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Besuch des „Hortvs Janke“ am 29.10.2022
Am 29.10.2022 statteten zehn Ehrenamtler des Botanischen Gartens Solingen dem „Hortvs Janke“ an der Hochdahler Straße in Hilden einen Besuch ab. „Hortus“ ist der lateinische Begriff für Garten.
Schon die Einfahrt bzw. der Eingang ist gärtnerisch überaus einladend gestaltet. Akkurat in Form geschnittene, tiefgrüne Hecken und Mittelmeerzypressen begrenzen die üppige Bepfl anzung neben der asphaltierten Fahrbahn.
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Die Führung durch Peter Janke begann im Silbergarten. Ein rechteckiger Graben begrenzt den sattgrünen Rasen, in dessen Mitte ein rund angelegter, sandiger Hügel zahlreiche Stauden und Gräser beheimatet. Hier berichtete Herr Janke auf faszinierende Weise von seiner gärtnerischen Laufbahn und wie er auf die Idee zu der naturnahen Gartengestaltung kam. Er erzählte, wie sehr Mrs. Beth Chatto ihn in England mit ihrem ungewöhnlichen und wertvollen Blick auf Gärtnerei und Gartenkultur beeinflusst hat. Sie sei seine Inspiration und Motivation, naturnahe und ansprechend gestaltete Gärten anzulegen. Er betonte, welche Bedeutung diese ökologische Art der Gartengestaltung
– insbesondere in Zeiten des Klimawandels – für Artenreichtum von Flora und Fauna sowie für Nachhaltigkeit insgesamt habe. Besonders beeindruckend ist, dass der Hortvs gänzlich ohne aufwendige Bewässerungssysteme auskommt. Sogar im Sommer ist das Gießen nicht notwendig, da die Pflanzenauswahl, ihr Standort sowie Pfl anzensymbiosen bei der Planung berücksichtigt werden, um einem Wassermangel vorzubeugen. Der betörende Duft einer im Silbergarten wachsenden Ölweide begleitete die begeisterte Gruppe noch ein ganzes Stück weiter, fast bis zum nächsten Halt, dem Kiesgarten. Dank mineralischem Mulch wachsen hier viele Gräser, blühende Bodendecker, Bäume und diverse Stauden. Also ganz anders als in den in einigen Vorgärten vorzufindenden, größtenteils unbepflanzten Kiesfl ächen. Die ökologische, naturverbundene und nachhaltige Bepflanzung sichert einer Vielzahl von Wildbienen und anderen Insekten das Überleben. Durch geschickt kalkulierte Pflanzenwahl und das richtige Mulchen ist ein Düngen mit Kunstdüngern laut Peter Janke nicht notwendig.
Der Weg zum Heidegarten führte unter einer Korkenzieherlärche „Diana“ entlang, die mit ihrer goldgelben Herbstfärbung beeindruckte. Pilze sprossen aus der Wiese, die eine kleine Oase aus weiteren Sitzgelegenheiten, umgeben von schwarzem Schlangenbart sowie kleinen Bäumen und Hecken, beherbergt. Die Wiese wiederum ist von kurz geschnittener Rasenfläche umgeben und schafft durch den Kontrast eine verwunschene Atmosphäre. Peter Janke berichtete über den Heidegarten zwischen der Rasenfl äche und dem Weg zum Wohnhaus. Das Heidebeet ist vielfäl- tig und ansprechend gestaltet, anders als manche mit Heidekraut überwucherten Vorgärten der 1980er-Jahre. Geschwungene Trampelpfade führen über den sandigen Boden. Neben Heidekraut wachsen hier auch zahlreiche in der Heide beheimatete Gräser und andere Pflanzen. Hier fanden Wildbienen auch Ende Oktober noch Nahrung. Der Fachmann betonte, dass auch in Hilden Heidelandschaft vorgeherrscht hat und etwas mehr als der halbe Hortvs auf natürliche Weise mit sandigem Boden versehen sei, was bei der Planung eine erhebliche Rolle gespielt habe. Der Pfad durch den Heidegarten führte an einer hölzernen Bank vorbei, die laut Peter Janke zwar nicht sonderlich bequem ist, aber nach einem arbeitsreichen Tag für ihn der perfekte Ort sei, um seinen Feierabend im Sonnenuntergang zu genießen.
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Das nächste Beet war erst wenige Wochen vor unserem Besuch angelegt worden. Es ist ebenfalls als Heidebeet konzipiert und liegt hinter einer kleinen Gruppe rotblättriger Bäume. Große Findlinge sind in dem neuen Beet wiederzufinden, das mit einer dicken Schicht Sand gemulcht ist. Der Gärtner legte nahe, regional zu wirtschaften und zu gärtnern. So kämen der Sand und die Steine aus Steinbrüchen der Region (Hilden und Langenfeld). Die ersten Frühblüher waren bereits an der sandigen Oberfl äche zu sehen.
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Die Führung ging an zwei Holzliegen vorbei in Richtung einiger Papierbirken zur Rückseite des Wohnhauses. Hier gab es noch einmal die Gelegenheit, mit Peter Janke ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, bevor er die Führung beendete. Ein fast gänzlich ausgetrockneter Teich liegt am Ende der Rasenfläche. Nicht nur der Klimawandel, sondern auch Wohnungsbau in der Nachbarschaft setzen dem Garten zu. Diese Unwägbarkeiten muss der Fachmann bei der Planung und Gestaltung ebenfalls berücksichtigen. Neben dem trockenen Teich führt ein schmaler Weg in den hinteren Teil des Hortvs, den Waldgarten. Der Pfad führt über feuchten Waldboden zuerst unter dem tief gewachsenen, dicken Ast einer uralten Damokleseiche her. Zypressengewächse sind im
Waldgarten ebenfalls heimisch und spenden kühlen Schatten. Es ging an einem kleinen, schlammig-braunen Teich entlang, in dem sich ein paar Figuren zum Bade niedergelassen haben, sehr zum Vergnügen der Besucher.
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Die Gruppe verließ den märchenhaften, modrig duftenden Waldgarten und fand sich im Verkaufsbereich wieder. Hier gab es noch allerlei zu entdecken und mitzunehmen. Neben zahlreichen, teils ungewöhnlichen Stauden und Gehölzen waren auch Blumenzwiebeln, unterschiedlichste Gräser und andere erlesene Gartenpflanzen zu erstehen. Das umfassende Angebot beinhaltete darüber hinaus Schnittblumen, schöne Sträuße und Gestecke sowie mit Hauswurz bewachsene Kränze. Ebenso erhältlich war hier das Buch „Mein Garten im Wandel – des Zeitgeistes und des Klimas“ von Peter Janke.
Mehr Informationen sind zu finden unter: www. peter-janke-gartenkonzepte.de/de/