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SWISS PLASTICS RÜCKBLICK
6. Swiss Plastics Expo, Luzern
Eine kleine Messe mit grosser Ausstrahlung
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Während drei Tagen im Januar war die Fachmesse der Treffpunkt für alle, die mit Kunststoff arbeiten. Die Kombination aus Messe, Symposium und Netzwerk überzeugte. Von den gezeigten Exponaten, den technischen Finessen und der familiären Atmosphäre her, spielt die Messe auf einem sehr hohen Niveau. Zu reden gab dieses Jahr der Wechsel vom 3-Jahres- zurück auf den 2-Jahres-Turnus.
Marianne Flury, Alexander Jegge
Die Swiss Plastics Expo vereinte die gesamte Wertschöpfungskette der Schweizer Kunststoffindustrie unter einem Dach und bot damit die Möglichkeit, sich über ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige, effiziente und anspruchsvolle Fertigung zu informieren. Dies nutzten 4100 Besucher aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Messeleiter René Ziswiler ist trotz des Besucherrückgangs gegenüber dem Jahr 2017 (4400) zufrieden: «Es ist uns gelungen, die verschiedenen Absatzmärkte mit der Kunststoffindustrie in Verbindung zu bringen.» Mit den 260 Ausstellern, dem Innovation Symposium und dem erstmaligen Netzwerkanlass am Mittwoch sei die Swiss Plastics Expo zu einem Ort für Inspiration, Wissen und Austausch geworden.
Nachhaltigkeit hat mobilisiert
Zum Erfolg der Swiss Plastics Expo hat auch das Messethema «Nachhaltigkeit» beigetragen. Zu Themen wie Biokunststoffe, Mikroplastik oder Kunststoff-Recycling zeigten die Aussteller, welche Lösungen sie bereits umgesetzt haben und wohin die Reise geht. Dies stiess auf reges Interesse. «Wir wollten mit der Swiss Plastics Expo Orientierung geben, Raum für Diskussionen bieten sowie neueste Erkenntnisse und Lösungen aufzeigen», erklärt Ziswiler. Gemäss dem Aussteller Patrick Semadeni, Vizepräsident von Kunststoff. swiss, wurde dieses Ziel erreicht: «Wir durften zahlreiche Nachhaltigkeitsverantwortliche aus der Schweizer Wirtschaft bei uns am Stand begrüssen. Das zeigt, dass die Swiss Plastics Expo ein grosses Bedürfnis erkannt hat.» Die folgenden Seiten geben einen Überblick in Bild und Wort von Ausstellern, was sie den Besuchern vermitteln wollten und wie sie die Messe erlebt haben.
Lösungen aus Duroplast und Thermoplast Das Familienunternehmen Aareplast AG schätzt den persönlichen Kontakt mit seinen zahlreichen Schweizerkunden und ist deshalb schon das 4. Mal auf der Swiss Plastics Expo. Ob Metallersatz, Duroplaste oder technische Bauteile – «wir verarbeiten alle Kunststoffe, die sehr hohe Anforderungen erfüllen, mittels den verschiedensten Verfahren», betont Mitinhaber und Geschäftsführer Martin Wipf. «Wir haben dieses Jahr einen Gemeinschaftsstand mit der FHNW zusammen», erklärt Stefan Imhof, Geschäftsführer und Inhaber der Thomatech GmbH, den Messeauftritt. «Wir stellen ein Projekt der Fachhochschule auf unserer Boy 35 vor, auf der wir eine Nespressotasse spritzen, die bei Temperaturänderung die Farbe wechselt.» Auf der anderen Seite des zweigeteilten Standes wurde die Peripheriepalette von Moretto präsentiert. Im Mittelpunkt stand der X Comb-Trockner, der ohne Druckluft, als Beistelltrockner oder als Aufsatztrockner betrieben werden kann. Die Stärke der units IM-Technology AG liegt in den Bereichen Simulation, Engineering und Messtechnik. Eyecatcher am Messestand war der Playseat ps4, auf dem die Besucher, begleitet von Motorengeräusch, in die virtuelle Welt eintauchen konnten, passend zum Motto «Play with us». «Mit der Visualisierung eines Controllers, den wir hier als Modell haben, wollen wir dem Kunden auch das Spielerische in die Industrie übermitteln», sagt Geschäftsführer Roger Eggenberger zum Messeauftritt der etwas anderen Art. Die Color Technik AG zog mit ihren far benprächtigen Korallen als Hintergrundbild die Blicke in den Stand hinein und stellte damit gleichzeitig eine Anwendung aus der Praxis vor. «Wir konnten für einen deutschen Hersteller für dessen Korallenzucht einen Kleber, den es bisher nur in weiss gab, in schwarz und dunkelrot einfärben», erklärt Geschäftsführer Jan Meik Menke. «Das hinzukriegen war anfangs recht schwierig. Doch nun geht es problemlos.» Der Kleber ist frei von Giftstoffen und hält alle Werte für Meerwasser ein. Neben einer IT-vernetzten Turnkey-Anlage für die flexible und effiziente Spritzgiessproduktion, präsentierte die Arburg AG die digitale Kundenplattform «arburgXworld». «Wir konnten sie zahlreichen Kunden zeigen und erklären. Manche haben sie auch bereits im Einsatz und sind begeistert», freut sich Geschäftsführer Marcel Spadini. Das Kundenportal umfasst in der Basisversion vier kostenfreie Apps. Seit der K 2019 sind zahlreiche weitere neue Funktionalitäten und kostenpflichtige Apps, die dem Nutzer erheblichen Mehrwert bieten und auf der Messe live vorgestellt wurden, dazugekommen. Unter dem Motto «Verbindungstechnik aus einer Hand», präsentierte die cb-Technik GmbH ein breites Sortiment an Verbrauchsmaterialien für die Kunststoffindustrie. «Es werden immer mehr isolierte Schläuche nachgefragt – Energiesparen ist im Fokus – und die Sicherheit von Kupplungssystemen ist ebenso ein Thema. «Diesem Trend tragen wir mit unseren Systemen der verschiedenen Anbieter Rech-
Aareplast: Robert, Martin und Manuel Wipf
Busch bietet massgeschneiderte Vakuumlösungen. Battenfeld (Schweiz) AG: Eugen Schnaidt, Thomas Robers
Büchler Reinli+Spitzli: Andreas Scherrer (2.v.l.) mit Kunden
Color Technik: Nick Lichtenauer, Jan Meik Menke, Katrin Köppel
IE Plast: Reto Pratter, Karin Wälchli, Percy Limacher
Huber Kunststoff: Lukas Huber, Reto Huber, Hansjörg Kiener Engel (Schweiz): Markus Schertler, René Okle, Philipp Malfent, Nikolas Boscanin
HB-Therm: Roland Huber, Suzana Baumann, Reto Zürcher
Kunststoff.swiss: Patrick Semadeni, Silvio Ponti (3. und 4. v.l.): Nachhaltigkeit ist entschieden ein Thema.
Espisa: Markus Verini, Thilo Weise
Hatag: Barbla Cloetta zeigt mit dem Eneska Sonic ein innovatives UltraschallPoliergerät von Joke.
Kuma Solution: Marlise Steimle
Sepro Switzerland: Thomas Scherz (l.)
Motan-Colortronic: Markus Steimle neben dem neuen Fördergerät Metroflow mit integrierter Verwiegung
SFS: Simon Hug, Odisseas Gogos und Rolf Locher sind mit den Messekontakten sehr zufrieden.
SKS: Karl Steiner: Wir haben non stop zu tun.
Silac, Peter Birchler: Das Hintergrundbild ist bald überholt. Im Frühjahr 2020 kann ein Erweiterungsbau bezogen werden.
MessX: Lars Kahl, Stefan Horber
Biesterfeld Plastic GmbH: Stefan A. Tschanz
nung», sagt Geschäftsführer und Inhaber Mario Mäder. Für die Huber Kunststoff AG, deren Kun den zu 90% aus der Schweiz kommen, ist die Messe quasi die Hausmesse. Das Unternehmen, das von der Entwicklung über den Werkzeugbau und die Fertigung alles aus einer Hand anbietet, schätzt die guten Gespräche, die konkreten Anfragen und den Kontakt auch mit Neukunden. Der Stand von Lenorplastics und Sax Polymers bot viel Raum zum Diskutieren. «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Geschäfte von Mensch zu Mensch abgewickelt werden. Am Stand haben wir insofern eine Veränderung, als die Sax Polymers seit 1. Januar 2020 selbständig betreffend Verkauf ist. Aus unserem Cost Center ist ein Profit Center geworden», er klärt Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics AG. «Die drei Firmen Lenorplastics AG, Lenorplastics Zug AG und Sax Polymers treten gemeinsam als Gruppe in der Schweiz auf. Themen wie Lagerhaltung, Finanzierung lösen wir zentral, was Produkte und Portfolio anbelangt sind wir getrennt unterwegs.»
Smarte Fertigung mit Würfeltechnik Bei Engel (Schweiz) AG stand «Medical» im Zentrum des Interesses. Auf einer vollelektrischen 160-Tonnen-Maschine mit integriertem Handling wurden Gehäuseteile für medizinische Devices gefertigt. «Von der Wandstärke her würde man eine Zykluszeit von 15 bis 18 Sekunden vermuten, um das Teil zu produzieren», sagt René Okle. Dank der speziellen Würfeltechnik und weil das Teil aus dem geschlossenen Werkzeug entnommen wird, kann es in 6 Sekunden gespritzt werden. Im Mittelpunkt des Messestands der In genieurbureau Dr. Brehm AG stand der stationäre Somos Trockner Typ RDF von ProTec. Er ist modular aufgebaut, vernetzbar und trotzdem ist jedes Modul ein Einzeltrockner. «Das bedeutet, wir haben die Modularität verfeinert», erläutert Geschäftsführer Thomas Dubler. «Wenn früher ein Modul ausfiel, stand die ganze Anlage still. Hat heute ein Trichter ein Problem, arbeiten die restlichen Trockner weiter. Wir tragen damit der Forderung nach hoher Verfügbarkeit verstärkt Rechnung.»
1–2/2020 Das Gerät ist mit den neuesten energiesparenden Funktionen ausgerüstet, die Trocknermodultrichter sind von 30 bis 600 Liter verfügbar. Die Wittmann Kunststofftechnik AG prä sentierte neben dem Tempro plus D100 Temperiergerät im Bereich Automatisierung den neu entwickelten Roboter WX138, ein Gerät mit grösserer Reichweite, das aber von der Kompaktheit her auch gut auf kleinere Maschinen (50-60 t) passt. «Ausgestattet ist der Roboter mit der neuen R9 Steuerung, die auch viele Features in Bezug auf die Konnektivität, Schnittstellen, Fernsupport hat», erläutert Geschäftsführer Werner Bürli. Auf demselben Stand zeigte die Batten feld (Schweiz) AG eine EcoPower 55/350, die zwei Komponenten des Industrie 4.0-Ansatzes von Wittmann Battenfeld realisiert hatte. «Zum einen haben wir intelligente Maschinenregelungen – die sogenannten HiQ-Pakete – auf der Maschine
Zurück zum 2-Jahres-Turnus Die 7. Swiss Plastics Expo wird vom 25. bis 27. Januar 2022 in Luzern stattfinden. Die Umstellung vom 3-Jahres- auf den 2-Jahres Rhythmus sorgt für Diskussionen. Fakt ist: Seit der Umstellung 2014 auf den 3-Jahres-Turnus gingen sowohl die Aussteller- wie auch Besucherzahlen zurück. Für René Ziswiler ist klar: Es ist nicht in erster Linie der Turnus, der zählt, es sind die Themen, die Besucher mobilisieren können. 2014, als die Messe die besten Zahlen ausweisen konnte, sorgten das Thema Additive Fertigung und die Präsentation des Freeformers für ein zusätzliches Besucheraufkommen. Dieses Jahr vermochte das Thema Nachhaltigkeit zu mobilisieren. Das war sowohl im Innovation Symposium wie auch im Foyer mit Shift ersichtlich. Deshalb werde es Ziel der nächsten Messe sein, verstärk Anwendungen in den Fokus zu rücken.
Zurück zu den «alten» Öffnungszeiten Ab 2022 wird die Messe täglich wie der von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet sein. mf installiert. Damit können wir die Spritzqualität nachweislich konstant halten», betont Geschäftsführer Thomas Robers. «Zum anderen ist die Produktionszelle mittels Wittmann 4.0 Router vernetzt.» Auf dem grossen Stand von Sumitomo (SHI) Demag, vertreten durch die Ma pag Maschinen AG, beherrschten zwei Produktionszellen das Messetreiben. Auf einer 180 Tonnen IntElect wurde eine Medtech-Applikation gezeigt, auf einer 130 Tonnen IntElect die neuesten Ent wicklungen im Bereich Flüssigsilikonkautschuk (LSR). «Wir zeigen hier bewusst unsere Kompetenzen, die wir uns sowohl im Medizintechnikbereich wie auch im Si likonbereich erarbeitet haben und noch weiter stärken wollen», sagt Peter Kirst von Mapag. Top Thema der letzten Jahre war bei der IE Plast Engineering «Reinraumtechnik». Der Medtech-Bereich ist hier die Triebfeder. «Die Kunden der Kunden drängen, sie wollen Produktionskapazitäten schaffen in der Schweiz und in Deutschland», stellt Percy Limacher fest. «Wir merken auch eine gewisse Verunsicherung mit der MDR-Verordnung. Sie ist aber insofern ein Antrieb, als dass die Leute sich fragen: genügt der alte Reinraum noch oder muss ich investieren? Ist er noch konform oder nicht? Die Kunden sind sensibler geworden für Qualifizierung, für die Reinraumqualität. Die Maschinen und Anlagen werden immer mehr zu Produktionslinien und Fertigungszellen, wo bis zum Verpacken alles im Reinraum erledigt wird. Dadurch gibt es grössere Reinräume und davon profitieren auch wir», fasst der Geschäftsführer zusammen.
Filigrane Automation und Produktion «Die Schweiz ist ein Markt für High-EndTechnologien und eine etablierte Kompetenzregion. Exakt die Merkmale, die das Exponat, die PX 25 CleanForm, hier eindrucksvoll adressiert», erklärt Bruno Schleiss, Geschäftsführer der KraussMaffei (Schweiz) AG. Gezeigt wurde die PX 25 als LSR-Ausführung, mit einem integrierten Knickarmroboter und einer sehr filigranen Greifertechnik. Die KraussMaffei Automation wurde speziell für diese Anwendung optimiert. Ein weiteres Highlight
Regloplas: Reto Bodenmann
Lenorplastics und Sax: Jvan Meier, Pascal Eigenmann, Willi Bachmann
Kunststoff.swiss: Vreni Jucker, Noel Gilomen. Als Standpartner ist das KATZ mit dabei.
Sumitomo (SHI) Demag/Mapag: Eine Plattform für gute Gespräche
Thomatech: Christina Herzog, Stefan Imhof und Bernard Burkhard
Tool-Temp: Hier war während der ganzen Messedauer viel los.
Units: Nadine Richoz, Roger Eggenberger: Der Playseat war ein Eyecatcher und lud zum Spielen ein.
Ultrapolymers Schweiz: Vildan Dalgic, Markus Rupprecht
Wittmann Kunststofftechnik: Werner Bürli
Metiris: Thomas Schaber, Stéphane Künzi
Sotech: Die Produkte der Firma Günther werden von Sotech vertrieben.
Leister: Michael Werner
Ineichen: Eric Ineichen
Swiss Plastics Cluster erfolgreich unterwegs: Christophe Jacot, Aurélie Auffret
Rinco Ultrasonics: Nour Meksi
Stäubli: Christian Gugenberger
PNS: Knut Ulrich Lukas
Emaform: Christian Merz
ist auch das Temperiersystem Orca, das mit einem doppelwirkenden Ultraschall sensor ausgerüstet ist. «Pro Kreislauf werden Rücklauftemperatur und Durchflussmenge präzise erfasst und geregelt, und das berührungslos und ohne Schmutz ausgesetzt zu sein», so Schleiss.
Hatag stellte mit dem EneskaSonic das neu entwickelte Ultraschallgerät von Joke vor. Es ist für die Nachbearbeitung und das Polieren von Oberflächen gedacht. «Exklusiv ist, dass sich das Gerät selbst justiert, was die Arbeit sehr erleichtert. Überall dort, wo feine Arbeiten an schmalen Stegen und Kanten zu verrichten sind, ist das Gerät bestens geeignet», erklärt Barbla Cloetta von Hatag, die Vorteile.
Wo Swissness zählt
Die Silac AG machte mit einer neuen In-Mould Labelling-(IML)Anwendung auf ihre Kompetenz für Verpackungslösungen mit Schwergewicht auf Verschlüssen aufmerksam. Vorgestellt wurde ein neuer IML-Behälter mit Klappdeckel und integriertem Messlöffel. «Die Produkte gehen an Kunden, die Wert auf Swiss Made legen, die Flexibilität, Liefertreue, just in time, Qualität schätzen, und das zu marktfähigen Preisen», sagt Geschäftsführer Peter Birchler. Ein Schwerpunkt auf dem Messestand von HB-Therm waren energiesparende, drehzahlgeregelte Temperiergeräte Thermo-5. Im Eco-mode bestimmen die Geräte selbst den für die Anwendung erforderlichen Durchfluss und machen so Energieeinsparen möglich, ohne die Prozesssicherheit zu gefährden. Durch ihr tankloses System verkleinert sich der Bedarf an Heiz- und Kühlenergie, zudem resultieren dadurch kürzeste Aufheiz- und Abkühlzeiten.
Kistler Instrumente AG führte vor, wie sich Spritzgiessprozesse effizient mittels der intelligenten Software in dem Prozessoptimierungssystem ComoNeo optimieren lassen. Grundlage ist die Überwachung des Werkzeuginnendrucks bei laufender Produktion mittels spezialisierter Mess technik. ComoNeo ist der zentrale Baustein der digitalen Wertschöpfungskette beim Spritzgiessen und hilft dabei, qualitativ hochwertigere Kunststoffteile bei deutlich geringerem Ressourcenverbrauch
1–2/2020 zu erzeugen. Mit der neuesten Funktion ComoNeoPredict bringt Kistler nun künstliche Intelligenz in den Spritzgiessprozess. Die Espisa AG setzt auf Nachhaltigkeit und präsentierte einen Bürstenkörper aus einem PP-Lignin-Verbund. «Der Kunde hat damit einem Mehrwert, weil sich auf der Bürste keine Silbervergilbung mehr bildet», betont Verkaufsleiter Markus Verini.
MessX, der Dienstleiter für industrielle Messtechnik, wurde 2014 als Start-up gegründet und ist spezialisiert auf Computertomographie. «Wir messen und prüfen Bauteile und zeigen dem Besucher interaktiv in 3D an einem Beispiel unsere Möglichkeiten für Auswertungen und Analysen», erläutert COO Stefan Horber. Der Auftritt unter dem Motto ’Treffpunkt Kunststoff’ des Verbands Kunststoff. swiss, der sich mit neuem Logo präsentierte, war zweigeteilt: «An der Shift im Foyer haben wir den Schwerpunkt ‘Nachhaltigkeit’ und hier stellen wir das zweite Standbein des Verbands vor, die Aus- und Weiterbildung. Als Mitaussteller haben wir hier unseren Partner, das KATZ, dabei», informiert Kommunikationsleiterin Vreni Jucker.
Motan-Colortronic AG hat ein gravimetrisches Fördergerät mit integrierter Verwiegung entwickelt. «Dank der sehr präzisen Wägetechnik eignen sich die MetroflowGeräte insbesondere für die Überwachung des Materialverbrauchs in Echtzeit, was sie für den Einsatz in einer Industrie 4.0-Umgebung prädestiniert», erklärt Niederlassungsleiter Markus Steimle.
Kuma Solution GmbH präsentierte mit dem SAV Mini, ein Vibrationssepariergerät, das vor allem entwickelt wurde, um sehr heikle Teile effizient und schonend separieren zu können. «Das Gerät ist einfach umstellbar auf verschiedene Produkte, auf Angusstrennung oder Teile-Teile-Trennung. Wir können diverse Ansätze montieren, um Kundenapplikationen weiter zu optimieren. Oft wird die Trennung von Hand erledigt, mit dem Gerät kann unter Umständen auf einen Angusspicker verzichtet werden», erklärt Geschäftsführerin Marlise Steimle die Vorzüge. Im Juli 2020 feiert die Rapid Manufactu ring AG ihr 5-Jahr-Jubiläum. Letztes Jahr hat das Jungunternehmen nun in eine Lasersintermaschine investiert. «Das ist die erste Kunststoffsintermaschine, die mit Glasfaser funktioniert. Ein Glasfaserlaser hat mehr Energie, damit lässt sich schneller produzieren. Im Vergleich zu den anderen Anlagen, die wir haben, holen wir einen Geschwindigkeitsvorteil vom Faktor 8 heraus. Das schlägt sich auch im Teilepreis nieder», stellt Geschäftsführer Alain Stebler zufrieden fest. «Damit haben wir quasi eine Fast Economy Line. Weil Glasfaser eine andere Lichtwellenlänge hat, die nur mit schwarzem Pulver funktioniert, werden damit schwarze Teile produziert. «Bis jetzt mussten wir die Teile jeweils von weiss auf schwarz färben, wenn es so gewünscht war. Mit der Einsparung des Färbvorgangs kommen wir durchaus auf einen Preisvor teil von 50% mit der neuen Anlage.» Fanuc Switzerland GmbH zeigte eine vollelektrische 100-Tonnen Roboshot Spritzgiessmaschine, die nach der Messe den Maschinenpark des KATZ in Aarau ergänzt. Mit ihr können sich die angehenden Kunststofftechnologen aus- und weiterbilden. Auf Ende Jahr kündigt Tanja Grimm, Sales Engineer Roboshot, die Präsentation einer neuen Maschinenserie in der Schweiz an, die dieses Jahr erstmals an einer Hausmesse in Japan zu sehen sein wird.
Sichere Mensch-RoboterKollaboration
Stäubli präsentierte eine Mensch-Maschi ne-Interaktion «Industrieroboter TX2-60L mit CS9 Controller». Nähert sich eine Person dem offenen Raum der Arbeitsplattform, bleibt die Maschine sofort stehen («Safe Stop»). Entfernt sich die Person, beschleunigt der Roboter auf die volle Geschwindigkeit, ohne Quittieren der Maschine. «Der entscheidende Unterschied zu konventionellen Industrierobotern liegt in der komplexen Sicherheitstechnik der CS9- Steuerung von Stäubli mit ihren bahnbrechenden Safetyfunktionen. Die Sechsachser verfügen über einen eigenen digitalen Sicherheitsencoder pro Achse und ein integriertes Safetyboard. Alle Sicherheitsfunktionen sind TÜV-zertifiziert und erfüllen die strengen Anforderungen der Kategorie SIL3-/PLe», erklärt Regionalverantwortlicher Christian Gugenberger.
metiris ist ein junges Unternehmen, das industrielle 3D-Messtechnik von Gom in der Schweiz und Liechtenstein vertreibt, schult und supportet. «Wir zeigen hier zwei Sensoren aus dem Produktportfolio von Gom, mit denen wir Bauteile digitalisieren können. D.h. wir erstellen von einem bestehenden Bauteil – sei dieses nun aus
O-Töne von Ausstellern Die Messe hatte weniger Aussteller und weniger Besucher als noch vor 3 Jahren, aber ein Grossteil der Aussteller war trotzdem sehr zufrieden. Hier ein paar Aussagen, stellvertretend für zahlreiche andere, die sich decken:
«Es ist schön, dass Leute mit konkreten Anfragen vorbeikommen und Lieferanten suchen.»
«Die Messe findet in einem extrem sympatischen Rahmen statt.»
«Für den Aufwand, den wir betrei ben, sollte es mehr Besucher haben. Aber wir hatten gute Gespräche.»
«Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon am 1. Tag so viele Besucher am Stand haben. Das stellt auf und zeigt, dass gute Messen auch Impul se geben können.»
«Es hat nicht wahnsinnig viele Besu cher in den Gängen, aber wir waren alle immer besetzt.»
«Die Kontakte sind nicht so toll, aber wir werden nach der Messe Bilanz ziehen.»
«Ein paar Kundengespräche mehr wäre schön.»
«Von der Menge her könnten es mehr Besucher sein, von der Qualität her sind wir sehr zufrieden.»
«Bei den Kontakten sind sehr gute da bei, das zählt mehr als die Menge.»
«Die Messe ist sehr gut; wir haben mehr Besucher als auf einer Fakuma.» Kunststoff oder Metall – einen optischen 3D-Scan, mit dem sich eine Oberflächengeometrie als digitales Netz abbilden lässt. Das System findet unter anderem Anwendung für geometrische Bauteilprüfungen, Reverse Engineering oder um den physikalischen Zusammenbau von Werkzeugen zu kontrollieren – im Prinzip überall dort, wo man eine vollflächige Information eines Bauteils erhalten möchte», erklärt Thomas Schaber, Geschäftsführer metiris, die Möglichkeiten. Die Sigma Engineering GmbH präsen tierte Virtual Molding in der Version 5.3 Die für die Simulation von Spritzgiessverfahren entwickelte Technologie wurde den Kunden an mehreren Beispielen verschiedener Projekte anhand unterschiedlicher Materialgruppen wie MIM, Duroplast, Thermoplast und Silikon (LSR) vorgeführt. «Das Virtual Molding Prinzip ermöglicht es, die heutigen Anforderungen an Entwicklung, Werkzeugbau und Fertigung im Spritzguss zu meistern», erläutert Burkhard Werner, Technical Sales Manager.
Biopolymere sind stark nachgefragt Mit ihren Kaffeekapseln zeigte Granula AG eine sehr anschauliche Anwendung. «Unser Portfolio konnten wir mit neuen Farbkombinationen, mit Effektfarben, die stark nachgefragt sind, erweitern. Es sind keine Standard-, sondern abbaubare oder industriell kompostierbare Biopolymere. Da haben wir auch sehr viele Anfragen von Endkunden erhalten, die sich über das Thema informieren», freut sich Geschäftsführer Jürg Weibel. Sehr zufrieden über die zahlreichen Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit zeigt sich Patrick Semadeni, der im Rahmen der Shift als Vize-Präsident von Kunststoff. swiss die Interessen der Kunststoffindustrie vertrat. «Wir sehen die Rolle des Verbands darin, dass wir unsere Mitglieder aus der Industrie auf ihrem Weg begleiten, aber auch die Realität aufzeigen, die eine andere ist als noch vor 5 oder 10 Jahren. Wir unterstützen unsere Mitglieder so gut es geht mit Informationen, mit Rat und Tat, damit sie den Wandel, der stattfinden wird, bewältigen können, hin zu mehr Rezyklat, mehr Zirkularität, aber auch zu mehr Mehrweg. Zum anderen ist die Rolle des Verbands auch, die Politik, Behörden, Medien und Öffentlichkeit mit Fakten ba sierten Informationen zu bedienen.»
Laser – ein beratungsintensives Geschäft
Leister Technologies AG ist der einzige Laserschweissanlagen-Anbieter in der Schweiz. Für das Unternehmen ist die Messe eine Kontaktmesse, die das Unternehmen nutzt, weil das Laser-Geschäft extrem beratungsintensiv ist. Manchmal braucht es Monate bis Jahre, bis es zu einem Abschluss kommt. «Leister ist der weltweite Marktführer in den Bereichen der Kunst stoffverarbeitung mit Heissluft, Heizkeil und Hand-Extrudern sowie im Bereich der Heisslufttechnik für industrielle Prozesse», betont Michael Werner, Sales Engineer.
Ineichen AG ist bekannt für ihre CNCFräsen und Arbeitsplatzeinrichtungen. Gezeigt wurden unterschiedliche Anwendungsbereiche für CNC, von einer kleinen manuell betriebenen Einheit bis zu einer grossen vollautomatischen für die Massenproduktion. Ein zweites Standbein sind die individuell ausgerichteten mobilen Arbeitsplattformen, die ergonomischen Anforderungen standhalten müssen.
Die Rex Articoli Tecnici SA gehört seit Dezember 2018 zur französischen Borflex Gruppe. Für die in Mendrisio beheimatete Firma ist es an dieser Messe von zentraler Bedeutung, das neue, erweiterte Sortiment aus Gummi und Thermoplasten vorzustellen. Die Produktportfolios der beiden Firmen ergänzen sich. Dabei konzentriert sich Borflex auf kleinere, Rex auf grössere Stückzahlen. Swiss-Sonic Ultraschall AG entwickelt und fertigt Ultraschallkomponenten für den Einsatz im Standard- und Sondermaschinenbau, sowohl bei Einzelplatzanlagen wie auch in teil- und vollautomatisierten Produktionsanlagen. Die Arboner Firma zeigte Highlights, wie die neuesten Steuerungen einer Schweissung in einem Schweisszyklus mit zwei Leistungsteilen. Um Platz zu sparen wird dazu nur ein Generator eingesetzt. Eine Stärke der Biesterfeld Plastic Suisse AG ist die Medizintechnik. Die Firma vertreibt seit 1998 die Sulfonpolymere von Solvay. Diese eignen sich vor allem für Gefässe und Einrichtungen, die vielen Sterili
sationszyklen (bis zu 1000 Mal) standhalten müssen. Daneben spielen die Greentech-Materialien eine immer wichtigere Rolle. Neu wird 100-prozentige Kompostierbarkeit gefordert. Die Emaform AG hat sich auf Duroplaste eingeschworen. Die Firma ist einer der wichtigsten Zulieferer von Kunststoff-Gehäusen und technischen Formteilen aus Polyurethan-Integralhartschaum (IHS). Mit einer flexiblen Fertigung können Formteile von 50 g bis über 20 kg produziert werden. Polyurethan ist ein Duroplast, der bei der Herstellung spezielle Verfahren benötigt. Das Unternehmen stellte seine neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet vor, um an der Messe auch neue Interessenten für diesen vielseitigen Werkstoff begeistern zu können. Die Rinco Ultrasonics AG präsentierte mit AGM Pro einen neuen digitalen Ultraschallgenerator. Das Industrie-4.0 taugliche Gerät ist für den Einbau in Automationslinien und Sondermaschinen konzipiert. Bei der Entwicklung des AGM Pro wurde ein besonderes Augenmerk auf die einfache Integration und Bedienbarkeit gelegt.
PNS Germany GmbH war zum ersten Mal an der Swiss Plastic. Das Unterneh men liefert Formaufbauten nach Kundenzeichnungen für den Formen- und Werkzeugbau in der Kunststoffverarbeitung. PNS ist in Deutschland ein reines Ver triebsunternehmen, das ausschliesslich in China eine eigene Produktion hat und von dort nach Europa liefert. «So kann die Firma schnell auf Kundenwünsche reagieren und ist trotzdem am Puls der Zeit», erklärt Verkaufsleiter Knut Ulrich Lukas.
Günther Heisskanaltechnik GmbH kann eine 20-jähirge Expertise in der Kaltkanaltechnologie vorweisen. Die Kaltkanallösungen von Günther weisen eine gute thermische Trennung auf, genau das, was es bei der Verarbeitung von LSR braucht. Der anorganische Werkstoff wird immer häufiger in der Pharma- und MedizintechEnergiekosten die Formteilqualität Energiekosten die Formteilqualität
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nik eingesetzt, aber auch in Automobilen, Haushalts- oder Elektrogeräten. Kaltkanallösungen bringen eine signifikante Einsparung an Material, bestmögliche Zykluszeiten und eine gleichmässige, ausgezeichnete Qualität der produzierten Formteile. Die Grafe Advanced Polymers GmbH, spezialisiert auf die Modifizierung thermoplastischer Kunststoffe, hat die Zuständigkeit für die Schweiz und Baden-Würthemberg gebündelt, um in der Schweiz präsenter zu sein. Auf der Messe stellte das Unternehmen das sogenannte «Mermaid Project» vor. Dabei geht es um eine exklusive mehrfarbige Auswahl hochwertiger Farbwechseleffekte – auch bekannt als Interferenzeffekte – bei der sich die Farben je nach Hintergrund und Blickwinkel verändern. Die nächste Swiss Plastics Expo findet vom 25. bis 27. Januar 2022 in Luzern statt. n Kühlen und Temperieren mit System Kühlen und Temperieren mit System
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