So besser nicht: Handwerkerzigaretten aufsammeln zu müssen kann die Kundenzufriedenheit zerstören.
„Absolut vermeidbar“ Trotz tadellosem Handwerk die Kundenzufriedenheit zerstört: Drei Grusel-Erlebnisse eines Unternehmers – und wie Sie es viel besser machen. DENNY GILLE
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Drei Beispiele: So macht man Kunden unzufrieden
Der Marketingexperte beauftragt Handwerksbetriebe gezielt. „Ich wähle sorgfältig nur Betriebe aus, von denen ich weiß, dass sie Wert auf Qualität legen“, sagt Meyer. Dennoch musste Meyer einige Erfahrungen machen, die wohl kein Chef bei seinen Mitarbeitern gutheißen würde. Hier sind drei Beispiele: 2 Die Garten-Hinterlassenschaft: Im Sommer hat Meyer seine Terrassenpflasterung sanieren lassen. „Alles wurde sehr ordentlich gemacht, eine kleine Reklamation zügig bearbeitet“,
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„Erkundigen Sie sich nach jedem Auftrag, ob wirklich alles in Ordnung war.“ Paul Meyer, Marketingexperte
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Fotos: Cassidy - stock.adobe.com | Jörg Wiebking
anche Kunden hat man einmal und dann nie wieder. Warum ist das so, obwohl man doch gute Arbeit geleistet hat? Laut der Erfahrung von Paul Meyer kann der Grund in ärgerlichen Details liegen, von denen die Chefs in den Betrieben nicht immer etwas erfahren. Als Gründer und Interimsvorstand des Handwerkernetzwerks „Einer.Alles.Sauber.“ hat sich Meyer darauf spezialisiert, anspruchsvollen, zahlungskräftigen Kunden die größtmögliche Zufriedenheit zu bieten. Als Kunde von Handwerkern hat er hingegen am eigenen Leib erfahren, wie Unzufriedenheit entsteht, selbst wenn die handwerkliche Arbeit tadellos ist.
berichtet der Niedersachse. Erst nachdem der Auftrag abgeschlossen war, kam eine unangenehme Überraschung zum Vorschein. Die Arbeiter hatten 22 Zigarettenkippen auf dem Rasen des Unternehmers verteilt. Meyer konnte sich diese Zahl gut merken, schließlich musste er als Nichtraucher jeden einzelnen der stinkenden Stummel von seinem Rasen pflücken. „Für mich ist das keine Kleinigkeit. Es ist sehr ärgerlich und zudem absolut vermeidbar“, sagt Meyer. Der Handwerkergruß im Efeu: Während eines Urlaubs hat Paul Meyer sein Büro renovieren lassen – zwei Räume mit zusammen 50 Quadratmetern. Der Auftrag war in Sachen Kundenzufriedenheit komplex: Alle Möbel sollten raus, die Wände gestrichen werden, ein neuer Teppichboden rein und alles zurück. „Die Vorgabe war, dass wir nach dem Urlaub direkt mit der Arbeit loslegen können – so, als wäre nichts passiert“, sagt Meyer. Und das Ergebnis? „Es war perfekt, der Malermeister hat großartige Arbeit geleistet“, berichtet der Marketingexperte. Zumindest dachte er das, bis er die seltsame Farbvariante seines Efeus vor dem Haus bemerkte. „Der hatte zum Teil die Farbe der neuen Bürowände angenommen“, erzählt der Unternehmer. Offenbar hat
NDH 02/2021