Seehas Magazin Februar März 2012

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seehas

| AUSGABE 02 – 03 / 2012 | GRATIS | Titelbild: Frühlingserwachen auf der Insel Mainau © Edition FotoArt Anneros Troll |

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MAGAZIN FÜR DIE BODENSEEREGION KULTUR – FREIZEIT – BUSINESS

ARCHÄOLOGIE AM BODENSEE : NEUESTE FUNDE IM HEGAU KULTUR : THEATER, KONZERTE, MUSEEN AUSBILDUNG : NEUE ANGEBOTE AN DEN SCHULEN REISEN : LANZAROTE VIEL MEHR ALS SCHWARZE LAVA



INTERVIEW SABINE AUGUST, KURATORIN AM APPENZELLER VOLKSKUNDE-MUSEUM UND AM APPENZELLER BRAUCHTUMSMUSEUM

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ARCHÄOLOGIE RÖMISCHE GÖTTERSTATUETTE IM HEGAU ENTDECKT ZEITREISEN AM BODENSEE – VON DEN RENTIERJÄGERN ZU DEN ALEMANNEN

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FREIZEIT WEIHRAUCH UND PULVERDAMPF – FREIBURGER STADTGESCHICHTE WUNDERWELT TECHNIK IM JORDANBAD BIBERACH SCHNUPPERANGEBOTE AUF DEN BODO BUS- UND BAHNLINIEN GEO TOUREN – AUFTAKT IM HEGAU UND AM BODENSEE 12. ENGENER OSTERMARKT STOCKFISCHZEIT AUF DEM BIOHOF MAUSACKER IM THURGAU LANZAROTE – VIEL MEHR ALS SCHWARZE LAVA

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KULTUR THEATER KONSTANZ PHÖNIXTHEATER STECKBORN ROCKY HORROR SHOW ZÜRICH STADTHALLE SINGEN IM FEBRUAR UND MÄRZ LITERATURFESTIVAL ERZÄHLZEIT OHNE GRENZEN – SINGEN UND SCHAFFHAUSEN KABARETTWINTER RADOLFZELL EIN MALER FÜR RADOLFZELL – AUSSTELLUNG ALBERT FIERZ IM STADTMUSEUM EROS, TRAUM UND TOD – AUSSTELLUNG IN DER WESSENBERG GALERIE KONSTANZ BÜCHER

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AUSBILDUNG LICHT AN – FESTWOCHE IM NEUEN GEBÄUDE KOMMUNIKATIONSDESIGN IN KONSTANZ TECHNISCHER FORTSCHRITT – NEUE STUDIENGÄNGE IN TUTTLINGEN MODEDESIGN AN DER BERND BLINDOW SCHULE FRIEDRICHSHAFEN DAS KLEINE U-BOOT TAUCHT IN ÄTHER – STUDENTEN MACHEN CAMPUSRADIO OFFIZIERE – AUSBILDUNG ZU FÜHRUNGSKRÄFTEN DER BUNDESWEHR INFORMATION SATT – NTA ISNY ANFANG - ABSCHIED - ENDE - ANFANG – MAILART-/POSTKUNSTAKTION SOZIALFACHMANAGER AM KOLPINGSBILDUNGSWERK RADOLFZELL

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BUSINESS MESSE FRUCHTWELT UND AGRARWELT BODENSEE AB STEIN A. RHEIN NACH WINTERTHUR UND ZÜRICH IM 1/2-STD. TAKT MIT DER BAHN 2,7 PROZENT ARBEITSLOSE – IN OBERSCHWABEN LÄUFT ES GUT

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GESUNDHEIT 5 TAGE KRÄUTERDIÄT – LECKERE REZEPTE ZUM NACHKOCHEN HEILSAMES BASENFASTEN ZAHNIMPLANTATE – ZÄHNE FÜRS LEBEN HOCHWERTIGER ZAHNERSATZ AUS DEUTSCHLAND CLAP TZU – MASSAGELIEGEN MADE IN GERMANY INNEHALTEN IM KLOSTER AM SEE – NEUES KURSPROGRAMM IM KLOSTER HEGNE DIE LASER PHOTOTHERAPIE SUBJEKTIVE OHRGERÄUSCHE – THERAPIEN ZUR BEHANDLUNG ABTAUCHEN UND AUFTANKEN IM RADON REVITALBAD

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HAUS UND GARTEN SANIEREN AUCH MIT WENIG GELD – ENERGIEBERATER SIND GEFRAGT BAUEN MIT VERANTWORTUNG – WERKSTOFFÖKOLOGIE KACHELÖFEN ALS ÖKOLOGISCHER TREND MESSE HAUS - BAU - ENERGIE IN DER STADTHALLE TUTTLINGEN

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Impressum Herausgeber des Seehas-Magazins: Anneros und Ernst Troll Chefredaktion: Ernst Troll (V.i.S.d.P.) Verlag, Produktion und Anzeigenberatung: Troll Design und Medien Mozartstr. 1, D-78256 Steißlingen Telefon +49(0)7738-9296-44 Telefax +49(0)7738-9296-48 ISDN +49(0)7738-9296-22(Leonardo) E-Mail info@seehas-magazin.de Internet www.seehas-magazin.de www.seesommer.de www.troll-design.de Kontakt Schweiz: Für Redaktion und Inserate wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag. Siehe Adresse oben. Büro Friedrichshafen: Siegfried Großkopf Eschenstraße 15, 88069 Tettnang Telefon +49(0)7542-62 21 Telefon 2 +49(0)7542-95 11 91 Telefax +49(0)7542-95 11 92 E-Mail siegfried.grosskopf@gmx.net

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BRAUCHTUM UND VOLKSKUNDE : NEUE KURATORIN IN ZWEI APPENZELLER MUSEEN Sabine August, M.A., Ethnologin und Geografin, war Kuratorin im Historischen und Völkerkundemuseum in St.Gallen, Mitarbeiterin im Museum im Lagerhaus und Lehrbeauftragte für öffentliche Vorlesungen an der Hochschule St.Gallen. Seit August 2011 ist sie Kuratorin am Appenzeller Volkskunde-Museum und am Appenzeller Brauchtumsmuseum

Sabine August, Kuratorin am Appenzeller Volkskunde-Museum Stein und am Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch. Fotografie: Martina Basista

Frau August, Sie sind Völkerkundlerin und Kulturwissenschaftlerin, waren international unter anderem in Brasilien tätig, haben diverse Bücher publiziert und Fachvorträge gehalten. Vor einigen Jahren sind Sie aus Deutschland in die Schweiz übersiedelt, waren Kuratorin im Historischen und Völkerkundemuseum in St.Gallen, Mitarbeiterin im Museum im Lagerhaus und Lehrbeauftragte für öffentliche Vorlesungen an der Hochschule St.Gallen, sind heute Leiterin der Frauenbibliothek St.Gallen, sowie Ausstellungsplanerin und seit dem Sommer 2011 vereinigen Sie nun das Kuratorium des Appenzeller Volkskunde-Museum in Stein und des Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch, wenngleich diese Museen ihre Eigenständigkeit behalten. Was reizt Sie an dieser Aufgabe? Ich mag neue Herausforderungen und finde es spannend, an Umbrüchen und Veränderungen mitzuwirken. Hinzu kommt, dass mich die zum Teil immer noch gelebten Traditionen der Appenzeller Kultur sehr faszinieren. Es ist aber vor allem die Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit meiner Aufgabenstellung. Einerseits haben beide Museen ihre spezifischen Themenschwerpunkte, die mit der jeweiligen Sammlung und Geschichte zu tun haben und präsentiert werden wollen, andererseits gibt es auch Überschneidungen von Themen, die als Gemeinschaftsprojekte umgesetzt werden können. Zudem lassen sich mit zwei Häusern viele Ideen in je spezifischer Atmosphäre mit unterschiedlichen Aspekten und Ansprüchen verwirklichen. Können Sie unseren Lesern beschreiben, welches Angebot die Besucher in den beiden Museen jeweils erwartet. Beide Museen sind eingebettet in ihr jeweiliges Umfeld und aus dieser Situation heraus entstanden. Die Dauerausstellung im Appenzeller Volkskunde-Museum in Stein beruht auf der Sammlung Bruno Bischofsberger und zeigt prominent die sennische Kultur und das damit verbundene Kunsthandwerk des Appenzellerlandes. Zudem kann der Besucher wöchentlich live dem traditionellen Käsen in einer Originalalphütte zuschauen oder auch selber käsen. Weitere Bereiche behandeln die Heimtextilwirtschaft im Appenzellerland sowie die Bauern- und Senntumsmalerei. Im Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch kann der Besucher die eingerichteten Räume und Werkstätten eines typischen Appenzellerhauses erleben. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt beim heute noch gelebten Brauchtum des Silvesterchlausens. Zu bewundern sind dort die verschiedenen Kostüme und Masken der „schönen“, „wüeschten“ und „schö-wüeschten“ Silvesterchläuse. Beide Museen zeigen also die noch lebendigen Traditionen des Appenzellerlandes. Die Aufgabenstellungen sind also ähnlichen Zielen verhaftet. Wohin sollen die Wege in Zukunft gehen?

eigenständigen und nun durch das von mir bekleidete Gemeinschaftskuratorium eng miteinander kooperierenden Museen als Kompetenzzentrum für Volkskunde und Brauchtum zusammengeführt. Das bedeutet, dass ich für die Sonderausstellungen an beiden Häusern verantwortlich bin (ab April über Käse „Das Geheimnis des Appenzellers“ in Stein und „Öseri Tracht aus modischer Sicht“ in Urnäsch) und zugleich gemeinsame Ausstellungsprojekte durchführe. 2013 wird es beispielsweise in beiden Museen eine Sonderausstellung zum Jubiläum „500 Jahre Mitgliedschaft in der Eidgenossenschaft“ geben. Darüber hinaus werde ich ein Konzept erstellen, um beide Museen zu entflechten und sich zum anderen mit ihren eigenen Sammlungsschwerpunkten noch stärker zu profilieren. In diesem Zusammenhang wird es in Kooperation mit der neu geschaffenen Stelle der Museumskoordinatorin ein gemeinsames Auftreten aller Museen des Kantons geben. Gibt es schon konkrete Maßnahmen, die ergriffen werden um die gesteckten Ziele zu erreichen? Konkrete Maßnahmen gibt es noch nicht, weil diese in Absprache mit der (noch nicht existierenden) Kommission besprochen werden müssen. Jedoch habe ich aufgrund einer von mir durchgeführten Kurzevaluation bereits viele Ideen. Beispielsweise ist es für Touristen durchaus wichtig, von allen im Kanton vorhandenen Museen mit ihren speziellen Themen zu erfahren. Was die kultur- und brauchtumsspezifischen betrifft, braucht es deshalb innerhalb der jeweiligen Orte Hinweisschilder sowie Flyer, die beide Museen mit ihren Ausstellungen und Veranstaltungen präsentiert. Was die Dauerausstellungen betrifft, so sollte in Urnäsch der Wohnbereich durch ein Kinder-Spiel-Zimmer ergänzt werden. Auch das Beschriftungssystem bedarf einer Neugestaltung. In Stein ist es mir vor allem ein Anliegen, die Tracht Appenzell Außerrhodens in einen neuen, modischeren Rahmen zu stellen und die Bauern- und Senntumsmalerei inhaltlich besser aufzubereiten. Um die Pläne zu verwirklichen sind vermutlich auch finanzielle Investitionen notwendig. Werden Sie mit ausreichenden Mitteln ausgestattet? Das hoffe ich natürlich. Doch zuerst braucht es die Gründung einer Museumskommission, zusammengesetzt aus Mitgliedern beider Museen, die das erstellte Konzept und den Budgetpan absegnen. Sicher ist, dass das, was leicht umzusetzen geht, auch gleichzeitig wenig Geld kostet. Die gesamte Realisierung der Museumsstrategie ist auf längere Sicht hin zu sehen und wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Noch ist es aber ein klein wenig zu früh, um mich darüber konkret äußern zu können. Frau August, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen und Ihren Vorhaben und damit auch den beiden Museen viel Erfolg.

Im Rahmen der kulturpolitischen Neuausrichtung und der seit 2010 bewilligten Museumsstrategie des Kantons Appenzell Ausserrhoden wurden die beiden

INTERVIEW : SEEHAS-MAGAZIN 05


GÖTTIN FORTUNA LACHT : RÖMISCHE GÖTTERSTATUETTE IM HEGAU ENTDECKT Überreste eines großen Hauses der römischen Kaiserzeit unterhalb des Hohenhewen ausgegraben

Bilder oben: Archäologiestudenten und Grabungsarbeiter beim Freilegen keltischer Siedlungsbefunde (ca. 350-100 v. Chr.) auf den diesjährigen Ausgrabungen in Engen-Anselfingen. Bild: Regierungspräsidium Freiburg, Denkmalpflege Bild links: Die römische Göttin Fortuna wurde auch in Anselfingen von römischen Siedlern verehrt. Die 10,9 cm hohe Bronzefigur kam vor wenigen Wochen bei archäologischen Ausgrabungen am Hohenhewen zutage. Bild: Regierungspräsidium Freiburg, Denkmalpflege, Foto: Ben Wiesenfarth

Im vergangenen Jahr haben die Archäologen auf der Kiesterrasse unterhalb des Hohenhewens wieder ihren Spaten angesetzt. In den Überresten eines großen Hauses der römischen Kaiserzeit haben die Forscher eine Bronzestatuette der römischen Göttin Fortuna entdeckt. Der seltene Fund gehört zu den schönsten archäologischen Neuentdeckungen der Region in den letzten Jahren. „Fortuna hat uns gelacht“, so Landrat Frank Hämmerle, der mit dem Kreisarchäologen Dr. Jürgen Hald die frisch restaurierte Göttin des Glücks im Dezember erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Freiburg führte die Kreisarchäologie des Landratsamtes Konstanz seit 2008 in den Sommermonaten archäologischen Ausgrabungen am Kieswerk Kohler südlich von Anselfingen durch. Die letzte Kampagne fand von Anfang Juli bis Ende November statt. Die Grabungsmannschaft setzte sich in erster Linie aus Archäologiestudentinnen und -studenten der Universitäten Freiburg, Tübingen und Konstanz zusammen. Bei der Voruntersuchung des künftigen Abbaubereichs des Kieswerks kamen auf der 8000 qm großen Ausgrabungsfläche etwa 800 Fundstellen der Bronze-, Eisen und Römerzeit zutage. Meist handelt es sich dabei um die Spuren von Häusern, Zäunen oder Handwerkerhütten. Die Fundamentgruben der Hauspfosten, die das Dach trugen und das Gerüst für die mit Lehm beworfenen Flechtwerkwände bildeten, zeichnen sich im Kies- oder Lehmuntergrund als oft nur schwache Erdverfärbungen ab, die nur das geübte Auge erkennt. Besonders fundreich sind in den Boden eingetiefte Handwerkerhütten, die ihre Bewohner nach der Nutzung für Webarbeiten oder andere handwerkliche Tätigkeiten als Müllgruben nutzten. Keramikscherben, Tierknochen und anderer Siedlungsabfälle zeigen, dass unterhalb des Hohenhewens schon vor mindestens 3000 Jahren erste Siedler der Bronzezeit ihre Häuser errichteten. Während der Eisenzeit legten Kelten eine riesige Siedlung aus zahlreichen mit Zäunen voneinander getrennten Gehöften an, die sich von Welschingen bis

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nahezu Anselfingen erstreckte. Die erste keltische Siedlung entstand spätestens um 350 v. Chr. Nach einer Neustrukturierung um 250 v. Chr. existierte sie etwa bis 100 v. Chr. weiter. Warum die ländliche Großsiedlung ihr Ende fand, ist bislang nicht geklärt. Nach der Besetzung des Hegaus durch die Römer 12 v. Chr. sollte es noch mehrere Generationen dauern bis die Region auch zivil aufgesiedelt wurde. Römische Siedler ließen sich spätestens im 2. Jahrhundert n. Chr. auf dem längst verlassenen Siedlungsgelände der Kelten nieder und bauten dort bis zu 11 x 23 m große Pfostenhäuser. Aus der Fundschicht eines dieser mächtigen Gebäude stammt der bedeutendste Fund der Grabungskampagne. Es handelt sich um eine 10,9 cm hohe massive Bronzefigur, die direkt unterhalb des Ackerhumus zutage kam. Das Fundstück wurde direkt nach der Bergung in die Restaurierungsstätten der Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Freiburg gebracht, wo es gereinigt und konserviert wurde. Nun erstrahlt die Figur in neuem Glanz. Die Statuette zeigt die römische Göttin Fortuna, der Göttin für Glück, Erfolg aber auch des Zufalls und des Schicksals. Im linken Arm hält die Göttin ein Füllhorn, das teilweise abgebrochen ist. Aus dem Füllhorn quellen Früchte, die Reichtum und Überfluss versprechen. Die rechte Hand hielt einst ein Steuerrunder, um das Schicksal zu lenken. Es ist an dieser Figur nicht mehr vorhanden. Die Fortuna aus Anselfingen dürfte einst auf einem kleinen Hausaltar (Lararium) gestanden haben, der in allen römischen Haushalten üblich war. Dort wurden die für die Familie wichtigen Schutzgottheiten in Form kleiner Statuetten verehrt. Oft stand der Altar in der Küche in der Nähe des Herdfeuers. „Römische Bronzestatuetten wurden im Hegau bisher sehr selten entdeckt. Die Glücksgöttin, die im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. in den Boden kam, gehört zu den eindrucksvollsten Funden der letzten Jahre und lässt auf weitere schöne Artefakte am Hohenhewen hoffen“ bewertete Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald den Glücksfund. Die Ausgrabungen sollen dieses Jahr fortgesetzt werden.


ZEITREISEN AM BODENSEE : DAS BESONDERE BUCH ZUM THEMA Kommen Sie mit auf diese Reise von den Rentierjägern zu den Alemannen Das Buch „Zeitreisen am Bodensee - von den Rentierjägern zu den Alemannen“ präsentiert die unvergleichbar schöne und uralte Kulturlandschaft der internationalen Bodenseeregion mit Deutschland, Österreich und der Schweiz Im Herzen Europas liegt die Bodenseeregion mit ihrer herrlichen und abwechslungsreichen Landschaft. Über Jahrtausende hat der See die Menschen angelockt, über das Wasser hinweg waren sie miteinander verbunden. Faszinierend ist auch die Geschichte ihrer Kultur. Rund 50’000 Jahre alt sind die frühesten Zeugnisse davon, dass Menschen den Bodenseeraum durchwandert haben. Gefunden wurden diese Relikte des Neandertalers in der Wildkirchli-Höhle im schweizerischen Appenzell. Seit jenen fernen Zeiten haben die Menschen der Bodenseeregion eine bewegte und bewegende Geschichte hinterlassen. Archäologische Funde zeugen von den Epochen der Alt- und Jungsteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit, von der römischen Kolonisation und deren Ablösung durch die Alemannen. Diese wurden christianisiert, gründeten bedeutende Klöster im Mittelalter und sind dem See bis heute treu geblieben.

Das Buch „Zeitreisen am Bodensee – Von den Rentierjägern zu den Alemannen“ ist übersichtlich aufgebaut und lesefreundlich geschrieben. Es enthält Informationen, die jeder Bewohner der Bodenseeregion wissen sollte. So wird verständlich, wo unsere Wurzeln liegen und wie die Kultur in unserer Heimat entstanden und gewachsen ist. Tauchen Sie ein, in vergangene Zeiten und verstehen Sie, warum wir heute so leben, wie wir leben. Dieses wertvolle Dokument in Wort und Bild gehört in jeden Haushalt.

Mit eindrucksvollen Fotografien stellt dieses Buch die Bodenseelandschaft vor, so wie sie heute ist, und zeigt auf lebendige Art die Spuren längst vergangener Zeiten, die Ihnen überall begegnen, wenn Sie wachsam die Gegenden erkunden. Kommen Sie mit und lassen Sie sich begeistern auf den „Zeitreisen am Bodensee – von den Rentierjägern zu den Alemannen“. Die Herausgeber und Autoren: Von Anneros Troll aus Steißlingen stammt die Idee zum Buch. Sie hat auch die Bodenseelandschaft auf eindrucksvolle Art fotografiert, die mit 25 doppelseiten Bildern im Wechsel mit den archäologischen Funden präsentiert wird. Mitherausgeber und -autor ist der Konstanzer Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald. Er hat auch die redaktionelle Arbeit seiner 14 Archäologen-Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz koordiniert. Den Leser erwarten höchst interessante archäologische Highlights aus den jeweiligen geografischen Gebieten rund um den Bodensee in einer populären, klaren und verständlichen Art, von den führenden Archäologen am Bodensee aufgeschrieben. Das internationale Archäologen/Autoren-Team aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Dr. Jürgen Hald, Kreisarchäologe Landratsamt Konstanz Wolfgang Kramer, Kreisarchivar Landratsamt Konstanz Dr. Ralph Röber, Archäologisches Landesmuseum BW, Außenstelle Konstanz Dr. Frieder Klein, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg Dr. Helmut Schlichtherle, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg Dr. Gunter Schöbel, Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Dr. Wolfgang Czysz, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Magister Johannes Pöll, Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Tirol Dr. Martin Peter Schindler, Leiter Kantonsarchäologie St. Gallen Dr. Regula Steinhauser-Zimmermann, Kantonsarchäologie St. Gallen Dr. Hansjörg Brem, Amt für Archäologie Kanton Thurgau Jost Bürgi, Kantonsarchäologe, Amt für Archäologie Kanton Thurgau Dr. Albin Hasenfratz, Amt für Archäologie Kanton Thurgau Dr. Urs Leuzinger, Amt für Archäologie Kanton Thurgau Markus Höneisen, Kantonsarchäologe Schaffhausen Damit ist ein Landschaftsporträt über die Kultur und Natur des Bodensees von hoher Qualität entstanden. Das Buch ist durchgehend farbig gedruckt und präsentiert 27 archäologische Fundstellen der internationalen Archäologie rund um den Bodensee mit 165 archäologischen Bildern und Zeichnungen, eine Übersichtskarte mit Lageplänen und 25 doppelseitige Landschaftsfotografien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Buchformat: 24 x 33 cm, Umfang: 120 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-00-013117-2 Der Preis beträgt 29,90 Euro, SFr. 49,90. Das Buch gibt es im Buchhandel. Culturis Verlag, Mozartstraße 1, D-78256 Steißlingen Telefon +49 7738 9296-44, Telefax +49 7738 9296-48 www.culturis.de, info@culturis.de

ARCHÄOLOGIE : SEEHAS-MAGAZIN 07


WEIHRAUCH UND PULVERDAMPF : EINE ZEITREISE IN DIE FREIBUGER GESCHICHTE 850 Jahre Geschichte in einem Freiburger Stadtquartier. Sonderausstellung vom 2. März bis 28. Mai

Die Steinzeit lebt im Archäologischen Landesmuseum Konstanz

Die Ausstellung Archäologie und Playmobil wird bis zum 19. Februar verlängert

Sonderausstellung Weihrauch und Pulverdampf vom 2. 3. bis 28. 5. Von November 2007 bis September 2008 wurde im Stadtzentrum von Freiburg im Breisgau auf dem Gelände der Badischen Kommunalen Landesbank (BaKoLa) eine elf Monate dauernde archäologische Ausgrabung durchgeführt. Im Mittelalter stand hier an der Stadtmauer das älteste Kloster Freiburgs, das 1235 gegründete Dominikaner- oder Predigerkloster. Nach der Auflösung des Konvents 1790 und der Profanierung der Kirche brach man im 19. Jahrhundert den gotischen Hochchor ab, das Gelände wurde parzelliert und an seiner Stelle die heutige Prediger- und Gutenbergstraße mit einer bürgerlichen Bebauung angelegt. Entlang der Straße entstanden neue Wohngebäude. Den westlichen Teil des Klosters sowie das Langhaus der Klosterkirche und Teile der Klausur baute man zum Vinzentiushaus um. Unmittelbar an das Kloster angrenzend, wurde 1677 die Bastion Ste. Thérèse als

Teil der Vaubanfestung Freiburg errichtet. Daher fanden sich zahlreiche Relikte dieser kriegerischen Epoche, darunter die frühesten gläsernen Handgranaten, die wir bislang kennen (siehe Bild im Inserat) unten). Auch die Besiedlung des Areals ab dem 19. Jahrhundert ließ ihre Spuren im Boden. So fanden sich etwa Parfümflacons und das Emailschild eines vor Ort tätigen Frisörs. Sehr berührend sind die jüngsten archäologischen Relikte aus einem Keller, der in der schicksalhaften Bombennacht am 27. November 1944 nach einem Brand verschüttet wurde. Die Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz lädt zu einer Zeitreise durch 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte ein. Die Sonderausstellung Archäologie und Playmobil wird bis zum 19. 02. 2012 verlängert. Diese Ausstellung widmet sich dem UNESCO Weltkulturerbe unserer Region. Von der Eiszeit zu den stein- und bronzezeitlichen Pfahlbauern über die Römerzeit bis zu den Alemannen wird die Geschichte mit Playmobilfiguren plastisch dargestellt. Das Archäologische Landesmuseum wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Dieses Ereignis wird gebührend gefeiert mit einem ganzen Wochenende rund ums ALM und die Landesarchäologie. Am Samstag stellen sich bei freiem Eintritt die sechs Zweigmuseen und das Zentrale Fundarchiv mit einem bunten Programm aus der Steinzeit und der römischen Zeit vor. Das Zentrale Fundarchiv gewährt tiefe Einblicke in sein Tätigkeitsfeld und damit die Sache nicht zu trocken wird, lässt ein steinzeitlicher Eintopf die Geschmackswelt vor 6.000 Jahre wieder lebendig werden. Der Sonntag ist dann der Tag der Kelten. Aktionen, Mitmachaktionen und Präsentationen zum Leben und Wirken der Kelten versprechen viel Erstaunliches, Spannendes und Amüsantes aus einer Zeit vor über 2.500 Jahren. Auch für die ganz Kleinen gibt es was Besonderes: Das Marionettentheater KASSANDRA spielt ein ganz neues Stück aus dem Leben in einer keltischen Stadt. Termin: 17. und 18. 3. 2012, jeweils von 10-18 Uhr. Der Eintritt ins Haus ist an beiden Tagen frei! Öffnungszeiten des ALM: Di bis So und am 26.12.2011 10.00 bis 18.00 Uhr Öffentliche Führungen für Jedermann sonntags um 11 Uhr und um 15 Uhr Kinder führen Kinder - Führungen: Jeweils samstags um 15 Uhr Eintrittspreise: 4,- €; ermäßigt 3,- €; Familien 8,- € Schüler- und Jugendgruppen 0,50 € pro Schüler, 2 Begleitpersonen frei. Gruppenführungen auf Anfrage. Bei Sonderausstellungen gelten spezielle Eintrittspreise. Jahreskarte Einzelperson (inkl. Sonderausstellung): 15,- € Jahreskarte Einzelperson ermäßigt (inkl. Sonderausstellung): 12,- € Jahreskarte Familie (inkl. Sonderausstellung): 30,- € Freien Eintritt in das ALM Haus erhalten Sie mit der Bodensee-Erlebniskarte. Jeden ersten Samstag im Monat ist der Eintritt ins Museum inkl. Sonderausstellung frei. Weitere Infos unter: www.bodensee-tourismus.com


WUNDERWELT TECHNIK : WECKT DEN SPIELTRIEB BEI GROSS UND KLEIN Eine interaktive Ausstellung lockt in die Sinn-Welt im Jordanbad Biberach

Bilder vlnr: Elektrische Flöhe, Kugellaufbahn, Kurzschluss

Vom 06.02.2012 bis zum 22.04.2012 bietet die Sinn-Welt in Biberach ein Erlebnis der besonderen Art: In der Sonderausstellung „Wunderwelt Technik“ werden erstaunliche naturwissenschaftliche und technische Phänomene unmittelbar erfahrbar. Die gezeigten Exponate laden sowohl große als auch kleine Besucher zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Auf einfache und spielerische Weise werden alltägliche Phänomene mit allen Sinnen erlebt. Bereits beim Annähern an die Ausstellung wird der Besucher mit der Tatsache konfrontiert, dass es sich hierbei um eine Ausstellung der ganz anderen Art handelt. Statt Ruhe herrscht eine ausgesprochene Dynamik. Menschen sind neugierig. Sie möchten die Vorgänge in ihrer Welt verstehen. Langatmige Vorträge oder schwer verständliche Schriften helfen ihnen dabei wenig: Nur eigene Erfahrung begründet sicheres Wissen. Die „Wunderwelt

Technik“ bietet eigenes Welterleben mit allen Sinnen. Erstaunliche naturwissenschaftliche und technische Phänomene werden unmittelbar erfahrbar. Besucher und Besucherinnen erforschen gemeinsam die Zusammenhänge von Wellen und Schwingungen. Sie rätseln um die Form der schnellsten Rollbahn, erfahren wieso sich ein Ball einfach so schwebend in der Luft hält und vieles mehr. Die „Wunderwelt Technik“ ist mehr Werkstatt als Ausstellung. Aus dem Staunen über Unerwartetes entwickelt sich Forscherdrang, dem Raum gegeben wird. Besucher und Besucherinnen lernen, den eigenen Erfahrungen zu vertrauen: Naturwissenschaft und Technik offenbaren ihre Geheimnisse. Die Sinn-Welt hat täglich von 9 – 17 Uhr, wochenends von 10 – 18 Uhr geöffnet. Gruppen bitten wir sich vorher für eine Führung anzumelden. Täglich um 14 Uhr findet eine öffentliche Führung durch die Daueraustellung und „Wunderwelt Technik“ statt.

SCHON GESCHNUPPERT ? Mit der aktuellen bodo SchnupperAbo-Aktion sagen Sie den hohen Bezinpreisen „Ade“ Die SchnupperAbo - Aktion des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (bodo) ist die perfekte Alternative – vor allem jetzt bei stetig steigenden Kraftstoffpreisen. Ab sofort können Abonnements 3 Monate getestet werden. Auf Schnupperkurs Im ersten Halbjahr 2012 können Fahrgäste die gesamte Abo-Welt im bodo-Verkehrsverbund erschnuppern. Das Angebot ist attraktiv und unkompliziert: Interessierte Kunden können einmalig ein 3-Monate-Kurzabo bestellen, welches nach Ablauf automatisch endet ohne Extra-Kündigungsschreiben. Der Angebotszeitraum umfasst die Monate Januar bis einschließlich Juni, so dass die letzte Bestellmöglichkeit des SchnupperAbos der 15. März 2012 ist. Wer Geschmack am günstigen Bus-und-Bahn-Fahren findet, kann das Abo direkt verlängern ohne erneute Antragsstellung. „Rundum ein einfaches, kundenfreundliches Angebot mit garantiert hohem Schnupperfaktor“, so die bodo-Marketingleiterin Anne Wartenberg. „Bestellen können Interessierte ein SchnupperAbo in allen KundenCentern und den DB Reisecentern. Den Kennern des Internetauftritts www.bodo.de sei das schnelle Aboonline Verfahren empfohlen“, ergänzt die bodo-Mitarbeiterin. Am schnellsten und dazu noch bequem von zuhause lassen sich das SchnupperAbo sowie die „regulären“ Abonnements im Internet bestellen. Gestartet wird das Abo-online Verfahren wahlweise direkt von der Startseite www. bodo.de über den Tabulator „Aboonline“ oder über den Menüpunkt „Tickets & Preise“ im Kopfbereich der Startseite.

schränkung und kostet € 39,00/Monat. Der Wechsel für bestehende Abokunden ist unbürokratisch und schnell möglich. Weitere Informationen zum Abo Mobil63 gibt es in einer Sonderbroschüre, die ab Ende Januar in den KundenCentern und Verkehrsunternehmen kostenlos erhältlich sein wird. Natürlich ist alles Wissenswerte auch auf www.bodo.de nachzulesen oder in den KundenCentern und bodoVerkehrsunternehmen zu erfahren. Telefonische Fahrplan- und Tarifauskünfte: Ravensburg 0751/ 2766, Weingarten 0751/ 50922-0, Friedrichshafen 07541/ 3013-0, Bad Waldsee 07524/ 9738-0, Isny 07562/ 984-988 Fahrplanauskünfte im Internet: www.bahn.de oder www.3-loewen-takt.de. Fahrplanauskünfte für unterwegs direkt aufs Handy www.bodo-mobil.de. Telefonische Fahrplanauskunft rund um die Uhr: Landesweite Fahrplanauskunft: 01805/ 77 99 66 (14 Cent/Min aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunk max. 42Ct/Min)

Neues Abo Mobil63 schnuppern Natürlich kann auch das neue Abo Mobil63 getestet werden. Mit der neuen Netzkarte fahren aktive Menschen ab 63 Jahren in Bus und Bahn zum attraktiven Abopreis. Das persönliche Abonnement gilt verbundweit, in allen Bus- und Bahnlinien im bodo (außer im DB Fernverkehr IC / EC) ohne Zeitbe-

FREIZEIT : SEEHAS-MAGAZIN 09


GEO TOUREN : AUFTAKT IM HEGAU UND WESTLICHEN BODENSEEGEBIET Die Exkursionen werden vom Geologen Dr. Matthias Geyer geleitet

Bild links: vlnr Die Hegauberge Hohenstoffeln, Mägdeberg und Hohenhewen Bild rechts: Sicht vom Hohenstoffeln zum Hohenhewen Bild unten: Die 7 Churfirsten bei Sipplingen. Bilder © Anneros Troll

Sonntag, 18. März 2012: Stockach – Haifischalarm bei den Heidenhöhlen (Kooperationsveranstaltung mit der Arbeitsgemeinschaft Hegau Touristik) Die im grünlich-gelben Molassesandstein künstlich angelegten Höhlen sind nicht die einzigen ihrer Art im Raum Stockach. Viele dieser Höhlen wurden früher als Bierkeller oder zum Lagern und Kühlen von Lebensmitteln angelegt. Manche dienten auch als Fluchtort oder Versteck. Doch was ist das für ein Gestein? Einerseits zerbröckelt es in der Hand, andererseits bildet es steile Felswände ... wie paßt das zusammen? Bei dem kurzen Rundgang erfahren die TeilnehmerInnen die faszinierende Entstehungsgeschichte und die Herkunft der Molassebildungen sowie deren Zusammenhang mit den Alpen. Gemeinsam begeben wir uns auf eine Zeitreise, als Stockach noch am Meer lag ... Informationen und Preise: Treffpunkt um 11 h am Waldparkplatz oberhalb der Berlinger Siedlung (Zufahrt etwa 500 m hinter dem Ortsende Stockach an der Straße nach Mindersdorf); Unkostenbeitrag: 6 €� (<16 Jahre in Begleitung Erwachsener frei); Dauer: ca. 2 h; Anmeldung: Tel. / SMS 0162-4065416 oder geotourist@aol.com Sonntag, 25. März 2012: Engen - Feuer, Eis, Wasser: Hegau-Exkursion Die Vulkanlandschaft Hegau mit ihren zahlreichen charakteristischen Kegelbergen ist das Ziel dieser Tagesexkursion. Ausgehend von der Panoramaterrasse an der A 81 werden verschiedene geologisch bedeutsame Punkte in diesem Gebiet besucht: Die geologische Entwicklungsgeschichte und die Entstehung von Deckentuffen, Lapillituffen, Hegaubasalt und Phonolith werden erläutert. Die landschaftsprägende Kraft des Rheingletschers ist ebenfalls ein zentraler Punkt dieser Tagesexkursion in den frühlingshaften Hegau. Informationen und Preise: Treffpunkt um 10 h an der Aussichtsterrasse des Rasthofs Hegau-West an der A 81 (Stuttgart - Singen); eine Zugang ist auch von Engen aus über die Bittelbrunner Straße vom Parkplatz außerhalb der Autobahn möglich; Dauer: ca. 6 h (zzgl. Mittagspause; Rucksackvesper oder Gaststätte nach Wahl; Autoexkursion mit Wanderungen von max. 1 h Dauer). Unkostenbeitrag: 35,- €�; Anmeldung Tel. / SMS 0162-4065416 oder geotourist@aol.com; um frühzeitige Anmeldung zur eventuellen Organisation von Fahrgemeinschaften ab dem Treffpunkt wird für alle Interessierte gebeten; gutes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung sind von Vorteil; Literatur und geologische Karten werden mitgeführt.

Sonntag, 01. April 2012: Singen – Frühlingsmorgen am Hohentwiel Der Hohentwiel ist ohne Zweifel der bekannteste unter den Kegelbergen des Hegau. Auf dem hauptsächlich durch Gletschererosion freigelegten PhonolithSchlot steht die Ruine einer der größten Festungsanlagen von Süddeutschland. Aber die geologische Geschichte des Hohentwiels ist ebenso faszinierend und ein morgendlicher Ausblick auf das Singener Becken, die anderen Hegau-Berge und den Untersee runden die Veranstaltung ab. Eine geologisch-naturkundliche Wanderung auf dem Singener Hausberg zu ungewohnter Stunde ... Informationen und Preise: Treffpunkt um 9 h 30 auf dem Parkplatz Singen-Landesgartenschau (Anfahrt ÖPNV möglich); Dauer: ca. 2 1/2 h; feste Schuhe und witterungsangepasste Kleidung empfehlenswert; Unkostenbeitrag: 8,- €�; Anmeldung Tel. / SMS 0162-4065416 oder geotourist@aol.com Sonntag, 01. April 2012: Mühlhausen – Zwischen Mägdeberg und Offerenbühl (Kooperationsveranstaltung mit der Arbeitsgemeinschaft Hegau Touristik) Diese stimmungsvolle Frühjahrswanderung führt auf einem guten Wanderweg zum Offerenbühl zwischen Mägdeberg und Hohenkrähen. Nach kurzem, steilem Aufstieg genießen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein herrliches „Geopanorama“ auf die Hegauberge und die Aachniederung sowie einen Ausblick auf den Untersee ... Neben Hinweisen zu der Erd- und Landschaftsgeschichte des Hegaus und Erklärungen zu den landschaftsformenden Prozessen ergänzen einige Erläuterungen zur Botanik und zur Geschichte die allgemein verständlichen Erklärungen. Bei unsicherer Witterung erfolgt eine Führung zum Mägdeberg. Informationen und Preise: Treffpunkt um 14 h am Seehashaltepunkt Mühlhausen (dort Bildung von Fahrgemeinschaften zum Parkplatz unterhalb des Mägdeberges); Unkostenbeitrag: 6 €� (<16 Jahre in Begleitung Erwachsener frei); Dauer: ca. 2 h; Anmeldung: Tel. / SMS 0162-4065416 oder geotourist@aol.com Sonntag, 15. April 2012: Sipplingen – Geowanderung Haldenhof - Süßenmühle Vom Bahnhof Sipplingen aus geht es durch den Ort hinauf in den Wald und entlang des neuen geologischen Erlebnisweges zum Haldenhof. Oben angekommen, eröffnet sich ein herrliches Bodenseepanorama. Im weiteren Verlauf führt der Weg zu einem weiteren Aussichtspunkt unterhalb der Bodenseewasserversorgung und schließlich bergab zu den 7 Churfirsten oberhalb der Süßenmühle, die als eindrucksvolle Erosionsreste einen weiteren Höhepunkt der Geowanderung darstellen. Von der Süßenmühle aus individuelle Rückkehr 2,5 km zu Fuß oder mit dem Bus nach Sipplingen oder Überlingen (Fahrpreis nicht im Unkostenpreis enthalten; bitte informieren Sie sich über die aktuellen Fahrpläne). Informationen und Preise: Treffpunkt um 10 h 45 am Bhf Sipplingen (Touristinfo; Beginn auf Ankunft ÖPNV aus beiden Richtungen abgestimmt); Dauer: ca. 6 h (Mittagspause am Haldenhof; mitgebrachtes Rucksackvesper oder Gaststätte nach Wahl); festes Schuhwerk sowie ausreichend Getränke und witterungsangepasste Kleidung werden empfohlen; Unkostenbeitrag: 25,- €�; Anmeldung Tel. / SMS 0162-4065416 oder geotourist@aol.com Bitte beachten Sie auch die Angebote zur Durchführung von Schulausflügen und Studienreisen unter www.vulkane-im-hegau.de. Weitere Adressen: www.geotext.de, www.geologie-von-baden-wuerttemberg.de, www.geotourist-freiburg.de

10 SEEHAS-MAGAZIN : FREIZEIT


12. ENGENER OSTERMARKT Mit verkaufsoffenem Sonntag Der 12. Engener Ostermarkt findet in diesem Jahr am Sonntag, 25. März 2012 von 11 bis 18 Uhr in der Engener Altstadt statt. Der Schwerpunkt des Ostermarktes liegt im Kunsthandwerkerbereich. Über 130 Teilnehmer haben sich hierfür angemeldet. Österliche Dekorationsartikeln und Blumenfloristik, aber auch der Keramikbereich ist wieder vertreten. Darüber hinaus werden Schmuck-, Metall-, Glas- und Holzarbeiten angeboten. Für Bewirtung im Marktbereich ist ebenfalls gesorgt. Im Städtischen Museum Engen + Galerie werden sich in diesem Jahr weitere Kunstaussteller präsentieren. Ein vielfältiges Kinderprogramm ist u.a. in der Stadtbibliothek, im Rathaus und auf dem Schulplatz (hinter dem Marktplatz) geboten. Beim verkaufsoffenen Sonntag von 12 Uhr bis 17 Uhr laden die Engener Einzelhändler in ihre Geschäfte ein. Weitere Informationen unter www.engen.de.

ES IST WIEDER STOCKFISCHZEIT Beim Biohof und -beiz Mausacker im Thurgau Stockfisch gibt es seit tausenden Jahren und Stockfischessen im „Mausacker“ seit rund fünfzig. Keine Frage, das nennt man eine natürlich gewachsene Tradition. Dabei sind nicht nur die Thurgauer dem Stockfisch verfallen, auch der katalanische Schriftsteller Manuel Vàzquez Montalbán schwärmte: „Toter, steifer Stockfisch, im Wasser wiederbelebt, wird mit einem Mal in geschmeidige Materie verwandelt. Wie Marmor in den Händen Michelangelos.“ Reservationen: www.mausacker.ch oder telefonisch 0041 (0)71 477 11 37

Auf ins nasse Vergnügen!

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Alt

– Wasserpilz – Massagedüsen – Dampfbad – Solarien – Sportbecken (28°) – Restaurant – unbegrenzte Badezeit – Mittwoch und Freitag Warmbadetage (ohne Aufpreis) FREIZEIT : SEEHAS-MAGAZIN 11


THEATER KONSTANZ : SPIELZEIT 2011 / 2012 Afrika — In weiter Ferne so nah nachfolgt, beginnt für beide ein großes Abenteuer. Im Land Nagijala kämpfen die Brüder gemeinsam gegen das Böse und geraten in große Gefahren... Termine: 07. und 08.02. um 10 Uhr; 04.02. um 17 Uhr; 05.02. um 11 Uhr und 15 Uhr Im Stadttheater geht es im Februar um Spenden, und eine Konstanzer Initiative ist auch dabei: 24. Februar 2012 – 20.00 Uhr Stadttheater - Premiere

Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner

Ad de Bont

Mutter Afrika

ab 12 Jahren Aus dem Niederländischen von Barbara Buri Regie Bernd Schlenkrich | Ausstattung Martin Käser | Musikalische Leitung Mohamed Badawi | Dramaturgie Kathrin Simshäuser Mit Sophie Köster, Jana Alexia Rödiger; Robert Baranowski, Ingo Biermann, Odo Jergitsch, Michael J. Müller; Musiker Mohamed Badawi Westafrika zur Zeit des Kolonialismus. Die Kinder Aba und Kodjo werden aus Not und Verzweiflung von ihrem Vater an die Westindische Handelskompanie verkauft. Auf einem Sklavenschiff gelangen beide unter menschenunwürdigen Bedingungen nach Suriam, Südamerika. Dort angekommen raubt man ihnen auch noch den letzten Rückhalt: Die Geschwister werden voneinander getrennt und müssen unterschiedliche Wege gehen. Doch eines verbindet sie MUTTER AFRIKA, Sophie Köster, Robert Baranowski (vorne), Ingo Biermann (hinten) weiterhin: der Wille zu überleben und MUTTER AFRIKA, Ingo Biermann, Jana Alexia die Hoffnung, dass sie sich wiedersehen. Rödiger. Beide Fotos: Bjørn Jansen Der transatlantische Sklavenhandel – der sogenannte Dreieckshandel – ist kein deutsches Thema und liegt schon viele Jahre zurück, dennoch sieht Regisseur Bernd Schlenkrich einen Bezug zu uns, den Jugendlichen und zur Gegenwart, denn »Mutter Afrika« ist auch ein Stück über den Verlust der Heimat, der Familie und der eigenen Sprache und brandaktuell in der heutigen Zeit, wo Menschen immer noch aus ihren Ländern vertrieben und Kindersklaven auf Kakaoplantagen zur Arbeit gezwungen werden. Termine: 08.02., 10.02., 15.02, 28.02., 29.02., 01.03., 02.03.2012 um 10.00 Uhr; 05.02., 12.02., 04.03.2012 um 18.00 Uhr; 04.02. , 11.02., 17.02., 03.03.2012 um 20.00 Uhr Spiegelhalle. Das Theater Tuskulum kommt erneut zu Besuch und bringt ein Figuren- und Puppentheaterstück mit: 03. Februar 2012 – 10.00 Uhr Werkstatt - Gastspiel Theater Tuskulum

Die Brüder Löwenherz

von Astrid Lindgren, Figuren- und Puppentheater ab 8 Jahren Regie Markus Joss | Bühne/Spiel Christine Müller, Magdalene Schaefer | Puppenbau Daniela Riedel Der achtjährige Karl ist unheilbar krank. Den ganzen Tag muss er im Bett liegen und kann nicht mit anderen Kindern spielen. Sein einziger Trost ist sein großer Bruder Jonathan. Als Jonathan bei einem Brand stirbt, und Karl ihm wenig später

12 SEEHAS-MAGAZIN : THEATER

von Ingrid Lausund Regie Alexander Marusch | Ausstattung Gregor Sturm | Dramaturgie Michael Gmaj Die Autorin und Regisseurin, die unter der Intendanz von Tom Stromberg Hausautorin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg war, beschäftigt sich in diesem Stück mit unserer Wohltätigkeit, unserem Spendenwahn und der moralischen Gratwanderung, die damit verbunden ist. 5 Durchschnittsbürger wollen ein Schulhaus in Afrika bauen und proben dafür einen Benefiz-Abend. Zwischen Afrika-Klischees, überbordender Emotionalität und der eigenen „political correctness“, gerät die Probe der Veranstaltung zum komischen und bissigen Eiertanz um die richtigen Worte und Szenen. Denn unsere Alltagsprobleme und der Cocktail mit dem man sie wegkippen kann, wiegen meist doch mehr, als die Not in Afrika. Das Theater arbeitet bei dieser Produktion mit einer realen Gruppe von Konstanzer Initianten zusammen, die derzeit Geld sammeln um ein Schulhaus in Sierra Leone zu bauen – der Kreuzgemeinde Konstanz – Allmannsdorf. Das Bühnenbild stellt einen gutbürgerlichen (Konstanzer) Vorort-Garten nach. Die Protagonisten planen und proben den Benefiz-Abend im Laufe einer Grillparty. Damit wird direkt der Konstanzer Bürger, sein Reichtum und sein Spendenwille ironisch hinterfragt – und schlussendlich auch wir selbst, das Theater, mit unserer hauseigenen Afrika-Spielzeit. Regisseur Alexander Marusch unternimmt diese GradwanBENEFIZ, „5 Durchschnittsbürger, derung zwischen Komik und Politik und kitzelt die ein Schulhaus in Afrika bauen wollen“. Julia Philippi spielt eine dieser nach »Der Planet« und »Das Geheimnis der Irma Personen, mit Namen „Eva“ (neben Vep« die Absurdität der Wohltätigkeit heraus. Christine, Leo, Rainer und Eckhard). Weitere Termine: 26.02., 03.03., 06.03., 07.03., Fotograf Ilja Mess 10.03., 17.03., 22.03., 28.03.2012 um 20 Uhr; 28.02., 08.03., 16.03., 30.03.2012 um 19.30 Uhr; 25.03.2012 um 18 Uhr. Ein spannender Gast mit einem brisanten Thema erwartet das Publikum im Februar im Stadttheater: 25.02.12 – 20.00 Uhr Stadttheater - Lesung und Diskussion Schwarz auf Weiß Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff ist für seinen Film »Schwarz auf Weiß« ein Jahr lang in der Rolle des Somaliers Kwami Ogonno durch Deutschland gereist und dabei auf Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung gestoßen. Der Film ist bei in Deutschland lebenden Afrikanern nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm vor, dass er darin keine Afrikaner zu Wort kommen lässt. Berühmt wurde Wallraff als er sich 1977 bei der Bild-Zeitung einschleuste und die zweifelhaften Methoden des Boulevardjournalismus entlarvte. Günter Wallraff zeigt Ausschnitte aus seinem 2009 erschienen Film und berichtet über seine Erfahrungen als „Schwarzer“ in Deutschland. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Günter Wallraff statt. Moderation Prof. Dr. Christoph Nix. 2. März 2012 –20.00 Uhr Werkstatt - Premiere - Uraufführung

Ein Schritt voraus

von Kokouvi Dzifa Galley Regie Dominic Friedel | Ausstattung Karoline Bierner | Dramaturgie Caroline Gutheil. Uraufführung des jungen togolesischen Autors Kokouvi Dzifa Galley; Mit dem togolesischen Schauspieler Ramsès Alfa und dem aus dem Kongo stammenden Schauspieler Para Kiala. Ein Stück, erzählt aus der Perspektive afrikanischer Menschen, die in Europa auf ein besseres Leben hoffen. Weitere Termine: 03.03., 04.03., 07.03., 08.03., 10.03., 14.03., 15.03., 16.03., 21.03., 22.03., 23.03. und 24.03.12 um 20.00 Uhr Information und Reservierung theaterkasse@stadt.konstanz.de

unter

07531/900

150

oder


PHÖNIX-THEATER STECKBORN

ROCKY HORROR SHOW IN ZÜRICH

Theaterprogramm: Februar bis April 2012 ist online

Schauspieler Andrea Zogg in der Rolle des Erzählers

KUMPANE, Schaffhauser Tanzkcmpagnie

Die dreißigste Saison des Theaters am Untersee in Steckborn wartet auch in der zweiten Saisonhälfte mit interessanten Produktionen auf. Da ist zum Beispiel das Theaterstück Münchhausen, eine Uraufführung eines Textes aus der Feder von Urs Widmer. Ein Bankier Namens Münchhausen hat sich verspekuliert und steht vor dem Konkurs. Seine Freunde meiden ihn und zu einer Soirée bei sich zu Hause erscheint außer dem Pianisten niemand. Der Bankier erinnert sich an den legendären Lügenbaron, der sich an seinem eigenen Zopf aus der Misere gezogen hat und der sein 10-facher Urgroßvater ist. Eine irrwitzige Geschichte mit realem Bezug zur aktuellen Finanzwelt entwickelt sich. Am Piano ist Daniel Fueter und Daniel Rohr spielt einen Nachkommen des legendären Münchhausen.Termine: Donnerstag 15. und Samstag 17. März. Im Programm finden sich gleich drei bemerkenswerte Monologe. Rose, mit Graziella Rossi, einem Monolog einer Jüdin aus dem 20. Jahrhundert, „Industrielandschaft mit Einzelhändlern“ mit Thomas Sarbacher, der vielen aus Filmen und TV-Krimis ein Begriff sein dürfte und schließlich „Felix, Krull. Hochstapler“ nach dem berühmten Roman von Thomas Mann, gespielt von Volker Ranisch. „Rose“ vom Schtetl nach Miami Beach. Unruhige Fahrt, ist die Lebensgeschichte einer Jüdin aus dem 20. Jahrhundert. Das Stück berührt, die Lebensgeschichte erschütternd und humorvoll zugleich. Graziella Rossi spielt die alte Dame, die ihr Schicksal vorträgt in wunderbar überzeugender Weise. Am Donnerstag 9. Februar und Samstag, 11. Februar. Gleich darauf ist die Schaffhauser Tanzcompagnie „Kumpane“ zu Gast und zeigt mit small pieces of truth whispered on the kitchen floor ein Stück über den Versuch das Leben zu planen und die unkontrollierbaren Wege, die dieses schließlich nimmt. Kumpane besticht durch ihre einzigartige Verbindung von Tanz und Texten in Mundart. Donnerstag, 16. Februar und Samstag, 18. Februar. In einem rund 90-Minuten dauernden Monolog zieht Volker Ranisch sein Publikum mit Felix. Krull. Hochstapler nach dem Roman von Thomas Mann in seinen Bann. Er lässt die illustre Gesellschaft des Romans erstehen und erweckt gleichzeitig einen lebendigen Eindruck vom vortrefflichen Wortwitz des Autors. Samstag, 3. März. Wer kennt Thomas Sarbacher nicht? Der Schauspieler dürfte den meisten aus verschiedenen TV-Sendungen und Filmen bekannt sein. Sarbacher ist aber nicht nur ein guter Filmschauspieler, auf der Bühne entwickelt er eine große Präsenz und Kraft, die niemanden kalt lässt. In Industrielandschaft mit Einzelhändlern zeigt Sarbacher seine Interpretation über das Leben und Leiden eines Drogisten, der trotz aller Bemühungen keine Chance gegen die wachsende Konkurrenz in einer globalisierten Welt hat. Thomas Sarbacher liest und spielt fesselnd und unterhaltsam. Termine: Donnerstag, 29. März und Samstag, 31. März. Danach gastiert das internationale Tanzfestival STEPS mit zwei spannenden Tanzabenden in Steckborn. Da ist Glückstück eine Tanzinszenierung von Helena Waldmann, der wohl eigenwilligsten Choreografin der derzeitigen Bühnenlandschaft. Was ist Glück? Dieser Frage gehen zwei Tänzerinnen und zwei Tänzer in der aktuellsten Arbeit der Choreographin nach. Waldmann’s Arbeit ist kritisch, beklemmend manchmal, sie hinterfragt, ist ironisch. Aber dies geschieht mit beschwingten Melodien des Lindy Hop und der betörenden Stimme von Elvis Presley. Danach folgt „Rumors“, ein Tanzstück von Conny Jansen Danst, das mit zehn jungen Tänzerinnen und Tänzern eine geballte Ladung jungen Tanz in Steckborn zeigen wird. Samstag, 28. April und Montag, 30. April. Weitere Infos unter www.phoenix-theater.ch

Die Neuinszenierung der ROCKY HORROR SHOW feierte unter Regiestar Sam Buntrock und dem persönlichen Augenmerk von Kunstikone und Schöpfer Richard O’Brien 2008/09 internationale Erfolge. In Zürich lagen tausende Zuschauer im Rocky Fieber. Seit Juni ist das längst zeitlos gewordene Kultmusical zurück auf den großen Bühnen und feierte bereits in Hamburg, Berlin, Wien und in der Schweiz – zuletzt in Basel – großartige Erfolge. In Zürich wird vom 6. bis 18. März im Theater 11 mit Andrea Zogg einer der bekanntesten und international erfolgreichsten Schweizer Schauspieler in der Erzählerrolle zu erleben sein. Die Figur des Erzählers in der ROCKY HORROR SHOW, die das turbulente, antibürgerliche Geschehen auf der Bühne aus den Augen des Bürgertums kommentiert, liefert von je her eine wunderbare Vorlage für doppelbödiges Spiel. Dass Andrea Zogg dieses brillant beherrscht, hat der äußerst vielseitige Darsteller in zahlreichen Film- und Fernsehrollen sowie in seinen Engagements an großen deutschsprachigen Bühnen bewiesen. Vorstellungen: Theater 11, Zürich 6. bis 18. März 2012 Vorverkauf CH: Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif) sowie übliche Vorverkaufsstellen und www.ticketcorner.ch Vorverkauf DE: Eventim 01805 570070 (EUR 0.14/Min, Mobilfunkpreise max. EUR 0.42/Min) sowie www.eventim.de Weitere Infos: www.rocky-horror-show.ch oder www.musical.ch Veranstalter: Freddy Burger Management Das Seehas-Magazin verlost 2 x 2 Karten für die Rocky Horror Show am 7. März 2012 in Zürich Bitte schicken Sie uns bis zum 28. Februar 2012 eine Mail an info@seehas-magazin.de oder eine Postkarte an das Seehas-Magazin, Mozartstr. 1, D-78256 Steißlingen mit dem Kennwort ”Rocky -Horror-Show”. Es entscheidet das Los.

Donnerstag, 9. Februar und Samstag, 11. Februar 2012

«Rose» vom Schtetl nach Miami Beach. Unruhige Fahrt. Von Martin Sherman mit Graziella Rossi

Donnerstag, 16. Februar und Samstag, 18. Februar 2012

«Small pieces of truth whispered on the kitchen floor» Eine Produktion von Kumpane Schaffhausen

Samstag, 3. März 2012

«Felix Krull. Hochstapler.» nach dem Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull von Thomas Mann mit Volker Ranisch

Donnerstag, 15. März und Samstag, 17. März 2012

«Münchhausen» Ein Theaterstück von Urs Widmer geschrieben für Daniel Rohr und Daniel Fueter

Donnerstag, 29. März, und Samstag, 31. März 2012

«Industrielandschaft mit Einzelhändlern» Von Egon Monk; Leseperformance mit Thomas Sarbacher

Tanzfestival Steps – Die Welt tanzt an vom 12. April bis 5. Mai 2012 Samstag, 28. April 2012

«GlückStück» www.helenawaldmann.com

Montag, 30. April 2012

«Rumors» www.connyjanssendanst.nl

Mittwoch, 19. September 2012 Premiere

Love, Marilyn – Ein Theaterstück

mit Hanna Scheuring. Am Piano: Daniel Fueter. Regie: Jean Grädel Weitere Termine: 21.9/22.9/23.9/3.10/4.10/5.10 Infos und Onlinereservationen: www.phoenix-theater.ch oder +41 52 762 21 21, See & Park Hotel Feldbach Steckborn

THEATER - MUSICAL : SEEHAS-MAGAZIN 13


STADTHALLE SINGEN : WAS LÄUFT IM FEBRUAR UND MÄRZ? Abwechslungsreich – unterhaltsam – bildend – spannungsvoll

STADTHALLE SINGEN Do 09.02.2012 / 20.00 Uhr DER PRIESTERMACHER Komödie von Bill C. Davis mit Thomas Freitag und Constantin Lücke Do 09.02.2012 / 20.00 Uhr KRIEG ODER FRIEDEN? „WissensWert“: Hamed Abdel-Samad zur arabische Revolution und der Zukunft des Westens Mo 13.02.2011 / 09.00 Uhr ERSTES WIRTSCHAFTSFORUM SINGEN Workshops für Führungskräfte und Unternehmer – Vortrag und Diskussion mit Joachim Gauck Do 01.03.2012 / 20.00 Uhr BRUNO JONAS mit seinem neuen Programm „...es geht weiter“ Fr 02.03.2012 / 20.00 Uhr CHINESISCHER NATIONALCIRCUS mit dem neuen Programm „Seidenstraße“ Sa 03.03.2012 / 20.00 Uhr ELENA BASHKIROVA (KLAVIER) mit der Südwestdeutschen Philharmonie und Dirigent Grant Llewellyn Mo 05.03.2012 / 10.30 + 16.00 Uhr EMIL UND DIE DETEKTIVE Kindermusical nach Erich Kästner Di 06.03.2012 / 20.00 Uhr NEUSEELAND – PARADIES AM ENDE DER WELT? „WissensWert“: Live-Diashow von und mit Tobias Hauser, Freiburg Do 08.03.2012 / 20.00 Uhr JUSTIZ Kriminalstück nach Friedrich Dürrenmatt – Erstaufführung von Manfred Greve Fr 09.03.2012 / 20.00 Uhr ROLF MILLER: TATSACHEN Kabarett mit dem „Meister des unfreiwilligen Humors“ Sa 10.03.2012 / 20.00 Uhr BRASSISSIMO Blechbläser-Sextett Ensemble Classique mit einem Repertoire von der Renaissance bis zum Jazz

STADTHALLE SINGEN Kultur & Tourismus Singen Vorverkauf Marktpassage August-Ruf-Str. 13 Stadthalle Hohgarten 4 D 78224 Singen Telefon +49(0)7731 85-262/-504 Telefax +49(0)7731 85-263 ticketing.stadthalle@singen.de www.stadthalle-singen.de

Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr „Der Priestermacher“ Komödie mit Thomas Freitag und Constantin Lücke Mit einem höchst ungewöhnlichen Stoff für eine Komödie wartet „Der Priestermacher“ mit Thomas Freitag und Constantin Lücke auf in einer Inszenierung des preisgekrönten Boulevard-Spezialisten Helmuth Fuschl von der Komödie Düsseldorf. Thomas Freitag, vor allem als Kabarettist und Stimmimitator bekannt, ist ein erstklassiger Schauspieler. Als Monsignore Thaddäus soll er einen aufsässigen Seminaristen (Constantin Lücke) auf den rechten Weg führen. Die zentrale Frage in ihrem Streitgespräch lautet: Wie soll man Gott den Menschen nahe bringen? Thomas Freitag Das kommt äußerst humorvoll und durchaus feinsinnig herüber, auch wenn aus Thomas Freitag zuweilen ein deftig-schwäbischer Zorn heraus bricht. Natürlich blitzt da auch das Kabarett durch: Thomas Freitag ist als Monsignore ein Meister der gängigen Phrasen, entlarvt sie aber auch gleich selbst durch ihren äußerst hohlen Beiklang. „Wir sind keine Engel, wir machen nur ihren Job“, sagt der Monsignore zum Seminaristen. Thaddäus hält sich selbst für pragmatisch. Andere würden sagen, er sei abgebrüht, bequem, ja geradezu faul und liebe vor allem den Rotwein. Der Seminarist ist voller Ideale, aber auch voller Zweifel. Das fordert den Monsignore doch heraus. Samstag, 3. März 2012, 20 Uhr, Einführung um 19.15 Uhr Elena Bashkirova Klavier Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Dirigent: Grant Llewellyn Beim dritten Symphoniekonzert der Saison in der Stadthalle Singen präsentiert die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz mit Dirigent Grant Llewellyn und der Solistin Elena Bashkirova (Klavier) die Suite zur Ballettmusik „La Péri“ von Paul Dukas (1865-1935), Symphonische Variationen für Klavier und Orchester von César Franck (1822-1890), die Klavier- und Orchester-Suite„Nächte in spanischen Gärten“ von Manuel de Falla (1876-1946) sowie die „Rhapsodie Espagnole“ von Elena Bashkirova und Grant Llewellyn Maurice Ravel (1875-1937). Der Musikwissenschaftler Helmut Weidhase führt um 19.15 Uhr in die Werke ein. In Verbindung mit dem Besuch der kostenlosen Einführung gibt es für Schülergruppen verbilligte Konzertkarten für nur fünf Euro pro Person. Elena Bashkirova, in Moskau geboren, studierte am Tschaikowski-Konservatorium in der Meisterklasse ihres Vaters, des berühmten Pianisten und Musikpädagogen Dimitrij Bashkirov. Die Pianistin ist regelmäßig zu Gast bei den namhaftesten Orchestern in Europa, den USA und Asien. Der aus Wales stammende Dirigent Grant Llewellyn, Musikalischer Leiter der North Carolina Symphony (Raleigh/USA), ist für seine außergewöhnliche Ausstrahlung, seine Energie und als Autorität für Musik aller Stile und Epochen bekannt. Als Stipendiat des Tanglewood Music Center in Massachusetts arbeitete Grant Llewellyn mit Leonard Bernstein, Seiji Ozawa, Kurt Masur und André Previn. Montag, 5. März 2012, 10.30 und 16.00 Uhr „Emil und die Detektive“ Kindermusical nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner „Emil und die Detektive“ ist weltweit einer der erfolgreichsten Kinderromane. Er wurde mehrfach verfilmt und in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mit seinem ersten Kinderbuch gelang Erich Kästner eine Erneuerung des Genres, indem er die Welt der Kinder in den Mittelpunkt stellte, sie selbstständig agieren und Erwachsene nur am Rande in Erscheinung treten ließ. Der Komponist Marc Schubring und der Texter Wolfgang Adenberg haben aus Kästners Klassiker ein Musical für die ganze Familie geschaffen, das voller Abenteuer und Spannung steckt und mit seinen gefühl- und temperamentvollen Songs das Berlin der 1920er Jahre wieder aufleben lässt. Das Musical wird in einer Produktion des „Jungen Theaters“ Bonn aufgeführt. Das Musical wurde 2001 in Berlin im „Stella“-Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt und lief mit großem Erfolg auch im Hamburger Operettenhaus und auf vielen weiteren Bühnen in Deutschland. Andreas Lachnit inszenierte das Musical für das „Junge Theater“ Bonn im September 2010 mit einer großen Besetzung, in der Emil und die anderen Kinderrollen von Mitgliedern des Nachwuchsensembles gespielt werden. Donnerstag, 8. März 2012, 20 Uhr, Einführung um 19.15 Uhr „Justiz“ Kriminalstück – deutschsprachige Erstaufführung von Manfred Greve nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Dürrenmatt Manfred Greve hat den Roman „Justiz“ des großen Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt erstmals zu einer Bühnenfassung bearbeitet. Greve führt auch die Regie und wirkt als Darsteller in einem großen Ensemble mit. Ins Stück und das Werk Friedrich Dürrenmatts führt um 19.15 Uhr der Singener Lehrer Stephan Glunk ein. In Verbindung mit dem Besuch der kostenlosen Einführung gibt es für Schülergruppen verbilligte Eintrittskarten für nur fünf Euro pro Person. „Justiz“ ist ein sehr kunstvoller Krimi, in dem es vordergründig um einen Mord und hintergründig Manfred Greve um gesellschaftlich-kulturelle Zusammenhänge sowie die grundsätzliche Frage nach der Wahrheit geht. Sehr skurrile und facettenreich gezeichnete Charaktere treten im Roman wie im Stück auf. Und das steckt voller überraschender Wendungen. Der Mord geschieht öffentlich: Der Zürcher Kantonsrat Dr. h.c. Isaak Kohler erschießt im voll besetzten Restaurant „Du Théâtre“ vor aller Augen den Germanistikprofessor Adolf Winter. Völlig widerstandslos lässt sich der Kantonsrat wenige Stunden später festnehmen. Obgleich im späteren Prozess einige Beweismittel fehlen, die Tatwaffe nicht auftaucht und es auch kein klares Motiv gibt, wird Dr. h.c. Isaak Kohler zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. Dr. Kohler, sehr vermögend, hoch angesehen und beliebt, beauftragt aus dem Gefängnis heraus den Junganwalt Felix Spät, seinen Fall völlig neu zu untersuchen unter der Annahme, er sei nicht der Mörder gewesen.

14 SEEHAS-MAGAZIN : THEATER - KONZERTE


LITERATUR-FESTIVAL D/CH

KABARETT-WINTER 2012 RADOLFZELL

Erzählzeit ohne Grenzen 2012 Singen / Schaffhausen

In diesem Winter gibt es was zu lachen Das Kulturamt Radolfzell bringt auch 2012 mit feinem Gespür eine interessante Mischung aus bekannten Gesichtern der Humor- und Comedyszene und als Geheimtipp gehandelten Nachwuchskabarettisten auf die Bühnen im Milchwerk. Bei den Veranstaltungen können die Lachmuskeln ausgiebig trainiert werden.

vlnr Arnold Stadler, Milena Moser, Wladimir Kaminer .

Die besten Reisen beginnen im Kopf

Termine Programm Kabarett-Winter nach Erscheinung des Seehas-Magazins 10. Februar 2012: Lisa Feller - „Kill Bernd – aber vorher bringt er noch den Müll runter“ 24. Februar 2012: Horst Fyrguth - „Das Leben ist (k)eine Waldorfschule“ 9. März 2012: Klaus Birk - „Liebe dich oder du kannst mich gern haben!“ 16. März 2012: Fabian Schläper (am Klavier Iris Kuhn) - „Nie außer manchmal!“ 23. März 2012: Christoph Sieber - „Alles ist nie genug!“ 30. März 2012: TopAct: BERND STELTER - „Mundwinkel hoch“

Literaturfestival „Erzählzeit ohne Grenzen“ 2012 diesmal unter dem Motto „Daheim und unterwegs“ Schaffhausen/Singen – Unter dem Motto „Daheim und unterwegs“ findet die dritte Ausgabe des deutsch-schweizerischen Literaturfestivals „Erzählzeit ohne Grenzen“ Singen-Schaffhausen vom 26. März bis 1. April 2012 statt. Über 30 namhafte Autorinnen und Autoren aus der Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich erzählen in 31 Städten und Gemeinden beiderseits der Grenze vom Reisen und Heimkommen. Wieder wird die ganze Region in das einwöchige Festival einbezogen. Mit interessanten Autorinnen und Autoren, ungewöhnlichen Lesungsorten sowie vielfältigen, attraktiven Veranstaltungen ist die „Erzählzeit ohne Grenzen“ auch 2012 das literarische Ereignis des Frühjahrs. Im Sinne einer nachhaltig vertieften grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie der Leseund der Literaturförderung wird die „Erzählzeit ohne Grenzen“ von Interreg IV bezuschusst, dem gemeinsamen Förderprogramm der Europäischen Union und der Schweiz. Eröffnet wird die „Erzählzeit ohne Grenzen“ am Montag, 26. März, um 19.30 Uhr in der Stadthalle Singen mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Erika Pluhar und dem Gitarristen Klaus Trabitsch sowie den prominenten Autoren Peter Bichsel, 2011 mit dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet, und Arnold Stadler, Johann-Peter-Hebel-Preisträger 2010. Den Eröffnungsabend moderieren Südkurier-Kulturredakteur Siegmund Kopitzki sowie der renommierte frühere Verleger Egon Ammann. Die Autorinnen und Autoren der „Erzählzeit“ 2012 sind reisende Sinnsucher, verwegene Abenteurer, Wanderer zwischen zwei Welten und kritische Reporter. Sie reisen auf den Spuren berühmter Vorfahren, von Abenteurern, Forschern und Aussteigern. Sie wecken Neugier, Sehnsüchte und Abenteuerlust. Sie nehmen ihre Leser mit ins ewige Eis der Arktis, machen sie neugierig auf den Hippietrail in Indien oder eine Missionsstation in den Tropen. Ihre Geschichten und Reportagen handeln von Reisen in ferne Länder, zu magischen Orten aber auch zu Katastrophengebieten. Sie lassen ihre Leserinnen und Leser die Welt erfahren und von Sehnsuchtsorten träumen. Peter Bichsel zum Beispiel erkundet die Welt beim „Eisenbahnfahren“, Vincent Klink reist „Immer dem Bauch nach“ und Wladimir Kaminer schickt „Liebesgrüße aus Deutschland“. Thomas Glavinic ist „Unterwegs im Namen des Herrn“, und Martin R. Dean reist mit einem „Koffer voller Wünsche“. Marko Martin erzählt in „Schlafende Hunde“ vom Lieben und Leben in Teheran, Prag, Mexico-City, dem Kongo und anderswo und Reinhard Kaiser-Mühlecker verspricht ein „Wiedersehen in Fiumicino“. Simon Urban erschafft in „Plan D“ die beste aller Welten und Angelika Overath entdeckt in ihrem Ferienort „Alle Farben des Schnees“. Arnold Stadler erzählt vom Ankommen und Bleiben und beschließt: „New York machen wir das nächste Mal“! Bei Thommie Bayer wird ein rastloser Erzähler vom „Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin“ überrascht. Denn ferne Orte sind meist nur flüchtige Heimat und fast immer ist reisen auch die Freude auf die Rückkehr. Das Festival-Publikum jedenfalls kann gefahrlos mitreisen, denn die schönsten Reisen beginnen stets im Kopf! Informationen Stets aktuell informiert die Internetseite der „Erzählzeit ohne Grenzen“ SingenSchaffhausen (www.erzaehlzeit.com). Ein ausführliches Programmheft erscheint im Februar. Auskünfte erteilen die Städtischen Bibliotheken Singen, Marktpassage, August-Ruf-Straße 13, Telefon (0)7731/85-292

LITERATUR - KABARETT : SEEHAS-MAGAZIN 15


EIN MALER FÜR RADOLFZELL : HISTORIENMALEREI, PORTRAITS, STILLEBEN, ILLUSTRATIONEN Albert Fierz (1861 - 1913)

Bilder vlnr: Neue Promenade von Rapperswyl. Zürileu. Ansicht von Zürich.

29. Oktober 2011 - 15. April 2012 Unter diesem Titel ehrt das Stadtmuseum Radolfzell einen in Vergessenheit geratenen Künstler: Albert Fierz, dessen Gemälde noch heute den Bürgersaal des Radolfzeller Rathauses zieren. Das Stadtmuseum zeigt in einer erstmaligen Werkschau Gemälde und Graphiken aus seinem Nachlass. 1861 bei Reutlingen geboren, siedelt Fierz um nach Radolfzell und genießt ab 1880 seine akademische künstlerische Ausbildung in Stuttgart und Karlsruhe. Die Motive entnimmt er seinem Lebensumfeld: Viele Bilder lassen seine Liebe zur Landschaft und Kultur am Untersee erkennen. Auch die Zeit in Zürich, wo er mit seinem Künstlerfreund Emil Dill ein Atelier und eine Malschule betrieb, schlägt sich in seinem Werk nieder. 1888 nimmt er an der Ausstellung des schweizerischen Kunstvereins in Basel teil. Die Darstellungen offenbaren topographische Genauigkeit, die sich mit impressionistischer Lichtwiedergabe paart - ein Einfluss, der dem Aufenthalt des Künstlers in Paris um 1900 geschuldet ist. Den zahlreichen Porträts wohnt ein außergewöhnlich starker emotionaler Aus-

druck inne. Genaue Beobachtung und technisches Können zeichnen auch die Gemälde im Radolfzeller Bürgersaal aus, die neben der Ausschmückung der Scheffelhalle in der Höllbrauerei zu seinen einzigen bekannten Aufträgen zählen. 1913 findet der Künstler ein tragisches Lebensende am Mindelsee. Zur Sonderausstellung bietet das Stadtmuseum öffentliche Führungen und Führungen für geschlossene Gruppen auf Anfrage an. Die nächsten öffentlichen Termine sind jeweils sonntags um 10.30 Uhr am 13. und 27. November sowie am 11. Dezember. Ein reich bebilderter Katalog führt ein in die Ausstellung und ihre Hintergründe. Die Öffnungszeiten des Stadtmuseums sind Dienstag bis Sonntag 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. Weitere Informationen über Tel. +49 (0)7732 / 81-530 oder www.stadtmuseum-radolfzell.de.

EROS, TRAUM UND TOD Zwischen Symbolismus und Expressionismus

Bild oben: Emil Rudolf Weiss (1875 Lahr - 1942 Meersburg) ohne Titel (Die Umarmung); 1898 Holzschnitt/Bütten; 35,5 x 44,7 cm Städtische Galerie Albstadt Bild rechts oben: Wilhelm Laage (1868 Hamburg 1930 Ulm) Mädchen mit Rosen; 1899 Holzschnitt; 26,3 x 33,7 cm Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz Bild rechts: Karl Hofer (1878 Karlsruhe - 1955 Berlin) Der Verbrecher; 1899 Farblithographie; 39,2 x 42,4 cm Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz

Die frühe Grafik von Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil Rudolf Weiß. 25. Februar bis 22. April 2012 Städtische Wessenberg Galerie Konstanz. Um 1896 lernten sich die Studenten Karl Hofer (1878 – 1955), Wilhelm Laage (1868 – 1930) und Emil Rudolf Weiß (1875 – 1942) an der Karlsruher Kunstakademie kennen. Ihr Interesse an zeitgenössischer Kunst und Literatur, und das aufwühlende Gefühl, sich in einer Situation des gesellschaftlichen und geistigen Umbruchs zu befinden, brachte sie zusammen. Sie verband Freundschaft und eine zeitweilig intensive Werkgemeinschaft – eine programmatisch ausgerichtete Künstlergruppe bildeten sie jedoch nicht. In regem Austausch entwickelten sie ihr ausdrucksstarkes Frühwerk und bedienten sich bevorzugt der druckgrafischen Techniken Holzschnitt, Radierung und Lithografie. Liebe und Tod, Einsamkeit, Melancholie und Angst, das Verhältnis zwischen Mann und Frau waren die Leitthemen ihrer sich zwischen Symbolismus und Protoexpressionismus bewegenden Bildsprache. Es erscheint ein Katalog

16 SEEHAS-MAGAZIN : AUSSTELLUNGEN


Marcus Imbsweiler DIE ERSTÜRMUNG DES HIMMELS Franz Liszt, gefeierter und umschwärmter Klaviervirtuose, zieht sich im Sommer 1841 zur Erholung auf die Rhein-Insel Nonnenwerth zurück. Mit ihm kommen seine Lebensgefährtin, die Gräfin Marie dAgoult, und ihre gemeinsame Freundin, die Schriftstellerin George Sand. Schon bald wird die Insel zum Ziel von Musikliebhabern und Liszt-Verehrern, die per Dampfschiff anreisen. Ruhe findet der Komponist daher kaum. Im August gibt er ein gefeiertes Konzert zum Weiterbau des Kölner Doms, was die Liszt-Begeisterung am Rhein noch einmal steigert. Dafür kriselt es zusehends im Verhältnis mit Marie, die seinen Tourneeplänen kritisch gegenübersteht. Und als kurz vor Liszts 30. Geburtstag ein kleines Mädchen spurlos verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse. Gmeiner Verlag ISBN 978-3-8392-1213-4, € 12,90 Franziska Steinhauer STURM ÜBER BRANITZ Die Lausitz, Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Unwetter tobt über dem Branitzer Schlosspark. Als begeisterter Landschaftsarchitekt ist Fürst Pückler besorgt und schickt am nächsten Morgen seine Gärtner aus. Sie sollen ihm berichten, ob Bäume beschädigt wurden. Bei ihrem Rundgang machen sie einen grausigen Fund: In den Wurzeln eines umgestürzten Baums hängt ein toter Knabe. Sein Körper ist übersät von blutigen Wunden. Im Ort kommt Unruhe auf und das Volk entwickelt abenteuerliche Theorien. Hat etwa der alte Fürst etwas mit dem Verbrechen zu tun? GmeinerVerlag ISBN 978-3-8392-1218-9 € 12,90 Matthias Wittekindt SCHNEESCHWESTERN Im Wald von Fleurville wird die sechzehnjährige Geneviève tot aufgefunden. Sie war mit drei betrunkenen Jungs zum Knutschen in den Wald gefahren, einer von ihnen gilt als gewaltbereit. Die Lokalzeitung bekommt einen anonymen Hinweis auf einen Sexualstraftäter aus Deutschland. An Verdächtigen herrscht kein Mangel. Doch dann tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf: Woher wusste der anonyme Anrufer so unmittelbar nach dem Mord von der Tat? Und welche Rolle spielt Kristina, Genevièves beste Freundin? Ausgerechnet der vernünftige Kommissar Colbert gerät ins Trudeln; die Vorstellung, dass eine Sechzehnjährige die Täterin sein könnte, wirft ihn aus der Bahn. Für Marie Grenier von der Spurensicherung ist ein Mordfall eigentlich nichts anderes als Arbeit. Auch der Mörder ist Teil des Ensembles. In ihm wirkt am stärksten, was sie alle bewegt: der vergebliche Versuch, seinen Trieben mit Vernunft beizukommen. Ausgerechnet der faule Ohayon, dem kaum einer etwas zutraut, kommt ihm auf die Spur. Nautilus Verlag ISBN 978-3-89401-743-9 € 18,00

Peter M. Senge, Bryan Smith, Nina Kruschwitz, Joe Laur , Sara Schley DIE NOTWENDIGE REVOLUTION Klimawandel, Raubbau an natürlichen Ressourcen, wachsende Müllberge, giftige Abfälle – die bestehenden und drohenden Krisen des Industriezeitalters fordern jeden Einzelnen zum Umdenken auf. Wie kann der notwendige radikale Wandel gelingen, der zu einem nachhaltigen Wirtschaften führt? Peter Senge und seine Koautoren liefern in diesem Buch nicht nur eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme gegenwärtiger Krisen samt Entstehungsgeschichte. Sie führen auch ein neues Denken vor, das unser soziales und wirtschaftliches System als Teil eines größeren natürlichen Systems begreift. Die Autoren – Organisationsberater und Wissenschaftler – berichten von den Erfahrungen erfolgreicher Vorreiter des Wandels, von Einzelpersonen und Organisationen, die mit innovativen Ansätzen und in kooperativen Partnerschaften und Netzwerken bereits an der kreativen Gestaltung einer nachhaltigen Welt arbeiten. Die Beispielgeschichten von Coca-Cola bis zum Chemiekonzern Dupont zeigen, dass nachhaltiges Handeln kein karitatives Unterfangen ist, sondern ein notwendiges Gebot für Unternehmen, die auch in Zukunft erfolgreich und konkurrenzfähig bleiben wollen. Die Beispiele werden ergänzt durch Tools zur Strategieplanung sowie praktische Anleitungen für erfolgreiche Veränderungsinitiativen und den Aufbau von Unternehmensnetzwerken. Aus dieser Kombination entsteht ein unentbehrliches Handbuch für alle, die eine nachhaltige Welt für uns und unsere Nachkommen schaffen wollen. Carl Auer Verlag ISBN 978-3-8967-0790-1 € 49,00

Alexander Pohle KIESEL ABC

Hugh Johnson

Ralph-Raymond Braun ÄGYPTEN Ägypten ist reicher an Wundern als jedes andere Land, schrieb der Grieche Herodot bereits vor 2.500 Jahren begeistert. Mit dem Gegensatz von Wüste und Flussoase, dem Erbe der uralten pharaonischen Hochkultur und einer die Sinne überwältigenden Atmosphäre von Tausendundeiner Nacht zieht das Land am Nil seither Reisende, Forscher und Abenteurer in seinen Bann. Sonnenanbeter und Wüstenschwimmer kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten wie Bildungsreisende alter Schule und ihre erlebnishungrigen Nachkommen. Doch auch allerlei Kurioses weiß der Reisejournalist und Ägypten-Fan Ralph-Raymond Braun zu berichten: Wie verlor die Sphinx ihre Nase? Was hat es mit dem Fabeltier Klippschliefer auf sich? Wer verleiht Boards zum Sandsurfen und wo kann man in der Wüste baden? Detailliert recherchierte praktische Hinweise machen das Buch zu einem wertvollen Begleiter für alle Ägypten-Besucher, die mehr erwarten als das übliche TouriProgramm. Michael Müller Verlag ISBN 978-3-89953-429-0, € 24,90

BÄUME Hugh Johnsons einzigartiges Nachschlagewerk führt ein in die Welt aller wichtigen Gartenund Waldbäume der gemäßigten Zone. Es gibt einen Überblick über die Baumfamilien und die Verwendung der einzelnen Arten in Gärten und Landschaftsarchitektur und bietet eine Fülle von Detailwissen: Vom botanischen Grund- und historischen Hintergrundwissen über hilfreiche Angaben für die Auswahl einer Baumart, das Planen des Pflanzens und die Baumpflege. Über 600 Baumarten werden im Hauptteil des Buches vorgestellt. Hugh Johnson schildert die Herkunft und Verwandtschaft der Arten sowie ihre Eigenschaften: wie sie wachsen, wie sie sich im Laufe des Jahres entwickeln und wofür sie geeignet sind. Viele Fotografien und exakte Zeichnungen zeigen die Formenvielfalt der Bäume und ihrer Blätter, Früchte, Rinden und Wuchsformen und veranschaulichen ihre Wirkung im Wald, in Parks und Gärten. Johnsons Buch bietet auch einen hohen Nutzwert für Gärtner, Forstwirte, Landschaftsarchitekten und viele mehr. Haupt Verlag ISBN 978-3-258-07672-0, € 59,90

Das Fotobuch Kiesel ABC von Fotograf Alexander Pohle gewährt auf 96 Seiten einen Einblick in seine Arbeit zum Thema Kieselsteine. Seine Aufnahmen veranschaulichen eindrucksvoll die Vielfalt an grafischer Zeichnung der Kieselsteine und stellen deren Beziehung zueinander dar. Am Beispiel der Alpen beschreibt Pohle deren Entstehung und damit auch die der Kiesel. Täglich gehen die Menschen über Kieswege und sehen nicht, welche kleinen Schätze unter den Füßen liegen. Bei den Fotos handelt es sich durchwegs um zufällig entdeckte Kiesel mit Mustern, Buchstaben oder Zahlen. Die Zeichnungen entstanden durch Einlagerungen von Kalk oder Silikat. Arthouse Pohle ISBN 978-3-00-036236-1, € 19,80 Barbara Reiter, Michael Wistuba WACHAU - WALD-UND WEINVIERTEL Das Buch führt in den Nordosten Österreichs, in das Gebiet zwischen Donau, Tschechien und Slowakei, das seit der EU-Osterweiterung in Europas Mitte gerückt ist. Die Kulturhochburg Wachau glänzt mit den prächtigen Barockstiften Melk und Göttweig, das Waldviertel mit nordisch anmutenden Nadelwäldern, geheimnisvollen Kultplätzen und wildromantischen Flusstälern, und das Weinviertel prahlt mit sanften Hügeln, weiten Rebflächen und alten Weinstädten wie Retz mit einem eindrucksvollen Kellerlabyrinth. Ein Buch für Tagesausflügler, Wochenendreisende und Langzeiturlauber. Michael Müller Verlag ISBN 978-3-89953-652-2, € 16,90

Joël Robuchon DIE KLASSIKER Grand Livre de Cuisine 111 Rezepte vom Amuse-Gueule über Vorspeisen, Fisch und Krustentiere, Fleisch und Gemüse bis hin zu Desserts vermitteln einen wundervollen Einblick in die klassische Küche von Joël Robuchon. Zu jedem Rezept gibt es eine großformatige Aufnahme, aber auch über 10 Schritt-für-Schritt-Aufnahmen damit wird jeder Arbeitsschritt leicht nachvollziehbar und es ist ein Vergnügen nach den Originalrezepten dieses legendären Kochs, der mit 26 Michelin-Sternen ausgezeichnet ist, zu kochen. Joël Robuchon hat die Essenz seines gesammelten Wissens und seiner langjährigen Erfahrung in diesem Buch zusmmengefasst. 1990 ist die erste Version auf Japanisch erschienen. Alain Ducasse, der die Kochkunst von Robuchon bewundert, hat ihn dazu bewogen das Buch zu überarbeiten, um es in seinem Verlag neu zu verlegen. Der wundervolle, großformatige, hochwertig ausgestattete Prachtband mit über 500 Seiten ist ein wahrer Schatz und eine Fundgrube für Köche und ambitionierte Hobbyköche. Matthaes Verlag ISBN 978-3-87515-058-2 € 98,00 Attila Hildmann VEGAN FOR FUN Vegane Ernährung stand in der Öffentlichkeit bisher eher für Selbstkasteiung als für Genuss und eben auch für Gesinnungstäter und Tieraktivisten. Attila Hildmann hat der veganen Küche eine völlig neue Ausrichtung gegeben und sie mit seinen Rezepten revolutioniert. Sein Credo lautet: Vegane Ernährung schon an einem oder zwei Tagen pro Woche oder eine vegane Mahlzeit am Tag führt zu erheblichen Vorteilen für jeden. Während Fleischesser durch tierische Fette und auch Vegetarier durch Käse meist dauerhaft zu viel Cholesterin aufnehmen, ist die vegane Ernährung praktisch cholesterinfrei. Attila Hildmann, angehender Physiker und Deutschlands Vegan-Koch Nr. 1, ist ein wahrer Meister trickreicher Rezeptideen, die auch den verwöhntesten Gaumen begeistern. Selbst deftige Geschmacksrichtungen, wie man sie eigentlich nur von Fleisch kennt, zaubert er mühelos auf den Teller. Die Rezepte sind dabei verblüffend einfach und erfordern nur ein Umdenken beim Einkauf der Zutaten. Vieles kann auch mal eben zwischendurch als Snack oder fürs Büro zubereitet werden und bringt gesunde Abwechslung in die Ernährung. Seit Attila Hildmanns letztes Kochbuch vom Vegetarierbund als Kochbuch des Jahres ausgezeichnet wurde, stürzen sich TV- und Radiostationen auf den sympathischen Koch und begabten Autor. Attila Hildmann selbst lebt seit vielen Jahren vegan und hat seitdem ohne Entbehrungen mehr als 25 Kilo abgenommen. Becker Joest Volk Verlag ISBN 978-3-938100-71-4, € 24,95

BÜCHER : SEEHAS-MAGAZIN 17


EIN HAUS FÜR IDEEN : LICHT AN – FESTWOCHE VOM 23. 2. BIS 29. 2. IN KONSTANZ Studiengänge Kommunikationsdesign eröffnen einen Neubau, eine Ausstellung, Perspektiven

Lange haben Professoren und Studenten der Konstanzer Studiengänge Kommunikationsdesign auf diesen Moment gewartet: Zum Wintersemester 2011/2012 wurde der Neubau auf dem Hochschulcampus bezogen. Vier Stockwerke und eine optimale technische Ausstattung stehen nun zur Verfügung. Das muss gefeiert werden: Im Februar wird das ”Gebäude L” mit einer Festwoche unter dem Motto “Licht an!” eingeweiht. Ausstellungen, Gespräche, Partys und ein Symposion sollen dann Gestalter und Gäste aus ganz Deutschland an den Bodensee locken. Vier Stockwerke, 1600 Quadratmeter Nutzfläche, Werkstätten, Studios und Arbeitsplätze für Studenten – Konstanzer Kommunikationsdesigner sind glücklich. Nach einem jahrelangen mehr oder weniger provisorischen Dasein, verteilt auf zwei Gebäude in der Stadt, hat man nun eine Gestaltungshochburg auf dem Campus der Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) und direkt am Seerhein – eine große Bühne für Kommunikationsdesign aus Konstanz sozusagen. Wer künftig in Konstanz studiert, kann auf eine hochmoderne Infrastruktur zurückgreifen, hat alles unter einem Dach und dazu noch den Blick aufs Wasser. Grund zur Freude und Anlass für ein geballtes Einweihungsprogramm. Licht an! ist das Motto der Eröffnungswoche, die die Blicke auf den südlichen Rand der Republik richten soll. Vom 23. bis 29. Februar bieten die Konstanzer ein offenes Haus, zeigen über alle vier Stockwerke eine Ausstellung, laden zu Führungen und Filmabend, bitten in Cafés und Lounges zum Gespräch und holen zum Design-Symposion unter dem Motto ”Kommunikationsdesign: Denkmethode und Artistik – Wie Designer Probleme lösen” kreative Köpfe aus unterschiedlichsten Disziplinen an den Bodensee. Unter anderem Arne Scheuermann, Uta Brandes, Peter Heintel und Mario Lombardo werden dort am Samstag, 25. Februar, ans Rednerpult treten und über ihre Denkansätze referieren. Vom Workshop zur Langen Nacht des Designs Vorausgehen wird ein Tag konzentrierter Zusammenarbeit: Konstanzer Professoren laden sich Kollegen aus unterschiedlichen Fachgebieten zu interdisziplinären Workshops ein, reden und streiten zusammen, nehmen sich ganz konkrete Projekte vor und lernen dabei, wie der andere denkt. Eine Special-Edition des Konstanzer Newsletters und ein anschließendes Printprodukt halten die Ergebnisse des interdisziplinären Projektes fest. Zum Anfassen und Mitmachen sind hingegen alle anderen Programmpunkte der Konstanzer Eröffnungswoche: spektakuläre Projektionen auf das Konstanzer Münster, die Vernissage der großen Ausstellung ”Lichtblicke – Denken, Machen, Zeigen”, Führungen und Mappenberatungen an fast allen Tagen des Events, das Abschlussfest des aktuellen Absolventenjahrgangs – und natürlich die ”Lange Nacht des Designs” von Samstag auf Sonntag. Das Programm in Kürze: Leuchtturm. Großprojektion auf die Fassade des Konstanzer Münsters unter dem Motto ”Licht an! Für Deinen Traum”. – eine über Social Medias mit Inhalten versehene, interaktive – auch vor Ort – gesteuerte Projektion von persönlichen Träumen für eine bessere Zukunft. 9. bis 11. und 16. Februar, 19 bis 22 Uhr. Aufblendlicht. Design auf vier Stockwerken: Eröffnung der großen Ausstellung ”Lichtblicke – Denken, Machen, Zeigen” im Gebäude L. Donnerstag, 23. Februar,

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20 Uhr; dann während der Festowche täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Blitzlicht. Führungen durch Unterrichtsräume, Werkstätten und Studios. Freitag, 24. Februar. Das Symposion Freitag, 24. Februar 2012: Lichtmaschine – interdisziplinäre Workshops im Gebäude L Etwa 15 Vertreter unterschiedlicher Disziplinen treffen sich, um in drei Laboren interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Die Workshops werden von Professoren der Studiengänge Kommunikationsdesign betreut. Im Zentrum stehen dabei zum einen gesellschaftlich relevante Inhalte, zum anderen aber auch Wege der Vermittlung – und Methoden des interdisziplinären Dialogs. Samstag, 25. Februar 2012: Streiflichter – Vorträge zum Thema ”Kommunikationsdesign: Denkmethode und Artistik – Wie Designer Probleme lösen” Mehrere Vortragende aus den Bereichen Design, Designtheorie und Philosophie beschäftigen sich mit dem Titelthema, bewegen sich im Spannungsfeld von Denkmethode und Artistik, gewichten die Bedeutung von analytischem und künstlerischem Ansatz – und versuchen herauszufinden, wie beides effektiv verbunden werden kann. Die Referenten sind u.a.: Prof. Dr. phil. Uta Brandes von der Köln International School of Design; Prof. Dr. Heintel von der Uni Klagenfurt und vom Institut für Interventionsforschung und Nachhaltigkeit; Mario Lombardo, mehrfach international ausgezeichneter Kommunikationsdesigner aus Berlin; Prof. Dr. Arne Scheuermann von der Hochschule Bern und Leiter des Y-Instituts für Transdisziplinarität – und die Professorinnen und Professoren der Studiengänge Kommunikationsdesign der HTWG Konstanz. Rampenlicht Eine Podiumsdiskussion führt am Abend die Beteiligten zusammen und ermöglicht einen Austausch der Vortragenden untereinander und mit dem Plenum. Dokumentation Ergebnisse der Arbeit in den Workshops, Auszüge aus dem Arbeitsprozess und Eindrücke der Veranstaltung werden sowohl digital als auch analog aufbereitet. Eine aktuelle Sonderausgabe des Newsletters sowie eine umfangreiche Publikation sorgen im Anschluss für eine breite Öffentlichkeit. Schwarzlicht. Die ”Lange Nacht des Designs”. Samstag, 25. Februar, 21 bis 24 Uhr. Glanzlicht. Abschlussfeier des aktuellen Absolventenjahrgangs. Sonntag, 26. Februar. Rücklicht. Finissage mit visuellem Konzert. Mittwoch, 29. Februar. Was es sonst noch gibt Mappenberatung, Schülerworkshops, Filmabend, Party, Musik und Gespräche im Café ”Zwielicht”. Ständig aktualisierte Infos gibt es unter www.kd.htwg-konstanz.de bzw. unter www.licht-an.org


Bilder Neubau Kommunikationsdesign an der HTWG Konstanz, vlnr. Außenansicht mit Kunstwerk auf dem Dach. Digitales Foto- und Fernsehstudio mit Greenscreen und Videoregie. Multifunktionsraum. Einer der großzügigen Unterrichtsräume mit individuellen Arbeitsplätzen für die Studenten.

TECHNISCHER FORTSCHRITT : MATERIALAUSWAHL UND COMPUTERSIMULATION Der Hochschulcampus Tuttlingen hat dafür zwei neue Studiengänge geschaffen Auto, Mikrowelle, Brücke, Flugzeug, Licht oder Computer. Am Anfang eines Produktes steht immer die Idee. Zuerst werden Anforderungen zusammengetragen und ein Konzept erstellt. Dann geht es an den Entwurf und die Ausarbeitung. Aber das Ergebnis bleibt natürlich nicht dem Zufall überlassen. Funktioniert alles, wie geplant? Hält das Material den Belastungen stand? Ein Ingenieur muss nicht nur die späteren Produkteigenschaften im Kopf haben, sondern auch mögliche Risiken, einfache Bedienung und die Haltbarkeit. Dabei dreht sich vieles um die beiden Fragen: Welches Material ist das Beste? Und funktioniert meine Idee? Darüber machen sich Werkstofftechnik- und Simulationsingenieure Gedanken. Industrial Virtual Engineering Bei wachsendem Wettbewerbsdruck müssen Produkte heute immer schneller auf den Markt kommen. Dafür setzen zunehmend mehr Unternehmen auf Simulation. Dabei wird ein Produkt auf dem Rechner exakt nachgebildet und Schwingungen, Geräusche, Bewegungen und Energieverbrauch berechnet. Erst dann wird ein teurer Prototyp gebaut. Das Studium baut auf angewandte Mathematik, Physik, rechnergestützte Simulation und Ingenieurwissenschaften. Industrial Materials Engineering Titan, Aluminium, Plastik, Holz oder Keramik. Jedes Material hat seine eigene Charakteristik, die ein Ingenieur für Werkstofftechnik genau kennen muss. Denn Innovationen hängen nicht nur von der Idee ab, sondern auch von den Eigenschaf-

ten der möglichen Werkstoffe. Werkstofftechnikingenieure verbessern, prüfen und bewerten neue Materialien. Sie sind Grenzgänger zwischen Chemie, Physik und klassischen Naturwissenschaften. Weitere Informationen unter www.hfu-campus-tuttlingen.de/studiengaenge.

Zum Oktober 2012 startet der Hochschulcampus Tuttlingen der Hochschule Furtwangen mit dem Ingenieurstudiengang Industrial Materials Engineering (Werkstofftechnik).

AUSBILDUNG : SEEHAS-MAGAZIN 19



KREATIVES ARBEITEN : IM FACHBEREICH MODEDESIGN Open Campus 17.03.2012 Bernd-Blindow-Schule in Friedrichshafen

Ein Modedesigner gestaltet und entwickelt Einzelmodelle ebenso wie ganze Modekollektionen. Von der individuellen Entwurfsarbeit bis zur Realisation der Modellentwürfe sind zeichnerische Fähigkeiten sowie der sichere Umgang am Computer mit Designprogrammen, Kenntnisse von Gestaltungselementen und Materialien sowie schnitttechnische und verarbeitungstechnische Fertigkeiten gefragt. An der Bernd-Blindow-Schule qualifizieren sich angehende Modedesigner/innen für eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit in der Bekleidungs- und Textilindustrie, im Bereich Theater, Film und Fernsehen, Moderedaktionen, Ein- und Verkauf. Voraussetzungen für diese Berufsausbildung sind neben dem Mittleren Bildungsabschluss Interesse an Design und Modetrends, Engagement und Neugierde, Freude am kreativen Arbeiten und Experimentieren mit Formen, Farben und Materialien. Die Studierenden arbeiten in kleinen Gruppen und erhalten eine individuelle Betreuung durch hochqualifizierte Fachkräfte. Im Unterricht stehen Projektarbeiten im Vordergrund. Neben Fachkompetenz ist Teamfähigkeit gefragt. Höhepunkt der Ausbildung ist die Abschlussmodenschau am Ende des Schuljahres, bei der die jungen Designerinnen und Designer ihre Kollektionen präsentieren. Nach 3-jähriger Ausbildung erhalten die Studierenden den Abschluss zum/r Staatlich geprüften Modedesigner/in, die Fachhochschulreife (bei Teilnahme am Zusatzunterricht und der FHR-Prüfung) und/oder den Gesellenbrief als Maßschneider/in. Zur Berufsorientierung können Interessierte kostenlose Schnuppertage im Fachbereich Mode-Design wahrnehmen. Beim Open Campus am 17.03.2012 stellen Schülerinnen und Schüler des Fachbereiches ihre Projektarbeiten vor und präsentieren ihre Modelle. Dozenten informieren über die Ausbildung und den Einstieg in den Beruf.

DAS KLEINE U-BOOT TAUCHT IM ÄTHER Drei Studenten 90 Minuten jede Woche auf Sendung Studenten der Dualen Hochschule Ravensburg haben seit Kurzem einen gemeinsamen festen Termin. Da sendet jede Woche das Campusradio „Das kleine UBoot“ 90 Minuten lang. Am Mikrofon: Drei Studenten des Studiengangs Journalismus/PR. Studenten-WGs in Ravensburg aufgepasst: Wenn es an der Tür klingelt, könnten das die Reporter des kleinen U-Boots sein, die den Inhalt des Kühlschranks genauso süffisant kommentieren wie den Zustand des Badezimmers. Der WG-Check ist eine Rubrik, der sich die Macher des Campusradios widmen. Und die bei den Kommilitonen gut ankommt, wie die Kommentare auf Facebook beweisen. „Pizza, Bier und U-Boot“: So sieht etwa für einen der Facebooker ein gelungener Donnerstagabend aus. 90 Minuten lang ist das U-Boot jede Woche auf Sendung. Neben dem WG-Check gibt es auch von den Journalismus-Studenten recherchierte Beiträge zu verschiedenen Themen, zudem Campus-News. Ganz klare Regeln haben die Radiomacher in Sachen Musik – gespielt wird nichts aus den Top 100. „Wir machen Radio von Studenten für Studenten“, lautet die Devise von Sebastian Schramm, Fabian Bingenheimer und Simon Steffan. Facebook bietet die Plattform für Resonanz, Austausch und Ideen. Alle drei Radiomacher studieren im dritten Semester Journalismus/PR und hatten sich vor einem halben Jahr das Ziel Campusradio gesteckt. „Wir wollten einfach nur Programm machen und senden“, beschreibt Simon Steffan im Rückblick. Heute sind die angehenden Journalisten dazu noch fast Experten in Radiotechnik und vielem mehr. Sie mussten sich darum kümmern, den Server zu programmieren, ebenso eine Homepage, nebenher noch die Verträge mit der GEMA. Kurzum: Ein kompletter zusätzlicher Job neben dem Studieren. Die „vielen Baustellen“ werden allmählich weniger, der Spaß immer mehr. Vor allem wenn am Donnerstag um 19.30 Uhr „Talking about my generation“ als Intro erklingt und das kleine U-Boot wieder auf Sendung geht. Rein horchen lohnt sich: http://www.daskleineuboot.de zu hören.


OFFIZIERE : FÜHRUNGSKRÄFTE DER BUNDESWEHR Ausbildung und Führung anvertrauter Soldatinnen und Soldaten Ein forderndes Aufgabenspektrum, knappe Ressourcen sowie ein beständig hohes Tempo organisatorischer und technologischer Entwicklungen erfordern analytisch denkendes Führungspersonal. Führungskönnen auf der Grundlage ausgeprägter sozialer Kompetenz nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einem gesetzten Ziel zu überzeugen und an ein Unternehmen zu binden. Den Kern des Offizierberufes bildet die Ausbildung und Führung anvertrauter Soldatinnen und Soldaten. Diese Form einer umfassenden Verantwortlichkeit ist im mittleren und höheren Management in der Wirtschaft in vergleichbarer Form kaum wiederzufinden. Offiziere sind für die Planung, Organisation und Durchführung der aktuellen und einsatzorientierten Ausbildung der ihnen anvertrauten Frauen und Männer eigenverantwortlich zuständig. Während der Ausbildung wird die notwendige soldatische und fachliche Professionalität vermittelt, um den Dienst im Grundbetrieb und Auslandseinsatz erfolgreich bewältigen zu können. Dies erfordert in besonderer Weise pädagogisches Geschick, aber auch fachliche Expertise und Durchsetzungsvermögen. Die Bandbreite der Aufgaben eines Offiziers reicht vom Menschenführer bis zum Erzieher, vom Manager und kaufmännischen Leiter bis zum Controller, vom Spezialisten und Kämpfer bis hin zum Einsatz als Vermittler, zumeist in einem multinationalen Umfeld. Ein besonderes Merkmal ist die Bewährung im Einsatz, die den Offizieren neben hoher geistiger und körperlicher Belastung auch den Verzicht auf Komfort und Privatleben abfordert. Robustheit und Handlungsfähigkeit unter schwierigen Rahmenbedingungen sind Qualitäten, die der Offizier mit Recht für sich in Anspruch nehmen kann. Voraussetzungen Grundsätzlich gilt für die Laufbahn eines Offiziers eine Verpflichtungszeit von 13 Jahren. Für den fliegerischen Dienst beträgt sie 16 Jahre, im Sanitätsdienst 17 Jahre. Wenn Sie als „Professional“ bereits mit einem abgeschlossenen Studium zu uns kommen wollen, beginnt die Mindestverpflichtungsdauer bereits bei 3 Jahren. Für alle Bewerber bei der Bundeswehr gilt, dass sie Deutsche sein müssen. Die Mindestkörpergröße für eine Einstellung als Soldat auf Zeit beträgt grundsätzlich 155 cm. Dies sind allgemeine Mindestanforderungen. Darüber hinaus können für spezielle Verwendungen weitere gesundheitliche und körperliche Anforderungen bestehen. So gibt es einige Verwendungen im Sanitätsdienst, bei denen beispielsweise die Körpergröße von 160 cm nicht unterschritten werden darf. Bewerbung Interessieren Sie sich für die Laufbahn der Offiziere im Truppendienst? Fragen Sie Ihren persönlichen Berater bei der regionalen Wehrdienstberatung nach einem Beratungstermin. Hier erhalten Sie ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes persönliches Informationsgespräch in der Nähe Ihres Wohnortes und können natürlich auch Ihre Bewerbungsunterlagen einreichen. Sie erreichen unsere Mitarbeiter über die bundesweite kostenlose zentrale Rufnummer 0 800/9 80 08 80. Interaktive Homepage: http://mil.bundeswehr-karriere.de

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INFORMATION SATT : NTA ISNY Tag der offenen Tür 10. März 2012

Junge mit Schießbaumwolle

Auch 2012 lädt die Naturwissenschaftlich-Technische Akademie (nta) in Isny zu einem Tag der offenen Tür ein. Am Samstag, dem 10. März, besteht von 10 bis 16 Uhr für Schüler, Eltern und alle an Chemie, Biologie, Pharmazie, Physik und Informatik Interessierten die Gelegenheit, hinter die Kulissen der gemeinnützigen, staatlich anerkannten privaten Ausbildungs- und Studienstätte zu schauen. Es wird viel geboten rund um das Thema Studium und Ausbildung. Wie immer stehen nicht nur die Labore und Hörsäle, sondern auch der gesamte CampusBereich zur Besichtigung offen: Die Mensa der nta zeigt sich in Bestform und sorgt für das leibliche Wohl der Besucher, zu den nahe gelegenen nta-Wohnheimen ist ein Shuttle-Service eingerichtet, damit interessierte Besucher auch die Unterbringung der Schüler in Augenschein nehmen können. Zudem wird ein attraktives Programm geboten. Schüler und Studenten führen Projekte vor, die sie im Rahmen ihrer Ausbildung realisiert haben und zeigen konkret und hautnah, womit sie sich in Studium und Berufsausbildung beschäftigen. Regenerative Energiegewinnung, Versuche zur Gentechnik, Roboter steuern, Experimente zur Laser- und Sensortechnik, Drogen mal anders und der Blick ins Mikroskop stehen auf dem Programm. Jedermann kann sich ausführlich über die von der nta angebotenen Ausbildungsund Studienmöglichkeiten informieren. Dozenten aller Fachbereiche stehen bereit, um Schülern und Schülerinnen, mit Mittlerer Reife bis hin zum Abitur, die Suche nach dem passenden Berufsweg zu erleichtern. www.nta-isny.de Vorbereitungssemester vom 13.2.-27.7.2012. Jetzt anmelden!

MAILART-/POSTKUNSTAKTION Anfang - Abschied - Ende - Anfang

Foto: Diakonisches Institut für Soziale Berufe

Das Ziel dieses weltweit ausgerufenen Mailart-Projekts ist es, der Öffentlichkeit auf künstlerischem Weg ein anderes/neues Bild über Themen wie beispielsweise Abschied von einem (geliebten) Menschen oder der Partnerschaft, einer bzw. der ganzen Lebensspanne, dem bisher ausgeübten Beruf wegen Krankheit, Kündigung oder Tod und das mögliche „Danach“ zu zeigen. Bei Interesse an dieser Kunstaktion wenden Sie sich bitte an das Diakonische Institut für Soziale Berufe, Berufsfachschule für Altenpflege (Aus-, Fort- und Weiterbildung), Karlstraße 9, 88045 Friedrichshafen, E-Mail: dheldmaier@diakonisches-institut.de, www.diakonisches-institut.de oder an die „Internationale Künstlerinitiative SpaltensteinProjekt“, www.spaltenstein-projekt.eu. Matthias Brugger

AUSBILDUNG : SEEHAS-MAGAZIN 23


AUSBILDUNG ZUM SOZIALFACHMANAGER IM BAHN-HALBSTUNDENTAKT Start am 16. März 2012 im Kolping-Bildungswerk

Berufsbegleitende Ausbildung eröffnet Fachkräften gute Aufstiegschancen Die berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Sozialfachmanager/ Betriebswirt im Sozialwesen beim Kolping-Bildungswerk Radolfzell ist beliebt. Fachkräfte aus dem sozialen, pflegerischen und pädagogischen Berufsumfeld nutzen die qualifizierte Ausbildung für den beruflichen Aufstieg. Das Kolping-Bildungszentrum Radolfzell startet am 16.03 2012 den neuen Ausbildungsgang. Die Ausbildung eröffnet den erfolgreichen Teilnehmern ideale Karrierechancen im beruflichen Tätigkeitsbereich durch die qualifizierte Übernahme von Leitungsund Führungsaufgaben. Es können zwei mögliche Abschlüsse mit den Befähigungen zum Betriebswirt oder zum staatlich anerkannten Sozialfachmanager erworben werden. Das Konzept der zweijährigen Ausbildung ist inhaltlich eng auf die beruflichen Anforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen abgestimmt. Nach bestandener Prüfung lässt sich ergänzend ein Studium mit Bachelor-Abschluss an einer Fernfachhochschule anschließen. Der Kurs umfasst acht Lernfächer mit 700 Lerneinheiten. Er wird von erfahrenen Lehrkräften und Dozenten aus der Praxis begleitet. Die Schulungen sind vierzehntägig (jeweils freitags ab 16 Uhr und samstags ab 9 Uhr). Die Finanzierung der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren lassen sich über das Meister-BaföG bzw. über einen Bildungsgutschein fördern. Die Informationsveranstaltungen zur Ausbildung finden statt am 08., 09, 13. und 14. Februar 2012. Der Beginn ist jeweils um 18:30 Uhr. Weitere Termine finden Sie im Internet. In der übrigen Zeit erhalten Sie Auskünfte zur Ausbildung und den Anmeldemodus beim Kolping-Bildungszentrum Radolfzell, Westendstraße 3 (Leitung Hr. Fürst), unter Telefon 07732/823190 oder im Internet unter www.kolpingbildung.de“. Auch persönliche Beratungsgespräche werden gerne vereinbart.

Ab Stein am Rhein nach Winterthur und Zürich Ab 12. Dezember 2011 haben die Schweiz-Pendler aus Singen, Radolfzell und Umgebung neu die Möglichkeit, im Halbstundentakt nach Winterthur oder Zürich mit der Bahn zu pendeln. Die schweizerische S-Bahnlinie „S29“ wird am Morgen und am Abend neu verdichtet geführt (siehe Fahrplan-Link S29 unten). Morgens von 5.00 bis 8.00 Uhr werden neu sechs (bisher vier) Kurse von Stein am Rhein nach Winterthur mit Anschluss an die S12 in Richtung Zürich geführt. Abends werden zwischen 16.00 bis 19.00 Uhr neu sechs (bisher drei) Kurse ab Winterthur nach Stein am Rhein eingesetzt. Auch diese Kurse haben Anschluss von Zürich dank der S12. Das Pendlerkonzept der Schweizerischen Bundesbahnen SBB offeriert gegen eine Platzmiete an jedem Bahnhof Parkplätze. So stehen in Stein am Rhein, Etzwilen und Stammheim nahe der Pendlerachsen Parkplätze zur Verfügung. Wer kostenbewusst mit der Bahn pendeln will, der wählt mit Vorteil ein ZVV Abonnement ab Stammheim, welches gerade noch im Preisverbund des Kantons Zürich liegt. Mit dieser Routenwahl wird die Parkplatzmiete zum Schnäppchen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Bahnfahrten pünktlich und freundlich sind. Modernes Rollmaterial mit heller Beleuchtung sind angenehm und zuverlässig. Ist die S12 in Winterthur abends um wenige Minuten verspätet, dann wartet die S29 die Pendler ab. Mit dem neuen Halbstundentakt ist aber auch eine grössere Verspätung der S12 kein Problem mehr. Der nächste Kurs der S29 folgt in wenigen Minuten. Thomas Feer Interessengemeinschaft IG S29 Untertammheim Die folgenden Webseiten geben Auskunft über Fahrplan und Abonnementpreise. Abonnementpreise: http://www.sbb.ch/abos-billette/abonnemente.html Fahrplan: S29 2012: http://online.fahrplaninfo.zvv.ch/pdf/sbahn/j12/S29.pdf

FRUCHTWELT UND AGRARWELT BODENSEE Zwei Fachmessen, ein Termin: 24. bis 26. Februar 2012 Wer sich umfassend über Obstanbau, Brennereiwesen, Erntemaschinen, Pflanzenschutz, Baumschulen oder auch Hopfen informieren möchte, der kommt an der Fruchtwelt Bodensee Messe in Friedrichshafen nicht vorbei. Ein fruchtbares Messe-Doppel vereint die Themen der Obst- und Agrarwelt. Geöffnet sind die Messen Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 9 Euro und beinhaltet auch den Eintritt in die Messe Agrarwelt. Zum Einsatz bei unseren attraktiven Kundenbetrieben im Raum Singen /Radolfzell suchen wir ab sofort volljährige

Ferienaushilfen, Schüler und Studenten (m/w) für einfache Produktionstätigkeiten. Ihre schriftliche Kurzbewerbung schicken Sie bitte an: externa GmbH Eisenbahnstraße 3, 78315 Radolfzell Informationen erhalten Sie von Frau Jugert und Herrn Laub unter Telefon 07732 / 942503 mail: radolfzell@externagmbh.de

24 SEEHAS-MAGAZIN : AUSBILDUNG – BUSINESS


NUR 2,7 PROZENT ARBEITSLOSE : IN OBERSCHWABEN LÄUFT ES GUT Agentur für Arbeit Ravensburg jetzt bei Konstanz „Der Arbeitsmarkt ist momentan richtig gut“. Eine brillante Bilanz verkündete die Ravensburger Leiterin der Agentur für Arbeit, Gabriele Kreiß, auf der letzten Jahres-Pressekonferenz ihres Hauses, die trotz der guten Zahlen von etwas Wehmut getrübt war. Zum einen hat sich der oberschwäbische Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr weiter verbessert. Die Arbeitslosenquote lag mit 2,7 Prozent (Vorjahr 3,6) deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt von 4,0 beziehungsweise 7,1 Prozent und war so gering wie zuletzt vor 30 Jahren in Zeiten der Hochkonjunktur. Zum anderen wird das Vermelden solcher Bilanzen vermutlich der Vergangenheit angehören, denn die oberschwäbische Agentur für Arbeit wurde im Zuge der Organisationsreform der Agentur Konstanz zugeschlagen. „Es ist gelungen, dank der günstigen Wirtschaftslage und der Betreuung arbeitsuchender Menschen die Arbeitslosigkeit nochmals zu senken und beim Arbeitslosengeld rund 34 Millionen Euro einzusparen“, sagte Gabriele Kreiß vor Journalisten. Und: Vom guten Arbeitsmarkt haben in den zurückliegenden Monaten in Oberschwaben alle Bevölkerungsgruppen profitiert. Bei der Jugendarbeitslosigkeit hat Baden-Württemberg bundesweit die Nase vorn, insbesondere auch die Region Bodensee-Oberschwaben. Hier ist die Arbeitslosigkeit von jungen Frauen und Männern unter 25 Jahren innerhalb eines Jahres um fast ein Drittel auf 880 Betroffene (minus 420) auf eine Quote von 2,2 von Hundert zurück gegangen. Auch bei den Arbeitnehmern im Alter von über 50 Jahren konnte beobachtet werden, dass sie länger in Beschäftigung bleiben und leichter wieder eine Arbeit finden. Allerdings: „Wenn Unternehmen nun mehr ältere Mitarbeiter beschäftigen, hat es häufig damit zu tun, dass geburtenstarke Jahrgänge die höheren Altersklassen erreicht haben. Ich sehe noch keine durchgängige Umorientierung auf älter werdende Belegschaften, insbesondere nicht bei kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Kreiß. Um den bestehenden Fachkräftebedarf zu mildern sei die Qualifizierung älterer Arbeitnehmer nötig, appellierte sie an die Unternehmen, Fortbildung nicht nur jüngeren Beschäftigten anzubieten. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Arbeitsagentur auf die Beratung von Firmen, die Geringqualifizierte, Behinderte und ältere Beschäftigte weiterbilden

wollen oder müssen, berichtete der Geschäftsführer für den operativen Bereich, Volker Frede. Um das Thema Bildung und die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens noch stärker in der Öffentlichkeit zu verankern, wird die Agentur für Arbeit Ravensburg erneut ihr Beratungsangebot publikumsnah präsentieren. Zunächst bei der Bildungsmesse in Ravensburg und im März bei der IBO in Friedrichshafen. Dort wird es wieder die „Berufs- und Weiterbildungsoffensive“ geben, erstmals kombiniert mit einem moderierten Bildungs-Talk am Nachmittag. Außerdem werden EURESBeraterinnen unter dem Motto „Jobs ohne Grenzen“ am 21. März auf der IBO in Friedrichshafen beraten. Besonders an diesem Messetag können sich Interessierte über die Beschäftigungsmöglichkeiten rund um den Bodensee informieren. Die Beraterinnen halten „Infos für Grenzgänger“ - wie beispielsweise über die Arbeitsbedingungen im Nachbarland - bereit, wissen um die Anerkennung von Berufsabschlüssen bis hin zur Besteuerung von Arbeitseinkommen. Neben der Arbeitsagentur beteiligen sich Kammern, Verbände und zahlreiche Bildungseinrichtungen. Sie informieren rund um die Ausbildung, den Berufseinstieg nach der Elternzeit, Beschäftigungssicherung, Fortbildung und Umschulung. Siegfried Großkopf

Gabriele Kreiß, die Leiterin der Ravensburger Agentur für Arbeit, berichtete in ihrem Rückblick auf 2011 von einem sich weiter verbessernden oberschwäbischen Arbeitsmarkt. Links der Geschäftsführer für den operativen Bereich der Agentur für Arbeit in Ravensburg, Volker Frede. Foto: Siegfried Großkopf


LANZAROTE VIEL MEHR ALS SCHWARZE LAVA

Bild oben: Das Timanfaya Gebiet. An die 100 Vulkanöffnungen haben die Region auf ca. 200 qkm verwüstet. Bilder rechte Seite von oben nach unten: Kamelreiten – ein riesen Spaß bei den Feuerbergen. Die Promenade von Puerto del Carmen im nächtlichen Glanz. Die Playa Grande von Puerto del Carmen. Markttag in Teguise mit schönen Folklore Darbietungen. Weinbau im La Geria Tal. Landschaftskunst aus schwarzer Lava und grünen Reben. El Golfo. der malerische Fischerort an der windgepeitschen Westküste. Die grüne Lagune im Vulkankrater bei El Golfo.

Es regnet stark und stürmt schon fast, das Thermometer zeigt +3°C an. Ungemütlicher kann das Wetter kaum sein. So fällt uns der Abschied von zuhause auch nicht schwer, denn uns erwartet eine der Inseln des ewigen Frühlings, wie die Werbung für die Kanarischen Inseln vollmundig verspricht. Als wir nach vier Stunden Flug vom Flughafen Arrecife auf Lanzarote in Richtung Puerto del Carmen fahren, färbt die Sonne den Abendhimmel in romantische orange bis violette Farbtöne, bevor sie sich hinter den dunklen Vulkankegeln über den Atlantik in Richtung Amerika verabschiedet. Schön warm hat sie das Land hinterlassen, es sind 22°C wie das Thermometer im Auto anzeigt. Na also – so wollten wir es haben. Vom Appartement im 5. Stock des Hotels genießen wir einen wunderbaren Ausblick. Über 180° breitet sich das Meer vor uns aus. Da drüben, 140 Kilometer hinter dem Meer, liegt die Küste von Afrika. Den Blick nach Süden gerichtet erhebt sich vor uns die Insel Fuerteventura aus den Fluten des Atlantik. Noch oft betrachten wir nachts die Lichter des Städtchens Corralejo, die über die Meerenge zu uns herüber blinken. Unter uns streckt sich Puerto del Carmen am Meer entlang aus. Der Name Puerto del Carmen (Schutzpatronin der Fischer) rührt vom alten Kern der Stadt, die einen Fischerei- und Yachthafen besitzt, der heute von einer gewaltigen Mauer vor den Unbilden des Meeres geschützt wird. In den Gebäuden, die das Hafenrund umsäumen, hat sich ein Lokal am anderen angesiedelt. Vor allem abends bietet die beleuchtete Szenerie einen pittoresken Anblick. Ein Fußweg zieht sich über die Klippen entlang des Meeres und lädt zu Spaziergangen ein. An der schön und neu angelegten Promenade im neuen touristischen Teil der Stadt, der Avenida de las Playas, reihen sich auf acht Kilometer Geschäfte, Bars und Restaurants vielfältiger Art aneinander und versuchen mit den schrillsten Leuchtreklamen auf sich aufmerksam zu machen. Die Bauweise erinnert teils an mexikanische Westernfilme und verbreitet irgendwie eine Goldgräberstimmung. Dazwischen sind elegante neue Läden und Restaurants mit modernen Glasfassaden entstanden, die den neuen europäischen Stil auf die Insel bringen. Auf der gegenüber liegenden Seite fallen die Felsenklippen etwa fünf Meter tief zum schönen Sandstrand der Playa Grande ab. Wie am Bande aufgereiht warten die Liegestühle mit ihren Sonnenschirmen auf die Feriengäste.

26 SEEHAS-MAGAZIN : FREIZEIT

Es ist Nacht geworden und der Magen meldet sich nach dem langen Reisetag. Die Gästerwerber auf der Straße versuchen ihre Lokale zu füllen. Speiselokale mit einheimischer Küche gibt es hier nicht. Die Köche haben den Speiseplan meist auf die Gäste aus England abgestimmt, die den größten Teil der Touristen stellen. Wir entscheiden uns für ein Chinarestaurant mit Buffet. So können wir noch ein wenig selbst bestimmen, was wir essen. Das Bier schmeckt allerdings hervorragend, es stammt aus Mahon von der Baleareninsel Menorca. Ein kleiner Verdauungsspaziergang mit Meeresrauschen und ein Glas Wein auf unserem Balkon runden den Tag ab. Heute ist Sonntag, das heißt Markttag in Teguise, der ehemaligen Hauptstadt von Lanzarote, die heute komplett unter Denkmalschutz steht. Beinahe jede der malerischen Gassen ist mit Marktständen bis auf den letzten Platz bestückt. Von überall her auf der Insel kommen die Händler und breiten ihre Waren aus. Vom wertlosen Touristen Tand über Schuhe, Textilien, massenhaft Gürtel, die angeblich aus Leder sind, ausgefallene Schals, nachgemachte Uhren und billigem Schmuck, gibt es aber auch wertvolle kunsthandwerklichen Arbeiten wie Keramik, Glas, Goldschmiedearbeiten und Gemälde in einer beinahe unüberschaubaren Fülle. Auf einem großen Platz am Stadtrand setzt sich der Markt fort und geht dort über in eine Imbissbuden Siedlung, in der es über die unvermeidlichen Steaks, Spaghetti, Enchiladas und Eintöpfe bis hin zur Thüringer Bratwurst ein reichhaltiges Angebot an Speisen gibt. Auch Münchner Weißbier wird ausgeschenkt. In der Stadtmitte, vor der Kirche Iglesia Nuestra Señora de Guadalupe weitet sich ein kleiner gepflegter Platz, auf dem am Markttag, zur großen Freude der Besucher, Folkloregruppen in ihren historischen Trachten musizieren und lanzarotenische Tänze aufführen. Teguise war Bischofssitz und gilt neben Betancuria auf Fuerteventura als älteste Stadt im kanarischen Archipel. 1852 wurde San Miguel de Teguise als Inselhauptstadt durch den aufstrebenden Küstenort Arrecife abgelöst. In Costa Teguise, dem Strand der alten Hauptstadt und Tourimushochburg, haben wir einen alten Bekannten getroffen. Sepp der Lebenskünstler, jedem wohlbekannt mit seiner Leibesfülle und seiner Haarpracht, erholt sich über die kalte Jahreszeit vom anstrengenden Steine balancieren an der Mole in Radolfzell am Bodensee hier auf Lanzarote. Das alles sind schönste Erlebnisse. Jedoch ist es immer wieder die unvergleichbare Landschaft, die uns nun schon zum wiederholten Male auf die nördlichst gelegene Kanaren Insel gezogen hat. Dabei wollte ich zuerst garnicht hin. Meine Frau, fasziniert von Vulkanen, hatte mich schließlich überredet. Was soll ich auf dieser kargen schwarzen Insel, hatte ich mich gefragt. Genau


das scheint aber wohl der Grund zu sein, aus dem uns die Insel immer wieder geradezu aufsaugt. Und auch die Demonstration der Hilflosigkeit eines kleinen Menschleins gegenüber den Urgewalten der Erde, die einem hier stets vor Augen geführt wird. Anno 1730 brach gewaltig ein Höllenschlund auf. Aus 30 neuen Vulkankratern schleuderte die Erde 6 Jahre lang ihr Innerstes an die Oberfläche, die Lava ergoss sich über die südliche Insel bis ins Meer. Im Jahr 1736 beruhigte sich die Erde wieder. Am Ende hatte die mehrere Meter hohe Lava rund ein Viertel der Inselfläche unter sich begraben, darunter die fruchtbarsten Böden der Insel sowie mehrere Dörfer und Gehöfte. Menschenleben hatte die Katastrophe glücklicherweise nicht gefordert. Die an dieser Stelle entstandene neue Vulkanlandschaft erhielt den Namen Montañas del Fuego (Feuerberge). 1974 wurde hier der Timanfaya-Nationalpark gegründet, er trägt den Namen des höchsten Vukans. Timanfaya ist mit ca. 200 qkm das größte Lavafeld der Erde und man glaubt sich in eine Mondlandschaft versetzt. Außer den neuen großen Vulkanen hatten sich auch viele kleine Nebenkrater gebildet, es sind an die hundert. Kahle Hänge, gewaltige Kraterlöcher, überall scharfkantige Lava in allen Formen und Farben bestimmen das Bild. Besonders das Farbenspiel ist immer wieder ein Erlebnis. Je nach Tageszeit, Wetter und Wolken verändern sich die Farben der Landschaft vom schmutzigen Graubraun zum tiefen Schwarz, von rötlich schimmernd zu sanften Goldtönen in der Abendsonne. Auf eigene Faust darf niemand dieses Gebiet betreten, es ist viel zu gefährlich, da sich unter den Lavafelsen Höhlen verbergen. Im Zentrum der Montañas del Fuego wurde ein Besucherzentrum mit Restaurant gebaut. Von hier aus kann man mit Bussen auf der Ruta de los Volcanos Rundfahrten über die Feuerberge unternehmen, die zu einem der faszinierendsten Erlebnisse auf der Insel gehören. Beeindruckend sind auch die Demonstrationen mit der Hitze der Erde beim Restaurant EL Diablo, unter dem eine Magmablase liegt. Nur wenige Zentimeter unter der Erde ist es schon so heiß, dass sich in eine Kuhle hineingeworfenes Stroh von selbst entzündet. Über einem anderen Erdloch werden allein mit der aufsteigenden Hitze dicke Steaks und Fische gebraten. In ein weiteres Loch wird kaltes Wasser gegossen, das schon nach Sekunden siedend heiß wie aus einem Geysir heraus schießt. Die Mondlandschaft der Feuerberge wurde von den Amerikanern zum Testen ihres Mondfahrzeuges genutzt. Der Film Planet der Affen und andere Science-Fiction-Filme wurden dort gedreht. Nur sehr langsam haben Pflanzen und Tiere begonnen, das Malpais (schlechtes Land) wieder zu besiedeln. Schaut man sich die bizarren Lavabrocken genauer an, entdeckt man vielerorts Flechten oder kleine Sukkulente. Hin und wieder huschen Eidechsen über die Ascheflächen. Als erste Insel wurde Lanzarote 1993 vollständig von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Äußerst beeindruckend ist, wie die Winzer im Gebiet La Geria, am Rande Fortsetzung auf Seite 28


Fortsetzung von Seite 27

Bild oben links: Das ehemalige Wohnhaus von César Manrique beherbergt die Fundation César Manrique. Bild oben rechts: Malerisches Fischlokal direkt an der Mole in Arrieta. Im Hintergrund das berühmte „Blaue Haus“. Bilder rechte Seite: Blick vom Famara Höhenweg in das Tal der 1 000 Palmen mit dem Städtchen Haria. Im Frühjahr zeigt sich der nördliche Inselteil in saftigem Grün. Blick vom Mirador del Rio über den Rio zur Insel La Graciosa. Unten am Meer ist die Saline zu sehen. Der Kaktusgarten in Guatiza mit dem interessanten Heimatmusum unter der Windmühle. Die Jameos del Agua in einer Lavahöhle im Lavafeld des Volcan de la Corona im Norden von Lanzarote. Blick aus der 17. Etage des Grand Hotel auf Arrecife, das Castillo de San Gabriel und zum Hochseehafen. Ein allseits Bekannter aus der Heimat. Sepp Bögle, der Steinebalancierer aus Radolfzell am Bodensee, übersteht den Winter im warmen Costa Teguise.

des Timanfaya, dem kargen Land einen hervorragenden Wein abtrotzen. Durch das Problem des Wassermangels, es gibt seit vielen Jahren kaum Niederschläge auf Lanzarote, haben die Weinbauern das La Geria Tal nebenbei zu einem wahren Kunstwerk entwickelt. In Bodenmulden, die in die dicke Schicht der schwarzen Vulkanschlacke gegraben wurden, werden die niedrig wachsenden Rebstöcke gepflanzt und zum Schutz gegen die teils starken Passatwinde wurden im Halbrund kleine Mauern aus Lavabrocken aufgeschichtet. Die natürliche Luftfeuchtigkeit wird von der porösen Schlacke aufgenommen und an die Reben abgegeben. Ein wirkungsvolles und genial einfaches Verfahren. Besonders im Frühling bietet sich ein wunderbares Bild mit den hellgrünen Weinblätter in der schwarzen Vulkanlanschaft. An der Südwestküste, zwischen El Golfo und den Salinas de Janubio, der größten Meersalzgewinnungsanlage von Lanzarote, erreicht man die bizarre Lavaküste namens Los Hervideros. Hier hat die glühende Lava ihr Ziel im Meer gefunden. Wütend schlägt der Atlantik auf das schwarze Gestein, formt und zerfräßt es und hat einen Teil über die Jahre grottenartig ausgehöhlt. Die Wellen spritzen turmhoch über die Felsen und bieten ein beeindruckendes Naturschauspiel. El Golfo, ein ehemaliges kleines Fischerdorf, liegt nördlich der Los Hervideros neben dem teilweise im Meer versunkene Krater des Vulkans Montaña de Golfo, in dem sich eine Lagune gebildet hat, die etwa 50 Meter von der Küste entfernt liegt. Die markante grüne Farbe der Lagune entsteht durch einzellige Algen, die sich dem hohen Salzgehalt des Sees angepasst haben. Durch unterirdische Verbindungen zum Meer strömt Wasser in die Lagune und sorgt für ständigen Ausgleich. Dieses Gleichgewicht der Natur ist seit einigen Jahren aus unbekannten Gründen gestört. Die inzwischen abgesperrte grüne Lagune verdunstet immer mehr und besitzt heute nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe. Das offene Halbrund des Kraters bildet zugleich eine zum Meer hin offene Bucht mit schwarzem Lavasand in dem man Olivin findet, ein aus dem Erdmantel stammendes Mineral, aus dem auch Schmucksteine hergestellt werden. Ein sehr romantisches Erlebnis ist es, die Sonne am Abend am Horizont beim Eintauchen in die Meeresfluten zu beobachten. Dazu passend munden die vorzüglichen Gerichte von Fisch und Meeresfrüchten in einem der Restaurantes direkt an der Küste. Die Meeresbrandung und die Rufe der Möven untermalen die gigantische Szenerie. Der älteste Inselteil ist der Norden. Hier liegt, vor den Passatwinden geschützt, das Tal der tausend Palmen, in dessen Mitte eingebettet befindet sich die kleine weiße Stadt Haria. Die fruchtbaren Felder ziehen sich in Terrassen an den Berghängen rundum in die Höhe. Mittelpunkt des Ortes Haría ist die langgestreckte, schattige Plaza León y Castillo mit ihren Lorbeer- und Eukalyptusbäumen. Am östlichen Ende des Platzes steht die Iglesia de Nuestra Señora de la Encarnación. Nahe der Plaza de la Constitución befindet sich das Handwerkszentrum Taller Municipal de Artesania. Hier werden nach alter Tradition Stickereien, Körbe und Umhänge hergestellt. Auf dem Friedhof von Haría liegt das Grab des großen Künstlers und Naturschützers der Insel, César Manrique, der 1988 dort in ein von ihm wieder aufgebautes Bauernhaus zog. Am 25. September

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1992 kam er im Alter von 73 Jahren durch einen Autounfall ums Leben. Etwas ganz besonderes ist Manriques eigenes Haus, es liegt im Ort Tahiche, in der Nähe seines Geburtsortes Arrecife. Manrique gründete 1982, mit einer Gruppe von Freunden, die Fundación César Manrique, eine private Stiftung, die 1992 offiziell eingeweiht wurde. Der Grundgedanke des Künstlers, die Insel zum schönsten Platz der Erde zu machen, lebt durch die Stiftung weiter. Sie gibt seit dem Tod César Manriques darauf acht, dass Lanzarote nicht dem Massentourismus zum Opfer fällt und die natürliche Schönheit der Insel bewahrt und gefördert wird. Die Fundación ist im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers untergebracht, welches er nur für diesen Zweck umbaute. Es hat eine Wohnfläche von 1800 qm auf einem 30.000 qm großen Grundstück. Oberhalb der Erde liegt der sichtbare Teil dieses Künstlerhauses, eine harmonische Kombination aus traditioneller Inselbauweise und moderner Architektur. Unterhalb der Erde liegen fünf große Lavablasen, die Manrique zu Wohnräumen ausbaute. Sie sind durch einen Tunnel miteinander verbunden und auch durch den oberen Wohnbereich zu erreichen. Das heutige Museum beherbergt Skizzen, Projektentwürfe, Skulpturen und Bilder des Künstlers, aber auch Picasso und Miró sind mit einigen Arbeiten vertreten. Zudem kann man das ehemalige Atelier César Manriques anschauen. Die Stiftung beherbergt außerdem eine sehenswerte Sammlung zeitgenössischer, kanarischer Kunst. Der kleine Ort Arrieta an der Nordostküste ist bei den Touristen wegen mehrerer Fischlokale an der kleinen Uferstraße bekannt. Hier gibt es Kanarische Küche mit frischen Meeresfrüchten und Fisch. Zu Ehren von Carmen, der Schutzpatronin der Fischer, wird jedes Jahr Ende Juli zwei Wochen lang gefeiert. Höhepunkt des Festes bildet die Ausfahrt aller Fischer des Ortes aufs Meer, bei gutem Wetter wird auch die Madonnenstatue aus der Kirche mitgenommen. Das auffallendste Bauwerk ist das um 1920 erbaute, dreistöckige Blaue Haus (Casa Juanita) direkt am kleinen Fischereihafen von Arrieta. Es gibt verschiedene Geschichten über den Erbauer und früheren Besitzer sowie die Beweggründe des Baus. Nachdem die Casa Juanita jahrzehntelang leer stand, beherbergte sie ab 1995 das afrikanische Museum, welches jedoch Ende 1997 wieder geschlossen wurde. Ein visuelles Highlight und ein absolutes Muss für jeden Lanzarote Gast ist ein Besuch des Mirador del Río. Die Vögel machen sich einen Spaß beim riskanten Flug entlang der Felsen, die sich 475 m senkrecht hinunter ins Meer stürzen. Man muss schon seinen Mut zusammen nehmen, um dicht an die Brüstung der Terrasse heranzutreten. Der Blick schweift über die hohen Felsklippen und über die etwa zwei Kilometer breite, namensstiftende Meerenge Río (spanisch für Fluss) hinüber bis auf das Chinijo-Archipel, mit der bewohnten Insel La Graciosa. Am Fuße des Abhangs (Risco de Famara), mit seinen im laufe von Jahrtausenden entstandenen bizarren Auswaschungen, befindet sich eine der ältesten Salinen der Kanaren. Das in die Felsen integrierte Bauwerk Mirador del Río galt zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung Mitte der 1970er Jahre als eines der bedeutendsten modernen Bauwerke der Welt (mitgeplant von César Manrique). Im Frühling entpuppt sich Lanzarote, bei einem wunderschönen Spaziergang entlang der Famara Klippen, als eine Pflanzen- und blütenreiche Natur. Intensive Düfte umstreichen die Nase und die klare Meeresluft füllt die Lungen. Vögel, Insekten und Eidechsen finden reichlich Nahrung. Von der Famara Hochfläche öffnet sich der Blick in das Palmen Tal von Haria mit den schönen Terrassenfeldern. Es ist ein Genuss für die erholungsbedürftige Seele. Das letzte, für Touristen gedachte Projekt César Manriques war der Jardin de Cactus, der Kakteengarten im Norden des Ortes Guatiza. Der Künstler begann 1989 mit der Anlegung dieses Gartens, der 1990 dem Publikum freigegeben wurde. Schon von weitem ist der riesige Metall-Kaktus zu sehen, der am Eingang die Besucher empfängt. Der in einen Steinbruch gearbeitete Kakteengarten ist


wie ein Amphitheater mit breiten, aufsteigenden Terrassenstufen aus Lavasteinmauern angelegt. Auf dieser, insgesamt 5 000 Quadratmeter großen Fläche findet man über 10 000 Pflanzen, die meisten davon Kakteen. Die rund 1 400 verschiedenen Arten, gedeihen auf dem mit Vulkanasche bedeckten Boden prächtig. Zwischen den Kakteen und Pflanzen stehen immer wieder große Monolithe aus festgewordener Vulkanasche. Sie wurden durch das Abtragen der Asche freigelegt Das kleine Kakteengarten-Restaurant mit Wandmalereien Manriques passt sich, durch die Wandverkleidung aus Vulkangestein, dieser bezaubernden Welt perfekt an. Eine Einheit der Baukunst, wie sie für César Manrique typisch ist. Ein malerischer Teich und eine alte, liebevoll restaurierte Gofio-Mühle, die auch besichtigt werden kann, runden das Gesamtbild ab. Gofio ist ein Getreidegericht und das älteste überlieferte Nahrungsmittel der Kanarischen Inseln. Die Jameos del Agua, im Norden von Lanzarote, im Lavafeld des Volcan de la Corona gelegen, ist Teil einer Lavaröhre, die vom Volcan de la Corona über die begehbare Cueva de los Verdes bis hin zur Küste unter die Meeresoberfläche reicht. Das Wort Jameo stammt aus dem Wortschatz der Guanchen, den Ureinwohnern der Kanaren, und bedeutet etwa Hohlraum oder Vertiefung im Erdboden. Den Kern dieses Höhlenystems bildet ein Lavatunnel, der durch die Verfestigung der Lavamassen entstanden ist. Anfang der 1960er Jahre beschloss die Inselregierung, den unteren Teil der Höhle, deren Decke teilweise eingestürzt war, in ein Zentrum der Kunst, Kultur und des Tourismus umzugestalten. Geleitet und entworfen wurde auch dieses Vorhaben von César Manrique. Die Anlage wurde 1966 eröffnet und ist einer der sehenswertesten Höhepunkte der Insel. Die Hafenstadt Arrecife, ist die politische und wirtschaftliche Hauptstadt von Lanzarote. Sie löste 1852 die alte Hauptstadt Teguise ab. Mit über 57 000 Einwohnern beherbert sie heute knapp die Hälfte aller Lanzaroteños. Ihren Namen verdankt die Stadt den ”Arrecifes”, schwarzen vulkanischen Riffs, hinter denen sich die Boote geschützt vor Piratenüberfällen verstecken konnten. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann Arrecife zu wachsen, denn es war notwendig geworden, für die Hafenarbeiter und Angestellten Wohnhäuser und Lagerhallen für den Handelsverkehr zwischen der Alten und der Neuen Welt zu errichten. Daraufhin entstand eine erste Kirche, diese weihte man dem ersten Bischof Arrecifes, San Ginés. Als Folge wurde der Ort ein begehrtes Piratenziel. Zum Schutz wurden mehrere Kastellbauten errichtet, wie z.B. das Castillo de San Gabriel, in dem sich heute das Archäologische Inselmuseum befindet, und das Castillo de San José, das heute ein Museum für Zeitgenössische Kunst beherbergt. Dazu gehören ein Restaurant mit Panoramablick zum Meer und ein neu geformter, großer Saal für Konzerte und Tagungen. Die Galerie zeigt Gemälde spanischer Künstler. Zu sehen sind Werke von Joan Miró und Manolo Millares, Óscar Domínguez und Gerardo Rueda, Eusebio Sempérez, Augustín Cárdena und natürlich César Manrique. Arrecife ist keine klassische Schönheit im Kolonialstil, wer allerdings die kanarische Lebensart sucht, wird dort fündig. In den vielen kleinen Gässchen spielt sich das typisch kanarische Leben ab. An der ausladenden Fußgängerzone haben sich moderne Geschäfte angesiedelt, wie sie in jeder größeren Stadt Europas zu finden sind. In den 1970er Jahren entstand in Arrecife das einzige Hochhaus der Insel, das Gran Hotel mit 17 Etagen. Arrecife besitzt den für Lanzarote wichtigen Seehafen Los Mármoles. Er ist Umschlagplatz wichtiger Güter für die Insel. Außerdem verkehren von hier einige Fähren zu den Nachbarinseln und nach Cádiz auf dem spanischen Festland. Auch die großen Kreuzfahrtschiffe legen hier an. Etwas südlich der Stadt liegt der internationale Flughafen von Arrecife. Hier sind wir angekommen und von hier aus verlassen wir auch wieder die Insel. Vielleicht begegnen wir uns mal auf Lanzarote. Wir können Ihnen einen Besuch, der faszinierende Eindrücke hinterlässt, auf jeden Fall empfehlen. © Fotografie Anneros Troll, © Text Ernst Troll

FREIZEIT : SEEHAS-MAGAZIN 29


5 TAGE KRÄUTERDIÄT : LECKERE REZEPTE ZUM NACHKOCHEN 5 Mahlzeiten am Tag mit je 1175 kcal

Bild links: Fitmacher-Frühstück, rechts: Nudeln mit Krabbenfleisch. Foto: © 1000rezepte.de und Wirths PR

Ohne Kräuter und Gewürze wäre unsere Küche in kulinarischer Hinsicht um vieles ärmer. Sie geben vielen Speisen erst den richtigen Pfiff. Schon die Ägypter, Perser, Griechen und Römer haben Kräuter kultiviert und in der Küche verwendet, oder zu Heilzwecken eingesetzt. Die Volksweisheit „gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ spielt auch auf die vielfältige Heilwirkung der verschiedenen Kräuter an. Als Küchenkräuter werden Pflanzen bezeichnet, deren unverholzte Blüten, Blätter, Samen, Stängel oder Wurzeln entweder frisch oder getrocknet als aromatische Würzmittel zur Zubereitung von Speisen verwendet werden. Ihre ursprüngliche Verwendung wurde meist durch das Klima des jeweiligen Landstriches bestimmt und hat die kulinarische Tradition vieler Länder beeinflusst. So finden wir in den Küchen der Mittelmeerländer besonders häufig die unter den dortigen klimatischen Bedingungen wachsenden Kräuter Basilikum, Rosmarin, Thymian, Estragon, Salbei, Fenchel, Lorbeer und Oregano. In Deutschland würzt man viel häufiger mit Kümmel, Wacholder, Petersilie und Schnittlauch. In der englischen Küche wird hingegen oft Minze und in Skandinavien häufig Dill zum Würzen verwendet. Am besten zum Würzen geeignet sind frische Kräuter. Sie sind äußerst gesund und enthalten reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Petersilie enthält

beispielsweise Vitamin B1, B2, B6, Niacin, Folsäure, Pantothensäure, Biotin und Vitamin E. Außerdem ist Petersilie reich an Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Fluor, Kupfer, Selen und Zink. Viele Kräuter lassen sich ohne große Geschmacksverluste trocknen und können richtig gelagert jahrelang verwendet werden. Ideal ist aber auch das Tieffrieren. Dabei werden frische Kräuter entweder im gut verschlossenen Gefrierbeutel oder portionsweise mit Wasser im Eiswürfelbehälter tiefgefroren. Frische Kräuter lassen sich auch einlegen, beispielsweise in Essig oder Öl. Die Verwendung von Kräutern hat nicht nur geschmackliche Vorteile: Kräuter enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Durch ihren Duft wirken sie appetitanregend, während die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle die Verdauung verbessern. Wer mit Kräutern würzt, kann auch sparsamer mit Salz umgehen. Das ist besonders bei einer Diät wichtig, da Salz die Eigenschaft hat, Wasser im Körper zu binden. Während der Diät sollten Sie viel trinken. Am besten 2-3 Liter am Tag. Ideal sind Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Ideal sind auch enzymreiche Getränke wie Dinkula. Das milchsauer vergorene Getränk aus Bio-Dinkelbrot versorgt den Körper zusätzlich mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen. Fitmacher-Frühstück 1 Kornspitz (oder Roggenbrötchen), 50 g Magerquark, 1 EL fettarmer Joghurt 1 Tomate, Zwiebelwürfel, 1/4 Beet Kresse, Salz, Pfeffer 0,15 l Gemüsesaft, 0,1 l Dinkula , 2 Tassen Brennnesseltee Brötchen halbieren. Quark mit Joghurt cremig rühren und auf die Brötchenhälften verteilen. Eine Hälfte mit Tomatenscheiben und Zwiebelwürfeln belegen, die andere mit Kresse bestreuen. Salzen und pfeffern. Gemüsesaft mit Dinkula mischen, pikant abschmecken. Mit dem Tee zum Frühstück servieren. 322 kcal (1347 kJ), 17,6 g Eiweiß, 2,8 g Fett, 55,4 g Kohlenhydrate Zwischenmahlzeit: Kräuterkefir 0,2 l fettarmer Kefir, 2-3 EL fein gehackte Kräuter, 1 EL Zitronensaft Kräuter mit Kefir verquirlen, mit Zitronensaft abschmecken und kühl servieren. 104 kcal (435 kJ), 7,8 g Eiweiß, 3,1 g Fett, 10,0 g Kohlenhydrate Mittagessen: Nudeln mit Krabbenfleisch 60 g gedrehte Bandnudeln , Salz, 1 Tl Olivenöl, 200 g Champignons Saft einer halben Zitrone, Pfeffer, 1/2 Bund Schnittlauch 50 g Krabben, 0,2 l Dinkula, Mineralwasser Nudeln in Salzwasser mit Öl 6-7 Minuten garen. In der Zwischenzeit Champignons putzen, waschen, in Scheiben schneiden und mit Zitronensaft beträufeln, in einer beschichteten Pfanne 2-3 Minuten garen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Nudeln abgießen, kalt abschrecken und zu den Pilzen in die Pfanne geben. Mit Schnittlauchröllchen mischen, kurz erhitzen und mit dem Krabbenfleisch anrichten. Dazu Dinkula mit Mineralwasser trinken. 320 kcal (1339 kJ), 23,6 g Eiweiß, 6,6 g Fett, 41,7 g Kohlenhydrate Zwischenmahlzeit: Kräuter-Käsebrot 1 Scheibe Pumpernickel, 50 g körniger Frischkäse, weißer Pfeffer, Salz Knoblauch, 1 EL fein gewiegte, gemischte frische Kräuter, 0,2 l Dinkula Die Kräuter unter den Frischkäse heben, pikant abschmecken und auf das Pumpernickel verteilen. Dazu Dinkula trinken. 150 kcal (628 kJ), 12,6 Eiweiß, 2,0 g Fett, 18,6 g Kohlenhydrate Abendessen: Tomaten-Zucchini-Salat 1 kleine Zucchini (100 g), 2 Tomaten, 50 g Mozzarella, 5 TL Olivenöl 2 TL Zitronensaft, Salz, Pfeffer aus der Mühle 1/2 fein gehackte Knoblauchzehe, 1 EL gehackte, gemischte Kräuter Die Zucchini waschen, trocken tupfen und in Scheiben hobeln. 2 TL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Zucchinischeiben von beiden Seiten kurz anbraten. Die Tomaten und Mozzarella in Scheiben schneiden. Alle Zutaten abwechselnd in eine Form schichten. 3 TL Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Knoblauch und Kräuter zu einer Vinaigrette rühren und über Gemüse und Käse träufeln. Vor dem Servieren kurz durchziehen lassen. 307 kcal (1283 kJ), 13,7 g Eiweiß, 24,9 g Fett, 6,0 g Kohlenhydrate Gesamt: 1203 kcal (5036 kJ), 75,3 g Eiweiß, 39,4 g Fett, 131,7 g Kohlenhydrate Weitere Rezepte für die 5 Tage Kräuterdiät unter: http://www.1000diaeten.de/1000diaeten-Fruehling-Kraeuter.html

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HEILSAMES BASENFASTEN: INTERVIEW MIT DER BUCHAUTORIN ELISABETH FISCHER Genießen, entschlacken und schlank werden Frau Fischer, im Kneipp Verlag erschien gerade Ihr Buch: Heilsames Basenfasten – Genießen, entschlacken und schlank werden. Was muss sich der Leser darunter vorstellen ? Basenfasten wirkt wie ein Frühjahrsputz im Körper, 2 bis 4 kg nimmt man dabei in einer Woche ab. Im Gegensatz zum „normalen“ Fasten wird beim Basenfasten richtig gut Buchautorin Elisabeth Fischer. Foto © Monika Klinger gegessen und man wird satt. Die wichtigsten Zutaten sind Obst, Gemüse, Kartoffeln und frische Kräuter. Diese Naturprodukte, ich nenne sie die „wunderbaren VIER“ wirken im Organismus basenbildend. Vom Speiseplan gestrichen werden eiweißreiche, säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milchprodukte, aber auch Fertigprodukte und Süßigkeiten.

Kann Basenfasten zuhause ohne ärztliche Kontrolle durchgeführt werden? Beim Basenfasten stimmt die Nährstoffversorgung, darum kann man es bei gutem Allgemeinbefinden allein durchführen. Wer in ärztlicher Behandlung ist oder Beschwerden hat, sollte vorher mit dem Arzt sprechen.

Was geht im Körper beim heilsamen Basenfasten vor sich und welche gesundheitlichen Besserungen spürt der Anwender? Unsere „moderner Lebensstil“, einseitige Ernährung mit zu viel tierischem Eiweiß, Bewegungsmangel und Diäten führen zu einer latenten Übersäuerung im Körper. Basenfasten ist eine Sofortmaßnahme zum Schutz von Gesundheit und Wohlbefinden. Wenn Obst, Gemüse, Kartoffeln und Kräuter im Stoffwechsel zu körpergerechten Bausteinen zerlegt werden, entsteht ein großer Basenüberschuss und die freien Säuren werden neutralisiert. „Die Lebensgeister sind geweckt, ich könnte Bäume ausreißen, bessere Verdauung, endlich keine Schmerzen in den Gelenken, ich schlafe besser, niedriger Blutdruck“ so werden die Auswirkungen des Basenfastens beschreiben.

Frau Fischer, wo haben Sie Ihre Karriere als Autorin begonnen? Nach dem Soziologiestudium war ich Köchin in einem vegetarischen Restaurant in München. Meine Stammgäste wollten die Rezepte, so entstand mein erstes Kochbuch. Heute wohne ich in Wien, habe mittlerweile über 30 Kochbücher und Ernährungsratgeber geschrieben. Meine Rezepte werden jetzt von der Familie, Freunden und Kochkursteilnehmern getestet. www.elisabeth-fischer.com

Stellen Sie in Ihrem Buch Rezepte vor, die leicht nachzukochen sind? Meine Rezepte sind sehr einfach gekocht, die Zutaten überall erhältlich. Trotzdem sind die vitaminreichen Gerichte köstlich und schmecken auch nach dem Basenfasten. Über welchen Zeitraum kann man Basenfasten und wie soll sich die Ernährung anschließend verändern? Üblicherweise dauert das Basenfasten 7 – 10 Tage. Damit man im Säure-BasenGleichgewicht bleibt, sollten weiterhin pflanzliche Lebensmittel die Hauptrolle spielen: kleine Fleischportionen mit viel Salat, Kartoffeln und Gemüse kombinieren, mit üppig Kräutern würzen, zu belegten Broten reichlich Radieschen, Tomaten oder Gurken essen, Obst als Snack, frisch gepresste Fruchtsäfte, Gemüsesuppe als Vorspeise, Fruchtsalat zum Dessert.

Vielen Dank für das Interview. Buchtipp: Elisabeth Fischer: Heilsames Basenfasten. Genießen, entschlacken und schlank werden. 120 Rezepten für jeden Tag, Wien (Kneipp-Verlag), 2012, 132 S., Hardcover, ISBN: 978-3-7088-0545-0, 17,99 €�

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ZAHNIMPLANTATE : ZÄHNE FÜRS LEBEN Dr. med. dent. Sönke Westphalen aus Gottmadingen erklärt, was Zahnimplantate sind und wie sie funktionieren

Implantatgetragener Zahnersatz – was ist das?

Wie läuft eine Implantatbehandlung ab?

Jeder verlorene Zahn lässt sich ersetzen – in jedem Erwachsenenalter. Seit über 40 Jahren hat sich die Implantologie millionenfach bewährt. Über eine Million Zahnimplantate werden pro Jahr eingesetzt – allein in Deutschland. Als kleiner Stützanker, meistens aus medizinischem Reintitan, liegt das Implantat selbst unsichtbar im Kieferknochen und übernimmt die Funktion der Zahnwurzel. Eine spezielle Oberfläche ermöglicht ein optimales Anwachsen der Knochenzellen an das Implantat. In das feste Implantat wird ein Implantataufbau aus Titan oder Keramik eingesetzt. Auf diesem Element können die „neuen Zähne“ fest und sicher fixiert werden.

Am Anfang steht eine gründliche Voruntersuchung und persönliche Beratung. Die Implantate werden in einem ambulanten Eingriff eingesetzt. Fast immer ist die Implantation wesentlich angenehmer als die zuvor notwendige Zahnextraktion. Nach einer individuellen Einheilzeit werden die neuen Zähne (Krone, Brücke oder Prothese) auf den Implantaten fixiert.

Fallbeispiel: Einzelzahnlücke Ein Implantat ersetzt die entfernte Zahnwurzel. Der Implantataufbau und die Krone aus Keramik gewährleisten eine hohe Belastbarkeit und natürliche Ästhetik. Die Lücke wird geschlossen – von der Wurzel bis zur Krone. Die Nachbarzähne bleiben unberührt. Ein Rückgang des Kieferknochens wird vermieden. Auch das Zahnfleisch bleibt nahezu vollkommen natürlich erhalten. Fallbeispiel: Größere Zahnlücke Größere Zahnlücken sind besonders im Seitenzahnbereich nichts Ungewöhnliches. Fehlen mehrere Zähne am Ende einer Zahnreihe, spricht man von einer „Freiend-Situation“. Die Lücke wird ohne Implantation meist durch eine herausnehmbare Teilprothese geschlossen und verursacht dann häufig ein Fremdkörpergefühl. In der Folge bildet sich der Kieferknochen zurück. Die Zähne, an denen die Klammer oder ein anderes Halteelement befestigt ist, werden erheblich belastet. Mit einer implantatgetragenen Lösung kann man wieder feste Zähne erreichen. Zwei Implantate können eine Brücke fest im Kiefer verankern, die Zahnreihe wird vollständig geschlossen. Gehen weitere Zähne verloren, können die vorhandenen Implantate in eine neue Versorgung integriert werden. Fallbeispiel: Zahnlosigkeit Die Prothese „wackelt“ – trotz Unterfütterung. Schmerzen und Zahnfleischentzündungen durch Druckstellen, Hemmungen beim Sprechen, Lachen und Essen beeinträchtigen die Lebensqualität. Bereits mit vier Implantaten lässt sich eine herausnehmbare Prothese aus 14 Zähnen fest im Kiefer verankern. Die Patienten können endlich wieder unbeschwert lachen, sprechen und kraftvoll zubeißen – auch bei festen Speisen. Die eleganteste Lösung für den zahnlosen Kiefer ist eine implantatgetragene Brücke. Im Kiefer werden vier bis acht Implantate eingesetzt. Wie eigene Zähne sitzt die Brücke fest im Kiefer.

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Wann ist ein Knochenaufbau nötig? Der Kieferknochen bildet sich immer dort zurück, wo Zähne fehlen. Bereits ein paar Monate nach der Implantation oder im speziellen Fall auch sofort nach einer Extraktion kann ein Knochenaufbau nötig werden. Durch einen Knochenaufbau wird das Knochenvolumen erhöht, der fehlende Kieferknochen wird angeglichen, eine optimale Voraussetzung für eine Implantation wird geschaffen. Das Implantat kann oft sofort mit dem Knochenaufbau in einer Sitzung gesetzt werden. Ein zusätzlicher Eingriff wird so vermieden. Langjährig erprobte Knochenaufbaumaterialien stehen zur Verfügung und werden seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Eine Knochentransplantation von eigenem Knochen wird erst nötig, wenn der Knochendefekt entsprechend groß ist. Grundsätzlich ist es ratsam, eine Implantation nicht zu verschieben und möglichst frühzeitig nach einer Extraktion oder sofort zu implantieren. Auch das Zahnfleisch kann so besser erhalten bleiben, der Knochen hat hier eine bedeutsame Stützfunktion. Computergestützte Implantologie Mit modernster Technologie lässt sich die Implantation vor dem Eingriff bis ins Detail planen und simulieren. Das genaue Ergebnis ist bereits vor dem Eingriff sichtbar. Bei der Operation selbst werden dann die Implantate mit Hilfe einer passgenauen Schablone an die im Vorfeld geplante Stelle gesetzt. Wie lange muss ein Implantat einheilen? Das Zahnfleisch verheilt innerhalb von wenigen Tagen. Nach drei bis vier Monaten ist das Implantat vollständig im Kiefer eingeheilt und mit dem Kieferknochen verbunden. Selbstverständlich tragen die Patienten in dieser Zeit ein Provisorium, das von den natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden ist. In einzelnen Fällen sind eine prothetische Sofortversorgung und eine Belastung direkt nach dem Eingriff möglich. Nach der Einheilphase wird das Zahnfleisch genau über den Implantaten geöffnet und so ausgeformt, dass es sich später genauso dicht an die neuen Zahnkronen anlegt wie an die natürlichen Zähne. Auf der Grundlage eines genauen Kieferabdrucks fertigt der Zahntechniker dann den endgültigen Zahnersatz. Dieser wird fest und unsichtbar auf den Implantaten fixiert.


Und die Pflege und Haltbarkeit von Implantaten? Wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, ist die Implantologie eine der sichersten und mit über 95 % Erfolgsrate eine der erfolgreichsten Behandlungen in der Zahnmedizin. Es gibt keine Einschränkung gegenüber einem natürlichen Zahn. Bei richtiger Pflege und regelmäßiger Prophylaxe kann ein Implantat ein Leben lang halten.

Dr.med.dent. Sönke Westphalen Praxis für Implantologie und Ästhetische Zahnheilkunde Zertifiziert: adintegrum®, Invisalign® © Text: Dr. med. dent. Sönke Westphalen © Fotos: Friadent

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HOCHWERTIGER ZAHNERSATZ : AUS DEUTSCHLAND IST BEZAHLBAR Das ist die Überzeugung von Zahntechnikermeister Frank Bahr Zahntechnik Bahr versteht sich als kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen zum Zahnersatz für seine Kunden. Trotz der im Vergleich zu anderen Dentallaboren günstigen Preise muss aber nicht auf Qualität „Made in Germany“ verzichtet werden. Der Zahntechnikermeister legt großen Wert auf hochwertige Materialien namhafter Hersteller. Alle zahntechnischen Arbeiten werden noch handwerklich im eigenen Labor in Langen (Niedersachsen) hergestellt.

Anders als bei anderen Teilprothesen sind keine Klammern sichtbar und sie können bei weiterem Zahnverlust oftmals einfach erweitert werden. Sie bieten einen hohen Tragekomfort und sind sehr langlebig. Viele Patienten schrecken jedoch vor den Kosten zurück. Zahntechnikermeister Frank Bahr aus Langen (Niedersachsen) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Zahnersatz für seine Patienten bezahlbar zu machen.

Zahntechnikermeister Frank Bahr: „Wir verstehen, was den Patienten wichtig und was medizinisch nötig ist . So entsteht beste Arbeit“.

Durch deutschlandweite Kontakte ist er auch überregional für seine Patienten erreichbar.

Zum Angebot von Zahntechnik Bahr gehören auch Teleskopprothesen. Dieser hochwertige Zahnersatz ist mittlerweile in Deutschland zum Standard geworden.

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Auf der Website können Sie sich über die Leistungen informieren und das Team von Zahntechnik Bahr direkt kontaktieren. www.zahntechnik-bahr.de


CLAP TZU : MASSAGELIEGEN „MADE IN GERMANY“ Massageliegen und Massagezubehör für Profis und Privatkunden Kompetenzen, die sich ergänzen: Hinter der Marke Clap Tzu stehen zwei Köpfe mit ihrem Können: Michael Eppler kennt als Masseur funktionale Bedürfnisse sowie klassische und neue Therapien. Matthias Kühl, Möbelbauer und Heilpraktiker, kann diese Bedürfnisse in ästhetische, hochwertige Massagemöbel umsetzen. Nach dem Abschluss der Tischlerlehre 1981 restaurierte Matthias Kühl antike Möbel in einer Hamburger Antiquitäten-Werkstatt. Bald entdeckte er seine Leidenschaft für ein weiteres „Handwerk“ – die Massage. Als Tischler lag es nahe, einen Klapptisch aus Holz in der Werkstatt anzufertigen. So entstand der erste „Clap Tzu“. Nachdem sich die tolle Qualität der Massageliegen aus Hamburg herumgesprochen hatte und deutschlandweit Clap Tzu-Massageliegen bestellt wurden, kam die kleine Tischlerei bald an ihre Produktionsgrenzen. Durch neue Partnerschaften mit einer Holzmanufaktur aus Neuhaus an der Elbe und einer nur wenige Kilometer davon entfernten Polsterei konnte die große Nachfrage gestillt werden. Nun war es sogar möglich, verschiedene Modelle in unterschiedlichen Größen und Farben anzubieten. Heute bietet Clap Tzu seinen Kunden die größte Auswahl bei der Zusammenstellung einer Massageliege auf dem deutschen Markt. Und die Geschäftsführer haben das Produktsortiment noch erweitert. Im Onlineshop www.claptzu.de finden sowohl Profis als auch interessierte Privatkunden viel Zubehör für erholsame Massagen und Wellness. In der kalten Jahreszeit sind besonders Hot-Stone-Sets mit Wärmegeräten sehr beliebt. Die warmen Steine entspannen die Muskeln bis tief in den Körper.

Doch Clap Tzu beschränkt sich nicht nur auf die Herstellung von Massageliegen. Matthias Kühl hat eine völlig neue Wellnessanwendung entwickelt, die auf den Körper wie eine Therapie im warmen Wasser wirkt – WaveMOTION. Die eigens für diese Methode entwickelte Behandlungsliege schwingt in alle Richtungen und lässt sich um die eigene Achse drehen, was eine Vielzahl an neuen Behandlungsmöglichkeiten eröffnet. Ein großer Vorteil der WaveMOTION-Anwendung ist, dass sie auch vollständig bekleidet durchgeführt werden kann. Das macht sie besonders interessant für Personen, die eine große Hemmschwelle haben, sich zu entkleiden. Nicht zuletzt dadurch findet die WaveMOTION-Anwendung inzwischen auch international Beachtung. Wenn Sie Interesse an dieser neuen Massagetechnik haben, berät Matthias Kühl Sie auch gern persönlich: Tel.: +49.0.89.37413266, kuehl@claptzu.de.

Vielseitigkeit ist den Geschäftsführern besonders wichtig. Nur wenn die Massageliegen auf die besonderen Bedürfnisse der Massagetechniken wie zum Beispiel Ayurveda, Lomi Lomi oder Hot Stone angepasst sind, können sie den Ansprüchen der Kunden gerecht werden.

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INNEHALTEN IM KLOSTER AM SEE

DIE LASER PHOTOTHERAPIE

Kursprogramm 2012 des Klosters Hegne am Bodensee

Eine sehr fundierte Therapie Die Laser-Phototherapie ist auch bekannt unter der Bezeichnung ”Low-LevelLaser Therapie” oder Soft-Lasertherapie. Langjährige Forschung die in den 60er Jahren begann, brachte ca. 3.000 klinische Studien, darunter mehr als 160 placebo-kontrollierte Doppelblindstudien hervor. Aus diesen Arbeiten kennt man heute die Wirkmechanismen des Laserlichts und weiß, welche Behandlungsparameter für welche Indikationen geeignet sind. Der Effekt der Laser Phototherapie beruht nicht auf Wärme sondern auf umfangreichen biochemischen Prozessen. Dabei werden u.a. die ATP Synthese erhöht und der Zellmetabolismus stimuliert. Auch die Kollagensynthese wird angeregt, die Durchblutung erhöht und der Lymphfluss aktiviert. Das Laserlicht verursacht keine Nebenwirkungen und ist völlig schmerzlos. Es findet auch kein thermischer Effekt statt – ein leichtes Wärmegefühl wird auf die gesteigerte Durchblutung zurück geführt.

Gruppe im Meditationsraum: Raum für eine ruhige Auseinandersetzung mit sich selbst und dem eigenen Lebensweg bieten die für alle Interessierten offenen Kurse des Klosters Hegne.

Wander- oder Schweigeexerzitien, Besinnungstage für Menschen an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt, Angebote für Trauernde, Klangschalen-Entspannung, Atemarbeit nach Middendorf oder Kreativ-Workshops: Über 60 ganzheitliche Kurse bietet das am westlichen Bodensee gelegene Kloster Hegne im Jahr 2012 an. Sie richten sich an Menschen aller Glaubensrichtungen, die sich eine Auszeit vom Berufsalltag und Raum für Stille nehmen möchten, die inneres Wachstum suchen und Spiritualität im Alltag einüben möchten. Kursteilnehmer können im klostereigenen VCH-Hotel Haus St. Elisabeth übernachten. In dem modernen Haus, das einen weiten Blick über die Unterseeregion bietet, finden die meisten der Kurse auch statt. Geleitet werden die sie von Schwestern des Klosters, den beiden Bildungsreferentinnen Katrin Gergen-Woll und Sr. Edith Senn sowie von externen DozentInnen. Alle Kurse finden sich im Internet unter www.kloster-hegne.de. Das Bildungsprogramm kann auch als Broschüre angefordert werden bei: Kloster Hegne, Referat Bildung, Konradistr. 1, D-78476 Allensbach-Hegne, Tel. +49 (0)7533.807-260, bildung@klosterhegne.de, www.kloster-hegne.de. Angebote für die Region Für Menschen aus der Region bietet das Referat Bildung ab 2012 verstärkt fortlaufende Kurse und regelmäßige Nachmittags- oder Abendveranstaltungen an. An neun verschiedenen Dienstagen und Donnerstagen findet etwa eine Klangentspannung statt. Einen fortlaufenden Eutonie-Kurs am Mittwochabend bietet die EutoniePädagogin Katrin Straub an. An verschiedenen Samstagnachmittagen kann man zusammen mit Schwester Regina Lehmann bei der „Kreativzeit“ seine schöpferischen Fähigkeiten entfalten. Kunst im Kloster Unter der Leitung von Spiritual Peter Stengele, Mitglied der Kunstkommission der Erzdiözese Freiburg, finden im Haus St. Elisabeth regelmäßig Wechsel-Ausstellungen statt. Vom 4. März bis 29. April ist die Künstlerin Carola Faller-Barris mit Zeichnungen zum Thema „Bleiben am Weg“ zu Gast. In der Zeit vom 6. Mai bis 10. Oktober stellt Dieter Groß unter dem Titel „Posse und Poesie – Die Torheit des Narren“ Bilderzyklen im Haus St. Elisabeth aus. Malerei und Aquarelle zu „Lebens Landschaften“ von Andreas Felger sind vom 11. November 2012 bis 6. Januar 2013 zu sehen.

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Technische Details für die Wirksamkeit Wichtige Eigenschaften dieser Therapielasers sind die Wellenlänge und die Leistung. Arbeitet man mit sichtbaren, rotem Laserlicht erreicht man eine Eindringtiefe von ca. 6-10 mm. Dagegen dringt das unsichtbare infrarote Laserlicht bis zu ca. 60 mm tief ein. Durch klinischen Untersuchungen weiß man, dass die optimalen Energiemengen bei ca. 2 bis 4 J/cm2, ggf. auch bei 10 J/cm2 liegen. Laser mit sehr geringer Leistung können daher diesen ”Schwellwert” kaum oder nur mit sehr langen Behandlungszeiten erreichen. Wird dann noch die ”falsche” Wellenlänge gewählt, z.B. rotes Laserlicht für eine tief liegende Hüftarthrose, bleibt der Erfolg natürlich aus. Tief liegende Indikationen wie z.B. Arthrosen oder Fibromyalgie erfordern daher auch leistungsstarke Laser, die einige Zentimeter in das Gewebe eindringen können. Hohe Geräte-Leistungen ermöglichen heute zudem kurze und effektive Behandlungszeiten. Eine einfache Rechnung soll dies verdeutlichen: um eine Energiemenge von 4 J/cm2 auf einer Fläche von 6 cm2 zu erzielen (z.B. ein Handgelenk bei KTS, Karpal-Tunnel-Syndrom), benötigt man mit einem 10 mW Laser 120 Minuten, mit einem 200 mW Laser dagegen nur 6 Minuten. Der moderne Patient Die Laser-Phototherapie bietet Patienten als auch Therapeuten ein hochwirksames und effizientes Therapiesystem an, besonders wenn der Patient naturheilkundlich orientiert oder austherapiert ist. Auch der Therapeut selber kann sein Therapieangebot durch die Lasertherapie sinnvoll ergänzen. Die moderne Lasertherapie überzeugt heute dadurch, dass sie einfach und sicher in der Anwendung ist, dem Patienten Nebenwirkungen erspart und als Komplementärmaßnahme die bisherige Therapie beim Arzt sinnvoll ergänzen kann. Die Lasertherapie ist bei sehr vielen Indikationen einsetzbar. Typische Einsatzgebiete finden sich u.a. bei der Behandlung von Gelenkbeschwerden z.B. durch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, bei Fersensporn, Verletzungen nach Sport oder Unfall, Diabetes-Begleiterkrankungen (z.B. Wundheilungsstörungen, Durchblutungsstörungen), zur Prophylaxe von Polyneuropathien und bei Decubiti. Auch bei Herpes zoster & labialis Erkrankungen, Ödemen, Post-OP Schmerzen etc. findet der Laser seinen Einsatz. Ist der behandelnde Arzt zusätzlich mit der Laser-Phototherapie vertraut, kann er dem Patienten begleitend durch die Bestrahlung von Tender-Points oder LaserAkupunktur Linderung verschaffen. Moderne Geräte Die modernen Geräte von heute sind sicher und einfach in der Anwendung. Es gibt Geräte für den Heim- und den Profibereich. Wird ein Klasse 1 Laser verwendet, ist eine besonders hohe Sicherheit garantiert und eine Schutzbrille ist nicht erforderlich. Im Profibereich entfallen eine Meldung bei der BG und die Ausbildung zum Laserschutzbeauftragten. Hinweis: Für die Laser-Phototherapie gibt es bis heute keine Abrechnungsziffer von der Krankenkasse, daher fällt sie in den Bereich der IgeL Leistungen und ist eine private Wahlleistung. In Deutschland gehört diese Therapie nicht zu den sogenannten anerkannten Methoden. In vielen anderen Ländern hingegen wie z.B. USA, Schweden, Rußland und Australien wird die Lasetherapie schon lange sehr erfolgreich in der Medizin eingesetzt. Christoph Götting, Arbeits- und Umweltmediziner


SUBJEKTIVE OHRGERÄUSCHE Streß ist oft Hauptauslöser Erschöpfung, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme – und dann kommt noch das Summen oder Pfeifen im Ohr dazu, auch bekannt als Tinnitus. Oft ist Streß durch die Arbeit mit Leistungsdruck oder familiären Problemen wesentlich an der Entstehung des Tinnitus beteiligt. Wichtig im Vorfeld einer Behandlung ist eine gründliche Befragung und Untersuchung, um die Ursachen zu erkennen. Erst dann kann eine gezielte Therapie erfolgen. Ein optimaler Ansatz ist das Erlernen einfacher Entspannungsmethoden, Massagen gegen Verspannungen und Durchblutungsstörungen, der Einsatz milder Arzneimittel bzw. Vitamin- und Mineralstoffe, um „leere Depots“ wieder aufzufüllen. Als Basistherapie sollte jedoch die moderne, innovative Lasertherapie nicht fehlen, da das Laserlicht direkten Einfluß auf das Hör- und Gleichgewichtsorgan nehmen und die darin geschädigten feinsten „Haarzellen“ regenerieren kann. Der Effekt beruht nicht auf Wärme, sondern auf der Stimulation bio-chemischer Effekte. Die Lasertherapie wird auch bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Wund- und Schmerzbehandlung eingesetzt. Je nach Lebensumstände, psychischer Belastung, Ernährungsgewohnheiten und körperlicher Aktivität können eine Entsäuerung bzw. Ausleitung, eine Darmsarnierung und ggf. eine Umstimmungstherapie wesentlich zum Therapieerfolg beitragen. Denn nur wenn der Körper von belastenden Stoffwechselprodukten und Säuren befreit ist, kann man an eine Regeneration denken und das feine Hörorgan wieder optimal mit Nährstoffen versorgen.

ABTAUCHEN UND AUFTANKEN Radon RevitalBad mitten im Schwarzwald Umgeben von wunderbarer Natur befindet sich im Schwarzwaldidyll Menzenschwand das Radon RevitalBad. Diese in ihrer Architektur einzigartige Wohlfühlund Gesundheitsoase vereint Bewegungsbecken, Saunalandschaft, Therapie- und Wohlfühlangebote unter einem Dach. Genießen Sie das warme fluoridhaltige Wasser im Innen und Außenbecken und erleben Sie einen traumhaften Ausblick auf die Landschaft des Schwarzwalds. Entspannen im Heißwasserpool, gönnen Sie ihren Füßen ein besonderes Erlebnis beim Lauf über den Barfußpfad oder atmen Sie salzhaltige Luft am einzigen Gradierwerk des Südschwarzwaldes (nur im Sommer). Ergänzt wird der Badbereich durch eine schön gestaltete Saunalandschaft und ein umfangreiches Therapie und Wohlfühlangebot. Der großzügige Außenbereich lädt zum Verweilen und zum Sonnenbaden auf den dunklen Natursteinstufen der Sonnenterasse ein. Abtauchen und auftanken mitten im Schwarzwald – kann es etwas Schöneres geben? Radon - ein natürliches Heilmittel Die medizinische Heilwirkung von Radon wird schon seit über 100 Jahren genutzt und wissenschaftlich untersucht. Das radonhaltige Heilwasser ist eines der wirksamsten Heilmittel der Bäderkunde. So stimuliert es das Immunsystem und regt die körpereigenen Selbstheilungskräfte an, Entzündungen können gehemmt und Schmerzen gestillt werden. Insbesondere bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aber auch bei Erkrankungen der Atemwege und Hautkrankheiten hat sich die Radonanwendung als wirksam erwiesen. Aber was ist Radon? Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas, welches überall in der Erdrinde und in der Luft enthalten ist, jedoch in regional unterschiedlich starker Konzentration. Ist nun Quellwasser von viel Radongas im Erdreich umgeben, kann es passieren, dass das Wasser ebenfalls radonhaltig ist. So wie bei der radonhaltigen Quelle in Menzenschwand, dem Martinsbrunnen. Damit ein radonhaltiges Wasser als Heilwasser anerkannt wird, bedarf es einer Mindestkonzentration von 666 Bq/l – der Wert des Wassers im RadonRevitalbad lag bei der letzten Analyse bei 940 Bq/l. Öffnungszeiten: Täglich von 10.00 bis 21.00 Uhr. Radon Revital Bad, In der Friedrichsruhe 13, 79837 St.Blasien-Menzenschwand Telefon: 07675 / 929104, www.radonrevitalbad.de, info@radonrevitalbad.de

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SANIEREN IST AUCH MIT WENIG GELD MÖGLICH : ENERGIEBERATER SIND GEFRAGT Einzelmaßnahmen lohnen sich und sind nicht teuer

Bild oben: Energieberatung, Bild unten: Dachdämmung, Fotos Zukunft Altbau

Viele Hausbesitzer können oder wollen sich eine Gesamtsanierung nicht leisten. Einzelmaßnahmen sind da eine gute Alternative. Dabei werden jedoch immer mal wieder schwere Fehler gemacht. Einen Ausweg zeigen Energieberater. Eine Gesamtsanierung spart besonders viel Energie und erhöht die Wohnqualität. Die dafür nötige Investition ist jedoch trotz attraktiver Förderung durch die KfW oft eine zu hohe Hürde für Hausbesitzer. „Alternativ zu umfassenden Energiesparmaßnahmen bieten sich Einzelmaßnahmen wie die Dämmung bestimmter Teile der Gebäudehülle an“, sagt Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Sie seien für deutlich weniger Geld zu haben. Das senke die Schwelle für eine Entscheidung erheblich. Doch auch bei diesen vergleichsweise einfachen Maßnahmen sollte der Blick für das Ganze nicht verloren gehen, so Claudia Rist. Eine schlecht geplante Einzelmaßnahme könne künftig andere Maßnahmen stark behindern. Die Prüfung durch einen Energieberater sei deshalb unerlässlich. Manche haben schlicht nicht soviel Geld, andere wiederum wollen nicht ihr gesamtes Erspartes für die Haussanierung ausgeben. „Zwischen einer Komplettsanierung und Nichtstun gibt es viele Möglichkeiten“, sagt auch Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. Alles oder Nichts, das seien nicht die einzigen Lösungen. „Hausbesitzer können auch erst einmal eine einzelne Maßnahme realisieren. Wenn sie dann Lust auf mehr bekommen, steht dem nichts im Wege.“ Eine Dämmung der Kellerdecke etwa kostet bei einer Wohnfläche von 90 Quadratmetern rund 2.000 Euro. Warme Füße auch im Erdgeschoss werden so erreicht – eine deutliche Erhöhung des Wohnkomforts. Es spart außerdem bis fünfzehn Prozent der Heizkosten. In 20 Jahren summiert sich das auf rund 5.700 Euro. Nach der Dämmung der Kellerdecke ist beispielsweise eine Dachdämmung oder die der restlichen Gebäudehülle gut möglich. Bedingung für Einzelmaßnahmen ist, dass sie weitere Maßnahmen nicht behindern oder bei Folgemaßnahmen Mehrkosten verursachen. „Zwei Kardinalfehler werden immer wieder gerne gemacht“, weiß Freier. „Bei der Heizungserneuerung und beim Fenstertausch.“ Beispiel Heizungserneuerung: Ein Fehler ist der Einbau einer neuen Heizung, obwohl später noch gedämmt werden soll. „Wird hier nicht nachgedacht, ist die Heizung nach der Dämmung zwangsläufig überdimensioniert“, so Freier. „Besser wäre es also gewesen, zuerst zu dämmen und später eine günstigere Heizung mit weniger Leistung zu kaufen.“ Das hätte eine Ersparnis von mehreren hundert Euro bedeutet. Beispiel Fenstertausch: In der Regel sollten Fenstertausch und Dämmung zusammen erfolgen. Ist das nicht der Fall, muss bei dem Einbau neuer Fenster darauf geachtet werden, dass die Anschlussdetails für eine mögliche spätere Dämmung gleich realisiert werden. Ist ein Rollladenkasten vorhanden, sollte dieser gleich mitgedämmt werden, um mögliche Schwachstellen zu vermeiden. Es empfiehlt

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sich auch, neue Fenster gleich möglichst weit nach außen in die Fassade zu setzen. Bei einer späteren Dämmung braucht das dann nicht nachträglich und kostenintensiv getan werden. Die Einschaltung eines Energieberaters hilft, solche Fallstricke zu umgehen. Er prüft das Haus von oben bis unten und zeigt auf, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge gemacht werden können. Außerdem weist er die Hausbesitzer auf die finanzielle Förderung durch Bund, Land und Gemeinden hin. So gibt es etwa von der bundeseigenen Förderbank KfW seit April 2011 Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für Einzelmaßnahmen. Die sollte man sich nicht entgehen lassen. Gefördert werden nur energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen und wenn diese von einem Sachverständigen geprüft werden. Die Prüfung können Energieberater in der Regel auch durchführen. Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer neutral über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat seinen Sitz in Stuttgart und wird von der Klimaschutzund Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) umgesetzt. Ansprechpartnerin Zukunft Altbau: Dipl.-Ing. Petra Hegen, Freie Architektin und Energieberaterin, Zukunft Altbau, Gutenbergstraße 76, 70176 StuttgartTel. +49/711/489825-13, Fax +49/711/489825-20, petra.hegen@zukunftaltbau.de, www.zukunftaltbau.de

BAUEN MIT VERANTWORTUNG Werkstoffe mit positiven ökologischen Eigenschaften

txn. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen ist bei der Bauplanung immer wichtiger. Kriterien wie eine geringe Kohlendioxid-Entstehung bei der Produktion oder die hundertprozentige Recyclingfähigkeit sind für viele Baufamilien ausschlaggebend bei der Wahl der Materialien. Foto: Rheinzink/txn

txn. Der umweltgerechte Hausbau ist mittlerweile Standard. Begriffe wie Passivhaus, CO2-Diskussion, Energieeffizienz und Recyclingfähigkeit gehören für Bauherren und Planer zum Alltag und fließen regelmäßig in die Gespräche ein. So genannte nachhaltige Werkstoffe werden immer beliebter. Gemeint sind hiermit jene Baustoffe, deren Verwendung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen steht. Für immer mehr Baufamilien ist dies ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl der Materialien. Natürliche Produkte wie Zink sind daher besonders gefragt, denn der Werkstoff vereint in sich die Summe aller positiven ökologischen Eigenschaften: Er ist zu 100 Prozent recyclingfähig bei geringem Primär- und Sekundärenergiebedarf, überzeugt mit minimaler CO2-Entstehung bei der Herstellung und ist somit das Leichtgewicht unter den Baumetallen. Ob als Dach-, Fassaden- oder Entwässerungssystem – der bewährte Baustoff von Rheinzink ist extrem langlebig und benötigt weder Wartung noch Pflege. Durch Witterungseinflüsse bildet sich eine ästhetische Patina, die das ökologische Material für Generationen schützt. Zukunftsorientiertes, nachhaltiges Bauen lässt sich mit dem natürlichen Baustoff problemlos realisieren. Weitere Informationen online unter www.rheinzink.de/oekologie


KACHELÖFEN ALS ÖKOLOGISCHER TREND Zaubern Behaglichkeit ins Haus

txn. Gemütliches Zentrum des Wohnzimmers: Kachelöfen sind heute in vielfältigen Varianten für jeden Geschmack – von rustikal bis hypermodern – zu haben. Kompetente Beratung zu allen Fragen rund um Feuerstätten im Eigenheim bieten die Ofen- und Luftheizungsbaufachbetriebe. Foto: AdK/Kaufmann

txn. Seit Jahrhunderten sind von Hand gesetzte Kachelöfen heiß begehrt. Mit ihrer milden Strahlungswärme und dem gefälligen Äußeren zaubern sie pure Behaglichkeit ins Haus. Die Befeuerung mit Stückholz oder Pellets macht sie zu einem umwelt- und klimafreundlichen Heizsystem. Kachelöfen wurden im Laufe der Zeit feuerungstechnisch immer mehr perfektioniert und sind heute sehr leistungsfähig und komfortabel. Neben dem traditionellen Grundofen, der dank seiner hohen Speicherfähigkeit die erzeugte Wärme über viele Stunden abstrahlt, gibt es vielfältige Varianten: Warmluftöfen sind je nach Bedarf mit modernen Heizeinsätzen für feste Brennstoffe ausgestattet, können aber auch mit Öl oder Gas betrieben werden. Im Heiz- oder Kachelkamin erlaubt eine großflächige Sichtscheibe den Blick auf das Feuer. Immer gefragter sind Pellet- oder Primäröfen, die speziell für die Verfeuerung der kleinen Holzpresslinge entwickelt wurden. Moderne Einzelraumfeuerstätten können heute an die Zentralheizung angebunden werden und damit zur Reduzierung der Heizkosten beitragen. Ein Comeback erleben auch die urgemütlichen Kachelherde, die heute sogar mit modernen Brat-Back-Modulen ausgestattet werden können. Eine große Palette von Kacheln, Luftgittern und Türen in jeder gewünschten Stilrichtung eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Voraussetzung ist jedoch ein Schornstein, ohne den kein Feuer im Ofen möglich ist. Beim nachträglichen Einbau oder bei der Sanierung eines Schornsteins empfiehlt es sich, auf Edelstahlsysteme für erhöhte Anforderungen zurückzugreifen. Denn daran dürfen auch Kachel- und Kaminöfen angeschlossen werden.

www.muehlingen.de

• Attraktive Wohnlagen, eingebettet in viel unverbrauchter Kulturlandschaft • Gutes Bauplatzangebot in fast allen Gemeindeteilen • Alle Zentren der Region sind gut erreichbar • Lebendige Gemeinde mit reichem Gemeinschaftsleben • Viele Infos unter: www.muehlingen.de

HAUS|BAU|ENERGIE MESSE 24. - 26. Februar 2012, Stadthalle Tuttlingen

Eine sanfte, weite Hügellandschaft ummalt die Dörfer. Die Schwackenreuter Baggerseen schaffen eine Perlenkette an Naturgenuss und Erholung. Rathaus Mühlingen

info

„Mach dir dein Haus!“ – Mit dieser Aufforderung findet die bewährte HAUSlBAUlENERGIE vom 24. bis 26. Februar 2012 bereits zum siebten Mal in der Stadthalle in Tuttlingen statt. Mit dem vorgezogenen Messetermin öffnet die Fachmesse dieses Jahr schon einen Monat früher ihre Pforten für Hausbesitzer, Bauherren und Modernisierer und die, die es werden wollen. Für 2012 freut sich der Veranstalter über die Schirmherrschaft des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Breit gefächerte Informationen zu Bau-, Energie- und Gestaltungsthemen erwarten die Besucher auch 2012 wieder in Tuttlingen. Die Schwerpunkte liegen in der Nutzung von regenerativen Energien sowie energetischer Sanierung und Hausbau in den verschiedensten Formen. Auch Fenster, Treppen, Türen, Sanitär, Innenausbau und Energieversorgung kommen nicht zu kurz. Am Gemeinschaftsstand des GIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband e.V., des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Energieagentur Landkreis Tuttlingen erhalten interessierte Besucher eine unabhängige und kostenlose Energieberatung. Ergänzt wird die Messe an allen drei Tagen durch das informative und hochwertige Vortragsprogramm. Renommierte Referenten aus der Praxis geben wertvolle Tipps zu brandaktuellen Themen.

Gemeinde mit Herz

Im Göhren 2, 78357 Mühlingen Tel.: 0 77 75 / 93 03-0 Fax: 0 77 75 / 93 03-19

e-Mail: hauptamt@muehlingen.de (Edwin Sinn, Ratsschreiber) e-Mail: rathaus@muehlingen.de (Melanie Umhauer, Vorzimmer, Gemeindeinfo) e-Mail: b@muehlingen.de (Manfred Jüppner, Bürgermeister)

MEIN ZUHAUSE : SEEHAS-MAGAZIN 39


NEUERÖFFNUNG MO1ART GALERIE Ab April 2012 Dauerausstellung Anneros Troll • Landschaftsfotografie • FotoGrafik www.edition-fotoart.com Dauerausstellung Ernst Troll • Objekte • Reliefe www.troll-design.de

Wechselausstellungen • Eingeladene Künstler • Sonderausstellungen zu künstlerischen Themen • Künstlerisch kulturelle Events Kunstberatung für Privat- und Firmenkunden für Haus und Freiraum Kunstausstellungsplanung Kunstvermittlung

Wir freuen uns auf Ihren Besuch ab April 2012 und bitten Sie um eine vorherige Terminvereinbarung. MO1ART GALERIE Anneros Troll und Ernst Troll Mozartstraße 1 . D-78256 Steißlingen Fon +49 7738 929644 . Fax 929648 info@mo1art.de . www.mo1art.de


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