Ein offenes Sinnen und Hingeben an die rauschende Bewegung im Schnee liegt über der Plastik
Photos : J . Dahinden
Figuren von Hedy Braus
ihrer Hockefahrerin. Voll Ă&#x153;bermut und Schalk meistert diese muskelfrohe Schneeamazone die Bretter. In andern Figuren tritt sportliche Strenge mehr in den Vordergrund. Die Bewegungen werden gestraffter. Immer aber rieselt die koboldhafte Freude gesunden Muskelspieles durch die lebendig geformten Plastiken und lässt uns die Figuren lieb gewinnen. Hedy Braus hat den Skisport mit schĂśnen Kunstwerken bereichert.
DIE ENTWICKLUNG DES ABFAHRTSKAUFES I N DEUTSCHLAND WOW i IIBAIWaDU UiE FOIJ6-U
Ich will nicht Skiprofessor » spielen und auch nicht Skigeschichte schreiben. Die soll berufeneren Leuten überlassen bleiben. Ausserdem ist es schon zur Genüge geschehen. Man hat in den letzten Jahren viel lesen können über das Werden und Wachsen der Abfalirtsbewegung und es ist viel diskutiert und debattiert worden über die Daseinsberechtigung, die Abfahrt und Slalom haben müssen oder nicht müssen. Uber all' das, was die Vorkämpfer einer grossen (und ach so natürlichen) Idee auszustehen hatten, als sie mit verbissener Energie für sie eintraten, sich durchfrassen und letzten Endes - doch siegten. Es war ein langer und beschwerlicher Weg vom St. Moritzer Skikongress des Jahres 1928 bis zu den Osloer FISBesprechungen im Februar 1930, wo dann der Abfahrts- und Slalomlauf endlich international und offiziell anerkannt wurde. Einen gewaltigen Aufschwung hat die Bewegung genommen, besonders in den letzten Jahren. Einwandfrei steht fest, dass sich das alles, was einige wenige begeisterte Anhänger des Gedankens aus reinem Idealismus geschaffen haben, heute nicht mehr mit einem sarkastischen Achselzucken beiseite schieben lässt, wie dies noch vor nicht allzu langer Zeit geschah. Wir sind ein gut Stück weitergekommen - der Junge ist in seinen Flegeljahren, möchte man beinahe sagen - wir wissen jetzt, worum es geht - wir ahnen aber auch, wo noch die Fehler liegen. Und das wird die Aufgabe der nächsten Zeit sein, hier die richtige Medizin oder besser Rosskur anzusetzen und das herauszukristallisieren, was gut und richtig ist. Es scheint mir im Rahmen dieser Abhandlung gleichgültig zu sein, ob nun die dreifache Kombination (Lang-, Sprung- und Abfahrtslauf) ihre Berechtigung hat, ob wir Abfahrt und Slalom mit Sprunglauf kombinieren sollen und können - ob wir also die nordischen Disziplinen mit unseren Dingen auf eine Formel zu bringen haben oder nicht. Es hat dies mit der Sache an sich nichts zu tun. Da werden die Erfahrungen der nächsten Winter weiter helfen. Man wird noch lange tifteln und schnüffeln, viel Papier wird noch dran glauben müssen und mancher Enthusiast und Idealist wird noch Nächte opfern, um aus dem Tohuwabohu der Logarithmen und Brüche das Richtige und Gerechte herauszufinden. Bis man sagen kann : Jetzt ist's geschafft ! 1) Für den deutschen - sprich liauptsächlich süddeutschen Skiläufer ist der Abfahrtslauf im Grunde genommen eine ganz alte Angelegenheit. Es ist deshalb ganz eigenartig, dass man in unseren deutschen Verbänden in vollkommener Verkennung der Situation dieser grossen und schönen <(
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Sache von verschiedenen Seiten so schier ui~überwindliclien Widerstand (oder kesser gesagt) Unverständnis entgegenbrachte. Ein dicker roter Faden führt von den Vorkriegszeitei~,als der Akademische Skiklub München im Jalire 1907 auf dem Sudelfeld seinen ersten Kunstlauf (mit Stilbewertung) abhielt, bis zu den herrlichen Februartagen 1932, als der DSV im Garmischer Kreuzeclzgebiet zum ersten Mal offizielle Verbandsabfahrts- und Slalomläufe unter glänzenden Verliältnissen durchführte. Immer und besonders bei uns in Bayern waren Leute da, die in ihrer skisportlichen Betätigung Auge und Sinn für das SKIFAHREN hatten. Und ebenso war es im Schwarzwald - im Grunde genommeti also iii deii Landesteilen Deutschlands, die infolge ihrer topografischen Beschaffenheit am ehesten dazu prädestiniert sind. Von der subjektiven » Bewertung des Skifahreiis (Gegenstück Dressurprüfung in der Reiterei), wie sie der Kunstlauf mit sich brachte, kam mall sehr bald ab. Dafür beschäftigte auch der alt-ehrwürdige Kampf u hie Telemark - hie Christiailia)] viel zu sehr die Gemüter. Alles in allem fehlte wo111 damals das konkrete Ziel, dem SKIFAHREN mit dem Skisport die richtige Verbiildung zu geben. Es interessierte auch niclit so, weil man eben damals sicherlich immer noch viel zu sehr beschäftigt war, den Skilauf an sich zu verdauen. Solche Bestrebungen mussten deshalb mehr oder weniger in deii Hintergrund treten. Es sei aber festgestellt, dass sich in jener Zcit in München schon die Tendenz, sich mit dem sportlichen Abfahren zu befassen, immer melir entwickelte und ihre Verfechter hatte. Sodass man ruhig oline Uberhebung behaupten kann : Eine Gruppe Münchner war seinerzeit absolut führend iil der erwachenden Bewegung des Abfahrtsskisportes. Nach dem Weltkrieg kam dann die Wendung ins Abstrakte. Der einseitige Sportläufer - der Langläufer - schien mehr als Trumpf zu sein. Man erlebte dank der Schule und des Vorbildes eines Jens Jäger eine Verfeinerung des Laufens im Stil, in der Auffassung des Geländes, im Wachse11 etc., die in Bayern die Offenbarung zu sein schien. Die für unsere Dinge ungünstige Folge : Abfahrten wurden mit dein vorherrschenden schmale11 Loipeski iicir noch unter tlei- Ilevise geiioinnieii : W e r reitet am sclinellsten. Der Abfahrtslauf ocler wie cr t1;iin;ils noch hiess « Geländenicht totzukriegen lauf musste dagegen zurücktreten. I h s s ci. t.1-ot.zallctlci~i war, ist ein Verdienst des Skigau Miinclien. Uiibckiiin~ilert wurde Jahr für Jahr (seit I 9 10) weiter der Kampf um die viel begehi-!.Cgoldene Medaille des Gau in der dreifachen Kombination voii Lang-, Sprung- iiiid Iliridernislauf durchgeführt. Es war also auch anderseits Müi~clien(die geistige Hochburg des Skilaufes !), wo man klipp und klar erkannte, dass das Abfahren ein iiiclit zu umgehender Bestandteil unseres Skisportes sein müsse. In die Jahre 1925 und 1926 fielen dann die ersten Begegnungeri deutscher und Schweizer Akademiker. Anfangs ein eigenartiges Bild. Auf der einen Seite hochgezüchtete deutsche Läufer und Springer (?I la Norge) ((
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auf der anderen Schweizer und er-igliscl-ie Abfahrts- und schon Slalomsl>ezialisten(i la Amstutz). Bei den ersten ~tudentenwettkämpfenin St. Mortiz w:ireri Lang- und Sprunglauf stark vernachlässigt worden - doch ein Jahr später war diese Einseitigkeit bereits überwunden und alle vier skisportlicl-ien Disziplinen standen auf Gleichberechtigung friedlich nebeneinander. I>em akademischen Skisport darf man also getrost dafür danken, dass er in dieser Hinsicht den Weg gewiesen hat. Die Entwicklung in Deutschland nahm ihren Fortgang. Es kam unter 1)rof. Gruber der gross angelegte Abfahrtslauf vom Höllentorkopf bei Garii~ischüber eine Höhendifferenz von weit mehr als 1000 Meter - 330 Teilnehmer - ein Versuch, der in seiner Grundidee mir absolut als richtig erscheint. Es kam der berüchtigte Abfal-irtslauf vom Wallberg (verantwortlich Dr. Roesen und Wörner), der ein Stich ins Wespennest war. Hoch schlugen die Wogei-i der Empörung und was war daran? Bisher wurde jede Strecke eines solchen Geländelaufes fast ausschliesslich über Hartsclinee oder in der mehr oder weniger breiten Spur geführt. Eine Benutzung des schmalen Loipeski liess sich also bevorzugen. Ui-id nun hatten Roesen und Wörner die Fahnen in breite, offene, tiefe Weichschnee-Steilhänge, die unmöglich abzubügeln waren, gesteckt. Und dies, um unseren Läufern zu beweisen : Das, was Ihr bisher tatet, ist kein SKIFAHREN ! 1) - Jetzt, wo Jahre in stetiger Entwicklung vergangen sind, kai-in man ruhig sagen : Jene Lehre fiel doch auf fruchtbaren Boden. Dei-iri jetzt setzte sich auch langsam bei uns die richtige Beurteilung der Idee - wenigstens vorerst bei einigen wenigen Aktiven durch. Hierzu der Einfluss der Schweiz mit England (Slalom !) und das Vorbild der österreichischen Studenten. Es dämmerte - es kam der Slalom, über den bisher in Deutschland ganz unklare Ansichten geherrscht hatten. Der Bayrische Skiverband kann erstmals (1928) an der Bodeiischneid einen Verba~~dsslalomlauf ansetzen. Die unwahrscheinlicl-i hohe Beteiligung von mehr als 100 Läufern bewies zur Genüge das Interesse der Aktiven. Einzuscl~altei-iist jetzt : Anders dagegen die Einstellung gewisser Offzieller. Man wagte eben einfach am grünen Tisch nicht, der norwegischen Tradition etwas hinzuzufügen. In jene Zeit, wo man also schon überall wollte - aber nicht so recht und offiziell konnte (wo man aber trotzdem schon ein gut Stück weiter war, denn inzwiscl-ien hatte der St. Moritzer-Skikongress die Durchführung eines zusammengesetzten Abfahrts- und Slalomlaufes nach englischem Muster empfohlen zur probeweisen Durchführung) fällt die Stiftung des Arlberg-Kandaharbechers durch Arnold Lunn. Der erste Kandahar 1928 verlief ohne nennenswerte deutsche Beteiligung. (Schedler, Obersdorf, liegt allerdings bereits im 8. Rang !) Erst im drauffolgenden Jahr I929 konnte ein grösseres T r ü ~ p l e i nBayern am Arlberg ihr Auftreten melden. Durchschlagend .gleich der Erfolg, denn Kar1 Neuner, Partenkircl-ien, gewinnt die wertvolle Trophäe. Derselbe Kar1 Neuner, der bisher nichts anderes wie
einen Langlaufski an den Füssen gehabt, der mehr als misstrauisch zum Arlberg kam, der erstaunt und kopfschüttelnd dieses Flaggengewirr des Lunnschen Slaloms betrachtete - und dann, als es um die Wurscht ging, zeigte und bewies, dass man auch in Deutschland trefflich SKIFAHREN kann. Die Folge dieses deutschen Erfolges, der deshalb nicht hochgenug einzuschätzen ist : Das Interesse wuchs in Deutschland, besonders aber wieder in Bayern und im Schwarzwald ungeheuer. Uberall werden jetzt Abfahrtsläufe ausgeschrieben, werden Slalomversucl-ie gemacht. (Osterskirennen am Feldberg, Bayrischer Skiverbandsabfahrtslauf.) 1930 wird dann die bayrische Skisaison mit den vereinigten MünchenWerdenfelser Gauwettläufen in Garmisch-Partenkirchen eroffnet. Abfahrtslauf vom Horn - steiles koupiertes Gelände, aber offen und grösstenteils ausgefahren, Schnee gut, grosse Beteiligung. Scheussliche Enttäuschung, denn dieser Lauf wird von allen Seiten in Grund und Boden kritisiert. Es mag ein Fetzen Wahrheit dabeigewesen sein, doch war es grundfalsch, das Kind gleich mit dem Bade auszuschütten. Es war auch falsch, solche Leute zu Wort kommen zu lassen, die da behauptet haben : Ich mache keinen Abfahrtslauf mehr m i t ; denn ich habe heute einmal einen gesehen. So was ist ja schauderhaft 1). (Seien wir beruhigt - derselbe Mann ist heute kuriert - er hat das Abfahren durch systematisches Training gelernt - er ist ein überzeugter und begeisterter Anhänger unserer Sache geworden !) Woran lag es ? Die Masse konnte nicht FAHREN - Schussbummtechnik)) herrschte vor - also die Technik und Taktik war reformbedürftig und nicht der Lauf an sich. Ich will nun nicht cl-ironologisch die Entwicklung weiterverfolgen, es würde zu weit führen. Sumnia summarum - man lernte jetzt SKIFAHREN man studierte und benutzte den richtigen Ski, bekam Blick für das Gelände, kurzum, man fuhr bei uns besser, immer besser. Der Durchschnitt stieg ganz gewaltig. Zum Abschluss will ich aus der iii~geheuer anwachsenden Bewegung zwei Marksteine lierausschälcii. Der erste : Die I. FIS-Wettkämpfe in Abfahrt und Slalom in Mürren. Deutschland stellte eine ii-i letzter Minute ( ! !) biii-it zusammengewürfelte und übertrainierte Mannschaft an den Start. Grosse Triumphe gab es nicht auf den Strecken am Allmendhubel und von der Grütscl-i. Aber gezeigt wurde, dass wir kommen werden)) (Däuber, Martin Neuner 11). Und im nächsten Jahr waren wir schon da 1). Friedl Däuber, Bercl-itesgaden, siegt in Cortina dJAmpezzo bei den 2. FIS-Rennen im Slalom und auch unsere anderen Leute schlagen sich höchst ehrenvoll. Sie beweisen, dass wir auf der richtigen Fährte sind. Soweit international. Der zweite Markstein : Dass man auch in DSV erkannt hat, welche Bedeutung dem Abfahrtslauf ((
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Pl~oto: J . Gaberell
Fritz Kaufmann
beizumessen ist und in diesem Jahr (1932) in Garmisch den wohlgelungenen I . Verbandsabfahrts- und Slalomlauf abhielt. Der seinerseits auch wieder klar zu erkennen gab, dass die Masse gelernt hat an den Vorbildern eines Kar1 und Martin Neuner 11, eines Däuber, eines Schind1 und nicht zu vergessen eines Dr. Roesen, oder wie sie sonst alle heissen. Dies die interne Seite. Damit dürfte in seinen wesentlichsten Zügen die Entwicklung des Abfahrtsskisportes bei uns in Deutschland gekennzeichnet sein. Ich erhebe nicht Anspruch auf absolute Vollständigkeit - U. a. fehlten mir die Unterlagen unserer benachbarten Schwarzwälder, weswegen ich mich stark auf die bayrische Entwicklung beschränken musste. Doch - wenn man so zufällig nach St. Moritz kommt und plötzlich vom Schneehasenredaktor mit solch schnellen Wünschen überfallen wird - man tut es gerne, weil man einer Sache und Idee verfallen i s t . . .
VON
DR. HENRY HOEM,OSAS
Eis ? Was gellt den Skiläufer das Eis a n ? Geniach . . . Sclinee ist eigentlich Eis -Eis in einer ganz besondern Form : Eis in melir oder weniger feiner Verteilung, Eis in Kristallform oder i11 subkristalliner Form und mit sehr viel Luft gemischt - das ist Sclinee. Schnee - ja früher, vor den Zeiten des Skilaufs, da war Sclinee eirifach Schnee uiid weiter nichts. Und er war weiss, einfach weiss. Das lieisst, die Zeiten des weissen Schnees sind scllon ein wenig länger vorüber. [(Weiss wie Schnee» ist zwar immer noch eine Redensart. Aber sie hat iliren Sinn beinahe verloren. Denn für uns hat der Schnee alle Farben ; vor allem ist er blau, so blau wie der Hiniinel, der sich iiber seinen Schatten wölbt , . . Abgesehen von der Farbe haben wir Skiläufer viele Dutzend Arten verschiedenen Schnees entdeckt. Ich könnte mehrere Seiteil füllen mit den beliebtesten und bekanntesten Sorten von Sclinee. Greifen wir einige wenige heraus : Wir kennen edlen Pulverschnee und saumässigen Brucliharsch, wir kennen Salzschnee und Firn. Es gibt sandigen Schnee und honigweiclien, es trockenen Marmorscliiiee iiild nassen Sulz. E r kann blättrig-brüchig sein, und er kann holil und faul sein bis zum Grunde - ins uferlose liesse sich diese Liste verlängern . . . Bei der Abfahrt, da kommt es für uns sehr darauf an, ob wir den Schnee rechtzeitig richtig beurteilen, ob wir ihm seine Eigenart von weitem schon ansehen. Bei der Abfahrt haben wir aber meistens keine Zeit, uns sonstwie, sagen wir ästhetisch, mit der Landschaft oder gar mit iliren Einzelheiten zu befassen. Anders, wenn wir auf langen Anstiegen ungezählte Male einen Ski am andern vorbei schieben müssen. Freilich, es kann halbe oder ganze Stunden dauern bis der selbstverständliche Rhythmus des Gehens sich einstellt - und je ungeübter wir sind, um so länger dauert es. Dann aber kommt unweigerlich ein Augenblick, da unsere Gedanken von der Technik)) dieses einförmigen Steigens sich lösen. Sie beginnen bunte Spiele der Phantasie zu treiben. Auch diese Gedankenspiele ermüden auf die Dauer. Trotzdem werden unsere Augen, so lange wir i m Steigen sind, nicht ganz frei für die unigebende grosse Landschaft. W i r sind zu
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R I P
Photo
Dr
H
Hoek
Phofo
: Dr.
H . Hoek
Gebrochener Eisblock
intensiv an den Untergrund gebunden, als dass die Grösse » der Umgebung auf uns wirkt. Wir sind ganz auf die Nähe, auf den « Untergrund)) unseres Tuns, eingestellt - und plötzlich eines guten Tages, eines gesegneten Tages, entdecken wir die « Kleinschönheit des Schnees . . ., entdecken, dass Schnee nur gehäuftes Eis in besonderer Form ist. Wir wussten es längst - theoretisch, mit kaltem Verstand, aber wir hatten es nie empfunden. Nun auf einmal sehen wir die Schönheit eines Schneetellers im leichten Raureif (Bild Seite 182). Wir sehen mit Entzücken, wie die feinen weissen Eiskristalle unter dem leichten Druck unserer Hand beinahe wie Blumen durch die Öffnungen des Ledergeflechtes nach oben blühen . . . Und wir beginnen darauf zu achten, wie verschieden die Spur des Stockes aussehen kann. Entzückend, wenn der ganze Teller unter leisem, klingendem ((
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Photo : Dr. H. Hoek
Schneeteller i m leichten Raureif
Rauschen im « Walde » riesiger durchsichtig-glasiger, feinstgerippter Eisblätter versinkt (Bild Seite 184 links). Jetzt ist unser Auge geschärft worden für die Schönheit der Kristallform. Und, einmal darauf aufmerksam geworden, erblicken wir allerorts neue Wunder. Da war ein Wasserloch; das fror zu. An seinem Rande aber haben sich gar mannigfache merkwürdige Dinge ereignet. Warum und wieso die Feuchtigkeit der Luft unmittelbar über dem jungen Eis in Stäbchen, und einige Zentimeter weiter oben als Blättchen weissen - also mit Luft durchsetzten - Eises sich ausschied, wird wohl immer unerklärlich bleiben (Bild Seite 184). Wir gehen weiter über den See. Wir kommen zu einer grösseren Fläche von dunklem, klarem Eis. Hier ist Eis gebrochen worden. Ein Würfel blieb auf der neuen Schicht liegen. Ihn traf der leise Wind, der mit Wasserdampf beladen über den See strich. Und der Eisblock bedeckte sich mit dichtem Anraum. Aus schwer erklärlichen Gründen ging der Prozess weiter und bildete einen ganzen Reifkreis um den Ausgangspunkt der Kristallisation. Wer unser Bildchen (Bild Seite I 8 I ) lange ansieht, der meint die Eisblumen vorwärts wachsen zu sehen (Siehe auch Bild Seite 172). Weiter gleiten unsere Ski über die schneebedeckte Fläche einem grossen, dunklen Felde zu. Hier wartet unser eine neue Überraschung !
Photo : DY.H . Hoek
Gefrorener Atem
Das Gefrieren dieses grossen Loches muss wohl ungemein schnell vor sich gegangen sein. Die Luft im Wasser hatte keine Zeit zu entweichen. Sie hat sich zu Blasen gesammelt. Aber diese wurden bei der raschen eisigen Erhärtung des Wassers eingeschlossen. Unwahrscheinlich, märchenhaft, mystisch seltsam sieht das aus - den Realisten erinnert es an eine Pilzkultur, den Sentimentalen an arme Seelchen, die vergebens versuchten, der Finsternis der Verdammung zu entrinnen . . . (Bild Seite 186). Seltsam sind die Wege der Kristallisation! Was soll man sagen zu den nadeldünnen Eiszapfen, die von der Schneebrücke über dem eilenden Wasser des Flusses in das kalte Nass tauchten und hier, in des Wortes verwegenster Bedeutung, « Fuss fassten » ? (Bild Seite 187). Was soll man sagen zum « gefrorenen Atem » ? Zu der Wolke aus feinsten, staubwinzigen, Eisstückchen, die sich vor dem Munde der Skiläuferin bei jedem Atemzug bildet - wenn es wenigstens kalt genug ist; so kalt, wie es nur am Morgen und Abend sein kann im Grunde hochgelegener Alpentäler mit trockener Luft . . . Was soll man schliesslich sagen zu den merkwürdigen Spielen, der fabelhaften Gestaltungskraft, die uns die schönen Eisblumen auf den Fensterscheiben bescheert ? Ein ganzes dickes Bilderbuch liesse sich füllen mit diesen sonderbaren Flachgebilden. Ein Beispiel nur habe ich herausgegriffen
Photos : D?.H . Hoek
Eisblätter
Gefrorenes Wasserloch
(Tiefdruckbeilage). Aber warum bloss haben sich hier an manchen Stellen federbesetzte Sterne gebildet, sind an anderer gefiederte Raketen in die Höhe gewachsen, und warum blieb der Rest der Scheibe frei ? Alles lässt sich erklären - das heisst, alles was wir sehen, können wir ein Stückchen weiter nach rückwärts erklären. Wer lückenlos richtig beobachtet und einwandfrei logisch denkt, der könnte uns auch sagen warum der Eiszapfen einmal als spitze Lanze und einmal als knorriger Finger nach unten wächst. Aber was hätten wir schliesslich davon, das ((Warum))zu wissen ? Lassen wir die Genugtung des Erkennens » den Gelehrten - wir wollen der Farben und der Schönheit dieser vergänglichen Gebilde uns freuen! (Bilder Seite 190 und 191). Und wenn wir ein Auge dafür haben, dann wollen wir uns auch freuen an den feinen Lichtspielen im Tropfloch unter dem Eiszapfen und am leisen Klirren des hauchzarten Eisfilms, den das zerstäubte Wasser gebildet - am tönenden Klingen dieser spiegelnden zerbrechlichen Schicht, in die unser Fuss roh hineintritt (Bild Seite 188). Seltsam, wir sagten es schon, sind die Wege der Kristallisation. Jedes zu Eis werden ist ja Kristallisation. Die Form, die entsteht, ist in erster Linie abhängig von der Temperatur des Wassers und der abkühlenden Luft. Tritt der ungewöhnliche Fall ein, dass Wasser aus wärmerer Luft in eine stark gekühlte Schicht von Bodenluft tropft, und geschieht dies bei gänzlicher Luftstille, dann kann es gelegentlich sogar vorkommen, dass wir von unten nach oben wachsende Eiszapfen erleben, ein ausserordentlich seltenes cc Naturspiel)) (Bild Seite 189). Die kleinen Wunder des Winters - sie sind nicht weniger bemerkenswert. Sie drängen sich nur weniger auf. Wer sie aber einmal entdeckt hat, dem fliesst eine unversiegbare Quelle der Schönheit und stiller, doch lauterster Freude.
ION V O N DR.
SEN, SAS
Mit nicht zu erwartender Schnelligkeit haben sich nacli dem Internationalen Skikongress von 1928 in St. Moritz Abfahrtslauf und Slalom in den ganzen Alpen und über die Alpen hinaus durchgesetzt. Als der 1928 in St. Moritz beschlossenen Vertagung des eiiglisclien Antrags im Kongress 1932 - gerade in Oslo - die offizielle Anerkennung der neuen Laufarten folgte, waren Slalom und Abfahrtslauf allenthalben längst eingefülirt. Auch wo die Verbände mit grossen Wettläufen 11och zurückhielten, erlangten gewisse durch Einzelklubs ausgetragene Veranstaltungen eine Bedeutung gleich jener der Meisterschaften für Sprung- und Langlauf. Ueber eine Eiitwicklung, wie sie zum Beispiel das Arlberg-Kandahar genommen hatte, konnten sich auch die Verbände nicht mehr hinwegsetzen. Es ist aber bedauerlich, dass viele Verbände sich durch die Entwicklung treiben liessen, statt von Anfang an die als notwendig erkaniiten Laufarten zu fördern und andererseits einer übertriebenen Entwicklung zu steuern. Die Einwände, dass den neuen Laufarten höherer sportlicher Wert und Ernst fehle, die Kritik, die sich bis zum Gebrauch des Wortes S p i e 1 e r e i verstieg, musste verstummen. Die nicht entbehrliche theoretische Kenntnis der Laufarten und die Weiterbildung eines einwandfreien Notensystems hat mit der Entwicklung der Veranstaltungen und vor allem auch mit dem in breiter Masse gesteigerten Können bei den Veraristaltern nicht Scliritt gehalten. Der Vorwurf, dass bei vielen Wettläufen notwendigen Erwägungen nicht Rechnung getragen wird und dass vor allem Kombinationen zwischen den verschiedenen Laufarten sich mehren, ist jetzt berechtigt. Die häufige Durchführung geradezu gedankenlos errechneter Kombinationen zwischen den verschiedenen Laufarten und womöglicli noch auf Strecken, die nicht in entsprechendes Verhältnis zueinander gebracht sind, führt zu falschen Ergebnissen und muss notwendig das Vertrauen der Läufer
Photo : Albert Steinnr
Eingefrorene Luftbasen
in richtige Bewertung der sportlichen Leistungen im allgemeinen untergraben. Das Prinzip der Kombination für Sprung- und Abfahrtslauf ist begründet auf jahrelanger Erfahrung. Insbesondere sind die Tabellen in der nun geltenden Form das Ergebnis jahrelang von den Norwegern gepflogener statist scher Beobachtung. Schanzen und Langlaufstrecken stehen zum mindesten in der Mehrzahl der guten Veranstaltungen nicht im Missverhältnis ; es wird vermieden, dass etwa eine Laufart nahezu allein den Ausschlag für die Kombination gibt. Das Notensystem in den beiden Laufarten ist von vornherein auf die Vergleichbarkeit eingestellt. Ein solche Vergleichbarkeit fehlt aber bis heute zwischen den Sprungund Langlaufnoten einerseits und den Slalom- und Abfahrtsnoten andererseits. Slalom und Abfahrtslauf sind zunächst von Klubs gefördert worden, die nicht oder nur wenig Sprung- und Langlauf betrieben. Die von den Engländern und Schweizern verwendete Gleichung L ä u f e r n o t e = B e s t z e i t X 100: L ä u f e r z e i t ergibt ein Notengefälle, welches für die Kombination zwischen Abfahrtslauf und Slalom nach aller Erfahrung brauchbar ist, wenn die Schwierigkeit von Abfahrtslauf und Slalom einigermassen aufeinander abgestimmt ist.
Photo : D>.. Tl'alter Amstutz
Eiszapfen wachsen in den Bach
Dies muss der Fall sein, da gewisse Strecken zwischen gleichen Läufern zu weit höherer Differenzierung führen als andere Strecken. Würde zum Beispiel ein sehr schwieriger Slalom mit einem sehr leichten Abfahrtslauf kombiniert, so wird die erhebliche beim Slalom eintretende Differenzierung in der Kombinationsnote die erreichbare geringfügige Differenzierung beim Abfahrtslauf nahezu erdrücken und es wird dann ein Slalomläufer die Kombination erlangen, der hätte scheitern müssen, wenn eine das mittlere Schwierigkeitsmass erreichende Abfahrtsstrecke gewählt worden wäre. Das Notengefälle bei Anwendung der Gleichung ergibt auch eine Degression der Notenabstände, wie sie zum mindesten im Prinzip dem im Sport geltenden Gesetz des abnehmenden Ertrags der Arbeit entspricht. O b diese Degression auch im Ausmasse der wahren Sachlage entspricht, ist m. E. noch zu wenig geprüft ; es wird auch die Prüfung für sehr verschiedene Strecken nicht das gleiche Ergebnis zeitigen. Dieses Bedenken der verschiedenen Differenzierung auf verschiedenen Strecken gilt zwar auch für die Langlauftabellen. Es dürften aber die Meisterschaftslangläufe einem Idealtyp, wie er in der Vorstellung entwickelt ist, näherkommen, als die Strecken der Abfahrtsläufe, welche sich nach Länge, Zeit und Art viel mehr von einander unter
Pl~oto: Dr. H . Hoek
Tropfloch
scheiden und durch das Gelände auch bei bester Auswahl immer noch unterscheiden werden. Es seien nun einige Zahlen der geltenden Abfahrts- und Slalomben~tun~ gegeben : Die Bestzeit IOI % der Bestzeit IIO
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»
IOO
0.991 Differenz pro 9.091 Differenz pro 0.900 Differenz pro
% der Bestzeit. % der vorausgegangenen Zeit
I 10
I :/, der vorausliegenden Zeit 90,009 83.333 6.410 Differenz pro 10 % der Bestzeit. 76,923 7.576 pro 10 % der vorausgegangenen Zeit. 75i7571 66.666
1)
Diese Zusammenstellung weist Folgendes aus : Die Differenz pro I
% der Bestzeit in der höchsten Lage, d. h. dicht an der Bestzeit ist 0,991,
sie nimmt in den tieferen Lagen ab, sei es, dass man vergleicht mit I der der dem Intervall vorausliegenden Zeit. Die Bestzeit oder richtiger I Differenz für die gleiche Zeiteinheit zwischen der Zeit I 10 % und I I I
Der Fuchsschwarnz
P
~
C
Photu
:
A. Bussr
Eiszapfen wachsen von unten nach oben !
ist kleiner, ja es ist auch noch die Differenz pro I der vorausgegangenen Zeit, also die Differenz zwischen I I O und I I I , I mit 0,900 erheblich kleiner als jene zwischen IOO und I O I %. Die Notenwertsdifferenz zwischen IOO und I 10 % beträgt 8,91, jene von 120 % auf 132 % aber nur 7,576. Diese differenzierte Bewertung der Abstände ist wie schon gesagt grundsätzlich richtig, ob sie zahlenmässig richtig ist, das wissen wir nicht. Falsch erscheint jedenfalls das Notensystem nach der Gleichung für die ganz tiefen Lagen. Es befriedigt nicht, dass für die dreifache Bestzeit noch 33 und für die vierfache Bestzeit noch 25 Notenpunkte gegeben werden. Richtig st für den Abfahrtslauf, dass die anderthalbfache Zeit nicht, wie beim Langlauf mit o benotet, sondern noch als Leistung (66,667 Punkte !) anerkannt wird. O b freilich gerade die Zahl 66 das Richtige ist, mag wieder dahingestellt sein. Stellt man die Noten nach der Gleichung vergleichend mit denen der Langlauftabelle graphisch dar, so zeigt die Langlaufnotenkurve von vornherein ein steileres Gefälle, als die Abfahrtsnotenkurve. In den oberen Höhen ist in beiden Fällen Degression für die Notenabstände gegeben, beim Langlauf
Photo : Dr. H . Hoek
Eiszapfen
in höherem Masse. In tieferen Lagen verlaufen die Kurven ganz verschieden. Vom etwa 1,4-fachen der Bestzeit ab wird die Abfahrtsnotenkurve immer flacher, die Langlaufnotenkurve fällte hier steil und erreicht bei der eineinhalbfachen Bestzeit den Wert o. In unserem Zusammenhange interess'ert zunächst die Frage, ob grundsätzlich die Verschiedenheit zwischen den beiden Notengefällen der Wirklichkeit entspricht. Die Frage ist wohl zu bejahen. Sie entspricht einem Satz, an dessen Richtigkeit die Mehrzahl der Läufer glaubt, wenigstens hat die Befragung anlässlich bedeutender Wettläufe nahezu einstimmig dies ergeben.
Photo : DT.H . Hoek
Eiszapfen
Der Satz lautet : Der Zweite im Abfahrtslauf, der um 1/10 der Bestzeit hinter dem Ersten zurückbleibt, muss eine bessere Note bekommen, als der Zweite im Langlauf, der um 1/10 der Bestzeit hinter dem Ersten zurückbleibt. O b nun die in der Richtung also anzuerkennende Verschiedenheit in der Langlauftabellenbewertung einerseits und der Abfahrtsgleichungsbewertung andererseits auch der Höhe nach berechtigt ist, bleibt eine offene Frage. Eine einigermassen zuverlässige Lösung könnte nur durch statistische Verwertung der Ergebnisse von Läufen auf guten Abfahrtsstrecken bei
guter Besetzuiig ergeben. Es müssten also für Abfahrtsläufe und Slaloms die gleichen Ermittlungen angestellt werden, wie sie der Wahl des Notengefälls in der geltenden Langlauftabelle zugrundeliegen. Nicht nur gefülilsmässig, sondern auch aus den angestellten theoretisclien Betrachtungen ergibt sich, wie ausserordentlich unzuverlässig vorläufig Kombiriationsberechnungeil zwischen Sprung- und Langläufen einerseits und Abfahrtsläufen und Slaloms andererseits sein müssen. Es sei nun noch kurz betrachtet, wie in der Praxis kombiniert wird : I. Die Abfahrtsnoten werden durch Multiplikation so erhöht, dass man Zahlenreihen erlangt, für welche die Langlauftabelle Noten ergibt. Fehler : Zu unrecht ist dann unterstellt, dass für die anderthalbfaclie Zeit der Abfahrtsbestzeit eine Leistung nicht mehr anerkannt werden darf. Dass ferner ein gleichartiges Notengefälle dem wirkliclieii Fallen der sportlichen Leistung richtigen Ausdruck gibt. Die Degression der Notenabstände für Zeitintervalle, welche in Prozenten der Bestzeit oder richtiger in Prozenten der vorausliegenden Zeiten ausgedrückt gleich sind, ist dann für die beideii verschiedenen Laufarten gleichartig, obwohl sie beim Langlauf schärfer sein muss als beim Abfahrtslauf. 2. Diese irrige Voraussetzuiig scheint insbesondere auch den - was die Anordnung aiilaiigt - sehr praktischen österreichischen Tabelleii zugrunde-zu-liegen1. 3. Man ermöglicht die Vergleichbarkeit zwischen dem Notensystem der Gleichung und dem Langlauftabelleiisystem dadurch, dass man entweder alle nach dem Gleichunsgsystem errechneten Abfahrtslaufsnotei~je mit der Höclistnote des anderen Systems mit 1,6, 2,4 oder 3,6 multipliziert uiid dann die Noten addiert. Dieses System hat wenigstens den Vorteil, dass die geringere Minderbewertung die beim Abfahrtslauf gegeben sein soll, sich grundsätzlich durchsetzt ; ob im richtigen Masse, ist unbekannt. Da bei sehr vielen Kombinationen das Ergebnis von Abfahrtslauf und Slalom bei Berechiiung nach der ersten Methode sich viel zu stark ausgewirkt hat, dürfte die zweite Methode fast besser sein. Wendet man nämlich das Prinzip der Langlauf- und Sprungtabellen für die Abfahrtsläufe an, so erlangt der Abfahrtssieger meist ungereclitfertigt einen so grossen Notenvorsprung, dass die im Abfahrtslauf Unterlegenen durch Mehrleistung in den anderen Läufen nicht entsprechend aufholen können. Bei Methode 3. wird zum mindesten das Vorkommen dieses Fehlers erschwert. Alles, was hier gebracht wurde, ist negativ. Für Vorschläge ist aber Erfahrung noch iiicht genügend gesammelt. Es ist daher wohl verfehlt, wenn bei wichtigen Veranstaltungen, insbesondere bei Veranstaltungen von Landesverbänden Kombinatio~ienzwischen Sprungund Langlauf einerseits und Abfahrtslauf und Slalom andererseits durchgeführt werden. Diese Kombinationen sind verfehlt, weil eine Bereclinungsart, die für gleiclimässiges Gewicht der Noten einigermassen garantiert, noch I)
Vergleiche Aufsatz Dr. Martin : die Dreier-Kombinationli, Seite 194. Die Schriftleitung.
nicht gefunden ist. Der Weg zur Lösung kann - wenn überhaupt - nur in gewissenhafter statistischer Erforschung gefunden werden. Ich glaube aber, dass die Beseitigung der rein rechnerischen Schwieriglzeiten auch noch nicht genügen wird, um die Mängel der Kombination zu beseitigen. Es müssen für eine gute Kombination auch die Strecken aufeinander abgestimmt werden und das dürfte praktisch nie erreicht werden. Die Abfahrtsläufe sollen ruhig auf ganz verschiedenartigen Strecken ausgetragen werden. Es wird ja auch nie möglich sein, in den verschiedenen Alpengegenden an einzelnen Orten Strecken zu finden, die annähernd eine gleichartige Differenzierung bringen. Es wird also immer dabei bleiben, dass einmal ein Abfahrtslauf viel, viel mehr differenziert, als der richtig gewählte Langlauf oder die Schanze am betreffenden Ort differenzieren kann oder umgekehrt. Wenn aucli diese Bedenken schon für die Kombination Slalom und Abfahrtslauf unter sich eine gewisse Geltung haben, so können sie doch nicht hinreichen, Bedenken gegen diese Kombination auszulösen, Slalom und Abfahrtslauf sind wesensverwandt. Selbst wenn die bisher angewandte Art des Notengefälls nicht ganz richtig sein sollte, so wirkt der Fehler in beiden Laufarten und wird der Kombination nicht schaden. Der Wert der Icombination wird im wesentlichen davon abhängen, ob derjenige, der die Slalomstrecke steckt, im Verhältnis zu dem meist gegebenen Abfahrtslauf durch die Art des Steckens einen Schwierigke:tsgrad schafft, der für den Slalom annähernd so differenziert, wie für den Abfalirtslauf, also einen Schwierigkeitsgrad des Slaloms, der dafür garantiert, dass keine der beiden Laufarten ein zu grosses Ubergewicht für die Kombination erlangt. Ebenso liegen für richtige Wahl von Schanze und Langlauf die natürlichen Möglichkeiten und die erforderlichen Erfahrungen vor. Für drei- und vierfache I<ombination sind sie zum mindesten gegenwärtig zu verneinen. Es ist geradezu merkwürdig, dass die Verbände, die sich solange gegen Slalom und Abfahrtslauf gestemmt haben, selbst nun die Bedeutung von Slalom und Abfalirtslauf über den für diese Laufarten gegebenen Bereich hinauswachsen lassen und einer Antastung der bewährten Kombination Sprung- und Langlauf nicht vorbeugen. Vor allem entsteht auch die Gefahr einer Zurücksetzung des Langlaufs, wenn mehr und mehr die vier- und dreifacl-ien Kombinationen neben die Meisterschaften im alten Sinne treten. Der Verfasser steht also auf dem Standpunkt, dass die Vermischung der dem Wesen nach verschiedenen Laufarten durch die Verbände zu bekämpfen ist, dass man :e für sich die Kcmbinaticn Springen und Langlauf einerseits und Abfahrtslauf und Slalom andererseits durcliführen soll. Vielleicht wird dann auch mehr die U'cerlastung nahezu aller Wettlaufprogramme vermieden, die vielleicht und hoffentlich mit dem Programm der FIS-Läufe in Innsbruck ihren Gipfel und ihr Ende erreicht. Dafür, dass die FIS-Läufe abwechselnd nach Jahren einmal als Abfahrtslauf und Slalom und das andere Mal als Sprunglauf und Langlauf durchgeführt werden sollen, sind ja schon verschiedentlich Stimmen laut geworden.
EIN BEITRAG ZUR BEWERTUNG UND BERECHNUNGSFRAGE VON DR. F. MARTIN, WIEN
Die Wettlaufordnung des Internationalen Skiverbandes enthält als Anhang mehrere Tabellen, welche die Bewertung des Langlaufes im Zusammengesetzten Lauf und die dazugehörige Punkteberechnung wesentlich erleichtern. Die Schaffung dieser Tabellen ist zu einer Zeit notwendig geworden, als die Teilnehmerzahl an den Zusammengesetzten Lang- und Sprungläufen, - besonders in den Nordländern, - in die Hunderte zu gehen begann und die Kampfrichter viele stundenlange Arbeit zu leisten hatten, um die von allen Seiten mit Ungeduld erwarteten Rennergebnisse fertigzustellen. Wenn diese Tabellen auch ihre Mängel haben, welche später aufgezeigt werden, so ist doch gewiss, dass mit ihrer Hilfe die Arbeit der Kampfrichter abgekürzt und überdies dadurch erleichtert wurde, dass man in den meisten Fällen nicht mehr rechnen muss, sondern fertige Endziffern mechanisch ablesen kann. Ein weiterer Vorteil dieser Ausschaltung der geistigen Arbeit ist auch die Vermeidung oder doch die Verminderung der unausweichlichen Fehler, welche uns und andere beim Kopf- und Papierrechnen so oft verärgert haben. Diese Tabellen stellen also die mathematische Verarbeitung und die für viele Einzelfälle ein-für-allemal vorbereitete, ziffernmässige Form jenes Grundsatzes dar, den man aus den Erfahrungen zahlloser Wettläufe für die Punktebewertung des Langlaufes gewonnen hatte. Dieser Grundsatz sollte es ermöglichen, die Leistungen im Langlauf einerseits und im Sprunglauf anderseits mit gleichem Masse zu messen und im Zusammengesetzten Lauf gleichwertig nebeneinander zu stellen. Dieser Grundsatz lautet : Die erreichbare Höchstpunktezahl soll im Langlauf gleich sein wie im Sprunglauf; null Punkte soll im Langlauf jener Läufer erhalten, der die jeweils erzielte Bestzeit um mehr als 50 % überschritten hat. Die Noten für Läufer mit dazwischen liegenden Zeiten werden linear abgestuft. In eine mathematische Form gekleidet, ergibt sich nach diesem Grundsatze also die Punktezahl (X) für die einzelnen Wettläufer in folgender Weise : ))
720 X Laufzeit 720 L 1080 - -- -- = 1080 - Bestzeit B Wenn angenommen wird, dass die erreichbare Höchstpunktezahl 360 beträgt. Von dieser Entwicklung zeitlicl-i nicht viel entfernt, beobachten wir den gewaltigen Aufschwung des sportlichen Skilaufes in Mitteleuropa und vornehmlich in den Alpenländern ; besonders in letzteren Gebieten sehen wir wie die Abfalirtsläufe zu höchster sportlicher Klasse gedeihen. Die Leistungen sowol-il als die Beteiligungsziffern bei Abfahrtsläufen steigen unter unseren Augen über alle unsere Träume hinaus. Aber auch liier zeigen sich in den Gesichtern der Rennleiter neben der Freude über den erstarkenden Sportgeist recht zal-ilreicl-ie, sorgenvolle Stirnfalten : O b die gewaltige Recl-ienarbeit richtig und rechtzeitig geleistet werden kann ? O b keine Verzögerung der Siegerverkündigung eintreten muss ? O b alles fehlerfrei sein wird ? Man beginnt aucli hier nach einem möglichst abgekürzten Verfahren, nach selbsttätiger Beseitigung aller Fehlerquellen, kurz nach einem mecl-ianischen Behelf für die Rechenarbeit Ausschau zu halten, welcher einmalig festgestellt, für alle möglichen Fälle in Zukunft zwangsläufig und rasch zu richtigen Ergebnisse11 führen soll. Diese Aufgabe scheint hier schwieriger zu sein. Es sind docli einesteils, - wie beim Langlauf, - die Laufzeiten reihenmässig zu ordnen und die erzielten Leistungen (Laufzeiten) in Messziffern auszudrüclzen und mit anderen, vollkommen verschieden gearteten Leistungen (Sprungausführung) zu vergleichen; andernteils müssen aber sowohl die aus Abfahrt und Slalom zusammengesetzteii Wettlaufergebiiisse ermittelt, als auch die gerade in den Alpei-iländern so beliebte gleichzeitige Austragung und gemeinsame Bewertung von Langlauf, Sprunglauf und Abfahrtslauf geregelt werden. Für die erstere Kombination (Abfahrt und Slalom) hat die englische Gründliclikeit bald eine ausgezeiclinete Lösung mit Hilfe von Logarithmentafeln gefui-iden, allerdings ohne die angeborene Abneigung der Aelpler gegen die gelehrte Bezeiclinung, gegen den fremdsprachigen und umso gelieimnisvolleren Logarithmus » zu beachten. Trotzdem konnte die englisclie Methode, welche unter eifriger Mitwirkung von Schweizern zustande gekommen war, sicl-i scl-iliesslicl-i allgemein durchsetzen und in einem neuen Kapitel der FIS-Wettlaufordnung über Abfahrt und Slalom Aufnahme finden. Für die Bewertung von zusammengesetzten Rennen aber, bei denen ein Abfahrtslauf oder ein Slalom oder beide in eine gemeinsame Rechnung zusammen mit Sprunglauf oder Langlauf oder mit beiden eingebaut werden soll, gibt es noch keine einheitlichen Anschauungen. So wählte man in Deutschland schon vor Jahren für die Bewertung der Abfahrtsläufe genau die gleiclie, oben erwähnte Grui-idsatzformel, welche für den Langlauf auch international gilt; ja man ging dort später auch bei Abfahrtsläufen zur Anwendung der bestehenden FIS-Langlauftabellen über, indem einfach die erzielten Abfahrtslaufzeiten so oft vervielfacht wurden, bis der Gebrauch der Tabellen möglich war. Freilich wurde dabei übersehen, dass die FISLanglauftabellei-i für Abfahrtsläufe weder geschaffen nocl-i geeignet sind, X =
-
((
Piioto : Nie-lecken. St. 3ilorifi
Der Langlauf
worüber später noch gesprochen wird. In der Schweiz, in Ungarn, bei den Deutschböhmen, von den Engländern und bei den Akademischen Skiwettkämpfen aller Länder1) gibt es ebenfalls seit einiger Zeit zusammengesetzte Läufe der letzteren Art. Ueberall wurde aber bei der Bewertung nach eigenen Uberlegungen und nach verschiedenen Systemen gearbeitet. In Österreich ging man gar gründlich zu Werke und scheute auch vor mehreren pralztischen Versuchen nicht zurück. Zuerst wurde die reichsdeutsche Formel angewendet. Sie schien nicht recht zu passen. Es kam doch zu häufig vor, dass 2 bis 3 Kanonen in ihren Laufzeiten nur um wenige Sekunden auseinander lagen, während der fünfte und sechste Rang schon um einige Minuten mehr benötigte und nach dem bekannten Rezept des 50 X-igen Zuschlages zur Bestzeit daher die Note Null erhielt. Dies widerspricht der Absicht, ein « zusammengesetztes » Ergebnis zu ermitteln, da in diesen Fällen nur die erwähnten 2 bis 3 ersten Läufer überhaupt Abfahrtsnoten und Sprungnoten erhielten und die übrigen 50 oder mehr Wettkämpfer, welchen im Abfahrtslauf null Punkte gegeben werden mussten, dann nur-mehr nach den Noten des Sprunglaufes eingereiht werden konnten. Man hat hierauf in einem späteren Winter ein neues Experiment gemacht und gab null Punkte erst jenen Läufern, die mehr als die doppelte Bestzeit benötigt hatten. Diese Lösung (Bestzeit plus IOO % = null Punkte) konnte auch nicht von Dauer sein, da sie ganz willkürlich gewählt war und einfach eine mildere I)
196
Nur für Spezialpreise. Eine 3er und 4er Kombination hat der SAS stets bekämpft. Schriftl.
Der Orientexaress
photo
G . Schuter
P l ~ o t o: Niedocken, S t . M o ~ i t z
Die Abfahrt
Beurteilung der Abfahrtsläufe gegenüber den Langläufen und damit einen Vorzug für die ersteren darstellte. Mit dem raschen Aufstieg der Durchschnittsleistungen im Abfahrtslauf wurde es auch sehr bald überflüssig, diese Milde weiterhin anzuwenden. Bei den grössten Abfahrtsläufen der letzten Zeit ergibt sich immer wieder das Bild, dass mehrere Dutzende von Läufern sich innerhalb eines Abstandes von nur einer Minute gegenüber der Bestzeit einreihen können. Man konnte also auch die milde Formel wieder fallen lassen. Aber auch die inzwischen aufgetauchte Logarithmische Formel für die Kombination von Abfahrt mit Slalom ist nicht brauchbar, wenn diese Läufe mit Sprunglauf und Langlauf zusammen zu bewerten sind, U. zw. aus rein mathematischen Gründen. Denn die logarithmische Formel entspricht ihrem Wesen nach einer Hyperbel, während die Bewertung des Langlaufes auf einem linearen System aufgebaut ist. Dies ist mit zwei Sätzen sofort klar : Im Langlauf bekommen alle Läufer nach den FIS-Tabellen null Punkte, welche die Zeit des Siegers um mehr als 50 % überschreiten, dagegen bekommt im Abfahrtslauf auf Grund der Logarithmentafel jener Läufer, der die Zeit des Siegers um 50 % überschreitet, 66 Punkte, der Läufer mit der doppelten Bestzeit erhält 50 Punkte, während theoretisch nur jener Läufer null Punkte erhält, der « unendlich läuft. Tatsächlich wird hier also jeder Läufer eine Punktezahl und keiner null Punkte erhalten. Es würde die grösste Ungerechtigkeit für Langläufer und Springer bedeuten, wenn diese grundverschiedenen Systeme einfach durch eine
Addition vermählt würden. Daher musste eine neue Lösung gesucht und gefunden werden. Diese Notwendigkeit war umso dringender, als nun einmal das Interesse an zusammengesetzten Läufen, welche auch Abfahrtsläufe enthalten, sich unzweifelhaft bei einer ganzen Reihe von Skinationen mit Riesenschritten zu verbreiten begann und sich noch immer erweitert. Es wird damit nicht nur die Vorliebe grosser Skiläufermassen für den alpinen Abfahrtsport, sondern auch die Anerkennung dieser Skidisziplin als eigenartiger und selbstständiger Sportzweig zum Ausdrucke gebracht. I n Österreich findet diese Anschauung seit einigen Jahren sogar darin ihren beredten Ausdruck, dass man als Skimeister nur jenen Läufer gelten lässt, der sich einer Prüfung in allen drei Zweigen des Skisportes, - im Sprung, im Langlauf und in der Abfahrt, - unterzieht, weshalb die Meisterschaft des Österreichischen Skiverbandes schon seit Jahren in dieser Weise dreigliedrig zusammengesetzt ist. Auf der anderen Seite dieser Entwicklung sehen wir die grossen Verschiedenheiten in der Bewertung dieser zusammengesetzten Läufe, welche oben geschildert wurden. Es ist also klar, dass unter solchen Verhältnissen man am besten Wege war, in ein regelrechtes Chaos zu geraten. Die Notwendigkeit einer internationalen Regelung dieser Angelegenheit lag in der Luft. Diesem tatsächlich vorliegenden und zunehmenden Bedürfnis nach einheitlicher Regelung der Berechnungsvorschriften wollte der Osterreichische Skiverband Abhilfe schaffen. Gegen Ende Dezember 193 I erhielten alle Landesverbände des Internationalen Skiverbandes als eine sportkameradschaftliche Weihnachtsgabe die neuen R e C h e n t a f e l n d e s O e. S. V. zugesendet, welche vom Verfasser selbst als Versuch zur Lösung einer brennenden Frage bezeichnet wurden. Sie sollten den Anstoss zu gesteigerter sporttheoretischer Diskussion geben und die dadurch in Fluss geratene Materie einer allseits befriedigenden Klärung und Regelung zuführen. Der Pariser Skikongress hat sich im Mai 1932 ebenfalls eingehend n ~ i dieser t Angelegenheit beschäftigt. Auch hier ergaben sich neuerdings zahlreiche Beweise der lebhaftesten Anteilnahme an dieser österreichischen Anregung ; sie fand eine über Erwarten weitreichende Zustimmung, die sich von Rumänien über Ungarn, Osterreich, Deutschland, Schweiz, England, Holland, Frankreich bis nach Spanien hin erstreckte. Andere Nationen wiederum wollten doch ein genaues Vorstudium dieser Fragen befürworten. Da hiedurch der Sache nur genützt werden konnte, weil mehrere Köpfe meist mehr zu leisten vermögen als einer, unterblieb die soforige Beschlussfassung über den Österreichischen Antrag. Man schuf aber eine besondere technische Kommission erfahrener und ebenso eifriger als bewährter Skifachleute und Organisatoren, welche diese Materie untersuchen und bis zum nächsten Skikongress 1934 ihre Anträge zur endgültigen Beschlussfassung vorbereiten werden. Man kann sich nun sehr gut vorstellen, dass die bisher geübten Zweige des Skisportes in einer ganzen Reihe von Variationen zusammengestellt
und ausgetragen werden. Tatsächlich haben wir schon alle möglichen Arten von zusammengesetzten Läufen gesehen, wie z. B. Sprunglauf mit Langlauf, Abfahrt mit Slalom, Sprunglauf mit Abfahrt, Sprunglauf mit Slalom, Sprunglauf mit Abfahrt und Slalom, Langlauf mit Abfahrt, Langlauf mit Slalom, Langlauf mit Abfahrt und Slalom, Sprunglauf und Langlauf mit Abfahrt, Sprunglauf und Langlauf mit Slalom, Sprunglauf und Langlauf mit Abfahrt und Slalom, Wenn auch manche dieser Zusammenstellungen einen etwas gekünstelten Eindruck machen, so haben sie doch meist ihre natürliche Ursache : Oftmals war es der Mangel einer Sprungschanze, der einen zusammengesetzten Langlauf und Abfahrtslauf zustande kommen liess ; zu anderen Gelegenheiten wieder, hauptsächlich bei Frühjahrs-und Sommerrennen, die in die höchsten Regionen verlegt werden, übte die Kombination von Sprunglauf und Slalom besondere Anziehungskraft aus. In dieser Beziehung sollte keine Einschränkung getroffen werden, da wir uns über jede Art sportlichen Eifers und Betätigui~gsdrangesfreuen. Die i d e a 1 e Lösung eines zusammengesetzten Laufes ist aber gewiss nur im d r e i f a c h xusammengesetxten Lauf zu finden, oder wie man in Österreich sagt, in der D r e i e r - K o rn b i n a t i o n ; es kann doch keine schönere Probe sportlicher Vielseitigkeit unserer Skiläufer geben, als gleichmässig gute Leistungen i m A b f a h r t s 1 a U f über mindestens 800 m Höhenunterschied, wobei sich die rasche Entschlussfähigkeit und die kraftvolle Beherrschung der gesamten Fahrtechnik, sowie die beste Schnee- und Terrainbeurteilung erweisen muss, i m L a n g 1 a U f, der den Läufern ein gewissenhaftes, zähes und langwieriges Training mit allen seinen erzieherischen Entbehrungen auferlegt und i m S p r U n g 1 a U f, dieser höchsten Probe von freudigem M u t und männlicher Selbstbeherrschung. Diese dreifach kombinierten Läufe enthalten die Haupt-Skidisziplinen, - S p r i n g e n, L a U f e n, F a h r e n, - welchen im internationalen Sport die grösste Bedeutung zukommt; für sie muss in erster Linie eine richtige Berechnungsvorschrift und ein brauchbarer Rechenbehelf geschaffen werden. Gleichzeitig soll aber mit Hilfe dieser neuen Regeln auch für jede sonstige Art von zusammengesetzten Läufen die Ermittlung der Ergebnisse ermöglicht werden. Diese Vorschriften müssen also allen sportlichen Erfordernissen genügen und allen Rennerfahrungen entsprechen. Es muss daher
vor allein eine vollkommen gleichmässigeBewertung von Sprunglauf, Abfalirtslauf und Langlauf gewährleistet werden. Sie sollen die bislier als richtig erkannten Berechnungsmethoden aufrecht erhalten, aber auch die vorhandenen Ubelstände tunlichst beseitigen. Sie sollen einfach zu handhaben sein, die Arbeit abkürzen und doch grösste Genauigkeit verbürgen. Allen diesen Erfordernissen scheinen die österreichischen Rechentafeln Genüge zu leisten. Es fand sicli bald ein skibegeisterter Mathematiker, der sich erbötig machte, eine geeignete Formel als Grundlage für die Ausarbeitung neuer Rechentafeln ausfindig zu machen, welche allen gestellten Anforderungen entsprechen sollten. Er hat aber nicht nur diese Formel aufgestellt, sondern auch zusammen mit freiwilligen Helfern durcli Stunden und Stunden die nicht gerade geistreiche Arbeit mit der Reclienmasclii~ie auf sicli genommen und Ziffer für Ziffer festgestellt, kontrolliert und iioclimals überprüft, bis nach mehreren Monaten die 10 Rechentafeln säuberlich vor uns lagen. Die dem Urheber der neuen Formel gestellten A LI f g a b e 11 aber waren folgende : Die Bewertung aller Laufdisziplinen ist auf gleiche Basis zu stellen. Es muss also in jeder des Sprunglaufes, somit 360 erreichbar sein (oder 240 oder Disziplin die Hö~list~unktezahl 1 2 0 je nach der Zahl der ausgeführten Sprünge und der Kampfrichter). 2. Langlauf und Abfahrtslauf (oder Slalom) miissen sich vollkommen gleichwertig gegenübel-. stehen; jeder von ihnen muss auch dem Sprunglauf gegenüber gleichmässig bewertet werden. Aus dieseln Grunde entschloss man sich, die eingangs erwähnte Formel fur die Langlaufbewertung, welche seit vielen Jahren im grossen und ganzen unangefochten besteht, auch für die Berechnung der Abfahrtsläufe anzuwenden. Diese Formel hat eine gemeinsaiile Bewertung vo11 Langlauf und Sprunglauf ermöglicht und scheint eine gerechte Ueiirteilung dieser beiden Disziplinen darzustellen. 3. Bei Abfahrts-und Slalomläufen müssen die kleinsten Zeitunterschiede in der Punk~eberechnung zur Geltung kommen, da auch Bruchteile von Sekunden für den erzielten Rang der Läufer ausschlaggebend sind. Es ist also nicht zu empfehlen, die FIS-Langlauftabelle auch für Abfahrtsläufe zu verwenden, da in diesen Tabellen Zeitunterschiede bis zu 10 Sekunden und mehr bei der Izunkteberechnung unberücksichtigt bleiben, da sie nur auf ganze Sekiinden und nicht auf deren Bruchteile berechnet sind. Ueberdies sind die Noten in diesen Tabellen nur in gleichbleibenden Intervallen abgestuft, sodass erst zu dem recht umständlichen Interpolieren gegriffen werden muss, wenn die den erzielten Leistungen genau entsprechenden Werte gefunden urerden sollen. 4. Die neuen Tafeln müssen es gestatten, für jede Laufzeit die genaue dazu gehörige Punktzahl ablesen zu köntlen, ohne irgendeinen Zeitunterschied zu vernachlässigen. Die endgi~ltigeErmittlung der Punkte muss rasch und in einfachster Weise, schematisch und gleichmässig für alle Rennzweige, mit Hilfe der simpelsten Rechenoperationen, des Addierens und Siibtral-iierens möglich sein. Multiplikationen und Divisionen, die immer eine grössere Zahl von Reclienirrtiirnern verursaclien, sind ausgeschlossen. Die ganze Rechetlarbeit soll nur in1 dekadischen Zahlensystem geleislet werden, weshalb jede Rechenoperation irn 60-er System (Zuzäl-ilen von Sekiinden i i . ä.) ausgeschaltet wird. Das Interpolieren zur Erlangung genauester Resultate muss als zeilraubend und als grosse Fel-ilerquelle gänzlich wegfallen. 5. Für zusammengesetzte Läufe, die nur aus Abfahrt und Slalom bestehen, sollen die von der FIS anerkannten Bewertungsvorschriften und Rechenbehelfe (Logarithmentafeln) vorläufig unverändert bleiben. I.
Wenn alle diese Vorschriften eingehalten würden, könnte jede Recheiiarbeit vermieden werden, doch ergäbe sich eine Tabelle, welche einen Rieseiiumfang hätte. Die Bestzeit müsste doch für kurze Slalomläufe mit 25 Sekunden beginnen und für die grössten Abfahrtsläufe bis auf 26 Minuteii
Photo : M . 1Viille~
Photo : 0 . O z c ~ t n e ~
Die Amstutzfeder in häuslichen Diensten : Jamtalerhütte Zaungatter auf dem Rigi
hinaufgehen. Bei Berücksichtigung der Zehntelsekunden ergäben sich für die Bestzeit ungefähr 16,000 und für die Laufzeit ungefähr 24,000 und für alle kombinierten Werte über ~oo,ooo,oooZahlenwerte. Der groteske Flächeninhalt einer solchen Tabelle wäre mit 14,400 m2 anzunehmen. Zur Verminderung der erforderlichen 16,000 Rubriken für die Bestzeit B wird diese um einen kleine Betrag auf eine ganze Sekunden- oder Minuten-Anzahl ergänzt (Ergänzung e) wodurch sich die Zahl der Rubriken für die ergänzte Bestzeit auf 40 vermindert. In den österreichischen Tafeln wurde die Abstufung der Werte für die ergänzte Bestzeit so gewählt, dass die vorgenommenen Ergänungen klein sind gegenüber der Bestzeit. Der Wert eines Bruches ändert sich wenig, wenn man im Zähler und im Nenner gleiche Beträge addiert oder subtrahiert, falls diese gegenüber den ursprünglichen Werten klein sind. Die Grundsatzformel soll also nicht mehr
heissen, sondern X
=
1080
--
+
720 (L e) B + e
Weiterhin bedeutet : B' = B e = ergänzte Bestzeit L' = L e = ergänzte Laufzeit L = Laufzeit geteilt in L, Min. e = Ergänzung geteilt in e, sek Die ~rundsatiforrnellautet somit : 720 X (Ll L, X = 1080 B'
+ +
+ L, Sek. f L, + e2 sek11o
+
Sek.110
-
+ LS + e, + e,)
bezeichnet Inan mit
so ist die Punktezahl
X =
+ +
i- x g ) Für die Werte X, bis X, können unschwer Tabellen ausgearbeitet werden, die verhältnismässig klein sind. Die Noten können sodann durch eine Addition und eine Subtraktion für jeden beliebigen Zehntel-SekundenWert ohne Interpolation berechnet werden. Die Wertbestimmung wird dadurch erleichtert, dass die Werte x 4 und X , für jeden Wettlauf nur einmal zu ermitteln sind und bei allen weiteren Berechnungen konstant bleiben. Die Punkteberechnung auf der Basis von 240 oder 160 Höchstzahlen geschieht grundsätzlich gleich auf besonderen Tabellen. Diese hier angeführte neue Grundsatzformel unterscheidet sich prinzipiell nicht von der ursprünglichen internationalen Langlaufformel. Auch die ziffernmässigen Ergebnisse der Punkteberechnung bringen keine wesentlichen Unterschiede gegenüber den FIS-Tabellen, wohl aber sind die nach der osterreichischen Methode ermittelten Punktezahlen genauer und entsprechen den wirklichen Leistungen der Wettläufer bis zum kleinsten Zeitwert. Nach der neuen Methode kann es auch nicht vorkommen, dass Läufer mit verschiedenen Leistungen gleiche Noten erhalten, was nach FIS-Tabellen möglich ist. Die Genauigkeit der auf diese Weise ermittelten Ergebnisse der Abfahrtsläufe macht es erforderlich, auch für die Langlaufergebnisse eine ebenso genaue Berechnung anzuwenden. Es wurden daher neue Tafeln auch für die Berechnung der Langlaufnoten zusammengestellt, welche in der gleichen verbesserten und vereinfachten Form zu handhaben sind. An den Logarithmentafeln wurde bezüglich der Zahlenwerte keinerlei Aenderung vorgenommen, jedoch die Gruppierung derart gewählt, dass sich die nach den FIS-Vorschiften mit Hilfe einer besonderen Tabelle notwendige Umrechnung der Sekunden in das dekadische System erübrigt und somit ein Rechenvorgang erspart wird. Somit sind die Schleier gelüftet und die Grundsätze offenbar, nach welchen die bei allen internationalen Skiverbänden vorliegenden österreichischen Rechentafeln aufgebaut sind. Die Frage der allgemeinen Einführung der Dreier-Kombination auf Grund internationaler Vorschriften, welche dieser Arbeit zugrunde liegt, scheint einen erfreulichen Beweis dafür zu bieten, dass unser Skisport der gewaltigen Entwicklung zum Volkssport in so vielen Ländern noch immer entwicklungsfähig ist und vorwärts schreitet, wie sich gerade aus dem lebhaften Interesse vieler Völker an der Regelung des dreifach gegliederten Wettlaufes mit grosser Freude feststellen lässt. X = X1 - (x2
+3
X4
KOMB EllATIOlV UND MEISTERWer sich mit der Frage der Kombination der einzelnen Disziplinen im Skilaufe eingehend beschäftigt hat, weiss, was für ein komplexes Thema diese Bewertungsfrage darstellt. Das Kombinieren von Abfahrts- und Slalomlauf kann, weil es sich um die Kombination von Zeiteinheiten handelt, relativ einwandfrei erfolgen. Viel schwieriger ist bereits die Kombination von Lang- und Sprunglauf. Nach jahrelangen, empirischen Untersuchungen ist erst eine Lösung gefunden worden, die Anspruch auf annähernde aber niemals auf gänzliche Vollwertigkeit haben darf. Viel heikler aber, und das beweisen die Aufsätze in diesem Jahrbuch von Dr. Roesen und Dr. Martin, sind eine Dreier- oder gar Vierer-Kombination. Der internationale Skikongress hat dieses Frühjahr in Paris zum Studium dieser Frage eine Kommission zusammengesetzt, welche die Frage eingehend prüfen wird. Wir möchten dem Beschlusse dieser Kommission, der wir auch angehö~en, nicht vorgreifen, befürchten aber, dass man eine befriedigende Lösung für die Dreier- oder Vierer-Kombination nicht ohne weiteres finden wird. Nachdem man anfänglich Abfahrts- und Slalomlauf national und international von den Wettbewerben fernhalten wollte, besteht heute entschieden die Gefahr, dass man diese Läufe mit andern verbinden will, die dazu nicht geeignet sind. Wir glauben, dass sich Lang-, Sprung- und Abfahrtslauf (oder Slalomlauf) nie zu einer idealen Kombination vereinigen lassen, sowohl aus sportlichen wie aus rechnerischen Grunden. Dr. Hoek hat im ersten Schneehasen auf Seite 3 eine ähnliche Auffassung in die folgenden Sätze gefasst : Der Kombinationspreis » (Gesamtwertung von Slalom, Abfahrt, Langlauf und Sprung) geht wohl ursprünglich von derselben Idee aus wie die Veranstaltung der sogenannten Fünf- oder Zehnwettkämpfe in der Leichtathletik. Es soll eine allseitige Beherrschung des Ski gewertet werden. Meinetwegen - obgleich ich nicht einsehen kann, was den Sprung mit clem Langlauf oder der Abfahrt verbindet, ausser, dass dasselbe Gerät lxnützt wird. Ebenso gut könnte man eine Gesamtwertung für Kunstspringen und IOO Meter Schnellschwimmen einführen. » Soweit der sportliche Einwand, wobei wir allerdings aus traditionellen Gründen die nordische I(ornbination gelten lassen. ((
((
Photo : Scllirner
Otto Furrer, der erfolgreichste Abfahrts- und Slalomläufer der Welt,
Die rechnerischen Einwände gegen eine Verbindung der drei oder vier Läufe sind mannigfaltig, wir wollen hier nicht auf Details eingehen ; erwähnt bleibe, dass z. B. nach der österreichischen Tabelle für die gleiche Leistung verschiedene Bewertungen möglich sind. Wir haben bereits an anderer Stelle den Vorschlag gemacht, der Schweizerische Skiverband solle seine Meisterschaft revidieren. Diese Frage ist, soweit wir wissen, im Studium. Es liegt daher im Interesse der Sache, wenn das Thema eingehend besprochen wird ; es wäre schade, wenn der SSV sich zu einer komplizierten Lösung entschliessen würde. Es besteht eine nordische Tradition im Lang- und Sprunglauf. Diese Kombination hat historische Bedeutung, das Hinzufügen eines Abfahrtslaufes scheint mir eher einer Vergewaltigung gleichzukommen. Der ganze nordische Skisport ist heute und seit Jahrzehnten auf dieser Verbindung aufgebaut. Ziehen wir in diese Kombination irgend eine andere Disziplin hinein, so zerstören wir die letzte Möglichkeit, den Lang- und Sprunglauf bei uns je an nordische Vorbilder heranzubringen. Wir verderben dazu den Wert des Abfahrtsund Slalomlaufes und schaffen eine Meisterschaft, die unbefriedigend und nie einwandfrei sein wird. Es ist nicht einzusehen, warum die Lang- und
JungeSchneehasen
photo: Dr A. Defner
Pl,oto : Schirner
der ein würdiger Träger der «Schweizerischen Skimeisterschaft im Fahren)) wäre !
Sprunglaufkombination nicht wie bisher weiter bestehen soll. Es ist aber auch nicht einzusehen, warum nicht eine zweite Meisterschaft eingeführt werden kann, bestehend aus den klassischen Disziplinen des Alpenlandes, Abfahrt und Slalom. Es ist uns nicht klar, warum man partout eine Lösung zur Verbindung der drei oder gar vier Läufe haben will. Man wird die ideale Kombination nie finden und wenn die rechnerische Verbindung möglich wäre, so ist sie sportlich falsch, denn die Korrektur zum Abfahrtslauf ist der Slalom, niemals der Lang- oder Sprunglauf. Der internationale Skiverband organisiert an seinen FIS-Rennen (die praktischen Europameisterschaften gleich kommen, wenn sie auch diesen Titel nicht führen), neben Einzelläufen einen kombinierten Lang- und Sprunglauf und einen kombinierten Abfahrts- und Slalomlauf. Diese Kombinationen haben sich beide, fast möchten wir sagen automatisch, aus dem skisportlichen Rennbetrieb entwickelt. Lang- und Sprunglauf im Norden, Abfahrt- und Slalomlauf in den Alpen ; beide Kombinationen haben ihre Zweckmässigkeit und ihre Sportlichkeit bewiesen. Die Idee einer Verbindung der vier Läufe entstand ursprünglich am grünen Tisch in der Meinung, dass ein Meister gleich überall der beste sein müsse.
Es gibt wohl keinen einzigen Sport auf der ganzen Welt, der nicht melzrere Meisterschaften kennt und es ist nicht einzusehen, warum zum Beispiel der Schweizerische Skimeister in einer einzigen Person vereinigt sein muss. Jede Dreier- und Viererkombination führt zu künstlichen Lösungen, die nie befriedigen werden, da sie Zufallsmeister schaffen. Auch können wir vom Städter, und ihm gehört der Skisport der Zukunft, nicht verlangen, dass er im Langlauf, Sprunglauf, Abfahrtslauf und Slalomlauf auf der Höhe ist, um eine Meisterschaft erfolgreich bestreiten zu können. Eine solche Meisterschaft der Dreier- und Viererkombination fördert den schon zu stark entwickelten, versteckten Professionalismus. Der beste Wertmesser für die Erweiterung der Schweizerischen Skimeisterschaft ist das Arlberg-Kaildahar Rennen. Dieses Rennen hat eingeschlagen, weil es einem Bedürfnis entsprach und niemand wird bestreiten, dass der Sieger einer solche11 I<onlzurrenz nicht würdig genug ist, den Titel eines Sonderskimeisters zu tragen. Hätte Otto Furrer nicht längst den Titel eines Schweizerischen Slzimeisters im Fahren erworben und auch vollauf verdient ? Warum soll i~eberidem Meister im Laufen und Springen nicht auch ein Meister im Fahren (Abfahrt und Slalom) sein ? Ist es sportlich richtig überlegt, Leute wie Furrer und andere durch eine Dreier- und Viererkombination von einer Meisterschaft auszuschliessen und Durchschnitts- und Zufallsmeister zu schaffen ?
KOMBINATION U N D EINZELMEISTERSCHAFT VON FRITZ ERB, CHEFREDAKTOR SPORT
Während es beispielsweise in der Leichtathletik verliältiiismässig eiiifacli ist, eine Leistung in irgend einer Diszipliri in Punkte umzuwerten, wie etwa im olympisclien Zehnkampf, können die Umwertungs- oder Umreclinungsformeln, wie sie heute im Skikampfsport zur Anwendung gelangen, trotz der im Laufe der Entwicklung vorgenommenen Verbesserungen noch immer nicht ganz befriedigen. Dadurch, dass man bei der leicl-itathletischen Mehrkampf-Punktberechnung nur eine Höchstleistung, den jeweiligen Weltrekord mit der Maximalpunktzahl 1000 bewertet, sind die Verhältnisse viel eiiifacher als z. B. beim Sprunglauf, wo es tlieoretiscli in jeder Sprungserie, wenigstens wenn die Anlauflänge variiert, eine Maximalleistung mit erreichbarer Höchstpuiiktzahl gibt. Mit andern Worten, so viele Sprungrennen, so viele in Berechnung zu nehmende Maxima, bei wechselnder Anlauflänge sogar noch mehr. Dadurch, dass auch noch nach Alters- und Fäliigkeitsklassen unterschieden wird, wenigstens in nationalen Rennen, vereinfacht sich der Bewertungsvorgang nicht. Etwas weniger umständlicli, aber auch noch gelehrt genug, macht sich die Umrechnung der Langlauf-, Abfahrts- und Slalomzeiten, wobei wir, wenn die errechnete Langlaufnote mit der Sprungleistung kombiniert wird, auf die Eigentümlichkeit stossen, dass die beste Langlaufleistung, auch wenn sie vielleicht die Qualifikation mittelmässig verdiente, mit der tabellarischen Maximalpunktzahl bewertet wird, also z. B. mit 240 oder 360. Im kombinierten und übrigens auch im reinen Sprunglauf wird es selbst dem allerbesten Springer mit Spitzenleistungen nie gelingen, das Maximum von 240 oder 360 Punkten herauszuholen. Liegt darin nicht eine krasse Ungereclitigkeit gegenüber dem kombinierten Springer ? U m mit einem Beispiel aufzurücken : A n den olympischen Spielen in Lake Placid klassierte sich der Norweger Joliann Gröttumsbraaten im Langlauf an sechster Stelle. Für den alten)) Gröttern gewiss eine vorzügliche Leistung, die ihm nach Wettlaufordnung auch 240 Punkte, weil beste kombinierte Langlaufzeit, eintrug und Norwegen trotz mässiger Sprungleistung Gröttumsbraatens die erste Goldmedaille am Olympia 1932 sicherte. Der Schweizer Springer Fritz Kaufmann hatte im Laiiglauf keine Rolle gespielt. Er erreichte das Ziel in sehr schlechter Zeit, bildete aber im Sprunglauf fast eine Klasse für sich. Jedenfalls hätte hier seine Leistung so gut die maximale Note verdient wie Gröttumsbraatens Langlaufzeit. Aber nach Wettkampfreglement kann ein ((
Spriiiger nur theoretisch, niemals jedoch iil der Praxis die Höcl~stpui~ktzalil bekommen. Mit 223,z Punkten wurde Kaufmanns Leistung relativ gut, aber verglichen mit Gröttumsbraatens Langlauf - er kam 4 : 08 Minuten nach Utterström ins Ziel - eben doch nicht verdient belohnt. Es ist nun allerdings einzuwenden, dass schlussendlich alle Springer mit dem gleichen Masstab bewertet werden und von einer Ungerechtigkeit nicht wohl gesprochen werden kann. Aber konsequent ist dieses System jedenfalls nicht. Auch der in Kraft bestehenden Kombinationsbewerturigsformel von Abfahrt und Slalom haften Mängel an, auf die an dieser Stelle schon früher hingewiesen wurde. Bevor nun überhaupt die Frage nach der besten Kombinationsformel Langlauf-Sprunglauf einerseits und Abfahrt-Slalom anderseits gefunden ist, will man und hat es bereits auch versucht, noch weiter kombinieren und die international anerkannten Abfahrts- und Slalomrenneri mit Sprunglauf und Langlauf ins Verhältnis bringen. Lasse man vorerst noch beisammen, was sich in der Praxis mehr oder weniger bewährt hat. Wenn es dann gelungen ist, sowohl für die klassische (nordische) als die moderne (englische) Kombination einwandfreie Formeln zu finden, kann nach meiner Ansicht erst die Möglichkeit der Dreier- oder Vierer-Kombination studiert werden. Da, wo die Entwicklung in der Anlehnung an die Geländeverhältnisse beim Kampf in den reinen Fahrkonkurrenzen angelangt ist, würde sich meines Eraclitens die Austragung einer Doppelmeisterschaft empfehlen, nämlich einer im Laufen und Springen und einer im Fahren (Abfahrt und Slalom). Man wird mit der Zeit wohl auch dazu kommen, diese beiden Championate örtlich und zeitlich zu trennen, wenn es Schwierigkeiten bietet - wie z. B. im Schweizer Mittelland, im Jura und teilweise am Fuss der Voralpen (Einsiedeln) - Gelände zu finden, das gute Prüfungsstrecken für die Falirer aufweist. Statt der übertrieben weitgehenden, zum Teil sehr gesuchten mehrfachen Kombination, mit allen Mitteln zum Durchbruch zu verhelfen, dürfte der Frage der Austragung von Meisterschaften in jeder einzelnen Disziplin einmal näher getreten werden. In andern Sportgattungen (Leichtathletik, Turnen, Schwimmen) die mit dem Skisport viele Ahnlichkeiten aufweisen, hat man mit der Austragung von Meisterschaften im Ein- und Mehrkampf gute Erfahrungen gemacht. Warum sollte man im Skisport nicht einen Meister im Laufen, im Springen, im Fahren haben können?l)
I) Wir können uns auch mit dieser Lösung befreunden, denn je weniger kombiniert wird um so besser. Schriftleitung.
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Der Skilauf ist alt, uralt. In fast verknöcl-ierten Formen hat er sich Jahrhunderte lang als nicht mehr entwicklungsfähiger Greis durch die nordischen Lande gescl-ileppt. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fing der etwas taperige Greis ein Verhältnis an mit dem jugendkräftigen Sport, der grade damals durch alle Länder Europas reiste. D a dies ein Märchen ist, so wundert es uns weiter nicht, dass dieser vielleicht ein wenig unnatürlichen Verbindung ein kräftiges Kind entsprosste : Der Skisport. Skisport ist inzwischen zum Manne gereift und stark und gross geworden. Unnötig wohl zu sagen, dass er in seiner Jugend ganz anders aussal-i, dass er andere Kleider trug, sich anders benahm, dass der Junge viel ungebärdiger und origineller, aber auch liebenswürdiger war als der ausgewachsene Mann. Das ist nun einmal immer so im Leben . . . Glücklicherweise fällt seine ganze Entwicklung in eine Zeit, in der die Pl-iotographie schon erfunden war und mit Eifer ausgeübt wurde. Und tatsächlich besitzen wir auch eine ganze Reihe hübscher Bilder von dem jungen Burschen, aufgenommen auf seinen ersten Propagandareisen durch Mitteleuropa. Es ist ganz lustig sich diese Bildcl-ien einmal anzusehen neben den Aufnahmen von heute. Beginnen wir, wie das üblich und recht ist, mit den Damen. Unser Bild Nr. I (Seite 216) stammt aus dem Jahre 1897 und zeigt die Siegerin des Schauinsland-Damenrennens 1) im Augenblick, da sie glückstral-ilend die Pfosten durchläuft - beileibe nicht durchfährt. Denn die ganze Strecke von etwa 1000 Meter war sozusagen eben. Natürlich trägt sie ihr schönstes Sonntagsgewand zu diesem festlichen Anlass - und beinahe unnötig zu sagen, dass es eine ((Einheimische))ist : die Tochter des Schauinsland-Wirtes. Die begeisterte Menge von etwa 30 Leuten bricl-it in lebhafte Ovationen aus. Der Ruf Skiheil)) ertönt aber erst vereinzelt, er ist noch nicht offiziell . . . Zweites Bild (Seite 214). W i r sind schon im neuen Jahrhundert, im Jahre 1903. Moderne Technik ist hereingebrochen. Der Kampf gegen die Einstöckigen neigt sich auf Seite der Zweistöckler, der siechen Spitalbrüder I), wie die Alpen Ski Klub »-Leute voll Hohn sie nannten. Aber es war Hohn am falschen Subjekt. Die Siegerin auf unserem Bild, die einzige, die mit Doppelstock lief, zeigt deutlich, dass es so schneller geht. Sie hat auf der fast anderthalb Kilometer langen Strecke einen gewaltigen Vorsprung herausgearbeitet - denn natürlich gab es nur Massenstarts)). W i e solche bei einem Langlauf aussahen, das zeigt uns sehr schön ((
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Photos : D r . H . Hoek
Adelboden
Davos 1889
I 906
Bild Nr. 3 (Seite 215). Es stammt vom Feldberg im Schwarzwald aus dem Jahre 1898. Schon gab es bei Damenrennen auch «Abfahrt». Grade auf Noch der allersteilsten Stelle ist unsere zweite Siegerin aufgenommen. ist die Hosentracht nicht schneefähig; sie ist zwar schon erfunden, aber für eine (c anständige)) Frau recht anstössig. Nie werde ich das Entsetzen vergessen, als ich im Winter 1904 mit meiner Frau von der grossen Scheidegg abfahrend nach Grindelwald kam! Dass man uns nicht « husste)), das begreif ich heute noch nicht so recht. Aber zum mindesten gab es ein moralisches Spiessrutenlaufen durch die Reihen nicht nur geshockter, nein, direkt disgusteter Engländerinnen . . . Eine von ihnen habe ich mir damals aufgenommen (Bild Nr. 4, Seite 212, Winter 1904 in Grindelwald). Sie schaut uns böse an unter ihrer zottigen Pelzmütze - und die Hose hätte ihr doch gar nicht schlecht gestanden zu dem etwas strengen Knabengesicht ! Heute sieht eine (( Siegerin))ja nun wesentlich anders aus ; (Bild Nr. 5, Seite 21 2, Davos I 932). Es ist die Gewinnerin des Damen-Parsenn-Derbys, die sich offenbar in ihren eleganten, gebügelten Beinkleinern sehr wohl fühlt. Sie scheint mir ein Beweis (unter vielen) zu sein, dass eine Frau auch in dieser Tracht gut und anständig aussehen kann . . . Unser Freund Gurtner prägte (im Schneehasen) das Wort : Ein guter Fahrer, ein guter Steher ». Das hat nicht immer gegolten. Einst war es so, dass ein guter Fahrer, ein guter Sitzer war! Bild Nr. 6 (Seite 210, Davos 1889) zeigt uns, wie man im Anfang unseres Sportes die Abfahrt am besten und sichersten bewältigte. Ich bemerke dazu, dass die lange, schwere Bremsstange auch noch einen grossen soliden Bremsteller 1) aus Holz besass. Unter dem Druck des Reiters pflügte sie den Schnee hübsch tief auf. Aber die erwünschte Wirkung liess sich nicht leugnen. Schwere Stürze kamen nicht ((
PI~oto: DY. H . Hoek
Photo : Man: Amstutz
Quersprünge : Feldberg 1908
Mürren 1928
vor. Dann erschienen die ersten Norweger und brachten die Technik ihres leichten Geländes. Engste Skispur und die Haltung eines Soldaten beim Strammstehen waren Trumpf. Mit Bravour (Bild Nr. 7, Seite 210, Adelboden 1906) sauste man bolzengrade die steilsten Hänge hinab um mit Todesverachtung die schwersten Purzelbäume zu schlagen. Es ereignete sich viel Unheil dabei . . . Und nach-und nach kam man zur Einsicht, dass Schweizer Berge keine norwegischen Hügel sind, und dass nordisches Abfahren bei uns nicht am Platz ist. Was das Endergebnis dieser Erkenntnis ist, das ist männiglich bekannt - die variable alpine Abfahrtstechnik entwickelte sich. Sie entwickelte sich überall da, wo im schwierigen Gelände grosse Geschwindigkeiten erstrebt wurden. Uber ihr Wesen und ihre Art brauche ich nicht mehr zu reden. Unser Bild (Nr. 8, Seiten 204 und 205) zeigt einen der allerbesten Vertreter dieser Technik. Eines ihrer auffallendsten - aber selten namhaft gemachten - Merkmale scheint mir zu sein, dass der Fahrer auf seinen Ski nicht wie angeschnallt auf Schlittenkufen steht, sondern, dass ihm die Ski verlängerte Gliedmassen sind, die er ununterbrochen bewegt, die er hebt und dreht und wendet ; die er wirklich wie Glieder bewegt . . . Ziemlich bald schon hatten die besseren der Fahrer erkannt, dass das Herausheben)) aus dem Schnee bei Bruchharsch das einzige Mittel ist um zu halten oder die Richtung zu ändern. Und die ersten Quersprungversuche (im Schwarzwald ?) setzen denn auch bereits I907 ein. Unser Bild Nr. 9 (Seite 211, Feldberg 1908) zeigte einen der alten Garde)),der - man kann schon sagen (c verzweifelt » - sich bemüht diese Kunst zu meistern. Die Mütze trennt sich entsetzt von seinem Haupte, und die kurzen Stöckchen, die damals Mode waren, sind alles andere als eine Hilfe. Heute sieht ein ((
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Photos : DY.H . IIoek 1932
Damentrachten :
1904
Quersprung ja nun ganz erheblich anders aus. . . (Bild Nr. 10, Seite 211). Schon sehr früh hörten wir, dass die Krone)) des Skilaufs der Sprung sei. Also mussten wir auch springen. Bereits in den allerersten Jahren bauten wir « Sprunghügel 1). Das heisst : Wir suchten uns einen Hang von höchstens 15 Grad und legten den Absprung so, dass wir auf ebenem Boden landeten. Wer einen solchen «Hügel» abfuhr und sprang, der war absolut sicher, dass er unten wie ein nasser Sack hinfiel. Das Bild Nr. 11 (Seite 216, Feldberg 1897) zeigt einen der verwegenen Recken, die sich an dieses Wagnis machten. Die Richter hatten es leicht. Stil spielte keine Rolle und die Weite war sehr einfach zu bestimmen : Es war die Entfernung zwischen Absprung und der Stelle, wo man liegen blieb. Im Jahre 1901 (Bild Nr. 12, Seite 218, Feldberg 1901) kam dann der norwegische Student Bjarne Nilssen aus Darmstadt auf den Feldberg und zeigte den ersten gestandenen » Sprung an einem von ihm gebauten Hügel. 17 Meter ! Herrgott, war das ein Ereignis ! Er war ein gut gebauter schlanker Junge und sprang im klassischen » Stil der damaligen Zeit. Von da bis zum aerodynamischen Flugsprung war noch ein weiter Weg. (Bild Nr. 13, Seite 219). Was wird die Zukunft bringen? Oder sollte die technische Seite des Skilaufs, des Skifahrens und des Springens der Hauptsache nach abgesclilossen sein? Fast sieht es so aus . . . ((
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Verschne~terZaun
Photo:
Dr. A. Defner
4.-6.
FEBRUAR 1 9 3 2 . V O N WlLLY BONOMO. SAS
Die FIS-Rennen in Abfahrt und Slalom scheinen unter einem schlecl-iten Stern geboren zu sein. In Mürren schneite es ununterbrochen, meterhoch türmte sich der Scliiiee und selbst auf der ausserordentlicli stotzigen Abfahrt Grütschalp - Lauterbrunneii musste man oft zur Stockliilfe greifen, musste man sich mit den Stöcken talwärts schieben. Die ersten FIS-Rennen ersoffen tatsächlich im Schnee. Cortina dlAmpezzo wollte sich revanchieren. Sonne, nichts als Sonne und in Cortina kein Schnee. Staubige Strassen und Sonnenschirme im Februar. Die Organisatoren hatten sich eine wundervolle Abfahrtsstrecke ausgesucht, nur konnte man sie im Rennen nicht fahren lassen, da kein Schnee auf der Strecke lag l). Ein herrlicher Slalomhang in Nähe des Dorfes erlag dem gleicliei-i Schicksal. Aber « La magnifica comunit, dlAmpezzo 1) wusste sich zu helfen. Die Rennen wurden hoch hinauf in die Dolomiten verlegt. Einen grossen Vorteil hatte dies, die Konkurrenten bekamen einen kleinen Einblick in die Herrlichkeiten der Dolomiten. A b f a li r t s 1 a u f. Der Start wurde hoch hinauf auf den Nuvolaupass (2416 m ü. M . ) verlegt, das Ziel auf ca. I750 m. Die Rennstrecke führt im obersten Teile auf gänzlich abgefahrenem Schnee über kurze Hänge hiiiuiiter in eine Mulde, zwingt den Falirer auf einen schmalen Weg hart an Felsen vorbei zum Rifugio Cinque Torri. In schneller Fahrt pfeilte das Trasse auf ausgefahrenem Wege auf einer Krete hinunter zu verfallenen Unterständen. Unvermittelt bricht die Strecke ab, bäumt sich jäh gegen einen Unterstand und dann steil links hinunter in eine kleine coupierte Mulde. Leichter Waldbestai-id gestaltet für kurze Zeit die Abfalirt recht anregend, um endlich den Falirer auf einen Waldweg zu setzen, der durch das vorausgegangene Training zur Bobbahn geworden ist. Ausgefahrene Kurven gestatten ein unsinniges Tempo vorzulegen. Die Strecke, die gefahren werden musste, war eindeutig. Training auf der Strecke notwendig, um zu wissen, wieviel Fahrt man vorlegen durfte. Durcli die eigenartige Verfügung des Rennkommitees, dass mit zwei Minuten Intervall gestartet werden müsse, büsste das Rennen, sowohl für den Fahrer als auch für den Zuschauer viel an Interesse ein. Der Falirer I)
Die Strecke wurde lang vor dem Rennen bekannt gegeben, was gegen die Wettlaufordnung verstösst. Der Schneeausfall war daher eine Stimme Gottes. Schriftleitung.
Photo : DT. H . Hoelc
I903 : Die Zweistocktechnik der
a
siechen Spitalbrüder n !
will kämpfen. Aber nicht gegen Sekunden will er kämpfen, er will gegen seinen Rivalen kämpfen. Er muss einen Vordermann haben den er sehen kann, den er überholen kann l). Schlunegger Hans (Schweiz) startet als erster. Er fährt beherrschter als wir es sonst an ihm gewohnt sind. Mit viel Tempo fegt in eigenartig unsicher wirkender Fahrweise Hauser Hans (Österr.) über die Krete hinunter. Beinahe mit dem Kopfe voraus pfeilt er über den Unterstand hinweg in den Steilhang hinunter. Das Matterhornfurri kämpft den Boden nieder. Alles steht er durch, weiss nur noch nicht wie schnell er fahren darf. Bis zum Walde hat er auf den ihm folgenden Guzzi Lantschner fünfzehn Sekunden verloren. Den Waldweg nahm er zu vorsichtig, traute der Sache nicht recht und setzte sich zwischen hinein noch auf den Boden! Guzzi Lantschner wiederholt seine Mürrener Glanzleistung auch hier wieder. Behende wie ein Wiesel tastet er sich über alle Unebenheiten hinweg. Nur in den Fussgelenken sieht man rasche, leichte Arbeit. Der Oberkörper bleibt immer ruhig. Renato Valle (Italien) hat seine eigene Fahrtechnik. O b er den grösseren Teil der Rennstrecke auf dem Kopfe oder auf den Ski abgefahren, hat lässt sich nur schwer beantworten. Und dennoch fuhr er eine sehr gute Zeit. Die Engländer konnten sich mit dieser Strecke nicht I)
Der 2-Minuten-Start war wegen der letzten langen Waldwegstrecke eingeschaltet worden, wo ein Uberholen praktisch ausgeschlossen war. Schriftleitung.
Photo : D?.H . Hoek
1898 : Massenstart am Feldberg
anfreunden. Als Einzige versteiften sie sich auf eine Variante in der Abfahrt zu ihrem Nutzen! Mächtig fegt David Zogg über die Hänge, kämpft alles in Grund und Boden hinein, holt gegen Lantschner auf, der Sieg wäre ihm sicher gewesen. Aber in freundeidgenössischer Weise legte er sich dorten in den Schnee, wo es am leichtesten gewesen wäre und wo vor wenigen Minuten auch Furrer geruht hat. Die Damen fuhren die gleiche Strecke wie die Herren. Der Damenlauf brachte wohl die grösste Uberraschung des Tages. England wurde dreifach geschlagen. Italien stellte die Siegerin ! Paula Wiesinger (Italien) fuhr sehr sicher und mit viel Kraft. Sie ist eine ausgezeichnete Hochtouristin was ihr in diesem Gelände sehr zu Vorteil gereichte. Martha von Almen (Schw.) schied infolge Skibruch aus, Ella Maillard (Schw.) vollbrachte eine bei ihr noch nie gesehene, sehr beherrschte Leistung. D e r S l a 1 o m war sehr schnell und in natürlicher Weise dem Gelände angepasst. Vom Start weg führen zwei enge Wenden in eine Schneise hinunter, welche in der Mitte durch ein blindes Tor unterbrochen wird. Unvermittelt wendet das Trasse nach rechts auf eine getretene Strasse. In scharfer Fahrt gerät der Fahrer in eine Haarnadel, welche ihn von der Strasse über eine steile Böschung hinunter in eine Vertikale am Steilhang führt. In wahnsinnigem Tempo geht die Vertikale in sehr weit gestellte Wenden über, um nochmals in einer Haarnadel zu enden. Als erster startete - nicht
1897 : Feldberg
i 897
Photos : Dr. H . Hoek : Siegerin im Damenlauf
wiederum Schlunegger (Schw.). Es ist offensichtlich, wie er handikapiert ist, als erster über die Strecke gehen zu müssen. Es wäre unbedingt erforderlich, dass mindestens drei sehr gute Fahrer ausser Konkurrenz, vorgängig dem Wettkampfe, über die Strecke gehen müssten. Bracken (Engl.) fährt wie gewohnt sehr sauber. Aber heute nicht am schönsten. Die schönste und ausgeglichenste Leistung zeigt Steuri Hermann (Schw.). Furrer fährt ungestüm. Im ersten Lauf fährt er Bestzeit. Im zweiten Lauf wird er unheimlich. Den Übergang von der Strasse zum Steilhang, die Haarnadel, steht er auf einem Beine durch. Keine Unebenheit des Bodens kann ihm etwas antun. Alles tritt er durch. Er schlägt den Boden und nicht der Boden ihn. Er hat ein Standvermögen wie kein zweiter Skifahrer es heute hat. Aber dennoch wird Furrer von Deuber (Deutschland) im Slalom geschlagen. Deuber fährt leicht und behende, sehr sauber und mit dem Kopfe. Für den Damenslalom war die Piste in besseren Zustande gebracht worden als am Vortage für den Herrenslalom. Im wesentlichen fuhren die Damen den gleichen Slalom wie der der Herren, nur war der harte Übergang von der Strasse abgeändert worden. Die einzige wirklich hervorragende Leistung welche gezeigt wurde, war diejenige von Rösli Streiff (Schw.). Sie geht mit grosser Ruhe auf die Fahrt, legt sofort gutes Tempo vor, nimmt die Steilhänge mit leichter Vorlage. Fabelhaft nimmt sie die kritische Haarnadel nach der Strasse, fegt plötzlich mit grosser Sicherheit in die Schneise hinunter, schneidet ohne an Fahrt zu verlieren die Wenden, dreht leicht über eine Kuppe und nimmt unheimlich schnell das letzte Tor.
Tosender Beifall wird ihr gezollt . Die Eiiglä~ideriniienenttäuschen in diesen1 Wettkampfe . Andere Wettkämpferinnen verfügten wohl über das Können und saubere Skiführung. nicht aber Routine im Wettkampf . Unangenehm wirkte. dass Damen an den Start geschickt wurden. welche heute noch nicht an FIS-Wettkämpfe gehörten . Acht Tage Skikurs wäre11 eher angebracht gewesen . D i e S c h w e i z g e w i n n t a l l e K o m b i n a t i o n e n . Otto Furrer und Rösli Streiff vermochten durch ihre fabelhaften Leistungen sämtliche Kombinationen für die Schweiz zu gewinnen . Insbesondere verdient das Resultat von Rösli Streiff hervorgehoben zu werden. da es ihr gelang. sich vom achten Platze in der Abfahrt auf den ersten Platz in der Kombination der Damen emporzuarbeiten . Die zweiten FIS-Wettkämpfe in Abfahrt und Slalom hatten leider nicht nur unter der Sonne. soridern auch unter orgai~isatorischenMängeln zu leiden . Die ausserordentlichen Witterungsverhältnisse haben allerdings den Cortinesern die Organisation unvorhergesehen erschwert . RESULTATE : I
.
ABFAHRT HERREN : (36 Startende) .
. . 3. 4. 5. 6.
Lantschner. Gustav . . . . . . . . . . . . . . . Zogg, David . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Furrer. Otto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauser, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Valle. Renato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seelos, Anton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . Steuri. Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . Matt, Rudi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g . Neuner. Martin . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. Lackner, Jakob . . . . . . . . . . . . . . . . . . I I . Neuner, Kar1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 2 . Bader, Anton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 3 . Schindl. Rudi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14. a Zingerle. Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14. b Jelen. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16. Bracken, W . R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. a Schlunegger. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . I 7 . b Steuri. Hermann . . . . . . . . . . . . . . . . . 19. Demenego. Dario . . . . . . . . . . . . . . . . 20 . Cleaver. Egi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 . Valle. Ferdinando . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 . Täuber, Friedl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 . Lu1111. P . N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24. Riddell. W . J . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I
2
2
Oesterreicli . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. ABFAHRT DAMEN (30 Startende) Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wiesinger. Paola . . . . . . . . . . . . . . . . . Wersin.Lantschner. Inge . . . . . . . . . . Lantschner. Hadwig . . . . . . . . . . . . . . Miss Sale-Barker . . . . . . . . . . . . . . . . Miss Tarbutt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fr1. hlaillart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paumgarten. Gerda . . . . . . . . . . . . . . Streiff. Rösli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schmidt. hledi . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schmiedegg. Irma . . . . . . . . . . . . . . . . Miss Elliott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. .
Photo : Dv H Hoek
1901 : Biarne Nilssen Springt 17 Meter 12
. Matousek. Grete . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . 8.35
13. 14. 15. 16.
Stopkowna. Zofja . . . . . . . . . . . . . . . . Resch. Lisa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fr1. Polankowa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miss Crewdson . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.40 9.01 9.04.6 9.06.2
3. SLALOM HERREN (30 startende) .
. . 3. 4. 5. 6. 7. 8. g. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20 . I 2
D채uber. Friedl . . . . . . . . . . . . . . . . . Furrer. Otto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauser. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seelos. Josef . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuri. Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zingerle. Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Valle. Renato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neuner. Martin . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuri. Hermann . . . . . . . . . . . . . . . . . Lantschner. Gustav . . . . . . . . . . . . . . . Matt. Rudi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zogg. David . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lunn. P . N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bracken. W . R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Riddel W . J . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Boughton-Leigh . . . . . . . . . . . . . . . . . Valle. Ferdinando . . . . . . . . . . . . . . . . Neuner. Kar1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cleaver. E . G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schindl. Rudi . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
.
Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . .
Strafp .
1.26.1 1.27 1.29.3 1.34.9 1.35.1 1.37.3 1.37.6 1.38.2 1.38.3 1.39.4 1.40.3 1.40.4 1.42 1.42.2 1.43.6 1.44.7 1.47.2 1.49.2 1.50.5 1.53
4.5
4.5 4.5 4.5 4.5
9
Pholo : Niedecken
Cesare Chiogna. St . Moritz 4. SLALOM DAMEN (31 Startende). I . Lauf Streiff, RÜsli . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . I . o2.5 Miss Sale-Barker . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . I . O6.3 Miss Elliott . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . I .01 .7 Lantschner, Had . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . I . I I .9 Mrs. Butler . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . I . o9.2 Wersin-Lantschner . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . I . o9 . 3 Boughton-Leigh . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . I .09 .4 Schmiedegg, Irma . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . I . 13.2 Schmidt, Medi . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . I . I 2.6 Ripper, Emmi . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . I . 16.8 Paumgarten . . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . . . I . I 5 . 3 Miss Tarbut . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . . . I . I 7.2 Wiesinger, Paula . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . z2.2 Polankowa . . . . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.21.6 5. KOMBINATION HERREN (30 Klassierte) Abfahrt Furrer, Otto . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 96.16 Hauser, Hans . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 95.64 Lantschner, Gustav . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . IOO .Däuber, Friedl . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . 95.51 Seelos, Josef . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 94.50 Zogg. David . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 99.17 Steuri, Fritz . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 93.93 95.50 Valle, Renato . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . : Neuner, Martin . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . 91.56 Matt. Rudi . . . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 93.26
2
. Lauf
.oo. 4 . o6.7 I . o5.8 I . 04.7 I .o9.8 I . oz . 4 I . o5. 7 I . 10.4 I . 14.4 I . 13.8 I .07 I .I8.4 I . o9 . 9 I I
I
. 10
(6) (6) (6)
(12) (6)
Slalom 98.95 96.40 86.60 100.-
90.67 85.76 90.51 88.20 87.66 85.82
Total 2.02.9 2.13 2.13.5 2.16.6 2.17 2.17.7 2.21. 1 2.23.6 2.27 2.30.6 2.34.3 2.35.6 2.38.1 2.40.6 Komb . 97.555 96.015 93.3 92.755 92. 585 92.465 92.22 91.85 89.61 87.54
Photos : Ti'.
Salv%sl>e~g
Cortina 1932 Otto Furrer beim Training Zingerle. Franz . . . . . . . . Steuri. Herrnann . . . . . . . Bracken. W . R . . . . . . . . Lunn. P . N . . . . . . . . . . . . Neuner. Kar1 . . . . . . . . . . Riddel. W . J . . . . . . . . . . . Valle. Ferdinando . . . . . . Schindl. Rudi . . . . . . . . . Jelen. Hans . . . . . . . . . . . Cleaver. E . G . . . . . . . . .
. . 3. 4. 5. 6. 7. 8. g. 10. 11. 12. 13. 14. I 2
15. 16. 17. 18. 19.
20
.
Werner Salvisberg
Oesterreich . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . .
6. KOMBINATION DAMEN (29 Klassierte) Abfahrt Streiff. Rรถsli . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 89.17 Wersin-Lantschner. I . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 99.08 Lantschner, Hadwig . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 97.47 Miss Sale-Barker . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . 94 . I7 Miss D . Elliott . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . 86.58 Wiesinger, Paula . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . 100.Schmiedegg, Irma V . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 87.63 Schmidt, Medi . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . 89.02 Miss Tarbutt . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . 92.37 Paumgarten, Gerda . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 90.05 Mrs . Butler . . . . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . 76.37 Mrs . Boughton-Leigh . . . England . . . . . . . . . . . . . . 74.50 Ripper, Emmi . . . . . . . . . Oesterreich . . . . . . . . . . . . 75.09 Frl . Polankowa . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . . . . 79.66 Fr1. Maillart . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 90.18 Schott, Elena . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . 76.58 Miss Crewdson . . . . . . . . England . . . . . . . . . . . . . . 79.43 Frl . Stopkowna . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . . . . 83.41 Zingg, Helene . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 78.93 Kopp, Annemarie . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . 77.41
Slalom 100.-
89.23 89.93 92.37 92.02 77.71 85.57 83.58 78.98 79.64 89.71 87.06 81.58 76.50 64.36 74.29 70.13 65.28 67.59 68.53
Kombin . 94.588 94.155 93.70 93.27 89.30 88.855 86.595 86.30 85.675 84.845 83.04 80.78 78.335 78.08 77.27 75.435 74.78 74.345 73.26 72.97
DIE WINTEROLYMP N LAKE PLAC VOM CESARE CBIOGNW, ST. MORITZ Reiidez-vous der Schweizer-Delegatioii war in Paris. Am 16. Januar trafen wir uns morgens 10 Uhr in der Rue Lafayette iii den Hallen von Tliomas Cook and Sohii. Der Naclitsclinellzug Basel-Paris zog aii. Das letzte, was wir von den liebeii Baslern sahen, wareii IOO scliwacli belichtete, winkende Tascheiitücher. Der Zug rollte in die Nacht. Im bequemen Zweitklass-Coup&, kauern wir in die woliligen Polster, und schlafen die Juhes und Juheis vom Abscliied aus. Das Quietschen eines entfernten Reisegrammoplions, das monotone Ratterii der Räder, und die plötzlichen Stops der französischen Züge wecken uns wieder auf. W e r sehen und geseheii werden will, geht im Couloir spaziereil. Fragte mich da einer, ob ich auch nacli Paris fahre. Icli lehnte am Fenster. So über die Schulter weg, sagte ich ihm das eine Wort : Amerika)). Der wurde 10 cm kleiner uiid verschwand. Für mich war das Gefühl, aii eiiie Olympiade gehen zu dürfen, dabei Amerika zu selieii, etwas göttliches, berauschei~des. Ich war zeitweise lialb verrückt vor Freude. Auf See. Unsere Billete lauten 111. Klasse, aber unser patenter Delegationsclief, Capt. Meyer, scheut keine Bemühungen und erweicht nach dreitägiger Konversatioii mit Kapitän und Marineoffizieren deren deutsche Quadratschädel. Mit hohlem Kreuz verlassen wir unsere Drittklass-Passagiere, zügeln zu unsern Freunden, den Bobbers, und fühlen uns iii den bequemen Tourist-class-Club-Sessel11 bedeutend woliler. Die Falirt ist stürmisch uiid mit fast zwei Tagen Verspätung kommen wir in New-YorkBrooklyi~aii. New-YoyFL. Krane lassen Gepäckballen herunter, alles wird von den Agenten buclistäblicli durchwühlt, wo lzeiii Schlüssel fasst, hilft rücksicl~tslos das Breclieiseii. Es dauert 3 Stunden, bis wir in Privat-Autos verstaut, zuerst durch Brooklyn, dann durch die New-Yorlzer Aveiiues rasen. I m St. Moritz-Hotel)) beziehe11 wir im 38. Stockwerk unsere Zimmer mit Luxusbad. W i r werden spontaii empfangeii. Es regiict Einladuiigen zu Lunchs uiid Diners. Nach 3-tägigem Aufei~tlialtbesteige11 wir den Pullman nach Lake Placid. 111 14 Stunden habeii wir 1500 km liii~teruns. Hemdärmelig steigen wir in Lake Placid aus und stelieii wie gelähmt. Weit und breit kein Schnee. Ein Auto bringt uns iii unser Chalet, das zu unserer Verfügung steht. W i r richten u i ~ sein uiid tags darauf beginnen wir mit dem Training. ((
Photos : Dr. Walter Amstutz
Cortina dlAmpezzo :
W. R. Bracken, England
H. Jelen, Schweiz
25. Januar. Wir finden heraus, auf welcher Schanze die Norweger trainieren. Typisch daran ist ein sehr hoher Schanzentisch mit flacher A u f ~ p r u n ~ b a h nBirger . und Sigmund Ruud, Hans Beck, Kaare Wahlberg und Reidar Andersen springen 35 Meter mitten in den Übergang der Aufsprungbahn. Alle stehen, unter unheimlichem Druck. Sie sind schon fast einen Monat hier und befinden sich bereits in Hochform. Von 15 Sprüngen, stürzen Kaufmann und ich je 10. Jedoch die Norweger beruhigen uns, da es ihnen ebenso gegangen sein soll, wie Fritz und mir, Gegen Abend regnet es. 27. Januar. Wir glauben die Norsmen wieder auf ihrem Trainingshügel anzutreffen, doch ist heute keiner zu sehen. Wir finden später heraus, dass sie immer separat trainieren, und nur selten dort springen, wo auch andere Mannschaften anwesend sind. Heute stürmte es übrigens und zwar immer heftiger, sodass wir für heute unser Training unterbrechen müssen. 28. Januar. Es schneit und regnet durcheinander. Trotzdem gehen wir zur 4 km entfernten Olympiade-Schanze. Es gelingen uns einige flaue Sprünge von 50 m. Schon nach geringer Anstrengung können wir uns einer gewissen Müdigkeit nicht erwehren. Die Glieder scheinen aus Blei zu sein. Nachmittags regnet es in Strömen. 29. Januar. Heute ist Tauwetter. Aller Schnee ist wieder fort. Nur auf den Schanzen bleibt wenig übrig, am Abend aber gleichen die Anlagen mehr einer Eisbahn. Uber Nacht sind 20 cm Schnee gefallen. Die Schanzen werden gestampft. Nachmittags trainieren fast alle Mannschaften, worunter auch die Norweger aiif dem Olympiahügel. Wir fühlen uns etwas stärker, stehen aber nur mühsam 60 m. Am Abend regnet es wieder. I . Februar. Das Thermometer zeigt 30° unter Null. Es ist zu kalt um zu trainieren.
Photos : DY.Walter Amatutz
Cortina dlAmpezzo : Franz Zingerle, Oesterreich
M. Neuner, Deutschland
Februar. Ebenso heute. Das Thermometer zeigt 3 2 O Kälte. 3. Februar. Heute findet die Eröffnungszeremonie der 111. Olympischen Winterspiele statt. Das Stadion ist mitten im kleinen Dorf angelegt. Um 8 Uhr morgens versammeln sich hinter dem Stadion sämtliche Mannschaften zum Defile. Derselben Eröffnung wohnte ich als 17-jähriger Junge in St. Moritz bei und damals war es mein höchster Wunsch auch einmal hinter unserer Schweizerflagge ins Olympische Stadion marschieren zu dürfen. Damals war es ein Traum für mich, heute ist es Wahrheit geworden. Es ist bestimmt ein Moment, dessen sich Jeder sein ganzes Leben lang erinnern wird. Nun muss ich allerdings sagen, dass ich von der Art und Weise, wie diese Zeremonie hier abgewickelt wurde, schwer enttäuscht bin. Ein schwaches Viertel ( !) des nur halb so grossen Stadion wie in St. Moritz war mit Menschen besetzt. Schon das enttäuschte uns. Rene Fonjallaz als Fähnrich voraus, hinter ihm unser Delegationsleiter, Capt. Meyer, und Monsieur LJAttach6 Stahl, dann wir drei Skifahrer in langen Hosen und blauen Sweater, hinter uns die Bobbers, marschiert unser kleines Trüpplein unter Applaus am Publikum vorbei. Wir begrüssen Gouverneur Roosevelt durch ein militärisches Drehen des Kopfes nach rechts. Wir sehen ihn zwar nicht, denn er stand nicht einmal auf einem erhöhten Podium, sondern einfach unter den andern Zuschauern. Dann bildeten alle Fahnen eine Reihe, hinter welcher sich jedes Team postierte, wobei natürlich die Amerikaner, alle tupfgleich bekleidet, das grösste bildeten. Nach drei kurzen Ansprachen wurde ein leiser (!) Kanonenschuss hörbar, und bald darauf flatterte das olympische Banner am Mast. Darauf stellte sich ein Amerikaner vor die Banner und schwor mit einem unheimlich grossen Handschuh 2.
P h o t o ~ :B a ~ o nLe Fort
Cortina d'Ampezzo : Elena Schott, Italien.
Miss Sale-Barker, England.
den olympischen Eid. Die Fahnen senkten sich, womit der Eid aller Nationen geleistet wurde. Unser guter Amerikaner stand noch immer auf seiner Holzkiste, bis ihm aus der Reihe einer zurief : Come back Jack, the swearing is finished)) ! Dann lösten sich die Reihen langsam auf und wieder mit Musikbegleitung verlassen wir das Stadion. Also einmal die Menschenmenge, die Disziplin, die Organisation, das sportlich Ernste und dann das Seriöse, Zeremonielle, das Festliche, wie es 1928 in St. Moritz war, fehlte in Lake Placid auf der ganzen Linie. 4. Februar. Heute trainieren wieder fast alle Mannschaften auf dem Olympiahügel. Die zu weiche Aufsprungbahn, bringt mich zu Fall, wobei ich mir eine schmerzende Steissbeinverletzung zuziehe. Kaufmann scheint seine Hoch- form erreicht zu haben. Zum Langlauf trainieren finden wir überhaupt keine Zeit, da wir die wenigen Möglichkeiten dem Sprunglauftraining schenken. Die Beköstigung, d. h. die amerikanische Küche, sagt keinem von uns zu. Es gibt jeden Tag ein grosses Stück Fleisch, wenig Gemüse, und mittags und abends unheimlich grosse geschwellte Kartoffeln. Dabei ist alles von Paprika, Salz und Pfeffer unheimlich scharf. 4.-6. Februar. In dieser Zeit hat es immer ein wenig geschneit, sodass wir jetzt Ca. 25 cm Schnee haben. Nachdem wir das Training alle Tage betrieben haben, befinden wir uns nun in einer guten Form. Wenn wir nicht Pech haben, hoffen wir ein anständiges Resultat zu erzielen. Auch unser dritter Mann, Fritz Steuri, hat besonders im Sprunglauf Fortschritte gemacht. 7.-8. Februar. Es regnet, schneit, windet und die Sonne scheint, alles durcheinander. Es ist unmöglich, zu trainieren. ((
9 . Februar. W i r stehen einen Tag vor dem 18 km-Lauf. Heute sind wir voil 9 Uhr morgens bis 4 Uhr abends auf der Sprungschanze. Obschon wir uns schon besser bei Kräften fühlen, fehlt uns immer noch die r o o s i g e Sicherheit, das Draufgänger-Verlangen, das uns auf unseren Schanzen in der Schweiz eigen war. Kaufmann und ich kommen uns oft vor wie verlorene Schafe. Niemand fragt nach uns, niemand hört auf uns. Wir stellen hier ganz verlassen. W i r kommen heute oft zu Fall, da es leicht regnet und uns die Augen überlaufen. 10. Februar. Es ist ziemlich warm, föhnig, und wir stehen am Start des 18 km-Lauf. Wieder ganz allein. Unser Delegationschef tut, was er kann für uns, aber leider hat er nie Zeit. Er ist voil der scl-~lechteilOrganisation der Bobreilnen so in Anspruch geilommen, dass er fast den ganzen Tag Sitzungen und Bcsprechungen im Bobkomitee führt. Ich starte als Nr. 6, Kaufmann als Nr. 7. Wir haben das Wachs so ziemlich erraten, doch ist für uns der Parcours sehr anstrengend und uilgewolint. Er ist sel-ir stark coupiert, führt durch Gestrüppe, über Steine, durch kleine Bächlein, über Baumstämme. Durch Wucl~erpflailzen arbeiten wir uns mühsam durch, wobei wir oft hängeilbleiben und auch umfallen. Dabei ist die Luft dick und salzig, vollständig ausgepumpt erlaiigeri wir fast miteillallder das Ziel. Wir suchen gierig nach Tee, Grog oder Milch ; es ist aber nichts vorhanden. W i r müssen unter dem grosseil Bündel Kleider selber unsere warmen Wolljaclzen heraussucheil. W i r finden Mitleid bei den Italienern, die uns dann warmen Tee und Grog mit brüderlicher Liebe offerieren. W i r sind total kaputt und legen uns schlafen. Resultate voni 18 knz- Lauf. I . Gröttumsbraaten, Norwegen, I :27:I 5 ; 2. 01e Stenen, Norwegen, 1:28:05 ; 3. Curi Yagawa, Japan, 1:31:34 ; 4. Vinyarengen, Norwegen, I :32:40 ; 30. Chiogna, Schweiz, I :58:33 ; 32. Kaufmann, Schweiz, I :59:zo. I I . Febrzrar. Heute ist der kombinierte Sprunglauf. W i r sind bester Laune, obschon wir wissen, dass unsere Lariglaufzeit 30 Minuten liinter der Gröttumsbraatens steht. W i r haben selbstverständlicl~auf eine Kombination keine Aussichten. Der 18 km-Lauf hat uns in die Atmosphäre der Kämpfe hineingetragen und wir sind nun vollständig beruhigt. Das psychische Handicap, das bis jetzt auf uns lastete, ist etwas Überwunden. W i r stehen im Anlaufturm. Unter uns 15,ooo Menschen. I<aufmann und ich waren uns noch nie so bewusst, wie jetzt, wie sehr der eine den andern nötig hat. In diesem Moment schätzt man die Freundschaft des andern am höchsten. Fritz und ich finden in beiden Sprüngen die Kante genau, fliegen forsch und wuchtig auf die grössten Längen des Tages. Für uns war es unbestritten klar, dass wir diesen Spruilglauf für uns gewonnen haben. (Obschon wir später in der Schweiz erfahren, dass wir an 4. und 5. Stelle stehen !) Heute abend sind wir übermütiger Laune, froh und glücklich. W i r gehen früli zu Bette, um auch im reinen Sprunglauf unser Möglichstes leisten zu können.
Februar. Heute nun ist der grosse Tag. Scl-ion zwei Stunden vor Beginn des Sprunglaufs treffen wir uns alle unter der Schanze. Gestern noch war die Schanze in tadellosem Zustande, l-ieute sind die Bal-inen vereist, was nicht angenagelt ist, wird vom Wind fortgetragen. Hie und da fliegt eine Kappe, ein Hut von irgendwol~erdurch die Luft. Der Auslauf bildet einen See. Camions führeil Schneehaufen in den Auslauf. Diese werden dann ausgebreitet, womit eine Hälfte des Auslaufes Schnee ist, die andere Hälfte 40 cm tiefes Wasser. Die Norweger stehen auf dem Schanzentisch und ändern dessen Profil. Kaufmann und ich stehen daneben und müsscn mitansel-ien, wie die gestern so wunderschöne Scl-ianze abgeändert wird. Es ist wertlos, zu opponieren. Wir sind nur zu zweit, und übrigens ohne Cl-ief. Der Beginn zögert sich immer mehr hinaus, doch endlicli werden wir aufgefordert, in den Anlaufturm zu steigen. Dieser ist ein Stahlgerüst und schwankt bedenklich im Winde. Nach ein paar Probesprüi-igen wird der Anlauf um 5 m verkürzt. W i r sind l-ieute nicht mehr in der Verfassung wie gestern. Eine Uberrascl-iui-ig folgt der andern. W i r sehen gute Springer unheimlich hoch in der Luft, die mül-isam 50 m stehen, dann stel-ieri wieder outsider, die mir i-iichts dir nichts über 65 m fliegen. Fritz und ich sind spracl-ilos. Eegreiflicherweise hatten grosse Mannscl-iaftei-i leichteres Spiel als wir. Sie durften zwei Mann ins Feuer jagen und zwei in Reserve halten. W i r die wir nur zu zweit waren, mussten möglichst weit springen, aber unter jeder Bedingung, stehend. Und das ist eine schwere Aufgabe. W i r hatten Wind von hinten, der stossweise kam und nachliess. W e r das Glück hatte, bei einem Wii-idstoss zu springen, erhielt unbestritten viel die grössere Fahrt. Kaufmann und ich erwiscliten die Kante jedesmal genau. W i r flogen aber beide viel zu hoch, bis etwa auf 55 m wonacl-i wir senkrecht hinuntersackten. Die Schanzenkante war gehoben, was bewirkte, dass ein jeder, auch ein scl-ilechter Springer, den Absprung gei-iau erfassen musste. Somit war mit dem Absprung nichts 11erauszul-iolei-i. Dazu spielte 11ocl-i der Wind eine grosse Rolle und so kam es, dass die Resultate etwas überraschend waren, insbesondere unregelmässig. Unsere Leistungen wurden verschieden beurteilt. Jedoch glaube ich bel-iauptei~zu dürfen, dass erstens einmal die Verhältnisse und 2. die Schanze nicht normal waren, sonst wäre auch ein Hans Beck i~ichtvon 71 !h m auf 63 m zurückgegangen. R e s u l t a t e . I . Birger Ruud ; 2. Hans Beck ; 6. Fritz I<aufmai-111; 7 . Sigmui-id Ruud ; 9. Cesare Cl-iiogna. Kaufmann und ich fuhren andern Tags dann noch zu einem Spruriglauf nach Montreal. Von dort aus erreichten wir per Auto New-York. Was wir hier alles erlebten, dies zu schreiben, wäre hier zu weitläufig. W i r blieben nocl-i 14 Tage dort und schweren Herzens nahmen wir von der wunderschönei-i Märchenstadt Abschied. Die Bremen führte uns heim. Ich habe auf dieser Reise viel gesehen und gelernt. W i r waren froh, nocl-i einige Konkurrenzen in der Schweiz bestreiten zu können, wo wir uns halt doch viel wohler fühlten, als auf dem Stahlgerippe in Lake Placid. 12.
Akademi sehe Skiwettkämfle aller Länder, Schweiz.Ski-~ochschulmeiskrschafkn
8,
O
11.-14.
FEBRUAR 1932 GRINDELWALD VON DR. B. RUFENACHT, SAS
Nicht nur der Umstand, dass unser Zentralsekretär in Grindelwald die Stelle eines Kurdirektors bekleidet, konnte uns bestimmen, diesen Platz mit der Durchführung unserer traditionellen Ski-Wettkämpfe zu betrauen. Der Erfolg der Wettkämpfe allein spricht dafür, dass sämtliche Teilnehmer von der getroffenen Wahl restlos befriedigt waren. Noch nie war es uns bis anhin möglich, sämtliche Läufer und Offiziellen im selben Hotel unterbringen zu können. Die Annehmlichkeit hat uns Grindelwald geboten und zwar in keinem geringeren Hotel als dem, Grd. Hotel Bär. Es darf bei dieser Gelegenheit daran erinnert werden, dass diese Gaststätte unter den Pionieren zur Einführung des Wintersportes in der Schweiz mit an erster Stelle steht. Der Kurort Grindelwald als solcher darf sich rühmen, alle Bedingungen erfüllen zu können, die gestatten, die grössten Skiwettkämpfe reibungslos durchzuführen : Abfahrten auf Gelände aller Schwierigkeitsgrade, vom einfachen Skibummel bis zur sausenden und schlagenden Rennstrecke, coupierte Langlaufpisten und dazu einen Skiclub, der jahrzehntelange Erfahrung in der Durchführung von Rennen besitzt. Dass überdies der Wettergott uns nach langem Schneemangel amvorabend der Rennen eine neue Schneedecke hingelegt hat, war ein weiterer Grund für den Erfolg unserer Veranstaltung. Trotz der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse in allen Ländern Europas kam eine Zahl von Teilnehmern und vertretenen Nationen zustande, wie sie bisher kein Anlass des SAS verzeichnen konnte, mit Ausnahme der Akademischen Welt-Winterspiele in Davos. Leider wurde eine starke Beschickung durch deutsche Läufer, die von jeher zu den Stammgästen unserer Rennen zählten, durch ein Startverbot des Turn- und Sportamtes der deutschen Studenten verunmöglicht. Die viel erwähnten Meinungsverschiedenheiten anlässlich der C.1.E.-Tagungen in Brüssel und Bukarest wurden von diesem Amt bedauerlicherweise als Vorwand benützt, um durch Ausdehnung dieser Angelegenheiten auf den sonst unpolitischen und seiner Bestimmung nach völkerverbindenden Studentensport, dem Verband Schweizerischer Studentenschaften gefügig zu machen. Dass aber trotzdem von der Universität München drei, und derjenigen Innsbrucks sechs Vertreter nach Grindelwald kamen, zeigt, dass dieses Startverbot von Leuten ausgesprochen wurde, die sich über den Geist, der unter den für den Studentensport wichtigen Leuten herrscht - und das sind unseres Erachtens die aktiven Sportleute -, offenbar zu wenig Rechenschaft geben. Es ist zu hoffen dass nächsten Winter deutsche und schweizerische Studenten sich wieder
Staffel in Sicht ! Der Zentralpräsident Dr. Rüfenacht erklärt die Strecke.
ungehindert an Skiwettkämpfen in Deutschland und der Schweiz treffen können. Glücklicherweise konnten unsere Rennen eine starke anderweitige internationale Beschickung verzeichnen : Italien brachte acht seiner besten Läufer an den Start und die Universität Ljublijana in Jugoslavien stellte uns erfreulicherweise sechs Mann vor. Naturgemäss wurde das Haupt- kontingent der Läufer von den schweizerischen Hochschulen bestritten. Eine Zusammenfassung der Läufer nach Ländern und Universitäten zeigt folgendes Bild : Deutschland : Italien : Jugoslavien : Oesterreich : Schweiz :
Universität München Mailand Turin Ljubljana Innsbruck Basel Bern Genf Freiburg Zürich ETH 1) Total ))
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25 87 Mann ))
* Bei Ct Moritz. Winterschonheit
Photo
A
Steiner.
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Moritr
Photo : Kettel
Die italienische Stafette : Pariani, Romanini, Gallina, Castelli, Barassi.
Im Rahmen derselben Organisation gelangten gleichzeitig die Mannschaftswettkämpfe der Vereinigung der Skiclubs des Jungfraugebietes zum Austrag, die wohl mit ihrer erstklassigen Beschickung die Abfahrts- und Slalomrennen interessanter und sportlich vielseitiger gestalteten, jedoch auch das Programm etwas stark belasteten. Zu den einzelnen Wettkämpfen : A b f a h r t s 1 a U f. Absichtlich wurde für dieses Rennen nicht die sonst übliche, klassische Männlichen-Abfahrtsstrecke gewählt ; diese sollte dem offenen Abfahrstrennen vorbehalten bleiben. Die Organisation entschloss sich, für die nicht weniger interessante und sogar schwierigere Strecke Tschuggenschulter-Grindelwald, die bei einer Höhendifferenz von rund 850 m eine Fahrtlänge von ungefähr 4 km aufweist. Auf dieser Strecke war übrigens 1924 das erste unserer heute traditionell gewordenen England-SchweizRennen ausgetragen worden. Die Strecke führt im obern Drittel auf stark coupiertem Gelände durch die Waldschneise zwischen dem Itramenwald und dem Brand- und Hubelwald nach Habsucht und mündet im letzten Drittel in die Männlichen-Abfahrt ein. I n dieser mit nationalen Grössen besetzten Konkurrenz erwies sich die zum ersten Male zu einem Rennen grössern Stils herangezogene Piste als guter Prüfstein, wenn auch der frisch
Dr. K. Roesen.
Plbotos : R. Schudel H. Rüfenacht, Vizepräsident des SAS
gefallene Neuschnee die Schwierigkeiten wesentlich herabgemindert hatte. Wie zu erwarten war, stellten sich die Innsbrucker in eindrücklicher Weise an die Spitze ; immerhin gelang es einem jungen Berneroberländer, A. Glatthard, ausser Konkurrenz die Palme der Tagesbestzeit in hartem Kampfe gegen Leute, die ihr Land bereits an den FIS-Meisterschaften vertraten, zu erringen. In Konkurrenz belegten die Innsbrucker die ersten vier Ränge, gefolgt im fünften Rang von unserm Club-Mitglied Viktor Streiff, E T H Zürich, der bereits durch seinen zweiten Platz in der Kategorie Senioren I1 anlässlich der Schweizerischen Skirennen in Zermatt sein Können bewiesen hatte. In der 11. Klasse triumphierte mit sehr guter Zeit unser berner Clubkamerad Robert Büchi, vor dem Münchner V. Kaufmann, während bei den Alten Herren der Briger Anton Escher seiner früheren Universität Bern den zweiten Sieg des Tages holte. L a n g 1 a U f. Unter Leitung des früheren Grindelwaldner-Skikönigs Fritz Steuri, war eine technisch in jeder Beziehung interessante und die Läufer zufriedenstellende Rennstrecke ausgesteckt worden. Eine abnorm grosse Kälte - bis zu minus zzO -, bei wolkenlosem Himmel, erschwerte den Konkurrenten, sich warmzulaufen und liess hauptsächlich die flache Strecke im Talboden schwerer erscheinen, als sie unter normalen Verhältnissen gewesen wäre. Mit einem Vorsprung von I 1/2 Minuten auf den Folgenden, den Münchner Peter Rommel, siegte der akademische Skimeister Italiens Guglielmo Holzner, Turin. Der Innsbruckner Hugo Leubner und der Mailänder Gino Castelli enden in totem Rennen auf dem dritten Platz. Als erster Vertreter der Schweiz lief Coebergh, ETH, ein, der im siebenten Range steht. Die beste Tageszeit der Schweizerstudenten erzielte aber Luymes, ETH, der in der zweiten Kategorie hinter Dr. Ostermaier, München, den zweiten Platz
Photos : R. Schudel
Staffelübergabe : Colberg-Gyr
belegte. Auch den ausser Konkurrenz mitlaufenden Einheimischen gelang es nicht, an die drei besten Zeiten der Studenten heranzukommen. S 1 a 1 o m. Die Organisation hat eine glückliche Hand bewiesen, als sie den in Oesterreich seit langem für die Bestrebungen unseres Clubs äusserst tätigen SAS-ler Werner Salvisberg mit der Auswahl und dem Ausstecken des Slalomhanges betraute. Entgegen gewisser, in letzter Zeit stark hervorgetretener Tendenzen, den Slalom zu reiner Skiakrobatik zu machen, hat es Werner Salvisberg verstanden, einen Hang auszuwählen und darin eine Piste anzulegen, die durch ihre natürliche Anpassung an das Gelände und ihre technische Reichhaltigkeit alle Läufer geradezu begeisterte. An Schwierigkeiten liess sie nichts zu wünschen übrig. Wieder wurden die Innsbrucker überlegene Sieger. Wieder belegen sie, wie in der Abfahrt, die ersten vier Ränge und wieder ist Streiff, E T H , erster Schweizer im fünften Rang. In der 11. Kategorie wird Dr. Stein, St. Gallen, in schönen und technisch reinen Läufen Sieger und auch der zweite dieser Kategorie, Robert Büchi, Bern, stellt sich noch vor die übrigen Schweizer der ersten Kategorie. Ausser Konkurrenz erreicht A. Glatthard vor seinem Club-Kameraden Willy Steuri die beste Zeit, immerhin gelingt es ihm nicht, die vom Sieger der ersten Kategorie Delle Karth, Innsbruck, gelaufene Tagesbestzeit zu unterbieten. Mit seinen beiden schweizerischen Bestleistungen in Abfahrt und Slalom sichert sich Viktor Streiff, E T H , SAS Zürich, wohlverdient den Titel des schweizerischen Hochschulmeisters im Skifahren. S t a ff e 1 1 a U f, Im Gegensatz zu den letztjährigen Wettkämpfen konnte der Staffellauf diesmal mit einer verdient starken Beteiligung zur Durchführung gelangen. Es ist sehr erfreulich, dass der Staffellauf, als eine der wenigen Mannschaftskonkurrenzen, die der Skisport aufweisen kann,
Photo : R. Schudel
B. Suhner ETH
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Kurt Reinl, Innsbruck
unter den Studenten nunmehr diejenigeAnerkennung gefunden hat, die ihm zukommt. Es ist zu hoffen, dass auch diesen Wettkämpfen durch Unterstützung der Studenten - wie bei Abfahrt und Slalom -mit der Zeit die internationale Anerkennung durch die FIS zuteil werde. Damit hätte der Studentensport wieder einmal mehr seine Eignung als Vorkämpfer neuer Ideen bewiesen. Die Strecke führte von der grossen Scheidegg nach Grindelwald und von da über Alpbiglen Richtung kleine Scheidegg nach dem Männlichen, wo sie in die bekannte Abfahrtsstrecke einmündete. Die Reichhaltigkeit des Geländes ermöglichte es, die fünf Teilstrecken so anzulegen, dass die Mannschaften für jedes Teilstück Spezialisten aufstellen konnten. Totallänge 30 km, Aufstieg 1300 m., Abfahrt 2300 m Wie beim SAS üblich begann die Stafette mit Massenstart, was den ganzen Wettkampf für die Zuschauer wesentlich interessanter und spannender gestaltete. Da die Münchner-Mannschaft nur drei Mann zählte, aber trotzdem darauf hielt, ihre Meldung für die Staffel nicht fallen zu lassen, ging sie mit diesen drei Mann ins Rennen, wobei die Läufer V. Kaufmann und Rommel je zwei aufeinanderfolgende Teilstrecken zu bewältigen hatten. Diese phantastische Leistung kann erst dann richtig gewürdigt werden, wenn man sich vergegenwärtigt, dass V. Kaufmann damit eine Strecke von 13 km Länge mit 320 m Aufstieg und 1050 m Abfahrt gegen je zwei Gegner der andern Mannschaften ablaufen musste und Rommel sogar 9 km mit 870 m Aufstieg ! Mit einer gut ausgeruhten und durchtrainierten Mannschaft, die über einen bewundernswerten Elan verfügte, gelang es der Universität Mailand vor Innsbruck einen prachtvollen und viel bejubelten Sieg zu erringen. Die Entscheidung fiel in den beiden Aufstiegstrecken, wo die Mailänger Gallina und Castelli je Streckenrekorde aufstellten. Innsbruck erkämpfte sich einen ehrenvollen zweiten Platz und die Münchner belegten trotz des gewaltigen
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G. Holzner, Torino
Dr.Ostermaier, München
handicaps den dritten Rang. Schweizermseiter im Staffellauf wurde die erste Mannschaft der E T H Zürich, die in Konkurrenz den vierten Rang belegte. Infolge Verletzung des ersten Läufers der Berner Stafette konnte diese den Lauf nur noch ausser Konkurrenz beendigen. Der ausser Konkurrenz gestarteten Grindelwaldner-Mannschaft gelang es, nachdem sie bis zum vollendeten Aufstieg noch hinter München war, in der Abfahrt derart aufzuholen, dass sie sich noch vor diese plazieren konnte ; immerhin betrug der Vorsprung der Mailänder-Stafette noch volle 7 Minuten. Der grosse sportliche und propagandistische Erfolg dieses Wettkampfes hat den Kurverein Grindelwald veranlasst, für nächsten Winter, zusammen mit dem Skiclub Grindelwald und dem SAS einen internationalen Staffellauf auszuschreiben, der vor allem dazu dienen soll, dieser äusserst wichtigen Wettkampfdisziplin auch in der Schweiz endlich die offizielle Anerkennung zu verschaffen und eventuell die Einführung einer schweizerischen Staffelmeisterschaft in die Wege zu leiten. S p r U n g 1 a U f. Der in Abwesenheit der durch Verletzung (Bretaye !) verhinderten Favoriten Kielland und Loopuyt stattfindende Sprunglauf zeigte, dass das Springen immer noch diejenige Disziplin ist, in der die Studenten gegenüber der internationalen Extraklasse am weitesten zurückgeblieben sind. Immerhin setzten sich auch hier die guten Innsbrucker Allroundfahrer an die Spitze, indem in der ersten Kategorie Delle Karth erster und Salcher zweiter wurden. In der zweiten Kategorie waren die beiden Münchner Ostermaier und V. Kaufmann unter sich. Durch einen Sturz kam V. Kaufmann ins Hintertreffen. Mit einer guten Leistung im Langlauf und drei gestandenen Sprungen gelang es dem Basler Gustav Schmid den Titel eines schweizerischen Hochschulmeisters im Laufen und Springen zum ersten Mal in die Rheinstadt zu entführen.
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Staffelübergabe : Innsbruck
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Staffelübergabe : München
Die b e i d e n o f f e n e n A b f a h r t s - u n d S l a l o m r e n n e n wurden von den Akademikern rege besucht. Kombinationssieger wurde der Wengener Kar1 Graf mit 183,74 Punkten, knapp vor unserem, für Mürren startenden Clubmitglied Gottlieb Michel, welcher auf 183,69 Punkte kam. Der erste Student ist Neuner Hans, Innsbruck, der im zehnten Range steht. Der Skiclub Mürren gewinnt mit 885,24 Punkt den Wanderpreis der Mannschaftswettkämpfe des Jungfraugebietes vor der ersten Mannschaft des Skiclubs Wengen. Die sämtlichen Rennen wickelten sich ohne Zwischenfall reibungslos ab, dank der guten Vorbereitung und dank der tätigen Mithilfe des Skiclubs und des Kurvereins von Grindelwald, sodass die Dienste des sich freundlicherweise als oberster Schiedsrichter zur Verfügung stellenden Herrn Dr. Roesen nicht in Anspruch genommen werden mussten. An der Preisverteilung im grossen Bär-Saal konnten als Abschluss unserer wohl gelungenen und allen in guter Erinnerung bleibenden Rennen nachstehende Resultate verkündet werden : RESULTATE I.
ABFAHRT. Aktive. 41 Startende. Universität Neuner, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leubner, Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salcher, H u b e r t . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Delle Karth, Walter . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Streiff, Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holzner, Guglielmo . . . . . . . . . . . . . . Turin.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . De Orleans, Alvaro . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinl, Kurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rommel, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bühlmann. Eric . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suhner, Bertold . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U)
Rang I. 2.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
10. 11.
Name
Zeit
6.10. I 6.12.8 6.17.9 6.28.8 6.51.7 6.57.1 6.58.2 7.06.6 7.20.8 7.37.9 7.38.2
Photo : Schurlel
.
Peter Rommel München
.
12
13. 14. I 5. 16. 17. 18. 19. 20
.
. . 23 . 24. 25 . 21
22
Photo : Kettel
Delle Karth. Innsbruck
Müller. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.47.2 Kukovez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.49.0 Hunziker, Roy . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . 5 4 . 8 Lindlar, Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.01 . I Jöhr. Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.05.1 Barassi, Carlo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Milano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.09. I Zumstein, Otto . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.16. I Ganser, A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.20.7 Thommen, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.21.3 Buff, Hch . H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geneve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.37.1 Roch, Daniel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geneve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.41.5 Ccebergh, Piet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.42.9 Thut, Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.43.6 Roch, Ren6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geneve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.48.2
b ) Alte Herren I (Teilnehmer mit abgeschlossenem Studium unter 32 Jahren) . I . Büchi. Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.15.9 2 . von Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.26.1 3 . D r . Stein. Paul . . . . . . . . . . . . . . . . . . St. Gallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.00.6 4 . Gyr, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.51. o 5. Luymes. Johan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . 5 8 . 1 6. Mauroux, Cyrille . . . . . . . . . . . . . . . . Fribourg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 . 1 0 . I C ) Alte Herren I1 (Teilnehmer mit abgeschlossenem Studium über 32 Jahren) . I . Escher. Anton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.59.8 2 . Hefti, Beda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fribourg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.48. I AUSSER KONKURRENZ I . Glatthard, Arnold . . . . . . . . . . . . . . . 2 . Hauser, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Page, Tony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Rubi, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Amatter, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
. LANGLAUF.
S. C . Scheidegg . . . . . . . . . . . . . . S. C . Grindelwald . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C . Grindelwald . . . . . . . . . . . . S. C . Grindelwald . . . . . . . . . . . .
6.04.2 6.49.3 7.11.2 8.07.6 8.16.8
a ) Aktive . 22 Startende. Universität Zwischenzeit Laufzeit Name I . Holzner. Guglielmo . . . . . . . . . . . . . . Turin . . . . . . . . . . . 52.29 1.11.48.2 2 . Rommel. Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . 52.46 I . 13.26.3 3 a Castelli, Cino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Milano . . . . . . . . . 54.05 I . 14.34.8 3 b Leubner, Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck ...... 54.10 1.14.34.9
Rang
Photos : W
. Grob
Start der Staffel im Morgengrauen Salcher. Hubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Delle Karth. Walter . . . . . . . . . . . . . Ccebergh. Piet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinl. Kurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gansser. Aug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bervar. Stane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schmied. Gustav . . . . . . . . . . . . . . . . . Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jenko Boris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Decman. Tone . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Innsbruck . . . . . . Innsbruck . . . . . .
ETH . . . . . . . . . . .
Innsbruck . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . Ljubljana . . . . . . .
b) Alte Herren I D r . Ostermaier. Hermann . . . . . . . . München . . . . . . . Luymes. Johann . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . von Kaufmann. Georg . . . . . . . . . . . München . . . . . . . Romanini. Emilio . . . . . . . . . . . . . . . . Milano . . . . . . . . . 5. Mauroux. Cyrille . . . . . . . . . . . . . . . . Fribourg . . . . . . .
. . 3. 4. I 2
.
I
. . 3. 4. 5. 6. 7. 8. g. I 2
.
C)
Hefti. Beda
Alte Herren I1 Fribourg
.....................
.......
. 13.37.9 1.16.28.9 I . 17.07.3 1.17.09.3 1.26.05.2
53.26 53.49 55.26 56.14 60.59
I
67.50
I
.33.31.5
d ) Ausser Konkurrenz . Müller. Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald Bohren. Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald . Roth. Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald Hauser. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald . Kaufmann. Gottfried . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald . Müller. Christen . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald . Staehli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Onsager. Knut . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . Baumann. Rud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald .
. .
U ) Aktive . 3 SLALOMLAUF Universität Total Zeit Rang Name I . Delle Karth. Walter . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 2.14.8 2 . Salcher. Hubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 2.16.0 3. Neuner. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 2.16.2 4 Leubner. Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 2.20.3 5. Streiff. Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.26.8 6. Reinl. Kurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 2.33.3 (+ 6) 7 Romrnel. Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . 2.34.8 8. Lindlar. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . 2.43. o g De Orleans. Alvaro . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.51. I 2.56 .o 10. Brantenberg. Otto . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . 11. Thut. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.56.1 12 . Bracher. Ren6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . 2.59.5 I3. Zumstein. Otto . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.00.6
.
. .
Glarner, Jacques . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . Roch, Daniel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . Jöhr, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . Holzner, Guglielmo . . . . . . . . . . . . . . Torino.. . . . . . . . . . . . . . . Hunziker, Roy . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . Roch, Rene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Alte Herren I Dr. Stein, Paul . . . . . . . . . . . . . . . . . . St. Gallen . . . . . . . . . . . . Büchi, Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ostermaier, Hermann . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . Gyr, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . C ) Alte Herren I1 Escher, Anton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . .
d ) Ausser Konkurrenz Glatthard, Arnold . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Scheidegg . . . . . . . . Steuri, Willy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Scheidegg . . . . . . . . Page Tony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich . . . . . . . . . . . . . . . Steuri, Emil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. C. Grindelwald . . . . .
IV. UNIVERSITATS-STAFFEL-LAUF. (13. Februar 1932.) I. M I L A N 0 : Zeit I . Strecke : 3. Pariani, F . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Min. 59 Sek. 2. Strecke : 4. Romanini, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 II 41 3. Strecke : I . Gallina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 » 50 )I 4. Strecke : I . Castelli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 30 30.4 5. Strecke : 5. Barassi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 n Totalzeit : 2 Std. 42 Min. 30.4 Sek. 11. INNSBRUCK : Zeit I . Strecke : 2. Reinl, Kurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Min. 07 Sek. 2. Strecke : 2. Salcher, Hubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 D 25 )) 19 3. Strecke : 6. Delle, Karth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 11 4. Strecke : 2. Leubner, Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 54 11 j. Strecke : I . Neuner, H a n s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 46.4 -Totalzeit : 2 Std. 45 Min. 3 I . 4 Sek. 111. MÜNCHEN : Zeit Sek. I . Strecke : I . von Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Min. oo 1) 2. Strecke : 5. von Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 )) 45 3. Strecke : 4. Rommel, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 39 21 4. Strecke : 6. Rommel, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5. Strecke : 8. Dr. Ostermaier . . . . . . . . . . . . . . . . . .-. .-. . . . 19 D 07.8 )) Totalzeit : 2 Std. 50 Min. 52.8 Sek. Zeit IV E T H I. 38 Min. 07 Sek. I . Strecke : 7. de Orleans, A. . . . . . . . . . . 2. Strecke: 3. Cebergh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 M 35 )) 3. Strecke : 7. Gyr, Hans.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 » 54 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 D 54 4. Strecke : 4. . Luvmes. . . "Tohann.. 5. Strecke : 4. Streiff, Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 12.1 Totalzeit : 2 Std. 56 Min. 42. I Sek. Zeit V. LJUBLJANA : I . Strecke: 8. Baebler, L . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Min. 27 Sek. )I 17 11 2. Strecke : 8. Decman, Tone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3. Strecke : 3. Jenko, Boris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 » 35 1) 4. Strecke : 5. Bervar, Nany . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 )I 01 5. Strecke : 6. Kukovec, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2 47 -. . ~ o t a l z e i t: 3 Std. 02 Min. 07 Sek. GI. ZURICH : Zeit I . Strecke : G. Lindlar. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Min. 47 Sek. 11 2. Strecke : 7. Bracher, Rene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3. Strecke : 2. Gansser, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 )) 01 4. Strecke : 8. Hunziker, Roy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 D 31 11 5. Strecke : 9. Susmann, George.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 1) 25 D Totalzeit : 3 Std. 06 Min. 55 Sek. ))
))
P -
))
))
P
--
-
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))
VII. E T H 11. I . Strecke : 2. Strecke: 3. Strecke : 4. Strecke: 5. Strecke :
6. 9. 9. 7. 7.
Zeit 37 h4in. 20 Sek. 29 40 47 16 1) 56 » 14 19 )J 04.8 » ---.-- 3 Std. 09 h4in. 34.8 Sek.
Suhner, B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fanchamps, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Onsager, IZniit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . h.lüller, hfas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thommen, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -.
Totalzeit AUSSER ICONIZURRENZ :
:
J]
)I
S.C. GRINUELWA1,D Strecke : 2. Strecke : 3. Strecke : 4. Strecke: 5. Strecke : i.
4. I. 5. 3. 2.
: Zeit Studer, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 h,litl. 32 Sek. klüller, Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 11 50 i1 Roth, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 11 12 11 Inäbnit, Fr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 41 11 » P. 27.6 Hauser, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .-..-... I 5- .-.-- .. )J
J)
P
Totalzeit
BERN : I . Strecke : 2. Strecke : 3. Strecke : 4. Strecke: 5. Strecke:
-
P
Std. 49 Min. 42.6 Sek. Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 hlin. 27 1) Sek. 6. Jahr, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 » 03 8. Albrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 56 11 9. D e Roche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 )J 49 JJ 3. Büchi, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 11 05 11 : 2
JJ
J]
-~ .
- -
Totalzeit : 3 Std. 09 hlin.
20
Sek.
5. SPRUNGLAUF (14. Febr. 1932.). Akademiker a ) Aktive. Rang Name Universitat 1. Delle Karth, Walter . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . 2. Salcher, Hubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . 3. Schlytter, Arild . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . 4. Brantenberg, Otto . . . . . . . . . . . . . . . Iiiiisbrlick . . . . . . . . 5. Reinl, ICurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbr~ick . . . . . . . 6. Holzner, Gugliel~ilo . . . . . . . . . . . . . . T o r i n o . . . . . . . . . . . 7. Sonderegger, Arthur . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . 8. Rommel, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . hfünchen . . . . . . . . 9. Leubner, Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . 10. Neuner, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . 11. Schmied, Gustav . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . 12. Weder, Arthur . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . .
b) Alte Herren. I . Dr. Ostermaier . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . 2. von ICaufrnann . . . . . . . . . . . . . . . . . . hliinchen . . . . . . . .
Putikte 320.5 309.2 308.2 296.6 274.0 253.3 238 . 5 223. I 220.0
218.4 215.7 203.5
Sp~~cizgli'izgeii. 44.44.38 40.39.41 37.39.39 38.38.41 34.38.36 28.36.30 30.30.28 33.29.24 25.25.25 25.28.25 24.22.26 29.29.30
282.0 219.5
34.36.33 38.42.38
Wengell . . . . . . . . . Grindelwald . . . . . Mürren . . . . . . . . . \Vengen . . . . . . . . .
323.7 293.4 284.8 261 . z
44.47.42 36.40.35 37.36.35 33.33.32
Kaufmanti, Christian . . . . . . . . . . . . . Grindelwald . . . . . Müller, Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grindela.ald . . . . . Rotl-i, Peter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grindelwald . . . . . Kaufnlann, Gottfried . . . . . . . . . . . . . Grindelwald . . . . . Müller, C!?ristian. . . . . . . . . . . . . . . . . Grindelwald . . . . .
316.6 309.6 288.7 278.9 260.0
47.47.36 39.41.42 41.41.34 35.35.36 29.32.33
EINHE!MISCHE
Jiciiio~en. I . Schlunegger, H a n s . . . . . . . . . . . . . . . . 2. hIüller, Otto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. von Allmen, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . 4. von Allmen, Heinrich . . . . . . . . . . . .
I. 2. 3. 4. 5.
l) D a der erste Läufer startete der zweite Läufer Staffelmann der Universität Die Rangzahl vor den
der Berner Stafette kurz nach dem Start Skibruch erlitt und ausschied, seiner Mannschaft ausser Konkurrenz mit dem zuletzt eintreffenden LjubI.iana. Läufernamen bezieht sich auf ein Klassement der Streckenzeiten.
OFFENES "IBFAHRTSRENNEN (14, Febr. 1932.) 40 Startende. Rang Ainine Kliili Zeit I . Schlunegger, Hans. . . . . . . . . . . . . . . . Wengen . . . . (neuer Rekord) 9 . 0 4 . 9 2. S~euri,Willy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sclieideag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 1 4 . 7 3. Steiiri, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheidegg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 2 5 . 7 Glatthard, Ainol3 . . . . . . . . . . . . . . . Haslital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 2 8 . 9 5. Feuz, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hlürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 4 5 . 7 6. Grai, IZail.. . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . Werigeii . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 4 7 . 2 7, von All!neri, Hei~iric!: . . . . . . . . . . . . Weiigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . 5 4 . 0 8. Neur.ei, I-Iaiis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inrisbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.02.1 9. Hauser, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grindelu.alc1 . . . . . . . . . . . . . . . 1 0 . 1 2 . I 10. Michel, Gottlieb . . . . . . . . . . . . . . . . . SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 0 . 2 2 . 6 ¿.Ürige der Strecke 6 km, Höhendifferenz 1250 m. I3i;he~iga-S ~ I - ~ C ~ ~ :PIiubi, I I I ~i\dolf, P ~ O C;riiidel\valcI R~ : 9 . I j .o. OFFENER SLALOXILAUF (nur I Lauf). Rcing Arcline Skiclub Fahrzeit I . von Allmen, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . hlürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . 0 0 . 2 2. Delle IZarth, Waltet- . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . O I. 8 3. hlicliel, Gottlieb . . . . . . . . . . . . . . . . . hfürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 2 . 6 4. Steuri, Hermann . . . . . . . . . . . . . . . . . Grindela~ald . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 4 . 9 5. Salclier, Hubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 5 . 6 6. Graf, K a r l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wengeil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 6 . 2 7. Abegglen, Edi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hlürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 8 . 8 8. DI-. Rceseil, Kar1 . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I .og. I 9. Gertsch, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 9 . 9 10. Hauser, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grindelwald . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 1 0 .I 11. Feuz, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hlurren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 1 2 . 0 !+6) -2. Schlu~iegger,H a n s . . . . . . . . . . . . . . . . Wengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 1 2 . 7 13 a Streiff, Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 1 2 . 9 ( C 6 ) 13 11 Graf, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 1 2 . 9
IZOhlBIN.4TIONS-R.4NGLISTENU N D G E W I N N E R DER WANDERBECHER. I.
2.
3.
4. 5. 6. 7. 8. 7.
Kombination Abfahrt-Slalom. I. Neuner, Hans . . . . . . . In~isbruck 199 Gewinner des P. D . Lunn Bechers. 2. Salcher, Hubert . . . . . Iniisbruck 197.08 3. Leubner, Hugo . . . . . Iniisbriick 195.38 4. Delle IZarth, W. . . . . Innsbl-uck 195.20 Kombination Langlauf-Spruilglauf. I . Delle Kai-th, Walte' . Innsbr~ick 63 5 . 5 Gewinner des Delago Wanderpreises. 2. Salcher, Hubert . . . . . Innsbruck 624.2 3. Holzner, Guglielmo . Torino 613.3 Koinbination Langlauf- Spruiiglauf-Abfahrt-Slalom. I . Delle Karth, Walter . Iiinsbruck 1338.22 4. Reinl, Kurt. . . . . Innsbruck 1202.16 2. Salcher, Hubert . . . . . Innsbruck 1333.68 5. Holzner, Guglielino Torino 1190.81 3. Leubner, Hugo . . . . . Innsbruck 1258.69 Dr. Hoek-Wanderpreis, dem Sieger in1 Langlauf: Holzner, Guglielmo, Torino. von Stockar-Wanderpreis, dem Sieger im Abfa!irtsrennen : Neuner, Hans, Innsbruck. Wanderpreis des Akademiscilen i\usschusses für Leibesübungen an der Universitat Freiburg i. Br., dem Sieger im Sprunglauf : Delle I<arth, Walter, Innsbruck, Gewinner deswanderpreises. Wanderpreis der Vereinigung zur Förderung des Skilaufs, A,lünchen, dem Sieger im Slalom : Delle Karth, Walter, Innsbruck, Gewinner des Wanderpreises. Dr. 0 . Hug-Wanderpreis, dein Scliweizerischen Hochschulmeister im Skifahren : I . Streiff, Victor, E T H . 2. J e Orleans, Alvaron, E T H . 3. Lindlar, Universität Züricli. Wanderpreis von P. D . Dr. h l . A. Schocli, dem Schweizerischen Hochschulmeister im Skilaufen und -Springen : Schmied, Gustav, Universität Basel, Ge\vinner des Wanderpreises. 8. SCHWEIZERISCHER HOCHSCHUL- SIZIMEISTER IhI F A H R E N : V I C T O R S T R E I F F , E T H , ZÜRICH
8. SCHWEIZERISCHER HOCHSCHUL- SIZIhlEISTER Ihf L A U F E N U N D SPRINGEN: G U S T A V S C 1-1 AI I E D , Univ., BASEL
15. F E B R U A R 1932. V O N ING. R. S T R A U M A N N Das Kilometerlance von St. Moritz hat sich behaupten können ; vor drei Jahren noch stark bekrittelt ist heute das schnellste Skirennen der Welt eine Tradition für St. Moritz geworden. Die Organisatoren haben es sich daher nicht nehmen lassen, den technischen Voraussetzungen in jeder Beziehung gerecht zu werden. Beim Abschluss der Redaktion dieses Jahrbuches sind die Erdbewegungsarbeiten ziir Korrektur des Steilhanges im Val Saluver bereits im Gange. Im kommenden Winter wird die Bahn infolge der vorgenommenen Planierung ohne Gefahr für die Fahrer über das bisher erzielte hinaus noch eine Geschwindigkeitssteigerung gestatten. Schriftleitung.
0 r g a n i s a t o r i s C h e s : Entsprechend der anlässlich des letzten K m . - L a n d 1931 gesammelten Erfahrungen und den sich aus der Auswertung der Messergebnisse ergebenden Folgerungen, wurde die Rennstrecke in zwei gleiche Teile zu I O O m Länge eingeteilt. Es hatte sich ja letztes Jahr gezeigt, dass in der 2. Hälfte der Rennstrecke die Geschwindigkeit annähernd konstant bleibt. Es wurden nach Fig. I auf der Rennstrecke bei A, B, C, D, E elektrische Zeitmesskontakte eingebaut, d. h. der erste beim stehenden Start A, die übrigen von 50 zu 50 m Abstand. Im nachfolgend abgedruckten Reglement ist durch das Schema Fig. I die Streckenienteilung illustriert. R e g 1 e m e n t : Das Rennen wird am Steilhang ausgetragen. Höhendifferenz zwischei~Start und Ziel ist ca. 150 Meter. Der Steilhang ist in vier Abschnitte von je 50 Meter eingeteilt : Fliegender Start gom
A
1
50m B (50 m)
.
1
Rennstrecke -
i
som C (100 m)
Die Rennstrecke misst (A-C) .
IOO
1
50m D (150 m)
Meter (C-E).
-
I
I
E (200 m)
F
Fliegender Start
IOO
Auslauf
Meter
B e w e r t U n g U n d P r e i s e : Massgebend für die Rangfolge ist die Geschwindigkeit auf der Strecke C-E, wobei die Strecke A-F sturzfrei gefahren werden muss. F ist ein durch Flaggen markierter Punkt im Auslauf. Die Zeiten werden in Stunden-Kilometer umgerechnet. Der Wanderpreis (der fliegende Steinbock von st. Moritz) bleibt im Besitz des Ski-Club Alpina » und des « S. A. S. )I. Der Gewinner erhalt eine Kopie des fliegenden Steinbocks in bleibenden Besitz.
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Photo :Niedecken
Der Kilometerhang im Val Saliiver.
S p e z i a 1 p r e i s e : U ) Ein Fahrer mit erreichter Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke A-E (fliegender Start und Rennstrecke), sturzfrei gefahren von A--F, ist Gewinner der zweiten Kopie des fliegenden Steinbocks. Für diese Prüfung sind Skigewicht, Wachstechnik und Stellung von ausschlaggebender Bedeutung. - b) Ein Fahrer mit erreichter Höchstgeschwindigkeit in irgend einem Punkte der Strecke A-E mit unbeschränktem Anlauf, gestürzt oder sturzfrei gefahren, ist Gewinner des fliegenden Steinbock-Kopfes, vorausgesetzt, dass der Fahrer eine höhere Geschwindigkeit erzielt als irgend ein anderer Konkurrent, dessen Start in A liegt. - C) Jeder Teilnehmer, der die Strecke A-E sturzfrei fährt, erhält eine Urkunde mit umgerechneter Stundengeschwindigkeit, gleichgültig, ob er ausserhalb der Strecke A-E stürzt. S t a r t : Jeder Fahrer kann für den Wanderpreis und den Spezialpreis mit freiem Anlauf nach Belieben zweimal starten. Es wird ihm die bessere Fahrt angerechnet. Es darf nur mit Sprungski gefahren werden. D i e P i s t e : An derselben Stelle wie letztes Jahr erstellt, zeigte sie die bekannte Unvollkommenheit der Übergangskurve in den Auslauf. Trotz gewaltiger Schneearbeiten war es nicht gelungen den vorgeschriebenen Kreisbogen regelmässig anzulegen. Diese Unregelmässigkeit der Piste war dann auch die Ursache der meisten Stürze. Nachdem das Km.-
Phhotos
.
,3!lettter
Vier Phasen eines Sturzes irn 130 km Tempo
Lance auf Ski für St. Moritz ein bleibender Sportsanlass geworden ist, so sollten die Organisatoren dafür besorgt sein, dass das Profil der Rennpiste im Sommer richtig ausgebaut wird, damit es im Winter ohne grosse Arbeit und Kosten bereitgestellt werden kann. D i e Z e i t m e s s u n g : Wie letztes Jahr gelangte ein Favag-Chronograph mit laufendem Papierstreifen zur Anwendung. Der Zeitmasstab wurde durch einen Revue-Chronometer gesteuert elektromagnetisch auf das Band gebracht. Die Bereitstellung und Regulierung der Gesamtapparatur erfolgte im Laboratorium der Thommen's Uhrenfabriken A. G. in Waldenburg. Nach den letztes Jahr gemachten Erfahrungen musste die Messgenauigkeit noch weiter gesteigert werden. Sie wurde auf die Grösse von r/rooo Sekunde gebracht. Die Steigerung der Präzision wurde durch folgende Massnahmen erreicht : Die Ablaufgeschwindigkeit des Bandes wurde auf 50 mm pro Sekunde erhöht. Als Band wurde paraffiniertes, durchsichtiges Papier verwendet, das seine Länge nicht verändert. Die Schreibspitzen des Chronographen wurden auf höchste Feinheit zugeschliffen und so gerichtet, dass das Papier nur schwach angestochen wurde. Die Messpunkte wurden zwischen zwei Punkten des Zeitmesstabes, die um 0,4 Sek. distanziert sind, mittelst eines Micrometers mit Lupe interpoliert. Die Hälfte einer r/rooo Sekunde konnte mit dieser Vorrichtung sicher abgelesen werden. A n sämtlichen wichtigen Messpunkten, d. h. in A, C, D , und E waren parallel opS*
Cl8
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MESSTREIFEN NO 11
zwei Kontaktsysteme eingebaut, die sich gegenseitig kontrollierten. Ohenstehend reproduzieren wir das Zeitmessband des Fahrers Nr. 11 im
Photos : M e t t l e ~
Kilometerlanc6 auf Ski in St. Moritz
Masstab I : 5. Der Zeitmesstab und die Kontaktpunkte sind im Verhältnis I : 5 wiedergegeben. Photo S. 246 zeigt das Messinstrument mit Micrometer. E r g e b n i s s e : Als wissenschaftliche Ausbeute hat sich nichts Neues ergeben. Die letztj ährigenFeststellungen wurden bestätigt. DiePiste scheint dieses Jahr nicht so glatt und gleichmässig hart gewesen zu sein wie letztes Jahr. Mit derselben Berechnungsart, wie sie im Bericht über das Rennen 193 I beschrieben wird, ergibt sich ein grösserer Reibungswinkel, nämlich 5 Grad. Mit gut harter und glatt planierter Piste sollte dieser Wert auf 2 Grad zu bringen sein. S. 244 zeigt die Zeit-Weg-Kurve des erstklassierten Nr. 8, Gasperl, der in auffallend tiefer Hocke bis ans Ziel gefahren ist, was ihm trotz etwas unebener Piste die Verbesserung des Rekordes auf 136,3 km-Std. brachte. Nachstehende Tabelle gibt ein Bild der gefahrenen Zeiten für Fahrer Nr. 8 : Messpunkt Nr. 8, Gasperl
A l 0
B
1 3,450
/ /
/ 5,454 1 7,110 1 C
1
D
E 8,431
/A-E C - E
/D-E1
1 8,431 1 2,977 1 1,327 1 Sekunden
Die Rangliste für die Höchstgeschwindigkeit auf der IOO m Rennstrecke ist folgende : Leo Gasperl, Innsbruck. . . . . . . . . . . . 2.977 Sekunden (122 km-Std.) Gewinner des 11 fliegenden Steinbocks von St. Moritzii. Arthur Schlatter, St. Moritz . . . . . . . . 3.089 11 J. Lassueur, Engelberg.. . . . . . . . . . . . 3. I O I 1) M. Reymond, St. Croix.. . . . . . . . . . . 3.137 A. Wechselberger, Oesterreich. . . . . . 3.164 1) F. Koch, St. Moritz . . . . . . . . . . . . . . 3.197 I) H. Hrabi, Oesterreich. . . . . . . . .. .. . 3 . zoo ), R. Badrutt, St. Moritz . . . . . . . . . . . . 3.247 D R. Rominger, Sils . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.348 X ))
Spezialpreis für höchste Momentangeschwindigkeit : LEO GASPERL mit 136,3 km-Std. auf den letzten 50 m der Rennstrecke. Spezialpreis für die beste Zeit auf dem Gesamtparcours : R, BADRUTT.
S E K U N D E N
Zeitwegkurve von Leo Gasperl, dem Sieger im Kilometerlanc6 auf Ski, der eine Maximalgeschwindigkeit von 136,3 Stundenkilometern erreichte.
Kilorneterlance St. Moritz. Sturz im 1 3 0 km-Tempo
p h o t o . Mertler. Zurich
Steigende Beteiligung und steigendes Können sind die Merkmale des Rennens um den Zürcher Hochschulbecher. Waren es 1929 bloss 21 Fahrer, die um die Meisterschaft auf dem Stoss kämpften, so waren es dieses Jahr über 70. Aus einem improvisierten Skifest ist ein richtiges Rennen geworden, zu dessen Organisation ein Ausschuss von 8 Mann aufgeboten wurde, die dann Engelberg als Austragungsort wählten. Sie haben den Fahrern den Aufenthalt und das Rennen zu einem Vergnügen gemacht. Ausgezeichnete Unterkunft im Hotel Hess, Ermässigungen auf den Drahtseilbahnen, unnötig zu sagen, dass Dr. Campell bei Allen beliebt geworden ist. Neben dem Organisationstalent verriet Campell, dass er trotz Trainingsmangel immer noch Skifahren kann, gelang es ihm doch im Abfalirtsrennen die Bestzeit aufzustellen. Uberhaupt standen die Rennen im Zeichen der Uberlegenheit der alten Herren. Nicht nur ist im Slalom die beste Zeit in Ihrer Kategorie geblieben, auch in der Kombination stehen der letztiäliri~e Hochschulmeister Dr. Campell, Page und Goumoens vor dem diesjährigen Hochschulmeister H. Lindlar. Page gelang es auch, den längsten Sprung von 20.5 m zu stehen und die beste Note im Sprunglauf zu holen. Der Sprunglauf auf der tadellos hergerichteten Schanze gestaltete sich zu einem Duell zwisclien den beiden Favoriten Streiff und Lindlar, also von Anfang an ein Zweikampf zwischen Uni und Poly. Obschon beide keine Sprungspezialisten sind, belegten sie den zweiten und dritten Platz und wurden in ihrer Kategorie nur von Loopuyt übertroffen, dessen Sieg nie gefährdet war. Seine stilvollen, eleganten Sprünge fielen ganz aus dem Rahmen der Veranstaltung. In der Kategorie der alten Herren gewinnt auch Page unbehindert vor Goumoens und Campell, die zu wenig weit sprangen. Die Springer der B-Klasse gingen mit viel Eifer an die Sache, gute Leistungen zeigte einzig Looser. Da die Weiten mit dem traditionellen Zuschlag von 30 m ausgerufen wurden, so hatte der Sprunglauf einen gewaltigen Publikumserfolg. Der Abend vereinigte alle Teilnehmer im Hotel Bellevue, es wurde lange und viel getanzt, um die Muskeln für den Abfahrtslauf vom nächsten Morgen zu lockern.
Photo : I n g . Straumann
Micrometer mit Zeitmessband
Das Abfahrtsrennen wurde auf der Strecke Trübsee - Eggli gefahren. In Anbetracht der unausgeglichenen Leistungsfähigkeit der Teilnehmer ist die Strecke als ideal zu bezeichnen. Dem guten Fahrer gibt sie Gelegenheit, bei Schüssen durch welliges Gelände sein ganzes Können einzusetzen, ohne für den Unerfahreneren je gefährlich zu werden. Zum Sieg führte auch hier die überlegte beherrschte Fahrweise. I m oberen Teil wurde durchwegs Schuss gefahren mit relativ wenig Stürzen. Geländekenntnis war ausschlaggebend. Interessant war der Vergleich der verschiedenen Fahrarten an den Steilhängen des Eggli. Dr. Campe11 fährt als einer der Ersten, mit viel Verve, aber immer beherrscht. Im rasenden Schuss kommen Streiff und Page, bestechend leicht fährt Suhner ; er ist sehr schnell. Leider wird er disqualifiziert, ebenso Streiff, Coebergh und einige andere Kanonen, da sie zu spät an den Start kamen. Dadurch ist der Sieg des Poly über die Uni stark in Frage gestellt. Bracher und Lindlar fahren sehr sicher, aber doch schnell. Sie belegen den ersten und zweiten Rang in ihrer Klasse. Gebrüder Orleans setzen zu besonders tollen Schussfahrten an und verfehlen das Ziel, das sehr unübersichtlich gesteckt war. Grosses Pech hat Bürgin, der fast die ganze Strecke mit einem gebrochenen Ski fahren musste; seine Zeit ist trotzdem gut. Die beiden Damen Frl. Venables und Frl. Springer fallen durch sehr forsches Fahren auf. Kategorie B ,zeigt guten Durchschnitt.
Photo : 3cettler
Zeitregistrierung mit
I/„„
Sekunde auf Favag-Chronograph kombiniert mit Revue-Chronograph der Thommen's Uhrenfabriken, Waldenburg.
Während dem die Teilnehmer beim Mittagessen die Resultate und Vorfälle des Abfahrtslaufes dikutieren, steckt Gurtner den Slalom. Auch hier dürfen nicht zu grosse Anforderungen an das Können der B-Klasse gestellt werden, darum passt er den Slalom dem Gelände an unter Vermeidung künstlicher Flaggenpaare Klasse A und die alten Herren drücken aufs Tempo, weil sie darin ihr einziges Heil sehen, derweilen die B-Fahrer immer noch Mühe haben durch die blinden Tore durchzukommen. Uberraschend gut fährt Hunziker, aber auch Piet, der Langläufer, macht eine ausgezeichnete Zeit. Noch einmal arbeitet das Rechnungsbüro unter der Leitung Dr. Binders mit Volldampf, und dann ist es auch Zeit zur Preisverteilung, bei der Streiff mit einem Wecker bedacht wird. Er soll ihn nächstes Mal mitnehmen, damit er rechtzeitig zum Start kommt, dann wird ihm auch der Titel Zürcher Hochschulmeister nicht zu nehmen sein. Für dieses Jahr wird es H. L i n d1 a r, Uni. Trotz Ausfall hrer besten Fahrer triumphieren die Polytechniker über die Universität im Hochschulkampf. Nächstes Jahr gehen wir wieder nach Engelberg. Dann wird man vielleicht das Ziel besser stecken und die Kanonen werden recht pünktlich aufwachen, und hoffentliche wird Herr Odermatt wieder da sein und uns helfen, das Skifest der akademischen Jugend mit Erfolg durchzuführen.
Photos : DT.Waltev A,mstutz Kilometerlanc6 auf Ski St. Moritz. Im Auslauf: A. Schlatter Flury Koch
Resultate: Hochschulkampf : ETH gewinnt gegen Uni mit 846,1o zu 821,70 Punkten. Die drei besten Fahrer jeder Konkurrenz zählen für dieses Klassement. I . SPRUNGLAUF : Längster Sprung : Page, SAS, 20,5 m. Kat. A. Punkte I. Loopuyt, ETH, SAS . . . . . . . . . . . 129 2. Streiff, ETH, SAS . . . . . . . . . . . . 124 3. Lindlar, Uni, SAS . . . . . . . . . . . . I 18
3. SLALOM : (Beste Einzelfahrt : Streiff, ETH, SAS I . 01.) Kat. A. Min. I. Streiff, ETH, SAS . . . . . . . . . 2 . I5 4'5 2. Hunziker, Uni . . . . . . . . . . . . . . 2. I 8 3. Ccebergh, ETH, SAS . . . . . . . . 2.25 3'5
Kat. B. Punkte I. Looser, E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 2. Strüby, ETH . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Kat. B. Min. I. Graetzer, ETH . . . . . . . . . . . . 3.49 4'5 2. Rütschi, Uni . . . . . . . . . . . . . . 4.02 2'5
Alte Herren :
Alte Herren (unter 32 Jahre) :
Punkte
Page, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I35 2. Goumoens, SAS . . . . . . . . . . . . . . . 11I . 5 I.
2. ABFAHRTSRENNEN : Kat. A. Min. I . Bracher, R., Uni, SAS . . . . . . . . . 9.12 2. Lindlar, H., Uni, SAS . . . . . . . . . 9 . I7 3. Loopuyt, ETH, SAS . . . . . . . . . . 9.45 Min. Kat. B. I . Eberhard, ETH . . . . . . . . . . . . . . . 10.56 2. Cönczi, ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . I I . I 3 3. Rütschi, Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . I I . 15
Min. Page, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.10 2. Goumoens, SAS . . . . . . . . . . . 2.17 4'5 3. Dr. Campell, SAS . . . . . . . . . 2.25 4'5 I.
4. KOMBINATION :
Studenten : Lindlar, Uni, SAS . . . . . . . . . . . 2. Hunziker, Uni . . . . . . . . . . . . . . . 3. Susmann, Uni, SAS . . . . . . . . . . 4. Loopuyt, ETH, SAS . . . . . . . . . I.
Dr. Campell, SAS (beste Tagesz.) 2. Page, Toni, SAS . . . . . . . . . . . . . . 3. Goumoens, Fritz, SAS . . . . . . . . . Alte Herren (über 32 Jahre) : I.
I.
Dr. Klaite, SAS . . . . . . . . . . . . . . .
8.39 8.48 9.39
Min. 12.58
280.42 262.78 262.56 258.94
KOMBINATION : Alte Herren :
Alte Herren (unter 32 Jahre) :
Min.
Note
I. 2. 3. 4.
Page, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Goumoens, SAS . . . . . . . . . . . . . . Dr. Campell, SAS . . . . . . . . . . . . Bühler, Rene, SAS.. . . . . . . . . . .
Note 298.99 266.75 263.97 237.96
ZÜRCHER HOCHSCHULMEISTER 1932 :
H. LINDLAR, Uni, SAS
DAS 5. ARLBERG-KANDAHARRENNEN I N ST. ANTON, 12./13. M Ä R Z 1 9 3 2 ING. W E R N E R S A L V I S B E R G , S A S , W I E N
Anhaltender Schneesturm verwandelte die Skihäiige des Galzigg in drohende Lawinenpörter und zwang die Rennläufer, die sich zum Training in St. Anton eingefunden hatten, sich dem Jassen zu ergeben. Den Pessimisten zum Trotz, die glaubten, dass der Kandaharbeclier heuer herausgejasst werden muss, rissen die Wolken am zweitletzten Tag vor dem Training auf. Der geringeren Lawinengefahr wegen wurde der mit lichtem Wald bestandene Osthang vorläufig als Rennstrecke erklärt, wo sich nun dem Auge des Zuschauers ein seltenes Schauspiel bot. Es ist in der Tat kein alltägliches Vergnügen, Meister des Skis von ihren Skiern bemeistert in hohen Staubwolken verschwinden zu sehen oder gar an ihrer Ausgrabung behilflich sein zu dürfen. Der tiefe, lockere Schnee nahm die Bretter in sich auf, die sich den Blicken ihrer Meister entzogen, ausgelassen sich ihrer Freilieit freuten und kräftig an den Beinen ihrer Herren lierumrisseil. Die Telemarkfalirer fanden sich, wenigstens wie die Hänge iiocli wenig befahren waren, am besten zurecht, verloren aber ihren Vorrang noch bevor der letzte der Trainierenden abfuhr. Das Wetter hielt an, weshalb die gewohnte Rennstrecke, die Bernaysabfahrt zum Training frei gegeben wurde. Freilich musste zuerst die mächtig gewordene Wächte über dem Sclireckl~oriicouloir»abgetreten werden, welches nicht ungefährliclie Unternelimen von einer kühnen Maniiscliaft, wenn auch am Seil, in den frühen Morgenstunden durchgeführt wurde. In St. Anton ist eben jedermann zu haben, Wünsche des Hannes zu erfüllen. Schon in den ersten Nachmittagsstunden war die Rennstrecke von den emsig flitzenden Brettern in einen Zustand verwandelt, welcher allen Teilnehmern gleiche Bedingungen bot. Ubrigens wurden vor dem Rennen in dessen Interesse die Gemeldeten nach ihrem Können in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Angehörigen der gleichen Klasse starteten naclieinander und fanden demnach sowohl liinsichtlich Licht, Wetter und Schneebeschaffenheit ziemlicli die gleichen Verhältnisse vor. Selbstverständlich wird dieser Zweck umso eher vollkommen erreicht, je feiner die Abstufung in Klassen möglich ist. Gerade die Tatsache, dass die bekannten Spitzenfahrer wieder die Bestzeiten inne hatten, zeugt dafür, dass die guten Zeiten nicht durch gewagte Schussfahrten erreichte Zufallsresultate waren. Wohl sieht man Schüsse, die man noch vor wenigen Jahren als wahnsinnig bezeichnet hat, doch werden sie von den Kanonen ohne zu wanken durchgestanden, doch sind ((
Photos : Niedecken
Der Gesichtsausdruck im 130 km Tempo : Die Gebrüder Arthur und Anton Schlatter
es nicht diese allein, welche die Sekunden einbringen, sondern vielmehr die Art des Richtungänderns bezw. Schwingens. Es fiel beispielsweise auf, dass die sechs Schweizer, welche unter den sieben ersten Rängen ihren Platz einnahmen, sich von der überwiegenden Zahl dadurch unterschieden, dass sie seltener aber langgezogener schwangen. Die guten Arlberger verloren sichtbar kostbare Sekunden durch allzuhäufiges Schwingen. Furrer, der Sieger, zeigte wiederum, dass das Matterhorn auf Felsen steht und nicht so leicht umfällt. Der mit fünf Sekunden ihm folgende Zogg fährt ebenso hart, jedoch oft zu wild und dementsprechend unruhig. Dass sich die zwei ein scharfes Duell lieferten, geht daraus hervor, dass sie sich vom Dritten, d. i. Prager mehr als 20 Sekunden trennten. Nach Prager folgt der beste Österreicher Hans Hauser, dessen Fahrtechnik sich übrigens nicht viel von der Furrers unterscheidet. Die drei Nachfolgenden : Fritz Steuri, Ernst Feuz und A. Schlatter zeigten, dass sie auch an nicht heimatlichen Hängen Skifahren können. Dass das internationale Rennen sich auf einen Kampf zwischen Österreich und der Schweiz beschränkte, bewies die Tatsache, dass unter den vierzig Ersten des Abfahrtslaufes, die sich für den Slalom klassifizierten, achtunddreissig Österreicher und Schweizer waren und je ein Deutscher und Italiener. Wohl wäre auch der junge Engländer Peter Lunn unter den Slalomberechtigten zu finden gewesen, hätte nicht ein schneebelasteter Ast über dem Waldwege es abgesehen gehabt, ihm das Fuder Schnee ins Gesicht abzuladen. Er verlor die Sicht, dann sich selbst im tiefen Schnee und dazu ein Schübe1 Sekunden. Bei den Damen ersetzte Hedi Lantschner vollwertig ihre Schwester Inge und durchfuhr die etwas gekürzte Strecke in einer respektablen Zeit,
Photos : Niedecken
Der Gesichtsausdruck im 130 km Tempo : Flury Koch und Rud. Rominger
knapp gefolgt von der anmutigen Hilde Sturm und der hart kämpfenden Kati Lettner. Kini Maillart plazierte sich als erste Schweizerin im 8. Rang vor der mehrfachen Eislaufweltmeisterin Herma Jaross-Szabo, welch letztere sich in verblüffend kurzer Zeit auch auf dem Schnee zurecht fand. Wenn bei der Abfahrt eine eindeutige Überlegenheit der Schweizer sichtbar war, so änderte sich das Bild beim Slalom ebenso deutlich zu Gunsten Österreichs. Wohl bildete wieder Furrer die Spitze, doch vermochte nur noch Zogg als 5. sich in die ersten fünfzehn Ränge einzureihen, die von den Österreichern belegt wurden. Die von Hannes in gewohnter Weise organisierte Slalomschaustellung war übrigens eine Augenweide. Der Übungshang bei St. Anton war schon Tage vorher sorgsam getreten worden und deshalb trotz der intensiven Sonne während der ganzen Veranstaltung in einwandfreier Verfassung. Rechts und links wurden als Begrenzung in der Fallinie Seile gespannt, denen sich der schwarze Saum der Zuschauer anheftete. In der Arena flatterten nur lustige Kandaharfahnenpaare behütet, von den bewährten Flaggenwarten und betreut von stets bereiten Schneeschauflern. St. Anton ist nebenbei gesagt der glückliche Ort mit den bereitwilligen Flaggenwarten. (Wo gesunde Sportbegeisterung herrscht. kann es eben nicht nach faulen Ausreden stinken.) Was in St. Anton Beine hatte, fand sich am Slalomhang ein ; das Skijahren ist dort die grössere Sensation als das Skispringen. Die Absteckung der Strecke erfolgte durch Hannes und meine Wenigkeit. W i r trachteten, im Gegensatz zum letztjährigen Slalom in Mürren, wo Stockarbeit eine nicht unbedeutende Rolle spielte, eine zügige Strecke anzulegen. Sie fiel wohl dabei, wie schon aus den geringen Fahrzeitunterschieden hervorgeht, etwas zu leicht aus.
Photos : Niedecken
Der Gesichtsausdruck im 130 km Tempo : Ostermaier und Vinzens
Es wurde in der Rangreihenfolge des Abfahrtslaufes gestartet. Furrer legte gleich mit grossem Schwung los und schuf mit einer ausgezeichneten Zeit einen Masstab für die anderen. Zogg ging etwas zu wild ins Zeug und verlor durch Hängenbleiben. Prager litt sichtlich noch an seiner alten Fussverletzung. Auch die übrigen Schweizer erreichten nicht die Zeit Furrers. Dagegen gelang es Matt, Zingerle und Seelos, diese zu unterbieten. Die Uberlegenheit der Österreicher äusserte sich nicht nur in den Fahrzeiten, sondern auch dem Auge. Insbesonders die Arlberger fielen durch ruhiges, exaktes Fahren auf. Furrer, um die Siegespalme besorgt, ging im zweiten Lauf ganz aus sich heraus und nicht weniger Zogg, der Furrers Zeit noch um 0.7 Sek. unterbot. Doch die Österreicher liessen sich nicht lumpen. Matt, Walch, Tschol, Föger, Pfeifer, Zingerle, Seelos u.s.w. gingen auch aufs Ganze und bewiesen neuerdings ihre Überlegenheit in der Wendigkeit. Zingerle fuhr eine gleiche Gesamtzeit wie Furrer. Es gab somit zwei Sieger. (Wohl hat Furrer das plus der besseren Einzelzeit ; dass er den Slalom fast als erster eröffnete, war unbedingt ein Nachteil für ihn. Es ist bestimmt empfehlenswert, dass vor dem ersten Konkurrenten mindestens fünf gute Läufer ausser Konkurrenz die Strecke abfahren; es könnten dies die ersten fünf der nicht mehr zum Slalom Zugelassenen sein. Nicht nur dass die Bahn dadurch rascher wird, sondern der erststartende Konkurrent kann sich an seinem Vorfahrer ein besseres Bild von den Schwierigkeiten machen.) Bei den Damen fuhr die Bestzeit wiederum die ruhige überlegte Hadi Lantschner vor Christ1 Prantz, Frau Dr. Baader, Mrs. Boughton-Leigh, Kini Maillart und gewann die Kombination.
Photos : DT. TVnlter A~nstutz
Kilometerlanc6 St. Moritz : Stürze im Auslauf: R. Hauswitzka und Leo Gasperl
Furrer wurde mit der seltenen Punktezahl IOO Kombinationssieger und gewann gleichzeitig den Galziggbecher, der für die beste Durchschnittsleistung in den Jahren 1930-32 ausgesetzt war; eine aussergewöhnliche Leistung. Zogg als zweiter mit 98,4 Punkten distanzierte sich auch in der Kombination von den Übrigen, welche mit Seelos an der Spitze mit 93,3 nachfolgen. Die übrigen Schweizer, mit Ausnahme von Steuri Fritz, waren nur in den zweistelligen Rängen zu finden. So freute man sich halt wieder neidlos der gegenseitigen Siege wie man dies bei Hannes und seinen Leuten gewohnt ist und nachdem Ing. Gomperz traditionsgemäss seine passenden Worte verloren hatte, war es im Lumpenstüberl allen sauwohl, manchem gar wohler als am nächsten Tag.
I.
R E S U L T A T E : ABFAHRTSRENNEN
DAMEN : (33 Startende). Lantschner, Hadi . . . . . . Sturm, Hilde . . . . . . . . . . Lettner, Käte . . . . . . . . . Frau Dr. Baader. . . . . . . . Schmiedegg, Irma . . . . . . Paumgarten, G. . . . . . . . Cranz, Christel . . . . . . . . Frl. Maillart . . . . . . . . . . Szabo, Jaross . . . . . . . . . . Gründlor, Ruth . . . . . . . Miss Butler . . . . . . . . . . . Andreatta, Ninni . . . . . . . Ripper, Emmy . . . . . . . . Gustino, Hilde . . . . . . . Mrs. Boughton-Leigh . . .
SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feldberg . . . . . . . . . . . . . . . . . SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . SDSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kandahar . . . . . . . . . . . . . . . . . Kufstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . Asp. V. Wien . . . . . . . . . . . . ISV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kandahar . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeit 7.41.3 8.07.8 8.09.8 8.16.4 8.19.8 8.21.2 8.21.4 8.26.4 8.47.2 8.51.2 8.57.8 8.58 9.07.8 9.16.8 9.19.8
Note 100.94.58 94. '9 92.92 92.30 92.04 92.00 91.07 87.50 86.84 85.76 85.74 84.22 82.85 82.41
H E R R E N : (139 Startende). I . Furrer. Otto . . . . . . . . . . 2. zog^;. David . . . . . . . . . . 3 . Prager. Walter . . . . . . . . 4 . Hauser. Hans . . . . . . . . . 5 . Steuri. Fritz . . . . . . . . . . . 6 . Feuz. Ernst . . . . . . . . . . . 7 . Scl-ilatter. A . . . . . . . . . . . 8 . Gasperl. Leo . . . . . . . . . . g . Matt. Rudi . . . . . . . . . . . 10 . Seelos. Ant . . . . . . . . . . . . I I . Fahrtier. Jos . . . . . . . . . . . I 2 . Pfeifer. Fried . . . . . . . . . 13. Faude. Wilh . . . . . . . . . . . 14. Walch. Emil . . . . . . . . . . 15. Wolfgang. Gottfried . . . 16. Walch. Willy . . . . . . . . . 17. Lantschner. Otto . . . . . . . 18. Mathies. Rob . . . . . . . . . . 19. Leubner. Hugo . . . . . . . . 20 . Salcher. H u b . . . . . . . . . . 21 . Harrer. Franz . . . . . . . . . . 22 . Pallauro. Franz . . . . . . . . 23 . Zingerl. Franz . . . . . . . . . 24 . Huber. Fritz . . . . . . . . . . . 25 . Steuri. Willy . . . . . . . . . . 26 . Föger. Luggi . . . . . . . . . . 27 . V . Weech. H . . . . . . . . . . . 28 . Engl. S . . . . . . . . . . . . . . . . 29 . Tschol. Hci.111. . . . . . . . . . 30 . Lack~ier.Jak . . . . . . . . . . . 3 I . Lantscliner. I-Icli . . . . . . 32 . Michel. G . . . . . . . . . . . . . 33 . Führer. Ueni . . . . . . . . . . 34 . Neuner. Hans . . . . . . . . . 35 . Valle. Ford . . . . . . . . . . . . 36 . Frömer. A . . . . . . . . . . . . . 37 . Lötscher. G . . . . . . . . . . . . 38 . Fritz. Rudi . . . . . . . . . . . 39 . Haselwanter. S . . . . . . . . . 4 0 Reinl. Kurt . . . . . . . . . . . 41 n v . Allmen. Fritz . . . . . . . 41 b Valle. Ronato . . . . . . . . .
D A M E N : ( I 5 Startende) Lantschner. Hady . . . . . . Cranz. Christel . . . . . . . . Frau D r . Baader . . . . . . M r s . Boughton-Leigh . . Fr1. Maillart . . . . . . . . . . Paumgarten. Gerda . . . . Frau Szabo.- Jarros . . . . . Andretta. N . . . . . . . . . . . Lettner. Käte . . . . . . . . . Ripper. Emmy . . . . . . . .
Zeit 5.19.2 5.24.4 5.44.4 5.46.2 5.48 5.49.4 5.53.6 5.55.6 6.00.2 6.01.4 6.02.2 6.02.4 6.03.8 6.04 6.04.2 6.06.2 6.08.6 6.08.8 6.09 6.09.2 6.09.8 6.10.6 6.12.2 6.13.2 6.14.2 6.14.8 6.18.4 6.20.8 6.21.4 6.22.6 [SV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 2 3 . 6 h4iii-I-eil . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 2 5 Arosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 2 6 SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 3 2 Cortina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 3 3 Hohenelbe . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 3 5 . 4 Davos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 3 6 . 6 Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 4 1 . 2 Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 4 3 . 6 SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . 4 5 . 2 Mürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.47 Cortina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.47
Zermatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Davos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheidegg . . . . . . . . . . . . . . . . . Mürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . St . Moritz . . . . . . . . . . . . . . . . IZitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlbei-g . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ISV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Loch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . Axams . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kitzbühol . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheidegg . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schliersee . . . . . . . . . . . . . . . . . IZitzbühol . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . I<ilzbiiliel . . . . . . . . . . . . . . . . .
I
SKI . . . . . . . .
Freiburg . . . . Feldberg . . . Kandahar . . . SDSC . . . . . . SWC . . . . . . Arlberg . . . . Kufstein . . . . Salzburg . . . . Asp . V . Wien
. Slalo~~ 2 .~Slalom
(
. o5 . 2 I . o7 . 7 I .0 9 . 6 I . o8 . 6 I . I I .5 I . 13.4 1.12.6 I . 16.5 I .o6 . 4 I . 17.3 I
H E R R E N : (35 Startende) Axams . . . . . 0 . 5 8 . 2 I . Zingerl. Franz . . . . . . . . . 0.50.3 2 . Furrer, Otto . . . . . . . . . . Zermatt . . . . 3 . Seelos. Anton . . . . . . . . . Seefeld . . . . . . o . 5 8 . 9 4 . Walch, Willy . . . . . . . . . Arlberg . . . . 0 . 5 9 . 7 5 . Zogg. David . . . . . . . . . . Arosa . . . . . . . I . 01 . 9
0.57.6 0.56.5 0.57.5 0.56.8 0.55.8
. 55 . 8 . 55 . 8 I . 56.4 I . 56 . 5 I . 57 . 7 I I
Note I00.00 99.31 92.68 92.19 91.73 91.37 90.26 88.76 88.16 88.33 88.18 88.08 87. 76 57.70 87.66 87.18 86.62 86.58 86.52 86.48 86.34 86.14 85.78 85.55 85.31 85.17 84.35 83.83 83.70 83.43 83.22 82.90 82.69 81.43 81.23 80.72 80.47 79.58 79.11 78.77
Photos : D?. Walter Amstutz
Ein Sturz im
120
km Tempo : R . Caduff I
Pfeifer. Friedrich . . . . . . Tschol. Hermann . . . . . . Föger. Luggi . . . . . . . . . . Gasperl. Leo . . . . . . . . . . Rudi. Matt . . . . . . . . . . . . Lantschner. Heli . . . . . . . Salcher. Hub . . . . . . . . . . Wolfgang. Gottfr . . . . . . Hauser. Hans . . . . . . . . . Mathies. Rob. . . . . . . . . . Steuri. Fritz . . . . . . . . . . . Trömer. Alf . . . . . . . . . . . Haselwanter. Siegf. . . . . . Steuri. Willi . . . . . . . . . . Neuner. Hans . . . . . . . . .
Arlberg . . . . Arlberg . . . . Arlberg . . . . Kitzbühel . . . Arlberg . . . . ISV . . . . . . . . ISV . . . . . . . . Wien . . . . . . Salzburg . . . . Arlberg . . . . Scheidegg . . . Hohenelbe . . Seefeld . . . . . . Kleinscheidegg SKI . . . . . . . .
. Slalom I I
.oo . 10.3
I . 30 . 9 I 01.8
.
0.58.8 1.00.8 1.01.5 I . o0 . 9 I . 02 . z I .01 . 7 I . o3 . 2 I . o 2. I I . 05 . 8 I . o2 . 4 1.04.3
z . Slalom
047.9 0.57. I 0.59.1 0.58.5 0.55.6 0.59.9 0.59.5 I . o0 . 8 0.59.9 1.01.2 I . o0 . 4 1.02.8 0.59.2 1.02.9 1.02.0
Gesamtzahl 1.57.9 1.59.1 2.00 2.00.3 1 .54.4+0.6=2.0 0 . 2.00.7 2.01 .0 2.01.7 2.02. 1 2.02.9 2.03.6 2.04.9 2.05.0 2.05.3 2.06.3
3. K O M B I N A T I O N
Note
DAMEN Lantschner. Hadi . . . . . . Cranz. Christel . . . . . . . . Frau D r . Baader . . . . . . Fr1. Maillart . . . . . . . . . . Lettner. Käte . . . . . . . . . Paumgarten. Gerda . . . . Schmiedegg. Irma . . . . . . Frau Szabo-Jaross . . . . . Mrs . Boughton-Leigh . . Andreatta. Ninni . . . . . .
SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feldberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SDSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OeWSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kandahar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kufstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
P1~oto.s: Baron Le Fort
R . Bracken. England HERREN I
.
Cortina d'Ampezzo :
R . Schnidl. Deutschland
Note Furrer. Otto . . . . . . . . . . Zermitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IOO.00 (Arlberg-Kandahar Becher) Zogg. David . . . . . . . . . . Arosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seelos. Anton . . . . . . . . . Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauser. Hans . . . . . . . . . Salzbuq . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walch. Willy . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pfeifer. Friedrich . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gasperl. Leo . . . . . . . . . . Kitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zingerl. Franz . . . . . . . . . Axams . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuri. Fritz . . . . . . . . . . . Kleinscheidegg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matt. Rudi . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Prager. Walter . . . . . . . . Davos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feuz. Ernst . . . . . . . . . . . Mürren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang. Gottfried . . . Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salcher. Hubert . . . . . . . . ISV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Föqer. Luggi . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tschol. Hermann . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mathies. Robert . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walch. Emil . . . . . . . . . . . Arlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lantschner. Helmrit . . . . ISV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuri. Willi . . . . . . . . . . Kleinscheidegg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leubner. Hugo . . . . . . . . SKI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ballauro. Franz . . . . . . . . Kitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlatter. Arthur . . . . . . St. Moritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Huber. Fritz . . . . . . . . . . . Kitzbühel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tröner. Alfred . . . . . . . . Hohenelbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEWINNER DES GALZIGG-BECHERS : OTTO F U R R E R. Zermatt . Note 1930 1931 I932
Furrer. Otto 95.6425 98.58 100.00
Matt. Rudi 96.19 94.56 92.405
Prager. Walter 97 . 1575 88.61 91.635
Die Herren vom SAS Zürich haben sich in diesem bedauerlich spät einsetzer-iden Winter nur selten in grösserer Zahl auf den Brettern zusammengefunden. In kleineren Gruppen liabeii zwar Viele eifrig an Rennen und Touren teilgenommen. Und unsere grossen Kanonen Kielland, Loopuyt, Luymes (der uns zum Bedauern aller endgültig verlassen hat), Streif-, Coebergh, Liiidlar, Page waren dauernd und erfolgreich unterwegs, wie man schon aus der Zeitung entnehmen konnte. Aber dass die Mitgliederzahl - Aktive und Alte Herren - im Lauf der Jahre auf achtzig angestiegen ist, trat weder bei den ASAL noch beim Parsenn-Derby oder bei der Ostertour auf Planura leibhaftig in Erscheinung. Als unser Feldherr Heiri Binder das Bedürfnis verspürte, eine Heerschau über seine Schäflein abzuhalten, wurde sein Vorschlag daher freudig aufgei~ommen. Eiii paar leidenschaftliche Renner haben zwar gemuxt, als er meinte, man könnte es einmal wagen, die Damen » zu diesem offiziellen Kehraus der Skisaison einzuladen, aber die Mehrzahl zeigte in dieser heiklen Frage mehr Verständnis. Als an einem sonnigen Frühlings-Samstag zwölf gut besetzte Autos in feierlichem Korso mit Skiern und Rucksäcken bepackt durch die staunenden und köpfeschüttelnden Menschenreihen Zürichs fuhren, wurde es so recht deutlich, dass es im SAS Mehrere gibt, die es im bürgerlichen Leben zu etwas gebracht haben. Lange war diese seltsame Windmühlenautoschlange freilich nicht beisammen. Man wollte doch zeigen, dass man nicht nur Skifahren kann. Als unser Dirigent auf Trübsee im Iieimeligen Berghotel der gastfreundlichen Familie Hess seine Parade abnahm, konnte er mit Befriedigung den allgemeinen Anklang feststellen, den seine aussergewöhnliche Idee gefunden hatte. Gegen fünfzig Aktive, Inaktive und Zugewandte hatten der Einladung Folge geleistet : Junge und weniger Junge, Dekorierte und Sclilichtgewandete, Diplomierte und Undiplomierte, Beweibte und Unbeweibte. Da wurden viele miteinander bekannt, die sich vorher kaum vom Sehen gekannt hatten. Die ersten Semester hatten Gelegenheit ((
Skichilbi des SAS-Zürich
so grosse und sagenhafte Tiere zu bestaunen wie Oski Hug, lange die Seele des SAS, Schürch, die Stütze an der Uni, Copetti,Wettstein, Obschlager, Guido Reuge, den Meister, Campell, internationale Slalomkanone und bekannter Sportjournalist, den stillen Hitsch Meisser, den Aelpler Bürgin und manchen andern, von dem man spricht. Besonders herzlich wurde der treue Vertreter von St. Gallen, Paul Stein, in unserer Mitte begrüsst, mit Bedauern dagegen die Abwesenheit der erwarteten Kameraden aus Basel konstatiert. Ein paar illustre Gäste bewiesen durch ihre Gegenwart ihr Interesse am SAS : Professor Leutert, unser verehrter Trainer, Adolf Odermatt, Dr. Buchli. Man sieht schon: Das Ganze sah nach was aus. Ihr werdet uns glauben, dass es nicht sehr steif zuging. Bei Speis und Trank, Tanz und Spiel, bei wohlgesetzten Reden und mancherlei Spässen öffneten sich die scheuen Gemüter, sodass wir bald eine grosse Familie waren. Ein paar der Herren fanden ausgiebig Gelegenheit, sich über beneidenswerte juristische Qualitäten auszuweisen, während andere demonstrierten, dass sie nicht nur mit den Brettern, sondern auch mit Damen ganz geschickt und manierlich umzugehen wissen. Ausschweifende Pläne über das Programm des folgenden Tages wurden diskutiert. Der Vorschlag unseres allzeit vorbildlichen Präsidenten, eine grosse Schnitzeljagd unter dem Reissend Nollen bis gegen den Titlis zu veranstalten, machte seinem Arbeitseifer alle Ehre. Er wurde ehrfürchtig bewundert und entschlossen abgelehnt. Der Lampionkorso auf Ski zu mitternächtlicher Stunde nach dem Trübsee hinunter - ein besonders freundlicher Punkt des an Attraktionen reichen Programms - vermochte dem festlichen Treiben kein Ende zu machen. Ein starker Wind liess aus dieser friedlich gedachten Nummer eine Geschicklichkeitsprüfung um die Erhaltung der Flamme werden. Nach einer hartnäckigen Bettenschlacht, die bis in die Morgenstunden das Hotel wachhielt, war man froh, dass Nebel allzu grossartige Pläne untersagte. Zum Slalom, den
Umständen entsprechend ausgesteckt von Hochschulmeister Lindlar, waren soviele Nennungen eingelaufen, dass man sich auf einen Lauf beschränken musste. Die sieggewohnten Renner Reuge, Meisser, Campell brannten darauf, der nachdrängenden Blüte unserer Reihen ihre unangreifbare oberlegenheit vorzuführen. Und wir hatten wirklich das Vergnügen zu sehen, dass sie noch keineswegs zu alten Eisen gehören. -Während Manche sich zu einer gemütlichen Spazierfahrt auf Gerschnialp entschlossen, hatten ein paar Skikoryphäen endlich Gelegenheit, mit ihren staunenerregenden Künsten zu brillieren. Ja einige Tollkühne sollen sich wirklich angeschickt haben, die fürchterliche Pfaffenwand hinunterzuschiessen, die wie der Volksmund zu berichten weiss, ein paar Wochen vorher von Uli Campell gemeistert worden war. Als Dessert gab es dann Skiakrobatik vorgeführt von Meister Reuge. Allgemeine Abfahrt nach Engelberg durch Wald und Stauden bis zum letzten Hang. Unten war es schon grün. Man hätte im Strandbad bereits baden können. Droben leuchtete der Schnee, der uns so viel Schönes gebracht hatte. Bezug der Autos, ein wildes Rennen begann und begraben war die offizielle Skisaison des glorreichen SAS Zürich. Es war ein würdig verlaufener Akt, darf man wohl sagen, dieser erste gemischte Anlass)) eines bekannten Rennfahrerklubs. So sehr auch ein paar verehrenswerte Greise ob solcher Verleugnung der bessern Zwecke die Köpfe schüttelten, wurde damit eine Tradition begründet. Diese erste Skichilbi wird nicht die letzte sein. ((
Photo : D?. E. Coppetti
Am Schluss der Chilbi
259
C Wiederum darf sich der SAS rühmen, eine der prominentesten Persönlichkeiten in der internationalen Ski- und Bergsteigerwelt sein Ehrenmitglied zu nennen : Conte Aldo Bonacossa, Italiens bewährter Skifachmanil und Alpinist von bestem internationalen Klange hat die goldene Nadel unseres Clubs angenommen. Bonacossa's Name ist in der Geschichte des winterlichen und sommerlichen Alpinismus ein Markstein. Bei der Erschliessung der grajischen und bergamasker Alpen spielte er die Hauptrolle. Die meisten Skitouren in diesem Gebiete wurden von ihm geführt. Als führerloser Bergsteiger hat er in den Alpen mehr als 200 erste Wege begangen. Er ist einer der besten Kenner der Alpen, ein wahres wandelndes alpines Lexikon. Seine Fülirer Guida dei Monti dJItalia» (Kapitel über die Schweizerseite der Berninagruppe 1911) und über die Ortlergruppe (Stelvio-Trentinogruppe 19I I ) sind Vorbilder alpiner Führerliteratur. Ein Ecrgeller Führer steht in Vorbereitung und erscheiilt in diesem Wiilter. Conte Bonacossa wurde 1885 bei Mailand geboren, Er studierte in Zürich und München, wo er das Doktorat eines Ingenieurchemikers bestand. 1920-1923 und 1927-1929 stand er als erster Vorsitzender dem Italienischen Skiverband vor. Im internationalen Skiverband hat er als Vertreter von Italien seit 1928 Sitz. Er ist Mitglied des Alpine Club und Ehrenmitglied des Kandahar Ski Club und des Ski Club of Great Britain seit 1927. Mit dem SAS stand unser Ehrenmitglied seit langem in engstem Kontakt. Ihm verdanken unsere südlichen Kommilitonen, dass sicli der italienische akademische Skisport zur internationalen Klasse entwickelt hat. Ihm verdanken wir wertvolle Mitarbeit im Vorstand der FIS bei Aiierkennung des Abfahrts- und Slalomlaufes. Seine Achtung und sein Takt setzten manches durch, was andere seit Jahren vergebens versuchten. Wir freuen uns, Conte Bonacossa das goldene Zeichen des SAS in die Hand zu drücken - einem Aristokraten nicht nur dem Namen, sondern Walter Amstutz. auch dem Geiste nach. ((
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Photo : D?. TT7alter Amstz~tz Conte Aldo Bonacossa
KLUBNACHRICHTEN UND MITTEILUNGEN DER SCHRIFTLEITUNG Die 9. Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder und die 9. Schweizerischen Ski-Hochschulmeisterschaften finden vom 5. bis 8. Januar 1933 in St. Moritz statt. DAS PROGRAMM LAUTET : Donnerstag, den 5. Januar 1933 : Abfahrtsrennen. Freitag, den 6. lanuar 1933 : Langlauf 18 km und Slalom auf Alp Giop. Samstap. -. den 7. , lanuar 1912 : Stafettenläufe für Mannschaften von 5 Mann über 30 km ca. 1000 m Aufstieg und IO&-m Abfahrt. Sonntag. den 8. lanuar 1911, vormittags: ~Akademikerlauf)).(Offen für jedermann.) ~ o n n t a g ;den 8. januar nachmittags : Sprunglauf auf der Olympiaschanze. Im Anschluss an die Akademischen Skiwettkämpfe findet am 8. Januar vormittags ein grosses, offenes Abfahrtsrennen statt auf der traditionellen Rennstrecke : Corvigliahütte-Oberalpina. Dieses Rennen gelangt inskünftig regelmässig jedes Jahr zur Durchführung und trägt zur Erinnerung an die Akademischen Skiwettkämpfe den Namen « Akademikerlauf~. Der Rekord dieser Rennstrecke beträgt z Min. 59 Sek. (David Zogg.) Der grosse Akademikerpreis für den neuen Rekord-Inhaber ist schon bereit gestellt ! Sämtliche Teilnehmer und die Presse haben im Grand Hotel St. Moritz Quartier, wo auch die Preisverteilung und alle offiziellen Veranstaltungen stattfinden. Die Teilnehmer zahlen an Diese Vergünstigung hat auch für ihre Aufenthaltsspesen pro Tag einen Beitrag von Fr. 10.-. drei Trainingstage, also vom z. Januar an Gültigkeit.
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I~G:
Die neue Kandaharbindung : Oben Rennmodell, unten Standardmodell Auf dem Netz der Rhätischen Bahn wird auf dem Wege der Rückerstattung Vergünstigung für die Teilnehmer mit Ausweiskarten eingeräumt. Ausführliches Programm wird kostenlos zugestellt vom Rennbüro der Akademischen Skiwettkämpfe, Dr. Walter Amstutz, St. Moritz, Tel. 149. X
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Das 'Kilometerlanct? in St. Moritz findet am 16, Januar 1933 auf dem neu planierten Kilometerhang statt. . X X X Infolge der schlechten wirtschaftlichen Lage musste letztes Jahr das Anglo-Swiss Rennen abgesagt werden. - Hoffen, wir, dass sich die englischen Kommilitonen dieses Jahr wieder pfundbeschwert dem Starter melden. X
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EINE N E U E SKIBINDUNG ! Von unserem Schneehasen Guido Reuge ist eine neue Skibindung erfunden worden, die unter .dem Namen « Kandahar auf den Markt gebracht wird. Die Bindung wird in Renn- und Tourenmodellen hergestellt : das Rennmodell mit Feder- und Federteil, das Tourenmodell mit Lederriemen. Beide Modelle werden sowohl in gewöhnlichem wie in Leichtmetall hergestellt. X
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Unseren Ehrenmitgliedern Conte Bonacossa und Dr. Kar1 Roesen gratulieren wir beiden zur Geburt einer Tochter, unserem alten Zentralpräsidenten Herrn Dr. Hug zur Geburt eines Sohnes. Unserem amerikanischen Mitglied Mr. Charles Nancrede Proctor gratulieren wir ebenso herzlich zur Vermählung mit. Miss Mary Southworth Miller. X
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ZENTRALVORSTAND D E S SAS : Zentral-Präsident : Dr. B. Rüfenacht, Waisenhausplatz 21, Bern, Telephon 23.444. Privat : Kalcheggweg 20, Bern, Telephon 33. I 43. Vize-Prasident .: Hermann Rüfenacht, dipl. Arch. .Zentralsekretär und Kassier : Werner Grob, Kurverein Grindelwald. Beisitzer : P. D. Dr. A. Schoch und Walter Kümmerly, Bern. Band richten.
I,
Heft
I,
wird zum Rückkauf gesucht. Man bittet Offerten an die Schriftleitung zu X
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X
Alle Beiträge dieses Jahrbuches sind Eigentum des SAS. Ohne Genehmigung und Quellennachweis dürfen keine Artikel nachgedruckt werden. X
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Alle Korrespondenzen bezüglich des Jahrbuches 1933 sind bis spätestens Dr. Walter Amstutz, Am Laretweg, Tel. 149, St. Moritz, zu richten. X
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Die Titel wurden gezeichnet von Walter Herdegg, Paris.
I.
Juni 1933 an
Vor dem Aufbruch
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D i e A 21-Wachsmethode macht die bisherigen Anwendungsarten mit Bügeleisen oder Sperialapparat überflüssig, ist sauber u n d einfacli. Sie brauchen weder Para-Apparat noch Lappen, um ihre Skier i n wenigen Augenblicken auch für den sclilechtesten Sclinee gleitvoll zu machen. A 21 ist das ideale Gleitwachs, das auch bei nassem Sclinee u n d Tauwetter seine Ueberlegenheit beweist, nur muss dann die A21-Schicht mit eicem Brocken Paraffin eingerieben werden. A 21 ist auch ein vorzügliches Grundwachs, weil auf den mit A 2 1 behandelten Skiern Steigwachs und Klebfelle ausgezeichnet haften.
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