KunststoffXtra 3/2021

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Aus-/Weiterbildung

KUNSTSTOFF XTRA

Wird die Corona-Krise die Art und Weise des Lernens nachhaltig verändern?

Weiterbildung im Wandel E-Learning, Fernunterricht, digitale Bildung, all das hat durch die Corona-Krise neuen Schwung bekommen. Dabei ist die Idee nicht neu. Bereits Ende der 1960er Jahre wurde Fernunterricht angeboten; damals noch über verschiedene Fernsehformate. Bekanntestes Beispiel sind wohl die Sprachkurse, die man zuweilen ja noch als Wiederholung oder jetzt über das Internet sehen kann.

Bild: Pixabay

Heute stehen uns noch weitaus bessere Möglichkeiten zur Verfügung. Tatsache ist aber auch, dass sich manche Aspekte, die in der Bildung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, kaum online abbilden lassen. Menschen lernen immer noch am liebsten von Menschen. Der direkte Kontakt und die Interaktion zwischen dem Lernenden und dem Lehrenden sind wichtige Vorteile des Lernprozesses in Präsenz. Gerade bei beruflichen Weiterbildungen spielt auch der Auf- und Ausbau eines persönlichen Netzwerks eine Rolle, der in einer Kaffeepause vor Ort ungezwungener und angenehmer funktioniert als im Chat oder beim virtuellen Match-Making. Dennoch verfügt digitales Lernen über zwei Digitale Weiterbildung benötigt ein völlig anderes didaktisches Konzept, dazu gehören eine kürzere Dauer und eine geschickte Interaktion mit dem Teilnehmer.

Glossar E-Lectures: Aufgezeichneter Vortrag, keine Interaktionen Web-based Training: Interaktives Selbstlernprogramm, klassisches ELearning mit Übungen, Testaufgaben und automatisiertem Feedback Virtual Classrooms: Webmeeting-Software für digitale Präsenzkurse mit umfangreichen Interaktionsmöglichkeiten Webinar: Online-Vortrag, oft Werbe­ veranstaltung, wenig Interaktion Lernvideo: Anschauliche Darstellung eines Sachverhalts als Video, Interaktivität selten, aber möglich Mobile Learning: Kleine Lerneinheiten für mobile Endgeräte, häufig Apps Social Learning: Lernen mithilfe von Social Media Plattformen, Wikis, Blogs etc. Game-based learning: Spielbasiertes Lernen, häufig Nachstellung realer Situationen, Simulationen

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Kernargumente, die auch ausserhalb eines pandemiebedingten Lockdowns gelten. Die Ersparnis von Zeit und – mit den richtigen Formaten – die permanente, terminunabhängige Verfügbarkeit. Eine gewisse Zeitersparnis steht ausser Frage, da wir die Inhalte bequem in unseren Büros oder zu Hause aufnehmen können. Übernachtung und Anfahrt werden eingespart, wodurch auch nach der Weiterbildung der Schreibtisch nicht überquillt.

Onlineformate haben auch Nachteile Die Unabhängigkeit von Terminen bei unentwegt abrufbaren Formaten, wie professionellen Web-based Trainings (WBT) oder YouTube-Videos, kommt aber mit einem unbestreitbaren Nachteil: Kein Experte kann uns direkt Fragen beantworten oder konkret auf ein Problem in der eigenen Produktion eingehen. Dafür können wir

wiederum bei Standardthemen sehr schnell Wissen aufbauen; eine gewisse autodidaktische Veranlagung natürlich vorausgesetzt. Auch eine Rolle für die Etablierung digitaler Formate spielt die immens gesunkene Hemmschwelle, ein Meeting über Teams, Zoom, Skype etc. durchzuführen. Während der Corona-Pandemie waren wir schlicht gezwungen, uns mit diesen Mitteln zum Besprechungszweck intensiv zu beschäftigen. Somit stehen Mitarbeiter auch digitalen Weiterbildungen inzwischen offener gegenüber. Wohin geht also die Reise? Die Antwort ist, wie aufgezeigt, nicht einfach schwarz oder weiss, sondern liegt irgendwo dazwischen. Beide Lehrmethoden, also sowohl das Präsenz- als auch das Distanz-Lernen, werden künftig eine Daseinsberechtigung haben, und zwar gerade dort, wo die jeweilige Methode Vorteile bietet. Dies zeigt das Beispiel des Kunststoff-Zentrums – SKZ 3/2021


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