SWISS PLASTICS RÜCKBLICK
KUNSTSTOFF XTRA
6. Swiss Plastics Expo, Luzern
Eine kleine Messe mit grosser Ausstrahlung Während drei Tagen im Januar war die Fachmesse der Treffpunkt für alle, die mit Kunststoff arbeiten. Die Kombination aus Messe, Symposium und Netzwerk überzeugte. Von den gezeigten Exponaten, den technischen Finessen und der familiären Atmosphäre her, spielt die Messe auf einem sehr hohen Niveau. Zu reden gab dieses Jahr der Wechsel vom 3-Jahres- zurück auf den 2-Jahres-Turnus.
Marianne Flury, Alexander Jegge Die Swiss Plastics Expo vereinte die gesamte Wertschöpfungskette der Schweizer Kunststoffindustrie unter einem Dach und bot damit die Möglichkeit, sich über ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige, effiziente und anspruchsvolle Fertigung zu informieren. Dies nutzten 4100 Besucher aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Messeleiter René Ziswiler ist trotz des Besucherrückgangs gegenüber dem Jahr 2017 (4400) zufrieden: «Es ist uns gelungen, die verschiedenen Absatzmärkte mit der Kunststoffindustrie in Verbindung zu bringen.» Mit den 260 Ausstellern, dem Innovation Symposium und dem erstmaligen Netzwerkanlass am Mittwoch sei die Swiss Plastics Expo zu einem Ort für Inspiration, Wissen und Austausch geworden.
Nachhaltigkeit hat mobilisiert Zum Erfolg der Swiss Plastics Expo hat auch das Messethema «Nachhaltigkeit» beigetragen. Zu Themen wie Biokunststoffe, Mikroplastik oder Kunststoff-Recycling zeigten die Aussteller, welche Lösungen sie bereits umgesetzt haben und wohin die Reise geht. Dies stiess auf reges Inte resse. «Wir wollten mit der Swiss Plastics Expo Orientierung geben, Raum für Diskussionen bieten sowie neueste Erkenntnisse und Lösungen aufzeigen», erklärt Ziswiler. Gemäss dem Aussteller Patrick Semadeni, Vizepräsident von Kunststoff. swiss, wurde dieses Ziel erreicht: «Wir durften zahlreiche Nachhaltigkeitsverantwortliche aus der Schweizer Wirtschaft bei uns am Stand begrüssen. Das zeigt, dass 28
die Swiss Plastics Expo ein grosses Bedürfnis erkannt hat.» Die folgenden Seiten geben einen Überblick in Bild und Wort von Ausstellern, was sie den Besuchern vermitteln wollten und wie sie die Messe erlebt haben.
Lösungen aus Duroplast und Thermoplast Das Familienunternehmen Aareplast AG schätzt den persönlichen Kontakt mit seinen zahlreichen Schweizerkunden und ist deshalb schon das 4. Mal auf der Swiss Plastics Expo. Ob Metallersatz, Duroplaste oder technische Bauteile – «wir verarbeiten alle Kunststoffe, die sehr hohe Anforderungen erfüllen, mittels den verschiedensten Verfahren», betont Mitinhaber und Geschäftsführer Martin Wipf. «Wir haben dieses Jahr einen Gemeinschaftsstand mit der FHNW zusammen», erklärt Stefan Imhof, Geschäftsführer und Inhaber der Thomatech GmbH, den Messeauftritt. «Wir stellen ein Projekt der Fachhochschule auf unserer Boy 35 vor, auf der wir eine Nespressotasse spritzen, die bei Temperaturänderung die Farbe wechselt.» Auf der anderen Seite des zweigeteilten Standes wurde die Peripheriepalette von Moretto präsentiert. Im Mittelpunkt stand der X Comb-Trockner, der ohne Druckluft, als Beistelltrockner oder als Aufsatztrockner betrieben werden kann. Die Stärke der units IM-Technology AG liegt in den Bereichen Simulation, Engineering und Messtechnik. Eyecatcher am Messestand war der Playseat ps4, auf dem die Besucher, begleitet von Motorengeräusch, in die virtuelle Welt eintauchen konnten, passend zum Motto «Play with us». «Mit der Visualisierung eines Control-
lers, den wir hier als Modell haben, wollen wir dem Kunden auch das Spielerische in die Industrie übermitteln», sagt Geschäftsführer Roger Eggenberger zum Messeauftritt der etwas anderen Art. Die Color Technik AG zog mit ihren farbenprächtigen Korallen als Hintergrundbild die Blicke in den Stand hinein und stellte damit gleichzeitig eine Anwendung aus der Praxis vor. «Wir konnten für einen deutschen Hersteller für dessen Korallenzucht einen Kleber, den es bisher nur in weiss gab, in schwarz und dunkelrot einfärben», erklärt Geschäftsführer Jan Meik Menke. «Das hinzukriegen war anfangs recht schwierig. Doch nun geht es problemlos.» Der Kleber ist frei von Giftstoffen und hält alle Werte für Meerwasser ein. Neben einer IT-vernetzten Turnkey-Anlage für die flexible und effiziente Spritzgiessproduktion, präsentierte die Arburg AG die digitale Kundenplattform «arburgXworld». «Wir konnten sie zahlreichen Kunden zeigen und erklären. Manche haben sie auch bereits im Einsatz und sind begeistert», freut sich Geschäftsführer Marcel Spadini. Das Kundenportal umfasst in der Basisversion vier kostenfreie Apps. Seit der K 2019 sind zahlreiche weitere neue Funktionalitäten und kostenpflichtige Apps, die dem Nutzer erheblichen Mehrwert bieten und auf der Messe live vorgestellt wurden, dazugekommen. Unter dem Motto «Verbindungstechnik aus einer Hand», präsentierte die cb-Technik GmbH ein breites Sortiment an Verbrauchsmaterialien für die Kunststoffindus trie. «Es werden immer mehr isolierte Schläuche nachgefragt – Energiesparen ist im Fokus – und die Sicherheit von Kupplungssystemen ist ebenso ein Thema. «Diesem Trend tragen wir mit unseren Systemen der verschiedenen Anbieter Rech1–2/2020