KunststoffXtra 1-2/2020

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OFFIZIELLES ORGAN VON K U N S T S T O F F. s w i s s

Januar/ Februar 2020

KUNSTSTOFF XTRA

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

PRIMUS 48T

Pick & Place Roboter


2001

HOT TOPIC 2020

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EDITORIAL

Quo vadis Swiss Plastics Expo? Diese Frage mag etwas strapaziert sein. Bei der Swiss Plastics Expo kann, ja muss man sich die Frage stellen. Seit ihrer Bestzeit 2014 gingen Aus-

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KUNSTSTOFF XTRA

steller- und Besucherzahlen kontinuierlich zurück und dies, wohlgemerkt, trotz der Umstellung ab 2014 vom 2-Jahres- auf den 3-Jahres-Turnus. Der Schwund kann also nicht am Messerhythmus allein liegen. Tatsache ist, dass eine Messeteilnahme für Maschinen- und Peripheriehersteller ungleich aufwendiger, zeitintensiver und deshalb auch kostspieliger ist als für Verarbeiter, Rohstoffdistributoren, Engineering Unternehmen u.a., die sich mit ihrer Präsentation auf ausgewählte Anwendungsbeispiele aus ihrem Portfolio, auf hinterleuchtete Werbebotschaften und ein paar Tische und Stühle beschränken können. Keine Frage, wer sich da eine Messe alle drei Jahre nach der K oder alle zwei Jahre wünscht. Tatsache ist auch, dass im Rekordjahr 2014 das Thema Additive Manufacturing an Fahrt gewann. Dieses Thema und die erstmalige Vorstellung des Freeformers in der Schweiz mobilisierte viele Besucher. Inzwischen läuft die Thematik rund um die industrielle 3D-Fertigung unter dem eigenen Label AM Expo – und dies jährlich. Das erklärt zumindest einen Teil der rückläufigen Zahlen. Weil auch dieses Jahr ein Themenblock – und zwar Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft – für zusätzliches Besucheraufkommen sorgte, ist es für die Messe naheliegend, die nächste Swiss Plastics Expo verstärkt auf Anwendungen und spezifische Themen auszurichten. Ebenso eine Tatsache ist, dass der grösste Teil der Aussteller zufrieden bis sehr zufrieden mit der Qualität der Kontakte ist – Besucherrückgang hin oder her. Das dürfte der springende Punkt sein, der über eine Messeteilnahme oder -absenz in zwei Jahren entscheidet. So wie die Messe Luzern die Fakten einem Entscheid zu kommen, so werden auch die Aussteller Bilanz ziehen über die Swiss Plastics Expo 2020 und sich für oder gegen eine Teilnahme im Jahr 2022 entscheiden.

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com 1–2/2020

Masterbatch

längst analysiert und die verschiedenen Szenarien durchgespielt hat, um zu


KUNSTSTOFF XTRA

INHALTSVERZEICHNIS

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FOKUS Nachhaltige Materialien im Fokus

Im Jahr 2019 wurden an der ETH Zürich 30 neue Spin-offs gegründet. Das Klimajahr widerspiegelt sich auch in den Neugründungen: Auffällig viele der neuen ETH-Spin-offs entwickeln nachhaltige Materialien.

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VERARBEITUNG Hightech auf Holmlos-Maschinen

Das SFS Kunststoffwerk in Altstätten konzentriert sich ausschliesslich auf die Verarbeitung von Kunststoff. Standardprozesse verbindet man gemeinhin nicht mit dem Werkplatz Schweiz. Doch es sind genau diese und die damit erreichten Skaleneffekte, die das Werk auszeichnen und erst wettbewerbsfähig machen.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 10. Jahrgang (2020) Druckauflage 5200 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2019 4610 Exemplare total verbreitete Auflage 1372 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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MESSEN/PRÜFEN/QS HSI erschliesst enorme Potenziale

Wenn die industrielle Bildverarbeitung die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht, dann erschliesst die Technologie des Hyperspectral Imaging (HSI) viele bislang ungenutzte Anwendungsfelder, quer über fast alle Industriebranchen.

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ADDITIVE FERTIGUNG 3D-Druck mit Metallpulver vor dem Durchbruch

Mindestens um den Faktor 10 will ein Zusammenschluss von sechs Fraunhofer-Instituten im Fraunhofer-Leitprojekt «futureAM – Next Generation Additive Manufacturing» den 3D-Druck mit Metallpulver beschleunigen. Dass es sich nicht um Zukunftsmusik handelt, beweisen erste Ergebnisse, die das futureAM-Team auf der formnext im November 2019 in Frankfurt am Main vorstellte.

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Abonnemente Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Alte Bahnhofstrasse 9a CH-5610 Wohlen Telefon +41 56 619 52 52 Telefax +41 56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Druck Procom SA Via Industria Casella postale 104 CH-6934 Bioggio Telefon +41 91 605 19 82 www.procom-sa.ch

Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2020 by SIGWERB GmbH, CH-6302 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

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COMPOSITES Alternative zu Glasfaser, Öl und Chemie

Die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie steht unter Druck, umweltfreundlicher zu werden. Deshalb gibt es unter anderem Bedarf für ökologische Kunststoffalternativen. Forschung und Industrie arbeiten derzeit an feuerfesten Leichtbauteilen, die aus Holzresten und Flachs bestehen. Bei vergleichbaren Kosten und Produktionsaufwand sollen sie mindestens 30 Prozent CO ² -Emissionen einsparen.

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Hochwertiges PA aus Mehrschichtverpackungen

Die Lösung für das Plastikmüllproblem: Sammeln, Sortieren und durch sinnvolle Verwertung in den Kreislauf zurückführen. Genau das macht die APK AG mit Sitz in Merseburg (D).

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SWISS PLASTICS RÜCKBLICK

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SWISS PLASTICS AWARD

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FORSCHUNG/ ENTWICKLUNG

FÜGETECHNIK

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NEWS

Reibschweissen, die saubere Verbindung?

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VERANSTALTUNGEN

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MESSEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTEN­ VERZEICHNIS

Der WITTMANN Roboter PRIMUS 48T für kosteneffiziente Produktion Der neue PRIMUS 48T Roboter erweitert die PRIMUS Baureihe für kostengünstige Pick & Place Geräte nach oben. Die steigende Nachfrage nach höheren Handhabungsgewichten und erweiterten Ablagebereichen, hatten den Anstoss für diese Entwicklung gegeben. Nach dem PRIMUS 26 kommt nun der PRIMUS 48T, der mit seiner Tragkraft von bis zu 20 kg und verlängerten Achsen dafür bestens geeignet ist. Wie bei allen PRIMUS Geräten kommen Absolutencoder zum Einsatz. Die ohne vorhergehendes Referenzieren kon­stant vorliegende Positionsrückmeldung beschleunigt den Prozessstart beträchtlich. Die

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ZUM TITELBILD

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Beim Reibschweissen treten kinematische Unterschiede auf, die den Schmelzefluss beeinflussen und damit die Beschaffenheit der Schweissrückstände. Die Fischer KunststoffSchweisstechnik GmbH hat Lösungen entwickelt, die Restpartikel so reduzieren, dass auch höchste Anforderungen erfüllt werden können.

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CIRCULAR ECONOMY

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

PRIMUS 48T Pick & Place Roboter

Horizontalachse des PRIMUS 48T verfügt über einen Hub von 2500  mm bis zu 6000 mm, die Vertikal-Teleskopachse von 1600 mm bis 2000 mm, und die Entform­ achse über 800 mm oder 1200 mm. Die Programmierung der WITTMANN PRIMUS Roboter erfolgt über die TeachBox R8.3 welche sich durch Nutzung der grafisch unterstützten QuickNew Programmier­ oberfläche für den Anwender äusserst komfortabel gestaltet.

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Fokus

Ein erfolgreiches Jahr für ETH-Spin-offs

Nachhaltige Materialien im Fokus

Die ETH Zürich blickt auf ein sehr erfolgreiches Spin-off-Jahr zurück und kann die Anzahl der Gründungen vom Vorjahr erneut ausbauen: 30 neue Firmen wurden 2019 von ETH-Forschenden gegründet. Zudem beweisen die hohen Investitionen in ETH-Spin-offs deren Attraktivität. So erzielte die Firma GetYourGuide als erster ETH-Spin-off noch vor einem Börsengang über eine Milliarde Marktwert. Auch 2019 Jahr stammen viele Neugründungen aus dem Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie. Besonders zugelegt hat der Bereich neue Materialien. Sechs der neuen Spin-offs fokussieren auf nachhaltige und ökologische Materialien.

Isolation aus Industrieabfall

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Obwohl sich die Spin-offs mit sehr unterschiedlichen Materialien befassen, ist ihnen eines gemeinsam: Ihre Produkte sollen die Umwelt schonen. FenX verwandelt Industrieabfall in einen porösen Schaum,

Grafiken: ETH Zürich

Im Jahr 2019 wurden an der ETH Zürich 30 neue Spin-offs gegründet. Das Klimajahr widerspiegelt sich auch in den Neugründungen: Auffällig viele der neuen ETH-Spin-offs entwickeln nachhaltige Materialien.

Spin-off-Gründungen an der ETH Zürich seit 2010

der sich zur Gebäudeisolation eignet. Im Gegensatz zu anderen nachhaltigen Dämmstoffen ist dieser nicht brennbar und günstig herzustellen. Auch ETH-Spinoff Neustark verwendet Altes, um Neues zu schaffen und hat sich zum Ziel gesetzt, Beton kostengünstig zu recyceln. So können die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung von Zement immens sind, deutlich reduziert werden. Der Spin-off Dimpora hingegen entwickelt eine umweltfreundliche Membran für Outdoor-Jacken, die ohne Fluorverbindungen aus-

Weiteres Wachstum im Spin-off-Bereich Detlef Günther, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, freut sich über die vielen Spin-off-Gründungen. «Viele haben mich in den letzten Jahren darauf angesprochen, dass die ETH doch mehr Firmen gründen könnte. Meine Antwort war immer die gleiche: Wenn die richtigen

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kommt, aber gleich atmungsaktiv ist wie herkömmliche Membranen.

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Fokus

NEU Temperaturkontrolle multiFlow modular

160 °C

30 Spin-off-Gründungen an der ETH Zürich in 2019 nach Bereichen.

Ideen da sind, werden unsere Forschenden das Risiko nicht scheuen.» Für die ETH sei es wichtig, dass aus guten Technologien und Ideen aus der Grundlagenforschung Firmen mit Wachstumspotenzial entstehen und somit neue Arbeitsplätze geschaffen würden. Langfristig am Markt zu bestehen, sei dabei eine Herausforderung und berge ein grosses Risiko für die

ETH-Spin-offs: Zahlen und Fakten Seit 1996 sind 437 Spin-offs an der ETH Zürich entstanden. Die Spin-offWebsite bietet einen guten Überblick. Anerkannte ETH-Spin-offs werden von ETH transfer, der Technologietransferstelle der ETH Zürich, bei ihrer Gründung und während den ersten Jahren ihres Bestehens durch Beratung, Lizenzierung von ETH Technologien und Kontaktvermittlung unterstützt. Mit Hilfe des Pioneer Fellowship Programms, das von der ETH Foundation finanziert wird, können junge Forschende innovative Produkte oder Dienstleistungen entwickeln, die auf ihren wissenschaftlichen Arbeiten an der ETH Zürich basieren. Die Vergabe der Stipendien ist kompetitiv und wird vom Vizepräsidenten für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen und einer Jury aus Professoren und Professorinnen der ETH, Technologiemanagern von ETH transfer und Wirtschaftsvertretern vorgenommen. Das Innovation and Entrepreneurship Lab (ieLab) bringt Talente der ETH sowie erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Industrie zusammen.

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Firmengründerinnen und -gründer. «An der ETH Zürich haben sie aber gute Startmöglichkeiten, da es ein zentrales Anliegen der Hochschule ist, Innovationen schnell in die Gesellschaft zu tragen», so Günther.

So viele Investitionen wie noch nie Erfreulich hat sich im vergangenen Jahr auch das gesamte Investitionsvolumen in ETH-Spin-offs entwickelt. Rund 630 Millionen Schweizer Franken wurden in ETHSpin-offs investiert – ein Investitionsvolumen in dieser Grössenordnung gab es vorher noch nicht. Zwar sticht GetYour Guide heraus, aber auch viele weitere Spin-offs konnten letztes Jahr grosse Finanzierungsrunden vermelden. So wurden etwa in Nexxiot 50 Millionen Schweizer Franken und in Beekeeper 45 Millionen US-Dollar investiert. Der 2019 gegründete ETH-Spin-off Planted Foods, der aus Erbsen einen Fleischersatz herstellt, konnte eine erste Finanzierungsrunde von 7 Millionen Schweizer Franken abschliessen.

Kontakt ETH Zürich Detlef Günther Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen +41 44 632 20 39 detlef.guenther@sl.ethz.ch

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Verarbeitung

Eine Paradeanwendung für die barrierefreie Schliesseinheit

Hightech auf Holmlos-Maschinen Die SFS intec, seit Januar 2020 tritt sie als SFS im Markt auf, ist mit Kaltmassivumformung gross geworden. Das Kunststoffwerk in Altstätten konzentriert sich allerdings ausschliesslich auf die Verarbeitung von Kunststoff. Standardprozesse verbindet man gemeinhin nicht mit dem Werkplatz Schweiz. Doch es sind genau diese und die damit erreichten Skaleneffekte, die das Werk auszeichnen und erst wettbewerbsfähig machen.

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Blick in die Produktion im Kunststoffwerk Altstätten.

Mehrkomponenten spritzgiessen, das Umspritzen von Formteilen und die Fertigung von Hochtemperaturteilen sind weitere Schwerpunkte im SFS-Programm. Ein Highlight ist die im Haus entwickelte CardaFlex-Technologie. Nicht das präzise und kontinuierliche Aufspritzen von Funktionselementen auf ein Trägermaterial macht das Alleinstellungsmerkmal aus, sondern der hohe Engineeringsgrad, den SFS in die verschiedenen Trägermaterialien steckt. Im vorliegenden Fall geht es um eine Polyesterkordel, die für den Türgewichtsausgleich bei einer Geschirrspülmaschine sorgt. Die Kordel wird thermisch im Werkzeug fixiert, so dass in der Anwendung die Dehnung genau den Anforderungen des Kunden entspricht. Speziell ist auch, dass die Funktionselemente auf die unter Spannung stehende Kordel aufgespritzt werden. Damit ist gewährleistet,

dass die Längendehnungen genau übereinstimmen. «Der Prozess ist sehr kon­ stant. Serienbegleitend messen wir jede Stunde die Dehnung und auch die Abzugskräfte», betont Schmid.

Bild: Engel

«Wenn immer möglich, versuchen wir mit Standard zu fahren», weist André Schmid, Standortleiter bei der SFS Kunststoffwerk AG in Altstätten, auf die Strategie hin, die offenbar aufgeht. 90 Prozent der Aufträge, die der Schweizer Lohnfertiger ausführt, basieren auf Standardlösungen. Doch auch die restlichen 10 Prozent spezifischer Einzellösungen tragen zum Erfolg bei. Das Kunststoffwerk, ursprünglich Teil des Elektrowatt-Konzerns, wurde 1996 als erstes Kunststoffwerk der SFS intec in die Gruppe integriert. Bereits damals erkannte man das Potenzial, das Kunststoff-/Metallverbindungen in sich bergen. Heute ist das Werk in Altstätten das Kompetenzzentrum für Kunststoff und beschäftigt rund 130 Mitarbeitende, 20 davon im hauseigenen Werkzeugbau. «Wir waren das erste Kunststoffwerk in der Schweiz, das nach IATF 16949 zertifiziert wurde und haben seit fünf Jahren die Zertifizierung ISO 13485. Dies geschah auf Kundenwunsch, weil wir auch für die Medizintechnik produzieren», erklärt Schmid. 60 Spritzgiessmaschinen laufen im Dreischichtbetrieb, teilweise sieben Tage die Woche und fertigen auf einer Produktionsfläche von 6000 m2 Komponenten und komplette Baugruppen für die Bereiche Automotive, Aircraft, Medizin, Industrie und Weisse Ware. Obwohl das Unternehmen von seiner Kompetenzbreite her dem Kunden alles anbieten könnte, liegt ein Fokus klar auf der Herstellung filigraner Strukturen. «Wir machen zum Beispiel ABS-Bremsfilter, die eine Maschenöffnung von 70 µm aufweisen und 100 % optisch geprüft werden – dafür sind wir bekannt am Markt», weist Rolf Locher, Leiter Verkauf, auf eine Stärke hin. Kunststoff-Metall-Kombinationen,

Bild: SFS

Marianne Flury

Zwei dieser CardaFlex-Elemente werden jeweils in einem Geschirrspülautomaten verbaut, wo sie für den Türgewichtsausgleich sorgen.

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Verarbeitung

Für die CardaFlex-Anwendungen kommen typischerweise nur Engel Holmlos-Maschinen zum Zug. Die ersten Maschinen waren Vertikalanlagen, auf denen die Kordeln mittels Heissschnitt abgelängt und die Enden verschmolzen wurden oder die Kordeln wurden nach dem Aufspritzen aufgewickelt und der Kunde erhielt die Rollenware und konfektionierte sie nach seinen Bedürfnissen. Da es sich bei den Vertikalanlagen um eine Universalmaschine handelt – «sie kann verschiedene Längen spritzen, schneiden, wickeln, sie kann einfach alles», so Schmid dazu – die sich für eine Einzweckanwendung wie die Geschirrspülmaschinenkordel nicht auszahlt, musste eine innovative Lösung her. SFS fand sie in der holmlosen e-victory Horizontalspritzgiessmaschine. Mit der Horizontallösung war es nicht mehr möglich, den Heissschnitt zu realisieren. Hier funktioniert die thermische Fixierung, das Aufspritzen verschiedener Funktionselemente und der Kaltschnitt in einem Durchgang. «Dieser Innovationsschritt hat uns auch den Wettbewerbsvorteil verschafft, für einen Kunden, der diverse Marken bedient, sehr grosse Stückzahlen fertigen zu können. Ich spreche da von 6 Mio. Teilen im Jahr», verrät Schmid. Das Werkzeug ist in diesem Fall ein 8fach Werkzeug.

Bild: SFS

Holmlos, was denn sonst

In diesem 8fach-Werkzeug auf einer Engel e-victory 140 werden die Polyesterkordeln unter Spannung umspritzt, vom integrierten Handling entnommen, auf eine Kühlstrecke abgelegt und anschliessend verpackt.

Für diese Anwendung ist die Holmlostechnik von Engel wie geschaffen. «Hätten wir das Projekt mit einer konventionellen Holmmaschine realisiert, würden wir ungefähr eine zweieinhalb Mal höhere Schliesskraft benötigen», stellt Schmid fest. «Selbst die Schliesskraft von 140 Tonnen, der aktuell im Einsatz stehenden holmlos Horizontalmaschine, ist höher als eigentlich benötigt wird. Sie ist aber nach Rahmenverbreiterung und Rahmenverlängerung die kleinst mögliche Maschine, auf der das riesige Werkzeug aufgespannt werden kann.» Abgesehen davon, dass die 140-Tonnen-Holmlosmaschine wesentlich

günstiger ist als eine 350- oder gar 400-Tonnen-Holmmaschine, benötigt sie auch eine wesentlich kleinere Stellfläche und geringere Hallenhöhe. Zudem haben Handlinggeräte und Roboter ungehinderten Zugang zum Werkzeugbereich.

Standard – ein strategischer Entscheid Wenn immer möglich setzt SFS Standardlösungen ein. Das ist augenfällig in der Produktion: Praktisch überall findet sich das gleiche Konzept: Spritzgiessmaschine mit Standardhandling und Ablage nach hinten.

Stets im Zentrum, die Kleine Agathon Mini-Feinzentrierung Preis-Leistungs-Standard im Spritzguss-Formenbau

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KUNSTSTOFF XTRA

«Wir legen grossen Wert darauf, Skaleneffekte nutzen zu können. Wir haben zwei Maschinenlieferanten, zwei Temperiergeräte-Lieferanten, zwei Handling­ lieferanten usw. Das bedeutet gleiche Steuerungen, gleiche Logik in der Bedienung. Da sind wir uns über Jahrzehnte treu geblieben. Das ermöglicht es uns auch, im Dreischichtbetrieb, sieben Tage in der Woche zu arbeiten», so Schmid. Und Markus Schertler, Geschäftsführer von Engel Schweiz bestätigt: «Auch bei der 140-Tonnen-Holmlosmaschine handelt es sich um eine Standardmaschine, mit einem auf das Kundenbedürfnis zugeschnittenen verbreiterten Maschinenbett, das aber auch aus dem «modularen Baukasten» erhältlich ist.»

Eine ausgezeichnete Zusammenarbeit Eine gute und enge Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Kunden ist die Basis für eine langjährige und nachhaltige Geschäftsbeziehung. «Mit dem Kauf der Maschine ist das Geschäft bei weitem nicht abgeschlossen. Es braucht die schnelle Inbetriebnahme, die kompetenten Leute vor Ort, auch im Verkauf. Ich kaufe ja keine Katalogware, sondern für jede Maschine geht man die Einzelpositionen durch – auch wenn es um Standard geht. Jede Maschine ist zugeschnitten auf uns. Wir haben auf sehr vielen Maschinen eine Automation integriert – das bedeutet eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Technikern von Engel», sagt Schmid. Und dies, obwohl SFS eine Produktionszelle nicht komplett als Paket kauft, sondern selber als Integrator auftritt. «Die Prozessintegration erfolgt mit den eigenen Ingenieuren und den Ingenieuren von Engel hier vor Ort. Das muss funktionieren, ebenso der Service, die Reparaturen, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, die kompetente Beratung und Betreuung – auch wenn mal etwas schiefläuft», sagt Schmid zum Anforderungskatalog. «Da kann ich sagen, haben wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit.»

Breites Know-how Das Werk in Altstätten verfügt über einen eigenen Werkzeugbau, der 20 Mitarbeiter beschäftigt. Bauteile können kunststoffgerecht ausgelegt werden. Zur Verfügung 8

Bild: Marianne Flur y

Verarbeitung

Die Zusammenarbeit funktioniert (v.l.): Franz Pressl, Produktmanager für Holmlose, Engel Austria, Markus Schertler, Geschäftsführer Engel Schweiz, Rolf Locher und André Schmid, beide SFS Kunststoffwerk, René Okle, Vertriebsingenieur, Engel Schweiz.

stehen Verfahren wie Ultraschallschweis­ sen, Tampondruck, Heissprägen, Gleitschleifen, Mikrostrahlen, Montagearbeiten werden automatisiert, halbautomatisiert oder mittels Handarbeit ausgeführt. «Innovationstreiber ist vor allem die Automobilindustrie», weiss Schmid, und Rolf Locher ergänzt: «Teile, die vor fünf bis sechs Jahren noch klassisch aus Metall gemacht wurden, werden heute aus Kunststoff gespritzt, Centerless geschliffen, feinst gereinigt, 100 % geprüft und verpackt. Der Gewichts- und Preisvorteil ist enorm.» Stolz ist das Unternehmen auch auf das bestens ausgerüstete physikalische Labor. Hier werden Bauteile untersucht, Empfehlungen an den Kunden abgegeben und mögliche Massnahmen erarbeitet, dies oft auch in enger Zusammenarbeit mit der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB).

Mit Fachkräften gut bedient Um das breite Anwendungsspektrum und die verschiedenen Verfahren im Griff zu haben, braucht es die nötigen Fachkräfte und die findet man offenbar auch im Dreiländereck. «Wir sind gut bedient mit Fachleuten, aber ein wichtiger Grund ist, denke ich, dass wir selber Leute ausbilden und entsprechend einen guten Ruf im Rheintal genies­sen», ist Schmid überzeugt. SFS bildet Kunststofftechnologen – in der Regel ein bis zwei pro Lehrjahr – Polymechaniker, Konstrukteure und Logistiker aus.

Mit dem Geschäftsverlauf ist André Schmid sehr zufrieden. «Das Wachstum in den Jahren 2017 und 2018 war sehr gut. Auch das laufende Jahr (2019/2020) ist überdurchschnittlich, wobei die Aufwertung des Frankens uns weiterhin stark fordert. Nach wie vor sind wir gut eingedeckt mit Arbeit. Beim Stahl im Bereich Automobil ist allerdings eine extreme Zurückhaltung zu spüren. Das wird Auswirkungen auf die Industrie haben. Das Kunststoffwerk ist davon noch nicht tangiert. Wir haben noch einige Projekte in der Pipeline. Die Neuprojekte, die wir in den letzten drei Jahren gewonnen haben, werden den Umsatz in den nächsten zwei Jahren weiter steigen lassen. Wichtig ist, dass auch in diesem Jahr investiert wird. Anzeichen dafür sind vorhanden. Wir haben im Automobilbereich bereits Kunststoff/Metall-Kombinationen für die e-Mobilität liefern können. Interessant dabei ist, dass hier der Kunde kein Automobiler, sondern ein Elektriker ist. Die Volumina sind vergleichsweise noch klein, aber man erkennt die Veränderungen, die in der Automobilindustrie stattfinden.» Kontakt SFS Kunststoffwerk AG André Schmid Schöntalstrasse 2a CH-9450 Altstätten +41 71 757 12 64 andre.schmid@sfs.biz www.sfsintec.biz/ksw

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Verarbeitung

Kennzeichnung hochwertiger Kunststoff-Motorkomponenten

Kettenspanner mit Datamatrix-Code

Aus Sicht der Automobilhersteller wird das Änderungs- und Versionsmanagement immer komplexer. Die steigende Variantenvielfalt sowie häufigere Modellwechselund Modellpflegezyklen haben zur Folge, dass z.B. Ersatzteile in Reparaturfällen oft nur mit einigem Aufwand eindeutig zu identifizieren sind. Der Wunsch eines Premium-Herstellers an die Produktionsexperten der Weiss Kunststoffverarbeitung war daher nachvollziehbar: Spannschienen für NockenwellenSteuerketten sollten mit einer individuellen Codierung versehen werden. Stefan Martini, Projektleiter bei Weiss: «Damit lässt sich eine eindeutige Zuordnung der Bauteile realisieren. Das vereinfacht die Ersatzteilbeschaffung und die Rückverfolgbarkeit erheblich.» Der Autohersteller wünschte eine Datamatrix-Codierung (DMC) nach DIN EN ISO/ IEC 15415, die neben der Teile-Identnummer auch das Produktionsdatum und eine fortlaufende, d.h. individuelle Nummer, enthält. Grundsätzlich lässt sich eine solche Anforderung problemlos umsetzen, entsprechende Kennzeichnungssysteme stehen zur Verfügung.

Nur auf den ersten Blick einfach Im Falle der Spannschienen – die Weiss in grosser Stückzahl für diverse Motorenhersteller fertigt – gab es jedoch eine Herausforderung. Dipl.-Ing. Robert Heller, bei Weiss u.a. verantwortlich für die Konstruktion der Produktions- und Automatisierungstechnik: «Die hoch verschleissfesten und dauerhaft unter Öl laufenden Bauteile werden aus einem Polyamid mit gelblicher Eigenfarbe gefertigt. Eine Lasermarkierung kommt hier nicht in Frage, weil die Farbdifferenz zu ge1–2/2020

Bild: Weiss

Der Wunsch nach Rückverfolgbarkeit und individueller Codierung von Automobilkomponenten lässt sich nicht immer einfach umsetzen. Die Ingenieure der Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG mussten intensive Detailarbeit leisten, um die Kettenspanner eines Premiumfahrzeugs mit einem sehr gut lesbaren DatamatrixCode zu versehen. Mehrere Druckvorgänge sind dafür nötig – und eine abschliessende Qualitätskontrolle.

Ein Knickarmroboter positioniert die Spannschiene nach der Montage vor einem ZweifarbenInkjetmarkiersystem, wo sie im Farbton schwarz codiert und anschliessend optisch geprüft wird.

ring wäre. Das gleiche gilt für eine konventionelle Inkjetmarkierung: Sie ist ebenfalls nicht kontrastreich genug, um den hohen Qualitätsstandard nach DIN EN ISO/IEC 15415 für die DMC-Codierung zu erfüllen.» Nach Versuchen mit verschiedenen Druckverfahren haben die Weiss-Ingenieure die geeignete Technik gefunden und bereits in eine Montagestation integriert. Ein Knickarmroboter positioniert die Spannschiene nach der Montage vor einem ZweifarbenInkjetmarkiersystem. Nach einer Grundierung mit dem Farbton «weiss» erfolgt die eigentliche Codierung im Farbton «schwarz». Als Abschluss des Kennzeichnungsprozesses fährt der Roboter das soeben codierte Bauteil vor das Objektiv einer Kamera, die das Ergebnis prüft und im Falle eines Falles «N.i.O»-Spannschienen ausschleust. Nach DIN EN ISO/IEC 15415 muss hierbei mindestens die zweithöchste Qualitätsstufe B erreicht werden, so fordert es der Anwender. Bei der Montage des leistungsstarken Motors wird der Code gelesen und in der

Fahrzeugdokumentation gespeichert. Nach der Auslieferung des Fahrzeugs ist der Code sehr schnell nicht mehr lesbar, weil er auf die Kettenlauffläche gedruckt werden muss. Die erste Anlage dieser Art – die in eine Einrichtung für die automatisierte Montage einer Feder integriert wurde – ist inzwischen bei Weiss in Betrieb und bewährt sich bestens. Die umfassenden Entwicklungs- und Optimierungsarbeiten, die in dieses Projekt investiert wurden, werden sich nach Einschätzung der Beteiligten schnell auszahlen. Robert Heller: «Von anderen Motorherstellern haben wir inzwischen ebenfalls Anfragen für codierte Kettenspannelemente erhalten.» Kontakt Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG Rudolf-Diesel-Strasse 2-4 D-89257 Illertissen +49 7303 96 99-0 info@weiss-kunststoff.de www.weiss-kunststoff.de n 9


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Verarbeitung

Anspruchsvolles Tiefziehen

Einzigartige Höhe bei Tiefziehteilen Die Kunststoffverarbeitung von Polymerformteilen wird immer anspruchsvoller: Einerseits verkürzt sich der Lebenszyklus von Produkten aufgrund von Individualisierung, andererseits muss kostengünstig und trotzdem qualitativ hochwertig produziert werden. Hier stellt besonders das Tiefziehen für viele Lohnfertiger immer wieder eine Herausforderung dar, denn dabei können schnell Risse oder Falten im Formteil entstehen.

Lohnfertiger sind gefordert Der Kunststoff für grosse Stadtlaternen oder Leuchtreklamen muss beispielsweise tiefgezogen werden – ein anspruchsvolles Verfahren. «Früher wurden vorrangig einzelne Leuchtkörper oder Dichtungen bestellt, doch heutzutage müssen diese Elemente oftmals in Metallgehäuse oder komplizierte Strukturen eingebunden werden», berichtet Rainer Knobloch, Geschäftsführer von nordform. «Dank unserer hohen Fertigungstiefe und unserer jahrelangen Erfahrung können wir aber individuell gestaltete Sonderformteile oder ganze Baugruppen optimal auf das jeweilige Anwendungsgebiet abstimmen.»

Bilder: nordform

Die nordform Max Storch GmbH & Co. KG feierte 2019 ihr 100-Jahr-Jubiläum und kann aufgrund dieser langjährigen Erfahrung im Kunststoffbereich Formteile mit einer Höhe von 820 mm gleichmässig und fehlerfrei produzieren – dies ist gemäss eigenen Angaben bisher einzigartig in der Branche. Bei sämtlichen Prozessen setzt das Traditionsunternehmen stets auf eine enge Abstimmung mit seinen Kunden und stellt anspruchsvolle Sonderformen her, bei denen auch eine individuelle Einbindung von Optiken oder Leuchtmitteln möglich ist. Dies gelingt durch eine hohe Fertigungstiefe, da alles in-house entsteht – sowohl die Werkzeuge zur Herstellung als auch das Produkt selbst.

Mit dem Tiefziehen ist die Herstellung von hohen und schlanken Formteilen mit einer hochwertigen Oberfläche möglich.

Mit dem Tiefziehen ist die Herstellung von hohen und schlanken Formteilen mit einer hochwertigen Oberfläche möglich – beispielsweise für Leuchtenabdeckungen, Maschinenschutz oder Deckenverkleidungen im Waggonbau. «Für dieses Verfahren wird das Werkmaterial zunächst in einem Ofen vorgetrocknet und dann in die Maschine eingespannt», erläutert Knobloch den Vorgang. «Eine Ober- und Unterheizung fährt nun an den Kunststoff heran und bringt ihn auf die erforderliche Um-

formtemperatur. Anschliessend werden die Heizungen wieder zurückgefahren, damit das Werkzeug von unten in den leicht vorgeblasenen Kunststoff zum Fertigungsprozess eindringen kann. Das Material wird dabei mithilfe eines Vakuums angesaugt.» Nach einer kurzen Abkühlphase, die sich nach der Materialart- und stärke richtet, kann das Werkzeug aus dem Formteil entfernt und das Werkstück entnommen werden. Um eine optimale Materialverteilung zu gewährleisten, temperiert nordform seine Werkzeuge mithilfe von Wasser auf die jeweils erforderliche Wärme. So wird vermieden, dass der Kunststoff falsch fliesst und beispielsweise Materialfalten entstehen oder die Oberfläche einreisst. «Während des gesamten Prozesses muss aus­ serdem bedacht werden, dass sich der Kunststoff immer statisch auflädt», fügt Knobloch hinzu. «Gerade bei grossen Oberflächen müssen daher sämtliche Prozessschritte optimal aufeinander abgestimmt sein, da ansonsten beispielsweise Stäube aus der Luft eingearbeitet werden.» Dies verhindert nordform durch Luftwäscher in der Produktion.

Traditionsunternehmen mit intensiver Kundenbetreuung Bei sämtlichen Verarbeitungsverfahren stehen die Polymerexperten aus Norderstedt im Vorfeld beratend zur Verfügung. «Wir

Durch die Bauteilanalyse wird die Bemusterungsphase verkürzt. Die Messdaten werden mit den CAD Daten verglichen und invertiert in das Werkzeug übertragen. 10 SIMULATION

ENGINEERING

INDUSTRIELLE MESSTECHNIK

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1–2/2020 DIE EINHEIT FÜR IHREN ERFOLG


KUNSTSTOFF XTRA

Verarbeitung

interpack

PROCESSING & PACKAGING

Damit beim Tiefziehen die Farbe nicht abplatzt, sind hochflexible Farbsysteme entwickelt worden. Dies ist beispielsweise für hochwertige Messestände mit anspruchsvollen Formen wichtig.

verstehen uns als Problemlöser, weshalb wir auch bei einem kompletten Re-Design eines Artikels unterstützen oder effizientere Alternativen vorschlagen», so Knobloch. «Üblicherweise kommen unsere Kunden mit den notwendigen 3D-Daten zu uns und erläutern uns ihre Anforderungen. Nachdem alle wichtigen Parameter abgesprochen wurden, gehen wir an die Umsetzung.» Da nordform die Werkzeuge für alle Fertigungsprozesse selbst herstellt, sind sämtliche Aluminiumformen immer optimal auf das jeweilige Formteil abgestimmt. Diese hohe Produktionstiefe ermöglicht massgeschneiderte Individuallösungen aus einer Hand – vom Werkzeug über das Material bis hin zum finalen Produkt. Das Unternehmen feierte Anfang 2019 sein 100-Jahr-Jubiläum und blickt zuversichtlich in die Zukunft. «Zwar sind viele Prozesse noch vom Erdöl abhängig, aber ein Umbruch mit alternativen Rohstoffen für Polymere steht bevor – beispielsweise für ökologische Produkte», resümiert Knobloch. «Wir freuen uns auf den Trend zu grüneren Kunststoffen und unterstützen ihn gerne durch unsere Umsetzung.» So sind die Produkte von nordform keine Wegwerfartikel, sondern besonders widerstandsfähig konstruiert und damit nachhaltig: Das Material der Produkte wird immer an sämtliche Anforderungen angepasst, um seine Lebenszeit zu erhöhen und auf diese Weise den Kunststoffverbrauch zu reduzieren.

Kontakt nordform Max Storch GmbH & Co. KG Schützenwall 16-20 D-22844 Norderstedt +49 40 521973-0 info@nordform-kunststoffe.de www.nordform-kunststoffe.de 1–2/2020

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mas-concept AG Neugasse 29 _ 6300 Zug Tel. +41 (41) 711 18 00 info@mas-concept.ch Hotel- und Reiseangebote: www.duesseldorf-tourismus.de _ www.travelxperts.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Messen/Prüfen/QS

Space Technology in der Produktionslinie

HSI erschliesst enorme Potenziale Wenn die industrielle Bildverarbeitung die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht, dann erschliesst die Technologie des Hyperspectral Imaging (HSI) viele bislang ungenutzte Anwendungsfelder, quer über fast alle Indus­ triebranchen.

Bilder: Luxflux

Die weit entwickelte klassische industrielle Bildverarbeitung (IBV) in schwarzweiss und Farbe für Qualitätssicherung und Identifikation ist heute ein zentraler Bestandteil in allen Automatisierungsbereichen. Die zunehmenden Anforderungen zur Analyse unterschiedlicher Materialeigenschaften kann die IBV jedoch technologisch nicht abdecken. Hier setzt HSI an. Man könnte vereinfachend sagen: Das Sprichwort «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» wird mit der HSI-Technologie erweitert auf «hunderttausend Worte».

Ein unverwechselbarer Fingerabdruck Das menschliche Auge und die RGB-Kameras sehen die Umwelt multispektral in den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Hyperspektrale Sensoren dagegen liefern komplexe umfangreiche Daten für eine detaillierte Differenzierung der Materialoberfläche und deren chemische Zusammensetzung. HSI liefert einen unverwechselbaren «Fingerabdruck» von Materialien. In den Satelliten zur Erdbeobachtung und Weltraumforschung wird diese Technologie einschliesslich von Algorithmen der künstlichen Intelligenz schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Sowohl die steigende Leistungsfähigkeit und Kompaktheit der HSI-Kameras als auch der Embedded-Computer machen diese Technologie für industrielle Anwendungen zunehmend attraktiver. Damit erweitert sich der Einsatz von HSI für viele Branchen. Die Steuerungs-, Auswerte- und Visualisierungssoftware ist heute in Bedienung und Detektionsmöglichkeiten viel komfortabler. Sie kann auch Algorithmen der künstlichen Intelligenz enthalten und bietet ein sehr breites Anwendungsfeld. 12

Mit der HSI-Technologie kann ein «Fingerab­ druck» der Eigenschaften von Oberflächen und verschiedenen Materialien eindeutig be­ stimmt werden.

HSI unterteilt das Spektrum vom langwelligen Infrarot bis einschliesslich kurzwelligem Ultraviolett in mehrere hundert schmale Farbkanäle. Hyperspektrale Bilder werden durch bildgebende Spektroskopie erzeugt und beinhalten sehr grosse Datenmengen. Das ermöglicht das Klassifizieren, Identifizieren und Quantifizieren von Materialien in den Industrien Entsorgung, Recycling, Oberflächentechnik, Lebensmittel, Kunststoff, Verpackung, Pharma und in der Landwirtschaft. Spektroskopie ist die Wissenschaft von den Eigenschaften des Lichtes, das von Materialien absorbiert oder reflektiert wird. Ein Gitter oder Prisma splittet das Licht im Spektrometer in viele sehr schmale benachbarte Bänder auf. Die Energie in jedem Band wird im separaten Detektor in

In der Entsorgung und im Recycling können mit HSI am laufenden Band Gefahrenstoffe wie Asbest oder der Unterschied von Poly­ propylen zu Polyethylen sicher für die Aus­ sortierung detektiert werden.

seiner Wellenlänge gemessen. Durch hunderte oder sogar tausende Detektoren kann das Spektrometer Messungen von extrem schmalen Bändern (nm-Bereich) über den gesamten Wellenlängenbereich liefern. Mit unterschiedlichen Softwaretechniken werden sogenannte hyperspektrale 3D-Datenwürfel mit zwei räumlichen Dimensionen (Fläche – x,y) und einer spektralen Dimension (Lamda) als «Tiefe» erzeugt.

Kontakt LuxFlux GmbH Geschäftsführer Marc Henzler Gerhard-Kindler-Strasse 13 D-72770 Reutlingen +49 7121 6963600 www.luxflux.de

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1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Messen/Prüfen/QS

Zerstörungsfreie Shearografie

KI erhöht die Benutzerfreundlichkeit Die Shearografie ist ein berührungs- und zerstörungsfreies Prüfverfahren (ZfP), das mittels Laserlicht kleinste Oberflächenverformungen messtechnisch erfassen kann. Diese Oberflächenverformungen werden durch extern aufgebrachte mechanische oder thermische Belastungen erzeugt und sind abhängig von der inneren Struktur des Bauteils bzw. vorhandenen Fehlstellen. Im Ergebnis lassen sich interne Defekte wie z. B. Poren und Risse erkennen oder die Haftungsqualität von Klebverbindungen zerstörungsfrei beschreiben.

bereitung, das Training des Deep-Learning-Netzwerks und eine automatisierte Erkennung von internen Defekten in Faserverbundkunststoffen (FVK) entwickelt und umgesetzt. Die Detektion von Defekten unterschiedlicher Grösse, Form und Lage in FKV-Platten ist nunmehr innerhalb von wenigen Sekunden möglich. Bild: SK Z

Die Durchführung der Messungen und die Interpretation der Ergebnisse erfordern aktuell jedoch spezielles Fachwissen. Dies schränkt die Akzeptanz des Verfahrens bei Nutzern ausserhalb des akademischen Umfeldes oftmals ein. Daher arbeiten das Kunststoff-Zentrum SKZ und das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden gemeinsam an der Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit durch eine Automatisierung der Messeinstellung, -durchführung und Ergebnisinterpretation mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Somit soll vor allem kleinen und mittleren Unternehmen der direkte Zugang zur Shearografie erleichtert werden. Die im Rahmen des Projektes genutzten Methoden des DeepLearnings als eine Form des Maschinellen Lernens bieten die Möglichkeit, charakteristische Merkmalsmuster von Defekten weitgehend benutzerunabhängig zu extrahieren und zu klassifizieren. Moderne Algorithmen erreichen bisweilen die Genauigkeit des menschlichen Sehvermögens und finden immer häufiger Anwendung in alltäglichen Pro­ blemstellungen (Autonomes Fahren, Spracherkennung, etc.). Ein weiterer Vor-

Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten bei der Shearografie die Möglichkeit, charakteristische Merkmalsmuster von Defekten weitgehend benutzerunabhängig zu extrahieren und zu klassifizieren.

teil des Maschinellen Lernens ist ausserdem die mit steigender Anzahl durchgeführter Messungen stetig verbesserte Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Defekterkennung.

Fehler in FVK innerhalb von Sekunden entdecken Mithilfe kommerziell verfügbarer Software wurden bei den Projektpartnern in den letzten Jahren Methoden der Datenauf­

Das Vorhaben (Nr. 19345 BG) wurde über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der Indus­ triellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Kontakt SKZ Pierre Pfeffer Frankfurter Strasse 15–17 D-97082 Würzburg +49 931 4104-0 www.skz.de

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Masterbatch und Compounds 1–2/2020

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KUNSTSTOFF XTRA

Bild: Fraunhofer IAPT

Additive Fertigung

Das Virtual Lab macht den gesamten AM-Prozess transparent und spiegelt ihn digital.

Fraunhofer-Leitprojekt futureAM

3D-Druck mit Metallpulver vor dem Durchbruch Mindestens um den Faktor 10 will ein Zusammenschluss von sechs Fraunhofer-Instituten im Fraunhofer-Leitprojekt «futureAM – Next Generation Additive Manufacturing» den 3D-Druck mit Metallpulver beschleunigen. Dass es sich nicht um Zukunftsmusik handelt, beweisen erste handfeste Ergebnisse, die das futureAM-Team auf der formnext im November 2019 in Frankfurt am Main vorstellte.

Eine wichtige Rolle im Fraunhofer-Leitprojekt futureAM spielt das Virtual Lab, das in enger Zusammenarbeit der beteiligten Institute entsteht. Das Virtual Lab soll künftig über ein Netzwerk und eine Datenbank alle Bereiche und Institute in Sachen metallisches Additive Manufacturing (Metall AM) digital miteinander verknüpfen. Fritz Lange von der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT in Hamburg, bei der die Fäden des virtuellen Labors zusammenlaufen, sagt dazu: «Die Institute werden über das Virtual Lab die verteilte Fertigung abwickeln und nachvollziehen.» Geplant ist dazu die geschlossene digitale Abbildung der Kompetenzen und Ausstattung aller beteiligten Institute.

Am digitalen Zwilling Prozesse optimieren Das Virtual Lab macht den gesamten AMProzess transparent und spiegelt ihn digi¹ Petra Nolis M.A., Marketing & Kommunikation, Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen

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tal: Digital Twins ermöglichen den Projektteilnehmern, Prozesse zu modellieren und zu simulieren, um so reale Systeme in allen Bereichen zu optimieren. Das Virtual Lab ist funktionsbereit und wird bereits mit sogenannten Dummy-Daten evaluiert. Aktuell verbinden sich die beteiligten Institute über ihre Datenbank mit dem Virtual Lab, damit es in Kürze seinen virtuellen Betrieb aufnehmen kann. Dazu zählt zum Beispiel das FraunhoferInstitut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS aus Dresden, das den Part der Werkstoffe betreut. Im Mittelpunkt stehen die Erweiterung des einsetzbaren Spektrums von additiv verarbeitungsfähigen Werkstoffen und ausserdem die Multimaterial-Bauweise. Hier entsteht massgeschneidert mithilfe des Laserauftragschweissens (LMD) ein Bauteil aus verschiedenen Werkstoffen ohne nachgelagerte Fügeprozesse. «Das Verfahren beschleunigt die Materialentwicklungen enorm», sagt IWSWissenschaftler Michael Müller. «Wir erforschen im Verbundprojekt, welche Materialien sich miteinander kombinieren lassen und welche Probleme dabei auftreten.» Aktuell untersuchen die Dresdener Wissenschaftler, wie sich beispielsweise aus

verschiedenen Superlegierungen ein Multimaterial-Bauteil herstellen lässt. Besonders wichtig ist beim Fügen von zwei Werkstoffen die Analyse der Übergangszone zwischen den Materialien. Den Mate­ rialübergang der Legierung Inconel 718 zu Merl 72 haben die Forscher mittlerweile optimiert, um Herausforderungen wie Rissbildung oder Versprödung zu minimieren.

Bild: Fraunhofer IWS

Petra Nolis ¹

Werkstoffexperten des Fraunhofer IWS entwickeln Multimaterial-Bauteile, an denen sie den Materialübergang analysieren. Die Farben zeigen den Übergang: Gelb: Kobalt, blau: Nickel, orange: Aluminium.

1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Additive Fertigung

– Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen (Projekt-Koordination) – Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT, Hamburg – Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Bremen – Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Darmstadt – Fraunhofer-Institut für Werkstoffund Strahltechnik IWS, Dresden – Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz Für den Sprung in eine neue Technologie-Generation des AM definierten die Projektpartner die vier Handlungsfelder Industrie 4.0 und digitale Prozesskette, Skalierbare und robuste AM-Prozesse, Werkstoffe sowie Systemtechnik und Automatisierung.

Neue skalierbare Metall AM-Prozesse und -Anlagen sind das Thema des FraunhoferInstituts für Lasertechnik ILT: Den Aachener gelang beim Extremen Hochgeschwindigkeits-Laserauftragschweissen (EHLA) der Schritt von der Beschichtung zur echten Additiven Fertigung. Gemeinsam mit Industriepartnern entstand eine 3D-EHLAAnlage, bei welcher die Bauplattform ex­ trem schnell parallelkinematisch von drei Linearantrieben mit stillstehendem LaserBearbeitungskopf bewegt wird. 1–2/2020

Bild: Fraunhofer ILT

«futureAM – Next Generation Additive Manufacturing» Im November 2017 startete das Fraunhofer-Leitprojekt futureAM mit dem Ziel, die Additive Fertigung von Metallbauteilen mindestens um den Faktor 10 zu beschleunigen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht zum einen die ganzheitliche Sicht auf die digitale und physische Wertschöpfung vom Auftragseingang bis zum fertigen metallischen 3D-Druck-Bauteil, zum anderen der Sprung in eine neue Technologie-Generation der Additiven Fertigung. An diesem Projekt beteiligen sich die folgenden FraunhoferInstitute:

Beim Extremen Hochgeschwinigkeits-Laserauftragschweissen EHLA gelang mit einer neuen Anlage der Schritt von der Beschichtung zur echten additiven, dreidimensionalen Fertigung.

Für das Laser Powder Bed Fusion (LPBF) wurde ein neues, kompaktes Optiksystem entwickelt. Es kommt zum Einsatz im ersten Prototyp, der dank seines Bauraums (1000 mm × 800 mm × 500 mm) auch grosse Metallbauteile bis zu zehnmal schneller als übliche LPBF-Anlagen additiv herstellen kann. Ein weiteres Highlight ist ein Software-Modell zum Steuern des Energieeintrags beim Umschmelzen des pulverförmigen Werkstoffs. Christian Tenbrock, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer ILT und futureAM-Projektkoordinator: «Die Prozessparameter können dabei für jede einzelne Schmelzspur individuell eingestellt werden, um sowohl die Bauteilqualität als auch die Baugeschwindigkeit zu steigern.»

Automatisierte Nachbearbeitung senkt die Prozesskosten Besonders hoch ist beim Metall AM der Aufwand für die meist manuelle Nachbearbeitung, denn sie macht bis zu 70 Prozent der gesamten Prozesskosten aus. Dr. Ines Dani vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz: «Nachgelagerte Bearbeitungsschritte wurden unter anderem aufgrund der unterschiedlichen Geometrien bisher nicht automatisiert. Dies soll sich

nun ändern.» Für die einzelnen Prozesse entwickelt das Fraunhofer IWU verschiedene autonom arbeitende Technolo­ g ieModule. Ein Roboter übernimmt das Werkstück-Handling und die spanende Nachbearbeitung. Die anspruchsvollen Ziele der FraunhoferPartner haben bislang zu einer Reihe von Innovationen geführt, von denen einige auf der formnext 2019 präsentiert wurden. Ausgestellt wurde unter anderem ein bionischer Hebel als Beispiel eines grossen additiv gefertigten Bauteils, hergestellt mit einer speziell ausgelegten LPBF-Maschine. Eine Multimaterial-Turbinenschaufel und eine Raketendüse mit Drallinjektoren sind weitere Innovationen aus Branchen, die von AM erobert werden. Gezeigt wurden ausserdem eine Software-Demo des Virtual Labs und das Modell einer Anlage zur Automatisierung der bisher händischen und daher zeitaufwändigen Nachbearbeitung. Kontakt Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT Christian Tenbrock M.Sc. Steinbachstrasse 15 D-52074 Aachen +49 241 8906-8350 christian.tenbrock@ilt.fraunhofer.de www.futuream.fraunhofer.de n 15


Additive Fertigung

KUNSTSTOFF XTRA

3D-Drucker Digital Anatomy

OP-Vorbereitung an realitätsgetreuen Organen

Mediziner können heute zwischen Leichen, Tieren, traditionellen Modellen oder VR-Modellen wählen, die allerdings alle erhebliche Einschränkungen aufweisen. Tiermodelle geben nur einen ungefähren Eindruck von der menschlichen Anatomie und können ethische Bedenken aufrufen. Leichen bieten kein lebendiges Gewebe und erfordern eine kontrollierte Umgebung. Der 3D-Drucker Digital Anatomy hingegen bildet die Reaktion von echtem Gewebe nach – und kann überall ohne spezielle Vorkehrungen genutzt werden. Darüber hinaus können sich die Anwender auf bestimmte Pathologien konzentrieren. «Wir denken, dass die Gesundheitsversorgung mithilfe von 3D-Druck verbessert werden kann. Hier bietet der 3D-Drucker Digital Anatomy einen grossen Fortschritt», sagt Eyal Miller, Healthcare Business Unit Head bei Stratasys. «Wir bieten Chirurgen die Möglichkeit einer Ausbildung in realistischerer Umgebung ohne Risiken. Zudem erwarten wir, dass die Hersteller medizintechnischer Geräte die Markteinführung ihrer Produkte verbessern können, indem sie mit diesen neuen Modellen Designverifikationen und -validierungen, Prüfungen der Gebrauchstauglichkeit und Fehleranalysen durchführen.» Mehrere Einrichtungen haben den neuen 3D-Drucker bereits getestet. Das Jacobs Institute, ein medizinisches Innovationszentrum mit Sitz in Buffalo, N.Y., das sich auf die Beschleunigung der Geräteentwicklung in der Gefässmedizin konzen­ triert, hat den 3D-Drucker getestet, um wichtige Gefässkomponenten für fortgeschrittene Tests und Schulungen neu zu erstellen. «3D-Druck war im Vergleich zu Leichen- oder Tiermodellen grossartig für die patientenspezifische anatomische 16

Bild: Stratasys

Stratasys verstärkt sein Engagement im medizinischen Bereich mit dem neuen 3D-Drucker J750 Digital Anatomy. Das System wurde entwickelt, um die Haptik, die Empfindlichkeit und die biomechanischen Eigenschaften der menschlichen Anatomie in medizinischen Modellen zu reproduzieren. Gleichzeitig werden OP-Vorbereitungen sowie die Ausbildung von Medizinern optimiert und neue medizintechnische Geräte schneller auf den Markt gebracht.

3D-gedrucktes Modell eines Herzens, hergestellt mit dem neuen 3D-Drucker J750 Digital Anatomy, der die Haptik, die Empfindlichkeit und die biomechanischen Eigenschaften der menschlichen Anatomie reproduzieren kann.

Nachbildung. Der entscheidende Schritt auf dem Weg zu realitätsgetreuen Organmodellen war jedoch die Haptik sowie die realistischen biomechanischen Eigenschaften wie bei echtem Gewebe», sagt Dr. Adnan Siddiqui, Chief Medical Officer am Jacobs Institute. «Diese Modelle bieten uns unserer Ansicht nach die beste Möglichkeit, physiologische Bedingungen des Menschen auf struktureller Basis nachzubilden, um reale klinische Situationen zu simulieren und neue Hilfsmittel auf Wirksamkeit zu untersuchen, bevor sie am Patienten angewendet werden.» In Verbindung mit dem 3D-Drucker stellt Stratasys auch drei neue Materialien – TissueMatrix, GelMatrix und BoneMatrix – für 3D-Druckanwendungen in den Bereichen Kardiologie, Gefässmedizin und Orthopädie vor. Darüber hinaus kommt ein Reinigungsgerät für Blutgefässe auf den Markt, das Stützmaterial aus 3D-gedruckten Blutgefässen entfernt.

Der neue 3D-Drucker von Stratasys wird voraussichtlich in erster Linie von Herstellern medizintechnischer Geräte genutzt werden, die nach neuen Möglichkeiten suchen, um Technologien und Verfahren schneller einzuführen. Zudem ist die Nutzung auch in akademischen medizinischen Einrichtungen, die unter zunehmendem Druck stehen und Schulungen ausserhalb des Operationssaals durchführen müssen, um das Risiko für Patienten zu minimieren, hilfreich. Die Lösung unterstützt auch die Bemühungen, vom zeitbasierten chirurgischen Training zur leistungsbasierten Auswertung überzugehen. Kontakt Stratasys-Vertretung in der Schweiz: Alphacam Suisse GmbH Bahnhofstrasse 5 CH-9443 Widnau +41 71 775 82 40 info@alphacam.ch, www.alphacam.ch n 1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Additive Fertigung

Wirtschaftliche Lösung für Additive Fertigung

Stützstrukturen vollautomatisch entfernen

Die Branche der Additiven Fertigung verbucht aktuell Wachstumsraten mit bis zu 30 Prozent pro Jahr. Schicht für Schicht entstehen aus metallischen Pulvern Baukörper. Diese erhalten, um die geforderte Mass- und Formgenauigkeit zu erreichen, Stützen, die nach dem Produktionsvorgang bislang manuell vom Baukörper getrennt werden. Doch was bei Unikaten und Prototypen machbar ist, lässt sich kaum auf die Serienfertigung übertragen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um komplexe Baugruppen in grosser Stückzahl handelt. Die werden immer häufiger von der Automobilindustrie sowie der Luft- und Raumfahrttechnik abgerufen. Bislang gibt es weltweit keine prozesssichere und wirtschaftliche Lösung, mit der man derartige Strukturen vollautomatisch entfernen kann. Deshalb lautet die Anforderung an MartinMechanic, eine Anlage zu bauen, deren Roboter mit entsprechenden Werkzeugen und hoher Bewegungsfreiheit an den richtigen Stellen ansetzt. Erschwerend kommt hinzu, dass oft jedes AMRohteil ein Unikat ist. Also muss die Technologie in der Lage sein, sich der individuellen Rohteilgeometrie anzupassen, die sich aufgrund freigesetzter Eigenspannungen sogar verändern kann. Das Förderprojekt läuft unter dem Arbeitstitel «FASE», was für «Flexible Automatisierte Stützstruktur Entfernung» steht. Gemeinsam mit dem Team um Professor Wolfgang Hintze vom Institut für Produktionsmanagement und -technik der Technischen Universität Hamburg (IPMT) werden die mechanischen Grundlagen und passenden Technologien erarbeitet. Die Nagolder Ingenieure setzen sie dann in die Praxis um. Weitere Partner wie Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau oder Loll 1–2/2020

Bilder: Loll

Dem Sondermaschinenbauer MartinMechanic ist es zusammen mit dem Institut IPMT der Technischen Universität Hamburg gelungen, in einem Pilotprojekt eine wirtschaftliche Lösung für das additive Fertigen von Bauteilen mit Stützstrukturen zu realisieren. Mit hochmoderner Robotertechnologie soll es erstmals möglich sein, einen im 3D-Druck produzierten Baukörper vollautomatisch von seinen Stützstrukturen zu trennen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Die Stützstrukturen dieses additiv gefertigten Bauteils werden mit modernster Robotertechnologie auf einer Anlage von MartinMechanic entfernt.

Feinmechanik liefern die Erprobungsteile. «Für uns ist dieses Pilotprojekt nicht nur eine grosse Herausforderung», sagt Claus Martin, geschäftsführender Gesellschafter von MartinMechanic. «Das Vertrauen in unsere Projekterfahrung erfüllt uns auch mit Stolz.»

Musterbauteile mit Stützstrukturen werden vollautomatisch bearbeitet.

Einer der «Stolpersteine» ist in den Augen von Dr. Bernhard Bock, der das Pilotprojekt für MartinMechanic begleitet, die Frage der Technologie, die für das Trennen in Frage kommt. Ausserdem handle es sich häufig um komplizierte Bauformen, bei denen die Trennstellen nicht immer genau definiert seien. «Deshalb brauchen wir nicht nur eine Schnittstelle zum CAD-System, sondern auch eine entsprechende Sensorik, die den genauen Verlauf der Nahtstelle zwischen Stützstruktur und Bauteil erfasst.»

Kontakt MartinMechanic Friedrich Martin GmbH & Co. KG Heinrich-Hertz-Strasse 2 D-72202 Nagold +49 7452 8466-0 info@MartinMechanic.com www.MartinMechanic.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Composites

Rinde und Flachs

Alternative zu Glasfaser, Öl und Chemie Die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie steht unter Druck, umweltfreundlicher zu werden. Deshalb gibt es unter anderem Bedarf für ökologische Kunststoffalternativen. Forschung und Industrie arbeiten derzeit an feuerfesten Leichtbauteilen, die aus Holzresten und Flachs bestehen. Bei vergleichbaren Kosten und Produktionsaufwand sollen sie mindestens 30 Prozent CO2-Emissionen einsparen.

Ein Hauptargument für den Einsatz von Faserverbundkunststoffen ist ihr exzellentes Verhältnis von Steifigkeit oder Festigkeit und Dichte. Damit lassen sich Strukturen realisieren, die hohe Beanspruchungen ertragen, aber trotzdem ein niedriges Gewicht aufweisen. Nicht selten ist auch die eingesparte Energie – dank des geringen Gewichts – ein Grund, auf Composites zu setzen. Wird diese Energieeinsparung nun durch ein CO2-Äquivalent oder Global Warming Potential (GWP) ausgedrückt, muss natürlich der gesamte Lebenszyklus der verwendeten Materialien mit einberechnet werden. Häufig wird dadurch die eigentlich sehr gute Bilanz während der Einsatzzeit getrübt – die Erzeugung und Verarbeitung der Materialien ist mit hohem Energieaufwand verbunden, und insbesondere die Matrixsysteme basieren fast ausschliesslich auf Petrochemie. Der Ersatz von konventionellen Matrixund Harzsystemen durch biobasierte Produkte lohnt sich deshalb aus Umweltsicht in jedem Fall – die Erwartung ist, dass das hier untersuchte neue Material bei der Produktion mindestens 30 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht, als die bisher üblichen Faserverbundwerkstoffe. Andererseits müssen diese neuartigen Systeme immer noch die gleichen Anforderungen wie die substituierten Werkstoffe erfüllen. Dies betrifft nicht nur mechanische oder andere Anforderungen ans Bauteil, sondern auch die Verarbeitung in möglichst verbreiteten und bekannten Prozessen. Prof. Dr. Gion Andrea Barandun, Fachbereich Faserverbundtechnik / Leichtbau, IWK, HSR Rapperswil

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Bild: Faserplast Composites

Prof. Dr. Gion Andrea Barandun ¹

Bild 1: Die neuartigen biobasierten Composites sollen u.a. künftig auch im Schienenverkehr zum Einsatz kommen, wie hier im Interieur in einer Metro.

Auch die Entsorgung oder – falls umsetzbar – Aufbereitung und Weiterverwendung von Composite-Bauteilen an deren Lebensdauerende muss für eine gesamtheitliche Betrachtung mit einbezogen werden.

Ein überraschend einfaches Konzept Das Rezept für die biobasierten Bauteile aus faserverstärkten Kunststoffen ist überraschend simpel: Die Baumrinde, aus der das Tannin für das Harzsystem gewonnen wird, fällt in der Holzindustrie als Abfall an. Flachsfasern als Verstärkung bieten eine nachwachsende Alternative zu Glasfasern, mit sehr ähnlichen Steifigkeitseigenschaften bei niedrigerer Dichte. Zusammen mit Projektpartnern aus Industrie und Forschung arbeitet das IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung daran, die beiden natürlichen Rohstoffe in hoch belastbare, feuerfeste Komponenten zu verwandeln. Das Projekt wird durch die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse unterstützt –

beteiligt sind die Berner Fachhochschule BFH (Institut für Werkstoffe und Holztechnologie IWH) sowie die Unternehmen Gremolith, Bcomp, Faserplast Composites, Swiss CMT AG und Zeochem. Interessant sind in diesem Fall neben den ohnehin angestrebten guten mechanischen Eigenschaften vor allem die Möglichkeiten im Hinblick auf den Brandschutz. Wo heute unter anderem phenolbasierte Systeme zum Einsatz kommen, sollen die neuartigen Composites in Zukunft eine echte biobasierte Alternative dazu bieten. Dies eröffnet Anwendungen beispielsweise in der Schienenindustrie (Bild 1), wo sehr strenge Vorschriften bezüglich der Materialeigenschaften im Brandfall herrschen, gleichzeitig aber auch leichte Strukturbauteile gesucht sind.

Erfolgreiche Vorversuche Das Know-how zur Herstellung, Aufbereitung und Verarbeitung des neuen Harzsystems wurde schrittweise erarbeitet. Aus einer Zusammenarbeit zwischen IWH und IWK im Rahmen mehrere Studienarbeiten 1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Bild: IWK

Composites

Bild 2: Prozessversuch

Bild 3: Test-Platten

an beiden Standorten entstanden Materialrezepturen, Verarbeitungsrichtlinien und Erkenntnisse zu den Eigenschaften der hergestellten Verbundmaterialien (Bild 2). Diese Resultate weckten das Interesse der Industrie, sodass schliesslich ein breit abgestütztes Innosuisse-Forschungsprojekt gestartet werden konnte. Die nun durchgeführten ersten Versuche mit den neuen Materialien sind vielversprechend, aktuell erprobt das Team des IWK verschiedene Rezepturen und Produktionsprozesse. Bisher sind das lediglich kleine Test-Platten (Bild 3) für mechanische und andere Belastungstests. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt dann die Umsetzung erster Realbauteile im Rahmen industrieüblicher Produktionsprozesse. Ziel ist es, ein möglichst serienfertiges FaserHarz-System anbieten zu können. Mittels verschiedener Bauteilprüfungen wird zudem während der Entwicklung darauf geachtet, dass ein gleichwertig produzierba-

res Ersatzprodukt mit potentiell besseren Eigenschaften entsteht.

Neue Materialien, unveränderte Produktionsverfahren Das Harzsystem ist der innovative Kern des Projektes. Statt herkömmlichen, erdölbasierten Harzen wird Tannin (aus Holzrinde) zusammen mit speziellen Alkoholen auf pflanzlicher Basis kombiniert. Im Verbund mit den Flachsfasern entsteht so ein fast vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen bestehender, faserverstärkter Kunststoff. Zum Vergleich: Aktuelle biobasierte Alternativen kommen – immer noch selten - auf maximal ca. 50 Prozent Anteil an nachwachsenden Rohstoffen. Die Bauteile können in unterschiedlichen, industriell verbreiteten Verfahren wie Infusion, Injektion oder – für kleine Serien – Handlaminieren hergestellt werden. Die entsprechenden Verarbeitungsparameter

wurden teilweise schon in Vorversuchen ermittelt und gestatten einen robusten und reproduzierbaren Herstellungsprozess. Damit das Produkt für die Zulieferer der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie eine echte Alternative wird, soll das Faser-HarzSystem zudem ohne Änderungen am Maschinenpark oder an Prozessen verarbeitet werden können. Im Hinblick auf eine spätere Serienfertigung stellt dies eine zentrale Forderung der Industrie dar. Das Projekt wurde im Sommer 2019 gestartet, die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sollen im Sommer 2022 abgeschlossen sein. Kontakt IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestrasse 10 CH-8640 Rapperswil +41 55 222 47 70 iwk@hsr.ch, www.hsr.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Composites

CFK-Bauteile wirtschaftlicher bearbeiten

Intelligente Nachbearbeitung und Versiegelung Gemeinsam mit der Industrie haben Forscher vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine Bearbeitungsmaschine entwickelt, die kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) nicht nur hochpräzise fräst, sondern auch die gesamte Nachbearbeitung übernimmt. CFK-Werkstücke lassen sich damit um bis zu 50 Prozent wirtschaftlicher bearbeiten.

Ob Lastwagen, Busse, Autos, Fahrräder oder Roller: Sie alle werden in Zukunft mit Elektroantrieb unterwegs sein. Dabei gilt: Je leichter das Fahrzeug, desto länger reicht der Akku. Als Werkstoff für die Karosserie bieten sich deshalb kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) an. Sie sind ähnlich stabil wie Stahl, aber rund achtmal leichter. Sogar Aluminium ist dreimal schwerer als CFK. Allerdings sind die Herstellungs- und Bearbeitungskosten von CFK-Bauteilen noch immer hoch. Vieles wird bis heute von Hand erledigt: Werker nehmen frisch gefräste Bauteile aus der Maschine, beseitigen überstehende Fasern und reinigen sie für die nachfolgende Versiegelung der Kanten. «Das ist nicht prozesssicher, weil Werker ein und dieselbe Kante subjektiv unterschiedlich bewerten», bemängelt Philipp Esch von der Abteilung Leichtbautechnologien am Fraunhofer IPA. Hinzu kommt: Die feinen CFK-Stäube, die beim Fräsen anfallen, sind gesundheitsschädigend und wirken abrasiv. Sie erhöhen also den Verschleiss bestimmter Maschinenkomponenten, wenn sie sich darauf absetzen.

Herstellung um bis zu 50 Prozent wirtschaftlicher Die Herstellung von CFK-Werkstücken wäre um 50 Prozent wirtschaftlicher, gäbe es eine Maschine, die die Leichtbauteile nicht nur bearbeitet, sondern auch automatisiert abmisst und versiegelt. Eine solche haben nun Esch und andere Forscher vom Fraunhofer IPA, die Firma Homag ¹ Hannes Weik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fraunhofer IPA

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Bild: Fraunhofer IPA/Rainer Bez

Hannes Weik ¹

Führt ein Werker der Maschine ein endkonturnah hergestelltes CFK-Bauteil zu, fräst sie es zunächst hochpräzise.

Holzbearbeitungssysteme GmbH sowie weitere Partner aus der Industrie gemeinsam entwickelt. Die Bearbeitungsmaschine steht als betriebsbereiter Demonstrator in einer Halle auf dem Gelände des Fraunhofer IPA. Führt ein Werker der Maschine ein endkonturnah hergestelltes CFK-Bauteil zu, fräst sie es zunächst hochpräzise und verleiht ihm so die gewünschte Form. Eine Abrasivbürste entfernt danach alle überstehenden Fasern. Düsen blasen die feinen CFK-Stäube in eine Absauganlage. Diese filtert den Staub heraus, ehe sie die Luft an die Umgebung abgibt. Vorzeitiger Verschleiss an der Maschine wird so unterbunden. Per Streifenlichtprojektion tastet ein Sensor das CFK-Werkstück ab. So entsteht eine Punktwolke, in der spezielle Algorithmen eventuelle Abweichungen von der Idealkontur erkennen. Bewegen sich die Abweichungen innerhalb der Toleranz, versiegelt die Bearbeitungsmaschine die Kanten mit einem Flüssiglack. Dieser wird anschliessend mit ultraviolettem Licht

bestrahlt und härtet umgehend aus – das Bauteil ist fertig.

Modulares Maschinen­ konzept «Wir haben ein modulares, vollintegriertes Maschinenkonzept entwickelt», sagt Esch. Die einzelnen Prozessschritte können also in beliebiger Reihenfolge ablaufen, lassen sich mit anderen kombinieren und auf andere Bauteilgeometrien anpassen. Noch nicht einmal beim Werkstoff ist unsere Maschine CFKComplete festgelegt: «Sie könnte genauso gut Holz, Aluminium oder Metallkomponenten fräsen, nachbearbeiten und lackieren», so Esch weiter. Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA Nobelstrasse 12, D-70569 Stuttgart +49 711 970-1557 philipp.esch@ipa.fraunhofer.de www.ipa.fraunhofer.de n 1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Composites

Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge

Hochdruck mit Leichtigkeit

Aus Sicht der Composite-Industrie sticht insbesondere die signifikante Menge an Fasermaterial hervor, die zur Herstellung der Wasserstofftanks benötigt wird. Die Ingenieure von Cevotec stellten sich dieser Herausforderung und entwickelten eine Lösung, die bei der Herstellung von Drucktanks auf Composite-Basis 20 % Zeit, Material und Kosten spart. «Die Automobilindustrie hat Milliarden in die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie investiert, aber derzeit sind nur sehr wenige solcher Fahrzeuge auf unseren Strassen unterwegs. Eines der Probleme ist die effiziente und sichere Speicherung von Wasserstoff im Fahrzeug», sagt Thorsten Groene, CEO des Münchener Fiber Patch Placement (FPP) Spezialis­­ten Cevotec. «In den Tanks herrscht ein Arbeitsdruck von bis zu 700 bar, was ca. 10 kg Kohlefaser für 1 kg Wasserstoffspeicherung bedeutet – das ist sehr viel.» Dementsprechend sind Hersteller stark daran interessiert, weniger der teuren Fasern zu verarbeiten, um Gewicht und Kosten der Tanks zu reduzieren. «Endlosfasern um einen Kern zu wickeln, ist die beste Methode zur Produktion des zylindrischen Teils», sagt Dr. Neven Majic, Executive Vice President von Cevotec. «Aber eine solche direkte Filamentablage an den Kuppeln bedeutet redundantes Material auf dem zylindrischen Teil – welches das Gewicht und die Kosten des Endprodukts stark erhöht.» Cevotecs Lösung besteht darin, ma-

Bild: Cevotec

Mit Wasserstoff angetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV) sind batteriebetriebenen Autos in mehrfacher Hinsicht überlegen. In nur wenigen Minuten aufgetankt, haben sie eine grössere Reichweite und bieten dennoch alle Leistungsvorteile des Elektromotors. Aber die Technologie ist noch jung und muss einige Herausforderungen meistern.

Drucktank auf Composite-Basis

terialgleiche Kohlefaser-Patches vor dem Wickelprozess in den Kuppelbereichen einzubringen. «Die Patches sind so konzipiert, dass sie genau die Bereiche abdecken, die Probleme beim Wickeln verursachen», erklärt Majic. In einem ersten Prozessschritt werden Kuppeln des Tankkerns mit Patches verstärkt, die so verstärkten Tankkerne werden dann dem verkürzten Wickelprozess zugeführt, der weniger Material und Produktionszeit für die Belegung der Kuppelbereiche benötigt. «Die Investition in die Patch-Technologie zahlt sich vom ersten Produktionstag an aus», berichtet Gröne. Eine einzige FPP Anlage kann Drucktanks für mehrere Wickelanlagen mit Patch-Verstärkungen versehen. Hersteller können so mindestens 20 % Einsparungen an Material und Zy­ kluszeit erreichen. «Wenn Wickel- und Patch-Technologie in der Serienproduktion kombiniert werden, amortisiert sich die FPP Investition bereits im ersten Jahr. Es

ist eine ziemlich einfache Rechnung, die wir unseren interessierten Kunden präsentieren können.» Durch die konsequente Anwendung der Fiber Patch Placement Technologie auf heutige Herausforderungen in der Herstellung von Composite-Bauteilen unterstützt Cevotec die Entwicklung von Verbundwerkstoffen für eine grüne Mobilitätsre­ volution. Hersteller, die von manueller Produktion auf Fiber Patch Placement wechseln, profitieren gemäss eigenen Angaben von Materialeffizienz und Kos­ teneinsparungen von 20 % bis 60 %. Kontakt Cevotec GmbH Daniela Klotz Willy-Messerschmitt-Strasse 1 D-82024 Taufkirchen b. München +49 89 2314 165-0 info@cevotec.com www.cevotec.com

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HAUG BIEL AG Johann-Renfer-Str. 60 Postfach CH-2500 Biel/Bienne 6 Tel.: +41 (0) 32 344 96 96 Fax: +41 (0) 32 344 96 97

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KUNSTSTOFF XTRA

Composites

Automatisierte Herstellung komplexer Composite-Strukturbauteile

Revolution für den Leichtbau

«Mit dem neuen automated-CompositeCompression-Verfahren (aCC) können wir Faserchips in einem Werkzeug unter Druck und Temperatur automatisiert zu komplexen 3D-Formteilen pressen», berichtet Dominik Nägeli, jüngstes Familienmitglied in der Geschäftsleitung der Nägeli Swiss AG und verantwortlich für den Bereich Faserverbund. «Vor allem für den Leichtbau eröffnen sich dadurch bisher ungeahnte Möglichkeiten», ergänzt Christoph Nägeli, Geschäftsführer und Vater von Dominik. Auf der Swiss Plastics Expo zeigte das Schweizer Unternehmen den neu entwickelten Chock Max, einen faltbaren Unterlegkeil aus Polyamid-Faserchips für Flugzeuge. Hergestellt wird dieser mittels des neu entwickelten innovativen aCC-Verfahrens, das Nägeli gemeinsam mit Partnern entwickelt hat. Anlässlich der Swiss Plastics Expo wurde der Chock Max mit dem Swiss Plastics Award in der Kategorie Publikumsliebling ausgezeichnet (siehe auch S. 40/41).

Drei wesentliche Vorteile durch 3D-Faserverbund Der Chock Max aus PA6 mit Kohlefaserverstärkung hält Flugzeuge bis 350 Tonnen Startgewicht und Raddurchmesser bis 1050 mm sicher in Parkposition. Gegenüber herkömmlichen Chocks aus Metall oder Hartgummi weist der Chock Max drei wesentliche Vorteile auf. Mit nur 3,5 kg ist er erstens um vieles leichter als herkömmliche Unterlegkeile. Zweitens ist er nahezu unzerstörbar durch 3D-Formteile aus Carbon. Und drittens ist er faltbar. Durch das Zusammenklappen lässt sich der Chock Max mit wenig Kraftaufwand jederzeit unter dem Rad entfernen. Verspätungen im 22

Bild: Nägeli

Nägeli Swiss AG zeigte auf der Swiss Plastics Expo in Luzern einen Unterlegkeil aus Faserverbund für Flugzeuge bis 350 Tonnen. Der Chock Max von Alphachocks ist sehr leicht, absolut robust und lässt sich unter dem Rad zusammenklappen, bevor er mit wenig Kraftaufwand entfernt werden kann. Nägeli fertigt das patentierte Serienprodukt im neuen aCC-Verfahren. Dabei können Faserchips zu komplexen 3D-Formteilen mit nahezu jeder gewünschten Geometrie gepresst werden und dies auch in Serienstückzahlen.

Der faltbare Chock Max aus einem PA6/Carbon-Faserverbund für Flugzeuge bis 350 Tonnen.

Flugverkehr durch verklemmte Chocks werden so vermieden.

Strukturbauteile automatisiert herstellen Nägeli fertigt die Chocks für die Schweizer Aerogenius AG, die das Produktpatent innehat. Mindestens genauso revolutionär wie das Produkt ist das innovative Verfahren, das Nägeli gemeinsam mit Partnern entwickelt hat. Die PA6/CF-Faserchips sind eine Kombination aus thermoplastischer Matrix und Verstärkungsfasern. Sie werden in definierter Länge in einem Formwerkzeug unter Druck und Temperatur zu komplexen 3D-Formteilen gepresst.

Mit Carbon in die dritte Dimension Der aCC-Prozess eröffnet für Carbonteile völlig neue Denkweisen in der dritten Dimension. Dabei – und das ist das Neuartige – sind der Komplexität der Bauteilgeometrie nahezu keine Grenzen gesetzt.

Darüber hinaus können beispielsweise auch Gewindeabformungen, passgenaue Präzisionsbohrungen oder integrierte Verbindungelemente genauso wie unterschiedliche Wandstärken gefertigt werden. Das war bisher mit Faserverbundwerkstoffen kaum möglich. Durch die automatisierte, prozesssichere Fertigung mit hoher Wiederholgenauigkeit sind Serienstückzahlen bis 100 000 Bauteile pro Jahr realisierbar. Das macht das aCC-Verfahren als alternatives Fertigungsverfahren für viele Leichtbauteile, vor allem auch für bewegte Teile, hochinteressant. «Konstrukteure und Maschinenbauer verfolgen unsere Arbeit sehr aufmerksam», berichtet Christoph Nägeli abschliessend.

Kontakt Nägeli Swiss AG Seestrasse 4 CH-8594 Güttingen +41 71 694 50 10 mail@naegeli.ch www.naegeli.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Fügetechnik

Schnell, aber partikelreich

Reibschweissen, die saubere Verbindung? Beim Reibschweissen treten kinematische Unterschiede auf, die den Schmelzefluss beeinflussen und damit die Beschaffenheit der Schweissrückstände. Das Qualitätsspektrum der Schmelzecharakteristik reicht von losen Partikeln bis hin zu zusammenhängendem Schmelzegrad und kann entsprechend als sauberes Verfahren eingestuft werden. Die Fischer Kunststoff-Schweisstechnik GmbH hat darüber hinaus Lösungen entwickelt, die Restpartikel so reduzieren, dass auch höchste Anforderungen erfüllt werden können.

Michael Fischer ¹ Jede Anforderung verlangt nach einer da­ rauf abgestimmten Verbindungslösung. Im folgenden sind verschiedene Fügeprozes­ se im Vergleich dargestellt.

Linearschweissen (VIB) Reibschweissen wird immer noch stark mit dem Linear Vibrationsschweissen assozi­ iert. Hier wird aufgrund der Vor- und Rück­ wärtsbewegung die Schmelze gewalzt und als Fädchenbildung in der Schmelzebil­ dungsphase herausgeschoben. Dadurch entstehen lange Partikel, die sich auch im Nachhinein leicht an den Schweissnaht­ rändern lösen können.

Grafiken und Bilder: Fischer

Der Prozess VIB am Beispiel erläutert: Amplitude A = 0,6 mm Schwingweite 2A (+/-A) Schweissfrequenz f(Lin) = 240 Hz Die Schweissgeschwindigkeit Vs (angenä­ hert als mittlere V) Vs = 4 A x f(Lin)= 576 mm/s

Zirkular (ZS) Kreisvibration Amplitude um die Mitte

Lineare Vibration (VIB) Lineare Vibration in X oder Y

Rotative Vib. (ROV) Hin und her auf dem Bodensegment

Rotation (ROT) In eine Richtung um die Drehachse

X-Y Schweißkonturen bis 30° in Z Sensorgehäuse Funkschlüssel Resonatoren Ventile mit Federn und Dichtungen Flächenschweißungen Partikel bis 700 µm mit IR bis 50 µm

Längs- und Querschwingungen Rohrschalen Gehäuse/Tunnel Flächenschweißungen

Öffnet weitere Anwendungen Kappen, Deckel, Lagerschilde mit KabelSchlauch-Zuleitungen, Stutzen, Ventile mit höchsten Anforderungen Partikel bis 1000 µm mit IR bis 75 µm

Optimiert durch höchste Dynamik Deckel, Scheiben, Hülsen, Töpfe, Kartuschen

Partikel bis 3000 µm mit IR bis 200 µm

Partikel bis 3000 µm mit IR bis 500 µm

Übersicht über die Reibschweisskinematiken und daraus resultierenden Partikelgrössen.

Die Schweisskraft F in N resultiert aus dem notwendigen Material – Fügedruck für – unverstärkte Materialien ca. 1N/mm² – verstärkte Materialien, nach Verstär­ kungsanteilen von ca. 3-10 N/mm² Die Schwingrichtung ist «unidirektional», wobei umlaufende Schweissstege von Ge­ häusen unter längs und quer zur Schweiss­ naht stehendem Schwingeinfluss stehen, was im Verhältnis von Schweissnahtbreite zu Schwingweite zu beachten ist, weil sonst der Schweissfaktor von der «Quernaht»Verbindung und der Längsnaht unterschied­ lich ist. Bei der Linearen Vibration VIB wer­ den infolge der Reibgeschwindigkeit und hohen Beschleunigung lose Partikel «weg­ geschleudert».

den Schweissrändern nicht leicht ablöst. Auch ist die Festigkeit höher, weil die Ma­ terialvermengung allseitig erfolgt und das aufgeschmolzene Material erst als über­ schüssige Schmelze infolge der Volumen­ verdrängung nach aussen gelangt. Somit kann die Wärme tiefer in die Schweissflä­ che eindringen als beim Linearschweissen. Der Prozess ZS am Beispiel erläutert: Die Kreisschwingung hat den Radius, der bei linearer Schwingung mit der Amplitude vergleichbar ist; der Radius hat jedoch eine erhebliche Auswirkung auf den Zy­ klusweg (Reibweg).

Zirkularschweissen (ZS)

Michael Fischer, Geschäftsführer, Fischer Kunststoff-Schweisstechnik GmbH, Berkatal

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Hier ist die Kinematik eine Kreisbewegung um einen Mittelpunkt mit einem Schwing­ radius. Die Schmelzebildung erfolgt über Kügelchenbildung, die sich als zusammen­ hängende Schmelze gleichmässig nach aussen schiebt. Der Vorteil ist eine gleich­ mässige Schmelzeschicht, die sich auch an 23


KUNSTSTOFF XTRA

Fügetechnik

R = 0,6 mm Schwingweite 2R (+/- R) Die Schweissgeschwindigkeit Vs Vs = 2R x π x f(zs) = 576 mm/s Die Schweissgeschwindigkeit wird mit dem VIB-Prozess gleichgesetzt, um gleiche Schweissbedingungen zu haben. Nun muss auf die Zirkularfrequenz umge­ stellt werden. Infolge der konstanten ZSKreisschwingung wird die Schweissfre­ quenz niedriger, die Formel lautet für f(zs) nun:

Schweissbedingungen (Schweissge­ schwindigkeiten) zu haben, muss der Pro­ zess «Vibration» eine Schweissfrequenz von 240 Hz haben, der Prozess «Zirkular» jedoch nur 152 Hz, was für den Schmelzeaustritt in den Randbereichen der Naht günstiger ist. Die deutlich niedrigere Zirkularschwin­ gungsfrequenz f(zs) erbringt die gleiche Leistung wie die deutlich höhere Linearfre­ quenz f(Lin) und dies ohne Massenum­ kehrungskräfte!

förmigen Schweissnaht, Energierichtungs­ geber genannt, dass die Schmelzepartikel regelrecht wegspritzen können. Bei durch­ sichtigen Teilen wie Rückleuchten, können diese Spritzer durch die durchsichtige PMMA-Deckblende sichtbar sein – ein K.o.-Kriterium in diesem Fall für das Ultra­ schallschweissen. Eine scharf abgegrenzte Schweisslinie wird mit dem Zirkular­ schweissprozess umgesetzt.

Rotationsschweissen (ROT) Damit zeigt sich die Effektivität der Kreis­ schwingung, die sich äusserst positiv in der Schmelzebildung und Partikelreduzie­ rung auswirkt, und die wir weiter unten dynamisch betrachten. Parameter im Vergleich zu VIB: Zirkularschweissen ZS: Die Kreisschwin­ gung mit Radius R= 0,6 ist gleich gross gewählt wie die Amplitude A bei VIB, die Auflösung nach der vergleichbaren zirkula­ ren Schweissfrequenz mit Ergebnis f(zs)=152 Hz. Das bedeutet: Um gleiche

Linear VIB, mit 160 Hz: Die Fusselbildung ist bis aussen sichtbar. Hier eine reibgeschweisste Sonnenblende.

Beim Rotationsschweissen dauert die Schmelzebildungsphase etwas länger und infolge der rotierenden Bewegungsdyna­ mik des Schmelzeaustriebs ist die Partikel­ bildung intensiver. Die Fliehkräfte der tan­ gentialen Reibgeschwindigkeit, fortlaufend in eine Richtung, lassen den Schweissaus­ trieb lang werden und die Partikel können sich auch leicht von dem Bauteil lösen.

Rotatives Vibrations­­schweis­sen (ROV) Eine Weltneuheit als partikelärmere Alterna­ tive zum Rotationsschweissen ist das ei­ gens entwickelte rotative Vibrationsschweis­ sen, eine auf dem Bogensegment hin und her vibrierende Reibkinematik. Es handelt sich wie beim Linearschweissen um eine oszillierende Schwingkinematik, allerdings um die Drehachse des Bauteiles. Als Vorteil gegenüber dem ROT erzielt man mit dem ROV eine höhere Festigkeit und kleinere und zusammenhängendere Schmelzeparti­ kel. Dadurch kann man auch eine Schweiss­ nahtgestaltung in Ringstegform wählen wie sie beim Linearschweis­sen üblich ist und benötigt keine V-Nahtgestaltung, die noch beim klassischen Rotationschweissen gang und gäbe ist, um die geringere Schweiss­ nahtfestigkeit der auf Stoss geschweissten Verbindungen auszugleichen.

Ultraschallschweissen (US)

Schweissaustrieb stark faserig, Material PP, Bruchprobe der VIB reibgeschweissten Sonnenblende.

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Beim Ultraschallschweissen erfolgt – an­ ders als beim Reibschweissen – eine ver­ tikale Schwingung, die je nach Maschine mit 20 kHz, 30 kHz, 40 kHz die Energie senkrecht auf das Fügeteil einleitet. Hier­ durch entsteht so viel Energie in der dach­

Der Prozess Ultraschallschweissen (US) allgemein betrachtet: Die Amplitude A wirkt im Hundertstelbe­ reich und ist in ihrer Grösse nach der Nennfrequenz und der Transformation von Booster und Sonotrode bestimmt. Beispiel: A = 0,03 mm bei f = 20 kHz, um sich die Parameterunterschiede von A und f im Vergleich zum Reibschweissen besser vorstellen zu können.

Einfluss auf die Partikelbildung beim VIB und US Die oszillierende Linearschwingung beim VIB erzeugt extreme Beschleunigungen in den Endlagen zwischen Vo und Vmax . So wird beispielsweise ein Kunststoffpartikel von nur einem Gramm mit einer Kraft von 0,3 N bewegt und damit «weggeschleu­ dert». Ganz ähnlich verhält es sich beim Ultra­ schallschweissen. Dort ist die Amplitude zwar viel kleiner, im Hunderstel-MillimeterBereich, die Frequenz jedoch ist um den Faktor 125 höher. Deshalb ist die SinusKreisschwingung beim Zirkularschweissen so genial: Es gibt keinen «Nulldurchgang», sondern es herrscht über den ganzen Pro­ zess eine konstante Reibgeschwindigkeit vor. 1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Fügetechnik

Totgesagte leben länger Dieser Beitrag soll dem pauschalen Urteil eines «schmutzigen Prozesses», den das Reibschweissen durch das Lineare Vibrati­ onsschweissen und das Rotationsschweis­ sen hat, entgegenwirken. Das Rotative Vi­ brationsscheissen ist eine Alternative zum Rotationschweissen, mit besseren Quali­ tätsfaktoren für runde Bauteile mit vorge­ gebenen Achsmitten. Unsere bereits optimierten Reibschweiss­ prozesse sind – kombiniert mit einer IRVorheizung – reinraumfähig. Wir sprechen hier von einem Hybridprozess.

Hybridprozesse Durch das Zusammenwirken von thermi­ scher Vorbehandlung und nachfolgendem Präzisionsreiben entsteht ein Hybridpro­

Reibschweissen mit Infrarot kombiniert.

Probekörper nach erfolgtem Hybridprozess.

zess. Beim Reibschweissen werden in der Trockenreibphase Materialpartikel abgerie­ ben. In der Schmelzephase wird ein Teil der Partikel mitverschweisst, trotzdem bleiben Restpartikel nach dem Schweis­sen in der Umgebung. Eine optimierte Füge­ nahtgestaltung mit Fangräumen kann zwar den Schmelzeaustrieb fangen und ermög­ licht damit eine deutlich sauberere Ver­ schweissung, jedoch hat das Grenzen, die nur durch Vorheizen überwunden werden.

Mit der Reibphase erfolgt eine Tempera­ turerhöhung unter luftdichter, geschlosse­ ner Fügezone, in der keine Oxydation er­ folgen kann. Das verdrängte Materialvolumen wird als Wulst rechts und links des Schweisssteges herausgepresst und ist fester Bestandteil der Schweissnaht.

Reibschweissen mit Infrarot kombiniert

Saubere Abschlusskontur mit Zirkularschweis­ sen (ZS) mit 160 Hz reibgeschweisst.

Zusammenhängende Schmelze nach ZS, Material PP, Bruchprobe, Innenseite.

Wenn Fügeverbindungen unter Reinraum­ bedingungen gefordert sind, muss der Schmelzeübergang ohne Trockenreibung stattfinden. Durch Vorwärmen wird die Oberflächenschmelzetemperatur der bei­ den Teilehälften durch Energiestrahlung (ohne Kontakt) aufgeheizt. Direkt danach erfolgt der Fügeprozess durch axiales Ver­ pressen mit gleichzeitigem biaxialem Schwingen in der Ebene, um die beige­ mengten Faserzusätze (bis 50 %) mecha­ nisch zu vermischen. Damit erfolgt eine Erhöhung des Schweissfaktors gegenüber dem Reibschweissen ohne Vorwärmung, aber auch gegenüber dem «nur» IRSchweissen. Die Prozesszeit ist durch unsere Zirkularki­ nematik, durch dynamische Achsenbewe­ gungen und kurze Teilprozesse wie Vorhei­ zen und Reibfügen insgesamt viel kürzer als bei rein thermischen Schweissverfahren.

Ausblick Gerade auch in der E-Mobilität werden oder sind die Anforderungen nicht gerin­ ger. Bei Kühlsystemen werden dünne Wandungen und Schweissnähte gefordert, für die sich eine IR-Strahlung nicht eignet, weil sie zu grob und damit störend für die Umgebung ist. Auch hier haben wir den richtigen Prozess «auf Lager». Heute schon können wir Schweissstege bis zu gerade einmal 0,8 mm Breite präzisionsschweis­ sen. Die Prozesszeiten beim Hybridfügen konn­ ten wir durch neueste Weiterentwicklun­ gen infolge höherer Energiedichte deutlich reduzieren, was der vom Kunden ge­ wünschten höheren Produktivität sehr ent­ gegen kommt.

Kontakt Fischer Kunststoff-Schweisstechnik GmbH D-37297 Berkatal +49 5657 913021 info@fischer-st.de www.fischer-st.de n

Unser Ziel? Realisierung Ihrer Projekte! Von der Planung bis zur Inbetriebnahme. 1–2/2020

HATAG Handel und Technik AG

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KUNSTSTOFF XTRA

Circular Economy

Newcycling-Prozess

Hochwertiges PA aus Mehrschichtverpackungen

Die APK AG hat ein vollständiges nachgelagertes Schmelzeverarbeitungssystem der Nordson Corporation aufgestellt, das bei dem innovativen Newcycling-Prozess des Unternehmens zum Einsatz kommt. Dieses System erfüllt die Voraussetzungen der Circular Economy, indem gemischte Kunststoffabfälle und Mehrschichtverpackungen zu aufbereitetem Polymer verwandelt werden, das ähnliche Eigenschaften wie Virgin-Granulat aufweist. Das erste Newcycling-Werk befindet sich in Merseburg und wurde im Juni 2019 in Betrieb genommen. Es hat eine Jahreskapazität von 8000 Tonnen und wird zur Trennung von Polyethylen und Polyamid aus Mehrschichtverpackungsfolien (aus industriellen Quellen) verwendet. Beim Newcycling-Verfahren werden die Polymere in aufbereiteter Form hergestellt, indem der Abfall zerkleinert und die Kunststoffe mithilfe von Lösungsmitteln gezielt aufgelöst werden. Dabei werden die flüssigen und festen Bestandteile voneinander getrennt, das Polymer wird aufbereitet und das Lösungsmittel anschliessend zur Wiederverwendung in diesem Prozess entfernt. Ein Extruder führt den Schmelzezuführ- und Granulierkomponenten der BKG Polyamid zu, um daraus die MersamidPolyamidharze von APK herzustellen. Die Komponenten der BKG umfassen eine BlueFlow-Zahnradpumpe, einen HiConSiebwechsler, ein Polymer-Umlenkventil, einen Unterwassergranulator und ein Master-Line-Prozesswasser-/Granulattrocknersystem.

Aus gebraucht mach «Virgin» «Unsere Mersamid-Produkte sind für anspruchsvolle technische Anwendungen als Alternative zu Virgin-Kunststoffen konzi26

Bilder: APK

Die Lösung für das Plastikmüllproblem: Sammeln, Sortieren und durch sinnvolle Verwertung in den Kreislauf zurückführen. Genau das macht die APK AG mit Sitz in Merseburg (D). Mithilfe von BKG-Schmelzezuführ- und Granulierkomponenten von Nordson verwandelt das Unternehmen aufbereitetes Polyamid mittels NewcyclingProzess, einem eigen entwickelten Verfahren, zu Granulat, das mit Virgin Technischen Polymeren vergleichbar ist.

Recycling-Werk in Merseburg von APK.

piert», sagte Florian Riedl, Director Business Development der APK. «Die BKGGranulier- und Schmelzezuführkomponenten von Nordson tragen dazu bei, dass wir unsere Anforderungen bezüglich hochwertigen Granulats mit homogenen Eigenschaften erfüllen können. Darüber hinaus helfen uns diese Systeme dabei, ein Niveau an Produktionseffizienz zu erreichen, das im Einklang mit unserem Nachhaltigkeitsansatz steht.» Riedl gab auch bekannt, dass APK in Europa ein zweites Newcycling-Werk mit einer

Kapazität von 20 000 Tonnen bauen wird, das für die Verarbeitung von gemischten Folienabfällen aus Haushaltsabfällen konzipiert ist.

Kontakt APK AG Beunaer Strasse 2 D-06217 Merseburg +49 3461 79 457-0 info@apk-ag.de www.apk-ag.de

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KUNSTSTOFF XTRA

Circular Economy

Additiv-Masterbatch macht’s möglich

Schwarze Verpackungen sichtbar machen

Viele Hersteller verwenden schwarze Ver­ packungen, um die Marken ihrer Prestige­ produkte herauszustellen. Dies ist in Recy­ clingsystemen jedoch von Nachteil und hat zu Forderungen geführt, Schwarz aus der Palette herauszunehmen. Das neue Masterbatch trägt dazu bei, dieses Pro­ blem zu lösen und ermöglicht erhöhte Recyclingquoten in Europa und anderen Regionen. Das neue Produkt ist in mehreren poly­ mer- und anwendungsorientierten For­ mulierungen lieferbar und Teil des «De­ sign for Recycling»-Programms bei Clariant. Recy­cling ist grundlegend für eine Kreislaufwirtschaft. Die Geschäfts­ einheit Masterbatches von Clariant und deren Packaging Market Group mobilisie­ ren daher erhebliche Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette der Verpa­ ckungsindustrie, um sicherzustellen, dass ein zunehmend höherer Prozentsatz von Kunststoffverpackungen recycelt werden kann.

Schwarz eingefärbte Polymere sind nicht unterscheidbar Bei den meisten automatisierten Sortier­ systemen werden Verpackungsmaterialien mit Infrarot-Licht bestrahlt. Da unterschied­ liche Polymere dieses Licht auf unter­ schiedliche Weise reflektieren, können NIR-Sensoren zwischen Polyethylen hoher und niedriger Dichte sowie Polypropylen, Polyester und diversen anderen heute gängigen Verpackungskunststoffen unter­ scheiden. Leider absorbieren die zum schwarzen Einfärben von Kunststoffen gängigen Russpigmente jedoch den gröss­ ten Teil der auf sie gerichteten NIR-Strah­ len. Folglich können die Sortiersensoren die schwarzen Verpackungen nicht «se­ hen» und derart eingefärbte Polymere da­ her auch nicht auseinanderhalten. 1–2/2020

Grafik: Clariant

Mit Cesa IR bietet Clariant ab sofort ein neues Additiv-Masterbatch, um dunkelfarbige Kunststoffe für die in automatisierten Sortiersystemen für Polymer eingesetzten Nahinfrarot-(NIR) Sensoren sichtbar zu machen.

NIR-Detektionstests mit Cesa IR pigmentierem Polyethylen zeigen gute Resultate. Dabei bietet HDPE mit Cesa IR (braun) ein Reflexionsvermögen vergleichbar mit dem von ungefärbtem HDPE (blau) und ermöglicht im Gegensatz zu herkömmlich russpigmentiertem HDPE (grün) und LDPE (rot) eine leichte Trennung der Polymere. Die bei Tomra ebenfalls geprüften Spritzgussteile, Platten und Folien aus Polypropylen, PET und C-PET mit Cesa IR liefern ähnlich positive Ergebnisse.

«Aufgrund dieses Phänomens wird ein Grossteil der dunkelfarbigen Materialien in den Recyclingströmen bisher nicht wieder­ verwertet», unterstreicht Alessandro Dulli, Global Head of Packaging bei Clariant Masterbatches. Viele Markeneigner sahen sich daher gezwungen, aus Umweltgrün­ den von Schwarz abzurücken. In enger Zusammenarbeit mit betroffenen Markenherstellern und als einer der Markt­ führer im Bereich der Sortiertechnologie hat Clariant eine überzeugende Lösung zur schwarzen Einfärbung von Kunststoffen entwickelt, die deren grundlegende Erken­ nung im Recyclingprozess nicht beein­ trächtigt. Zur differenzierten IR-Detektion schwarzer Spritzguss- und Extrusionsblasformproduk­ te aus HDPE und LDPE, schwarzer Folien und Spritzgussteile aus Polypropylen so­ wie schwarzer Platten- und Folienware aus PET und C-PET hat Clariant spezifische

Formulierungen von Cesa IR entwickelt. In Tests bei Tomra Systems ASA, einem im Markt der Instrumentierung von Recy­ clinglösungen führenden norwegischen Unternehmen, zeigte sich herkömmlich russpigmentiertes Polypropylen unter NIRLicht als weitgehend nicht unterscheidbar von schwarzen Hintergrundflächen wie einem Förderband. Wenn das gleiche Ma­ terial aber mit einem anderen Farbsystem einschliesslich Cesa IR Additiv-Masterbatch pigmentiert worden war, wurde es pro­ blemlos erkannt, wobei das Reflexionsver­ mögen annähernd dem von ungefärbtem Polypropylen entsprach. Kontakt Clariant International Ltd. Hardstrasse 61 CH-4133 Pratteln +41 61 469 51 11 www.clariant.ch

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SWISS PLASTICS RÜCKBLICK

KUNSTSTOFF XTRA

6. Swiss Plastics Expo, Luzern

Eine kleine Messe mit grosser Ausstrahlung Während drei Tagen im Januar war die Fachmesse der Treffpunkt für alle, die mit Kunststoff arbeiten. Die Kombination aus Messe, Symposium und Netzwerk überzeugte. Von den gezeigten Exponaten, den technischen Finessen und der familiären Atmosphäre her, spielt die Messe auf einem sehr hohen Niveau. Zu reden gab dieses Jahr der Wechsel vom 3-Jahres- zurück auf den 2-Jahres-Turnus.

Marianne Flury, Alexander Jegge Die Swiss Plastics Expo vereinte die gesamte Wertschöpfungskette der Schweizer Kunststoffindustrie unter einem Dach und bot damit die Möglichkeit, sich über ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige, effiziente und anspruchsvolle Fertigung zu informieren. Dies nutzten 4100 Besucher aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Messeleiter René Ziswiler ist trotz des Besucherrückgangs gegenüber dem Jahr 2017 (4400) zufrieden: «Es ist uns gelungen, die verschiedenen Absatzmärkte mit der Kunststoffindustrie in Verbindung zu bringen.» Mit den 260 Ausstellern, dem Innovation Symposium und dem erstmaligen Netzwerkanlass am Mittwoch sei die Swiss Plastics Expo zu einem Ort für Inspiration, Wissen und Austausch geworden.

Nachhaltigkeit hat mobilisiert Zum Erfolg der Swiss Plastics Expo hat auch das Messethema «Nachhaltigkeit» beigetragen. Zu Themen wie Biokunststoffe, Mikroplastik oder Kunststoff-Recycling zeigten die Aussteller, welche Lösungen sie bereits umgesetzt haben und wohin die Reise geht. Dies stiess auf reges Inte­ resse. «Wir wollten mit der Swiss Plastics Expo Orientierung geben, Raum für Diskussionen bieten sowie neueste Erkenntnisse und Lösungen aufzeigen», erklärt Ziswiler. Gemäss dem Aussteller Patrick Semadeni, Vizepräsident von Kunststoff. swiss, wurde dieses Ziel erreicht: «Wir durften zahlreiche Nachhaltigkeitsverantwortliche aus der Schweizer Wirtschaft bei uns am Stand begrüssen. Das zeigt, dass 28

die Swiss Plastics Expo ein grosses Bedürfnis erkannt hat.» Die folgenden Seiten geben einen Überblick in Bild und Wort von Ausstellern, was sie den Besuchern vermitteln wollten und wie sie die Messe erlebt haben.

Lösungen aus Duroplast und Thermoplast Das Familienunternehmen Aareplast AG schätzt den persönlichen Kontakt mit seinen zahlreichen Schweizerkunden und ist deshalb schon das 4. Mal auf der Swiss Plastics Expo. Ob Metallersatz, Duroplaste oder technische Bauteile – «wir verarbeiten alle Kunststoffe, die sehr hohe Anforderungen erfüllen, mittels den verschiedensten Verfahren», betont Mitinhaber und Geschäftsführer Martin Wipf. «Wir haben dieses Jahr einen Gemeinschaftsstand mit der FHNW zusammen», erklärt Stefan Imhof, Geschäftsführer und Inhaber der Thomatech GmbH, den Messeauftritt. «Wir stellen ein Projekt der Fachhochschule auf unserer Boy 35 vor, auf der wir eine Nespressotasse spritzen, die bei Temperaturänderung die Farbe wechselt.» Auf der anderen Seite des zweigeteilten Standes wurde die Peripheriepalette von Moretto präsentiert. Im Mittelpunkt stand der X Comb-Trockner, der ohne Druckluft, als Beistelltrockner oder als Aufsatztrockner betrieben werden kann. Die Stärke der units IM-Technology AG liegt in den Bereichen Simulation, Engineering und Messtechnik. Eyecatcher am Messestand war der Playseat ps4, auf dem die Besucher, begleitet von Motorengeräusch, in die virtuelle Welt eintauchen konnten, passend zum Motto «Play with us». «Mit der Visualisierung eines Control-

lers, den wir hier als Modell haben, wollen wir dem Kunden auch das Spielerische in die Industrie übermitteln», sagt Geschäftsführer Roger Eggenberger zum Messeauftritt der etwas anderen Art. Die Color Technik AG zog mit ihren farbenprächtigen Korallen als Hintergrundbild die Blicke in den Stand hinein und stellte damit gleichzeitig eine Anwendung aus der Praxis vor. «Wir konnten für einen deutschen Hersteller für dessen Korallenzucht einen Kleber, den es bisher nur in weiss gab, in schwarz und dunkelrot einfärben», erklärt Geschäftsführer Jan Meik Menke. «Das hinzukriegen war anfangs recht schwierig. Doch nun geht es pro­blemlos.» Der Kleber ist frei von Giftstoffen und hält alle Werte für Meerwasser ein. Neben einer IT-vernetzten Turnkey-Anlage für die flexible und effiziente Spritzgiessproduktion, präsentierte die Arburg AG die digitale Kundenplattform «arburgXworld». «Wir konnten sie zahlreichen Kunden zeigen und erklären. Manche haben sie auch bereits im Einsatz und sind begeistert», freut sich Geschäftsführer Marcel Spadini. Das Kundenportal umfasst in der Basisversion vier kostenfreie Apps. Seit der K 2019 sind zahlreiche weitere neue Funktionalitäten und kostenpflichtige Apps, die dem Nutzer erheblichen Mehrwert bieten und auf der Messe live vorgestellt wurden, dazugekommen. Unter dem Motto «Verbindungstechnik aus einer Hand», präsentierte die cb-Technik GmbH ein breites Sortiment an Verbrauchsmaterialien für die Kunststoffindus­ trie. «Es werden immer mehr isolierte Schläuche nachgefragt – Energiesparen ist im Fokus – und die Sicherheit von Kupplungssystemen ist ebenso ein Thema. «Diesem Trend tragen wir mit unseren Systemen der verschiedenen Anbieter Rech1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

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Aareplast: Robert, Martin und Manuel Wipf

Battenfeld (Schweiz) AG: Eugen Schnaidt, Thomas Robers

Busch bietet massgeschneiderte Vakuumlösungen.

Büchler Reinli+Spitzli: Andreas Scherrer (2.v.l.) mit Kunden

Arburg Schweiz: Daniel Helane, Marcel Spadini, Daniel Zürcher, Cornelia Aeschlimann, Christian Eggebrecht, Markus Stadelmann, Hansueli Dähler

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Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG: Erdogan Polat (3.v.l.) im Gespräch

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Color Technik: Nick Lichtenauer, Jan Meik Menke, Katrin Köppel

Engel (Schweiz): Markus Schertler, René Okle, Philipp Malfent, Nikolas Boscanin

IE Plast: Reto Pratter, Karin Wälchli, Percy Limacher

Huber Kunststoff: Lukas Huber, Reto Huber, Hansjörg Kiener

cb-Technik: Mario Mäder

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HB-Therm: Roland Huber, Suzana Baumann, Reto Zürcher

IWK: Gut besuchter Stand

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SWISS PLASTICS RÜCKBLICK

Kunststoff.swiss: Patrick Semadeni, Silvio Ponti (3. und 4. v.l.): Nachhaltigkeit ist entschieden ein Thema.

Espisa: Markus Verini, Thilo Weise

Hatag: Barbla Cloetta zeigt mit dem Eneska Sonic ein innovatives UltraschallPoliergerät von Joke.

Ewikon: Michael Seifried

Granula: Jürg Weibel, Barry de Groot

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Kuma Solution: Marlise Steimle

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Sepro Switzerland: Thomas Scherz (l.)

Motan-Colortronic: Markus Steimle neben dem neuen Fördergerät Metroflow mit integrierter Verwiegung

SFS: Simon Hug, Odisseas Gogos und Rolf Locher sind mit den Messekontakten sehr zufrieden.

SKS: Karl Steiner: Wir haben non stop zu tun.

Silac, Peter Birchler: Das Hintergrundbild ist bald überholt. Im Frühjahr 2020 kann ein Erweiterungsbau bezogen werden.

MessX: Lars Kahl, Stefan Horber

Agathon: Claudio Cappellano

Plastservice: Hansruedi Frey

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Biesterfeld Plastic GmbH: Stefan A. Tschanz

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nung», sagt Geschäftsführer und Inhaber Mario Mäder. Für die Huber Kunststoff AG, deren Kunden zu 90 % aus der Schweiz kommen, ist die Messe quasi die Hausmesse. Das Unternehmen, das von der Entwicklung über den Werkzeugbau und die Fertigung alles aus einer Hand anbietet, schätzt die guten Gespräche, die konkreten Anfragen und den Kontakt auch mit Neukunden. Der Stand von Lenorplastics und Sax Polymers bot viel Raum zum Diskutieren. «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Geschäfte von Mensch zu Mensch abgewickelt werden. Am Stand haben wir insofern eine Veränderung, als die Sax Polymers seit 1. Januar 2020 selbständig betreffend Verkauf ist. Aus unserem Cost Center ist ein Profit Center geworden», erklärt Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics AG. «Die drei Firmen Lenorplastics AG, Lenorplastics Zug AG und Sax Polymers treten gemeinsam als Gruppe in der Schweiz auf. Themen wie Lagerhaltung, Finanzierung lösen wir zentral, was Produkte und Portfolio anbelangt sind wir getrennt unterwegs.»

Smarte Fertigung mit Würfeltechnik Bei Engel (Schweiz) AG stand «Medical» im Zentrum des Interesses. Auf einer vollelektrischen 160-Tonnen-Maschine mit integriertem Handling wurden Gehäuseteile für medizinische Devices gefertigt. «Von der Wandstärke her würde man eine Zy­ kluszeit von 15 bis 18 Sekunden vermuten, um das Teil zu produzieren», sagt René Okle. Dank der speziellen Würfeltechnik und weil das Teil aus dem geschlossenen Werkzeug entnommen wird, kann es in 6 Sekunden gespritzt werden. Im Mittelpunkt des Messestands der Ingenieurbureau Dr. Brehm AG stand der stationäre Somos Trockner Typ RDF von ProTec. Er ist modular aufgebaut, vernetzbar und trotzdem ist jedes Modul ein Einzeltrockner. «Das bedeutet, wir haben die Modularität verfeinert», erläutert Geschäftsführer Thomas Dubler. «Wenn früher ein Modul ausfiel, stand die ganze Anlage still. Hat heute ein Trichter ein Problem, arbeiten die restlichen Trockner weiter. Wir tragen damit der Forderung nach hoher Verfügbarkeit verstärkt Rechnung.» 1–2/2020

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Das Gerät ist mit den neuesten energiesparenden Funktionen ausgerüstet, die Trocknermodultrichter sind von 30 bis 600 Liter verfügbar. Die Wittmann Kunststofftechnik AG präsentierte neben dem Tempro plus D100 Temperiergerät im Bereich Automatisierung den neu entwickelten Roboter WX138, ein Gerät mit grösserer Reichweite, das aber von der Kompaktheit her auch gut auf kleinere Maschinen (50-60 t) passt. «Ausgestattet ist der Roboter mit der neuen R9 Steuerung, die auch viele Features in Bezug auf die Konnektivität, Schnittstellen, Fernsupport hat», erläutert Geschäftsführer Werner Bürli. Auf demselben Stand zeigte die Battenfeld (Schweiz) AG eine EcoPower 55/350, die zwei Komponenten des Industrie 4.0-Ansatzes von Wittmann Battenfeld realisiert hatte. «Zum einen haben wir intelligente Maschinenregelungen – die sogenannten HiQ-Pakete – auf der Maschine

Zurück zum 2-Jahres-Turnus Die 7. Swiss Plastics Expo wird vom 25. bis 27. Januar 2022 in Luzern stattfinden. Die Umstellung vom 3-Jahres- auf den 2-Jahres Rhythmus sorgt für Diskussionen. Fakt ist: Seit der Umstellung 2014 auf den 3-Jahres-Turnus gingen sowohl die Aussteller- wie auch Besucherzahlen zurück. Für René Ziswiler ist klar: Es ist nicht in erster Linie der Turnus, der zählt, es sind die Themen, die Besucher mobilisieren können. 2014, als die Messe die besten Zahlen ausweisen konnte, sorgten das Thema Additive Fertigung und die Präsentation des Freeformers für ein zusätzliches Besucheraufkommen. Dieses Jahr vermochte das Thema Nachhaltigkeit zu mobilisieren. Das war sowohl im Innovation Symposium wie auch im Foyer mit Shift ersichtlich. Deshalb werde es Ziel der nächsten Messe sein, verstärk Anwendungen in den Fokus zu rücken. Zurück zu den «alten» Öffnungszeiten Ab 2022 wird die Messe täglich wieder von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet sein. mf

installiert. Damit können wir die Spritzqualität nachweislich konstant halten», betont Geschäftsführer Thomas Robers. «Zum anderen ist die Produktionszelle mittels Wittmann 4.0 Router vernetzt.» Auf dem grossen Stand von Sumitomo (SHI) Demag, vertreten durch die Mapag Maschinen AG, beherrschten zwei Produktionszellen das Messetreiben. Auf einer 180 Tonnen IntElect wurde eine Medtech-Applikation gezeigt, auf einer 130 Tonnen IntElect die neuesten Entwicklungen im Bereich Flüssigsilikonkautschuk (LSR). «Wir zeigen hier bewusst unsere Kompetenzen, die wir uns sowohl im Medizintechnikbereich wie auch im Silikonbereich erarbeitet haben und noch weiter stärken wollen», sagt Peter Kirst von Mapag. Top Thema der letzten Jahre war bei der IE Plast Engineering «Reinraumtechnik». Der Medtech-Bereich ist hier die Triebfeder. «Die Kunden der Kunden drängen, sie wollen Produktionskapazitäten schaffen in der Schweiz und in Deutschland», stellt Percy Limacher fest. «Wir merken auch eine gewisse Verunsicherung mit der MDR-Verordnung. Sie ist aber insofern ein Antrieb, als dass die Leute sich fragen: genügt der alte Reinraum noch oder muss ich investieren? Ist er noch konform oder nicht? Die Kunden sind sensibler geworden für Qualifizierung, für die Reinraumqualität. Die Maschinen und Anlagen werden immer mehr zu Produktionslinien und Fertigungszellen, wo bis zum Verpacken alles im Reinraum erledigt wird. Dadurch gibt es grössere Reinräume und davon profitieren auch wir», fasst der Geschäftsführer zusammen.

Filigrane Automation und Produktion «Die Schweiz ist ein Markt für High-EndTechnologien und eine etablierte Kompetenzregion. Exakt die Merkmale, die das Exponat, die PX 25 CleanForm, hier eindrucksvoll adressiert», erklärt Bruno Schleiss, Geschäftsführer der KraussMaffei (Schweiz) AG. Gezeigt wurde die PX 25 als LSR-Ausführung, mit einem integrierten Knickarmroboter und einer sehr filigranen Greifertechnik. Die KraussMaffei Automation wurde speziell für diese Anwendung optimiert. Ein weiteres Highlight 33


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Regloplas: Reto Bodenmann

Lenorplastics und Sax: Jvan Meier, Pascal Eigenmann, Willi Bachmann

Sumitomo (SHI) Demag/Mapag: Eine Plattform für gute Gespräche

Rapid Manufacturing: Alain Stebler

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Kunststoff.swiss: Vreni Jucker, Noel Gilomen. Als Standpartner ist das KATZ mit dabei.

Thomatech: Christina Herzog, Stefan Imhof und Bernard Burkhard

Sigma Engineering: Burkhard Werner

Rex Articoli Tecnici SA: Andreas Spittel

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Ultrapolymers Schweiz: Vildan Dalgic, Markus Rupprecht

Tool-Temp: Hier war während der ganzen Messedauer viel los.

Units: Nadine Richoz, Roger Eggenberger: Der Playseat war ein Eyecatcher und lud zum Spielen ein.

Wittmann Kunststofftechnik: Werner Bürli

Metiris: Thomas Schaber, Stéphane Künzi

Krauss-Maffei (Schweiz) v.l.: Bruno Schleiss, Michael Furlan, Daniel Notter, Thomas Staffelbach

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Fanuc: Tanja Grimm

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Sotech: Die Produkte der Firma Günther werden von Sotech vertrieben.

Leister: Michael Werner

Swiss Plastics Cluster erfolgreich unterwegs: Christophe Jacot, Aurélie Auffret

Stäubli: Christian Gugenberger

PNS: Knut Ulrich Lukas

Somos/Dr. Brehm: Thomas und Janet Dubler, Simon Amstutz

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Ineichen: Eric Ineichen

Rinco Ultrasonics: Nour Meksi

Emaform: Christian Merz

Swiss Sonic Ultraschall AG: Stefan Breu, Casey Bernet, Jürg Bernet

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ist auch das Temperiersystem Orca, das mit einem doppelwirkenden Ultraschallsensor ausgerüstet ist. «Pro Kreislauf werden Rücklauftemperatur und Durchflussmenge präzise erfasst und geregelt, und das berührungslos und ohne Schmutz ausgesetzt zu sein», so Schleiss. Hatag stellte mit dem EneskaSonic das neu entwickelte Ultraschallgerät von Joke vor. Es ist für die Nachbearbeitung und das Polieren von Oberflächen gedacht. «Exklusiv ist, dass sich das Gerät selbst justiert, was die Arbeit sehr erleichtert. Überall dort, wo feine Arbeiten an schmalen Stegen und Kanten zu verrichten sind, ist das Gerät bestens geeignet», erklärt Barbla Cloetta von Hatag, die Vorteile.

Wo Swissness zählt Die Silac AG machte mit einer neuen In-Mould Labelling-(IML)Anwendung auf ihre Kompetenz für Verpackungslösungen mit Schwergewicht auf Verschlüssen aufmerksam. Vorgestellt wurde ein neuer IML-Behälter mit Klappdeckel und inte­ griertem Messlöffel. «Die Produkte gehen an Kunden, die Wert auf Swiss Made legen, die Flexibilität, Liefertreue, just in time, Qualität schätzen, und das zu marktfähigen Preisen», sagt Geschäftsführer Peter Birchler. Ein Schwerpunkt auf dem Messestand von HB-Therm waren energiesparende, drehzahlgeregelte Temperiergeräte Thermo-5. Im Eco-mode bestimmen die Geräte selbst den für die Anwendung erforderlichen Durchfluss und machen so Energieeinsparen möglich, ohne die Prozesssicherheit zu gefährden. Durch ihr tankloses System verkleinert sich der Bedarf an Heiz- und Kühlenergie, zudem resultieren dadurch kürzeste Aufheiz- und Abkühlzeiten. Kistler Instrumente AG führte vor, wie sich Spritzgiessprozesse effizient mittels der intelligenten Software in dem Prozessoptimierungssystem ComoNeo optimieren lassen. Grundlage ist die Überwachung des Werkzeuginnendrucks bei laufender Produktion mittels spezialisierter Messtechnik. ComoNeo ist der zentrale Baustein der digitalen Wertschöpfungskette beim Spritzgiessen und hilft dabei, qualitativ hochwertigere Kunststoffteile bei deutlich geringerem Ressourcenverbrauch 1–2/2020

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zu erzeugen. Mit der neuesten Funktion ComoNeoPredict bringt Kistler nun künstliche Intelligenz in den Spritzgiessprozess. Die Espisa AG setzt auf Nachhaltigkeit und präsentierte einen Bürstenkörper aus einem PP-Lignin-Verbund. «Der Kunde hat damit einem Mehrwert, weil sich auf der Bürste keine Silbervergilbung mehr bildet», betont Verkaufsleiter Markus Verini. MessX, der Dienstleiter für industrielle Messtechnik, wurde 2014 als Start-up gegründet und ist spezialisiert auf Computertomographie. «Wir messen und prüfen Bauteile und zeigen dem Besucher interaktiv in 3D an einem Beispiel unsere Möglichkeiten für Auswertungen und Analysen», erläutert COO Stefan Horber. Der Auftritt unter dem Motto ’Treffpunkt Kunststoff’ des Verbands Kunststoff. swiss, der sich mit neuem Logo präsentierte, war zweigeteilt: «An der Shift im Foyer haben wir den Schwerpunkt ‘Nachhaltigkeit’ und hier stellen wir das zweite Standbein des Verbands vor, die Aus- und Weiterbildung. Als Mitaussteller haben wir hier unseren Partner, das KATZ, dabei», informiert Kommunikationsleiterin Vreni Jucker.

Fördergerät für die exakte Materialdurchsatzkontrolle Motan-Colortronic AG hat ein gravime­ trisches Fördergerät mit integrierter Verwiegung entwickelt. «Dank der sehr präzisen Wägetechnik eignen sich die MetroflowGeräte insbesondere für die Überwachung des Materialverbrauchs in Echtzeit, was sie für den Einsatz in einer Industrie 4.0-Umgebung prädestiniert», erklärt Niederlassungsleiter Markus Steimle. Kuma Solution GmbH präsentierte mit dem SAV Mini, ein Vibrationssepariergerät, das vor allem entwickelt wurde, um sehr heikle Teile effizient und schonend separieren zu können. «Das Gerät ist einfach umstellbar auf verschiedene Produkte, auf Angusstrennung oder Teile-Teile-Trennung. Wir können diverse Ansätze montieren, um Kundenapplikationen weiter zu optimieren. Oft wird die Trennung von Hand erledigt, mit dem Gerät kann unter Umständen auf einen Angusspicker verzichtet werden», erklärt Geschäftsführerin Marlise Steimle die Vorzüge. Im Juli 2020 feiert die Rapid Manufacturing AG ihr 5-Jahr-Jubiläum. Letztes Jahr

hat das Jungunternehmen nun in eine Lasersintermaschine investiert. «Das ist die erste Kunststoffsintermaschine, die mit Glasfaser funktioniert. Ein Glasfaserlaser hat mehr Energie, damit lässt sich schneller produzieren. Im Vergleich zu den anderen Anlagen, die wir haben, holen wir einen Geschwindigkeitsvorteil vom Faktor 8 heraus. Das schlägt sich auch im Teilepreis nieder», stellt Geschäftsführer Alain Stebler zufrieden fest. «Damit haben wir quasi eine Fast Economy Line. Weil Glasfaser eine andere Lichtwellenlänge hat, die nur mit schwarzem Pulver funktioniert, werden damit schwarze Teile produziert. «Bis jetzt mussten wir die Teile jeweils von weiss auf schwarz färben, wenn es so gewünscht war. Mit der Einsparung des Färbvorgangs kommen wir durchaus auf einen Preisvorteil von 50 % mit der neuen Anlage.» Fanuc Switzerland GmbH zeigte eine vollelektrische 100-Tonnen Roboshot Spritzgiessmaschine, die nach der Messe den Maschinenpark des KATZ in Aarau ergänzt. Mit ihr können sich die angehenden Kunststofftechnologen aus- und weiterbilden. Auf Ende Jahr kündigt Tanja Grimm, Sales Engineer Roboshot, die Präsentation einer neuen Maschinenserie in der Schweiz an, die dieses Jahr erstmals an einer Hausmesse in Japan zu sehen sein wird.

Sichere Mensch-RoboterKollaboration Stäubli präsentierte eine Mensch-Maschine-Interaktion «Industrieroboter TX2-60L mit CS9 Controller». Nähert sich eine Person dem offenen Raum der Arbeitsplattform, bleibt die Maschine sofort stehen («Safe Stop»). Entfernt sich die Person, beschleunigt der Roboter auf die volle Geschwindigkeit, ohne Quittieren der Maschine. «Der entscheidende Unterschied zu konventionellen Industrierobotern liegt in der komplexen Sicherheitstechnik der CS9Steuerung von Stäubli mit ihren bahnbrechenden Safetyfunktionen. Die Sechsachser verfügen über einen eigenen digitalen Sicherheitsencoder pro Achse und ein integriertes Safetyboard. Alle Sicherheitsfunktionen sind TÜV-zertifiziert und erfüllen die strengen Anforderungen der Kategorie SIL3-/PLe», erklärt Regionalverantwortlicher Christian Gugenberger. 37


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metiris ist ein junges Unternehmen, das industrielle 3D-Messtechnik von Gom in der Schweiz und Liechtenstein vertreibt, schult und supportet. «Wir zeigen hier zwei Sensoren aus dem Produktportfolio von Gom, mit denen wir Bauteile digitalisieren können. D.h. wir erstellen von einem bestehenden Bauteil – sei dieses nun aus

O-Töne von Ausstellern Die Messe hatte weniger Aussteller und weniger Besucher als noch vor 3 Jahren, aber ein Grossteil der Aussteller war trotzdem sehr zufrieden. Hier ein paar Aussagen, stellvertretend für zahlreiche andere, die sich decken: «Es ist schön, dass Leute mit konkreten Anfragen vorbeikommen und Lieferanten suchen.» «Die Messe findet in einem extrem sympatischen Rahmen statt.» «Für den Aufwand, den wir betreiben, sollte es mehr Besucher haben. Aber wir hatten gute Gespräche.» «Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon am 1. Tag so viele Besucher am Stand haben. Das stellt auf und zeigt, dass gute Messen auch Impulse geben können.» «Es hat nicht wahnsinnig viele Besucher in den Gängen, aber wir waren alle immer besetzt.» «Die Kontakte sind nicht so toll, aber wir werden nach der Messe Bilanz ziehen.» «Ein paar Kundengespräche mehr wäre schön.» «Von der Menge her könnten es mehr Besucher sein, von der Qualität her sind wir sehr zufrieden.» «Bei den Kontakten sind sehr gute dabei, das zählt mehr als die Menge.» «Die Messe ist sehr gut; wir haben mehr Besucher als auf einer Fakuma.»

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Kunststoff oder Metall – einen optischen 3D-Scan, mit dem sich eine Oberflächengeometrie als digitales Netz abbilden lässt. Das System findet unter anderem Anwendung für geometrische Bauteilprüfungen, Reverse Engineering oder um den physikalischen Zusammenbau von Werkzeugen zu kontrollieren – im Prinzip überall dort, wo man eine vollflächige Information eines Bauteils erhalten möchte», erklärt Thomas Schaber, Geschäftsführer metiris, die Möglichkeiten. Die Sigma Engineering GmbH präsentierte Virtual Molding in der Version 5.3 Die für die Simulation von Spritzgiessverfahren entwickelte Technologie wurde den Kunden an mehreren Beispielen verschiedener Projekte anhand unterschiedlicher Materialgruppen wie MIM, Duroplast, Thermoplast und Silikon (LSR) vorgeführt. «Das Virtual Molding Prinzip ermöglicht es, die heutigen Anforderungen an Entwicklung, Werkzeugbau und Fertigung im Spritzguss zu meistern», erläutert Burkhard Werner, Technical Sales Manager.

Biopolymere sind stark nachgefragt Mit ihren Kaffeekapseln zeigte Granula AG eine sehr anschauliche Anwendung. «Unser Portfolio konnten wir mit neuen Farbkombinationen, mit Effektfarben, die stark nachgefragt sind, erweitern. Es sind keine Standard-, sondern abbaubare oder industriell kompostierbare Biopolymere. Da haben wir auch sehr viele Anfragen von Endkunden erhalten, die sich über das Thema informieren», freut sich Geschäftsführer Jürg Weibel. Sehr zufrieden über die zahlreichen Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit zeigt sich Patrick Semadeni, der im Rahmen der Shift als Vize-Präsident von Kunststoff. swiss die Interessen der Kunststoffindus­ trie vertrat. «Wir sehen die Rolle des Verbands darin, dass wir unsere Mitglieder aus der Industrie auf ihrem Weg begleiten, aber auch die Realität aufzeigen, die eine andere ist als noch vor 5 oder 10 Jahren. Wir unterstützen unsere Mitglieder so gut es geht mit Informationen, mit Rat und Tat, damit sie den Wandel, der stattfinden wird, bewältigen können, hin zu mehr Rezyklat, mehr Zirkularität, aber auch zu mehr Mehrweg. Zum anderen ist die Rolle

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des Verbands auch, die Politik, Behörden, Medien und Öffentlichkeit mit Fakten basierten Informationen zu bedienen.»

Laser – ein beratungs­ intensives Geschäft Leister Technologies AG ist der einzige Laserschweissanlagen-Anbieter in der Schweiz. Für das Unternehmen ist die Messe eine Kontaktmesse, die das Unternehmen nutzt, weil das Laser-Geschäft extrem beratungsintensiv ist. Manchmal braucht es Monate bis Jahre, bis es zu einem Abschluss kommt. «Leister ist der weltweite Marktführer in den Bereichen der Kunststoffverarbeitung mit Heissluft, Heizkeil und Hand-Extrudern sowie im Bereich der Heisslufttechnik für industrielle Prozesse», betont Michael Werner, Sales Engineer. Ineichen AG ist bekannt für ihre CNCFräsen und Arbeitsplatzeinrichtungen. Gezeigt wurden unterschiedliche Anwendungsbereiche für CNC, von einer kleinen manuell betriebenen Einheit bis zu einer grossen vollautomatischen für die Massenproduktion. Ein zweites Standbein sind die individuell ausgerichteten mobilen Arbeitsplattformen, die ergonomischen Anforderungen standhalten müssen. Die Rex Articoli Tecnici SA gehört seit Dezember 2018 zur französischen Borflex Gruppe. Für die in Mendrisio beheimatete Firma ist es an dieser Messe von zentraler Bedeutung, das neue, erweiterte Sortiment aus Gummi und Thermoplasten vorzustellen. Die Produktportfolios der beiden Firmen ergänzen sich. Dabei konzentriert sich Borflex auf kleinere, Rex auf grös­sere Stückzahlen. Swiss-Sonic Ultraschall AG entwickelt und fertigt Ultraschallkomponenten für den Einsatz im Standard- und Sondermaschinenbau, sowohl bei Einzelplatzanlagen wie auch in teil- und vollautomatisierten Produktionsanlagen. Die Arboner Firma zeigte Highlights, wie die neuesten Steuerungen einer Schweissung in einem Schweisszyklus mit zwei Leistungsteilen. Um Platz zu sparen wird dazu nur ein Generator eingesetzt. Eine Stärke der Biesterfeld Plastic Suisse AG ist die Medizintechnik. Die Firma vertreibt seit 1998 die Sulfonpolymere von Solvay. Diese eignen sich vor allem für Gefässe und Einrichtungen, die vielen Sterili1–2/2020


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sationszyklen (bis zu 1000 Mal) standhalten müssen. Daneben spielen die Greentech-Materialien eine immer wichtigere Rolle. Neu wird 100-prozentige Kompostierbarkeit gefordert. Die Emaform AG hat sich auf Duroplaste eingeschworen. Die Firma ist einer der wichtigsten Zulieferer von Kunststoff-Gehäusen und technischen Formteilen aus Polyurethan-Integralhartschaum (IHS). Mit einer flexiblen Fertigung können Formteile von 50 g bis über 20 kg produziert werden. Polyurethan ist ein Duroplast, der bei der Herstellung spezielle Verfahren benötigt. Das Unternehmen stellte seine neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet vor, um an der Messe auch neue Interessenten für diesen vielseitigen Werkstoff begeistern zu können. Die Rinco Ultrasonics AG präsentierte mit AGM Pro einen neuen digitalen Ultraschallgenerator. Das Industrie-4.0 taugliche Gerät ist für den Einbau in Automationslinien und Sondermaschinen konzi-

piert. Bei der Entwicklung des AGM Pro wurde ein besonderes Augenmerk auf die einfache Integration und Bedienbarkeit gelegt. PNS Germany GmbH war zum ersten Mal an der Swiss Plastic. Das Unternehmen liefert Formaufbauten nach Kundenzeichnungen für den Formen- und Werkzeugbau in der Kunststoffverarbeitung. PNS ist in Deutschland ein reines Vertriebsunternehmen, das ausschliesslich in China eine eigene Produktion hat und von dort nach Europa liefert. «So kann die Firma schnell auf Kundenwünsche reagieren und ist trotzdem am Puls der Zeit», erklärt Verkaufsleiter Knut Ulrich Lukas. Günther Heisskanaltechnik GmbH kann eine 20-jähirge Expertise in der Kaltkanaltechnologie vorweisen. Die Kaltkanallösungen von Günther weisen eine gute thermische Trennung auf, genau das, was es bei der Verarbeitung von LSR braucht. Der anorganische Werkstoff wird immer häufiger in der Pharma- und Medizintech-

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nik eingesetzt, aber auch in Automobilen, Haushalts- oder Elektrogeräten. Kaltkanallösungen bringen eine signifikante Einsparung an Material, bestmögliche Zykluszeiten und eine gleichmässige, ausgezeichnete Qualität der produzierten Formteile. Die Grafe Advanced Polymers GmbH, spezialisiert auf die Modifizierung thermoplastischer Kunststoffe, hat die Zuständigkeit für die Schweiz und Baden-Würthemberg gebündelt, um in der Schweiz präsenter zu sein. Auf der Messe stellte das Unternehmen das sogenannte «Mermaid Project» vor. Dabei geht es um eine exklusive mehrfarbige Auswahl hochwertiger Farbwechseleffekte – auch bekannt als Interferenzeffekte – bei der sich die Farben je nach Hintergrund und Blickwinkel verändern.

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Verleihung des ersten Swiss Plastics Expo Award

Herausragende Leistungen aus der K-industrie Im Rahmen der diesjährigen Swiss Plastics Expo, die vom 21. bis 23. Januar in Luzern stattfand, wurde der erste Swiss Plastics Expo Award lanciert. Der Preis würdigt zukunftsweisende Produkte aus der Kunststoffindustrie in den Kategorien Business, Engineering und Nachhaltigkeit. Zudem wurde ein Publikumsliebling gekürt.

Alle Aussteller der Swiss Plastics Expo, die bis Ende Oktober 2019 einen Showcase in ihrem Ausstellerprofil auf der Messe-Website veröffentlicht hatten, nahmen automatisch an der Preisverleihung teil. Eine Jury aus Vertretern der Industrie, Wissenschaft und Medien nominierte je drei Showcases in den Kategorien Business, Engineering und Nachhaltigkeit.

Business: Spritzgiess­ prototypen in drei Tagen Sieger der Kategorie Business ist die Firma Injex, die in enger Zusammenarbeit mit der auf Hörsysteme spezialisierten Unternehmensgruppe Sonova ein Spritzgiessverfahren entwickelte, welches die Fertigung von Silikonprototypen innert kürzester Zeit erlaubt. Viele Hörgeräte besitzen auf dem im 40

Die ersten beiden Hörgeräte-Prototypen aus Silikon (links) und das Serienteil (rechts).

Gehörgang sitzenden Lautsprecher ein kleines Schirmchen, welches den Lautsprecher im Ohr fixiert. Diese Schirmchen werden aus Silikon gefertigt, was optimalen Tragekomfort sowie hervorragende Biokompatibilität gewährleistet. Im Prototypstadium bedeutet Silikon jedoch eine grosse He­ rausforderung, da sich die komplexen und sehr dünnwandigen Geometrien nur mit werkzeugbasierten Methoden herstellen lassen. Auch vergleichsweise einfache Presswerkzeuge benötigen mindestens vier bis sechs Wochen Produktionszeit. Die additive Werkzeugfertigung von Injex wurde ursprünglich für Thermoplaste entwickelt und in diesem Projekt für silikonbasierte Materialien adaptiert. Die Herstellung der einzelnen Werkzeugkomponenten im 3D-Drucker hält die Initialkosten und Durchlaufzeiten tief. Dazu kommt ein sehr agiles Misch- und Einspritzsystem, welches sich besonders für RTV-Silikone eignet, jedoch auch für LSR-Silikone angewendet werden kann. Mit diesem Verfahren konnten die Durchlaufzeiten für Prototypen aus Silikon von sechs Wochen auf drei Tage reduziert werden.

Engineering: Ein Stuhl der nie im Weg steht In der Kategorie Engineering ging der Preis an die Zühlke Engineering AG. Die Inge­ nieure des Dienstleisters optimierten den von Noonee entwickelten Chairless Chair für die Serienfertigung. Dieser Stuhl – eine Art Exoskelett – soll Angestellten die Arbeit an den Laufbändern der Automobilindustrie erleichtern. Der Knackpunkt: Das Produkt funktionierte, war aber für die Serienfertigung viel zu teuer.

Bild: Noonee

Die Preisverleihung fand am zweiten Messetag auf der Bühne des Innovation Symposiums statt. Die jeweiligen Kategoriesieger erhalten Kommunikationsleistungen im Gesamtwert von rund 7500 Franken inklusive einer Firmenreportage in dieser Zeitschrift sowie eine Einladung auf den Pilatus mit Nachtessen für drei Personen. In der Kategorie Business bewertete die Jury das Marktpotenzial der einzelnen Showcases. Unter Engineering wurde beurteilt, wie anspruchsvoll die technische Umsetzung eines Projekts war. Bewertet wurden Konstruktion, Design und Fertigung. In der Kategorie Nachhaltigkeit ging es um alternative Lösungsansätze für eine kreislauffähige Wirtschaft. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf einer neuen und innovativen Herangehensweise der jeweiligen Lösung.

Bild: Injex

Drei Sieger in drei Kategorien

Chairless Chair 2.0

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Bild: Tide Ocean

Bild: Nägeli

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Kunststoffabfall wird zu Flakes und Granulaten und schliesslich zu langlebigen Produkten.

Zühlke arbeitete daran, die Herstellungskosten pro Einheit deutlich zu reduzieren. Der Chairless Chair wurde so weit optimiert und stabilisiert, dass er mindestens 2,5 Millionen Gehzyklen pro Jahr ohne Verschleiss meistern kann. Zühlke produzierte für Noonee anschliessend eine Vorserie von 100 Chairless Chairs, die bei verschiedenen Kunden der Automobilindustrie weltweit getestet wurden und bereits auf viel Anklang stiessen. Die Verbesserungsvorschläge aus diesem Test flossen in den Entwurf für die Serienfertigung ein, sodass die Nullserie 1.0 von 250 Geräten optimal auf die Bedürfnisse der Noonee-Kunden passte. Das Kundenfeedback war grundsätzlich positiv. Bei längerer Anwendung fiel jedoch das Gewicht negativ auf. Hier durfte Zühlke ein weiteres Mal unterstützen und konnte beim gleichen Lastfall nochmals knapp ein Drittel Gewichtsersparnis herausholen. Im gleichen Zug wurden Funktionalität und Design deutlich verbessert. Der Chairless Chair 2.0 wird nun noch erfolgreicher am

Der neue Chock Max aus PA6 mit Kohlefaserverstärkung hält Flugzeuge bis 350 Tonnen Startgewicht.

Markt positioniert und stellt Noonees Kunden vollumfänglich zufrieden.

Nachhaltigkeit: Produkte aus Ozeanplastik In der Sparte Nachhaltigkeit gewann die Firma Tide Ocean SA. Das Basler Start-up betreibt Upcycling aus Plastikmüll. Abfall aus dem Meer wird sortiert, regeneriert und als Granulat und Filament für nachhaltige Konsumgüter neu verwendet. Aus Einweg-Plastik entstehen so hochwertige Produkte wie Uhren, Schmuck, Reisetaschen oder Brillen. In den ersten Betriebsmonaten konnte das Unternehmen bereits 30 Tonnen Plastikmüll upcyceln. Für die Qualitätskontrolle und Entwicklung arbeitet das Start-up mit Wissenschaftlern der Schweizer Hochschule für Technik in Rapperswil zusammen. Dort wurde das Material erforscht und Lösungen gefunden, wie sich aus dem degenerierten Kunststoffabfall ein hochwertiges

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Granulat herstellen lässt. Ocean Plastic galt aufgrund der schweren Belastungen und Beschädigungen durch Salzwasser und UVStrahlen lange als nicht wiederverwertbar. Tide Ocean gibt Plastik­abfall einen Wert, indem das Unternehmen zusammen mit Partnerorganisationen die lokale Inselbevölkerung und Fischer dazu ermutigt, den Abfall einzusammeln und gegen eine Entschädigung abzugeben. Abnehmer von tide-Granulaten und Textilfasern sind weltweit namhafte Markenfirmen, die im Frühjahr 2020 erste Produkte aus Tide Ocean-Material lancieren werden. Mittelfristig möchte das Start-up alle Arbeitsschritte vor Ort durchführen. Bis dahin kompensiert es die CO2-Emissionen der Transporte vollständig und granuliert heute schon mit 100 % Solarenergie.

Publikumsliebling Ein zusätzlicher Preis wurde für den Showcase verliehen, der seit der Preisausschreibung bis am Vorabend des Messebeginns am meisten aufgerufen wurde. Es ist dies der Chock Max von Alphachocks, der von Nägeli Swiss AG mittels patentiertem aCCVerfahren (automated-Composite-Compression-Verfahren) in Serie hergestellt wird. Mehr dazu finden Sie auf Seite 22 in dieser Ausgabe. Kontakte www.injex.ch www.zuehlke.com www.tide.earth, www.iwk.hsr.ch www.naegeli.ch www.swissplastics-expo.ch

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Forschung/Entwicklung

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Erstmals gelingt Erweiterung in die zweite Dimension

Bottom-up-Synthese kristalliner 2D-Polymere Wissenschaftlern des Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) an der TU Dresden ist es erstmals gelungen, flächige monomolekulare Quasi-2D-Polymere durch einen «Bottom-up»-Prozess, also einen gezielten stufenweisen Aufbau der Molekülschichten, zu synthetisieren. Dafür wurde eine neuartige synthetische Reaktionsroute entwickelt.

Katrin Presberger ¹ Die 2D-Polymere bestehen nur aus wenigen einzelnen Atomlagen und sind aufgrund ihrer ganz besonderen Eigenschaften ein vielversprechendes Material für die Anwendung in elektronischen Bauteilen und Systemen einer neuen Generation. Das Forschungsergebnis ist eine Gemeinschaftsarbeit mehrere Professuren an der TU Dresden sowie der Universität Ulm. Seit Hermann Staudinger 1920 die linearen Polymere entdeckte, ist es ein Traum der Synthesewissenschaftler, die Polymerisation in die zweite Dimension zu erweitern. Ein zweidimensionales (2D) Polymer ist ein plattenförmiges monomolekulares Makromolekül, das aus lateral verbundenen Wiederholungseinheiten mit Endgruppen entlang aller Kanten besteht. Angesichts der riesigen chemischen und strukturellen Vielfalt der Bausteine (Monomere) sind 2D-Polymere vielversprechend in der rationellen Materialgestaltung, die auf Anwendungen der nächsten Generation zugeschnitten ist, wie Membrantrennprozesse, Elektronik, optische Geräte, Energiespeicherung und -umwandlung, etc. Trotz der enormen Entwicklungen in der synthetischen Chemie im letzten Jahrhundert bleibt die «Bottom-up»-Synthese (ein gezielter stufenweiser Aufbau) von 2D-Polymeren mit definierten Strukturen jedoch eine gewaltige Aufgabe. Seit 2014 hat sich eine Gruppe von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden und der Universität Ulm zusammengeschlossen, um dieses faszinierende und zugleich anspruchsvolle Ziel zu verfolgen. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Katrin Presberger, Pressestelle, Technische Universität Dresden

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Xinliang Feng (TU Dresden) entwickelte eine neuartige synthetische Route: Mit Hilfe einer Tensid-Monoschicht als weiche Schablone wird die supramolekulare Organisation von Monomeren gesteuert und die anschliessende 2D-Polymerisation an einer Luft-Wasser-Grenzfläche durchgeführt. Diese synthetische Methode wird heute als surfactant-monolayer-assistant interfacial synthesis (SMAIS) (=TensidMonoschicht-assistierte Grenzflächensynthese) bezeichnet. Mit Hilfe der SMAISMethode synthetisierte Dr. Tao Zhang kristalline Quasi-2D-Polyanilinschichten mit einer lateralen Ausdehnung von ~50 cm2 und einer einstellbaren Dicke (2,6 – 30 nm). Die überlegenen Ladungstransporteigenschaften und die Chemieresistivität gegenüber Ammoniak und flüchtigen organischen Verbindungen machen die Quasi-2D-Polyanilinfilme zu vielversprechenden elektroaktiven Materialien für die organische Dünnschicht-Elektronik.

Integration von 2D-Polymeren in neue Bauteile Um das Potenzial von SMAIS weiter zu erforschen, gelang es dem Forscherteam erstmals, mittels einer kontrollierten Synthese hochkristallines, 2D-Polyimid und Polyamid mit einigen wenigen Atomlagen herzustellen. Die 2D-Polymere haben eine Dicke von nur wenigen Nanometern und können problemlos auf beliebige Substrate übertragen werden, was eine interessante Möglichkeit für die Integration von 2D-Polymeren in Bauteile und Systeme einer neuen Generation eröffnet. Neben den zentralen Entwicklungen im Synthesebereich bildete die Gruppe für Transmissions-Elektronenmikroskopie (TEM) um Prof. Dr. Ute Kaiser (Uni Ulm) eine weitere

unverzichtbare Säule dieses gemeinsamen Forschungsvorhabens. Seit der Entwicklung der Aberrationskorrektur sind hochauflösende TEM-Bildgebungsverfahren eine leistungsstarke Technik zur strukturellen Charakterisierung bis in den atomaren Bereich. Wasserstoffhaltige organische Materialien sind jedoch extrem anfällig für strukturellen Zerfall unter dem Elektronenstrahl, was die HRTEM-Bildgebung von 2D-Polymeren zu einer sehr anspruchsvollen Aufgabe macht. Mit dem sphärisch-aberrationskorrigierten HRTEM wurden die Mikromorphologie, Molekularstrukturen, Korngrenzen und Kantenstrukturen der synthetischen 2D-Polymere erfolgreich entschlüsselt. Die molekularen Strukturen und die Gesamtkristallinität wurden durch Röntgenbeugung unter streifendem Einfall (GIXRD) mit hochintensiver Synchrotronstrahlung weiter aufgedeckt, diese Untersuchungen führte die cfaed-Professur für Organische Bauelemente, um Prof. Dr. Stefan Mannsfeld (TU Dresden) durch. Die dichtefunktionale Bindungsberechnung übernahm die Gruppe um Prof. Dr. Thomas Heine (ebenfalls TU Dresden), welche wichtige Einblicke in die atomaren Strukturen der synthetischen 2D-Polymere liefert. Diese Ergebnisse der kollaborativen Forschung wurden in den Fachzeitschriften Nature Chemistry (DOI: 10.1038/s41557019-0327-5) und Nature Communications (DOI: 10.1038/s41467-019-11921-3) gemeinsam veröffentlicht. Kontakt Technische Universität Dresden Helmholtzstrasse 18 D-01069 Dresden +49 351 463-43701 www.cfaed.tu-dresden.de

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NEWs

Bild: Arburg

Arburg: Daniel Zürcher neu für die Westschweiz zuständig

Daniel Zürcher

Nach über 25 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Verkaufsberater hat Aldo Ravedoni auf Ende Dezember 2019 die Arburg AG

verlassen, um neue Ziele zu verfolgen. Sein Nachfolger ist Daniel Zürcher, der seit Oktober 2019 eine intensive Einarbeitung zuerst im Mutterhaus in Lossburg und die letzten Wochen im Dezember zusammen mit Ravedoni auf Kundenbesuch absolvierte. Der gelernte Maschinenmechaniker und eidg. Dipl. Marketingplaner war als Verkaufsberater in verschiedensten Unternehmen tätig, zuletzt bei Flexico, wo er für den Schweizermarkt verantwortlich war. Wie bereits Aldo Ravedoni, wird Zürcher seine Tätigkeit von der Westschweiz aus ausüben. www.arburg.com

Sax baut Kapazitäten weiter aus Sax Polymers Industrie AG hat in eine komplett neue Compoundierlinie sowie in eine neue Hallenlüftung mit Staubabsaugung und Wärmerückgewinnung investiert. Durch die zwei Seitendosierungen der neuen Anlage können hochgefüllte und sehr komplexe Compound- sowie Masterbatch-Formulierungen in einem Schritt effizient verarbeitet werden. Mit einem Ausstoss von ca. 1500 kg/h können diese Produkte unter wirtschaftlich optimalen Bedingungen für die Kunden produziert werden. Mit dieser Investi­tion erhöht Sax die Kapazitäten um 4800 jato, was zum einen den Ausbau des ABS Cycolac-Lizenzgeschäfts mit Sabic ermöglicht und zum ande-

ren erlaubt, die aktuellen Trends im Zusammenhang mit nachhaltigen Compoundlösungen zu forcieren. Die bestehenden Möglichkeiten hinsichtlich Sauberkeit und Flexibilität konnten durch die neue Hallenlüftung mit dezentraler Staubabsaugung und Aktiv-Kohlenfilter nochmals verbessert werden. Die integrierte Wärmerückgewinnung reduziert die CO2-Emissionen deutlich am Standort Oberriet. «Diese Investitionen sind für Sax Polymers ein bedeutender Fortschritt und ermöglichen es uns, das Angebot für massgeschneiderte Compounds und Masterbatches weiter auszubauen», sagt Standortleiter Pascal Eigenmann. www.saxpolymers.com

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NEWs

Gute Bilanz für PET-Recycling Mit dem Ausbau des Sammelstellennetzes im öffentlichen Raum und der Inbetriebnahme der modernsten PET-Verwertungsanlage Europas wurde das Schweizer PET-Recycling im Jahr 2019 weiter gestärkt: Die Qualität des rPET sowie der Anteil von rPET in Getränkeflaschen konnten gesteigert werden. Grundlage für diesen Erfolg ist das freiwillige Sammelsystem. Mit der stärkeren Nutzung des öffentlichen Raums ist das Bedürfnis der Bevölkerung gestiegen, PET-Getränkeflaschen un-

terwegs korrekt entsorgen zu können. Was an Bahnhöfen begann, ist mittlerweile zu einem nationalen Trend geworden. Immer mehr Städte und Gemeinden installieren an stark frequentierten Plätzen eigene Recyclingstationen. Der Verein PET-Recycling Schweiz begleitet die Städte und Gemeinden beim Aufbau dieser Recyclingstationen mit Fachwissen und Informationsmaterial. Ein Meilenstein war die Inbetriebnahme der neuen PET-Verwertungsanlage in Bilten im

April 2019. Die neue Anlage ist deutlich energieeffizienter und produziert Recycling-PET, das kaum noch von Neumaterial zu unterscheiden ist. Die neue Qualität überzeugt: Bereits im Februar war das verfügbare Material für das Jahr 2019 ausverkauft. Der durchschnittliche Rezyklat-Anteil in Schweizer PET-Getränkeflaschen konnte von ungefähr 30 Prozent Anfang des Jahres auf fast 40 Prozent Ende 2019 gesteigert werden. Besonders erfreulich ist, dass 2019 die ersten Flaschen

aus 100 Prozent Recycling-PET auf den Markt kamen. «Die Schweiz konnte so ihre weltweite Spitzenposition beim Einsatz von rPET ausbauen», freut sich Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz. Zum Vergleich: Deutschland, die Nummer 2, kommt aktuell auf eine Wiedereinsatzquote von knapp unter 30 Prozent.

www.petrecycling.ch

IN  IN KÜRZE – –   E Z R Ü K N I IN KÜRZE –  n  Der Baselbieter Spezialchemiekonzern Clariant veräussert sein gesamtes MasterbatchesGeschäft (Kunststoffadditive und Granulate) für rund 1,6 Mrd. Dollar an Poly One, ein US-amerikanischer Hersteller von Polymer-Werkstoffen mit Sitz in Ohio. Clariant hatte bereits früher die Veräusserung der weniger wachstums- oder margenstarken Geschäftsbereiche Masterbatches und Pigmente bis Ende 2020 in Aussicht gestellt. www.clariant.com n Ineos Styrolution, der weltweit führende Hersteller von Styrolkunststoffen, plant den Bau einer World-Scale-ABS-Anlage in Ningbo, China. Weniger als ein Jahr nach der Ankündigung der Übernahme von zwei Polystyrol-Produktionsstätten in Ningbo, will Ineos seine Produktionskapazität im Land

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deutlich zu erhöhen. Die Jahreskapazität soll 600 000 Tonnen betragen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2020 geplant, die Fertigstellung wird für 2023 erwartet. www.ineos.com n Covestro hat den Verkauf seines europäischen Polycarbonatplatten-Geschäfts an die Münchener Serafin Unternehmensgruppe mit Wirkung zum 2. Januar 2020 erfolgreich abgeschlossen. Inbegriffen sind zentrale Management- und Vertriebsfunktionen in Europa sowie Produktionsstandorte in Belgien und Italien. Der Geschäftsbereich erwirtschaftete im Jahr 2018 einen Umsatz von insgesamt 130 Mio. Euro. Serafin wird den Betrieb mit 250 Mitarbeitern an allen Standorten fortführen. Covestro wird auf absehbare Zeit weiterhin als wichtiger Roh-

stoffzulieferer fungieren. Der Verkauf folgt auf die bereits abgeschlossenen Transaktionen in Nordamerika und Indien sowie die Umstellung des Standorts Guangzhou (China) auf die reine Produktion von Spezialfolien. Damit hat Covestro sein Polycarbonatplatten-Geschäft vollständig verkauft. Zukünftig wird das ehemalige Polycarbonatplatten-Geschäft von Covestro unter dem neuen Firmennamen Exolon Group am Markt auftreten. www.covestro.com www.serafin-gruppe.de n  Sika hat den Swiss Technology Award 2019 in der Kategorie «Innovation Leaders» gewonnen. Prämiert wurde eine neue, leistungsstarke Klebstofftechnologie, die in Zusammenarbeit mit der HSR entwickelt wurde. Das Produkt

KÜRZE

ermöglicht neue LeichtbauFahrzeugkonzepte – etwa für Busse, Autos oder Züge. Durch geringeres Gewicht können die Fahrzeuge umweltfreundlicher betrieben werden. www.hsr.ch n  Seit Ende 2019 ist die Krauss Maffei (Schweiz) AG exklusiver Vertriebspartner in der Schweiz für das Temperiersystem Orca. Dieses beruht auf dem Prinzip der Pa­rallelVerteilung und ist gemäss Herstellerangaben vollkommen wartungsfrei, prozesssicher und bedienerfreundlich. Erhältlich ist das System als Nachrüstung für Krauss Maffei-Maschinen sowie für Fremdmaschinen. Orca ist ein Gemeinschaftsprojekt der Firmen enesty GmbH und Jurke Engineering GmbH. www.kraussmaffei.com

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NEWs

Bild: units

Open House bei units

Units-CEO Roger Eggenberger und sein Team Ost.

Am Donnerstag, 26. März 2020, lädt units an der Rosenbergs-Au-Strasse 1 in Au (SG) von 15 bis 18 Uhr zum OpenHouse-Event ein. Allen Interessierten wird – neben einem Rundgang – die dritte Generation des Computertomografen (CT) Zeiss Metrotom 1500 präsentiert. Diese liefert den

besten Beweis dafür, dass zuverlässige Röntgentechnologie keine Zukunftsmusik mehr ist. Fortschrittliche, zerstörungsfreie Qualitätssicherung ist jetzt zum Greifen nah. Der Apéro bietet Gelegenheit für Gespräche und Austausch. www.units.ch

Bild: Marianne Flur y

Ultrapolymers rückt näher an Kunden in der Schweiz

Vildan Dalgic und Markus Rupprecht

Ultrapolymers ist Teil der Ravago Gruppe und schon seit Jahren in der Schweiz tätig, bisher aber nur von Deutschland aus. Nun hat der Kunststoffdistributor in der Schweiz eine eigene Niederlassung gegründet. Um an den bisherigen Erfolg anzuknüpfen verstärkt das Un1–2/2020

ternehmen seine Tätigkeit und hat per 1. Januar 2020 eine eigene Niederlassung in Widnau (CH) eröffnet. Näher am Kunden sein, noch besserer und noch schnellerer Service, heisst die Devise. «Mit Markus Rupprecht haben wir einen kompetenten Mann als Geschäftsführer gefunden. Er kennt den Schweizer Markt seit vielen Jahren und hat eine neue Herausforderung gesucht. Das passt zusammen», sagt Ludwig Berger, Geschäftsführer von Ultrapolymers Deutschland. Zur Niederlassung wird künftig auch ein Lager gehören, um die Kunden schnell beliefern zu können. Für den Innendienst ist Vildan Dalgic, eine erfahrene Innendienstleisterin, zuständig.

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NEWs

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

3. bis 4. März 2020 Messe Luzern Erfahren Sie, wie Sie neue Materialien für eine erfolgreiche, additive Serienfertigung einsetzen.

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weit noch bis 2030 im wesentlichen Umfang deponiert werden. In einem früheren Ende der Deponierung sieht die IK den wichtigsten Hebel zur Kreislaufwirtschaft. Die IK kritisiert ausserdem die Wirkung solcher Verbotsforderungen auf die Verbraucher. «Teile der Politik suggerieren derzeit dem Verbraucher und Wähler, dass mit pauschalen Verboten die grossen Herausforderungen bei Umwelt- und Klimaschutz bewältigt werden können. Dabei wird leider vergessen zu erwähnen, welchen Beitrag die Kunststoffverpackungen zum Beispiel zur CO²-Einsparung und zur Lebensmittelsicherheit leisten», kritisiert Engelmann. Wird Kunststoff bei Verpackungen durch andere Materialien ersetzt, hat dies in der Regel einen erhöhten Energieverbrauch sowie deutlich höhere CO2-Emissionen zur Folge. Die IK und die von ihr vertretenen Unternehmen erwarten von der neuen EU-Kommission Entscheidungen auf Basis von Fakten und nicht mit Blick auf Strömungen des Zeitgeists. www.kunststoffverpackungen.de

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Neuer CEO bei der proAlpha Gruppe

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Digitaler Treffpunkt

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In einem Interview in der «Welt» denkt der neue EU-Kommissar für Umwelt Virginijus Sinkevicius laut über ein generelles Verbot von Kunststoffverpackungen in Europa nach. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen hält diese Überlegung für kontraproduktiv und fordert den Kommissar auf, mehr dafür zu tun, dass Kunststoffverpackungen in Europa nicht auf Mülldeponien landen, sondern recycelt werden. «Der Kommissar sollte sich die Frage stellen, wie seine Äusserung – Verpackungen aus Plastik seien generell zu verbieten – bei denjenigen ankommt, die gerade über Investitionen in recyclingfähige Verpackungen oder Recycling-Anlagen entscheiden wollen. Wenn die Politik die Kunststoffverpackungen von der Kreislaufwirtschaft ausschliesst, bleiben diese dringend benötigten Investitionen mit Sicherheit aus», kommentiert IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann. Während in Deutschland seit 2005 ein striktes Deponieverbot gilt, dürfen Haushaltsabfälle EU-

Mit Wirkung zum 1. Februar 2020 hat Eric Verniaut die Position des CEO bei der proAlpha Gruppe übernommen. Zukünftig wird er, gemeinsam mit Patrick Klein (Chief Financial Officer), Nicolás Steib (Chief Operating Officer), Andree Stachowski (Chief Sales Officer), Gunnar Schug (Chief Technology Officer) und Michael Finkler (Business Development), die Weiterentwicklung und das internationale Wachstum von proAlpha verantworten. Er folgt damit auf Friedrich Neumeyer, der das Unternehmen verlassen hat. In der Vergangenheit hatte Verniaut international unterschiedliche Führungspositionen inne, zuletzt bei Blue Prism in Grossbritannien. Zuvor war er acht Jahre für SAP in verschiedenen leitenden Funktionen im Vertrieb und Consulting tätig, da­runter Head of Innovation Sales und Executive Vice President EMEA Industry. Dort war er zuletzt als Chief Operating Officer/ Chief Business Officer für EMEA, MEE und Gross-China tätig und berichtete direkt an den SAP-Vorstand. Vor dieser Zeit war er drei Jahre bei Lawson Software, einem mittelständischen ERP-Anbieter, wo er als Global Executive Vice

Bild: proAlpha

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Recycling statt Deponierung

Eric Verniaut

President for Sales and Services für M3 Industries tätig war, sowie vierzehn Jahre bei T-Systems Enterprise Services und gedas, zwei in Deutschland ansässigen IT-Systemintegratoren.

www.proalpha.de

Veranstalterin

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NEWs

Führungswechsel bei der gwk

Bild: gwk

HöcHste präzision für kleinste mengen

V.l.: Nicolai Küls, Helmut Gries, Dr. Michael Zaun, Hendirk Niestert, Vorstandsmitglied von technotrans SE.

Seit 1. Januar 2020 hält Nicolai Küls die Geschicke der gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH in der Hand. Er folgt auf Helmut Gries, der in den Ruhestand geht. Küls arbeitet seit 2006 bei der gwk, zuletzt als Vertriebs- und Marketingleiter. «Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die anstehenden Aufgaben», sagt der 42-jährige Wirtschaftsingenieur. Küls übernimmt im Schwerpunkt die Verantwortung für die Bereiche Vertrieb und Marketing. Gemeinsam mit Dr. Michael Zaun, dem Geschäftsführer Technik und Produktion,

wird die gwk weiterhin durch eine Doppelspitze geführt. Gries war 25 Jahre für das Unternehmen tätig und wird auch nach seinem Ausscheiden für eine Übergangszeit beratend zur Seite stehen. Seine Karriere bei der gwk startete der Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik 1994 als Vertriebsleiter Temperiertechnik. Fünf Jahre später stieg er zum Geschäftsführer auf. «Ohne die erfolgreiche Arbeit von Herrn Gries wäre die gwk nicht dort, wo sie heute steht», sagt Dirk Engel, Vorstandssprecher der gwk-Muttergesellschaft technotrans SE. www.gwk.com

Granula Deutschland nach ISO IATF 16949 zertifiziert Der Masterbatch-Hersteller Granula Deutschland GmbH wurde von Kiwa Cermet Italia S.p.A. nach dem weltweit ausgelegten und zertifizierbaren Standard für Automobilindustriemanagementsysteme ausgezeichnet. Basierend auf der ISO 9001 Norm, vereint die ISO IATF 16949 Norm existierende Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme der Automobilindustrie. Neben der ISO IATF 16949 besitzt die Granula Masterbatch1–2/2020

gruppe (Rudolstadt/D und Merenschwand/CH) auch die Zertifizierungen nach ISO 9001:2015 und ISO 13485: 2016 (Medizintechnik). Die Granula Gruppe ist Herstellerin von Farb- und Additivmasterbatches für thermoplastische Kunststoffe. Sie betreibt drei Produktionswerke in der Schweiz, in Deutschland und Indien.

www.granula.eu

MINIBLEND V MINIBLEND V - mit hochpräziser Scheibendosierung Ausgezeichnete Mischqualität bei höchster Dosier- und Wiederholgenauigkeit sind die wichtigsten Anforderungen bei der Zudosierung von Additiven direkt auf der Verarbeitungsmaschine. MINIBLEND V erfüllt diese Ansprüche in höchstem Maße und ist ideal für transluzente und opake Teile sowie für die Dosierung von Kleinstmengen.

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NEWs

Mit dem Jahresbeginn hat Guido Frohnhaus die technische Geschäftsführung bei der Arburg GmbH + Co KG in Lossburg übernommen. Zu den Verantwortungsbereichen des 50-jährigen Diplom-Ingenieurs gehören die Bereiche Produktion und Fertigung, Entwicklung, Materialwirtschaft und Technische Abwicklung. Für seine Position als Technikgeschäftsführer bringt Frohnhaus beste Voraussetzungen mit. Er war viele Jahre für die Turck-Gruppe tätig, die im Sektor der Industrieautomation weltweit zu den führenden Unternehmensgruppen zählt. Als Geschäftsführer der Werner Turck GmbH & Co. KG in Hal-

Bild: Arburg

Arburg: Neuer Geschäftsführer Technik

Guido Frohnhaus

ver verantwortete Frohnhaus die Bereiche Entwicklung und Fertigung. Zuvor war er rund fünf Jahre Vice President Technoloy in der Turck-Landesgesellschaft in den USA und

mehrere Jahre in der Geschäftsleitung eines Automobilzulieferers tätig. Seinen beruflichen Werdegang begann Guido Frohnhaus mit einer Ausbildung zum Werkzeugmacher. Es folgte ein Maschinenbau-Studium der Fachrichtung Fertigungstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal. Zusätzlich erwarb er berufsbegleitend während seiner Tätigkeit in den USA den Master of Business Administration (MBA) an der Capella University in Minneapolis, Minnesota, USA. In den letzten Monaten wurde der Geschäftsführungsbereich Technik nach dem Abgang von Heinz Gaub durch die ge-

schäftsführende Gesellschafterin Juliane Hehl interimistisch geleitet. Die Führungsspitze von Arburg ist nun wieder komplett und besteht aus den geschäftsführenden Gesellschaf tern Michael Hehl (Werksentwicklung und Sprecher der Geschäftsführung), Juliane Hehl (Marketing) und Renate Keinath (Personal- und Sozialwesen), dem beratenden Seniorgesellschafter Eugen Hehl sowie den Geschäftsführern Jürgen Boll (Finanzen, Controlling, IT), Gerhard Böhm (Vertrieb, Service) und Guido Frohnhaus (Technik).

www.arburg.com

T4M: Vergünstigungen für junge Unternehmen Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt die Teilnahme junger Unternehmen auf der T4M, Technology for Medical Devices, in Stuttgart (5. bis 7. Mai 2020) mit einem geförderten Gemeinschaftsstand. Damit

haben aufstrebende Betriebe eine attraktive Möglichkeit, sich zu vergünstigten Konditionen auf der Fachmesse für Medizintechnik in Stuttgart zu präsentieren und sich damit im internationalen Medtech-Markt einen Namen zu machen.

Ende 2019 erfolgte bei Woojin am Standort Leobersdorf (A) die Übergabe der Führungsaufgaben von Dietmar Morwitzer an seinen Nachfolger Gregor Göbel. Göbel hat in den letzten Jahren bereits eng in der Geschäftsführung mit Dietmar Morwitzer bei Woojin zusammengearbeitet. Der führende südkoranische Spritzgiessmaschinenhersteller ist seit vielen Jahren in Europa präsent, vor zwei Jahren wurde das Vertriebs- und Servicenetz europaweit ausgebaut. 48

Bild: Woojin Plaimm

Gregor Göbel übernimmt Zepter bei Woojin Austria

Gregor Göbel

Göbel sieht den Schwerpunkt seiner Arbeit in der Weiterentwicklung der Marke in Europa. www.woojin.eu

Förderfähig sind rechtlich selbstständige junge, innovative Unternehmen, die ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von zehn Millionen Euro nicht über-

schreiten. Zudem müssen die Betriebe jünger als zehn Jahre sein und Produkte, Verfahren und Dienstleistungen neu­ entwickelt oder wesentlich verbessert haben. www.T4M-expo/BMWi

Silac investiert in die Zukunft Silac wächst weiter. Am Standort in Euthal entsteht ein zweigeschossiger Erweiterungsbau mit 3000 m² Nutzfläche. Ausgebaut werden die Produktions- und Lagerkapazitäten, um den steigenden Bedürfnissen der Kunden auch künftig gerecht werden zu können. Das neue Gebäude ist so konzipiert, dass auch schwere Maschinen problemlos angeliefert und in Betrieb genommen werden können. Mit dem Bau können die bisherigen Lagerflächen am Standort Euthal konzentriert werden. Die neu-

en Produktionsflächen werden noch höhere Hygienestandards ermöglichen, die gerade bei Produkten für die Lebensmittel­industrie immer wichtiger werden. «Mit dem Bauprojekt, das ein klares Bekenntnis zum Standort Euthal ist, investieren wir in die Zukunft und setzen ein Zeichen für unsere Mitarbeiter als gesunder und lokal wachsender Arbeitgeber», bekräftigt Geschäftsführer Peter Birchler.

www.silac.ch 1–2/2020


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Ver anstaltungen

MÄRZ 2020 03./04.03.

AM Expo – Fachmesse und Symposium Ort: Luzern Veranstalter: Messe Luzern AG Horwerstrasse 87, CH-6005 Luzern +41 41 318 37 00 www.messeluzern.ch

03./04.03.

Praxisforum Kunststoffrezyklate 2020 – Qualitätssteigerung bei Material & Verarbeitung Ort: München Veranstalter: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG Kolbergerstrasse 22, D-81679 München +49 89 998 30-535 tagungen@hanser.de, www.hanser.de

03.–05.03.

Jec World 2020 – Internationale Composites Messe Ort: Paris Veranstalter: JEC Group 251 boulevard Pereire, F-75017 Paris +33 1 58 36 15 00 www.jecomposites.com

20.03.

Zusammenhänge in der Spritzgiesstechnik Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

23./24.03.

Extrudieren / Verfahrenstechnik Grundlagen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

24./25.03.

SKZ-Fachtagung: Polymerschäume – Perspektiven und Trends Ort: Würzburg Veranstalter: FSKZ – KFE gGmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg +49 931 4104-0 anmeldung@skz.de, www.skz.de/weiterbildung

09.–13.03.

Spritzgiessen Verfahrenstechnik Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

26.03.

10.–12.03.

Symposium und Internationales Kolloquium Kunststofftechnik – Jubiläumsveranstaltung Ort: Aachen Veranstalter: IKV Institut für Kunststoffverarbeitung RWTH Aachen, Seffenter Weg 201, D-52074 Aachen +49 241 80-27128 akademie@ikv.rwth-aachen.de, www.ikv-aachen.de

units: Open House Ort: Au (SG) Veranstalter: units IM-Technology AG Rosenbergs-Au-Strasse 1 CH-9434 Au +41 71 242 42 00 info@units.ch, www.units.ch

26.03.

Grundlagen Werkzeugbau 1 Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

26./27.03.

Workshop Skateboard Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

30./31.03.

Spritzgiessen: Prozess- und Qualitätssicherung Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

31.03.– 01.04.

SKZ-Fachtagung: Barriere-Verbundfolien – einfach, optimal und recycelfähig? Ort: Würzburg Veranstalter: FSKZ – KFE gGmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg +49 931 4104-0 anmeldung@skz.de, www.skz.de/weiterbildung

31.03.– 02.04.

MedtecLIVE, Messe und Kongress für Medizintechnik Ort: Nürnberg Veranstalter: Nürnberg Messe GmbH Messezentrum, D-90471 Nürnberg +49 911 8606-4924 medteclive@nuernbergmesse.de www.medteclive.com

11.03.

11.–14.03.

18./19.03.

18./19.03.

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Kurs: Neue Trends in der Fügetechnologie Ort: Dübendorf Veranstalter: Empa, Akademie Überlandstrasse 129, CH-8600 Dübendorf +41 58 765 11 11 events@empa.ch www.empa-akademie.ch Arburg Technologie-Tage 2020 Ort: Lossburg Veranstalter: Arburg GmbH + Co. KG Arthur-Hehl-Strasse, D-72290 Lossburg +49 7446 33-0 contact@arburg.com www.arburg.com Konstruieren mit Kunststoffen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau +41 62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch 17. Duisburger Extrusionstagung Ort: München Veranstalter: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG Kolbergerstrasse 22, D-81679 München +49 89 998 30-535 tagungen@hanser.de, www.hanser.de

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Bild: Messe Luzern

Messen

Im März ist die Messe Luzern für zwei Tage der Treffpunkt der AM-Community.

4. AM Expo in Luzern

Wissensaustausch und Netzwerke Am 3. und 4. März 2020 findet in der Messe Luzern zum vierten Mal die AM Expo statt. Sie ist die einzige Fachmesse in der Schweiz, die sich ausschliesslich mit professionellem 3D-Druck beschäftigt. 120 Aussteller, gleich viele wie letztes Jahr, werden praxisnah zeigen, was aktuell mit additiver Fertigung realisiert und wie die Fertigungstechnologie rentabel eingesetzt werden kann.

Während zwei Tagen wird die AM Expo zum Kompetenzzentrum der additiven Fertigung. Vom 3. bis 4. März 2020 präsentieren sich 120 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Auftragsfertigung, Engineering, Software, Maschinen, Materialien und Qualitätssicherung. Damit vereint die AM Expo einmal mehr die gesamte Wertschöpfungskette unter einem Dach und bietet einen einzigartigen Überblick über die Kompetenzen in der additiven Fertigung. Der Messeleiter René Ziswiler freut sich auf die vierte Austragung der Fachmesse: «Die AM Expo ist die relevante AM-Veranstaltung in der Schweiz. Im März 2020 dürfen wir den aktuellen Stand sowie die Trends der additiven Fertigung umfassend aufzeigen.»

Die Anwendermesse für neun Märkte Die AM Expo richtet sich an Expertinnen und Experten aus verschiedenen Anwendungsbereichen – von Maschinenbau und Automatisierungstechnik über Medizin bis zu Mobilität und Elektronik. «Wir wollen Fachbesuchenden aus unterschiedlichsten Industrien einen einfachen Zugang zu aktuellen und komplexen Sachverhalten in ihrem Tätigkeitsfeld ermöglichen», erklärt Ziswiler. Entsprechend ist der gesamte Inhalt der AM Expo – Aussteller, Showcases, Produkt- und Dienstleistungshighlights so50

wie Referate – nach neun Anwendungsbereichen strukturiert.

Lösungen für aktuelle Herausforderungen Welche Möglichkeiten bieten neue Technologien und Materialien? Wie gelingt eine hochwertige Serienfertigung? Und wie funktioniert das Design für additive Fertigung? Die AM Expo 2020 greift mit acht Fokusthemen die wichtigsten Fragen rund um die additive Fertigung auf – unabhängig von den verschiedenen Anwendungsbereichen. «Damit holen wir die Fachbesuchenden bei ihren Herausforderungen ab und können ihnen an der AM Expo konkrete Lösungsansätze präsentieren oder

Fokusthemen – Neue Technologien – Rapid Prototyping und Rapid Tooling – Design für additive Fertigung – Leichtbau – Serienproduktion mit Normen, Zertifizierungen und Qualitäts­ sicherung – Neue Materialien – Nachbearbeitung und Oberflächen – Software-Daten und Design­ automation

AM Expo auf einen Blick Messe für die additive Fertigung Wann: Am 3. und 4. März 2020 Wo: Messe Luzern Öffnungszeiten: von 9.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: Erwachsene 25 CHF (Eintritt für beide Tage gültig), Studenten kostenlos. Im Messeticket ist der Besuch der Fachmesse, des Innovation Symposium sowie die Teilnahme an der Wine & Cheese Party und am AMX-Einsteigertreffen inbegriffen. Veranstalter: Messe Luzern

die richtigen Projektpartner vermitteln», sagt René Ziswiler. Inspiration und viel Fachwissen erhalten die Besucher auch von insgesamt 48 Vorträgen und Präsentationen. Damit wird die AM Expo wieder zum schweizweit einzigen Ort, um sich einen Überblick über die additiven Fertigungstechnologien zu verschaffen, das Fachwissen entsprechend zu erweitern und gezielt Projektpartner zu finden. Kontakt Messe Luzern AG Horwerstrasse 87 CH-6005 Luzern +41 41 318 37 00 info@am-expo.ch www.am-expo.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Durch eine Anpassung des Schliess­

Einbussen bei der Werkzeugsiche­

des Typs 29/25 aus HDPE produ­

einheiten-Reglers wurden für die

rung eingehen zu müssen.

ziert. Ein Verschluss wiegt 1,23

Modelle der Netstal Elion Baureihe

Eine kürzere Trockenlaufzeit be­

Gramm. Durch die optimierte Re­

mit aXos Version ab 8.2.0 die Tro­

deutet jedoch noch nicht automa­

gelung kann der Zyklus von 2,77

ckenlaufzeiten um bis zu 0,2 Se­

tisch einen schnelleren Zyklus

auf 2,60 Sekunden verkürzt wer­

kunden verkürzt. Der Zugewinn an

unter realen Produktionsbedin­

den. Der stündliche Ausstoss er­

Geschwindigkeit

möglich

gungen. Der neue Regel-Algorith­

höht sich von zuvor 124 750 auf

durch eine adaptive Optimierung

mus berücksichtigt deshalb das

132 920 Verschlüsse, was einer

der Beschleunigungs- und Brems­

potenzielle Werkzeuggewicht ba­

Produktivitätssteigerung von 6,5

rampe für den Antrieb der Schliess­

sierend auf der eingestellten Ein­

Prozent entspricht.

einheit. Das Resultat: Die maximale

bauhöhe und bezieht dieses in die

Fahrgeschwindigkeit wird schneller

Regelung des Beschleunigungs-

erreicht als zuvor und kann länger

und Bremsvorganges mit ein.

KraussMaffei HighPerformance AG

aufrechterhalten werden, bevor die

Was dies in der Praxis bedeuten

Tschachenstrasse 1

bewegliche Formplatte harmonisch

kann, verdeutlich das folgende An­

CH-8752 Näfels

abgebremst wird und das Kniehe­

wendungsbeispiel. Auf einer Nets­

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belwerk nahtlos in den Schliess­

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KUNSTSTOFF XTRA

Produkte

Wittmann stellt neue Roboter-Baureihe vor Auf der K 2019 stellte Wittmann

fer verblieben sind. Verglichen mit

bracht. Wie auch bei anderen Witt­

erstmals die neuen Roboter der

freifallender Teileproduktion, führt

mann Robotern üblich, sitzen die

Baureihe Sonic vor. Aktuell stehen

diese Vorgangsweise zu einer le­

Ventile und Eingänge für den Grei­

die Modelle Sonic 131, 142 und

diglich minimal längeren Zyklus­

fer direkt auf der Vertikalachse,

143 zur Verfügung. Diese decken

zeit, einer verbesserten Oberflä­

was kurze Reaktionszeiten ge­

einen Schliesskraftbereich von

chenqualität und der Möglichkeit,

währleistet. Ihre aussergewöhnli­

150 bis 500 t ab. Die Sonic Robo­

die Teile in Stapeln mit jeweils

che Dynamik erlangt die Baureihe

ter basieren auf den bereits be­

gleicher Teileanzahl abzulegen,

durch

kannten UHS Geräten (UHS = Ul­

was das Handling und das Verpa­

65 m/s².

tra High Speed). Die Baureihe

cken vereinfacht.

Beschleunigungen

von

kann für Entnahmen ab einer Ro­

profitieren. Eingriffszeiten von un­

Die aktuell erhältlichen Geräte de­

Wittmann Kunststofftechnik AG

boterzykluszeit von unter 4 s ein­

ter 1 s tragen dazu bei, die Produk­

cken einen Traglast-Bereich von

Uznacherstrasse 18

gesetzt werden. Aber auch An­

tivität auch solcher Arbeitszellen

3 bis 7 kg ab. Bei den Sonic Robo­

CH-8722 Kaltbrunn

wendungen, die längere Produkti­

erheblich zu verbessern.

tern ist die gesamte elektrische

+41 55 293 40 93

onszeiten erfordern, können von

Die Freigabe zum Formschliessen

und pneumatische Greiferversor­

info@wittmann-group.ch

den hochdynamischen Geräten

erfolgt nur, wenn alle Teile im Grei­

gung in der Vertikalachse unterge­

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Transparenter und sterilisierbarer Kunststoff für die Medizinbranche Das weltweit erste transparente

bare Produkte können dem entge­

here Widerstand gegen elastische

dukte mit jeweils 50 % Glasfaser-

Polyamid, welches wiederholt bei

genwirken, bergen jedoch ein ge­

Verformung ermöglicht die Pro­

verstärkung an: Grivory G5V XE

Temperaturen von 134 °C dampf­

wisses Risiko für Kreuzkontami-

duktion von Bauteilen mit dünne­

10130 und Grivory G5V XE 10131.

sterilisierbar ist, stammt aus den

nation. Die Dampfsterilisation,

ren Wandstärken. Die Konse­

Charakteristisch für beide Produk­

Produktionshallen der Ems-Grivo­

auch Autoklavieren genannt, ist

quenz: kürzere Zykluszeiten, Ge-

te ist die geringe Abhängigkeit des

ry und heisst Grilamid TR HT 200.

eine geeignete Methode, bei der

wichtsersparnis und Kostenreduk-

E-Moduls von der Temperatur im

Durch seine besonderen Eigen­

Sattdampf in einem Temperatur-

tion. Hinzu kommen die einfache

konditionieren Zustand.

schaften eignet sich das Produkt

bereich von 120 bis 148 °C bei

Verarbeitbarkeit sowie die kon­

besonders für die Medizinbranche,

hohem Druck für einen Zeitraum

stanten Eigenschaften im trocke­

in welcher sehr viele Einwegartikel

verwendet wird, der für eine siche­

nen und feuchten Klima.

wie Spritzen, Behälter, Atemmas­

re Sterilisierung ausreicht.

Die Anwendungen für Grivory G5V

Ems-Grivory

ken, aber auch Prothesen und Im­

Der Elastizitätsmodul im konditio­

sind vielfältig. Im Fokus stehen

Via Innovativa 1

plantate aus Kunststoff gefertigt

nierten Zustand konnte beim Gri­

Bauteile für Automobil-Innenraum­

CH-7013 Domat/Ems

werden. Durch den Einsatz von

vory G5V bei 80 °C um 50 % er­

anwendungen mit Temperaturan­

+41 81 632 78 88

Einwegprodukten entstehen gros­

höht werden im Vergleich zum

forderungen bis 100 °C. Ems-Gri­

welcome@emsgrivory.com

se Abfallmengen. Wiederverwend­

altbewährten Grivory GV. Der hö-

vory bietet gegenwärtig zwei Pro­

www.emsgrivory.com

Ideale Vakuumlösungen für die Kunststoffindustrie Mit der neuen Mink MV Serie ist es

keinerlei Verschleiss und somit

rung an allen Spritzgiessmaschi­

Busch gelungen, Klauen-Vakuum­

müssen auch keine Verschleisstei­

nen oder Extrudern generieren.

pumpen zu entwickeln, die äus­

le ausgetauscht werden. Mink

Durch eine zusätzliche Vakuum­

serst kompakt und effizient arbei­

Klauen-Vakuumpumpen

versorgung sind hohe Energieein­

ten. Die neue Baureihe funktio­

bei der pneumatischen Materialzu­

niert, wie die Vorgänger-Baureihe

führung an Extruder und Spritz­

auch, nach dem trockenen und

giessmaschinen zur Erzeugung des

berührungsfreien Klauenprinzip.

notwendigen Unterdrucks einge­

Dadurch sind keine Betriebsmittel

setzt. Durch ihre hohe Energieeffi­

im Verdichtungsraum notwendig,

zienz und durch den verschleissfrei­

sodass alle damit verbundenen

en Betrieb sind Klauen-Vakuum­

Grundsätzlich eignen sich die Va­

CH-4312 Magden

Wartungsarbeiten wie Öl- oder Fil­

pumpen

wirtschaftlichste

kuumpumpen auch für den Ein­

+41 61 845 90 90

terwechsel entfallen. Durch den

Lösung bei der pneumatischen

satz in Vakuumzentralanlagen, die

info@buschag.ch

berührungsfreien Betrieb entsteht

Saugförderung von Granulaten.

das Vakuum für die Materialzufüh­

www.buschvacuum.com

52

die

werden

sparpotenziale möglich.

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1–2/2020


KUNSTSTOFF XTRA

Produkte

Hasco Adapater für unterschiedliche Zentrierflansch-Durchmesser

Kommunikation auf höchstem Niveau CANopen, Modbus, Power Link,

Die Temperiergeräte von Reglo­ plas kommunizieren dank vielfälti­

RS232, RS485 ist UPC UA unein­

Einführschräge ermöglicht eine

gen Schnittstellen auf allen Ebe­

geschränkt kompatibel. Der siche­

einfache Führung über 8 mm in

nen auf höchstem technischem

re und standardisierte Informa­

der Spritzgiessmaschine. Bei der

Niveau und sind dank zukunfts­

tions- und Datenaustausch zwi­

Demontage kommen Knippecken

weisender Technologie als ver­

schen Gerät und Maschine kann

unterstützend zum Einsatz.

netzte Geräte eingebunden in die

vom Kunden über die Cloud ge­

Die Zentrierflansch-Adapter aus

Fabrik der Zukunft. Regloplas bie­

steuert werden. Regloplas Tempe­

korrosionsfreiem Stahl sind rein­

tet mit der neuen OPC UA Schnitt­

riergeräte sind optimal gerüstet für

raumtauglich und sowohl in Inch

stelle (Unified Architecture) ihren

die aktuellen technischen Bedürf­

Den passgenauen Einbau von

als auch in metrischer Ausführung

Kunden die zuverlässige Lösung

nisse, für die Ansprüche der Indus­

Spritzgiesswerkzeugen in die Ma­

lieferbar. Zum schnellen und feh­

für den parallelen Datenaustausch

trie 4.0 und eröffnen eine neue

schine erleichtert ein Zentrier­

lerfreien Einsatz der richtigen

zeitgleich auf allen Ebenen in der

Dimension der Kommunikation.

flansch. Die neuen Hasco Zen­

A­dapter in der Produktion sind alle

industriellen Fertigung an. Der An­

trierflansch-Adapter Z7500/... er­

Zentrierflansch-Adapter mit einer

wender kann mittels der OPC UA

möglichen bei unterschiedlichen

eindeutigen Beschriftung gelasert.

Schnittstelle alle Systeme der

Regloplas AG

Kunststofffertigung, wie zentrale

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günstig und effizient automatisie­ ren. Das gesamte Prozessmanage­ ment wird dadurch erheblich ver­ Unter dem Motto «think materials

bessert. Das Kunststoffgranulat

management» stellte die motan-

wird schnell und sauber in Maschi­

colortronic auf der Swiss Plastics

nentrichter, Trockentrichter oder

Expo ihr gesamtes Portfolio an Pe­

sonstigen Vorratsbehältern trans­

ripheriegeräten für die Kunststoff­

portiert und bedarfsgerecht der

industrie vor. Dazu gehören Lösun­

Maschine zugeführt. Die Metro SG

gen zum Dosieren und Mischen,

HES sind für Durchsätze von 15 bis

Trocknen, Lagern und Fördern –

200 kg/h einsetzbar.

für Einsatzszenarien von Spritz­ guss über Extrusion und Blasfor­

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53


KUNSTSTOFF XTRA

Produkte

Mini Feinzentrierung Normen 7980, 7981 und 7989

Espresso-Tassen mit Hologramm

tikavitäten in Spritzgiesswerkzeu­ gen. Dank dem geringen Platzbe­ darf der Zentrierung, kann die Ka­ vitätenzahl im Spritzgiesswerkzeug um bis zu 30 % gesteigert werden. Die Zentrierung ist nicht gepaart, somit können zusätzliche Buchsen der Norm 7989 eingesetzt werden Agathon hat die Mini Feinzentrie­

– gerade für Drehwerkzeuge oder

rung seit der Markteinführung im

Automationslösungen bietet dies

2018 für statische Anwendungen

neue Anwendungsmöglichkeiten.

weiter entwickelt – die Anwen­ dungsbreite wurde stark erhöht.

Agathon AG

In Zusammenarbeit mit dem Insti­

Die vierholmige Boy 35 E mit

Heute kann die Zentrierung für

Gurzelenstrasse 1

tut für Kunststofftechnik (IKT) der

energieeffizientem Servoantrieb

dynamische Anwendungen einge­

CH-4512 Bellach

Fachhochschule Nordwestschweiz

beeindruckte die Messebesucher

setzt werden. Ein Hauptanwen­

+41 32 617 45 00

FHNW wurde das Projekt «Wie ent­

durch ihre Dynamik und Laufruhe.

dungsgebiet ist die Zentrierung

normalien@agathon.ch

steht ein Kunststoffteil» anschau­

Stefan Imhof, Geschäftsführer von

von schwimmend gelagerten Mul­

www.agathon.ch

lich auf der Swiss Plastics Expo

Thomatech, sagt es so: «Die Boy

Mehr als nur konfigurieren

dargestellt. Auf der Boy 35 E wur­

35 E mit 350 kN Schliesskraft bie­

den während der dreitägigen Ver­

tet unseren Kunden ein Höchst­

anstaltung Espressotassen, verse­

mass an Flexibilität, Leistungs­

hen mit einem Hologramm, herge­

bandbreite und Effizienz. Gerade

stellt. Das Werkzeug wurde von

diese Maschinengrösse kommt

Die Verwendung eines Konfigura­

des

Konfigurationsprogramms

Studierenden des 5. und 6. Se­

hier bei uns in der Schweiz sehr

tionsprogramms in der Werkzeug­

verbessert. Durch den übersichtli­

mesters entwickelt und vom IKT in

gut an.»

konstruktion schafft auch Freiraum

chen Aufbau und die intuitive Be­

Zusammenarbeit mit der Firma

für Neuentwicklungen, reduziert

dienung des System-Designers

Priamus in Bezug auf Digitalisie­

den Aufwand im Einkauf und Ver­

finden die Konstrukteure und

rung und Industrie 4.0 erweitert.

trieb und sorgt damit für eine si­

Werkzeugbauer zielgenau und

Ausserdem war eine Variante der

Thomatech GmbH

gnifikante Kostenreduzierung.

schnell das passende Produkt für

Espressotasse zu sehen, bei der

Wyssmattstrasse 5

Insbesondere im Bereich Heisska­

ihre Heisskanalauslegung. Neben

dem Kunststoff ein spezieller Farb­

CH-6010 Kriens

nalsysteme und Düsen haben die

der anwendungsbezogenen Konfi­

stoff zugesetzt wurde, damit sich

+41 41 780 01 50

Anwender sehr unterschiedliche

guration unter Angabe der Pro­

die Tasse bei Wärmeeinwirkung

info@thomatech.ch

Anforderungen, die es zu beach­

zessparameter, die den Anwender

verfärbt.

www.thomatech.ch

ten gilt. Dies führt zu einer grossen

unter anderem bei der Auswahl

Variantenvielfalt und nicht selten

der passenden Düsengrösse un­

zur individuellen Fertigung von

terstützt, ist auch eine direkte Kon­

Einzelstücken. Mit dem CADhoc

figuration ohne anwendungsbezo­

System-Designer bietet Günther

gene Vorgaben durch den Konfigu­

ein Online-Konfigurationssystem,

rator möglich. Eine neue Verwal-

das Konstrukteure und Werkzeug­

tungsoberfläche ermöglicht es

bauer bei der Auslegung und Kon­

dem Benutzer zudem, alle durch­

struktion der Werkzeuge unter­

geführten Konfigurationen zu spei­

stützt, Hilfsmittel an die Hand gibt

chern und bei einer späteren An­

und Lösungsansätze für typische

frage schnell abzurufen.

Hürden aufzeigt. Mit dem Relaunch seines vielfach

Günther Heisskanaltechnik GmbH

genutzten CADhoc System-Desi­

Sachsenberger Strasse 1

gners hat Günther Heisskanaltech­

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