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AUS-/WEITERBILDUNG

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Wird die Corona-Krise die Art und Weise des Lernens nachhaltig verändern?

Weiterbildung im Wandel

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E-Learning, Fernunterricht, digitale Bildung, all das hat durch die Corona-Krise neuen Schwung bekommen. Dabei ist die Idee nicht neu. Bereits Ende der 1960er Jahre wurde Fernunterricht angeboten; damals noch über verschiedene Fernsehformate. Bekanntestes Beispiel sind wohl die Sprachkurse, die man zuweilen ja noch als Wiederholung oder jetzt über das Internet sehen kann.

Heute stehen uns noch weitaus bessere Möglichkeiten zur Verfügung. Tatsache ist aber auch, dass sich manche Aspekte, die in der Bildung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, kaum online abbilden lassen. Menschen lernen immer noch am liebsten von Menschen. Der direkte Kontakt und die Interaktion zwischen dem Lernenden und dem Lehrenden sind wichtige Vorteile des Lernprozesses in Präsenz. Gerade bei beruflichen Weiterbildungen spielt auch der Auf- und Ausbau eines persönlichen Netzwerks eine Rolle, der in einer Kaffeepause vor Ort ungezwungener und angenehmer funktioniert als im Chat oder beim virtuellen Match-Making. Dennoch verfügt digitales Lernen über zwei

Glossar E-Lectures: Aufgezeichneter Vortrag, keine Interaktionen Web-based Training: Interaktives Selbstlernprogramm, klassisches ELearning mit Übungen, Testaufgaben und automatisiertem Feedback Virtual Classrooms: Webmeeting-Software für digitale Präsenzkurse mit umfangreichen Interaktionsmöglichkeiten Webinar: Online-Vortrag, oft Werbeveranstaltung, wenig Interaktion Lernvideo: Anschauliche Darstellung eines Sachverhalts als Video, Interaktivität selten, aber möglich Mobile Learning: Kleine Lerneinheiten für mobile Endgeräte, häufig Apps Social Learning: Lernen mithilfe von Social Media Plattformen, Wikis, Blogs etc. Game-based learning: Spielbasiertes Lernen, häufig Nachstellung realer Situationen, Simulationen

Digitale Weiterbildung benötigt ein völlig anderes didaktisches Konzept, dazu gehören eine kürzere Dauer und eine geschickte Interaktion mit dem Teilnehmer.

Kernargumente, die auch ausserhalb eines pandemiebedingten Lockdowns gelten. Die Ersparnis von Zeit und – mit den richtigen Formaten – die permanente, terminunabhängige Verfügbarkeit. Eine gewisse Zeitersparnis steht ausser Frage, da wir die Inhalte bequem in unseren Büros oder zu Hause aufnehmen können. Übernachtung und Anfahrt werden eingespart, wodurch auch nach der Weiterbildung der Schreibtisch nicht überquillt.

Onlineformate haben auch Nachteile

Die Unabhängigkeit von Terminen bei unentwegt abrufbaren Formaten, wie professionellen Web-based Trainings (WBT) oder YouTube-Videos, kommt aber mit einem unbestreitbaren Nachteil: Kein Experte kann uns direkt Fragen beantworten oder konkret auf ein Problem in der eigenen Produktion eingehen. Dafür können wir wiederum bei Standardthemen sehr schnell Wissen aufbauen; eine gewisse autodidaktische Veranlagung natürlich vorausgesetzt. Auch eine Rolle für die Etablierung digitaler Formate spielt die immens gesunkene Hemmschwelle, ein Meeting über Teams, Zoom, Skype etc. durchzuführen. Während der Corona-Pandemie waren wir schlicht gezwungen, uns mit diesen Mitteln zum Besprechungszweck intensiv zu beschäftigen. Somit stehen Mitarbeiter auch digitalen Weiterbildungen inzwischen offener gegenüber. Wohin geht also die Reise? Die Antwort ist, wie aufgezeigt, nicht einfach schwarz oder weiss, sondern liegt irgendwo dazwischen. Beide Lehrmethoden, also sowohl das Präsenz- als auch das Distanz-Lernen, werden künftig eine Daseinsberechtigung haben, und zwar gerade dort, wo die jeweilige Methode Vorteile bietet. Dies zeigt das Beispiel des Kunststoff-Zentrums – SKZ

aus dem süddeutschen Würzburg. Mit seinen Standorten in Horb, Halle, Peine, Selb und Obernburg kann das SKZ die gewünschte Weiterbildung oftmals nahe beim Kunden und überwiegend in Präsenzkursen anbieten. Dennoch mussten auch hier im letzten Jahr rasch Alternativen entwickelt werden. Theorieintensive Schulung bietet das SKZ inzwischen seit sechs Monaten vor allem auch online an.

Ein anderes didaktisches Konzept

«Wir haben bei unseren Online-Kursen aktuell noch feste Termine, da unsere Kunden grossen Wert auf den direkten Austausch mit unseren Experten legen. Selbst in der Not der Krise, war es für uns kein Thema die Qualität zu reduzieren, indem wir einfach einen Präsenzkurs abfilmen. Digitale Weiterbildung benötigt ein völlig anderes didaktisches Konzept, dazu gehören eine kürzere Dauer und eine geschickte Interaktion mit dem Teilnehmer, um ihn bei der Stange zu halten», so Alexander Hefner, Leiter des Bildungsmanagements am SKZ. Durch den hohen Praxisanteil im Grossteil der Schulungen setzt das SKZ aber auch weiter auf Präsenzunterricht direkt an den Verarbeitungsmaschinen; getreu dem Motto «Begreifen kommt von Greifen». Es wird also ein paralleles Angebot von Inhalten in beiden Formaten geben, um die Kundenwünsche im Detail zu erfüllen. «Zukünftig planen wir auch Inhalte auf Abruf, sowohl zur Auffrischung von Detailwissen als auch um theoretische Inhalte ort- und zeitunabhängig zur Verfügung zu stellen», ergänzt Markus Hoffmann, Projektleiter digitale Bildung am SKZ. Die Unternehmen der Kunststoffbranche können sich also 2021 auf eine grössere Auswahl bei den Lernmethoden freuen und damit die optimale Inhaltsvermittlung entsprechend den aktuellen Bedürfnissen auswählen.

Kontakt SKZ – Das Kunststoffzentrum Frankfurter Strasse 15-17 D-97082 Würzburg +49 931 4104-192 anmeldung@skz.de www.skz.de

Die App für den Schulunterricht

Nicht erst seit Corona ist die Digitalisierung des Unterrichts im Fokus von Gesellschaft und Politik. Die Digitalisierung des Unterrichts fordert neben neuer Hardware-Ausstattung in Schulen auch zunehmend digitale Unterrichtsmaterialien für Lehrer. Hier kommt plastic360 zum Einsatz, eine praktisch nutzbare App, die es ermöglicht, digital und spielerisch die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen zu verstehen.

Mit dem Launch der neuen App und den zugehörigen Konzepten für den Unterricht ermöglicht die Arbeitsgruppe «Didaktik der Chemie» der Universität Würzburg gemeinsam mit dem Kunststoff-Zentrum – SKZ, dass Lehrpersonen die schülergerechten Lehrinhalte zielgerichtet im Klassenzimmer einsetzen. plastic360 ist eine, für den Chemieunterricht an Schulen und Schülerlaboren entwickelte, kostenfreie Bildungs-App. Das Ziel von plastic360 ist es, Jugendliche für einen umweltfreundlichen Umgang mit Kunststoffen zu sensibilisieren und über die Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen aufzuklären.

Kreislaufwirtschaft im Fokus

Fachliches Know-how zu den Kernthemen des Kunststoff-Lebenszyklus wird mit spannenden Videos und interaktiven Spielen verbunden. Die einfache Benutzeroberfläche macht die App auf Smartphones für den User intuitiv nutzbar und stellt den Content in den Vordergrund. Kreislaufwirtschaft steht auf der Agenda von Entscheidungsträgern aus Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei trägt auch der Konsument die Verantwortung, z. B. durch sorgfältiges Trennen von Abfällen, die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. In plastic360 werden die Lernenden mit den Handlungsoptionen als Kunststoffkonsument innerhalb der Linear- und Kreislaufwirtschaft konfrontiert. Transparent werden die Folgen von Kunststoffen in der Umwelt in Form von Marine Littering und Mikroplastik aufgezeigt. Hierbei werden sowohl globale als auch lokale Umweltwirkungen thematisiert. Ein innovativer Lösungsansatz einer Schülerin zur Vermeidung von Mikrofasern in der Umwelt verdeutlicht, wie positive Veränderungen unabhängig von Alter oder Erfahrung bewirkt werden können. Im Anschluss wird erklärt, warum Recycling der Motor der Kreislaufwirtschaft ist und gutes Recycling bereits beim Design des Produktes beginnen muss. Um den thematischen Kreislauf zu schliessen, wird die Herstellung von Kunststoffen aus nachwachsenden und fossilen Rohstoffen betrachtet. plastic360 blickt zudem hinter die Kulissen der Kunststoffverarbeitung, dabei werden sowohl industrielle Methoden als auch innovative Technologien wie z. B. der 3D-Druck vorgestellt. So lernen junge Menschen nebenbei auch neue Berufsfelder kennen. Die Inhalte sind für die Jahrgangstufen 9 und 10 der Realschule sowie 11 bis 13 des Gymnasiums ausgerichtet.

Kontakt Dr. Hermann Achenbach +49 931 4104-266 h.achenbach@skz.de www.skz.de

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