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VERARBEITUNG

Filter für Arburg-Maske rundet Corona-Projekt ab

Zusätzlicher Filter für Mund- und Nasenmaske

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Arburg brachte zusammen mit Partnern in 41 Tagen eine Mund- und Nasenmaske zur Serienreife. Im Mai fiel der Startschuss für die Produktion. Bald folgte der nächste Schritt: Die Konzeptionierung und Herstellung eines ergänzenden Einwegfilters, der sich einfach auf die Maskenöffnung aufstecken lässt.

«Uns war wichtig, mit der Maske nicht nur ein Produkt für den Alltag zu entwickeln, sondern durch den zusätzlichen Filter auch den persönlichen Schutz in den Vordergrund zu stellen», sagt Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb. Als weitere Anforderungen nannte er einen hohen Tragekomfort, die Sterilisierbarkeit und die Mehrfachverwendung im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Thomas Walther, Abteilungsleiter Anwendungstechnik bei Arburg ergänzt: «Das Masken-Projekt zeigt anschaulich, wie sich bei neuen Produktideen in ganz besonderen Fällen die ‚time-to-market‘ beschleunigen lässt, wenn alle Partner ihre Kompetenzen, Technologien und Ausstattungen bündeln.»

Multifunktionale Maske

Die Maske selbst besteht aus einer weichen LSR-Komponente, die über Nase und Mund gestülpt wird und einem festen PPHalter mit Ösen zur Befestigung der elastischen Bänder. Auf einem elektrischen Allrounder 570 A mit 2000 kN Schliesskraft und einem 4-fach-Werkzeug wurden die LSR-Masken gespritzt und von einem Multilift V Robot-System entnommen. Der zugehörige PP-Halter entstand auf einem elektrischen Allrounder 520 E Golden Electric mit 1500 kN Schliesskraft und einem 2-fach-Werkzeug. Die Spritzteile entnahm hier ein Multilift Select Robot-System. Zur Infektionsvermeidung im Alltag wird die Maskenöffnung mit einer Abdeckung verschlossen, sodass die Atemluft nach unten abgeleitet wird. Um den Träger selbst und gleichzeitig dessen Umfeld vor dem Corona-Virus zu schützen, kann ein Einwegfilter auf die Öffnung gesteckt werden.

Bilder: Arburg Die komplette Arburg Mund- und Nasenmaske besteht aus der LSR-Maske, dem Halter und dem Filter (v. r.): Alle Komponenten wurden auf Allroundern bei Arburg in Lossburg gespritzt.

Filter für mehr Sicherheit

Der Filter wurde zusammen mit der Firma Karl Küfner entwickelt. Die Experten für die Herstellung von Filtern setzen seit Jahrzehnten Arburg-Maschinen in der Spritzgiessfertigung ein. Die Herstellung des Maskenfilters erläutert der Projektverantwortliche Manuel Frick, der als Arburg Sales Manager LSR die Mund- und Nasenmaske konzipiert hat: «Für die Herstellung der dünnwandigen Filtergehäuse aus PP haben wir einen Allrounder 470 H mit 1000 kN Schliesskraft und 4-fach-Werkzeug eingesetzt. Da diese hybride Hochleistungsmaschine für schnelllaufende Anwendungen konzipiert ist, können wir die Teile in einer Zykluszeit von rund 5,5 Sekunden fertigen». So sei es möglich, sehr effizient circa 2500 Gehäuse pro Stunde zu produzieren, die dann mittels Ultraschall mit einem Hochleistungsvlies zum fertigen Filter verschweisst werden.

Kunden profitieren vom Projekt

Die Frage, ob Arburg künftig mit der Produktion von Masken als Spritzgiesser am Markt agieren wird, verneint Gerhard Böhm ganz klar: «Mit der Herstellung der Masken möchten wir kein Geld verdienen, sondern wollten vielmehr aufzeigen, wie sich solche hochwertigen Produkte schnell entwickeln und wirtschaftlich in Serie fertigen lassen.» Mit diesem Projekt habe Arburg sowohl seine Kompetenz im Turnkey-Sektor aufgezeigt, als auch interessante Erfahrungen sammeln können: von der Konzipierung der Maske über die Prototypenfertigung mit dem Freeformer bis hin zur Serienfertigung mit automatisierten Allroundern. «Davon können nun auch unsere Kunden umfassend profitieren. Wir haben bereits Anfragen von Unternehmen erhalten, die mit solchen Turnkey-Anlagen in die Fertigung von Mund-Nasenmasken einsteigen möchten», freut sich der Vertriebsgeschäftsführer.

Kontakt Arburg AG Südstrasse 15 CH-3110 Münsingen +41 31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch

Heisskanal auf engstem Raum erfolgreich umgesetzt

Spritzguss für Profis

Das Kunststoffwerk Buchs setzt bei der Herstellung seiner Qualitätsmesswerkzeuge auf hochwertige Rohstoffe und langjährige Erfahrung – die gleichen Werte, die auch beim Heisskanalexperten Meusburger im Vordergrund stehen. Bei Herausforderungen im Spritzguss steht Meusburger dem Schweizer Unternehmen zur Seite und findet für jede Herausforderung die passende Lösung.

Das Kunststoffwerk Buchs (KWB) gibt es mittlerweile schon seit über 50 Jahren. Die selbstständig agierende Aktiengesellschaft im Besitz der Firma Wiha Werkzeuge GmbH hat ihren Sitz in Buchs bei St. Gallen. Als Spezialist für Messmittel aus Kunststoff sind die Anwendungsbereiche der Produkte des Unternehmens breit gefächert. Die Endprodukte werden weltweit in verschiedenen Bereichen angewandt – vom Werbemittelhändler über den Bauarbeiter bis hin zum Profi-Surfer ist alles dabei. Für jeden Kunden gilt es das passende Produkt zu finden, daher werden auch viele kundenspezifische Teile produziert. Seit geraumer Zeit fokussiert das KWB sich zusätzlich vermehrt auf die Composite-Technologie bzw. den Leichtbau im thermoplastischen Bereich. Das Unternehmen aus der Schweiz ist bekannt für seine hohe Produktqualität und dadurch bereits seit Jahrzenten erfolgreich. Herausforderungen beim Spritzguss sind auch beim Kunststoffwerk Buchs keine Seltenheit. Ein Beispiel ist das Spritzen eines Gelenkschlauchsystems, das zur Leitung von Luft, Wasser, Kühlmitteln, Gasen und vielem mehr verwendet wird. Dieses Gelenkglied zeichnet sich durch seinen variablen Einsatz aus und kann in verschiedenen Farben, Grössen und Materialien hergestellt werden. Das Haupteinsatzgebiet ist im Bereich der Kühlung der spanabhebenden Fertigung, doch das Kunststoffteil wird auch im medizinischen Bereich eingesetzt. Dort wird das Maxiflex-System während Operationen in einer Pumpe für die Versorgung von Organen mit Nährflüssigkeit verwendet. Der Anspruch an die Qualität des Produktes ist also hoch und der Schweizer Messmittelhersteller vertraut bei der Herstellung auf die Produkte des Heisskanalspezialisten Meusburger. Im konkreten Anwendungsfall

Die neu hergestellte Düsenseite beim Kunststoffwerk Buchs

lag die Herausforderung darin, die bestehenden Kavitäten und Stichmasse aufgrund der komplexen Konturen beizubehalten. Somit musste die Vorgabe mit dem Stichmass von 26 mm eingehalten werden.

Umbau auf Heisskanal

Das Werkzeug zur Herstellung des Gelenksystems war zunächst ein Kaltkanalwerkzeug und wurde schliesslich auf einen Heisskanal umgebaut. Nach einigen Qualitätsmängeln und dem Anspruch, wieder sechs gleichmässige Teile spritzen zu können, entschied sich das KWB einen neuen Lieferanten auszuprobieren. So kam Meusburger ins Spiel. Der Kontakt zu Meusburger kam über den Standort Wolfurt in Österreich zustande. Der Normalienhersteller veranstaltet regelmässig Konstrukteurstreffen und bei solch einem Treffen wurde das Kunststoffwerk auf den Heisskanalbereich von Meusburger mit Standort in Deutschland aufmerksam. Die Heisskanaltechnik von Meusburger deckt seit über 55 Jahren Anforderungen an anspruchsvolle Anwendungen hinsichtlich physikalischer Eigenschaften, Materialien, Funktionsintegration, Oberflächenqualität und komplizierter Formgebungen ab. Je nach Anwendungsfall des Kunden bietet Meusburger standardisierte Heisskanalsysteme an, welche dadurch innerhalb von kürzester Zeit eingesetzt werden können. Doch auch für spezielle Herausforderungen werden kundenspezifische Lösungen umgesetzt. Im Produktportfolio befindet sich beispielsweise die PSG smartFILL-Düsenbaureihe in verschiedenen Ausführungen. Neben der Ausführung 4519-S als Einzeldüse gibt es die Verteilerdüsen 4019 und 4519. Die Variante 4019 ist eine Schiebedicht-Düse, wohingegen die 4519 in den Verteiler eingeschraubt ist. Alle Düsen zeichnen sich durch fortschrittliche Heizungstechnologie aus und

sorgen somit für eine gleichmässige Wärmeverteilung, obwohl der Düsenkörper mit ca. 17 mm sehr schlank ist. Im Gespräch zwischen Meusburger und dem KWB entstand dann die Idee, in das bestehende Spritzgiesswerkzeug ein komplettes 6-fach Heisskanalsystem einzubauen. Unterstützt wird das Kunststoffwerk hierbei von Jörg Bruder, Fachexperte für Heisskanaltechnik bei Meusburger.

Kleine Toleranzen einhalten

Durch die Zusammenarbeit mit Meusburger hatte das Kunststoffwerk Buchs die Möglichkeit, als erstes Unternehmen die geschraubte Düse smartFILL 4519 einzusetzen. Bedingt durch den kompakten Aufbau der Düse konnte der geforderte enge Düsenabstand problemlos realisiert werden. «Die Möglichkeit für eine enge Anordnung und kleine Stichmasse ist sicherlich ein grosser Vorteil bei den smartFILL-Düsen», erklärt Memo Ljatifi, Leiter Engineering/ Werkzeugbau/QM beim Kunststoffwerk Buchs. Auch beim gespritzten Gelenkteil müssen kleine Toleranzen eingehalten werden, da es sonst bei der Montage des Schlauchsystems zu Problemen kommt. Das Werkzeug mit den Düsen aus dem Meusburger Programm ist nun seit Herbst 2019 im Einsatz und das Kunststoffwerk Buchs ist sehr zufrieden. Die smartFILLDüse gilt nicht nur als zuverlässig, sondern auch als servicefreundlich in der Wartung und Reinigung. Dies kann Memo Ljatifi bestätigen, denn die Werkzeuge beim KWB werden nach jedem Einsatz einer Reinigung unterzogen. Produktion der Schlauchelemente maxiflex – Jörg Bruder (links) und Memo Ljatifi (rechts)

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Die Kooperation zwischen dem Schweizer Unternehmen und Meusburger wird sehr geschätzt. «Die Zusammenarbeit ist jederzeit zuvorkommend, gewissenhaft und transparent», lobt Memo Ljatifi. Der Eindruck des Kunden gegenüber Meusburger ist äussert positiv, der Heisskanalspezialist gilt als kompetent und erfahren. Ein Pluspunkt dabei ist besonders das viele Hintergrundwissen. Memo Ljatifi arbeitet nun schon längere Zeit mit Jörg Bruder zusammen und kann sich stets auf den Heisskanalexperten verlassen. «Die Abwicklung von Bestellungen läuft stets einfach und schnell ab, die Beratung ist sehr gut und bei Schwierigkeiten erhält man umgehend Hilfestellung. Alles in allem funktioniert es problemlos», freut sich Ljatifi. Das Kunststoffwerk Buchs setzt ausser der smartFILL-Düse 4519 auch auf andere Produkte von Meusburger. Neben Formnormalien bezieht der Schweizer Messwerkzeughersteller auch Werkstattbedarf vom Normalienhersteller aus Wolfurt – man kann sagen, Produkte aus dem kompletten Sortiment.

Kontakt Kunststoffwerk AG Buchs Rheinaustrasse 7 CH-9470 Buchs +41 81 750 60 30 info@kwbswiss.ch www.kwbswiss.ch

NEU

online möglich

www.skz.de/bildung

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