WIRKLICH Schauspiel Leipzıg
2022/23
—————————————————————————————————————————
NUR
————————————————————————————————————————— W W W. S C H AU S P I E L - L E I P Z I G . D E
THEATER
VORWORTE ———> 2 DAS ENSEMBLE ———> 6 PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN ———> 24 SCHAUSPIELHAUS ———> 28 DISKOTHEK ———> 62 RESIDENZ ———> 84 FOYER 1 ———> 96 AUßER HAUS ———> 100 PARTIZIPATION ———> 104 CLUBFUSION ———> 108 INKLUSION ———> 114 Schauspielstudio ———> 110 Kooperationen ———> 111 Das Haus ———> 116 Preise ———> 120 Saalplan ———> 122 Abonnements ———> 123 Service ———> 125 Kontakte ———> 127 Impressum ———> 127
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Schauspiel Leipzig, wenn ich jetzt und hier mit großer Neugier auf den Spielplan der kommenden Saison blicke und als Kulturbürgermeisterin unserer Stadt dabei immer auch die ganze Kulturstadt Leipzig betrachte, fällt mein Fokus zuallererst auf die nicht unerhebliche Anzahl von künstlerischen Kooperationen mit ganz unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren. Schon Tradition hat dabei die Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus, zugrunde liegt dieses Mal einer der ungewöhnlichsten Gedicht-Zyklen der deutschen Literatur: „Kindertodtenlieder“ von Friedrich Rückert. Ein sehr spannendes Projekt im Rahmen des Mahler-Festivals 2023. Erwartungsvoll blicke ich auf die Zusammenarbeit mit dem Leipziger Theaterkollektiv Compania Sincara, dessen Arbeit von der Stadt Leipzig im Rahmen des frisch ins Leben gerufenen Pilotförderprogramms „Im Dreiklang für Leipzig“ gewürdigt wird. Die Stadt setzt ein Zeichen für Kooperationen zwischen Freier Szene und Stadttheater und in diesem Jahr insbesondere für das innovative Maskentheater der Compania Sincara. Als erstes Projekt im Rahmen der Dreiklang-Förde rung wird die Compania künstlerisch mit dem Schauspiel Leipzig und der Schaubühne Lindenfels kooperieren. Was ist geplant? Shakespeare, aber anders. Leipzig kann gespannt sein, wie die schrägen Vögel der Compania Sincara die Stadt 2022 / 23 in eine Insel Shakespeare’schen Spaßes verwandeln werden. Sehr interessiert schaue ich auch auf das neue Programm „KATAPULT — Performance Plattform Leipzig“, für welches die Residenz des Schauspiel Leipzig erneut zusammen mit LOFFT — DAS THEATER und Schaubühne Lindenfels Produktionsplätze für freie Projekte ausschreibt und sie im Festival-Charakter zur Aufführung bringen wird.
Liebe Besucherinnen und Besucher, „wirklich nur Theater“ — unter diesem Motto und in verschiedenen Gewichtungen wird die Beziehung von Wirklichkeit und Theater in der neuen Spielzeit am Schauspiel Leipzig befragt. Auch in unser aller Alltag haben sich mehr und mehr Ambivalenzen angesammelt. Realität und Fiktion und der aufklärerische Anspruch auf Wahrheit durchdringen unser Leben. Umso wichtiger ist es, Theater als einen Ort zu erleben, der sich diesem Wechselverhältnis zwischen Realität und Fiktion verschreibt. Das offensive Bekenntnis zu Phantasie und Traum kann befreiend wirken im verknäult verworrenen Diskurs unserer Gesellschaft. Probieren Sie es aus! Ich wünsche uns allen inspirierende Theatererlebnisse und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schauspiel Leipzig eine erfolgreiche neue Spielzeit.
Dr. Skadi Jennicke Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig Mai 2022
2
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr verehrtes Publikum, Theater befindet sich immer im Spannungsfeld zwischen der Realität und der Bühnenwelt. Zwischen einer Wirklichkeit, die immer neue, unerwartete oder unerbittliche Schwerpunkte setzt, und einer Bühnenwelt, die vielleicht genau diese Wirklichkeiten thematisiert — oder vielleicht völlig andere, oder ganz eigene Welten erschafft. Je fordernder und dynamischer die Wirklichkeit ist, desto mehr erreicht sie auf die eine oder andere Weise, sei es über Stoffe, über Diskurse oder Konzepte, die Bühne. Zuletzt im Winter 2021 / 22 hat sich die Wirklichkeit zum dritten Mal in kurzer Zeit so sehr durchgesetzt, dass es live kein Theater mehr gab für Monate. Das war eine komplett neue Erfahrung. Und dreimal aber durften wir die Erfahrung machen, dass nach diesen Schließungen Sie, unser Publikum, immer wieder zurückkamen — und wir sehr oft vor ausverkauftem Saal spielen konnten. Jeweils wieder Menschen an der Abendkasse zu erleben, die anstehen für ein Theaterticket — das hat was mit uns gemacht, die wir Theater machen, machen wollen. Und wenn in Zeiten der Pandemie die Wirklichkeit so sehr das Theater überlagert hat, dass dabei die Wirklichkeit gewonnen hat, ist es nun wirklich Zeit für Theater. „wirklich nur theater“. Aus diesen drei Worten besteht unser aktuelles Motto — und immer wieder neu und anders zusammengesetzt und in verschiedenen Gewichtungen, ergeben sie unser Motto immer wieder neu. Und ergeben sie Theater immer wieder anders. Ein spielerisches Motto für ein Programm, das die Be ziehung von Wirklichkeit und Theater befragt, das sich mit der Realität verbindet und das Spielerische in den Blick nimmt. Theater steht in vielen Bezügen: in Bezug zu unserer Gegenwart, in Bezug zu theatralen Werken und Ästhetiken aus verschiedensten Jahrhunderten sowie in Bezug zu künstlerischen Phantasien jenseits jeden Alltags und jeder Realität.
Unser Vorhaben für die vor uns liegende Saison: Theater als Kraft neu zu erleben, die sich in der Spielbreite zwischen drängenden Wirklichkeit(en) und der Freiheit eigener Welten bewegt, zwischen Realitäten und Kunstwelten. Es ist die Einladung auf das weite Spektrum der Möglichkeiten für Theater. Dieses Spektrum wird abgesteckt durch Produktionen wie etwa „LUNA LUNA“, „Romeo und Julia“, „zwei herren von real madrid“, „Fischer Fritz“ oder „Letzte Station Torgau“. In „LUNA LUNA“ entfaltet Maren Kames ein kleines Gesamtkunst werk, das auf den Spuren des Dadaismus und der Konkreten Poesie eine Reise bis ins Weltall und zurück unternimmt. Und das mit viel Phantasie — und mit viel Musik, weswegen „LUNA LUNA“ auch die Reihe unserer Chor-Projekte fortsetzt. Und schon lange hat kein Text mehr so nur vordergründig alltagsreal eine völlig bizarre Geschichte erzählt wie Leo Meiers „zwei herren von real madrid“. Zwei Texte, die sich Wirklichkeits-Zuschreibungen ziemlich konsequent, aber dafür auch ziemlich kunstvoll entziehen — und sehr selbstbewusst eigene Welten erschaffen. Auch in „Fischer Fritz“ setzt die Autorin Raphaela Bardutzky ganz auf die Möglichkeiten der spielerischen Mittel des Theaters und der Sprache — um damit eine Geschichte zu erzählen, die mitten in unsere Gegenwart führt. In „Letzte Station Torgau“ wiederum untersucht das Dokumentartheater Team Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger ein sehr reales Thema, dessen Langzeitfolgen immer noch präsent sind: das System der sogenannten Jugendwerkhöfe, das das Ministerium der Volksbildung der DDR installierte. In der Uraufführung von Uwe Johnsons „Jahrestage“ begibt sich Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler auf die Suche nach den weiten Bezügen dieses Werkes, das die Wechsel des 20. Jahrhunderts in sich verbindet. Ein Werk, das die Kraft der Phantasie ebenso thematisiert wie die Folgen deutscher Realitäten. Ein Nachspielen dieses Werkes ist kaum vorstellbar — aber mit den Mitteln des Theaters eigene Fragen zu stellen, an das Buch und seine Welten ebenso wie an das 20. Jahrhundert.
3
Die besondere Programmatik des Schauspiel Leipzig, die sich auch aus den Profilen der Diskothek und der Residenz ergibt, bildet die Basis für die Kooperation des Internationalen Stückemarktes des Berliner Theatertreffens 2022 und des Schauspiel Leipzig: Wenn dieses Heft in Druck ist, entscheidet sich beim Berliner Theatertreffen, welche der fünf internationalen Projekte, Autorinnen und Autoren dieses Stückemarkt-Jahrgangs dann in der Saison 2023 / 24 eine Produktion an einem dieser beiden Spielorte des Schauspiel Leipzig verwirklichen werden. Neu hinzukommen wird im Schauspielhaus ab Herbst 2022 ein eigener Ort für besondere Formate, von szenischen Projekten bis zu Lesungen: das Foyer 1, das ins Garderobenfoyer des Schauspielhauses einzieht und dem künstlerischen Nachwuchs des Hauses eine Bühne gibt. Über die Zeit der Corona-Monate konnten wir das Angebot der Audiodeskription vorbereiten und ausbauen, so dass wir nun in diesem Bereich für die vorliegende Saison ein Angebot an Stücken und Stoffen bereithalten können wie nie zuvor: Zehn Produktionen bieten wir mit live eingesprochenen Kommentaren für Blinde und Sehbeeinträchtigte an. Auch das Angebot an Stücken mit englischer Übertitelung umfasst nun mittlerweile sechs Inszenierungen. Wir werden sehen, welche Impulse und Aufgaben die Wirklichkeit uns im Verlauf dieser Saison geben wird, dem Theater und der Gesellschaft. Das große Spannungsfeld zwischen Träumen und Realitäten, das uns alle an vielen Punkten beschäftigt, zwischen einer Gegenwart und vielen Sehnsüchten, wird auch Gegenstand einer weiteren Gesprächsreihe unter der Leitung des Publizisten Jens Bisky sein. Die Termine zu diesen Gesprächen, wie auch die vielen Spieltermine, die in diesem Heft noch nicht verzeichnet sein konnten, werden wir nachreichen, wenn wir die Wirklichkeit der kommenden Monate besser überblicken können. Wie auch immer die Wirklichkeit sich entwickeln wird: Bleiben Sie uns weiterhin gewogen, wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Theater!
Shakespeares „Romeo und Julia“ ist selbst schon quasi eine Metapher für Theater geworden — eine über alle Realitäten weit hinausgehende Geschichte, die doch als eine der großen Liebesgeschichten aller Zeiten gilt. Shakespeare ist stark präsent in dieser Saison, und das noch zweimal in der Diskothek: Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer aus unserem Schauspielensemble entwickeln gemeinsam mit Hausregisseurin Claudia Bauer ein Projekt zu „Antonius und Kleopatra“. Und die Leipziger freie Gruppe Compania Sincara, die in der neuen Spielzeit mit dem Schauspiel Leipzig und der Schaubühne Lindenfels zusammenarbeitet, beschäftigt sich mit dem „Hamlet“ — und das tut sie auf Basis einer jahrhundertealten Theaterpraxis, die das Markenzeichen der Gruppe geworden ist: das Spiel mit Masken. Auch auf den anderen Bühnen entstehen diese Saison Kooperationen, die neue Verbindungen stiften oder bewährte fortsetzen. Wir freuen uns sehr, dass wieder eine Kooperation mit dem Gewandhaus ansteht: Im Rahmen des Mahler Festivals 2023 erkunden wir am Schauspielhaus dasjenige Werk Mahlers, das aus einem der ungewöhnlichsten Gedicht-Zyklen der deutschen Literatur entstanden ist, aus Friedrich Rückerts „Kindertotenliedern“. Und in Koproduktion zwischen dem Schauspielhaus Bochum und dem Schauspiel Leipzig wird Ihr Johan Simons eine Inszenierung erarbeiten, der zu den prägenden Personen der Theater-Gegenwart zählt und immer wieder das Theater mit seinen Erzählweisen und Ästhetiken neu erkundet. Und für die Neuauflage des sehr erfolgreichen Programms „KATAPULT — Performance Plattform Leipzig“ schreibt die Residenz des Schauspiel Leipzig zusammen mit LOFFT — DAS THEATER und Schaubühne Lindenfels in Enrico Lübbe dieser Spielzeit erneut sechs Produktionsplätze für freie Pro- Leipzig, April 2022 jekte aus, die in einem gebündelten Festival im Sommer 2023 zur Premiere kommen. Zuvor lotet auch das Programm der Residenz mit freien Performance-Gruppen ein weites Feld von Möglichkeiten der Wirklichkeitsaneignung aus: Ein breites Spektrum künstlerischer Positionen und Erfahrungen, die sich allzu eindeutigen Vorstellungen unserer Wirklichkeit produktiv entgegenstellen.
4
BETTINA SCHMIDT
LEONARD WILHELM / RONJA RATH
MICHAEL PEMPELFORTH
KATHARINA SCHMIDT
THOMAS BRAUNGARDT
JULIA BERKE DENIS GRAFE
TERESA SCHERGAUT ALINA-KATHARIN HEIPE
ROMAN KANONIK
TILO KRÜGEL
AMAL KELLER / PATRICK ISERMEYER
DENIS PETKOVIĆ
ELLEN NEUSER / LAURA STORZ
ANNE CATHRIN BUHTZ / MARKUS LERCH
WENZEL BANNEYER
PAULA VOGEL / ADRIAN DJOKIĆ / LEONARD MESCHTER
JULIA PREUß
ANNETT SAWALLISCH
SONJA ISEMER / PAULINA BITTNER
DIRK LANGE
YVES HINRICHS
JULIUS FORSTER
RONJA OEHLER / MATTHIS HEINRICH
ANDREAS KELLER
CHRISTOPH MÜLLER
PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN 2022 ⁄23 SCHAUSPIEL HAUS LUNA LUNA Maren Kames Premiere 30. 9. 22 ———> 30
ROMEO UND JULIA William Shakespeare Premiere 15. 10. 22 ———> 31
ARABELLA ODER DIE MÄRCHENBRAUT nach der TV-Serie von Václav Vorlíček und Miloš Macourek Premiere 4. 12. 22 ———> 33
EINE INSZENIERUNG VON JOHAN SIMONS Eine Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum Leipzig-Premiere 10. 3. 23 ———> 34
JAHRESTAGE
nach dem Roman von Uwe Johnson Ein Projekt von Anna-Sophie Mahler Premiere 18. 3. 23 ———> 35
MAUERN
She She Pop Leipzig-Premiere Frühjahr 2023 ———> 36
563
Eine Recherche zu Friedrich Rückerts und Gustav Mahlers „Kindertotenlieder“ Eine Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig Premiere 14. 5. 23 ———> 37
DIE SCHWERKRAFT DER VERHÄLTNISSE URAUFFÜHRUNG ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:
Marianne Fritz Gastspiel Burgtheater Wien
LIVE-AUDIODESKRIPTION ENGLISCHE ÜBERTITELUNG RUSSISCHE ÜBERTITELUNG GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHEN KINDERBETREUUNG
24
1. 4. 23 ———> 38
DAS KALTE HERZ Wilhelm Hauff Wiederaufnahme ———> 39
DAS SCHLOSS nach Texten von Franz Kafka Wiederaufnahme ———> 42
DER BESUCH DER ALTEN DAME Friedrich Dürrenmatt Wiederaufnahme ———> 43
MEDEA
Euripides Wiederaufnahme ———> 49
DIE RÄTTIN
MEIN FREUND HARVEY
FRÜHLINGS ERWACHEN
MEISTER UND MARGARITA
LA BOHÈME
SCHÄFCHEN IM TROCKENEN
nach dem Roman von Günter Grass Wiederaufnahme ———> 44
Frank Wedekind Mit Mitgliedern des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ & des Ensembles Wiederaufnahme ———> 46
TRÄUME // LEIPZIG
Ein Musiktheaterprojekt von Anna-Sophie Mahler und Anne Jelena Schulte Wiederaufnahme ———> 47
LAZARUS
David Bowie & Enda Walsh nach dem Roman „The Man Who Fell to Earth“ von Walter Tevis Wiederaufnahme ———> 48
Mary Chase Wiederaufnahme ———> 50
nach dem Roman von Michail Bulgakow Wiederaufnahme ———> 53
nach dem Roman von Anke Stelling Wiederaufnahme ———> 54
TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN nach Nikolai Gogol Wiederaufnahme ———> 56
UNDINE
Ein Musiktheaterprojekt von Anna-Sophie Mahler Wiederaufnahme ———> 57
CLUBFUSION Festival der Theaterspielclubs von Schauspiel Leipzig, TdJW und Junger Oper Leipzig 23. 6. – 4. 7. 23 ———> 108
VENDETTA VENDETTA (A BUNCH OF OPFERSONGS)
Thomas Köck Wiederaufnahme ———> 60
25
Die Termine der Wiederaufnahmen werden fortlaufend auf unserer Website aktualisiert.
DISKOTHEK FISCHER FRITZ SPRECHTHEATER
Raphaela Bardutzky Leipzig-Premiere 27. 10. 22 ———> 65
ANOUK & ADOFA (Arbeitstitel) Marco Damghani Premiere 26. 11. 22 ———> 66
COMPANIA SINCARA SPIELT HAMLET frei nach William Shakespeare In Koproduktion mit Schauspiel Leipzig und Schaubühne Lindenfels im Rahmen der Dreiklang-Förderung der Stadt Leipzig Premiere 9. 12. 22 ———> 67
ZWEI HERREN VON REAL MADRID Leo Meier Premiere Januar 2023 ———> 68
LETZTE STATION TORGAU
(Arbeitstitel) Ein Dokumentartheaterprojekt von Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger Premiere 4. 3. 23 ———> 69
ANTONIUS UND KLEOPATRA EINE SHAKESPEARE-INSTALLATION IM KOLONIALSTIL
(Arbeitstitel) Ein Projekt von Claudia Bauer, Patrick Isermeyer und Teresa Schergaut Premiere April 2023 ———> 70
BEACH HOUSE Dorian Brunz Wiederaufnahme ———> 74
DIE KUNST DER WUNDE Katja Brunner Wiederaufnahme ———> 75
DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Wolfram Lotz Studioinszenierung Wiederaufnahme ———> 76
EIN WAHNSINN WAS MENSCHEN EINANDER Kristin Höller Wiederaufnahme ———> 77
FÜR MEINEN BRUDER E. L. Karhu Wiederaufnahme ———> 78
VATER
Florian Zeller Wiederaufnahme ———> 80
VÖLLIG AUSGEBUCHT Becky Mode Wiederaufnahme ———> 81
WHITE PASSING Sarah Kilter Wiederaufnahme ———> 82
26
R E SIDENZ ERNA ÓMARSDÓTTIR / HALLA ÓLAFSDÓTTIR THE JULIET DUET
Premiere
28. 9. 22 ———> 88
KIM NOBLE LULLABY FOR SCAVENGERS
Leipzig-Premiere
12. 10. 22 ———> 88
ISABEL LEWIS TOTAL ROMANCE, PARTIAL REPAIR
Premiere Dezember 2022 ———> 90
FRANS POELSTRA / OLEG SOULIMENKO THE FEELING OF HOME
Premiere Frühjahr 2023 ———> 92
JULIAN HETZEL
AUẞER H AUS
SPAFRICA — DIE QUELLE
Leipzig-Premiere April 2023 ———> 93
ANNA TILL / SITUATION PRODUCTIONS KREISEN
„KUNST“
KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG Yasmina Reza Eine Kooperation mit der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, dem Théâtre National du Luxembourg und dem Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean Wiederaufnahme ———> 103
Premiere Juni 2023 ———> 94
KATAPULT PERFORMANCE PLATTFORM LEIPZIG
Eine Kooperation mit LOFFT — DAS THEATER und Schaubühne Lindenfels Juni 2023 ———> 95
27
Die Termine der Wiederaufnahmen werden fortlaufend auf unserer Website aktualisiert.
SCH SPIELH
HAU HAUS
LUNA LUNA MAREN KAMES URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
ENRICO LÜBBE
MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATRIN NOTTRODT KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SALOME SCHNEEBELI DRAMATURGIE PREMIERE
.............................
TORSTEN BUß
30. 9.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B
Das Leben wird nicht einfacher, wenn im Schrank dein Sheitan lauert. Dein Sheitan, der dich immer wieder mit Ratschlägen befällt und dir vorzählt, wo und bei wem du wieder zu nachsichtig warst und zu hoffnungsvoll. Und die Mutter kommt auch gern mit Ratschlägen durch die Tür — natürlich ohne anzuklopfen. Mutters Themen: na ja, sind auch ungefähr die vom Sheitan. So lebt M. Aber M. lebt nicht nur mit dem Sheitan und der Mutter, sondern auch mit Alphaville, Bon Iver, Portishead und Shakespears Sister. M. lebt mit deren Songs, lebt in ihnen, denkt in ihnen, spricht in ihnen. Und natürlich fragt M. sich ab und zu, ob der Sheitan und die Mutter nicht auch recht haben. Zumindest damit, dass M. mal wieder rausmüsste in die Welt. Und so tritt sie eine Reise an, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat: auf ferne Planeten und wieder zurück, bis hin zum Mond-satten Finale mit Annie Lennox. Eine große Reise zu sich selber, auf der M. die letzten Monate und ihre verflossene Beziehung hinter sich lässt, auf der sie Asteroiden trifft und eine Sternschnuppe, Herrn Koschny von der ESA und einen älteren Herrn mit Ziege. Mit dabei als ihre Begleitung: der Sheitan und die Mutter — und über alle Brüche und Risse hinweg führt sie der Sound track ihres Lebens.
„LUNA LUNA“ von Maren Kames erschien 2019 als ein Gesamtkunstwerk zwischen zwei Buchdeckeln. Ein Lang-Gedicht, das eine ausufernde Welt eröffnet: Ein Textkunstwerk voller Anspielungen und Sprachspiele, das durch die Galaxien des Pop, der Konkreten Poesie und des Dada durchschießt und irgendwo in einem Wurmloch zwischen den Zeiten, zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, zur Landung ansetzt. „LUNA LUNA“ war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 im Bereich Belletristik nominiert und erlebt nun am Schauspiel Leipzig die szenische Uraufführung. Maren Kames lebt in Berlin als Autorin und Übersetzerin, u. a. für das Werk von Sivan Ben Yishai. Kames’ Debüt „Halb Taube Halb Pfau“ erschien 2016; das Hörspiel daraus wurde von der Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats ausgezeichnet. 2020 erhielt Maren Kames den Literaturpreis Text & Sprache des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. Die Uraufführung inszeniert Enrico Lübbe, der Inten dant des Schauspiel Leipzig. Die musikalische Leitung hat Daniel Barke, u. a. künstlerischer Leiter der Leipziger Vokal Gruppe VOXID, der mit einem Chor die musikalischen Welten von „LUNA LUNA“ umsetzt. Josa Marx, ausgezeichnet mit dem Oper! Award 2020 für das beste Kostümbild des Jahres und seit „Das Tierreich“ von Nolte Decar 2013 mehrfacher Gast am Haus, entwirft die Kostüme. Die Tänzerin und Choreographin Salome Schneebeli schuf eigene Projekte sowie zahlreiche Choreographien für Theater und Festivals in Europa und weltweit; nach „Lazarus“ arbeitet sie nun bei „LUNA LUNA“ wieder am Haus. Das Bühnenbild gestaltet, erstmals am Schauspiel Leipzig, Katrin Nottrodt. Ihre Arbeiten waren u. a. am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen und am Nationaltheater Oslo zu sehen und entstehen u. a. in regelmäßiger Zusammenarbeit mit Sigrid Strøm Reibo und Nicolas Stemann.
30
aber zwischen schlaf und wachsein liegt der schwachsinn und lacht
ROMEO UND JULIA Alles gründet auf einem Streit zwischen zwei Familien, der sich so verfestigt hat, dass der Grund schon kein Thema mehr ist. Dem zum Hohn werden die einzigen Kinder der Familien ein Liebespaar. Romeo und Julia treffen sich auf einem Fest und verlieben sich auf den ersten Blick. Der Streit der Eltern hindert sie nicht an ihrem Entschluss, zusammen zu sein: Sie heiraten heimlich. Dies könnte ein Anlass zur Aussöhnung beider Lager sein. Doch ihr Versprechen aneinander wird weiter auf die Probe gestellt: Julia soll einen anderen Mann heiraten, Romeo wird in einen Kampf mit ihrem Cousin gedrängt und zu dessen Mörder. Es folgt Verbannung. Äußerst schwierige Bedingungen. Doch nichts davon bringt die Liebenden davon ab, zusammen sein zu wollen. Sogar die letzte Grenze, die radikalste, weil unumkehrbare Entscheidung, wählen beide, um für immer vereint zu sein. Nicht erst heute erscheint die Hartnäckigkeit des jungen Paares, unter allen Umständen zusammen sein zu wollen, extrem. Zu allen Zeiten ließen sich Einwände geltend machen: dass ein einziges Treffen eine wackelige Grundlage für eine lebenslange Bindung ist. Oder dass Missbilligung durch die Gesellschaft einem nie endenden Stresstest gleichkommt. Beides gilt nach wie vor. Doch gerade Letzteres ist für unsere westlich liberale Gesellschaft selten geworden. Heiratsregeln sind abgeschafft. Beziehungen gründen in der Regel auf gegenseitiger Anziehung, nicht auf Strategie.
WILLIAM SHAKESPEARE DEUTSCH VON SVEN-ERIC BECHTOLF & WOLFGANG WIENS REGIE
.........................................
PIA RICHTER
ICH LIEß MICH SELBER STEHN — NUR FRAGT SICH, WO
Die Freiheit zur Partnerwahl war nie größer. Und sie ist selbst zur Hürde geworden. Oder zumindest ihre Ausprägungen. Denn der schnelle, oft digitale Match ist auch unverbindlich und ebenso abrupt wieder vorbei. Das große Angebot schafft Vergleichsmöglichkeiten. Also wird das Gegenüber genau unter die Lupe genommen, als Objekt, statt in seiner Einzigartigkeit zu verzaubern. Gerade in der Vergleichbarkeit wird ein Mensch austauschbar. Diese Art von Liebe ist also relativ. Sie bildet in dieser Form den diametralen Gegensatz zu derjenigen von Romeo und Julia. Sie setzen die Liebe zueinander absolut. Nichts hat daneben Platz. In einer Zeit, in der die romantische Liebe zwar noch als Sehnsuchtsort die Kinokassen füllt, im sogenannten e chten Leben oft mit Zynismus quittiert wird; was begeistert also nach wie vor an Shakespeares berühmtestem Liebespaar? Sind Romeo und Julia in ihrer radikalen Selbstaufgabe heute der progressive Gegenentwurf?
BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JULIA NUSSBAUMER DRAMATURGIE PREMIERE
............................
MARLEEN ILG
15. 10.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
Für das Schauspiel Leipzig befragt Regisseurin Pia Richter diesen Klassiker neu. Nach „Ein Berg, viele“ und „Hotel Pink Lulu“ ist es ihre dritte Arbeit am Haus. Richter studierte Theater- und Literaturwissenschaft an der LMU München, bevor sie 2011 in den Studiengang Regie der Otto Falckenberg Schule wechselte. Ihre Inszenierungen führten sie unter anderem an das Theater Regensburg, das Landestheater Schwaben, das Landestheater Tübingen und das Theater Koblenz.
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
31
Arabella oder Die Märchenbraut NACH DER TV-SERIE VON VÁCLAV VORLÍ ČEK UND MILOŠ MACOUREK
ARABELLA ODER DIE MÄRCHENBRAUT Im Märchenreich geht alles seinen gewohnten Gang — Rotkäppchen wird vom Wolf gefressen, der Jäger ist zur Stelle, der Frosch wird zum Prinzen, immer und immer wieder. Bis eines Tages der Märchenerzähler Karl Mayer eine neue Figur erfindet, den Zauberer Rumburak. Er kann sich frei zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Märchen bewegen und schmiedet einen perfiden Plan: Getarnt als Mayer erzählt er den Menschen die alten Geschichten in verdrehter, neuer Version. Durch mediale Macht in der Menschenwelt verändert er so die Verhältnisse im Märchenreich, wo er nach und nach an Einfluss gewinnt.
NACH DER TV-SERIE VON VÁCLAV VORLÍČEK UND MILOŠ MACOUREK FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME MUSIK
....................................
........................................
STEPHAN BEER
DRAMATURGIE
1979 schuf Václav Vorlícek, der Regisseur des legendären Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, gemeinsam mit dem Drehbuchautor Miloš Macourek die Fernsehserie „Arabella“. Sowohl im ost- als auch im westdeutschen Fern sehen lief die Serie, im Westen unter dem Titel „Die Märchenbraut“, mit großem Erfolg und begeistert seither immer wieder von Neuem.
GEORG BURGER KRISTINA BÖCHER JAN-S. BEYER &
JÖRG WOCKENFUß CHOREOGRAPHIE
Mehr und mehr öffnen sich die Grenzen zwischen Märchenwelt und Wirklichkeit — und lassen so vorher unmögliche Begegnungen zu. Allen voran zwischen Arabella, der Prinzessin aus dem Märchenreich, und Mayers Sohn Peter. Fasziniert voneinander, tun sie sich zusammen, um Rumburak das Handwerk zu legen. Im Hin und Her zwischen beiden Welten entsteht ein Verwirrspiel, in dem Menschen zu Hunden, Zauberer zu Märchenonkeln und Bewohner unterschiedlicher Welten zu Freunden werden.
........................
SIBYLLE UTTIKAL
............................
GEORG MELLERT
Stephan Beer und Georg Burger haben am Schauspiel Leipzig bereits zahlreiche Familienstücke auf die Bühne gebracht. Mit „Arabella“ entdecken sie eine Geschichte neu, die von der Zusammengehörigkeit scheinbar getrennter Welten und von der Kraft des Erzählens handelt.
MIT: JULIA BERKE, PAULINA BITTNER, ADRIAN D JOKIĆ, SONJA ISEMER, PATRICK ISERMEYER, HARTMUT N EUBER, MICHAEL PEMPELFORTH, RONJA RATH, PAULA VOGEL, LEONARD WILHELM PREMIERE
4. 12.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE D ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHEN
33
WARUM KANN NICHT ALLES SO SEIN WIE IMMER? DIE LETZTEN ZWEIHUNDERT JAHRE LIEF DOCH ALLES WUNDERBAR.
EINE INSZENIERUNG VON JOHAN SIMONS KOPRODUKTION MIT DEM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHAN SIMONS DRAMATURGIE
In dieser Spielzeit freuen wir uns auf einen Regisseur, der mit seinen Inszenierungen schon viele Jahre die Ästhetik des zeitgenössischen Theaters mitprägt. Johan Simons steht künstlerisch wie institutionell für ein innovatives Theater, das sich durch immer neue Erzählformen auszeichnet. Seine Produktion „Penthesilea“ vom Schauspielhaus Bochum war mit großem Erfolg als Gastspiel in Leipzig zu sehen. In einer Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum wird Simons eine neue Arbeit am Schauspiel Leipzig inszenieren. Im Zuge dessen geht auch die Zusammenarbeit mit Sandra Hüller weiter, die mit FARN. collective bereits „The Shape of Trouble to Come. Ein posthumanes Ritual (UA)“ für die Große Bühne erarbeitete. Mit Simons verbindet sie bereits eine langjährige Arbeitspartnerschaft. Der Titel des geplanten Stücks steht bei Redaktions schluss noch nicht fest.
............................
ANGELA OBST &
MARLEEN ILG LEIPZIG-PREMIERE
10. 3.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE A
Johan Simons, 1946 geboren und aufgewachsen im niederländischen Heerjansdam, absolvierte zunächst eine Tänzerausbildung und ein Schauspielstudium, bevor er 1976 Direktor, Regisseur und Schauspieler der „Haagsche Comedie“ wurde. 1985 gründete er die Theatergroep Hollandia, mit der er natio nal und international große Erfolge feierte und die er, später unter dem Namen ZT/Hollandia, 20 Jahre leitete. Anschließend wurde er Intendant des NTGent in Belgien. Seit 2000 arbeitet Simons als Regisseur an deutschsprachigen Theatern, u. a. am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg und am Wiener Burgtheater. Von 2010 bis 2015 leitete er als Intendant die Münchner Kammerspiele, die 2013 von Theater heute zum Theater des Jahres gekürt wurden. Von 2015 bis 2017 war Simons Intendant der Ruhrtriennale. Seit der Spielzeit 2018 / 19 ist Johan Simons Intendant des Schauspielhaus Bochum. Er wurde mit dem Berliner Theaterpreis geehrt, erhielt den Theaterpreis Der Faust in der Kategorie Regie Schauspiel, zweimal den Nestroy sowie bislang sieben Einladungen zum Berliner Theatertreffen, zuletzt 2020 für „Hamlet“ mit Sandra Hüller in der Titelrolle.
34
JAHRESTAGE Anhand der Lektüre von Uwe Johnsons „Jahrestage“ macht sich Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler auf zu einer Recherche in das 20. Jahrhundert. Die Regisseurin und ihr Team begeben sich auf eine detektivische Reise zum Autor und seinem Jahrhundertroman. Was ist die Geschichte, die hinter der Geschichte lauert? Geschichte(n) über ein zerrissenes Jahrhundert und eine durch Krieg und die Zeit zerrissene Familie, deren Zentrum geheimnisvoll und verschlossen bleibt irgendwo zwischen Mecklenburg und New York City. Jeden Morgen schlägt Gesine Cresspahl vor der Subway ihre Zeitung auf. Täglich, über ein Jahr hinweg schreibt sie einen Eintrag in ihr Buch, beginnend mit einem Zitat der New York Times, die ihr Tag für Tag sachlich aus aller Welt, von Kriegen und globalen Verwerfungen berichtet. Über die gedämpften Schreie einer unruhigen Gegenwart steigt die Erzählerin hinab in die Stille der Erinnerung. Erinnerungen an stürmische Jahrestage, die Parallelen zu den gegenwärtigen aufweisen und doch verschieden sind. Die Erinnerungen verselbstständigen sich, eine Gestalt tritt auf und zieht wieder ab, wechselt hinüber in eine andere Zeit auf der anderen Seite des Ozeans.
NACH DEM ROMAN VON UWE JOHNSON EIN PROJEKT VON ANNA-SOPHIE MAHLER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANNA-SOPHIE MAHLER TEXT- & KONZEPTMITARBEIT . . . . . . . . . . . FALK RÖßLER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATRIN CONNAN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENJAMIN GROßE PREMIERE
18. 3.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
Erinnerungen gelangen zu neuer Gegenwart durch die drängenden Fragen der Tochter und einer neuen Generation, umgeben vom Lärm der Metropole New York im Epochenjahr 1967 / 1968, inmitten von Vietnamkrieg und Studentenprotesten. Es entblättert sich ein weltläufiges Panorama deutsch-deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts, eine Reise in die wechselvolle New Yorker Gegenwart des Jahres 1968, zugleich die Geschichte einer Familie. Geschichten vom Leben in Mecklenburg in der Weimarer Republik, während des Nationalsozialismus, in der Sowjetischen Besatzungszone und in den ersten Jahren der DDR klingen an und verstummen wieder. Wie stark hallen jedoch diese jüngst abgeschlossenen Kapitel in unserer Gegenwart nach? Wie bewältigt, sortiert und erzählt man einen Stoff von einem vermeintlich sicheren Standpunkt aus, diese kompliziert verwobene Familiengeschichte voller Risse und Versenkungen angesichts einer damals wie heute unsicheren Zukunft? Das Gefühl der Fragmentierung von Welt, der Überforderung sowie der Ausstreichung der Möglichkeit von Illusion und Utopie steigen auf. Bieten die immer wieder erlebten Umwälzungen noch die Chance, an Stabilität zu glauben? Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seither gilt ihr künstlerisches Interesse experimentellen, besonders auch dokumentarischen Formen im Musiktheater. Als Schauspiel- und Opernregisseurin ist sie u. a. am Theater Bremen, an den Münchner Kammerspielen oder der Deutschen Oper Berlin tätig. Seit 2006 arbeitet sie auch mit ihrer freien Gruppe CapriConnection im Bereich des dokumentarischen Theaters. Am Schauspiel Leipzig inszenierte sie „Eriopis — Medeas überlebende Tochter erzählt alles“, „La Bohème. Träume // Leipzig“ und „Undine“.
ENDLICH SIND WIR ANGEKOMMEN, WO MEINE ERINNERUNG BESCHEID WEIß 35
MAUERN SHE SHE POP Das Performance-Kollektiv She She Pop zusammen mit Gästen, die zum Teil im sozialistischen Osten und zum anderen Teil im kapitalistischen Westen sozialisiert sind, begibt sich gemeinsam auf Zeitreisen zwischen Momenten der Vergangenheit und möglichen Zukünften. Die Reise führt entlang von Mauern, die die Wahrnehmung und emotionale Prägung der gemeinsamen Realität durchziehen: eingerissene Mauern, Mauern, die heute weiterbestehen, die nur scheinbar überwunden wurden, und ganz neu errichtete Mauern. Von einem Trümmerberg an dokumentarischem Material und mithilfe zukunftsbeschwörender Kulturtechniken wird die Bühne zur Zeitkapsel, in der die Frauen in akute historische Momente reisen und über andere Gegenwarten und Zukünfte spekulieren. Für das Projekt „Mauern“ beschäftigen sich She She Pop mit der feministischen Science-Fiction-Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Romane, die Marge Piercy, Octavia Butler oder Ursula K. Le Guin in den 1970er Jahren geschrieben haben, führen ganz spezielle Verbindungen zwischen dem Vergangenen, dem Gegenwärtigen und dem Zukünftigen vor. Sie zeigen Frauen, die politisch sehr stark auf ihre Zeit bezogen sind und sie gleichzeitig in die eine oder andere Richtung transzendieren. Sie nutzen gegenwärtiges politisches Wissen und Empfinden, um von diesem konkreten Gegenwartspunkt aus in andere Zeiten zu blicken. Das Kollektiv sucht in Dokumenten und Erinnerungen der Vergangenheit nach verlorenen Zukunftsmodellen, nach Utopien, die noch geborgen werden können, die noch zu retten sind. Es gilt, einen kunstvollen Ausweg zu schaffen aus der allgegenwärtigen Gegenwart und ihren kaputten Träumen.
LEIPZIG-PREMIERE
FRÜHJAHR 2023
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B SHE SHE POP SIND: SEBASTIAN BARK, JOHANNA FREIBURG, LISA LUCASSEN, MIEKE MATZKE, ILIA PAPATHEODOROU, BERIT STUMPF UND ELKE WEBER EINE PRODUKTION VON SHE SHE POP IN KOPRODUKTION MIT SCHAUSPIEL LEIPZIG, HAU HEBBEL AM UFER BERLIN, KAMPNAGEL HAMBURG, KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM, FFT DÜSSELDORF, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN. GEFÖRDERT DURCH DIE BERLINER SENATSVERWALTUNG FÜR KULTUR UND EUROPA.
She She Pop sind ein Performance-Kollektiv, dessen Mitglieder in der Mehrzahl Frauen sind. Das Einbeziehen der eigenen Bio graphie in die Stücke ist stets Methode, nicht Zweck der Arbeit. Daraus entsteht eine Theaterform, die dem Experiment verpflichtet ist. Die Bühne ist immer ein Ort der akuten Öffentlichkeit. Hier werden Entscheidungen getroffen, Gesprächsweisen und Gesellschaftssysteme ausprobiert, Sprech-Gesten und soziale Rituale einstudiert oder verworfen. Die Gruppe sieht ihre Aufgabe in der Suche nach den gesellschaftlichen Grenzen der Kommunikation — und in deren gezielter und kunstvoller Überschreitung im Schutzraum des Theaters. Das Schauspiel Leipzig ist regelmäßiger Koproduk tionspartner von She She Pop. „ORATORIUM. Kollektive Andacht zu einem wohlgehüteten Geheimnis“ erhielt eine Ein ladung zum Berliner Theatertreffen 2019. www.sheshepop.de
36
563 EINE RECHERCHE ZU FRIEDRICH RÜCKERTS UND GUSTAV MAHLERS „KINDERTOTENLIEDER“ Friedrich Rückert verarbeitete den Scharlach-Tod seiner Kinder 1834 in einer Weise, die in der Literatur-Geschichte ohne Beispiel ist: Er hinterließ eine Serie von 563 Gedichten, in denen er täglich immer wieder neu den Tod der Kinder beklagte — und zu bewältigen versuchte. Fünf dieser sogenannten „Kindertotenlieder“ vertonte Gustav Mahler in den Jahren 1901 und 1904 — und nahm sich damit eines Themas an, das bis heute ein großes gesellschaftliches Tabu darstellt. Später, nachdem Mahler 1907 selbst den Tod seiner Tochter Anna-Maria beklagen musste, warf seine Frau Alma ihrem Mann diese Kompositionen vor: „Ich kann es wohl begreifen, dass man so furchtbare Texte komponiert, wenn man keine Kinder hat, oder wenn man Kinder verloren hat. Ich kann es aber nicht verstehen, dass man den Tod von Kindern besingen kann, wenn man sie eine halbe Stunde vorher, heiter und gesund, geherzt und geküsst hat!“
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . PHILIP FRISCHKORN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUß PREMIERE
14. 5.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE A IM RAHMEN DES MAHLER FESTIVALS LEIPZIG 2023 EINE KOOPERATION MIT DEM GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
Rückert und Mahler schufen in ihren „Kindertotenliedern“ beide auf ihre Weise so emotional berührende wie formal-ästhetisch hoch verdichtete Werke. Sei es als Versuch einer Bewältigung und Verarbeitung durch Kunst, sei es als Kunstlied. Dem Wirken dieser Lieder, ihren Geheimnissen, ihren Bezügen zur Gesellschaft damals und heute will sich dieser Abend widmen. In der Begegnung mit Expertinnen und Experten aus Forschung, Medizin, Musikwissenschaft und Musik-Praxis. Enrico Lübbe ist seit 2013 Intendant des Schauspiel Leipzig und verknüpfte hier in seinen Arbeiten wiederholt Schauspiel und Musik, etwa bei „Die Maßnahme / Die Perser“ (Brecht & Eisler / Aischylos) sowie bei „Winterreise / Winterreise“ nach Wilhelm Müller & Franz Schubert sowie Elfriede Jelinek. Neben seinen Inszenierungen im Schauspielbereich entstanden auch immer wieder Arbeiten im Musiktheater, zuletzt Strauss’ „Elektra“ an der Oper Bonn sowie Wagners „Tristan und Isolde“ an der Oper Leipzig. Die musikalische Leitung und Konzeption von „563“ übernimmt der Leipziger Musiker Philip Frischkorn, der am Schauspiel Leipzig bereits an der musikalisch-chorischen Um setzung von „Winterreise / Winterreise“ mitwirkte; zuletzt entwickelte er die musikalische Gestaltung für Enrico Lübbes Inszenierung von „Das kalte Herz“.
OFT DENK’ ICH, SIE SIND NUR AUSGEGANGEN 37
DIE SCHWERKRAFT DER VERHÄLTNISSE SPI E L GA ST G BU R R E TH E ATN E I W
Eine dumpfe schwere Dunstglocke liegt über der Stadt Donau blau und würgt ihren Bewohnern den Atem ab. Nachdem Berta Schrei lange Zeit im Krankenzimmer einer Anstalt lag, wird sie von ihrem Mann Wilhelm zu ihrem 40. Geburtstag endlich besucht. Wilhelm, ein Frontheimkehrer, Chauffeur und Geh-her-da, ein „lächelnder Repräsentant seiner Nation“, ist mittlerweile mit Bertas „allzu bedächtig und umständig das Ei leer löffelnden“ Freundin Wilhelmine liiert. Während ihrer Ehe versuchte Berta, die scheue Grüblerin, vergebens, sich und ihre beiden Kinder vor dem Zugriff ihrer Umwelt zu retten. Bevor eine Tragödie ihren Lauf nahm, die ihr die Sprache raubte, pflegte sie ihren Kindern zu sagen: „Ein Mann, ein Wort, und du bist verloren.“ In ihrem Roman setzt Marianne Fritz der kleinbürgerlichen Starre der Nachkriegszeit eine vielstimmige Literatur der Träume, Wünsche und Erinnerungen entgegen, deren Protagonistin Berta „irgendwie alles verkehrt“ und doch als autonome Heldin der Schwerkraft der Verhältnisse entflieht.
DAS LEBEN, EIN BÖSER TRAUM, IST HERAUS - GESCHWITZT. NICHT WAHR, LIEBE BERTA? DAS LEBEN IST DOCH EIN BÖSER TRAUM? Die österreichische Autorin Marianne Fritz (1948–2007) hat sich während ihres Lebens kompromisslos der Öffentlichkeit entzogen. Ihr Hauptwerk war das mehrere tausend Seiten umfassende, poetisch dichte Prosaprojekt „Die Festung“, das die ganze Geschichte Österreichs zum Thema hat. 1978 erschien ihr preisgekrönter und heute zu Unrecht vergessener Debütroman „Die Schwerkraft der Verhältnisse“.
MARIANNE FRITZ REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME
....................................
MUSIK
........................................
VIDEO
.........................................
DRAMATURGIE
............................
BASTIAN KRAFT PETER BAUR INGA TIMM NILS STRUNK JONAS LINK ANDREAS KARLAGANIS
MIT: STEFANIE DVORAK, KATHARINA LORENZ, MARKUS MEYER, BARBARA PETRITSCH, NILS STRUNK GASTSPIEL
1. 4.
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE A
38
Intendant Enrico Lübbe bringt „Das kalte Herz“ als Inszenierung für alle ab 10 Jahren auf die Bühne, im Team mit dem Bühnenbildner Etienne Pluss, der Kostümbildnerin Bianca Deigner und dem Leipziger Jazz-Musiker Philip Frischkorn, der die musikalische Gestaltung der Inszenierung entwickelt.
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIP FRISCHKORN DRAMATURGIE
.............................
TORSTEN BUẞ
„Die Inszenierung besticht durch starke, stimmungsreiche Bilder und auch durch klug gesetzte musikalische Effekte.“
MIT: WENZEL BANNEYER, DENIS GRAFE, MERLE HILLMER / ANAYA HUBACH, TILO KRÜGEL, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ
MDR
„Stehende Ovationen für Enrico Lübbes Inszenierung ‚Das kalte Herz‘ im Schauspiel Leipzig“
WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE C
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
39
E
Der Schwarzwald in Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“ ist ein sagenhafter Zauberwald. Gleichzeitig ist der Wald ein Handels platz, an dem Holz zu Kohle und Glas und zu Geld und Erfolg verwandelt wird: Eine Fabrik der Träume vom schnellen Auf stieg. Gehandelt wird alles, was das Herz begehrt — Glück, Gier und ganze Lebenswege. Hauffs „Das kalte Herz“, erschienen 1827, entfaltet diese Erzählung in faszinierend dunkel leuchtender Sprache und in großen Bildern. Ein sehr erwachsenes Märchen über den schönen Schein und ein Herz aus Stein.
M
ETIENNE PLUSS
JETZT HAB ICH’S, WIE ICH’S WOLLTE.
BIANCA DEIGNER
-
....................................
H
KOSTÜME
ENRICO LÜBBE
A
.......................................
ER
.........................................
BÜHNE
FN
REGIE
D
FÜR ALLE AB 10 JAHREN
U
WILHELM HAUFF
IE
Doch Peters Wunsch, immer genauso viel Geld zu haben wie der erfolgreiche Ezechiel, erweist sich als Fehlspekulation: Peter nimmt Ezechiel beim Würfeln das Geld ab. So lange, bis keiner von beiden mehr einen Taler in der Tasche hat. Peter will seine Wut am Glasmännlein auslassen, das ihm seine Wünsche nicht erfüllt. Aber wo das Glasmännlein ist, da wartet auch der Holländer-Michel in der Nähe, als ein skrupelloser Wunsch-Erfüller für alle, die die große Gier umtreibt. Lebendiges Herz gegen unbegrenzten Kredit, lautet Holländer-Michels Geschäftsmodell. Peter willigt ein und trägt ab da Stein statt Herz. Sein Aufstieg beginnt. Bis er realisiert: Fast niemand um ihn herum hat überhaupt noch ein Herz. Aber einen Wunsch hat Peter beim Glasmännlein zuletzt immer noch frei …
A
Peter, wie schon sein Vater und dessen Vater Kohlenbrenner im Schwarzwald, erträgt es nicht länger, dass alle anderen um ihn herum „so unmenschlich reich sind“, während er bleibt, was er ist. Seine Überlegungen, wie sich das ändern könnte, nehmen eine ungeahnte Wendung: Er erfährt, dass er als Sonntagskind das Glasmännlein aufsuchen darf, das tief im Schwarzwald lebt. Bei ihm hat er drei Wünsche frei. Wie einfach ist das!
W
DAS KALTE HERZ
40
Das kalte Herz WILHELM HAUFF
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
DAS SCHLOSS
„In welches Dorf habe ich mich verirrt? Ist denn hier ein Schloss?“ — bei der Ankunft K.s im Wirtshaus eines nächtlich verschneiten Ortes scheint alles unbestimmt, fragwürdig, unheimlich. Er sei Landvermesser, behauptet K., und vom Schlossgrafen auf diese Stellung berufen — und bringt sich so in eine Kampfposition: gegen die Wirtin, heimlich-unheimliches Machtzentrum in der Welt des Dorfes, gegen die ihm zugewiesenen Gehilfen, gegen die anscheinend alles kontrollierende Schlossbürokratie, die ihm seine Stellung abwechselnd bestätigt und entzieht. Scheinbare Verbündete wie die Kellnerin Frieda und der Schlossbote Barnabas geben K. Hoffnung sowohl auf eine Verbindung zum Schloss als auch auf menschliche Nähe. Doch in einer Welt, deren Gesetze K. nicht zu entschlüsseln vermag, zerfließt jede Sicherheit in der Interpretation, im Netz des unendlichen Für und Wider. In der Verbindung des Romans „Das Schloss“ mit weiteren kafkaschen Texten ergründet Philipp Preuss die Welt Kafkas, ein bizarres Spiegellabyrinth, in dem der Einzelne sich immer wieder von Neuem an übermächtigen Instanzen abarbeitet.
NACH TEXTEN VON FRANZ KAFKA REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME
....................................
PHILIPP PREUSS RAMALLAH AUBRECHT EVA KAROBATH
VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER MUSIK
........................................
DRAMATURGIE
............................
KORNELIUS HEIDEBRECHT GEORG MELLERT
MIT: KORNELIUS HEIDEBRECHT, ALINA-KATHARIN HEIPE, ROMAN KANONIK, ANDREAS KELLER, KONNY KELLER, MARKUS LERCH, ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT, ELZEMARIEKE DE VOS
„In der ‚Schloss‘-Premiere am Schauspiel füllt fedriger Theaterschnee die Bühne, schickt Kornelius Heidebrecht elektronisch kalt untermalende Klavierklänge in den Saal, flimmern Videobilder von Menschen mit Steinköpfen über den Gazevorhang, stapft Markus Lerch mit einem steinartigen Rucksack durch den Saal. Philipp Preuss schichtet gleich zu Beginn üppig seine geheimnisvollen Bildwelten übereinander.“
WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Isolation, gestörte Kommunikation und ein kaum zu durchdringender Regelapparat. Willkommen in der Pandemie.“ KULTURA-EXTRA
SIE SIND NICHT AUS DEM SCHLOSS, SIE SIND NICHT AUS DEM DORFE, SIE SIND NICHTS. 42
DRAMATURGIE
............................
JOHANNA STENZEL VIVAN BHATTI BENJAMIN GROßE
MIT: DENIS GRAFE, ALINA-KATHARIN HEIPE, Y VES HINRICHS, ROMAN KANONIK, ANDREAS KELLER, D IRK LANGE,
„Der Beweis, dass ‚Der Besuch der alten Dame‘ ein zeitloses Stück ist, das heute noch genauso funktioniert wie in den 50er Jahren, wenn nicht gar besser.“
MARKUS LERCH, ELLEN NEUSER, MICHAEL PEMPELFORTH, TERESA SCHERGAUT, BETTINA SCHMIDT
URBANITE
WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
43
E
....................................
........................................
M
MUSIK
NURAN DAVID CALIS IRINA SCHICKETANZ
H
.......................................
-
A
.........................................
ER
FN
REGIE
D
U
FRIEDRICH DÜRRENMATT
KOSTÜME
KREUZER
IE
DIE NOTBREMSE ZIEHT MAN NIE IN DIESEM LANDE, AUCH WENN MAN IN NOT IST.
BÜHNE
„Das sehenswerte Schauspielerinnentheater lässt voller Verve und kluger Einfälle die Seele des modernen Theaterklassikers mehr als aufscheinen.“
A
Die Stadt Güllen war einst reich. Jetzt blickt sie in den Abgrund des finanziellen Bankrotts. Es drohen Ausverkauf und Pfändung. In dieser fatalen Situation erwarten die Bewohner nichts mehr — außer den Besuch einer alten Dame, der Multimillionärin Claire Zachanassian. Mit einem skurrilen Gefolge aus Butlern, Gangstern und in Begleitung von Ehemann Nr. 7 betritt sie die Bühne ihrer Heimatstadt. Claire schlägt ein lukratives Geschäft vor, einen Deal, bei dem der Stadt viel Geld in Aussicht steht. Neuer Reichtum zu einer einzigen Kondition: Eine Milliarde für den Leichnam ihres früheren Geliebten Alfred Ill. „Der Besuch der alten Dame“ wurde 1956 uraufgeführt und begründete Friedrich Dürrenmatts Erfolg als Dramatiker. Aus Not gelangen die Bürger Güllens in die Dynamik des Schuldenmachens und dabei immer tiefer in die Fänge Claire Zachanassians. Deren moralisch zweifelhaftes Angebot schwingt wiederum zwischen einem brutalen Akt der Rache und einem Schrei nach Gerechtigkeit, die das Stück im Verlauf wie in einem Krimi enthüllt. Nuran David Calis’ Güllen wird von schrillem und höchst zwielichtigem Figurenpersonal bevölkert. „Der Besuch der alten Dame“ ist eine bitterböse Parabel über die Käuflichkeit des Menschen mit der grotesken Komik Dürrenmatts.
W
DER BESUCH DER ALTEN DAME
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
DIE RÄTTIN
Vom „Ultemosch“, dem Untergang der Menschheit, berichtet die Rättin. Denn die Menschen hätten sich ihrer Lebensgrundlagen beraubt und schließlich selbst vernichtet. Und dabei hätten die Ratten sogar noch versucht, die Menschen zu warnen. Der einzelne Mann, der sich im Dialog mit jener Rättin wähnt, kämpft gegen ihre Erzählung an, denn er ist sich sicher: Noch ist es nicht zu spät für die Menschen. Noch gibt es Hoffnung, es muss nur alles besser werden. Existiert die Rättin ohnehin nur in seinen Träumen? Sie selbst behauptet das Gegenteil: Auf den Trümmern der Menschheit würden Ratten nun eine soli darische Zivilisation aufbauen. Doch können sie nicht leugnen, dass ihnen die Menschen, jetzt, wo sie weg sind, durchaus fehlen. Der posthumanen Vision zum Trotz entwickelt der Mann seine eigenen Geschichten. Er lässt fünf Frauen auf einem Forschungsschiff in See stechen, um die Quallendichte als Indikator für das gestörte ökologische Gleichgewicht zu messen, dann aber die versunkene Stadt Vineta als Ort weiblicher Utopie zu finden. Er entwirft ein Filmskript für einen gewissen Oskar Matzerath, der zum Medienzar avanciert ist und zum 107. Geburtstag seiner Großmutter in die Kaschubei reist. In dem als Stummfilm geplanten Werk mit dem Titel „Grimms Wälder“ formiert sich unverhofft Widerstand: Angestiftet durch die Kanzlerkinder Johannes und Greta, die aus freien Stücken in den sterbenden Wald gelaufen sind, schmieden die Märchenfiguren einen Plan, um eine neue und gute Regierung zu installieren. Denn sie wissen, dass mit den Wäldern auch die Märchen sterben werden. Doch so einfach und bescheiden sich ihre Forderungen nach guter Luft, reinem Wasser und gesunden Früchten lesen, so kompliziert scheint es jenseits der Märchenwelt zu sein, sie zu erfüllen.
DENN LANGLEBIGER ALS DER MENSCH IST SEIN ABFALL. EINZIG MÜLL HAT IHN ÜBERDAUERT!
NACH DEM ROMAN VON GÜNTER GRASS FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CLAUDIA BAUER UND MATTHIAS DÖPKE REGIE
.........................................
BÜHNE
Zeit seines Lebens meldete sich Günter Grass (1927–2015) immer wieder als politischer Moralist zu Wort. Der Roman „Die Blechtrommel“ begründete 1959 seinen Weltruhm. „Die Rättin“ erschien 1986, wenige Monate vor der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. 1999 wurde Günter Grass der Nobelpreis für Literatur verliehen.
.......................................
KOSTÜME
....................................
CLAUDIA BAUER ANDREAS AUERBACH VANESSA RUST
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUBERT WILD DRAMATURGIE
.............................
MATTHIAS DÖPKE
MIT: ADRIAN D JOKIĆ, MATTHIS HEINRICH, PATRICK ISERMEYER, ROMAN KANONIK, AMAL KELLER, TILO KRÜGEL, LEONARD MESCHTER, ELLEN NEUSER, RONJA OEHLER, JULIA PREUẞ, RONJA RATH, TERESA SCHERGAUT, LAURA STORZ, PAULA VOGEL,
„‚Die Rättin‘ wirkt wie das Stück der Stunde.“
HUBERT WILD, LEONARD WILHELM
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR WIEDERAUFNAHME
„Leicht genommen und mit Witz serviert zeigt sich das als höchst anschlussfähig zur aktuellen Cross-Culture. Claudia Bauers flotte Show der Nachdenklichkeit versäumt es aber nicht, die entscheidenden Sätze der Gesell schaftskritik so hervorzuheben, dass sie der Hybris des Weiter-so zu einem drohenden Klang verhelfen.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Ein Rausch, ein großartiges Gesamtkunstwerk!“ MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
44
GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
Die Rättin NACH DEM ROMAN VON GÜNTER GRASS
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
FRÜHLINGS ERWACHEN FRANK WEDEKIND REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME MUSIK
....................................
........................................
YVES HINRICHS HUGO GRETLER MARLEEN HINNIGER ARNE HERRMANN /
GWENDOLIN KYRA SCHMERER*
Lange vor Erfindung des Wortes „Teenager“ wissen Wendla, Melchior und Moritz schon recht gut, wie sich das anfühlt: kein Kind mehr zu sein — aber was dann? Was soll es bedeuten, dass man auf die Freunde auf einmal einen ganz anderen Blick wirft? Und muss es immer das andere Geschlecht sein?
VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TILMANN WÜRFEL
In Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ geht es nicht einfach um unterdrückte Teenagerromantik, Schmetterlinge im Bauch und Händchenhalten. Seine Figuren suchen Grenzerfahrungen, die bleibende, teils fatale Spuren hinterlassen. Die Systeme Schule und Elternhaus und deren inhärente Gewaltsamkeit werden in Frage gestellt und satirisch dekonstruiert.
SONJA ISEMER, FRANZ KEMTER*, STINE KREUTZMANN*,
CHOREOGRAPHIE DRAMATURGIE
........................
............................
PAUL SPIERING GEORG MELLERT
MIT: WENZEL BANNEYER, MIRIAM FALTERER*, DENIS GRAFE, LUKAS HARTL*, SARAH HOHENDAHL*, MAXIMILIAN HOSSNER*, TONI LEUE*, WILLI REIMANN*, TERESA SCHERGAUT, GWENDOLIN KYRA SCHMERER* *MITGLIEDER DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“ WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE
Welche Konfliktlinien Wedekinds sind noch aktuell, welche wiederholen sich unter anderer Maske, welche Fragen stellen sich heute an die Auseinandersetzung um Sexualität, Persönlichkeitsentwicklung, Generationswechsel? Yves Hinrichs legt die „Kindertragödie“ von 1891 mit ihrer präzisen und direkten Sprache, ihren vielschichtigen Figuren und ihrer heute noch provokanten Kraft aus gegenwärtiger Perspektive unters Brennglas einer musikgeladenen Inszenierung. Mitglieder des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ stehen gemeinsam mit dem Ensemble des Schauspiel Leipzig auf der Bühne, wenn es wieder mal um die große Menschheitsfrage geht, wer denn nun eigentlich die Kinder bringt — der Storch oder nicht doch eher der Schornsteinfeger?
46
PREISKATEGORIE C
GLAUB MIR, ES GIBT KEINE LIEBE! ALLES EIGENNUTZ, ALLES EGOISMUS! ICH LIEBE DICH SO WENIG, WIE DU MICH LIEBST.
H M E
......................................... ......................
BÜHNE & KOSTÜME
......................
MUSIKALISCHE LEITUNG
„Dieser Auftakt der neuen Hausregisseurin und ihres Teams war vielversprechend.“
DRAMATURGIE
MDR KULTUR
...............
.............................
ANNA-SOPHIE MAHLER ANNE JELENA SCHULTE KATRIN CONNAN ARNO WASCHK BENJAMIN GROẞE
MIT: PAULINA BITTNER, JULIUS FORSTER, ALINA-KATHARIN HEIPE, NATANIA HOFFMAN, PATRICK ISERMEYER, KATHARINA SCHMIDT, ARNO WASCHK, HUBERT WILD WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
47
-
A
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
URAUFFÜHRUNG REGIE
ER
FN
EIN MUSIKTHEATERPROJEKT VON
TEXT & RECHERCHE
D
U
DIES IST EIN HEIM FÜR WANDERER, EIN WIDERSPRUCH IN SICH. DENN INNERHALB DER WIDERSPRÜCHE LEBT ES SICH AM SCHÖNSTEN.
ANNA-SOPHIE MAHLER UND ANNE JELENA SCHULTE
„Diese Bohème stellt beachtliches Dokumentar-Theater auf die Bühne. So entsteht ein mutiger, ein konsequenter Abend, voller Respekt für die Menschen und ihre Ideale, ohne sie und ihre Ziele zu verklären.“
IE
A
TRÄUME // LEIPZIG „An Träumen und Luftschlössern ist meine Seele Millionärin“, heißt es in Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“ von 1896: Die an Träumen so reichen Künstlerfreunde leben ein Leben am Rande der Armut. So groß ihre Liebe zum Leben ist, so gefährlich ist die Realität, die irgendwann in Gestalt von Krankheit den Tod bringt. Das Spannungsgeflecht von Selbstverwirklichung und Gesellschaft, Freiheit und Risiko hat sich in der Gegenwart nicht aufgelöst — ebenso wenig der Traum von einer Möglichkeit des Zusammenlebens jenseits der Normen. Autorin Anne Jelena Schulte und Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler haben sich in Leipzig auf die Suche gemacht nach Orten der Utopie und der Gemeinschaft. Gefunden haben sie in ihren Recherchen eine Gemeinschaft und einen Ort am Rand der gesellschaftlichen Wahrnehmung, einen Ort am Rand gesellschaftlicher Absicherung. Mit einer Freiheit, die wiederum nicht ohne Abgrund ist, und sehr fragil — von außen und von innen. Auf Basis dieser Recherchen entwickeln Anna-Sophie Mahler und Anne Jelena Schulte zusammen mit dem Musiker Arno Waschk eine neue „Bohème“. Eine, die die Gegenwart im Blick hat und so die Oper und ihre Themen neu hinterfragt. Eine „Bohème“ der Gegenwart, die wenig mit den Kunstschaffenden der Feuilletons zu tun hat, aber viel mit unserer Gesellschaft.
W
LA BOHÈME
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
LAZARUS DAVID BOWIE & ENDA WALSH NACH DEM ROMAN „THE MAN WHO FELL TO EARTH“ VON WALTER TEVIS DEUTSCH VON PETER TORBERG MUSIKALISCHE LEITUNG
ICH FINDE, WIR SOLLTEN EINE RAKETE BAUEN.
REGIE
...............
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME
....................................
STEPHAN KÖNIG HUBERT WILD SUSANNE MÜNZNER DAGMAR ELIZABETH MECCA
VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HETA MULTANEN CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SALOME SCHNEEBELI DRAMATURGIE
.............................
GEORG MELLERT
MIT: THOMAS BRAUNGARDT, CHRISTINE FISCHER, LUISE G EORGI / LISA-KATRINA MAYER, SONJA ISEMER, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, CHRISTOPHER NELL, ENIS TURAN, BRIAN VÖLKNER, JULIA ZABOLITZKI SOWIE ALS BAND: MATTHIAS BÜTTNER, DOMINIQUE EHLERT, STEPHAN KÖNIG, LARS KUTSCHKE, JAKOB MÜLLER, FRANK NOWICKY, GEORG SPIES, MELCHIOR WALTHER
In „Der Mann, der vom Himmel fiel“ spielte David Bowie 1976 Thomas Jerome Newton, einen Außerirdischen, der zur Erde kommt, um Wasser für seinen verdorrenden Heimatplaneten zu finden. „Lazarus“ schreibt die Geschichte weiter: Jahrzehnte nach dem Scheitern seines Projekts lebt Newton immer noch im interplanetarischen Exil in New York und betäubt sich mit Gin, Frühstücksflocken und TV. Figuren tauchen auf, Menschen aus Newtons Vergangenheit. Realität und Traum vermischen sich, ein dunkler Gegenspieler tritt in Erscheinung, bis ein namen- und schicksalloses Mädchen ihm die Hoffnung gibt, doch noch auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu können. Seit der Premiere im Sommer 2019 begeistert David Bowies erstes und einziges Musical mit Welthits wie „Heroes“, „Changes“ oder „Life on Mars?“ am Schauspiel Leipzig. Ein spektakuläres Bühnenfest mit Live-Musik.
„Regisseur Hubert Wild weiß das gewaltige Bühnenbild von Susanne Münzner beeindruckend zu bespielen. ‚Lazarus‘ wirkt wie ein Stück Broadway, das nach Leipzig gebracht wurde.“ MEPHISTO 97.6
„Das ist wirklich erste Liga!“ MDR KULTUR
„Christopher Nell steht im Zentrum einer großen Ensembleleistung, aus der neben ihm gesanglich vor allem Anna Keil, Luise Schubert als Newtons Assistentin Elly und Dirk Lange als düsterer Killer Valentine herausragen.“ KULTURA-EXTRA
48
WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE A ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION „LAZARUS“ WIRD PRÄSENTIERT MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON ROBERT FOX, JONES / TINTORETTO ENTERTAINMENT SOWIE DES NEW YORK THEATRE WORKSHOP.
H M E
.......................................
KOSTÜME
...................................
DRAMATURGIE
............................
MARKUS BOTHE KATHRIN FROSCH SABINE BLICKENSTORFER BENJAMIN GROßE
MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, MATTHIS HEINRICH, ELLEN H ELLWIG, YVES HINRICHS, SONJA ISEMER, LEONARD M ESCHTER, CHRISTOPH MÜLLER, RONJA OEHLER,
WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE C
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:
„Zwischen zerbrechlich und stark gelingt Anne Cathrin Buhtz eine Zauberin, die ganz Frau ist. Sie ist verletzt, will verletzen, doch zur blindwütigen Barbarin, bösen Fremden wird sie nicht degradiert.“
LIVE-AUDIODESKRIPTION
NACHTKRITIK
DOCH MÄCHTIGER ALS MEINE PLÄNE / IST LEIDENSCHAFT, / DEN MENSCHEN DIE QUELLE GRÖßTER ÜBEL.
49
-
A
.........................................
BÜHNE
ER
FN
DEUTSCH VON PETER KRUMME REGIE
D
U
EURIPIDES
MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ
„Bothe ist eine ‚Medea‘ gelungen, die wohltuend unprätentiös und aufs Wesentliche konzentriert daherkommt.“
IE
A
Die stolze Königstochter Medea hat sich unsterblich in den griechischen Krieger Jason verliebt und hilft ihm, das Goldene Vlies zu rauben. Medea opfert ihre Familie und Heimat für Jason. Sie folgt ihm in die Fremde, nach Griechenland. Hier leben sie glücklich, hier kommen ihre Kinder zur Welt. Doch als sich Jason eine höhere Stellung am Hofe König Kreons erhofft, wendet er sich schließlich Kreons junger Tochter zu und lässt Medea und seine Familie im Stich. Medea verzweifelt. Sie findet sich allein in einem Land zurückgelassen, auf das sie ihre gesamte Zukunft baute. Für Jason hat sie alles geopfert. Jetzt will man sie, durch Treuebruch, Verrat und Entzug ihrer Rechte, zum Exil zwingen, besser noch zur Selbstauslöschung. In die Ecke gedrängt, greift Medea zur radikalsten Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder. Wer ist Medea? Euripides konfrontiert uns mit einer Figur, die uns — auch über 2.400 Jahre nach ihrem Entstehen — drastisch und radikal erscheint. Medea ist sich ihrer grau samen Tat bewusst. Sie denkt sie. Sie formuliert sie. Sie er schrickt vor ihr als letztlich irrationalem Schritt. Sie ent scheidet sich dennoch, diesen schweren Schritt zu gehen. Eine Handlung, die das Private weit verlässt und gegen gesellschaftliche Erwartungen und Strukturen angeht, durch die Medea weit ins Abseits gedrängt wird.
W
MEDEA
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
MEIN FREUND HARVEY MARY CHASE DEUTSCH VON ALFRED POLGAR REGIE
.........................................
BÜHNE
........................................
KOSTÜME
....................................
DRAMATURGIE
Elwood P. Dowd ist ein freundlicher, unauffälliger Herr. Er lebt in einer alten Villa mit seiner Familie und seinem besten Freund Harvey. Auch Harvey ist ein unauffälliger Zeitgenosse. So unauffällig, dass ihn bislang niemand gesehen hat. Außer Elwood selbst. Denn Harvey ist unsichtbar. Ach, und er ist ein Hase, ein sehr großer Hase. Sagt Elwood. Daher beschließt Elwoods Schwester, ihren Bruder in das Sanatorium von Dr. Chumley einzuweisen. Das aber geht bemerkenswert schief, und je weiter die Handlung voranschreitet, desto unsicherer wird, ob es Harvey wirklich nicht gibt. Und ob tatsächlich nur Elwood ihn bisher gesehen hat … Für „Mein Freund Harvey“ erhielt Mary Chase 1945 den Pulitzer-Preis. Der Premiere am Broadway folgten 1.775 Aufführungen, die Verfilmung mit James Stewart 1950 machte den großen Hasen Harvey dann weltberühmt. Mary Chase schuf eine unvergleichlich skurrile Theaterkomödie — und dazu ein charmantes Plädoyer für Toleranz, ein Plädoyer für den großen unsichtbaren Hasen in unser aller Leben. Eine Parabel über das Bizarre und Abgründige des sogenannt oder vermeintlich Normalen — und über die Möglichkeiten, sich dessen Erwartungen zu entziehen. Nachdem nun situationshalber „Mein Freund Harvey“ viel zu lange überhaupt nicht zu sehen war von niemandem, gibt es im Herbst 2022 endlich die Rückkehr auf die Große Bühne.
„Eine Inszenierung mit staubtrockenem Witz, die bis in die Details — neben der Schauspielerei auch Bühne und Kostüme — sehr, sehr gut gearbeitet ist.“ MDR KULTUR
„Gute Komödien sind eigentlich Tragödien. Es bleibt die traurige Erkenntnis: Wer höflich ist, ist verrückt. Ein großartiger Abend.“ LEIPZIGS NEUE SEITEN
50
.............................
ENRICO LÜBBE ETIENNE PLUSS BIANCA DEIGNER TORSTEN BUß
MIT: JULIA BERKE, THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, JULIUS FORSTER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ, ANNETT SAWALLISCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE C ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
SIE WERDEN HARVEY GLEICH ERKENNEN, ER IST SEHR GROß.
Mein Freund Harvey MARY CHASE
51
Meister und Margarita NACH DEM ROMAN VON MICHAIL BULGAKOW
H M E
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CLAUDIA BAUER UND ENSEMBLE .........................................
KOSTÜME MUSIK
CLAUDIA BAUER
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS ....................................
........................................
AUERBACH
VANESSA RUST CHRISTIN NICHOLS &
PAUL PÖTSCH DRAMATURGIE
.............................
MATTHIAS DÖPKE
MIT: WENZEL BANNEYER, THOMAS BRAUNGARDT, JULIUS FORSTER, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, PAUL PÖTSCH,
Ohne Aussicht auf Veröffentlichung hatte Michail Bulgakow mehr als zehn Jahre bis kurz vor seinem Tod 1940 an diesem Roman geschrieben. Auch seine zahlreichen Dramen durften nicht aufgeführt werden. „Meister und Margarita“ wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod zensiert veröffentlicht und gilt heute als Schlüsseltext der Moderne.
JULIA PREUß UND BEWEGUNGSCHOR WIEDERAUFNAHME GROßE BÜHNE PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:
Die Inszenierung von Hausregisseurin Claudia Bauer erlebte Anfang März 2020 eine ausverkaufte und stürmisch gefeierte Premiere. Wenige Tage später musste der Spielbetrieb erstmals eingestellt werden. Seitdem wartet „Meister und Margarita“ auf die zweite Vorstellung. In dieser Spielzeit soll das lange Warten ein Ende haben: Dem Ensemble inklusive Bewegungschor und Live-Musik sowie dem gesamten Team kann nun das Wiedersehen mit dem Publikum vergönnt sein.
EINS DER GRÖßTEN MENSCHLICHEN LASTER IST DIE FEIGHEIT.
RUSSISCHE ÜBERTITELUNG ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
„Claudia Bauer macht im Umgang mit dem Stoff alles richtig — setzt auf Spektakel und Effekt und bricht dann beides am tiefen Ernst des Stoffes, verdichtet die Fabeln auf etwas mehr als zwei Stunden, treibt alles mit geschickten Zeit-Sprüngen voran und lässt darüber hinaus dem mitreißenden Leipziger Ensemble in rasant wechselnden Rollen viel Raum für eigene Zutaten.“ DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
„Von wunderbaren Lichtwechseln begleitet, die ins Psychedelische spielen, baut Bauer zahlreiche beeindruckende Tableaus auf. Immer wieder entpuppen sich Szenen als Farce, wird mit diabolischer Freude dermaßen ‚drüber‘ agiert, dass die Fallstricke von Kitsch und Pathos gar nicht erst aufkommen.“ NACHTKRITIK
53
-
A
DEUTSCH VON ALEXANDER NITZBERG
BÜHNE
ER
FN
NACH DEM ROMAN VON MICHAIL BULGAKOW
REGIE
D
U
IE
A
Der Teufel ist in der Stadt. Brandstiftung, heilloses Chaos im Varietétheater, Falschmünzerei — es trifft die braven Bürger, und die Behörden scheitern kläglich mit ihren rationalen Erklärungsversuchen für Spuk und Zerstörung. Gemeinsam mit dem Riesenkater Behemoth und weiteren teuflischen Gesellen hat Woland in Wohnung Nummer 50 Quartier bezogen und stellt Moskau auf den Kopf. Unterdessen ist die sehnsuchtskranke Margarita be reit, sich der schwarzen Magie zu verschreiben, um ihren verschwundenen Geliebten, den Meister, wiederzufinden: einen gebrochenen Mann, der sich vor der vernichtenden Kritik an seinem Roman über Pontius Pilatus in eine Irrenanstalt geflüchtet hat. Und während der Teufel mit magischem Terror die geordnete Welt in die Irrealität überführt, wird der Roman des Meisters Teil der Handlung und übernimmt die Rolle der verbürgten Realität. Das Verhältnis kehrt sich um, die Welt erscheint als Fiktion.
W
MEISTER UND MARGARITA
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
SCHÄFCHEN IM TROCKENEN
Vier Kinder, eine prekäre Tätigkeit als Autorin, der ganze Haushalt dazu und ein gekündigter Mietvertrag: Resis Schäfchen drohen bald im Regen zu stehen. „Weiß man doch“, dass Kinder und Wohnen Geld kosten, bewertet eine Freundin die missliche Lage. Und „Selber schuld, Katapult“. Denn sie hätte sich auch im Hausprojekt „K 23“ beteiligen können. Dort eine Wohnung an der Seite ihrer Freunde beziehen und die Dosenravioli weiter unter Parmigiano-Raspeln verstecken können. Das war allerdings vor dem Artikel, in dem sich Resi mit der Kluft im eigenen Freundeskreis auseinandersetzt: Da können sich die einen den begehbaren Kleiderschrank im Eigenheim leisten und die anderen nicht. Obwohl alle gleich und frei sind. Weil man darüber aber nicht redet, erntet sie Ablehnung und den Entzug der anvertrauten Mietwohnung. Resi ist plötzlich doppelt ortlos: einerseits ohne Freunde und soziale Heimat. Andererseits ohne Dach über dem Kopf. Also auch ohne Mittel, den eigenen Kindern den Anspruch auf ein besseres Leben zu verwirklichen. Das ist die Grenze von do-ityourself. Während ihr vorgeworfen wird, sich fälschlich zum Opfer zu stilisieren, heißt es für die verstoßene Schriftstellerin nun genug der falschen Hoffnung. Resi benennt, was niemand hören will, und sorgt damit für etwas Beigeschmack zum Crémant vor der mild beigen Hausprojektfassade.
WER KINDER HAT, HAT GLÜCKLICH ZU SEIN.
NACH DEM ROMAN VON ANKE STELLING REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME
......................
EINSTUDIERUNG TANZ DRAMATURGIE
..................
.............................
THIRZA BRUNCKEN CHRISTOPH ERNST ROMY AVEMARG MARLEEN ILG
MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, TILO KRÜGEL, BETTINA SCHMIDT
„Während sich das Buch um die prekären Lebensver hältnisse einer Schriftstellerin dreht, stellt die Leipziger Inszenierung die existentielle Bedrohung von Theatern in den Vordergrund. Der Saal bleibt symbolisch weiterhin leer — denn das Publikum sitzt mit auf der Bühne. Sie werden Mitspieler und Teil einer Performance, die unser Leben im Lockdown auf den Punkt bringt. Eine grandiose Inszenierung.“ MDR KULTUR
54
WIEDERAUFNAHME HINTERBÜHNE
Schäfchen im Trockenen NACH DEM ROMAN VON ANKE STELLING
-
E
M
H
A
W
A
U
FN
IE
D
ER
TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN Der kleine Beamte Poprischtschin verweigert sich radikal der Gesellschaft und seiner ihm darin zugewiesenen Rolle. Er fühlt sich zu Höherem berufen und durch die Umstände seiner jämmerlichen Existenz gekränkt. Es beginnt eine schleichende Absage an die Realität. In letzter Konsequenz bleibt ihm nur die totale Einsamkeit seiner wahnsinnigen Traumwelt, in der er mit Hunden sprechen und zum König von Spanien gekrönt werden kann. Mit Aksenti Poprischtschin hat Nikolai Gogol eine Figur geschaffen, die an der entfremdeten Existenz des Menschen in der modernen Gesellschaft zugrunde geht und direkt bis in die Gegenwart weist. Geschrieben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, enthält die Gogol’sche Welt bereits die kafkaesken, surrealen Szenarien der Moderne. Roman Kanonik spielt diesen Soloabend zwischen Fiktion und Realität bereits in der siebten Spielzeit, zu sehen an immer wieder unterschiedlichen Orten im Schauspielhaus.
NACH NIKOLAI GOGOL FASSUNG FÜR THEATER VON WERNER BUHSS SZENISCHES PROJEKT REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜM DRAMATURGIE
.......................
............................
MIT: ROMAN KANONIK WIEDERAUFNAHME HINTERBÜHNE
JEDER HAHN HAT SEIN EIGENES SPANIEN, UND ES BEFINDET SICH UNTER SEINEN FLÜGELN.
56
KRISTINA SEEBRUCH MARIANNE HEIDE KATJA HERLEMANN
H M E
ANNA-SOPHIE MAHLER ANNA-SOPHIE MAHLER &
KATHRIN VESER ...................... ...............
KATRIN CONNAN MICHAEL WILHELMI
PROGRAMMIERUNG & ..................
JENS ERDMANN,
RICHARD KÜHNE, CARSTEN RÜGER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENJAMIN GROßE MIT: SONJA ISEMER SOWIE DEM VOCALCONSORT LEIPZIG UNTER DER LEITUNG VON FRANZISKA KUBA WIEDERAUFNAHME PREISKATEGORIE B ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
REGISSEURIN ANNA-SOPHIE MAHLER IM INTERVIEW ZU IHREM UNDINE-PROJEKT.
„Das ist Theater, das lokale Themen diskursiv auf die Bühne und in die Diskussion bringt. Theater als ein Ort, um gesellschaftliche Themen zu verhandeln. Das klingt so banal wie es an der Zeit dafür ist.“ MDR KULTUR
„Mahler greift auf bekannte Musik zurück, nicht aber auf Klischees. Ihr Musiktheater ist ein Diskursraum, in dem sie allerdings nicht die Oper selbst reflektiert und auch nicht die Musik auseinandernimmt, sondern ein allgemein relevantes Thema bearbeitet und dabei Poesie und Gefühl zulässt. So ist ein moderner Musiktheaterabend entstanden, der Herz und Hirn anspricht, der berührt und anregt.“
Ingeborg Bachmann, „Undine geht“
DIE DEUTSCHE BÜHNE
57
-
A
..........................
STEUERUNG ROBOTER
ER
FN
.........................................
MUSIKALISCHE LEITUNG
D
U
REGIE
TEXT & KONZEPT
GROßE BÜHNE
DANN WUSSTET IHR PLÖTZLICH, WAS EUCH AN MIR VERDÄCHTIG WAR, WASSER UND SCHLEIER UND WAS SICH NICHT FESTLEGEN LÄSST.
IE
EIN MUSIKTHEATERPROJEKT VON ANNA-SOPHIE MAHLER URAUFFÜHRUNG
BÜHNE & KOSTÜME
Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler und ihr Team begaben sich auf eine Recherchereise in Leipzigs Kanäle, Schleusen, Sümpfe und Auenwälder. Was sie beim Freilegen ihrer Undine fanden und musikalisch und theatral auf die Bühne bringen, ist die Erinnerung an das ungestüme Wasserwesen, die hybride Wasserfrau Undine. Der Mythos schreibt sich fort, indem aktuelle und lokale Fragen der Umwelttechnik sowie der Cyborgisierung in seine Inszenierung aufgenommen werden. Wie steht es in unserer durchtechnisierten Umwelt um das Verhältnis zur Natur? Kann ein Zusammenspiel in Zukunft überhaupt noch gelingen?
A
Vom Menschen verraten und zurückgestoßen, verlässt der Wassergeist Undine den Menschen und seine Welt. U ndine geht zurück ins Wasser. Von dort aus rechnet sie ab und lässt Wellen und Fluten gegen die Erde und deren alte Ordnungs prinzipien anrollen. Dabei bleibt sie unberechenbar und taucht in unterschiedlichsten Gestalten wieder auf: als Sirene, Wasser- geist oder Nixe. Erzählungen, Opernstoffe und große Orchester werke tragen ihren Namen. Mythen von Undinen und Meerjungfrauen spiegeln die Sehnsüchte des Menschen, mit der Natur und dem Wasser in Einklang zu leben. Doch das Wasser lässt sich nur bedingt bändigen, es bahnt sich seinen Weg.
W
UNDINE
Undine EIN MUSIKTHEATERPROJEKT VON ANNA-SOPHIE MAHLER
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
VENDETTA VENDETTA
(A BUNCH OF OPFERSONGS)
Es gibt heute viele Spielarten der Rache: gefühlte, gedachte, geplante, kollektive, digitale Rache. Und seit versucht wird, die Rache aus dem direkten Miteinander auszuklammern, lebt sie umso stärker in der Kunst und in der Oper weiter. Rache ist als Gefühl vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Immer wieder wurde versucht, die Rache zu ersetzen durch ein neues System des Rechts. Aber deswegen war die Rache nicht unbedingt verschwunden, ab dann war sie höchstens verdrängt. Wo ist ihr Platz heute? Und wie geht es uns so, in einem Leben mit ohne Rache? Eine parallele Geschichte des Rechts trifft in „vendetta vendetta“ auf eine parallele Geschichte der Polyphonie. Ein Chor singt darin gegen die Vereinzelung an, aber auch: gegen die Gleichmacherei. Das gemeinsame Singen als „simultane Andersartigkeit“ und doch auch: als Abhängigkeit voneinander. Viele Geschichten, viele Melodien, die nicht ohneeinander erzählt werden können. In seinem neuen Text in eigener Regie verfolgt Thomas Köck Kraft und Geschichte der Emotionen: Gemeinsam mit einem Chor aus Menschen, die im Leipzig der Gegenwart leben, befragt er die Ambivalenz von Recht und Rache, von Gründungs- und Opfermythen.
UND WIE STEHST DU DAZU: RECHT ODER RACHE? AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG THOMAS KÖCK URAUFFÜHRUNG REGIE & CHOREINSTUDIERUNG . . . . . . THOMAS KÖCK MUSIK & CHOREINSTUDIERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS SPECHTL
Thomas Köck zählt zu den führenden Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik. Für seine Theatertexte wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Mülheimer Dramatikerpreis. Mit dem Musiker Andreas Spechtl, u. a. auch Sänger, Gitarrist und Songwriter der Gruppe Ja, Panik, verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit.
BÜHNE & KOSTÜME
......................
MARTIN MIOTK
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUß & MATTHIAS DÖPKE MIT: AMAL KELLER, DIRK LANGE, DENIS PETKOVIĆ SOWIE TINA BOLLE, SABINE BRÜCKNER, JENNIFER DEMMEL, NOA FLACH, ANNE KERLIN, KATHARINA NÜRNBERGER, CARMEN ORSCHINSKI, ROBIN HELEEN RAUHUT, UTA SANDER
„Mit der Zeit kommt ein Opernchor zu den drei Mythen figuren hinzu, der eine ganz andere Ebene ins Spiel bringt. Er durchzieht von da an und mit einem mythisch antikischen Grundton das ganze Spiel.“ DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
„Geschickt schließt die Inszenierung Mythos mit Moderne kurz, ‚Medea‘ mit Social Media. Das funktioniert überraschend gut, um etwa das Phänomen des Hasses im Netz zu analysieren, dem die Mechanismen zur Auflösung von Konflikten fehlen.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
60
WIEDERAUFNAHME HINTERBÜHNE
vendetta vendetta (a bunch of opfersongs) THOMAS KÖCK
DISK THE
SKO HEK
Die Diskothek: Ein Reflexionsraum für unsere Gegenwart, ein Experimentalraum für neue Texte & Gedanken. Die Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die der Gegenwartsdramatik gewidmet ist. Raphaela Bardutzkys „Fischer Fritz“ steht zu Beginn der Saison in der Diskothek. Ein Sprechtheater nennt die Autorin ihr Werk im Untertitel — mit sehr theatralen Mitteln, mit der Kraft der Worte und der Kraft des Spielerischen, kreiert Raphaela Bardutzkys Text eine eigene Welt, deren Themen dennoch unserer Welt sehr nahe kommen. Auch in „zwei herren von real madrid“ mag uns das eine oder andere bekannt vorkommen — aber dann nimmt Leo Meiers Stück immer wieder bizarre Wendungen ins Absurde, die man nicht hat kommen sehen. Ein wahrhaft phantastisches Stück Theater, das bisher unbekannte Verbindungen zwischen Profifußball und Drachen (also: richtigen Drachen, nicht dem Spielzeug) offenlegt. Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger setzen nach „Brennende Erde“ ihre Leipziger Arbeit fort mit einem neuen Dokumentartheater-Projekt, das sich mit der Geschichte des Zwangserziehungssystems in der DDR mit ihren Jugendwerkhöfen auseinandersetzt: „Letzte Station Torgau“. Nach den eindrücklichen „Leiden des jungen Azzlack“ kehrt auch Marco Damghani in die Diskothek zurück. Wiederum erarbeitet er einen Text in eigener Regie, der befragt, wie eine Paarbeziehung von Schatten der Vergangenheit auf die Probe gestellt wird. Dem sieht sich das junge Paar „Anouk & Adofa“ ausgesetzt. Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer aus dem Ensemble des Schauspiel Leipzig nehmen sich alle spielerische Freiheit und setzen sich in einem gemeinsamen Projekt mit der Hausregisseurin Claudia Bauer mit „Antonius und Kleopatra“ auseinander. Was hat Shakespeares Text heute zu sagen?
Die Compania Sincara zählt zu den prägnantesten Gruppen der Leipziger Freien Szene, ausgezeichnet mit dem Leipziger Bewegungskunstpreis 2020. Sie haben als erste Gruppe die Dreiklang-Förderung der Stadt Leipzig erhalten, und in dieser widmen auch sie sich: Shakespeare. Sie erarbeiten „Hamlet“ — in ihrer ureigenen künstlerischen Herangehensweise, mit den Mitteln des Maskenspiels. Diese neuen Vorhaben ergänzen ein Repertoire, das als Querschnitt einen weiten Blick auf Positionen und Sichtweisen der Gegenwartsdramatik zeigt: Texte von Katja Brunner, Dorian Brunz, E. L. Karhu, Kristin Höller, Sarah Kilter und Florian Zeller, in Inszenierungen von Thirza Bruncken, ElsaSophie Jach, Tilo Krügel, Katrin Plötner und Philipp Preuss.
64
FISCHER FRITZ
SPRECHTHEATER RAPHAELA BARDUTZKY Fischer Fritz fischt keine Fische mehr. Er hatte einen Schlaganfall. Damit ist die Tradition gerissen, es gibt nun keinen Fischer mehr am kleinen Fluss im kleinen Dorf. Denn auch Fritz’ Sohn Franz fischt nurmehr noch als Hobby, er ist in die große Stadt gezogen. Aber ob es eh noch viele Fische gibt, da kann man sich auch nicht sicher sein. Unsicher ist auch, wie es nun mit Fritz weitergehen soll in seinem Zustand. Sprechen ist schwierig, und schon aus Protest hat er sich jetzt aufs Schweigen verlegt. Aber sein Denken ist klar: ‚Gar nix gehd weida‘, denkt der Fritz, ‚i bin a Wrack.‘ Ein Heim kommt für ihn trotzdem nicht in Frage. Wenig später fährt Piotra mit einigen anderen Frauen in einem Bus von Polen nach Deutschland. Sie sind auf dem Weg, um sich als Live-in-Pflegekräfte rund um die Uhr zu kümmern um Menschen wie Fritz und all die anderen, um die sich sonst keiner kümmern könnte oder würde in den großen Städten und kleinen Dörfern. „Uważaj na siebie. Tu na tym końcu świata“, pass auf dich auf hier in der Pampa, heißt es im Bus, als Piotra schließlich an Fritz’ Häuschen aussteigt. Von dem Aufeinandertreffen dreier so unterschied licher Figuren als neue Familie auf Zeit erzählt Raphaela Bardutzky: Bei „Fischer Fritz“ begegnen sich Heimat und Fremde, Ländlichkeit und Großstadt, verschiedene Sprachen und ähnliche Einsamkeiten. Und nicht immer verlaufen die Linien so, wie man es zu ahnen vermeint.
FRITZ KANN LANG AUF DEN RAPS STARREN. SEHR LANGE. SEHR, SEHR LANGE. Raphaela Bardutzky entwickelt ihre Geschichte und ihre Themen in „Fischer Fritz“ sehr spielerisch und auf theatral offene Weise: „Fri“ und „Fra“ und „P“ nennt sie das Personal ihres Stückes — im Kern an je eine der Hauptfiguren angedockt, spielen diese drei auch alle weiteren Figuren. Dabei ist „Fischer Fritz“ nicht nur ein Sprechtheater, wie es im Untertitel heißt, sondern auch ein Sprachtheater. Ein Stück, das schnell zwischen den Ebenen und Situationen, den Sprachen und Dialekten switcht — und die Figuren können das auch. Figuren, die auch die Gedanken der anderen mitunter hören können (oder sie eh kennen), die sich ins Wort fallen und die alle gemeinsam eine besondere Geschichte erzählen: von drei Lebenswegen und ihren Bedingungen in unserer Gegenwart.
STÜCKEWETTBEWERB DER AUTOR:INNENTHEATERTAGE AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2022 ÜBERSETZUNGEN INS POLNISCHE VON ALEKSANDRA LUKOSZEK URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME
....................................
ENRICO LÜBBE HUGO GRETLER SABINE
BLICKENSTORFER MUSIK
........................................
DRAMATURGIE
.............................
PHILIPP RUMSCH TORSTEN BUß &
MATTHIAS DÖPKE LEIPZIG-PREMIERE DISKOTHEK
27. 10.
„In einprägsamen Bildern zieht sich eine Spannung durch dieses Stück, die sich immer wieder im scheinbar Unscheinbaren aufbaut“, hieß es in der Begründung der Jury der Autor:innentheatertage (ATT), die „Fischer Fritz“ auswählte für eine der drei Uraufführungen, die im Rahmen der ATT am Deutschen Theater Berlin und dann an den Kooperationstheatern stattfinden. Inszenieren wird Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiel Leipzig, im Team mit Hugo Gretler (Bühne), Sabine Blickenstorfer (Kostüme) und dem Leipziger Jazzmusiker und Sounddesigner Philipp Rumsch. Raphaela Bardutzky studierte Schauspieldramaturgie, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der LMU München. Gemeinsam mit Theresa Seraphin gründete sie 2016 das „Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen“. Sie unterrichtete von 2018 bis 2021 Schreiben für Film und Theater am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München.
65
ANOUK & ADOFA (ARBEITSTITEL) MARCO DAMGHANI
Anouk und Adofa tun es — sie leben als Paar zusammen. Sie Architektin, er Schauspieler, gut aufeinander eingespielt und mit den Eigenheiten des anderen vertraut. Den gesellschaftlichen Ansprüchen ans Paarsein stellt man sich spielerisch, und man stützt sich gegenseitig, wenn die Welt draußen mit ihren Widersprüchlichkeiten mal wieder zur Herausforderung wird. Kein Grund also für Wut und Rebellion, und der Drogenkonsum ist auch unter Kontrolle.
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME
....................................
DRAMATURGIE
Unter der Oberfläche des einvernehmlichen Zusammenlebens kündigen sich jedoch, zunächst fast unmerklich, Verschiebungen in der Harmonie an. Während Anouk beschließt, sich endlich ihren inneren Dämonen zu stellen, muss Adofa mit dem überraschenden Tod seiner Mutter fertigwerden. Ab da stoßen die beiden immer sichtbarer an die Grenzen ihres Paarseins, stillschweigende Übereinkünfte werden neu beleuchtet, ihre Gesprächskultur auf die Probe gestellt. Vielleicht zum ersten Mal wird ihnen klar, dass Schere-Stein-Papier irgendwann nicht mehr als Entscheidungsgrundlage für die wichtigen Fragen des Lebens ausreicht.
PREMIERE
.............................
MARCO DAMGHANI HUGO GRETLER RAGNA HEMMERSBACH GEORG MELLERT
26. 11.
DISKOTHEK
Marco Damghanis gemeinsam mit Eidin Jalali entwickelter Monolog „Die Leiden des jungen Azzlack“ lief seit 2021 mit großem Erfolg in der Diskothek, sowohl analog wie auch als Livestream. Mit „Anouk & Adofa“ inszeniert Damghani nun sein erstes Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig. Er studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin sowie am National Institute of Dramatic Arts in Sydney. Damghani ist als Autor, Regisseur und Moderator tätig und beschäftigt sich mit Fragen des Politischen, den Themen (post)migrantischer Gesellschaft sowie der Verbindung von Persönlichem und Systemischem. Als Regisseur inszeniert er sowohl eigene Texte als auch Stücke anderer Autorinnen und Autoren. Über die Theaterarbeit hinaus inszeniert er auch Musikvideos. 2020 war er Stipendiat des Heidelberger Stückemarkts.
BIN ICH DAS PROBLEM?
66
COMPANIA SINCARA SPIELT HAMLET FREI NACH WILLIAM SHAKESPEARE Das Theaterkollektiv Compania Sincara hat sich in den vergangenen Jahren mit seiner Maskentheaterkunst und einer Spielweise zwischen Tradition und Innovation einen festen Platz in der Leipziger Theaterlandschaft und weit darüber hinaus erarbeitet. Ihre letzten Produktionen waren „Die Liebe zu den drei Orangen“ und „Turandot“, frei nach Carlo Gozzi, „Triton — Ein Theatermärchen aus dem Anthropozän“ sowie „Don Q“ frei nach Miguel de Cervantes. Seit gut sieben Jahren gestaltet Compania Sincara die freie Theaterszene in Leipzig mit. Drei Mal war sie für den Leipziger Bewegungskunstpreis nominiert — und wurde 2020 schließlich auch dessen Preisträgerin. Heute schart die Compania mehr als ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler um sich. Herzstück der Theaterarbeit sind die Maskenfiguren der Compania, schräge Vögel und Publikumslieblinge, Verwandte von Leporello, Hanswurst und Scaramouche, die wie Fremde in der Fremde bald dort, bald hier immer mal wieder die Menschen studieren und uns ihre Erkenntnisse nur zu gern mitteilen.
REGIE & SZENARIUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RICO DIETZMEYER MASKEN & SZENOGRAPHIE
...........
BÜHNEN- & OBJEKTGESTALTUNG
...
FRANZISKA E. SCHUBERT LISA-MARIA TOTZKE
CO-REGIE & LICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTOPH PÜNGEL MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANNEGRET ENDERLE EINE PRODUKTION DER COMPANIA SINCARA IN KOPRODUKTION MIT DEM SCHAUSPIEL LEIPZIG UND DER SCHAUBÜHNE LINDENFELS IM RAHMEN
DIE SCHAUSPIELER SIND ANGEKOMMEN, MYLORD. 2021 ist Compania Sincara die erste Empfängerin der frisch ins Leben gerufenen Förderung „Im Dreiklang für Leipzig“ des Leipziger Kulturamtes. Die Förderung soll freien Kollektiven ermöglichen, unter ihrer eigenen künstlerischen Federführung in eine zweijährige Kooperation mit einer freien, institutionell geförderten und einer städtischen Kunst- und Kultureinrichtung zu treten. Im Zuge dessen geht die Compania in Zusammenarbeit mit der Schaubühne Lindenfels und dem Schauspiel Leipzig und erarbeitet so hier wie dort je eine Produktion in der Saison 2022 / 23. Und was ist geplant im „Dreiklang für Leipzig“? Shake speare. Compania Sincara spielt Shakespeare — anders! Als Erstes bringt die Compagnie die Tragödie um den Prinzen von Dänemark aufs Parkett der Diskothek — auf komödiantische Weise von den Maskenfiguren erzählt mit scharfem Witz und neuem Geist. Und im Sommer 2023 spielt die Compania an der Karl-Heine-Straße wild „Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt“, sucht es euch aus. Auf jeden Fall wird das ein wahrhaft Shakespeare’sches Jahr für Leipzig mit der Compania Sincara, ihren Maskenfiguren und deren Blick auf die Welt.
DER DREIKLANG-FÖRDERUNG DER STADT LEIPZIG
www.compania-sincara.com PREMIERE
9. 12.
DISKOTHEK
67
ZWEI HERREN VON REAL MADRID LEO MEIER Achtsamkeit ist eine Tugend, die in allen Lebenssituationen Anwendung finden darf. Das gilt auch im öffentlichen Raum und im Berufsleben. Im Sport, insbesondere im Fußball, mögen große Emotionen öfter hochkochen als im allgemeinen Durchschnittsalltag. Aber selbst Profifußballer sind Menschen, die in ihrem Leben darauf angewiesen sind, dass ihnen höflich, mitunter behutsam begegnet wird. Von dem Glücksfall, dass die Aufmerksamkeit für Bedürfnisse und Belange des Gegenübers als wechselseitige Praxis erfahren wird, erzählt die zufällige Begegnung zweier Herren irgendwo im Wald. Der eine ist Stürmer, der andere Mittelfeldspieler. Sie kommen ins Gespräch über die ewige Angst vor dem Sterben und über Pokale. Und sie stellen fest: Beide spielen bei Real Madrid. Was für ein herrlicher Zufall! Und weil sie einander so sympathisch finden und der Mittelfeldspieler an Weihnachten noch nichts vorhat, lädt ihn der Stürmer zu sich und seinen Eltern ein. Diese schließen den neuen Freund ihres Sohnes sofort ins Herz, zumal sie überhaupt keine Zweifel daran hegen, dass es sich hier um mehr als nur um Freundschaft handelt. Ob und wie sich der Beziehungsstatus zwischen den beiden definieren lässt, wird zumindest die Mutter des Stürmers nicht mehr erfahren: Das selbst gebackene Bananenbrot, das der Mittelfeldspieler zum Weihnachtsfest mitbringt, führt zu einem allergischen Schock und ihrem frühzeitigen Ableben. „Sie war wohl einfach zu höflich, um nein zu sagen.“ Dafür bietet sich im Rahmen der Begräbnisfeier Gelegenheit für ein entspanntes Wiedersehen voller Empathie, ehe auf dem Vereinsgelände der Ernst des Lebens weitergeht.
REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME DRAMATURGIE PREMIERE
ALBRECHT SCHROEDER
......................
PASCAL SEIBICKE
.............................
MATTHIAS DÖPKE
JANUAR 2023
DISKOTHEK
Leo Meier studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum sowie Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste. Für sein Abschlussstück „Tote gehen nicht ins Kino“ wurde er mit dem Folkwang-Preis ausgezeichnet. Er gastierte u. a. am Schauspielhaus Bochum und Schauspielhaus Hamburg und ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Die „zwei herren von real madrid“ werden inszeniert von Albrecht Schroeder, der seit 2020 am Schauspiel Leipzig als Regieassistent engagiert ist. Erste eigene Inszenierungen entstanden u. a. während seiner Zeit als Regieassistent am Main franken Theater Würzburg. Die Bühne und die Kostüme werden entworfen von Pascal Seibicke, der an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Katrin Brack studiert und u. a. an der Staatsoper Hamburg, am Staatstheater Wiesbaden, Mainfranken Theater Würzburg und Staatstheater Darmstadt gearbeitet hat.
Mit feinsinnigem Humor erschafft Leo Meier eine Welt, in der höfliche Profifußballer mit ihrem Drachen zum Training geflo gen kommen, Sergio Ramos ergreifend über die Vergänglichkeit des Lebens philosophiert und auch Sport-Stars unaushaltbar normale Weihnachtsfeiern erleben.
68
UM EHRLICH ZU SEIN, ICH SPIELE IN MEINER FREIZEIT NICHT
LETZTE STATION TORGAU
(ARBEITSTITEL) DOKUMENTARTHEATERPROJEKT VON REGINE DURA & HANS-WERNER KROESINGER Freital, Groß Leuthen, Wittenberg, Burg — Ortsnamen, die für viele mit bleibenden Erinnerungen verknüpft sind. Doch es sind keine Erinnerungen an gute Landluft und Schlossbesichtigungen: Hier befanden sich die „Jugendwerkhöfe“ der DDR-Jugendhilfe, in denen in der Sprache des Systems soge nannte „Schwererziehbare“ unter realsozialistischen Vorzeichen gesellschaftskonform gemacht werden sollten. Für die Einweisung genügte es mitunter, sich der Mitgliedschaft in der FDJ zu widersetzen. Mit aus der Sowjetunion importierten Disziplinierungsmethoden wurde den Jugendlichen der Geist des Kollektivismus eingetrieben. Physische und psychische Gewalt war an der Tagesordnung, bis hin zur gefürchteten „Explosionsmethode“. Viele der Betroffenen hatten vor der Einweisung in die Jugendwerkhöfe bereits eine Odyssee durch andere, ebenso demütigende Heimarten hinter sich, verbrachten fast ihre ganze Kindheit und Jugend im System der Zwangserziehung. Andere wurden unangekündigt abgeholt und auf tagelange Irrfahrten geschickt, deren Ziel ihnen bis zuletzt verheimlicht wurde. Unter dem Tarnbegriff „Arbeitserziehung“ wurden die Insassen zu einem Hungerlohn als „Hilfsarbeiter“ ausgebildet — und wurden so als Teil eines Systems der Zwangsarbeit ausgebeutet. Herstellen mussten sie unter anderem Bauteile für Selbstbaumöbel großer westlicher Konzerne — was dem Arbeiter-und-Bauern-Staat wertvolle Devisen und der „freien Welt“ kostengünstige Wohlfühl-Wohnatmosphäre einbrachte. War man mutig genug, widersetzte man sich im Kleinen wie im Großen — heimliche Partys, die bei Entdeckung streng sanktioniert wurden, bis hin zur Flucht, die früher oder später doch wieder in der Anstalt endete. Über allem schwebte ein Wort als Drohung für wiederholtes Fehlverhalten: Torgau. Dort befand sich der „Geschlossene Jugendwerkhof“, der als letzte Instanz nicht mehr verbarg, was das gesamte System der Heime in Wirklichkeit war: ein Gefängnis für die, die nicht mitmachen wollten oder konnten.
URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
HANS-WERNER
KROESINGER KONZEPT & TEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REGINE DURA BÜHNE & KOSTÜME DRAMATURGIE PREMIERE
......................
.............................
HUGO GRETLER GEORG MELLERT
4. 3.
DISKOTHEK
Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger arbeiten seit 2000 zusammen und zählen zu den herausragenden Vertretern des gegenwärtigen Dokumentartheaters. In ihren Inszenierungen fließen Zeitzeugenberichte und Dokumente in dichte, vielschichtige Texte zusammen. Sie haben im deutschsprachigen Raum an Theatern wie dem Berliner HAU, dem Maxim Gorki Theater Berlin, dem Staatstheater Karlsruhe und dem Landes theater Linz sowie international gearbeitet. Am Schauspiel Leipzig haben sie bereits 2020 in „Brennende Erde“ die Geschichte des Braunkohletagebaus in der Region Leipzig aufgearbeitet.
69
ANTONIUS UND KLEOPATRA
EINE SHAKESPEAREINSTALLATION IM KOLONIALSTIL (ARBEITSTITEL) EIN PROJEKT VON CLAUDIA BAUER, PATRICK ISERMEYER UND TERESA SCHERGAUT Wir befinden uns in Ägypten und Rom in den Jahren 40 bis 30 vor unserer Zeitrechnung: Die Weltpolitik wird als Bühne genutzt, um private Befindlichkeiten auszufechten. Die ägyptische Königin Kleopatra und der römische General Marcus Antonius sind im Liebeswahn miteinander verbunden und innerlich zerrissen von Machtgier und Hedonismus. Leidenschaften sind ihre Stärke und ihr Untergang. Der dramatische Freitod beider Beteiligten beendet nicht nur eine Affäre, sondern besiegelt auch die Entscheidung über die Weltherrschaft.
REGIE
.........................................
PREMIERE DISKOTHEK
APRIL 2023
CLAUDIA BAUER
Intimität und Imperium. Hysterie und Hybris. Am Beginn der Neuzeit, als England gerade dabei war, das Erbe Roms anzu treten, schrieb William Shakespeare eine private Tragödie über die berüchtigten Liebenden — und gleichzeitig eine die gesamte damals bekannte Welt umfassende Historie. Mit Rom und Ägypten stehen zwei unterschiedliche Zeitrechnungen einander gegenüber: das lineare Streben hin zum Weltreich und die Idee der Zeit als Kreislauf der Natur ohne Ziel. Sinnlich berückende Poesie trifft auf geschäftskalte Heuchelei. Und es offenbaren sich in dem Aufeinandertreffen nicht wenige exotistische Fremdzuschreibungen. In der direkten Auseinander setzung bieten Kleopatra und Antonius großes Kino, aber sie bleiben nicht aufrichtig miteinander. Am Ende werden Verführungskunst und Hormonsteuerung als schlechte politische Ratgeber gebrandmarkt. Und die Alternative West oder Ost soll aufgelöst werden: Octavius, der spätere Kaiser Augustus, macht sich daran, beides künftig durchzuverwalten. Im Rahmen eines Projektes in der Diskothek ergreifen Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer die Gelegenheit, sich mit dem Kosmos „Antonius und Kleopatra“ auf ihre eigene, spiele rische Weise auseinanderzusetzen. Beide sind seit der Spielzeit 2020 / 21 Ensemblemitglieder am Schauspiel Leipzig. Unterstützt werden sie in ihrem Projekt durch Hausregisseurin Claudia Bauer, vierfach eingeladen zum Berliner Theatertreffen, die auf der Großen Bühne in Leipzig zuletzt „Die Rättin“ nach dem Roman von Günter Grass inszenierte und in dieser Spielzeit ebenfalls die Wiederaufnahme ihrer Erfolgsproduktion „Meister und Margarita“ leiten wird.
70
Schauspiel Leipzıg ——————————————————————————————————————
U R AU F F Ü H RU NG ——————————————————————————————————————
VON LUKAS RIETZSCHEL
——————————————————————————————————————
R EGI E : E N R ICO LÜ BBE
T Z T E J VD D ALSHÄLTER CH! LI
„Zweifelsohne zählt dieses bildreiche Panoptikum verlorener Seelen zu den exzellentesten Realisierungen auf der digitalen Bühne!“ DIE DEUTSCHE BÜHNE
Gegenwart. Land. Der Wandel hat manches verändert. Viele sind weg, manche kommen zurück. Zum Beispiel Isabell. Um mal zu schauen, wie es den Eltern geht. Kurze Begegnungen auf der Straße, manchmal grillt man, manchmal gibt es ein Bier in der Garage. Sprachlosigkeit wird greifbar, und Verständnislosigkeit. Zwischen den Generationen, innerhalb der Generationen. Umso mehr stellen manche die Frage, ob die früheren Zeiten nicht doch bessere waren. Will man sich jetzt wieder alles gefallen lassen? Widerstand, das sind nicht mehr nur Demonstrationen, heißt es in der Garage: „Da gibt es tausend Möglichkeiten. Heute sowieso.“ Auch Isabells Vater ist dabei. Seit seinem Roman „Mit der Faust in die Welt schlagen“ (2018) zählt Lukas Rietzschel zu den führenden Stimmen der jüngeren deutschsprachigen Literatur. Im Rahmen des Schwerpunktes Gegenwartsdramatik hat das Schauspiel Leipzig einen Stückauftrag an Lukas Rietzschel vergeben. Die Uraufführung entstand als Theaterfilm in der Regie des Leipziger Intendanten Enrico Lübbe. In konzentrierten Dialogen und in scharfer Beobachtung entwirft „Widerstand“ mit großer Genauigkeit die Atmosphäre einer Gegenwart — und das Bild einer Gesellschaft, deren Substanz Risse hat, die größer werden. Und die mit Argumenten nur noch schwer zu kitten sind. MIT: DENIS GRAFE, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, ANNETT SAWALLISCH, TERESA SCHERGAUT
„Ein sehr genau beobachteter und präzise wiedergegebener, sehr aktueller Zustand eines nur augenscheinlich kleinen Dorfkosmos. Denn wer genau hinschaut, weiß: Dieser Kosmos findet sich gerade überall wieder.“ RBB INFORADIO
„Rietzschel skizziert diese ineinandergreifenden MiniDramen lakonisch und kalt. Der junge Autor ist auf bestem Weg zum Dramatiker. Das Schauspiel Leipzig tat gut daran, ihm diesen Stückauftrag zu geben.“ DEUTSCHLANDFUNK KULTUR / FAZIT
„Rietzschel rechtfertigt nichts von dem, was seine Figuren tun; aber er diffamiert sie auch nicht. Er lässt sie von ihren Nöten sprechen und führt sie nicht vor.“ FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
„Die Dramaturgie des Theaters preist Rietzschels Stück ganz zu Recht als Porträt einer ‚Gesellschaft, deren Substanz Risse hat, die größer werden‘.“ DER SPIEGEL
ERHÄLTLICH IM WEBSHOP DES SCHAUSPIEL LEIPZIG UNTER WWW.SCHAUSPIEL-LEIPZIG.DE, AN DER THEATERKASSE UND ÜBER AMAZON. PREIS: 10,–
Widerstand LUKAS RIETZSCHEL
E
ER
M
D
H A
IE
FN
A
U
W
BEACH HOUSE DORIAN BRUNZ
Auf dem Rummel hat Ronny für sich selbst und für Taylor offenbar das große Los gezogen, und das am gemeinsamen Geburtstag: vier Wochen Beach House. Hauptgewinn, Jackpot. Zusammen mit ihrer Mutter wollen die Zwillinge endlich losfliegen und einfach dort bleiben, wo die Sonne immer scheint. Das Leben in der Wohnsiedlung mitsamt den eigenen Neurosen und Gebrechen scheint sich plötzlich wieder zu lohnen, denn die Verheißung ist so groß, dass das Glück bereits zum Greifen nah sein muss. Als sie erfahren, welche Bedingungen an das Los geknüpft sind, lassen sich Taylor und Ronny auf gefährliche Geschäfte in digitaler und analoger Welt ein, während ihre rheumakranke Mutter sich in Erinnerungen an eine Revolution unter Palmen flüchtet. Den Sehnsuchtsort namens Beach House stellt Dorian Brunz einer brutalen und betrügerischen Realität gegenüber. Gegen diese anzukämpfen, verlangt den Geschwistern sehr viel ab, beinahe sogar den Glauben an den eigenen Traum. Dorian Brunz wurde 1993 in Berlin geboren. Bis 2020 studierte er Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. „beach house“ ist einer von drei Theatertexten, die im Oktober 2020 im Rahmen der Autor:innentheatertage am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt wurden.
DU BIST NOCH NICHT SON TOTER FISCH WIE DIE ANDERN. HAB ICH GLEICH GEMERKT, OKAY.
STÜCKEWETTBEWERB DER AUTOR:INNENTHEATERTAGE AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2020 URAUFFÜHRUNG
„Dorian Brunz schreibt ausgezeichnete Dialoge und Preuß und Preißler treffen genau den Ton aus rotziger Coolness und Verletzlichkeit, der einen die beiden sofort ins Herz schließen lässt.“
REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME
......................
PHILIPP PREUSS RAMALLAH AUBRECHT
SOUND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDER NEMITZ LICHTDESIGN
NACHTKRITIK
..............................
DRAMATURGIE
„Autor Brunz und Regisseur Preuss umschiffen die Klischees gekonnt mit einer an Horváth oder Bukowski geschulten Kunstsprache und einer auch sehr künstlichen, abstrakten Bühnenwelt, die durch viel Lichtund Soundeinsatz noch verstärkt wird.“
.............................
CARSTEN RÜGER MATTHIAS DÖPKE
MIT: ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, FELIX AXEL PREIßLER, JULIA PREUß WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
KULTURA-EXTRA
„Preuss lässt gerade dem absurd Anmutenden Raum, das in ‚beach house‘ steckt. Vor allem aber bebildert er [den Text] mit einem düsteren, wuchtigen und vor allem visuell eindrucksvollen Regiekonzept.“ RBB
74
....................................
........................................
DRAMATURGIE
.............................
JOHANNA HLAWICA CONSTANTIN JOHN BENJAMIN GROßE
MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DENIS GRAFE, DIRK LANGE, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
DEINE REALITÄT INTERESSIERT DOCH KEINEN.
„Buhtz, Grafe, Jalali, Lange und Schmidt werden zu Projektionsflächen gesellschaftlicher Positionen. Mit viel Gefühl für den Sprachrhythmus und manchmal fast clownesken Choreografien in der kaum Halt gebenden Aufblasbühne gelingen schöne Theatermomente.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Brunner wirft ein breites Panorama darüber auf, wie wir über Körper sprechen, wie wir über Körper verfügen und vor allem, wie wir Körpern Gewalt antun. Katja Brunner hat einen starken Text geschrieben, der mit Sprachmacht und Sprachwitz die ganze Bandbreite eines eher philosophischen Gedankens vermittelt.“ DIE DEUTSCHE BÜHNE
75
E
MUSIK
M
KOSTÜME
-
Katja Brunner erschreibt sich gesellschaftspolitische Themen mit einer eigenwillig komischen wie verdichteten Sprache. Sie lässt ein Stimmengewirr auftreten, das menschliche Abgründe aufreißt, und schafft es, darin stets sowohl das Komische als auch das Absurde ausfindig zu machen.
H
KATRIN PLÖTNER
A
........................................
BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANNA BRANDSTÄTTER
ER
FN
URAUFFÜHRUNG
D
U
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
REGIE
IE
A
KATJA BRUNNER Warum schauen mich die Leute in der Bahn auf meinem Weg zur Arbeit so schief von der Seite an? Was ist hier aus dem Lot geraten? Ein diffuser, nicht ganz fassbarer Grauschleier der Angst und Paranoia entsteht aus einem Gespräch von Stimmen: Gehe ich jetzt mit meiner Erschöpfung nach Hause zum Internet-Shoppen oder google ich lieber gleich die nächste ärztliche Konsultationsstelle? Viele Ichs geistern in Katja Brunners neuem Stück durch einen vielfach gebrochenen Gesellschaftszustand, suchen ihren Sinn, ihre Realitäten, ihr Zuhause, ihre Fronten, rangeln darum, stattfinden zu dürfen. Sie werfen Schlaglichter auf Diskursfronten und Ängste einer Gesellschaft. Am Ende fragen sie sich, wer in ihrer Zusammenkunft eigentlich die Regeln gemacht hat. Wer führt den Diskurs? Welche Normen formen uns in unserem alltäglichen Zusammensein, wer hat die Deutungshoheit über die Normen? Wer bestimmt sie und wann werden sie problematisch?
W
DIE KUNST DER WUNDE
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS WOLFRAM LOTZ
Ein somalischer Pirat verantwortet sich vor dem Hamburger Landgericht für den Überfall auf ein Frachtschiff — geentert auf dem gänzlich leer gefischten Meer. Zwei Bundeswehrsoldaten reisen durch Afghanistan, um einen wahnsinnig gewordenen Oberstleutnant ausfindig und unschädlich zu machen — den Hindukusch hinauf, einen dunklen Strom, der langsam durch die afghanischen Regenwälder fließt.
STUDIOINSZENIERUNG 2022 REGIE
.........................................
BÜHNE
Angelehnt an Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“, geschrieben 1899 unter dem Eindruck des belgischen Kolo nialismus, und Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ von 1979 schrieb Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“ 2014 als ein Hörspiel, das in elf Sprachen übersetzt, auf zahlreichen Theaterbühnen inszeniert wurde und weder in Afrika noch in Vietnam spielt, sondern die westliche Kolonialgeschichte und den Neokolonialismus der globalisierten Welt ineinanderfließen lässt. Zeit und Raum scheinen in diesem Strudel außer Kraft gesetzt zu sein. Skurril, ironisch und melancholisch ringen die einzelnen Figuren darin um Orientierung. Immer wieder scheitern sie in dem Versuch, das Fremde wirklich zu verstehen — das Grauen eines weit entfernten Krieges, eine andere Kultur oder wenigstens einen anderen Menschen. Und so steht das einzelne Ich zunehmend allein im Dunkeln.
„Schön, wie die Geräusche der Stadt oder nächtliche Zikaden chorisch zum Klingen gebracht werden. Wie ironisch gewitzt Frauen den Typus des harten Mannes geben, ohne in Travestien zu verfallen. Ja, es macht Spaß, diesen Absolventinnen und Ab solventen zuzuschauen.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
76
.......................................
JONAS FÜRSTENAU FABIENNE MÜLLER
KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HELENE SUBKLEW DRAMATURGIE
.............................
MATTHIAS DÖPKE
MIT: ADRIAN D JOKIĆ, MATTHIS HEINRICH, LEONARD MESCHTER, ELLEN NEUSER, RONJA OEHLER, RONJA RATH, LAURA STORZ, PAULA VOGEL, LEONARD WILHELM WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
DIE LEUTE SEHEN WAS IM FERNSEHEN UND GLAUBEN ES EINFACH UND MEINEN DANN ZU WISSEN, DASS DER HINDUKUSCH EIN GEBIRGE IST.
-
A
ER
FN
D
U
IE
A
W
EIN WAHNSINN WAS MENSCHEN EINANDER
H
Die Autorin Kristin Höller wirft in ihrem Theaterdebüt und Auftragswerk des Schauspiel Leipzig einen pointierten und humorvollen Blick auf eine Frauenfreundschaft in drei verschiedenen Lebensaltern.
DIE MENSCHEN LIEBEN NEUANFÄNGE SIE SIND VÖLLIG VERRÜCKT DANACH ALLEIN DIE FITNESSSTUDIOS IM JANUAR AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG
„Katrin Plötner komponiert den Abend kurzweilig mit vielen Zeitsprüngen, prägnanten Szenen und einprägsamen Bildern. Plötner, die am Schauspiel schon eindrucksvoll ‚Frau Ada denkt Unerhörtes‘ inszenierte, gelingt es, das Verallgemeinerbare aus dem Text zu destillieren: den Zerfall klassischer Familienstrukturen.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
REGIE
.........................................
KATRIN PLÖTNER
BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BETTINA POMMER KOSTÜME
....................................
JOHANNA HLAWICA
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEZA COTARD (FRIEDERIKE BERNHARDT & JOHANNES COTTA) DRAMATURGIE
.............................
BENJAMIN GROßE
MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, CLAUDIA BURCKHARDT, BETTINA SCHMIDT, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
77
E
Marion, Britta und Nana sind beste Freundinnen und teilen viele gemeinsame Jahre miteinander. Als Marion umzieht, soll gemeinsam angepackt, die neue Wohnung eingerichtet und harmonisch Kuchen gegessen werden. Der Kuchen landet schnell in der Tiefkühltruhe. Denn beim Auspacken kommen neben Büchern, Fotoalben und alten Postkarten auch die Altlasten der Vergangenheit samt unbeantworteten Lebensfragen aus den Kisten hervor: Sie kreisen um Erinnerungen, lebenswichtige Entscheidungen, Sehnsüchte nach Geborgenheit oder den Wunsch, eine Einheit außerhalb der klassischen Familienaufteilung zu bilden. Aber auch entlarvte Selbstbilder und Lebenslügen, die Sorge um die Tochter, die unausgesprochenen Verletzungen und Risse in der Freundschaft, sogar die Toten der Vergangenheit bleiben nicht aus. War der Grund für Marions plötzlichen Umzug wirklich der Drang nach einer Veränderung, wie sie behauptet? Wie soll man mit einem neuen Leben beginnen, den Neuanfang wagen, wenn man mit dem alten noch nicht fertiggeworden ist? Wie viel Abgrund verbirgt sich in der scheinbaren Alltäglichkeit unserer Beziehungen und Gespräche? Was entscheiden wir in unserem Leben und was geschieht einfach?
M
KRISTIN HÖLLER
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
FÜR MEINEN BRUDER E. L. KARHU
Untrennbar scheinen sie verbunden: „Ich“ — sie, die Schwester, laut Selbstbefund „hässlich“ und evtl. dick — und „er“, ihr Bruder, „ein schöner Mann, der schöne Frauen liebt“. Eine Paarung der Gegensätze ist das Zusammenleben der beiden, der Bruder für die Schwester ein Türöffner zum Leben, zur Ausschweifung, zum Begehren; sie für ihn ein notwendiger Gegenpol, die Bestätigung seiner Lebensweise, diffuse und doch starke Anziehung. Wie zwei Himmelskörper in gebundener Rotation umkreisen sich die beiden unaufhörlich. E. L. Karhu beschreibt in „Für meinen Bruder“ eine Symbiose zweier entgegengesetzter Figuren. Das System, das die beiden bilden, ist eines von Beobachten und Beobachtetwerden, in dem die Grenzen zwischen den Geschwistern mimetisch verschwimmen — und in das andere Personen willentlich-unwillentlich hineingezogen werden. Doch was genau ist dieses geschwisterliche Doppelgestirn? Eine dysfunktionale Abhängigkeitsbeziehung? Ein Spiel aus Faszination am Absonderlichen? Ein morbides soziolo gisches Experiment? Karhu schreibt zwischen und jenseits all dieser Kategorien, manchmal haarscharf am Horror vorbei, am Psychothriller, und meint doch den Horror des Alltäglichen, den kleinen Voyeurismus von nebenan, den Ekel, der morgens mit am Frühstückstisch sitzt. E. L. Karhu ist eine der erfolgreichsten Theaterschriftstellerinnen in Finnland. Nach „Prinzessin Hamlet“ und „Eriopis“ ist „Für meinen Bruder“ bereits das dritte Stück, das von ihr in der Diskothek des Schauspiel Leipzig zu sehen ist. Nach Inszenierungen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Thalia Theater Hamburg und Residenztheater München stellt sich Elsa-Sophie Jach mit „Für meinen Bruder“ dem Leipziger Publikum vor.
BESONDERS DIE HEILIGE EINHEIT VON FRUCHTSCHLANGEN UND HORRORFILMEN VERSCHAFFT MIR BEFRIEDIGUNG, BEIDE SIND OHNE DAS ANDERE NICHT DASSELBE. AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG DEUTSCH VON STEFAN MOSTER URAUFFÜHRUNG
„Regisseurin Elsa-Sophie Jach lässt den Monolog der namenlosen Schwester von vier Personen sprechen. Zwei Frauen, zwei Männer teilen sich rein in den beklemmenden Bericht von Ausnahmezuständen in gesellschaftlicher Isolation. In den starken Momenten vervielfacht die Choreografie der Stimmen Angst und Bedrohung. Immer bleibt die Viererbande in Bewegung, krabbelt, rennt und tanzt sich die Seele in den Leib. Sie halten das Unbedarfte und das Gespenstische zusammen.“
REGIE
.........................................
BÜHNE
.......................................
KOSTÜME MUSIK
....................................
........................................
DRAMATURGIE
.............................
WIEDERAUFNAHME
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
78
MARLENE LOCKEMANN ALEKSANDRA PAVLOVIĆ MAX KÜHN GEORG MELLERT
MIT: THOMAS BRAUNGARDT, PATRICK ISERMEYER, AMAL KELLER, TERESA SCHERGAUT
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich auflöst in einem ganz großen Tanzritual, da wird der Schauplatz Diskothek seinem Namen absolut gerecht, in einer Verausgabung im Tanz, im Technorhythmus, der den ganzen Raum erfüllt.“
ELSA-SOPHIE JACH
DISKOTHEK
Für meinen Bruder E. L. KARHU
E
ER
M
D
H A
IE
FN
A
U
W
VATER FLORIAN ZELLER DEUTSCH VON ANNETTE UND PAUL BÄCKER REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME
Witwer André und seine erwachsene Tochter Anne leben in Paris. Anne will zu ihrem Freund Pierre nach London ziehen, doch ihr sonst immer souveräner Vater wirkt zunehmend verunsichert. Dinge und Menschen verschwinden, seine innere Uhr lässt ihn im Stich, sein Heim wird ihm fremd. Eine Haus haltshilfe lehnt er ab und vermutet ein Komplott: Anne versucht, ihn aus seiner Wohnung zu ekeln. Und dann ist da noch Elise, seine andere Tochter. Florian Zellers raffiniert strukturierter Text über das DemenzSchicksal eines Vaters und das Abschiednehmen zwischen ihm und seiner Tochter fokussiert die Innenansicht einer auf ein Minimum reduzierten Kernfamilie mit ihren emotionalen Abhängigkeiten und latenten Konflikten im Angesicht unvermeidlicher Veränderungen. Welches Maß an Fürsorge lässt sich noch einfordern oder leisten, wenn Ortswechsel aus privaten oder beruflichen Gründen immer selbstverständlicher scheinen? Eine Projektionsfläche für drängende Fragen und Ängste einer Gesellschaft mit stetig steigender Lebenserwartung. Tilo Krügel ist seit Beginn der Intendanz Enrico Lübbes Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig. Zuvor war er als Schauspieler an den Theatern Chemnitz engagiert und dort als Studioleiter für das Schauspielinstitut „Hans Otto“ Leipzig tätig. Parallel entstanden eigene Regiearbeiten in Chemnitz, Gera, Altenburg und Zittau.
„Bernd-Michael Baier spielt den Vater in Leipzig als starke Persönlichkeit, dessen Rückfälle ins Kindliche der Hilflosigkeit geschuldet sind. Er gerät in Wut darüber, die Orientierung zu verlieren. Krügel, selbst Schauspieler am Haus, zeigt ihn nicht schwach und nicht gedemütigt von übergriffiger Fürsorge Fremder. Sondern erschüttert und überfordert von der Verunsicherung.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Der Einsatz von Soundcollagen und flächigen Videoüberblendungen verdichtet die Szenen zu einem kogni tiven Gewittersturm im Hirn. Ein über 90 Minuten spannender und durch den gekonnten Multimediaein satz auch künstlerisch starker Abend.“ KULTURA-EXTRA
80
DRAMATURGIE
......................
.............................
TILO KRÜGEL AGATHE MACQUEEN MATTHIAS DÖPKE
MIT: BERND-MICHAEL BAIER, THOMAS BRAUNGARDT, ANNA KEIL, JULIA ZABOLITZKI WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
ICH HABE BEMERKT, DASS MIT MIR IRGENDWAS SELTSAMES PASSIERT. ALS HÄTTE ICH KLEINE LÖCHER. FAST NICHTS. WINZIG KLEIN.
LISA KRUSE
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHANNES FLEISCHER DRAMATURGIE
............................
GEORG MELLERT
MIT: DENIS PETKOVIĆ WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
Sami hat einen Höllenjob. Er ist für die Reservierungsliste eines Promirestaurants zuständig und jongliert tagtäglich mit drei Telefonhörern, immer im Angesicht der drohenden Kata strophe. Ob sich die Russenmafia zur Familienfeier ankündigt oder die Reservierung eines Michelin-Kritikers vergessen wurde — Sami fängt alles auf. Und nebenher muss er noch sein Familienleben und die schleppend verlaufende Schauspielkarriere managen. Unter Hochdruck fertigt er einen Anrufer nach dem anderen ab.
„Ein Schauspieler, alle Rollen, alle Stimmen — der Facettenreichtum beeindruckt. Deutsche Dialekte, fremd ländische Akzente, Sprachfehler — Petkovic beherrscht sie alle und leiht seinen Figuren auch die entsprechende Gestik. Im Sekundentakt springt er von Rolle zu Rolle und produziert durch seine ausladende Theatralik Lacher am Fließband.“ MEPHISTO 97.6
Die Off-Broadway-Erfolgskomödie ist gleichzeitig Gesellschaftssatire und die Geschichte eines Underdogs, der seinen eigenen Machtspielraum zu nutzen lernt. Ein wahnwitziges Solo für einen Schauspieler und 36 Figuren in der Diskothek des Schauspiel Leipzig.
RESERVIERUNG, GUTEN TAG. KÖNNEN SIE BITTE DRANBLEIBEN?
81
E
KRISTINA SEEBRUCH
M
......................
H
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME
-
A
DEUTSCH VON STEFFEN KOPETZKY SZENISCHES PROJEKT
ER
FN
BECKY MODE REGIE
D
U
IE
A
W
VÖLLIG AUSGEBUCHT
E
ER
M
D
H A
IE W
FN
U A
WHITE PASSING SARAH KILTER
Wer eine teure Handtasche trägt, dem traut man keine anti kapitalistische Gesinnung zu. Hat man allerdings ein kostspieliges Tattoo, sagen wir, für mehr als 500 €, kratzt das landläufig nicht am linken Image — solange das Motiv stimmt. Ihmchen findet das scheinheilig. Wie so vieles andere, das sie ihrer deutschen Heimat attestiert. Wieso Ihmchen dafür einen geschärften Blick hat? Sie steht eben nur mit einem Bein in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Mit dem anderen steht sie auf der Badstraße im Wedding, wo sie zeitweise beim algerischen Vater aufgewachsen ist. Dieser Teil von ihr ist gewissermaßen undercover, denn irgendwie „sieht man das nicht bei ihr“, das Migrantische. Daher bietet sie einen Perspektivwechsel an. Und eine erweckende Nacht im (anders) geteilten Berlin. Sarah Kilter wurde 1994 in Berlin geboren. Sie studierte von 2016 bis 2020 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihre Stücke liefen in Werkstattinszenierungen am Hans Otto Theater in Potsdam, am bat-Studiotheater sowie in der Box des Deutschen Theaters Berlin. Ihr erstes Hörspiel „Mädchen-Liegestütze“ wurde 2019 im Deutschlandfunk Kultur urgesendet.
URAUFFÜHRUNG REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME DRAMATURGIE
......................
............................
THIRZA BRUNCKEN CHRISTOPH ERNST MARLEEN ILG
MIT: MERIAM ABBAS, JULIA PREUẞ, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
STÜCKEWETTBEWERB DER AUTOR:INNENTHEATERTAGE AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2021 EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2022 EINGELADEN ZU DEN 47. MÜLHEIMER THEATERTAGEN –
„Das sprachlich stärkste Stück kommt an diesem Abend von der Dramatikerin Sarah Kilter. Ihr Stück ist ein großes Spiel mit Zuschreibungen, das, hoch aufgedreht und inszenatorisch verfremdet, die Fallstricke von Identitäts-Konstruktionen offenlegt. Und — das eint es mit den anderen zwei Arbeiten — wenig Angst vor der Provokation hat.“
STÜCKE 2022
NACHTKRITIK
„Das sprudelnde Texttheater mit Perspektiv-Wechseln und Meta-Ebene lässt sich zwischen Milieu-Analyse und frecher Ironie kaum fassen. Bruncken und ihr Team finden mit der surrealen Reisetaschen-Welt und Puppenfiguren eine spielerische Entsprechung. Und arbeiten aus dem artifiziellen Setting doch einen klaren Handlungsstrang und eine Protagonistin als Kulminationspunkt unterschiedlicher Pole heraus.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
82
IN DEUTSCHLAND HABE ICH ANGST, ÜBER MICH ZU SPRECHEN, WEIL DEUTSCHE AUS APPLE-HAUSHALTEN MICH IMMER IN EINEM GLOBALEN KONTEXT SEHEN WOLLEN.
White Passing SARAH KILTER
83
86
Auflösung DOUBLELUCKY PRODUCTIONS
Was gestern galt, gilt heute längst nicht mehr. Die Zeit ist unsicher, die Aufgaben und Herausforderungen der Gegenwart sind gewaltig, und sie sind konkret. Was kann die Kunst da ausrichten, welche Rolle spielt Theater in einer sich rasant verändernden Gegenwart? Die Koproduktionen im Residenz-Programm dieser Spielzeit führen zum einen Themenfelder fort, die Kunst und Öffentlichkeit auch ohne Pandemie und Krieg seit Längerem umtreiben: Es geht um unser Verhältnis zu den Ökologien und Ökonomien unseres Zusammenlebens und um Fragen emanzipatorischer Selbstermächtigung. Mit Blick auf die Leipziger Szene freuen wir uns auf die Fortsetzung von KATAPULT — Performance Plattform Leipzig gemeinsam mit LOFFT — DAS THEATER und Schaubühne Lindenfels.
KOPRODUZENTEN SPIELZEIT 2022 / 23: ACTORAL FESTIVAL MARSEILLE, BIT — BERGEN INTERNATIONAL THEATRE, BRUT — KOPRODUKTIONSHAUS WIEN, C ALLIE’S BERLIN, CAMPO GENT, ONASSIS CULTURAL CENTER ATHENS, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN, KAMPNAGEL — INTERN ATIONALES SOMMER FESTIVAL HAMBURG, LOFFT — DAS THEATER, SCHAUBÜHNE LINDENFELS, REYKJAVÍK DANCE FESTIVAL
Darüber hinaus werden zunehmend Inhalte virulent, die sich mit grundlegenden Fragen unserer Existenz, und in Performances dann eben immer auch mit Möglichkeiten des Seins auf der Bühne, beschäftigen. Es sind Themen, die unter veränderten Vorzeichen neu verhandelt werden. Ausgehend von den Erfahrungen der fundamentalen Erschütterung so vieler Gewissheiten in so kurzer Zeit. Es geht um die Erfahrung des Körpers im Raum, unter dem Eindruck sich auflösender Zusammenhänge. Es geht um die Aneignung der Bühne als Lebensraum, verbunden mit der Frage, was wir brauchen, um so was wie ein Zuhause zu konstruieren. Und es geht um das Kreisen im Kräfteverhältnis zwischen Zentrum und Fliehkraft, zwischen der Suche nach der Mitte und der ekstatischen Entäußerung. Es sind gewichtige Themen. Aber die Kunst der Kunst besteht eben auch darin, Distanz zu nehmen und Reflexionsräume anzubieten, in denen unsere Sinne in der Uneindeutigkeit schweifen können und mal mit Leichtigkeit und Humor, mal in formaler Strenge mitunter ungemütliche Begegnungen und Ahnungen ermöglichen. Wir laden unser Publikum herzlich ein, sich die Zeit zu nehmen.
CARD SO OFT IN DIE RESIDENZ, WIE SIE WOLLEN: DIE RESIDENZCARD MACHTS MÖGLICH. FÜR EINMALIG 45,– ERHALTEN SIE FÜR EINE SPIELZEIT FREIEN EINTRITT IN DER RESIDENZ. Gegen Vorlage der Residenzcard erhalten Sie Residenztickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenzcard ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.
ERNA ÓMARSDÓTTIR/ HALLA ÓLAFSDÓTTIR
REYKJAVÍK
THE JULIET DUET „The Juliet Duet“ ist eine Tanzperformance, die von einer früheren Zusammenarbeit der beiden isländischen Choreographinnen Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir für das Ballettstück „Romeo und Julia“ am Gärtnerplatztheater in München inspiriert ist. Für „The Juliet Duet“ fokussieren sie nun ganz auf die Figur Julia. Sie tanzen selbst und setzen anstelle der ganz großen Inszenierung auf die unmittelbare Begegnung mit dem Publikum. Die beiden Julias wandern als zwei liebeskranke Teenager, als zwei Tänzerinnen in den Wechseljahren, als zwei unterirdische Nymphen, als zwei Freundinnen und als zwei Liebende über die Bühne. Sie tanzen zu alten Worten. Ihr Tanz bewegt die Worte über die Bühne und fegt die Vergangenheit wie ein Staubbündel weg. Gemeinsam werden sie zur P oesie. Choreographie und Musik werden eins, und die Stimme wird zu einem unsichtbaren Körper im Raum, der durch seinen
blutigen Tanz süße Geheimnisse flüstert. „The Juliet Duet“ verwendet die Sprache des klassischen Balletts, seine Technik, Komposition und Darstellungsformen, und verschmilzt sie mit Aerobic, Schreipraktiken, Hexerei, angereichert mit Elementen der Haushaltsführung, prothetischen Körperteilen, Haaren, falschem Blut, Schweiß, Tränen und Liebe. Sergej Prokofjews Partitur aus den 1930er Jahren wird kontrastiert mit eigens angefertigten Kompositionen des amerikanischen Noise- und Industrial-Musikers Stephen O’Malley. Stop in the name of love — This is dance fiction! www.shalala.is PREMIERE
28. 9.
KIM NOBLE
LONDON
LULLABY FOR SCAVENGERS In dem poetisch anmutenden Titel „Lullaby for Scavengers“, dem „Schlaflied für Aasgeier“, steckt die Essenz dieser eigensinnigen Performance des Londoner Multitalents Kim Noble: In seinem Nachdenken über unsere Welt verbindet er feinsinnig Melancholie und radikalen Humor. Begleitet von einem Fuchs und einem toten, sprechenden Eichhörnchen nimmt er uns mit auf Reisen in nächtliche Bürogebäude, auf seinen Dachboden und in den Wald. Dabei erzählt er in einer Collage aus Video- und Liveperformance vom Alleinsein, von artenübergreifenden Abschieden und der Suche nach Verbündeten. Wie überleben wir in dieser zunehmend zerstörten Welt? Was geben wir den nächsten Generationen mit auf den Weg? Und
wie gehen wir mit Nagetieren auf unserem Dachboden um? Um diese Fragen beantworten zu können, arbeitet Kim Noble als Reinigungskraft, erklärt einer Made die Welt und schickt einen Staubsaugerbeutel ins All. Kim Noble arbeitet multidisziplinär zwischen Theater, Fernsehen, Film, bildender Kunst und Comedy.
88
www.mrkimnoble.com LEIPZIG-PREMIERE
12. 10.
Lullaby for Scavengers KIM NOBLE
ISABEL LEWIS
BERLIN
TOTAL ROMANCE, PARTIAL REPAIR Die bildende Künstlerin, Choreographin und Tänzerin Isabel Lewis arbeitet mit einer erweiterten choreographischen Praxis, in deren Mittelpunkt die Erzeugung affektiver Körpererfahrungen steht, die alle Sinne ansprechen. Lewis hinterfragt in ihren Arbeiten die Geschichten, Konventionen und Werkzeuge, mit denen wir unsere Denkfiguren und Körpergewohnheiten formen. Dabei besteht ihr künstlerischer Ansatz nicht nur in der Kritik oder Dekonstruktion bestehender Körperkonventio nen und konzeptioneller Methoden, sondern vielmehr in der Modellierung alternativer Vorschläge. Für Lewis beinhaltet jedes Format die Möglichkeit, das Sinnliche zu ordnen, und sie betrachtet es als eine zutiefst politische Frage, ob man sich auf ein Format einlässt oder nicht und wie man dies tut. „Total Romance, Partial Repair“ reflektiert die Ursprünge des europäischen Humanismus und forscht nach alter nativen Konzepten des Menschseins. Dafür untersucht Lewis die ästhetischen Techniken des Barock, dekonstruiert, übertreibt und erforscht dessen subversive Potenziale und Grenzen. Sie spannt den Bogen von der mikrozellulären Ebene der zeitgenössischen epigenetischen Forschung bis hin zur Verfolgung der globalen Wege, auf denen sich der Barock in kolonisierten Ländern ausbreitete. Dabei interessiert sich Lewis für die Formen der Ornamentik, die sie choreographisch durch das Zusammenspiel von Bewegung, Klang, Licht und Szenographie ergründet.
PREMIERE
DEZEMBER 2022
In „Total Romance, Partial Repair“ wird der Theaterraum zum Schauplatz, von dem aus sich die Arbeit zu seinen Rändern hin ausdehnt und auf die unmittelbare Umgebung, die Lade rampen und den Parkplatz der Spinnerei sowie auf die Stadt Leipzig übergreift. Durch die Installation subtiler performativer Gesten, Hinweise und Klänge sowie durch die Aufteilung des Raums, die Rahmung der Ansichten durch Bildschirme und Kulissen schafft Lewis eine Form von verräumlichter theatralischer Performance. „Total Romance, Partial Repair“ spielt mit Strategien der Präsentation und Repräsentation und schlägt alternative Formen der Auseinandersetzung mit dem Ort, der Architektur, dem Selbst und der Gemeinschaft vor. Isabel Lewis stammt aus der Dominikanischen Repu blik und lebt in Berlin. Zuvor war sie als Tänzerin, Performerin und Choreographin mehrere Jahre in New York tätig. In den letzten Jahren hat sie die Grenzen eindeutiger Präsentations modi zunehmend aufgebrochen. So sind Mischformen aus Lecture Performance, Tanzstück, Musik, Essen, Geruch und anderen Formen entstanden. Die Praxis von Isabel Lewis basiert auf langjährigen Kooperationen mit der Geruchsforscherin und Künstlerin Sissel Tolaas, der in Berlin ansässigen musikalischen Entität LABOUR, dem Maler und Keramiker Matthew Lutz-Kinoy, dem bildenden Künstler Dirk Bell, der Theoretikerin und Klassikerforscherin Brooke Holmes und Juan Chacón vom Architekturkollektiv Zuloark. Seit 2021 ist Isabel Lewis Professorin für Performance an der HGB Leipzig.
90
O.C.E.A.N.I.C.A. (Occasions Creating Ecologically Attuned Narratives in Collective Action)
ISABEL LEWIS
FRANS POELSTRA / OLEG SOULIMENKO
WIEN
THE FEELING OF HOME Die Kategorie „Zuhause“ hat in den vergangenen beiden Jahren für viele Menschen eine fundamentale Veränderung erfahren. Die Betriebs- und Schulöffentlichkeit verschmolz mit der familiären Privatsphäre, zwischenmenschliche Beziehungen und private Zusammenkünfte wurden behördlich kontrolliert und auch das Theater fand oft, wenn überhaupt, zu Hause am Bildschirm statt. Zudem wird unsere Bereitschaft, geflüchteten Menschen ein neues Zuhause zu ermöglichen, wiederholt her ausgefordert. Für „The Feeling of Home“ erobern sich die zwei weißen alten Männer der Wiener Performance-Szene die Bühne für das zurück, was sie für die beiden schon immer war: ihr Zuhause, das sie mit ihrem Publikum teilen. Oleg Soulimenko stammt aus Russland, Frans Poelstra aus den Niederlanden. Beide leben seit vielen Jahren in Österreich. Dieses neue Zuhause aber mussten sie sich erst schaffen, es war ihnen nicht in die Wiege gelegt. Und mit der biographischen Prägung in den verschiedenen politischen Systemen war die Aneignung der neuen Heimat eine sehr unterschiedliche Herausforderung. Mit einer Mischung aus Tanz, Musik, Soundscape, Poesie und Arbeit bauen der 67-jährige Frans Poelstra und sein sechs Jahre jüngerer Kollege Oleg Soulimenko gemeinsam ihr Bühnenhaus auf und laden Gleichgesinnte ein, um ihre Errungenschaft zu feiern. Am Ende tauchen unbekannte Gäste auf und geben der Housewarming Party eine überraschende Wendung. Oleg Soulimenko und Frans Poelstra berufen sich nicht auf Philosophen, um „The Feeling of Home“ zu rechtfertigen, und sie haben auch noch nicht das richtige Zitat gefunden, um ihre Leistung zu beschreiben. Sie haben zwar einige interessante Artikel und vielleicht sogar ein Buch gelesen, aber leider alles wieder vergessen. Oleg Soulimenko steht auf obskure LPs aus den 60er und 70er Jahren. Frans Poelstra ist immer
PREMIERE
FRÜHJAHR 2023
noch ziemlich eitel und sehr damit beschäftigt, einen flachen Bauch zu behalten, was in seinem Alter nicht so einfach ist. Oleg Soulimenko ist ein Künstler, der gerne zu viele verschiedene Dinge tut. Er wuchs in einer großen Stadt auf, in der es nicht erlaubt war, Rock ’n’ Roll zu hören und mit nacktem Oberkörper zu tanzen, aber er tat beides. Er arbeitet in den Bereichen Performancekunst und zeitgenössischer Tanz in Österreich, Europa und den USA. Frans Poelstra verbrachte als Kind mehr Zeit damit, in die Grachten von Amsterdam zu starren, als in die Schule zu gehen. Er träumte davon, der nächste Jimi Hendrix zu werden. In Ermanglung des Talents zum Gitarrenspielen beschloss er, in der Kunst zu arbeiten — dem Bereich, in dem man professionell träumen kann. In seinen Arbeiten mischt er Tanz mit Theater, Musik und bildender Kunst auf eine Weise, die die Menschen zum Nachdenken bringt: „Träume ich, ist das wirklich möglich oder zumindest akzeptabel?“ Und wie Soulimenko arbeitet auch Poelstra im Bereich der Performancekunst und des zeitgenössischen Tanzes in Österreich, Europa, aber nicht mehr in den USA.
92
JULIAN HETZEL
AMSTERDAM
SPAFRICA — DIE QUELLE Julian Hetzel bringt in seiner neuen Performance Transparenz in die trübe Politik des Wassers. Die Performance ist eine Reise für all jene, die nach Wissen über die Komplexität von Wasser als Konfliktstoff dürsten. Das Projekt beleuchtet Wüstenbildung, Klimamigration, Konsum und Wohltätigkeit — und verbindet Symptome und Ursachen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Im Zentrum des Projekts steht ein neues und nach haltiges Produkt, das ebenso konfliktträchtig wie eindeutig ist: abgefülltes Trinkwasser, das aus den Regionen südlich der Sahara stammt und als nachhaltiges Luxusgut nach Europa importiert wird. Die Aufführung ist als Produkteinführung von SPAfrica — The world’s first empathy drink angelegt. Die aberwitzige Geschichte dieses in Flaschen abgefüllten Wassers stellt die Beziehung zwischen Produkt und Verbrauch in Frage: verstörend und ethisch fragwürdig, aber dennoch frisch und aufregend. Jeder Meter der 9.000 km weiten Reise durch die Sahara und durch das Mittelmeer bis in die Regale der Geschäfte in Mitteleuropa trägt zum Wert des Produkts bei. Der freie Verkehr von abgefülltem Wasser verdeutlicht den Kampf der Menschen, die in den Ländern leben, in denen es produziert wird. Im Jahr 2010 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, in der das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen bekräftigt wurde. Heute befinden sich etwa 70 % der Süßwasserressourcen der Welt in privater Hand. Multinationale Konzerne besitzen große Teile des blauen Goldes der Erde und vermarkten es als Handelsware. „SPAfrica — Die Quelle“ stellt ein unkonventionelles Geschäftsmodell vor, ein System der Kreislaufwirtschaft, das Schuld in Hoffnung umwandelt und das Kommerz, Wohltätig keit, Kunst und Performance zu einer hybriden Erfahrung verbindet — alles mit der Absicht, einen radikalen Wandel im Umgang mit globalen Ressourcen zu fördern. Eine Performance über postkoloniale Interdependenzen, Dekadenz und Lebenshunger. Prost!
Julian Hetzel wurde im Schwarzwald geboren und lebt in Amsterdam. Er arbeitet als Regisseur, Musiker und Künstler. Im Dreieck von Theater, Musik und Medien entwickelt Hetzel Stücke und Installationen, die eine politische Dimension haben und einen doku-fiktionalen Ansatz verfolgen. Hetzel studierte bis 2008 Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar. Nach seinem Abschluss setzte er seine Ausbildung an der Kunsthochschule DasArts in Amsterdam fort. Zwischen 2014 und 2016 war Hetzel Artist in Residence des SPRING Festival für Performing Arts Utrecht, seit 2017 werden seine Arbeiten vom Kunstzentrum CAMPO in Gent, Belgien, koproduziert. Hetzel ist Mitbegründer der Leipziger Elektropop-Band Pentatones. In der Residenz waren bereits seine Stücke „I’m Not Here Says The Void“, „The Automated Sniper“, „all inclusive“ sowie zuletzt „Mount Average“ zu sehen.
93
www.julian-hetzel.com
LEIPZIG-PREMIERE
APRIL 2023
ANNA TILL / SITUATION PRODUCTIONS DRESDEN
KREISEN Kreisen, straucheln, fallen — weitergehen. Die Dresdner Choreographin Anna Till begibt sich in das Wechselspiel zwischen Präzision und Kontrollverlust. Der Kreis dient dabei als Ausgangsform und als andauernder Motor, um die elliptischen Bewegungen in Variationen beständig weiterzuführen und den gesamten Körper in Bewegung zu halten. Das dynamische Drehen im Tanz steht für höchste Körperbeherrschung. Gleichzeitig erzählt es von Ekstase und Euphorie. In der Verbindung des Körpers zwischen Himmel und Erde schafft es Zugang zu einer anderen Dimension. Schwindel, Wirbel, Strudel, Rausch. Eine Bewegung wird begonnen und endlos weitergeführt, im Großen und Kleinen ziehen wir unsere Kreise. Einmal begonnen, wie aufhören? Nichts verschwindet. Einmal begonnen, nehmen die Dinge ihren Lauf, machen weiter, verändern sich und tauchen in anderer Gestalt wieder auf.
PREMIERE
JUNI 2023
Liegenbleiben. Aus der Balance geraten. Den Faden wieder aufnehmen. Die körperliche Erfahrung des Drehens als Lust und Hingabe. Aber auch als Herausforderung, den richtigen Moment zum Anhalten zu finden. Oder eben nicht. Wiederholung, Rausch, Unendlichkeit. Fünf Tänzerinnen und Tänzer versetzen gemeinsam mit einer Live-Band den Raum in Schwingung. Die Performance entzieht sich der Zentralperspektive. Ein Raum wird geteilt. Die Beziehung zwischen dem Raum, der den Körper umgibt, und dem Körper selbst steht im Mittelpunkt. In der Kreisform verdichtet sich eine Gemeinschaft. Mitgegangen — mitgefangen. Einschluss und Ausschluss. Mehrere Interviews dienen als Ausgangspunkt für die inhaltliche Annäherung und Entfernung zwischen Problem und Lösung, zwischen Mensch und Mensch. Kreisen als eine stete Auseinandersetzung mit den Dingen der Welt. „KREISEN“ erzählt von der Tatsache, dass jede Handlung einen Effekt erzeugt, der bleibt, vom Leben an sich, von der Lust an Lebendigkeit. Eine Ode an den Puls. Anna Till lebt und arbeitet als freischaffende Choreographin in Dresden. Sie studierte Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin und Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Der Fokus ihrer Tanzproduktionen liegt auf internationalem Austausch und künstlerischer Kollaboration. Darunter „parallel situation“ (2017) und „Experiencing Time“ (2021) mit der Videokünstlerin Barbara Lubich. Ihre Projekte werden von zahlreichen Partnerinstitutionen unterstützt und im In- und Ausland präsentiert. www.annatill.de
94
KATAPULT
PERFORMANCE PLATTFORM LEIPZIG „KATAPULT — Performance Plattform Leipzig“ geht in die zweite Runde. Nach dem erfolgreichen Kick-off im Juli 2021 trotz Lockdown und Pandemieauswirkungen nimmt das Joint Venture von Residenz Schauspiel Leipzig, Schaubühne Lindenfels und LOFFT — DAS THEATER erneut Anlauf, der lokalen Performance-Szene in Leipzig eine prominente Plattform zu bieten. KATAPULT fördert neue Produktionsvorhaben aus der Leipziger Szene, die innovative performative Darstellungsformen im Theater hinsichtlich gesellschaftlich relevanter Themenfelder erforschen. Aus einer offenen Ausschreibung wählen die drei Partnerhäuser sechs Projekte aus, die mit
Täglich das beste Programm genießen.
www.luru-kino.de
gemeinsamen Ressourcen koproduziert werden. KATAPULT versteht sich zuvorderst als eine partnerschaftliche Produktionsplattform zwischen den Häusern und den freien Gruppen. Bei der Realisierung ihrer Projekte werden die Künstlerinnen und Künstler mit einer Kofinanzierung, mehrwöchigen Probenresidenzen an einem der drei Häuser sowie mit Coachings und Workshopangeboten unterstützt. Im städtisch-freien Schulter- schluss kommen die neu entstandenen Projekte während eines gemeinsamen KATAPULT-Programms im Juni 2023 zur Aufführung.
Täglich das schönste Kino mieten.
www.kino-vermietung.de
FOY
ER1
FOYER 1
DER BESONDERE RAUM FÜR BESONDERE FORMATE
Das Schauspiel Leipzig erweitert sich: Es gibt wieder eine eigene Bühne für besondere Formate, von szenischen Projekten bis hin zu Lesungen und Installationen. Im Foyer 1, das ins Garde robenfoyer des Schauspielhauses einzieht, bekommt nun all das einen Raum: variabel in der Größe, variabel in der Bestuhlung, variabel in der Bespielung. Im Foyer 1 finden Ideen aus dem Ensemble und Abende aus dem Schauspielstudio ebenso eine eigene Bühne wie Nachwuchs-Projekte aus den Reihen der Assistentinnen und Assistenten des Schauspiel Leipzig.
Die Eröffnung übernimmt das Schauspielstudio: Die neun Studierenden der HMT, die derzeit am Schauspiel Leipzig ihr Schauspielstudium absolvieren, werden im Herbst 2022 das Foyer 1 einweihen, mit einem Programm von Monodramen bis zu Gruppenabenden. Seien Sie gespannt! DAS JEWEILIGE PROGRAMM ENTNEHMEN SIE BITTE UNSERER WEBSITE SOWIE DEN MONATSSPIELPLÄNEN.
99
AUß HAU
ßER AUS
„Kunst“ YASMINA REZA
H M E
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
YASMINA REZA DEUTSCH VON EUGEN HELMLÉ REGIE
.........................................
BÜHNE & KOSTÜME
......................
FRANK HOFFMANN SUSANN BIELING
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN ILG MIT: WENZEL BANNEYER, CHRISTOPH MÜLLER, DENIS PETKOVIĆ
ER HAT VON HERZEN GELACHT, ABER NICHT AUS DEM RICHTIGEN GRUND.
WIEDERAUFNAHME KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG EINE KOOPERATION MIT DER KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG, DEM THÉÂTRE NATIONAL DU LUXEMBOURG UND DEM MUSÉE D’ART MODERNE GRAND-DUC JEAN
103
-
A
„Die Inszenierung ist kurzweilig. Das liegt an den Schauspielern. Als Pseudo-Feingeist Serge kostet Denis Petković den Snobismus seiner Figur aus. Im Kontrast dazu gibt Christoph Müller den Marc als so opulenten wie cholerischen Misanthropen. Und das teilweise so zünftig barock, als habe sich eine Molière-Figur ins Reza-Stück geschlichen, um dort launig zu poltern. Bleibt noch Wenzel Banneyer als Yvan. Die am wenigsten egomanische Figur des Stücks — und vielleicht auch deshalb die am meisten gebeutelte. Und sympathischste. Wie nebenher gelingt es Banneyer bei aller Komik eine leise Tragik mitschwingen zu lassen.“
Yasmina Rezas Welterfolg „‚Kunst‘“ ist in einer Kooperation des Schauspiel Leipzig mit der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig in deren Ausstellungsräumen zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem Théâtre National du Luxembourg gastierte die Inszenierung zudem im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean.
ER
FN
SCHAUSPIEL LEIPZIG IN DER KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG Alte Freunde sind vertraut. Da kann man sich schon mal ohne falsche Höflichkeit die Meinung sagen. „Scheiße“ war allerdings nicht die Reaktion, die Serge erwartet hatte. Ja, sein neues Gemälde ist radikal. Über Kunst lässt sich natürlich auch streiten. Aber Beleidigungen gehen doch zu weit. Vielmehr bestätigt das nur seinen Verdacht, dass Marc mit der Zeit etwas bitter geraten ist. An der Seite des dritten Freundes Yvan, der sich weigert, den Schiedsrichter im avantgardistischen Graben kampf zu geben, wird dann auf einmal in alle Richtungen geschossen, scharf und ohne Rücksicht auf Verluste. Am komplett weißen Ölgemälde entblößen sich die Risse einer langjährigen Freundschaft. Der Zeitpunkt, sie anzusprechen, ist lange vorbei. Aber der Anlass, sich an ihnen zu stören, begleitet die seltenen Treffen. Als dann die Unstimmigkeiten zutage treten, bricht aus den Freunden heraus, was sich all die Jahre angestaut hat. Ungeschönt landet alles auf dem Tisch, was an den Anderen stört. Einig sind sich alle nur darin gleichermaßen: Etwas mehr Humor, bitte schön!
D
U
IE
A
W
„KUNST“
PART PATI
TIZI TION
THEATER– PÄDAGOGIK Die Theaterpädagogik am Schauspiel Leipzig eröffnet weitere Räume, sich über den Vorstellungs besuch hinaus mit Fragen, Zusammenhängen und Arbeitsweisen rund um das Theater zu beschäftigen. Wir laden Menschen jeden Alters ein, mit uns in Workshops, Gesprächen, Fortbildungen, künstlerischen Projekten und Kooperationen in einen offenen und lebendigen Austausch zu treten. Unsere Theaterspielclubs für Menschen zwischen 12 und 99 Jahren bieten die Möglichkeit, sich als Teil einer Gruppe intensiv und performativ mit einem Thema zu beschäftigen. Alle unsere Angebote verstehen sich als inklusiv. Unsere Projekte werden auf die aktuelle Situation angepasst und variieren zwischen digitalen, hybriden und analogen Formaten.
Weiterführendes zu den Angeboten der Theaterpädagogik wie auch Informationen zur Anmeldung für unseren Newsletter finden Sie in unserer theaterpädagogischen Broschüre oder auf der Website des Schauspiel Leipzig. Gern stehen wir für Informationen und Anmeldungen zur Verfügung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Amelie Gohla 0341 / 12 68 495 amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de Swantje Willems 0341 / 12 68 497
swantje.willems@schauspiel-leipzig.de
AUF UNSEREM THEATERPÄDAGOGIK-BLOG BERICHTEN WIR ÜBER WORKSHOPS, FERIENPROJEKTE ODER SPIELCLUB-PROBEN. AUCH FINDEN SICH DORT STÜCKREZENSIONEN DER SCENEN::NOTIZ.
106
DIE CLUBS Kommt, spielt mit uns und werdet Teil der ClubFusion 2023! Wer nicht nur zuschauen, son dern selbst mal auf der Bühne stehen möchte, kann sich unseren Theaterclubs anschließen. Anmeldung per E-Mail direkt bei der Clubleitung. Bühnenerfahrung ist nicht notwendig, alle sind willkommen! #NONAME
CLUB Ü31
THEATERJUGENDCLUB 12+
THEATERSPIELCLUB FÜR ERWACHSENE 31 +
Was beschäftigt dich? Welche Antworten suchst du? Was wolltest du schon immer mal sagen, vor Publikum? Wir machen uns spielerisch auf die Suche nach Themen und zeigen, wozu ihr eine oder (noch) keine Meinung habt. Mit performativem Ansatz und einer Portion Theaterzauber entwickeln wir zusammen ein Theaterstück, eine szenische Lesung oder ein performatives Hörspiel — das, was die aktuelle Situation zulässt! Wenn du Lust hast, Theater mal ein bisschen anders kennenzulernen und was Neues auszuprobieren, dann melde dich!
Echter Austausch statt immer im eigenen Kreis — zwischen Berufs- und Familienleben bleibt für viele wenig Zeit, sich noch mit anderen Perspektiven und Gedankenwelten zu befassen. Im Club ü31 bringt die Begeisterung für das Theater Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Spielend, schreibend, improvisierend setzen wir uns mit Fragen auseinander, die die Welt und unseren Alltag bewegen. KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . SIMONE NEUBAUER
club31@schauspiel-leipzig.de KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . SWANTJE WILLEMS
swantje.willems@schauspiel-leipzig.de
DIE SPIELFREUDIGEN
SORRY, EH! THEATERJUGENDCLUB 17 +
DER SENIORINNENSPIELCLUB
Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ setzt sich aus einer Gruppe unterschiedlichster junger Menschen zusammen. Im gemeinsamen szenischen Spiel geht es um das, was uns umtreibt, und darum, sich theatral damit auseinanderzusetzen. Auf die Bretter kommt, was interessiert. Seit seiner Gründung in der Spielzeit 2013 / 14 wurden Produktionen von „Sorry, eh!“ zu verschiedenen Festivals eingeladen, darunter das Jugend Theaterfestival Schweiz, das Bundestreffen Jugendclubs an Theatern sowie zweimal das Theatertreffen der Jugend in Berlin.
In Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig Dieser Spielclub richtet sich an alle, die im Ruhestand noch lange keine Ruhe wollen! Ob Improvisation, Bewegung oder Gesang: Wir testen neue Theaterformen und inszenieren Altbekanntes, stürzen uns in Experimente und haben vor allem Spaß am Spiel. Gemeinsam entwickeln wir ein Konzept, suchen Themen, die beschäftigen, und stricken daraus ein Theaterstück. Seit 2014 existiert die Gruppe theaterbegeisterter und spielfreudiger Menschen, immer mit neuen Ideen und viel Energie für die wöchentliche Probe. Wir laden Sie herzlich ein, Teil der Spielfreudigen zu werden.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
.............
YVES HINRICHS
yves.hinrichs@schauspiel-leipzig.de
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
..............
AMELIE GOHLA
amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de
107
CLUBFUSION FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS VON SCHAUSPIEL LEIPZIG, TDJW UND JUNGER OPER LEIPZIG 23.6. — 4.7.2023 Die Theaterclubs aus Leipzig stellen die Stadt auf den Kopf! 2023 startet das Clubfestival so richtig durch, schüttelt sich die Ungewissheit der letzten Jahre ab und präsentiert Ihnen und euch alles, was man sich erträumen kann. Der Sommer und die Stadt werden unser Spielplatz und wir erfinden uns neu. Freut euch auf Spaß, Konfetti, Austausch und ganz viel Theater! Gemeinsam gestalten das Theater der Jungen Welt, die Junge Oper Leipzig und das Schauspiel Leipzig das Festival ClubFusion. Menschen aus Leipzig zwischen 6 und 90 Jahren begegnen sich in den unterschiedlichen Theaterclubs und entwickeln unter Anleitung professioneller Spielleitungen eigene Produktionen. Die Kooperation der Einrichtungen setzt mit der ClubFusion ein Zeichen für eine weitere Öffnung der Leipziger Theaterhäuser zur Stadtgesellschaft.
PROJEKTE & KOOPERATIONEN EIN SONNTAG IM MÄRCHENLAND
Begleitendes Programm für Kinder und ihre Familien zu Vorstellungen von „Arabella oder Die Märchenbraut“ Das gesamte Theater ist im Märchenfieber! An unterschiedlichen Stationen in den Foyers des Theaters können große und kleine Arabella-Fans basteln, malen, einen Kommentar dalassen, ihre eigenen Märchen umdichten und noch vieles mehr, es sei denn, Rumburak mit dem Zauberring schaut vorbei — dann wird vielleicht alles anders als gedacht …?! Eine detaillierte Terminübersicht für das Projekt finden Sie auf unserer Website. GRELLES GRAU
Offenes Theaterlabor [18 – 99 Jahre] Januarblues? Dann lasst uns grell dagegensteuern: Wir geben euch den Raum, ihr entscheidet als Gruppe, was dort (oder woanders) entsteht. Neben dem, was ihr euch selbst ausdenkt, erwartet euch ein feines Programm aus DJing, Videodesign und einem Wunschworkshop. Die Bandbreite der unterschiedlichen ästhetischen Praktiken dient als Input für euren eigenen kreativen Prozess. Schickt uns eure Visionen: 1. Was wolltest du schon immer im Theater sehen oder machen? 2. Was wäre dein Wunschworkshop Nr. 3? 3. Schick deine Anmeldung an theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Wöchentliche Proben montagabends von Januar bis Mai 2023 SCENEN::NOTIZ
In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e. V. Du interessierst dich für Theater, schreibst gern und willst deinem Talent Ausdruck verleihen? Dann melde dich bei uns an: Du schaust kostenfrei ausgewählte Inszenierungen des Schauspiel Leipzig auf der Bühne oder im Stream, schreibst Theaterkritiken und erhältst hierbei Feedback und Tipps, stehst im Austausch mit anderen jungen Schreibenden und bekommst die Möglichkeit, deine Texte auf unserem Blog zu veröffentlichen! Information und Anmeldung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Bekannte Formate wie die KINDERBETREUUNG 3+ in Kooperation mit WIESENKNOPF® werden unter gegebenen Voraussetzungen wieder aufgenommen.
108
SCHULEN & GRUPPEN Alle unsere Angebote sind in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch kostenfrei und richten sich nach der aktuellen Situation und den allgemeinen Vorgaben für das Theater publikum. Vor- und Nachbereitung unserer Inszenierungen Eine MATERIALMAPPE zum Stück, VOR- ODER NACHGESPRÄCHE für offene Fragen und individuelle Sichtweisen oder ein SZENISCHER WORKSHOP : Wir stehen Ihnen für eine spielerische und individuelle Bearbeitung des Theaterbesuchs zur Verfügung und schlagen die Brücke vom künstlerischen Zugriff zur eigenen Lebenswelt der Gruppe. Als Schnittstelle zwischen Theater und Publikum möchten wir außer Schulklassen auch weitere Gruppen und Bildungseinrichtungen einladen, mit uns Kontakt aufzunehmen.
Kooperationsschulen Wir freuen uns darauf, in der Spielzeit 2022 / 23 unsere bestehenden Kooperationen mit dem F.-A.-Brockhaus-Gymnasium, dem Gymnasium Schkeuditz, dem Ehrenberg-Gymnasium Delitzsch, dem Gerda-Taro-Gymnasium, dem Leipzig Kolleg und der International School weiterzuführen. Darüber hinaus laden wir weitere Schulen dazu ein, sich mit dem Schauspiel Leipzig zu vernetzen! Die Vereinbarung ist kombiniert mit dem Schul-Abo Spezial.
Spielplanvorstellung für Pädagoginnen und Pädagogen Zu Beginn der Spielzeit laden wir Sie zu einer ausführlichen Vorstellung unserer Saison ein. Wir informieren über Premieren, das theaterpädagogische Begleitprogramm und mögliche Anbindungen unserer Produktionen an den Schulunterricht. Anmeldung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
Nutzen Sie die besonders attraktiven Preise unserer SchulAbos! Von diesen ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Im Sommertheater gilt ein begrenztes Kontingent von Tickets für Schülerinnen und Schüler pro Vorstellung.
SCHUL-ABOS
Kleines Schul-Abo Gültig für eine Klasse / einen Kurs. Zwei Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und NachFortbildungs-Workshops Unsere eintägigen Fortbildungs-Workshops für Pädagoginnen gesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarund Pädagogen ermöglichen eine Auseinandersetzung mit ten für benachteiligte Schülerinnen und Schüler auf Antrag. Methoden und künstlerischen Herangehensweisen im SpanPREIS PRO SCHÜLER/IN 12,– nungsfeld von Theater und Schule. Wie lassen sich theatrale JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,– Elemente in den Unterricht integrieren und welche aktuellen Ansätze eignen sich für die Theater(proben)arbeit mit Kindern Großes Schul-Abo und Jugendlichen? Gültig für eine Klasse / einen Kurs. Drei Vorstellungen pro Anmeldung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nach gesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikar1. SPIELEKISTE UND IMPRO Schnell mal eine kreative Übung für zwischendurch, ein paar ten für benachteiligte Schülerinnen und Schüler auf Antrag. Alternativen zum Frontalunterricht oder einfach die neue coole PREIS PRO SCHÜLER/IN 16,50 Improtheatergruppe der Lehrerschaft Leipzigs! Wir geben JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 Ihnen leichte Spiele an die Hand, die großen Spaß machen. Lassen Sie uns zusammen eine große Spielekiste voller AbSchul-Abo Spezial (Kooperationsschulen) wechslung und Know-how planen! Gültig für eine ganze Schule. Alle Schülerinnen und Schüler 30. 9. 22 10 00 — 16 00 ab Klasse 8 haben die Möglichkeit, pro Schuljahr zwei Vorstellungen anzuschauen. Laufzeit 3 Jahre. Außerdem: Theaterfüh2. THEATERARBEIT IN DER SCHULE: KRÄFTE BÜNDELN Ärmel hochkrempeln und alle Kräfte bündeln! Wann gehen rung, Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen Theater und Schule Hand in Hand? Wie können wir gegensei- inklusive. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte tig voneinander profitieren? Wir möchten mit Ihnen konkret Schülerinnen und Schüler auf Antrag. Bevorzugte Teilnahme auf die Situationen in der Schule blicken: Welche Orte können an Projekten wie Patenklassen. Darüber hinaus möglich: Spiel- als Bühne dienen? Was mache ich mit der Technik in der Aula? planvorstellung in der Schule, Fortbildungen, Unterstützung Wie gelange ich von einer Idee zum Theaterstück? Fokus wird im künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schusowohl die Themenfindung für eine Inszenierung sein als auch lischen Theaterprojekten u. v. m. der Umgang mit großen Schulgruppen innerhalb eines thea tralen Prozesses und die Einbindung und Motivation aller. PREIS PRO SCHÜLER/IN 11,— 21. 9. 22
18 00
14. 3. 23
10 00 — 16 00
JEDE WEITERE VORSTELLUNG
Wir haben noch viel mehr im Programm: Eine ausführliche Übersicht zu Formaten wie THEATERFÜHRUNG , PROBEGUCKEN und PATENKLASSE finden Sie in unserer theaterpädagogischen Broschüre oder auf unserer Website.
109
5,50
SCHAUSPIEL– STUDIO Auch in dieser Spielzeit setzt das Schauspiel Leipzig eine Kooperation fort, die seit 1965 besteht: das Studio Leipzig. Nach ihrem zweijährigen Grundstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ werden neun Studierende des Schauspielinstituts „Hans Otto“ im Studio Leipzig und somit mitten im Theaterbetrieb weiter ausgebildet. Während der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung spielen die Studierenden in Produktionen innerhalb des Repertoires, erhalten Unterricht von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ensemble und zeigen die Ergebnisse in öffentlichen Vorspielen sowie in einer eigenen Produktion in der Diskothek, der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig von Schauspielerin Annett Sawallisch und Dramaturg Matthias Döpke. Unter dem Titel „Studio“ präsentieren sich die Studierenden auf verschiedenen Bühnen des Hauses regelmäßig mit ihren Szenen- und Monologstudien, in ihren Studioabenden, die komplett in Eigenregie entstehen, oder mit kleineren szenischen Arbeiten und musikalischen Projekten.
Für die neun Studierenden des aktuellen Studios ist ein besonderer Höhepunkt in dieser Spielzeit das Absolvierendenvorspiel am 11. Oktober 2022, in dessen Rahmen sie sich mit ihren besten Szenen, Monologen und Chansons präsentieren, mit denen sie sich auch für ihre ersten Engagements in der deutschsprachigen Theaterlandschaft bewerben. Weiterhin bleiben die Studierenden in dieser Spielzeit mit ihrer Studioinszenierung im Spielplan der Diskothek vertreten: „Die lächerliche Finsternis“ nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz, in der Regie von Jonas Fürstenau, ehemals selbst Student der HMT Leipzig. Außerdem stehen sie u. a. weiter in „Die Rättin“ nach dem Roman von Günter Grass (Regie: Claudia Bauer) auf der Großen Bühne.
Die Mitglieder des Studio Leipzig sind:
ADRIAN DJOKIĆ MATTHIS HEINRICH LEONARD MESCHTER ELLEN NEUSER RONJA OEHLER RONJA RATH LAURA STORZ PAULA VOGEL LEONARD WILHELM 110
KOOPERATI– ONEN Das Schauspiel Leipzig arbeitet in neuen und fortgesetzten Kooperationen mit zahlreichen kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Institutionen und Einrichtungen in der Stadt Leipzig zusammen:
GEWANDHAUS ZU LEIPZIG OPER LEIPZIG THEATER DER JUNGEN WELT SCHAUBÜHNE LINDENFELS LOFFT — DAS THEATER COMPANIA SINCARA EURO-SCENE LEIPZIG
KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER „FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY“ LEIPZIG INSTITUT FÜR ANGEWANDTE LINGUISTIK UND TRANSLATOLOGIE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
CENTRE OF COMPETENCE FOR THEATRE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG DAS DIAKONISCHE WERK LEIPZIG VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG JUGENDPRESSE SACHSEN LACHMESSE
GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG
WIR FREUEN UNS AUF WEITERE KOOPERATIONEN IN DER SPIELZEIT 2022 / 23
111
JAZZCLUB LEIPZIG
VORHANG AUF! FÜR SPONSOREN Das Schauspiel Leipzig bietet vielfältige und individuell angepasste Möglichkeiten des Sponsorings. Von den klassischen Sponsoringpaketen bis hin zu projektbezogenem oder Sachleistungssponsoring ist vieles möglich. Wenn Sie sich für das klassische Format entscheiden, können Sie zwischen unseren Sponsoringkategorien „Große Bühne“, „Diskothek“, „Residenz“ und „Rangfoyer“ wählen.
Gern finden wir mit Ihnen auch ganz individuelle Lösungen, die explizit den Bedürfnissen Ihres Unternehmens entsprechen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind gespannt auf Ihre kreativen Vorschläge. Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an: Daniel Herrmann 0341 / 12 68 480 daniel.herrmann@schauspiel-leipzig.de
UNSERE SPONSOREN FÜR DIE SPIELZEIT 2022 / 23 SIND:
„GROẞE BÜHNE“
„RANGFOYER“
„RESIDENZ“
112
INKLUSION AUDIO DESKRIPTION Das Schauspiel Leipzig versteht sich als Stadttheater, das offen für ein diverses Publikum ist. Zu diesem Selbstverständnis gehört im Sinne der sozialen Inklusion das Projekt Audiodeskription, das am Haus seit 2013 betrieben wird. Audiodeskription (AD) ist das Verfahren, das blinden und sehbeeinträchtigten Menschen durch die akustische Beschreibung visueller Vorgänge bessere Teilhabe ermöglicht. Am Schauspiel Leipzig findet jeden Monat mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription statt. Mittlerweile wird dieses kostenfreie Angebot im Durchschnitt von ca. zehn Personen pro Vorstellung genutzt. Ein erfahrenes Team aus nichtsehenden und sehenden Autorinnen und Autoren erstellt in jeder Spielzeit Audioskripte für drei Neuproduktionen, darunter stets für das jeweilige Familienstück zur Weihnachtszeit. Somit können Jahr für Jahr bis zu zehn Inszenierungen des aktuellen Repertoires mit Live-Audiodeskription angeboten werden. Das Schauspiel Leipzig nimmt mit diesem regelmäßigen und kontinuierlich erweiterten Angebot eine Vorreiterrolle in der deutschsprachigen Theaterlandschaft ein und wurde hierfür u. a. mit dem Ehrenpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen ausgezeichnet.
Die barrierefreien Zugänge ins Schauspielhaus wurden um ein blindengerechtes taktiles Leitsystem mit einem ins Haus führenden Aufmerksamkeitsstreifen, Handläufen sowie Relieftafeln für Erdgeschoss und Parkettgeschoss erweitert. Führhunde sind willkommen und dürfen je nach Wunsch entweder in den Saal mitkommen oder werden während der Vorstellung Jede Vorstellung mit Audiodeskription hat einen speziellen durch unser Abenddienstpersonal im Foyer betreut. Vorlauf, der in der Regel eine taktile Bühnenführung, eine blindengerechte Stückeinführung und das Ertasten von Requisiten Diese Stücke werden in der Spielzeit 2022 / 23 voraussichtlich und Kostümen beinhaltet. Nach Ausgabe der Empfangsgeräte mit Live-Audiodeskription angeboten: und Kopfhörer kann vor Beginn der Vorstellung zudem eine kompakte, vorproduzierte Einführung mit erneuter BeschreiARABELLA ODER DIE MÄRCHENBRAUT bung des Bühnenbildes und der Kostüme angehört werden, DAS KALTE HERZ in der auch die jeweilige Besetzung durch kurze EinspielunDER BESUCH DER ALTEN DAME gen der Stimmen vorgestellt wird. Während der Aufführung DIE RÄTTIN beschreiben professionelle Sprecherinnen und Sprecher die JAHRESTAGE visuellen Vorgänge anhand des Audioskripts live aus einer LA BOHÈME. TRÄUME // LEIPZIG für diesen Zweck im Saal eingerichteten schalldichten Kabine LAZARUS heraus. MEDEA MEIN FREUND HARVEY ROMEO UND JULIA
HIER KÖNNEN SIE DEN BEGINN UNSERES FAMILIENSTÜCKS „ARABELLA ODER DIE MÄRCHENBRAUT“ MIT AUDIODESKRIPTION HÖREN.
114
ÜBERTITELUNG Für Gäste der Stadt und Publikum mit internationalem Hinter grund bietet das Schauspiel Leipzig regelmäßig Vorstellungen mit englischen Übertiteln an. Darüber hinaus erfahren Sie in englischsprachigen Einführungen Wissenswertes über die Stücke und Inszenierungen. Zu „Meister und Margarita“ sind auch russische Übertitel in Planung. Zu folgenden Produktionen werden zu ausgewählten Terminen Übertitel angeboten:
VORSTELLUNG MIT GEBÄRDEN SPRACH DOLMETSCHENDEN
DAS SCHLOSS
Als inklusiver Service für gehörlose Menschen wird im Dezember eine Vorstellung des Familienstücks „Arabella oder Die MEISTER UND MARGARITA Märchenbraut“ auf der Großen Bühne live in Deutsche GebärROMEO UND JULIA densprache übertragen. Hierfür setzt das Schauspiel Leipzig UNDINE die Zusammenarbeit mit den beiden Gebärdensprachdolmetschenden Laura M. Schwengber und Daniel Meixner fort. In Kooperation mit dem Institut für Angewandte Linguistik Weitere Informationen zum Stück erhalten Sie auf Seite 33. Der und Translatologie der Universität Leipzig. Termin wird rechtzeitig über unsere Website und die MonatsMit freundlicher Unterstützung des Freundeskreis spielpläne bekannt gegeben. Schauspiel Leipzig e. V. DER BESUCH DER ALTEN DAME
LA BOHÈME. TRÄUME // LEIPZIG
buch-patenschaft.de
Komm zum Punkt! Komm zum Punkt! Ohne Zugang zu Literatur gibt’s für seh- und lesebehinderte Menschen wenig Bewegendes zu lesen. Hilf das zu ändern! Werde Buchpate und unterstütze die Freunde des barrierefreien Lesens e.V.
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z ! abcdefghijklmnopq rstuvwxyz!
DAS HAUS Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Konstantin Müller (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Produktionsleiterin) Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin / Leiterin KBB) Sarah Schramm (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Tatjana Komár-Schöbe (Referentin des Intendanten) Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Matthias Döpke (Dramaturg) Benjamin Große (Dramaturg) Marleen Ilg (Dramaturgin) Georg Mellert (Dramaturg) Franziska Kaufmann (Mitarbeiterin Dramaturgie) Residenz Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz) Melanie Albrecht (Produktionsleiterin Residenz) Theaterpädagogik Amelie Gohla (Theaterpädagogin) Swantje Willems (Theaterpädagogin) Yves Hinrichs (Leiter Theaterjugendclub „Sorry, eh!“) Simone Neubauer (Leiterin Club ü31) Künstlerisches Betriebsbüro Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin) Steffi Seidel-Waschina (Mitarbeiterin) Heiko Wunderlich (Mitarbeiter) Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Sarah Schramm (Leiterin & Pressesprecherin) Marie Kemmner (Referentin) Rosi Steinbrück (Referentin) Theresa Schmidtke (Online-Kommunikation) Julia Auf der Maur (Online-Kommunikation, Elternzeitvertretung) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen) Anett Petersen Carola Seilheimer Stephanie Werner Elisa Poschwald (Leiterin Abenddienst)
116
Regie Claudia Bauer (Hausregisseurin) Anna-Sophie Mahler (Hausregisseurin) Stephan Beer Markus Bothe Thirza Bruncken Nuran David Calis Marco Damghani Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger Jonas Fürstenau Yves Hinrichs Frank Hoffmann Elsa-Sophie Jach Thomas Köck Tilo Krügel Enrico Lübbe Katrin Plötner Philipp Preuss Pia Richter Albrecht Schroeder Kristina Seebruch Johan Simons Hubert Wild Artists in Residence Julian Hetzel Isabel Lewis Kim Noble Erna Ómarsdóttir / Halla Ólafsdóttir Frans Poelstra / Oleg Soulimenko Anna Till / Situation Productions Chorleitung Daniel Barke Franziska Kuba Choreographie Salome Schneebeli Paul Spiering Sibylle Uttikal Musikalische Leitung Daniel Barke (LUNA LUNA) Philip Frischkorn (563) Stephan König (Lazarus) Arno Waschk (La Bohème. Träume // Leipzig) Michael Wilhelmi (Undine) Musik Jan-S. Beyer Vivan Bhatti Johannes Fleischer Philip Frischkorn Geza Cotard Kornelius Heidebrecht Arne Herrmann Constantin John Max Kühn Christin Nichols & Paul Pötsch Philipp Rumsch Gwendolin Kyra Schmerer Andreas Spechtl Rafal Stachowiak / Stachy
Hubert Wild Michael Wilhelmi Jörg Wockenfuß Albrecht Ziepert
Annett Sawallisch Teresa Schergaut Bettina Schmidt Katharina Schmidt
Bühne, Kostüme & Video Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Susann Bieling Sabine Blickenstorfer Kristina Böcher Anna Brandstätter Georg Burger Katrin Connan Bianca Deigner Christoph Ernst Kathrin Frosch Hugo Gretler Marianne Heide Ragna Hemmersbach Marleen Hinniger Yves Hinrichs Johanna Hlawica Eva Karobath Konny Keller Lisa Kruse Marlene Lockemann Agathe MacQueen Josa Marx Dagmar Elizabeth Mecca Martin Miotk Fabienne Müller Heta Multanen Susanne Münzner Katrin Nottrodt Julia Nussbaumer Aleksandra Pavlovic Etienne Pluss Bettina Pommer Vanessa Rust Irina Schicketanz Pascal Seibicke Johanna Stenzel Helene Subklew Tilmann Würfel
Gäste Meriam Abbas Bernd-Michael Baier Julia Berke Claudia Burckhardt Christine Fischer Julius Forster Luise Georgi Carsten Göpfert Alina-Katharin Heipe Ellen Hellwig Merle Hillmer Natania Hoffman Anaya Hubach Sandra Hüller Anna Keil Lilly Ketelsen Diana Labrenz Toni Linke Martin Lorenz Lisa-Katrina Mayer Christopher Nell Hartmut Neuber Paul Pötsch Felix Axel Preißler Enis Turan Vocalconsort Leipzig Brian Völkner Elzemarieke de Vos Hubert Wild Alice Wohlust Julia Zabolitzki
Schauspielensemble Wenzel Banneyer Paulina Bittner Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Denis Grafe Yves Hinrichs Sonja Isemer Patrick Isermeyer Roman Kanonik Amal Keller Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Christoph Müller Michael Pempelforth Denis Petkovic Julia Preuß
117
Schauspiel-Studio des Schauspielinstituts „Hans Otto“ der HMT Leipzig Matthias Döpke (Studioleitung) Annett Sawallisch (Studioleitung) Adrian Djokic Matthis Heinrich Leonard Meschter Ellen Neuser Ronja Oehler Ronja Rath Laura Storz Paula Vogel Leonard Wilhelm
Künstlerischer & technischer Betrieb Regieassistenz Emily Huber Johannes Preißler Albrecht Schroeder Julia Franzen (Gast) René Kalauch (Gast) Ausstattungsassistenz Sabine Born Arabella Marsh-Hilfiker Carolin Schmelz Stella Vollmer Rayén Zapata-Gundermann Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze (Leitung Statisterie) Ulrich Hänsch Ute Neas Soufflage Ditte Trischan Christiane Wittig N. N. Gesine Creutzburg (Gast) Philine von Engelhardt (Gast) Maren Messerschmidt (Gast) Brigitte Ostruznjak (Gast) Technische Leitung Konstantin Müller (Technischer Direktor) Romy Avemarg (Assistentin des Technischen Direktors) Bühnen- & Veranstaltungstechnik Mike Bäder (Bühneninspektor) Julius Besen (Bühnenmeister) Patrick Ernst (Bühnenmeister) Jule Fahrenkrog-Petersen (Bühnenmeisterin Residenz und Gastspiele) Thomas Kalz (Technischer Leiter Diskothek) Mattheo Fehse (Bühnenmeister Diskothek) Philipp Röwer (Bühnenmeister Diskothek) Eckhard Fellbrich (komm. Bühnenmeister) Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie) Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie) Roland Keup (Vorarbeiter) Ronny Kinner (Vorarbeiter) Oliver Nell (Vorarbeiter) Dirk Rademacher (Vorarbeiter) Wolfram Berndt Sebastian Elster Kevin Goldmann André Hessel Uwe Kiesl
Thomas Klapproth Martin Kleine Isaak Künzel Jeff Leuschel Tilo Münster André Nerlich Christian Pfeifer Frank-Uwe Pietsch Arjun Aron Prautsch Julian von Reeken Clemens Schlegel Mike Schneider Ingo Tausch Benjamin van Teijlingen Thomas Voigt Shuray Wache René Wandelt Daniel Wingenfeld Beleuchtung Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung) Jörn Langkabel (stellv. Leiter der Abteilung Beleuchtung) Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Daniel Starke (Oberbeleuchter) André Dirla Jens Erdmann Chris Gaidzik Rüdiger Heyne Sebastian Köhler Richard Kühne Beate Münster Max Neumann Steffen Rothe Sven Scheffler Lena Sarina Seckendorf Thilo Stolle Ton- & Videotechnik Daniel Graumüller (Leiter der Abteilung Ton- und Videotechnik) Anko Ahlert Gabriel Arnold Ralf Ludwig Alexander Nemitz Fabian Polinski Kai Schadeberg Udo Schulze Doreen Schuster Tim Pathe (Elternzeitvertretung) Nico Teichmann Heribert Weitz
118
Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik Matteo Apitz Erik Bossenz Dominik Kaiser Lisa Kruber Lilian Rezny Lukas Zeidler Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Weerasak Karnchuang Almuth Mikutta Swetlana Rheia Agata-Maria Trofimiak Maske Kerstin Wirrmann-Göhler (Chefmaskenbildnerin) Norbert Ballhaus Anja Engert Kathrin Heine Donka Holeček Cordula Kreuter Julia Markow Ute Markow Astrid Storch Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick Requisite Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Steffen Schädel-Mechsner Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold Verwaltung Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor) Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen) Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlagsund Vertragswesen) Mario Höhne (Controller) Manuela Müller (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Peggy Scherf (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Denise Ziegler (Sachbearbeiterin Verwaltung) Gebäudemanagement Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Rainer Stemmler (Betriebshandwerker) Remo Uta (Hausmeister) Jens Eichler (Leiter haustechnische Anlagen) Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik) André Lautner (Klimatechniker)
PREISE
GROẞE BÜHNE PREISKATEGORIE
A B C D
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
45,– 32,– 19,–
42,– 29,– 16,–
37,– 27,– 19,–
34,– 24,– 16,–
30,– 22,– 19,–
27,– 19,– 16,–
21,– 21,– 19,–
18,– 18,– 16,–
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
34,– 25,– 15,–
31,– 22,– 12,–
30,– 22,– 15,–
27,– 19,– 12,–
24,– 19,– 15,–
21,– 16,– 12,–
17,– 17,– 15,–
14,– 14,– 12,–
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
31,– 22,– 12,–
28,– 19,– 9,–
27,– 19,– 12,–
24,– 16,– 9,–
21,– 16,– 12,–
18,– 13,– 9,–
14,– 14,– 12,–
11,– 11,– 9,–
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten Kinder bis 14 J.
26,– 20,– 12,– 11,–
23,– 17,– 9,– 8,–
22,– 17,– 12,– 11,–
19,– 14,– 9,– 8,–
17,– 13,50 12,– 11,–
14,– 10,50 9,– 8,–
12,– 12,– 12,– 11,–
9,– 9,– 9,– 8,–
Einen Saalplan finden Sie auf Seite 122
120
HINTERBÜHNE PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
21,– 16,– 11,–
19,– 14,– 9,–
Platzwahl frei
DISKOTHEK PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 11,–
15,– 10,50 9,–
Platzwahl frei
RESIDENZ Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 9,– Platzwahl frei
AUẞER HAUS PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
24,– 16,– 11,–
22,– 15,– 9,–
Platzwahl frei
THEATERSPIELCLUBS Sorry, eh! / #noname / Club ü31 / Die Spielfreudigen
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
9,– 5,– 5,– Platzwahl frei
Kostenfreie Fahrt mit dem ÖPNV Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung. Ermäßigungen Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende, Schüler und Studenten, Rollstuhlfahrer, Schwerbehinderte und Bundesfreiwilligendienstleistende. ALG-II-Empfänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie nach Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden. Für Vorstellungen auf der Großen Bühne gelten Ermäßigungen ausschließlich für Kartenpreise in den Platzgruppen I – III. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regulären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich. Gruppentarife Ab 10 Personen gilt für Schüler und Studenten ein Gruppentarif ab 8,– pro Person. Schüler und Studenten erhalten auch Vergünstigungen im Rahmen des Großen und des Kleinen Schul-Abos (siehe Seite 109) bzw. des Studierenden-Abos 6 TIX (siehe Seite 123).
121
BÜHNE
SA A L PL AN K AN N AU F G RU N D A K TU E LLE R HYGI E NEB E STI MMU NGEN A BW E I CH E N
PARKETT
20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
1
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3
2
1 2 1
2
3
24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
4
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
5
26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
6
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
7
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
8
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
9
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
3 1
4 1
5 1
6 1
7 1
8 1
9
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
10 R R R
11
18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
10
1
R R R
12
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
13
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
11 12
1
13
1
14
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
14
15
26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
15
16
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
16
RANG
L L L
1 2 3 4 5
20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
L L L
1
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
2
1
3
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
4
1
5
6
6
7
7
8
8
Platzgruppe I
Platzgruppe II
Platzgruppe III
122
R = Rollstuhlstellplatz
L = Loge
Bei einzelnen Inszenierungen abweichender Saalplan möglich.
ABONNEMENTS KOMBI - ABO MIT DER OPER
PREMIEREN -ABO Erleben Sie FÜNF GROẞE-BÜHNE-PREMIEREN der Spielzeit 2022 /23 IM SCHAUSPIELHAUS und — erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs — erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT zur Vorstellung kostenfrei — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT
Wahl-Abo 2 × Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 × Musikalische Komödie und 2 × Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen beteilig ten Häusern. Freie Wahl bei Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit erhöhten Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Aus genommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. SCHAUSPIEL-ANTEIL
LUNA LUNA:
30. 9.
ROMEO UND JULIA:
15. 10.
EINE INSZENIERUNG VON JOHAN SIMONS: JAHRESTAGE: 563:
10. 3.
18. 3.
I
46,–
II
40,–
III
32,–
IV
22,–
14. 5. I
140,–
II
120,–
III
6 TIX
100,–
DIE WAHL-ABOS
UNSER ABO FÜR STUDIERENDE
Wählen Sie aus unseren Wahl-Abonnements und — bleiben Sie flexibel mit FREIER TERMIN- UND PLATZWAHL bei Repertoire-Vorstellungen — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT — Die Abonnementkarten sind ÜBERTRAGBAR
Das attraktivste Angebot! Sechs Repertoirevorstellungen auf der Großen Bühne, in der Diskothek und in der Residenz. Einlass nur mit Studierendenausweis. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. PREIS
42,–
SCHAUSPIELCARD 50
WAHL-ABO 8
Die volle Flexibilität zum halben Preis. Für einmalig 50,– erhalten Sie ein Jahr lang 50 % Ermäßigung auf frei wählbare Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne in den PreisWählen Sie aus unserem Repertoire 8 Vorstellungen auf der gruppen I – III. In allen anderen Spielstätten erhalten Sie 25 % Großen Bühne und der Hinterbühne. Die Gutscheine sind für Ermäßigung. Die Schauspielcard ist 12 Monate gültig und gilt die Spielzeit 2022 / 23 gültig. Ausgenommen sind Premieren, für eine Person. Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. PREIS I
160,–
II
136,–
III
50,–
112,–
Sie haben Interesse an einem Abonnement? Dann wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice:
WAHL-ABO 4 Wählen Sie aus unserem Repertoire 4 Vorstellungen auf der Großen Bühne. Die Gutscheine sind für die Spielzeit 2022 / 23 gültig. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
0341 / 12 68 168
besucherservice@schauspiel-leipzig.de
MIT DER RESIDENZCARD ERHALTEN SIE FÜR EINE SPIELZEIT I
88,–
II
76,–
III
60,–
FREIEN EINTRITT IN DER RESIDENZ (SIEHE SEITE 87) SCHULKLASSEN ERHALTEN VERGÜNSTIGUNGEN IM RAHMEN DES GROẞEN UND KLEINEN SCHUL-ABOS (SIEHE SEITE 109)
123
VERSCHENKEN SIE THEATER DAS GANZE JAHR ÜBER GUTSCHEINE Eine besondere Geschenkidee für jeden Geldbeutel sind unsere Gutscheine, die Sie an der Theaterkasse oder in unserem Webshop erwerben können. Der Gutschein kann für Veranstaltungen des Schauspiel Leipzig in allen Spielstätten eingelöst werden. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
SPEZIELL ZUR WEIHNACHTSZEIT WEIHNACHTSABO „DREI WÜNSCHE FREI“ Verschenken Sie drei Vorstellungen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig auf der Großen Bühne. Das Abo kostet 69,– (Platzgruppe I) und beinhaltet drei Gutscheine. Erhältlich vom 1. 11. bis 31. 12. 22 UNSER BESUCHERSERVICE BERÄT SIE GERNE!
KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN
KONTAKT Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch oder per E-Mail: 0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de Vorstellungstermine und allgemeine Informationen finden Sie auch auf der Website des Theaters: www.schauspiel-leipzig.de
KARTENVERKAUF (ALLGEMEINE HINWEISE)
Theaterkasse im Schauspiel Leipzig Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº Samstag: 10 ºº – 14 ºº
SPIELSTÄTTEN & KARTENABHOLUNG
Online-Kartenkauf ist für Inhaber von Kreditkarten (VISA, Euro-/Mastercard) und EC-Karten möglich. Bitte beachten Sie, dass Zahlungen per Kreditkarte über das 3D-Secure-Verfahren abgebildet werden, sofern dies für Ihre Kreditkarte freigeschaltet ist. Weitere Informationen dazu erhalten Sie von Ihrem Kreditkarteninstitut. Die Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Die Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. Mit ticketdirect können Sie Ihr Ticket im Anschluss an die Buchung auf DIN-A4-Papier ausdrucken. Gern können Sie das Ticket auch direkt auf Ihrem Smartphone am Einlass vorzeigen.
Große Bühne und Hinterbühne Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Für einige Spielstätten können sich Abweichungen ergeben. Bitte informieren Sie sich bei unserem Besucherservice. Diskothek Schauspielhaus, Eingang Bosestraße/Ecke Dittrichring. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. Residenz (in der Spinnerei) Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen
KARTEN RESERVIERUNG
Bitte beachten Sie, dass unsere Spielstätten bedingt barrierefrei sind. Unser Besucherservice gibt Ihnen gerne Auskunft.
Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung.
ANFAHRT
Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim OnFür Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhal- linekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung. ten Sie bei unserem Besucherservice Informationen über eventuelle Restkarten. Für die Anreise mit dem privaten PKW nutzen Sie die Park häuser in der Zentralstraße 7 und in der Thomasiusstraße 16–18.
RESTKARTEN
VORVERKAUFS BEGINN Der Vorverkauf für die Spielzeit 2022 / 23 beginnt für ausgewählte Vorstellungen am 1. 6. 22. Für alle weiteren Vorstellungen beginnt der Vorverkauf mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsspielplänen bzw. auf der Website des Theaters. Der vollständige Monatsplan wird dort bis zum 5. des Vormonats veröffentlicht.
WEITERE VOR VERKAUFSSTELLEN Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14 CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 Ticketgalerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31
125
KONTAKTE
WWW
Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Unsere Website www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.
Besucherservice & Karten 0341 / 12 68 169 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
0341 / 12 68 168
SOCIAL MEDIA
Telefonzentrale 0341 / 12 68 0
Folgen Sie uns: facebook.com/schauspielleipzig.fanseite instagram.com/schauspiel_leipzig twitter.com/Schauspiel_LE vimeo.com/schauspielleipzig
Intendanz 0341 / 12 68 200
0341 / 12 68 189 intendanz@schauspiel-leipzig.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 0341 / 12 68 159 presse@schauspiel-leipzig.de oeffentlichkeitsarbeit@schauspiel-leipzig.de
NEWSLETTER
0341 / 12 68 151
Mehr Schauspiel-News, aktuelle Informationen, Fotos, Trailer zu unseren Veranstaltungen und besondere Angebote! Abonnieren Sie unseren Newsletter auf www.schauspiel-leipzig.de/newsletter
Künstlerisches Betriebsbüro 0341 / 12 68 124 0341 / 12 68 129 kbb@schauspiel-leipzig.de
IMPRESSUM
Theaterpädagogik 0341 / 12 68 495
0341 / 12 68 497 theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
Dramaturgie 0341 / 12 68 171 0341 / 12 68 179 dramaturgie@schauspiel-leipzig.de Technische Leitung 0341 / 12 68 291
0341 / 12 68 299 technische.direktion@schauspiel-leipzig.de
Verwaltung 0341 / 12 68 481 0341 / 12 68 489 verwaltung@schauspiel-leipzig.de
KONTOVERBINDUNG
Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro Redaktionsleitung: Rosi Steinbrück Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau Est Ensemblefotos: © Ensemble & Rolf Arnold Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold / „White Passing“: © Tom Schulze / Isabel Lewis: O.C.E.A.N.I.C.A. (Occasions Creating Ecologically Attuned Narratives in Collective Action), 2021, Ocean Space, Venice. Photo by: Kinonauts, © Kinonauts, Courtesy of: The Artist / „Lullaby for Scavengers“: © Peter Hönnemann Produktion: Elbe Druckerei Wittenberg GmbH Redaktionsschluss: 2. 5. 22
Überweisungen unter Angabe des Verwendungszwecks (Name und Daten der Veranstaltung) Schauspiel Leipzig BLZ: 860 555 92 KTO: 1100 255 083 BIC: WELADE8LXXX IBAN: DE66 8605 5592 1100 255083 Kredit-Institut: Sparkasse Leipzig Schauspiel Leipzig BLZ: 860 800 00 KTO: 0110 417 200 BIC: DRESDEFF860 IBAN: DE63 8608 0000 0110 417200 Kredit-Institut: Commerzbank Leipzig
Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.
127 127
Änderungen vorbehalten.