Nr. 77 - März 2010

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Tout sur le jubilé de l’Anglo-Swiss à Mürren Quand l’hiver s’invite en plein été Le SASler de l’équateur Frissons au bord du Pacifique

no 77 – hiver 2010

Maga in


Nordique Nordisch Nordisk

Andrea Florinett, le meilleur SASler nordique de cette saison. zVg


Contenu Inhalt Innhold

Leder Editorial Éditorial

no 77 – hiver 2010

Das Leben zu Hause in Luzern-is-olympic

Page de titre 85 ans de tradition à l’Anglo-Swiss, où les athlètes du BUSC et du SAS (comme Nicolas Français sur la photo de titre) se disputent le trophée en cravatte et pull de club. Mais le reste de l’équipement est des plus traditionnels. Roli Eggspühler Alpin

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Jubilé de l’Anglo-Swiss à Mürren Retour aux sources pour le jubilé de 85 ans: l’«AngloSwiss» à Mürren, dans l’Oberland bernois. Nordique

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Les «Winter-Games» en plein été

Gaudenz Flury a fait le déplacement estival dans l’hiver néo-zélandais, où les «Winter Games» lui ont souri en bronze. Arrière-plan

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Un SAS-ler sur l’équateur Marc Achermann (SAS Fribourg) est fidèle au CICR depuis 20 ans. Actualités de la République Démocratique du Congo. Jeux Olympiques

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L’expérience d’une vie à Vancouver

Une douzaine de SAS-ler a occupé des fonctions officielles lors des Jeux olympiques à Vancouver ou Whistler.

Liebe SAS-lerinnen, Liebe SAS-ler! Im Februar zogen die Olympischen Spiele in Vancouver Sportinteressierte aus aller Welt in ihren Bann – rund ein Dutzend SAS-ler aus fast allen Sektionen waren in offizieller Funktion vor Ort (siehe Berichte auf den Seiten 28 bis 31), dazu reiste eine Gruppe des SAS Lausanne und weitere SAS-ler als Zuschauer nach Vancouver bzw. Whistler. Nun, während Olympischen Spielen ist bei uns zu Hause eine Art Ausnahmezustand: Wir leben in «Luzern-is-olympic» (in Anlehnung an den legendären Werbeslogan «Luzern-isfantastic» aus den achtziger Jahren) und verfolgen das Geschehen über die elektronischen Medien, drücken kräftig die Daumen und freuen uns über Schweizer Medaillen. Zur Einstimmung dekorieren wir jeweils das Wohnzimmer olympisch – diesmal mit «Post-It»-Notizzetteln, die wir entsprechend der Form der olympischen Ringe an die Wand klebten (siehe Bild ganz unten). Unsere Kinder (5 und 7 Jahre) bauten sich zum Olympiaauftakt ihr eigenes Olympiastadion – aus einer grossen Kartonschachtel – und statteten dieses mit viel Liebe zum Detail mit olympischen Bildern von den Rivella-Etiketten aus (siehe mittleres Bild). Dass kindliche Fantasie keine Grenzen kennt, wurde mir bei jenem Nachtessen klar, als es «Pommes duchesses» gab: Als der 5-Jährige noch 5 Stück in seinem Teller hatte, ordnete er sie in Form der olympischen Ringe an (siehe Bild links) – was seinen Appetit sofort auf weitere 5 Exemplare steigerte! Normalerweise ist das morgendliche Aufstehen bei den Kindern immer so eine Sache – nicht aber während Olympia! «Gab es heute Nacht wieder Schweizer Medaillen?» tönte es aus den Kinderbetten, und schwupps waren diese leer! Denn im «Olympia-Studio» im Wohnzimmer lief die frühmorgendliche Zusammenfassung. Obwohl die Kinderaugen – irgendwie verständlich – noch sehr klein waren, entging ihnen kein Detail. Und unsere Tochter wusste natürlich ganz genau, warum die jüngste Schweizer Medaille Tatsache wurde: «Weil ich beim Einschlafen ganz fest die Daumen gedrückt habe!» Roli Eggspühler

Saut à ski

Ouverture du nouveau tremplin de Holmenkollen

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À un an des Championnats du monde et du prochain «Norge-Suisse» de 2011: inauguration d’un nouveau tremplin tant chargé d’histoire.

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Anglo-Swiss in Mürren, 13.-17. Januar 2010

Trinkfest und sehr schnell Das Anglo-Swiss war wiederum «very british», dieses Jahr auch in sportlicher Hinsicht. Die fünf Frauen im Schweizer Team versuchten zwar am Vorabend, die britischen Boys etwas tiefer (als vor einem Wettkampf üblich) ins Glas schauen zu lassen – aber die Briten erwiesen sich als äusserst trinkfest und siegten im Rennen souverän.

Das blieb der einzige «listige» Angriff am Anglo-Swiss 2010 – jene perfiden Attacken mit dem Dolch sind definitiv tiefe Geschichte. Am Anglo-Swiss kamen sie in 85 Jahren nie vor, aber das britische Ritual darum herum wird auch am AngloSwiss zelebriert: Wer einen Schluck aus dem (Sieger-)Becher nimmt, wird von den links und rechts von

«

Die Mürrener empfingen uns nach so vielen Jahren der Absenz extrem freundlich.» Markus Almer, OK-Präsident Anglo-Swiss

ihm stehenden Personen «geschützt». Dazu drehen sich diese um 90 Grad und sichern ab – denn aus einem Becher zu trinken erfordert beide Hände und verdeckt den Blick! (Bilder siehe kommende Doppelseiten). Ein Dolch-Angriff könnte vom Trinkenden selbst unmöglich erkannt werden... Feuerwerk britischer Rituale Nun, am Anglo-Swiss gibt es ein eigentliches Feuerwerk von bri-

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tischen Ritualen. Wie in einem «Hofprotokoll» ist genau definiert, wer wann was zu tun und zu sagen hat. Vor den Toasts «to the Queen» und «to the President of the Swiss Confederation» durfte keine Rede gehalten werden. Zuerst ergriffen OK-Präsident Markus Almer und sein Vorgänger Fredi Wittenwiler sowie Mårten Rød (Präsident des BUSC) das Wort. Mårten Rød überraschte Fredi Wittenwiler, der sich durch die diversen örtlichen Verschiebungen enorm ins Zeug gelegt hatte, mit einer speziellen Mütze. Und Martin Berthod, der sich in St.Moritz während Jahrzehnten für das Anglo-Swiss arbeitete, machte er zum «befreundeten Mitglied» des BUSC. Tischreden sind wichtig Nach den Reden der Captains der beiden Teams, Nicolas Français für den SAS und Alistair Mathieson für den BUSC, schloss der Berner Fürsprecher Beat Hodler mit einigen Anekdoten aus den Anfängen des alpinen Skirennsports. Der Berner SAS-ler ist der aktuelle Präsident des Kandahar-Skiclubs, notabene der erste Schweizer in diesem Amt! Und während man sich über

das Gebotene kräftig amüsierte, wurde jedem Anglo-Swiss-Neuling klar: Tischreden sind nach englischer Sitte fast so wichtig wie das Rennen selbst! Ja, und natürlich durfte auch das auf die Queen Victoria und ihren Sohn King Edward VII zurückgehende «You may now smoke» («sie dürfen jetzt rauchen») nicht fehlen. Obwohl: Im Zeitalter von «cool&clean» raucht im Sport ja eh niemand mehr, und die verschärften Gesetze verbieten es in öffentlichen Räumen ohnehin. Und so löste diese Aufforderung bloss allgemeines Gelächter und keine Rauchschwaden aus. Verschiebung des official dinner Das Abschlussbankett sollte ursprünglich im traditionsreichen Montgomery-Saal des Hotels Al-


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Etanchéité britannique pour le jubilé de l’Anglo-Suisse à Mürren Les cinq Suissesses ont tenté de faire rouler les compétiteurs britanniques sous la table la veille de la grande course. Leur charme leur permit d’arriver à leurs fins, mais c’était sans compter avec la résistance élitico-éthylique de nos amis britanniques. Les coureurs du BUSC se sont joués des portes du slalom comme s’ils n’avaient consommé que de l’eau de source de Mürren: la victoire britannique fut tellement claire que personne n’avait vraiment de regrets au sein de l’équipe suisse. Aline von Düring d’ajouter: «Met-

pin Palace stattfinden. Wegen der Schliessung des Hotels, wenige Wochen vor dem Anglo-Swiss, wurde das «official dinner» in den schönen Jugendstilsaal des Hotels Regina verlegt. Es war ein würdiger Ersatz und alle zeigten sich happy. Mürren sehr freundlich OK-Präsident Markus Almer war über den Verlauf des Jubiläums sehr glücklich. «Die Mürrener empfingen uns nach so vielen Jahren der Absenz extrem freundlich und entgegenkommend. Für die Teams sowie die rund 100 Gäste aus allen Teilen der Schweiz, Grossbritannien und Norwegen, war es ein unvergessliches Wochenende an einem der traditionsträchtigsten Orte des alpinen Skirennsports.» Roli Eggspühler / Mario Wittenwiler

tons-nous à leur place: comment auraient-ils pu expliquer, de retour chez eux, avoir perdu la course face à cinq femmes? Dans l’intérêt des relations bilatérales, leur victoire est peut-être préférable…» Folle ambiance Après une pause de 75 ans, l’AngloSuisse était de retour à Mürren pour son jubilé, changement radical par rapport au lieu de villégiature habituel de Saint-Moritz. Un essai réussi et une ambiance parfaite. Freddy Wittenwiler avait organisé le week-end de main de maître, grâce à plusieurs reconnaissances préa-

lables sur place, très appréciées et à mettre à l’actif du représentant permanent en Suisse du président du comité d’organisation Markus Almer, qui vit aux Etats-Unis. Un week-end inoubliable Ce dernier était lui-même très heureux du déroulement du jubilé. «Mürren nous a reçus très chaleureusement après une si longue absence. Pour les équipes et la centaine de participants de toute la Suisse, du Royaume-Uni et de Norvège, cela restera un week-end inoubliable dans l’un des berceaux historiques du ski alpin.» Egg / AT

Nach dem Rennen rutschten alle Athletinnen und Athleten auf dem Bauch im Schnee den Hang hinunter. Egg

«Ehrenfahrer» Markus Almer unterwegs in historischen Skiklamotten. Egg

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«A toast to the Queen» durfte am Anglo-Swiss nicht fehlen. OK-Chef Markus Almer erhebt das Glas dazu. Egg

Der Apéro zum Abschluss des Anglo-Swiss-Classic Am Freitag stand beim Anglo-Swiss-Classic die ältere Garde im Mittelpunkt: Anglo-Swiss-Veteranen und SAS-ler aus allen Sektionen waren eingeladen, um die Wette zu fahren. Am Apéro am Abend stiessen auch die beiden Teams dazu, die den Tag hindurch zusammen in den Toren trainiert haben und gemein-

Fast an jedem SAS-Anlass dabei: Christoph Schmid (links) und Guolf Gattiker (beide SAS ZH).

Genossen den Schnee (von links): Bruno Hammer (SAS BE), Martin Kessler (SAS ZH) und Markus Stähli (SAS BE).

Eine Erinnerungsfoto mit (von links) Mario Wittenwiler (SAS GE), Dominik Aerni (SAS BA) und Marc Walpoth (SAS FR).

Die Senioren-Sieger (von links): JeanPierre Hertig (SAS GE), Ruedi Fassbind, (SAS ZH), Thomas Baehni (SAS ZH).

Gehört zum Anglo-Swiss wie der Schnee zum Winter: Jojo Stutzer (SAS ZH, mitte) mit Christoph Stäubli (SAS BE, links).

Genève trifft Grossbritannien (von links): Camen Troller (SAS GE), Nigel Fawkes (BUSC) und Alain Golaz (SAS GE).

Schonten sich beim Apéro: Mathilde Golaz, Alix Marxer (SAS GE) und Simona Candrian (SAS ZH).

Luzerner unter sich: Philipp Weber (SAS ZH) und Aline von Düring (SAS BE), bereits mit Krawatte für den Renntag...

sam Ski gefahren sind.

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Aline von Düring (rechts) und Nicolas Français (links, mit dem Rücken zur Kamera) «schützen» den britischen Captain Alistair Mathieson nach einem britischen Ritual. Egg

Der Apéro zum Auftakt des offiziellen Anglo-Swiss-Abends Nachdem das Palace Alpin Hotel kurz vor dem AngloSwiss seine Tore schloss, mussten die Organisatoren einen neuen Saal «herbeizaubern». Fredi Wittenwiler, der den in Kalifornien lebenden OK-Chef Markus Almer in der Vorbereitung vor Ort vertrat, wurde im «Regina» fündig und konnte eine jubiläumswürdige Lokalität für Apéro und Dinner finden.

Freuten sich über den Tag im Schnee: Thérèse Obrecht Hodler (rechts) und Martin Hodler (SAS BE).

Jacky Aellen (SAS BE) verrät Eric Favre (SAS GE) die geheimnisumwitterte Teamtaktik vom Vorabend an der Bar.

Freuten sich über das Wiedersehen in Mürren: Alistair McDonald (BUSC, rechts) und OK-Chef Markus Almer.

Beat Walpoth (SAS ZH) als Hahn im Korb zwischen Lilia Almer (links) und Aase Gresvig aus Norwegen.

OK-Präsident Markus Almer (links) stösst mit seinem Vorgänger und «Edelhelfer» Fredi Wittenwiler (beide SAS ZH) auf die gelungene Veranstaltung in Mürren an, für die Wittenwiler gleich mehrmals rekognoszieren gehen musste. Roli Eggspühler

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The Anglo-Swiss-Race upholds traditional values and unrenounceable virtues Address given by Fredi Wittenwiler SAS/BUSC, on the occasion of the final dinner of the 85th AngloSwiss anniversary. Ladies and Gentlemen Dear friends

After his speech Fredi Wittenwiler was presented with a hat by Mårten Rød, BUSC-President; which is to remind him of the «birds» of Patrouille Suisse. Egg

Again a unique match between BUSC and SAS is over and that for the 77th time. I take the opportunity to congratulate warmly the winning BUSC-Team. I must confess that I am not very sad about this result as I am also a member of BUSC. The overall match stands now 48:29 positive for SAS. Again we look back on unforgettable days in good company of old and new friends. Again – by the way, for the first time since 1938 – we are back in Mürren. On the one hand, the place of origin of our beloved Anglo-Swiss recalls nostalgic memories and exceptional feelings. On the other hand, we have to be very grateful to St. Moritz. St. Moritz is represented today by Mr. Martin Berthod. Dear Martin, thank you very much for more than seven decades of generous hospitality and especially for your personal assistance towards the AngloSwiss for exactly 30 years. For the first time, Ladies and Gentlemen, for the very first time in the Anglo-Swiss history, the Patrouille Suisse of the Swiss Air Force did honour to our 85th Anniversary. Warmest thanks also to its commander Lieutenant-Colonel Daniel Hösli. To tell you all the facts and stories about 85 years of this unique and more than oldest alpine TeamSkirace this evening would take too much time. Therefore I decided not to tell you about but to write down my thoughts in the next Schneehase. The Anglo-Swiss-Race upholds traditional values and unrenounceable virtues which tend to fall into oblivion due to increased commercialized skiracing.

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Whilst participating in the AngloSwiss-Races and the traditional ceremony of the final dinner, I feel that sport in general, and particularly alpine skiracing, gets into other dimensions than those we are fed with day by day. On the one hand, the spirit of chivalrous competition is in accordance with typical British sportsmanship. On the other hand, fun and lifelong bonds of friendship represent Anglo-Swiss tradition. This is the essence and the real reason why this event has not disappeared from the alpine race-calendar like many other much more important international alpine ski-competitions have done. Ladies and Gentlemen, Sir Arnold Lunn noted in 1972 «The AngloSwiss still remains my favourite race». His remarkable statement applies also to me and I am sure to many Old-Boys and Ladies in the audience. I would very much like to participate in the 100th Anglo-Swiss anniversary in 2025. Therefore I express the hope that this unique event will continue in times to come. In 2025 I will be 80 years old – that is much younger than two friends in the audience actually are.

The one is Jean-Pierre Hertig (*1924). Jean-Pierre is a most faithful participant in the AngloSwiss. The other is Ruedi Fassbind (*1923). Ruedi is not only a faithful participant. He was even a member of the winning SAS-team in 1946. Dear Ruedi and dear Jean-Pierre, your presence is a great pleasure and I thank you very much for coming to Mürren. Probably only few of you know the Anglo-Swiss Mürren-Song «The Good Old Times» by Hermann Gurtner, co-founder of SAS. I would like to finish my address with three verses out of it: «We were happy on the Hubel, Where we did like to hock, We did love Birg, Bärg u Chnubel, Wie z’Gemschelli d’r Bock. Bad looser, that we never heard, Där isch no nid erfunden, Sig eina twentieth, fifth or third, Z’lescht ischt i jeda dunnen. Nu, anyhow! I think, I guess: Mier trinken eis uf en SAS, U lan hei läben immerdar, The good old friends of BUSC and Kandahar! Cheerio!»


Alpint Alpin Alpin

Chips

Nachgeschaut im Lexikon

Sir Arnold Lunn Sir Arnold Lunn (* 18. April 1888 in Madras, Indien; † 2. Juni 1974 in London, England) war ein berühmter britischer Skiläufer, Bergsteiger und Schriftsteller. Er gilt als Pionier des modernen alpinen Skisports. Sein Vater Henry Simpson Lunn (1859-1939) war (...) Begründer des Reiseunternehmens Lunn’s Travel Agency, das sich später zu Lunn Poly wandelte und heute ein Teil des TUI-Konzerns ist. Der junge Arnold Lunn studierte am Balliol College der Universität Oxford. Er war ein passionierter Bergsteiger und gründete 1909 den Oxford University Mountaineering Club. Da das Unternehmen seines Vaters damals auch Wintersportreisen in die Schweiz organisierte, war Arnold Lunn häufig dort anwesend. Er wurde bald ein bekannter Skiläufer und entwickelte die modernen Regeln der Abfahrt und des Slaloms, die 1921 bzw. 1922 bei den britischen Landesmeisterschaften in Mürren erstmals zur Anwendung kamen und 1928 vom Weltverband FIS übernommen wurden. Ebenfalls 1928 führte er in St. Anton am Arlberg zusammen mit Hannes Schneider das erste Arlberg-KandaharRennen durch. Lunn war auch Organisator der ersten Alpinen Skiweltmeisterschaft in Mürren.

Sachdienliche Zweckentfremdung

Energieeffiziente Wein-Kühlung

Nach einem anstrengenden Skitag an einem Apéro stehen zu müssen, ist nicht gerade erholsam. Ja, und da gibt es natürlich passende Lösungen: Zum Beispiel, in dem man einen Harrass zweckentfremdet. Die nächste Zweckentfremdung demonstrierte Markus Almer, als er zur Rangverkündigung des Anglo-SwissClassic rief. Von der Harrassen-Gewerkschaft gingen keine Proteste ein, und so konnte man darüber herzhaft schmunzeln. Egg

MINERGIE® ist in aller Munde: Dieser energieeffiziente Baustandard hilft, die fürs Heizen benötigte Energie zu minimieren und mit den natürlichen Ressourcen effizient umzugehen. Wie man dasselbe fürs Kühlen macht, bewies das Service-Team im Hotel Regina beim Apéro vor dem official dinner: Statt aufwändig heruntergekühltem Wasser (also Eis) aus der Maschine setzten sie auf simplen Schnee. Der liegt vor der Haustüre und braucht keinen Strom! Egg

Ideale Lösung für müde Beine!

Ideale Lösung für kühlen Wein!

Patrouille Suisse mit Gag Die Anglo-Swiss-Teilnehmer waren ganz schön überrascht, als die Patrouille-Suisse ihre fliegerischen Kunststücke vorführte. Und Ex-Luftwaffenpilot Fredi Wittenwiler drehte vor der Bergbeiz fast einen Looping vor Freude: Er verschwand kurz, um dem Patrouille-Suisse-Kommandanten telefonisch zu danken – denn dieser hatte extra fürs Anglo-Swiss einen Formationsflug via Mürren in die Lauberhorn-Vorführung eingebaut. Egg

Quelle: www.wikipedia.org

Das Arnold-Lunn-Denkmal in Mürren (Achtung: Die Geburtsjahreszahl ist falsch, korrekt wäre 1888).

Markus Almer rief vom Harrass aus zur Rangverkündigung. Egg

Die Patrouille-Suisse im Formationsflug vor den Anglo-Swiss-Gästen. Egg

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Wie Aline von Düring das Anglo-Swiss erlebte und wie die Luzernerin (doch noch) zu dieser Ehre kam Eigentlich hätte Aline von Düring schon vor Jahren im SAS-Team stehen müssen, das gegen den BUSC antritt. Doch die Luzernerin verletzte sich 2004 schwer und kann erst wieder seit diesem Winter schmerzfrei Ski fahren. Die Berner Co-Präsidentin erlebte die Tage in Mürren sehr intensiv, wie ihr Erlebnisbericht zeigt.

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«If you ever get the chance to go to the Anglo-Suisse, you absolutely have to go there – it’s too cool!!» Diesen Satz musste ich mir schon unzählige Male anhören, seit ich im SAS dabei bin. Bis ans andere Ende der Welt sind mir Engländer begegnet, die von diesem traditionsreichen Happening schwärmten. Nicht, dass ich an den Worten gezweifelt hätte – aber erst standen die FIS-Rennen im Vordergrund, ja und dann immer wiederkehrende Verletzungen, bis ich mir irgendwann dachte: Jaja, dann halt nicht. Sogar das verheissungsvolle Grinsen einmal quer übers Gesicht habe ich irgendwann nicht mehr gross hinterfragt. Nachdem mir nun doch noch die Ehre zuteil geworden ist, an diesem grossartigen Anlass teilzunehmen, bin ich es, der es unwillkürlich ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen zaubert, wenn ich an das Anglo-Swiss-Erlebnis denke. * Mürren – ein für die Damen unter uns (und damit 5/7 unserer Mannschaft) mangels FISRennen ein unbeschriebenes Blatt. Umso spannender die Anreise, angefangen bei der Strasse (die genauso gut ans Ende der Welt führen könnte), über die Gondelbahn bis zum Schneetaxi… – sicher, am richtigen Ort gelandet zu sein, war ich mir erst, als ich im Hotel Eiger auf andere SAS-ler traf. Umso wärmer das Welcome. Die Briten waren auch schon dort: Nach einem gegenseitigen «abtasten» mit einigen verhaltenen Smalltalk-Sätzen, war die anfängliche Schüchternheit bald verflogen – wobei die Hotelbar sicher ihr Nötiges dazu beigetragen hat…

Mürrens Pistenschatz wurde am Donnerstag vollumfänglich inspiziert – beide Teams gemeinsam, versteht sich. Dabei wurde sicher auch der eine oder andere Fahrercheck durchgeführt und heimlich erste Strategiepläne für den Samstag geschmiedet (und es war wahrscheinlich das erste Mal, dass die Engländer ihren sicheren Sieg hinterfragten oder sich zumindest nicht mehr wunderten, dass wir SAS-ler es wagten, mit fünf Frauen anzutreten). Als Pflichtprogramm war nachmittags selbstverständlich gemeinsames Whirlpoolen angesagt, wegen ungemütlichen Miteigentümern nur leider nicht im Hotelwhirlpool. Was die Sache jedoch nicht weniger unterhaltsam machte, und sich manch einer vergass beim Badespass. Zwar war ein sinkender Wasserspiegel nicht zu verhindern, aber immerhin waren die Nasen dann zum Glück doch nicht gebrochen. Am reichhaltigen Apéro hatten wir am Abend die Ehre, die ClassicFahrer unter uns zu haben – die Anglo-Suisse Gruppe wuchs zu einer beachtlichen Runde heran, in der wir Athleten mit grossem Interesse empfangen wurden, aber auch den Geschichten aus dem Nähkästchen erfahrener SAS-ler und BUSC-ler lauschen durften. * Am Freitag verfolgten wir mit Staunen den Kampfgeist der ClassicFahrer und stimmten uns mit ein paar Slalom-Stangen auf den bevorstehenden Wettkampf ein. Nach dem Mittagessen versammelten sich die Teams auf dem Schilthorn, der Plan: die Inferno Strecke ohne Halt bis nach Lauterbrunnen! Eine in der Tat abenteuerliche Abfahrt, insbesondere mit einem wilden Kilt unter den Fahrern, der nota be-

Aladair McDonald und sein Kilt. Egg

In der Disco des Hotels Eiger...


Alpint Alpin Alpin

Das Schweizer Anglo-Swiss-Team im Jahre 2010, am selben Ort und ähnlicher Pose wie...

...das «Swiss Team» im Jahre 1925. Archiv

ne doch der einzige war, der ohne «Stillstand» ans Ziel gelangte. Nicht ganz freiwillig verpassten wir unseren Skiern auf den letzten Metern nebst einem neuen Kantenschliff, leider auch ganz interessante Strukturen. Wären wir gnadenlose Taktiker gewesen, hätten wir wohl nur die Briten unter der Absperrung hindurch gewunken. Tja. Nächstes Mal vielleicht... * Der grosse Wettkampftag. Die Piste war steil, lang, die Torabstände gross und es war schwierig einzuschätzen, was einen da genau erwartete. Genau so verhielt es sich auch mit der gegnerischen Mannschaft. Zugegeben, hatten wir ja mit fünf Frauen schon nicht die geballte Muskelkraft am Start, dafür einige von uns mehr Erfahrung in den Beinen als die eher jungen Briten. Beiden Teams war bewusst, es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen – wir müssen alles geben, um die anderen zu schlagen! * Dementsprechend die Stimmung am Start. Aber immer fürs Team. Alleine gibt’s nicht. Captain Nicolas hat uns tatkräftig mit taktischen Anweisungen angefeuert und wir waren zum Angriff bereit – für den SAS! Sieg hin oder her wurden wir dann jedenfalls nach dem Skifahren Teil der Geschichte, als wir vor

dem Hotel Jungfrau, bei einem ausgiebigen Fotoshooting die Bilder von anno 1925 nachahmten und uns vor genau gleicher Kulisse, in allen möglichen Posen ablichten liessen. Eine gute Einstimmung auf das obligatorische Whirlpool-Treffen mit Champagner!! Wobei sich der einzige Nachteil des neuen Austragungsortes bemerkbar machte – den Hotelier werden wir an dieses Ritual wohl erst noch gewöhnen müssen... * Bevor wir wussten, wie uns geschieht, stand dann auch schon der grosse Gala-Abend vor der Tür und damit der letzte offizielle Programmpunkt des diesjährigen Anglo-Suisse. Die Spannung war gross, denn die wenigen Zeiten, die wir hatten, liessen keine Vorhersage zu. Und um ganz ehrlich zu sein, war nebst der Enttäuschung auch ein ganz kleines bisschen Erleichterung dabei, als schliesslich die Briten den begehrten Pokal erhielten! Denn wie hätten sie denn das bitte der Königin erklären sollen, gegen fünf Frauen verloren zu haben… (Sie hätten wahrscheinlich einfach nie wieder einen Kilt tragen dürfen!). Marc Walpoth hat dann auch noch für das nächtliche Schlittenfahren gesorgt, wofür wir Damen uns gekonnt den Skianzug über die Abendrobe stülpten, die guten

Briten hingegen einfach ihres Kilts entledigten… * Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis der ganz besonderen Art. In jeder Hinsicht – die Geschichte, die Traditionen, die Gebräuche, die Begegnungen und nicht zuletzt auch dank der Patrouille Suisse, die für uns täglich mehrere Ehrenrunden flog. Es war für mich eine einmalige und ebenso grossartige Erfahrung, an einem so traditionellen Event dabei zu sein, den Wettkampf aber auch das Rahmenprogramm als Team zu bestreiten. Eigentlich schade, ist diese Form von Wettkampf nicht gebräuchlicher. Es tut gut, sich selber für einmal weniger wichtig zu nehmen als die Gemeinschaft – zumindest auf der Piste… * Wir haben von den 5 Tagen in Mürren 85 Jahre Geschichte, unzählige lustige Erinnerungen, viele neue Freunde, zwei Kater (einen Muskelund leider sonst noch so einen…) und eine knappe Niederlage mitgenommen. Und so wird wohl auch uns nichts anderes übrig bleiben, als mit all den Erfahrungen an die Nächsten zu treten, zu sagen «If you ever get the chance to go to the Anglo-Suisse, you absoluteley have to go there – it’s too cool!!» und dann ganz breit zu grinsen. Aline von Düring

...kamen sich die Teams immer näher...

...und nach dem Rennen auch! MWa

Im Whirlpool unter Wasser. zVg

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Alpin Alpin Alpint

Deux évènements durant le même week-end, 16/17 janvier 2010

Mürren vs. Jaun – Dissertation sur un choix cornélien Le calendrier de la saison SAS 2009-2010 aura généré des choix cornéliens de participation évènementielle. En effet, en ce mois de janvier 2010, deux évènements de taille tombaient le même week-end.

Le premier n’était autre que la légendaire rencontre des AngloSuisse, qui revenait après plusieurs années d’exil dans le berceau qui avait vu les premiers SASlers se mesurer à leur pendant anglais: Mür-

ren perché sur les hauts falaises des Alpes bernoises. Tandis qu’à 77 km de là se déroulait la non moins traditionnelle et unique coupe SAS de slalom de la saison à Jaun, organisée conjointement par les sections de Genève et de Fribourg. D’abord le grand dilemme... Et voilà que le dilemme s’est posé à deux membres des sections susmentionnées (GE et FR)… Pouvaiton trahir sa section en lui préférant un évènement qui, pour une fois, se

Pro / Contra

Critère Distance depuis Genève Logement Prix Activités à proximité Ambiance Dress code Météo Exposition de la piste Cadeau d’inscription Repas

Ski Courses

Public Tâches Activité extra Party

Paysage

Anglo-Swiss Mürren 231 km, 2h27 de route

Coupe SAS Jaun 137 km, 1h36 de route

Hôtel 2* sans douche, ni WC 200.- CHF / nuit Coupe du Monde du Lauberhorn, avec Patrouille Suisse volante Sociale, festive Black tie Grand beau Ensoleillée

Dortoir gratuit (contre labeur) Bains de la Gruyère avec sauna / hammam Bon enfant, familiale Euh… Soleil, pluie / neige Ombre (la piste ne se nomme pas «Schattenhalb» pour rien…) Champagne avec diamant ou zircon à pêcher au fond des flutes Excellentes saucisses, soupes de chalet et hot dog à la buvette

Chaussettes SAS-BUSC (1 paire / pers.) Repas traditionnel des AngloSuisse et multiples toasts cérémoniaux au kirsch Pistes de rêve, ainsi que l’Inferno Run 2 manches de géant, 2 manches de Super-G et 2 manches de slalom Equipe de 6 actifs SAS, équipe de 6 actifs BUSC, AH SAS/BUSC Luge à foin pour 4 passagers avec des Anglais fortement dénudés Boîte de nuit, hôtel Eiger, fermeture 4h00

Eiger, Jungfrau et Mönch

Piste de slalom parfaite et variée 4 manches de slalom (Coupe régionale Fribourgeoise, Masters’ Cup, SwissSki) de 9 à 99 ans, mélange de clubs et de générations Garde-porte, lissage, piquets, tenue de la buvette, etc. Essais de ski de fond pour compléter le «Marathøl» Pour cause de boîte de nuit ayant mis la clé sous la porte en 2006, brillante improvisation d’une «party» à la colonie, heure de fermeture inconnue (oubliée) Les Préalpes fribourgeoises

Samedi soir: Marc Walpoth (à gauche) et Caroline Falciola à Mürren. Mathilde Golaz

déroulait à proximité du territoire romand? ...puis la décision: On fait les deux! Après mûre réflexion, à l’aide d’études scientifiquement et légalement approfondies (cf tableau à gauche), ces deux fous prirent le pari de couper la poire en deux et de courir un total de six manches de géant/slalom sur un week-end, de participer à trois remises de prix, de porter quattre paires de ski et de ne dormir, par conséquent, que douze heures en trois jours ! Bilan: Deux bouteilles de champagne, un bouchon SAS-BUSC, un pack de meringue, bleus et hématomes et beaucoup de sommeil en retard… mais quel week-end ! Vive le ski ! Vive le SAS ! Caroline Falciola & Marc Walpoth

«Bilan»

Gains accumulés

12

2 bouteilles de champagne 1 bouchon SAS-BUSC 2 podiums

1 paquet de meringues de Gruyère 1 podium

Dimanche matin: Marc Walpoth (à gauche) et Caroline Falciola à Jaun. ECl


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Alpin Alpin Alpint

Coupe SAS GE/FR à Jaun – 16/17 janvier 2010

Ambiance unique dans l’enclave alémanique Le week-end de slalom organisé par les sections de Fribourg et Genève s’est déroulé de la meilleure des manières – une large affluence a démontré la popularité de l’événement, et son ambiance unique a contribué à la réussite de ces deux journées de ski. De Sébastien Zulian

Combat dynamique dans les piquets sur la piste du «Schattenhalb». RHo

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La préparation d’une telle manifestation n’est de loin pas des plus reposantes; autant dire que la douzaine de fonctionnaires n’a pas été de trop vendredi après-midi. Au programme notamment: transport du matériel jusqu’à la piste, avec le concours non négligeable de la dameuse gracieusement prêtée par les remontées mécaniques, installation du chronométrage et de la buvette, balisage et piquetage de la piste, le tout sous la houlette de professionnels et d’organisateurs dévoués. Après une demi-journée chargée, une fondue bourguignonne au restaurant du Parc à Charmey s’est révélée idéale pour requinquer les troupes, accompagnées d’autres SAS-lers arrivés pour le week-end. * Le samedi a offert aux participants de la course un temps couvert et relativement frais, ce qui a permis de conserver la piste en parfait état au fil des slalomeurs. Grégory Braillard (SAS FR) et Stéphane Dorsaz (SAS GE), principaux responsables solidement épaulés par leurs présidentes respectives, Emily Clément et Géraldine de Gautard, ont géré avec brio tous les défis que l’on peut rencontrer lors de pareilles manifestations. Sous leur conduite et celle du juge-arbitre Luc Girardin (SAS GE), les fonctionnaires se sont pour leur part dépensés sans modération afin de participer à la réussite de l’événement, en tant que juges de portes, lisseurs et autres emplois essentiels au bon déroulement de la course. * Côté résultats, les quelque 130 skieurs présents au départ se sont donc succédés sur une piste de qualité, dont la neige est cependant devenue particulièrement dure et rapide, jouant des tours à plusieurs

compétiteurs. Les plus jeunes se sont affrontés en grande partie pour la Coupe fribourgeoise, tandis que les adultes se sont livrés un combat à l’occasion de la Coupe Masters. Les SAS-lers présents – une quarantaine – figuraient dans la plupart des catégories et se sont placés plus qu’honorablement au classement, comptant également pour la Coupe SAS. Le public, motivé par le speaker et piqueteur Éric Bersier (SAS FR), a ainsi assisté à un défilé de coureurs de tous âges et de tous horizons – à titre d’exemple, le benjamin s’est élancé à tout juste 15 ans alors que le coureur le plus sage et le plus expérimenté a franchi la ligne d’arrivée du haut de ses 89 ans (!). * Le repas du week-end a eu lieu au Restaurant de l’Étoile. Une trentaine de SAS-lers y a pris part dans un climat festif. Le menu a réjoui les papilles délicates tout comme les exigeantes par ses saveurs volontairement fribourgeoises. Quelques SAS-lers ont ensuite prolongé la soirée à la colonie de vacances, quartier général des organisateurs, où une disco avait été improvisée;

les plus valeureux se sont endormis tôt le matin. * Dimanche, la météo a eu raison d’un bon nombre de skieurs. En effet, un temps plutôt décourageant – la limite pluie-neige variait entre le départ et le milieu du parcours – a rendu les conditions peu enthousiasmantes. L’équipe d’entretien a néanmoins pu garantir un état de piste tout à fait satisfaisant, permettant aux plus téméraires de s’affronter sans retenue. Comme la veille mais cette fois assistée d’Isabelle Chassot (Conseillère d’État fribourgeoise), Pascale Bertossa (SAS GE) a géré de main de maître la remise des prix composée d’une large palette de récompenses grâce à divers sponsors et bienfaiteurs – la bijouterie La Marquise Clément a, par exemple, décerné un prix aux skieurs les plus réguliers du weekend. * Ces deux jours au Jaun ont donc été un franc succès, car malgré une météo capricieuse, l’atmosphère du SAS était bien présente: un événement sportif et ouvert à tous, le tout dans un esprit amical et généreux.


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Bebbi-Cup* in Saanen, 6./7. Februar 2010

Frau Architektin wird zu Fräulein Imbiss «Chez Jacqueline» Liebe SAS-ler gross und klein, der Skiclub Saanen lässt uns heuer ganz allein, deshalb heisst die flotte Blonde euch willkommen, seit so nett und tretet ein. Was würde euch denn gut bekommen, darfs ne warme Suppe sein? Auch Kaffee und Kuchen sind Programm, das stärkt den kleinen aber auch den grossen Mann. Für die Durstigen gibt’s gar einen Holdrio - nur das Bier bestellt doch bitte anderswo!

* zur Basler Orthographie «Bebbi» schreibt sich gemäss den Üblichkeiten der Basler Orthographie mit Doppel-B: Also «Bebbi», und nicht «Beppi». Red

Hochbetrieb in der Buvette «Chez Jacqueline»: Jacky Aellen serviert in voller Konzentration einen randvollen Teller Gerstensuppe. Daniela Strässler

Zwei Wochen vor dem diesjährigen Bebbi-Cup* haben die Berner und Basler SAS-ler nicht schlecht gestaunt, als es hiess: «Das Skiclubhaus bleibt mangels Betreiber leider geschlossen». Jeder, der schon mal am Eggli-Lift in Saanen war, weiss dass dort eine Alternative zur Verpflegung nicht wirklich vorhanden ist. Doch wohin bloss mit all den hungrigen Rennfahrern, Helfern und geistigen Unterstützern? Wo gesellig über den ersten Lauf sinnieren, gefrorene Finger und Zehen aufwärmen und eventuell sogar gemütlich ein paar Sonnenstrahlen tanken??? * Nachdem im Organisationskomitee einstimmig entschieden wurde, dass mindestens der Glühwein für das «Sie & Er»-Rennen nicht fehlen darf, stellte sich Jacqueline «Jacky» Aellen kurzerhand zur Verfügung, für Speis und Trank zu sorgen. So wurde aus «Frau Architektin» für ein Wochenende «Fräulein Imbiss». Und es dauerte nicht lange, bis am Samstag nach dem ersten Lauf – der dank der zahlreichen und fleissigen Helfer beinahe pünktlich und reibungslos über die Bühne ging – die Rennläufer Jackies Bude stürmten und Hot Dogs, Sandwichs und Suppe über den Tresen wanderten wie frische Weggli. * Aber die feine Bündner Gerstensuppe und die frischen Hot Dogs alleine waren es nicht, die das Wochenende zu einem erfolgreichen Anlass machten. Das Wetter zeigte sich wider

aller Vorhersagen von seiner Sonnenseite, und auch die Piste hat sich mit dem wenigen Schnee, den sie zu bieten hatte, wacker geschlagen unter den annähernd 120 Fahrern, die an den Start pilgerten. Und so kämpften sich die Fahrerinnen und Fahrer von 4 bis 89 Jahren mutig durch die Tore. * Traditionsgemäss fand am Samstag das «Sie & Er»-Rennen statt, bei dem stolze elf Paare um die Wette carvten und küssten. Allerdings wurde gerade letzteres bei der Siegermannschaft bemängelt, und einen «Sie & Er»-Sieg ohne formgültigen Kuss konnte die Jury natürlich nicht ohne weiteres akzeptieren. Deshalb wurden die schnellsten zwei Paare am obligaten FondueAbend vor versammelter Gesellschaft noch einmal mit Startnummern ausgerüstet und im Wettlauf durch die Wirtschaft gehetzt. Die beiden Herren hatten dabei allerdings – sehr im Gegensatz zu den Damen – den Kampfgeist längst durch ihre SAS-Kravatte ersetzt und liessen sich durch diese sportliche Extrarunde nicht aus der Ruhe bringen: Sie trafen sich an der Bar und marschierten im Gleichschritt und triumphierend mit zwei erbeuteten Bierchen über die Ziellinie. Dank grosszügiger Sponsoren gingen am Sonntag, nach einem erneut gelungenen Rennen, schliesslich nicht nur die Schnellsten mit einem klei-

nen Präsent nach Hause. Aber es waren hoffentlich nicht die einzigen, die sich zufrieden auf den Heimweg machten! * Als die letzten Würstchen aus der Hot-Dog-Pfanne verschwunden waren, räumte dann auch Jacqueline das Zelt. Das brauchte zwar seine Zeit, aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt – selbst wenn dabei kein grosser Gewinn heraussprang, immerhin waren alle Helferkosten gedeckt und damit ein grosser Kostenpunkt in der Bilanz eingespart. Auch Jacquelines persönliche Bilanz fiel positiv aus,

«

Jackie, ich weiss gar nicht warum du studiert hast, du kannst ja kochen!» Johnny Wyssmüller, Zeitnehmer

denn sie ist um eine bedeutende Erkenntnis reicher: Verhungern wird sie auch in schwierigen Zeiten als Architektin nicht – nachdem der Zeitnehmer genüsslich seine Gerstensuppe geschlürft hatte, wandte er sich zur Bar und rief: «Jacky, ich weiss gar nicht warum du studiert hast; du kannst ja kochen!» Für seinen eigenen Kochherd wird er sich wohl leider trotzdem eine andere suchen müssen... Aline von Düring

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Alpin Alpin Alpint

Züri-Cup / ZHM mit nordischer «Erweiterung»

Langläufer und Alpine am selben Event Der SAS Züri-Cup (wie bis anhin mit ZHM) wurde um den ersten SAS Langlauf-Cup erweitert. Zum ersten Mal überhaupt führten alpine und nordische SAS-ler einen gemeinsamen SAS-Cup zusammen durch.

Der Alpine Richard Dold vor dem Start auf den schmalen Latten.

Gaudenz Flury, der spätere Sieger, noch inmitten des Feldes. MWi

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Just wenige Tage bevor Simon Ammann, Didier Défago und Dario Cologna die Schweiz mit ihren Goldmedaillen in Vancouver zu einer «kompletten» Wintersportnation machten, ging der SAS in der Lenzerheide bereits ähnliche Wege: Zum besseren Verständnis unter alpinen und nordischen SAS-lern wurde am 13./14. Februar erstmals gemeinsam ein Anlass durchgeführt. Der SAS besteht bekanntlich aus alpinen und nordischen Sportlern. Zu oft leben diese aneinander vorbei, ihre Wettkämpfe finden an unterschiedlichen Daten und Orten statt. Man kennt sich, aber nur vom Sehen. Auf Initiative von Mario Peng und Magnus Bergaplass, beides nordische Mitglieder des SAS Zürich, hat sich dies nun geändert. Zusammen mit Mauro Gruber und Gaudenz Flury waren sie für den

ersten SAS-Event – ausserhalb der U-Games – mit alpinen und nordischen Wettkämpfen zuständig. Insgesamt 30 Personen nahmen am Langlauf-Einzelrennen am Samstag und dem Team-Sprint am Sonntag teil. Auch einige «gelernte» Alpine nutzten die Gelegenheit, sich beim allerersten SAS-Langlauf-Cup auf den ungewohnt schmalen LanglaufSkis zu versuchen. Zu den Mutigen gehörten Richard Dold (SAS Zürich) und Silvan Bözinger (SAS Fribourg). Ebenfalls am Start dabei war der ehemalige Zentralpräsident Marc Russenberger vom SAS Zürich. Er ist aber ein sportliches Multitalent, der aufgrund seiner Vielseitigkeit nicht als waschechter Alpiner angesehen werden kann. Gaudenz Flury unwiderstehlich «Ich habe extra für den Anlass zwei, drei Mal geübt», gab sich Silvan Bözinger vor dem Start tapfer. Im Wettkampf musste er die Profis aber gleich vom Start weg ziehen lassen – der Massenstart wurde mit dem Schwenken einer Norwegen-Fahne ausgelöst. Für die Männer galt es drei Runden à drei Kilometer zu ab-

solvieren, für die Frauen deren zwei. Mark-André Kessler war das einzige Kind im Feld. Der Sohn von Andreas Kessler (SAS Zürich), CEO der Odlo Sports Group und mit dieser Hauptsponsor des Langlauf-Cups, durfte eine Distanz von einer Runde laufen. Als die langsamsten Läufer die erste Runde hinter sich gebracht hatten, liefen die Spitzenläufer schon fast wieder auf die Ziellinie ein. OK-Mitglied Gaudenz Flury zeigte sich im Sprint unwiderstehlich. Er gewann vor Jonas Bürgler und Tobias Lutz (beide SAS Zürich). Bei den Frauen gewann Antonia Bünter, ebenfalls vom SAS Zürich. Bruhin / Candrian wie im Vorjahr Zur gleichen Zeit verteidigten am Hang gegenüber, auf der offiziellen Silvano-Beltrametti-Weltcup-Piste, Björn Bruhin und Simona Candrian ihre Titel als Alpine Zürcher Hochschulmeister. Wie schon am Samstag erwartete die Athleten auch am Sonntag wunderschönes Wetter und strahlender Sonnenschein. Den Team-Sprint gewannen Arno Peng, der Bruder von Mario Peng und dessen Freundin Kathi Janach. Gleich dahinter klassierten sich Mario Peng und Jasmine Forster. Disziplinenübergreifend nahm Gaudenz Flury danach auch am Sie & Er-Rennen der alpinen teil. Gewonnen wurde dieses aber von Patrick Boner und Eliane Volken. «Es war ein super Event, hoffentlich können wir ihn im nächsten Jahr wieder durchführen», so Magnus Bergaplass. Mario Wittenwiler


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SAS Weihnachtsapéro auf der Lenzerheide, 27. Dezember 2009

Eine Hochburg des SAS in Graubünden Der bereits zur Tradition gewordene SAS Apéro zwischen Weihnachten und Neujahr fand dieses Mal auf der Lenzerheide statt. Der Anlass war mit über 60 SAS-lerinnen und SAS-lern sowie PartnerInnen einmal mehr ein voller Erfolg. Insgesamt acht «einheimische» Zürcher SAS-ler (Urs Hottiger, Andreas Kessler, Martin Kessler, Robert Kessler, Ueli Moor, Christoph Schmid, Hans-Ruedi Strässler und Marc Russenberger) luden zum traditionellen SAS Weihnachtsapéro in das über der Lenzerheide thronende Bergrestaurant Acla Grischuna ein. 60 Teilnehmende aus allen Altersgruppen Sie freuten sich sehr, dass mehr als 60 Personen – SAS-lerinnen und SAS-ler aller Altersgruppen mit und ohne Anhang – den Weg von Klosters, Davos, Laax und Chur gefunden haben. Bei Bündner Platte und hausgemachter Gerstensuppe gab es ausgiebig Gelegenheit zu Chips

Die SAS-lerinnen und SAS-ler vor der «Acla Grischuna» auf der Lenzerheide. zVg

interessanten Gesprächen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Versteigerung des Skatingskis, den Langläufer Remo Fischer (Bruder von Boris Fischer, SAS ZH) an den Olympischen Spielen in Vancouver im 15km-Rennen einsetzte. Auf der Lenzerheide überreicht wurde lediglich ein «Platzhalter». Die Übergabe des Originalskis erfolgte (logischerVorschau

weise...) nach den Olympischen Spielen. Nächstes Jahr in Davos Der Anlass ging wie üblich viel zu schnell vorüber, aber immerhin mit der Vorfreude auf den SAS Apéro in der Altjahrswoche 2010, der turnusgemäss wieder in Davos stattfinden wird. Urs E. Hottiger Nekrolog

Spezielles Geschenk...

Loire-Veloausflug

† Christian Widmer (27)

An den Ski-Weltmeisterschaften in Val d’Isère fuhr Lindsey Vonn (USA) ihrer Konkurrenz in den SpeedDisziplinen um die Ohren. Bei den Siegesfeierlichkeiten zeigte sich bei Vonn aber ein gewisses Defizit in der eher technischen Disziplin des Flaschen-Öffnens. Der Daumen der Amerikanerin hatte eine tiefe Schnittwunde, eine Sehne war durchtrennt. Soweit die Geschichte, nun zum Aktuellen: In der Weihnachtsausgabe fragte die «Neue Luzerner Zeitung» bei der Schweizer Spitzenfahrerin Fabienne Suter nach, wem sie welches Weihnachtsgeschenk machen würde. «Ich würde Lindsey ein Victorinox-Sackmesser mit integriertem Korkenzieher schenken, damit sie sich das nächste Mal beim Öffnen der Champagnerflasche nicht mehr verletzt!», meinte sie trocken. Egg

Jan Wellensiek, der ehemalige Sektionspräsident des SAS Fribourg, hat in der schönen Umgebung der Loire-Schlösser einen Velo-Ausflug organisiert. Vom 17. bis 20. Juni 2010 absolvieren wir eine kleine und zwei grosse Touren und besuchen dabei Schlösser (inkl. Amboise) und Weingüter. Unsere Basis wird das Hotel Le Fleuray sein, welches zwischen Blois und Orléans liegt. Für diesen einzigartigen SASAnlass stehen maximal 30 Plätze zur Verfügung. Eine Vorreservation bis Ende März 2010 ist obligatorisch. SBö

Christian Manuel Widmer, der Leiter des Berner SAS-Trainings, ist mit 27 Jahren an seinem Krebsleiden gestorben. Bei Christian wurde vor rund einem Jahr ein bösartiger Gehirntumor entdeckt. Dennoch war er zuversichtlich, dass die Behandlung ihm noch einige Lebensjahre bescheren würde und er sein Medizinstudium bald fortsetzten könnte. Doch es kam anders. Christian war ein begeisterter Sportler und ein sehr wertvolles und zuverlässiges Clubmitglied. Er war jedoch nicht ein Mann der grossen Töne, sondern engagierte sich lieber im Hintergrund: So war er für die Kommunikation mit dem Unisport zuständig und auch auf dem Stoos an der SHM mehrmals als Helfer dabei. ABü / Red

Das detaillierte Programm befindet sich im Internet (www.sas-ski.ch/fribourg). Bei Fragen gibt Jan Wellensiek gerne Auskunft (Jan.Wellensiek@a1-safetech.fr). Anmeldungen bitte per E-Mail an die Adresse SASFribourg@gmx.ch.

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Langläufer Gaudenz Flury in Australien und Neuseeland

Wenn mitten im Sommer plötzlich Winter ist Gaudenz Flury, die Sprint-Rakete des SAS-Langlaufteams, hob letzten Sommer in den Winter ab: Der Davoser bestritt diverse Wettkämpfe in Australien und nahm an den «Winter Games» (siehe SAS-Magazin Nr.74) in Neuseeland teil, wo er im Sprint die Bronzemedaille gewann. Hier sein Erlebnisbericht.

Gaudenz Flury (2.v.r.) in Neuseeland im Sprint, der auch eine Abfahrt war.

«Habe gehört du gehst 4 Wochen nach Australien» – «Ja warum, cool gäll?» – «Gehst du reisen und surfen und etwas in den Outback, nehme ich an?» – «Nein ich gehe Langlaufen!» – «Waaas?! Hat es in Australien Schnee?» – «Ja genau das will ich herausfinden :-) ». So und ähnlich haben sich im Sommer 2009 diverse Gespräche abgespielt! ...wer im (Schweizer) Sommer in den (südlichen) Winter geht, erlebt wirklich die lustigsten Dinge. Kein Wunder, denn am anderen Ende der Welt stehen die Jahreszeiten auf dem Kopf! * Zusammen mit Valerio Leccardi aus dem A-Kader von SwissSki wollte ich also herausfinden, ob es in Australien tatsächlich möglich sei,

Gaudenz Flury (2.v.r.) im hart umkämpften Sprint an den Winter Games in Neuseeland. Image.net

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Langlaufrennen, ja geschweige denn einen FIS-Continentalcup zu bestreiten. Nach einer etwas ungewohnt langen Reise erreichten wir Falls Creek, unsere erste Station des Conticups. Auf einer ersten kleinen Joggingtour haben wir schon bald das erste Känguruh entdeckt – es schien gerade etwas am Strassenrand zu schlafen... Aber wo war sein Kopf? * :-( Naja, wir sahen dann auch noch einige lebende! * Bereits zwei Tage nach Ankunft in Australien galt es den ersten Sprint zu absolvieren. Sprinten mit Jetlag ist nicht so ideal, deshalb erkundigten sich die Einheimischen auch täglich wies uns geht... vor allem,

um abzuschätzen wie ihre Chancen gegen die beiden neu angereisten Schweizer Sprinter stehen. So bastelten sie auch noch bis am Tag vor dem Rennen an der Strecke herum, um wo irgendwie möglich den Lokalmatadoren einen Vorteil zu verschaffen. Ob es was genützt hat ist schwierig zu sagen. Die Australische Sprintmeisterschaften wurde durch einen Schweizer Dreifachsieg «überschattet», wobei ich mich mit dem dritten Platz hinter Valerio und dem zwei Wochen vorher angereisten Walliser Thomas Diezig begnügen musste. * Tags darauf absolvierten wir einen 30km Massenstart, welcher mit Jetlag und einem Sprint in den Beinen ganz schön an die Substanz ging. Noch am selben Tag setzten wir uns in den Subaru eines australischen Kollegen und erhöhten den Kilometerstand seines Wagens von 440 000km um weitere 500km (Ja, mit den Distanzen mussten wir uns etwas umgewöhnen. 500km ist mehr als Genève – St.Margrethen, für die Australier aber etwa, wie wenn wir von Davos-Platz nach Davos-Wolfgang fahren!) * Heil in Perisher angekommen bezogen wir zusammen mit der in Davos wohnenden Katie Calder unsere Unterkunft in der Lodge


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Die anderen Schnee- und Eisdisziplinen boten an den «Winter Games» viel Action. Image.net

Gaudenz Flury (linkes Bild, links) verhinderte einen Kanadischen Dreifachsieg. Image.net

des Canberra Alpine Clubs. Wir drückten den Altersdurchschnitt um ca. 10 Jahre und wurden dann täglich von den Clubmitgliedern vollgelab... * Perisher ist einigen SAS-lern nicht unbekannt. Das grösste Skigebiet der Südhalbkugel ist die Heimat des legendären Pub-to-pub-Race, aus welchem 1995 das SAS-Marathøl hervorging. * Ende Woche bestritten wir zwei weitere Rennen des Conticups bei sehr misslichen Bedingungen. Beim 15km klassisch Einzelstartrennen bekamen wir es mit einem australischen Wintersturm, zu tun – leider nicht mit Schnee, sondern Regen um den Gefrierpunkt. Dabei war es relativ schwierig, die Stöcke neben und nicht die ganze Zeit zwischen die Skis zu stecken. Zudem wars mein erstes Mal auf Langlaufskis mit Sturmbrille... * Direkt danach setzten wir uns, leicht unterkühlt und mit viel Regenwasser im Gepäck, in den nächsten Bus nach Canberra und ins Flugzeug nach Sydney. Beim Check-in staunte ich nicht schlecht, als mein Gepäck statt der erlaubten 23 kg (inkl. Skisack!) über 35kg wog und das Übergepäck nicht zahlbar gewesen wäre. Mit ein paar routinierten Kniffs

funktionierte es dann doch – den Skisack gibt man in solchen Situationen beim «Oversize» auf, da kann man einfach alles Schwere mit reinstopfen :-) * Am nächsten Tag war das Ziel Queenstown bzw. die Snowfarm, das Langlaufmekka in Neuseeland. Dort genossen wir zusammen mit der Kanadischen Olympiamannschaft die traumhaften gut 30 km Loipen. Nach zwei Tagen im Bett (mit etwas Fieber) und einem weiteren Trainingstag absolvierten wir im Rahmen der «Winter Games» (dem bedeutendsten Wintersport-Event der südlichen Hemisphäre) zwei weitere FIS-Rennen: Beim Sprint lief es mir gut, und ich konnte mich mitten in die kanadische Mann-

«

Waaas? Hat es in Australien Schnee?»

Standardreaktion im Schweizer Sommer...

schaft auf den dritten Platz durchkämpfen. Tags darauf beim 10km Skatingrennen war die Luft etwas draussen. Und schon gings wieder zurück nach Australien zum Kangaroo Hoppet! * Das «Kangaroo Hoppet» ist die erste Station des «World Loppets»,

sozusagen der Weltcup der Volksläufer. Wegen Schneemangel und wirklich katastrophalen Wettervorhersagen – mit intensivem Regen und stürmischen Winden – wurde die Strecke von 42 km auf gut 20 km verkürzt. * Bei diesem Rennen kam ich am Anfang ganz gut mit und konnte mich in der ersten Runde in den Top 5 behaupten, musste später aber meinem grossen Reiseprogramm Tribut zollen und fiel im dichten Nebel noch auf den neunten Platz zurück. Speziell an diesem Worldloppet wird wohl gewesen sein, dass sich auf der zweiten Runde jeder Athlet allein gefühlt hat, betrug doch die Sichtweite knapp 10 Meter – somit hatte man keine Möglichkeit, den Gegner zu sehen. So war Valerio Leeccardi im Ziel auch leicht genervt, als er nach seinem schlechten Start erst auf der Rangliste realisierte, dass er nur wenige Sekunden hinter dem Drittplatzierten ins Ziel einlief. Als guter Sprinter wäre bei halbwegs normaler Sicht das Podest also noch locker möglich gewesen! * Nach einer australischen Homeparty gings dann gleich am nächsten Tag ab nach Hause. Fazit: Die Südhalbkugel ist für Wintersportfans definitiv eine Reise wert. Gaudenz Flury

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Langlauf-SM in Marbach, 14.-16. Januar 2010

Drei SAS-Staffeln vor den «Goldhamstern» Die beiden SAS-Staffeln holten an den Schweizer Meisterschaften wie im Vorjahr Edelmetall. In der Langlaufhochburg Marbach, die während einem Jahrzehnt regelrecht Staffelgold hamsterte, gab es für die Männer Silber und für die Frauen Bronze. In den Einzeldisziplinen gewann Andrea Florinett zwei weitere Bronzemedaillen für den SAS.

Langlaufen mitten im Dorf: Gaudenz Flury an den Schweizer Meisterschaften in Marbach. Alexander Walpen

Die SAS-lerinnen und SAS-ler der Medaillenstaffeln (von links): Simone Bürgler, Annina Strupler, Andrea Florinett, Mauro Gruber, Gaudenz Flury und Rahel Imoberdorf. FBi

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Die diesjährigen Titelkämpfe werden vom SC Marbach in der Südwestecke des Kantons Luzern durchgeführt: Der erste Teil war Mitte Januar und wurde mitten im Dorf ausgetragen, der zweite SM-Teil findet Ende März statt. Marbach, das ist jene Langlaufhochburg, die mit Sepp Haas 1968 den ersten Schweizer Langlauf-Medaillengewinner an Olympischen Spielen stellte und vor 20 Jahren reihenweise Nationalkaderläufer rausbrachte. Die Marbacher Staffel holte bei den Männern elf Mal in Serie (!) die Goldmedaille – in Anlehnung an Gary Lineckers

legendäre Worte rund um den Fussball hätte das auf den Langlaufsport übertragen in etwa geheissen: «Eine Langlaufstaffel dauert 4 x 10 Kilometer, und am Schluss gewinnen immer die Marbacher!» (heute sind es 3-er Teams. Red).

Florinett läuft vorne weg Doch diese Zeiten sind vorbei. Marbach stellte zwar eine Staffel, aber die hatte mit dem Ausgang des Rennens rein gar nichts zu tun. Nicht weniger als drei SAS-Staffeln waren vor den langjährigen Goldhamste-


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kam mit einer Viertelstunde Rückstand auf die vorletzten ins Ziel. Doch es spricht sehr für die «alten Säcke», dass sie sich – dem Pensionsalter schon ziemlich nahe – an einer SM dem Starter stellen. Auch 2. und 3. Team stark Das SAS Team «Junge Schnuufer», in der SAS-Hierarchie auf dem Bronzeplatz, lag am Ende nur einen Rang hinter dem SC Davos mit den Brüdern Heer, die letztes Jahr an der

Die vierte SASStaffel freute sich im Ziel mit einer OK-Helferin (von links): Jörg Roth, Gabriel Schnetzler und Reto Brunner. FBi

«

Annina Strupler ist die vielleicht beste Abfahrerin im Feld der Nordischen.» rern klassiert. Das SAS-Fanionteam lief (mit Andrea Florinett) auf dem klassischen Startabschnitt so vorne weg, wie man es sich früher vom SC Marbach gewöhnt war. Auf den Skatingabschnitten (mit Gaudenz Flury und Mauro Gruber) zeichnete

«

Simone Bürgler ist wohl die erste doktorierte Athletin auf dem Podest einer LL SM.» sich dann immer mehr die Silbermedaille ab. Dass Andrea Florinett als erster zum Wechsel kam, war keine grosse Überraschung. Der Klassik-Spezialist erfreute sich einer blendenden Form und gewann auch in den beiden Einzeldisziplinen je eine Bronzemedaille. Zwei «neue» Medaillenfrauen Bei den Frauen fehlten mit Muriele Hüberli und Bettina Gruber zwei Leistungsträgerinnen, vom diesjährigen SAS-Staffelteam hatte nur Rahel Imoberdorf schon einmal auf einem SM-Podium gestanden. Doch Annina Stupler (ihres Zeichens Mitglied des Genfer Zentralvorstandes...) und Simone Bürgler machten ihre Sache ausgezeichnet und

brachten die bronzene Auszeichnung sicher nach Hause. Entsprechende Statistiken fehlen zwar – aber es darf angenommen werden, dass Simone Bürgler die erste doktorierte Athletin ist, die sich an einer Langlauf-SM Edelmetall umhängen lassen durfte. Und Annina Strupler ist vielleicht die beste Abfahrerin im Feld der Nordischen, was bei ihrer Alpin-Vergangenheit nicht weiter zu erstaunen mag. Mit zweitbester Abschnittszeit wusste sie zu beeindrucken. Jeder Dritte war ein SAS-ler! So viel zu den Spitzenresultaten, nun zur Breite: Was der SAS an der Staffel in Marbach bot, war stark. Von elf gestarteten Männerteams stellte der SAS nicht weniger als vier Mannschaften. Das spricht für den SAS, und nicht wirklich für die anderen. Denkt man das Ganze mal pessimistisch durch und nimmt an, dass der SAS nur mit einem Team startet, und dazu noch zwei andere Equipen krankheitsbedingt kurzfristig ausfallen... – ja, dann ist man nicht mehr weit vom kritischen Punkt entfernt, wo die Sieger keine SM-Medaillen erhalten, weil nicht genügend Teams dabei waren! «Alti Säck» hatten viel Spass Das vierte SAS-Team lief unter dem Namen «SAS Bern Alti Säck» und

Universiade teilnahmen. Und das zweite SAS-Team lief – um Schuhbreite geschlagen – auf den immer noch sehr starken 5. Rang. Zur Zeit hat kein anderer Regionalverband, eine solche Breite in der Spitze zu bieten. Die Zeiten, in denen der SAS von den übrigen Langläufern belächelt wurde, sind definitiv vorbei. Nun wäre es aber vielleicht an der Zeit, dass sich jemand bei Teamchef Alexander Walpen bedankt, dass er mit einem solchen Grossaufgebot an die Schweizer Meisterschaften kommt! Roli Eggspühler Resultate Staffel, Frauen: 1. SC Vättis, 49.43.9; 2. SC Les Diablerets, 50:46.2; SAS Bern (Rahel Imoberdorf, Annina Strupler, SImone Bürgler), 51:40.8. Männer: 1. SC Bannalp-Wolfenschiessen, 1:25:44.6; 2. SAS Bern (Andrea Florinett, Gaudenz Flury, Mauro Gruber), 1:28:21.9; 3. SC am Bachtel, 1:29.28.2; 5. SAS Bern II (Evgeny Bogdanov, Adriano Iseppi, Thomas Nyikos), 1:30:39.4; 7. SAS Bern III – «Jungi Schnuufer» (Fabian Birbaum, Tobias Lutz, Jonas Bürgler), 1:38:38.4; 11. SAS Bern IV – «Alti Säck» (Reto Brunner, Jörg Roth, Gabriel Schnetzler),

1:55:30.2. Klassisch, Frauen (10km): 1. Silvana Bucher, 31.13.0; 7. Rahel Imoberdorf, 32:32.1; 9. Annina Strupler, 32:57.0. Männer (15 km): 1. Toni Livers, 39:28.3, 3. Andrea Florinett, 41:35.8; 13. Gaudenz Flury, 43:45.7; 24. Fabian Birbaum, 49:23.2. Verfolgung, Frauen (10km): 1. Silvana Bucher, 31:14.2; 6. Rahel Imoberdorf, 33:11.0; 7. Annina Strupler, 33:13.0. Männer (20km): 1. Toni Livers, 52:47.9; 3. Andrea Florinett, 55:45.0; 10. Gaudenz Flury, 1:00:36.7; 14. Thomas Nyikos, 1:03:04.0; 16. Tobias Lutz, 1:06:08.6.

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Red Bull NordiX in Davos am 10. April 2010

Wenn Ende Saison der Skicross nordisch wird Skicross ist hierzulande seit dem Olympiasieg von Mike Schmid in aller Munde. Am Samstag nach Ostern wird die jüngste Olympiadisziplin auch ein bisschen nordisch, und die besten SAS-Sprinter wollen neben dem Norweger Petter Northug mit von der Partie sein. In 4er-Heats peitschen die Langläufer ihre schmalen Latten durch ein rasantes Auf und Ab mit Steilkurven und Sprüngen. Die grosse Frage dabei lautet: Wer schlägt Petter Northug (NOR)? (...der es bekanntlich gar nicht schätzt, in Zielnähe einen Athleten vor sich zu haben...) Event-Infos Das Red Bull NordiX wird am Samstag, 10. April 2010 um den Bolgen in Davos durchgeführt. Nach dem Rennen findet im «Bolgen Plaza» eine After-Party mit den Langlauf Stars statt. www.redbullnordix.ch

Steilkurven statt Loipe Spätestens seit Olympia weiss in der Schweiz eine breite Öffentlichkeit, was Skicross ist. Nach wie vor nahezu unbekannt, da nur zu ausgesuchten Gelegenheiten ausgetragen, ist Langlauf-Cross. Und genau da müssen die Stars durch, bevor sie in die Sommerferien dürfen. Zu viert sprinten sie durch einen ParFIS-Rennen

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Beim Skicross in der Nordischvariante sind die Skibreiten etwas kleiner und die Adrenalinschübe etwas grösser als beim alpinen Original. © Red Bull

cours mit einem steilen Anstieg, einer schnellen Abfahrt, diversen Schikanen, Steilkurven und mehreren Sprüngen. Der Kurs allein ist eine Herausforderung für die Ausdauerspezialisten auf den schmalen Latten. In den Viererheats kommt SAS-Marathøl

FIS-Premiere für Lutz und Birbaum

Red Bull NordiX tangiert SAS-Marathøl

Die beiden Zürcher NordischSAS-ler Tobias Lutz und Fabian Birbaum sind diese Saison an ihren ersten FIS-Rennen gestartet. «Ich freue mich sehr, dass zwei ‹junge Wilde› diesen Schritt gewagt haben», meint Teamcoach Alexander Walpen. Red

Das SAS-Marathøl ist seit 1995 der traditionelle Saisonschluss für die Studentenlangläufer. Wegen dem Red Bull NordiX ist das Marathøl nun eine Woche früher am 3. April 2010. Red

Tobias Lutz. Alexander Walpen

Das SAS-Marathøl in Davos. Archiv

Neuer OK-Chef ist Mauro Gruber. Wer am Marathøl teilnehmen möchte, schickt eine E-Mail an marathoel@gmx.ch.

der direkte Kontakt zu den Kontrahenten dazu. Dramatik ist so sicher wie der Spagat beim Zieleinlauf. Letztmals vor 6 Jahren Zum letzten Mal fand Red Bull NordiX 2004 in Obertauern (Österreich) statt. Ein gewisser Peter Schlickenrieder, Olympiasilbergewinner in Salt Lake bewies sich damals als Herrscher der Hindernisbahn und stilvoller Überflieger auf den bis zu zehn Meter weiten Sprüngen. Die Ausgabe 2010 wird mindestens so hochkarätig besetzt sein. Dass Petter Northug als «Red Bull»Vertragsathlet dabei ist, war frühzeitig klar: Er ist das «Aushängeschild» der Veranstaltung. Ebenfalls zugesagt hat Pietro Piller Cottrer (ITA), der hinter Dario Cologna Olympiasilber über 15 Kilometer gewann. Und der 2009 zurückgetretene Tor Arne Hetland (NOR) will es noch einmal wissen, der Sprint-Olympiasieger von 2002 war der erste Dominator der jungen Disziplin über die kürzeste Langlauf-Distanz. Ein weiterer grosser Name am Start in Davos ist Martin Koukal (CZE), Weltmeister über 50 Kilometer von 2003. Ansonsten ist noch weitgehend offen, wer alles am Start steht – und so hält es sich auch bezüglich einer möglichen Teilnahme des in Davos wohnhaften Schweizer Olympiasiegers aus dem Münstertal... PD / Red


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Chips

Vorschau

SAS-Wochen für alt und jung

SAS-Journalist trifft Snowboardlegende

Der «fauxpas» eines Olympia-Journalisten

AH-Woche in Zermatt Die traditionelle SAS Woche ist wie in den vergangenen Jahren in Zermatt, und zwar vom Mittwoch 24. bis Sonntag 28. März 2010 – die Unterkunft ist im Grand Hotel Zermatterhof. Am 26. März ist die Besteigung des Breithorns geplant, am 27. März führt der SAS Lausanne seinen SAS-CupRiesenslalom durch. Am Samstagabend um 18:30 beginnt der offizielle Abend mit dem Apéro, gefolgt vom Dinner um 20:00 Uhr.

Mario Wittenwiler (SAS GE) ist für den Tages-Anzeiger als Autor tätig. Eine seiner letzten Storys drehte sich um José Fernandes. Fernandes who? Ja, das ist der erste Snowboarder, der von seinem Sport leben konnte – nur weiss das heute (fast) niemand mehr... Egg

Der Olympia-Teamsprint der Männer war so eine Sache: Da war auf der einen Seite Dario Cologna, der sich abmühte und mit der Konkurrenz mehr als mithielt. Und auf der anderen Seite war Eligius Tambornino, der sich abmühte und mit der Konkurrenz nicht wirklich mithalten konnte. Aber er gab sein Bestes und kämpfte wie ein Löwe. Nach dem Rennen fragte man sich in Journalistenkreisen, ob Tambornino die richtige Wahl für diesen Wettkampf war. Nun, fragen darf man sich ja immer. Dumm ist nur, wenn man dies in Anwesenheit des fraglichen Athleten tut. Bettina Gruber wurde unfreiwillig Zeugin einer solchen Situation: Sie war mit ihrer Teampartnerin Silvana Bucher und mit Eligius Tambornino beim Nachtessen, als eine Schweizer Journalistenlegende dazustiess (und nicht erkannte, wer alles vor ihm sass): «Der Tambornino war eine ziemliche Fehlbesetzung, oder?», meinte er überzeugt. Egg

Camp d été in Saas-Fee Das 10. Camp d’été wird dieses Jahr vom 17. bis 22. Juli in SaasFee durchgeführt. Ziel ist, dass die 10- bis 17-jährigen Jeune-SAS ihre Renntechnik verbessern und das Geschwindigkeitsgefühl in den Stangen entwickeln können. Und natürlich steht auch das Entdecken des «SAS-Geists» im Vordergrund. PD / Red

Adriano Iseppi und der Aufstieg auf die Alpe Cermis Volksläufe

Andrea Florinett Stammgast auf Podium In den letzten Wintern kämpfte Andrea Florinett mit gesundheitlichen Problemen – diese Saison wieder mit den Gegnern um den Sieg. An diversen Volksläufen im In- und Ausland wurde der Bündner zum Stammgast auf dem Podium... Red

Im Spurt am König-Ludwig-Lauf. zVg

An der Tour de Ski war Adriano Iseppi (SAS Bern) für das Schweizer Fernsehen als Co-Kommentator dabei. Wenn er zu Beginn der Übertragung des Finales mit dem steilen Anstieg über die Skipiste auf die Alpe Cermis nicht allzu viel sagte, liegt dies kaum daran, dass er nichts zu sagen gewusst hätte – aber vielleicht fehlte ihm noch etwas der Atem, denn er war als einer der ganz wenigen Kommentatoren an den Ort des Geschehens hochgelaufen... Egg

Im Aufstieg (grosses Bild) und recht geschafft auf der Alpe Cermis. zVg

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Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

Ein Dutzend SAS-ler an den Olympischen Spielen in Vancouver, 12.-28. Februar 2010

Das ganz grosse Erlebnis am Ufer des Pazifiks

Die Zürcher SASlerin Bettina Gruber (rechts) mit ihrer LanglaufSprintpartnerin Silvana Bucher. Christian Stahl

An den Olympischen Spielen in Vancouver waren SAS-ler aus fast allen Sektionen. Nicht weniger als elf waren als akkreditierte Athleten oder Funktionäre in Kanada, dazu einige weitere in anderen offiziellen Funktionen. Als Athleten standen Langläuferin Bettina Gruber (SAS Zürich) für die Schweiz und die Alpine Cynthia Denzler (SAS Basel) für Kolumbien im Einsatz.

Bettina Gruber genoss Olympia in vollen Zügen Von Roli Eggspühler

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Zusammen mit der Entlebucherin Silvana Bucher hatte die Bündnerin Bettina Gruber ihren Einsatz im Langlauf-Teamsprint, der in der von ihr bevorzugten freien Technik ausgetragen wurde. Der Start gelang gut, doch in der Abfahrt zur ersten Übergabe wurde die Zürcher SASlerin von der neben ihr stürzenden Japanerin «abgeschossen». Das war das entscheidende Ereignis in Bettina Grubers Wettkampf: «Ich zog reflexartig die operierte Schulter an und prellte mir damit die Rippen. Die zwei folgenden Ablösungen konnte ich kaum mehr atmen und

Die Zürcher SAS-lerin Bettina Gruber (Pfeil) wurde im Langlauf-Teamsprint kurz vor Ende der ersten Ablösung von der Japanerin neben ihr «abgeschossen». ab www.sf.tv

begann zu hyperventilieren. Im Ziel war ich halb bewusstlos.» Sportlich hat sich das Duo Gruber/ Bucher natürlich einiges mehr erhofft. Doch Bettina Gruber kann die Ursache für das Scheitern klar einordnen, und darum blickte sie nach der Enttäuschung schnell wieder nach vorne. Das Erlebnis Olympia wird ihr trotzdem sehr positiv in Erinnerung bleiben: «Da kommst du in Vancouver an, und alles ist olympisch. Whao. Und du bist mittendrin», schildert sie ihre ersten Eindrücke und nennt als nächstes gleich den tollen Spirit unter den Athletinnen und Athleten: «Innerhalb der Delegation war das schon extrem cool. Aber vor allem

darüber hinaus hätte ich das nicht so locker erwartet. Ich habe mit Leuten aus allen möglichen Disziplinen und aus unterschiedlichsten Ländern geplaudert, das hat mir total Spass gemacht». Für diesen Austausch waren die grosse Ess-Zone und die kleinen Lounges ideal. Der emotionalste Moment war für Bettina Gruber die Medaillenübergabe an Dario Cologna, der über 15km Skating Gold gewann. «Ich hatte überall Hühnerhaut – das war ein sporthistorischer Moment, und ich durfte ihn vor Ort miterleben», so Bettina Gruber, die nach einer kurzen Pause meint: «Das ist mir echt eingefahren...»


Olympiske Leker Jeux Olympiques Olympische Spiele

Cynthia Denzler war die erste Athletin, die für Kolumbien an Olympischen Winterspielen teilnahm. Claudio Calonder (links) als «Chef de mission», Fabian Denzler als Technik verantwortlicher und Hanspeter Denzler als Chefcoach des «Team Columbia». zVg

Familie Denzler und der wahr gewordene Olympiatraum als «Team Columbia» Hanspeter Denzler (SAS Fribourg) besitzt seit 2003 eine Jeans-Fabrik in Kolumbien – so entstanden jene Kontakte, die das südamerikanische Land erstmals überhaupt an Olympischen Winterspielen teilnehmen liess: Athletin war Cynthia Denzler (SAS Basel), ihr Vater begleitete sie als Coach, Mutter Rosmarie Denzler

(Administration) und Bruder Fabian Denzler (Technik) halfen im Hintergrund. Und Claudio Calonder (SAS Bern) übernahm die Rolle als «Chef de mission». «Ja, das vergisst man nicht mehr so schnell. Es ist grösser als das Grösste, das du je geträumt hast. Da kannst du keine Worte finden, die das treffend beschreiben»,

Die Basler SAS-lerin Cynthia Denzler beim Einmarsch mit der kolumbianischen Flagge an der Eröffnungsfeier in Vancouver. ab www.sf.tv

Matthias Remund mit dem Sportminister unterwegs Matthias Remund (SAS Bern) begleitete Bundesrat Ueli Maurer durch die Olympischen Spiele. Der Baspo-Direktor und der Sportminister sahen sehr viele Wettkämpfe und trafen diverse Sportminister und Sportverbandspräsidenten zu Gesprächen. Und was bleibt Matthias Remund am Nachhaltigsten in Erinnerung? – «Die Freude der Kanadier. Überall sahen wir total glückliche Gesichter und erlebten eine Super-Stimmung!» «Negativ-Highlight» war der Besuch im Österreicherhaus in Whistler, zu

dem es am Ende gar nicht kam: Das Duo Maurer/Remund war zusammen mit Swiss-Olympic-CEO Marc-André Giger unterwegs, doch das illustre Trio wurde freundlich, aber bestimmt abgewiesen. Irgendwie scheint es, dass die «Bindung» zwischen den beiden Wintersportnationen nach der Polemik um die Sprungbindung von Simon Ammann etwas belastet war. «Bei Bindungsproblemen holt man bei uns Rat beim Psychiater», meinte der Niederländer Wythe Bakker, Physiotherapeut im Schweizer Skisprung-Team, dazu trocken.

meint Hanspeter Denzler, der in einem halben Jahrhundert Sport schon sehr viel gesehen hat. Das «Team Columbia» gehörte zu den Exoten, aber nicht zu den Olympia-Touristen. Denn Ski fahren können Denzlers – das ist weit herum bekannt! «Die Eröffnungsfeier war das geilste Gefühl, das ich je erlebt habe», sprudelt es aus Cynthia Denzler nur so raus: «Die Polizei eskortierte uns von Whistler nach Vancouver zum grossen Stadion. Da wurde mir bewusst, dass Olympia nicht nur ein Traum ist, sondern ich mittendrin bin. Der Moment, als mich die Show-Direktorin anwies, reinzumarschieren, war wahnsinnig!» Was am Tag danach folgte, war nicht minder wahnsinnig – Cynthia Denzlers Mailbox explodierte förmlich. Sie enthielt Hunderte von E-Mails aus Kolumbien. «Die allermeisten waren sehr emotional. Mir völlig unbekannte Leute, die mir ihre Freude mitteilten, dass Kolumbien dank mir erstmals an Winterspielen teilnimmt. Ich spürte, wie stolz die Leute darüber sind», erklärt Cynthia Denzler und stellt fest, dass sie darob etwas überrumpelt war: «Eine solche Resonanz hätte ich nie und nimmer erwartet. Und so gesehen wäre es für mich sicher etwas einfacher gewesen, wenn es neben mir noch weitere Athleten gehabt hätte, die für Kolumbien am Start stehen. Denn plötzlich fühlte ich einen Riesendruck auf meinen Schultern.» Als sie vor einem Jahr an der alpinen Ski-WM in Val d’Isère erstmals an einem Grossanlass für Kolumbien startete, schlug das in Südamerika keine grossen Wellen. Doch im Zeichen der fünf Ringe ist eben alles ein bisschen anders.

Resultate (SAS-ler) Alpin, FrauenRiesenslalom: 1. Viktoria Rebensburg (GER), 2:27.11. Ausgeschieden (1. Lauf): Cynthia Denzler (COL). Slalom: 1. Maria Riesch (GER), 1:42.89; 51. Cynthia Denzler (COL), 2:02.39. Langlauf, Teamsprint: 1. Deutschland (Sachenbacher/ Nystad); 18:03; 18. Schweiz (Gruber/ Bucher), 21:02.

Bei Olympia akkreditierte SAS-lerInnen SAS Basel: Cynthia Denzler; SAS Bern: Claudio Calonder, Adriano Iseppi, Matthias Remund; SAS Fribourg: Hanspeter Denzler; SAS Lausanne: Urs Lacotte, Jean-Philippe Rochat, Léonie SchoebFrôté; SAS Zürich: Walter O. Frey; Bettina Gruber; Urs Lehmann.

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Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

Urs Lehmann und Jean-Philippe Rochat waren von der grossen Herzlichkeit der Volenteers begeistert Als Athlet nie dabei!

Swiss-Olympic-Arzt Walter O. Frey (SAS Zürich) bei einem Kurzeinsatz als Fotograf. Nic Russi

Als Athlet erlebte Urs Lehmann die Olympischen Spiele nie: 1992 verletzte er sich drei Tage vor der Abreise, 1994 war der Abfahrtsweltmeister von 1993 die ganze Saison verletzt. Seine Olympiapremiere hatte er 2002 als Rennsportleiter von Salomon, 2006 war er als EurosportKommentator dabei.

Walter O. Frey: Immer da, wenn es ihn braucht... Für ihn waren es die fünften Olympischen Winterspiele: In Vancouver war Walter O. Frey (SAS Zürich) für Curling und die Eislauf-Sportarten «zuständig» und stand in Bereitschaft für die alpinen Damen in Whistler. Beim Super-G war er an der Skipiste, ansonsten hielt er sich vor allem im Zentralort in den Eishallen oder im Olympischen Dorf auf. Obwohl von 6:00 bis 24:00 auf den Beinen, erlebte der Zürcher in Kanada recht ruhige Tage: Erstens gab es in seinem Zuständigkeitsbereich keine schweren Verletzungen, und zweitens sah er schon früh, dass das kanadische «Backoffice» schlicht perfekt war: «MRI- und Röntgenapparate wären mir für den Fall der Fälle zur Verfügung gestanden, ebenso gab es sehr kompetente Fachärzte und alle notwendigen Medikamente», stellte Walter O. Frey fest: «Das bringt eine gewisse ‹Grund-Ruhe› ins Ganze.» So gut wie er sich mit seinen Mediziner-Kollegen arrangierte, klappte es aber mit den Logistikern nicht. Denn die offiziellen Transporte waren vom Olympischen Dorf nach A, B oder C geplant. Aber als Arzt hätte er nach Ende des Wettkampfs in A direkt weiter nach B gelangen sollen. «Das war ein Ding der Unmöglichkeit. In Torino fand man mit ein paar Pins schnell eine Lösung, doch in Kanada ging das nicht», zuckt Walter O. Frey mit den Schultern: «In dieser Hinsicht war es für mich fast zu perfekt organisiert. Ich wusste ja, dass die Kanadier alles extrem gut geplant haben.

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Aber ein bisschen mehr Lockerheit in solchen Situationen hätte mir die Aufgabe natürlich wesentlich erleichtert.» Und locker ist Walter O. Frey privat, also abseits von medizinischen Aufgaben, eigentlich immer: So auch, als er von der spanischen Eiskunstlauf-Equipe ad-hoc als Fotograf engagiert wurde. Die Zahl und die verschiedenen Bedienmodalitäten der Kameras beschäftigten ihn zwar mehr als die Dauer eines Eislauf-Kurzprogramms! Doch er blieb die Ruhe selbst.

Urs Lehmann (SAS Zürich) und Jean-Philippe Rochat (SAS Lausanne) waren für Swiss-Ski als Präsident bzw. Vize-Präsident in Kanada – Lehmann im Vorfeld und bis Mitte der Spiele, Rochat in der zweiten Woche. «Meine ‹Mission› war es, möglichst viele Präsidenten nationaler Verbände und FISVerantwortliche zu treffen», so Urs Lehmann, der erstmals in seiner aktuellen Funktion an Olympischen Spielen dabei war und (zu viert) bescheiden in einem privaten Haus in Whistler lebte: «Wir kämpfen ja immer ein bisschen mit dem Budget, und da will ich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht in einem teuren Hotel logieren...» Urs Lehmann war angetan von der Herzlichkeit der Volenteers aus Kanada und der ganzen Welt, die von A bis Z den olympischen Gedanken lebten: «Der Begriff der ‹Olympischen Familie› begrenzte sich nicht auf Athleten und Offizielle, sondern ging diesmal viel weiter: Der Olympische ‹Spirit› war schlicht überall zu spüren. Das hat mir extrem gut gefallen!»

Léonie Schoeb-Frôté war für Omega in Vancouver Sie war nicht in einer Delegation, sondern für ihren Arbeitgeber Omega in Vancouver: Léonie SchoebFrôté (SAS Lausanne) arbeitete in einem Hospitality Programm mit, das die eingeladenen 250 Omega-

Abfahrts-Olympiasieger Didier Défago zeigt Léonie Schoeb-Frôté seine Goldmedaille. Omega

Partner in jeweils vier Tagen durch Vancouver und Whistler führte. Ihr ganz persönliches Highlight war der Besuch von Abfahrtsolympiasieger Didier Défago, der ihr seine Goldmedaille präsentierte.


Olympiske Leker Jeux Olympiques Olympische Spiele

Nach der Universiade 1999 nun auf der anderen Seite des Zauns an Olympia dabei 1999 nahm Adriano Iseppi (SAS Bern) an der Universiade in der Slowakei teil. Als gerade frisch «umgepolter» Alpinfahrer startete er im Langlauf und im Biathlon. 11 Jahre später durfte er dem grössten aller Sportanlässe beiwohnen. Wieder hatte er es mit den gleichen Disziplinen zu tun wie damals, nur war er diesmal auf der anderen Seite des Zaunes. Nachfolgend schildert der Bündner seine Olympia-Eindrücke als Co-Kommentator des Schweizer Fernsehens.

Von Adriano Iseppi

In der Kommentatorenkabine neben SF-Moderator Peter Minder (rechts). zVg

Die olympischen Spiele sind gigantisch, die Organisation und das ganze «Drumherum» unvorstellbar gross. Für mich war es sehr eindrücklich, das einmal eins-zu-eins miterleben zu dürfen.

Als Zuschauer dabei

Olympia-Reise des SAS Lausanne Mitglieder des SAS Lausanne organisierten eine Reise an die Olympischen Spiele nach Kanada, um den alpinen Wettkämpfen beizuwohnen und den «Olympic Spirit» in Vancouver und Whistler hautnah zu erleben. Wir hoffen, diesen speziellen Aspekt von Olympia 2010 in der nächsten Ausgabe des SAS-Magazins ausführlich beleuchten zu können. Red

SF-Langlaufexperte Adriano Iseppi schätzt vor dem Start die Chancen ein. ab www.sf.tv

Damals in Strebske Pleso erschien mir die Universiade schon als ein Riesending. Der Aufwand, den wir dafür auf uns genommen haben, schien mir beträchtlich. Aus heutiger Sicht sieht das nun ziemlich relativ aus. Auch was die Leistungen anbelangt. Ein Schmunzeln geht mir über die Lippen, wenn ich denke, in welchem Leistungszustand ich damals im hinteren Teil des Feldes herumdümpelte. Den Äthiopier hätte ich damit im Callaghan Valley vielleicht knapp noch hinter mir lassen können, aber zu viel mehr hätte es wohl nicht gereicht. Christoph Sumann gewann damals Gold über 15km Skating vor Ivan Batory und Sergei Dolidowich im Langlauf und Thomas Sikora im Biathlonsprint. Dolidowitsch, Sikora und Batory dümpelten jetzt im Callaghan Valley ihrerseits im Mittelfeld herum. Die zwei Silbermedaillen von Sumann jedoch sind sehr bemerkenswert, nach all diesen Jahren. Und das noch in einer für ihn «neuen» Disziplin (Biathlon)! * Sie alle wurden von einem jungen Wilden aus dem Münstertal in die Schranken verwiesen. Das Unfassbare ist Wirklichkeit geworden, und seit dem 15. Februar 2010 haben wir einen Olympiasieger im Langlauf! Wer hätte das 1999 gedacht. Damals als die Schweizer an der WM in der Ramsau nichts als Mitläufer waren im Langlauf. Einfach unglaublich, was Dario Cologna und das ganze Schweizer Team in Kanada geleistet hat. Dank seiner Goldmedaille wird er das «Unglück» im abschliessenden 50er schnell ver-

gessen können. In jenen Momenten – beim Erreichen des «Olymps» wie auch beim Sturz in der Zielkurve – hat es mir die Sprache verschlagen. Aber ich denke, nicht nur mir hinter dem Mikrofon... * Die Emotionen in der Kommentatorenkabine gingen bei einem anderen Vorkommnis jedoch fast noch höher. Fünf Minuten nach dem Start der Doppelverfolgung, als wir über eine Million Zuschauer auf dem Sender hatten, mussten wir nämlich kurz zum Live-Moderator an der Sprungschanze 300 Meter weiter vorne rübergeben. Eigentlich kein Problem – denn die ganze Schweiz wollte ja hören, was Simon Ammann nach seinem Meisterflug zu sagen hatte. Da Simon aber noch nicht bereit war, passierte das für uns schlicht nicht nachvollziehbare: Man unterbrach «unser» gerade hochspannendes Rennen (...mit Schweizer Doppelführung!) mit einem Studiogespräch. Es war Action pur: Die Kopfhörer flogen durch die Kabine, und die Norweger daneben werden sich wohl gefragt haben, ob einem von uns gerade das Fell über den Rücken gezogen wurde. * Wegen meinen täglichen Einsätzen (insgesamt 22 Rennen) habe ich die restlichen Bewerbe nur am Bildschirm miterlebt. Der olympische Funken ist bei mir aber total gesprungen und trotz Wetterkapriolen und launischen Frühjahrsbedingungen war es einfach geil... ...e viva Cologna;-)

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Politik Politique Politikk

Sportminister Ueli Maurer und der Sport

Ein zäher Kämpfer mit viel Ausdauer Hier geht es nicht um Politik, und auch nicht um politische Ansichten des Sportministers. Es geht um Ueli Maurer als Sportler und wie er den Sport als für ihn persönlich wichtigen Lebensinhalt pflegt. Zum Beispiel mit dem Berner SAS-ler Matthias Remund am Vasalauf 2010 oder vor zwei Jahrzehnten, als er einen russischen Weltmeister in die Schweiz holte. Der Skiclub am Bachtel ist im Zürcher Oberland zu Hause, das in den späten achtziger Jahren von Frau Holle nicht unbedingt mit weisser Pracht verwöhnt wurde. Mit der Fol-

ge, dass neue Nachwuchstalente im Verein immer mehr ausblieben und allen klar wurde: «Jetzt muss etwas gehen!» Und so heckte Ueli Maurer zusammen mit weiteren Initianten den weitsichtigen Plan aus, einen professionellen Trainer anzustellen, der den Jungen etwas bieten und ihnen im Sport einen Horizont geben kann. Die Zürcher Oberländer holten keinen geringeren als Juri Burlakow in die Schweiz – er war Mitglied jener Goldstaffel der damaligen Sowjetunion, die sich 1982 an der WM in Oslo das oberste Treppchen nach einem legendären Finish mit den

Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

Erich Hanselmann vergleicht mit der Universiade An der Universiade 2009 in Harbin war er Delegationsleiter, für die Olympischen Spiele in Vancouver berief Swiss-Olympic seinen inzwischen pensionierten Mitarbeiter als «Chef de mission». Der Magglinger vergleicht die beiden Grossanlässe. Wie hast du Vancouver erlebt? Die Stimmung war unglaublich gut, im Team wie mit den Kanadiern. Wir haben echt tolle Spiele erlebt!

Universiade-Delegationsleiter Erich Hanselmann (links) als «Chef de mission» der Schweizer Olympiadelegation mit Bundespräsidentin Doris Leuthard in Vancouver. Nic Russi

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Was sind die Gemeinsamkeiten zur Universiade? Die beiden Veranstaltungen haben tatsächlich eine grosse Verwandtschaft, aber die Olympischen Spiele sind einiges «präziser» organisiert». Die Universiade-Organisation in China war auch sehr beeindruckend, aber in Vancouver war wirklich das hinterste und letzte «Eventual-Detail» durchüberlegt. Wie sah es mit der Sicherheit aus? Da war sehr vieles ähnlich, wobei in Harbin sicher schärfer kontrolliert wurde als bei früheren Universiaden. Die Chinesen beeindruckten durch eine hohe optische Polizeiund Militärpräsenz, die Kanadier kontrollierten eher dezenter, aber sehr häufig und konsequent. Von den 60000 im Stadion ging jeder durch das Screening! Und wenn du die beiden Delegationen vergleichst? Die Stimmung im Team war genau gleich: Super! Aber das sportliche Niveau ist natürlich an Olympia nochmals höher als an der Universiade. Das äussert sich auch in der Betreuung: In Kanada hatten wir 146 Athleten und gleich viele Officials. An einer Universiade ist diese Quote viel tiefer. Interview: Roli Eggspühler

Norwegern teilte. Ein Skiclub, der einen Profi-Trainer für seine Jungen anstellte, das war Anfang der 90er Jahre Schweiz weit ein Novum. Fischer-Brüder profitierten viel Unter Juri Burlakow wurde der SC am Bachtel besser und besser, es gab einen regelrechten «LanglaufBoom» – an einem Jugendlanglauftag reichte ein einziger Car nicht aus! Die Jungen gingen am Abend in Scharen und sehr gerne ins Training, und am Wochenende an die Wettkämpfe. Die Zürcher Oberländer holten wieder regelmässig Medaillen an JO- und JuniorenMeisterschaften. Aus jener Jugendgeneration stammen übrigens auch die Fischer-Brüder: Boris wählte nach Abschluss der Juniorenzeit den Weg in den SAS, Remo ist seit Jahren im Nationalkader. Ueli Maurer lebt den Sport Doch zurück zu Ueli Maurer: Der frühere Radfahrer-Batallionskommandant und heutige Sportminister treibt seit Jahrzehnten Sport: Für sich zum Ausgleich – eigentlich genau so, wie es sich das Bundesamt für Gesundheit vorstellt. Seit der Wahl in den Bundesrat bleibt ihm nicht viel Zeit dazu, und so ist er öfter auf Nachtloipen anzutreffen als früher. Oder er verbindet das Notwendige mit dem Praktischen und legt seinen Arbeitsweg von Münsingen nach Bern auf dem Fahrrad zurück. Remund sehr schnell unterwegs Am ersten März-Wochenende startete Ueli Maurer am Vasalauf in Schweden. Diese Reise unternahm er gemeinsam mit Matthias Remund (SAS Bern), mit dem er schon an den Olympischen Spielen in Vancouver unterwegs war. Und da zeigte sich, dass der Schweizer Sportminister ein zäher Kämpfer ist: Trotz starker Erkältung im Vorfeld kam er durch und erreichte (das 90 Kilometer vom Start in Sälen entfernt liegende) Mora in 8 Stunden, 46 Minuten und 43 Sekunden. Matthias Remund startete stark und passierte die erste Zwischenzeit in Smågan an 306. Stelle. Am Ende klassierte er sich im 520. Rang (in 5:01:52). Roli Eggspühler


Ski hopp Saut à ski Skispringen

Eröffnung der neuen Holmenkollen Schanze am 3. März 2010

Das Nationalheiligtum geht in eine neue Epoche Die neue Holmenkollen-Schanze ist eröffnet. Den ersten offiziellen Sprung über das Nationalheiligtum machte nicht ein Skispringer, sondern eine Frau. Was den Traditionalisten – Skispringen gilt für sie als Männersache – die Haare zu Berge stehen liess, steht für den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Und dieses ist am Holmenkollen nun definitiv angebrochen. Skispringen hat in Norwegen eine grosse Tradition und Kultur – Neuerungen nimmt man eher Zähne knirschend zur Kenntnis und arrangiert sich mit ihnen so gut es geht. Aber manchmal lassen sie sich nicht ab-

wenden. Dass die HolmenkollenSchanze erneuert werden musste, um darauf 2011 die Weltmeisterschaften austragen zu können, war logisch. Aber es ist typisch, dass dieser Umbau zum letztmöglichen Zeitpunkt und nach lange anhaltenden Diskussionen erfolgte. Eine Frau durfte eröffnen Dass am Holmenkollen nun ein neues Zeitalter beginnt, kommt auch in der Wahl der «erstspringenden» Person zum Ausdruck: Diese Ehre fiel nämlich einer Frau zu! Was etwa so viel heisst, dass man mit dem übertriebenen Traditionalismus definitiv brechen will... Egg

Die norwegische Weltklassespringerin Anette Sagen durfte die neue Holmenkollen-Schanze eröffnen. PTr

Vorschau AH-Woche 2011

«Norge-Suisse»-Jubiläum 28. Februar - 6. März 2011 Zum 60. Jubiläum der SAS-Sektion Norge findet im nächsten Jahr (in Anlehnung an frühere AHWochen in Norwegen) ein sehr spezieller «Norge-Suisse»-Event statt. Der Anlass wird in Oslo und auf dem Norefjell (1½ bis 2 Autostunden von Oslo entfernt) durchgeführt. Der Auftakt ist in Oslo mit dem Besuch der WM-Langlaufwettkämpfe am 1. und 2. März sowie dem Skispringen am 3. März. Ab 4. März geht es im Bergresort «Norefjell» im neuen «Quality Spa & Resort Hotel» weiter. Der traditionelle «Hopplom» (die Clubmeisterschaft des SAS Norge) und das Gala Dinner sind am Samstag 5. März geplant. Der Sonntag ist Ab- und Heimreisetag. Die Ticketsituation für die WMWettkämpfe, insbesondere für das Skispringen, ist noch nicht vollständig geklärt. Darum hat das obige «Norge-Suisse»-Programm den Status «noch nicht ganz definitiv». Bis im April sollte aber Klarheit herrschen. Pål Troye www.oslo2011.no www.norefjellsparesort.no

Unmittelbar nach der Türöffung zum Eröffnungsevent (von links): Rachel und Pål Troye mit Nicolay Ramm und der «Norge-Suisse»-Fahne in der neu erbauten Skisprung­ arena am Holmenkollen. Johan Nicolai Troye

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Ausrüstung Équipement Utstyr

Christoph Boners Bachelorarbeit in SF-Sendung «Einstein»

Der Subjektivität im Skitest auf der Spur Im Rahmen seiner Bachelorarbeit machte der Berner SAS-ler Christoph Boner einen Skitest, der vom Schweizer Fernsehen begleitet wurde. Die Arbeit trägt den Titel «Subjektive Beurteilung von alpinen Rennski» und liefert den Skiherstellern wertvolle Erkenntnisse. Bei Skitests spielt neben dem Ski auch der Fahrer eine sehr zentrale Rolle. Je nach Testverfahren werden neben mechanischen Materialtests der Ski auch subjektive Beurteilungen der Ski durch die Fahrer durchgeführt – und genau diese Subjektivität, bzw. die Qualität der subjektiven Aussagen, steht im Zentrum von Christoph Boners Arbeit. Spezielle Skis von Stöckli Für den Feldtest in Davos produzierte die Schweizer Skifirma Stöckli in Wolhusen fünf paar Skis: Zwei Paar

als Referenzskis, die drei anderen waren Variationen mit veränderter Torsion und Flexiblität. Die zehn Probanden (alles Fahrer mit ähnlichen Körpermassen) wussten natürlich nicht, welches Modell sie an den Füssen hatten – optisch waren keinerlei Unterschiede auszumachen. Nach jeder Fahrt musste ein Fragebogen ausgefüllt werden. Die Auswertung der subjektiven Aussagen und die Überlagerung mit den wissenschaftlichen Messungen am Schweizerischen Schnee- und Lawinenforschungsinstitut ist der eigentliche Kern der Arbeit.

SF an Accolas Fersen Das Schweizer Fernsehen schleuste «Schweiz aktuell»-Moderator Oliver Bono als zusätzlichen Probanden ein und machte die «Einstein»-Story mit Paul Accola, dem prominentesten von Christoph Boners Testfahrern. Roli Eggspühler Der Beitrag kann auf www.sf.tv (Sendungen > Einstein > 18.2.2010) angeschaut werden.

Christoph Boner (rechts) im Gespräch mit SFModerator Oliver Bono. www.sf.tv

Vue d’ensemble

Programme 2009/10 Programm 2009/10

Impressum

19-21 mars 2010

Pentathlon (Grindelwald)

24-28 mars 2010

Semaine SAS (Zermatt)

Le SAS-Magazine paraît quatre fois l’an en 1200 exemplaires (REMP/WEMF). Il est l’organe de parution officiel du Ski-club académique suisse SAS. Rédacteur Redaktor Redaktør

Roli Eggspühler, Medienschaffender dipl. Architekt ETH SIA Rédaction Redaktion Redaksjon

Redaktion SAS-Magazin c/o a2plus Architektur Energie Media Würzenbachstrasse 17 6006 Luzern

Fon: 041 220 03 17 sasmagazin@sas-ski.ch

avec SAS Cup LA / Season Closing (Zermatt)

7-11 avril 2010

Italo-Suisse (Chamonix)

5 juin 2010

Jounée Centrale Sportive, Assemblée des Délégués (Bern)

Les événements en italique n’étaient pas encore fixés définitivement au délai de rédaction. Ces informations sont au status provisoire. Des passages surlignés en gras ont été modifiés ou ajoutés par rapport à la précédente édition. Kursiv markierte Veranstaltungen / Informationen waren bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe mit dem Status «provisorisch» versehen. Fett gedruckte Stellen haben sich gegenüber der letztmaligen Publikation verändert oder sind neu hinzugekommen. AT / Red

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Délai de rédaction Redaktionsschluss Redaksjonslutt

no 78 – printemps 2010

1er mai 2010

À Lenzerheide. Photopress


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