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NEWSLETTER, NR. 9, OKTOBER 2013

«Umbruch und Aufbruch»

Editorial

Schweizer Medienkongress 2013 im Rückblick

Bashing ...

Ihr Urs F. Meyer

Der diesjährige Medienkongress unter dem Motto «Umbruch und Aufbruch» fand in Interlaken statt und bot eine Menge an qualitativ hervorragenden Referaten und Überraschungen. Im Vorfeld des Kongresses hielt der Verband SCHWEIZER MEDIEN am Donnerstag seine alljährliche Mitgliederversammlung ab. Mit Ausnahme des nicht mehr antretenden Urs Gossweiler wurde das gesamte bisherige Präsidium wiedergewählt. Den frei gewordenen Platz wird künftig Gilbert Bühler, Freiburger Nachrichten AG, besetzen. Ebenfalls wurde der bisherige Präsident aus Chur, Hanspeter Lebrument, mit grossem Applaus für eine weitere Amtsperiode in seinem Amt bestätigt. Zu einigen Diskussionen führte das Traktandum, bei welchem das Präsidium betreffend Verhandlungen mit Impressum die Haltung der Verbandsmitglieder klären wollte. Da seitens der Sozialpartner die ausdrückliche Zusicherung fehlt, dass keine Löhne oder Honorare festgelegt werden sollen, wünschen die Mitglieder bis auf weiteres keine Verhandlungen. Abgerundet wurde die Versammlung durch ein Interview mit dem Präsidenten der neu geschaffenen eidgenössischen Medienkommission. Definitiv festgelegt sind schon das Datum und der Ort der nächsten Mitgliederversammlung und des Kongresses:

Foto: keystone / Gian Ehrenzeller

... oder den Ast absägen, auf dem man sitzt. Der neudeutsche Ausdruck will einen übermässigen Angriff, das Herumhacken, auf jemandem oder auf etwas verdeutlichen. Nun war dies gerade ein vieldiskutiertes Thema am Schweizer Medienkongress in Interlaken. Bundespräsident Ueli Maurer, der selbstdeklariert etwa eineinhalb Zeitungen pro Tag liest, hackte auf den Medien herum und beklagte den Einheitsbrei in der geschriebenen Presse. Diese einmalige Feststellung hätte man dem Magistraten noch durchgelassen. Klar werden viele News von der Depeschenagentur übernommen, das ist ja auch der Sinn dieser Einrichtung. Dass aber Kommentare je nach Medium verschieden sind, ging in den Ausführungen leider verloren. Dass die gesamte Rede jedoch dreimal dieselbe Kritik beinhaltete, war des Guten zuviel. Und ehrlich gesagt auch eine deutlich verpasste Chance. Der Bundesrat ist in Kürze auf die Berichterstattung in den Medien angewiesen, insbesondere der Vorsteher des VBS. Hätte er einmal kritisiert und dann staatsmännische Gedanken zur politischen Lage vorgebracht, hätten die anwesenden Berichterstatter diese Inhalte transportiert. So aber waren es Buh-Rufe und Pfiffe, die den Weg in die Medien gefunden haben. Immerhin ist dem Redner zugute zu halten, dass er die neusten WEMF-Zahlen noch nicht kannte und deshalb übersah, dass 76% der eine Landessprache sprechenden Einwohner der Schweiz eine Tageszeitung lesen und 71% der 14bis 34-jährigen täglich einen Printtitel in der Hand halten.

Fortsetzung auf Seite 2

aus dem INHALT «es gilt das gesprochene wort» Schweizer Medienkongress. . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 3

trendtagung Fach- und Spezialmedien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7

dossier Medienlandschaft Schweiz 2013 . . . . . . . . . . S. 6

höhere berufsbildung Medienfachleute mit eidg. Fachausweis. . S. 9

KAMPF FÜR DIE PRESSEFREIHEIT Resolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7

medienforschungstag Rückblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11

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