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Editorial

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Innenausbau

Innenausbau

Bauarbeiter für Großprojekt gesucht

IMELDA WEIDHAAS

Mit der Amtsübernahme der neuen Bundesregierung ist auch ein veränderter Fokus auf die Bauindustrie erkennbar. Von der Branche vehement gefordert, haben die Ampelkoalitionäre erstmals seit Jahrzehnten wieder ein eigenständiges Bundesbauministerium eingerichtet. Das von Klara Geywitz – einer Vertrauten von Bundeskanzler Olaf Scholz – geführte Ministerium hat sich u. a. zur Aufgabe gestellt, jährlich 400 000 neue Wohnungen zu schaffen, ein Viertel davon öffentlich gefördert. Ein ambitioniertes Ziel: Wurden doch zuletzt pro Jahr gerade einmal um die 300 000 neue Wohnungen gebaut.

Aber es geht der neuen Regierung nicht nur um die absolute Zahl neuer Wohnungen. Diese sollen auch möglichst klimaschonend und energiesparend gebaut werden. Ein nicht unwesentlicher Faktor bei der Umsetzung dieser Ziele wird sein, welche Kompetenzen das neue Bundesbauministerium erhält. Entscheidungen über die energiepolitische Förderung wurden bislang im Wirtschaftsministerium getroffen. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft sollten auch die Themen Stadt- und Regionalentwicklung, ländliche Räume und Raumordnung beim neuen Bauministerium angesiedelt und gebündelt werden. sprechende Kooperationsvereinbarung zwischen der Bauindustrie und dem Verteidigungsministerium wurde Anfang Dezember geschlossen. Darin ist eine enge Zusammenarbeit in der Vermittlung ausscheidender Soldatinnen und Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt vorgesehen. Denn jedes Jahr verlassen mehrere Tausend Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sowie freiwillig Wehrdienstleistende nach dem Ende ihrer Dienstzeit die Bundeswehr und werden mit Unterstützung des Berufsförderungsdienstes (BFD) entsprechend ihrer persönlichen und fachlichen Qualifikationen zielgerichtet wieder in den zivilen Arbeitsmarkt eingegliedert.

Bei allen Fragen nach der politischen Kompetenzverteilung könnte der Erfolg der geplanten Wohnungsbaupolitik an einer simplen Tatsache scheitern: Wer soll diese ganzen Wohnungen eigentlich bauen, nachdem die Bauindustrie derzeit schon unter Volllast arbeitet und ein Ende des Fachkräftemangels nicht in Sicht ist? Laut einer Umfrage des DIHK suchen über alle Gewerke hinweg 66 Prozent der Bauunternehmen geeignete Handwerker, finden sie aber nicht. Eine neue Personalquelle will der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie jetzt bei der Bundeswehr erschließen. Eine ent-

Ob diese Vereinbarung den Fachkräftemangel am Bau lindern wird, ist derzeit noch ungewiss. Sicher ist allerdings, dass die vierte Corona-Welle den Messekalender 2022 schon jetzt gehörig durcheinanderwirbelt. Die Domotex im Januar und die R+T im Februar sind die ersten Veranstaltungen, die abgesagt werden mussten. Die Dach+Holz wurde auf Juli verschoben. Aber auch ohne Domotex wollen wir in dieser Gesamtausgabe dem Thema Bodenbelag & Aufbau einen besonderen Schwerpunkt widmen.

Ich wünsche Ihnen wie immer eine spannende Lektüre und gleichzeitig friedliche und geruhsame Festtage. Auf ein Wiedersehen- und lesen im neuen Jahr!

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