NEWSLETTER, NR. 5, JUNI 2014
Editorial
Wo sich die klugen und innovativen Köpfe aus Medien, Kommunikation und Politik treffen
Werden Sie Medienmanager
Verena Vonarburg Direktorin
Der Schweizer Medienkongress des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN am 11. und 12. September in Interlaken ist The place to be der Medien- und Kommunikationsbranche. Ab sofort können Sie sich anmelden. Wo platzieren Marketingchefs am liebsten Werbung? Was erwarten sie von den Medien? Wie schlägt sich die multimedi-
Bildquelle: Interlaken Tourismus
Arbeiten Sie in der Medienbranche und sind Sie talentiert und ambitioniert? Haben Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung und möchten in einem Medienhaus ihre Karriere fortsetzen: Führungsaufgaben übernehmen oder in kleineren Häusern einmal für die Gesamtführung verantwortlich sein? Werden Sie Medienmanager. In eineinhalb Jahren – die Kurse finden einmal pro Monat während drei Tagen statt – führen Profis aus der Medienbranche durch sämtliche Bereiche, die von Bedeutung sind: Von Redaktionskonzepten für Print, Online und elektronische Medien über die technische Produktion, Marketing, Marktforschung sowie die Führung in den Bereichen Organisation, Finanzen, Personal und Recht. Das Medieninstitut des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN ist die einzige Organisation in der Schweiz, die eine Branchenausbildung im Rahmen der höheren Berufsbildung ermöglicht. Die Mitglieder des Verbands können direkt beeinflussen, welche Kompetenzen in den Kursen vermittelt werden. Vor einigen Tagen haben die Teilnehmenden des letzten Medienmanagerkurses das eidgenössische Diplom erhalten. Der nächste Kurs beginnt im August. Es würde uns sehr freuen, Sie dort begrüssen zu dürfen.
Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa, Interlaken
ale «Welt»-Gruppe? Wofür zahlen Boulevard-Leser im Netz? Was ist guter Journalismus aus Sicht der Chefredaktoren? Brauchen die Medien staatliche Förderung? Und: Wie erreicht die Appenzeller Swiss Miss mit ihrem Blog Millionen? Antworten auf solche und weitere Fragen und viel Stoff für Debatten gibt es am traditionellen Medienkongress vom 12. September im Victoria-Jungfrau Hotel in Interlaken. Am Tag vorher hält der Verband seine Mitgliederversammlung ab und Philipp Metzger, der Direktor des Bundesamtes für Kommunikation, diskutiert im Gespräch mit Verena Vonarburg, der Direktorin des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN, die aktuellen medienpolitischen Herausforderungen. Ganz besonders wird uns in der kommenden Zeit die Frage beschäftigen, was Service public im Zeitalter der Konvergenz ist und wie stark die gesamte Medienlandschaft reguliert werden soll. Am Freitagabend startet die Schweizer Mediennacht als Glanzpunkt des gesamten Kongresses. Näheres dazu erfahren Sie demnächst von uns. Wir freuen uns auf Sie! Das Anmeldeformular liegt ab sofort jedem Flash bei. Die elektronische Version und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.schweizermedien.ch verena.vonarburg@schweizermedien.ch
aus dem INHALT chweizer medienkongress s 11. - 12.9.2014 in Interlaken . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1 Medienrecht Es bleibt spannend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 3
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diplomfeier Neue Führungskräfte für die Medien . . . . S. 7
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Hören Sie auf, das zu lesen. Jetzt sofort. Was? Sie sind immer noch hier? Blättern Sie schon um! Das ist nur Werbung. Daran ist wieder mal dieses Bild schuld. Immer das Gleiche: „Oh, was ist denn das?“, denken sich die Leute. Und schauen mir dann auf den Text. Die wenigsten sind so höflich – und blättern weiter, wenn sie verstanden haben, worum es geht. Die meisten suchen mich nach irgendwelchen Informationen ab. Das vermissen Sie wohl an diesen Internetbannern. Die haben es gut, die schaut niemand konzentriert an. Und wenn doch, ist eine Ablenkung nie weit: ein neues Mail, ein anderes Pop-Up. Aber etwas Gedrucktem widmen die Menschen ihre volle Aufmerksamkeit. Und lesen mich. Aber wissen Sie was? Es hat gut getan, das alles mal loszuwerden. Danke. Eigentlich gar nicht so schlecht, diese volle Aufmerksamkeit.
Alle Informationen in aller Ruhe – Das kann nur ein Inserat. Dieses Inserat macht Werbung für Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Der Verband SCHWEIZER MEDIEN schreibt dazu jedes Jahr einen Wettbewerb für junge Kreative aus. Dabei siegte auch diese Arbeit – kreiert wurde sie von Luca Schneider und Yannick Schaller, Havas Worldwide Zürich. www.das-kann-nur-ein-inserat.ch
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Medienrechtstagung
Medienrecht: Es bleibt spannend
Medienrecht – eine trockene Angelegenheit? Weit gefehlt! Die Medienwelt ist in einem umfassenden Umbau, neue Players tauchen auf, bewährte Konzepte werden aufgelöst, die digitale Technik setzt sich immer mehr durch – und der Gesetzgeber hinkt permanent hinten nach. Da stellt sich vermehrt die Frage, was jetzt das Recht ist und wer wieso recht bekommt. Antworten dazu bietet die Medienrechtstagung des Medieninstitutes. Am 14. Mai liessen sich rund 50 Schweizer Medienjuristen sowie interessierte Vertreter aus der Medienbranche im Hotel Krone Unterstrass in Zürich über die neusten Entwicklungen und Urteile aufdatieren. Fredy Greuter, Leiter des MEDIENINSTITUTS, moderierte, und zehn versierte Experten vermittelten Einsichten, Denkanstösse sowie Meinungen zu derzeit die Agenda bestimmenden Branchenthemen. Soziale Netzwerke: Wie ist das jetzt mit den Urheberrechten? Gitti Hug, Partnerin der Anwaltskanzlei Altenburger, kam gleich zu Beginn zu einer der drängendsten Fragen im Internet: Der Einsatz der Urheberrechte in sozialen Netzwerken. 47% der Schweizer Internetnutzer loggen sich heute in sozialen Medien ein. 11% davon benutzen Twitter, selbst der neue Papst benutzt dieses Medium. Doch die Rechtslage ist in vielen Punkten unklar: Die E-Commerce-Richtlinien 2000/31/EG des Europäischen Parlamentes wurden von
der Schweiz nicht umgesetzt, der Bundesrat verneint den Bedarf eines Social MediaGesetzes – keine gute Ausgangslage für eine sichere Handhabung. Da holt man sich Rat im nahen Ausland: Klar ist, dass Snippets bei Suchmaschinen in Deutschland erlaubt sind und Twitter-Tweets trotz ihrer Kürze nicht per se vom Urheberrechtsschutz ausgeschlossen sind. Detailliert ging Gitti Hug auf ein aktuelles Urteil des EUGerichtshofs vom letzten Februar ein. Das Gericht bestätigte zwar, dass das Setzen eines Links auf ein geschütztes Werk eine urheberrechtliche Nutzungshandlung ist. Aber: Das Setzen eines Links auf geschützte Werke, die im Internet frei zugänglich sind, ist erlaubt. Diese Verlinkung sei daher keine öffentliche Wiedergabe. Anders steht es mit der Verlinkung auf «gesperrten» Content aus: Also auf alles, was in irgendeiner Form nur über eine Schranke zugänglich ist. Dennoch gibt es weitere viele offene Fragen. Wie genau definiert man Paywalls? Und was sind die Auswirkungen auf bildende Kunst oder Fotografien? Diesen Ball nahm Werner Stauffacher, Leiter des Rechtsdiensts von Pro Litteris auf, der über die Verwendung digitaler Fotos sprach. Auch hier das gleiche Bild: Vieles ist noch offen, eine Teilrevision des Urhebergesetzes steht im Raum. Die Unsicherheit in der Branche ist gross, und es wird viel und auch heftig diskutiert.
Generell gilt nach wie vor, dass die Verwendung zum privaten Eigengebrauch kostenlos und erlaubt ist. Die Verwendung im Intranet von Firmen, Verwaltungen oder Schulen kann man via Pro Litteris regeln. Und: Der Download von Bildern aus illegalen Quellen für den privaten Gebrauch ist in der Schweiz – anders als im Ausland – ebenfalls erlaubt. Näher ging Stauffacher auf Einzelfragen ein: Was tun, wenn der Name eines Fotografen nicht bekannt ist? Oder wenn unklar ist, bei wem eigentlich die Rechte liegen? Wann und wie müssen
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Namen und Copyright genannt werden? Die Zukunft der Medienregulierung Über die Herausforderungen des Gesetzgebers in den nächsten Jahren berichtete Nancy Wayland Bigler, Vizedirektorin des Bakom. Sie lud die Gäste zu einem Tour d’horizon in den digitalen Raum ein. Die Reise ging vom Beginn der modernen Medienwelt, als das wenige Angebot auch sehr streng kontrolliert wurde, bis hin zur heutigen Zeit, in der das Angebot deutlich grösser ist und neue Players auftreten: Broadcaster, Netzbetreiber, Gerätehersteller und Plattformen. Die beiden letzteren werden das Angebot künftig aufmischen,
ungewisser ist die Zukunft der klassischen Broadcaster, zu denen auch SRF gehört. Die Konvergenz nimmt weiter zu – und das alles auch rechtlich unter einen Hut zu bringen, ist die Herausforderung der Zukunft. Digitale Medien machen vor keiner Grenze halt, die EU wird die Massstäbe für die audiovisuelle Politik setzen. Doch das MediaAbkommen zwischen der Schweiz und der EU ist 2013 abgelaufen, die Verhandlungen stocken wegen der Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative. In Europa ist die Medienregulierung noch lange nicht abgeschlossen und laut Nancy Wayland Bigler «wird sie es wohl nie sein». Und in der Schweiz ist die Regelung noch immer zu viel von der analogen Welt geprägt. Mittelfristig müssen Konzessionen daher angepasst werden, es wird in den nächsten Jahren sehr viel Bewegung in Sachen Service public geben. Die neuen Regelungen werden weitaus mehr MedienKanäle berücksichtigen und vielleicht auch neuen Grundsätzen folgen. «Must be found» wird wohl den bisher geltenden Grundsatz «must carry» ablösen. Laut Nancy Wayland Bigler sollte künftig die Regulierung gattungsunabhängig sein und dafür mehr auf Inhalte setzen. «Daher
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muss die Qualität der Inhalte diskutiert werden.» Diese Aussagen sorgten für eine angeregte Diskussion der Gäste. Die Frage nach der Rolle des Service public in einer konvergenten Medienwelt beantwortet sie diplomatisch: «Das ist ein heikles Thema, aber die Frage stellt sich jetzt und muss beantwortet werden.» Dabei sei offen, ob die Regulierung enger oder breiter werden soll. Die Vizedirektorin des Bakom: «Die Diskussion soll ergebnisoffen diskutiert werden.» Redaktionsgeheimnis: Genügend Schutz? Dr. Denise Schmohl, Gerichtsschreiberin am Bezirksgericht Zürich, hat eine sehr detaillierte Dissertation mit vielen praktischen
Tipps für Journalisten über das Redaktionsgeheimnis verfasst und an der Medienrechtstagung die wichtigsten Ausschnitte davon präsentiert. Sie wollte herausfinden, ob der Schutz für die Journalisten ausreichend ist. Doch schon nur die Frage, wer unter das Redaktionsgeheimnis fällt, ist nicht wirklich geklärt. Und: Wer kann den Zeugnisverweigerungsschutz in Anspruch nehmen? Gilt das nur für Medien-Profis oder auch für Laien, die z.B. einen Blog schreiben? Denise Schmohl legte dar, dass die Situation der «Laien» noch weitgehend unerforscht ist. Auch der Blick nach Europa hilft da nicht weiter. Jedes Land hat andere Regeln betreffend Laien-Journalismus versus professionelle Medienschaffende. Auch die Frage, ob man sich nur teilweise auf das Zeugnisverweigerungsrecht beziehen kann, bleibt offen. Nach dem Referat von Denise Schmohl bleibt ein wichtiger Tipp an die Journalisten haften: Wenn Polizisten auftauchen und die Redaktion untersuchen wollen, muss man immer auf die Versiegelung der Dokumente bestehen.
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Tag. Nicht zuletzt auch, weil nicht graue Theorie, sondern gelebte und teilweise auch in Gerichtssälen ausgefochtene, praktische Beispiele dargelegt wurden. Wie beim Vortrag von Jascha Schneider-Marfels, der nach seinen Worten in die «Niederungen des Prozessrechts» eintauchte. Unter dem Titel «Teutonische Gebührenschinderei» berichtete er über die immer öfter auftauchenden Abmahnschreiben aus Deutschland. Diese sind Teil eines eigenen Geschäftszweigs oder dienen zur Querfinanzierung von Prozessen. Doch was bedeutet das für Schweizer Medienmacher? Gemäss deutschem Recht sind solche Abmahnungen korrekt. Und oft wird bei uns aus einer reinen Kosten-Nutzen-Abwägung bezahlt, denn generell hat man auch als Schweizer Medienhaus in ei-
Teutonische Gebührenschinderei Kurz, prägnant und selbst für Laien verständlich waren alle Vorträge an diesem
SCHLAGENDE ARGUMENTE FÜR WERBUNG IN FACH- & SPEZIALMEDIEN. HEUTE:
FACHMEDIEN SIND GARANTEN FÜR KONTAKT-QUALITÄT UND POSITIVES IMAGE
KÖNIGE & DAMEN UNTER FACHMEDIEN SIND Q-ZERTIFIZIERT Fach- und Spezialmedien überzeugen durch ihre Qualität: Rund 100 Titel werden jährlich mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN zertifiziert.
FACHMEDIEN INTERESSIEREN EXPLIZIT Das explizite Interesse an der Thematik eines Fachmediums steigert die Kontaktqualität von Werbebotschaften in Fach- & Spezialmedien spürbar.
FACHMEDIEN GENIESSEN HOHES VERTRAUEN 73% *1) beurteilen Fachmedien als seriös, glaubwürdig und neutral. Und: eine beeindruckende Anzahl wiederkehrender Werbeauftraggeber bestätigt die erfolgreiche Wirkung von Werbung in Fachmedien. *1) Quelle: B2B-Entscheideranalyse 2010 / Verein Deutsche Fachpresse
DIESE ZEITSCHRIFT WURDE VOM VERBAND SCHWEIZER MEDIEN FÜR DAS JAHR 2014 MIT DEM GÜTESIEGEL «Q-PUBLIKATION» AUSGEZEICHNET. www.schweizermedien.ch
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nem solchen Fall schlechte Karten. «Aber es kommt drauf an», präzisierte SchneiderMarfels und zeigte konkrete Beispiele von Corinna Schuhmacher oder Walter Sedlmayr, in denen Abmahnschreiben mit der Drohung einstweiliger Verfügungen verschickt wurden. Sein Fazit: Grundsätzlich sind den Medien gegen Abmahnschreiben die Hände gebunden, aber es lohnt sich, den konkreten Fall exakt zu analysieren. Nicht alles ist chancenlos. Schneider-Marfels endete mit der Aufforderung: «Es wäre schön, wenn sich mehr Verleger als Winkelriede einsetzen und sich wehren würden. Denn in Zukunft werden immer mehr Medienhäuser von solchen Klagen eingedeckt werden.» Netzneutralität: Die Bedeutung für die Medienfreiheit
Archive: Nachschreiben oder Löschen?
Juso und eine «Blick»-Titelseite mit dem Kopf von Michael von der Heide auf dem Körper von Lena Meyer-Landrut. Die Klage von Vasella wurde vom Bundesgericht abgewiesen, hingegen gab das Gericht Michael von der Heide recht. Die Unterschiede der beiden wichtigen Urteile zum Thema Satire versus Grundrechte erklärte Christoph Born mit einer detaillierten und spannenden Analyse der BundesgerichtBegründung. Happy? Birthday!
Balthasar Glättli referierte nach dem Mittagessen zu einem seiner Spezialthemen: Die «Netzneutralität». Der Nationalrat kämpft dagegen, dass der Internet-Zugang Spielball mächtiger Interessengruppen wird: «Das Internet ist als offener Ort der Debatte immer mehr von der Zensur bedroht.» Daher plädiert er für stärkere Gesetze, die die Netzneutralität auch in Zukunft sicherstellen sollen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Access-Provider, die den Zugang künftig zweigleisig fahren möchten: Wer bezahlt, bekommt einen schnelleren Zugang. Alle anderen müssen sich mit einer langsamen Leitung und der Beschränkung des Angebotes zufriedengeben. Damit ist das Internet nicht mehr frei. Glättli machte klar, dass auch in diesem Bereich die heutigen Gesetze nicht auf Konvergenz ausgelegt sind. «Wenn da rechtlich nichts gemacht wird, werden wir bald zum Spielball grosser Mächte.» Satire darf … alles? Über ein ganz anderes Thema referierte Dr. Christoph Born, Partner von Wenner & Uhlmann. Sein Beitrag sorgte trotz seiner Ernsthaftigkeit im Publikum für einige Lacher. Es ging um zwei Fotomontagen: Ein nackter Daniel Vasella auf einem Plakat der
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Das Bundesgesetz über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung (BGÖ) feiert dieses Jahr seinen 10. Geburtstag. Es war also der richtige Zeitpunkt, an der Medienrechtstagung ein Fazit zu ziehen. Dr. Bertil Cottier, Professor der Università della Svizzera italiana, zog eine durchwachsene Bilanz. Vieles hat sich verbessert, einiges liegt noch im Argen. Trotz Gesetz mussten sich Journalisten den Zugang zu amtlichen Dokumenten mehrmals via Bundesgericht erstreiten. Es ist offensichtlich, dass einige Behörden sich gegen die neuen Regelungen sträuben. Bertil Cottier berichtete anhand konkreter Beispiele über die Hürden, die heute noch mit der konsequenten Umsetzung verbunden sind. Auch weltweit gesehen ist die Schweiz in dieser Beziehung kein Musterschüler. 100 Länder verfügen über ein solches Gesetz, in einem internationalen Ranking zur Umsetzung landen wir auf Platz 62 – zusammen mit Simbabwe.
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Brandaktuell war der letzte Punkt auf der Tagesordnung. Nur einen Tag zuvor gab der Europäische Gerichtshof das sogenannte Google-Urteil bekannt, das das Löschen von Daten auf Anfrage ermöglicht - ein Thema, das Verlage mit ihren grossen Archiven ebenfalls angeht. Dr. Bruno Glaus, Rechtsanwalt bei Glaus & Partner, zeigt anhand praktischer Beispiele, wie sich die Praxis diesbezüglich in den letzten Jahren verändert hat. Glaus war der Meinung, dass man besser Korrekturen (sogenanntes «Nachschreiben») in alten Artikeln anbringt anstatt sie zu löschen. «Die Verlagspraxis arbeitet inzwischen sehr differenziert in Sachen Qualitätshaltung in den Archiven.» Bruno Glaus zur Seite stand Simon Canonica, Rechtskonsulent von Tamedia, der anhand konkreter Beispiele die Löschungspraxis in deren Archiven beschrieb.
Damit endete ein intensiver Tag mit vielen Erkenntnissen zu vielen Themen und dennoch vielen weiter offenen Fragen. Oft wurden von den Referenten Urteile des Europäischen Gerichtshofs zitiert, nicht wenige Male musste auf den Inhalt unserer Bundesverfassung verwiesen werden. Die Medienwelt ist im Umbruch, doch die Gesetze dazu reichen nicht aus. Es bleibt spannend. Jean-Pierre Ritler
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Medieninstitut
Diplomfeier: Neue Führungskräfte für die Medienbranche Nach einer intensiven berufsbegleitenden Ausbildung haben 9 Personen das eidgenössische Diplom zur Führung des Titels Medienmanager erhalten. An der Diplomfeier in Zürich wurde deutlich, dass das Fachwissen und die Praxisorientierung dieser Berufsleute in der Medienbranche besonders gefragt sind. Mit berechtigtem Stolz haben am 15. Mai vier Frauen und fünf Männer ihr eidgenössisches Diplom entgegen genommen. Sie haben die höhere Fachprüfung bestanden und dürfen sich nun mit dem Titel eines eidg. dipl. Medienmanagers/Medienmanagerin schmücken. Die Fachprüfung gilt als die Krone in der höheren Berufsbildung und kann deshalb als begehrteste Auszeichnung in der Medienbranche bezeichsprache den Diplomierten zu ihrer Leistung net werden. Das Diplom bescheinigt den und zeigte sich erfreut, dass die Prüfungen Titelträgern, dass sie ausgewiesene Experumsichtig organisiert und reibungslos ten in allen Gebieten der Medienwirtschaft durchgeführt werden konnten. sind und gründlich auf die Am Medienmanager gefallen hat mir besonders, dass Führung eines Unternehman hinter die Kulissen der grossen Verlage blicken mensbereichs oder eigenen konnte, die Vielseitigkeit am Unterrichtsstoff und die Geschäfts vorbereitet sind. Auswahl der Dozenten. Die Absolventen haben sich die dazu notwendigen Christian Klinner, eidg. dipl. Medienmanager Fach- und Führungskompetenzen in einem intensiven berufsbegleiGilbert Bühler, Präsident der Prüfungstenden Ausbildungskurs angeeignet und in kommission im Verband SCHWEIZER MEDIEN, machte in seiner Ansprache deuteiner schriftlichen Diplomarbeit sowie verschiedenen mündlichen Prüfungen unter lich, dass der Erwerb neuer Kompetenzen Beweis gestellt. selten ein Spaziergang ist und zuweilen mit An der Diplomfeier konnten die frisch Verzicht, gerade auch von den Angehörigen, einhergeht. Die Investition in gekürten Medienmanagerinnen und Medienmanager die Früchte ihrer Anstrengundie eigene Ausbildung ist aber einer gen ernten. der klügsten Entscheide für Menschen, die im Berufsleben nachhaltig vorankomPrüfungsleiter Res Spycher überreichte men wollen. die vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ausgestellFredy Greuter vom organisierenden ten Diplome. Er gratulierte in seiner AnMedieninstitut freute sich über den Wissensaustausch und den Die Ausbildung zum Medienmanager hat definitiv ge- Teamgeist in der Klasse, halten, was die Kursunterlagen versprochen haben. Ob der die Teilnehmenden auf Metaebene im Klassenzimmer oder direkt in den schnell voranbrachte und operativen Gefilden der grössten Schweizer Medienun- so Höchstleistungen erst ternehmen, der Wissenszuwachs war enorm. Dazu bei- möglich machte. Er untergetragen haben die ausgewiesenen Fachexperten, die strich, dass die vom Mediihren Erfahrungsschatz mit uns geteilt haben. Die einge- eninstitut seit 1998 im Aufgangenen Gratulationen nach bestandener Prüfung zei- trag des Verbandes gen auf, dass die Ausbildung in der Medienbranche ei- SCHWEIZER MEDIEN annen bedeutenden Stellenwert hat. gebotene höhere Berufsbildung ein essenzieller Andreas Mathyer, eidg. dipl. Medienmanager Bestandteil einer Kaderaus-
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bildung ist, die optimal auf die konkreten und wichtigen Bedürfnisse der Medienbranche zugeschnitten ist. Als Klassenbeste besonders geehrt wurde Myriam Born. Weitere Spitzenleistungen erbrachten Christian Klinner, Goce Nikoloski und Fabian Marbot. Der Gesamtnotendurchschnitt der Klasse lag bei 4,8. Das eidgenössische Diplom Medienmanager/Medienmanagerin erhalten haben: • Séverine Bonini, Prime Public Media AG, Zürich • Myriam Born, AZ Medien AG, Basel • Tanja Buhse, Goldbach Media (Switzerland) AG, Küsnacht • Alexandro Isler, Druckerei Appenzeller Volksfreund, Appenzell • Christian Klinner, Ron Orp GmbH, Zürich • Fabian Marbot, Mengis Medien AG, Visp • Andreas Mathyer, Publicitas Publimag AG, Bern • Goce Nikoloski, News and Sport Factory SA, Zürich • Sabine Schweizer, Swisscom AG, Zürich Ende August 2014 beginnt am Medieninstitut der nächste Kurs zur Vorbereitung auf die höhere Fachprüfung. fredy.greuter@medieninstitut.ch
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«Der Kurs hat mir sehr dabei geholfen, die Schweizer Medien-
«Der
Vorbereitungskurs zum eidg. dipl. Medienmanager übertraf meine Erwartungen in jeglicher Hinsicht. Ich habe mich jeden Monat gefreut auf die Referenten und umso mehr auf meine Klassenkameraden. Wir haben nicht nur viel gelernt, sondern konnten uns auch über schwierige und vertrauliche Themen austauschen und gegenseitig helfen. Ich kann diese Ausbildung wirklich jeder und jedem empfehlen, die/der vor hat in Zukunft strategische und operative Verantwortung in einem Medienunternehmen zu übernehmen.
landschaft und ihre Eigenheiten als Ganzes zu verstehen. Der grosse Praxisbezug hat mich dabei auch im Daily Business weitergebracht.
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Séverine Bonini, eidg. dipl. Medienmanagerin
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Goce Nikoloski, eidg. dipl. Medienmanager
«Die Ausbildung zum Medienmanager ist sehr Praxis orien-
tiert. Alleine der Austausch innerhalb der Klasse war für mich überaus lehrreich und wertvoll. Man hat immer wieder neue Inputs und Tipps für seine eigene Tätigkeit sammeln können. Auch der Einblick in andere Verlagshäuser war interessant und gerade in Mitten der ganzen Konvergenz-Frage, äusserst spannend. Der Abschluss beruht neben dem Fachwissen in den einzelnen Prüfungsfächern auch auf einer Diplomarbeit. Dies habe ich sehr geschätzt, weil man gezwungen war in seinem eigenen Arbeitsalltag von der Ameisen- in die Vogelperspektive zu wechseln. Ich habe ein Projekt gewählt, welches ich parallel zu meiner Arbeit umsetzen konnte. Dies war in Bezug auf das Time Management eine Herausforderung, jedoch konnte ich direkte Verbesserungen für ein nächstes Projekt ableiten und die Ergebnisse in die mündliche Prüfung einfliessen lassen. Mir hat die Weiterbildung viel Spass bereitet und ich konnte mir innerhalb der Medienbranche ein Netzwerk aufbauen, was mir als ehemaliger Branchen-Neuling wichtig war.
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Myriam Born, eidg. dipl. Medienmanagerin
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IMPRESSUM FLASH Newsletter des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN Erscheint 11x im Jahr Verlag und Druck Verband SCHWEIZER MEDIEN Konradstrasse 14 Postfach 8021 Zürich Telefon 044 318 64 64 Telefax 044 318 64 62 Internet: www.schweizermedien.ch www.medieninstitut.ch E-Mail: contact@schweizermedien.ch, info@medieninstitut.ch
Gezielt weiterkommen Medienfachleute, Medienmanager Das Medieninstitut bringt seit über 20 Jahren Medienprofis weiter: Mit Tagungen, Seminaren, individueller Weiterbildung und Beratung. Schweizweit einzigartig: Die zweistufige, berufsbegleitende Ausbildung im Medienmanagement mit Kursen für Medienfachleute und Medienmanager zur Vorbereitung auf eidgenössisch anerkannte Prüfungen. Lernen von den Profis Kurse, Seminare, Module und Zertifikate Neu- und Quereinsteiger erhalten in den Kursen «Einstieg in die Verlagsbranche» und «Medienbranche Kompakt» eine solide Basis. An jeweils einem Tag pro Jahr finden Weiterbildungen statt und übers ganze Jahr verteilt bietet das Medieninstitut Module und Zertifikate an. Module der Kurse Medienfachleute und Medienmanager können einzeln belegt werden. Zertifikate können für die Themenbereiche Medienangebot, Medienmarketing und Führung im Medienunternehmen erworben werden.
Redaktion Verena Vonarburg (gesamtverantwortlich, Aussenbeziehungen) Dr. André Clerc, Alexandra Müller (Recht, Distribution, Elektronische und Neue Medien), Dr. Fredy Greuter (Bildung, Publizistik), Toni Vetterli (Werbe- und Nutzermarkt)
Tagungen Das Medieninstitut organisiert Trendtagungen zu aktuellen Themen. Ergänzend dazu die im Januar stattfindende Dreikönigstagung sowie eine Medienrechtstagung. Alle aktuellen Angebote, Ausschreibungen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.medieninstitut.ch
Desktop Carmela Faoro Inserate 1 Seite: CHF 1500.– 1/2 Seite: CHF 850.– Auflage 3200 Exemplare Abdruck und jegliche andere Weiter verwendung unter Angabe der Quelle. Redaktionsschluss nächstes FLASH: 10. Juni 2014
MEDIENINSTITUT des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN Konradstrasse 14, Postfach, CH-8021 Zürich, Tel. 044 318 64 66, Fax 044 318 64 62
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• reichweitenstark und trotzdem zielgruppenfokussiert inserieren • CV-Datenbank mit Matchingtool «QualiProfil» • Social Media-, Partnernetzwerk- und Fachpresse-Präsenz VON FACHLEUTEN FÜR FACHLEUTE: Die Jobplattformen für Medien, Kommunikation, Marketing, Informatik & Telekommunikation DAL0019_Anz_210x297_RZ.indd 1
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AGENDA
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18.6.2014 Trendtagung Digital
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11. - 12.9.2014 Schweizer Medienkongress
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