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Meet our Locals �������������������������������������������������������
Meet Unser Seenland ist reich an Wasser, landschaftlich reizvollen Orten und kulturell herausragenden Schauplätzen. Im Innern ist es aber noch so viel mehr. Die gute Seele unserer berlinnahen Reiseregion zwischen Oder und Spree sind our locals die Menschen, die mit Herzblut und Authentizität täglich ihr Bestes geben, um Gästen als auch Einheimischen ein besonderes Erlebnis zu schaffen. Drei dieser besonderen Persönlichkeiten wollen wir hier selbst zu Wort kommen und berichten lassen, wie und was sie in den letzten Jahren geschaffen haben. Sei gespannt und blicke hinter die Kulissen ganz besonderer Orte des Seenlands. Seit fast 30 Jahren lebt Claudia Rump in ihrer Wahlheimat am Scharmützelsee. Hier hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang im Jahre 2017 das um 1835 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Landarbeiterhaus in Hartensdorf entdeckt, liebgewonnen und mit viel Herzblut und Tatkraft zu einer einzigartigen Unterkunft umgebaut. Seit diesem Jahr stehen den Gästen drei authentische, gemütliche und voll ausgestattete Ferienwohnungen für 2 bis 4 Personen zur Wahl. Nur eine Stunde von Berlin, aber Lichtjahre entfernt vom Alltagstrubel ist eine Oase der Ruhe und Erholung entstanden.
Dieses und alle folgenden Interviews findest du auf unserem Seenland-Blog: seenland-oderspree.de
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Landarbeiterhaus
HARTENSDORF
Was unterscheidet Ihre Unterkunft von anderen Unterkünften in Brandenburg ? Unsere Unterkunft ist ein historisches Landarbeiterhaus am Ortsrand des ehemaligen Rittergutes Hartensdorf. Es liegt mitten in der Wald- und Feldflur und ist somit sehr naturverbunden. Gleichzeitig kommt man über Waldwege in nur vier Kilometern direkt an den Scharmützelsee.
Wie sind Sie auf das Landarbeiterhaus aufmerksam geworden und wie entstand die Idee, es zu einer Unterkunft auszubauen ? Mein Mann und ich lebten bereits 20 Jahre in Bad Saarow, als mich dieses Haus fand. Ich suchte ein Gartengrundstück, um meine Idee eines Staudengartens umzusetzen. Als ich das Haus das erste Mal sah – eingewachsen und dem Zerfall preisgegeben – hatte ich das Gefühl, als wäre es aus dem märkischen Sand gewachsen, so sehr verschmolz seine alte Ziegel- und Feldsteinfassade mit der Umgebung. Es schien einfach dorthin zu gehören : In die Landschaft. Es erinnerte mich an meine Kindheit in der Uckermark und um die aufwendige Sanierung zu ermöglichen, brauchten wir ein Nutzungskonzept. So kamen wir zu dieser besonderen Unterkunft. Was macht die Atmosphäre dieses besonderen Ortes für Sie aus ? Dieses Haus ist absolut authentisch ! Hier lebten einfache Landarbeiter, Menschen die sehr verbunden mit den jahreszeitlichen Zyklen waren. Die alten Schornsteinkörper, die Lehmwände, die fast 200 Jahre alten Kiefernbalken … alle Materialien wurden der direkten Umgebung entnommen. Es ist ein sehr einzigartiges Raumklima, behaglich und gemütlich.
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Auf was können sich Ihre Gäste ganz besonders freuen ? Das Gebäude beinhaltet heute drei komfortabel ausgestattete Ferienwohnungen. Dennoch ist die einfache Struktur des Denkmals noch immer erlebbar. Hier spürt man, dass es oft die einfachen Dinge sind, die das Leben so wunderschön machen : Zeit, Ruhe, sternenklare Nächte, Ursprünglichkeit, ungestörtes Naturerlebnis, Geselligkeit am Ofenfeuer, auf der Gartenterrasse oder im nahegelegenen Landgasthof.
Interview
C L A U D I A R U M P
Gartenplanerin und Gastgeberin Landarbeiterhaus Hartensdorf
Landarbeiterhaus Hartensdorf info@gartenplanung-rump.de Buche hier deine Übernachtung im Landarbeiterhaus: www.landarbeiterhaus-hartensdorf.de
Kleinod Alte Försterei
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Seit wann betreiben Sie die Alte Försterei in Briescht und wie kamen Sie zu diesem reizvollen Ort ? Die Alte Försterei betreibe ich seit 2009. Ich habe damals nach einem Ort gesucht, an welchem ich Veranstaltungen organisieren und zugleich auch ein Refugium und Lager für diverse Requisiten und Antiquitäten einrichten kann. Von Hause aus bin ich Innenarchitekt und „Sammler“ von vielen Dingen. Da ich schon immer mehr mit Kunst und Kultur zu tun habe als in meinem eigentlichen Beruf, lebe ich also gewissermaßen das Gestalten von „Veranstaltungskulissen“ aus. Im Grunde ist die Alte Försterei ein Kunstort, an welchem ich eine Vision verwirklicht habe. Wichtig war und ist mir dabei immer, dass es „funktioniert“ und lebendig ist. Das hat in der Vergangenheit gut funktioniert, auch wenn wir hier in Briescht doch
Das gesamte Interview findest du auf unserem Seenland-Blog: seenland-oderspree.de
Alte Försterei Briescht Dorfstraße 39, 15848 Briescht Tel. 033674 42713 post@alte-foersterei-briescht.de www.alte-foersterei-briescht.de
BRIESCHT
Der historische ehemals Königlich Preußische Forsthof an der Spree wird seit vielen Jahren zum Treffpunkt von Menschen unterschiedlichster Couleur. Im gemütlichen Biergarten unter den großen alten Bäumen lässt es sich gut flanieren, sitzen und plaudern. Neben vielfältigen Veranstaltungen ist die denkmalgeschützte Anlage auch ein beliebter Ort für Hochzeitsgesellschaften. Bemerkenswert ist das über einhundert Jahre alte Gastronomieinventar. An einem ehemals Berliner Tresen holte bereits Marlene Dietrich Bier für ihren Vater. Traditionelle
Termine für eine Landpartie zur Alten Försterei sind unter anderem der Himmelfahrtstag oder auch der Pfingstsonntag.
K A I - U W E R E T T I G
Betreiber der Alten Försterei
ziemlich in der Pampa leben, in einer allerdings sehr reizvollen.
Was verbindet Sie mit diesem Ort ? Der Ort der Alten Försterei gibt mir die Möglichkeit, mich frei zu fühlen, frei zu bewegen sowie genügend Raum um meine Interessen und Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen.
Die Anlage der Försterei hat vieles erlebt. Was gibt es über die Historie zu erzählen ? Der Ort der Alten Försterei ist tatsächlich ein bedeutsamer und zudem sehr energetischer Ort. Als Keimzelle des Dorfes Briescht steht er deshalb auch unter Denkmalschutz. Die heutige Anlage befindet sich auf dem Gelände eines ehemals weit räumigen Ritterguts. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gelangte sie in den Besitz der Hohenzollern. Das Gutshaus wurde 1896 durch einen Brand zerstört. Um 1906 wurde das jetzige Forsthaus mit Wirtschaftsflügel sowie Scheune und Erdkeller errichtet und wurde Königliche Försterei, danach Preußische Staatsförsterei, später Staatsforst der DDR und bis 1990 Brandenburgische Försterei. Als ich den Ort einst entdeckte, war mir diese Historie noch nicht bewusst, denn er lag im wahrsten Sinne des Wortes im Dornröschenschlaf. Aber gespürt habe ich die besondere Atmosphäre gleich. Auch der preußische Amtsbau des Forsthauses ließ mich neugierig werden, da ich mich damals mit Häusern dieser Art beschäftigt habe.
Was macht die Atmosphäre dieses besonderen Ortes für Sie aus ? Zur Atmosphäre dieses besonderen Ortes, welche es also zweifellos gibt, kann man nur so viel sagen, dass man sie wirklich spürt. Vielleicht liegt es daran, dass es immer ein Ort der Begegnungen von Menschen war, als Rittergut, als Försterei und heute als Kulturstätte mit angeschlossener Gastronomie.
Können Sie eine besondere Begegnung oder einen unvergesslichen Moment in Verbindung mit der Alten Försterei nennen ? Besondere Begegnungen kommen immer wieder vor. Darunter sind prominente Leute wie Siegmund Jähn oder Täve Schur, welche zu Gast bei uns waren oder auch tolle Momente mit vielen Musikern, welche Konzerte bei uns gaben. Ob einzelne Menschen oder Veranstaltungen mit großem Publikum – wie bei unseren mittlerweile ausgelagerten Trödelmärkten, wo „Hinz & Kunz“ kam und die Luft „geschwirrt“ hat – oft sind es ja eher Stimmungen und kurze Augenblicke, welche einem plötzlich etwas ungeheuer Schönes oder Wahrhaftiges offenbaren. Ein besonderer Moment war auch jener, als ich den Ort entdeckte – verlassen, eingewachsen, kurz vor dem Verfall, wunderschön, eigentlich perfekt, vielleicht der schönste Moment …
Ein Hof-Theater mit jahrhundertealter Tradition
Sicher – vielerorts ist diese Tradition lange eingeschlafen oder in Vergessenheit geraten. Aber es gibt sie noch : diese engagierten Künstler, diese Theater-Visionäre, die den Thespiskarren in ihre Heimatorte ziehen, um den kleinen Städtchen wieder kulturelles Leben einzuhauchen. Mit der SOMMERKOMÖDIE IM ODERBRUCH kehrte der Schauspieler, Sänger und Entertainer Matthias Raupach 2003 an die Stätten seiner Kindheit zurück und schuf eine Kulturmarke, die sich binnen kürzester Zeit einen festen Platz im Kulturland Brandenburg erobern sollte. Die Sommerkomödie ist heute ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Kurstadt Bad Freienwalde und begeht in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum.
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hoftheater-badwww.hoftheater-badfreienwalde.de freienwalde.de
BAD FREIENWALDE
Seit wann betreiben Sie das Hof-Theater in Bad Freienwalde und wie sind Sie dazu gekommen ? Seit 2003 gibt es die Sommerkomödie im Oderbruch. Wir haben mit einer kleinen Musicalproduktion angefangen und waren zuerst sieben Jahre in der Konzerthalle zu Gast. Das Publikum wurde immer mehr und die Theaterproduktionen immer auf wendiger, so dass wir 2010 in das größere Kurtheater umgezogen sind. Dort waren wir bis 2012 und konnten auch das 10-jährige Bestehen dort feiern. Dann übernahm 2013 unser Verein das inzwischen verwaiste Kino in der Königstraße. Das gab nun die Möglichkeit neben dem jährlichen Sommertheater auch einen ganzjährigen Spielplan anzubieten.
Welche Verbindung besteht zwischen Ihnen und dem Hof-Theater ? Dass ich dieses Theater betreiben kann, ist der Weg eines langen Prozesses. Es ist Heimat und erfüllender Arbeitsplatz und eine tolle Abwechslung zu meinen anderen künstlerischen Aufgaben. Nach 20 Jahren in Österreich dann wieder zu den Wurzeln in die brandenburgische Heimat zurückzukommen ist schön. Aber auch der Abstand ist nötig, um mit neuen Ideen einen Spielplan zu gestalten.
Historisch gesehen hat das Hof-Theater einiges gesehen und erlebt, richtig ? Ja. Es war erst Festsaal des „Hotel zu den Drei Kronen“, wurde dann zum Filmtheater umgebaut und zu DDR-Zeiten bis 2011 als Kurlichtspiele betrieben. Daraus ein Theater zu machen, war eine große Aufgabe. 2019 wurde das Haus dann von uns mithilfe von Leader-Mitteln komplett saniert und zum technisch perfekt ausgestatteten Hof-Theater umgebaut. M A T T H I A S R A U P A C H
Direktor des Hof-Theaters
Was macht das Oderbruch für Sie aus ? Es ist meine Heimat und hier sind meine Wurzeln. Die Weite der Landschaf t ist beruhigend und inspirierend. Auch immer wieder ein Rückzugsort für kreative Köpfe aus den verschiedensten Bereichen. Man kennt sich.
Welches Konzept verfolgen Sie mit dem Hof-Theater ? Das Hof-Theater ist für seine Vielfalt bekannt. Aber ein roter Faden ist das musikalische Unterhaltungstheater. Da ich als ausgebildeter Sänger und Schauspieler in den Bereichen Musical, Operette und Show selber beide Seiten kenne, kann ich die Aufgaben auch als Theaterdirektor gut erfüllen. Genauso liegt mir das Kinder- und Jugendtheater am Herzen. Das ist unser Publikum von morgen. Und gerade im ländlichen Raum ist der Kontakt zur darstellenden Kunst besonders wichtig und prägend. Das Hof-Theater steht aber auch für exklusive und hochkarätige Lesungen und Filmprojekte bedeutender Künstler der Gegenwart. Dadurch, dass ich selber Künstler bin gelingt es mir tolle Kollegen zu einem Gastspiel in der brandenburgischen Provinz zu überreden. Und alle sind begeistert. Denn das sich auf einem Hinterhof in der Kurstadt so ein schönes Theater versteckt, erwartet niemand.
Woher kommen Ihre Gäste ? Mittlerweile haben wir uns über die Grenzen des Landkreises hin einen guten Namen erarbeitet. Viele Besucher kommen natürlich aus dem Umland aber auch bis aus Randberlin oder aus Richtung Schwedt und Frankfurt (Oder).
Gibt es eine besondere Begegnung in Verbindung mit dem Hof-Theater ? Also zum 10-jährigen Bestehen spielten wir eine Musikkomödie über das Leben der Comedian Harmonists, damals noch im Kurtheater. Als uns dann die 87-jährige Nichte des Pianisten der Comedian Harmonist, Erwin Bootz, besuchte war das für uns alle ein Ritterschlag. Und auch in der Corona-Zeit haben wir uns über Wasser gehalten und mit großen Einschränkungen weiter gemacht. Da gab es eine Begegnung, die mich auch sehr berührt hat. Mein Freund und Mentor Professor Eberhard Görner, ein Filmemacher und Mitglied unseres Vereins, tauchte zusammen mit Ulrich Tukur und seiner Frau auf, um unsere interne Premiere des Musicals „John und Jen“ zu erleben. Sie hatten einen sichtlich spaßigen Nachmittag in dieser kulturlosen Corona-Zeit.
Hof-Theater Königstraße 11, 16259 Bad Freienwalde Tel. 03344 3010616 www.hof theater-bad-freienwalde.de