VER ANSTALTUNGEN
Messeleiter Michael Bonenberger im Interview
«Schaut, es bewegt sich etwas!» Am 7. und 8. Oktober 2020 findet die dritte Ausgabe der Westschweizer Fachmesse für die Chemie- und LifeScience-Branche in Lausanne statt. Der Messeleiter Michael Bonenberger erklärt uns im Interview, wie die lokale und überschaubare Veranstaltung mit den entsprechenden Hygienemassnahmen durchgeführt wird und worauf sich die Aussteller und Besucher besonders freuen können. Er verrät uns aber auch, was sich aufgrund der schwierigen Situation geändert hat.
Herr Bonenberger, der grosse Schock für die Basler dieses Jahr war wohl der Tag, an dem die Basler Fasnacht abgesagt wurde. Nach der Fasnacht wurden mehrere Messen und Veranstaltungen entweder verschoben oder gar nicht mehr durchgeführt. Wie haben Sie diese Zeit zu Beginn der Pandemie erlebt? Michael Bonenberger: Da wir ja als Unternehmen unseren Firmensitz in Basel haben und wir auch viele Basler im Unternehmen haben, die aktiv die Fasnacht mitfeiern, ist auch die Absage der Fasnacht für uns ein einschneidendes Erlebnis gewesen. Und da dann bei uns, der MCH-Gruppe, viele Messen abgesagt wurden, hat sich die Situation für unsere Mitarbeiter einschneidend geändert, wie zum Beispiel durch Kurzarbeit. Zu dem damaligen Zeitpunkt war für mich aber immer noch klar, dass die Ilmac Lausanne auf keiner Weise davon betroffen ist, denn diese würde ja erst in einem halben Jahr stattfinden. Nun sind bereits Monate vergangen und viele Lockerungen sind längst Alltag geworden. Wir haben heute den 26. August, in manchen Kantonen herrscht Maskenpflicht in den Läden. Auch für Veranstaltungen und Messen gelten besondere Hygienemassnahmen. Wie haben Sie sich als Messeveranstalter der Ilmac Lausanne vorbereitet und was schreibt Ihnen der Kanton Waadt vor? Bonenberger: Die MCH-Gruppe hat in Abstimmung mit einigen Hygienikern und mit den Kantonen Basel, Zürich und Waadt ein Schutzkonzept erarbeitet. Dieses Konzept ist auf der Website www.ilmac.ch zu finden. Zusätzlich zu diesem Schutzkon36
Bild: MCH Messe (Schweiz) Basel AG
Roger Bieri
Messeleiter Michael Bonenberger: «Schaut, es bewegt sich etwas und trotz Covid-19 gewinnen wir wieder mehr Normalität zurück.»
zept werden wir Handdesinfektionsmittel und Masken an die Besucher und Aussteller verteilen. Das Sicherheitsdenken hat sich durch Covid-19 geändert. Hierzu habe ich ein typisches Beispiel: Als ich auf die Welt kam, ist der Sicherheitsgurt im Auto eingeführt worden. Viele haben sich dagegen gesträubt. Heute ist er normal, mittlerweile gibt es auch Airbags. Innerhalb eines Zeitraums X schleichen sich also viele Sicherheitskonzepte zum Schutz der Bevölkerung ein. Einige sind versteckt und andere sind offensichtlicher, so wie bei Covid-19. Das ist ein ganz normaler Prozess: Bei Events wird die Sicherheit der Personen stets erhöht. Sei es durch Beobachtung der Besucherströme oder sei es durch bauliche Massnahmen. Das ist für uns nichts Neues, nur der Fokus hat sich geändert. Die Schutzmassnahmen sind in
drei Stufen konzipiert. Die erste Stufe ist Abstandhalten. Dort, wo dies nicht möglich ist, sollte man als zweite Schutzmassnahme sich persönlich schützen (z. B. durch das Tragen einer Maske) und als dritte Massnahme: Falls es doch zu einer Ansteckung kommt, sind alle Personen registriert und können entsprechend informiert werden, falls sie sich in Quarantäne begeben sollen. Dieses Dreistufenkonzept ist allgemein anerkannt. Jede Person sollte sich so verhalten, als wäre sie ansteckend. Das ist ja, was man jetzt schon im normalen Leben macht und von den Behörden so getragen wird. Wir denken auch, dass es im September noch zu einigen Restriktionen kommen wird und wir werden diese dann auch umsetzen. Nochmals zurück zum Beispiel mit dem Gurt. Heute wird kein Auto mehr ohne Airbag gebaut, früher 9/2020