Norddeutsches Handwerk 10/2021

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Fotos: Martina Jahn | Franz Fender

Regionales

Metallbauer und Azubi-Mentor Marcel Liene (rechts) im Gespräch mit dem Auszubildenden Marlon.

Corona bremst weiter die Ausbildung Noch sind viele Lehrstellen offen. Das niedersächsische Handwerk fordert die Sicherstellung von Praktika. MARTINA JAHN

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räsenz der Betriebe in den Schulen und Praktika – das sind nach Einschätzung von Karl-Wilhelm Steinmann die entscheidenden Faktoren, um Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern. Wenn beides wie in der Corona-Krise entfällt oder nur eingeschränkt möglich ist, schlage sich das in den Ausbildungszahlen nieder, betont der Präsident der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN). Das bestätigt eine aktuelle LHN-Umfrage unter 1.400 Handwerksbetrieben, der zufolge Ende Juli noch 40 Prozent freie Ausbildungsplätze meldeten. Corona-bedingt sei beson-

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„Handwerk muss erlebt werden.“ Karl-Wilhelm Steinmann, LHN-Präsident

ders das Friseurhandwerk betroffen. Als Folge der hohen Baunachfrage gelte das aber auch für viele Bau- und Ausbaugewerke. Auch die Pascheit Edelstahl- Metall- und Geräte­ bau GmbH in Hannover hat in diesem Jahr nur einen von zwei Ausbildungsplätzen besetzt. „Durch das Corona-Jahr konnten wir in den Schulen unseren Beruf nicht persönlich vorstellen“, sagt Auszubildenden-­ Mentor Marcel Liene. Dadurch konnte er weniger Praktika anbahnen, die in dem Unternehmen Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz sind. Dazu komme die Corona-bedingte Verunsicherung, die auch dazu führe, dass Azubi-Stellen unbesetzt bleiben.

NDH 10/2021


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