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Zwei neue Bücher zur Solinger Geschichte
Buch 1 vom Buchrücken: „Die Geschichte einer Stadt entsteht durch viele einzelne Ereignisse ganz unterschiedlicher Art, Menschen und ihr Handeln, private und öffentliche Gebäude sowie Wirtschaftsunternehmen, ehrenamtliche Einrichtungen und Vereinigungen. Kirchen, Denkmäler, Sportplätze, Friedhöfe, Museen und vieles mehr machen eine Stadt aus. Alles hat eine eigene Geschichte, die nicht immer beachtet wird. Acht Beiträge aus verschiedenen Bereichen zeigen die Vielfalt der Geschichte(n).“
Beate Battenfeld, nicht nur den Mitgliedern der Stiftung sowie den Lesern der Blütenpresse wohlbekannt, hat nun ihren zweiten Band „Beiträge zur Geschichte der Stadt Solingen“ vorgelegt.
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War im ersten Band mit Ingeborg Meuter-Reckermann unsere Ehrenvorsitzende porträtiert worden, ist es nun Hildegard Terp. Wenn auch den meisten der Name vielleicht noch nichts sagt, wird das Bild auf Seite 11 aber vielen Besuchern des Botanischen Gartens die leider 2020 verstorbene Frau Terp in Erinnerung rufen. Denn dort ist sie mit einer Sammelbüchse bei der sonntäglichen Ehrenamtsarbeit des Spendensammelns im Botanischen Garten abgebildet und so wird sie vielen Besuchern gerne in Erinnerung bleiben. Darüber hinaus hat sich die gelernte Juristin mit dem Nachlass ihrer früh verstorbenen Schwester Gertrud Kortenbach, einer angesehenen Künstle- rin, beschäftigt, ihn aufgearbeitet und ihr Schaffen 2009 in einem Buch ausführlich dokumentiert.
Des Weiteren ist im Buch die Lebensbeschreibung von Inge Knecht enthalten. Als Reisebüro-Fachkraft war die 2016 verstorbene Frau Knecht vielen Solin- gern bekannt, sicher noch bekannter ist hierzulande in diesem Bereich ihr Geburtsname Wiedenhoff.
Außerdem enthält das Buch ausführliche Beschreibungen der früheren Farbenfabriken der Familie Rütgers in Gräfrath sowie der ehemaligen Mathildenhütte in Ohligs. Beschrieben wird dann auch die Geschichte einiger interessanter Gebäude. Den Anfang macht die Villa Rautenbach, der Sitz der Jugendmusikschule. Es folgen das „Schwarze“ und das „Rote“ Haus auf der Neuenkamper Str. 163 und 163a, auffällig an der Straßenverengung gelegen.
Das zweite hier vorgestellte Buch beschäftigt sich ausführlich mit der Geldgeschichte der heute zu Solingen gehörenden früheren eigenständigen Städte Burg (auch wenn dieser heutige Stadtteil erst 1972 zu Solingen kam und nicht, wie die anderen Städte, bereits 1929), Gräfrath, Höhscheid, Ohligs, Solingen und Wald sowie der Landkreis Solingen, auch wenn der später seinen Sitz in Opladen hatte: „Als Solingen noch eigenes Geld hatte – Die Geschichte des Solinger Gelds von 1917-1923.“ Autor ist der Chefredakteur der Blütenpresse Harro Hieronimus, der hier bereits sein 15. Buch, aber sein erstes zur Solinger Geschichte vorlegt.
Der hohe Metallbedarf im Ersten Weltkrieg sowie das Horten von edleren Metallen führte dazu, dass die Kleingeld-Umlaufmünzen ab spätestens 1917 vom Markt genommen und eingeschmolzen wurden. Als Ersatz wurden Münzen aus Zinn und – im Falle Höhscheids – auch Papiergutscheine zu Werten zwischen 10 und 50 Pfennig produziert und auch als Kriegsgeld bezeichnet. Aber auch nach dem Krieg war Kleingeld knapp, so wurden Münzen in gleichen Nennwerten als Notgeld hergestellt. Auch Papiergeld wurde als Notgeld seit 1919 hergestellt, allerdings noch in geringem Umfang. Mit der beginnenden Inflation wurden immer höhere Wertstufen benötigt, die von der Reichsdruckerei nicht mehr alleine hergestellt werden konnten, weshalb die Städte ermächtigt wurden, eigene Gutscheide zu drucken. Mit der Hyperinflation, die Ende 1922 begann und bis Ende 1923 ihren Höhepunkt (Scheine zu 100 Billionen Mark) erreichte, kamen immer mehr Scheine mit immer kürzerer Gültigkeit in Umlauf.
Das Buch enthält die Auflistung aller je erschienenen Münzen und Scheine (plus des seltenen Kapselgelds), die auch nahezu alle farbig abgebildet sind. Dazu kommen ausführliche erläuternde Texte zu den Orten und Gründen für die Ausgabe, auch zu vielen der ortsbezogenen Abbildungen, die viele der Scheine auch heute noch zu interessanten ortsgeschichtlichen Sammelstücken machen.
Dazu kommen das nicht mehr existierende Steiger(s) häuschen in Höhscheid, Relikt des Bleibergbaus, sowie die Hofschaft Haasenmühle an der Wupper, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
Das Paperback-Buch (ISBN 978-3-925626-54-8) hat 128 Seiten im Format DIN A4. Enthalten sind 280 historische und aktuelle Fotos. Der Preis beträgt 18,50 €. Bezogen werden kann das Buch direkt über die Autorin unter Tel.: 0212-3828968 oder per EMail an bb@beate-battenfeld.de. Auch ist es sonntags von 14-18 Uhr in der Orchideenhalle erhältlich.
176 S., 357 Abbildungen, Paperback, Format DIN A5, ISBN 978-3-92612-005-4, 19,80 € (inkl. Versand in D). Das Buch kann beim Autor (0212819878 oder info@verlagnw.de) sowie über jede Buchhandlung bezogen werden. Es kann auch sonntags von 14-18 h in der Orchideenhalle erworben werden.