Nr 7 1933

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INHALTSVERZEICHNIS Band 2, Nr. 7. 1933.

Seite

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. . . . . . . . . 1. AprCs la bataille, Schriftleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Rundschau des Jahres, Dr. B. Rüfenacht, SAS . . . . . . . . . . 3. Das ,,I<reuz" bei Pany, Dr. H. Hoek, SAS 4. Ueber die Geschichte des Abfahrtslaufes, Arnold Lrrnii, SAS . . . . . . . . . . . 5. Le ski en baute montagne et les conipititions, Andre Roch, ing., SAS . . . . . . . 6. Spanische Reise, Victor Streiff, SAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Mit Jan Loopuyt in Norwegen, SAS. . . . . . . . . . . . . . . . 8. Zeitnahme bei Einzelstart, ein Schnellverfahreii, dipl. Ing. Fritz V. Opel . . . . . . 9. Standardstreckeii, Baron Peter Le Fort, Sportwart DSV . . . . . . . . . . . . . 10. Die Kombinationsfrage, F. Schuler, Präsident der technischen Leitung SSV . . . . . . . . . I 1. D i e L ö s u n g . Stell~rngnahmez u den cchweizerischen Anregungen und endgültiger Vorschlag über die Berechnung von zusammengesetzten Läufen jeder Art, Dr. F. Martin, Wien . . . . . . . 12. Das 4. Km.-Lance auf Ski, St. Moritz, 15. 2. 1933, R. Straumann, dipl. Ing., SSV. . . . . 13. Ueber die Ermittlung der Resultate des Km.-Land auf Ski und deren Genauigkeit, G. Grieshaber, St. Moritz 14. I n M e m o r i a m Viscouiit Knebworth . . . . . . . . . . . . . . Dr. Benno Leubner . . . . . . . . . . . 11. T E I L Rennberichte

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15. 9. Akademische Ski-Wettkämpfe aller Länder und 9. Schweizerische Ski-Hochschulmeisterschaften,

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St. Moritz, 5.-8. 1. 1933, Dr. B. Rüfenacht, SAS . . . . 16. Ansprache Dr. Hoek zur Preisverteilung in St. Moritz . . . . . . . . . 17. 9. Rennen England-Schweiz in Mürren, 14.-15. 1. 1933, G. Michel, SAS . . . . . . . . . 18. La descente e t le slalom aux Courses nationales suisses 5 Einsiedeln, 27.-29. 1. 1933, Andre Roch, SAS . . . . . . 19. Die FIS-Rennen in Innsbruck, 6.-13. 2. 1933, Dr. F. Martin, Wien . . . . 20. 1. Ski-Hochschulmeisterschaft der Universität Bern und Triangularmatch in Grindelwald, 18.-19. 2. 1933, W. Grob, SAS . . . . . . . . . . . . 21. Das 4. Rennen um den Zürcher Hochschulbecher, Engelberg, 4.-5. 3. 1933, A. Naumann, SAS 22. 4. Arlberg-Kandahar Skirennen in Mürren, 11.-12. 3. 1933, Fritz Riiiggenberg . . 23. Die 2. Jungfrau-Stafette, 18. 6, 1933, W. M. Bürgin, SAS . . . . . . . . . 24. I<lubnachrichten und Mitteilungen der Schriftleitung . . . . . . . . . . . . . ,

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-1 Der Skil채ufer

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A P R E S L A BATAILLE Zur Zeit wo sich dieses Jalirbucli bereits im Druck befand, tagte die Delegiertenversammlung des Scliweizerisclien Skiverbandes in Biel. Bei einer schwerbefrachteten Traktandenliste fehlte es nicht am Red- und Aiitwortspiel, das die Verhandlungen weidlich in die Länge zog. Es wurden die Statuten geändert, die iiie versiegenden Gespräclisstoff lieferten. Abfalirtsund Slalomlauf kamen in diesem Zusammeiiliaiige aucli zur Sprache, wenn aucli nur kurz, denn der Präsident drängte u m vorwärts zu kommeii, und da war es walirlicli bei der vorgerückten Zeit niclit nötig über Selbstverständlichkeiten noch lange Zeit zu verlieren. Der Tecliiiisclie Leiter des SSV referierte : Die Schweizerisclie Skimeisterscliaft muss den Aiiforderungeii des alpinen Skilaufes angepasst werden. Es wurde eine Viererkombination als Meisterschaft vorgeschlagen, rieben der nocli eine Schweizerische Skimeisterscliaft je für die vier Einzeldisziplinen Langlauf, Spriiigeii, Abfahrt und Slalom vorgesehen war. Es wurde abgestimmt, die Stimmkarten brauchten nicht gezählt zu werden : das Resultat war einstimmig ! W i r gratulieren dem SSV für diese glatte Lösung. So selbstverständlich war die Sache, dass die Tagespresse darüber nicht einmal kommentierte. Dem Beschluss kommt aber historische Bedeutung zu und wir Schneehasen müssen ihn festhalten. Vor fast genau neun Jahren (26. Nov. 1924) entstand unser Klub u m unserer scliöneii Skifalirerei in der Schweiz das fehlende Gepräge zu geben. Es stand in den Statuten geschrieben, dass nationale und internationale Anerkennung von Abfahrtsund Slalomlauf Leitmotiv sei11 sollte. Das erste Dezennium des SAS ist noch nicht verstrichen und nach hartem Kampfe ist unsere Sache heute auch in der Schweiz zur Selbstverständlichkeit geworden. Der SAS aber ist inzwischen gewacliseii und hat sich neue Ziele gesteckt. Möge der Scliriftleiter aii dieser Stelle bei der Neige des zweiten Jalirzelirites das Glück haben über gleiche Erfolge unseres Clubes, die zur Selbstverständlichkeit geworden sind, berichten zu können. Bleibe der SAS eiii KAMPFIZI.UB, dann ist mir darum nicht bange - Heil SAS !

Skiverbai~dstagung,Biel den I 5. Oktober 1933, Walter AMSTUTZ.


RUNDSCHAU DES JAHRES von

Dr. B E R N H A R D R Ü F E N A C H T , Zentralprisident des SAS.

Trotz grosser Begeisterung für den herrlichen Skisport braucht es für den Schreibenden, mitten im Sommer, doch einige Uberwindung, sich zur Niederschrift dieses bescheidenen Artikels hinzusetzen ; Uberwiridung nicht nur wegen des Umstandes, dass das Thermometer über 30° Wärme am Schatten registriert, sondern auch deshalb, weil er sich dazu aufraffen muss, einen nicht allzu mager wirkenden Schwanengesang erklingen zu lassen : Sein Abschied als Zentralpräsident nach abgelaufener 3-jähriger Amtsdauer. Wie in manchen Dingen so auch hier : So lange man aktiv tätig sein muss, ist kein Fluch zu finden, der kräftig genug wäre, um den gelegentlichen Missmut über die Arbeitslast auszudrücken ; sobald diese Tätigkeit jedoch aufgehört hat, vermag man sich erst darüber Rechenschaft zu geben, wie stark die nun glücklich abgestossene Bescliäftigung einem ans Herz gewachsen war. Rückblickend muss man dann eingestehen : Es war doch eine schöne Zeit, wenn auch viele Unannehmlichkeiten überwunden werden mussten und manch' andere Arbeit, die in gewisser Hinsicht nützlicher gewesen wäre, darunter gelitten hat. So scheidet der abtretende Zentralpräsident mit einem feuchten und einem freudigen Auge aus dem Amte und ist glücklich, zu wissen, dass der SAS in der Person des Herrn Dr. Heinrich Binder einen fleissigen, tüchtigen und gewissenhaften neuen Zentralpräsidenten gewählt hat. Somit wird Zürich wiederum Sitz der obersten Heeresleitung unseres Clubs. Der neue Vorstand bietet in jeder Hinsicht volle Gewähr dafür, dass der SAS weiterhin sich entwickeln und gedeihen werde. Dem abtretenden Präsidenten bleibt: nur noch die angenehme Pflicht zu erfüllen, seinen treuen Mitarbeitern, in erster Linie dem Zentralsekretär, für ihre aufopfernde Tätigkeit bestens zu danken. Weitere, aus dem üblichen Rahmen fallende Vorkommnisse vermag das verflossene Berichtsjahr nicht aufzuweisen. Wir sind bereits daran gewöhnt, an allen grössern Ski-Wettkämpfen in der Schweiz - und deren gibt es schon eine beträchtliche Anzahl - stets SAS-ler zu treffen, die in der Regel, wenn auch nicht immer den Anfang der Rangliste zierend, doch meist ehrenvolle Plätze belegen. Die Frage, ob das Icönnen unserer Aktiven gegenüber früher, als noch bei den meisten Abfahrts- und Slalomrennen SAS-ler als erste Sieger hervorgingen, nachgelassen habe, wurde in unserer ClubZeitschrift eifrig diskutiert, und man ist ziemlich übereinstimmend zum Schlusse gelangt, dass die heutigen Jungen wenigstens nicht schlechter fahren, als die früheren Aktiven, dass jedoch die Konkurrenz, besonders in den für


uns am naheliegendsten Disziplinen - Abfahrt und Slalom - ganz gewaltig angewachsen ist, vielfach Konkurrenz durch Läufer, die ganz andere Trainingsmöglichkeiten besitzen, als sie einem in der Stadt wohnenden Studenten zur Verfügung stehen. Diese Tatsache darf uns niclit entmutigen : Wir wollen stolz sein darauf, dass der SAS in ganz erheblichem Masse zur Popularisierung von Abfahrt und Slalom in der Schweiz beigetragen, sich diese Konkurrenz also gewissermassen selbst gezüchtet hat. Das Können unserer Aktiven darf sich auch in diesem Rahmen füglich blicken lassen. So lange der gute Geist in unserem Club nicht nachlässt, ist ein Abfallen der Leistungen nicht zu befürchten. In Langlauf und Sprunglauf darf eine weitere erfreulich aufsteigende Fortentwicklung festgestellt werden. Stets wächst die Zahl der Aktiven, die ihr Training nicht nur auf Abfahrt und Slalom beschränken, sondern schon vor Beginn des Winters sich für den Langlauf in Kondition bringen. Vorbildlich hat in dieser Hinsicht die Sektion Zürich gearbeitet. Es soll künftighin das Losungswort eines jeden jungen SAS-lers sein, sich zum tüchtigen Allround-Skifahrer auszubilden. Wie alljährlich bildeten die vom SAS im Auftrage und unter Mitwirkung des Sportamtes der Schweiz. Studentenschaften durchgefülirten SkiHochschulmeisterschaften und die vom SAS ausgeschriebenen und mit den Ski-Hochschulmeisterschaften gemeinsam ausgetragenen Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder den Höhepunkt der Saison. Ein Spezialbericht im vorliegenden ((Schneehasen))erzählt vom guten Gelingen dieser Veranstaltungen in St. Moritz. In diesem Zusammenhang darf jetzt schon darauf hingewiesen werden, dass der SAS an der Organisation der IV. Akademischen Weltwinterspiele, welche von der CIE dem Sportamt des VSS zur Durchführung übertragen wurden und 1935 in St. Moritz stattfinden, beteiligt ist. Als weiteres erfreuliches Ergebnis des verflossenen Berichtsjahres dürfen ferner die engere Fühlungnahme mit dem Sportamt des VSS und die mit diesem getroffenen Vereinbarungen gebucht werden. Das Erbe, das vor drei Jahren der abtretende Zürcliervorstand dem damals neu gewählten Vorstand in Bern überlassen hat, bestellend in stolzen Plänen zum Bau eines Clubliauses, muss leider in gleichem Zustande zurückgegeben werden. Die finanziellen Kräfte des Klubs reichen auch heute noch nicht aus, solche Projekte verwirkliclien zu lassen. Hoffentlich gelingt es dem neuen Vorstand, das hierfür nötige Kleingeld zu beschaffen. Immerhin ist noch die Frage zu prüfen, ob es nicht zweckdienlicher wäre, anstatt an einer einzigen Stelle ein teures Clubhaus zu bauen, in verschiedenen Gegenden unseres Landes kleinere Trainingschalets zur Verfügung zu halten. Unser bis jetzt einziges Trainingschalet in Mürren hat sich auch während des verflossenen Jahres, trotz seiner Einfachheit -oder gerade deswegen- recht regen Zuspruches erfreut. Wenn auch die Betriebskosten durch die Benützungs-


gebül-iren haben gedeckt werden können, wäre eine intensivere Benützung unseres vertrauten Heimes in Mürren doch sehr zu wünschen. Zum Abschluss möge noch die nachstehende Zusammenstellung darüber Rechenschaft geben, dass bei Jung und Alt immer noch reges Interesse für unseren Club vorhanden ist. Es betrug der Mitgliederbestand auf Frühjahr 1932 : 8 Ehrenmitglieder, 98 alte Herren, und 62 Aktive ; Total 168. Der heutige Bestand weist auf: 8 Ehrenmitglieder, I 10 alte Herren und 65 Aktive ; Total 183. Der Club weist demnach einen Zuwachs von 15 Mitgliedern auf, der sich zusammensetzt aus 14 Eintritten bei den Aktiven und 3 Neueintritten bei den alten Herren, abzgl. 2 Austritte. Möge trotz des Anwachsens der Mitgliederzahl auch fernerhin der Grundsatz leitend sein : Nicht die Anzahl der Mitglieder verleiht unserem Club Kraft und Daseinsberechtigung, sondern der Umstand, dass jedes einzelne Mitglied sich für den SAS einsetzt und zu ihn1 steht. Der SAS, er lebe und gedeihe !

Die SAS-Krönung in der « Kalten Herberge ». Dr. Rüfenacht übergibt die Präsidentschaft an Dr. Binder


DAS , , K R E U Z " BEI PANY (2200 m) voll

Dr. HENRY HOEIZ.

SAS

Aucli der Laie weiss heute, dass die Alpen keine vulkanisclie Erhebung, iiiclit eiiie geplatzte Blase der Erdrinde sind. Aucli der Nicht-Geologe weiss, dass iiiclit zwei Falten - eiiie von Süden und eine von Norden zusammenstiesseii und den Alpeiiwall türmteii. Wohl fast jeder Bergsteiger tii-id Bergfreund hat schoii gehört von der letzten wissenscl-iaftlicl~richtigen Theorie - das lieisst : von der Ansicht, die das, was wir beobachten können, einstweilei-i ain besten erklärt -von der Uberscliiebungslelire. Sie behauptet unsere Alpen seien ein Deckengebirge, entstanden durcli einseitigen Scliub aus Süden, durcli das Ubereinanderlegen mehrerer gewaltiger einseitiger Falten, deren untere Schenkel zerrissen und zerquetscht sind. I11 der Poo-Ebene, in grosser Tiefe, liegen die Wurzeln dieser Falten, in deii nördlichen Alpenvorbergen die Köpfe. Altes, uraltes Gestein ist über jüngeres hinweggeschoben - über fast unbegreifliche Entfernuiigeii. So ist es... und wenn es aucli iiocli so schwer zu verstehen ist ! Wenig Orte nur gibt es, wo diese Verhältnisse aucli für deii Nichtfachmann gut sichtbar fi sind. A m scliöilsteii sieht man es vielleiclit vorausgesetzt, dass es ein Wisseiider uns erklärt ! - an einem hellen Tage vom Gipfel der Weissfluli bei Davos. Die grosse Decke alter Dolomite und Kalke (die aucli unseren Gipfel aufbauen) ist im Westen voii uns zerstört, ist abgetragen uiid eiitferiit. Der viel jüngere Ui-itergrund der weichen tertiären Schiefer (der Bündner Schiefer 1)) tritt zu Tage. I n einem uiigel-ieuren Bogen von Steilabstürzeil - wir stehen auf einem solclien an-i Rande - umzielit mit ragende11 Bergen dieser Dolon~ituiid Kalk vom Parparier Weissliorn über Tscl-iierpen, Älpliseeliorn, Leidfluh, Furkaliorn, Mädrigerfluli, Küpfenfluh, Weissfluli, Casanna, Saaser-Calailda, Rätsclienl-iorii, Sclieienflul-i, Sulzfluli, Drusenfluli, Scesaplana und Tschingel bis zum Falknis das grosse, mild gewellte Scliieferland des Schanfiggs und Prätigaus mit seinen unanselinliclieren und niedereren Gipfeln. Hier, in diesem Gebiet, das Plessur und Landquart eiitwässern, ist das Fenster 1) gebroclien, desseii Rahmen die genannten Berge bilden. Auffallend genug ist der Gegensatz zwischen den weichen Linien der Hügel dieser Scliieferlandscliaft und den Flulien, Türmen und Wäiideri ihrer Einfassung. Es liegt eiiie Voralpen-, eine Wiesen- und Waldlandscliaft mitten in einem gigaiitiscliei-i Hochgebirgskessel. N u r von wenigen steilen Tobeln durchrissen fiiideii wir hier ein liarmloses Wander-und Ski-Gebiet ohnegleichen; für den Skiläufer um so geeigneter, als von dem vielgestaltigen Hauptkamme, dem Bergskelett zwischen den genannten Flüssen, voii der Hocliwaiig- Parsei-inkette eiiie grosse Ai-izalil Abfahrten iiacli Nordosten, Norden und Nordwesten führt. ((

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W e r nun von einer der Höhen dieses Landes hinüber schaut nach Norden (zu den Wänden der Rhätikonberge), der sieht, dass der allgemeine Gebirgsbau sich auch jenseits der Landquart noch in vielen kleinen Bergen fortsetzt. Allmählig an Höhe zunehmend ziehen sie hinauf zu den weissen Mauern der Drusenfiuh, Sulzfluh, Scheienfluh e tutti quanti. Ihre grossen 1) Hänge weisen demgemäss gen Süden, ins Prätigau. Und Südhänge in dieser Höhenlage sind dem Skiläufer nur selten erfreulich. Eine Ausnahme aber gibt es : Vorgelagert im Dreieck zwischen Schanielenbacl~,Landquart und Schraubach erhebt sich ein hoher glatter Bergbuckel; das ist das « Kreuz ob Pany. Da dieser Berg durch einen fast 500 Meter niedereren Pass getrennt ist von den anderen Schieferbergen, die sich den Rhätikonwänden anlagern, so hat er auch eine westliche Abfahrt. Und diese, die mehr als anderthalb Tausend Meter hinabführt nach Schiers, ist (guten Schnee vorausgesetzt, denn wir kommen tief hinab !) eine der schönsten im Gebiet von Davos. u Im Gebiet von Davos? » Jawohl, denn wir machen dies so : Von dem allerersten Zuge der Davos-Parsenn-Bahn lassen wir uns auf das Weissfluhjoch befördern. Dann tragen wir in einer halben Stunde die Bretter auf die Weissfluh, und der Rennbahn folgend rutschen wir - noch von keinem Parsennstammfahrer gestört - zur Einleitung des Tages hinab nach Küblis. Zweitauseild Meter Abfahrt haben wir nun schon mal gehabt ohne uns anzustrengen . . . . In Küblis kommen wir grade recht zum Abgang des Postautos nach Pany (1240 m) ; es fährt auch im Winter. Und dann beginnt des Tages eigentliche Arbeit. Und wir freuen uns, dass es auch noch Fahrten gibt, wo der Himmel vor den Genuss die Mühe gesetzt hat. Tausend Meter müssen wir steigen auf unseren Gipfel. Es geht aber nur bergauf, ohne ebene Strecken und ohne jeglichen Höhenverlust. So mag sich jeder ausrechnen wie lange er seinem Können und seiner Kondition entsprechend brauchen will. Über Bova, Stelli und Punkt 1804 suchen wir uns den leichtesten Weg. Dann legen wir in steileren und engeren Bögen die Spur zur weissen Gipfelhöhe und stellen mit Enttäuschung fest, dass wir erst auf der Rückfallkuppe 2100 angelangt sind. Der Karte nach hätten wir es wissen können und doch war jeder von uns überrascht. Die Bosheit des Berges ist aber erträglich, denn in einigen 20 Minuten sind wir wirklich ganz oben. Und ob nun nachher eine gute Abfahrt kommt, oder nicht, es hat sich auf alle Fälle gelohnt ! Für den, der die ((Parsenn))auf der andern Talseite kennt und liebt, ist hier ein einziger Punkt. Das ganze weite Skiland, von Klosters bis Jenaz, liegt mit jeder Einzelheit und jeder Abfahrt vor ihm. Und Stunden lang könnte man sich das Vergnügen leisten mit den Augen und im Geiste die vielen Fahrten langer Jahre zu wiederholen. Im Osten und Norden aber umschliesst uns der Bogen hoher Felsberge - und Stunden lang könnte man sich den Spass machen noch nicht gemachte Aufstiege durch diese Wände zu legen.


Da wir um vier Uhr den Schnellzug in Schiers zurück nach Davos erreichen wollten, so begnügten wir uns damit, die Drusenfluli auf einigen neuen Wegen zu erklettern, und schmierten schon bald die Ski für die Abfahrt . . . Der alleroberste Westgrat ist reichlich steil. Wir mussten in die Nordwand ausweichen und versuchte11 dann ohne Hölieiiverlust - was auch sehr gut ging - den Grat wieder zu gewinnen. Was dann kommt ist vielleicht einzig : Immer nach Westen eine Fahrt von etwa 1000 Meter ; immer auf dem Kamme, bald steil, bald flach, aucli wohl mal ebeii; aber immer ohne jegliche Gegensteigung; immer mit der Mögliclikeit einige 50 Meter unterhalb der Icammhöhe auf der Nordseite in Pulverscliiiee zu fahren, immer mit dem Blick in den tiefen Buche~ier Tobel nach links ; immer mit den Parsennabfalirten im Süden und den urildeil Felswänden im Norden, und immer mit der grossartigen Scliau das ganze Prätigau hinaus und auf die Grauen Hörner. Die letzte Höhe ist der Stilser Berg. Noch einmal geht es über offene weite Hänge, dann kommt der Wald und die nächsten zoo Meter sind schwer und wohl nur ganz selten mit Ski zu bewältigen. Das lässt sich iiun leider nicht ändern . . . Oberhalb des Weilers Fajauna kommen wir wieder auf schöne Wiesen ; einem Strässchen nach rattern wir scliliesslich hinab nach Schran und einige Minuten später stehen wir am Balinhof in Scliiers. Eine der unterhaltsamsten und schöristen Fahrten, die icli kerii~e,liegt hinter uns. Es ist keine Hoclitour - eine echte und wirklicl~eSki-Tour iii des Wortes bester Bedeutung. Freilich tut man gut den Tag und den Schnee richtig zu wählen. Denn ohne Aussicht hat man das Beste verpasst - und bei minderem Schnee hat der Witz dieser Fahrt seine Pointe verloren.


UBER DIE GESCHICHTE DES ABFAHRTSLAUFES von

ARNOLD LUNN, SAS

Vor dem Kriege wurden in der Schweiz schon gelegentlich Abfahrtsrennen durclzgeführt, von denen das wichtigste um den (( Roberts of I<ai-idal-iarbeclzer » ging ; es bestand aber keine eigene alpine Rennform, die man der skandinavischen Tradition hätte gegenüberstellen können. Soweit ich die Skiliteratur kenne und verfolgt habe, fällt die erste Anregung, den Langlauf durcl-i einen Abfahrtslauf zu ersetzen, bereits in das Jahr 1913 und zwar ist sie in dem von mir erschienenen Buch zu finden. Ich bin nicht wenig stolz darauf, dass ich bereits damals die Auffassung vertrat, dass erst der Abfahrtslauf die Feuerprobe für den alpinen Skifahrer darstelle, und dass ich für ein vollständiges Stockverbot eintrat. Ich ging sogar soweit, dass ich anregte, Abfahrtsrennen ohne Stockl-iilfe durchzuführen. Der älteste Wanderbecher um einen Abfahrtslauf ist die Trophäe von Roberts of Kandal-iar, welche aus dem Wanderbecher des Public Schools Winter Sports Club l) 1) hervorging. Dieser Wanderpreis wurde erstmals im Jahre 1902 ausgetragen und fiel dem Sieger aus dem kombinierten Wettbewerb Abfahrtsrennen, Scl-ilittschul-iprüfung und Schlittelrennen zu. Ich bestritt diese Konkurrenz im Winter 1903 als fünfzel-injähriger Bube. Das Skirennen bestand aus einem Langlauf über fünf Kilometer. Es beteiligten sich daran über 20 Teilnehmer und ich hatte das Glück den Lauf für mich zu entscheiden, ein Geschehnis, an das ich mich später anlässlicl-i eines Jahresessens des Britischen Langlauf Clubes mit Freuden erinnerte ! Ich wandte mich bei diesem Anlasse an den Vorsitzenden, Mr. Alex. Keiller, mit den Worten : « Ich bin heute einer der wenigen Anwesenden, der in einem Langlauf eine kleine Auszeichnung errungen hat, und mit Genugtuung und Freude möchte ich an diejenigen unter Ihnen, die der grossei-i Mehrheit angehören, und nie einen Langlauf gewonnen haben, einige aufmunternde Worte richten ! I 9 I I wurde der Public Schools Alpine Sports Club Wanderbecher aufgegeben. Es wurden an seiner Stelle zwei neue Becl-ier eingeführt, welcl-ie für den Ski- und Schlittscl-iuhteil bestimmt waren. Der Lytton Wanderbecl-ier gehörte den Schlittschuhläufern und der berühmte Roberts of Kandal-iarbecher fortab den Skifahrern. Das erste Rennen um diesen Roberts of Kandal-iarbecher, dessen Ursprung bis in das Jahr 1902 zurückgel-it, allerdings unter einem andern Namen, wurde I 9 I I in Montana ausgetragen. Die heutigen Mitglieder des Kandal-iar ') Der Public Schools Winter Sports Club war eine englische Wintersportsvereinigung mit Sitz iil der Schweiz. Schriftleitung. 2 70


Ski Clubes würden sich doppelt besinnen, bevor sie sich an einem Rennen beteiligten, das einen Aufstieg von 7 1/2 Stunden zum Start und übernachten in einer Klubhütte bedingt, vier Kilometer über einen Gletscher führt, eine Gegensteigung aufweist und endlich über ein Abfahrtsgelände von 1500 Meter Höhendifferenz bei schwerem Schnee führt. Dies war eine Rennstrecke fiir Helden. Das Rennen wurde am 7.Januar 1911 mit Start von der Wildstrubelhütte ausgetragen und endigte in Montana. Der Sieger, Cecil Hopkins, clurcl~ful~r die Strecke in 61 Minuten. I m folgenden Jahr wurde das Rennen in Mürren ausgetragen und wurde dann in der Folge drei Mal nacheinander von Mr. J o l ~ nMercer gewonnen. Die Strecke von 191I wurde schon eigentlich als Abfahrtsstrecke und nicht als Langlauf angesprochen; seitdem aber das Rennen in Miirren ausgetagen wird, blieb es immer ein reines Abfahrtsrennen. Nach den Annalen des Englischen Skiverbandes fand sein erstes Verbandsrennen am 17. Februar 1908 in Kitzbühel statt. Es war ein koinbiniertes Rennen von Lang- und Sprunglauf. Bis zum Kriege wurde dieses Hauptrennen des Clubes in der Folge auf nordischer Basis ausgetragen. Die erste Britische Skimeisterschaft lehnte sich ebenfalls an skandinavisclie Bestimmungen an. Ich rief zu dieser Zeit eineil Konkurrenzklub zum Ski Club of Great Britain (nämlich die Britisl~Ski Association 1)) ins Leben, um den Abfahrtsrennen die Bahn der Entwicklung zu schaffen. Im Jahre 1920 gelang es mir, meine Freunde vom Zentralkomitee der Britischen Ski Clubs zu gewinnen, um mit der skandiriavischen Renntraditioii zu brechen und die Britisclie Skimeisterschaft durch ein kombiniertes Abfahrstrennen und Stilrennen zu ersetzen. Dieses Experiment blieb nicht ohne Kritik und wurde in1 darauffolgenden Frühjahre, anlässlich einer Clubzusamme~~kunft, durch M r . E. C . Richardson und andere Anhänger der norwegischen Rennformen auf das Heftigste angegriffen. Wir blieben aber dabei. Das Stilrennei~ hingegen erwies sich als ein Fel~lexperimentund wurde im darauffolgenden Jahr aus dem Programm gestrichen. Bei den Meisterschaftsrennen durften die Teilnehmer anfänglich die Stöcke nach Belieben verwenden. Eine aesthetische Frage)) gab es im Abfahrtsrennsport damals noch nicht. Eigentümlicherweise war die erste aestlzetiscl-ie Formel nicht das Stockreitverbot, sondern ein Verbot, auf den Ski zu schlitteln. Anlässlicli des Roberts of Kandahar Rennens 1921, das unter den denkbar ungünstigste11 Scl~rieeverl-iältnissenausgetragen wurde, benützte ein Teilnehmer seine Ski als Schlitten, was unter den damaligen Bedingungen so vorteilhaft war, dass er das Rennen beinahe für sich entschied. Die Britische W e t t l a ~ f o r d n u nverbot ~ daher 1922 die sitzende Fortbewegung )I, enthielt aber damals noch kein Stockreitverbot. Damit fand erstmals in der Geschichte des Abfahrtslaufes die aesthetische Formel ihren Einzug. Das Wie 1) spielte im Abfahrtslauf ebenso eine Rolle, wie das W i e schnell 1). In der Internationalen Wettlauford~~ung wurde diese Vorschrift ebenfalls ((

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Photo : A. Klopfenstein

Schneehasen bei Mürren

aufgenommen, später allerdings wieder weggelassen und es ist zu hoffen, dass bei einer künftigen Redaktion dieser Paragraph wieder aufgenommen wird. Dem Public Schools Alpine Sports Club kommt die Ehre zu, erstmals das Stockreiten in seinen Rennen verboten zu haben. Die ersten gedruckten Regeln über Abfahrtsrennen, in denen auch das Stockreitverbot aufgenommen wurde, erschienen in seinemclub -Jahrbuch, das im Herbst 1922 gedruckt wurde, das aber aus Irrtum das Datum 1923 trägt. Diese provisorischen Bestimmungen regelten auch den Slalomlauf, wurden dann revidiert und 1923 vom Zentralvorstand des S. C. G . B. adoptiert. Der moderne Slalomlauf entwickelte sich aus dem Rennen um den ((AlpineSki Wanderbecher ». Seit 1919 war es mir klar, dass ein Abfahrtsrennen, obschon eine wunderbare Prüfung von Mut und Schuss, nicht eine befriedigende und endgültige Prüfung für die Technik des Skifahrens ist. Ich stiftete einen Becher für ein alpines Skirennen. Der Preis sollte demjenigen zufallen, der nach Auffassung der Richter auf einer ganztägigen Skitour die beste alpine Skitechnik zeigte. Die Kandidaten wurden über verschiedene Hänge hinuntergehetzt und Noten wurden für Geschwindigkeit, Beherrschung und Skiführung gegeben. E. C. Perry, jetzt Lord Limerick, war der Sieger. Im darauffolgenden Jahr fand das Rennen unter ähnlichen Gesichtspunkten statt und wurde von R. B. McConnell l) gewonnen, vor 1)

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Ein SAS-ler. Schriftleitung.


J. A. Joannides. Nach dem Rennen erzählte mir Joannides von einem Slalomlauf an dem er in Klosters teilgenommen hatte. Ich war bis zu diesen1 Tage ein eii~geschworenerGegner des Slalomlaufes, da nach meiner Auffassung das Glück beim Loos eine zu grosse Rolle spielte. Die schweizerischen Bewertuiigsinetlioden schienen mir zudem viel zu willkürlicli iind gesucht. Immerhin, der Slalomlauf schien ein Versuch wert und 1922 wurde der Alpine Ski Club Wanderbeclier als Slalomrennen ausgetragen. Dieses Slalomrennen war aber sehr verschieden vom norwegisclieii und scliweizerisclien Slalom. Es wurden keine Stilnoten erteilt. U m die Schwierigkeit des Weicl-isclinees zu umgehen wurde das Rennen in zwei Teilen gelaufen, nämlicli auf Hartund auf Weichschnee. Ein Slalomlauf wurde bereits 1923 in das Programm der Britischen Skimeisterschaft aufgenommen und wurde zu eiiiem integrierenden Bestaiidteil der Britischen Skimeisterscl-iaft voll 1926. Der moderne Slalom ist so grundverschiedei~vom alten Slalom, den er ersetzte, dass ich immer bedauert habe, dieser ileueii Rennform nicht einen eigenen und neuen Namen gegeben zu haben. Er unterscl~eidet sich vom alten Slalom in zwei grundlegenden Punkten : Erstens werden keine Noten mel-ir gegeben, indem die Zeit allein aussclilaggebei-idist, und zweitens wird durch die Erfindung der Flaggentore, auf die man in den frülien AnfangStagen des modernen Slalomlaufes stiess, dem Lauf ein neues Gepräge gegeben. Der Flaggenwart kann jetzt jede beliebigen Bogen auf unzählige Arten auf die Probe stellen. Der alte Slalomlauf bestand ja bekailiitlicl-i darin, dass nach einer symmetrisclieii Anordnung eine Serie von Schwüngen nach links und rechts auszufül-iren waren. In diesem Zusammenhange sei noch auf den ersten Artikel über den modernen Slalomlauf im Britiscl~ei-i Skijahrbuch von 1922 hingewiesen. Bis dahin war die Entwicklung des Abfahrtsski-Rei~nsporteseine rein britische Angelegenheit. Der Skilauf in Mürreii wurde nicht ernst genomm e n ; es war der Ort wo man schöne Bogen um scliöne Fähnchen zog. Diese Legende macht noch l-ieute an gewisseil Orten in Norwegen die Runde. Ein internatioi~al ausgeschriebenes Abfahrts- und Slalomrennen fand am 10. Januar 1924 in Mürren statt, und zwei Wochen später erfolgte die Gründung des Kandahar-Ski-Clubs. Dieser Club darf wohl als Stamm-Club der Abfahrtsreni~eil angesehen werden, deiiii es war der erste Club der zur Förderung des Abfahrtssportes gegründet wurde und sich zur Aufgabe machte, den Abfahrts- und Slalomlauf international zur Anerkennung zu führen. Einige Monate später, an1 26. November I924 wurde durch Walter Amstutz und seine Freunde in Bern der Scl-iweizerische Akademische SkiClub gegründet, der in seinen Statuten als Zweck neben der Hebung des akademischen Skisportes die Anerkennung und Entwicklung des Abfahrtsund Slalomlaufes ansagte. Wenn der Brite für sich die Ehre beansprucht, die ihm sicherlich zufällt, die Bewegung des Abfahrts- und Slalomlaufes gestartet und ins Rollen gebracht zu haben, so steht eben so sicher, dass die


Photo : Dr. H . Hoek

Parsenn

Bewegung ihren siegreichen Triumphzug dank der Mitarbeit des SAS und von Dr. Walter Amstutz im besonderen gegangen ist I). Im Winter 1925 schlug der neugegründete SAS eine britische Mannschaft in einem Abfahrts- und Slalomlauf. Dr. Amstutz gewann den Abfahrtslauf und Mackintosh den Slalom. Dieses Rennen war der Beginn eines jährlichen Rennens zwischen britischen und schweizerischen Universitäten. Heute hat jede Seite je drei Siege zu verbuchen. Das erste von den internationalen Universitäts Ski-Rennen, die so grossen Anklang finden, fand am 18. Januar 1926 unter den Auspizien des P -

') In erster Linie seien hier die Namen von zwei Freunden genannt : Die Mitgründer vom SAS, der erfallene Willy Richardet und Dr. Hermann Gurtner. Schriftleitung.


SAS in St. Moritz statt. Dr. Amstutz gewann des Abfahrtsreiineri uiid die ICombination Abfahrt-Slalom, gefolgt von Mackintosh der in beiden Reimen den zweiten Platz belegte. In den verschiedenen folgenden Rennen in denen sicli Amstutz und Mackintosli gegenseitig iii den Haareii lagen, glaube ich, haben sich beide so uilgefälir gleichviel Siege verschafft. Das Treffen in St. Moritz liatte grüiidliclie Folgen. Die Deutschen waren mit eiiier starken Maiinscliaft vertreten. D r . Roesen war einer der Hauptführer auf den die neue Bewegung genügend Einfluss hatte, uni in Deutschland die ersten grosseii Steine für die Sache ins Rollen zu bringen. 1926 verfasste icli ein Memoraiidum das vom Präsidenteii uiid Sekretär des Britisclieii Skiverbaiides, voii M r . Iceiller und dem Schreibeiiden, unterzeichnet war. Abschriften dieses Memorandums, das sich mit der Anerkennung von Abfahrts- und Slalorrilauf befasste, wurde11 ail alle iiatioiialen Skiverbände versandt. Es ist erwähneiiswert, die Tatsache festzulialteii, dass ein Begleitbrief zu diesem Memorandum die Skiverbäride aufforderte Stellung zu nelime~iund dass i~icliteine einzige Antwort auf diese Aufrorderung eiilging. 1928 trat anlässlich der Olympischen Winterspiele der Ii~teriiationale Skikongress in St. Moritz zusammen. Im Auftrage des Britischen Skiverbandes liatte ich die Behandlung der Frage als Traktandum verlangt. Ich ging mit wenig Hofliiuiig an deii Icongress nach St. Moritz und erlebte eine freudige Ueberraschung durcli die Unterstützurig vom Grafen Hamiltoill) der unser erster eiiiflussreiclier Freund aus Ska~idinavieiiwar. Sclioii bevor er persönlich riacli Mürren kam, um Abfahrtsläufer an der Arbeit zu sehen, war er von der Stärke unseres Falles überzeugt. Icli bin schon lange zum traurigen Schlusse gekommen, dass nur eine verschwindende Minderheit der meiiscliliclieii Wesen mit dem Verstand paktiert und ihre Ansichten auf Grund von Tatsaclien bildet Graf Hamilton gehört zu dieser auserlesenen Miiiderlieit. Dank seinem grossen Einfluss und der Unterstützung von Präsident Oberst Holmquist, fanden wir keine nordische Oppositiori. W i r fanden für die britischen Vorschläge auch mehr Verständnis von Seiten der Schweiz, Osterreicli, Italien, Polen und Deutschland als ich gehofft hatte. Der Icongress empfahl allen Nationen eine provisorische Probe mit der Britischen Wettlaufordnung über Abfahrt uild Slalomlauf um die Erfahrungen dem folgenden Kongress 1930 in Oslo bekaiintzugeben. Das war weit mehr als icli je zu wagen gehofft liatte. I m Jahre 1929 fand das FIS-Rennen, die inoffizielle Ski-Weltmeisterschaft, in Zakopane in Polen statt. Der Poliliscl-ie Skiverband nahm einen Abfahrtslauf in das Rennprogramm auf. Das war das erste Mal dass ein Abfahrtslauf in einem internationalen Meisterschaftsrennen Aufnahme fand. l)

Ehrenmitglied des SAS. Schriftleitung.


Die britische Mannschaft hatte in diesem Rennen ihren guten Tag : Bracken fuhr zwei Sekunden hinter dem Sieger durch das Ziel, Nixon war 6.) Riddell X., Maitland IO., E. W. A. Ricliardson 12., und dann kam die grosse Uberraschung : Miss Elliot und Miss Sale-Barker, welche im Herrenlauf starteten, stellten sich auf den 13. und 14. Rang unter 60 Beteiligten ! Ein Rennen das der Abfahrts- und Slalombewegung zu grosser Achtung verhalf war das Arlberg-Kandahar Rennen, das erstmals 1928 stattfand. Während eines Besuchs in St. Anton im Winter 1927 organisierte ich ein kleines Knabenrennen, das so grossen Anklang fand, dass ich den Icandahar Ski Club gewinnen konnte, für ein grosses kombiniertes Rennen einen Becher zu stiften. Ich ahnte damals nicht, dass dieser Anlass einmal zum vielleicht wichtigsten Abfahrtsrennen des Jahres werden sollte. Die Osterreicher haben immer grosses Interesse am Abfahrtssport gezeigt und wenn ich nicht irre war es der zweite nationale Skiverband, der einen Abfahrtslauf in seine offiziellen Meisterschaften aufnahm. Österreich und dem Arlberg Club, sowie Hannes Schneider im besonderen, schuldet die Abfahrts- und Slalomsache auch ein Teil ihres Erfolges. 1930 fanden die FIS-Rennen in Os10 statt. Mein alter Freund und Verbündeter, D r . Walter Amstutz, war Mitglied der kleinen Unterkommission, die in Os10 und Finse zusammentrat und die Wettlaufbestimmungen für Abfahrt und Slalom durchberiet, die sich auf die Wettlaufordnungen des Ski Club of Great Britain und jene des Schweizeriscl-ien Akademischen Ski Clubs stützten. Zwei Tage später sanktionierte der Kongress diese Bestimmungen. Ich sprach nicht bei Behandlung dieses Traktandums, ich hörte aber mit nervoser Ungeduld die Ansichten der verschiedenen Delegierten. Während die Sprecher die Diskussion in die Länge zogen, spielteil meine nervösen Finger mit dem Union Jack auf dem Konferenztisch. Plötzlich fiel das Fähnlein und ich nickte Absit Omen ». Der Präsident gab dem letzten Redner das Wort, dann endlich meldete sich kein Vertreter mehr, der Präsidentenhammer war gezückt - angenommen »,rief der Vorsitzende, der Hammer schlug auf den Tisch, und ich zog den Union Jack wieder hoch ! Dem Britischen Skiverband fiel die Ehre zu, die ersten FIS-Abfahrtsund Slalomrennen durchzuführen. Die Rennen fanden im Winter I931 in Mürren statt, unter den denkbar schlechtesten Verhältnissen, bei andauerndem Schneesturm. Trotzdem erschien in der norwegischen Presse aus der Feder von Hauptmann Oestgaard ein lobender Artikel über den Abfahrtslauf, eine Tatsache die für dieses historische Rennen von Bedeutung ist, denn heute hat der Abfahrtslauf seinen Einzug auch in Norwegen gefunden wo im letzten Winter in Kongsberg das erste Abfahrts- und Slalomrennen stattgefunden hat. ((


LE SKI EN HAUTE MONTAGNE par

ANDRE ROCH, ING., SAS

Ignoroils-nous encore que nous possedons le plus beau terraiil du plus beau sport du monde ? En effet, malgre le developpemeiit tres rapide de l'alpinisme hivernal, les alpinistes, boils skieurs, sont eiicore rares. L'importance qu'a prise la competition, loiil de nuire i l'alpinisme hivernal, coiltribue i faciliter les escalades eil haute moiitagne. Certains alpinistes mepriseilt ces competitions. Les courses de descerite et de slalom, de foild et de saut, sont i leurs yeux des enfantillages, ou des exercices qui n'ont aucun rapport avec l'alpinisme pur. Ces alpinistes utiliserit les skis comme moyeil de trailsport pour se rendre sur tel ou tel sommet, d'ou ils desceilderit souvei~tlameiltablement assis sur leurs batoils, ou encore les skis sur l'kpaule. Pourtailt, celi est, 2i l'heure actuelle, uile exception, car la majorite des alpinistes saveilt suffisammeilt utiliser leurs skis pour passer partout et se tirer d'affaire dans n'importe quelle circonstance. Par contre, le skieur de competition est un type bieil diffkreilt du skieur alpiniste. L'entrainement suivi auquel il s'astreint, au cours de l'hiver, en fait un atlllete aux mouvements souples et harmonieux. Tout eil lui est kquilibrk, sa detente est electrique et ses refexes spoiltanks. I1 est vrai qu'il ignore le danger, et qu'en tailt qu'alpiiliste, il est imprudeilt. D'ailleurs, beaucoup de ces coureurs 11e pratiquent pas l'alpinisme, et s'ils forit des excursioris en haute montagne, ce n'est pas pour escalader uile poirite, mais pour effectuer telle ou telle descente reputee. Imagine-t-on maintenant un type compose : un alpiniste double d'un skieur de competition? I1 est facile de se rendre compte des avantages que 1'011 peut alors tirer de la combinaisori de deux des plus beaux sports : l'alpinisme et le ski. Chaque skieur sait quJune fois que la neige a fondu sur les pres, les escalades de sommets plus eleves commeilceilt. Les jours sollt plus grands, la lumiere est inteilse et ces courses de printemps, sur les immenses glaciers, sont la juste rkcompeilse de l'entrainemei~tregulier de l'l-iiver. Pour l'alpiniste, les choses o11t egalement chailge ; s'il a brasse de la neige poudreuse, il brassera au printemps de la neige foridailte. Ici, les inconvenients d'un type specialise ui~iquemeilt dans l'uile de ces deux branclies peuvent Gtre coi~siderables,et souveilt meme, Gtre cause d'accideilt. En effet, supposons une caravaile d'excelleilts alpinistes, mais qui par coiltre ne sont que de mkdiocres skieurs, surpris au sommet du Moilt-Blailc par un de ces orages si dangereux aux hautes altitudes. T a i ~ d i s que des skieurs entraines descendront facilement du refuge Vallot aux GrandsMulets en une vingtaine de miniites, 110s alpinistes, mauvais skieurs,


mettront probablement Une heure et demie. La differente est grande et sera d'autant plus grande que les conditioris seront plus mauvaise. Imaginons maintenarit une caravane de skieurs de competition au haut d'un glacier escarpe, parseme de crevasses. Nos coureurs ne peuvent refrener leur ardeur et ils se lancent non encordes dans une descente vertigineuse. Le malheureux dernier qui est moins adroit, en voulant forcer l'allure, tombe et se foule une clieville. Les autres sont deji i 1000 mktres en dessous et la situation du blesse s'aggrave rapidement. L'alpinisme hivernal exige donc des qualites empruiitees aux deux sports : au ski et i l'alpinisme. Certains alpinistes cherclieiit constamment d innover des perfectionnements tecliniques tels que des skis dribes I), des skis courts de haute montagne. Toutes ces inventions iie sont pas completement denuees de sens et peuvent avoir leur application dans des circonstances particulieres. Pourtant il est preferable d'emprunter aux skis la tecliiiique des skieurs experimentes et de l'adapter aux circonstaiices iiouvelles pliit6t que d'utiliser des inventions sans fondement. I1 nous senlble donc que, d'apres l'experience des alpinistes bons skieurs, les skis ? employer i eil haute montagne doivent etre les memes que ceux qu'on utilise d a i ~ sles concours. Ainsi, par exemple, pour une excursion sur les glaciers escarpes oii l'on aura beaucoup i virer, des skis de slalom repondront le mieux aux conditioiis. Tandis que si l'itineraire parcourt d'immenses glaciers peu inclines, de longs skis tels qu'oil les emploie pour les Courses de descente seront prefkrables. Cependant, d'autres circonstances entrent eil ligne de compte ; il s'agit de savoir si l'on aura plus souvent les skis sur le dos ou aux pieds ; ceci dependra de l'enseignement et de la nature de l'excursion. En general, les skis ?i aretes metalliques rendeilt de grands services e1i haute montagne, les longs skis seront presque toujours preferables aux skis courts. Quant aux skis dribes Âť, ils ile peuvent etre bons que pour une caravane de secours ou l'on ne cherche pas i glisser. Probablement que dans ce cas de vulgaires raquettes i iieige seraient encore preferables. Dernierement sont apparus sur le marche des skis articules et pliables. Ces skis peuvent etre mis dans le sac de montagne et l'on peut ainsi fraiicliir des ar6tes rocheuses sans inconvenient. Une fois deplies et rendus rigides par un mecanisme simple et ingenieux, Ces skis ressemblent d de veritables skis de slaloni. Les performances dkjk accomplies avec de pareils skis sont Une preuve de leurs avantages considerables. L'alpinisme hivernal, auquel se rattachent de nombreux adeptes, perd de so11 attrait et Une teildance attire la majorite des sportifs Vers un alpinisnie printanier ; et cela pour les raisons suivantes : les liauts sommets des Alpes ont pour la plupart ete escalades durant l'hiver, ce qui constitue des exploits sensationnels. Ces escalades manquent souvent de cliarme, le froid est intense, les jours sont tres courts et la partie de ski proprement dite ne joue qu'un r6le secondaire. Par contre, au printemps, les conditions sont deji bien differentes. Tout d'abord les crevasses des glaciers sont mieux ((



Photo : Dr. H . Hoek

Spur des Einsamen

couvertes, les jours sont plus longs, la chaleur est plus forte et la neige est meilleure qu'en hiver. Les rochers seront probablement plus enneiges, mais bien exposes au soleil ; la temperature y sera donc agreable. Aprks Une longue serie de beau temps on trouvera meme des parois rocheuses presque entikrement degarnies de neige. C'est ainsi que l'on preferera escalader certains sommets au printemps plut8t qu'en 6t4 ou qu'en hiver. On pourra combiner Une escalade rocheuse A Une randonnee A ski agreable et A Une descente splendide. Plus de la moitie des sommets principaux de nos Alpes peuvent etre gravis au printemps avec un maximum de jouissance. O n voit donc A quel cc supersport Âť nous conduit la combinaison de l'alpinisme et du ski.


SPANISCHE REISE von

VICTOR STREIFF, SAS

Eines schönen Tages nach Mitte Februar, als das Semester langsam dem Ende zuging, kam plötzlich via Sportamt eine Einladung ins Haus geschneit, nach Granada zu kommen, um an den spanischen Ski-Hochschulmeisterschaften teilzunehmen. Nach kurzem Studium der Europakarte und des Fahrplanes sagten wir uns, dass das für uns niemals in Frage käme ; aber am übernächsten Morgen früh sassen Bertel Suhner und ich im Zug, Richtung Spanien. Was uns überwogen hatte, die weite Reise zu machen, war, dass bei uns fast kein Schnee lag, von dem wir in Afrika-Nähe mzhr zu finden hofften. Zudem trugen unsere SAS-Pullover am linken Aermel noch den stolzen Schmuck eines Schweizerkreuzes, herrührend von Bardonecchia selig, und dieses mussten wir doch an einem Ort zeigen, wo es nicht so viele Schweizer gibt, wie bei uns. In Paris hatten wir gerade soviel Aufenthalt, dass es uns verdammt schwer fiel, noch am selben Abend weiterzufahren. In Irun, der französischspanischen Grenzstation, nahe Biarritz, die wir am nächsten Morgen erreichten, wartete unser die erste Ueberraschung in Form eines schwedischen Theologie-Studenten, der gleich uns nach Granada zog, um spanische Lorbeeren zu ernten. Von da weg stieg unsere Achtung vor den Wettkämpfen gewaltig. Das musste ja eine ganz grosse Sache sein, wenn die Spanier einen Schweden 96 Stunden weit mit Schiff und Bahn herkommen liessen, nur um einen einzigen Langlauf . . . aufzugeben ! Doch davon später. Dem Hedlund schien es wenigstens ernst zu sein, denn von Irun bis Madrid (12 Stunden) stieg er jede zweite Haltestelle aus und lief im IOO m-Tempo vor der Station auf und ab. Was uns allerdings etwas seltsam vorkam, war folgendes : Der Mann hatte eine komplett neue Skiausrüstung riitgenommen, angefangen bei den Schuhen, zwei Paar Langlaufski und Stöcken (noch nie gebraucht) bis zu einem immensen Pack von Smoeringen, alles vom Sportshaus Utterström. Er wird doch schon früher einmal Ski und Wachs gebraucht haben, dachten wir uns ! Die Fahrt durch die Pyrenäen war übrigens fabelhaft - alles tief verschneit. Der Empfang abends spät in Madrid war feudal : Blitzlichtaufnahme der Ausländer-Kanonen zusammen mit einem Haufen Offizieller, die scheinbar gar nicht zur Sache gehörten. Wenigstens sahen wir später keinen einzigen mehr. Die nächste Nacht fuhren wir wieder weiter, sodass ich von Madrid nur zu berichten weiss, dass die beiden Bahnhöfe weit voneinander entfernt sind. Die Charakteristik der spanischen Bahnen scheint zu sein, dass entweder gar nicht, oder dann blödsinnig geheizt wird 1). Dabei ist nirgends eine Regulierung auffindbar und das Fenster zu öffnen wagt nie') Das letztere trifft auch für die SBB zu. Schriftleitung.

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Photos : Suhnev

Don Quixote de la Manche

Das Steinhaus ohne Fenster in 2400 m auf der Sierra Nevada

mand. Als wir am Morgen von der strahlenden Sonne geweckt wurden und aus dem Wagen schauten, fuhren wir durch eine fabelhafte Landschaft. Hatte uns der Zug am Vortage durch eine kahle Tafellandschaft geführt, wo nur wenige Pinienwälder und von Zeit zu Zeit magere Olivenhaine Abwechslung in das konstante Ziegelrot des Bodens brachten, so änderte sich das Bild gegen Süden stark. Grün trat in den Vordergrund und schon von weitem glänzte der langgestreckte Kamm der Sierra Nevada. U m 10 Uhr morgens langten wir in Granada, unserem Endziel an, empfangen von einem Schwarm von Studenten, die uns direkt. ehrfürchtig anglotzten. Einige von ihnen sprachen sogar ((fürfünf Rappen » deutsch. Nach dem Beziehen unseres c( first class »-Hotels besichtigten wir die berühmte Alhambra und, was uns besonders interessierte, den stinkenden aber malerischen Fischmarkt n ~ i t den in singendem Tonfall anpreisenden Verkäuferinnen, und die engen, schmutzigen Gässchen. A m nächsten Morgen ging es dann endlich los. Die Skifelder befinden sich auf dem nördlichen Rücken der Sierra Nevada, ca. 35 km von Granada entfernt. Eine Strasse ähnlich unseren Passtrassen führt bis zu einer in Stein gebauten Hütte in 2500 m Höhe, während die wirklich brauchbaren Hänge, wo um diese Zeit genügend Schnee liegt, sich von Ca. 2700 m bis zu den höchsten Gipfeln von 3400 m erstrecken. In mehreren Autos fuhren die 50 bis 60 Teilnehmer und Zuschauer von Granada ab, wir Ausländer in einem alten Amerikanerwagen, zu dem wir von Anfang an kein grosses Vertrauen hatten, da er beim Schalten jedesmal einen kreischenden Laut von sich gab. Unsere Befürchtungen waren auch begründet, denn wir hatten kaum ein Drittel der Höhe erklettert, als beim Gang-Wechseln die Zahnräder des Getriebes nur so aneinander frästen und der Wagen natürlich bockstill stand. Es


blieb uns nichts anderes übrig, ais die Ski al'zuladen und, resigniert unter den blühendenolAprikosen- und Maildelbäumeii sitzend, auf ein anderes Auto zu warten. Die 3 Spanier, die noch bei uns im Wagen gesessen, waren fertige Optimisten, die iii jedem Wagen, der 500 m tiefer erschien, unser Hilfsauto erblickten. Gut I 1/2 Stunden später gelang es uns schliesslicl~, in einem kleinen Lieferungsauto hinauf zu der erwähriteii Hütte zu kommen. Die Konkurrenten waren schon längst zum Startplatz gegangen, als wir eintrafen. Schnell noch etwas hinuntergeschlungen und gewachst, beinahe ohne den Schnee gesehen zu haben! Dann machten wir uns rasch auf die Socken zum Start des Langlaufes, der am I . Tag steigen sollte. Aber wo war dieser Start? Kein Knochen weit und breit zu sehen. Bertel und ich marschierten gut eine Stunde bergauf, bis wir entdeckten, dass wir viel zu hoch getiegen waren und der Start in einer Mulde versteckt etwa 300 m tiefer lag. Ueber den Langlauf ist eigentlich alles gesagt, wenn man weiss, dass er über ca. 24 km mit 1000 m Steigung führte! Von den 29 Läufern beendeten ganze 6 das Renneil, und die Bestzeit war 2 Stunden 20 Minuten. Das Gemeinste war, dass eine Strecke von 12 km zweimal durchlaufei~ werden musste, was uns vorher nicht erklärt worden war, sodass wir 3 Ausländer glaubten, nach der I . Runde am Ziel zu sein und uns ausgaben. (Im Programm stand nämlich 18 km und 450 m Steigung.) Als wir nun ein zweites Mal losgehetzt wurden, verging uns die Lust und wir verzichteten gerne, besonders da uns j Min. vor dem Start mitgeteilt wordeii war, dass wir nur hors concours mitmachen könnten. Davon war iiatürlich in der Einladung nicht die Rede gewesen. Aber trotz allem erheiterte ein Schauspiel Bertel und mich : Der zuerst gestartete Schwede kam eben von der ersten kleinen Schleife von 3 km zurück, bevor wir als Letzte losgingen. Ganz langsam und ernst, wie auf einer grossen Tour, aber schwitzend und keuchend stapfte er daher, mit 20 cm hohen Stollen unter den mit Utterström-Klister bepflasterten Brettern! Wie er darin die Ski auszog, um fluchend während j Min. die ganze Schicht abzukratzen, war unbezahlbar. Ganz durchnässt und verfroren kehrten wir zur Hütte zurück, denn es hatte während des Laufes zu winden und schneien begonnen. Zu allem Unglück hin waren, als wir ankamen, sämtliche Autos nach Granada abgefahren, sodass wir wohl oder übel oben übernachten musste11. Feines Vergnügen das, auf 2500 m in einer Baracke, die weder Scheiben noch Läden besitzt, sondern nur Moskitogitter in den Wand-Löchern, wo der Wind durchzieht! Die Spanier hatten alle Decken mitgenommen, wir natürlich hatten nichts. So nahmen wir eben eine Matratze unten und eine oben. A m nächsten Tag sollten Slalom und Abfahrt sein, wo Suhner und ich uns zu rehabilitieren hofften. Mit einem Haufen Fähnchen und gutem Willen zog man an einen nahen Hang und begann - zii üben. Rertel und ich natürlich heftig mit ! Nachdem wir das mehr als eine Stunde geiibt hatten und wir Schweizer allseitig bestaunt und beklatscht worden waren,


Photo : Suhner

Blick vom Steinhaus auf die Skihänge der Sierra (nach einem Schneegestöber)

dafür, dass es uns gelang, mehrere Schwünge hintereinander zu machen ( !), fragten wir einmal ganz bescheiden, was eigentlich mit dem Slalom los sei ? Es schien aber keiner der Spanier den Mut zu haben, sich an die grosse Sache heranzuwagen. Endlich als es uns zu langweilig wurde, ,immer denselben Hang hiniinterzurutschen, machte ich den Leuten den Vorschlag, ich wolle ihnen den Slalom abstecken ; sie hätten dann nur noch ein wenig zu stampfen. Aber Oha ! Die Madrider Kommilitonen reklamierten heftig, wenn gestampft werde, können sie keine Telemarks mehr machen ! Und das wäre doch tatsächlich zu schade gewesen ! So endete der glorreiche zweite Tag der spanischen Skihochschulmeisterschaften, denn ohne eine einzige Disziplin durchgeführt zu haben, kehrte man am frühen Nachmittag nach Granada zurück. Granada gefiel uns bei der Rückkehr bedeutend besser, als zwei Tage zuvor, denn es war gerade Carneval und da sah man sämtliche schönen Frauen und Mädchen Granadas, und das sind nicht wenige. Etliches weniger gut gefiel uns das Essen; am ersten Tag hatten wir in einem kleinen Restaurant einen Polypenfrass vorgesetzt erhalten, und von da an ernährten wir uns sozusagen nur noch von (( 20 er-Stückli)) aus der Pastelleria Suiza und von Frutos. Am nächsten Morgen ging's wieder hinauf in das Gebirge. Diesmal schien es den Leuten aber ernst zu sein, denn wir zogen sofort los, etwa 2 km die Hänge hinauf an eine ziemlich flache Wiese. Dort steckte ein Student, der nicht mitfuhr, den Slalom ab : Immer ein Tor links, dann eines


rechts. Gefahren wurde nur einmal. Bertel gewann mit 35 Sek., ich wurde zweiter mit 36 Sek. Zwei Spanier fuhren nach ihren Begriffen fabelhaft in 40 und 45 Sek., während die übrigen alle um die Minutengrenze herum waren. Als humoristische Nummer fuhr wieder der Schwede, der einen fabelhaften neuen Schwung oder beinahe Sprung erfand, der in der Wirkung etwa mit dem seit letztem Winter berühmten Stemm-Reuel von Thoschwei gleichzusetzen ist ! Kaum waren alle Fahrer durch, als auch schon zum Abfahrtslauf gerufen wurde. Wir dachten, es werde jetzt einige Hundert Meter weiter gestiegen, aber die Spanier bedeuteten uns, es werde hier gefahren. Zuerst machten wir etwas dumme Gesichter, dann kam uns die ganze Sache so witzig vor, dass wir selber lachen mussten. Was taten die originellen Spanier ? Die Fähnchen am Slalom-Start und -Ziel wurden stecken gelassen, die dazwischenstehenden aber herausgezogen - et voil;. Das nannte sich dann Abfahrtsstrecke! So praktisch sind wir in der Schweiz doch noch lange nicht! Dabei wären keine zwei km weit entfernt ideale Skihängei ganz ähnlich dem Gebiet von Parsenn mit langgezogenen Bodenwellen. Ich bin überzeugt, dass sich da Rennen von 5-6 km mit einer Höhendifferenz von 6-700 m gut machen liessen. Oberhalb des Slalomstartes war noch eine kleine, steilere Schneepartie, die etwa 20 m zwischen die Felsen hinaufreichte. Ich beantragte nun, wenigstens noch dies kurze Stück zu der ungefähr 250 m langen ((Rennstrecke zu nehmen, aber es war ihnen offensichtlich zu gefährlich. Da erklärte ich ihnen kurzerhand, wir Schweizer würden trotzdem von höher oben starten, nur sollten sie uns als Starfzeit die Durchfahr-Zeit bei ihrem normalen Abgangsort messen. Auf deutsch einfach : Fliegender Start. Sie gingen auch ohne weiteres darauf ein, mit dem kleinen Unterschied, dass wir trotzdem von ganz oben gestoppt wurden. Da aber der obere Teil relativ zum Uebrigen ziemlich steil war, hatte ich im untern Drittel mehr Fahrt als die andern und siegte (natürlich immer hors concours) mit der Zeit von 19 Sek., während Bertel gleich wie der erste Spanier 20 Sek. brauchte ! Die Piste war fast vollkommen glatt und jeder Anfänger hätte das durchstehen können, denn man brauchte bis nach dem Ziel keinen einzigen Schwung zu machen. Es gab einen einzigen Sturz, von einem, der zu weit nach hinten Sass, und dabei waren mindestens 50 % Ski-Analphabeten ! Bertel Suhner und ich konnten uns vor lauter Lachen über dieses Witzrennen fast nicht erholen. Wenn man aber bedenkt, dass einer durch ein solches « Rennen spanischer Campeon Im Abfahren wird, dann kann man nur den Kopf schütteln. Denn wohlverstanden, für sie ist das ebenso gut wie bei uns ein Sieg im Parsenn-Derby und wehe dem, der diesen Sieg als billig erworben hinstellen will. Die Studenten, die wir antrafen, hatten zum grössten Teil nicht nur keine Ahnung von1 Skifahren, sondern vom Sport im allgemeinen. Man sieht ältere Semester mit für unsere Begriffe kindlichen Allüren, füradie das Skifahren nur dazu dient, sich in möglichst vielen Stellungen X-mal foto))

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grafieren zu lassen. Unnötig zu sagen, dass sie dabei nicht etwa falzren, sondern einfacli einen Scl-iwung stellen ». Wenn an einem Hang geübt wird, so ist das ja nicht etwa ein Training, sondern jeder zeigt den einzigen Schwung, den er kann. Wenn es hoch geht, nach jeder Seite einen. Interessant sind die verscliiedenen Tenues, die man da unten sielit. 10 sind nach unseren Begriffen gut gekleidet, unter den andern 90 :,O bemerkt man alles Mögliche und Unmögliclie. Selbst am Langlauf sahen wir die tollsten Verkleidungen. Da lief einer i m sclzönsteiz Schneesturni nur mit einer unten offenen, weissen Tennisliose und einem dünnen Hemd bekleidet neben einem andern, der von unten bis oben in dicke Wolle gepackt war, mit einer Wollmütze zugedeckt. Unter den Zuschauern salien wir noch Edleres : Leute, die direkt aus der Stadt kamen, oben aus dem Wagen stiegen, in dunklem Anzug mit normaler langer Hose, darüber einen Mantel. Die schnallten sich ganz einfacli die Ski mit Huitfeld- oder sogar R a t t e n fallenbinduiig an die Halbscliulie, wickelten sicli zum Schutz gegen das Schneegestöber ein Tuclz um die Ohren, und los ging's. Sogar in Espadrilles wurde Ski gefahren. Das sielit alles stark nach Uebertreibung aus; auch ich würde es kaum glauben, wenn icli es niclzt selbst gesehen hätte. Gute Ski sind selten; die meisten haben spanische Bretter aus Platanen- oder Ahornholz. Als Bindungen sieht man fast nur Huitfeld oder Rattenfallen. Die Skisportbeweguizg ist noch neu, eingepflanzt von Deutschen und Schweizern, die in Spanien wohnen. Das Gelände der Sierra Nevada wäre sicher ein gutes Skigelände. Besonders im Frühjahr müsste der Kontrast zwisclzen Sclineelandscliaft und tropischer Vegetation einen ganz eigenen Reiz besitzen. N u n zurück zu unseren Wettkämpfen. Eigentlich hätte am letzten Tag eine S p r ~ n ~ k o n k u r r e n den z Abschluss bilden sollen. Durcli den Ausfall des zweiten Tages für die Disziplinen Slalom und Abfahrt war aber keine Zeit mehr, um das Springen durchzuführen, und sowolil Bertel als icli dankten Gott, dass wir nicht über den Sau-Bock hüpfen mussten. Die Anlage war an einem ca. 20 Grad geneigten, im Profil vollkommen geraden Hang. Als Scliaizzentiscli war einfacli ein keilartiges Stück Schnee in diesen Hang gesetzt worden : die Höhe des Tisches war beinahe 2 m. Ohne einen Buckel zu überspringen, kam man daher in die Luft, u m iiaclilier auf dem flachen Abhang zusammeiigedrückt zu werden. Unserem Renommee als Schweizer-Skigrössen wären wir es doch schuldig gewesen, über die Kante zu gehen! Ich riet meinen Kommilitonen dann ganz energiscli ab, nochmals über die Schanze zu gellen. Dafür zeichnete ich ihnen das Profil einer richtigen Anlage auf eine leere Sullana-Schachtel, die nachher sorgfältig aufbewahrt wurde und heute wahrscheinlicli im Archiv des Skiklub Sierra Nevada liegt. (Straumann hätte sogar Freude daran gehabt.) Nach den beiden ermüdenden Rennen lzatten die Spanier genug in den Knochen und wir fuhren nach Granada zurück, wo anz Abend die grosse Preisverteilung stattfand. Bertel und ich kehrten uns jedesmal um,


wenn wieder eine dieser « Eichle » unter dem Applaus der holden Weiblichkeit Granadas einen mächtigen Becher davontrug. Nun noch etwas über Anstand : Wenn man dann schon Ausländer von so weit her kommen lässt, so soll man sich auch etwas um diese kümmern. Weder der Schwede noch wir Schweizer haben seit Madrid irgendeinen Offiziellen gesehen. An der Preisverteilung wurden sämtliche Resultate der Spanier verlesen, aber nicht ein Wort fiel, dass auch nur ein einziger Ausländer bei den Wettkämpfen dabei gewesen war; man ignorierte uns vollständig. Weil ich gerade gute Lehren erteile, noch folgendes : Es ist nicht jeder Schwede unbedingt ein guter Langläufer, und Schweden nützt sich bestimmt nicht viel, wenn es einen Läufer delegiert, der direkt von einem Anfängerskikurs kommt. So viel haben sogar die Spanier gemerkt, die nicht viel besser fuhren als der Hedlund. In den Startlisten nannten sie ihn nur den « Malo » und das spricht genug über die Wertschätzung, die er genoss. (Siehe Spanisch-Deutsches Wörterbuch unter M.) Wir hatten eigentlich im Sinn gehabt, Granada noch am selben Abend zu verlassen. Aber das Geld für unsere Reiseentschädigung wollte nicht ankommen und wir waren derart auf dem Hund, dass wir zum Bleiben gezwungen waren. So verweilten wir denn noch einen Tag länger. Anstatt aber in Granada zu sitzen, das wir jetzt kannten, machten wir im Autobus einen fabelhaften Ausflug ans Meer nach Motril, einem kleinen Hafen in der Nähe von Malaga. Durch langgestreckte Zuckerrohrfelder erreichten wir den Meerstrand, wo wir uns von den ((Strapazen » der letzten Tage erholten. Ein Bad in dem ungefähr 1 5 warmen ~ Meer war herrlich. Dazu noch der Gedanke, dass es Ende Februar sei, wo bei uns zuhause alles Stein und Bein gefroren ist. Abends fuhren wir wieder durch die farbenfrohen Orangenhaine nach Granada zurück, wo wir nun endgültig die Koffer packten. Denn auch das Geld war inzwischen angelangt. Freilich wurden uns von der verlangten Summe noch 20 Pesetas abgeknöpft. Grund : In der vorhergegangenen Nacht war das scheinbar nicht gerade solid gebaute Bett unter mir zusammengekracht, sodass ich die ganze Nacht wie in einer Hängematte schlief. Nun, der Scherz war mindestens 20 Pesetas wert. - Die Heimreise machten wir über Barcelona-Skte-Lyon-Genf. Die Verbindungen waren so glänzend, dass wir mehr als % Tag länger brauchten, als über Paris und so nur noch von Genf aus wehmütig an die Zürcher Hochschulmeisterschaft denken konnten, die wir verpasst hatten.

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MIT JAN L O O P U Y T IN NORWEGEN Holland am Holmenkollen und Abfahrts-Reililen in Kongsberg sind bemerkenswerte Tatsachen die für die Geschichte des Skilaufes festgehalten werden inüssen. Schriftleitung.

Gerade am Tage des 50 km Holmenkollenrennen trafen wir (deutsche Delegation : Stoll, Mahl, Bogner und Leupold ; Jakob Kielland und die holländische Delegation 1)) in Os10 ein. Einige Ski-Freunde begrüssen uns, und ohne uns Zeit zum Aufatmen zu lassen, werden wir hinauf ins Skigebiet gebracht. Die letzten Kilometer der Dauerlaufstrecke scliienen das Rendez-vous zu sein von allem was sich in Os10 für Langlauf begeistert. Bald erkennen wir das Ankommen eines Läufers am lauten Geschrei seiner anfeuernden Klubkameraden. Bleich, erschöpft, gleitet er mit langen Schritten an uns vorbei. So kommen noch mehr als hundert, alle Elite-Klasse, schneller die Einen als die Andern. Aber wir müssen trainieren, für uns ist der Sprunglauf das wichtigste. Unter Leitung von Jakob Kielland besuchen wir am nächsten Tag einige Schanzen. Das heisst wir gehen einen Weg entlang wo es wenigstens 20 verschiedene gibt : Kleine, grosse, steile, flache, leichte, scliwere, und überall trainieren die Leute. Es ist als ob man in Os10 im Winter springt wie man hier im Sommer badet. Spät am Nachmittag kommen wir ermüdet zurück, aber es ist noch nicht aus ! Es gibt noch eine Konkurrenz : Abends 8 Uhr, auf der elektrisch beleuchteten Midtstubakken ! Und im Dunkeln tastend ziehen wir, mit den Sprungbrettern auf der Schulter, durch den Wald. Merkwürdiges Gefühl, oben auf dem Anlaufturm : Auf der einen Seite die tausend Lichter der Stadt, auf der anderen die hell beleuchtete Sprungbahn. Es dürfen nur etwa IOO Springer teilnehmen, und wir sind unter den schlechtesten. Am Sonntag den 5. März war die grosse Norwegische Nationalfeier : Holmenkollensprunglauf, Trotz dem Schneetreiben und Sturm strömen Tausende und Tausende seit dem frühen Morgen aus der Stadt, um sich einen guten Platz am Bakken zu sichern. Das kleine Tram, gefüllt wie ein Pariser Metro um 12 Uhr, läuft ununterbrochen. Man sagte, es würde gar keine oder nur wenig Zuschauer geben, es waren dann auch nur 40,000 Leute da . . . Punkt eins erscheint die königliche Familie - die nie versagt -Nationalhymne, neun Hurras, und schon startet der erste Springer. Oben auf dem Anlaufturm ist es nicht auszuhalten vor Kälte und Schnee. Die Springer ((


Photo : J . Loopuyt

Der beleuchtete Midtstubakken

starten aber so rasch hintereinander, dass einem keine Zeit gelassen ist nervös zu werden. Schon bin ich daran! In der Luft schon höre ich das Gebrüll der Menschenmasse, die holländische Nationalhymne wird gespielt, 40,000 Leute erheben sich und schreien nach Ablauf ihre Kehle heiser. Zum ersten Mal hat sich ein Holländer über die gefürchtete Kante gewagt. Dann geht es wieder weiter im sprichwörtlichen norwegischen Tempo. Das Lustigste vom Holmenkollen ist aber die Rückkehr in die Stadt. Die meisten Zuschauer schützen sich gegen die Kälte mit Schnaps, sodass man überall in dem Schnee herumpaddelnde und streitende Männer trifft. Normalerweise ladet der Norweger am Holmenkollentag seine Freundin ein, damit er jemand hat um heimgeführt zu werden. Nach einigen Ruhetagen reisen Kielland und ich nach Kongsberg um am ersten grossen offiziellen Abfahrts- und Slalomrennen teilzunehmen. Die Strecke ist von Sigmund Ruud ausgesteckt und führt fast bolzengerade vom 900 m hohen Knutenberg ins Tal. Merkwürdigerweise trainieren nur die Ausländer. Kein Norweger ist auf der Strecke zu finden. Diese erste Probe des Abfahrtsports findet mehr Interesse bei den Zuschauern als bei den Läufern . . . es gibt nur etwa 20 Teilnehmer, hingegen hunderte von Neugierigen. Mehr trainiert als die Einheimischen, sind wir fast alle unter den 8 ersten. Stoll (Deutschland) gewinnt, dann zwei Kongsberger im 2. und 3. Rang, ich wurde 4ter, Collin Wyatt ster, (SAS !) Willy und Max Bogner folgen ex-aequo mit drei Norwegern. Auch beim Slalom, der ganz


erstklassig ausgesteckt war, dominierten die Auslärider. Erster wurde \Nyatt ; 2. W. Bogner ; 3. A. Stoll ; 4. Sommerfeld (Norwegen) ; 5. Loopuyt, tlaiin erst kamen die Norweger. Dafür revanchierten sich die Norweger beim Sprunglauf! Zuerst, vor der Konkurrenz, sprangen diejenigen, die noch zu jung waren um teilzunehmen, und zwar allererst die Schulbuben. Unheimlich was die Kerle fertig bringen. Mit unheimlicher Vorlage, Ruhe und Stilreinheit landen sie alle zwischen 40 und 45 Metern. Einige stürzen weil ihre Beine nocli zu schwach sind, dem Druck vom Aufsprung Stand zu halten. Dann kommen etwas ältere, und zwar paarweise, um keine Zeit zu verlieren. Endlich eröffnet der jüngste Ruud, ein 13jähriger Bengel, an Gesicht wie ein lachender Fussball, wie sein älterer Bruder Sigmund, die Konkurrenz. Mit dem gleichen Anlauf wie wir, hoppt der Frechdacl~s46 m wie Bogner ! Von u1is erreichte Stoll 48 und 52 m, Wyatt zweimal 46, und icli zweimal 50,s m. (J. Kiellarid war noch verletzt vom St. Moritzer Km-Lanck und konnte daher nicht starten.) Am Abend eine lustige Preisverteilung, wo Collin Wyatt und ich den Kongsbergern etwas vorgejodelt l) haben, und wo wir etwas viel ~iorwegischen Branntwein verbraucht haben. Seitdem haben Kielland und icli vier andere Konkurrenzen an den näclisten Sonntagen mitgemacht. Kiellaiid wurde eiiimal bter, für Norwegen ganz grosse Klasse, ich wurde eiiimal zgster ! Was auch sclloil gut war ! Aber überall dieselbe fanatische Begeisterung die die Norweger den Ausländern entgegenbriilgen wenn diese in den Norden kommen. Ich habe dort noch viel gesellen und gestaunt : z. B. als ein alter Mann von 60 Jahren 49 m in einer Konkurrenz erreichte, oder als ein 8jähriger Knirps sich auf die grosse Midtstubakkeil wagte, oder als iri einem Zweikampf zwei Klubs je IOO Mann starten liesse~i,oder als es im IClubrenneri voll LYN (ein Ski- und Fussballklub) über 80 Springer gab, oder als icli einige junge Mädchen mit vollem Anlauf auf einer mittelgrosseri Schanze an der Arbeit sah 2 ) , oder als einer einen Sprung von 20 m auf einen1 Ski ausführte, oder nocli als ein anderer einen Salto machte und wieder sicher auf den Brettern landete !... Uberall in Norwegen trifft man den lustigen, flotten, elirlicheil Sportsmann, dem man vom ersten Augenblick an Freund ist. Icli werde auch wieder hingehen, das muss ich noch einmal erleben !

1) 2,

Englisch-Holländisch ? W i r sind überzeugt, dass dies Freund Loopuyt in ein angenehmes Staunen versetzte. Schriftleitung.


Z E I T N A H M E BEI E I N Z E L S T A R T EIN SCHNELLVERFAHREN V011

DIPL. ING. FRITZ VON OPEL

Jeder Organisator eines Rennens weiss, dass bei Rennen mit Einzelstart das Interesse des Publikums nur durch fortwährende aktuelle Zeitansagen wachgehalten werden kann, er weiss, wie uiigeduldig vor allem die Teilnehmer selbst der Ausrechnung der Resultate entgegensehen. Es scheint jedoch, als sei die Feststelluilg der Resultate eine Aufgabe der holien und höchsten Mathematik, die nur in stundenlanger Klausur und geheimnisvollen Diskussionen der Offiziellen - und auch dann iiicht immer fehlerfrei - zu lösen ist. Anders ist es nicht zu erklären, dass z. B. bei Ski-Abfahrtsrennen bei einer Beteiligung von hundert Fahrern die Resultate (Zeiten und Rangliste) erst nach drei oder vier Stunden herauskommen, und dass sie noch nicht einmal dann Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit - mindestens auf Ausgleich des die Rangliste beeinflusseilden Fehlers der Uhrdivergenz - erheben können. Ich habe nun ein Verfahren gefunden, das nicht nur die exakte Zeitund Raiiglistefindung zu einem Kinderspiel macht, soiidern das darüber hinaus gestattet, dem Publikum und jedem Konkurrenten schon beim Passieren des Zieles Zeit und bislierigen Rang anzugeben. Dieses Verfahren ist so leicht verständlich und so einfach durchzuführen, dass mall - vor allem im Interesse der Zuscliauer - nur wüiischen kann, dass es baldigst und überall Anwendung findet. Dieses Verfahren erfordert nur eine Uhr, wenn Start und Ziel zusammenliegen oder wenn vom Ziel aus das Startzeichen optisch oder durch Telefon gegeben werden kann, zwei Uhren nur dann, wenn Start und Ziel auseinander liegen, und keine Verbindungsmöglichkeit besteht. Ich beschreibe den häufiger vorkommenden letzteren Fall, die Vereinfachung für den ersten ergibt sich von selbst. Am Start benutzt man eine der normalen Stoppuhrei~mit einfachem Sekundenzeiger und dem üblichen, meistens über einem 30-MinutenZifferblatt laufenden Minutenzeiger, am Ziel eine ähnliche Uhr, jedoch mit doppeltem Sekundenzeiger. Beide Uliren lässt man eine vereinbarte Zeit vor Beginn des Reniieiis, z.B. eine lialbe oder auch mehrere Sturideii vorher, gemeinsam anspringen, sodass sie (von Gangfehlern sehe ich zunächst ab) synchron gehen. Der Trick des Verfalzrens besteht ?zu11 darin, dass der W e r t der Rückennummer jedes Teilnehmers i n die Berechnung einbezogen wird, indem zur Festsetzung der Startzeit der Zahlenwert der Rückennummer, bezw. auch ein Teil oder ein Vielfaches derselben, der vereinbarten Grundzeit zugeschlagen, bezw. zur Bestimmut~gder Fahrzeit


Photo : J . Loopuyt

Skigelände in Kongsberg

Photo : C a c c i a p o t i

Rollski Jan Loopuyt

von der gemessenen Zielzeit abgezogen wird. Wird beispielsweise mit dem Abstand von I Minute gestartet, so wird der Fahrer Nr. I abgelassen, wenn die Startuhr nicht nur die vereinbarte halbe Stunde vor Rennbeginn, sondern eine weitere volle Minute durchlaufen hat, Fahrer Nr. 2 nach Ablauf von zwei Minuten usw. Der Zeitnehmer am Ziel hat also nur die Stoppzeit abzulesen und die Zahl der Rückennummer zu subtrahieren. Kommt beispielsweise der Fahrer Nr. 17 mit 21' 20" durchs Ziel, so ist seine Fahrzeit 4' zo", die des Fahrers Nr. 25, der um 28' 25" ankommt, 3' 25", usw. Selbstverständlich lässt sich das Verfahren genau so gut anwenden, wenn der Startabstand mehrere Minuten oder Bruchteile von Minuten beträgt. Startet man beispielsweise mit einer halben Minute Abstand, so nimmt man den halben Wert der Rückennummer für die Rechnung, bei anderthalb Minuten Abstand das Anderthalbfache der Rückennummer, sodass in letzterem Fall z. B. der Fahrer Nr. 26-39 Minuten abgezogen bekommt. Es empfiehlt sich nun weiter -wenigstens bei stärker besetzten Rennen den Zeitnehmer oder seinen Schreiber durch eine dritte Person zu unterstützen, die auf einzelne Kartonblätter jedesmal bei der Ansage durch den Zeitnehmer die Rückennummer und die Effektivzeit notiert, und die fortlaufend schon während des Rennens die losen Blätter der Effektivzeit nach - gegebenenfalls auch schon nach Klassen unterteilt - einordnet. Das ermöglicht, Fahrer und Zuschauer ständig durch Megaphon, Lautsprecher oder Anschlag an einer Tafel über das Rennen auf dem Laufenden zu halten, - eventuell auch schon auf der Strecke unter Angabe von Zwischenzeiten - wodurch ein dauerndes Spannungsmoment geschaffen wird.


Bei den meisten Rennen hat man nun leider bisher davon abgesehen, den bei der Zeitnahme mit zwei Uhren auftretenden Uhrfehler zu berücksichtigen, obwohl bei längeren Rennen und schlecht synchronisierten Uhren die Fehler nicht nur die absoluten Zeiten, soi-idern sogar die Rangordi-iuilg verfälschen können. Es ist nun - das ist der zweite Trick der ((Rückennummern-Methode 11 - sehr einfach, Ul-irfehler auszugleichen, entweder exakt -indem man izaclz dem Rennen den effektiven Uhrfehler feststellt, und die Stoppzeiten in der unten beschriebenen Weise nachträglich korrigiert - oder indem man v o ~dem Rennen den zu erwartenden Uhrfehler bestimmt und diesen vorberechneten Wert, was sportlichen Zweckeri vollauf genügt, sofort in die Rechnung einbezieht. Zur Bestimmung der Uhrdivergenz hält man in beiden Fällen die gleichzeitig angelassenen Uhren auch wieder gleichzeitig an, und zwar praktischerweise dann, wenn der Sekundenzeiger der Zieluhr nacl-i Ablauf einer bestimmten - aus recl-inerischei~Gründen möglichst abgerundeten - Zeit, z. B. IOO Minuten, über ((01) geht. Angenommen, die Startuhr ist bei IOO Minuten Laufzeit der Zieluhr gegenüber letzterer um 8 Sekunden zurückgeblieben, so bedeutet das einen minutlichen Fehler von 81100 Sekunden, und zwar wird durch diesen Fehler z. B. bei Minutenstart der Fahrer Nr. I mit I X 81100 Sekunden, der Fahrer Nr. 2 mit 2 X 81100 Sekunden Verspätung gegenüber der Zielul-ir abgelassen, weshalb von den gemessenen Fahrzeiten die entsprechenden Korrekturwerte abgezogen werden müssen. Hierdurch werden alle Fehler in der Rangliste völlig vermieden, indem - im Rahmen obigen Beispiels - durch eine solche Korrektur nicht der Fahrer Nr. 3 mit einer gestoppten Fahrzeit von 3' 57", sondern der Fahrer Nr. 70 mit einer gestoppten Fahrzeit von 4' 01" als der Schnellste gefunden würde, indem die korrigierten Zeiten lauten : Fahrer Nr. 3 : Fahrzeit 3' 57" - 3 X 81100 Fahrer Nr. 70 : Fahrzeit 4' 01" - 70 X 81100

= =

3' 56 76/100H 3' 5 5 40/100"

Wünscht man über die so erhaltene Exaktheit der Rangliste hinaus, die Fahrzeiten völlig auf die Zieluhr zu beziehen, so ist ausser der für jeden Fahrer auf Grund seiner Rückennummer individuell errechneten KorrekturZeit noch jedesmal der ((feste Fehler)) mit einzubeziehen, der dadurch entsteht, dass die Uhren ja schon eine vereinbarte Zeit vor dem Start angelassen werden und deswegen bereits vor dem Start des ersten Fahrers eine Uhrdifferenz besteht. Beträgt die vereinbarte Anlasszeit vor dem Start z. B. 30 Minuten, so ist - ich bleibe bei obigem Beispiel der Uhrdivergenz - sämtlichen Fahrern - ausser der individuellen Korrektur - ein Betrag von 30 X 81100 Sek. = 2 4/10 Sek. von der Fahrzeit abzuziehen. Eine solche Gesamtkorrektur ist jedoch nur dort erforderlich, wo man zur Festlegung von Vergleichszeiten, z. B. Rekorden, absolute Fahrzeiten benötigt. Da die ganze Rechnung bereits auf die Zieluhr bezogen ist, ist es auf einfachste Weise möglich, die


Photo :DY.H . Hoek

Schlittschuhschritt

mit der Zieluhr gefundenen Effektivzeiten auf astronomische Zeiten umzurechnen, indem man die Abweichung der Zieluhr von der astronomischen Zeit Ăźber eine bestimmte Frist misst, und den auf jede Effektivzeit entfallenden anteiligen Fehler ausgleicht. Da in der Praxis wohl meistens nur die richtige Rangordnung von Bedeutung ist, wird man meistens nicht nur auf die Gesamtkorrektur verzichten kĂśnnen, sondern auch auf die individuellen Korrekturen pro Fahrer, und braucht beim Durchgehen der Rangliste die individuelle Korrektur lediglich da vorzunehmen, wo zwei Fahrer dicht beieinanderliegende Fahrzeiten und weit auseinanderliegende Nummern besitzen, oder genau gesagt, wo der Abstand der gestoppten Fahrzeiten kleiner ist, als die aus der Differenz der RĂźckennummern und dem Einheitsfehler pro Startabstand errechnete individuelle Korrektur.


STANDARDSTRECKEN ? Von

RARON PETER LE FORT, SPORTWART DSV

Ein sonderbares, eigenartiges Gefühl muss heutzutage den alten Rennfuchs beschleichen, wenn er wieder einmal in seine früheren Jagdgründe zieht und staunend und verdutzt diesen Wandel der Zeiten gewahr wird. Wenn er dann an die ersten Abfahrtsrennen zurückdenkt, wo er noch voll und ganz « au fait » war. Wenn er sich beispielsweise der ersten Arlberg Kandal-iare erinnert, wo... na, wo eben alles noch ganz anders war. So harmlos und primitiv. Und eigentlich - es ist noch garnicht so lange her. Fünf oder sechs Jahre sollten in diesem kurzlebigen Leben keine Zeit mehr sein, auch nicl-it für den Skifahrer, der doch Tempo gewohnt ist. Und dennoch - was ist da nicht alles passiert, was hat man nicht alles erlebt und erleben müssen. In sechs runden Jährlein mit sechs guten und aucl-i schlechten Wintern ... 1928. Der erste Arlberg Kandahar in St. Anton. Gerade war auf dem St. Moritzer Skikongress empfohlen worden, c( solche in Abfahrt und Slalom zusammengesetzte Wettbewerbe zunächst einmal probeweise international durchzuführen. Man kam wenig später an den Arlberg - Zweifler und Begeisterte -und staunte. Man schrie vor Begeisterung und Entzücken, als die Burschen über die grossen weiten Flächen unterhalb des Galzigg dahergebraust kamen, als der Friedrich Schneider in den damals berüchtigten Steilhang zum Steissbachtal hineinschoss. Und Schwung an Schwung setzte, dass einem das Herz im Leibe lachte. Nur wenig mehr als fünf Minuten brauchte der Sieger für die reichlich 700 Meter Gefälle und die etwa 4,s km lange Strecke. Unglaublich, phantastisch damals diese Leistung, trotzdem mancher Mucker so trocken und hämisch bemerken musste : Na, wenn schon ! Wenns der nicht kann, wo er hier zu Hause ist ! O h armer Erdenbürger, dein Anschluss war verpasst! Denn ein Jahr später, als sie wiederkamen, als dann noch mehr dieser verrückten Bewegung verfallen waren (in zwei oder mehr Stunden gemächlich zu Berg zu steigen, als ob kein Wässerlein zu trüben wäre - und dann wie die Wilden zu Tal zu jagen, wie wenn der leibhaftige Teufel im Genick sässe), da kamen der Vitter Zogg aus Arosa, der Hubert Salcher von Innsbruck und der Partenkirchner Jägersmann Kar1 Neuner und fuhren zusammen mit den Einheimischen Rudi Fritz und Emil Walch noch schneller als der Schneider im Jahr zuvor. Wohlgemerkt : als Ausländische 1) ! ! - Auf 4,55 Minuten steht jetzt der Rekord, für die gleiche Strecke ! Und so geht es weiter. Jahr für Jahr immer das Gleiche, vom GalziggVorgipfel zum Mooser Kreuz. Offenes freies Gelände bis zur gefürchteten Wächte am Steilhang, um den grossen Stein herum, hinunter auf den Ziehweg scharf nach rechts abbiegend und dann vorbei am Feldherrnhügel durch


Marroni ganz heissl

p h o t o : OT. H. Hoek


coupiertes Gelände zum Ziel, wo die Dorfmusik spielt. 1930 sind es wieder sieben, die die Bestzeit des Vorjahrs unterbieten. Walter Prager-Davos (also neuerdings kein Einheimischer) schafft zusammen mit drei anderen Auswärtigen und drei Arlbergern weniger, reisst in 4.37,6 Minuten das Zielband. Wie stände heute die Bestzeit, wenn nicht der Hannes mit einigen ganz listigen Kniffen den Parcours länger gemacht hätte. Denn zwei Jahre später liegt die Zeit Otto Furrers für die jetzt 900 Meter Höhendifferenz bei 5,19,2 Minuten, nachdem der Zermatter ein Jahr früher (1931) bei den Jubiläumsrennen des SC Arlberg unter weniger günstigen Verhältnissen 5 . 4 2 , ~ Minuten gebraucht hatte. Für diese längere Strecke, die jetzt Standard 1) bleiben wird. Vergleicl-ie zwischen der ersten Dampfeiseiibal-iii und einer modernen elektriscl-iei~Schi-iellzugslokomotive sind keine Vergleicl-ie für diese kurz skizzierte ungeheure Entwicklung, die das Skifahren, das Abfalirei-i genommen hat. Zugegeben, aucli das Werkzeug wurde besser, der Ski, die Kanten, die Bindung, das Waclis. Aber trotzdem ... es ist unglaublicli, welche Fortschritte die Technik, die Fal-irart macl-ite. Selbst Arnold Luiin liat dies wohl kaum in seinen külinsten Träumen für möglich gehalten, als er damals seinen Feldzug begann, als er zum grössten Schädling des Skisports gestempelt wurde. Oder frage man einmal den Mann, der ebenfalls zu den eifrigsten Verfechtern der Bewegung gehörte und aucli heute i-iocli gehört, den Schneehaseiiredaktor l~öcl-istpersönlicl-i.Selbst er, der bestimmt nie langsam war, l-iat wohl (Halid aufs Herz, Amstutz) eine solcl-ie Steigerung des Tempos, eine solche Verfeinerung der Fahrart bis in die Millimeter der gezogenen Schwünge nie für möglich gehalten I). « Keine Beweise auf solchen Standardstrecken ! 1) wird wieder der Mann mit dem engen Horizont sagen. Keine Kunst das ! 1) wenn Tag für Tag, Woche für Woche auf der gleiclien Route trainiert wird. Monatelang sitzen die Burschen in den Hängen und beäugen sorgfältig jeden Buckel und Mugel, studieren jeden Knick, jede Ecke. Gewiss ! Vorteile wird immer der Eingeborene haben. Aber entscheidend bleibt dennoch das positive Können. Umsomehr wenn dieser Vorteil der genauen Streckenkennti-iis vor der Konkurrenz durch Freigabe der Abfahrt zum mehr oder weniger kurzen Training und Kennenlernen der heikelsten Stellen ausgeglichen wird. Es wurde noch vor garnicl-it so langer Zeit sehr energisch dafür geworben, die Strecke eines Abfahrtslaufes. absolut zu sperren bezw. erst am Abend vor dem Rennen bekani~tzugeben. Einverstanden, wenn dies möglich ist, wenn icli also jeden Teilnehmer durch ihm im Prinzip unbekanntes Gelände schicken kann. Also unter gleichen Bedingungen für alle. Denn - wir wollen uns darüber vollkommen klar sein, dass folgendes nicht fair bleibt - sperre ich beispielsweise die Standardabfahrt vom Lauberliorn nach Innerwengen vor einer grossen Konkurrenz, meinetwegen dem Märzrennen, und setze dann den Scl-ilunegger Hans gegen einen guten ((

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1) Hand aufs Herz - diese Steigerung haben wir nie erwartet - aber sie freut uns doppelt. Die Geister, die wir riefen, werden \vir nicht mehr los ! Schriftleitung.


Photo : Dr. H . Hoek

Bruchharst

Oesterreicher ein, der aber noch nie im Berner Oberland weilte, so wird der Wengener, wenn er nicht ganz grosses Pech hat, immer dank seiner grösseren Ortskenntnis schneller sein. Solches wird dem grössten Laien einleuchten. Dagegen ein Beispiel, das beweist, dass unter ganz bestimmten Umständen die Geheimhaltung der Route möglich ist. Alljährlich führt einer der «Väter» der Abfahrtsbewegung, der Akademische Skiclub München, unter den akademischen Skiclubs Deutschlands und Oesterreichs einen Mannschaftskampf durch. . . Im Grunde genommen soll jedes Jahr eine andere allen Teilnehmern unbekannte Strecke gewählt werden, die erst am Abend vorher bekanntzugeben ist. Dazu muss die Route der Tradition entsprechend sehr schwer sein. Im vorigen Winter ging der ASEM nach Kitzbühel. Anfangs


schwere Sorgen bei der Rennleitung, guter Rat schien teuer. Immer wieder landeten wir beim Suchen nach etwas ganz besonderem Unbekannten am Blaufeld und am Stichelberg oder sonst wo am Hahnenkamm auf einer der vielen Kitzbühler Standardrouten. Bis scliliesslich der einheimische Matador Hansjörg Schlechter uns eiiien fabelhaften Tip gab. Und Arno Kirsten, einer der alten Herrn des ASEM, der verantwortlicli zeichnete, schwenkte, nachdem er wohl oder übel im oberen Teil auf die Blaufeldabfahrt liatte zurückgreifen müssen, in Hänge ein, die iil Reiiiiei~noch nie befahren wurden und wohin sich nur ganz selten ein Tourenfallrer verirrte. Selbst die Einheimischen kameil nie in diese sehr scliwereri und coupierten Steilhänge, die das allerletzte aus den ICiiochen ziehen. Die Sache klappte damals fabelhaft, jeder Teilnehmer war überrascht und zugleich begeistert. Doch wie lange noch wird der ASEM solche lierrliclie Strecken finden, denn bestimmt wird der SC Kitzbühel im kommeilden Winter ein Rennen auf dieser neueil Akademikerroute abhalten. Wenn wer einmal wo Blut geleckt. . . Seien wir uns klar darüber, dass sich immer mehr der normale Reniibetrieb auf Staildardstrecken 1) wird abspiele11 müssen (denn sc11liesslicl-i kann ich mit meineil Läufern niclit in die Pyreiläeii ziehen, um allen gänzlichst unbekannte Abfallrteri vorzusetzeil !), zumal auch das Gefahreiimoment eine ganz wichtige Rolle mitbringt. Jeder Wiiitersportplatz und jeder Klub muss sich allmählich dazu verstelieii, eine einwandfreie und ungefährliche Piste herzurichten. Womit auch wiederum nicht gesagt ist, dass nun etwas Unnatürliches geschaffen werdeii soll. Es darf keineswegs soweit kommen, dass eine Bahn gesclilagen und eingeebnet wird, die letzten Endes dazu zwingt, die Abfahrt zum Schema zu machen. Deiiii an und für sich schon bringen solche Standardstrecken den grosseii Nacliteil mit sich, dass alles hart, knüppelhart ausgefahren wird. Der Weclisel von Hart- und Weichschnee fehlt fast gä~izlicli.Der Fahrer der nur hier trainiert wird einseitig, was sich eines Tages stark bemerkbar macht, wenn der Streckei~cliefbeispielsweise plötzlich die Fahneil in eine Variante steckt, die nicht ini Zuge dieser Heerstrasse liegt. Dan11 ist Hopfen und Malz verloren ! Und jetzt komme ich auf das Wesentliche. Es wird immer ausschlaggebend sein, wie der Parcours auf diesen Standardrouten ausgesucht und mit den blauen Pflichttoren ausgeflaggt wird. Tore, die die Läufer zwingen, einen bestimmten Weg zu nelimen, aii gewissen Stellen überraschend abstoppen und scl~wingeiizu müssen und eben Varianteil einzuhalteil, die niclit im Laufe der normalen Strecke liegen. Abgesehen davon, dass auf diese Art und Weise Gefaliren ausgeschaltet und ungestümes Bolzen vermieden werden soll, schafft ein geschicktes Setzen der blauen Fahnen stets eiiien gerechten Ausgleich und wird dem Könner immer den Vorteil geben, den er verdient. Ich halte es nicht für richtig, wie dies in den letzten Jahren so oft der Fall war, schon für das Training die Pflichttore in irgend einer Form zu markieren. Die Routenwahl sollte stets die letzte Uberrascliuiig bleiben. Mit dem Kopf muss auch ein Abfahrtsrenneil werden. Die Augen ((


Photo: Dr. H . Hoek

Spur der Herde

müssen stets vorne sein. Nichts darf gedankenlos und schematisch geschehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an einen recht lehrreichen Fall, der im vergangenen Winter beim Abfahrtslauf am Kreuzeck bei GarmischPartenkirchen passierte. Im unteren Teil der Abfahrt zur Talstation, die als « Standardstrecke )) für fast alle grossen deutschen Abfahrtsrennen gewählt wurde und in Zukunft auch gewählt werden wird, war ein Tor so gesetzt worden (anders wie in den Jahren vorher), dass man etwa 5 bis 6 Sekunden durch direkten Schuss gegenüber der normalen ausgefahrenen Bahn gewinnen konnte. Alle guten Fahrer wählten diesen praktischen Abschneider, wogegen


Photo: Dr. H . Hoek

Die Spur von Gestern

die (( blinden Hessen gleichmässig ihre zwei Kreise zogen, wie sie es im Training einexerziert hatten. Seelos und Hans Hauser hatten den Anfang gemacht, die guten Einheimischen folgten ihnen nach. Also . . . Versuchen wir unseren Rennbetrieb im grossen ganzen auf diese Standardstrecken zu konzentrieren. Nicht nur, weil damit die Organisation der Konkurrenz eine wesentlich einfachere Angelegenheit ist, weil vielleicht aus Gründen, die mit der Sicherheit zusammenhängen, dies heutzutage mehr denn je notwendig sein wird, sondern auch weil - weil wir Rennläufer uns Tourenläufern und den anderen aus der grossen Masse noch etwas ))


Photo : Dr. H . Hoek

Bei Davos

übrig lassen wollen, wo man mal nicht auf rote vergilbte Fahnen trifft, wo man keine Heerstrasse vorfindet, die ausgefahren und ausgeschwungen ist. Denn schliesslich ist das frischfröhliche Umhertoben ohne Hemmung, ohne Startfieber im Pulver und Firn immer noch das Herrlichste und Schönste für uns Skifahrer. Vermeiden wir es, den Rennbetrieb in die Regionen des einsamen Hochgebirges zu tragen, lassen wir die Berge und Pässe, die noch nicht beleckt wurden, frei, denn, wenn wir alle wie der ASEM Jahr für Jahr suchen wollten, oh Grausen ! - Und letzten Endes muss dem alten Rennfuchs die Möglichkeit bleiben, sich irgendwo und irgendwann in der Einsamkeit seinen Bau zu suchen und die Fährten zu ziehen . . .


DIE KOMBINATIONSFRAGE von

F. SCHULER. Techi~ischer Leiter des Schweizerischen Skiverbandes Die Frage der Kombination ist seit Jahren ein aktuelles Thema, dern wir in den Spalten des Schneehasen von jeher grossen Raum zur Verfiigung gestellt haben, in der Meinung damit eine sportliche Lösung finden zu helfen. Im !etzten Schneehasen erschienen drei Arbeiten, die zu neueil Vorschlägen Anregung und Stoff gegebzn haben. W i r bringen in diesem Jahrgang wieder zwei umfangreiche Arbeiten, die uns eiiieii Schritt weiter bringen. Der Kommission, welche vom Kongress des internationa!en Skivei-bandes in Paris zur Abklärung dieser Frage gewählt wurde, werden die zwei nachfolgenden Arbeiten vielSchriftleitung. leicht eine neue Basis schaffen.

Einleitung : Die Kornbiiiierte-Wertuizg im Sltisport ist eine vielseitige Frage, welche selzr verschieden betirteilt wird. Dies illustrieren am besten die vier im Jahrbuch des SAS erscliieiieiiei~ Beiträge l). Dr. Roesen, Dr. Martin, Dr. Amstutz und Redaktor Erb haben darin ihre Auffassui~gen vertreten, wobei jeder der Herreii weseiltlich verschiedene Gesicl-itspunkte hervorhebt. DY.Roesen, SAS befasst siclz am eisigeliendsten niit verscliiedene~i Faktoren in der Form einer Koizstatieruiig der Uiizulänglichkeit der bisherigen Berechnurigs-Systeme und der Forderung nach einem eii-ilieitlichen System. Dabei soll jede Disziplii~ der effektiven Leistung eiitsprecliend gewertet werden. Die prozentuale Gleichstellung der Disziplis-ies-i mit Bezug auf die Bestleisturig erachtet er als unrichtig. 10 0/o der Bestleistung im Langlauf und 10 0/o derjenigen ii-i Abfahrt oder gar in Slalom sind an sich niclit gleichwertig als Leistutig, und können daher niclit durch das gleiche Notengefälle ausgedrückt ~xierdesi.Dr. Roeseii ist im Prinzip für die Kombinatios-i, leliiit sie jedoch ab, solange die richtige Gegenüberstellung der Cisziplii~ennicht möglicli ist. DY. A/ia~tin,Wien vertritt den Standpui-ikt des OSV, welcher in den neuen österreichisclzen Tabellen niedergelegt ist. Er bejaht die Kombination unter Aiiwetidung eines gleichen Systems, uiid was besonders zu beachten ist, bei gleicher prozei-itualer Abstufung iii Bezug zur Bestzeit für alle Disziplii-ien. Dies widerspricht deiz Ausfi'ilzruiigen von Dr. Roeseiz. Hier ist ein Jrrtum Dr. Martin's festzuhalten : er schreibt, mildere Bewertung der Abfahrt gegenüber Langlauf gereiche der Abfal-irt zu Vorteil in der Kombii~ation. Dies trifft i-iiclit zu, sondern gerade das Gegenteil, wie dies an anderer Stelle gezeigt wird. Hierin liegt aber eiltsclzieden ein Kerslpui-ikt zur Lösung der ICombinationsfi-age. DY. A ~ I I S ~ und ZL Red. ~ XE h sind weniger für die Kombination eingestellt. Sie vertreten aber ilii-e Auffassungeii mehr gefül~lsmässig.Dr. Amstutz spricht für die Zv~eierkombiiiatioii, während Red. Erb die Einzelmeisterschaft in Erwägung zieht. I)

Schiieehase Bd.

I,

Ni. 3, Seite 144 und Bd.

2,

Nr. 6, Seite 185 f f .


Aus diesen Arbeiten geht die Vielseitigkeit der Frage deutlich hervor. Es stellt sich aber auch heraus, dass die Vielseitigkeit im Urteil in den einseitigen Ausgangspunkten begründet liegt. Hier kann nur eine ganz gründliclie und systematische Behandlung des Fragenkomplexes zu einem wirklichen Fortschritt führen. Wenn eine Lösung erreicht werden soll, so müssen alle wiclitigeii Faktoren in Betracht gezogen und einander gegenüber gestellt werden: I . Kombinatiori im Sport ; Sinn und Zweck ; 2. Kombination im Skilauf ; Mögliclikeiteii, Zweckmässigkeit, Notwendigkeit ; 3. Prinzip der Kombination ; Leistuiig, Wertung, Vergleicliuiig ; 4. Die bisherige internationale Wertung im Skilauf und die österr. Tabellen ; 5. Anwendung des Kombinationsprinzipes auf deii Skilauf; 6. Lösung des Bereclinungsmodus um die Aiiweiidung des Kombinatioiisprinzipes auf den Skilauf zu ermöglichen.

I. KOMBINATION (MEHRKAMPF) I M SPORT Hat Kombination, Ermittlung einer Rangierung nacli verschiederiartigen Leistuilgen Sinn und Zweck? Unbedingt ja! Es liegt im Interesse einer gesunden Sportentwicklung, die sportliche Vielseitigkeit zu pflegen. In den letzten Jahren ist der Individualismus und damit das Spezialistentum zu weit getrieben worden. F ü r das allgemeine Volkswolzl ist die vielseitige sportliche Ausbildu~zgwertvoller. U m dafür einen Masstab und einen Aiisporn zu erhalten ist dalier eine Kombination zwischeii verscliiedenartigeii Leistungen voll und ganz berechtigt, sofern sich dieselben gegeneinander ins Gleicligewicht bringen lassen. Es ist absolut irrig, dass Leistungen, welche in ihrer Art verschieden sind, einander gar nicht gegenüber gestellt werden können. Beispiel : die leiclitathletischen Disziplinen, Hochsprurig und roo m Lauf haben in ihrer Art gar nichts miteinander zu t u n ; ebenso Skisprung und Skilanglauf. Und doch sind alles menschliche und sportlich wertbare Leistuiigen, welche schon lange kombiniert worden sind. Durch Erfahrung ist man sogar zu relativ befriedigenden Resultaten gelangt. Ebensogut kann man natürlicli irgendwelclie andere menschliclie Leistungen einander gegenüberstellen, sofern man den richtigen Vergleichsmasstab findet. Dieser kann iiicht gesetzmässig gefunden werden, sondern iiur empirisch, durch Erfalirung und unter ständiger Anpassung an die Entwicklu~ig der einzelnen Leistungsarten, welche kombiniert werden. Das Letzte ist besonders zu beachten, da die Leistungen in den verscliiedenen Disziplinen sich je nach Entwicklung im Verhältnis zu einander ändern können. Beispiel : Entwicklung Langlauf/Sprunglauf. Der Sprunglauf hat in den letzten Jahren eine viel stärkere Entwicklung durchgemacht als der Langlauf. Als Folge davon fällt die heutige Wertung zu sehr zu Gunsten des Langlaufes aus, was heute sogar manchen Springer von der Kombination abhält. Dies wird an anderer Stelle erläutert !


Ebensogut wie man Springen und Laufen einander gegenüber stellen kann, ist dies auch mit Fahren (Abfahrt und Slalom) möglich. Es ist kein stichhaltiger Grund, diesen Mehrkampf abzulehnen, bloss weil man bisher keinen befriedigenden Vergleicl-ismasstab gefunden hat. Es wäre meines Erachtens eine Hemmung der Entwicklung, wenn man hier halt machen wollte. Zum Nutzen einer gesunden Entwicklung zu sportlicher Vielseitigkeit darf der Aufgabe nicl-it ausgewicl-ien, sondern muss sie gelöst werden. 11. K O M B I N A T I O N IM SKILAUF a) Möglichkeiten : Der Skilauf kennt drei Grunddisziplinen : Springen - Laufen - Fahren (Abfahrt und Slalom). Es ergeben sich daraus verschiedene Mehrkampfm~~lichkeiten = 2 Disziplinen. Springen - Laufen --- 2 - 3 Disziplinen. Springen - Fahren = 2 - 3 Laufen -- Fahren springen-~aufen'-Fahren = 3 - 4 )I

))

b) Zweckii7iissigkeit : Bisher sind international anerkailnt die Kombii-iationei-i: Sprunglauf/Langlauf und Abfal-irt/Slalom. Sie dienen unter anderm zur Ermittlung von Landesn~eisterscl-iaften. Diese Lösung ist nicl-it befriedigend und zwar abgesehen von den Berechnungsunzulänglichkeiten, weil sie nicht zweckmässig ist. Sie wird weder dem Mel-irkämpfer noch dem Spezialisten gerecht. Der Mehrkämpfer ist zu sehr der Zufälligkeit ausgesetzt; er braucht mehr Aufl-iolui~gsn-iöglicl~keit und vielseitigere Leistung. Für den Spezialisten ist die Meisterschaft in der Zweierkombination schon fast unerreichbar, spez. bei Sprui-iglauf/Las-iglauf. Leute wie Prager, Lantschner, Zogg, Hauser, Julei-i, Feuz, etc., gewinnen einen Drei- oder Vierkampf mit mehr Aussicht als einen Zweikampf und zudem wird damit eine höhere Gesamtleistung (z. B. für eine Landesmeisterscl-iaft) verlangt. Dagegen gelangen Spezialisten wie Kaufmann, Chiogna, Reymond, etc., auch Läufer und Abfahrtspezialisten, in der Zweierkombii-iation nicl-it an die Spitze, stellen aber in ihrer Disziplin eine Sonderklasse. D a heute die Spitzenleistungen in allen Disziplinen auf l-ioher, wohl fast ebenbürtiger Stufe stehen, ist dem Mehrkämpfer, dem vielseitigen Skisportler eine Kombination aller Disziplinen besser angepasst. Anderseits dem Spezialisten die Einzelmeisterschaft, weil er sonst nie zur verdienten Anerkennung gelangt. Für den Dienst am vielseitigen Sport, für die Volksgesundl-ieit ist der Mehrkampf als Ansporn eine Notwendigkeit. Für die Leistungsfähigkeit und für die Behauptung der Nationen an internationalen Wettkämpfen sind Spezialisten notwendig, ferner auch für die Hebung des Niveau in den einzelnen Disziplinen. Es muss also in beiden Richtungen vorgegangen


werden, u m alle fähigen Leute heranzuziehen und ihre Fähigkeiten entsprecheiid entwickeln zu können. In der Folge ist als zweckmässig arizuspreclien : Mehrkampf mit allen Disziplinen parallel mit Einzelmeisterschaft in jeder Disziplin. Bezüglich Organisation bietet dies zudem die rationellste Lösuilg. (Ra~igierungjeder Disziplin wird so schon immer durchgeführt. A n Stelle von event. zwei Zweierkombinationen tritt eine Kombination.) Ferner ist es iiatürlich, dass in Ländern, -\voalle Disziplinen gepflegt werdeii, die Landesmeisterschaft aus allen Disziplinen liervorgelit. C) Notwendigkeit : U m sicli auf Laiidesrnehrkampfmeisterscliafteri vorbereiteil zu köiiileri, muss dem Wettkämpfer Startgelegenlieit zum Mehrkampf geboten werden. Hier treten iluii die Verhältnisse in Ersclieiiiung, welche verscliiedei~eKombinatioiismöglichkeiten notwendig maclieii. Felileii einer Schanze, Abfahrtsstrecke oder Slalomliaiig, Zeit etc., diktieren für maiiches Reniieii die Icombinatioiiszusammeristcllung. W e n n nun eine befriedigeiide Lösui~g für die Dreier- resp. Viererkombiilation gefunden ist, so trifft dies für jede Zusammeiistellung unter den Diszipliiien automatisch ZII. Sprunglauf und Slalom dürfte unter anderm eine selir dankbare Kombination werden. Springer können sich gut ilebeillier im Slalom ausbilden. Zeitlich lassen sicli die Läufe gut zusammeiistellen und für das Publikum sind beide iiiteressant. 111. PRINZIP DER I<OMBINATION I M ALLGEMEINEN Es stellt sich nun die Frage, wie Fzö1171en verschiede~~artigeLeistungen befriedigend honzbiniert werden? U n d zwar mit allgerneirier Geltung für jeden Sport.

Durcli Ubung, durch Training werden heute in allen Sportzweigen Leistungen aufgestellt, welche der Ungeübte im allgemeinen niclit erreichen kann. Diese Leistungen sind in ihrer A r t sehr verschieden : Sie können Dauerleistuiigen, Sclii~elligkeitsleistiingen, Icraftleistungen, Gescliickliclikeitsleistungen, etc., sein, sind also einander nicht direkt gegenüberstellbar. b) W e r t u n g : Aucli die Leistuilgsmessung ist selir verschieden : Längenmass, Zeitmass, Noten, etc. Aus dieser direkten Leistungsmessung ergeben sicli ganz verschiedenartige Resultate, welche daher für eineil Vergleich ilicht direkt miteinander verbuiideii werde11 können. Ebensowenig kann die Rangfolge in den Disziplinen zur Vergleichurig liera~igezogenwerden, da diese mit den effektiven Leistungen unter Umständen überhaupt nichts zu tun hat,


C) Ve-leiclzu~zg : Es gilt dalier unbedingt folgeildes : Verschiedenartige Leistungen, welche für sicli befriedigend bewertbar sind, müssen auf einen genzeinsclzaftliclzen N e n n e r gebracht werden, um einander gegenüber gestellt werden zu köniien. Sie müssen also auf eine gemeinsanie Skala abgestimmt werden. Erste Bedinguiig für sportliche Gerechtigkeit ist selbstverständlich, dass die Umreclinui~gvon Leistuiigsmass in Noten in jeder Disziplin nach dem gleiclzen S y s t e m erfolgt. Fig. I1 gibt Aufschluss, welchen Einfluss (Verscl-iiebung) das Umrechnungssystem (Gerade oder Kurve) auf das Verl-iältnis Leistung : Note hat. Dabei gilt, dass verscliiedenartige Leistungen unmöglich im gleichen Prozentsatz der Bestleistung einander in der Bewertung gleich gestellt werden können, selbst wenn die Bestleistungen einander gleicli wärei-i. Deutlicher ausgedrüclzt heisst dies : Die Bestleistung und sportlicl-ie Mindestleistung liegen in den verschiedenen Diszipliiien jedes Sportes verscliiede~iweit auseinander ; sie müssen dementsprechend dem gemeinschaftliche~i Nenner (Wertungsskala) angepasst werden. Diese Abstufung und Anpassung ist nur auf Grund von Beobachtung jeder Disziplin und auf Grund von stäi~digeriErfahrungen möglich. Ganz besonders ist dabei zu beachten, dass diese Spanne zwischen Bestleistung und sportliclier Mindestleistung in einer Diszipli~i mit der Entwicklung derselben ändern kann. (Beispiel : Skispruiig und Langlauf.) Dementsprechend muss ständige Anpassung an dei-i gemeinsame11 Nenner erfolgen, was leichte und rasche Anpassungsf¿ihigkeit des Rechenmittels voraussetzt. ,

B P M 1-3 W 1-3

-

Bestleistung

I = Laufzeit p = Punktzahl verschied. Mindesf-leistungen verschied. Wertungslinien.

= Höchstpunktzalil = =

B-P = Nenner (Punktskala) B-M I - 3 = 3 verschied. LeistungsSpannen.

Verschiedene Mindestleistungen haben verschiedene Wertungslinien zur Folge. Durch Verschiebung von M kann p zu 1 auf den Nenner verschoben werden ( p 1-3) ; durch Anpassung von M wird also p reguliert.


In andern Worten : es muss für jede Disziplin zur Bestleistung eine sportliche Mindestleistung festgelegt und ständig der Entwicklung angepasst werden. Die Anpassung muss möglich sein, ohne das Berechnungssystem zu ändern. Graphische Darstellungen vermitteln darüber die beste Aufklärung. Statt einer geraden Wertungslinie kann auch eine Kurve in Frage kommen, und zwar konvex oder konkav zur Geraden und mit unendlich vielen Möglichkeiten in Bezug auf die Krümmung der Kurve. Es ist aber wie erwähnt Grundbedingung für sportliche Gerechtigkeit, dass bei einer Kombination von Leistungen jede Disziplin nach dem gleichen Systeni, also entweder alle nach einer Geraden oder alle nach einer Kurve umgerechnet werden. Andernfalls entsteht allein durch die Umrechnung eine Verschiebung der Noten, was sich zu Gunsten oder Ungunsten eines Wettkämpfers auswirken kann. Vergleiche Fig. 11, V und VI. Dies ist sportlich absolut unzulässig. Fig. 11.

Es ist aus der Figur I1 leicht ersichtlich, dass die gerade Wertungslinie die einfachere Lösung zulässt als die verschiedenen Möglichkeiten bezügl. der Art der Kurve und deren Krümmungen sowie bezüglich deren Berechnung. Da durch Schwenkung der geraden Wertungslinie bei M die Leistung zur Skala verschieden eingestellt werden kann, ist ein Abweichen von der linearen Wertung nicht nötig, umsomehr, als es sehr schwer halten dürfte, die wirklich der Leistungsabstufung gerecht werdende Krümmung der Kurve herauszubekommen, geschweige deren rechnerische Ermittlung. Eine Tatsache ist hier besonders festzuhalten : Durch Verschiebung von M nach unten, d. h. durch Verlängerung der Leistungs-Spanne, also mildere Bewertung einer Disziplin, wird nicht diese in der Kombination besser gestellt, sondern die andere, die strenger bewertete Disziplin. Wie schon eingangs erwähnt, hat Herr Dr. Martin hier irrtümlich die gegenteilige Auffassung vertreten, indem er im SAS-Jahrbuch schreibt, dass durch die mildere Bewertung der Abfahrt diese gegenüber dem Langlauf in der Kombination in Vorteil gesetzt werde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, wie dies aus Fig. I11 deutlich hervorgeht.


Es trifft wohl zu, dass bei der rtzildereiz Bewertung z. B. der Abfahrt mehr Fahrer eine Note erhalten. Dies bedeutet sclzeinbar für die Fahrer einen Vorteil in der Kombination. In Wirklichkeit sind es aber wieder die Läufer, welche dadurch begünstigt werden. Denn je mehr schwächere Fahrer (meist bessere Läufer !) in die Kombination hineinkommen, uinsomehr werden die guten Fahrer benachteiligt, weil umsomehr Läufer noch Noten in der Abfahrt erhalten und dadurch ihre Kombinationsnote verbessern. Je schärfer dagegen die Abfahrt bewertet wird, umsomehr fallen die Läufer in der Abfahrt aus oder zurück. Vor allem ist aber zu beachten, dass für die Kombination effektiv nur die bessern Leistungen in die Entscheidung fallen. Für die obere Hälfte der Leistungen gilt, wie aus Fig. I11 ersichtlich ist, unbeschriinkt, dass die mildere Bewertung einer Disziplin der strenger bewerteten Disziplin i i ~der Kombinatiolz zu Gute kommt. Die Anpassung von M zu B muss durch Erfahrung erfolgen, nachdem ein annähernder Wert gefunden ist. Sie wird durch eine Verhiiltniszahl zur Bestzeit festgelegt. Fig. 111.

U)

L = Läufer F = Fahrer

Langlauf.

f und 1 zeigen, dass die mildere Bewertung der Abfahrt dem Läufer zu Gute kommt nicht dem Fahrer.


IV. BISHERIGE KOMBINATIONSERMITTLUNG BEIM SKILAUF Wie werden beim Skilauf heute die verschiedenen Disziplinen an sich gewertet und wie wird die Kombination berechnet? Es kommt hier nur die internatioilal anerkannte Berechnung in Frage, sowie diejenige nach den österreichischen Tabellen. Eine genaue Gegenüberstellung gibt wertvolle Aufschlüsse :

Die Bewertung erfolgt mit Hilfe einer Gesamtnote, zusammengesetzt aus Einzelnoten, welche ihrerseits basieren auf : Längeil-Note und Haltungsnote. Längen-Note : Beispiele aus den internationalen Tabellen. Länge Note 50 ni . . . . . . . 20 40 m . . . . . . . 16.4 3 o m . . . . . . . 12.8 2 5 m . . . . . . . 11 22.5 n1 . . . . . 10 Darunter . . . . . . o

Länge 70 ni . . . . . . . 6om ....... 5om ....... 40m ....... 35m ....... 30 m . . . . . . . darunter . . . . . . .

Note 20

gestürzt . . .

Note minus 10

17.5 15 12.5 11.2 10

o

Haltungsi~ote: Note Note Gestanden . . . . . . . . zo bis 8 Gestürzt . . . . minus 8 bis minus 10 wobei 8 eine sehr schwache Leistung darstellt. Im Sprunglauf kann also eine scliwacl~eLeistung noch 50 O/o der Bestnote erhalten und ein gestürzter Sprung noch 25 - 50 % der Bestnote. Es entspricht dal~erdas Verhältnis B zu M wie B : B - I O O B. Langlauf:

Es wird die aufgewendete Zeit gemessen und danach rangiert. Fur die Kombiilatioil wird die Zeit nach internationaler Tabelle in Noten umgerechi~et. Beispiel : Bestzeit 60 Minuten . . . . . . . . . . . . = Note 240 70 1) . . . . . . . . . . . . . - 1) 170 80 1 . . . . . . . . . . . . . - » 109 90 » . . . . . . . . . . . . . - 1) 50 I00

1)

.............

-

))

0

M ist also Bestzeit und ca. 65 0/o der Bestleistung. Die Punktskala fällt somit rascher ab als beim Sprunglauf. Die Wertung ist bei Sprunglauf und Langlauf annähernd linear.


Bein1 Sprunglauf ergibt sich je iiacli Anzahl der Sprünge und Sprungricliter die Höchstpunktzalil 360, 240 oder 160. Diese Höclistpunktzahl ist praktisch nicht erreichbar. Im Langlauf wird fiir die Bestleistung die Höclistpunktzahl des damit kombinierten Sprunglaufes voll erteilt. Dies bedeutet eine Bevorzuguiig der guten Läufer, wie aus der Fig. IV ersiclitlicli ist. Langlauf.

L

=

S

=

Fig. IV.

P'

Läufer Springer

P2

= =

Höclistpuriktzahl irii Langlauf Höchstpunktzahl im Spriiiiglauf

s uricl 1 zeigen die ~iilgleicl-ie Verschiebung.

Die Noten werden aus einer Zahleiitabelle ermittelt, welclie zu grosse Intervalle aufweist, da nur auf 1 2 bis 17 Sekundeii geiiau abgelesen werden kann. Aus den vorausgelieiidei~Ausführungen gelit liervor, dass die Bewertung des Sprunglaufs milder abfällt als diejenige des Langlaufes, was einen Vorzug für deii Langlauf ergibt. Es begünstigen also verscl~iedeiie Faktoren den Langläufer. Diese Abstufung war vor ca. 6-8 Jahren vielleicht richtig, ist es aber lieute niclit mehr, da die Leistungen des Sprunglaufes in diesen Jahren gewaltig gestiegen siiid. Sprui~g-leistuiigen,welclie damals Spitzeiileistungen waren, siiid heute nur mehr Mittelklasse. Abfahrt : Hier ist die Zeit massgebeiid für die Rangierung. Für die I<ombination wird die gemessene Zeit nacli der Formel Bestzeit : Laufzeit inal IOO Punktzahl in Punkte iimgerecliiiet.

-

))

Beispiel :

Zeit Bestzeit : 6 Miii. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 " .................... 8 .................... 9 .................... ))

12

1)

....................

Note (rund) . -

100

-

86 75 67 50

-

= --

Diese Laufart wird nach dem gleichen System bewertet.


Beispiel :

Note

Zeit Bestzeit :

IOO

Sek

I10

1)

I20

1)

130 140 I50

1)

200

J)

))

))

.................... .................... .................... .................... .................... .................... ....................

-

=

I00

92 83.5

-

77

-

73 67 50

-.. -

Die Kombination Abfalirt/Slalom wird also nach einem ganz andern System berechnet als diejenige von Sprunglauf/Laiiglauf. Die Wertungslinie stellt eine Kurve dar, welche zuerst steil abfällt und zuseliends flacher verläuft. O b diese Kurve berechtigt, oder event. eine entgegengesetzte, und ob die Krümmung den tatsächlichen Verliältnissen entspricht, könnte hier näher behandelt werden. Davon kann m. E. Umgang genommen werden, wenn man ein einlieitliches System für alle Disziplinen einführen will. Es muss aber doch erwähnt werden, dass die bei den Spitzenleistungen steil abfallende Kurve dem heutigen Stand der Dinge nicht gerecht wird. Die Leistungen der Spitzenklasse sind lieute als Leistungen einander selir nahe gerückt und werden zur Hauptsache nur durch Zufälligkeiteii differenziert. Eine starke Punktunterscheidung ist daher nicht gerechtfertigt. Die effektiven Leistungsunterschiede treten heute bei den mittleren und schwachen Leistungen in Erscheinung. Hier hat wie beim Spruilglauf die Entwicklung eine starke Aenderung herbeigeführt. Wie aus der Figur V liervorgelit, sind die jetzigen Systeme ganz verschieden (vergl. I11 C, Text zu Fig. 11) und daher für eine Kombinatioii aller Disziplinen niclit verwendbar. Es erübrigt sich, hier noch auf die Nachteile der Ermittlung der Abfahrtund Slalom-Noten mit Logarithmen, etc., einzugehen, ebenso auf die mangelhafte Anpassungsfähigkeit an die Entwickluilg der Disziplinen. Es ist hier notwendig die Oesterreichischen Tabellen einer nähern Betrachtung zu unterziehen. Die Tabellen I bis IX stellen ein einlieitliches Bewertungs-System dar. Langlauf, Abfahrt und Slalom sind nach dem gleichen System berechnet und zwar nach dem linearen. Zur Bestleistung wird die Mindestleistung für jede Disziplin festgelegt und zwar für alle Disziplinen Mindestleistung = Bestzeit und 50 % der Bestzeit. D a die verschiedenen Disziplinell versclziede~za~tigeLeistungen darstellen, kann eine zur Bestzeit prozentuale Gleiclisetzung der Leistungen, wie schon erwähnt, keine befriedigende Lösung bringen. U m aber die Leistungsspanne Bestzeit/Nullzeit verändern zu können, müssten die Tabellen erweitert oder neu berechnet werden und so in jedem Falle einer notwendig werdenden Neuanpassung. Jede Punktermittlung benötigt ferner mehrere Rechenoperationen (Additionen und Subtraktionen) : Ergänzung der Bestzeiten, Additionen der


Der Abfahrer

photo.: Dr. walter ~ m s t u t z


Resultate für Miiiuteii, Sekunden und Sekundeii-Bruchteile und Subtraktion der Ergänzung, etc. Die Tabellen weisen also verscliiedeiie Mängel auf. I . Langlauf ist im Vorzug. zu Sprunglauf und Slalom und Abfahrt je auf die übrigen Disziplinen. 2 . Notenermittlung mit mehreren Rechenvorgängen. 3 . Die Tabellen sind i-iiclit anpassungsfähig, ohne dass sie wesentlich erweitert urerden, weil die Mindestleistung mit 50 der Bestleistung festgelegt ist. 4 . Die Bestzeiten müssen fast immer ergänzt werden, um in die Tabelle zu fallen, was wieder die Ergänzung aller Punktzahlen notwendig maclit. Diese Mängel köi-inen durcli ein anderes Bewertungsmittel behoben werden.

V. A N W E N D U N G DES KOMBINATIONS-PRINZIPES A U F D E N SICILAUF W a s ergibt sicli nun, wenn man das unter I11 besprochene Kombinationsprinzip auf den Skilauf anwendet ? W i r liaben im Skilauf 4 Disziplinen, welcl-ie verscliiedenartige Leistungen darstellen. Es muss also für diese ein gemeiiischaftlicher Nenner gefunden werden. Der Sprunglauf wird iiinerlialb der Disziplin mit Noten gewertet, im Gegensatz zu allen ai-idern, bei welchen nach Zeit rangiert wird. Die Höchstnote ergibt sicli aus Anzal-il der Sprünge und der Sprungricliter : 360, 240, 160. Damit ist der Nenner gegeben. Zugleich aber auch das System. Denn die Wertung ist sowohl bei der Weiten- als bei der


Haltungsnote bis zur 50 prozentigen Leistung linear. Folglicli muss für die übrigen Disziplinen das gleiche System zur Anwendung kommen. Es handelt sich also iioch darum für jede Disziplin die Leistungs-Spanne Bestzeit bis Nullzeit festzulegen. Im Sprunglauf entspricht die Mindestleistung ungefähr der Bestleistung minus IOO % der Bestleistung. Langlauf ist jetzt gegenüber Sprunglauf in der Kombiiiation bevorzugt. Die Bewertung darf daher etwas milder gehalten werden, da dies dem SprungBestzeit plus 65 % Bestzeit lauf zu Gute kommt. Die bisherige Nullzeit kann auf IOO 0/o erhöht werden. Dadurch stellen sich Sprunglauf uiid Langlauf --=I : I . Die Erfahrungen mit Verwendung der Langlauftabelleri für Abfahrt haben gezeigt, dass bei gleichem Notengefälle wie beim Langlauf die Abfahrt in der Kombination zu stark hervortritt. Die Erfahrungen mit der Formel für Abfahrt und Slalom zeigen, dass der mittlere Teil der Kurve angemessene Resultate liefert, während der starkabfallende obere Teil die Abfahrt und den Slalom zu stark hervortreten lässt. W e n n eine Gerade durcli die mittlere Partie der Kurve gelegt wird, so ergibt sich eine Mindestleistung von Bestzeit plus zoo 74 Bestzeit. (Fig. VI.)

-

Fig. VI. P

Dies entspriclit also einem Verliältnis von Langlauf: Abfahrt = I : 2. Die bisherigen Erfahrungen mit Abfahrt uiid Slalom zeigen, dass das bisherige Verhältnis I : I dieser zwei Disziplirien den Slalom in Vorteil bringt und dass ein Verhältnis von I : I angemessener ist. Daraus ergibt sich Langlauf : Abfalirt : Slalom I : 2 : 3. Diese Leistungen Langlauf, Abfalirt und Slalom lassen sich als solche durcl; Vergleichung wichtiger Faktoren auch zahlenmässig erfassen. Es ergeben sich bei durchschnittliche?z Annahmen Verhältniszalileil für die verschiedenen Disziplir~en,welche sich mit der erfahrungs- und gefühlsmässigen Beurteilung decken. Es sind natürlich keine absolut richtigen

-



prozentual bestimmt ist. Hingegen spielt die Schwierigkeit einer Strecke eine grosse Rolle. Eine leichte Strecke kommt einer milderen Bewertung der betr. Disziplin gleich und hat daher eine Begünstigung der andern Disziplinen und eine Benachteiligung der betr. Disziplin zur Folge, wie dies schon erklärt worden ist. Sämtlicl-ie Strecken müssen einander also in Bezug auf Schwierigkeit ungefähr das Gleichgewicht halten. Durch die Absteckung kann dies immer annähernd reguliert werden. Die ~Vitterungsverl-iältnisse können aber in diesem Sinne ungünstig auf eine Kombination wirken. Dies ist in manchen Fällen nicht zu vermeiden, was aber sicher noch kein Grund ist, um die Kombination deswegen abzulehnen. VI.

BERECHNUNGS-SYSTEM F. U N D B. SCHULER

Aus den bisherigen Ausführungen und speziell aus Abschnitt V ergeben sich folgende Forderungen : I . Einhaltung des Prinzipes. Gleiches System mit Berücksichtigung jeder Disziplin. 2 . Anpassungsfähigkeit an die Erfahrungen und an die Entwiclzlung der einzelnen Disziplinen, ohne eine wesentliche Aenderung des Berechnungs-Hilfsmittels zu benötigen. 3 . Genauigkeit, um Interpollation zu vermeiden. Möglichkeit einer einfachen Interpollation. 4 . Ermöglichung der Arbeitsteilung um Zeit einzusparen. Das System Scl-iuler erfüllt alle diese Forderungen. Die Bewertung erfolgt für alle Läufe nach dem linearen System. Den gemeinschaftlichen Nenner bilden die Sprunglauf-Höchstpunktzahlen oder jede beliebige Punktzahl. 2 . Die Festlegung und Anpassung der Mindestwerte für die verschiedenen Disziplinen ist jederzeit nach den Erfahrungen möglich, ohne dass die Tabelle geändert werden muss. Geändert werden nur die Verhältniszahlen, welche international festgelegt werden müssten. Zum Beispiel: L : A : S = I : 2 : 3 oder I : 1.8 : 2.5, etc. 3 . Genauigkeit der Tabelle ist bei Langlauf = 3 Sekunden, Abfahrt = Sekunde, Slalom = Sekunde. 4 . Arbeitsteilung ist leicht möglich. 5 . Sämtliche Läufe werden nach der gleichen Tabelle berechnet, also für alle Disziplinen das gleiche Rechnungsmittel, was ein leichteres Einarbeiten ermöglicht. Die notwendigen Erklärungen sind in der Tabelle selbst enthalten. 6 . Zahlentabellen fallen weg. 7 . Rechenoperationen sind auf die Ermittlung der Mindestwerte beschränkt. 8. Jede gefahrene Zeit kann ohne Ergänzung abgelesen werden. 9 . Die Berechnungstahelle bleibt bei jedem Lauf als Aktenstück. I.


10.

11.

Die Kontrolle ist viel rascher durchführbar als bei Zahlentabellen. Mittels der Berechnungsformel können die Punktzahlen auch errechnet werden.

Die Lösung ist folgende : Es gelangt eine graphische Tabelle zur Anwendung. Vertikal ist eine Punktskala angeordnet, horizontal eine Zeitskala. Beide schneiden sich im Punkte S auf welchen die Bestzeit jeweils angegesetzt wird. Die Ablesung erfolgt mit Hilfe einer Wertungslinie oder mit Reisschiene. U m eine grosse Tabelle zu vermeiden, ist nur ein Ausschnitt aus der Punktskala gewählt, und zwar max. 60 Punkte. Die Zeitskala ist auf losen Zeitstreifen angebracht. Da die Punktskala beschränkt ist, muss die Spanne : Bestzeit bis Nullzeit auch geteilt werden. Dies geschieht durch die Tabellen-Nullzeit. Auf dem ersten Zeitstreifen wird Bestzeit und Tabelleil-Nullzeit markiert und der Streifen mit Bestzeit bei S auf der Tabelle befestigt. Nun kann zu jeder Laufzeit die entsprechende Punktzahl ermittelt werden. Wenn bis zur Tabellen-Nullzeit abgelesen ist, wird auf einem zweiten. Zeitstreifen die Fortsetzung über den ersten Streifen befestigt und die Ablesung fortgeführt. Die notwendigen Details sind aus der Tabelle ersichtlich und werden daher hier nicht angeführt. Beispiel für die Auswirkung der Öste~reich-Tabellen, System Schuler und der jetzigen internat. Berechnung. Kombination : Sprunglauf Abfahrt (Bestzeit 4 Min.) 5 Min. 30 Sek. Läufer A Note : 220 4 Min. 30 Sek. Läufer B Note : 180 Österr.- Tabellen Noten : A B Läufer : I 80 Sprunglauf . . 220 60 Abfahrt . . . . . I 80 Gesamtnote . . 280 360

System Schuler A B220 I 80 I95 225 41.5 405

Bish. int. Berech A B 220 I 80 I74 213394 393

B emerkung : Bei einem Punktunterschied von 40 Punkt im Sprunglauf ist ein Rückfall von A um 80 Punkt in der Kombination bei einem Zeitunterschied von I Minute in der Abfahrt nicht gerechtfertigt. Denn 40 Punkte Unterschied im Sprunglauf stellen einen grössern Leistungsunterschied im Sprung dar, als I Minute Differenz in der Abfahrt. Bei der internat. Berechnung kommt dies nicht genügend zum Ausdruck, während die Berechnung nach System Schuler den Leistungen entspricht. Eine noch genauere Anpassung nach den Erfahrungen kann mit Hilfe dieses Systems dauernd erfolgen, ohne dass am Berechnungsmittel etwas geändert werden muss.


ERGÄNZUNG U N D ZUSAMMENFASSUNG U m die Arbeit zu vervollständigen und entscheidende Gesichtspunkte für die Lösung der Frage besonders klar hervorzuheben, sind folgende 4 Punkte noch zu beleuchten : I.

Notwendigkeit eines gleichen Umrechnungs-Systems für alle Disziplinen.

Grundbedingung für eine sportlich gerechte und zulässige Lösung ist die Anwendung des gleichen Umrechnungs-Systemes für alle Disziplinen : entweder alle nach einer Geraden oder alle nach einer Kurve. Dies ist unter 111, C und durch die Fig. 11, V und V1 eingehend erläutert. Sofern das heutige Noten-System des Sprunglaufes nicht geändert wird, so ist die lineare Umrechnung für alle Disziplinen gegeben. 2.

Aufwertung des Sp,runglaufes.

Unter IV, Kombination Sprung-Langlauf, ist durch Fig. IV dargestellt, dass der Langlauf gegenüber dem Sprunglauf aufgewertet ist und zwar ungleichmässig. Wenn für Abfahrt und Slalom ebenfalls die Höchstnote des Sprunglaufs als Bestnote angewendet wird, so sind dieselben ebenfalls aufgewertet. Es müsste nun gerechterweise der Sprunglauf dazu aufgewertet werden und zwar nach der Formel : Höchstnote - Bestnote mal Note plus Note = aufgewertete Note. Bestnote 240 - 200 Bsp. mal 180 plus 180 = 216 = aufgewertete Note zu Note 180. 200

Eine komplizierte und zeitraubende Rechnung. Diese kann beim linearen System unter Verwendung der graphischen Tabelle umgangen werden. Wie aus Fig. IV ersichtlich, ist die Aufwertung des Langlaufs ungleichmässig. Wird dieselbe jedoch gleichmässig vorgenommen, sodass Best- und Mindestleistung gleichviel aufgewertet werden, so bleibt dies ohne Einfluss auf die Rangfolge in der Kombination. Dies wird erreicht, indem bei Langlauf, Abfahrt und Slalom der Nullpunkt (Fig. IV = M ) bis zum befriedigenden Resultat hinausgeschoben wird, was zu einer parallelen oder gleichmässigen Aufwertung führt. Für die praktische Handhabung bei Rennen bedeutet es eine grosse Erleichterung und Zeiteinsparung, wenn die Aufwertung des Sprunglaufes umgangen werden kann. 3. Notwendiger Genauigkeitsgrad der Notenumrechnung.

Da die Anpassung der Leistungen in den einzelnen Disziplinen an den gemeinschaftlichen Nenner (Notenskala) nur auf Grund von Beobachtung, Vergleichung der Leistungen und Erfahrung möglich ist, nicht aber rechnerisch und daher nicht absolut, so ist die Berechnung der Noten auf


Aus den Asal-Rennen in St. Moritz

Punkt im Grunde genommen widersinnig. Eine Genauigkeit auf 1/10 Punkt ist genügend. Gerechterweise sollte in Kombination eine Leistung, welche sich nicht mindestens 3-5/10 Punkt von einer andern unterscheidet, zum gleichen Rang führen. Es ist effektiv kein Leistungsunterschied vorhanden und vor allem lassen die Voraussetzungen für die Kombinationsberechnung eine solche Genauigkeit der Unterscheidung gar nicht zu. Eine graphische Tabelle ist daher genügend genau. 11100

4. Rechnerische Ermittlung des Kombinations-Masstabes zur Gegenüberstellung verschiedenartiger Leistungen. Wie in der vorliegenden Arbeit erklärt worden ist, kann auf rechnerischem Weg der richtige Masstab nicht ermittelt werden. Es sind z. B. zur Ermittlung der Langlauftabellen sogenannte Häufigkeits-Summenkurven angewendet worden. Da dieselben nur auf die Anzahl der Wettkämpfer und auf die Noten Bezug nehmen, ergeben sie in Wirklichkeit nur eine graphische Darstellung der Rangfolge von einem oder mehreren Rennen in Funktion der Punktzahl. Beweis : Hat z. B. der 10. Wettkämpfer Note 215, so ist anderseits die Zahl der Wettkämpfer, die 215 und mehr Punkte haben, genau 10; d. h. die graphische Darstellung sagt nichts über die Leistung bezüglich deren Qualität aus und ob die Noten dazu im richtigen Verhältnis stehen. Da die Häufigkeitssummenkurven nichts über die Leistung aussagen, können sie auch nicht zur Ermittlung des richtigen Verhältnisses Leistung : Note verwendet werden. Sie sind sogar leicht irreführend, wenn für die Auswertung derselben die Voraussetzungen ungenügend beachtet werden. Es bleibt daher nur der Weg der Erfahrung und, um diesen zu beschreiten, ein leicht anpassungsfähiges Umrechnungsmittel.


DIE LOESUNG Stellungnahme zu den schweizerischen Anregungen und endgültiger Vorschlag über die Berechnung von zusammengesetzten Läufen jeder Art voll

Dr. F.MPIRTIN, WIEN

Der Schwerpunkt der diesem Aufsatz vorgehenden Arbeit des Herrn Scliuler über die Kombinationsfrage scheint mir darin zu liegen, dass er sicli mit seiner ganzen Autorität als Sportfülirer zur Kombinationsfrage im Skilauf eindeutig positiv einstellt und deren Förderuiig - besonders aus ethischen Gründen - verlangt. Daneben gibt Herr Schuler auch dem Ausbau der Skiwettkämpfe zu Einzelmeisterschafteii genügeriden Raum. Diese Lösung ist gewiss dazu geeignet, die in der Luft liegende Gefahr eines aufkommende11 Meinungsstreites - ob Einzelineisterscliaften oder zusammengesetzte Meisterscliaften - zu beseitigen und wird iii den zuständigen Kreisen noch näher zu besprechen sein; sie gehört jedocli nicht in den Ralimen der unserem Komitee gegenwärtig gestellten Aufgabe. Auch in Hinsicht auf diese letztere ist unser FIS-Komitee Herrn Schuler zu aufrichtigem Danke verpflichtet, da er sich in eingelie~ider Untersuchuiig und Arbeit bemüht hat, eine gerechte und dauer~idariwendbare Methode zur Berechnung der Ergebnisse von zusammengesetzten Läufen zu finden. Ich möchte dies umso mehr liervorlieberi, als Herr Scliuler fast allein jene Anregungen zum Gegenstande weiterer Untersucliui~geiigemacht hat, welche der Oesterreicliiscl-~eSkiverband (ÖSV) mit der Herausgabe seiner Rechentafeln der Skiwelt gegeben hat. Es ist hiebei daran zu erinnern, dass diese Rechentafeln schon bei ihrem Erscheinen von deren Urheber ausdrücklich als keine endgültige Lösung, sondern als Diskussioilsgegenstai~d öffentlich bezeichnet wurden. Werin Herr Scliuler in seinen Ausfüliruiigen mehrmals davon spricht, dass mir selbst in einein Punkte ein Irrtum unterlaufen sei, so muss ich dies als unzutreffend bezeichiieii, denn es ist ganz zweifellos, dass unter der Grundsatzformel Bestzeit plus roo Bestzeit = o Punkte 1) bei Abfalirtsläufen eine grössere Anzalil von LäiiTerii uberhaupt Punkte erlialten wird, als bei Anwendung der Formel Bestzeit plus 50 0/, Bestzeit = o Punkte)); insofern ist es also richtig, dass die erstere Formel einen Vorteil für die Abfahrtsläufer bildet. Ich stehe aber nicht an, auch der Ansiclit des Herrn Schuler in gewissem Ausmasse ihre Richtigkeit zuzugestehen, dass sicli nämlich dieser Vorteil meistens in fühlbarer Weise zu Gunsten der besseren Langläufer oder Springer auswirken wird, deren Punkte-Vorsprung durch diese Erhöhung d.er Abfahrtslaufilote noch vergrössert wird. Man sieht daraus also, dass jeder Eingriff in die Berecliriungsmethode bei irgendeinem


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Sulzschnee

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Photo: Dr. H. H o e k


Eiiizellauf in seiner Auswirkung auf alle Teile des zusammengesetzten Laufes beobachtet werden muss und kann sagen, dass die Kritik des Herrn Scliuler zwar richtig, aber einseitig und unvollständig i s t ; deshalb darf icli das gleiche Urteil für meine früheren Ausserungen in Anspruch nehmen. Iin übrigen verweise ich nur nebenbei darauf, dass der OSV mit voller Absicht für den Abfalirtslauf die Formel Bestzeit plus 50 O/o Bestzeit = o Punkte gewählt hat, weil liiedurch für die Nur-Springer und Nur-Läufer ein starker Anreiz zur Verbesserurig ihrer Leistungen in der Abfahrt und damit zur Steigerung ihres Abfahrts-Trainings gegeben werden sollte. Ausserdem hatte man gehofft, - und in Hinsicht auf die rapide Zunahme erstklassiger Leistungen im Abfahrtslauf mit Recht, - dass sich bei zusammengesetzten Läufen bald dasselbe Bild ergeben würde, wie bei den grossen Spezial-Abfalirtsläufen der letzten Zeit, wo sicli eine sehr grosse Zalzl von Läufern in der Spitzengruppe zusamine~zgescliolcei~ hatte, deren Notenuntersclhied ganz gering war. 111 dieser Erwartung durfte der Versuch gemaclit werden, ini zusammeizgesetzteii Lauf den Abfalirtslauf womöglich i~acli den gleiclieii, gut bewährten Grundsätzen zu behandeln wie den Langlauf. Diese Hoffnung auf allgemeine Steigerung der Abfalirtsleistungen von Springern tiiid Langläufern hat sicli aber bisher nicht erfüllt und dürfte auch in absehbarer Zeit iziclit iii Erfüllung gehen, weshalb eine Abänderung der vorliegenderi Bestimmungen des OSV über die Berechi~ungzusammerigesetzter Läufe in eine internatioiial brauchbare Form gewiss ain Platze ist. Hiemit glaube ich über meinen Irrtum)) genügend gesagt zii haben. ((

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Uild nun zu dein Vorschlage des I-Terrii Scliuler und zu seiiier Kombinationstabelle. Icli wiederliole iioclzinals, dass dieser Vorschlag einige Gedanke11 eiltliält, welche für die Arbeit unseres Komitees einen Fortschritt bedeuten und dass er deshalb besonders zu begrüssen und dafür zu danken ist. Icli glaube aber, dass dem System Schuler theoretische und praktische Märigel anhaften, welche es unmöglich machen, der FIS die Annahme dieser Metliode für den internationalen Gebraucli zu empfehlen. Die praktische Ha~idhabung derartiger Behelfe ist für uns deshalb besonders wichtig, weil an ihr auch ein thkoretisch richtiges System scheitern kann. Ich will dalier zuerst meine Auffassung über die praktische Brauchbarkeit dieser I<ombinationstabelle äussern : I . Die Feststellung der Noten geschieht in einem kombinierten Vorgailg und zwar: Berechnung einer Formel, lieriiacli optische Ablesung und scliliesslich Zurechnung von Ergänzungsziffern, sie enthält also drei Fehlerquellen, was die Uberprüfu~igvon Rennergebnissen erschwert. 2. Die Ablesung erfolgt auf an und für sich sehr kleinen Unterteilungen (Millimeter, Lupe !), deren Abstand aber noch in vielen Fällen schätzungsweise mit Hilfe einer Nadel nochmals unterteilt werden soll, was sehr grosse Handfertigkeit und Sicherheit voraussetzt, aber auch Willkürlichkeiten nicht ausschliesst.


Photo :D?.. H . Hoek

Die Gefrorene Traufe

3. Das richtige Ankleben der Zeitskala ist sehr schwierig und wird fast immer ein Verziehen des Papiers verursachen, was bei Bruchteilen von Millimetern sich in den Rennergebnissen ungerecht auswirken kann. Wenn mehrere Zeitskalen aufgeklebt werden, vermehrt sich diese Fehlerquelle.

4. Die richtige Einstellung der Bestzeit (besonders wenn diese Bruchteile von Sekunden aufweist) kann nicht genau erfolgen, weil es eine Unterteilung der Millimeter nicht gibt und diese Einstellung sch채tzungsweise geschehen muss. 5. Die Feststellung der Laufzeiten auf der Zeitskala ergibt Ungenauigkeiten, da Bruchteile von Sekunden nur sch채tzungsweise festgestellt werden


Photo : Dr. U'alter Amst?ctz

Brunnen bei Campfkr

und Unterteilungen von Millimetern nicht vorgesehen sind. Ausserdem muss für jeden Einzelfall im Kopfe errechnet werden, welchen Zeitabständen die Millimeterteilung jeweils entspricht. 6. Aus Punkt 3, 4, 5 können sich unwillkürlich oder willkürlich Ungerechtigkeiten ergeben, die vermieden werden müssen. 7. Die Herstellung der Wertungslinie vermittels einer Schiene ist nur für sehr geübte Zeichner möglich, wenn diese Linie in ihrem ganzen Verlaufe die unbedingt richtigen « Schnittpunkte » ergeben soll ; sie wird also in der Regel ganz oder teilweise unrichtig sein. - Meist werden die Kampfrichter selbst körperliche Anstrengungen hinter sich haben und daher keine ruhige Hand besitzen.


Der Bergbach

...

Photo :Dr. H . hToek

8. Die Schnittpunkte der Wertungslinie mit den Millimeterlinien werden an vielen Stellen unrein und verschwommen sein ; sie lassen daher verschiedendeutige Auslegungen und daher WillkĂźrlichkeiten zu. Auch das Loten von der Zeitskala zur Wertungslinie und von dieser zur Punkteskala verursacht Fehler. 9. Die Tabelle muss immer plan aufliegen, womĂśglich auf einem Reissbrett gespannt sein, was praktisch meistens nicht mĂśglich sein wird. Die Tabelle darf nicht gefaltet werden, sondern muss in Rollenform transportiert werden, da eine gefaltete Tabelle nicht mehr plan aufgelegt


Photo : D i . H . Hoek

. . . im

Frühling

werden kann und da die einzelnen Biegungen die Millimeterteilung verletzen, wodurch fehlerhafte Ablesungen entstehen. 10. Eine Arbeitsteilung und damit Beschleunigung der Punkterechnung ist dadurch erschwert, dass die Läufer zuerst nach ihren Laufzeiten gereiht werden müssen und dann erst an verschiedene Rechner zugeteilt werden können. Durch diese Darstellung, die noch erweitert werden könnte, ist wohl genügend begründet, dass die vorgeschlagene Methode aus Gründen der praktischen Handhabung nicht für weite Kreise empfohlen werden kann. Insbesondere ist der Umstand zu beachten, dass die Kampfrichter vielfach Berufsständen angehören, die mit feiner Zeichenarbeit nicht umgehen können.


Schwünge

...

Phot9 : H . Nicdecken

Zu den theoretischen Überlegungen, die Herr Schuler ausführt und seinen Tabellen zugrunde gelegt hat, ist folgendes zu sagen : U ) Es scheint grundsätzlich nicht richtig zu sein, eine Berechnungsmethode zu wählen, bei der einzelne Läufer überhaupt keine Noten bekommen können; dies ist bei jedem linearen System der Fall. Tatsächlich hat doch jeder Läufer schon durch seine Teilnahme an einem Rennen den Anspruch auf eine Bewertung erworben. b) Das von Herrn Schuler neu festgesetzte Verhältnis zwischen Sprunglauf und Langlauf (Seite 312) wird sachlich nicht begründet, sondern nur gefühlsmässig als richtiger bezeichnet, als das bisherige System ; es wird auf grossen Widerstand stossen, da das letztere im grossen Ganzen nicht als unrichtig empfunden wird, sondern nur den Fehler enthält, dass im Sprunglauf niemals die Höchstnote erreicht wird. Eine gefühlsmässige oder willkürliche Abänderung des international bewährten Rechnungssystems hat mit grosser Gegnerschaft zu rechnen. Dasselbe gilt für die international bereits eingebürgerte Berechnungsweise für Abfahrt und Slalom. Die hier angewendete logarithmische Rechnung wurde in vielen Ländern (besonders unter Anwendung der österreichischen Methode) gern angenommen. c ) Es liegt keinerlei Begründung dafür vor, unbedingt in allen Disziplinen dogmatisch und einheitlich nur nach einem System und zwar nach dem linearen zu rechnen. Bisher war nach den FIS-Vorschriften der Sprunglauf linear, der Langlauf in Kurvenform bewertet; für Slalom und Abfahrt ist ebenfalls die hyperbolische Kurvenform international anerkannt.


Photo : H . h'iedeclcen

nach dem grossen Sprung

Wenn Herr Schuler einheitlich das lineare System wählt, so hat dies seinen Grund darin, dass es dadurch möglich wird, seine Kombinationstabelle rasch abändern und dem jeweiligen Leistungsstande besser anpassen zu '. konnen. Dies bedeutet gewiss einen Vorteil dieser Methode, doch steht ihm das bekannte internationale Prinzip entgegen, dass man die Wettlaufbestimmungen durch vier Jahre unangetastet lassen solle. Die österreichischen Rechentafeln wurden ebenfalls aus praktischen Gründen nach linearem System aufgestellt, es ist hiedurch eine erheblich grössere Genauigkeit für die Berechnung möglich geworden. Grundsätzlich aber bedeutet es gewiss keinen Fehler, lineare und hyperbolische Bewertungen nebeneinander gleichzeitig anzuwenden, wenn nur die zahlenmässige Auswirkung derselben richtig aufeinander abgestimmt ist.

d) Die rein rechnerische Notenbestimmung mit Hilfe einfacher Operationen (addieren und subtrahieren) ist leicht, kann rasch für jeden Einzelfall überprüft werden und bringt unbedingt die gerechten und den aufgestellten Grundsätzen entsprechenden Ziffern ; bei graphischen Ermittlungen kommen zu den Fehlerquellen der vorangehenden Formelberechnungen noch die unmessbaren Fehler aus mangelnder Fertigkeit U. s. W. l) e) Nach der Methode Schuler können die Punkte nur auf 1/10 genau ermittelt werden ; nach den österreichischen Rechentafeln auf I / I O O Punkt genau, was bei dem hohen Leistungsstand von grosser Wichtigkeit ist und 1) Wenn graphische Ablesungen in allen Fällen einfacher und richtiger wären, als Zifferntafeln, hätte man z. B. die EisenbahnfahrPläne längst in dieser Form eingeführt, woran jedoch niemand denkt.


tote Rennen beii~al-ie ausschaltet. Den für die österreichisclieii Tafeln beanstandeten Ergäi-izui~gen))stehe11 die ebeilfalls i-iotweridigen Punkteergänzungen nach System Schuler gegenüber. f) Das Verhältnis von I : 2 : 3 (Seite 3 12 ff) zwischen Langlauf, Abfahrt und Slalom ist nacli Angabe des Herrn Schuler auf Erfahrungen begrüi~det; Berechnungen sclieinen jedocl-i nicht hiefiir vorzuliegen. Wenn wir aber daran sind, die B e r e ~ h n u n ~ s f r a ggründlich e zu regeln, so müssei-i scl-iätzui~gsweise Entscheidungei~tunlicl-ist ausgeschaltet sein. Wenn weiters in dem Rechenbeispiel auf Seite 3 I 3 die mittleren Annahmen für Bestleisturig » auch nur teilweise abgeändert werden, so hat sich z . B. a u i Grund tatsächlicher Reni~ergebnissegeilau das umgelzel-irte Verhältnis zwiscl-ieii Abfahrt und Slalom ergeben, weshalb das Verhälti-iis voll I : 2 : 3 keineswegs als immer zutreffend und theoretiscl-i richtig bezeichi-iet werden kaili~. Das Rechenbeispiel Seite 3 I 5 fGr die Auswirkui-ig dreier, heute bekai~riter Berechnungs-Methoden lässt wohl erkennen, dass es dazu bestimmt ist, einen beabsiclitigten Beweis zu erbringen. Durch Zusammeilstellui-ig anderer Ziffern, welche ohne vorherige Uberlegu~igangesetzt werden, ergibt sich ein wesentlich verschiedeiles Resultat. Aus diesen kurz gefassten praktiscl-iei-i und t11eorische1-i Bemerkuilgei~ ist zu ersehen, dass die Methode Schuler lzeinesu~egseine Lösung gebracht hat, die in jeder Hii~sicl-itbefriedigen kann. Bevor icli nun meiileil Vorsclilag für die Aufstellung neuer Berechnui~gsgrundsätze für zusammengesetzte Läufe darstelle, muss ich die Methode in Erinnerung bringen, die szt. zur Schaffung voll Notei-itafelil für Lai-igläufe geführt hat. Es wurden damals1) aus einer möglichst grosseil Zahl von Wettbewerben sogenannte Häufigkeitssummei-ikurvei~ angelegt und auf diese Weise ein graphisches Bild der Zeitunterschiede im Langlauf gewoni-ieil ; gleichzeitig hat man aucli Sprunglaufergebnisse zeichnerisch dargestellt und beide Kurven in eine tunlichst gleichlaufeiide Ricl-itiii~ggebracht.-~amit war aus der Statistik die Gewähr für eitle beiden Disziplinen gerecht werdende Beurteilui-ig geboten, sodass die aus diesen I<urvei~erreclineteri Notentafeln als allgemein giltige Behelfe gelteil konnten und von der FIS anerkannt wurden. Sie haben sich bis heute bewäl-irt. Die gleiche Methode habe ich für die graphische Darstelluilg einer grossen Zahl von Wettkampfergebnissen angewendet, bei denen Abfalirt oder Slalom einbezoge1-i waren. Hiebei haben mich einige Herren unterstützt, die entsprechende technische und matl-iematiscl-ie Kenntnisse besitzen und über grosse Erfahrungen in Kurveildarstellungen verfügen. Die Notenberecl-inungen wurden l-iiebei vorerst nach den OSV-Vorscl-iriftei~ vorgenommen, also für den Spruilglauf nach den FIS-Bestimmungen, für Langlauf und Abfahrt nach der Formel Bestzeit plus 50 0/, Bestzeit = o Punkte unter Anwendung der OSV-Tafeln. Im Effekt unterscheiden ((

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--

1)

Siehe Sclzneeliase 1929, Bd.

I,

Nr. 3, Bericht Dr. Roesen, Seite 144.


Schneehasen bei M端rren

P ~ O ~ O A.:

Klopfensteln


sicli diese Noten im Langlauf nicht wesentlich von den Noten gemäss FIS-Langlauftabelle ; in der Abfahrt bestehen dagegen grundsätzliche und ziffernmässig bedeutende Unterschiede zwischen der österreicl-iischen und der FIS-Methode. An einer grossen Zahl von Beispielen zeigte es sich regelmässig, dass die beiden Kurven für Sprunglauf und Langlauf stets einen gleichmässig nebeneinander liegenden Verlauf haben, wodurch erwiesen ist, dass die hiefür gültigen Berechnungsmethoden im grossen Ganzen auch heute richtige Ergebnisse liefern, dass aber die Kurve für Abfahrtslauf einen von den beideii anderen Kurven ziemlich stark abweichenden Verlauf nimmt. In typischer Weise wird ein derartiger Kurvenverlauf im nachfolgenden Bild A dargestellt. In einigen Fällen sind allerdings alle drei Kurven in einheitlicher Richtung nebeneinander gelegen, doch fand man bei näherer Untersuchung, dass in diesen Fällen einer der drei Läufe unter irgendwelchen irregulären Verhältnissen abgewickelt worden war. Unter Heranziehung immer weiterer graphischer Untersuchungen wurde dann gefunden, dass tatsächlich die in der Zeichnung A ersichtlichen Linien ein typisches Bild der Bewertung nach den Vorschriften des OSV ergeben. Wir mussten also die Notwendigkeit erkennen, hier eine Abänderung zu schaffen, durch die alle drei Kurven in eine möglichst gleich verlaufende Richtung gebracht werden sollten. Gleichzeitig waren wir bemüht, jene Ungerechtigkeit zu beseitigen, die darin gelegen ist, dass ein Sprungläufer niemals die Höchstnote erreicht, wie es im Langlauf regelmässig der Fall ist. 111 der Wettlaufordnung des Ski-Club of Great Britain war hiefür ein Weg vorgezeichnet. Unsere Versuche wurden also nach diesen beiden Richtungen hin fortgesetzt. Weiters haben wir in unseren Überlegungen darauf Bedacht genommen, dass die bestehenden, international anerkannten und bewährten Berecl-inuiigsmethoden tunliclist aufrecht erhalten und keine willkürlichen oder gefülilsmässigen Beschlüsse gefasst werden. Da sich also die einheitliche, lineare Methode und die vom ÖSV aufgestellten Grundsätze für die Berechnung von dreifach kombinierten Läufen als abänderungsbedürftig erwiesen haben und andererseits das hyperbolische System in seiner anerkannten Form für Abfahrt und Slalom richtig zu sein schien, wurde versucht, diese beiden Systeme gemeinsam zu verwerten und zusammenzukoppeln. Tatsächlich wurde nun eine sehr gute Annäherung der drei Kurven erzielt, wie sich aus dem Bilde B ergibt. Dariii ist für Sprunglauf die internationale Berechnungsmetliode angewendet, für Langlauf die bisherige österreichische Methode - allerdings auf die Höcl-istpunktezahl IOO umgerechnet -, die in ihren Ergebnissen von der internationalen Methode kaum abweicht und für Abfahrt und Slalom ebenfalls die internationale Vorschrift. Es wurden somit zwei lineare und ein hyperbolisches System zusammengebracht, wobei selbstverständlich für jede Disziplin eine gleich hohe Anzahl von Punkten als Höchstziffer angesetzt wurde und zwar für jeden Lauf höchstens IOO Punkte. Hiedurch


Hร UFIGKEITSUMMEN-KURVEN BEI DREIERKOMBINATION Derzeitige รถsterreichische Wertung

Corrigenda : Anstatt Sprunglauf nach S. J. $-Normen, soll es heissen: Sprunglauf nach FIS-Normen.


wurde gleichzeitig aucl-i unsere zweite Aufgabe gelöst. W i r haben für Sprunglauf die britische Methode angewendet uiid die jeweiligen Ergebnisse auf die Ziffer I O O als Höcl-istpui-iktezahl umgerecl-ii-iet. Diese Versuche wurden an einer grossen Reihe von zeichi-ieriscl-ier-iDarstellui-igen fortgesetzt und regelmässig übereii~stimmende Ergebnisse erzielt, sodass wir auch in diesem Fall nunmehr voii einem typischen Verlauf der drei 1Curvei-i sprec1iei-i können ; sie zeigten stets eine11 durcl-iaus gleich gerichteten Verlauf. Als Ergebnis unserer umfangreichen und recht mül-ievollen statistischen und Zeicl-ienarbeit, der durchwegs praktische Erfal-irungei~zugrunde liegen, möchte ich folgenden Vorsclilag machen : I. Sprunglauf: Soll wie bisher iiac1-i den FIS-Vorschriftei-i bewertet werden, also mit Höchstpunktezahl 360, 240, 160. Diese Methode ist nach eingehei-ideii Untersuchungen in Norwegen entstanden und hat sich bis heute gut bewährt. Die wirklicl-i erzielten Pui-iktezal-ilen sind in der Weise umzurechnen, dass der Sieger IOO Punkte erl-iält und die nacl-ifolgei~deii Springer entsprecl-ieiid abgestuft werden. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass zuerst der Faktor roo/Bestnote (z. B. 100 : 342 = 0.292) ausgerechnet und alle weiteren Noten mit diesem Faktor multipliziert werden oder dass für diese Umrecl-inui-ig eii-ie besondere Logarithmentafel ein für allemal festgestellt und später nur mehr abgelesen wird. Die i-iacli diesem Vorschlag entstehende Mehrarbeit der Umrechnung ist eine Forderung der Gerechtigkeit gegenüber den Springern und wird dadurch aufgewogen, dass der Langlauf scl-ioi-i früher ausgerecl-ii-iet werden kann, unabhängig davon, ob später zwei oder drei Sprüi-ige durchgeführt werden. Wie aus Bild A und B ersichtlich, ist es durchaus ricl-itig, diese Aufwertung)) des Sprunglaufes vorzunehmen, welche die allgemeine Richtung dieser Kurve nicht verändert, wodurcl-i es aber ermöglicht wird, in allen Disziplinen die Höchstpunktezahl zu erreichen. Durch Verschiebung der Wertigkeit zwischen Langlauf und Sprunglauf gemäss Vorschlag Scl-iuler würde die Langlaufkurve eine neue abweichende Richtung erlialtei-i.

11. Langlauf: Soll linear berechnet werden iiac1-i der Formel des OSV L N = 3 H minus 2 H B, H = Höchstpunktezahl = IOO ; L Laufzeit ; B = Bestzeit, N = Note. Hiezu ist eii-ie einzige Tabelle neu aufzustellei-i mit Höchstpunktezahl 100. Diese wird eii-imalig in gleicher Weise ausgerechnet, wie die bestehenden ÖSV-Tafeln für Langlauf (bisher drei Tafeln für 360, 240, 160 Höchstpunkte) und nach der heute besteliendei-i österreichischen Rechenformel angewendet. Die österreichiscl-ien Tafeln haben gegenüber den FIS-Langlauftafeln den Vorteil, dass sie für jeden Läufer die ihm zukommende Note genau ablesen lassen, ohne irgendeineii Zeitunterschied zu vernachlässigen, dass keine Interpolatioi-i nötig ist, dass die Berechnung schematisch und einfach mit primitiven Operationen durchgeführt wird. Die lineare Methode nach der Formel ((Bestzeit plus 50 0/o Bestzeit = o Pui-ikte))kann hier gebilligt werden, da im Langlauf der grösste


Tabelle B.

HAUFIGKEITSSUMMEN-KURVENBEI DREIERKOMBINATION Neuer รถsterreichischer Vorschlag .

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Teil der Läufer innerhalb dieser Zeit ins Ziel gelangt. Die Notenberechnung kann nach diesem Vorschlag sofort nach Beendigung des Langlaufes gemacht werden, ohne abzuwarten, ob die Schnee- und Witterungsverliältnisse beim Sprunglauf am näclisten Tag die Durcl~fülirungvon zwei oder drei Sprüngen gestatten, wodurch bislier die Note~~berechnungfür Langlauf oftmals verzögert wurde. 111. Abfalzrt : Ist weiterhin nach der Formel Note A T

=

~ oB o (Bestzeit) :

L (Laufzeit) mit Hilfe der logarithmisclien Tabellen zu rechnen, wofür sich das österreicliische System als zeitsparender und einfacher erwiesen hat. Die hier angewendete liyperbolisclie Formel und Kurve schafft die Möglichkeit, jedem Teilnehmer eine Note zu geben. Der bei den Höchstnoten stark ansteigende Kurvenverlauf ist liier gewiss richtig, da gerade die besten Läufer nach dem Gesetz vom abnelimeiidei~Ertrag der körperlichen Arbeit verhältnismässig höhere Leistungen vollbringen, weshalb die Zeitabstände dieser Läufer besser zu bewerten sind. IV. Auswirkung : I.

Die künftigen Rechentafeln würden somit bestehen aus : 3 Sprungweitentafeln (wie bisher) ; I Langlaufnotentafel für 100 Höcl-istpu~~kte (frülier 3 Tafeln) ; 2 Tafeln (Zeittafel und Punlztetafel) für Abfalirt und Slaloni (frülier iin ÖSV 5 Tafeln). und rillei>rrills nocl1 I Tafel zuin 1ogarithiiiiscliei-i \Jiiii-cclincii clcs SI->i~ii~g1~i~ifs a t i i roo Höclistpuilkte (dies dürfte je(loc1-i Itciiic Notwc~icli~lteit sein).

2. Mit Hilfe dieser sechs gegen früher elf Tafeln könrieii sämtliche Arten von zusammengesetzten Läufen berechnet werden; also sowohl Langlauf mit Sprunglauf allein, als auch Dreier-Kombination)), aber auch vierfach zusammengesetzte Läufe und jede sonstige Art derselben. Es ist auch möglich, Abfahrt und Slalom zuerst kombiniert zu bewerten auf IOO Endpunkte und dieses Kombinationsergeb~iis dann noch mit Sprunglauf oder Langlauf oder mit beiden zusammenzuzieliei~. ((

3. Die erzielten Punkte (200, 300 oder 400) köni~endurch eiitsprecliei~de Teilung durch 2, 3 oder 4 leicht auf IOO Punkte Endergebnis zurückgeführt werden, was dem Publikum gegenüber von Bedeutung ist und in der Presseberichterstattung auf grösseres Verständnis der Leser stossen wird. 4. Die notwendige Einordnung dieser Bestimmui~gen in die FISWettlaufordnung ist ohne Schwierigkeiten möglich. Anträge sind hiezu vorbereitet.


DAS 4. KILOMETER-LANCE AUF SKI IN ST. MORITZ V011

R. STRAUMANN, DIPL. ING. Obschon wir als Neuerung in diesem Jahrbuche die Rennberichte in einem zweiten Teil unterbringen, setzen wir die Berichte über das Kilometerlance in den allgemeinen Teil, da diese Prüfung unserer Auffassung nach kein eigentliches Skirennen darstellen soll, sonder11 der u~issenschaftlichen Untersuchung über Zeitmessung und der Untersuchung über die Skitechnik- und Ausrüstung dienen soll. Schriftleitung.

Das diesjährige Kilometer-Lance stand im Zeichen der schweren Rennski und der tropfenförmigen Ansätze am Rücken der Fahrer. Das grössere Gewicht der Rennskier hat das zu erwartende Ergebnis gebracht, dass die Geschwindigkeit über die Rennstrecke grösser wurde. Die Ansätze zur Verminderung der Wirbel hinter dem Fahrer haben kaum zur Wirkung kommen können, weil sie meistens, besonders am Ende der Fahrt, bei grosser Geschwindigkeit in Folge sclilechter Körperhaltung der Fal-irer, in Bezug auf die Falirtricl~tung ganz falsch orientiert waren. Sie haben nach meiner Auffassung mehr Wirbel erzeugt, als verhindert. Auch können diese, nur bei grosser Geschwindigkeit wirksamen Vorriclitungen, nicht lange genug wirken, uni bei diesem Rennen wirklich Vorteile zu bringen. Die Fahrer sollten sich mehr darauf konzentrieren, in viel tieferer Hocke zu fahren; denn die meisten der Konkurrenten richten sich mehr und mehr auf, je grösser die Geschwindigkeit wird. Es ist hauptsächlich auf diese falsche Körperhaltung zurückzufülirei~, dass die Maximalgescliwindigkeit vom letzten Jahre nicht erreicht wurde. Es sollte den Fahrern unbedingt verständlich werden, dass nur tiefste Hocke mit vorgelegtem Körper Gescliwindigkeitssteigerung bringen kann, dass aber diese Körperhaltung genau so wie die Vorlage beim Springen nur durch viel Training zu erzielen ist. Trainiert wird aber auf das Kilometer-Lance so gut wie nicht.

Zeitmessung. Es dürfte auch interessieren, was die erstmals durchgeführte Nachkontrolle der Präzisioii der Zeitmessung ergeben hat. Herr Geometer Griesliaber, der die Ausinessung der Zeitmesstreifen besorgt hat, hat sich die Mühe genommen, alle Zeitmessbänder nachzuprüferi und die Messungen auf den Streifen vielfach zu wiederholen, u n ~auch die Genauigkeit der Auswertung zu bestimmen. Diese Prüfung führt zum Schluss, dass eine


Fig.

I.

I<ontrolle des Zeitmesstreifens A = Kontakt am Chronometer. B = Schreibkontakt auf dem h\.lessbarid.

Genauigkeit der Ausmessu~igvoii 0,0005 Selzuiiden zu erreiclieii ist, vorausgesetzt, dass die Pr채zision des Zeitmasstabes ebenso gross ist, und die Ablaufgescliwii~digkeitdes Baiides niclit stark scliwarilzt. Unsere Naclikoiitrolle der Reaktioiiszeiteri der Kontaktsysteme, sowie des Zeitmasstabes gibt foljeiides Bild. Koiitrolliert wurde die am Kilometer-Larice verwendete Apparatur : Favag-Hipp-Chronograph mit Revue-Kontakt-Cliro~iometer. Die ICo~iti-olle erfolgte mit Hilfe eines Siemens 6 Sclileifei~ Oscillograplieii im Laboratorium der Thommeii's Ulirenfabrilzei~A. G . iii Waldenburg (Fig. I ) . I . K o n t ~ o l l edes Zeitn.lasstabes. Durcli den Koiitakt A am Cliroiiometer wird der Stromkreis der I . Messclileife gesclilosseii ; durch eiiieii ICoritakt B bei Einstechen der Zeitsclireibspitze des Hippcliroi~ograplien iii das Messband derjenige der 2. Messclileife. Die auf dein Oscillogramm auf o,oooo5 Sekunden geiiau messbare Zeitdifferenz zwischen deii Aussclil채geii der beiden Messclileifen ist die Reaktioiiszeit des elelztromagiietisclie~i S ~ l i r e i b s ~ s t e m sNachstel~eiide . Tabelle gibt 10 Reaktioiiszeite~i und ihre Variationen, welch letztere f체r die Genauigkeit der Messung massgebeiid ist. Die Tabelle (Fig. 2, S. 336) zeigt, dass die Zeitregistrierurig mit einer Genauigkeit von = 0,0003 Sekunden stattfindet. Als Zeitnormal auf dem


Oscillogramm dient eine durch Stimmgabel von 50 Herz mit Spiegel und Licl-itzeiger geschriebene Sinusoide. (Siehe Seite 340, Fig. 6.)

Registriergenauigkeit des Streckenkontaktes. Fig. 3 (Seite 339) zeigt schematisch die Anordnung der Kontakte und Messchleifen. Auch hier wurden ro Kontrollmessungen durchgeführt. Tabelle 4 zeigt, wie ausserordentlich genau und präzis die Registriervorrichtung arbeitet. Es herrscht l-iier eine Genauigkeit von -+ 0,0002 Sekunden.

Genauigkeit der Auswertung. Die diesbezügliche Untersuchung Grieshabers kommt zu einem Genauigkeitsgrad von -+ 0,0005 Sekunden. Der Genauigkeitsgrad kann aber hier noch bedeutend erhöht werden durch Verbesserung der Schärfe der Registrierstiche auf dem Chronographenstreifen und durch noch weitere Verbesserung der Regelmässigkeit des Bandablaufes. Das Zeitmessgerät wird nach dieser Richtung noch weiter ausgebaut, sodass an der nächsten I<onkurrenz mit einer Genauigkeit der Auswertung von o , o o o ~ bis 0,0002 Sekunden gerechnet werden darf.

*

Zusamnienfassung der Koiitrol lergebizisse.

r+ 0,0003 Sekunden. Genauigkeit des Zeitmasstabes : i 0,0002 Sekunden. Genauigkeit der Streckenregistrierung : Somit Genauigkeitsgrad der Zeitmessung : +- o,ooo5 Sekunden. +- 0,0005 Sekunden. Genauigkeit der Auswertung : Die Genauigkeit der Ermittlung der Fahrzeiten erfolgte somit im ungünstigsten Falie mit einer Genauigkeit von =t 0,001 Sekunden. Zeiten einwandfrei Dieser Genauigkeitsgrad genügt, um die zu klassieren und um die Geschwindigkeit in Stunden-Icilometer umgerechnet auf & 0,05 km genau anzugeben. Die am Kilometer-Lanc6 erreichte Genauigkeit der Zeitmessung erreichte das roo fache der Genauigkeit, wie sie mit bekannten elektrischen Registriervorrichtungen mit Zeigerstoppuhren zu erreichen ist, das ro fache der Genauigkeit, wie sie bisher mit den besten in der Sternwarte gebräuchlichen Hippchronographen mit Messtreifen erreicht wurde.

Präzision der Messung mit Zeigerstoppuhuen. Orientierungshalber kontrollierte ich am Oscillographen das beste System einer Zeigerstoppuhr mit der bekannten Kontaktauslösung. Es wurden wieder 10 Kontrollmessungen gemacht die folgende Werte lieferten : Präzision des Zeigerchronograpl-ien ohne die Variation der Reaktionszeit des Auslösesystems : i O , O I Sekunden. Präzision der Zeitmessung : Berührung des Fadens - Zeigerstand : $ 0,03 Sekunden.


F;g. 5.

f / ? .D r a h t 0

I Fig. 5 zeigt schematisch die robuste, einfache Kontaktvorrichtung, welche die am KilometerL a n d durch Tabelle 4 gegebene hohe Me~s~enauigkeit liefert.

Aus diesem Ergebnis folgert sich, dass der beste Zeigerchronograph elektrisch ausgelöst, höchstens eine Messgenauigkeit von 0,06 Sekunden garantieren kann, d. h. praktisch 1/10 Sekunde. Die viel verwendeten Stoppuhren geben bis 10 Mal grössere Fehler. voll Liclitstrahl und Fotozelle Es wurde versucht unter Verwe1-id~i-i~ die Präzision zu erhöhen. Das System mit Fotozelle gibt zweifelsohne mit grosser Genauigkeit Stromimpulse. Diese müssen aber über einen Verstärker und ein Relais der Registriervorrichtung zugeführt werden. Das Relais arbeitet aber nicht genauer als die am Kilometer-Land verwendete und oben beschriebene Kontakteinricl-itung init Kontaktscl-iluss durch Fadenberührung (nicht Fadenriss), sodass mit der Fotozelle-Relais eine höl-iere Genauigkeit nicht zu erreichen ist. Wenn man bedenkt, dass das am Kilometer-Lance verwendete System einfach, robust, wetterfest und im Preise sehr niedrig ist, währenddetn die Vorrichtung mit Fotozelle für jede Kontaktstelle Verstärker mit Fotozelle, Relais und Batterien erfordert, so kai-in man sich ein Bild machen, wie die Einrichtung mit Fotozelle für ein Kilometer-Land mehr als IOO Mal teurer zu stehen koinmt, dazu schwer transportabel und ausserordentlich empfindlich ist. Nebel oder Schneetreiben können 'die Funktionen ganz verhindern oder unsicher machen. (Wir ziehen nur das Aufnal-imegerät in Betracht, nicht das Registriergerät.) Der mit der Fotozelle verbundene, hohe Kostenaufwand ist


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Photo : A . Steiner

Zuschauer am Start

nur dort berechtigt, wo rasch aufeinanderfolgende Durchfahrten festgehalten werden müssen und die Geräte auf der Strecke, wie in einem Laboratorium sorgfältig bedient werden können ; ohne diese Voraussetzung kann trotz der hohen Kosten mit zuverlässigem Funktionieren nicht gerechnet werden. CHRONOGRAPHE HIPP

CHRONOGRAPHE HIPP

C0ntr61e.Temps de reactiOn entre la fermeture du contact par l'ancre de la montre et i'enregistrement sur la bande.

Controle des intervalles entre deux ferrnetures de contact sur la montre.

1

Diff. avec temps moyen sec.

sec.

- 0,0001 0,0341 2 - 0,0001 0,0341 0,0001 3 0,0343 0,OOOI 0,0343 4 0,0003 5 0,0345 6 0,0003 0,0345 0,0003 7 0,0345 8 0,0001 0,0343 - 0,0002 0,0340 9 10 - 0,0003 0,0339 Temps moyen : Diff. moyenne : 0,0002 0,0342 Plus grande variation : 0,0006 sec. Fig. 2, siehe Seite 333. I

+ +

+++ +

Differente avec intervalle moyen

sec. I

2

3 4 5 6 7 8 9

0,4003 0,4001 0,4003 0,4005 0,4003 0,4004 0,4006 0,4005 0,4003

sec.

- o,oooo8 -

0,00028

- o,oooo8

+ 0,00012 + 0,00002 + 0,00022 + 0,00012 - o,oooo8 + - o,oooo8

0,00012

Interv. moyen : Diff. moyenne : 0,00012 0,40038 Plus grande variation : 0,0005 sec,


Photo : A . Steiner

St. Moritzer Kilometerlancc? auf Ski im Val Saluver

Nach erfolgtem Ausbau des Hippchronographen wird voraussichtlich eine Messgenauigkeit von + o,5.10 Sekunden, d. 11. die I / I O O O Sekunde garantiert werden kรถnnen. CHRONOGRAPHE HIPP

CHRONOCRAPHE HIPP

Enregistrement pur $1. Temps de riaction entre la fermeture du contact dectrique et l'enregistrement sur la bande.

Enregistrement par T E N S I O N dtl $1. Temps de riaction entre le contact du coureur avec ie fil et l'enregiwrement sur la bande.

1

Difference avec temps moyen

Difference avec temps tnoyen -

0,0001

I

0,0001

2

- 0,0001 0,0000 P

0,OOOI 0,0000

+ 0,0001 + 0,0001 0,0000

0,0000

Diff. moyenne : Temps moyen : o,oooo6 0,0159 Plus grande variation : O,OOOZ sec. Fig. 4, siehe Seite 334 obzn

sec.

sec

sec.

sec

1

3 4 5 6 7 8 9 10

,

0,0286 0,0287 0,0287 0,0288 0,0288 0,0288 0,0288 0,0289 0,0290 0,0290

0,0002 - 0,0001 P

0,0001

o,oooo o,oooo o,oooo o,oooo 0,0001 0,0002

+ + + 0,0002

Diff. moyenne : Tetnps moyen : 0,00009 0.0288 Plus grande variation : O,OOO$ sec.


UEBER DIE E R M I T T L U N G DER RESULTATE DES K M . - L A N C E S AUF SKI UND DEREN GENAUIGKEIT von

G. GRIESHABER, GEMEINDEGEOMETER, ST. MORITZ

Anlässlich der Austragung des Kilometer-Lances 1933 hatte ich Gelegenheit, zusammen mit Herrn Betriebsleiter Hauck, an der Auswertung der Resultate mitzuwirken. Die übermässig grosse Zeit, die wir für diese Arbeit benötigten, gab mir Veranlassung, mich nachträglich noch weiter damit zu befassen, um einen Weg zu finden, der uns die Ermittlung der Rennresultate in kürzerer Zeit gestattet. Zudem sind mir während der Auswertung der Zeitstreifen einige Details aufgefallen, die mir der Mühe wert schienen, etwas genauer betrachtet und untersucht zu werden. Die Art der Zeitmessung und die verwendeten Apparate sind aus den Aufsätzen von Herrn Ing. Straumann (Schneehase Bd. 2, Nr. I (S. 66) und Bd. 2, Nr. 6 (S. 240) genügend bekannt, es sei hier nur in Kürze Folgendes wiederholt : Auf einem paraffinierten Papierstreifen (Zeitstreifen) sticht der Zeitmessapparat in beliebig einzustellenden Distanzen (im Jahre 1933 in Ca. 20 mm Abstand) Punkte nach jedem Zeitraum von 0,4 Sekunden (Zeitpunkte), ferner bei jedem Berühren der Fäden der Kontaktstellen der Fahrstrecke je einen, bezw. 2 Punkte als Kontaktpunkte (Fahrkontakte). Es ist nun die Aufgabe der Auswertung, aus diesen Zeitstreifen die Fahrzeit jeder einzelnen Fahrt zu ermitteln.

Auswertung

des Zei tstreifcns

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Längen 1:2 j Höhon I:,

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111 Fig. I ist ein solcher Zeitstreifen in verkürzter Länge dargestellt und es ergibt sich z. H. die Ermittlung der Fahrzeit für die Rennstrecke C--E nach folgenden Formeln :

soinit

oder bei Verzicht auf die Bestimmung von T*, welches als Fahrzeit für die 4. Rennstrecke zur Berechnung der annähernde11 max. Geschwindigkeit dienen kann, ergibt sich :

Ueber die praktische Art der Ausrechnung obiger Werte und die Aufstellung eines l-iiefür geeigneten Formulars werde ich später berichten. Vorläufig kann aus obigen Formeln entnommen werden, dass aus den Zeitstreifen die Strecken e, f, g, h, i und 1 bestimmt werden niüsseil, iirn die Fahrzeiten T4 und T, berechnen zu kör-ineri. Fig. 3. Schematisclie Aiiordiii~iigdci- I<oii~;ilttciind Mcs~:t~-c.iS(~ii ( z ~ .411ls;i1z i S I i . ; ~ i i ~ i i ;Scilc ~ ~ i ~ 33-1). i,

A = Berührung des Fadens auf der Strecke. B = Streckenkontakt. C = Registrierkontakt.


Zeittnessanlage auf I 1500 Sekunde. Unten: Fig. 6 zu Aufsatz Straumann: Oscillogramm mit den Kontaktmomenten in A, B, C (Fig. 3, Seite 339) sowie den Reaktionszeiten des Registriersysterns.

Für die Bestimmung dieser Strecken stand uns ein durch Herrn Ing. Straumann geliefertes Mikrometer mit einer Ablesemöglichkeit von 0,001 mm (direkte Ablesung auf O,OI mm und Schätzung auf 0,001 mm) zur Verfügung, welches die direkte Bestimmung der genannten Strecken ermöglichte. Bei der genaueren Betrachtung der Zeitstreifen, der Zeit- und Kontaktpunkte, musste ich feststellen, dass letztere von blossem Auge sehr fein erscheinen, beim Betrachten mit der Lupe (3-4 X) aber nicht die Genauigkeit aufweisen, die man erwarten möchte, d. h. dass sie nicht so scharf gestochen sind, um eine der Ablesemöglichkeit des Mikrometers entsprechende Einstellung erwarten zu können. Namentlich die Kontaktpunkte sind viel gröber in das Papier gestochen, als die Zeitpunkte. Die gestochenen Marken, oft bis 0,4 mm breit, erscheinen bald als kreisrunde Press-Stellen im Papier ohne weitere Anhaltspunkte, bald sind sie mit einem feinen Löchlein versehen, dieses wieder


Photo : H . Hubmann

Der fliegende Steinbock

das eine Mal in der Mitte, das andere Mal seitlich der Pressung, manchmal scheinen auch mehrere Löchlein beisammen zu sein, so dass es für den Beobachter oft schwierig zu entscheiden ist, welche Stelle dieser Kontaktpunkte er für die Abmessung benutzen soll. Es ist darum auch zu erwarten, dass bei wiederholten Ablesungen der Marken am Mikrometer verschiedene Resultate herauskommen müssen, was auf die Genauigkeit unseres Endresultates von Einfluss sein wird. Zur Feststellung der Genauigkeit, mit welcher die einzelnen Marken abgelesen werden können, habe ich von 3 Zeitpunkten, sowie von 3 Kontaktpunkten durch 2 verschiedene Beobachter je 30 Ablesungen machen lassen. Diese erfolgten in der Weise nacheinander, dass die Mikrometerschraube bei festem Zeitstreifen nach jeder Ablesung verschraubt wurde, um wieder neu eingestellt und abgelesen zu werden. Dabei wurde bei jeder Einstellung versucht, sich von der Gedankenarbeit der vorherigen Einstellung loszulösen, und die neue Einstellung ohne Beeinflussung durch die frühere vorzunehmen. Aus den so erhaltenen 30 Ablesungen für jeden der 6 Punkte wurde der mittlere Fehler einer einzelnen Beobachtung

bestimmt, wobei

V

als Differenz zwischen Ablesung und arithmetischem


Photo : H . Hubnzann

Graf Spiegel, der Stromlinienfanatiker

Die Auszeichnung für den schnellsten auf 2 Beinen !

Mittel aus allen Ablesungen (annähernd dem wahrscheinlichen Wert) und n die Anzahl der Beobachtungen darstellen. Die so erhaltenen mittleren Ablesefehler für diese 6 Punkte ergaben nachfolgende Werte in mm : Kontaktpunkte Zeitpunkte a b C A B C 0,008 0,012 0,012 Beob. A . :. . . . . . -L 0,012 0,011 0,019 0,014 0,011 0,010 Be0b.B . . . . . . . . *o,oog 0,008 0,015 Die hiebei vorgekommenen maximalen Fehler, d. h. die grössten Werte für V (Differenz zwischen arithm. Mittel und Beobachtungswert) erreichten für diese 6 Punkte folgende Grössen in mm : Kontaktpunkte Zeitpunkte a b C A B C 0,019 0,025 0,016 Beob. A . . . . . . . . 0,023 0,019 0,017 0,019 0,021 0,029 0,029 0,027 0,022 Beob. B . . . . . . . . Wir können aus obigen Feststellungen entnehmen, dass der Fehler, den wir bei jeder Ablesung eines Zeit- oder Kontaktpunktes machen, zwischen o und rund _t 0,025 mm liegt, trotz der Ablesemöglichkeit des Mikrometers auf o , o o ~mm, aber eben infolge der verminderten Einstellungsmöglichkeit der Marken. Zum Vergleich mit obigen Ablesungen mit dem Mikrometer habe ich die gleichen Punkte mit einem mir zur Verfügung stehenden Coradi - Koordinatographen beobachtet, dessen Ablesemöglichkeit O,OImm ist (direkte Ablesung auf o, I mm und Schätzung auf O,OImm). Die so erhaltenen mittleren und maximalen Fehler weisen nachfolgende Grössen auf :


Schuss

Photo: Dr. H . H o e k


Fig. 3 (Grieshaber).

GENAUIGKEITSTABELLE FÜR DIE

IOO

m

RENNSTRECKE


Photo : Dr.

T47.

Photo : H . H u b m a n n

Alnstutz

. . . in

Stromlinien !

der Fahrt

Photos : H . Niedecken

L. Gasperl am Start

J. Kielland am Stärt

Mittl.Fehler Max. Fehler

.... .....

Zeitpunkte a b 0,010 +o,o17 0,036 0,024

Kontaktpunkte C

0,011 0,026

A 0,007 0,018

B

C

0,007 0,017

0,010 0,017

Vergleichen wir nun diese Werte mit denjenigen des Mikrometers, so können wir feststellen, dass sie denselben entsprechend, sogar eher kleiner sind, so dass wir zu der Ueberzeugung gelangen können, dass bei der jetzigen Art der Marken mit ihrer Ein~tellun~smöglichkeitbeide Instrumente zur Auswertung der Zeitstreifen in Bezug auf erreichbare Genauigkeit gleichwertig sind.


I.'i!:.

5 (Grieshaber).

Datum

...................................

St'at-I-nummeu'..........................................

Fahrer

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Ausr端stung :...........................................................................................................

2 X

Fahrzeiten

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Photo : H . Hubmann

Runter ging es schneller !

Anlässlich der Untersuchung der Zeitstreifen stellte ich ferner fest, dass die Abstände zwischen den Zeitpunkten auffallend verschieden sind. Ich habe diese auf 9 Zeitstreifen ermittelt, und für jeden Streifen das arithmetische Mittel festgestellt. Auch für diese ergab sich eine bemerkenswerte Verschiedenheit. Kachfolgend seien die Mittel für die ausgewerteten Streifen aufgeführt : Streifen

.................... .................... *I1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2/1

2/2

.................... .................... 5/2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 .................... 'I1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7/2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4/2 5

I9j93 mm 20,22 mm 20, I 4 mm I 9,95 inm 20, I 2 mm 20,47 mm 19199 mm 20,27 mm 19,89 mm

In Fig. 2 (Seite 355) sind ferner für vier verschiedene Zeitstreifen die Differenzen der einzelnen Strecken mit dem arithm. Mittel des Streifens aufgetragen, was uns die ungleichmässig wechselnde, starke Verschiedenheit der Zeitstreckenlängen genügend illustriert.


Photo : H . Hublnann

Gasperl und Huber

Es ist nun die Frage gerechtfertigt, woher diese Verschiedenheiten in den Zeitstreckenlängen herrühren, ob diese als Ungenauigkeit des Zeitmessers oder als Folge des unregelmässigen Abrollens der Zeitstreifen angesehen werden können. In beiden Fällen ist eine Beeinflussung der Genauigkeit der Auswertungen in ungünstigem Sinne vorhanden. Im ersten Falle würde aber unsere Zeitmessung so beeinflusst, dass sie für den vorliegenden Zweck kaum mehr in Frage kommen könnte. Im zweiten Fall ist der Einfluss auf das Resultat bedeutend geringer. Wie mir Herr Dr. Amstutz nachträglich mitteilte, rühren diese Verschiedenheiten in den Zeit~treckenlän~en vom unregelmässigen Abrollen der Zeitstreifen her. Das Abwickeln der Streifen soll dieses Jahr zum ersten Mal durch Federantrieb bewerkstelligt worden sein, währenddem dies in frühern Jahren durch ein Gewichtesystem geschah. Da nach den vorliegenden Ergebnissen angenommen werden muss, dass sich der Streifen nicht nur von Zeitzeichen zu Zeitzeichen, sondern auch innerhalb dieser Punkte unregelmässig abrollt, was aber bei der Auswertung nicht, oder nur mit komplizierten und zeitraubenden Untersuchungen erfasst werden kann, müssen wir für die diesjährigen Ergebnisse Ungenauigkeiten vermuten, welche in den vorliegenden Untersuchungen nicht berücksichtigt sind. Für kommende Kilometer-Lances sollte aber diese Fehlerquelle nach Möglichkeit vermieden werden, um mit den zu


Neue Perspektiven

...

Photo : H . Hubmann

errechnenden Resultaten innerhalb der nachfolgend aufgestellten Genauigkeitsgrenzen bleiben zu können. Im Anschluss an die Untersuchung der Zeitstreifen sei auch noch festgestellt, dass diese verschiedene grobe Fehler und Mängel aufweisen, die in Zukunft vermieden werden sollten. Die Kontaktpunkte erscheinen nicht immer. Auf den 25 Streifen dieses Jahres fehlen im ganzen 5 Kontaktpunkte, ungerechnet den Streifen 9, der überhaupt gar keine Kontaktpunkte aufweist (siehe Resultate 1933) ; verschiedene Kontakte sind nicht genügend sicher, um einwandfrei rechnen zu können, auf einem Zeitstreifen (Nr. 212) ist der Kontakt B offensichtlich mit Verspätung erfolgt (für die Strecke A-B ergeben sich 51, für B-C 201 Std.-Kil.). Oft erscheinen die Kontakte auch doppelt. Ich verweise auf die Abhandlung von Herrn lng. Straumann, die uns für kommende Kilometer-Lancks in Bezug auf obige Mängel bedeutende Verbesserungen verspricht. Nachdem ich Anfangs die Genauigkeit der einzelnen Beobachtungen (Ablesung der Zeit- und Kontaktpunkte am Mikrometer und Koordinatographenj festgestellt habe, versuchte ich auch die Genauigkeit einer Zeitberechnung festzustellen, indem ich eine Rennstrecke 30 Mal beobachtete, die hiezu sich ergebenden Zeiten berechnete und aus diesen 30 Resultaten den mittleren und maximalen Fehler wiederum bestimmte. Da sich eine


Photo : H . Hzibmann

. . . in

der Landschaft

Zeitmessung einer gewissen Rennstrecke aus 6 verschiedenen Einzelbeobachtungen zusammensetzt, deren Fehler gleiche oder ungleiche Vorzeichen aufweisen können, werden sich die zu erwartenden Fehler der einzelnen Beobachtungen beim Endresultat zum Teil addieren, zum andern Teil aufheben. Es kann deshalb vorausgesehen werden, dass der mittlere Fehler einer Zeitbestimmung nahe derjenigen einer Einzelablesung, der max. Fehler grösser erscheinen wird. Für die 30 Beobachtungen und Berechnungen der Zeit für die Fahrstrecke C-E von Streifen Nr. 1611 habe ich nachfolgende mittleren und max. Fehler erhalten, diese analog den Fehlern der Einzelbeobachtungen berechnet : Mittl. Fehler M & 0,0275 mm oder & 0,00055 Sek. O,IO mm oder 0,002 Sek. Max. Fehler V„, Dabei ist zu bemerken, dass in den 30 beobachteten Fällen der max. Fehler von 0,002 Sekunden nur einmal vorgekommen ist, 7 mal wurde der mittIere Fehler um nur weniges überschritten, und 22 mal waren die wahrscheinlichen Fehler kleiner oder ungefähr gleich dem mittleren Fehler, so dass wir denselben für eine Zeitbestimmung ruhig als Genauigkeitsmass annehmen können. Es ist nun noch festzustellen, wie sich diese Ungenauigkeit unserer Zeitberechnung auf die Stundengeschwindigkeit auswirkt. Es ist voraus-


Fig. 6 (Grieshaber).

TABELLE ZUR BESTIMMUNG DER STUNDENGESCH\VlNDIGKEIT aus der Zeit fiir :

3.08 3.09 3.10

,

116,883 116,504 I I 6, I 29

845 467 etc.

3

880 482 086 694 304 916531 149 769 429 391 Stundenkilometer

IOO

/

m Fahrstrecke

4 840 442 147 653 265 876493 111

731 354

Die Originaltabelle umfasst die Werte von 2.200-4.

1

5

Soo -

,

402 008 616 226 839455 073 693 316

)

6

,

:

760 - 720 363 323 968 - 929 577 538 148 187 801-,762416 035 655 279

378 997618 241

/

8 680 -

284 890499 110

724340 959580 204

/

9 64s 244 851 460 071 685302 9-21 -542 166

500 Sek. bezw. von 163--80 k m pro Std.

zusehen, dass ein bestimmter Zeitfehler bei einer höhern Stundengeschwindigkeit mehr ausmacht, als bei einer geringeren Geschwindigkeit. Es sei t die Zeit, die für die 100-Meter Rennstrecke gebraucht werde, h die Anzahl der Sekunden pro Stunde = 3600, dann ist die Stundengeschwindigkeit

Nehmen wir an, X sei die Zeitdifferenz, die verursacht, die Stundengeschwindigkeit um eine bestimmte A~izahl Meter = m zu verringern, so ist

somit ist :

Diese Gleichung nach mt2 X = 10o.h - mt

X

aufgelöst ergibt

Aus Gleichung (6) ist aber auch


Photo-: H . Niedecken

Von vorne . .

Photo : H . Hubmann

.

. . . von

hinten!

Rechnen wir nun t für verschiedene Geschwindigkeiten aus, so ist bei bei bei

I 50

Stundenkilometern

120

))

IOO

B

t t t

= = =

2,4 Sekunden 3,o Sekunden 3,6 Sekunden

Setzen wir ferner die verschiedenen Werte für t in Gleichung (10) ein, ebenso für m diejenige Anzahl Meter, auf deren Genauigkeit wir das Endresultat wünschen, so erhalten wir für X diejenigen Werte in Sekunden, welche uns für die betreffende Geschwindigkeit und die eingesetzte Metergenauigkeit die zulässigen Fehler in der Zeitberechung darstellen. Es ergibt sich z. B. bei einer Stundengeschwindigkeit von 150 km für die Genauigkeit des Resultates auf

~

m

X: =

auf ~ o m :X auf

IOO

m:

=

X =

2142 360,000 - z,4 10. z,42

360,ooo - 1 0 . 2 ~ 4 100.2~4~ 360,ooo - 100. z,4

=

0,000016 Sekunden

=

0,00016 Sekunden

=

0,0016

Sekunden

mt2 (für m kleiner oder höchstens . 1oo.h - mt ' gleich 100) das Produkt mt gegenüber IOO h eine sehr kleine Zahl ist, kann Da im Nenner des Bruches


Ph,ofoa : H. Hzsbmann

Graf Spiegel als Michelin

Der Stromlinienrucksack wird angezogen

diese praktisch vernachlässigt werden und es ergibt sich die Annäherungsforme1

X

mt2

= --100.h

(für m

< I oo Meter)

Setzen wir nun in vorstehender Formel (12) nacheinander die für die verschiedenen Stundengeschwindigkeiten gefundenen Werte t ein, ebenso für m verschiedene Werte, z. B. 10, 20, 30 Meter, U. s. W., tragen die für X so berechneten Werte in der Weise in ein rechtwinkliges Koordinatensystem ein, dass auf der Horizontalen die Stundengeschwindigkeiten, auf der Vertikalen die Zeitdifferenzen X aufgetragen werden und verbinden schliesslich die Punkte gleicher m miteinander, so stellen uns die so erhaltenen Verbindungslinien die Genauigkeitskurven unserer zu berechnenden Stundengeschwindigkeiten dar. Tragen wir ferner den früher errechneten mittleren Fehler, sowie den maximalen Fehler der Berechnung als horizontale Linien ein, so können wir aus der Tabelle für jede Stundengeschwindigkeit den mittl. und maximalen Fehler der Berechnung in Metern angeben (Fig. 3, S. 343). Aus dieser Tabelle können wir entnehmen, dass wir bei dem errechneten mittleren Fehler der Zeitbestimmung von 2 0,00055 Sekunden

+


Ph.oto :Dr. W . Amstutz

Photo : H . H u b m a n n

Vorbereitun~:

Kielland beim

120

Km.-Sturz

nachfolgende mittlere Fehler in der Berechnung der Stundengeschwindigkeiten erhalten : m = =t 15 Meter bei ViL = IOO Std.-Kil. bei Vh = 120 B m = - 22 Meter bei Vh = 150 m = + 35 Meter Für den maximalen Fehler, der in einer 30-fachen Beobachtung nur einmal aufgetreten ist und deshalb bei sorgfältiger Beobachtung selten vorkommen wird, ergeben sich folgende Werte : b e i V h = 1ooStd.-Kil. V„, = + 56 Meter bei Vh = 120 vmax = + 80 Meter vmaX= + 125 Meter bei Vh = 150 bezw. Berechnung der Geschwindigkeiten auf Für Zeitbere~hnun~en, der 50 Meter langen Rennstrecke, verdoppeln sich die aus Fig. 3 entnommenen Werte. Die Tabelle zeigt auch sehr schön die einleuchtende Tatsache, dass der St~nden~eschwindigkeitsfehler um so grösser wird, je grösser die Stundengeschwindigkeit selbst wird. Vorstehende Tabelle zeigt uns aber auch, dass die bisher errechneten Rennresultate mit nennenswerten Unsicherheiten behaftet sind, und dass )) ))


es in Zukunft ehrlicher wäre, die Resultate nicht mehr auf I Meter geiiau, sondern nur noch auf IOO Meter auf- oder abgerundet bekanntzugeben, denn mit dem mittleren Fehler müssen wir bei nur einfacher Auswertung der Streifen auf alle Fälle, in Einzelfällen mit noch grössereii Unsicherheiten rechnen. Sollten sich dann auf diese Art an zukünftigen Kilometer-Lancks zwei Fahrer mit Resultaten ini-ierlialb der Geliauigkeitsgrerize für die betr. Geschwindigkeit ergeben, so sind deren Resultate, sofern es sich um die ersten Ränge handelt, doppelt auszuwerten und als endgültiges Resultat das arithmetische Mittel aus beiden Beobacl-itui-igen zu verweiideii, was deii vermutlichen Fehler bedeutend reduzieren und die Differenzierul~g der Fahrer ermögliclien wird.

Für die Zukunft müssen wir auf alle Fälle dafür besorgt sein, dass die Auswertung und Berechnung der Resultate viel weniger Zeit in Anspruch nimmt als bisher. Es sollte möglicli sein, die Resultate iiocl-i am Tage der Veranstaltung bekannt geben zu köni-iei-i. Es ist deshalb nötig, die Ausrechnungsarbeit nach dieser Forderung zu organisiere11 und ich maclie liiefür nachfolgende Vorscl-iläge : Fig. 4 (Gi-ieshabcr).


I.

Zur Auswertung der Zeitstreifeil soll der K ~ o r d i n a t o ~ r a p hdes Vermessungsan~tes St. Moritz verwendet werden ; derselbe weist die gleiche Auswertuiigsgeilauigkeit auf wie der bisher verwendete Mikrometer, benötigt aber viel weniger Zeit für die Auswertung. (Dies unter der Voraussetzurig, dass die Feinheit der Zeit- und ICoiltaktpunkte auf dem Papierstreifen nicht ganz bedeutend gesteigert werdeii kann.)

2.

Die Arbeit soll auf verschiederie Personell so verteilt werden, dass jede uilgefähr die gleiche Zeit für die ihr zugeteilte ArbeiQattung braucht.

3, Für die Auswertuilg ist ein Formular zu schaffeil, welcl-ies die Berecl-ii~ungenvereiilheitlicht und möglichst erleichtert. Im Gegensatz zur Auswertung der Zeitstreifeil init dem Mikrometer werden mit dem Koordinatographell nicht die direkten Strecken zwischei~ den Zeit- uild Kontaktpurikten bestimmt, sondern diese müsse11 durch Subtraktion der am Masstab abgelesenen Distailzeri vom Nullpunkt erhalten werden. Es erübrigt sich, auf die Details der dadurch etwas veränderten Zeit- und Stuildeilgeschwindigkeitsberecliiuilg eii~zutretei~,diese ist aus Fig. 4 (S. 345) und aus dem algebraischen Rechilungsbeispiel auf dem Berechi~ungsformularFig 5 (S. 345) zur Genüge ersichtlich. Zu erwähnen ist nur, dass das Formular (Fig. 5) wie ich es zur Verwendung vorschlage, verschiedene Rechnungskontrollen ermöglicht.

Fig.

2

(Grieshaber).


Photo : H . Hubmann

L,. Gasperl mit Spezialausrüstung I . Es muss die Summe der zwei Differenzen zwischen Kontaktpunkt und benachbarten Zeitpunkten gleich der Differenz dieser Zeitpunktablesungen sein. b-a (C - a) + ( b - C ) (e-f) = e - d (f - d ) (h - i) = 11 - g (i - g) ( m - k) (I - rn) = 1 - k (P - n) (o - P ) = o - n

+ + + +

-

2. Ferner muss die Summe der Fahrzeiten für die zwei Differenzstrecken vor und nach einem Kontaktpunkt immer 0,4 Sekunden ergeben, d. h. diejenige Zeit, die einer Strecke zwischen zwei Zeitpunkten entspricht. z, z2 = 0,4 Sekunden z4 z5 = 0,4 Sekunden Z, z8 = 0,4 Sekunden z„ zll = 0,4 Sekunden z13 z14 = 0,4 Sekunden

+ + + + +

3. Im Weitern muss die Summe der Fahrzeiten in allen drei Zeitkolonnen (einzelne Strecken, so-Meter Strecken und 100-Meter Strecken) gleich gross sein, d. h. gleich der Fahrzeit für die ganze Rennstrecke.


Photo : H . Niedecken

J . Kielland mit

32

kg schweren Ski, von

2.80

m Länge

Für die Berechnung der Stunden-Geschwindigkeiten aus den Zeiten T6 habe ich eine spezielle Tabelle ausgerechnet, aus welcher die Stundengeschwindigkeit Vh für alle Zeiten zwischen 2,200 und 5,000 Sekunden - für die roo Meter lange Rennstrecke - ohne weiteres entnommen werden kann. Fig. 6 (S. 350) stellt einen Auschnitt aus dieser Tabelle dar. Das Formular Fig. 5 ist ferner so eingerichtet, dass die für die Strecken von 50 Meter Länge errechneten Zeiten verdoppelt werden können (Werte in den Klammern), um mit diesen Grössen die Stundengeschwindigkeiten ebenfalls aus der Tabelle ablesen zu können. Dementsprechend kann die Geschwindigkeit für die ganze Rennstrecke A-E (zoo m) ermittelt werden, nachdem die hiefür errechnete Zeit halbiert wurde. Die Arbeitsverteilung kann so geschehen, dass die erste Person die Auswertung der Streifen besorgt und die gefundenen Werte im Formular einträgt. Person Nr. 2 errechnet die Zeitstreifen-Differenzen, Nr. 3 die Fahrzeiten (einzelne Strecken), Nr. 4 die Fahrzeiten der Rennstrecken und setzt die Stundenkilometer ein. Eine eventuelle 5. Person könnte die Zeitstreifenlängen und das Aufschlagen der Stundengeschwindigkeiten überprüfen ; die andern Rechnungsarbeiten kontrollieren sich von selbst. Für die Nachprüfung der Zeitstreifen wäre eine Schaltegger-Glastafel mit o,or mm Able~e~enauigkeitauf dem Vermessungsamt St. Moritz zur

Tl

-


Verfügung. Die Ausrechnung der Fahrzeiten der einzelnen Strecken aus den' Differenzen der Streifenlängen geschieht genügend genau mit einem zweieinheitigen Rechenschieber von 50 cm Länge. Ich habe selbst auf diese Weise die 25 Zeitstreifen des diesjährigen Kilometer-Lancks in 4 Stunden voll ausgewertet und die eiiizelnen, nach obigen Angaben eingeteilten Berechnungen in noch kürzerer Zeit durchgefiihrt. Begnügt man sich nun an künftigen Kilometer-Lances nur mit der Bestimmung der Geschwiridigkeiten für die eigentliche Rennstrecke C-E, sowie der annähernden Maximalgescliu~indigkeit (Strecke D-E), so sollten 30 Fahrten in liöclzsteiis 4 Stunden zu berechnen sein. Wenn zudem derjenige, der die Auswertung der Streifen zu besorgen hat, nach der ersten Hälfte des liennens mit den bis dann durchfahrenen Zeitstreifen zu Tale fälirt, um sofort mit seiner Arbeit zu beginnen, sollte es keine Schwierigkeit sein, die vollständige Rangliste noch am Tage der Veranstaltung bekannt geben zu können. RESULTATE KLASSE M I T SPEZIALAUSRÜSTUNG I.

Huber, Fritz . . .

2.

Gasperl, Leo

3. Icielland, J.

... ....

Icitzbüliel . . . . 126,983 km I 34,529 km Kitzbühel . . . . 124,913 km I 30,909 km SAS Züricli . . 122,573 km I 29,3 10 km

auf IOO m Rennstrecke Maximalgeschwindigkeit auf IOO m Rennstrecke Maximalgescliwindigkeit auf IOO m Rennstrecke Maximalgescliwindigkeit

KLASSE MIT SPRUNGSKI I.

Kainersdorfer, F.

124,913 km km Sainte-Croix . . I 22,202 km Unterwasser . . 122,116 km Alpina . . . . . . 119,322 km Sainte-Croix . . 119,027 km Sainte-Croix . . 118,994 km Unterwasser . . 118,811 km NSK Züricli . . I 18,224 km Affoltern . . . . 115,679 km Sils . . . . . . . . . 110,529 km Alpina . . . . . . 107,302 km Unterwasser

I 30,624

2.

3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

I I.

Vuilltier, P. . . . . Kleger, Alfred . . Badrutt, Reto . . Reymond, F. . . . Bühler, E. . . . . . Schlumpf, K. . . . Sandlzofer, Rico . Caduff, Rico . . . Valsecchi, G. . . . Zuber, Herni. , .

auf IOO m Rennstrecke Maximalgescl~wiizdi~keit auf IOO m Rennstrecke »

IOO

»

IOO

» » »

IOO IOO

1)

IOO

))

)I

»

IOO

1)

1)

))

IOO

1)

I)

»

IOO

I)

100

1)

1) )) ))

1) 1)

))

Bei Venzi konnte die Zeit auf IOO Meter nicht ermittelt werden, hingegen seine Zeit auf die letzten 50 Meter : 119,060 Std.-Km. Die Zeit von Bushel1 konnte niclzt ermittelt werden, da die Kontakte nicht eingestellt waren.


wilde H e t z e

p h o t o . A. Klopfensteln


Photo : DY. 0.Sch端rch

Erste Hilfe stets vom SAS ! Prinz Friedrich bei den ASAL St. Moritz


London News Agency Photos Ltd.

Viscount Knebworth

IN MEMORIAM VISCOUNT KNEBWORTH Edward Anthony James Lytton, Lord Knebworth, stürzte am I . Mai in Hendon bei einem Übungsflug in der königlichen Luftflotte zu Tode, einige Tage bevor er sein dreissigstes Altersjahr erreicht hätte. Lord Knebworth war nicht Mitglied des SAS, aber der SAS durfte sich glücklich schätzen sein Freund zu sein und er wäre sicher eines unserer nächsten Ehrenmitglieder geworden, hätte nicht der Tod ihn so jäh von uns gerufen. In seinem Nachruf in der TIMES stand der Untertitel : (( Politics, Flying, and Sport)).Auf allen drei Gebieten hat er Ganzes geleistet. Er war als Mitglied des Unterhauses


auf dem besten Wege ein bedeutender englischer Politiker zu werden, niclit weil er der Sohn eines berühmten Vaters, des Earl of Lytton, war, sondern weil er als geborener Gentleman ein Mann von Format war, der so recht dazu berufen gewesen wäre, die unbestechliche Tradition des englischen Staatsmannes weiter zu übernehmen. Das vorletzte Mal als ich ihn sah war es in London, wo er mir das Unterliaus zeigte und mir dann über die englische Politik ein meisterhaftes Exposk gab ; das letzte Mal sah ich ihn bei uns, wo er ebenso meisterhaft seine Bretter steuerte. Sein erster Besuch in die Scliweiz fällt an die zwanzig Jahre zurück und seither vergingen wenige Winter, wo er nicht bei uns weilte. Lord Knebworth wurde bald einer der gefürchtetsten englischen Rennfahrer, der die Farben seines Landes aucli international und elirenvoll vertrat. Im ersten England-Schweiz Rennen war er zweiter Sieger im Abfalirtslauf und an den FIS-Abfahrtsrennen in Mürreii belegte er den 7. Rang. Berufliche Bindung hinderte ihn, international rennsportlich weiter hervorzutreten. Aus seiner Feder stammen zwei Bücher über Wintersport (1930) und Boxen (1931). Mit dem SAS war Lord Knebworth eng verbunden. Als gewesener Captain der Britischen Mannschaft in den England-Schweiz Rennen lag er mit uns in manchem hartem Rennen und immer war Knebel », wie er sich und wir ihn nannten, der fairste und sportlichste aller Gegner, die man sich vorstellen kann. Jene ersten intimen Rennjahre des SAS, mit den traditionell dazugehörigen « Dinners », waren Erlebnisse, die durch die fröhliche Gesellschaft von Lord Knebworth die Erinnerung doppelt wach halten werden. Wir werden ihn daher nie vergessen, auch wenn er nicht melir unter uns ist, denn nichts kann uns mehr Wert sein als die Erinnerung an diesen wahren Aristokraten ! W. A.

Dr. BENNO LEUBNER Nun ist aucli unser lieber Benno von uns gegangen, niclit Mitglied des SAS, aber unser Freund und begeisterter Anhänger uiiserers Clubes. Er verunglückte mit seinem Bruder Hermann am 9. Oktober in der Innsbrucker Nordkette (Grubreissentürme, Auckenthalerriss). I n den Anfangstagen des SAS kam Benno Leubner zu uns und lialf mit durch Teilnahme an den Internationalen Akademischen Skirennen durch sein grosses Können den Veranstaltungen Form und Hintergrund zu geben. Benno war stets einer der gefürchtetsten Gegner. An den ersten Internationalen Akademischen Skirennen in St. Moritz (1926) belegte er den 4. Rang im Slalom und war 12. in der Abfahrt. An den gleichen Rennen in Engelberg war er 1928 zweiter im Slalom, vierter in der Abfahrt, dritter


Dr. ßenno Leubner, Innsbruck

im Sprung, fünfter im Langlauf und errang damit die Viererkombination. Im gleichen Jahr gewann er das erste Arlberg-Kandaharrennen. Im darauffolgenden Winter startete er wieder an unseren Rennen in Mürren und blieb Sieger im Slalom, dritter im Langlauf, zweiter in der Abfahrt und sechster im Sprung, nachdem er sich am Abfahrtsrennen am Vortage eine Gehirnerschütterung durch schweren Sturz zugezogen hatte ! An den Akademischen Weltwinterspielen I930 in Davos stand er ex aequo mit Weber im zweiten Rang im Slalom. Er gehörte ohne Zweifel zu der europäischen Eliteklasse im Abfahren und war zudem ein behender Dolomitenkletterer. Was uns aber besonders an Benno Leubner band, das waren seine Bescheidenheit und sein fairer sportlicher Geist. Er war ein Gentleman wie Lord Knebworth, die beide in ihrem dreissigsten Jahre - Zufall oder Schicksal? - alte Bekannte unter sich und mit dem SAS, kurz nacheinander den Tod des Helden starben. Wir wollen Arnold Lunn ergänzen, es ist so wahr von den Bergen, wie von der Luft und vom Meer : Wenn Blut Entgelt für das Edle und Wahrhaftige ist Gott, Allmächtiger, dann haben wir unsere Sühne gebracht. W . A.


2. TEIL RENNBERICHTE

9. AKADEMISCHE SKIWETTKAMPFE ALLER LANDER

9. SCHWEIZERISCHE SKIHOCHSCHUL-

MEISTERSCHAFTEN ST. MORITZ 5.-8. JANUAR 1933 von

DR. B. RUFENACHT, SAS Angesichts der \h~e!t\r~irtschaftskrisishätte angenommen werden können, dass die bereits traditionell gewordenen Studenten-Skiwettkampfe des SAS in diesem Jahre weniger Anklang finden uriirden, als bis anhin. Es brauchte daher einigen Wagemut nicht nur für den durchführenden Club, sondern ganz besonders für den Kurort, der sich ziir Uebernahrne diescs Anlasses bereit erklärt hatte. Mit grosser Genugtuung darf aber heiite fes~gestellt\vercIeil, dass entgegen allen Befürchtungen die Wettkämpfe eine Teilnehii~erzahl aiil\x~iescii,wie sic bis jctzt an A. S. A. L. und Ski-Hochschulmeisterschaften noch ~iicli!. !;esehc~i \viir.cle. l>ic g . A. S. A. L. ~iiid SkiHocl-ischulmeisterschaften dürfen ruhig als ein Rekorclaiilass l>ezeicliiiet wcrclen. Wir wollen hier nur festhalten, dass 25 Hochschu!eil aus der Schweiz, Ueutschlancl, Oesterreich, der Tschechoslovakei, ItaLien, Norwegen, England und sogar aus Kanada ihre besten Vertreter entsandt haben. Die Ursache des Massenaufmarsches zu diesen Wettkämpfen darf wohl zum grossen Teil darin erblickt werden, dass der Kurort St. hloritz grosszügig alle notwendigen Vorbereitungen getroffen hat. Der Kurdirektor, unser bewährtes Club-Mitglied Dr. Walter Amstutz, hat keine Mühe gescheut, u m vorsorglich alle diejenigen Massnahmen zu veranlassen, die für ein gutes Gelingen der Wettkämpfe erforderlich sind. Dass sich der Kurort St. Moritz für die Durchführung von Ski-Wettkämpfen aller Art in hervorragender Weise eigenet, braucht hier nicht besonders unterstrichen zu werden. Denken wir nur daran, dass die Wettkämpfe trotz allerort sehr ~ingiinstiger Schneeverhältnisse in St. Moritz reibungslos, wenn auch mit kleinen Abänderungen haben durchgeführt werden können. Denken wir ferner daran, dass St. Moritz, welches mit einer Teilnehmerzahl von 150-zoo gerechnet hatte, plötzlich 4.00 Akademiker unterbringen musste. Der Massenaufmarsch zu den diesjährigen Wettkämpfen hat bewiesen, welches Zucrauen unser Club und der Kurort St. Moritz unter den skilailfenden Akademikern geniessen. Gestützt auf die guten Erfahrungen, die der SAS bei den voi-jährigen Wettkämpfen in Grindelwald mit der Unterbringung sämtlicher Leute in einem einzigen Hotel gemacht hatte, wurden die Teilnehmer auch dieses Jahr möglichst zusammen untergebracht. Vorgesehen war iirsprünglich nur das Grand-Hotel. Infolge der erst noch bei Nennungsschluss zahlreich eingehenden Meldungen, reichten die in1 Grand-Hotel reservierten 150 Plätze nicht aus, sodass die übrigen Teilnehmer zusammen im Hotel du Lac in St. Moritz-Bad einquartiert wurden. Es wird sich für künftige Veranstaltungen empfehlen, den Meldeschluss früher anzusetzen, damit nicht in letzter Stunde Schwierigkeiten bezüglich der Unterbringung sich ergeben. Bei den diesjährigen Wettkämpfen war ein fi-iiherer Meldeschluss deshalb nicht möglich, weil infolge der akademischen Januar durchWelt-Winterspiele in Bardonecchia unsere Veranstaltungen bereits vom 5.-8. geführt werden mussten. Auf a!le Fälle dari für künftige Veranstaltungen die möglichst konzentrierte Unterbringung von Läufern und Offiziellen sehr empfohlen werden. Es erleichtert dies nicht nur die reibungslose Abwicklung der Wettkämpfe, sondern es bietet in erster Linie den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass Läufer und Offizielle der verschiedenen Länder sich persönlich besser kennen lernen und bleibende Bande der Freundschaft knüpfen.


Photo : Engadin Press Co.

Norwegen (Sakshaug) Langlaufsieger !

Wenn auch die Witterungsverhältnisse nicht immer ganz einwandfrei waren, konnten die Wettkämpfe doch reibungslos abgewickelt werden dank der tatkräftigen und aufopfernden Arbeit der sämtlichen Kampfrichter und der Vertreter des Sportamtes der Schweiz. Studentenschaften. Den Auftakt der Rennen bildete wie üblich der Abfahrtslauf vom 5. Januar. Der Vortag brachte den lang ersehnten Neuschnee. Am Tage des Rennens selbst strahlte wiederum herrlicher Sonnenschein. Es war ein Tag, wie man sich ihn nicht schöner wünschen konnte. Als Abfahrtspiste war festgelegt worden die Strecke von Fuorcla Schlatain hinunter ins Val Saluver nach Alp Marguns mit einer Höhendifferenz von rund 600 m. Die Strecke an und für sich bietet keine besondem Schwierigkeiten, sieht jedoch an vielen Stellen leichter aus, als sie es in Wirklichkeit ist. Hiezu kam, dass der am Vortag gefallene Neuschnee noch nicht völlig gesetzt war und der Fahrer infolgedessen die alten, teilweise verharschten Skispuren gelegentlich unangenehm zu fühlen bekam. Eine nicht unwesentliche Rolle spielte die Wachsfrage. Trotzdem war diese Strecke in hervorragender Weise geeignet, die guten Fahrer von der Mittelklasse stark zu distanzieren, da an das Stehvermögen des Fahrers stellenweise ganz erhebliche Anforderungen gestellt wurden. So waren es besonders die zwei steilen Hänge gleich am Anfang und die Steilhangpartie am Schluss der Piste, die beherrschtes Fahren verlangten. Der Doppelsieg der Innsbrucker ist in jeder Weise verdient, da sowohl Leubner wie Rein1 über eine ganz vorzügliche Technik verfügen. Dem Starter auf Fuorcla Schlatain, in nahezu 3000 m Höhe, ste!lten sich über roo Läufer. Die Firma Dr. Wander A. G. in Bem hatte es sich nicht nehmen lassen, eine Kochstelle dort hinauf tragen zu lassen, sodass die Läufer Gelegenheit hatten, sich vor der Abfahrt durch warme Ovomaltine zu stärken, was umso mehr begrüsst wurde, als ein eiskalter Wind längeres Verweilen auf der Passhöhe wenig erfreulich gestaltete. In Klasse I fielen durch forsches und sicheres Fahren neben den Innsbruckern besonders auf die beiden Prinzen d'orlkans, Gottfried Wolfgang, Wien, die Engländer Clyde, Taylor und Kessler, sowie der Turiner Sandro Masoero. Aber auch die SAS-ler durften sich in dieser Konkurrenz füglich sehen lassen ; so vor allem Suhner, Streiff, Henri Müller, Thommen, Lindecker U. s. W. Am Ziel wurden 81 Läufer aus Klasse I abgestoppt, wahrlich eine schöne Konkurrenz. Klasse I1 sieht Dr. Vetter, Freiburg i/Br., an der Spitze, dicht gefolgt von Mackintosh, England; Büchi, SAS; Page, SAS und Pangmann, Kanada.


Photo : Engadin Press Co.

Canada Stafettensieger !

Die Bestzeiten der Klasse I1 ertragen ruhig einen Vergleich mit denjenigen der Klasse I. Es zeigt dies, dass auch Akademiker mit abgeschlossenem Studium fähig sind, schwere Abfahrtspisten gleich hinter sich zu bringen, wie die Jungen. Deutlicher tritt ein Unterschied hervor zwischen Klasse I1 und 111. Aber auch in Klasse I11 sind noch Zeiten gefahren worden, die ein grosses Können voraussetzen. Hier triumphierte Golay, Pontresina, vor Mitchell, Oxford. Leider ereignete sich ein bedauernswerter Unfall : Der deutsche Läufer Prinz Friedrich von Preussen erlitt durch Sturz einen Oberschenkelbruch. Dank des gut organisierten Sanitätsdienstes war es möglich, den Verunfallten in kurzer Zeit ins Spital überzuführen. Der Langlauf. Die Piste führte vom Start im Salet (Höhe 1800 m) östlich über den Irin, am Südufer des St. Moritzersees entlang bis zur Meierei, dann südwestlich durch Waldgelände und westlich hinunter nach Stahlbad, von hier 3 km leicht kupiert steigend zum Ley Nair (1850 m), etwas fallend nach Surley und wendend nach Nordosten, Aufstieg zur Villa Waldhaus, über kleinen Sattel mit 50 m Steigung an den Inn östlich vom Campfer-See, 500 m dem Inn entlang, ihn überschreitend und in ebener Schleife nach Campfkr, rechts daran vorbei, die Strasse nach St. Moritz-Bad überquerend, kupiert zur Strasse östlich Suvretta-Haus und nach I km leichter Abfahrt ins Ziel im Salet ; total 17 km Länge, Ca. 350 m Steigung und ebenso viel Abfahrt. Streckenführung und Zustand der Piste wurden von allen Beteiligten gelobt. Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass die Anlage der eben bezeichneten Piste dem Kampfgericht nicht geringe Sorgen bereitet hat. Am Vorabend des Langlaufes musste nämlich das Kampfgericht feststellen, dass die ursprünglich vorgesehene, bereits ausgesteckte Piste der Ausschreibung insofern nicht entsprach, als die totale Länge nur rund 1 2 km betrug. Aus diesem Grunde haben die Herren Kampfrichter selbst noch in der Nacht vom 5.16. Januar die Piste entsprechend abgeändert, so dass bei Beginn des Laufes alles in bester Ordnung war. Zum Langlauf waren 82 Konkurrenten gemeldet. Dem Starter stellten sich aber nur 60 Mann. Eine Anzahl Schweizerläufer ist dem Start fern geblieben. Mit Rücksicht darauf, dass bei den Rennen des SAS stets mit festen Startzeiten gelaufen wird, wäre es dringend zu wünschen, dass künftighin nur solche Läufer sich melden, die tatsächlich den Lauf bestreiten wollen; denn durch das Fernbleiben von Läufern entstehen Lücken in der Reihenfolge der Konkurrenten, was bewirkt, dass das Rennen ubermässig in die


Länge gezogen wird, und zudem bedeutet es für viele Läufer einen Nachteil, vor sich keinen Konkurrenten zu finden. In ei-ster Linie war man gespannt auf das Duell zwischen dem letztjährigen Langlauf-Sieger Holzner aus Turin und dem erstmals an unsern Rennen auftretenden Norweger Sakshaug. Es gelang dem Norweger, in prachtvollem Stil den Sieg an sich zu reissen mit einem Vorsprung von 4 Min. vor Holzner, der den zweiten Platz belegte. Wie üblich sind auch die Oesterreicher in dieser Disziplin in der Spitzengruppe, Reinl, Pugl und Leubner als Dritter, Vierter und Fünfter, alle drei mit beinahe derselben Laufzeit, dicht gefolgt vom Kanadier Wilson Ross. Auch der Sieger in Klasse 11, wiederum ein Kanadier, Pangmann, lief eine Zeit, die ihn in Iclasse I noch auf den 4. Platz gebracht hätte, wahrlich eine schöne Leistung. Klasse I11 war in diesem Lauf nicht vertreten. Der Slaloii~. Am Nachmittag des 6. Januar begaben sich die zum Slalom-Lauf zugelassenen 30 Bestklassierten des Abfahrtsrennens zum Start in der Nähe der Corviglia-Hütte, Herr Dr. Amstutz hatte eine sehr interessante, mit vielen Tücken versehene Piste ausgesteckt. Leider trat kurz vor dem Start ziemlich starker Schneefall ein, was zur Folge hatte, dass für die Läufer die Sicht behindert und zudem der für raschen Schnee abgesteckte Slalom etwas zu langsam wurde. Dieseln Umstande Rechnung tragend, wurde die Piste für den zweiten Lauf durch Weglassurig einiger Flaggenpaare auf mehr Tempo umgestellt, welche Anderung sich als sehr zweckdienlich erwiesen hat. Im zweiten Lauf war die Fahrt ganz erheblich flüssiger und nur der zuverlässig und sauber fahrende Läufer war imstande, die Piste in guter Zeit fehlerlos hinter sich zu bringen. Infolge des sclilechten Wetters war leider die Zuschauerzahl nicht so, wie sie für diesen interessanten Wettkampf hätte erwartet werden dürfen. Auf die Abwicklung des Laufes dagegen vermochte die ungünstige Witterung dank der vorzügliche^^ Organisation keinen Einfluss auszuüben. Wie zu erwarten war, ging es in erster Linie urn den Wettkampf zwischen den englischen Spezialisten und den österreichisclien Routiniers. In beiden Klassen gingen die Engländer dank ihrer grossen Uebung und ihrer sauberen Technik verdient als Sieger hervor. Jedoch auch die Oesterreicher klassierten sich, wie üblich, hervorragend, und es sicherte sich der Wiener Wolfgang in Klasse I vor dem Engländer Clyde den ersten Ratlg in der Kombination Abfahrt-Slalom, wähl-end der Engländer hlackintosh in Klasse I1 seinen ersten Rang in der Kombination AbfahrtSlalom verdient behaupten konnte. Einen sehr guten Eindruck haben auch hinterlassen Prinz Alonso d'Orl6ans, ETH Zürich, Höfflin, ldünchen, und Kessler, England. Der erste SAS-ler in Klasse I ist Suhner im 8. Rang und in Klasse I1 Büchi itn 5. Rang, wodurch sich dieser den Titel des Schweizerischen Hochschulmeisters in der Kombination Abfahrt-Slalom ehrenvoll erkämpft hat, a!lerdings nur mit geringem Vorsprung vor Alonso d10r16ans.

Stafettenlauf. Infolge des am 6. Januar nachmittags eingetretenen Schneefalles konnte, entgegen dein Programm, die Piste für den Stafettenlauf an dieseln Nachmittag nicht tnelir abgesteckt urerden. Das Kampfgericht beschloss daher, die Ausflaggung der Piste erst am 7. Januar vormittags vorzunehmen und den Stafettenlauf auf den Nachmittag dieses Tages zu verlegen. Die Piste war so angelegt, dass sie auch dem Zuschauer gute Beob~chtu~~gsn~ögliclikeit bieten konnte. Die drei ersten Stafettenstrecken gingen jeweils von der Station Corviglia sclileifzn~rtig aus und endeten wieder bei ihr, eine sogenannte Stei-nstafette. Es konnten demnach die StafetteriUebei-gaben 1-2, 2-3 und 3-4 alle am selben Punkte beobachtet werden. Lediglich die Uebergabe von Stafette 4-5 iand auf der Fuorcla Schlatain statt. Diese Anordnung hat sich bestens bewährt und sowohl bei Publikum und Läufern grossen Anklang gefunden. Da die drei ersten Strecken wieder beim Startpunkt endeten, eigneten sie sich für kombinierte Läufer : Gleich viel Abfahrt wie Aufstieg. Die Strecken 4 und 5 dagegen waren für ausgesprochene Spezialisten, Strecke 4 für den Aufstieg von Station Corviglia (2445 rn) bis auf die Fuorcla SchLatain (3050 m) und Strecke 5 für die Abfahrt von Fuorcla Schlatain zurück zum Ausgangspunkt auf Corviglia. Im Rennen lagen 9 Stafetten in Konkurrenz: hfc. Gill (Kanada), Mailand, Turin, Innsbruck, Cambridge, Ljubljana, Bern und Zürich ; ausser Konkurrenz dazu eine hlannschaft aus Norwegen, die deswegen ausser Konkurrenz starten musste, weil nicht ihre sämtlichen Läufer einer Hochschulstadt angehörten. Leider ist die von Deutschland gemeldete Stafette aus wenig erfreulichen Gründen dem Start fern geblieben. hiit grösster Spannung wurde zu Beginn der Wettkampf zwischen den beiden ausyezeiclineten Italiener-Stafetten und den Oesterreichern verfolgt. Die eine der Italienermannschaften, diejenige von hlailand, hat bereits im Vorjahr in Grindelwald einen viel bejubelten Sieg davon getragen. Gleich zu Anfang lag die Stafette Turin in Führung, dicht gefolgt von Innsbruck und hlailand. Auch die Kanadier waren gut plaziert. Sehr schön geschlagen hat sich auch die Berner Stafette. Bei der letzten Stafettenubergabe auf Corviglia, also Ueberyabe von Stafette 3-4, lag


Photos : Dr. 0. ~Schiirch

Prinz Friedrich nach 'dem Unfall

Stafettenablösung auf Fuorcla Schlatain

Turin immer noch mit grossem Vorsprung an der Spitze, gefolgt von Mailand und Kanada. Für den Zuschauer war so viel gewiss, dass bestimmt der Schlussmann einer der beiden ItalienerStafetten als erster auf Corviglia wieder eintreffen werde. Gross war daher das Erstaunen, als als erster der Kanadier durchs Ziel sauste mit einem Vorsprung von 45 Sek. vor dem Schlussmann der Mailänder-Stafette. Die beiden Kanadier Ball und Jost hatten es geschafft, nicht nur die hlailänder-Stafette zu überholen, sondern auch noch die Turiner und haben so den Kanadiern einen wundervollen Sieg eingebracht. Bei den beiden Italiener-Stafetten ist insofern noch eine Verschiebung eingetreten, als die Mailänder den Turinern die Führung abzunehmen vermochten und sich somit hinter den Kanadiern als ehrenvolle Zweite plazierten. Unbeschreiblich war die Spannung beim Eintreffen des Schlussmannes der Kanadier, der, nachdem er das Ziel durchfahren hatte, sich völlig verwirrt in den Schnee setzte, ohne sein Stafettentuch dem Kampfrichter übergeben zu haben. Erst nach mehreren endlos erscheinenden Sekunden erhob er sich und überbrachte das Stafettentuch. Hätte er dieses bei der Einfahrt im Ziel gleich abgegeben, wäre der Vorsprung seiner Stafette noch grösser gewesen. Die Berner Stafette hat sich durch ihren schönen Lauf vor Zürich die Hochschulmeisterschaft im Stafettenlauf verdient gesichert. Gegenüber dem letztjährigen Stafettenlauf darf mit Befriedigung hervorgehoben werden, dass die Laufzeiten der Stafetten keine erheblichen Differenzen aufweisen. So liegt beispielsweise die Berner Stafette nur 6 Minuten hinter derjenigen Kanadas. Leider musste die Stafette Ljubljana infolge verbotenen Skiauswechselns - wegen Skibruch disqualifiziert werden. Alle diejenigen, die trotz erheblicher Kälte dem interessanten Wettkampf beigewohnt haben, werden mit dem Berichterstatter darin einiggehen, dass der Stafettenlauf zum schönsten und spannendsten gehört, das der Skiwettkampf zu bieten vermag, besonders bei Anlage der Piste als Sternstafette.

Akademiker-Lauf. Im Programm vorgesehen war für Sonntag Vormittag die Austragung eines offenen Abfahrtsrennens auf der Strecke Corviglia-Hütte - Ober-Alpina, unter dem Namen Akademiker-Lauf. Das Kampfgericht hat jedoch Samstag beschlossen, dieses Rennen nicht durchzuführen, da die Schneeverhältnisse auf der obligatorischen Strecke Corviglia - Ober-Alpina zu ungünstig waren. Es wurde deshalb dieser Wettkampf nicht abgehalten.


Photos : H . Hubmann

Resultate !

Ein Jubilar (Dr. Schoch)

Sprunglauf. Am Sonntag Nachmittag, 8. Januar, wurde auf der grossen Olympia-Schanze der Sprunglauf ausgetragen. Leichter Schneefall erschwerte den Konkurrenten ihre Aufgabe. Ungefähr 20 der Gemeldeten sind daher dem Start fern geblieben. Die noch verbleibenden übrigen rund 20 Springer erwiesen sich als absolut fähig, auf dieser grossen Schanze zu springen. Direkt wundervoll waren die Sprünge der norwegischen Akademiker. Der sympathische SAS-ler Jacob Kielland hat sich in prachtvollem sicherem Stil und schönen Längen den verdienten I. Preis errungen. Er ist dadurch definitiver Gewinner des vom akademischen Ausschuss für Leibesübungen an der Universität Freiburg i/Br. gestifteten Wanderpreises für den Sieger im Sprunglauf geworden; mit 67 m hat er den längsten gestandenen Sprung des Tages ausgeführt und steht auch noch vor den ausser Konkurrenz gestarteten bekannten Springern Reymond, Badrutt, Lassueur, U. s. w. Die Norweger Guttormsen und Sakshaug stehen mit ihren schönen Leistungen hinter ihrem Landsmann Kielland nicht weit zurück. Sakshaug, welcher hinter Guttormsen in Klasse I den 3. Rang belegte, wurde dadurch erster in der Kombination LangIauf - Sprunglauf, und Guttormsen, als Student der Universität Zürich, Schweizerischer Hochschulmeister in der Kombination Langlauf - Sprunglauf, vor Kielland. In Klasse I1 belegte der Deutsche Werneck vor dem Engländer Nixon mit kurzen aber sicher gestandenen Sprüngen den ersten Platz. Leider erlitt der ausser Konkurrenz gestartete bekannte Schweizerspringer Cesare Chiogna durch Sturz einige Verletzungen, die ihn ausser Gefecht setzten, jedoch glücklicherweise nicht ernstlicher Natur waren. Als Abschluss der schönen Veranstaltungen, der 9. Akademischen Ski-Wettkämpfe aller Länder und der 9. Schweizerischen Ski-Hochschulmeisterschaften fand am Sonntag Abend im Grand Hotel die Preisverteilung statt. Der rührige Kurverein von St. Moritz liess es sich nicht nehmen, am darauf folgenden Tage die Offiziellen und Vertreter der Presse unter Mittelholzers Führung das wundervolle Skigelände von St. Moritz und die umliegenden Berge aus der Vogelschau geniessen zu lassen. An der Preisverteilung wurden die nachstehenden Resultate verkündet : (Siehe Seite 371 ff.)


Photos : H . Hubrnann

Wahl macht Qual ! (Clyde)

Dr. Hoek spricht

ANSPRACHE DR. HOEK ZUR PREISVERTEILUNG IM GRAND HOTEL ST.MOR:TZ 9. JANUAR 1933

Meine Herren, liebe Klub-Kameraden und Sportfreunde ! Wieder liegt der Kampf um den Sieg in den nationalen und internationalen Ski-Wettbewerben hinter uns. Wieder blicken wir zurück auf eine Reihe spannender und schöner Tage, die dem Sporte geweiht waren. Es sei mir gestattet aus diesem Anlass einige wenige Minuten um Ihr Gehör zu bitten. Liebe Freunde vom SAS, über e Sport » möchte ich zu Euch reden. ii Sport N... Begriff und Wort sind uns aus England gekommen. Sport leitet sich ab von « to disport oneself 11 - das heisst : sich vergnügen, sich erfreuen, sich ablenken lassen. Diesen Sinn hat Sport - Wort wie Begriff - bei seiner Weiter-Entwicklung auf dem Kontinente verloren. Sport bedeutet heute, im Wortgebrauch wie im Wortinhalt der grossen Masse, ein Vielfaches : Arbeit, individuelle Freude, nationales Prestige, Lehrfach, Pflicht, hygienische Selbstverständlichkeit und Sensation. Sport ... am meisten und am lautesten rufen es jene, die ihn nur leidend, nur passiv erlebend geniesszn ; nicht jene, die ihn lebendig betreiben. Am lautesten ruft es die Masse, die ihre Nerven will aufpeitschen lassen, die Höchstleistungen verlangt - die Sporthelden verehren und umschmeicheln will. Es ist dieselbe sensationslüsterne Masse, die den Schauspieler zum Künstler erhebt, und die den Künstler und Dichter nicht kennt - die den Sportsmann zum Helden erklärt, und ihn morgen vergessen hat.


Romanini, Italien

Photos : H . Hubmann .

Jost, Canada

Es ist die Masse, die einen Sporthelden haben will, und ihn zum Schauhelden macht. Lasst Euch nicht blenden ! Lasst Euch nicht einreden, dass Ihr Helden seid ! Ihr seid keine. Der Held ist der Mann der Tat. Tat ist, was in Zeit und Ferne wirkt. Euer sportliches Tun ist kein Werk und kein Wirken. Euer Tun ist Leistung. Glaubt nun nicht, dass ich diese Eure Leistung klein machen will. Nichts liegt mir ferner. Ich selbst war fast ein Leben lang Sportsmann und habe mich immer der Leistung gefreut -und freue mich heute an der Leistung Jüngerer. In der « Freude n, da liegt das Wesen und der Wert des Sportes. Ihr sollt Euch der Leistung freuen - ganz gleichgültig, ob ihr siegt, oder nicht siegt. Das ist nicht so wichtig. Wert hat nur der Sport, der Euer Leben reicher, voller und freudiger macht. Wert hat nur der Sport, der Euch in den Tagen der Jugend die frohe Erinnerung für die Zeiten des Alters gibt. So sei es zu sagen gewagt : In Tagen und Jahren Sammeln und sparen. Gestaltend bewahren Erfahren im Blut. Und was Euch geblieben Prüfen und sieben, Entschlossen zu scheiden Das Klare vom Trüben, Von Asche die Glut.


g . AIZADEMISCHE S K I W E T T K Ä M P F E A L L E R L Ä N D E R ABFAHRTSRENNEN F U O R C L A SCHLATAIN-MARGUNS 5. JANUAR 1933 lil,i.sse

I (81 Teilnehmer) .

. Leubner. Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . . Reinl. Harald . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Prinz Alvaro de Orleans . . . . . . . . 4 . Wolfgang. Gottfried . . . . . . . . . . . . 5 . Clyde. W.-P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . Traut. Walter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . Suhner. Bert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . Taylor. C . F . S. . . . . . . . . . . . . . . . . g . Prinz Alonso de Orlearis . . . . . . . . 10. Streiff. Viktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . I

II

.

12.a 12.b 14. 1 5. 16. 17. I 8. 19.

. . 22 .

20 21

23 . 24 . 25 . 26 . 27 . 28 . 29 . 30 . 31 . 32 . 33 . 34 . 35 . 36 . 37 . 38 . 39.a 39.1.' 41 .

Masoero. Sandro . . . . . . . . . . . . . . . . Kessler. W . D . . . . . . . . . . . . . . . . . Müller. Henry . . . . . . . . . . . . . . . . . Lantschner. Geri . . . . . . . . . . . . . . . Thommen. Ernst . . . . . . . . . . . . . . . Lindecker. W . . . . . . . . . . . . . . . . . . Egert. Kurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gallusser. Reinhard . . . . . . . . . . . . Lindlar. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . Höfflin. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlytter. Arild . . . . . . . . . . . . . . . . . Stober. Fredy . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Weech. Hans . . . . . . . . . . . . . . Dehmel. Fritz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tommasi. Angelo . . . . . . . . . . . . . . . Honigmann. Klaus . . . . . . . . . . . . . . Bushell. R . I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . De Roche. Viktor . . . . . . . . . . . . . . Guarnieri. Adr . . . . . . . . . . . . . . . . Pugl. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ertl. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Guttormsen. Sig . . . . . . . . . . . . . . . . Kukovec. R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weber. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . Malvezzi. Camp . . . . . . . . . . . . . . . . Thut. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lützkendorf. R . . . . . . . . . . . . . . . . . Fauchamps. Pierre . . . . . . . . . . . . . Gugler. E . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pinösch. Duri . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bussmann. \T\/ . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . . . . . . . . . . Torino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München T H . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg i!Breisgau . . . . . . . . . . . München T H . . . . . . . . . . . . . . . . München T H . . . . . . . . . . . . . . . . Basel Universität . . . . . . . . . . . . . Miinchen T H . . . . . . . . . . . . . . . . BUSC I:ilgl;iii<l . . . . . . . . . . . . . . . I3ci.n Uiiivcisit iit . . . . . . . . . . . . . l';itlov;1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gi-az . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norwegen E T I l Zürich . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W H Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bologna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . . . . . . . . . . Zürich E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . Ziirich E T H . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ifors Coi~coicrs:

Zeit

Toinmasi. G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Coino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

I<lasse I I (19 Teilnehmer).

. 2. 3. I

4. 5. 6.a 6.b 8. g.

.

10

D r . Vetter. Robert . . . . . . . . . . . . . . Mackintosh. C . . . . . . . . . . . . . . . . . . Büchi. Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . Pangman. A . H . . . . . . . . . . . . . . . . Glaser. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D r . Pahl. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . D r . Werneck. Fritz . . . . . . . . . . . . . D r . Stein. Paul . . . . . . . . . . . . . . . . . Jost George. B . . . . . . . . . . . . . . . . . D r . L . Facchinetti . . . . . . . . . . . . . .

4.03.8 4.10.6 4.13 4.13.2 4.15 4.26.6 4.28.4 4.29 4.29.2 4.35.4 4.35.8 4.37.8 4.37.8 4.40 4.41.6 4.42 4.44.2 4.45 4.45.6 4.46 4.46.4 4.46.8 4.47.4 4.50.6 4.51 1.51 8148 5.01 5.01 . '1 503.2 5.04.1 5.05.6 5.08 5.09 5.10.6 5.10.8 5.11.4 5.11.6 5.12.2 j.12.2 5.12.4

II

. 44

Zeit Freiburg i!Breisgau BUSC England . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . M c Gill (Kanada) . Zürich E T H . . . . . . Freiburg i/Breisgau Partenkirchen . . . . . St . Gallen . . . . . . . . M c Gill (Kanada) . . Padova . . . . . . . . . . .


Pn,oto : H . Hubmann

Wanderpreis für den Sieger im Sprunglauf (Dr. Rüfenacht und Kielland)

Hors Concours :

I. 2.

3. 4.

Page, Georges . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4.30.8

Golay, H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitchell, Harold . . . . . . . . . . . . . . . . Holdsworth, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Opel, Fritz . . . . . . . . . . . . . . . .

Pontresina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oxford . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oxford . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Darmstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

5.29.2 6.08.6 6.18.6 8.47.4

9. SCHWEIZERISCHE SKIHOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN ABFAHRTSRENNEN FUORCLA SCHLATAIN-MARGUNS 5. JANUAR 1933 (43 Teilnehmer) I.

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. I I. I 2.

13. 14. 15. 16.

Prinz Alvaro de Orleans Bourbon. E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Büchi, Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suhner, Bert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Prinz Alonso de Orleans Buurbon . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaser, Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Altakademiker . . . . . . . . . . Streiff, Viktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . . . . . . . . . . Müller, Henri . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stein, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . St. Gallen Altakademiker . . . . . . Thommen, Ernst . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindecker, W . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zürich Universitat . . . . . . . . . . . . Gallusser, Reinh. . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar, Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlytter, Arild . . . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . Tommasi, Angelo . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . De Roche, Viktor . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Guttormsen, Sig. . . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 4.13 4.23 4.28.4 4.29.2 4.35.2 4.35.4 4.37.8 4.39.4 4.41.6 4.42 4.45 4.45.6 4.46.4 4.51 5.01 5 .OS.6


.

Photo : H Hubmann

Die siegreiche Canadische Stafette STAFETTENLAUF VOM 7. JANUAR 1933 Schweizerischer Hochschulmeister im Staffellauf: Universität Bzrn. mit 2 St. 28 Min . 57 Sek . (Läufer : De Roche V., Jöhr W., Albrecht G., Hess . Lindlar H.)

.

g AKADEMISCHE SKIWETTKAMPFE ALLER LÄNDER

LANGLAUF 6.JANUAR 1933

Klasse I (44 Teilnehmer)

. . 3. 4. 5. 6. 7. 8. g. 10. 11 . 12 . 13. 14. 15 . 16. 17. 18. 19.

:

Sakshaug. Gunn . . . . . . . . . . . . . . . . Holtzner. G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinl. Harald . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pugl. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leubner. Hugo . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilson Ross. F . . . . . . . . . . . . . . . . . Traut. Walter . . . . . . . . . . . . . . . . . . Campell. F . B. . . . . . . . . . . . . . . . . . Stöckl. Jos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Guttormsen. Sig. . . . . . . . . . . . . . . . Ball. William . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dunn. R . C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bushell. R . C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bervar. St. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ertl. Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baeb!er. L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brantenberg. 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorken. R . W . . . . . . . . . . . . . . . . . Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 . Stramel. B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I

2

Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Graz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kanada (Genf) . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mc Gill (Kanada) . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norwegen (ETH) . . . . . . . . . . . . Mc Gill (Kanada) . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mc Gill (Kanada) . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ljubljana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1.22.12

1.2318 1.23.19 1.24.15 1.24.18 1.24.19 1.24.42 1.25.54

Zeit

Hors Concours : Tommasi. G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Corno

1.09.36 1.13.36 1.15.47 1 . 17.17 1.17.23 1.17.32 1.18.28 1.18.30 1.18.32 1.20.22 1.20.52 1 . 21 . 34

.......................

1.38.17


Klasse I1 . Pangmann. A . H . . . . . . . . . . . . . . . . D r . Da1 Covolo. F. . . . . . . . . . . . . . Frode. Halle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bruschi. Giov . . . . . . . . . . . . . . . . . . D r . Christtnann . . . . . . . . . . . . . . . . Lang. Thomas . . . . . . . . . . . . . . . . . Nixon, G . T. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Legard. C. P . D .

Klasse I (20 Teilnehmer).

. . 3. 4. I 2

5. 6. 7. 8. g. 10

II I2

. . .

M c Gill (Kanada) . . . . . . . . . . . . Padova . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit I I

. 16.44 . 2 I . 46

. 25 . 15 1.28.35 I . 33 . I 5 I . 34.03 I . 35.38

I

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.32.09 S L A L O M V O M 6 . JANUAR 1933

Clyde, W . ]-> . . . . . . . Wolfgang, G . . . . . . . Lantschner, Geri . . Höfflin. Hans . . . . . . Leubner, Hugo . . . . ICessler. W . G . . . . . . Pr. Alonso de Orleans Suhner, Bert . . . . . . . Taylor, C . F. S. . . . Egert, ICiirt . . . . . . . . Streiff. Viktor . . . . . . Traut, Walter . . . . .

Klasse II (9 Teilnehmer) . r . Mackintosh. C . E . W . 2 . D r . Pahl. hl . . . . . . . 3 . D r . Werneck, F . . . . 4 . D r . Vetter, R . . . . . . 5 . Buchi. R . . . . . . . . . .

I

BUSC England . . . . . . . . . Wie11 . . . . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . Munchen . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . E T H Züiich . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . . . Iiinsbruck . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . . . . Itltisbruck . . . . . . . . . . . . .

. Garig

2

. O4 . 3 I . O4 . 5 I . 10.4 I . 13.7 I . 05 . 4 I .I 7.2 I . O8 . 4 I .I I .9 I . 33 . 2 I . 23 . 4 I . 19.9 I . 40

. Gang

531 48.5 50 53.2 56.8 55.5 52.8 1.12.5 55.9 1.08.5 1.01.5 52.8

I

r . Gang BUSC E n ~ l a n d. . . . . . . . I . o6 . 2 Freiburg i:Breisgau . . . . . 1 . 0 5 . 4 Partenkirchen . . . . . . . . . . I . 10.8 Freiburg i!Breisgaii . . . . . I . I 8 . 6 Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . 11 . 5

2

I

S

r

$-5 +G

t5 +6$-6

-1-6-1-5

. Ganz 53 . I

Strufp .

54.8 56.4 52 . I . O4 . 2

+5

Total 147.4 1.58 2.06.4 2.06.9 2.07.2 2.12.7 2.13.2 2.24.4 2.29.1 2.31.9 2.32,4 2.32.8 Total 1.59.3 2.05.2 2.07.2 2.10.7 2.15.7

9 . SCHWEIZERISCHE SKIHOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN S L A L O M V O M 6 . JANUAR 1933 (14 Teilnehmer) I . Gairg I . Pr . Alonso d e Orleans E T H Zürich . . . . . . . . . . . I . 0 8 . 4 2 . Büchi, Robert . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . I I . 5 3 . Suhner, Best . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . . I . I I .9 4 . Streiff. Viktor . . . . . . Zürich Universität ..... I . 19.9 5. Müller, Henri . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . I .21 6 . Glaser, Max . . . . . . . E T H Zurich Altakademiker I . 3 6 . 3 7 . Lindlar, Herbert . . . Berri . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . 28 . 2 8.aD e Roche, Viktor . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . 20.4 8.b Tommasi, Angelo . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . I . 29.9

Strafp . 1-64-6 t61-5 t 6 4-6-t6 f 6 t 5

Total 2.13.2 2.15.7 2.24.4 2.32'4 2.33.9 2.36.5 2.37.6 2.37.8 2.37.8

9 . AKADEMISCHE S K I W E T T K A M P F E A L L E R LANDER K O M B I N A T I O N : ABFAHRT-SLALOM

Klasse I (20 Teilnehmer) .

. Wolfgang, Gottfried . . . . . . . . Clyde. W . D . . . . . . . . . . . . . . 3 . Leubner. Hugo . . . . . . . . . . . . 4 . Lantschner, Geri . . . . . . . . . . 5. Prinz Alonso de Orleans . . . I 2

Ab5 Wien . . . . . . . . . . . . . . . BUSC England . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . .

96.27 95.59 100.00

87.04 90.53

Slalotii 99.47 100.00

92.32 92.90 88.14

Total 195.74 195.59 192.32 179.94 178.67


W

-G

Pontresina - Skifeld a n der Diavolezza

p h o t o : Schsr


Photo : Dr. W . Amstutz

Im Va! Saluver Klasse I1 (9 Teilnehmer). Mackintosh, C. E. W . . . . . . . Dr. Vetter, R. . . . . . . . . . . . . 3. Dr. Pahl, Max . . . . . . . . . . . . 4. Dr. Werneck, Fritz . . . . . . . . 5. Büchi, Robert . . . . . . . . . . . . I. 2.

BUSC England . . . . . . Freiburg i. Breisgau. . . Freiburg i. Breisgau.. . Partenkirchen . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . .

Abf. 95.37 96.34 87.36 87.36 92.68

Slalom 98.42 89.84 93.76 92.32 86.52

Total 193.79 186.18 181.12 179.68 179.20

Abf. 92.68 90.53 90.82 96.34 88.51

Slalom 86.52 88.14 81.32 72.30 77.05

Total 179.20 178.67 172.14 168.64 165.56

9. SIHWEIZERISCHE SKIHOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN.

I.

2. 3. 4. 5.

KOMBINATION : ABFAHRT-SLALOM (I 5 Teilnehmer.) Büchi, Robert . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . Prinz Alonso de Orleans . . . E T H Zürich . . . . . . . . . Suhner, Bert . . . . . . . . . . . . . . E T H Zürich . . . . . . . . . Prinz Alvaro de Orleans . . . E T H Zürich . . . . . . . . . . Streiff, Viktor . . . . . . . . . . . . . Zürich Universität . . . .

LANGLAUF VOM 6. JANUAR 1933 (I I Teilnehmer.) I . Wilson Ross, F. ........... Genf (Kanada) . . . . . . . . . . . . . . 2. Guttormsen, Sig. . . . . . . . . . . E T H (Norwegen) . . . . . . . . . . . 3. Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Müller, Max . . . . . . . . . . . . . . E T H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Kielland, Jakob . . . . . . . . . . . . E T H (Norwegen) . . . . . . . . . . .

Zeit 1.17.32 1.20.22 1.24.42 1.27.12 1.28.44

STAFETTENLAUF VOM 7. JANUAR 1933 Etappenbeschreibung. I . Staffel : Skihütte Alpina (2544 m) - Corviglia Station (2445 m) - Marguns (2250 m) - Saluver (ca. 2600 m) - Corviglia Station (2445 m). 2. Staffel : Corviglia Station (2445 m) - Marguns (2250 m) - Alp Laret (2220 m) Corviglia Station (2445 m). 3. Staffel : Corviglia Station (2445 m) - Skihütte Alpina (2544 m) - Plateau Naii (C;\. 2700 m) - Corviglia Station (2445 m). 4. Staffel : Corviglia Station (2445 m) - Fuorcla Schlatain (3050 m). 5. Staffel : Fuorcla Schlatain (3050 m) - Corviglia Station 2445 m).


Die a Ovomaltine Küchen auf der Fuorcla Schlatein

Die

Photos :DY.W . Amstutz Ein Unermüdlicher

Bushell, England

(5) Rang I.

2.

=

Photos : Dr. H. Hoek Ovomaltine Küche D kommt zum Start «

Rang des Läufers innerhalb der betr. Stafette. Staffel Läufer

Mc Gill (Kanada) :

Mailand (Italien) :

Zeit

(9)

Houghton, J. R. . . . . . . . . . . . Pangman, A. H. . . . . . . . . . . . Campbell, F. B. ........... Ball, William L. ........... Jost, George B. ............

37.51 33.54 23.26 40.34 7.04

7 7

Romanini, E. .............. Pariani, F. ................. Castelli, C. . . . . . . . . . . . . . . . . Gallina, A. ................ Barassi, C. ................

36.57 31.30 25.27 41.36 8.04

Totalzeit

I

2 4

2.22.49

4 4 2

3 6

2.23.34


E

r

-

Photo : H . Niedecken

Photo : Dr. H . Hoek

Stafette Mailand

Stafette Turin

Stafette Cambridge

Stafette Turin

Photos : Enga3n Press Co.

9) = Rang des L채ufers innerhalb der betr. Stafette. Rang Staffel L채ufer 3. Turiil (Italien) : Holtzner, G. . . . . . . . . . . . . . . . Caroni, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . F6 dlOstiani . . . . . . . . . . . . . . . Perghem, M. . . . . . . . . . . . . . . Masaero, S. . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit

(9)

33.34 31.23 26.39 43.44 8.25

1

Leubner, Hugo . . . . . . . . . . . . Traut, Walter . . . . . . . . . . . . . Egert, K u r t . . . . . . . . . . . . . . . . Reinl, Harald .............. Lantschner, Geri . . . . . . . . . . .

35.13 30.47 28.37 45.03 6.34

4.

Innsbruck (Oesterreich) :

3 5 5 8

Totalzeit

2.23.45

2 2

7 6 2

2.26.14


Photo : DY. H . Hoek

Aufstieg der Läufer zur Corviglia Hütte

(5) = Rang des Läufers innerhalb der betr. Stafette. Rang S tafle1 Läufer 5. Bern (Schweiz) : De Roche, Viktor . . . . . . . . . . Jöhr, Werner . . . . . . . . . . . . . . Albrecht, G. . . . . . . . . . . . . . . . Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar, H. . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Zürich (Schweiz) :

Knoll, Heinz . . . . . . . . . . . . . . . Bebik, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Streiff, Viktor . . . . . . . . . . . . . . Müller, Max . . . . . . . . . . . . . . . Suhner, B. . . . . . . . . . . . . . . . . .

7. Cambridge (England) :

Bushe!l, R. J. . . . . . . . . . . . . . . Dunn, R. C. . . . . . . . . . . . . . . . Green, C. P. . . . . . . . . . . . . . . . Lang, T. F. U. . . . . . . . . . . . . Taylor, C. F. S. . . . . . . . . . . . .

Hors Concours. Norwegen : (Läufer nicht aus einer Hochschulstadt)

Ljubljana (Jugoslavien) :

Guttormsen, S. . . . . . . . . . . . . . Halle, Frode . . . . . . . . . . . . . . . Röed, Haakon . . . . . . . . . . . . . Sakshaug, G. . . . . . . . . . . . . . . Kielland, Jakob . . . . . . . . . . . .

Zeit

(fj)

35.30 37.35 28.51 39.24 6.46

3 9 8

Totalzeit

I

3

2.28.06

Disqualifiziert wegen verbotenem Skiauswechsel

SPRUNGLAUF VOM 8. JANUAR 1933

Klasse I (I I Teilnehmer). I . Kielland, Takob . . . . . . . . . 2. ~uttormsen,Sig. . . . . . . . . 3. Sakshaug, G. . . . . . . . . . . . 4. Reinl, Harald . . . . . . . . . . . 5. Pugl, Herbert . . . . . . . . . . . 6. Stober, F. . . . . . . . . . . . . . .

Längen m Norwegen Zürich E T H ~ o r w e p e nZürich Univ. Norwegen . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . Graz . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg i. Breisgau.. .

56

55

64

67

59 6j 57% 60 49 51 1/2 54 59 54 35 54 37 46% 39

Total Punkte 118.10 324.80 309.70 297.20 262.50 248


Photo : Engadin Press Co.

Start der Stafette

Klasse 11. Längen m I.

2.

Dr. Werneck, Fritz . . . . . Partenkirchzn . . . . . . . . Nixon, G. T. . . . . . . . . . . . BUSC Eng!and . . . . . . .

9. SCHWEIZERISCHE

37% 44. 35% 40

Total Punkte 44 44

252.20 242. 10

SKIHOCHSCHULMEISTERSCHAFTt?N

SPRUNGLAUF VOM 8. JANU.4R 1933 Längen m I . Kielland, Jakob . . . . . . . . . Norwegen Zürich E T H 56 64 67 2. Guttormsen, Sig. . . . . . . . . Norwegen Zürich Univ. 55 63 59 3. Wilson Ross, F. . . . . . . . . Kanada Genf . . . . . . . . 32 33 36

Total Punkte 338.10 324.80 113.95

9. AKADEMISCHE SKIWETTKÄMPFE ALLER LÄNDER KOMBINATION LANGLAUF/SPRUNGLAUF

Klasse I (10 Teilnehmer). Lingl. Nate Sprung!. Note Total I . Sakshaug, G. . . . . . . . . . . Reinl, Harald . . . . . . . . . . 3. Guttormsen, Sig. . . . . . . . 4. Pugl, Herbert . . . . . . . . . . 5. Kielland, Jakob . . . . . . . . 2.

Norwegen . . . . . . . . . . . . . . Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . Norwegen Zürich ETH. . . Graz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norwegen Zürich ETH. . .

Klasse 11. I . Nixon, G. T . . . . . . . . . . . BUSC England..

........

360 301 .so 263.25 zgo.zg 195.75

309.70 297.20 324.80 262.50 338.10

669.70 598.70 588.05 552.75 533.85

144

242.10

386.10

9. SCHWEIZERISCHE SKIHOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN KOMBINATION LANGLAUF/SPRUNGLAUF Guttormsen, Sig. . . . . . . . Norwegen Zürich Universität . . . . . . . Kielland, Jakob . . . . . . . . Norwegen Zürich E T H . . . . . . . . . . . . 3. Wilson Ross, F. . . . . . . . Kanada Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. 2.

Note 588 .OS 533.85 401.95


Barberls

Dr. Hug und Conte Bonacossa B Sagen Sie Conte, ist bei Ihnen oben schon Föhn ? X

Barberis

Dr. 0 . Hug

Barberis

Conte A. Bonacossa

WANDERPREISE

P. D. Becher von Arnold Lunn (gestiftet 1925) dem Sieger in der Kombination : AbfahrtSlalom : Wolfgang, Gottfried, Wien, Note 97.87. Dr. Henry Hoek Wanderbecher (gestiftet 1927) dem Sieger im Langlauf: Sakshaug, Gunn, Norwegen. Von Stockar Wanderbecher (gestiftet 1927) dem Sieger im Abfahrtsrennen: Leubner, Hugo, Innsbruck. Wanderbecher des Akadem. Ausschusses für Leibesübungen an der Universität Freiburg i. Breisgau (gestiftet 1927) dem Sieger im Sprunglauf: Kielland, Jakob, E T H Zürich Norwegen (definitiver Gewinner). Wanderpreis der Vereinigung zur Förderung des Skilaufes München (gestiftet 1929) dem Sieger im Slalomlauf: Clyde, W. D., BUSC England. Delago-Wanderpreis (gestiftet 1929) von Giov. Delago, Firenze dem Sieger in der Kombination Langlauf-Sprunglauf: Sakshaug, Gunn, Norwegen. Wanderpreis von Dr. Oskar Hug (gestiftet 1930) (Kombination Abfahrt/Slalom) : Büchi, Robert, Universität Bern, Note 89.60. Wanderpreis von P. D. Dr. hl. A. Schoch, Bern (gestiftet 1930) (Kombination Langlauf1Sprunglauf : Guttormsen, Sig., Universität Zürich Norwegen. Wanderpreis des Sportamtes des Verbandes der Schweizerischen Studentenschaften (gestiftet 1932) dem Schweizerischen Hochschulmeister im Stafellauf: Universität Bern. Spezialpreise : Kürzester fehlerloser Slalomlauf : Lantschner, Geri, 50 Sek. Längster gestandener Sprung : Kielland, J., Norwegen E T H Zürich, 67 m. Beste Kombinationsleistung Abfahrt/Slalom/Langlauf/Sprunglauf:Leubner, Hugo, mit 3 I 3. I 8 Punkten.

9. S C H W E I Z E R I S C H E R H O C H S C H U L - S K I M E I S T E R I M F A H R E N : ROBERT BÜCHI, UNJVERSITÄT BERN. 9. S C H W E I Z E R I S C H E R H O C H S C H U L - S K I M E I S T E R I M L A U F E N UND SPRINGEN : SIG. GUTTORMSEN, U N I V E R S I T Ä T ZÜRICH.


Barberis

Barberis

Hugo Leubner, Innsbruck

Alex. Keiller

Barberis

Barberis

Nicht der Kรถnig von Italien; nur der ital. Journalist Ghighione !

Holtzner

Was Barberis bei den ASAL auffiel!


9. RENNEN ENGLAND-SCHWEIZ IN MURREN 14. und 15. Januar 1933 von

G. MICHEL, SAS Der überladene Ski-Rennkalender und die allgemeine Sonntags-Knappheit während der Wintermonate zwangen die Organisation, das 9. Anglo-Swiss iin Zusammenhang mit dem XV. Oberländischen Verbands-Skirennen, welches am r 4 , / 1 5 Januar in Mürren stattfand, durchzuführen. Schade, könnte dieser traditionell gewordene, freundschaftliche Skimatch nicht auch einmal an einem gewöhniicllen Werktag ausgetragen werden ? l) DAS ABFAHRTSRENNEN Eine massig tiefe, aber sonst vorzügliche Pulverschneeschicht lag auf dem Schiltgrat. Bis auf fast halbe Höhe lag die Abfahrtsstrecke im dicken Nebelmeer, welches das Lauterbrunnental bis auf Ca. 1700 Meter anfiillte, knapp die obersten Häuser von Mürretl einhüllend. Am Start wolkenlos schön, bitter kalt und der Schnee «gängig)). Die SAS-!er und BUSC-Vertreter machten unter der oberländischen Ski-Elite ein sehr gutes Bild. Besonders Robert Büchi. Er placierte sich mit 3 Minuten 44 Sekunden nicht nur an die Spitze der Schweizer- und Engländer-St~identen,sondern schlug ausser Ernst Feuz die gesamte I. IZlasse wie Adolf Rubi, Fritz und Hermann Steuri, Fritz von Allmen I, usw. Ihm folgten als einzige unter der 4 Minutengrenze die beiden Engländer W . Clyde und B. L. hlaclaren mit 3.49 und 3,54,4. Während sämtliche SAS-Vertreter unter 5 h4inuten das Ziel, den IZandahar-Finish, erreichten, musste der BUSC als seinen 5ten Mann den jungen W . D . Kessler mit 5.r7,6 Minuten zählen, was die Gleichmässigkeii: unserer Mannschaft umsomehr prämierte. Der SAS gewann das Abfahrtsrennen mit 87.05 gegen 85.57 Punkten. DER SLALOM Hinter dem Allmendhubel, von den untersten Hartwangplatten bis zum Aegertenbächli hat Arnold Lunn einen schr~elletl,mittelschweren Lauf ausgeflaggt. Die Piste war in bestem Zustand, schönes Wetter und Feststimmung. Auch hier starteten die BUSC Vertreter und SAS-ler gemischt, je nach Rangreihenfolge im Abfahrtslauf, unter den Teilnehmern am Oberländischen VerbandsSkirennen. Wiederum brillierte unser Büchi, allerhand «Siechen» hinter sich lassend. Sauber fuhren aber auch Max Glaser und Victor Streiff. E. Suhner und Heinz Knoll mangelte es an Uebung, wie überhaupt Büchis bestes Training bei jeder Gelegenheit hervorstach. Bei den Engländern fuhr der ASAL-Sieger von St. Moritz, William Clyde die beste Slalom-Zeit. Er beanspruchte für die beiden Läufe 2,6 Sekunden mehr als Büchi. Mit knappem Vorsprung von 94.228 gegen 93,726 Punkten gewann der SAS auch den Slalom. Die beiden Studenten-Clubs traten sich in zwei hervorragenden Rennen entgegen und lieferten sich einen sportlich prächtigen Wettkampf. Trotzdem ist zu hoffen, dass das nächste A N G L O SWISS wiederum I Tag für sich haben wird und auch den berühmten Dinner, wie es Roger Bushell, Festrede im Grand-Hotel wünschte. der britische Captain, in seiner s~hwe~zerdeutschen Zusammenstellung der Mannschaften : BUSC: W . E. C. Mackintosh, Roger Bushell, B. L . Maclaren, W. Clyde, C. P. Green, W . D . ICessler. SAS : Robert Büchi, Victor Strriff, E. Suhner, M. Glaser, Heinz Knoll, E. Thommen. RESULTATE: ABFAHRTSRENNEN :

England W. Clyde . . . . . . . . . 3 . 4 9 B. L. Maclaren. . . . . . . 3 ~ 5 4 . 4 Roger Bushell C. P. Green . W . D . Kessler

. . . . . . .

4. r8.2

. . . . . . . 4.57 . . . . . . . 5. I6.6

98.17 95.90 87.08 75.70 71 .OI 427.86 : 5

=

85.57

Sclzweiz Robert Biichi. . . . . . . . E. Suhner . . . . . . . . . Victor Streiff . . . . . . . . Max Glaser . . . . . . . . Heinz Knoll . . . . . . . .

3.44.8 4.07.6 4. I 1 . 4 4.46.8 4.52.8

100.00

90.80 89.43 78.39 76.79 435.41 : 5 P -

--

')

Das frageii wir

rriis

= 87.05 aiich, waririii iii:~si cleiiii grade alles iiiiiiier aiii Soiiiitag stattfiiideii ? Scliriftlcitiiiig


Photo : Newspictures, New-York

Wie man sich im Lande der unbegrenzten MĂśglichkeit den Wintersport in der Schweiz vorstellt I

SLALOM : W.Clyde. . . . . . . . . B. L. Maclaren. . . . . . . Roger Bushel1 . . . . . . . C. P. Green . . . . . . . . W . D. Kessler . . . . . . .

England 2.25 2.27.9 2.3I 2.34.4 2.42.4

Robert BĂźchi. . . . . . . . Max Glaser . . . . . . . . Victor Streiff . . . . . . . . E. Suhner . . . . . . . . . Heinz Knoll . . . . . . . .

Schweiz 2 . 2 2 ;4 2.25. I 2.28.9 2.35.2 2.46. I

Schweiz Abfahrt . . . . 435.41 Slalom. . . . . 471.44

= =

87.05 94.228

England Abfahrt . . . . 427.86 Slalom . . . . . 468.63

= =

896.49

=

85.57 93.726 179.296

SAS gewinnt gegen BUSC mit 181.278 : 179.296.


LA DESCENTE ET LE SLALOM AUX COURSES NATIONALES SUISSES A EINSIEDELN 27/29 JANVIER 1933 Par Andre ROCH,ing.

Nous avons tous pense, avant de nous rendre A Einsiedeln, que la course de descente ne serait certainement pas Une course bien extraordinaire. Comment pourrait-on trouver Une descente convenable dans un endroit situe 2 la limite des prealpes, presque dans le plateau suisse ? Nous avions oublie que les organisateurs de ces competitions, slalom et descente, etaient des membres du SAS. En effet, apres avoir jete un coup &eil sur le parcours de la descente, on aurait prefere etre spectateur, plut6t que de prendre Part soi-meme ?i la course. Notre cher docteur Hug avait decouvert le parcours le plus fantastique que l'on puisse imaginer. La veille de la course, les skieurs s'entrainent. A l'arrivee, ils sont couverts de neige, essouffles, fatigues, decourages. Les uns ont dkji quelques balafres, d'autres descendent, ramenant des skis casses. Cela promet ! Tout en montant pour etudier le parcours, nous croisons encore des concurrents. David Zogg nous fait Une impression de solidite extraordinaire ; neanmoins, la descente est si coupee et si raide, qu'il culbute deux fois de suite i l'exterieur et declare sans enthousiasme : B FĂźr diese Abfahrt, kann ich mich nicht begeistern. Plus haut, Hugo Lehner, qui a l'air de se sentir chez lui, s'exclame : Skifahren ist doch ein Bauernsport ! Âť Les Bernois, eux, s'entrainent i tenir un parcours direct qui, s'ils y reussissent, leur permettra de gagner quelques secondes. Enfin, le grand jour est arrive, et la plupart des spectateurs sont masses autour de la derniere pente, particulierement raide et coupee. Les concurrents partent, tout d'abord les juniors, puis les seniors I. La tension est extreme, car le spectacle est emouvant. Le coureur arrive tel un bolide, vire, repart, saute, tombe, repart encore, franchit des bosses, perd l'equilibre, se raccroche par miracle... il est passe. Un autre arrive, essouffle et blanc, il saute, culbute, repart. Maintenant deux A lafois, puis encore un qui les rattrape. Les coureurs sont extenues, on les entend souffler i grande distance. D'aucuns ne font que tomber, mais les as passent avec Une telle vitesse et Une telle audace, que l'on a peiir, A chaque instant, qu'ils se brisent en mille morceaux. O n annonce David Zogg. I1 est dkji la, a Une vitesse dangereuse, il saute un chemin, puis un second, ouf, quel saut ! I1 tombe et roule. I1 a du s'assommer, mais non, il est d6ji loin. Ainsi passent les Steuri, Feuz, Graf, Glatthart, von Allmen, etc. Beaucoup ont trouve cette course exagerement difficile ; mais c'est qu'ils n'etaient pas i la hauteur de pareilles difficultes. Pourtant ce que l'on a vu, ce furent d'extraordinaires performances, probablement plus ~~ectaculaires que celles du concours de saut lui-meme. Les accidents furent tres peu nombreux. Le plus grave fut Une epaule desarticulee qui fut remise sur place. Nous pouvons donc nous feliciter des progres effectues, qui depassent de beaucoup ce que l'on pouvait concevoir il y a quelques annees, et qui atteindront prochainement un degre dont nous n'avons encore qu'une faible idee. Mais tout le monde n'etait pas a la hauteur, et comme chez les messieurs, la plupart des dames furent deconcertees par de pareilles difficultes. Seule, Nini Zogg, maitrisa la situation. Le slalom, astucieusement piquete par notre ami Burgin. etait un peu long. Mais, comme pour la descente, on pouvait etre sur que le gagnant meriterait son titre, et ne l'acquererait pas par chance. De gracieux skieurs descendirent avec Une aisance, Une souplesse et Une sGret6 magnifiques. La technique s'est considerab!ement developpee, et il fut aise de voir que l'art du slalom ne consiste pas seulement i pouvoir virer, mais que le skieur doit encore se maitriser, de facon i couler sans heurts et sans perte de vitesse entre les fanions. Willy Steuri personnifie le style coule par excellence, tandis que Feuz est merveilleux d'audace et de surete.


DIE FIS-RENNEN IN INNSBRUCK, 6.-13. Februar 1933 von Dr. F. MARTIN, W I E N Ueber mehr als eine lange Woche hin waren diese Wettläufe programmgemäss angesetzt. So mancher alte Rennhase schlug die Hände über dem Kopf zusammen mit dem Segenswunsch : Es mögen die Veranstalter und Rennläufer nur um Gotteswillen durchhalten- und es möge hernach nie wieder eine ganze Woche lang täglich «gerannt 1) werden. Dies mag vielleicht für die nähere Zukunft seine Berechtigung haben, bis das weitere Wachstum unseres Skilaufes eine neuerliche General-Heerschau erfordert und rechtfertigt. Vorstand und Kongress des Internationalen Skiverbandes aber wussten sehr gut, was sie taten, als sie gerade in unseren Tagen all die Skivölker zusammenriefen, die zu ihnen stehen mit ihrer ganzen Begeisterung, mit ihrer grossen Leistungsfähigkeit und mit ihrer Liebe zur Natur und zur körperlichen Tat. Hatte doch kurz vorher der Skisport durch die Anerkennung der alpinen Abfahrtsläufe erst seine richtige Abrundung und allumfassende Gestalt erhalten ; war doch in den letzten Jahren die Zahl der Skifrohen um das Doppelte und Dreifache auf Zehntausende von Anhängern auch in solchen Ländern gestiegen, denen die älteren Brüder unserer Skizunft, wohl mit aufrichtigem Bedauern, aber aus vollster Ueberzeugung niemals die leiseste Möglichkeit einer Teilnahme am Skileben gegeben hatten. Darum war es geradezu ein Augenblicksbedürfnis, all die getreuen Skimänner einmal aus aller Welt zusammenkommen zu lassen und der ganzen \Velt damit zu zeigen, dass die Skiläufer von weit drüben in Neu-Zealand, von Kanada, vom japanischen Fudschi-jama, aus dem indischen Darjeeling und vom afrikanischen Hohen Atlas, den1 alten Pfeiler der Welt, durchaus einig sind in ihrem Streben und in ihrer Liebe zur Weissen Kunst, zusammen mit ihren Kameraden und ihren ursprünglichen Lehrmeistern im hohen Norden Europas und in allen Teilen unserer Alpen. So ist Innsbruck zu einem Markstein der Skifahrerei, zum grössten Skiwettkampf aller Zeiten geworden, nicht nur weil man zu gleicher Zeit und am gleichen Orte alle Arten des Skilaufes, die nordischen und die alpinen, in ihrer höchsten Vollendung sah, sondern auch nach der Zahl der teilnehmenden Völker und der teilnehmenden Wettläufer und zuletzt auch, - bitte ganz bescheiden, nach der aufgewendeten Organisationsarbeit, sei es in der Werbung, in der Durchführung, in der Ueberwindung der bösen Wettermächte oder in der Vorbereitung kleinster Kleinigkeiten, die es möglich machte, dass Unzufriedenheiten vor, während und nach den Kämpfen uberhaupt nicht an den Tag kamen.

VORARBEIT UND DURCHFÜHRUNG : Zu Pfingsten 1932 übertrug der Pariser Skikongress dem Österreichischen Skiverband die Durchführung der F. I. $.-Wettkämpfe 1933. Dieser Ehre und Auszeichnung, aber auch der Grösse dieser Aufgabe waren sich die Verbandsführer ebenso bewusst, wie das ganze Land. Kaum heimgekehrt ging es an die Arbeit. Mit einem Schlag rückte die schöne, altertümliche Stadt Innsbruck in die allererste Reihe internationaler Wintersportplätze. Die Stadtbehörden bewiesen Verständnis und Hilfsbereitschaft in hervorragendem Mass. Der Bürgermeister selbst arbeitete eifrig in dem Ausschuss mit, der unter Führung von Dr. Anton Tschon in vielen Uctzrabteilungen und mit zahllosen freiwilligen Helfern schon im Sommer mit allen Kräften ans Werk ging. Zuerst die Sportanlagen, vor allem die Sprungschanze ! Draussen am Berg-Isel, auf historischem Boden der Tiroler Freiheitskämpfe, auch aus dem Stadtinneren mit freiem Auge sichtbar, hatte die Innsbrucker Skijugend einen Hang gefunden, der nordseitig im Walde gelegen, die idealen Ausmasse eines modernen Sprunghügels aufwies. Nun kamen die Schanzenfachleute und rechneten die Kurventechniker und wirklich, es entstand ein 11 Bakken », der in der Linienführung vom Anlaufgerüst bis zum natürlichen Gegenhügel aber auch in den Breitenausmassen und in der Anordnung der Zuseher nur Zustimmung und Anerkennung gefunden hat. Andere arbeiteten an den Wettlaufstrecken. Viele Sonntage waren sie draussen und suchten und gingen die Strecken ab, bis weit hinein ins Stubaital, aber auch droben in Seefeld, am Pfrimesköpfel und am hohen Glungezer bei Hall ; da gab es Verhandlungen mit Bauern und Forstleuten, in die Hunderte wurden die Bäume gefällt um die schönen Strecken noch schöner zu machen. Bei Schloss Mentelberg im Inntale wurde ein Slalomhang gerade recht steil und zoo m hoch ausgerodet. Aber man dachte auch an Reservestrecken für jeden Lauf, - für den unwahrscheinlichen Fall des schlechten Wetters, - und war auch in dieser Hinsicht ganz beruhigt, denn man konnte mit Hilfe von Berg- und Sei!bahnen leicht in höhere Regionen ausweichen, wenn im Tale der warme Föhn blasen sollte, und zum anderen hatte man auf 30 Jahre zurück die allerbesteund, schneereichste Woche des ganzen Winters ausgesucht. Daneben lief die Arbeit für Wohnung Unterkunft, - man rechnete mit 500 Aktiven, was sich als richtig erwies und mit 30,000 Zusehern, was am letzten Tag auch zutraf, - für Empfang, für Verkehr, für ärztlichen Dienst, für Unterhaltung, für Beschaffung würdiger Preise, für Presse und Photographen, für Tourenführungen, es wurde ein Tourenverzeichnis mit 400 verschiedenen Abfahrten in ganz Oesterreich aufgelegt, -


Photo : H . Kuvth

FIS-Sprunglauf an der Berg-Isel Schanze in Innsbruck Plakate und Werbeschriften flogen in die ganze Welt hinaus, ja sogar eigene F. I. S.-Briefmarken wurden aufgelegt und beinahe wäre ein Ski-Doppelschilling besonderer Prägung ausgegeben worden. So stand alles in Erwartung und Freude bereit, die Gäste und Freunde aufzunehmen in bester österreichischer Gemütlichkeit und Liebenswürdigkeit. 18 Nationen waren angemeldet und folgende Verbände tatsächlich am Wettkampfe beteiligt : Australien, Bulgarien, Deutschland, Deutschböhmen. Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Jugoslavien,Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Tschechoslovakei, Ungarn, Vereinigte Staaten. Es fehlte nur Japan, Kanada, Lettland und Spanien. Aus Norwegen war ein angesehener Vertreter offiziell anwesend, leider keine Wettläufer. Die Schneelage war gut, die Temperatur niedrig, also alles « in Butter ». Da kam der Vorabend der Rennen und mit einem Schlag der gefürchtete Föhn. An den ersten Renntagen hat es nicht nur geregnet, sondern geschüttet, der Schnee zerfloss in Nichts und nach wenigen Stunden waren braune Wiesen und Äcker dort, wo man am Vortage die Rennstrecken noch ein letztesmal begangen hatte. Doch die Rennleitung liess nicht locker. In kürzester Frist und über Nacht ist es jedesmal gelungen, Ersatzlaufstrecken herzurichten, neue Slalomhänge brauchbar zu machen und den ganzen Apparat der Helfer und Mitarbeiter auf andere Aufgaben und andere Gebiete umzudirigieren. Allen Unkereien zum Trotz blieb die Rennleitung vom ersten Tag an bei der bestimmten Zusage, dass die Sprungläufe auf jeden Fall auf der Berg-Isel-Schanze stattfinden werden. Auch hierin wurde Wort gehalten und nicht die kleinste Verspätung notwendig. Allerdings mussten 40 Lastautos und 20 Pferde durch 4 Tage den fehlenden Schnee von den Stubaigletschern herbeischaffen. Die Aufsprungbahn war mit grossen Plachen vor Regen geschützt, - überdies wachten auch brave Polizeileute dort, - und so war für alles wohl gesorgt und alles wohl betreut. Man hörte schliesslich nur eine Stimme des Lobes und der Bewunderung, wie alles eingefädelt sei und am Schnürchen laufe, und wie unerhört es erst bei normalen Verhältnissen zugehen müsse. An den beiden letzten Tagen fanden diese fast übermenschlichen Anstrengungen ihren schönsten Lohn. Es kam wieder Kälte und strahlende Sonne, es kamen Sonderzüge und ein wahrer Massenbesuch, ja beinahe eine Völkerwanderung hinauf zur Sprungschanze. Man sieht also, dass es ein Zuviel an Vorarbeit nicht geben kann und man tat gut daran, sich zu erinnern, dass die F. I. S.-Wettläufe schon einigemale unter einem Unstern der Witterung gestanden hatten. Wenn irgendwo vielleicht zuviel geschah, so waren es die offiziellen Anlässe, Einladungen in kleinem und grösseren Kreis, Presseempfang, F.1.S-Ball, Tiroler-Abend und so fort, sodass die armen Repräsentativen bei Tag und


Nacht nicht zur Ruhe kamen, doch fand alles seinen erhebenden und würdigen Abschluss in der Preisverteilung, die mit Fanfaren eingeleitet, als Höhepunkt der Festesstimmung, ohne allziiviele Reden, einen ebenso feierlichen, als schönen und freudig bewegten Abschluss brachte. Und nun zu den Wettbewerben selbst; die zeitliche Folge derselben ist bekannt, wir 'ollen sie also nach den Gruppen unserer Ski-Dreieinigkeit zusammenlegen und damit der besseren Ubersicht dienen und erzählen zuerst VOM LAUFEN : Auf den 7. I I . war der Stufellauf am Mittelgebirgsplateau von Lans-Igls, auf 4 sternförmigen Rundstrecken von je 10 km geplant, von denen schliesslich wegen des Regens nur eine Teilstrecke benützbar blieb, die viermal diirchlaiifen werden musste und zwar auf wenig, nassem Schnee und ziemlich langen Strecken von schmalen Schneeschüttungen im aperen Gelände. 13 Mannschaften genannt, I I angetreten. Massenstart ! I. 2.

3.

Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . 2.49.00j4 Tschechoslovakei (Svaz) . . . 2 . ~ 7 . 3 4 ~ 4 Österreich . . . . . . . . . . . . . . . 2 . 5 7 . 5 1 ~ 4

4. Deutschland . . . . . . . . . . . . . . 2.58.00 5. Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . O I .28,2 6 . Tschechoslovakei ( H D W ) . 3 . 0 8 . 2 4 ~ 4

Auch bis zum 18 kni-Langlailf (10.11 .) kam weder Schnee noch Kälte. So verlegte man das Rennen nach Seefeld hinauf, wo man recht gute Verhältnisse, Altschnee mit einer leichten Auflage Kornschnee fand. Wegen der grossen Teilnehmerzahl konnten natürlich nicht alle Läufer gleiche Verhältnisse haben. 194 waren genannt, 141 am Start, 130 kamen ins Ziel; der erste Teil der Siegerliste aber sieht so aus : I. Englund . . . . . . . . . . . . . . . . Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . 0 2 . 1 9 , ~ 2. Bergström.. . . . . . . . . . . . . . Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . I .oz.40 3 . Liikaanen . . . . . . . . . . . . . . . Finnland . . . . . . . . . . . . . . . . I . 02.47'6 4 . Saarinen . . . . . . . . . . . . . . . . Finnland . . . . . . . . . . . . . . . . I .o3 .o9,8 5. Utterströin . . . . . . . . . . . . . Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . I .o3. I 1,6 6 . Däuber . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . I .OS.55,6 7. Barton . . . . . . . . . . . . . . . . . Tschech. (SVAZ) . . . . . . . . . I .06. I 6,2 8 . Leupold . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . I .06.27,6 9 . Hedlund . . . . . . . . . . . . . . . Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . I .06.43,2 10. Simunek . . . . . . . . . . . . . . . . Tschech. (SVAZ) . . . . . . . . . I . 0 6 . 5 3 ~ 8 11. Erikson . . . . . . . . . . . . . . . . Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . 1.07.10 I 2. Gstrein . . . . . . . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . I .07. I 8,6 Osterreich. . . . . . . . . . . . . . . . I .07.30 13. Pugl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 4 a Hromadka . . . . . . . . . . . . . . Tschech. (SVAZ) . . . . . . . . . I .07.34,2 14 b Nowak . . . . . . . . . . . . . . . . . Tschech. (SVAZ) . . . . . . . . . I .07.34,2 20. Feuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . I .08.52,6 Auch der 50 km-Daic?~laitfam letzten Renntage (13. I I .) fand in Seefeld statt, 74 Mann waren genannt, hievon 39 am Start, 35 gelangten ins Ziel. Es war prächtiges Wetter, eine sehr schöne 25 km-Strecke, die zweimal durchlaufen wurde und dazu eine wunderbare Landschaftsumrahmung und Pulverschnee auf guter Unterlage. Resultate: I. 2.

3. 4. 5. 6. 7. 8.

Saarinen, Finnland . . . . . . . Utterström, Schweden . . . . Bergström, Schweden.. . . . . Liikaanen, Finnland . . . . . . Persson, Schweden . . . . . . . Hedlund, Schweden . . . . . . Englund, Schweden.. . . . . . Nowak, Tschech. (SVAZ) .

Musil, Tschech. (SVAZ) . . Cifka, Tschech. (SVAZ) . . Gstrein, Osterreich. . . . . . . Kotzmarek, Tsch. (SVAZ) Stehlik, Tschech. (SVAZ) Horn, Tschech. ( H D W ) . Zingerle, Osterreich . . . . . Tavernaro, Italien . . . . . .

4.33 . I 2,2 4.38.27,~ 4.41 .32,8 4.42.5 I 4.42.5 I 4 . 4 5 . II,4 4.47.3~~4 4.47.32

VOM FAHREN : Den Auftakt aller Rennen bildete der Spezialabfalzrtslauf (6. I I .) vom nebel- und schneeumwitterten Glungezer (2700 m) über 10 km und 1400 m Gefälle; geplant waren 12 km und 2000 m, also das richtige Inferno-Rennen, wie es sich Lunn 2 Jahre vorher vom Schilthorn nach Lauterbrunnen ausgedacht hatte. Damals ertrank man in den ungeheuren Neuschneemassen und musste verzichten, diesmal war es wirkliches Regenwasser, das die Streckenkürzung erzwang. Zwei grosse Militärzelte am Start, Telefonverbindung zum Ziel, Sanität unterwegs, alles hatten die wackeren Soldaten des Bundesheeres vorbereitet, die sich auch bis. zum Schlusstage immer wieder als treueste und unermüdliche Helfer erwiesen. Es war klar, dass Osterreich oder die Schweiz hier dominieren


Photos : E . ACaillart

Berg-Isel Schanze. Innsbruck

Hedlund im Stafettenlauf

mussten . 184 Nennungen waren abgegeben. 94 erschienen am Ablauf. 90 kamen nach Tulfes ins Ziel ; zur folgenden Liste ist zu ergänzen : Am 15. P!atz der erste Italiener. auf dem 26 . der erste Deutsche. 28. erster Engländer. 29 . erster Amerikaner. 61. Bulgarien. 63. Australien. 64. Jugoslavien. 67. Ungarn. 78. Frankreich : Hauser. Hans. Österreich . . Lantschner. Gustav. Osterr.. Zogg. Schweiz . . . . . . . . . . . . 4 a Zingerle. Osterreich . . . . . . . 4 b Feuz. Schweiz . . . . . . . . . . . . 5 . Seelos. Österreich . . . . . . . . . 6 . Gasperl. Osterreich . . . . . . . . 7 . Pfeiffer. .Österreich . . . . . . . . 8 . Nöbel. Osterreich . . . . . . . . . g . Graf. Schweiz . . . . . . . . . . . . . 10. Wolfgang. Österreich ......

Reinl. Österreich . . . . . . . . . . Paumgarten. Osterreich . . . . Schroll. Osterreich . . . . . . . . . Huber. Osterreich . . . . . . . . . Kostner. Italien . . . . . . . . . . . Lantschner. L., Österreich . Lantschner. G., Österreich . . Blattl. Österreich .......... Palauro. Österreich . . . . . . . . . Lettner. Österreich . . . . . . . . .

. . 3. I

2

So mächtig der österreichische Sieg hier in die Augen sprang. so überzeugend holte die Schweiz im Kombinationsabfahrtslauf (8.11.) wieder auf Hier war die Teilnahme für jede Nation auf höchstens 6 Mann beschränkt Die Strecke vom Pfrimesköpfl nach Mutters nur im ersten Teil schwierig. dann aber eine Schussangelegenheit für harte Steherbeine; teilweise schlechte Sicht. Schneeverhältnisse gut. oben Pulver. unten nasser Firn. insgesamt 1000 m Höhenunterschied auf rund 4 km. 82 Nennungen. 64 am Start. 63 am Ziel. die erreichte Stundengeschwindigkeitbeträchtlich. wovon die Siegerliste genug erkennen lässt :

.

.

Prager. Schweiz. . . . . . . . . . . . Zogg. Schweiz . . . . . . . . . . . . Hauser. Österreich . . . . . . . . Steuri. Schweiz . . . . . . . . . . . . Furrer. Schweiz . . . . . . . . . . . Pfeiffer. Österreich . . . . . . . . Zingerle. Österreich . . . . . . . Wolfgang. Österreich . . . . . . Feuz. Schweiz ............ Seelos. Österreich . . . . . . . . .

5.07 5.08.2 5.09 5 .I 3 . 8 5 . I 6.6 5.17.2 5.21

5.27.6 5.30.8 5.32.6

Gillarduzzi. Italien . . . . . . . . . Däuber. Deutschland . . . . . . Valle. Italien . . . . . . . . . . . . . . Graf. Schweiz . . . . . . . . . . . . . Bader. Deutschland . . . . . . . . Lantschner. Österreich . . . . . Mackintosh. Grossbritan . . . . Lunn. Grossbritan .......... Pfnür. Deutschland . . . . . . . . Dimai. Italien .............

Am nächsten Tage der Slalom für Herren. hoch droben in der Seegrube. mit der HafelakarSchwebebahn bequem und trotz des Massenzustromes rechtzeitig erreichbar . Heftiger Schneefall und wiederum. wie bei der Abfahrt. neue Proben hervorragender Sicherheit. Wendigkeit. Schneid und Rasance. Seelos überlegen der beste im Stil mit ungewöhnlichem Zeitvorsprung

.


C. E. W . Mackintosh Abfahrt

Willy Steuri, Abfahrt

Clyde, Grossbritan. . . . . . . . . Seelos, Österreich . . . . . . . . . Graf, Schweiz . . . . . . . . . . . . . Lantschner, Osterreich . . . . . Lunn, Grossbritan.. . . . . . . . . Steuri, Schweiz . . . . . . . . . . . . Cleaver, Grossbritan. . . . . . . Furrer, Schweiz . . . . . . . . . . . Walle, Italien . . . . . . . . . . . . . Däuber, Deutschland.. . . . . . Prager, Schweiz . . . . . . . . . . . Feuz, Schweiz . . . . . . . . . . . . Pfnür, Deutschland . . . . . . . . Wolfgang, Osterreich . . . . . . Möwald, Tschech. (HDW) . Pfeiffer, Österreich . . . . . . . . Maclaren, Grossbritan. . . . . . Bader, Deutschland . . . . . . . . Mackintosh, Grossbritan. . . . Zogg, Schweiz . . . . . . . . . . . . Diese Zeiten gelten als Summe der in beiden Läufen erzielten Zeiten, einschliesslich der Strafpunkte. KOMBINATION I N ABFAHRT UND SLALOM: Seelos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuri, . . . . . . . . . . . . . . . . . . Furrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zogg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lantschner, G. . . . . . . . . . . . . Pfeiffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Däuber .................. Feuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . . . . Prager ...................

Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . . Osterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Über die Damenläufe zu berichten, wird dem Berichterstatter wahrlich leicht gemacht; sie fuhren die Abfahrt auf der Herrenstrecke und zeigten hier, wie später im Slalom, in Technik, Standvermögen, schneidiger Fahrt und sicherheit ein so günstiges Gesamtbild, - wohl auch in Kleidung und Ausrüstung, - dass es eine Freude war. Als sie ohne Erschöpfung und in bester Verfassung gar manche der Herren in ausgezeichneter Zeit hinter sich liessen, - das tat nicht die Siegerin allein, da konnten auch die strengen Skiväter an höchster Stelle nicht mehr verneinen und mussten unsere Ansicht bestätigen, dass dem Abfahrtssport der Damen und den gezeigten Leistungen die Aufnahme in die W i n t e r ~ l ~ m p i a dnicht e länger verweigert werden kann. ABFAHRTSLAUF DER DAMEN : I. 2.

3.

4. 5. 6.

Wersin-Lantschner . . . . . . . . . Zogg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . Wiesinger . . . . . . . . . . . . . . . . . Kessler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pfeiffer-Lantschner . . . . . . . . .

Österreich.. . . . . . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . . Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grossbritannien . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . .

6.49.4 7.10 7.36.2 7.36.6 7.50 8 .OS


SLALOMLAUF DER DAMEN : I. 2. 3. 4. 5. 6.

Wersin-Lantschner . . . . . . . . . Boughton-LAgh . . . . . . . . . . . . Zingg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kessler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Streiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paumgarten . . . . . . . . . . . . . . . .

Osterreich. . . . . . . . . . . . . . . . . Grossbritannien . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grossbritannien . . . . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Osterreich. . . . . . . . . . . . . . . . .

2.10.4 2.18. I 2.23.6 2.24.4 2.27. I 2.27.8

KOMBINATION ABFAHRT U N D SLALOM FUR DAMEN : I. 2. 3. 4. 5. 6.

Wersin-Lantschner . . . . . . . . . Paumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . Kessler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Boughton-Leigh . . . . . . . . . . . . Zogg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Osterreich.. . . . . . . . . . . . . . . . IOO Osterreich. . . . . . . . . . . . . . . . . 88.965 Grossbritannien . . . . . . . . . . . 88.69 Grossbritannien . . . . . . . . . . . 87.54 Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86.355 Deutschland . . . . . . . . . . . . . . 83.21

MANNSCHAFTSWERTUNG

Herren :

Damen :

ABFAHRT : I. 2. 3.

Schweiz Osterreich Deutschland

I.

2. 3.

Osterreich Grossbritannien Deutschland

SLALOM : I. 2.

3.

Österreich Schweiz Deutschland

I. 2.

3.

Österreich Grossbritannien Schweiz

VOM SPRINGEN : Dieser Samstag und Sonntag ( I I . und 12. 11.) bleiben wohl allen unvergessen, die sie miterlebt haben. Man hatte ja schon Kostproben in den Vortagen bekommen, in Seefeld hat ein Schwede im ersten Satz einen neuen Schanzenrekord herausgesprungen, in Kitzbühel, wohin viele zum Training fuhren, überbot man sich in Wunderleistungen; leider gab es auch einige Unfälle, die gerade die Schweizer Siegeranwärter Kaufmann und Chiogna ausser Gefecht setzten. Das Idealprofil der Schanze, welches wohl allen Springern zusagte, die mit solchen Dimensionen vertraut sind, forderte zu Höchstleistungen heraus, ebenso aber der Umstand, dass der Leiter der Sprungläufe, Fred Schatz, nicht nachgegeben und mitten in der braun-apern Landschaft die weisse Schneebahn gegen die Missgunst aller höheren Gewalten mit Zähigkeit und viel, viel Arbeit instandgehalten hatte. Dieser Mühe musste ein voller Dank gezollt werden. Und so bekam man schon im Kombinations-Sprunglauf Dinge zu sehen, die auch am nächsten Tag beinahe nicht mehr übertroffen wurden. Als die Brüder Ruud und Sörensen schon beim Einspringen 60 m vorgelegt hatten, gab es kein Halten mehr. Es ist wohl noch nie vorgekommen, dass ganze Serien von Weitensprüngen und noch dazu in einem Kombinationssprunglauf gezeigt wurden, die zwischen 60 und 68 m lagen und in jenen 72.5 m gipfelten, die Gregor Hö11 aus MallnitzÖsterreich hinstellte.

Platz Erikson . . . . . . . 2. Höll . . . . . . . . . . 3. Lusczek . . . . . . . 4 . Stoll . . . . . . . . . . 5 . Maurer . . . . . . . . 6 . Delle Karth . . . 7. Müller.. . . . . . . . 3 . Hennix . . . . . . . . 9. Burkert . . . . . . . 10. Reinl . . . . . . . . . I.

Name und Land Schweden . . . . . . . . . . . Osterreich . . . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . . . Osterreich.. . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . Schweden . . . , . . . . . . . Tschechosl. (HDW) . . Osterreich . . . . . . . . . . .

I . Sprung 63.5 58 52.5 61 55.5 57 55.5 55.5 51.5 57

Sprting 67 72.5 67.5 68 62 63 62 57 61 50.5

2.

Endnole 220. I 212.5 208.6 205.6 204.9 20J .2

200. 9 200.3 196.6 195.9

Spezialsprunglauf. Nach einer kalten Nacht, kam am Sonntag die Sonne und ein strahlender Tag. Nun wurde auch die Nordkette sichtbar in flimmerndem Neuschnee, als herrliche Umrahmung der Stadt Innsbruck; hoch in den Lüften zog lautlos ein Segelflieger seine Kreise, als der Zug der Springer, -voran die ,I Spitzen r - mit fröhlicher Musik in historischer Tracht, mit Blumen beworfen, hinauszog zum Berg-Isel. Wieder begannen die Norweger und diesmal im ersten Gang gleich


Photo

A. Klopfenste,n. Adelboden


Photo : G.-A. Michel

Der Slalom am Allmendhubel

über 70 m, im zweiten Gang sogar viel mehr, allerdings ohne stehen zu können. Birger Ruud kam auf 82 m und Sörensen auf 81 m. Jeder erste Springer einer Nation wurde mit seiner Landeshymne begrüsst und dann ging es Sch1a.q auf Schlag ohne Pause. Sieger blieb der Schweizer Marcel Reymond ; zum erstenmale fiel ein F. I. S.-Springen an einen Mitteleuropäer. Doch wollen wir nicht verhehlen, dass ihn einer der Brüder Ruud in Konkurrenz auch hätte übertreffen können. Beweis hiefür, deren wundervoller Doppelsprung zum Schluss, der auf 74 m ging, eine umso grössere Leistung, als die Anlaufbahn beinahe zu schmal für 2 Springer gewesen ist. Interessant ist die Arbeit eines Statistikers, der errechnet hat, dass an diesem Tag 88 Springer 42-mal auf 70 m und darüber gekommen sind, 27-mal bis und über 60 m und 73-mal bis und über 50 m. Von 104 Springern sind die nachstehenden die besten gewesen : Reymond . . . . . . Burkert . . . . . . . . Erikson . . . . . . . . Ostler . . . . . . . . . Müller . . . . . . . . . Gumpold . . . . . . Lukke . . . . . . . . . Lucszek . . . . . . . . Galeitner . . . . . . Hrabie .........

Schweiz ............ Tschechosl. (HDW; . . Schweden . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . Deutschland . . . . . . . . gsterreich. . . . . . . . . . . Osterreich.. . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . . . Österreich. . . . . . . . . . . Osterreich . . . . . . . . . . .

Meter

Meter

69 68 64.5 63 60 59.5 59.5 57 59.5 62

70.5 70 66 70 68.5 70.5 66.5 64.5 64 62

Note


Photo : B ~ ü g g e r

Kandaharstrecke am Schiltgrat vom Allmendhubel gesehen Der zusammengesetzte Lang- und Sprunglauf: LanglaufNote

Erikson . . . . . . . Barton . . . . . . . . Bosio . . . . . . . . . Miiller . . . . . . . . . Feuz . . . . . . . . . . Marusarz . . . . . . Stoll . . . . . . . . . . Burkert . . . . . . . Maier . . . . . . . . . Reiser . . . . . . . . .

SprunglaufNote Endnote

Schweden . . . . . . . . . Tschechosl. (SVAZ) Osterreich. . . . . . . . . Deutschland . . . . . . Schweiz . . . . . . . . . . Polen . . . . . . . . . . . . Deutschland . . . . . . Tschechosl. (HD W) Osterreich . . . . . . . . . Deutschland . . . . . .

Als Besonderheit hatte der Osterreichische Skiverband einen Ehrenpreis für den besten Mann im dreifach zusammengesetzten Lauf (Spezialabfahrtslauf, 18 km-Langlauf, Sprunglauf) gewidmet, der dem Schweizer Ernst Feuz vor dem Österreicher Hans Hauser zufiel. Diese Art von Mehrkampf ist gewiss als eine Probe und ein Beweis der vielseitigsten Ausbildung und Leistungsfähigkeit eines Skiläufers zu werten. O b unser Skisport weiterhin seine Entwicklung in dieser Richtung nehmen wird, kann anaesichts der ganz ausserordentlichen Leistungen in allen Einzeldisziplinen, die man in Innsbruck sah, heute noch nicht vorausgesagt werden. Es wäre zu wünschen, dass Einzelkämpfe sowohl, als Mehrkämpfe im Wettlaufprogramm blieben, um keinen Weg zu verschliessen, der unsere liebe Skifahrerei zu immer neuen und immer höheren Zielen zu bringen vermag. Dass hiefür alIe guten Anzeichen gegeben sind und in diese Richtung weisen, dafür bürgen uns die unvergesslichen Innsbrucker-F. I. S.-Reimen.


1. SKI-HOCHSCHULMEISTERSCHAFT

DER UNIVERSITAT BERN UND TRIANGULARMATCH GRINDELWALD 18.-19. Februar 1933 von WERNER GROB, S.4S Obwohl der SAS von der Universität Bzrn ausgegangen ist, wurde bis ziim Winter 32/33 keine Bernische Winterhochschulmeisterschaft ausgelragen. Wohl fand im Winter vorher im Garitrischaebiet ein Sternstaffellauf der Korpoi-ationen der Universität Bern statt, dieser umfasste aber keine Einzelwettkämpfe. Die Sektioii Bern des S,4S offerierte deshalb im Herbst 1932 der Akademischen Sportkommission Bern einen ihr zu diesem Zwecke vom I<urverein Griiidelwald zur Verfügung gestellten Wanderpreis und am 18. und 19. Februar 1933 kori~iteriiin Gletscherdorfe, das ein Jahr vorher die ASAL beherbergt hatte, die ersten Wintermeisterscliaften der U~iiversitätßern gestartet werden. Die Ausschreibung umfasste Abfahrt und Slalom, sowie einen Staffellauf für hlannschaften zu 6 Läufern und geschah von Seiten der Akademischen Sportkotnmission Bern; für die Organisation zeichneten ausserdem der SAS Bern unter Mitliilfe des Skiklubs Griridel\\~ald.Begriisseiiswert war der Gedanke, den Meisterschaften noch einen Triangularmatch der Universitäten Bern, Basel und Genf anzugliedern. Die Wettkämpfe haben dadurch viel aIi Interesse gewonne~i, bessere Vergleichsmöglichkeiten geboten und manchem Studenten Stai-tmöglichkeit unter Seinesgleichen gegeben, die er sonst nur in beschränktem Masse vorfindet. Schon die Meldungen zeigten, dass die Ausschreibung einem grossen Bedürfnis entspracll. Für das Abfahrtsrennen liefen 8j Nennungen ein und für den Staffellauf wurden 13 hlannschafteii eingeschrieben, von denen je 6 für die h'leisterscliaft und den Triangularmatch und eine ausser Konkurrenz starteten. (Gymnasium Bern). Das grosse Interesse der studentischen Korporationen der Universität für diese skisportlichen Wettkämpfe ist eine höchst erfreuliche und meines Wissens in der Schweiz ziemlich einzig dastehende Tatsache, und ich möchte es nicht unterlassen, ihnen auch hier dafür zu gratulieren, wie sie es verstehen, Farberiehre und IZorporationsgeist auf das Gebiet der körperlichen Ertüchtigung ihrer Mitglieder auszudehnen. Die ganze Veranstaltung musste aus finanziellen Gründen auf zwei Tage, Samstag und Sonntag, Reise inbegriffen, beschränkt werden, was eine ziemlich eingehende Organisation verlangte. Der Umstand, dass wieder alle Teilnehmer itn gleichen Hotel untergebracht werden konnten, erwies sich wieder einmal mehr als nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil. Teilnehmer und Organisatoren wissen dafür dem Besitzer des Hotel Regina Alpenruhe, Herrn Albert Bohren, besten Dank. Sofort nach Ankunft des Zuges und erfolgtem Quartierbezuge wurde am Samstagvormittag zum Training auf der Abfahi-tsstrecke geschritten. Die verhältriismässig grossen Unterschiede im Können und das den mitten aus dem Semester kommenden Studenten abgehende Spezialtraining führte zur Wahl einer kürzeren Abfahrtsstrecke (Spionskop-Sand), die aber mit einzelnen sehr steilen und stark schlagenden Teilstücken trotz ihrer nur 3 km Länge und 350 m Hölieiidifferenz für eine klare Scheidung von Spreu und Korn sorgte. Allgemein wurde der Parcours mit grossem Schneide angegangen, doch zeigten die sich häufenden Stürze im untersten Teilstücke, dass verschiedene rennungewohnte Teilnehmer illre Leistungsfähigkeit überschätzt hatten. Frisch gefallener Schnee auf harter Unterlage schuf tadellose Rennbedingungen, leichtes Schneegestöber beeinträchtigte aber leider zeitweise etwas die Sicht. Trotzdem kann der Durchschnittseindruck des am Nachmittag ausgetragenen Rennens sehr befriedigen und die Spitzenresultate müssen sogar als ganz vorzüglich bezeichnet werden. Dass sich der diesjährige Schweizerische Hochschulmeister im Skifahren, Robert Büchi, im Spitzenfeld plazieren würde, war nach seinen Leistungen in Mürren, St. Moritz und Einsiedeln zu erwarten. Er stellte denn auch, in der Kat. I11 startend, mit 2 . 1 0 . 6 die absolut beste Tageszeit auf. Im Klassement um die Berilische Hocliscl~ulmeisterSchaft siegte Herbert L,indlar, SAS Bern und von den Konkurrenten des Triangularmatclies schwang Blancpain, SAS Genf obenaus. Mit weitern guten Zeiten warteten unter den Beriier Studenten de Roche, Roth und die SAS-Debutante~iSchneider und Wiesinger-Genf auf. Eine grosse Überraschung bedeutete für viele auch die viertbeste Tageszeit des Baslers Angelo Tommasi, der anlässlich der ASAL in Gstaad noch weit itn geschlagenen Feld stand. Henri Müller, SAS Genf, verlor durch einige Stürze viel Zeit und Kraft und zeigte sich nicht in gewohnter Fortn. Ausser Konkurrenz fuhr Robert Büchis Schurester Vreni in tadellosem und vielversorechendem Stil eine Zeit von 2.54 heraus. Aus dem Abfahrtslaufe ergeben sich für den Trianeulartnatch folgende Totals der fünf besten Zeiten und Punktzahlen der einzelnen Universitäten : Genf : I 2 . j 7 . 8 Min., 50 Punkte ; Bern : 13.12 Min., 48.42 Punkte ; Basel : 14.38.2 hlin., 45,08 Punkte. Bei blendend schönem Winterwetter und tadellosen Schneeverhältnissen kam am Sonntagmorgen der Staffellauf zum Austrag. Die Strecke war 21 km lang und wies 1300 m Gefälle bei


Photo : G. Stahel

Auf in den Kampf!

...

400 m Steigung auf. Sie führte in teilweise scharfer Abfahrt und einem kupierten Geländelauf durch den Bustiglenwald von der Salzegg über einen Teil der letztjährigen ASAL-Strecke nach dem Boden. Dort begannen die Langläuferstrecken, die über Schwendi, Grund durch den Erlenwald längs der Lütschine nach der Lütschinenschlucht, Mettenberg und in das Dorf Grindelwald hinaufstiegen. Hier folgte eine letzte Steigung bis zum Hotel Blümlisalp in der Nähe des Obern Gletschers, wo sich als Schlusstrecke ein zügiger Langlauf in und durch das Dorf anschloss. Die um die Bernische Hochschulmeisterschaft konkurrierenden Mannschaften umfassten 6 Läufer, während die Universitätsmannschaften des Triangularmatchs die 4. und s. Strecke zusammen durch einen einzigen Läufer zu bestreiten hatten. Hart auf hart ging der Kampf in der Staffel zwischen den beiden ersten Mannschaften Berns und Genfs. Lindlar übergibt in der ersten Ablösung für Bern mit einem Vorsprung von 2 1/2 Min. auf Basel und Genf. De Roche vergrössert den Abstand gegen Basel auf 4 Min. und verliert nichts gegen Genf. In der dritten Strecke kommt Gauchat-Genf dem Berner Läufer Jöhr auf eine Minute nahe. Leider muss nun in der entscheidenden langen 4. Strecke, wo beide Mannschaften ihre besten Kräfte eingesetzt haben, dem Berner Albrecht, der in sehr guter Form läuft, der Zehenriemen reissen, und der mit grosser Spannung erwartete Zweikampf Albrechts gegen den für Genf startenden Kanadier Wilson, der sein Land in Lake Placid vertrat, bleibt aus. Trotzdem Wilson grossartig auszieht kann er nur einen Vorsprung von etwas mehr als einer Minute herausschinden. Aber dies genügt. Auf der Schlusstrecke lässt sich der Genfer SAS-ler Blancpain nicht mehr einholen und läuft als erster im Ziel auf dem Bahnhofplatze ein. Totalzeit : I .56.48.6. Bern I folgt mit I Min. 70. Sek. Abstand., Basel I nach nicht ganz 7 Minuten. Bei den Korporationsmannschaften liegt nach den ersten zwei Strecken Zofingia mit Bühlmann und Reber an erster Stelle, wird aber vom dritten Läufer des Vorklinikerverbandes auf den zweiten Platz und nachher bis auf den 5. Platz zurückgedrängt. Der Akademische Alpenklub arbeitet sich in der 4. Strecke vom 4. auf den 2. Platz vor und liefert bis zum Schlusse der Hallerjana einen hartnäckigen Kampf um den zweiten Platz, muss sich aber schlussendlich


doch geschlagen bekennen. Die ausser Konkurrenz laufenden Gymnasiasten kommen mit 2.08.04.8 in einer Zeit ein, die ihnen zu einem sehr schönen zureiten Platze hinter dem Vorklinikerverband geniigen würde. Gewinner des Vaucher-Wanderpreises für die beste Korporation wird die zweitplazierte Halleriana, da der Vorklinikerverband nicht als Korporation anzusprechen ist. Der Staffellauf, den auf seiner ganzen Länge zahlreiche Zuschauer verfolgten, wurde besonders in seinem Schlusstücke, das durch die dicht bestandene Dorfstrasse zum Bahnhofplatze führte, zu einer erstklassigen Werbeaktion für den Studentenskisport. Punktzahlen : G e n f : 100 Punkte, Bern : 98.86 Punkte, Basel : 94.54 Punkte. Der Slalom des Sonntagnachmittags konnte nicht in allen Teilen befriedigen. Der vorgesehene Hang fand die Gnade des Streckenwartes nicht und die von ihm eigenmächtig angeordnete Umorganisation verursachte grossen Zeitverlust. Dies führte dazu, dass die Strecke, obwohl sie kurz abgesteckt war, nur einmal befahren werden konnte, und dass die Startordnung eine für das Resultat zu stark ins Gewicht fallende Rolle spielte. Den Baslern gelang hier eine überzeugende Revanche für ihre Niederlage in der Abfahrt und im Staffellaufe. Tommasi Angelo stellte mit 3 j Sek. die Tagesbestzeit auf, mit 2/10 Sek. gelolgt von seinem Kommilitonen Sonderegger und mit 4/10 Sek. von A4üller-Genf. Auch die Resultate für die Bernische Hochschulmeisterschaft sind sich in den ersten Rängen ziemlich nahe. Jöhr Werner und Geiger Fred stellten sich mit 3 9 . 4 und 39.8 vor den Abfahrtssieger Lindlar, der in 40.9 einkam. Auch Robert Büchi gelang - er musste als Erster starten -der Slalom nicht ganz nach Wunsch. Seine 38,4 Sekunden sind wohl die beste Berner Leistung, würden ihn aber in einem Allgemein-Klassement nur auf den 6. Platz bringen und nur 4/10 Sek. vor seine Schwester, die sich auch im Slalom von der besten Seite zeigte. Die Rangverkündigung im Hotel Regina Alpenruhe vereinigte vor Abfahrt des Zuges noch einmal alle Teilnehmer. Den Mannschaften von Genf und Basel wurden von der Akademischen Sportkomtnission Bern Erinnerungsgeschenke überreicht, die Erstplazierten der Bernischen Hochschulmeisterschaften erhielten kleine Preise und Herbert Lindlar, SAS, Bern durfte als Bernisclzer I-lochscliulnzeister im Skifalzretz den Wanderpreis des Kurvereins Grindelwald, eine Originalskulptur des Brienzer Holzbildhauers Huggler in Empfang nehmen. Mit ihren Siegen in Abfahrt und Staffel setzte sich im Triangularmatch die kleine, aber tapfere Mannschaft der Universität Genf, die ausschliesslich aus SAS-lern besteht und von unserm lieben Freunde Dr. A. L,ombard betreut wurde, an erste Stelle vor Bern, dem die spezielle Abfahrtsund Slalomschulung noch abgeht und Basel, das vor allem in der Staffel sich nicht recht durchsetzen konnte. Die Bernischen Winterhochschulmeisterschaften sollen auch nächsten Winter wieder in Verbindung mit einem Triangularmatch in Grindelwald durchgeführt werden. Die grosse Begeisterung aller Teilnehmer wird dafür sorgen, dass die Wiederholung ausgeglichenere Mannschaften im Kampfe sehen wird, und dass verschiedene hauptsächlich in der Richtung des Trainings liegende Mängel verschwinden werden, im Interesse der einzelnen Läufer, wie der Universitäten und des Studentenskisportes im Allgemeinen. RESULTATE : RANGLISTE ABFAHRTSRENNEN A. BERNISCHE HOCHSCHULhiEISTERSCHAFT I.

Kategorie 1 (43 Teilnehmer) Rang Nanze Zeit I. Liridlar, Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.26.8 ,2. De Roche, Charles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.34.2 3. Roth, Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.42 4. Schneider, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . 4 2 . 2 5. De Roche, Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.46.8 6. Collet, Albert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.54 7. Schaffner, Jakob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.55 8. Jöhr, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.56 9. Cottmann, Ubald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . 5 7 . 6 Ioa. Geiger, Fred . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.01.2 ob. Markwalder, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.01.2

2.

Kategorie I I I Rang Nanze I . Büchi, Robert 2.

Zeit 2.10.6 (Beste Tageszeit) Glatthard, Adolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.17.8

................................................


B . TR1.4 N G U L A R k I A T C H ( I 8 Teilnehmer) Rang Naiiie Uiiive~.sität I. Blancpain. C1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Liindlar. Herberr . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Tornmasi. Ange!o . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . Wiesinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . D e Roche. Charles . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . D e Tscharner . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . Muller. Hetlri . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . Roth. Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bzrn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 2.21.8 2.26.8 2.27.4 2.29.8 2.34.2 2.35.2 2.41.8 2.42

UNIVERSITATSRESULTAT (Total der fünf besten Zeiten)

. Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 2

12.57.8 13.12 14.38.2

RAhTGLISTE ST.4FFELLAUF A . BERNISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFT

liatig I

2

.

.

3.

4. 5. 6.

\Jerbatid Vorkli~iiker:

Icottmann . . . . . . . . . . . . . . . . . hlarktvalder . . . . . . . . . . . . . . . de Roche . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glarner . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halleriana : Hansen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ryser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Burri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wüst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akad . Alpenklub : Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . Fleuti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baurngartner . . . . . . . . . . . . . . Lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bürgi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freistudentetl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zofingia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Concordia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Streclzz I 2

3 4 5 6

Zwischenzeiten 29.07 47.30 1.07.52 1.22.30 1.43.28

I 2

3 4 5 6 I

2

3 4 5 6

La~lfieit

2.06.58.2 29.55 49.10 1.10.40 1.27.20 1.48.49 2.10.13.6 30.30 49.20 I . 10.42 1.27.10 1.48.48 2.11.41 2.13.18.2 2.16.14.8 2.25.48.4

B 'L'lIlANGUL.4 R h l h T C H

Rang I

.

2.

3.

4. 5. 6.

Unive~sität St~eciz? Ziuisclzotizeiten G e n f : Juge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 23.10 Wiesinger . . . . . . . . . . . . . . . 2 45.20 Gauchat . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.04.40 Wilsosl . . . . . . . . . . . . . . . . . 4, 5 1.36.34 Blancpain . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bern I : Lindlar . . . . . . . . . . . . . . . . . de Roclie . . . . . . . . . . . . . . . Jöhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albrecht . . . . . . . . . . . . . . . . Althaus . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel I : Tommasi . . . . . . . . . . . . . . . . Zumsteiri . . . . . . . . . . . . . . . . Anderegg . . . . . . . . . . . . . . . Schmied . . . . . . . . . . . . . . . . Haubensack . . . . . . . . . . . . . Basel I1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bersl I1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel 111 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

I 2

3 4. 5 6 I

2

3 495 6

20.31 42.50 1.03.35 1.37.48

La~lfzeit

Pulzkte

1.56.48.6 100.00 [Beste Tageszeit)

1.58.09

98.86

2.03.34.8 2.06.07.2 2.13.43.0 2.23.25.4

94.54

23. 00 4710 1.00.47 1.4319


C . AUSSER KONKURRENZ

Rang

.

I

Gymriasium Bern

................

RANGLISTE S L A L O h l KATEGORIE I (22 Startende) Universitat Rang Name I. Jöhr. Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Geiger. Fred . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Lindlar. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . Bühlmann. Eric . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . De Roche. Victor . . . . . . . . . . . . . . Bzrn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . Schaffner. Jakob . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . Althaus. Willy . . . . . . . . . . . . . . . . . Bzrn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 . Reber. H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B-rri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9. Kottinann, Ubald . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. Roth, Max . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 39.4 39.8 40.9 42.8 43 . 4 44.7 46.3 47.8 48.4 50.4

KATEGORIE 111

Raiig

.

I

Nanie Bücl-ii. Robert

U~iive~.sität Bern . . . .

Zeit 38.4

Universität Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 35 35.2 35.4

HORS C O N C O U R S (13 Startende)

Rang I

2

. .

3.

Nanle Tommasi. Angelo . . . . . . . . . . . . . . Sonderegger. Hans . . . . . . . . . . . . . Müller. Henri . . . . . . . . . . . . . . . . . BERNISCHE

Rang

. 2. 3. 4. 5. I

SICIHOCHSCHULMEISTERSCHAFT

Name Abfahrt Lindlar. Herbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ~oo.oo 83.43 Johr. Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geiger. Fred . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 . 02 de Roche, Victor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88.02 Schaffner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.89

Slalonz 96.34 103.03 99.00 90.78 88.14

Total 196.33 183.43 180.02 178.80 172.03

Unive~sitat Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 2.21.8 2.26.8 2.27.4 2.29.8 2.34.2

Ptliikte 100.00 96.58 96.18 94.64 91.96

Universität Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 35 35.2 35.4 36.6 37.4 38.6

I'iinkte

Slalon~ 1oo.00 93.58 98.88 99.45 85.59

Total 196.18 188.22 186.50 184.98 182.17

TRIANGULARMATCH RANGLISTE A B F A H R T

Rang I 2

.

.

3. 4. 5.

Name Blaricpain . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tommasi. Angelo . . . . . . . . . . Wiesinger . . . . . . . . . . . . . . . . . de Roche. Cl-iarles . . . . . . . . . .

RANGLISTE S L A L O M

Rang

. . 3. 4. 5. 6.

I 2

Nnnie Tommasi. Angelo . . . . . . . . . . Sonderegger. Hans . . . . . . . . . Müller. Henri . . . . . . . . . . . . . Zumstein. Orto . . . . . . . . . . . . Wiesiilger . . . . . . . . . . . . . . . . . de Tschartler . . . . . . . . . . . . . .

100.00

99.45 98.88 95.63 93.58 90.67

RANGLISTE KOMBINATION

Rang I 2

. .

3. 4.

5.

Nanie Tommasi. Angelo . . . . . . . . . . Wiesinger . . . . . . . . . . . . . . . . . Mul!er, Henri . . . . . . . . . . . . . Sonderegger . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar, Herbert . . . . . . . . . . .

Uiziversität Basel . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . Genf . . . . . . . . . . . . Basel . . . . . . . . . . . . Bern . . . . . . . . . . . .

Abfahrt 96.18 94.64 87.62 85.53 96.58


DAS 4. RENNEN UM DEN ZURCHER HOCHSCHULBECHER ENGELBERG 4.-5. März 1933 von A. NAUhIANN, SAS SAS, wohin? Dieses Jahr, mehr als je vorher, hat sich bei der jungen Garde des SAS die Tendenz bemerkbar gemacht, möglichst wenig \;oll sich reden zu machen. Darum unterliessen sie auch bei Rennen mit guten Leistungen zu brillieren, ja, sie vermieden überhaupt Rennen zu fahren. Nur so kann inan sich die Tatsache erklären, dass zum z4bfal-irtslauf der diesjährigen genau sieben Studentet-i-SAS-ler antraten, die sich alle von Pista Zürcher Hochsch~~lmeisterschaften Hitz schlagen liessen. Nicht viel liat gefehlt und diese sieben Aufrechten 11 wären auch noch von den Fahrern der 1Zlasse B (ausscliliesslich Tourenfahrer) überflügelt worden. Nur die vier ersten Routiniers konnten den Ansturm abwehren. Es wurde prächtig gestürmt. Schon mit einem ungeahnten Aufgebot Skifahrer rückte die Uni und die E T H auf. Dann liess man sie oben auf TrUbsee los. Die sonst so harmlosen ersten Hänge uraren eisgepanzert. Auch die gehorsamsten Ski spotteten der Autorität der Fahrer und schossen flatternd davon. Der plötzlicl-i irn Nebel auftauchende Arnibach spielte Friedensrichter. Fahrer und Ski lagen einträchtig vor ihm. I11 den nun folgenden Linkshängen suchte inan Deckung hinter Lawinenblöcken vor den nachfolgenden IZanonen. Sie verschwanden im Wäldchen, dann sah man sie um Steine herum zirkeln. Nun, die Fahrer liessen sich nicht einschüchtern; sie liessen laufen, nahtnen gelegentlicl-i einen harten Sturz in Kauf, dann waren sie schon wieder weg. Die Leistung aller Fahrer war weit über dem bis jetzt üblichen Durchscl-initt. Alle Achtung vor den Damen; sie ful-iren das fiir sie zu schwere Rennen tapfer zu Ende; infolge eines Missverständnisses war kein Zeitnehmer an ihrem Ziel. Sehr schöne Fahrten sah man bei den alten Herren. Willy Bürgin gelang es die Bestzeit von Hitz zu egalisieren. Nahe an die Bestzeit kommen auch Guttormsen, der sich die aperen Stellen aus der Luft anschaut, ferner Thommen, der als einziger sturzfi-ei fährt. Der Sprunglauf, der wie üblich die Kämpfe eröffnete, wäre fast ins Wasser gefallen (wörtlich !). Denn, als wir am Samstag fi-üh nach Engelberg kamen, taute es. Auf den Strassen war mehr Wasser als Schnee. Es regnete bis auf Trübsee hinauf. Dank den Bemiihungen der Herren vom Sportklub Engelberg ist es gelungen, die Sprunschanze tadellos herzurichten. Sie musste aber auch viel über sich ergehen lassen. Nicht. weniger als 50 Stundenten und Altakademiker stellten sich dem Starter, die nicl-it nur Skispuren auf der Bahn hinterliessen. Obschoil manch einer mit ausgesprochener Rücklage durch die Luft segelte, gab es auch wirklich gute Leistungen zu sehen. Ein I<lasse für sich S. Guttormsen. Es gab wohl keinen, der ihn nicht um seine Sicherheit beneidet hätte. Am Sonntagnachmittag bracl~teuns die Schwebebahn rasch aus dem Regen in die Region nassen Schnees und Nebels. Der guten Laune konnte aber auch das nichts anhaben. Nach kurzer Zeit flattern auf den Hängen gegen den Jochpass hinauf bunte Flaggen. Der Slalom hätte eigentlich sehr schwer sein sollen, der nasse Schnee nahm ihm aber die Schnelligkeit und damit auch viele Tücken. Deshalb wenig Unterschied in den Zeiten. Wiederum fährt Hitz in ruhiger Fahrt in der Studentenklasse die Bestzeit. Es bleibt abermals einem alten Herrn vorbehalten die Ehre des SAS zu retten und die ausgezeichnete Zeit zu unterbieten. Das ist Dr. Campell, der wie besessen mit den Stöcken arbeitet, um das Maximum an Tempo heraus zu holen. hIax Glaser ist weitaus der eleganteste Fahrer; nlit starker Vorlage, fast ohne Fahrtvei-lust zwischen den Flaggenpaaren, fährt er den klassiscl-ien Slalomstil. Die Tourenfahrer hatten Mühe sich in der ungewohnten Disziplin zurecht zu finden. Weissmann, Sigrist und Seiler haben sicher Veranlagung; letzterer fiel schon im Abfahrtslauf auf. An der Preisverteilung vernahmen die Uriimar-inen mit Befriedigung, dass ihre Alma Mater einmal mehr den Sieg gegen die E T H davongetragen hat. Dann sagte man sich Aufwiedersehn bis zu den nächstjährigen ZHM. I.

SPRUNGLAUF

Kat. A (15 Teilnehmer). I.

2. 3. 4. 5. 6.a 6.11 6.c

Guttormsen, Sigmund (SAS) . . . . . . . . . Looser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IHitz, Pista . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bracher, Re116 (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . Cattani . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Naumann, Andre (SAS) . . . . . . . . . . . . . Thomrnen (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vajda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Uni . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . .

Note 218.5 152.5 147.5 I40.5 136.5 I 35 . 5 I35.5 135.5

Spruiiglängen 18.20 14.13 17.15" 13.12 II,II 12. 12

12.12,5 11.13


.

Photo : Gebr Stahel

Eifriges Gespr채ch

Kat . B (13 Teilnehmer). Casaulta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwendener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caflisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pfister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Note ETH . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . .

188.5 182.5 178 175 159.5 153.1 138.5 I 14

Sprung1채ngen 11.14 I3

.

12 12 10.11

8.9 10.11"

Kat . C (10 Teilnehmer).

. . 3. 4. 5. 6. 7. 8. I

2

Kat . D

(2

. 2. I

Dr . Campell (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr . Binder (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindecker (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hunziker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D'Arsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwarzenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr . Huber (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

213 21 I

208.5 208 195 188.5 166 159.5

Teilnehmer). Braun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr Wettstein (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

.

"

=

gest체rzt .

165.5 119

10.13 11.14''


Photo : 8 . Iilopfenstein

Blick vom Eggishorn auf den Aletschgletscher. Rechts vorne der Marjelensee, im Hintergrund das Jungfraujoch. Jungfraustafette.

11. ABFAHRTSRENNEN Kat. A (17 Teilnehmer). Hitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Guttormsen (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thommen (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bracher (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R端tschi (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bebi6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Naumann (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nickli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Str端by (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Looser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH ................... Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

12.17 12.27 13. I 2 13.15.6 13.44 13.48 14.06 14.15 14.41 14.50.9


Kat . B (33 Teilnehmer)

. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. g. 10. I

. .

11

12

13.a 13.b 15.

Zeit Seiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rulikowski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwendenei- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pfister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bally . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caflisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Real . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zweifel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weissmann IColb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kat . C (13 Teilnehmer) .

13.40 13.41.4 13.55 14.01 14.04 14.05 14.17 14.24 14.34 '4.49 14.49.8 14.51 14.52 14.52 15

Zeit

Bürgin. Willi (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hunziker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D r . Carnpe!l (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaser, hlax (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindecker (S.4S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niehus, W . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heierle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kat . ß (5 Teilriehiner) .

Zeit

.

Braun. F . G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr . Wettstein (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . D r . Schleidt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . D r . Hugelshofer (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . Huriold (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 2

Kat . Hors coricoirrs. Bruppacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

12.55 14. I I 14.17 17.48 18 . 17 21.38

111. S L A L O M

Kat . A (9 Teilnehmer).

Zeit

. Hitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIl . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . Bracher (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . I

3. B e b 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . Guttormseil (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . Naumann (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kat . B (15 Teilnehmer) .

. Britschgi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . Weissmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . Halmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . K0lb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 2

Kat . C (8 Teilnehmer).

. 2. 3. 4. 5. I

6.

D r . Campe11 (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glase1 (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hunziker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bürgin (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindlar (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lindecker (SAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

75.2 79.2 80.3 83.4 84 . I

Zeit 44.4 45 45.2 49.4 50.1

Zeit 75 76.4 78 82.3 86.2 88.3


Photopress

Equipe Bern

P. Vajda 체bergibt an Farner das Stafettentuch

Kat. D (3 Teilnehmer). Braun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Dr. Wettstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Dr. Schleidt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.

Zeit 84.4 90.5 95.4

KOMBINATIOYJ SPRUNGLAUF, ABFAHRT, SLALOM (Hochschulmeisterschaft) Kat. A (7 Teilnehmer). Guttorrnsen (Ziircher Hochschulmeister). . Hitz.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Bracher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Naurnann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Punkte

Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH.. ............... Uni . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH .................

288.829 269. 749 252.903 247.551

Universit채t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

778.461 775 I99

I. 2.

Kat. B (6 Teilnehmer). Sigrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Schwendener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. 2.

Punkte 288.096 265.550 258.736

Kat. C (6 Teilnehmer). Dr. Campe11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Lindlar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Hunziker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.

Punkte 292.470 285.358 280.643


Photos : H . Hubrnann

Die Kandahar-Könige Arnold Lunn

Hannes Schneider

4. ARLBERG-KANDAHAR SKI-RENNEN IN MURREN von FRITZ RINGGENBERG Samstag, morgens halb sechs : Frostklarer Himmel und Sterne. Der kugelrunde Mond sinkt westwärts in dumpfe Niederungsgräue, in die wir bald selber tauchen. Ein aufgeschreckter Hase kreuzt unsern Weg. Prächtiger Auftakt ! Für ein Rennen kein schlechtes Zeichen. Verschlafene Dörfer, Bauern, die lässigen Schritts mit Pinte oder Brente einem warmen Stalle entgegengehn. Dann : Aus dünner werdenden Schleiern schiebt sich in wunderbarer Weisse und Reinheit das Jungfrau-Massiv in den jungen Tag. Umsteigen ! Das Mürren-Bähnlein enthebt uns der Tiefe. Auf den Gräten funkelts. Es blitzt. Mürren selber liegt noch in lässiger Ruhe. Es schläft seinen grossen Tagen entgegen. Vom Allmendhubel weg gewinnen wir einen ersten Blick über den klassischen Kampfplatz. Es knirscht unterm Schuh. Zornie schreit der Schnee. In zügigen Gratlücken hebt der Wind hier und dort ein Fähnlein. Wir sind noch zu früh und lassen darum vorerst ein Mal die Bretter knattern. Schwenken neuerdings ins Dorf, um uns von dem raffinierten Bähnlein zum zweiten Male zur Höhe tragen zu lassen. Inzwischen ist es überall lebendig geworden. Schwarze Schlänglein streben dem Schiltgrat zu. Hoch oben am Start sieht man die Banner der am Rennen vertretenen Länder flattern. Uberaus rassig ist diese Bahn. Und bissig hart. Das erste Drittel lässt einen langgezogenen Schuss zu, bis beim Gratabschwung ein scharf gebogenes Knie den Fahrer in den mörderischen Steilhang wirft. Er fällt ab bis zum zweiten Kontrolltor untenher der Betonkurve der Bobbahn. In tückischem Wechsel überprüft dann scharf coupiertes Gelände Gleichgewicht und Federung, um endlich zum Finishsteilhang zu leiten. Die Köhendifferenz beträgt 547 m. V

V

Auf der Bobbahnkurve haben sich alte Skimeister, bekannte Sportgrössen und kleine Gwundrige gefunden. Die Spannung wächst. Man weiss auf der Höhe das siebendutzendfach mit bester Ladung versehene, entsicherte Geschütz. Man riecht Lunte brennen. Arnold Lunns Kampfruf bringt letzte Schwätzer zum Schweigen. In den Nerven prickelts. Rasch wechselt der Blick zwischen Gratkopf und Uhr. Halb zwölf . . jetzt . . Los! Vertieftes Schweigen. Man hört Atemzüge. Droben . . . Die Splitter müssen bereits unter Hudsons Hartkanten knattern. Ssst - tededett . . . Langsam schleicht der Sekundenzeiger einen kleinen Kreis. Bei der Bretterwand etwas wie ein fliegender Schatten. Schwung halblinks. Es spritzt. Weit vorgebeugt saust er schräg in die Tiefe.

.

.


Kandaharrennen am Schiltgrat

Auf Augenblicke entreisst ihn neuerdings der Grat. Gestürzt? Nein, da ist er wieder. Er flitzt vorbei. In sicheren Rutschen hat er den streitbarsten Teil der Bahn durchgestanden. Das Wellengelände stürzt ihn. Etwas unsicherer folgt Huber (Österreich), holt aber dann aus zu mächtigem Schuss und verliert die Herrschaft. Ein dumpfer Aufprall gegen eine Scheunenwand lässt Schlimmeres vermuten als... zwei gebrochene Rippen. Von Weech (Deutschland) und Pfeifer (Österreich) folgen. Dann der erste Schweizer, Schlatter, St. Moritz, in flottem, sicherem Tempo. Von Allmen Fritz I wird verfolgt von Lantschner. Aus der Elite sticht Letzterer hervor. Federnder Schuss von unheimlicher Wucht. Aber auch er holt sich seine Stürze. Dagegen fährt Rubi Adolf gemessen und ruhig. Rascher meistert von Allmen Ernst den stotzigen Hang. Bremszug vor den tückischen Wellen, in denen der flinke Eng1 (wie übrigens fast alle Osterreicher) stürzt. Büchi fährt sicher. Ebenso Jegen Joos. Zogg David hat schon oben am Grate Pech, reisst sich aber aus drei Stürzen schnell los zu neuen unheimlichen Schüssen. Die Briten Maclaren und Lunn zeigen Rasse. Prächtig windet sich Letzterer durch das Hügelgelände. Ist's darum, weil sich droben auf dem Beton-Satz Papa und Mama, wohl unvermerkt, aber so fest bei den Händen halten ? Zogg Hans stürzt bei gutem Tempo zwei Mal in Sichtweite. Mackintosh hält eigenen Stil. Graf Kar1 fährt grossartig. Prächtig vorüber zieht auch Dr. Vetter, der Erste, der seinen Vormann (Wagner) überholt. Steuri Fritz und Schlunegger : Prima ! Gasperl und Salcher : Verblüffend. Staunen lässt vor allem die Geschmeidigkeit, mit der sie sich aus schweren Stürzen heben. Bei Start Nummer 31, Wal ter Prager finde ich drei Notizen : Zwei Stürze. Tempo unheimlich. 0 weh ! Stocklahm. Rechts und links sind die Ruder davon geflogen. Was braucht er sie ? In raschen Gleitschritten wirft er sich neu in die Bahn, rudert als magerer Ersatz mit den Armen, gleitet wieder, entschwindet und ... siegt. Glatthard fehlt es nicht an Kühnheit. Doch muss er sie büssrn. Auf eigener Route und in der nur ihm eigenen Art schiesst Steuri Willy den Hang herunter. Wie ihn sah man keinen das Tor passieren, um dann auf kürzester Strecke dem Ziel zuzustreben. Damit ist die extra ausgeloste Elite vorüber. Klasse 2 bringt aber freudige ü'berraschungen. Vorab Hugo Lehner, der sturzfrei das ganze Rennen durchschlägt, lächelnd scheinbar und sich doch in den I I . Rang placiert. Und dann :


Plz.oto : H . Huhmann

Kandabar !

Heinz von Allmen. Geradezu ~hantastischmuten seine Schüsse an. Sie gelingen aber und bringen ihm den 2 . Platz in der Rangliste ein. Vier Schweizer stehen damit an der Spitze eines Rennens, das schier eine Überfülle an Kühnheit und Wagemut. gepaart mit du~chbildetemKCnnen zu Tage treten liess. Der Zuschauer glaubt, dass das Gebotene an der Grenze des Möglichen liegen müsse. Wer weiss es ? Wie die Letzten vorüber, lässt man sich selber den Bobrun hinunterwiegen. Licht und Schatten tanzen. Die Sonne brennt warm. Es sprüht silbern. Die Lunchzeit ist knapp. Was tut das an solchem Tage ? Zum dritten Mal hebt uns das treffliche Bähnlein ins Gleissende. Den Damen ist die Winteregg-Strecke als Abfahrt vorgesteckt. Nicht gar so mörderisch, aber streng genug, glaubt man zu vermuten. Auch sie weist die respektable Höhendifferenz von 430 m auf. Man staunt aufs Neue. Auch hier Elite, wenn schon in verminderter Zahl. Schneidige Schüsse und ... sturzfrei. Wohl fehlt das Rabiat-Kämpferische. das man am Morgen am Schiltgrat bewunderte. Die Damen haben ihr eigenes Gebiet gefunden : Leicht, elegant und ... mit wenig Ausnahmen sicher. Mit prächtigem Elan ficht Nini Zogg für ihr Landesbanner. Vorab England, dann aber auch Osterreich und Deutschland setzen ihr schw-er zu. Mrs. Mackinnon und Jeannette Kessler fahren denn auch im Bruchteil einer Sekunde hinter der Siegerin ins Ziel. Frau Dr. Bader belegt den 4. Rang, während Fräulein Paumgartner, die den ersten Teil der Strecke glänzend hinter sich bringt, sich leicht verletzt und zurückfällt. Als zweite Schweizerin weiss sich Anni Rüegg mit einer guten Zeit als Siebente zu placieren. Hang und Waldschneise glänzen in prächtigstem Sulz. Hinunter ! Schnell zurück ins Dorf, um die Höhe zum vierten Mal zu gewinnen. Die Sonne sinkt. Blaue Schatten steigen. In abscheinigen Lehnen beginnen die Hölzer bereits zu klirren, als feiner und würdiger Abschluss des Grosskampftages. Der Slalom. Frühmorgens stülpt sich Mr. Arnold Lunn den wohl nach eigenem Plan erbauten Sonnenhut aufs Haupt. Grosses ist ihm anvertraut. Er tuts wie ein Priester. Und wie ein guter Pfarrherr mit

, '


den ihm Anvertrauten nicht leichtsinnig nachsichtig ist, so verlangt auch er nicht wenig. Er weiss aber Mass zu halten. Die Piste, die er für den Slalom absteckt, sucht ihresgleichen. Wenn sie auch offen und ohne besondere Tücke, so hat sie doch Rasse. Sie lässt freies Fahren zu, verlangt aber standsichern Schuss und nicht überbremste Schwünge. Am Start haben sich die 12 Auserlesenen versammelt. Punkt 10 Uhr springt Frl. Zogg als Erste in die Bahn. Drei knappe Schwünge reissen die klappernden Hölzer, dann langer- langer Schuss. Da ist sie schon, bremst, fegt über den Grat weg hinaus in den Stei!hang und schraubt sich prächtig hinunter. Sie fährt tadellos. Mrs. Mackinnon aber - fährt besser. So muss die Schweiz England den Slalom- und nur des schwachen Vorsprungs in der Abfahrt wegen auch den Kombinationssieg überlassen. Man tut es mit Beifall und geniest, was die Nachfolgerinnen zeigen. Es ist Augen und Herz Erfreuendes.

Noch ein Mal der Schiltgrat. Wir besteigen ihn, statt zu lunchen. Und um die gleiche Zeit, da man am Vortag den grossen Kanonen aufs Zündloch tupfte, lassen wir jetzt unser eigen Geschützlein los. Es ist einer von jenen, die zum Beispiel I Uhr mittags mit zwei Bananen im Sack auf Jungfraujoch starten, Grünhornlücke und Oberaarjoch queren und zu etwas verspätetem Nachtessen in Meiringen eintreffen. obrigens : Als Notproviant immer noch eine Banane im Hosensack. Nun hat er allerdings einen strapaziösen Tag und eine kurze Nacht hinter sich, misst aber sturzfrei und ohne Stundenhalt in schüssigem Tempo die Strecke. Resultat : 4 Minuten, 10 Sekunden. Er hätte sich damit in die 6oiger Ränge placiert. Dies nur zur Bewertung der am Vortag allgemein gefahrenen Zeiten. Aber jetzt rasch zurück, zur prächtigen Allmendhubelwarte, um nichts zu verpassen. Soeben erheben sich die letzten Picknicker, um dem neu belebten Start ihr brillengeschütztes Augenmerk zu schenken. Drei gute Fahrer messen die neu und entsprechend schwieriger abgesteckte Piste ein. Die Resultate zeigen, dass die Minutengrenze vom Sieger unterboten werden muss. Jetzt Prager. Rasch erledigt er die drei offenen Ausfahrtstore und duckt sich zum Schuss. Er paart ruhig Blut mit grosser Fahrt. Ein Beifallssturm lohnt sie, als der Lautsprecher verkündet : 55,z Sekunden. Diese Zeit verbessert er im 2. Laufe um eine Sekunde. Von Allmen Heinz und Graf Karl wollen beide zu viel und büssen mit Sturz oder Strafpunkt. Besser fährt Steuri Willy. In einem der untern Tore dreht er aber zu stark ab und verliert Sekunden. Lantschners Lauf ist von unheimlicher Behendigkeit. Das mahnt an Gemsen in Not. Uberhaupt sticht eines aus dem unvergleichlichen Schauspiel hervor : Die Osterreicher sind im Slalom überlegene Meister. Während die übrigen Nationen durch geschmeidige Hüften und eisenstarke Schenkel die wahrlich nicht leichte Strecke hinter sich bringen, haben sie's in den Beinen. Es ist ein Hüpfen, ein Tanz. Obenaus schwingt Salcher. Prächtige Läufe bieten überdies : Schlatter, Engl, Steuri Fritz, Zogg David und Pfeifer. Den Vorsprung, den sich Prager aber am Schiltgrat erstritten, holt keiner mehr ein. Die letzten Renner laufen bereits im kalten Schatten, was die Strecke bedeutend erschwert. So endet der Grosskampf wie er begonnen : Unter Kantenknattern.

Wieder steht der Vollmond über dem Dorfe, das an diesem Abend nicht still werden mag. Mit Recht. Die Freude, die man sich zwei Tage lang aus gebotener Doppelpracht ins Herz sog, muss überborden.


Herbst

photo. 17,. A.

~ ) ~ . t ~ ~ ~ . t


I. 2.

3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

I I. 12.

13. 14. 15. 16. 17. I 8. 19. 20. 21. 22.

23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33.

RESULTATE S L A L O M U N D Lauf I Salcher, Hubert (SK Innsbruck) . 53.9 Prager, Walter (Davos) . . . . . . . . 55.2 Schlatter, Arthur (St. Moritz) . . . 56.7 Lantschner, Gustav (SK Innsbruck) 53.2 Steuri, Fritz (Scheidegg) . . . . . . . . 55.4 Zogg, David (Arosa) . . . . . . . . . . . 54.2 Engl, Siegfried (Kitzbühel) . . . . . 57.6 58.2 Steuri, Willy (Scheidegg) . . . . . . . I .oo. 6 Gasperl, Leo (Kitzbühel) . . . . . . . Hudson, C . S. (Villars) . . . . . . . . 56.6 I . O I .9 S Wolfgang, Gottfried (Wien) . . . . Dr. R. Vetter (Freiburg) . . . . . . . 59.3 I .oz . 6 Zogg, Hans (Arosa) . . . . . . . . . . . I .oo. 8 Lunn, Peter (Kandahar) . . . . . . . . Tschol, Hermann (Arlberg) . . . . . 56.5 59.2 Maclaren, Bruce (Kandahar) . . . . Zingerle, Franz (Axams) . . . . . . 59.3 S Pfeifer, Friedrich (Arlberg) . . . . 58.5 S Schlunegger, Hans (Wengen) . . . I . oo. 4 I .o2. I Abegglen, Edy (Mürren) . . . . . . . I .or . 7 Graf, Karl (Wengen) . . . . . . . . . . Mackintosh C . E. W . (Kandahar) . I . 06.3 S von Allmen, Heinz (Wengen) . . I .09.8 I .o4. I S von Allmen, Ernst (Mürren) . . . . Stober, Fredy (Freiburg) . . . . . . . I .OS. 4 S Streiff, Victor (SAS Zürich) . . . . I .oo. 3 I .o8.3 S Büchi, Robert (SAS Bern) . . . . . . Praxmeier, Tony (Kitzbühel) . . I . o z .3 57.6 Glatthard, Arnold (Scheidegg) . . I . 15.9S von Allmen, Fritz (Mürren) . . . . Lang, Otto (Arlberg) . . . . . . . . . . I .o6 S Lehner, Hugo (Zermatt) . . . . . . I .19.2 D I .07.4 S von Allmen, \Valter (Mürren) . .

.

Punkte I00

99.95 99.68 99.56 99.28 98.60 97.29 96.77 95.81 93.11 92.72 92.26 91 .X7 91.64 91.4' 90.20 89.97 89.89 89. 10 88.76 87.80 87.52 87.38 87.08 85.47 85.23 83.97 83.97 83.58 81.43 79.39 78.30 75.84

.

. .

DAMEN-SLALOM-RESULTATE I. 2.

3. 4. 5. 6. 7. 8.

Mackinnon, E. M . (Kandahar) . . Zogg, Nini (Arosa) . . . . . . . . . . . . Rüegg, Anni (SDS Chur) . . . . . . Kessler, Jeanette (Kandahar) . . . . Tarbutt, Wanda (DHO) . . . . . . . Gründler, Ruth (Arlberg) . . . . . . Crewdson, Dorothy (Kandahar) . Frau Dr. Baader (Freiburg) . . . .

.

(S

=

I

.I 3 . 6

I00

I . I6 I . I7.4

I.

16

I . 19.6

I . 19.5 I . 22 I .z5.8

einfacher Strafpunkt, 5 . 5 Sekunden

D

doppelter Strafpunkt,

II

96.42 95.06 93.99 91.73 90.35 89.93 89.43 Sekunden.)

KOMBINATION A. Herren. - I . Prager Walter 99,975 Punkte. 2. Lantschner Gustav 96.295 P . 3. Steuri Willy 95.75 P. 4. Schlatter Arthur 94.61 P. 5. Gasperl Leo 92.85 P. 6. von Allmen Heinz 92.58 P. 7. Wolfgang Gottfried 92.20 P. 8. Graf Karl 91.375 P. 9. Steuri Fritz 90.985 P. 10. Engel Siegfried 90.79 P. I I . Salcher Hubert 90,705 P. 12. Schlunegger Hans 90.075 P . 13. Zogg David 90.005 P. 14. Lunn Peter 89.03 P. 15. Dr. Vetter 88.08 P. 16. Hudson C . S. 87.80 P. 17. Zogg Hans 87.18 P. 18. Maclaren Bruce 86.75 P. 19. Tschol Hermann 86.47 P. 20. von Allmen Ernst 85.39 P. 21. Zingerle Fr. 85.18 P. 22. Pfeiffer F . 84.775 P. 23. Abegglen Edy 8 2 . 1 6 P. 24. von Allmen Fritz 81.82 P . 25. Mackintosh C . E. W . 81.75 P. 26. Lehner Hugo 81.66 P. 27. Glatthard Arnold 81.48 P. 28. Stober Fredy 81 . 2 0 P. 29. Büchi Robert 80.865 P . 30. Praxmaier Tony 78.965 P. 31. Streiff Victor 78.79 P. 32. Durrance Richard 78.69 P. 33. von Allmen Walter 78.115 P. 34. Lang Otto 76.095 P. 35. Munro I. K. 75.555 P . B. Damen. - I . Miss Mackinnon 99.87 Punkte. 2. Fräulein Zogg 98.21 P . 3. Miss Kessler 96.75 P. 4. Frau Dr. Baader 93.62 P . 5. Fräulein Rüegg 92.75 P. 6. M r s Butler 91.28 P. 7. Miss Tarbutt 88.82 P. 8. Mrs Boughton-Leigh 86.99 P. 9. Miss Crewdson 86.03 P . 10. Fräulein Grundler 82.77 P.


DIE 2. JUNGFRAUSTAFETTE, 18. Juni 1933 von

W. M. BURGIN, SAS MOTTO : Es wär zu scliön gewesen, es hat nicht sollen sein. )J

Anlässlich unserer kleinen Preisverschwellung in meinem Heim am Zürichsee, wurde mir obiges Motto in das Gästebuch geschrieben, und der Kommentar beginnt mit dem Verse : Der Rechenschieber macht den Fehler, drum Sieg gehört dem Berner ! » Damit ist grössten Teils die unliebsame Nachgeschichte der glänzend und ohne Unfall verlaufenen Jungfrau-Stafette erläutert und hoffentlich auch erledigt. Die Jungfrau-Stafette ist eine grossartige Idee und eine sportliche Veranstalturiy, welche die verschiedensten Sport-Disziplinen kombiniert und wie folgt auf die Strecken verteilt, vide Uebersichtsskizze : I . Läufer (2 Etapen) . . . . . . . . . . . . . . . . 7,200 km Strasse 2. Läufer (2 Etappen) . . . . . . . . . . . . . . . 1,000 km Rasen Radfahrer (2 Etappen) . . . . . . . . . . . 18,000 km Strasse Flugzeug (2 Etappen) . . . . . . . . . . . . . 304,000 km Luftweg I. Skifahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,000 km Firn-Gletscher 2. Skifahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,000 km Gletscher I . Bergläufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,000 km Schneehalden, Saumpfade 5,500 km Wiesen, Saumpfade, Waldschneisen 2. Bergläufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Motorrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71,800 km Strasse Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102,400 km Strasse Total . . . . . . . . 503,900 km

Ich wurde öfters nach dem Zweck dieser Veranstaltung gefragt und kann auch heute diese Frage nur dahin beantworten : r( Das Grosse und Schöne an der Jungfrau-Stafette ist die kameradschaft!iche Zusammenarbeit aller Teilnehmer für ein gemeinsames sportliches Ziel P. Dieser Gedarlke, das darf ich ruhig behaupten, beseelte unsere beiden Equipen ; wobei besonders erwähnt zu werden verdient, dass unsere I. Mannschaft mit Ausnahme des Radfahrers und des Ersatzfliegers, nur aus SASlern bestand und das reinste Club-Team bildete. Aus dem Grossl<ampfe der Stafette will ich nur einzelne Momente herausgreifen und kurz schildern. Auf den Startschuss schossen punkt 7 Uhr I I Läufer im Spurt durch die Stadt Zürich gegen den Milchbuck und wechselten an die Radfahrer. In Diibendorf übergab als erste Staffel N. S. K. Z. gefolgt von Arosa mit Robert Fretz als Flieger, welchem innert 4 Minuten die übrigen Flieger folgten. Lindecker startete als fünfter und Ing. Willy Farner musste sich etwas länger gedulden und durfte als zehnter seine Motte erheben. Unser bekannter Segelflieger war im letzten Moment für den im Training verunglückten Tony Page eingesprungen. Er flog die Lausanner Maschine erstmals. Die Flieger hatten unterwegs mit Nebel, Sturm und Regen zu kämpfen und mussten die grösstenteils im Blindflug erledigen. In Strecke nach Lausanne, also S~hlechtwetter~rogramm, Lausanne traf als erster Fretz ein und vollführte seinen Zielabwurf mit verblüffender Sicherheit. direkt in den 5 m Kreis. Er war der einzige Flieger mit Null Meter Fehlern. Die übrigen Flieger erledigten ihr Pensum mit mehr oder weniger Genauigkeit, sowohl in Bezug auf den direktesten Flugkurs, wie punkto Zielabwurf. G. C. I auf Monospar warf mit 43,50 Fehlmetern ain weitesten daneben und wurde mit einem Zeitzuschlag von 21.30 Minuten bedacht. Dieser Zielabwurf sollte den Abwurf auf dem Jungfraujoch ersetzen, und war viel zu scharf taxiert mit einem Zeitzusclilag von einer halben Minute pro Fehlmeter ausserhalb des Kreises. Durch einen Glückswurf wäre beinahe die Stafette entschieden worden ! Auf dem Jungfraujoch tobte ein Schneesturm wie mitten im Winter, sodass Herr Ing. Fiedler den Kopf nicht zerbrechen musste, ob nach dem Joch gestartet werden dürfte. Als Folge des Schlechtwetterprogramms musste der pckendste Moment des Abwurfs über dem Firnplateau zwischen Mönchsjoch - Sphinx leider ausfallen. U m 8 1/2 Uhr stoben die 11 wetterfesten Skifahrer im Massenstart über den Abhang hinunter. I n lang gezogenen Bogen bohrten sie sich in den grauen Nebel, um hinter dem nächsten Buckel im bissigen Schneesturm zu verschwinden. Die Abfahrtsroute war tadellos geflaggt, sodass


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die wenigen durch Stürze Abgehängten sich nicht verfehlen konnten. Unter der Führung von David Zogg erreichte die Kolonne noch geschlossen die flachere Piste des Langlaufes, wo über den ganzen Gletscher Bürgin die Führung übernahm und die verwehte Spur erneuerte. Kurz vor dem Ziele schlossen Peter Gruber, Davos und Hogg N. S. K. Z. auf, und das Trio übergab auf dem Konkordiaplatz gleichzeitig an die Langläufer. In knappen Intervallen folgten sich die in Zwei- und Dreiergruppen aufgelösten übrigen Abfahrer. Der Favorit Walter Prager-Davos führte die erste Gruppe der Langläufer. Er wurde jedoch von A. Müller-Grindelwald und Flury Zogg überholt, da er wie viele andere das Wachs für den mehligen Pulverschnee nicht richtig getroffen hatte. Glänzend lief Guttormsen SAS I, während unser Ersatzmann Ertl sich mit den stumpfen Brettern vergebens abmühte. Vom Märjelensee hetzten sich die Bergläufer zuerst über einige Schneehänge aufwärts, um dann in den Saumpfad nach dem Hotel Eggishorn einzumüriden. Hier zeigte sich Wirz von SAS I1 vor Schmid-Davos als schnellster Läufer mit Kletterschuhen! Die sogenannten Spital-Kandidaten, welche die 1,100 m Höhendifferenz über die steilen Matten, Couloirs und Waldschneisen in mächtigen Sprüngen nach Fiesch hinab zu jagen hatten, waren glänzend trainiert und trafen in guter Kondition, in den fabelhaften Zeiten zwischen 19 1/2 und 30 Minuten ein. Die Bestzeit liefen Inäbnit und Baumann vom G . C. knapp gefolgt vom Flachländer Strüby SAS 11. Nun begann der Kampf der Motoren! Der erste Bergläufer von Davos brachte das unvorbereitete Feld der Motorradfahrer in Aufregung, denn in der Totalzeit von I Stunde 22 Min., wurde noch Niemand erwartet ! Leider passierte in der Hast Herrn Willy Escher vom G. C . die Verwechslung der Fahrer seiner Equipen, weshalb der nachherige Sieger G. C . I1 zurücktrat. Auf der Strecke wurde Davos von den beiden G. C. Fahrern überholt, welche in Sitten a!s erste wechselten. Die engen Kurven von Fiesch wurden in vorsichtigem Tempo bezwungen, aber dann ging die Raserei der Rhone entlang los. Die Opfer davon waren das gut klassierte Arosa und Charnossaire Villars,welche durch Defekte aus dem Rennen ausschieden. Die SAS Equipen übergaben als 3. und 5. und konnten sich u m je 2 Ränge vorschieben. Was unsere Autofahrer leisteten beweisen nicht einmal die hervorragenden Bestzeiten, denn ohne Pech hätten sich ihre Fahrten zu einem Triumph für den SAS gestaltet. Hörning zeigte hier seine sportliche Gesinnung und fuhr, oder besser gesagt «kroch » mit seinem Bugatti auf den Flugplatz von La Blecherette nur noch als a rauchende Masse II ein. Das Produkt seiner Sportlichkeit war ein total defekter Motor und als Trost die Bestzeit von I .04 Std., welche er normaler-


weise noch 7-8 Minuten unterboten hätte. Küderli von SAS 11 traf als Erster in Liusanne ein und überholte mit seinem Chrysler Dr. Karr von G. C. I1 und später den von einem Dzfekt betroffenen Locher von G. C. I. Das unvorbereitete Publikum stob in den Dörfern bei der Durchfahrt von Küderli mit Schrecken auseinander, denn dieselben wurden mit etwas mehr als « I 8 km )>-Geschwindigkeitpassiert ! Unser Lindecker konnte als Erster auf Klemm-Argus in die Lüfte steigen und Farner trat hinter Lauber von G. C. I1 als Dritter den Rückweg an. Sie warfen in dieser Reihenfolge in Dübendorf ab. In grösseren Abständen trafen die Flugzeuge von Bern, Davos, Neuenburg, N. S. K. Z. und Basel ein, die Uebrigen waren ausgeschieden. Diese Reihenfolge konnten die Radfahrer und Läufer nicht mehr gross verschieberi und als Erster traf viel bejubelt unser Läufer Wehrli von SAS I1 an der Dianastrasse ein, trotzdem der G . C. Radfahrer Jäger, teilweise unter Fiihrung, unseren Morf eingeholt hatte. Die kürzeste Zeit nach Einbeziehen der I. Etappe und Abzug der Flugzeugvorgaben verzeichnete G. C. I1 mit 6.37.20, welche Mannschaft jedoch nach Auswechslung der erwähnten h4otorradfahrer eine effektive Zeit von 6.40.50 benötigte. Die Berechnung der Handicaps für die verschiedenen F l ~ ~ z e u g t y p eund n Motorstärken ergab grössere Verschiebungen in der Rangfolge. musste ich leider einen Rechnungsfehler Nach Erhalt der sofort verlangten V~r~abenberechnungen zu unseren Ungunsten feststellen, welchen ich weiter leitete. Dieser Rechtlungsfehler ist infolge Ungenauigkeit des Rechnens mit dem Rechenschieber vorgekommen, er konnte jedoch wegen zu später Eingabe, d. h. gemäss Reglement : s Vor Schluss der Veranstaltung D, nicht mehr berücksichtigt werden, wodurch wir aus dem grossen Wettkampf nur als moralische Sieger 11 hervorgingen. ((

OFFIZIELLES SCHLUSSKLASSEMENT : I . Stadtmannschaft Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SAS I1 Sektion Zürich komb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. SAS I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Express Neuchatel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Neuer Skiclub Z ü r i c h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Davos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Skiclub Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grasshopper I1 (nicht klassiert) . . . . . . . . . . . . . . . . Ausgeschieden Chamossaire, Arosa und G . C. I. 2.

6.38.32 (6.40.32 richtige Zeit) 6.39.55 6.43.22 6.57.13 6.59.34 7.15.16 7.25 .zo 6.37.20 (6.40.50 richtige Zeit)

KLASSIERUNG DER SASler SAS I1 SAS I Radfahrer SAS I1 SAS I 2. Läufer SAS I1 SAS I Flieger SAS I SAS I1 I . Skifahrer SAS I1 SAS I 2. Skifahrer SAS I SAS I1 I . Bergläufer SAS I1 SAS I 2. Bergläufer SAS I1 SAS I Motorrad SAS I1 SAS I Auto SAS I SAS I1 Flieger SAS I SAS I1 2. Läufer SAS I1 SAS I Radfahrer SAS I SAS I1 I . Läufer SAS I1 SAS I I.

Läufer

H. Wehrli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

A. Wyss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . L. Morf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P. Siegrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Naumann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P. Vajda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . Farner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . Lindecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . Bürgin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R. Biichi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. Guttormssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . Ertl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W. Wirz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H. Loosinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R. Strüby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Roch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R. Carlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M. Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Hörning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 . Küderli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W . Farner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W. Lindecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Naumann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P. Vajda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P. Siegrist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . L. Morf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H.Wehrli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Wyss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zeit 12.27 14.38 11.33 11.44 0.59 I .08 1.13.47 1.15.37 20.00

22.00 25.30 32.31 34.59 39. 05 20.00 27.40 52.25 54.16 1.04.49 1.08.35 37.48 41." 0.42 0.57 17.52 18.36 10.20 12.08

Rang


Vom Himmel kommt es

...

Zur Erde muss es

...

KLUBNACHRICHTEN UND MITTEILUNGEN DER SCHRIFTLEITUNG Anlässlich der Generalversammlung wurde für die neue Amtsdauer von drei Jahren der Zentralvorstand wie folgt bestellt : Präsident des C. C. : Dr. Heinrich Binder, c/o « Winterthur Leben n, Bahnhofplatz I , Zürich. Telephon 37.337. Privat : Adlerstrasse 42, Winterthur. Telephon 34.43. Dr. Oskar Hug, Bahnhofstrasse 7, Zürich. Telephon 52.252. Vize-Präsident : Privat : Kilchberg, Riqistrasse 7, Telephon 914.188. Quästor : Dr. Emil Coppetti, Sihlstrasse 38, Zürich. Telephon 38.670. Privat : Staubstrasse 6, Wollishofen. Telephon 54.341. Dr. W. Hqelshofer, Wasserwerkstrasse 29, Zürich. Telephon 25.680. Sekretär : W. M. Bürgin, Architekt, Nüschelerstrasse 30, Zürich. Telephon 58.110. Rennen : Privat : Meilen. Telephon 927.010. Andre Naumann, Stapferstrasse 39, Zürich. Telephon 43.269. Material : Dr. Otto Schürch, PD, Oberarzt, Kantonsspital, Zürich. Telephon 27.000. Beisitzer : Offizielle Geschäftsadresse : Bahnhofplatz I , Zürich. Der Schriftleiter wurde auf die folgende Amtsdauer von drei Jahren neu bestätigt.


AN DIE SCHNEEHASEN U N D HASEN Die Generalversammlung des SAS vom Juni 1933 hat für die neue Amtsperiode des C. C. der Sektion Zürich den Vorort übertragen. Die Sektion Zürich hat einstimmig den vorstehenden Zentralvorstand gewählt. Der nzue Zzntralvorstand heisst alle Insassen des Hasenstall herzlich willkommen und dankt zugleich für das mit der Wahl erwiesene Zutraueri. Im Namen aller SAS-ler danken wir dem Bzrner Vorstand für die erfolgreiche Arbeit, die er für unseren SAS geleistet hat. Besonders grossen Anteil an der guten Geschäftsführung des SAS hatte der Zentralpräsident Dr. B. Rüfenacht; ihm ein ganz besonderes Skiheil. W i r Zürcher werden nun bestrebt sein, für das Gedeihen, das sportliche Ansehen unseres SAS und für eine gute Kameradschaft unter den Mitgliedern, wobei wir immer das Gesamtinteresse des Schweizerischen Akademischen Skiklubs im Auge behalte11 werden, unser Möglichstes zu tun. W i r wollen den SAS weiter führen, ihn als einen Klub, einen akademischen Skiklub beibehalten. Der neue Zentralvorstand hat sich nicht ein festes Programm gemacht, nachdem er während seiner Amtsperiode leben will. Wir haben uns über einige Puiikte - die irn riachfolgenden und im nächsten Hasen noch näher beschrieben werden sollen - ausgesprochen und dabei erkannt, dass zwangsläufig in der Geschäftspolitik des SAS einiges ergänzt oder neu gemacht werden muss. Der SAS ist aus seinen Gründungsjahrer hinaus, ehemals aktive Mitglieder, noch Studenten, sind älter geworden, sie suchen im Skifahren nicht mehr dasselbe wie der Rennfahrer, ihr oberstes Ziel ist nicht mehr hervorragende Rennresultate zu erreichen und Rekordabfahrten zu machen, sondern das Gelernte soll angewendet werden als Erholung bei Skitouren mit Iclubkarneraden, mit gleichwertigen Freunden. Aus diesen Gründen hat unser verdientes Mitglied Dr. Oskar Hug ein Ressort Touren übernommen. Als erfahrener, bekannter Tourist, Sommer wie Winter, will nun Hug die ältern (die Jungen sind aber nicht ausgescl-ilossen) SAS-ler zusammenruferi zu gemeinsamen Touren, wobei immer eine touristische Leistung vollbracht werden soll, die eben den Beweis liefern soll, dass die ehemalige Rennfahrerei nur Adittel zum Zweck war, damit in spätern Jahren die Skitouren richtig genossen werden können. Dr. Hug wird im riächsteii Hase11 sich über die vermehrte Tourentätigkeit im SAS selbst aussprechen, und wir hoffe11 da1111 überall kräftige Unterstützung zu finden. Der Ausbau der Toure~itätigkeit soll aber ja nicht auf Kosten des Rerinfalireri gemacht werden. Die Aktiven sollen sicher so fleissig und so seriös die Rennen besuchen wie bisher, ari der Unterstützung des C. C. wird es nicht fehlen. Willy Bürgin, als routinierter Rennfahrer, hat zu diesem Zwecke das Amt eines Rerinchefs übernommen. E r wird bestrebt sein für guten Rennfahrer-Nachwuchs zu sorgen und ihm mit Rat behilflich sein. Wir möchten gerade daraufhinweisen, dass unter den aktiven Rennfahrern die Kameradschaft noch besser zu pflegen ist, denn nur mit gegenseitiger Unterstützung gibt es Fortschritte. Jeder kann von seii-iein Iclubkarneraden lernen und ihm zugleich wieder l-ielfen. Für den Ausbau der Trainirigstätigkeit gedenken wir in einem Skigebiet der Ost- oder Zentralschweiz ein zweites Traitlingschalet zu suchen, damit Zürcher und St. Galler nicht auf das sehr entfernte Mürren angewiesen sind. Der Zentralvorstand möchte den Mitgliedern nahe legen, bei der Einführung neuer Kandidaten recht kritisch zu sein. Wir wollen nur Leute in unserem Klub, die in unseren Rahmen hineinpassen, die sich nicht nachher als Fremdkörper \~orkommen.Wir wo1let-i riicl-it nur ausgezeichtlete Skifahrer, wie wollen damit verbunden wertvolle Kameraden, auf die wir bauen können. Das sind einige Gedanken des neuen Zentralvorstandes, und wir möchten alle SAS-ler ersuchen uns zu helfen und dahin zu wirken, dass der SAS ein Sportklub bleibt, dessen Mitglieder sportliche Höchstleisturigen erzielen, wobei aber der Sport immer nur Mittel zum Zweck, und nicht Selbstzweck ist. Und dieser oberste Zweck soll sein Sportlichkeit im tieferen Sinne des Wortes : IZameradschaft. Im Namen des C. C. : Dr. FI. BINDER. Unser Mitglied - der einzige s amerikanische Schneehase - Charles N . Proctor hat ein Skibuch herausgegeben. ( a The Art of Ski-ing », 1933 Harcourt, Brace and Compariy, New-York.) W i r freuen uns, die Verlobung des abtretenden Zentralpräsidenten Herrn Dr. Bernhard Rüfenacht mit Fräulein Rutl-i Gerster anzuzeigen. W i r wünschen gute Fahrt.

* * * Die zehnten Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder finden vom 10. bis 14. Februar 193.4 in Wengen statt. Gleichzeitig werden damit die zehnten Schweizerischen Ski-Hochschulmeisterschaften verbunden.

* * *

Die vierten Akademischen W e l t ~ i n t e r s ~ i e finden le vom 4. bis 11. Februar 1935 in St. Moritz statt. Die Akademischen Weltwinterspiele umfassen Ski, Schlittschuh, Bobsleigh und Hockey. Der SAS veranstaltet gleichzeitig in St. Moritz die elften Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder.


Auf Alp Giop

Photo : A . - P e d r e t t , St. Moritz

Für die vierten Akademischen Weltwinterspiele hat der Verband Schweizerischer Studentenschaften folgendes Organisationskomitee bestellt : Präsident : Dr. Max Schneebeli. hlitglieder : Gemeindepräsident C. Nater. Oberstlt. Hans Bon. Vize-Präsident : Dr. Bernhard Rüfenacht. Dr. Walter Amstutz. Oberstlt. E. Thoma-Badrutt. Sekretariat : Dr. H. Binder. Hans Keller, Ing. Dr. W. Suter.


Frühling

Photo :D?.Bans L a z ~ p e r

Schneehase RA. I , Heft I , wird zum Rückkauf gesucht. Man bittet Offerten an die Schriftleitung zu richten. x a + Infolge eines Versehens hat der Schriftleiter im letzten Schneehasen das Erscheinen vom Abfahrts- und Slalombuch (Verlag R. Röther, München) von unserem Mitgliede Ing. Werner Salvisberg nicht angezeigt. Wir empfehlen jedem, der die Promotion zum Schneehasen auf seinem Wunschzettel hat, die Lektüre von Salvisberg's Abfahrtsbuch.

+

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Kürzlich erschien die 50. Nummer von Ski Notes and Queries, dem Korrespondenzblatt des Ski-Club of Great Britain. Es ist unsere angenehme PPiicht dem spiritus rector dieses Unternehmens, Mr. Gerald Seligman, zu diesem Jubiläum dieses schönsten aller Korrespondenzblätter herzlich zu gratulieren. Wir können nichts besseres hoffen, als dass Mr. Seligman auch die nächsten 50. Nummern unter seiner Leitung hat, dann darf sich der Britische Skiverband dazu gratulieren. X 3 X Es können beim Redaktor ungefalzte Tiefdruckbeilagen der ASAL zum Einrahmen kostenlos bezogen werden. + X + Alle Beiträge dieses Jahrbuches sind Eigentum des SAS. Ohne Genehmigung und Quellennachweis dürfen keine Artikel nachgedruckt werden. *

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I

Alle Korrespondenzen bezüglich des Jahrbuches 1933 sind bis spätestens Dr. Walter Amstutz, Am Laretweg, Tel. 149, St. Moritz, zu richten.

I.

Juni 1934 an


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Fruhling

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