Schwerpunkt
Die sieben größten Fehler im Kritikgespräch Ihr Mitarbeiter hinterlässt seinen Platz unaufgeräumt und überzieht die Mittagspause? Dann müssen Sie reagieren. Aber Achtung: In Kritikgesprächen lauern viele Fallen. Handwerkstrainerin Andrea Eigel nennt sieben Fehler. KATHARINA WOLF
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ehler von Mitarbeitern dürfen Sie nicht unkommentiert stehen lassen. Doch Vorsicht! Im Gespräch sollten Sie diese Fehler unbedingt vermeiden.
Fehler #1: emotional reagieren
Klar, wenn jemand einen Fehler macht oder ein Kunde sich beschwert, kann man sich aufregen. Sollten Sie aber nicht, bevor Sie mit Ihrem Mitarbeiter gesprochen haben. Kochen Sie emotional runter! „Emotionalität ist keine gute Grundlage für ein sachliches Gespräch!“, sagt Handwerkstrainerin Andrea Eigel aus Bietigheim-Bissingen. Gerade wenn Sie zu heftigen Reaktionen neigen, sollten Sie sich Zeit nehmen. Achten Sie auf Ihre Körpersprache! Wenn Sie mit dem Zeigefinger fuchteln oder auf den Tisch schlagen, werden Sie nichts erreichen. „Der Mitarbeiter soll sein Verhalten ändern. Es geht nicht darum, als Sieger vom Platz zu gehen“, so Eigel.
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Fehler #2: unvorbereitet sein
„Emotionalität ist keine gute Grundlage für ein sachliches Gespräch!“ Andrea Eigel, Handwerkstrainerin
Die spontane Reaktion ist die ehrlichste, meinen Sie? Nicht wenn es um Kritikgespräche geht. Geben Sie sich etwas Zeit, bereiten Sie sich vor, rät Eigel. Folgende Fragen helfen Ihnen zu klären, was Sie eigentlich erreichen wollen: 2 „Was weiß ich über die kritische Situation?“ Haben Sie das Problem selbst bemerkt oder kennen Sie es nur vom Hörensagen? 2 „Wie soll in solchen Situationen künftig gehandelt werden?“ 2 „Was soll am Ende des Kritikgesprächs stehen und was kann ich dafür tun?“
Fehler #3: Zuhörer zulassen
Einen tollpatschigen Azubi direkt vorm Kunden zusammenzufalten, mag im ersten Moment befreiend sein, zielführend ist es nicht. Denn Sie bringen alle Beteiligten in eine unangenehme Situation. „Der
NDH 02/2021