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Der Newsletter des verbandes schweizer medien

Editorial

Zum Jahresende Ein spannendes Jahr geht zu Ende. Aus der Sicht der Geschäftsstelle war es geprägt von der drohenden Marktverzerrung durch die bundesrätliche Äusserung, der gebührenfinanzierten SRG den Werbemarkt im Onlineauftritt erschliessen zu wollen. Was in biblischer Analogie der Situation gleichkäme, David die Schleuder wegzunehmen und Goliath damit zu stärken. Mittlerweile bestätigt selbst die SRG, dass sie im Moment nicht auf die Werbeeinnahmen aus dem Onlineauftritt angewiesen ist. Damit wird es immerhin möglich, im bestehenden rechtlichen Rahmen ohne künstlichen Zeitdruck sachlich zu argumentieren. Natürlich konnten wir daneben auch weitere Dienstleistungen für Sie erbringen: Die Kampagnentätigkeit wird erfolgreich weitergeführt, beim Postgesetz soll die bisherige Praxis bezüglich der geförderten Vertriebspreise auf Verordnungsstufe festgehalten werden und das Medieninstitut konnte interessante Tagungen und Kurse anbieten. Wir von der Geschäftsstelle freuen uns aufs 2012 und auf viele Kontakte mit Ihnen. Ihre Anliegen sind unsere Herausforderung und machen die Vielfältigkeit der täglichen Tätigkeiten aus. So wünschen wir Ihnen für die kommenden Festtage alles Gute sowie einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr, das Ihnen spannende Berichterstattungen, gute Inserate und eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit bringen möge. Ihr Urs F. Meyer

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DAS KANN NUR EIN INSERAT: EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DER JURIERUNG

RECHTEN DAUMEN AUFSETZEN Von Andreas Prokesch * 54 Ideen für Kampagnen, 22 Ideen für Einzelanzeigen, insgesamt 199 Arbeiten. Davon werden sechs realisiert. Eine höchst erfreuliche Ausbeute. «Nur ganz kurz: Wir wurden heute von individuellen Anlieferungen und Fragen fast

überrannt. Aber, und das ist doch erfreulich: Wir haben bis heute Abend 17.30 Uhr insgesamt 52 Anmeldungen erhalten. Darin sind Mehrfachteilnehmer enthalten (noch nicht separiert) und Einzel- wie Kampagnenvorschläge (auch noch nicht getrennt und ausgezählt). Es sind auch noch nicht zu allen Anmeldungen die Entwürfe eingetroffen. Morgen Freitag beginnen wir mit dem Erfassen der einzelnen Teilnehmer, Sujets etc.». Das war das E-Mail aus der Geschäftsstelle vom Verband SCHWEIZER MEDIEN am Donnerstag, 1. Dezember 2011 um 17.45 Uhr. «Du, ich kann nicht.» Das Telefon erreichte mich während einer Deutschstunde an einer höheren Fachschule, dauerte 3 Sekunden und hatte zur Folge, dass nicht Diana Rossi von Spillmann, Felser, Leo Burnett jurierte. Sondern Simon Smit, ebenfalls Spillmann, Felser, Leo Burnett. Das war am Freitag, 2. Dezember 2011 um 14.23 Uhr.

Gesucht waren Ideen. Geliefert wurden fertige Anzeigen.

Fortsetzung auf Seite 2

aus dem INHALT das kann nur ein inserat Ein Blick hinter die Kulissen. 199 Arbeiten, davon werden 6 realisiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1-5

Ökolabel für zeitungsdruck Die Europäische Kommission treibt die Einführung für Druckerzeugnisse voran. . . . S. 9

das kann nur ein inserat Preisverleihung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4

gesetz unlauteren wettbewerb Schweiz führt Impressumspflicht im digitalen Angebot ein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9

Treffpunkt dreikönigstagung Die EntscheiderInnen und GestalterInnen der Medienlandschaft treffen sich. . . . . . . . . S. 7

seminar digitale medien Auf das Internet folgen Social Media, Tablets, Augmented Reality, Apps. . . . . . S. 10

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Viel Arbeit, wenig Aussicht auf Erfolg: Ein Postit-Zettel bedeutet eine Stimme - und in der Regel das frühzeitige Aus.

«Seit Donnerstag plagt mich eine Mittelohrentzündung, ohne Besserung. Leider muss ich morgen um 09.00 Uhr erneut zum Arzt. Macht es Sinn, wenn ich anschliessend noch komme, vorausgesetzt es besteht keine Ansteckungsgefahr? Bitte entschuldige die Umstände.» Das war das E-Mail von Jurymitglied Michael Seiler vom 5. Dezember 2011 um 15.50 Uhr. «Das Resultat steht jetzt (fast) fest. «Fast» nur deshalb, weil wir die Teams (Mehrfachnennungen) noch nicht ermittelt haben. Einsendungen: 76 (Vorjahr 40), davon 22 Einzelsujets, 54 Kampagnenvorschläge (mit 177 Sujets), ergibt Total 199 Inseratvorschläge (Vorjahr 171). Das ist doch insgesamt ein quantitativersehr guter Wert! Ich denke, dass es auch qualitativ gute Arbeiten hat. Doch darüber dann morgen mehr ...» Das war das E-Mail von Toni Vetterli aus der Geschäftsstelle vom 5. Dezember 2011 um 17.11 Uhr. DRS 1 «Morgenmenschen». Die Sendung, die sich am liebsten erspart – selbst wenn sie Ladina Spiess moderiert. Weil sie in aller Herrgottsfrühe auf dem Programm steht. Das war am Dienstag, 6. Dezember 2011, kurz nach 5 Uhr. Nachdem ich wieder einmal schlecht geschlafen habe. Wie vor jeder Jurierung. Die Publicitas Cafeteria im obersten Stock. Ein schöner Raum, ein schöner Ausblick. Und vor allem: eine Kaffeemaschine. Toni Vetterli und Pepi Burch, Projektleiter DAS KANN NUR EIN INSERAT, sind fleissig an der Arbeit. Sie legen die 76 Einsendungen für die Jurierung aus. Das war am 6. Dezember 2011 um 8.21 Uhr. Die 76 Arbeiten sind auf 23 Arbeiten zusammengeschrumpft. Bis es so weit war, hat sich jedes Jurymitglied einzeln durchgekämpft und allen Arbeiten, die Gefallen

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fanden, einen Postit-Zettel verpasst. Nunmehr ist Teamwork angesagt. Wir sehen uns die Auswahl gemeinsam an, diskutieren über jede Arbeit – bis drei Ideen für Kampagnen und drei Ideen für Einzelsujets übrig bleiben – die Shortlist. Das war um 11.30 Uhr. 6 Arbeiten sind noch im Rennen Die erste Arbeit: eine Kampagne. Sie spielt mit dem Betrachter. Das fängt mit den Daumen an. Die man auf der rechten und linken Seite an einer ganz bestimmten Stelle platzieren muss. Das hat seinen Grund: Der Text verläuft anfänglich in geordneten Bahnen, schlägt dann einen DIE JURYMITGLIEDER • Andreas Prokesch, Jurypräsident, Am-Anfang-war-das-Wort.ch • Isabelle Hauser, mehrfache Gewinnerin von DAS KANN NUR EIN INSERAT, seit kurzem Art Director bei Ruf Lanz und Mitglied beim ADC Schweiz • Patrick Ryffel, mehrfacher Gewinner von DAS KANN NUR EIN INSERAT und weiterer Wettbewerbe, seit kurzem Texter bei Philipp und Keuntje in Hamburg • Simon Smit, Texter bei Spillmann/ Felser/Leo Burnett • Stefan Erhart, Leiter Markenführung Schweiz von Swiss Life • Toni Vetterli, Verband SCHWEIZER MEDIEN – in Vertretung des erkrankten Michael Seiler, Leiter Werbemarkt Zeitungen Espace Media und Mitglied der Projektgruppe Gattungsmarketing beim Verband SCHWEIZER MEDIEN.


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Oben: Die erste Sichtung überstanden 23 Arbeiten. Unten (v.l.n.r.): Die Jury: Simon Smit, Isabelle Hauser, Patrick Ryffel, Pepi Burch, Stefang Erhart, Andreas Prokesch (v.l.n.r.). Nicht im Bild: Toni Vetterli. regelrechten Bogen und verläuft schliesslich im Zickzack. Ein betrunkener Text? Ja, wenn man die Flasche auf der Anzeige nicht übersieht. Nein, wenn man sich den Text von A bis Z zu Gemüte führt. Das kann man in diesem Fall in deutscher und französischer Sprache tun. Ein Hinweis, dass die Kampagnen-Idee aus der Romandie stammt? Die zweite Arbeit: eine Kampagne. Sujet 1: Das M von Migros. Sujet 2: Das M von McDonald’s. Sujet Nr. 3: Das M von MTV. Die «Ms» sind nicht die richtigen Logos – sie sind ihnen nachempfunden. In Form von Texten – zu Migros, McDonald’s und MTV passend. Schöne Idee, schöne Umsetzung. Und ein schönes Beispiel, dass eine gute Idee nicht immer die richtige ist. Fortsetzung auf Seite 5

Oben: Fünf Arbeiten, die es auf die Shortlist schafften. Rechts: Wiederholt ein Thema: online versus offline.

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Grosser Bahnhof für alle teilnehmer von DAS KANN NUR EIN INSERAT

So sehen sieger aus (und 1 siegerin) Die Hauptgewinner (v.l.n.r.): Die beste Kampagnen-Idee stammt von Gaël Tran und David Moret, beide Art Directors bei Euro RSCG Genève, die beste Idee für eine Einzelanzeige hatte Silvio Seiler, Inhaber seiner eigenen Agentur in Schwellbrunn AR

Zur Preisverleihung ins «Basilica» in Zürich kamen u.a. Kerstin Waldkircher von Publimedia; Cristina Tonitto von Keystone; Ursula Gamper, Geschäftsführerin Schweizer Werbung; Jurymitglied Simon Smit, Spillmann, Felser, Leo Burnett; Bernt Maulaz, Leiter Werbemarkt NZZ und Mitglied Projektgruppe Gattungsmarketing des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN; Gilbert Bühler, Mitglied Departement Werbemarkt des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN – plus rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Siegerteam Richard Wegele (l.), Konzepter, und Daniel Gremli, Art Director, beide webguerillas AG, Zürich

10. Januar 2012

Sieger Sebastian Eppler, Grafiker bei Wunderman, Zürich (ohne Luca Schneider)

Siegerteam Julien Joliat, Grafik-Lehrling, und Nora Saner, Praktikantin Beratung, beide inflagranti, Biel

Dreikönigstagung 10. Januar 2012 Die Dreikönigstagung wird einmal mehr der Seismograph für das Medienjahr 2012 sein. Dieser Anlass ist der traditionelle Start ins neue Jahr für die Schweizer Medienbranche. Regelmässig wird er von rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht. Das Programm setzt mit Referaten und Diskussionen die Themen für die Agenda der Medien- und Kommunikationsverantwortlichen. Folgende Themen sind gesetzt: Neue Medienordnung Erfolgsstrategien Kreative Innovationslust Digitale Medien Geschäftsmodelle Die Macht der unsichtbaren Hand im Markt Es lohnt sich also, den Termin der Dreikönigstagung 2012 in der Agenda zu reservieren! Am besten sichern Sie sich Ihren Platz bereits durch Ihre Anmeldung. www.medieninstitut.ch

MEDIENINSTITUT des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN Konradstrasse 14, Postfach, CH-8021 Zürich, Tel. 044 318 64 66, Fax 044 318 64 62, info@medieninstitut.ch, www.medieninstitut.ch

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In diesem Fall: Weil die Konkurrenten nicht goutieren würden, wenn der wichtigste Mitbewerber seitenweise Gratis-Werbung erhält. Die dritte Arbeit: ein Einzelsujet. Wieder eine spielerische Idee – ein Spiel auf mehreren Ebenen. Die Anzeige animiert den Leser auf fünffache Art, sich mit ihr zu beschäftigen. Je nach dem, auf welche Variante er sich einlässt, ergibt die Anzeige ein anderes Bild. Tüftelei vom Feinsten. Die vierte Arbeit. Eine Einzelanzeige: ein Kopf mit fünf Augen. Was zum Ausdruck bringen soll, dass eine Anzeige mit mehrfacher Beachtung rechnen kann. Nämlich mit 2,5 Lesern. Ein irritierendes Visual. Das genau deshalb alle Aufmerksamkeit hat. Die fünfte Arbeit. Eine Einzelanzeige: ein Schema unter dem Titel «Sind Sie interessant?». Schritt Nr. 1 zur «Wahrheit» ist die geografische Identifikation – wobei man die Wahl hat zwischen «im Flugzeug», «im Park», «auf dem Klo» und «woanders». Wer die weiteren Schritte absolviert, landet schliesslich bei der Kernaussage: «Schön, dass Sie dieses Inserat lesen». Die sechste Arbeit: eine Kampagne. Vordergründig eine Kampagne für Kleinanzeigen. Für grosse Kleinanzeigen – sehr grosse. Und gleichzeitig sehr günstige. Zum Beispiel für «Benutzte Pommesgabeln in allen Farben und Formen.» Nonsense? Das Gegenteil.

Teams fliegen im Mai auf Einladung von Publimedia Publicitas nach Norwegen zum best YET – «Best Young European Team». Die weiteren Siegerarbeiten: Nr. 4, 5, 6. Letztere wird von einer Kampagne auf ein Einzelsujet reduziert. Das ergibt zu guter Letzt sechs Siegerarbeiten bzw. sechs Siegersujets. Einzig Arbeit Nr. 2 kommt über den Status «Shortlist» nicht hinaus. Weil wie gesagt nicht realisierbar. Das war um 12.30 Uhr. Beim Mittagessen gesellt sich Kerstin Waldkircher von der Publimedia zu uns. Wir stossen auf die Jurierung an – mehr-

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heitlich mit Wasser. Wir schwanken zwischen einem Salat, einer Suppe, einer Portion Steinpilzen und «Gambas al ajo». Aber in diesem Moment braucht ein Jurypräsident nicht mehr die Vorstellungen einer ganzen Gruppe unter einen Hut zu bringen – er darf seinen eigenen Gelüsten folgen. Er entscheidet sich für die Gambas und wundert sich, dass die halbe Jury dasselbe bestellt. Das war um 13.15 Uhr – und damit das vorläufige Ende. * Andreas Prokesch, Jurypräsident DAS KANN NUR EIN INSERAT, Am-Anfang-war-das-Wort.ch

Die Schlussausmachung Arbeit Nr. 1 wird zur ersten Siegerarbeit gekürt. Arbeit Nr. 3 zur zweiten. Beide DANKE UNSEREN PARTNERN UND SPONSOREN DAS KANN NUR EIN INSERAT wird unterstützt von: • Keystone (Gratis-Downloads aus dem Foto-Archiv) • Art Directors Club (ADC) Schweiz • ASW Allianz Schweizer Werbeagenturen • bsw swiss leading agencies • script • SW Schweizer Werbung • Werbewoche (Medien-Partner) • cominmag.ch (Medien-Partner) • Publimedia (best YET) • Swissprinters AG Zofingen (Druckunterlagen)

Statistische Genauigkeit fordert Kopf und Bein: Jurypräsident Andreas Prokesch beim Nachzählen der Shortlist (Fotos Toni Vetterli).

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Kompetente Journalisten und Journalistinnen schreiben für Sie in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften über Aktualitäten und ihre Hintergründe. Damit Sie besser informiert sind und sich eine eigene Meinung bilden können. Bestellen Sie jetzt per Mausklick ein Probeabo Ihrer gewünschten Zeitung oder Zeitschrift auf www.presseabo.ch und mit etwas Glück gewinnen Sie Einkaufsgutscheine von Coop City im Gesamtwert von CHF 100’000.–. Ihre Schweizer Zeitungen und Zeitschriften.

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Tradition – Innovation – Wettbewerb

Die Dreikönigstagung stösst wiederum auf grosses Interesse. Der aktuelle Anmeldestand zeigt: Die EntscheiderInnen und GestalterInnen der Schweizer Medienlandschaft treffen sich am Dienstag 10. Januar 2012 im WTC Zürich.

Foto: Keystone

Die Medienanbieter stellen sich der Innovation und dem Wettbewerb. Hanspeter Lebrument, Präsident Verband SCHWEIZER MEDIEN, nimmt eine Lagebeurteilung aus Sicht der Verleger vor. Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident Tamedia beschäftigt sich mit der Medienentwicklung zwischen Partnerschaft und Wettbewerb. Albert P. Stäheli, CEO AG für die Neue Zürcher Zeitung zeigt auf, wie sich die NZZMediengruppe regional, national und digital entwickelt. Raymond Loretan, ab Januar 2012 Präsident der SRG SSR, tritt zum ersten Mal in der Öffentlichkeit in seiner neuen Funktion auf und spricht über Schweizer Werte – Schweizer Medien. Erfolg ist im Verlagsgeschäft auch in der

Krise möglich, wenn die Kunden konsequent ins Zentrum gestellt werden. In Österreich packt Eugen A. Russ, Geschäftsführer Vorarlberger Medienhaus, jede Gelegenheit der Verwurzelung im regionalen Medienmarkt. Während andere Printprodukte einstellen, lancierte Karl-Heinz Bonny mit der Zeitschrift Landlust eine Medienmarke, die auf ungebremstem Erfolgskurs ist. Der deutsche Medienmanager des Jahres 2010 setzt dabei auf Strategien, die für die gesamte Medienbranche beachtenswert sind. Mit Kreativität wird Kommunikation lebendig. Grenzen überschreiten, Neuland entdecken, Risiken eingehen sind die Aufgaben der Branche. Bice Curiger, Kuratorin und Chefredaktorin, bringt in Venedig als Direktorin der Biennale die Kunstwelt zum Staunen. An der Dreikönigstagung thematisiert sie Schnittstellen der Kunstund der Medienwelt. Mit den Gestaltungsmöglichkeiten in der digitalen Welt wird in den Ringier Studios experimentiert. Simon Stauber, Geschäftsführer Europa, zeigt auf, was heute möglich ist.

Foto: Keystone

Treffpunkt Dreikönigstagung

Die Turbulenzen der Finanzwelt beschäftigen die Medien. Die Financial Times beobachtet die Entwicklungen weltweit. Gleichzeitig sichert sie ihr Geschäftsmodell mit einer konsequenten Paid-ContentStrategie. Haig Simonian, Schweiz Korrespondent, informiert über die Politik der FT und vermittelt seine Eindrücke der Schweizer Märkte. Auf dem anschliessenden Panel diskutiert er unter der Gesprächleitung von Norbert Neininger, Verleger/Chefredaktor Schaffhauser Nachrichten, mit Daniela Decurtins, Stv. Chefredaktorin Tages-Anzeiger, und Markus Spillmann, Leiter Medien & Publizistik NZZ/Chefredaktor NZZ, über Medien und Märkte. Die Dreikönigstagung thematisiert Aktualitäten und bietet Gelegenheit für Diskussionen und Kontaktpflege. Die Masterstudierenden am MAZ – die Schweizer Journalistenschule begleiten den Tag journalistisch. josefa.haas@medieninstitut.ch

DIENSTLEISTUNG FÜR DIE MITGLIEDER DES VERBANDES SCHWEIZER MEDIEN NEW MEDIA USA – TRENDS & INSIGHTS Dieser Report ist ein exklusiver Service des VDZ – Verband Deutscher Zeitschriftenverleger und des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN für ihre Mitglieder. Die aktuelle und 119. Ausgabe dieses Reports vom Dezember 2011 Januar 2012 widmet sich u.a. folgenden Themen: • Forbes neue «Content Engine» stärkt Page Views und Margen • Publisher-Tipps für das digitale Geschäft • u.a. Der kostenlose Zugriff auf diesen Newsletter ist im Memberbereich http://www.schweizermedien.ch/index.php?id=70 möglich. NichtMitglieder können den Newsletter im Abonnement erwerben (A.Mumm@vdz.de).

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Liebe Leserin, lieber Leser Für die gute Zusammenarbeit und das uns entgegengebrachte Vertrauen danken wir Ihnen herzlich und wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen geruhsame Feiertage sowie für das Jahr 2012 viel Erfolg. Schöne

Festtage

und

alles

Gute

im

neuen Jahr! Ihr Team SCHWEIZER MEDIEN

Foto: KEYSTONE

und MEDIENINSTITUT

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Aus der Europäischen Kommission

Ökolabel für Zeitungs- und Papierdruck Die Europäische Kommission treibt die Einführung von Ökolabeln für Zeitungsund übrige Druckerzeugnisse voran. Die europäischen Verlage sehen dieser Entwicklung mit Besorgnis entgegen. Die EU-Kommission hat Ende November 2011 die überarbeiteten Kriterien zur Erlangung von Ökolabeln für Zeitungs- und übrige Druckerzeugnisse vorgestellt. Für den Zeitungsdruck soll neu eine Hürde von 70% wiederverwertetes Material eingeführt werden, um das Label führen zu können. Die EU-Kommission hofft, den Entwurf der entsprechenden Rechtsgrundlagen noch dieses Jahr bei den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten in die Vernehmlassung zu bringen. Der Europäische Zeitungsverlegerverband (ENPA) spricht sich klar gegen die Einführung von Ökolabeln im Zeitungsdruck aus. Es sei nicht die Aufgabe der EU- Kommission, Leser über ein Label zum Wechsel des Zeitungsanbieters zu bewegen. Zudem

würden Ökolabel Verwaltungs- und Investitionsaufwand für die Verlagshäuser verursachen, was insbesondere die KMU Verlage hart treffen könnte. Die Einführung von einem Label auf Verlagsstufe würde sich darüber hinaus sehr schwierig gestalten, da häufig verschiedene Publikationen mit unterschiedlichen Produktionsarten zu einem Verlagshaus gehören, die nicht alle die Ökolabel-Vorgaben erfüllen könnten. Die EU-Kommission versucht mit der Labeleinführung, dem Wunsch der EU-Konsumenten nach vermehrter Schaffung solcher Labels auf EU-Stufe zu entsprechen, ohne sich aber an den Initialisierungskosten zu beteiligen. Die Akzeptanz in den Mitgliedstaaten scheint überwältigend zu sein. Es wurde sogar der Ruf nach zusätzlichen «ethischen Kriterien» für die Labelvergabe laut, wonach ein Ökolabel nicht für Publikationen, die Gewalt, Rassismus oder Pornografie beinhalten, vergeben werden dürften (!). Die EU-Kommission beabsichtigt jedoch keine Ausdehnung der Kriterien

in diese Richtung. Die Abstimmung in der EU-Kommission ist auf März 2012 geplant, die ENPA wird sich in den kommenden Arbeitsgruppen intensiv mit dieser Frage beschäftigen. Der Verband SCHWEIZER MEDIEN teilt die Haltung der ENPA und spricht sich gegen die Einführung von einem Ökolabel aus. Für weitere Informationen oder Fragen: martin.ettlinger@schweizermedien.ch

Revision Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)

Schweiz führt Impressumspflicht im digitalen Angebot ein Besitzt Ihr digitales Angebot schon ein Impressum? In der Schweiz wird per 1. April 2012 eine Impressumspflicht für Online-Anbieter eingeführt. Die Printausgaben von Zeitungen und Zeitschriften kennen die Impressumspflicht schon lange: Eine Norm aus dem Medienstrafrecht (Art. 322 Abs. 2 StGB) verpflichtet Zeitungen und Zeitschriften in einem Impressum den Sitz des Medienunternehmens, namhafte Beteiligungen an anderen Unternehmen sowie den verantwortlichen Redaktor und die Teilverantwortlichen anzugeben. Eine allgemeine, auch im elektronischen Bereich geltende Impressumspflicht, wie sie Deutschland oder die EU (E-Commerce Richtlinie 2000/31/EG) kennen, gab es in der Schweiz bis anhin nicht. Für Publikatio-

nen im Internet gelten zwar grundsätzlich die gleichen Regelungen wie für die gedruckte Presse (Nobel/Weber, Medienrecht). Daraus konnte aber keine Impressumspflicht im digitalen Angebot abgeleitetet werden. Trotz der ungeklärten Rechtslage führen bereits heute viele helvetischen Anbieter ein Impressum, insbesondere wenn es sich an Nutzer der EU richtet. Am 1. April 2012 wird mit der Revision des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (Art. 3 Abs. 1 Bst. s nUWG) in der Schweiz neu eine generelle Impressumspflicht für Online-Angebote eingeführt. Gemäss neuem Gesetzestext handelt unter anderem unlauter, «...wer Waren, Werke oder Leistungen im elektronischen Geschäftsverkehr anbietet und es dabei unterlässt, klare und vollständige Angaben über seine Identität und

So viele Jobs. Da können Sie lange googeln.

seine Kontaktadresse einschliesslich derjenigen der elektronischen Post zu machen...» Somit sind neu bei sämtlichen digitalen Angeboten (Webseiten, Apps, Mobilangebote etc.) vollständige und eindeutige Angaben zur Identität sowie eine Kontaktadresse anzugeben. Der Kontakt kann gemäss Gesetzestext auch über eine E-Mail-Adresse rechtsgenügend erfolgen. Wer die Regeln bis zum 1. April 2012 nicht einführt, riskiert eine Geldstrafe gemäss den Strafbestimmungen des UWG. Es empfiehlt sich somit, das eigene digitale Angebot auf diese Neuerung hin zu untersuchen und allfällige Angebote bei Bedarf nachzurüsten. Für weitere Informationen oder Fragen: martin.ettlinger@schweizermedien.ch

Der Online-Stellenmarkt für die Schweizer Kommunikationsbranche

Pantone 646C

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medieninstitut

Seminar Digitale Medien

Das Medieninstitut und IAB Switzerland organisieren gemeinsam ein Kursprogramm zu den digitalen Medien. Der Kurs befasst sich mit der Entwicklung von Inhalten der publizistischen und kommerziellen Kommunikation. Er vermittelt die Grundkenntnisse über die aktuellen Möglichkeiten, die technischen Voraussetzungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen. In den Vertiefungsseminaren werden zudem die Kenntnisse über die praktische Arbeit vermittelt. Kursbeschrieb Dieser Weiterbildungskurs vermittelt auf kompakte und intensive Weise die aktuellen Grundkenntnisse der digitalen Medien. Er behandelt aus allen Perspektiven die Entwicklung von publizistischen und kommerziellen digitalen Medienangeboten, die Produktions- und Vermarktungsformen, die Entwicklung und Anwendung von Redaktionssystemen, Vertriebskanälen, Billing-Instrumenten. Thematisiert wird die Entwicklung der digitalen Medien aus technologischer, kultureller und wirtschaftlicher Perspektive. Der Kurs wird von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten mit grossem Praxisbezug durchgeführt. Kurskonzept Der Kurs besteht aus einem Einsteigerseminar von drei Tagen sowie vier Vertiefungstagen. Diese können auch einzeln gebucht werden. Der Besuch des gesamten Kurses kann nach einer erfolgreichen Transferprüfung mit einem Zertifikat abgeschlossen werden, der Besuch von einzelnen Tagen wird mit einem Attest bestätigt.

Kurskosten • Besuch des ganzen Kurses inklusive Transferprüfung (7 Tage Kurs / 1 Tag Prüfung): Mitglieder Verband SCHWEIZER MEDIEN/IAB Switzerland: CHF 3200.– (+8% MWST) Nichtmitglieder: CHF 4000.– (+8% MWST) • Besuch Einsteigerseminar (3 Tage): Mitglieder Verband SCHWEIZER MEDIEN/IAB Switzerland: CHF 1320.– (+8% MWST) Nichtmitglieder: CHF 1620.– (+8% MWST) • Besuch Tagesseminar: Mitglieder Verband SCHWEIZER MEDIEN/IAB Switzerland: CHF 490.– (+8% MWST) Nichtmitglieder: CHF 590.– (+8% MWST) In der Teilnahmegebühr eingeschlossen sind Dokumentation und Pausenerfrischungen. Kursübersicht Zielpublikum • In der Medien-, Kommunikations- und Entwicklerbranche Tätige • Anwender und Einsteiger • Schnittstellenfunktionen aus Produktion, Marketing, Werbung, IT, Beratung etc. Grundlagenseminar Digitale Medien: Mittwoch bis Freitag, 22. – 24. Februar 2012 • Digitale Medien- und Kommunikationslandschaft • Digitale Instrumente und Plattformen • Digitales Medienmarketing und Marketingkommunikation • Internationale Standards und rechtliche Rahmenbedingungen Digitales Medienmarketing – Digitales Publizieren: Termin: Freitag, 23. März 2012 • Inhaltliche und kreative Konzepte • Redaktionsmanagement • Produktionsformen • Prozesse

Foto: Keystone

Die Dynamik der digitalen Medien ist gross: Auf das Internet folgen Social Media, Tablets, Augmented Reality und Apps. Die Konvergenz der Medienformen hat zur Folge, dass künftig alle auf allen Klaviaturen spielen werden.

Digitales Medienmarketing – Nutzermarkt: Termin: Freitag, 27. April 2012 • Zielpublika, Persona • Nutzerforschung • Interaktion und Kollaboration • CRM/Pricing/Billing • Distribution Digitales Medienmarketing – Werbemarkt: Termin: freitag, 11. mai 2012 • Aktuelle Entwicklung von Werbeformen • Tarife • Forschung • Recht • Prozesse: Auftrag, Kreation, Mediaplanung, Controlling Digitales Medienmarketing Workshop: freitag, 29. juni 2012 • Konkrete Fälle aus der Medien-/ Werbe- und PR-Branche werden durchgespielt. Der Termin für den Prüfungstag wird noch festgelegt. Anpassungen bleiben vorbehalten. Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.medieninstitut.ch

«Medien müssen nicht Verkündungsbecken für x-beliebige Lesermeinungen sein.» Í

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Aus dem Artikel: Noch fehlen klare Strategien von Torsten Haeffner, 28. Juni 2011, 11:00 Weiterlesen auf: www.medienwoche.ch

Das neue digitale Medienmagazin der Schweiz

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Ein Praxisbuch für Parteien, Gruppierungen, Vereine und Verbände

Politische kommunikation

IMPRESSUM

Das neue Schweizer Handbuch für die Praxis der politischen Kommunikationsarbeit zeigt den Nutzern in Parteien, Organisationen, Vereinen, Verbänden und Gruppierungen den Weg zur erfolgreichen Arbeit im Kampf um Stimmen, Meinungen, Standpunkte und Sachanliegen.

neben den klassischen Mitteln der Kommunikationsarbeit auch der elektronischen Kommunikation bis hin zu den Blogs und den Social Media besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Zahlreiche Fallbeispiele aus der politischen Praxis von Schweizer Parteien, Verbänden und Organisationen halten den Stoff immer nah an den Erfahrungen aus der täglichen politischen Kommunikationsarbeit.

FLASH Newsletter des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN Erscheint 11x im Jahr

Infos: Barbara Günthard-Maier CHF 48..– ISBN 978-3-7193-1570-2

Redaktion Urs F. Meyer (gesamtverantwortlich, Aussenbeziehungen), Martin Ettlinger (Recht, Distribution, Elektronische und Neue Medien), Josefa Haas (Bildung, Publizistik), Toni Vetterli (Werbe- und Nutzermarkt)

Das Buch geht in leicht verständlicher Sprache auf den Umgang mit Analysen, Zielsetzungen und Strategien ein und macht vertraut mit den Methoden des Lobbyings, des Campainings und der sich daraus ergebenden Massnahmen. Die Autorin vertieft Begriffe wie Monitoring, Issues-Management, Agenda-Setting und Story-Telling und weist insbesondere auf die Probleme und Tücken der Umsetzung unter erschwerten Bedingungen hin. Dabei wird

PUBLIKATION

Basler Kommentar OR I. Jetzt neu in 5. Auflage (2011): der Band «OR I» erläutert die Artikel zu den Allgemeinen Bestimmungen (Art. 1–183 OR) und zu den einzelnen Vertragsverhältnissen (Art. 184–529 OR). Ebenfalls umfassend kommentiert sind das Bundesgesetz über die Pauschalreisen (PRG) und das Bundesgesetz über die Produktehaftpflicht (PrHG). Die 5. Auflage ist grundlegend überarbeitet und berücksichtigt die Gesetzesänderungen und die Rechtsprechung seit 2007, wie z.B. das Bundesgesetz über Bucheffekten und die Schweizerische ivilprozessordnung. Nur punktuell werden die geplanten Änderungen des Sachmängel- und Verjährungs-

rechts erörtert, da diese Neuerungen noch keine endgültige Gestalt angenommen haben. «Mit der erheblich vertieften Darstellung wichtiger Bereiche hat die Kommentierung an Bedeutung nochmals dazu gewonnen.» (ARV 4/07 zur Kommentierung der Art. 319-362 OR) Infos: CHF 558.– ISBN 978-3-7190-2951-7 Helbing Lichtenhahn Verlag, Basel T 061 228 90 70 F 061 228 90 71 www.helbing.ch info@helbing.ch

Verlag und Druck Verband SCHWEIZER MEDIEN Konradstrasse 14 Postfach 8021 Zürich Telefon 044 318 64 64 Telefax 044 318 64 62 Internet: www.schweizermedien.ch www.medieninstitut.ch E-Mail: contact@schweizermedien.ch, info@medieninstitut.ch

Desktop Carmela Faoro / Yeliz Açiksöz Inserate 1 Seite: CHF 1500.– 1/2 Seite: CHF 850.– Auflage 2000 Exemplare Abdruck und jegliche andere Weiter­ verwendung unter Angabe der Quelle. Redaktionsschluss nächstes FLASH: 16. Januar 2012.

AGENDA

DIESE TERMINE SOLLTEN SIE SICH MERKEN. MEHR AUF WWW.SCHWEIZERMEDIEN.CH 10.1.2012 Dreikönigstagung

23.3.2012 Digitale Medien – Digitales Publizieren

11.5.2012 Seminar Digitale Medien – Werbemarkt

22. - 24.2.2012 Seminar Digitale Medien – Grundlagen

27.4.2012 Seminar Digitale Medien – Nutzermarkt

30.5. - 1.6.2012 Seminar Einstieg in die Verlagsbranche

14.3.2012 Trendtagung Lokalmedien

9.5.2012 Medienrechtstagung

13.6.2012 Trendtagung Digital

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